We Nl — ſchreibt der„Temps“. meld es beſetz Bezugspreiſe: In m und umgebung monatlich frei ins haus gebracht mark 150.—. Durch die poſt bezogen viertelj. Mark 480.—. Einzelnummer Mk..00. poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karisruhe in daden und Nr. 2917 Ludwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäfts ſtelle E 6. 2. Seſchüfts ⸗Rebenſtelle Keckarvorſtadt, waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher nummer 7030, 7031, 702, 7033, 704, 7ods. Celegramm⸗Noreſſe: Generatanzeiger mannheim. Erſcheint wöch entlich zwölfmal. nei 9 Badiſche Neueſle Nachrichlen Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Technik. Seſetzu. Necht. Mannh. Frauen-Zeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Harten. Wandern u. Neiſen. Anzeigenpreiſe: dei vorauszahlung die kl. Zeile Mk. 20.—. Stellengeſ. u. Familien⸗Anz. 20% Rachl. Reklamen Mk. 80.— Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8% Uhr, Adendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. 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Nach der Rückkehr Lord Curzons von der Pariſer Orient⸗ konferenz hätten Lloyd George und Lord Curzon verabredet, daß König Konſtantin abdanken und Veniſelos zurückkehren müſſe, um Kemal auf der Friedenskonferenz ein griechiſches Gegengewicht ent⸗ gegenſetzen zu können. „Temps“ ſchreibt: Eine Verſtändigung zwiſchen Englän⸗ der und Türken wird dadurch erſchwert, daß beide den Gegner im Verdacht haben, nur Zeit gewinnen zu wollen. Die Engländer er⸗ klären damit die entgegenkommende Antwort Kemal Paſchas auf das Telegramm des Generals Harrington, und die Türken ſind in dem Glauben befangen, daß England ſich des Umſchwungs in Grie⸗ chenland bedienen wolle, um die Ergebniſſe der Pariſer Orientkon⸗ ferenz zunichte zu machen. Die Nachrichten von den Dardanellen lauten ernſt, obwohl in Paris noch immer die Hoffnung geäußert wird, daß ein türki⸗ ſcher Angriff auf die engliſche Poſition bei Tſchanak vermieden werden kann. Türkiſche Offiziere und Soldaten rufen den Englän⸗ dern zu, daß ſie nicht kämpfen wollen, aber der Boden, auf dem die engliſchen Soldaten ſtänden, ſei türkiſcher Boden. Wie angenommen wird, handeln die Kemaliſten nach genauer Inſtruktion. Sie haben anſcheinend die Weiſung erhalten, jedes Gefecht zu vermeiden, aber ſo nahe wie möglich mit den Engländern in Kontakt zu bleiben. Daß bei dieſem gefährlichen Spiel die Flinte auf der einen oder anderen Seite losgehen kann, iſt erklärlich. Der militäriſche Mitarbeiter der„Daily News“ hält für die einzig mögliche Löſung die Ermächtigung Kemals, tür⸗ kiſche Truppen nach Thrazien zu ſenden. Er erklärt die⸗ ſen Beſchluß für dringlich. Die Miniſter ſind aber vorläufig nicht geneigt, dieſer Anregung nachzugehen. Dem Korreſpondenten des „Temps“ wird geſagt, daß dieſe Politik im Widerſpruch zu dem Be⸗ ſchluß der Mächte ſtände, und daß die Regierung willens ſei, bis zur dee Weg nach Europa nicht freizugeben. In Paris wird mit Genugtuung konſtatiert, daß die franzöſiſchen rechtzeitig aus Tſchanat zurückgezogen haben und daß 7 80 5 einer bedenklichen Entwicklung Frankreich aus dem Spiele „Die Löſung liegt in London und Angora', Es wird in Londoner 5 2 olit als ein Veweis dafür angefehen, wie e 855 ſt die be⸗ urteilt wird, daß das Kabi ̃ i inett geſtern wieder, zum vierten Male in 24 Stunden, zuſammengetreten iſt 1 f getreten iſt, um die Kriegsdrohung, die von Kleinaſien ausgeht, zu beſ 855 2 prechen, die nach allgemeiner Anſchauung nicht abgenommen hat. Di nicht abgeno 5 ie Regierung hatihre Haltung nicht geändert. Sie ſteht immer noch nach wie vor auf dem Standpunkt, daß den türkiſchen Truppen der Uebergang über die Dardanellen nicht geſtattet werden dürfe. Jedenfalls müſſe Tſchanak unter allen Umſtänden gehalten werden Es verlautet in London, daß die engliſche Regierung ihren Ver⸗ einbarungen mit Frankreich treu bleiben werde. Sie werde keiner⸗ lei Aenderung in ihrer Politik vornehmen, ohne Frankreich und Italien zu benachrichtigen. „Reuter“ veröffentlicht eine Erklärung, in der igt In hieſigen briiſchen Kreiſen wird erklärt, daß die Spa 0 wegen der Orientkriſe durch das Telegramm Kemal Paſchas an ben britiſchen Oberkommiſſar inkeiner Weiſe vermindert wor⸗ den ſei. Die Lage wird als zweifellos ernſt betrachtet, und die dauernde Verzögerung, gleichzeitig mit der letzten Erklärung Kemal Paſchas ſei nicht geeignet, ſie zu verbeſſern. In London war geſtern und heute das Gerücht verbreitet, daß England der Türkei den Kr iegerklärt habe. Dieſes Gerücht iſt unwahr. Jedoch kann nicht beſtritten werden, daß die Lage auf des Meſſers Schneide ſteht. ie Kabinettsſitzungen dauern den ganzen Tag an. Im Vorder⸗ Arund der Beſprechungen ſteht nach Mitteilungen aus unterrichteten Kreiſen Thrazien. Es ſoll ſich um die Frage handeln, ob England den Türken unter gewiſſen Bedingungen die Erlaubnis geben ſolle, nach Thrazien einzumarſchieren. Es werde darauf hingewieſen, daß die vollkommene Demoraliſierung der in Thrazien ſtehenden griechi⸗ ſchen Truppen dies in der Tat wünſchenswert erſcheinen laſſen. Am Südufer der Dardanellen. 60 WB. Paris, 29. Sept. Nach einer Meldung der„Chicago Tri⸗ une“ aus Konſtantinopel haben die türkiſchen Nationaliſten die eſetzung der neutralen Zone am Südufer der Dardanel⸗ 0 jetzt völlig durchgeführt. Die geſamte Gegend mit Ausnahme on Tſchanak ſei beſetzt. Türkiſche Kavallerie ſei durch Infanterie verſtärkt worden und warte die weitere Entwicklung ab. Hamid ſ0 ei erklärte geſtern der alliierten Oberkommiſſion, daß die Be⸗ tüzung durchgeführt worden ſei, bevor die alliierte Proteſtnote den rkiſchen Befehlshabern zugegangen war. Die Nationaliſten in ichatantinopel erklärten, ſie rechneten beſtimmt auf eine freundſchaft⸗ diche Regelung. WB. London, 29. Sept. Die letzten Berichte von den Dardanellen en beträchtliche Bewegungen der Türken, deren Haltung bisher as nicht aggreſſiv geweſen iſt. Zahlreiche Soldaten tra⸗ engiiſoe Gewehre mit der Mündung nach unten und ſtrecken den beid cden Soldaten die Hände entgegen. Die enge Berührung der erſeitigen Streitkräfte ſei jedoch ungeſund und es ſei unver⸗ eidlich, daß Zwiſchenfälle entſtehen werden. K Kuſteie Türtken haben jetzt die ganze neutrale Zone außer der don Bergas bis zwei engliſche Meilen nördlich von Erenkei während die Engländer das Zentrum des Küſtenabſchnit⸗ 15 Länge von 20 und einer Tiefe von 10 engliſchen Meilen halten. belet Ddie vorgänge in Griechenland. König Seorg II. WB. Athen, 29. Sept. Das vorläufige Revolutionskomitee hat die Regierungsgewalt jetzt offiziell übernommen. In einem Aufruf wird das Volk aufgefordert, die Ordnung zu wahren. Unruheſtifter ſollen ſcharf beſtraft werden. Der Kronprinz hat nach dem Miniſter⸗ rat den Vorſitz übernommen und unter dem Namen Georg II. den Eid geleiſtet. Die Miniſter Gunaris, Stratos, Protopapadakis, Gudas und Theotokis ſind feſtgenommen worden. Sie ſollen, da die öffentliche Meinung ſie wegen der Vorgänge in Kleinaſien ver⸗ antwortlich macht, abgeurteilt werden. Das neue Kabinett konnte noch nicht gebildet werden. Ueber die Abreiſe König Konſtantins konnte noch nichts ent⸗ ſchieden werden. Er iſt nicht gefangen geſetzt worden. In Kandia auf Kreta hat ſich eine veniſeliſtiſche Kommiſſion aus drei Mitgliedern als vorläufige Regierung konſtituiert. Die franzöſiſchen Zeitungen proteſtieren bereits gegen die⸗ ſen neuen Herrſcher, der in ſeinen Neigungen und Anſchauungen ganz das Abbild des Vaters ſei, und ſchreiben ganz offenherzig, daß ihnen eine Republik Griechenland viel willkommener ſei. Leſtnahme ehemaliger Miniſter. WB. Paris, 29. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Athen ſind die Miniſter des ehemaligen Kabinetts Gunaris, Stratos, Protopapadakis, Gudas und Theotokis feſtgenommen worden. Die öffentliche Meinung mache ſie für die Vorgänge in Kleinaſien verantwortlich und verlange ihre Aburteilung. Eine Militärkommiſ⸗ ſion unter Leitung der Oberſten Placitaris und Gonatos habe vor⸗ läufig die Regierungsgewalt übernommen. Sie habe mit den veni⸗ ſeliſtiſchen Führern Fühlung genommen, ohne daß es gelungen wäre, ſich mit ihnen über die Bildung eines neuen Kabinetts zu ver⸗ ſtändigen. Der griechiſche Dolchſtoß. —: Berlin, 30. Sept. Unter dem Titel„Der griechiſche Dolch⸗ ſtoß“ meldet„DAZ.“ aus Paris: Dem Genfer Berichterſtatter von Havas erklärte der Führer der griechiſchen Delegation bei der Völker⸗ bundsverſammlung und ehemalige griechiſche Außenminiſter Streit, König Konſtantin habe abgedankt, weil er eingeſehen habe, daß, ſo lange er König ſei, normale Beziehungen zwiſchen 555 Land und einer gewiſſen Großmacht unmöglich ſeien. Zweifellos ſei die Front ſtändig von der veniſeliſtiſchen Propaganda bearbeitet wor⸗ den. Unter den Frontſoldaten-fei eine geroſſſe-moraliſche Un⸗ eznigkeit entſtanden. Sie hätten dem Hinterlande vorgeworfen, daß es die politiſchen Streitigkeiten verewige. Kußlanòd und die Orientkonferenz. ·: London, 30. Sept.„Daily Expreß“ zufolge führte der Be⸗ ſitzer des Blattes, Lord Beaverbrook, der ſoeben aus dem Nahen Oſten zurückgekehrt iſt, die Verzögerung der Antwort Kemals darauf zurück, daß er mit Rußland Rat pflege. Denn, wenn Kemal die Konferenz mit den Alltiierten annehme, ohne vorher Ruß⸗ land zu befragen, könne er ſich ſchließlich im Oſten und Weſten iſo⸗ liert finden. Es ſei ſicher, daß der Nationaliſtenführer um den Einſchluß Rußlands in die Konferenz erſuchen werde. Nach der Anſicht Lord Beaverbrooks würde es zweckdienlich ſein, dieſem Erſuchen ſtattzugeben. Ddie Franzoſen würden wahrſcheinlich die Hauptgegner der Teilnahme der Bolſchewiſten ſein. Ihre Anſicht würde ſich in dieſem Punkt mit den Wünſchen ihrer türkiſchen Freunde kreuzen. Aus den im Foreign Office vorliegenden Meldungen wird die Nachricht über die Aktion Moskaus gemeinſam mit Angora jetzt weniger leicht eingeſchätzt, als noch vor wenigen Tagen. Man ſei überzeugt, daß die Sowjets als den augenblicklich wichtigſten Aus⸗ landspunkt für Rußland Angora betrachten, wohin der frühere Geſandte in Warſchau und jetzige Außenkommiſſar Karachan ſich begibt. Nach Meldungen aus Riga hat in dieſen Tagen eine offi⸗ zielle Verbrüderungsaktion zwiſchen Moskau und der Tür⸗ kei ſtattgefunden. Dabei ſoll der Vertreter der Räteregierung in einer Anſprache ausgeführt haben, der Orient 1 5 den Orient⸗ völkern, zu denen ſich auch das ruſſiſche Volk zähle. Rußland, die Ukraine, Gruſien und die Türkei würden die Freiheit der Meerengen nicht preisgeben und ſich durch keine engliſche Flottendemonſtration einſchüchtern laſſen. Es könne auch nicht im Intereſſe Frankreichs und Italiens liegen, den Pontus zueinemengliſchen See werden zu laſſen. Auch aus anderen Quellen wird die Ueberzeugung im Foreign Office beſtätigt, daß die Angora⸗Regierung im Falle eines Krieges mit Großbritannien weitgehendſte militäriſche Unter⸗ ſtützuna durch die Sowſetregerung erwartet. Von den engliſchen Militärbehörden in Konſtantinopel ſei feſtgeſtellt worden, daß Ruß⸗ land umfangreiche militäriſche Vorbereitungen trifft und daß Ruß⸗ land mit Angora in ſehr enger Fühlung ſteht. Türkiſche Flüchtlinge an der bulgariſchen Grenze. WB. Sofia, 29 Sept Wie die Bulgariſche Telegraphen⸗ Agentur meldet. ſammeln ſich Flüchtlingeſtürkiſcher Nationalität maſſenweiſe an der Südgrenze Bulgariens. Viele grie⸗ chiſche, armeniſche und jüdiſche Flüchtlinge aus Konſtantinopel, Bruſſa und anderen Orten bitten um Einreiſe nach Bulgarien. Sie haben ſo ſchnell flüchten müſſen, daß es ihnen unmöglich war, ſich die zur Einreiſe erforderlichen Unterlagen zu beſchaffen. Die bul⸗ gariſche Regierung hat die Grenzbehörden angewieſen, alle Flücht⸗ linge ohne Unterſchied der Nationalität die Grenze überſchreiten zu laſſen und ihnen alle mögliche Hilfe zu gewähren. Ungeachtet der ſchwier gen Lage Bulgariens will die bulgariſche Regierung den Flüchtlingen Gaſtfreundſchaft und Hilfe gewähren. 4 Aboankung des Su tans. —: Konffantinopel. 30 Sept Ddie Abdankung des Sul⸗ tans wird beſt ätigt. Der Großyveſir iſt ſofort mit 9855 chieſigen Vertreter Kemal Paſchas in Verbindung getreten. Kemal hat dem Miniſterium geraten, die Abdankung im gegenwärtigen Augenblick nicht anzunehmen, die Ereigniſſe aber auf eine folche Möglichkeit hin genau zu verfolgen. * +Berlin, 30. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Die türkiſchen Truppenkonzentrierungen bei Tſchanak ſollen nach übereinſtimmen⸗ den Meldungen aus Paris und London bereits eine Stärke von 11 Diviſionen erhalten haben. Ddie franzöſiſch⸗deutſche Reparationskuliſſe. § London, 29. Sept. Von einem ungenannten Mitarbeiter, der als beſonders unter⸗ richtet charakteriſiert wird, veröffentlicht das Cityblatt„Financial News“ einen Artikel, der das Stinnes⸗Luberſac⸗Abkommen als eine von der franzöſiſchen und deutſchen Schwerindu⸗ ſtrie errichtete Kuliſſe bezeichnet, ausſchließlich dazu beſtimmt, um hinter dem Deckmantel des Wiedergutmachungsproblems ge⸗ waltige Kontrakte abzuſchließen. Es geht gegen England! So lautet die Parole, die von dem Artikelſchreiber ausgegeben wird. Nach der Schlappe im Nahen Oſten droht die Niederlage Englands auf dem Kontinent. Die ſenſationelle Aufmachung, in der„Financial News“ den gegen das franzöſiſch⸗deutſche Liefe⸗ rungsübereinkommen gerichteten Aufſatz bringt, beweiſt, daß es ſich hier um eine die engliſchen Finanzkreiſe ſtark berührende Frage handelt. Es ſieht darnach aus, als wäre die Veröffentlichung dazu beſtimmt,„das Gewiſſen aufzurütteln und die Gefahren deutlich erkennbar zu machen“— ſo ſagt der Artikelſchreiber ſelbſt. „Deutſchland bereitet einen Aufſtieg vor; es hat den Weg zur Wiederherſtellung ſeiner Schiffahrt und ſeiner Welthandelsbezieh⸗ ungen gefunden, trotz allen Verſailler Klaufſeln. Die deutſche Schiff⸗ fahrt wird dank Amerikas Hilfe wieder zur Entwicklung gebracht. Dabei macht Deutſchland ein glänzendes Geſchäft, denn es ſpielt den Manager, während die Unternehmer der Vereinigten Staaten das Geld hergeben. Die chemiſche Induſtrie Deutſchlands wird durch die franzöſiſche Textilinduſtrie gefördert. Auch hier merken wir, daß die Deutſchen aus ihren Fabrikationskenntniſſen finanzielle Vorteile ziehen. ſtriellen iſt ſo gut, wie perfekt. Um ſeine Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie zu entwickeln, bedarf Deutſchland franzöſiſcher Mitwirkung. Da⸗ gegen rechnet man in Frankreich mit der deutſchen Ruhrkohle. Das iſt alſo das nächſte Ziel dies⸗ und jenſeits der Vogeſen: eine große Einigung, eine Zuſammenfaſſung der franzöſiſch⸗deutſchen Kohle⸗, bezüglich Eiſen⸗Intereſſen herzuſtellen. Das Abkommen zwiſchen Stinnes, der die Führung in dieſer Angelegenheit übernommen hat, und dem Senator Luberſac dient bloß dazu, die Oeffentlichkeit über die wahre Bedeutung der ſchwebenden Verhandlungen hin⸗ wegzutäuſchen. Kaum glaublich erſcheint es, daß die Lieferungs⸗ Stipulationen, die in dem Stinnes⸗Luberſac⸗Abkommen enthalten ſind, überhaupt in praxi durchgeführt werden können. Es wurde eine Kuliſſe aufgerichtet, hinter der die franzöſiſche und deutſche Schwerinduſtrie ungeſtört weiterarbeiten kann. Zwiſchen Stinnes und den maßgebenden Franzoſen ſind Verſprechungen betreffs der Ruhrkohle im Gange. Wenn dieſe Beſprechungen gelingen, dann wird das Ruhrbeeckn mehr Kohle liefern, als ganz England auf⸗ bringen kann. Das wäre für England eine ſo überwäl⸗ tigende Konkur renz, daß die britiſche Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrie glatterdings zuſammenbrechen müßte. Das franzöſiſch⸗ deutſche Kohle- and Eiſen⸗Pool würde den Kontinent beherrſchen, England aus Curopa werfen. Wenn ſich Amerika dem Pool an⸗ ſchließt, ſo käme dies einem Todesurteil über England gleich.“ „Financial Necos“ verlangen eine aktive Politik Eng⸗ lands in der Neparationsfrage. Daß es ſich bisher nur darauf beſchränkte, mäßigend auf Frankreich einzuwirken, ohne die Eventualität einer auf Koſten Englands geführten franzöſiſch⸗deut⸗ ſchen„Entſchädigungspolitik“ zu verhüten,— das iſt der Vorwurf, den das Cityblatt erhebt. ſter Mackenna, Leiter der City and Midlang Bank, Anfang und des Stinnes⸗Luberſac⸗Abkommens halten wird. News“ glaubt zu wiſſen, daß Mackenna auf die Tragweite des Ah⸗ kommens in einem dem Standpunkt des Artikelſchreibers analogen Sinne hinweiſen wird. 5 Diskontierung der deutſchen Schatzwechſel WB. Paris, 29. Sept. Der Brüſſeler Korreſpondent des„Temps“ meldet, es verlaute, daß die belgiſche Regierung die auf die Diskon⸗ tierung der Sechsmonatswechſel Deutſchlands bezüglichen Maßnah⸗ men zu einem befriedigenden Abſchluß geführt habe. Die am 15. Auguſt und 15. September fällig gewordenen 100 Millionen Goldmark, die in zehn Wechſel eingeteilt ſind, konnten in verſchiede⸗ nen engliſchen, amerikaniſchen und ſchweizeriſchen Privatban⸗ ken diskontiert werden. Die Namen dieſer Inſtitute und der Diskontſatz ſind noch nicht bekannt. i eg. herriot in Moskau. () Riga, 29. Sept. Die„Rigaeſche Rundſchau“ gibt ein Ge⸗ ſpräch wieder, das Herriot in Moskau mit dem Vertreter der Ruſſiſchen Telegraphenagentur hatte. Darnach hat Herriot erklärt. daß ſeine Miſſion keinen amtlichen Charakter trage. Aber Herriot ſei Vertreter breiter Kreiſe Frankreichs, die ſich an die radikale Partei gruppierten, deren Führung eben in ſeiner Hand liege Die Partei laſſe nichts unverſucht, um eine Annäherung an Rußland zu verwirklichen und darin liege auch der Zweck ſeiner Reiſe. Die große Gegenpartei in Frankreich und ſeiner Kammer, der nationale Block, zerfalle bereits, und ſchon bekundeten innerhalb dieſer Partei zahlreiche Parlamentarier ein wohlwollendes Verhal⸗ ten in Fragen der Erneuerungen der Beziehungen zu Rußland. Von den Ergebniſſen ſeiner Reiſe würde es abhängen, wann die Aufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Frankreich und Rußland in dieſer oder anderer Geſtalt Tatſache werde. Der erſte Eindruck, den Herr ſot von ſeinen Unterredungen mit Tſchitſcherin in Berlin und mit Karachan in Moskau empfangen habe, ſei ver⸗ ſprechend Ebenſo wie die Führer der ſowjetruſſiſchen Außenpolitik. habe auch Herriot den guten Willen zur Anknüpfung regerer Be⸗ ziehungen. Die erſte Etappe auf dieſem Wege würde die Be⸗ lebung des Handelsverkehrs ſein, woran Herriot als Vertreter der Induſtrieſtadt Lyon perſönlich intereſſiert ſei. Der tägigem Verweilen in Moskau nach Niſchni⸗Nowgerod zur Meſſe zu fahren gedenke, um über die Ukraine nach Frankreich zurück⸗ zukehren. Die Verſtändigung mit den franzöſiſchen Indu⸗ Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß der frühere Finanzmini⸗ 15 Oktober in der amerikaniſchen Bankiers⸗Vereinigung(in Newyork) einen Vortrag über den Stand der europäiſchen Entſchädigwwasfrage „Finencial franzöſiſche Unterhändler bemerkte noch. daß er nach acht⸗ bis zehn⸗ 4 2. Seite. Nr. 450. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Samstag, den 30. September 1922. von Hamburg nach Rönigsberg. MReiſeeindrücke unſeres Sonderberichterſtatters.) V. Politiſche und wirkſchaftliche Oſtprobleme. p. Danzigs politiſche und wirtſchaftliche Not und die Gefahr Fer Poloniſierung haben wir in unſerem letzten Reiſebericht ge⸗ ſchildert. Beim Beſuch im Freiſtaat haben wir in ſtarker Weiſe auch die Tatſache erkennen und im Bericht betonen müſſen, daß ſich die einzelnen deutſchen Wirtſchaftsgebiete und politiſchen Lan⸗ desteile mit ihren Intereſſen und Sorgen viel zu fremd gegenüber⸗ ſtehen und daß es immer mehr notwendig wird, die gegenſeitigen Beziehungen und die jeweiligen Verhältniſſe beſſer kennen zu lernen. Dieſer Eindruck und die daraus folgende Notwendigkeit, über den deutſchen Oſten ſelbſt den Weſten oder Südweſten Deutſch⸗ lands zu unterrichten wird verſtärkt durch den Beſuch von Oſt⸗ Ppreußen. Oſtpreußen iſt in politiſcher und wirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht mehr als andere Länder und Provinzen des Reiches eine Art Stiefkind der deutſchen inneren und Wirtſchaftspolitik. Die Be⸗ völkerung, die nach wie vor darauf ſtolz iſt, gewiſſermaßen der Kern Preußens zu ſein und ſich in der abſoluten Mehrheit von deutſcher Geſinnung von anderen deutſchen Volksſtämmen nicht übertreffen läßt, hält ſich vorläufig für ſtark genug, nach Ueber⸗ windung der durch die Revolutiön geſchaffenen Mißwirtſchaft in Berlin und anderwärts im Reich durch die Kraft der Bodenſtändig⸗ keit ſich deutſch zu erhalten. Freilich will man auf die Dauer nicht ohne die Hilfe und das Mitintereſſe des übrigen Reichs den Kampf um das Deutſchtum führen, der ſich aus der politiſchen Umklammerung und Fſolierung Oſtpreußens durch die verſchiedenſten Nachbarn ergibt. Oſtpreueßn hat durch die Abtrennung des polniſchen Korridors und des Freiſtaates Dan⸗ zig von der Provinz Weſtpreußen den Reſt von Weſtpreußen öſt⸗ lich der Weichſel zugeſchlagen erhalten. Es iſt aber damit politiſch ohne regionalen Zuſammenhang mit dem Reiche; nur mehr über die Oſtſee kann man nach Oſtpreußen kommen, ohne fremdes Ge⸗ biet zu betreten. Polen iſt im Süden der große Nachbar und die politiſche Propaganda der Polen arbeitet unentwegt in den Grenz⸗ gebieten Oſtpreußens. Der Weſten Oſtpreußens wird von dem Freiſtaat und dem polniſchen Korridor begrenzt, wo man es zum Beiſpiel nicht vergeſſen will, daß Marienburg geſchloſſen deutſch geſtimmt hatte. Im Oſten der Provinz endlich ſetzt gleichfalls poli⸗ tiſcher Druck ein durch die bekannte Abtrennung und Beſetzung des Memeler Gebiets durch die Franzoſen, die hier die Bevölkerung durch eine Art„Kavalierspolitik“ dem Deutſchtum ent⸗ fremden wollen. Die Tendenz des polniſchen Reiches, Oſt⸗ preußen in der Zukunft einmal für ſich zu gewinnen, bleibt alſo die latente politiſche Gefahr für Oſtpreußen. 1 Im Gegenſatz zu Danzig iſt jedoch die Provinz Oſt⸗ preußen ſo groß und in ſich wirtſchaftlich ſo gefeſtigt, daß es ein eigenes Wirtſchaftsleben führen kann. Als Landesteil mit überwiegend agrariſcher Bevölkerung und Großgrundbeſitz hat es in ſeinen Agrarerzeugniſſen und in dem Wald⸗ und Holzreichtum eine günſtige Baſis, um im Güteraustauſch mit Deutſchland eine ſtetige Wirtſchaftsentwicklung durchzuführen. Dieſer wirtſchaftliche Tauſchvorgang mit den Induſtriegebieten des Reichs iſt zugleich der Schlüſſel, um die Forderungen und Gründe der dortigen Land⸗ wirtſchaft in der Preispolitik zu verſtehen. Es wird von den land⸗ wirtſchaftlichen Kreiſen gerne zugegeben, daß die von ihnen ge⸗ wünſchten und geforderten Preiſe für Getreide(Umlagepreiser⸗ höhung) und landwirtſchaftliche Produkte anormal hoch ſind, wenn man ausſchließlich die Geſtehungskoſten einer extenſiven Landwirt⸗ ſchaft(Löhne und Grundrente) berückſichtigt. Die Landwirt⸗ ſchaft Oſtpreußens iſt aber längſt eine höchſt intenſive. Dies bedeutet, daß aus den Einnahmen Maſchinen und künſt⸗ liche Düngemittel und der eigene Lebensbedarf(Kleidung und Schuhe) zu den heutigen hohen Preiſen von der Induſtrie des deutſchen Weſtens bezogen werden muß und die Preiſe für Agrar⸗ erzeugniſſe dieſe Anſchaffungen ermöglichen müſſen. Dazu kommt, daß die weiten Entfernungen bei den heutigen Frachten dieſen gegenſeitigen Austauſch ungeheuer verteuern. So kommt es, daß von einer Billigkeit Oſtpreußens ſelbſt in Lebensmitteln nicht die Rede ſein kann zumal auch der polniſche Nachbar durch Auskaufen von Oſtpreußen die Preiſe in die Höhe treibt. Die Wirtſchaft Oſtpreußens leidet, wie hiermit ſchon angedeu⸗ tet iſt, in ganz beſonderer Weiſe durch die derzeitige Gütertarif⸗ politik des Reichsverkehrsminiſteriums. Man bekämpft dort in den wirtſchaftlichen Kreiſen ſcharf das Staffelſyſtem, welches zwar für weite Entfernungen Vergünſtigungen gibt, erklärt aber dieſe für völlig ungenügend und fordert Rückkehr zu den Ausnahme⸗ tarifen der Vorkriegszeit. Wenn die Frachten nach Oſtpreußen für den dortigen induſtriellen Bedarf auf Grund von Ausnahmetarifen weſentlich herabgeſetzt werden und dadurch landwirtſchaftliche Ma⸗ ſchinen und der Bezug von Kaliſalzen verbilligt wird, ſo wird es auch möglich, Brotgetreide, Erzeugniſſe der dortigen Mühlenindu⸗ ſtrie, namentlich auch Holz und Holzſchnittmaterial dem Weſten und Südweſten Deutſchlands mit ſeiner Induſtrie und induſtriellen Bepölkerung billiger und konkurrenzfähiger anzubieten. Oſtpreußen leidet ferner unter der allgemeinen bisherigen Warennot ſtärker als andere Gebiete Deutſchlands. Man klagt dort, daß die Lieferungen und Beſtellungen aus Deutſchland mit beſonderer Rückſichtsloſigkeit unterbleiben und dies läßt einen Zug nach Induſtriealiſierung und Anſiedelung von Fertiginduſtrien ent⸗ ſtehen, wobei gewiſſe Erfolge da und dort eingetreten ſind. Aller⸗ dings gilt dies nur inſoweit, als man von dem Bezug von Kohle möglichſt wenig abhängig und mit Fracht ſtark belaſteten Rohſtoffen nicht zu ſehr gedrückt wird. Der Kohlennot ſucht man zu begegnen durch Erſchließung der Torflager Oſtpreußens und an Fertiginduſtrien hält man diejenigen Zweige als ausſichtsreich, die in der Hauptſache ausländiſche Rohſtoffe verarbeiten. End⸗ lich iſt man daran, das Oſtpreußenwerk als großes Elektrizitäts⸗ werk zu bauen anſchließend an vorhandene Waſſerkräfte der Aller, wobei die Landesbank der Provinz Oſtpreußen tatkräftig die finan⸗ zielle Führung übernommen hat und auch ſonſt das dortige Wirt⸗ ſchaftsleben durch Weckung des Intereſſes für Finanzierung und Beteiligung weſtlicher Finanzkräfte befruchtet. Man iſt daher bei einem Beſuch Oſtpreußens überraſcht, dort verhältnismäßig doch zahlreiche Induſtrien zu finden, die ſowohl alte bodenſtändige Induſtriezweige ſind, wie z. B. Braue⸗ reien, Holzverarbeitung, Zellſtoffabriken(Königsberg, Tilſit) eine gut entwickelte Mühlen⸗, Sägewerks⸗ und Zuckerinduſtrie. Selbſt die Eiſen⸗ und Maſchineninduſtrie iſt vertreten, ſo z. B. die Raſten⸗ berger Eiſengießerei, die Vereinigte Gumbiner Maſchinenfabrik.⸗G. und in Elbing die Maſchinenfabrik Komnick, welche komplette An⸗ lagen für Kalk und Zementſteine als Spezialfabrik für ganz Deutſch⸗ land liefert, auch beſitzt Oſtpreußen Automobilfabriken, I z. B. Automobilfabrik Komnick.⸗G. gleichfalls in Elbing, welche den Motorpflugbau und Laſtwagenbau für die Landwirtſchaft pflegt. Nicht unerwähnt bleiben darf endlich die Schiffbauinduſtrie, wie ſie durch die Schichauwerft in Elbing eine der bekannteſten und durch den Torpedobau berühmt gewordenen Werften. An Ver⸗ arbeitungsinduſtrien für überſeeiſche Rohſtoffe findet ſich Tabak⸗ induſtrie(Firma Loeſer und Wolff). Die Hauptinduſtrieorte ſind ſeewärts, Elbing dagegen ausgeſprochene Induſtrieſtadt, die einer guten Verbindung nach der See durch das kuriſche Haff und mo⸗ derner Hafenanlagen dringend bedarf, um ſich allmählich zu einem öſtlichen Induſtrieort zu entwickeln. Das Haupthindernis für ein ſtärkeres Aufblühen von Induſtrie im Oſten liegt in der Abwan⸗ derungstendenz unter der induſtriellen Arbeiterſchaft. Trotz günſtiger Lebensbedingungen und obwohl die Arbeiterſchaft dort meiſtens ein Häuschen und etwas Grund und Boden beſitzt, locken die hohen Löhne des Weſtens. In den letzten Hochkonjunkturzeiten veranlaßten ſo Werbeagenten viel Arbeiter zur Abwanderung nach dem Weſten unter Vorſpiegelung günſtigerer Verhältniſſe, was die öſtliche Induſtrie ſchwer traf. Wenn auch die Löhne dort niedriger ſind und ſein müſſen, um die Konkurrenzfähigkeit der Werke wegen der hohen Frachten auf Rohſtoffe zu ermöglichen, bietet die gün⸗ ſtigere Siedlung und leichterer und billigerer Lebensmittelbezug einen entſprechenden Ausgleich. Die Handelskreiſe in Königsberg haben in den letzten zwei Jahren ſtarke Anſtrengungen gemacht durch Schaffung und Ausgeſtaltung der deutſchen Oſtmeſſe in Königsberg, dieſe Stadt zu jenem Handelszentralpunkt zu machen, zu dem es infolge ſeiner vorgeſchobenen öſtlichen Lage berufen iſt. Die Arbeit in dieſer Richtung iſt von Erfolg begleitet geweſen. Königsberg nimmt ferner den Ausbau ſeines Hafens energiſch in Angriff, plant die Schaffung eines Freihafens und die Vertiefung ſeines Seekanals, der Königsberg mit Pillau verbindet. Die letzte Oſtmeſſe war ſchon ſtark von den baltiſchen Kaufleuten beſucht und wenn einmal die ruſſiſchen Verhältniſſe die allgemeine Wiederaufnahme des Handels mit Rußland ermöglichen, wird Oſtpreußen und Königsberg eine ſtärkere wirtſchaftliche Zukunft haben als vorgeſchobener Vorort und Brücke nach dem Oſten. Die hilfsaktion für Oeſterreich. (d) Genf, 30. Sept. Ueber die Völkerbundsaktion für Oeſter⸗ reich verlautet, daß von den nötigen 520 Millionen Goldfranken bis jetzt 60 Prozent durch England, Frankreich und die Tſchecho⸗Slowa⸗ kei zu gleichen Teilen gedeckt ſind. Die Zuſage Italiens, weitere 20 Prozent decken zu wollen, wurde geſtern den ganzen Tag ver⸗ gebens erwartet. Heute früh traf eine bedingte Age ein, über die noch verhandelt wird. Es handelt ſich dabei um gewiſſe Kon⸗ trollrechte. Wenn die 80 Prozent beiſammen ſein werden, gilt die Hilfsaktion für geſichert. Die reſtlichen 20 Prozent ſollen auf die Schweiz, Holland, Spanien und andere Mächte verteilt werden. In der Schweiz ſind parlamentariſche Schwierigkeiten aufgetaucht, die man aber zu überwinden hofft. Man betrachtet in der Schweiz die etwa 20 bis 30 Prozent, die aufzubringen wären, als eine Verſiche⸗ rungsprämie gegen die unerwünſchte Notwendigkeit, einem italieni⸗ ſchen Vormarſch in Voralberg durch Beſetzung zuvorzukommen zu müſſen. 2 242 2 2 Die deutſche Jrenpolitik im Krieg. Augenblicklich werden von einem Münchner Verlag die Tage⸗ bücher des bekannten Irenführers Sir Roger Caſement ver⸗ öffentlicht. Das Buch enthält zahlreiche intereſſante Einzelheiten über die deutſche Irenpolitik im Kriege. Allerdings werden die intereſſan⸗ teſten Phaſen, nämlich die Schaffung einer iriſchen Brigade und die angeblich gegen Caſements Willen und Urteil durchgeſetzte Entſendung des Irenführers auf einem deutſchen Üboot zur Leitung des Oſter⸗ aufſtandes im Jahre 1916 nach Dublin nicht behandelt. In den weni⸗ gen Wochen ſeines Aufenthaltes in Deutſchland hat Caſement den Eindruck gewonnen, daß der Weltkrieg auf deutſcher Seite ohne politiſche Idee geführt wurde. Er ſchreibt:„Ich kann mir nicht denken, daß die deutſche Regierung das Herz zu großen Unternehmungen hat Es fehlt ihr der göttliche Funke der Eingebung, der die engliſche Seeräuberei geadelt hat.“ Die Kaiſermemoiren. Berlin, 30. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Darſtellung des Kaiſers nähert ſich, nachdem er eingehend über das Zuſtandekommen des Pachtvertrags von Kiautſchau ſich ausgelaſſen hat und dabei nicht ohne leiſe Genugtuung die Ueberaſchung und den Aerger der engliſchen Regierung über die Abmachung verzeichnet, allmählich der Vorgeſchichte des Weltkriegs. Zum Beweiſe dafür, daß der Weltkrieg planmäßig von der Entente vorbereitet ſei, bezieht ſich der Kaiſer auf das Buch eines ungenannten Verfaſſers„Das Problem von Japan“, in dem bereits von einem direkten Aufteilungsvertrag gegen Spanien, Deutſchland uſw. durch Gallier und Angelſachſen berichtet wird. Mit Recht entrüſtet ſich der Kaiſer darüber, daß, wie Profeſſor Uſhen bezeugt, 17 Jahre vor Beginn des Weltkrieges in gewiſſenloſer Weiſe im tiefſten Frieden von den vereinigten Gallo⸗Angelſachſen ein Vertrag geſchloſſen worden ſei, zum Zwecke, Deutſchland und Oeſterreich zu zertrümmern und ihre Kon⸗ kurrenz vom Weltmarkt auszuſchließen. Die Hauptakteure wären ſich bereits lange einig geweſen, bevor König Eduard VII. mit ſeiner Einkreiſungspolitik die Fäden weitergeſponnen und den Pakt„Entente cordiale“ getauft hätte. Auf dieſen im Früh⸗ jahr 1897 geſchloſſenen Vertrag führt der Kaiſer Englands Wider⸗ ſtand gegen ein im Jahre 1897 geſchloſſenes Abkommen über Koh⸗ lenſtationen zurück, bei dem es Deutſchland mit ruſſiſchem Ein⸗ verſtändnis gelungen war, feſten Fuß in China zu faſſen. Die Reſtitution des Beute⸗Eiſenbahn⸗ materials Vom Reichsverkehrsminiſterium wird mitgeteilt: Oft hört man abfällige Bemerkungen über hier und da auf Gleiſen der Reichsbahn abgeſtellte Lokomotiven und Güterwagen, deren von den deutſchen Typen abweichende Formen zwar auch dem Laien auffallen, deren Herkunft und Grund des Herumſtehens er ſich aber nicht erklären kann. Was ſind das für Fahrzeuge, die anſcheinend täglich unanſehnlicher werden, die verroſten und ver⸗ kommen? Es ſind Ueberreſte aus dem Weltkriege:„B eutefahr⸗ zeuge“. Nach Artikel 238 des Vertrages von Verſailles iſt Deutſchland verpflichtet, das während des Krieges erbeutete Eiſenbahnmaterial N den Urſprungländern in gutem Zuſtand zurückzugeben, zu„reſti⸗ tuieren“. Zu dieſem Zwecke müſſen die Beutefahrzeuge, ſo⸗ weit ihre Wiederherſtellung möglich iſt, übergabefähig hergerichtet werden. Für alle Fahrzeuge, die nicht wieder inſtand geſetzt wer⸗ den können muß Erſatz in Goldmark geleiſtet werden. Die„Reſti⸗ tution“ wird durch das Reichsminiſterium für Wiederaufbau durch⸗ eführt, und zwar auf Grund beſonderer Abkommen, die das eutſche Reich mit den beteiligten Stagten unter Zuſtimmung der Reparationskommiſſion abſchließt Deutſchland war bisher nicht berechtigt, dieſe Fahrzeuge zu verwerten. Die Reparationskommiſſion hat ſogar die Benutzung der Beutefahr⸗ zeuge unterſagt und gefordert, daß bis zum Abſchluß der Reſti⸗ tutionsabkommen am Beſtand nichts geändert wird. Die übergabe⸗ fähige Herrichtung der Beutefahrzeuge wird in Privatwerken aus⸗ geführt und durch Beamte der Reichsbahn überwach'. Für die Reſtitution nicht in Betracht kommende und von der Gegnerſeite endgültig zurückgewieſene Beutefahrzeuge erhalten die Anſchrift: „Reichstreuhand“ und werden den Abſtellanlagen der Reichstreu⸗ handgeſellſchaft zugeführt. Für ihre Verwaltung und ſpätere Ver⸗ wertung iſt das Reichsſchatzminiſterium zuſtändig. Aus dieſen ab⸗ geſtellten Fahrzeugen werden die noch brauchbaren Teile ausge⸗ baut, um für die Ausbeſſerung der zu reſtituierenden Wagen ver⸗ wendet zu werden, da Erfatzſtoffe nach den in Deutſchland ge⸗ bräuchlichen Formen nicht erlaubt ſind. So vermeidet man, wenn valutaſtarken Auslande. Die beteiligten Reichsſtellen haben nichts unverſucht gelaſſen, den Verfall der ſeit Kriegsende abgeſtellten Beutefahrzeuge zu verhüten und das Reich vor Schaden zu be⸗ wahren. Dieſe Beſtrebungen blieben bei dem Verfahren, das die Reparationskommiſſion bei der Durchführung des Artikels 238 des Verſailler Vertrages angewendet hat, ohne Erfolg. Die Reſtitution iſt gegenwärtig in vollem Gange und wird mit Be⸗ ſchleunigung zum Abſchluß gebracht. In abſehbarer Zeit werden dieſe Trümmer des Krieges verſchwunden ſein. Mit dem Betrieb der Reichsbahn und ihrer Wirtſchaftsführung haben ſie nichts zu tun. Deutſches Keich. Die Maßnahmen zugunſten der pPreſſe. Berlin, 30. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß des Reichswirſchaftes ats ſtimmte der Verordnung zur Ausführung des Geſetzes über Maßnahmen gegen die wirtſchaftliche Notlage der Preſſe zu. Es handelt ſich um die Bildung einer Rückvergütungskaſſe, die aus einer Er⸗ höhung der Ausfuhrabgaben geſpeiſt werden ſoll. Der Kreis der Zeitungen und Zeitſchriften, für die Rückvergütngen bezahlt werden, ſoll durch Einbeziehung wiſſenſchaftlicher Unternehmungen, ſowie durch Organe der Berufsverbände erweitert werden. Ferner wurde beſchloſſen, daß nur ſolche Verleger Anſpruch auf Rück⸗ vergütungen haben, die die Verpflichtungen aus den Lohntarifen der Arbeiter, Angeſtellten und Redakteure erfüllen. Vertreter der Arbeitgeber und von der Reichsregierung er⸗ nannte Mitglieder brachten dabei zum Ausdruck, daß ſie das Geſetz nach wie vor wirtſchaftspolitiſch für eine verfehlte Maßnahme halten, weil wirtſchaftlich arbeitende Gewerbe durch Beihilfen nicht gehalten werden können. Zu den verhaſtungen in hamborn. Köln, 29. Sept. Auf perſönliche Vorſtellung des Düſſeldorfer Regierungspräſidenten gegen die Verhaftungen in Hamborn erklärte, wie die„K..“ berichtet, der belgiſche General in Duisburg, daß hier die belgiſche Militärfjuſtiz zuſtändig ſei. Der belgiſche General berief ſich auf einen Befehl des Marſchalls Foch, als der Regierungspräſident die Rechtsgültigkeit der Verhaftungen anzwei⸗ felte. Die Mitteilung der militäriſchen Beſetzung ſei rechtzeitig den örtlichen Behörden bekanntgegeben worden. Der Regierungspräſi⸗ dent beließ es bei einem Einſpruch gegen die Verhaftungen im Hamborner Gebiet. Gegen die kommuniſtiſchen Gewerkſchaſtszerſtörer. Berlin, 30. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ausſchuß des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes hat in ſeiner geſtrigen Sitzung zwei Entſchließungen gefaßt. In der einen kommt er auf die bekannten wirtſchaftlichen Forderungen der Gewerkſchaften zurück und verlangt von der Regierung, daß ſie ernſt⸗ lich alle erforderlichen Maßnahmen treffe. Der Ausſchuß erkennt jedoch an, daß die Haupturſache der wirtſchaftlichen Notlage in dem außenpolitiſchen Druck liegt. Die zweite Entſchlie⸗ ßung wendet ſich gegen die ko mm uniſtiſchen Gewerkſchaft⸗ zerſtörer. Es wird hervorgehoben, daß der von der kommu: ſchen Partei geſorderte Reichsbetriebsrätekongreß lediglich kommu⸗ niſtiſchen Parteizwecken dienen ſolle. Kommuniſtenaustauſch. JBerlin, 30. September.(Bon unſerem Berliner Büro.) Die Jentrale der kommuniſtiſchen Partej in Deutſchland fordert den Zentralverband der vereinigten ſozialiſtiſchen Parteien in Deutſchland auf, ihren Einfluß innerhalb der Reichsregierung und dem preußiſchen Staatsminiſterium dahin geltend zu machen, daß die Reichsregierung und die preußiſche Staatsregierung Hölz amne⸗ ſtieren und ſeine Ausreiſe nach Sowjetrußland freigeben ſollen, wofür die Freilaſſung Timofejews durch die ruſſiſchen Sowjetbehörden und ſeine Ausreiſeerlgaubnis aus Sowjetrußland erfolgen wird. Nachdem die vereinigten ſozialiſtiſchen Parteien Deutſchlands, ſo heißt es in dieſer Aufforderung ironiſch, durch den Zuſammenſchkuß mit der U. S. P. nach ihren eigenen Angaben einen ſo ſtarken polltiſchen Macht⸗ zuwachs erhalten hat, würde es ihr nicht ſchwer fallen, dieſe Maß⸗ nahmen durchzuſetzen. Arbeitsgemeinſchaſt zwiſchen der D. v. p. Württembergs und Bayerns. (d) Stuttgart, 30. Sept. Die Deutſche Volkspartei Württemberg⸗ hat ſich mit der Organiſation der Deutſchen Volkspartei in dem Wahlkreis Oberbayern und Schwaben zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. Bemerkenswerter Aebertritt eines Demokraten. E Berlin, 30. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Der frühere demokratiſche Abg. Heckſcher hat ſeinen Uebertritt zur Deutſchen Volkspartei mit der Begründung vollzogen, daß nach der Einigung der ſozialiſtiſchen Parteien nicht⸗ notwendiger ſei, als eine bürgerliche Etnigung unter Führung der Deutſchen Volkspartei. * Am Sonntag, den 24. d.., hat die Deutſche Volkspar⸗ tei bei der Stadtratswahl in Oldenburg einen ſchönen Sieg davongetragen. Von 34 Sitzen errang ſie allein 15, alſo faſt die Hälfte; in den Reſt teilen ſich die anderen Parteien in der Weiſe, daß den Demokraten 7 ſtatt bisher 11, den Vereinigten Sozia⸗ liſten 6, den Deutſchnationalen, dem Zentrum und den Kommuniſten je 2 Sitze zufielen. Beſonders auffallend iſt der Rückgang der Demokraten und der Sozialiſten trotz deren Verſchmel⸗ zung mit den Unabhängigen, denn auf Grund des Ergebniſſes der letzten Landtagswahlen hätten die Sozialiſten auf 11 ſtatt 6 Sitze Anſpruch gehabt. Die allgemeine Wahlmüdigkeit zeigte ſich darin, daß durchſchnittlich kaum die Hälfte der Wählerſchaft(45 Prozent) zum Stimmkaſten ging. Bapern und die Pfalz. Spaltung der Bayriſchen Volkspartei in der pfals · :: München, 29. Sept. Der„Bayer. Kurier“ berichtet 755 Speyer: In eingeweihten Kreiſen verlautet auf das beſtimmteft daß der dem Zentrum im Reichstag angehörende Abgeordeche Hoffmann⸗Ludwigshafen in allernächſter Zeit(man ſpr vom nächſten Samstag) die Gründung einer pfälzi xtei Zentrumspartei plane. Dadurch würde die Baner. Faipe in der Pfalz geſpalten. Der Plan Hoffmanns werde mit 2 deichstagsmandat in Verbindung gebracht, da er in der Pfalz 4 zu mehr Ausſicht habe, von der Bayeriſchen Volkspartei gewählt werden. ähler Der„Bayer. Kur.“ bemerkt zu dieſer Meldung, die—9 80 der Bayeriſchen Volkspartei in der Pfalz würden auf dieſe eben zweiflungstat des Abg. Hoffmann die richtige Antwort au, Aibri⸗ wiſſen. Die Gründung einer Zentrumspartei in der Pfalz ſei u. 3 e⸗ gens vom„Bad. Beob.“ bereits vor einiger Zeit in Ausſicht ge“ ſtellt worden. Die Gegenſätze in der bayriſchen Mittelpartei ⸗ Berſin, 30. September.(Von unſerem Berliner Aürp Die Deutſche Ztg.“ beſchäftigt ſich eingehend mit der ſſchnat. der Gegenſätze innerhalb der Bayeriſchen Mittelpartei(Deut Volkspartei Bayerns), die zur Ausſchließung des Oberſten ylander und Dr. Gutmanns aus der Partei geführt und bemerkt dazu, es handelt ſich hier keineswegs um ienſchau⸗ ſtoß gegen die Parteidiſzipin, ſondern um grundſätzliche* ungen. Nicht nur die Bayeriſche Mittelpartei allein, onde 58 ganze Deutſchnationale Volkspartei ſei den An⸗ der Münchner Vorgänge vor die Frage geſtellt, ob ſie ne ſichten und Geſühlen der Mehrzahl ihrer Wähler im Rahmen Die parlamentariſchen Partei genügend Rechnung tragen 5 Krei⸗ Partei verdanke ihre Stoßkraft den deutſcheubſkiich. Lande ſen in erſter Linie und es wäre an der Zeit, erſt einmal Zuſpitzung 5 7ii. ́ñ!lBl!«—Ü⁴ll de und Elbing, erſteres heute der Zentralpunkt der Provinz 5 id in der Hauptſache Handelsſtadt mit gut entwickelter Ausfuhr! möglich, den überaus koſtſpieligen Bezug von Erſatzteilen aus dem dieſe Kräfte zu ſammeln. 770 7 fnfßn...dß.. ß*.—————*— T ͤ Schwingen heut' nicht Jubeltöne, d Ainem nicht dbielleicht eine Verheißung, aber noch keine letzte Erfüllung. In gheiten i 8 en ihres mentvo 5 Har gelang das meiſte ſauber und glanzvoll und hatte Kraft und Hhin Ne man hier 5 ausedergabe hörte, war wiederum viel zu no Der letzte und ſchwerſte S un. K 8 tördten ch Fel 0 bot aus dem Schatz Lß, —— Sanstug, den 30. September 1922 e Mannheimer General-Anzeiger.(minag-Ausgabe.) 155 2 22 heimſtätten⸗Woche. Ueber den Kleingarten und die Kleintierzucht ſprach am Dienstag nachmittag ezartendirektor Scherer⸗Karls⸗ ruhe. Ausgehend von der Umſchichtung der Bevölkerung infolge der Induſtrialiſierung Deutſchlands wies Redner auf die dadurch hervorgerufene ſtarke Zuwanderung in die Städte und die hier⸗ durch bedingte Verſchlechterung des Wohnungsweſens hin. Unter Hinweis auf die Bedeutung des Kleingartenbaus in wirtſchaftlicher, geſundheitlicher und ſittlicher Hinſicht muß vom Staat und Ge⸗ meinde die Förderung des Kleingartenweſens immer dringender gefordert werden. Zur Vermehrung und Erhaltung der Klein⸗ gärten bietet die Kleingarten⸗ und Kleinpachtlandordnung vom 31. Juli 1919 eine wertvolle Stütze, denn dieſes Geſetz verbietet, kleingärtneriſch genutzte Flächen etwa nur zur Erzielung höherer Pachtzinſen oder aus ſonſtigen unwichtigen Gründen zu kündigen, ja es geſtattet ſogar, Grundſtückseigentümern geeignetes Gelände zu entziehen und gemeinnützigen Vereinen oder Behörden zur klein⸗ gärtneriſchen Nutzung zu übertragen(Zwangspacht). Unter Be⸗ tonung der wichtigſten Anforderungen, die an einen Kleingarten bezüglich Flächengröße, Geſtaltung und Wichtigkeit der Bodenver⸗ hältniſſe geſtellt werden müſſen, macht der Redner eine„Anzahl Vorſchläge wie die Kleingärten in der unmittelbaren Nähe der Stadt erhalten werden können. Siedelungen, die, wie vielfach bis⸗ her üblich, meiſtens an der Peripherie der Städte umgelegt worden ſind, bedeuten in vielen Fällen ein Verdrängen der Kleingärten, ohne daß den Kleingärtnern in allen Fällen Erſatzgelände zur Ver⸗ fügung geſtellt werden kann. Siedelungen ſollten deshalb plan⸗ mäßig nur in größeren Entfernungen von den Städten angelegt werden, um die Kleingärten in nächſter Nähe der Stadt für die⸗ jenigen zu erhalten, die gezwungen ſind, in den licht⸗ und luftleeren Großſtadthäuſern zu wohnen. Eine beſonders günſtige Gelegenheit zur Erhaltung und Vermehrung von Kleingärten bilden die Kultur⸗ gürtel, deren Schaffung der Reichstag zur Bekämpfung der Er⸗ werbsloſigkeit gefördert hat. Da der Ausbau ſolcher Anlagen För⸗ derung aus Mitteln der produktiven Erwerbsloſenfürſorge erfährt, ſollten ſich die Städte bei eintretender Arbeitsloſigkeit ſolchen Auf⸗ gaben zuwenden. 2 Wie wichtig die Kleintierzucht und Haltung für den Kleingärt⸗ ner iſt, zeigt die Möglichkeit, einmal die Abfallſtoffe des Kleingar⸗ tens zur Tierfütterung zu verwerten und andererſeits aus der Kleintierhaltung wichtige Lebensmittel wie Fleiſch, Milch und an⸗ deres zu gewinnen. Die Kleintierhaltung bringt außerdem Ge⸗ winn durch Verwertung der Felle und des Düngers und ſollte des⸗ halb möglichſt in jedem Kleingarten nebenbei betrieben werden. Eine weitgehende Rückſichtnahme auf die Bedürfniſſe der Kleintier⸗ baltung muß allerdings bei der Handhabung der polizeilichen Vor⸗ ſchriften und der Bauordnungen gefordert werden. Städtiſche Nachrichten. „Poſtgabühre⸗Aſſchlag. Am Markeſchalter Numero 3 Do hockt der Schorſch, der brave, Un drauße ſchteht e langi Reih Vun Leut, wo Marke kaafe: Drei Stück zu zwee Mark fünfezwanzig, 2 krafeſtelg Pfennig wangel à fünfeſibzig Pfennig zwanzig — Mer meent der Schorſch könnt hexe.— 5 Denn wies Gewitter fertigt ab Er alle nochenanner.— Der letſchte mächt ſich auſem Schtaab Un's Lädel ſchließe kanner.— 5 Doch kaum do hotter ufgehört Sei Marke abzurobbe, Do hätter ſchiergar ufbegehrt, Denn drauß tut eeni klobbe. —95 22 Frau ftel— 5 5 er⸗Franz ſeiln) Gettel— 5 Der Schorſch frogt:„Wollt Ihr Marke aa?“ 5 Do gibt ſim hien) en Zettel. Druff ſin ver eichnet b Vun alle Poſchtere 8 Un Poſchtaln)weiſunge un Karte, 2 Wo zwanzig Johr lang reiche. Der Schorſch, der guckt b Un denkt bei ſich: Bie f chpiilft n verwunnert „Vun denne Marke babbt emol Jo noch Ihr Enkelkind!“ So fächt er zu der alte Doch die meent:„Nix „Ich hamſchter wie die annere ad, „Denn d Marke ſchlage uffl“— Julius Kinzer. Mark, zum Abſchl Bahnfracht Der 7 laſtet wird. werden. nehmen wi danken ver lungen mit Vollmilch dur durch der Liter ab 1. Oktober 192 zentigen Frachterhöhung ab 1. werden ab 1. September all folgt feſtgeſetzt: 1. Klaſſ 610 Mark für auswärts wohnende, e 540 Mark Mannheim. Wie uns von zuſtändiger Seite der Landwirtſchaft Erzeugermilchpreiſes ab uß gelanok. belaſtet wurde. urchſ Entſprechend ſich die Unkoſten für Eisbeiladung, und Verausgabung der Milch erhöht. Im Vergleich zu unſe Württemberg bisher für Standpunkt des Verbrauchers aus, Ab 1. Oktober 1922 änder im geſegneten Württemberg vollſtänd r, brauchermilchpreis von 36—38 M. wir dann weiter in Betracht, da Berlin heute 47—50 M ßbeträgt, i hafen a. Rh. 50 M. uſw., ſo mũ traut machen, daß der Milchpreis 1. Oktober 1922 daß vor Weihnachten wenig Kälte zu e ſoll auf einen warmen Oktober ein kalter Schnee ſoll aber bevorſtehen, langer anhaltender Winter, und Weſpen gibt.„Wenn de geſtattet. chläuft eine Ba eine weſentliche Erhöhung erfahr cher weiſen fortſchreitet. Um die ſpäten und den Wein ernten zu kön gerne einen heiter⸗warmen Oktober. Nach ſoll man aus einem warmen können, höhte Spiriluspreiſe. hat für das Hektoliter preis von 8 500 Mark errechnet, w ſchlag von 12000 Mark kommt, koſtet. Den Melaſſebrennereien bezahlt. Das Jahresbrennrecht iſt auf 80 Prozent des Normalbr darf ein Viertel aus Kartoffeln gebrannt werden. von Mais iſt Trinkbranntwein zu 55 00 Mark, Branntwein zur P Die heutigen Sätze Dr Es war eine glückliche waren die Menſchen unzufrieden. chnittsliter in Mannheim ankommender hnentfernung von 220 Km., wo⸗ 2 mit.63 M.(einſchl. der 50pro⸗ Oktober 1922) Frachtſpeſen be⸗ der allgemeinen Preisſteigerung haben molkereitechniſche Behandlung Oktober. Der zweite Herbſtmonat heißt Oktober(vom Octobris mensis), war. Jetzt iſt er der der November und Recht anſchaulich ſin der mit dem morg Oktober der Weinm wird, Welkmonat, welk wird. Ebenfalls au Bäume und Sträu des Oktober Judas(28.); ſodaß ein Hektoliter wird für das Hektoliter von Oktober 1922 bis Die — Aus der Stadtratsſitzung vom 28. Septbr. 1922 Die Verpflegungsſätze der ſtädtiſchen Ktankenanſtalten gemein erhöht und im einzelnen wie für hier wohnende Perſonen, 2. Klaſſe 370 Mark bezw. 430 3. Klaſſe 260 Mark bezw. 290 Mark, für Kinder 160 Mark bezw. 170 Mark, für geſunde Säuglinge bei der erkrankten Mutter 40 Mark, für das Geneſungsheim in Neckargemünd 160 Mark. die Neuregelung der Erzeugermilchpreiſe für mitgeteilt wird, ſind die Verhand⸗ bezüglich Neuregelung 1. Oktober 1922 faſt vollſtändig de Die Erzeugermilchpreiſe erfahren ab 1. Oktober 1922 durchſchnitt⸗ lich eine Steigerung von 50—70 P tigt werden, daß von der Stalltüre aus, Milch heute bezahlt werden muß. In weit gebieten wird die Milch mühſam, den Sammel⸗ und Kühlſtationen zugeführt. Daſelbft wird die.. teilweiſe mit den modernſten Mitteln der auf Wegeſtrecken, die durchſ Fällen ſogar 15 Kilometer transportiert zu werden. dürften allgemein bekannt ſein. rozent. Dabei muß berückſich⸗ jede Handreichung an der auseindergezogenen Liefer⸗ oft halbliterweiſe, geſammelt und Technik gekühlt, um dann chnittlich etwa 3 Kilometer, in einzelnen betragen, zu den Verladeſtationen ab⸗ für Fuhrleiſtungen Landwirt ſucht, ſich in ſeinen Forderungen dieſen Sätzen anzupaſſen. 75 Wir erinnern uns noch der Zeit, da der Liter Milch mit 11 Pfg. Zeit, und doch ren Milchquellen und Milchpreiſen durfte ſich den Ruhm in Anſpruch nehmen, vom am günſtigſten beurteilt zu n ſich auch dieſe Verhältniſſe ig. Aus Zeitungsnotizen ent⸗ daß Stuttgart ab 1. Oktober 1922 mit einem Ver⸗ zu rechnen haben wird. Ziehen 5 der Verbrauchermilchpreis in n Hamburg 40., in Ludwigs⸗ ſſen wir uns auch mit dem Ge⸗ in Mannheim ab en wird. Laub der Bäume in großem Umfange f die Veränderung in der Belaubung der zwei andere Bezeichnungen hin: Gilbhart und Lauhriß. Die deutſchen Namen zeigen alſo, daß der [boktober ein echter Herbſtmonat iſt „Menſchen reichlich Früchte ſpendet und Wald weiter die Kartoffeln „in dem die Natur dem das Vergehen in Feld und Feldfrüchte, namentlich nen, hat der Landmann einer alten Wetterregel und trockenen Oktober darauf ſchließen rwarten iſt. Dagegen Februar folgen. Viel wenn im Herbſt viel Nebel ſind, ein wenn es im Oktober viel Horniſſen pen r Eichbaum noch ſein Laub behält“, heißt es in einer Wetterregel,„ſo folgt im Winter ſtrenge Kälte.“ Zu den bekannteſten Lostagen (16.) und der Tag Simon und boten für den Winter. Der Oktober Sonntage ſind. Hohe Feiertage Tu. Er verwaltung gehören der Gallustag beide gelten als Vor⸗ hat 31 Tage, von denen fünf werden im Oktober nicht, begangen. Der Beirat der Reichsmonopol⸗ Kartoffelbranntwein einen Grund⸗ ozu für Maisbranntwein ein Auf⸗ 20 500 Mark 16 200 Mark Oktober 1923 ennrechts feſtgeſetzt worden. Davon Verarbeitung Die Monopolverwaltung verkauft reinen 0 Mark, vergällten Branntwein zu 18 000 arfümerie und Eſſigbereitung zu 28 000 Mk. hindenburg. Greiſer Feldherr, dir zu Ehren Sturmerprobter Heimverteid'ger, eine Feinde werden igen, ie Verleumder und e ge Und das Bild des deutſchen Helden Strahlen wirds durch die Geſchichte Daß es Enkel toter Kämpfer Noch erhebe und verpflichte; Daß es lehre unſrer Ehre, Unſern. Kleinen, unſern Frauen, Mit der Uebermacht im Kampfe, Mit dem Leib das Bollwerk bauen Daß es lehre für die Heimalt d Letztes Wollen, letztes Wagen, Und des Schickſals uner o1 ſchweigend ſalutierts den Schützer Niedertracht als Mann 15 Deutſcher Grenzen, deutſcher Ehre. In der Feldſchlacht unbeſiegter, Diogenes. Aus dem Konzertſaal. Eine junge Stuttgarter Pianiſtin, Grete Hein, Aber deinen Namen nennen Deines Volkes beſte Söhne. Keine Trikoloren flattern Ueber Helm und Baſonetten, Und die Gaffer an den Straßen Reih'n ſich nicht in dichten Ketten. einer Feſte Feuerwerke treuen ihre bunten Garben, Nur die Aſtern weh'n von Gräbern erer, die als Helden ſtarben. uf der Bruſt die Ehrenkreuze Klirren leiſ' im alten Heere, konzertierte vor ſehr zahlreichen Auditorium im Harmonieſaal. Sie iſt fleißi gediegener Fingertechnik arbeitete ſie manche Schön⸗ anſpruchsvollen und ſehr vielſeitigen Programmes ein⸗ rucksvoll heraus. Beſonders Chopins Preludes kamen die tempera⸗ le Friſche und Geläufigkeit ihres Spieles ſehr zu ſtatten. erarbeiteter, arbe. Anderes aber wurde beiläufig abgetan, weil der noch jungen Sonte die rechte Einfühlung vorläufig abgeht. So geht die D⸗moll⸗ onate von Beethoven weit über das Können der Vortragenden ubatz die auch durch ausgiebigen Pedalgebrauch und willkürliche di ati dem Meiſter nicht näher kam, und Brahms F⸗moll⸗Sonate, gerade im verfloſſenen Jahr mehrmals in vollendeter äußerlich und zu nüchtern ritte zur Meiſterſchaft bleibt ine erhebende und genußreiche Stunde ſchenkte uns der Mo⸗ or des Fran kfurter Lehrervereins, ein Vokal⸗ etwa 50 Knaben und 20 Herren, der uns eine Fülle des religiöſer Geſänge älterer und neuerer ſteigender Bewunderung folgte man den Darbietungen einzigartig diſzipiinierten Chores, in dem Herren⸗ und rper von Herrli teſes ganz er Geſänge. in der einlei Sſtimmigem Pſalm 100! Schröters Weihnachtsmotette du ſo ſchön“ aus dem keit griff dem Zuhör factae ſunt“ Sebaſtians weiter berichten, Berneker und Wi verzeichnis nebſt Inhalts Stückes unentgeltlich dur zeigen der Eintrittskarte Theater ſelbſt erhältlich. Maxim Gorki erhält den Nobelpreis? Nach ein aus Stockholm ſ 8. des„Echo de Paris“ des Nobelpreiſes in Ausſicht venſtimmen gleich vorbüldlich geſchult ſind und ſich in idenler Aus⸗ U — %% 5 eN . al 80 5*— 5 —— geglichenheit ergänzen. Für die ganz hervorra der erleſenen Knabenſtimmen greift kein dieſe kleinen Sänger die Kunſt des tragfähigen Atems, ſchen Differenzierung bis zum leichten und ſichern Kopftons beherrſchten, und ausſtrömen ließen, und ſchönen Tenören und Bäſſ. leiſteten über die vielen K Schwierigkeiten hinweg, da diegener Geſangskunſt und ein Beweis der ſchen Meiſterſchaft des ve Fritz Gambkes. füllte die geiſtige Ei 5 war das Ent rdienten Chorleiters, Und mit faſt noch größerer nfühlung der Knaben in den d Welch erhabene Weihe und rũ tenden Volksweiſe Wie ein 18. Jahrhundert! er ans Herz bei „und welch gewaltiger Jubel ergreifendem„Lob und Preis ſei Gott!“ daß wir außerdem G gleichliche Meiſt ſchaft 1 8 5 ichlic iſterſchaft uns Bachs Köſtlichkeiten von Ha chor zum Schluß als ganze Reihe herzerquickender Volkslie dend wirken, zu war, und daß mit einem in unſerer haben werden. K Dank für den ihm angabe n perabfolgt. Die„ ſtaunend Wort „Preis ſei Gott“ und und das rang ſich empor des zur Aufführung genommen worden ſein. politiſchen Stellung Gorkis macht das Blatt. iergegen di Bedenken geltend. 8 gende geſangliche Zucht zu hoch. Wie der donami⸗ feinſten Pianiſſimo, des Legatos, des herrſ wie ſie den Ton anſetzten wie ſie ſich den ebenfalls ausgeſucht en anſchmiegten und ihnen Gefolgſchaft lippen polyphoniſcher und intervalliſcher zücken jedes Freundes ge⸗ hohen geſangspädagogi⸗ Herrn Profeſſor Bewunderung er⸗ ichteriſchen Inhalt hrende Innigkeit überwältigte uns in Gambkes ſchmeichelnd und herzlich klang ſchlichte„Weihnacht, wie biſt Welch erſchütternde Bangig⸗ Michael Haydns„Tenebrae aus Johann 5 Wenn wir nun eſänge von Händel, Caldara, aß Walter Rehbergs unver⸗ elfuge G⸗moll und kleinere ydn und Bach ſpendete, und daß der Moꝛetten⸗ Beifall noch eine r. r zugab, ſo muß es beelen⸗ hören, daß der Muſenſaal kaum zur Balſte beſetzt gelangenden ch die Kartenabnehmer gegen Vor⸗ Rheiniſche Thalia“ iſt im er Meldung oll Maxim Gorki als Kandidat Wegen der e ſchwerſten lateiniſchen weil er im alten Rom der 8. Monat des Jahres 10, ſo daß der Oktober wie auch der September, der Dezember ſeinen Namen zu Unrecht führt. d die deutſchen Monatsnamen für den Oktober, igen Sonntag ſeinen Anfang nimmt, ſo heißt onat, weil in ihm die Weinernte vorgenommen weil das La zu erhalten und auf menbruch kommen, Der Monopolverwaltung ſteht innerhalb drei Tage ein Einſpruchs⸗ recht zu, von dem ſie nach unſeren Informationen jedoch keinen Ge⸗ brauch machen dürfte. ch. Gewitter. Die unbeſtändige, naßkalte Witterung des Mo⸗ nats September brachte zu deſſen Schluß noch ein ziemlich heftiges Gewitter, das ſich geſtern abend um halb 6 Uhr über der Stadt ent⸗ lud und von heftigen Donnerſchlägen begleitet war. Der mit dem Gewitter niedergehende wolkenbruchartige Regen hatte den am Spät⸗ nachmittag beſonders ſtarken Verkehr in der Breitenſtraße wie auf den Planken im Augenblick entvölkert. Jederman ſuchte ſich in den nächſtgelegenen Haus⸗ und Ladeneingängen einen ſchützenden Platz. Nach Verlauf einer halben Stunde hatten die Niederſchläge aufgehört. Das Gewitter entlud ſich auch über die Bergſtraße, wo es leicht kie⸗ ſelte. Durch den friſchen Nordwind ſind die Straßen und Gehwege heute wieder trocken. Das Barometer iſt geſtiegen und zeigt„ſchön 5Wetter“ an. Auch ſonſt iſt die Wetterlage recht günſtig. Vielleicht bringt der Oktober nun die ſchönen Tage, die im September ſo ſchmerzlich vermißt wurden. Wilhelm Rub f. Seit einer langen Reihe von Jahren nannte der Turnverein Mannheim von 1846 Wilh. Rub ſeinen tiſcher und geiſtiger Führer dem Vereine gedient und ihn zu einer Höhe und Bedeutung gehoben hatte, die weit über Mannheims Mauern hinaus in Turnerkreiſen gewürdigt und geſchätzt wurden. Zeit, als die Entwicklung des Turnweſens in hieſiger Stadt eben erſt eben unter Rubs Führung, ſeine erſte Blüteperiode feierte. Hie⸗ ſigen und auswärtigen Turnfreunden iſt beſonders das Jahr 1896 in beſter Erinnerung, das Jahr des 50jährigen Beſtehens des Turn⸗ vereins. Der Name Rub iſt mit der fortſchreitenden Entwicklung des Turnvereins und mit der Ausbreitung des turneriſchen Ge⸗ dankens unlöslich verbunden und ihm und ſeinem Stabe von Ge⸗ treuen iſt das Gedeihen des Vereins in erſter Linie zu verdanken. Ganz beſonderen Dank gebührt dem Verblichenen für die Schaffung der Turnhalle in der Prinz⸗Wilhelm⸗Straße, zu deren Erbauung Rub ſeine ganze Kraft einſetzte und durch die er ſich allein ſchon bei der turnenden Jugend Monnheims ein dauerndes Denkmal ge⸗ ſetzt hat. Unvergeßlich ſind die goldenen Worte, die Rub im Jahre Herz legen kann. Rubs Bedeutung als Turner wurde daher auch außerhalb Mannheims gewürdigt und nur zu begreiflich war ſeine Berufung in den Turnrat des 10. Kreiſes der Deutſchen Turner⸗ veranſtaltungen. Theaternachricht. Das Märchendrama„Der Wald“ von tionaltheater angenommen worden und wird bereits im Oktober als erſte Schauſpiel⸗Uraufführung dieſer Spielzeit unter der Spielleitung Theater wird das Luſtſpiel„Die Frau mit der Maske“ von Rudolf Lothar ſein; die Erſtaufführung(Spielleitung: Artur Holz) iſt für Mitte Oktober in Ausſicht genommen. Die darauf folgenden mann“ von Johann Neſtroy(Spielleitung: Eugen Felber) und das Drama„Louis Ferdinand Prinz von Preußen“ von Fritz von Unruh ſein(Spielleitung: Artur Hol). Beim ſonnkäglichen Prämien⸗Doppel-Konzert im Nibelungen⸗ ſaal wird das bekannte einheimiſche Männer⸗Doppel⸗Quartett „Mignon“ zum erſten Male in dieſem Rahmen vor die Oeffent⸗ lichkeit treten. Den inſtrumentalen Teil des Abends, der ausnahms⸗ findet, beſorgen zwei Muſikkapellen, und die Prämie von 1000 einlaufen, unter allen Umſtänden an dieſem Eröffnungsabend zur Ausſchüttung kommen. 75 am Sonntag den 1. Oktober ſtattfindende Lautenabend von Hans Ebbecke. Er wird wieder einige köſtliche heitere Stunden mit ſeinen Volks⸗ nud Dialektliedern, bereiten. Der Turnverein Mannheim von 1846 verſammelt morgen nachmittag nochmals ſeine ſämtlichen aktiven Mannſchaften zu fried⸗ lichem Wettkampf auf ſeinem Sommerturnplatze im Luiſenpark. Auch die Männerabteilung wird 60 Jahren an den volkstümlichen Kämpfen beteiligen. Die Damen⸗ abteilungen werden verſchiedene turneriſche Vorführungen zur Dar⸗ ſtellung bringen, darunter den von Herrn Oberreallehrer Leutz beim Sommerſchauturnen gezeigten großen Reigen im Kreis mit Muſikbegleitung. Die 1. verſchiedene Vorführungen an den Geräten zeigen. 0 Hundeausſtöllung. Die Vereinigten Hundefreunde E. V. Mannheim veranſtalten am nächſten Sonntag, 1. Oktober in den Hallen des Städt. Schlacht⸗ und Viehhofes eine große Ausſtel⸗ lung von Hunden aller Raſſen. Der allgemeinen Ausſtellung ſind Sonderſchauen angegliedert. Die Prämiierung beginnt um 12 Uhr; um 3 Uhr werden die Zuchtgruppen vorgeführt und prämiiert Für den gezeigt. plant.(Näheres ſiehe Anzeige.) Raturmiſhenſchaftliche Kunöſchau Nus der Menſchenkunde. ſache, daß Goldverbindungen, z. B. Kaliumgoldcyanur, das Wachs⸗ tum von Tuberkelbazillen im Verhältnis von:2 Millionen und kol⸗ loidale Goldlöſungen noch in:1 Millionen vollſtändig hemmen, hat dazu geführt, ſeine Wirkung auf den an Tuberkuloſe erkrankten menſchlichen Organismus zu erproben. Man glaubt dabei gefunden zu haben, daß Gold, in ganz geringen Bruchteilen ins Blut gebracht, die Bildung von Schutzkörpern anregt und außerdem eine Steige⸗ rung der im tuberkulöſen Organismus darniederliegenden Verbren⸗ nungsvorgänge hervorruft. Man kann ſich letzteren Einfluß dadurch erklären, daß Gold⸗ wie Mineralſtoffe überhaupt— in der Blutbahn eine derartige Wirkung entfaltet, daß die etee. der d ſunden Menſchen rein äußerlich bemerkbar, Einfluß des Lichtes entſtehende Braunfärbung der Haut— die auch auf einem Abbau von Eiweiß⸗Stoffen beruht— unter der Goldwir⸗ kung merklich raſcher vor ſich geht. Ob durch dieſe neue„Chemo⸗ therapie“ bei der Behandlung der Tuberkuloſe Erfolge erzielt wer⸗ den, bleibt natürlich noch abzuwarten. Nus der Tier⸗ und pflanzenkunde. Gibt es unſterbliche Tiere? Es ſten Lebeweſen, den ſog. Urtierchen, wenigſtens in der Theorie die fach dadurch, daß ihr Körper in zwei Teile zerfällt. Unter günſtigen Bedingungen leben die Tochterindividuen unbeſchränkt weiter und teilen ſich fortgeſetzt. Dem Amerikaner Woodruff iſt es ſogar im Ex⸗ periment gelungen, ſog. Pantoffeltierchen jahrzehntelang am Leben Es iſt alſo als ſicher feſtgeſtellte Tatſache anzuſehen, daß bei den ein⸗ zelligen Urtierchen keine inneren Notwendigkeiten beſtehen, die den Tod herbeiführen. Bei den vielzelligen Lebeweſen, beſonders bei den höher organiſierten Tieren liegen die Verhältniſſe viel komplizierter. Innerhalb der Organismen iſt eine oft weitgehende Arbeitsteilung eingetreten, einzelne Zellgruppen verbrauchen ſich gewiſſermaßen im Dienſte des Organismus; ſchließlich verſagen einzelne Teile, beſon⸗ ders das immer tätige Nervenſyſtem, und ſo muß es zum Zuſam wenn die verbrauchten Teile nicht erſetzt werden Allerneuſte Unterfuchungen haben nun gezeigt, daß ager —— können. 4— 85——— 3. Seite. Nr. 456. Ehrenvorſitzenden, nachdem dieſer über mehrere Jahrzehnte als prak⸗ Seine Haupttätigkeit fällt in die 80er und 9oer Jahre, alſo in eine verheißungsvoll wieder eingeſetzt hatte und als der Turnverein, 1903 bei der Weihe des ſtolzen Vereinshauſes ſprach, Worte, die man dem heranwachſenden Geſchlecht nicht eindringlich genug ans ſchaft, dem er über lange Jahre als 2. Vorſitzender vorſtand. Walter Eidlitz iſt zur allgemeinen Uraufführung am Na⸗ von Artur Holz in Szene gehen. Die nächſte Novität im Neuen 5 Schauſpielneuheiten im Nationaltheater ſollen die Poſſe„Der Talis⸗ weiſe— als erſtes Konzert im Monat— bei Wirtſchaftsbetrieb ſtatt⸗ ſoll, auch wenn ganz richtige Löſungen des Preisausſchreibens nicht Dr. Hans Ebbecke. Ganz beſonderem Intereſſe erfreut ſich der Schnurren und Schauerballaden ſich diesmal mit Leuten bis zun Riege ſowie die Jugendabteilung werden und um 4 Uhr werden die beſten Vertreter der einzelnen Raſſen ſpäteren Nachmittag iſt ein Windhundrennen ge⸗ Verwendung von Gold bei Tuberkuloſebehandlung. Die Tal⸗ wichtigen Baumaterialien des Körpers in hohem Grade lichtempfindlich werden und nach Art ermente zur Entſtehung beſonders reaktionsfähiger Spaltungs⸗ und Abbauprodukte Anlaß geben. Dieſe Wirkung iſt ſchon beim ge⸗ indem die unter dem 8 iſt bekannt, daß man den klein⸗ Unſterblichkeit zugeſteht. Die winzigen Einzeller vermehren ſich ein⸗ dieſe Weiſe über 6000 Generationen zu züchten. 4. Seite. Nr. 450. Mannheimer General- Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) —ä Samstag, den 30. Sepfember 1922. Wochenſpielplan des Nationaltheaters. 1. Sountag, E 6 Der Troubadour Anfang 7 Uhr 2. Montag, D6 Luiſe Millerin(F. V. P 7201 bis 7400, B⸗B. 5171—5370) 3. Dienstag, A 6 Das Käthchen von Heilbronn(F. V. P7401— 7600.,.⸗V. 5371—5570)— 4. Mittwoch, C 7 Woyzeck(F. V. Q 7601—7800, .⸗B. 5571—5770)„ 5. Donnerstag, D7 Der Waffeuſchmied(F. V. QO 7801 bis 7900,.⸗B. 7031—7130) 6. Freitag, E 7 Das Friedensfeſt(F. V. I 9161 bis 9360..⸗V. 7131—7330)„ 7. Samstag, B6 Alda 1 8. Sonntag, 47 Die Entführung aus dem Serall„ 7„ 9. Montag, 87 Der Kaufmann von Venedig(F. V. 9561—9710,.⸗B. 7531—7680) Im Neuen Theater: 1. Sonntag, Scampolo(F. V. P 7001—7200, .⸗B. 4971—5170)„„ 4. Mittwoch, Das Dorf ohne Glocke .⸗V. 5771—7030 1 7½„ 5. Dounerstag, Scampolo(F. V. O 7901—1 9160) 5 7½„ 8. Sonntag. Scampolo(F. V. 1 9361—0 9560) B. B. 7331—7530) 5 KRommunale Chronik. Tu. Pforzheim, 27. Sept. Der ſtädtiſche Haushaltplan für das Rechnungsjahr 1922 ſchließt mit einem ungedeckten Aufwand von 62 Millionen Mark ab. Tll. Offenburg, 28. Sept. Da das auf dem Ehrenfriedhof zu er⸗ 7½„ richtende Kriegerdenkmal eine halbe Million Mark koſten würde, hat der Stadtrat beſchloſſen, die Angelegenheit auf ein Jahr zurückzuſtellen und bis dahin Mittel für das Denkmal zu ſammeln. Tu. Singen a.., 26. Sept. mit Nachtragsforderungen für die Erſtellung der wohnungen und der Wohnungen für Zollbeamte. dieſer Betrag aber nicht aus und es wurde deshalb dem Bürger⸗ ausſchuß der Antrag unterbreitet, für jeden Baublock 3% Millionen Dabei ſind die Bauten noch kaum bis zum erſten Stockwerk gediehen. Der Bürgerausſchuß hat aber Mark weiter zu genehmigen. die Genehmigung der neuen 7 Millionen Mark abgelehnt, da die Stadt nicht weiß, woher ſie die Gelder zum Weiterbauen nehmen ſoll. Die Bauten müſſen ſomit eingeſtellt werden. sg. Wiesbaden, 26. Sept. In der letzten Magiſtratsſitzung ge⸗ wann man ein draſtiſches Bild von der Finanznot Wiesbadens. Die Etatsſumme hat ſich um das dreifache, auf rund ½ Milliarden Mark erhöht. Alle Gebühren und Tarife wurden bedeutend er⸗ höht. Einzelne Sätze wurden um das vierfache geſteigert. Aus dem Lande. ? Von der Bergſtraße, 28. Sept. Die Kartoffelernte iſt trotz des bisher oft mangelhaften Wetters allgemein in Die Stauden ſind auch mit Ausnahme der ganz ſpäten Sorten, meiſt abgeſtanden. Mit dem Ertrag iſt man zufrieden. Bei den Frühkartoffeln iſt der Ertrag meiſt ganz gut. Faulige Kartoffeln trifft man gottlob ſelten an. ſchon Spuren des Kartoffelpilzes, die aber durch das Trocknen an der Sonne unſchädlich werden dürften, da ſie noch nicht in das Jeal ind. Der Preis iſt z. M. pro entner an die Bahn geliefert.— Ueber die Kirchweih in Leuters⸗ hauſen wurde bei einem Schuhmachermeiſter eingedrungen und Leder und Lederwaren im Werte von mehreren Tauſend Mark ent⸗ wendet. Die Sache wurde, wie es ſcheint, verraten, wodurch ſämt⸗ liche entwendeten Gegenſtände wieder beigebracht werden konnten. Die Täter wurden ermittelt und werden ſich verantworten müſſen. — Die Schweineſeuche(Rotlauf) tritt in einzelnen Ortſchaften und Gehö auf, eine Warnung an alle Schweinezüchter, da dieſe Krankheit leicht vertragen werden kann. Auch beſteht Schutz⸗ impfung dagegen. =Gaggenau, 29. Sept. Auf Vorſchlag des Evangel. Kirchen⸗ gemeinderats werden die katholiſche u. evangeliſche Kirchengemeinde ihre Glockenweihe gemeinſam begehen. Die Abholung der ocken ſowie eine Familienfeier am Abend wird beide Gemeinden bei dieſem ſchönen Feſte vereinigen. Die Kirchenchöre beider Kon⸗ feſſionen haben ihre Mitwirkung in Ausſicht geſtellt. Die Glocken beider Gemeinden werden von Bachert⸗Karlsruhe geliefert. 2: Heſſelhurſt, 28. Sept. Die Tabakernte konnte in dieſem Jahre früher beginnen als ſonſt, da durch die feuchte Witterung der Tabak ſich raſcher und auch gleichmäßiger entwickeln konnte. In der letzten Woche iſt nun die Ernte beendet worden. Soweit ſich bis jetzt feſtſtellen läßt, dürfte der Tabak in dieſem Jahre infolge der vie⸗ len Feuchtigkeit eine Qualitätsware liefern. () Freiburg i. Br., 28. Sept. Seit geſtern haben die Fleiſch⸗ preiſe eine weitere Erhöhung erfahren und zwar koſtet Ochſen⸗ und Rindfleiſch 110—150 /, Kalbfleiſch 160, Hammelfleiſch 150—160 Mark und Schweinefleiſch 230 A. Ueber die Wurſtpreiſe ſagt die Be⸗ kanntmachung der Kommiſſion für Regelung der Fleiſchpreiſe nichts mehr: aber vermutlich dürften auch ſie wieder geſtiegen ſein. =flonſtanz, 29. Sept. Bei einem von hier gebürtigen, in Ba⸗ den⸗Baden wohnhaften Ehepaar, wurde in den letzten Tagen einge⸗ brochen und zahlreiche Silberſachen, Beſtecke, Uhren, Kleider und der ganze Wäſchevorrat geſtohlen. Der Wert der geſtohlenen Sachen geht in die Hunderttauſende. Auf die Ergreifung des Täters iſt eine Belohnung von 50 000 Mark ausgeſetzt. nrDrenre auch unter den vielzelligen Tieren Weſen vorkommen, die theoretiſch Unſterblich ſind. Und zwar ſind es die bekannten Süßwaſſerpolypen. Sie beſitzen die Fähigkeit, alle im Verlauf des Lebens zugrunde⸗ gehenden Zellen zu erſetzen, da immer Reſervezellen vorhanden ſind und dauernd nachgebildet werden. Wenn auch in der freien Natur die Verhältniſſe meiſt zu ungünſtig ſind, daß die Tiere lange leben können, ſo haben wieder experimentelle Unterſuchungen gezeigt, daß die Südwaſſerpolypen bei geeigneter Pflege und Ernährung alle Ge⸗ fahren überſtehen, die ihrem Leben drohen. Sie gehören alſo auch zu den Organismen, bei welchen es keinen Tod aus innerer Notwen⸗ digkeit gibt; lediglich äußere gewaltſame Urſachen ſind es, die ſie ver⸗ nichten. Allgemeine Naturwiſſenſchaft. Wie der Menſch den Alkohol erfand. Das Genießen alkoholiſcher Getränke iſt auf der ganzen Erde außerordentlich verbreitet; ſelbſt die primitivſten Völker kennen die berauſchende Wirkung des Alko⸗ hols und wiſſen ihn zu ſchätzen. Dieſe auffallende Verbreitung iſt ſehr leicht dadurch zu erklären, daß die Natur ſelbſt dem Menſchen alkoholiſche Getränke bereitet. Die Bildung von Alkohol beruht be⸗ kanntlich auf einem Gärungsvorgang; Hefepilze zerſetzen den Zucker und erzeugen Kohlenſäure und Alkohol. Hefepilze ſind nun faſt ſtets in der Luft vorhanden, ſodaß in zuckerhaltigen Flüſſigkeiten Alkohol⸗ bildung erfolgen kann. Viele Naturvölker wiſſen den Honig zu ſchätzen; gar leicht kann es geſchehen, daß Honigwaſſer ſtehen bleibt und in Gärung übergeht. Die brauſende und kräftig ſchmeckende Flüſſigkeit, die der Menſch trinkt, übt dann eine eigentümliche Wir⸗ kung aus, die zu weiteren Verſuchen ermuntert. Das einfachſte be⸗ rauſchende Getränk iſt damit gefunden, von der Natur ſelbſt geliefert, vom Menſchen ohne großes Ueberlegen hingenommen. Ganz ähn⸗ lich ſind die zahlreichen verſchiedenen Arten von Palmweinen ent⸗ ſtanden. Ein Zufall lehrte den Menſchen die Wirkungen gegorener Palmen- und Agavenſäfte kennen, ſchließlich wurden die Gärungs⸗ —— abſichtlich herbeigeführt, ohne daß die Menſchen natürlich wußten, um welche Vorgänge es ſich dabei handelte. Etwas kompli⸗ zierter iſt ſchon die Bierbereitung, die auch in zahlloſen Formen über die ganze Erde verbreitet iſt. Als Grundlage dient hierbei die Stärke der Getreidearten uſw. Dieſe Grundſtoffe werden in vlelen Gegen⸗ den gekaut; denn durch die Wirkung des Speichels wird Verzuckerung der Stärke herbeigeführt, ſodaß dann Vergärung zu Alkohol eintre⸗ ten kann. Wie verſchiedenartig auch die Verfahren ſein mögen, ummer zeigt ſich, daß ſie im Laufe langer Zeiten allmählich ſich herausgebildet haben, nachdem ein glücklicher— oder ein unglück⸗ lcher— Zufall den Menſchen auf dieſen Weg gewieſen hat. — Der Bürgerausſchuß befaßte ſich Gendarmerie⸗ Für dieſe Woh⸗ nungsbauten waren am 30. Juni je 2½ Millionen Mark vom Bürgerausſchuß angefordert worden. Infolge der Teuerung reicht ing gekommen. Manche Knollen haben aber doch Nus der pfalz. (dp) Speyer, 27. Sept In einem Vortrag, den Biſchof Dr. Se⸗ baſtian in einer Verſammlung der katholiſchen Vereine Speyers über ſeine Eindrücke beim Münchener Katholikentag hielt, ſagte er u..: In der erſten geſchloſſenen Verſammlung wurden entgegen bisherigem Brauch alle drei Vorſtandsſtellen Norddeutſchen übertragen, ein Beweis für den Willen der Münchener, jeden Stein des Anſtoßes aus dem Wege zu räumen. Der Heilige Vater hob denn auch in einem beſonderen Handſchreiben die Verdienſte Münchens hervor. Mißklänge hat es in München nicht durch die Bayern gegeben, ſon⸗ dern wo eine gefährliche Spannung mit Norddeutſchland zutage tritt, ſo ſind daran, wie die Münchener ſelbſt ſagen, ſtets in Bayern an⸗ ſäſſige Nichtbayern ſchuld. (dp) Neuſtadt(Haardt), 27. Sept. Bei der erſten Gauverſamm⸗ lung Pfälzer Burſchenſchaften in Neuſtadt wurde nach einem Be⸗ richt über den deutſchen Burſchentag in Salzburg im Anſchluß an einen Vortrag von Profeſſor Dr. Mehlis⸗Neuſtadt über die geogra⸗ phiſche und geſchichtliche Bedeutung der Marburg und über das deutſche Marburgfeſt von 1832 beſchloſſen, den Führern der deutſchen Freiheitsbewegung in den Jahren 1832/33, Dr. Wirth und Dr. Sie⸗ benpfeiffer, ſowie den hieran beteiligten Burſchenſchaften auf dem „Hambacher Schloß“ einen Gedenkſtein zu ſetzen. Es wurde hierfür unter Zuziehung des Abgeordneten Dr. Hammerſchmidt(Ger⸗ mania⸗Erlangen) ein eigener Ausſchuß beſtimmt. *Landau, 26. Sept. Ueber die Verwertung der diesjährigen Ernte, die als befriedigend zu bezeichnen iſt, wurde in der Haupt⸗ verſammlung des Landesverbandes Tabakbauvereine am Sonntag in Landau vom Ausſchuß mit Rückſicht auf die beſtehende Geldknappheit folgender Vorſchlag unterbreitet: Bei der weiter ſteigenden Geldentwertung erſcheint die Stundung des Kaufpreiſes nicht empfehlenswert. Den Vereinen wird anheimgegeben, einen Teil der Haupternte abzugeben, ſoweit der Markt aufnahmefähig iſt, und den Reſt in Lagern der Induſtrie, Genoſſenſchaften uſw. einzulegen, fermentieren zu laſſen und zu gegebener Zeit zweck⸗ mäßig zu verkaufen. Eine Reihe von Firmen hat ſich bereit erklärt, Lagerung und Fermentation zu übernehmen. Diejenigen Firmen, die bisher ſchon Abnehmer der Verbandstabake waren, ſollen zu⸗ nächſt berückſichtigt werden. An ſie ſollen Sandblatt und Grumpen vorzugsweiſe abgegeben werden. (:) Zweibrücken, 28. Sept. Die Zweibrücker Bäckermeiſter haben die Preiſe für ein Paar Weck auf 10 Mark, für einen Drei⸗ pfünder Freibrot auf 105 Mark erhöht, womit wohl die bisher höchſten Sätze in der Pfalz erreicht ſind.— Der ſtädtiſche Senat be⸗ ſchloß, die Gebühren für Zulaſſung von Kraftwagen um 200 Prozent zu erhöhen. Nachbargebiete. Fo. Worms, 28. Septbr. Ein Spengler, der bei einer hieſigen Firma beſchäftigt war, verſtand es, nach und nach ſeiner Firma für etwa 350 000—400 000„ Werkzeuge etc. zu ſtehlen, bis jetzt ſeine Diebestätigkeit an den Tag kam und er feſtgenommen wurde. Fo. Trebur, 28. Sept. Ein ziemlich heftiges Gewitter über⸗ zog unſere Gemarkung. Der Blitz ſchlug in eine Scheune ein. Das Gebäude war leer, ſodaß nicht viel Schaden entſtand. Durch einen beim Blitzſchlag herabfallenden Ziegelſtein wurde eine ältere Frau verletzt und mußtebewußtlos vom Platze getragen werden. sw. Heppenheim, 27. Sept. Tödlich verunglückt iſt beim Zerlegen eines Baumſtammes der 24jährige Arbeiter Johann Köh⸗ ler in der Teigwarenfabrik Tuger hier. Der Stamm kam ins Rutſchen und drückte dem Arbeiter die Schädeldecke ein. Der Ver⸗ unglückte hinterläßt eine Frau und zwei unmündige Kinder. sw. Darmſtadt, 27. Sept. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch wurden die Treppen der Synagogengebäude und verſchie⸗ dene Hauseingänge, in denen israelitiſche Familien wohnen, mit Hakenkreuzen aus roter Oelfarbe bemalt. Für die Ermittlung der Täter iſt eine Belohnung von 10 000 M. ausgeſetzt. swW. Darmſtadt, 28. Sept. Geſtern fanden ſich im Rathaus⸗ ſaale die Vertreter der Städte von Heſſen und Heſſen⸗Naſſau zu⸗ ſammen, um über den neuen Milchpreis mit den landw. Organiſa⸗ tionen zu beraten. Nachdem eine Einigkeit nicht erzielt werden konnte, wurde ein Schiedsgericht beſtellt, das einen Schiedsſpruch fällte, wonach ab 1. Oktober der Stallpreis auf 27 für das Liter feſtgeſetzt wurde. Man wird daher mit einem Kleinverkaufs⸗ preis von 35/ rechnen müſſen. *Mainz, 27. Sept. Eine unliebſame Ueberraſchung wurde am Montag, ſo ſchreibt der„Mainzer Anzeiger“ hier vielen Hunderten von Beamten dadurch zuteil, daß ſie ihr für dieſen Tag fälliges Gehalt nicht erhalten konnten, weil es an dem nötigen Bargeld fehlte. So⸗ wahl die Bezirkskaſſe als auch die von dieſer angerufene Reichsbank⸗ ſtelle waren nicht in der Lae, das erforderliche Bargeld in aus⸗ reichender Höhe zu ſtellen. Die Knappheit in Papiergeld machte ſich um ſo nachdrücklicher bemerkbar, als in den letzten Tagen hier viele Millionen zur Auszahlung gelangten, für die nicht ſofort der erforder⸗ liche Nachſchub eintraf. Wie indes verſichert wird, ſoll die Zahlungs⸗ ſtockung nur von ganz kurzer Dauer ſein. Gerichtszeitung. Der„Fridericus-Rex“-Film vor dem Verwaltungsgerichtshof. Tll. Karlsruhe, 27. Sept. Vor dem Verwaltungsgerichtshof fand heute vormittag unter dem Vorſitz des Präſidenten Geh. Rat Dr. Glockner die mündliche Verhandlung über die Klage gegen das Bezirksamt Karlsruhe wegen Verbots der Vorführung des reichs⸗ zenſierten Films„Fridericus⸗Rex“ ſtatt. In der Verhandlung ver⸗ traten die Kläger, mehrere Kinobeſitzer, den Standpunkt, daß ein Verbot eines Films wie„Fridericus Rex“, der auf Grund des Reichs⸗ lichtſpielgeſetzes von der Reichsfilmprüfungsſtelle für das ganze Reich zur öffentlichen Vorführung zugelaſſen worden iſt, von einer Orts⸗ ſe nicht mehr verboten werden könne. Sie ſtützten dieſe uffaſſung auf die mit reichem Material belegte Entſtehungsgeſchichte des Geſetzes und auf die Verhandlungen in der Deutſchen National⸗ verſammlung. Sie beſtritten aber auch, daß die Vorausſetzung für ein Verbot gegeben ſei, indem ſich das Bezirksamt bei der Verbots⸗ erlaſſung auf die Gefährdung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit geſtützt habe. Die Vertreter der Kläger wieſen darauf hin, daß der genannte Film ſeit Ende Januar 1922 in 317 Orten des deutſchen Reiches in 5978 Vorführungen gezeigt worden 15 daneben noch in zahlreichen Schüler⸗ und Vereinsvorſtellungen, ohne daß es irgendwie zu Störungen gekommen ſei. Auch in Baden ſei der Film und zwar gerade zu der vom Bezirksamt geltend gemachten Zeit nach der Ermordung Rathenaus in voller Ruhe gelaufen. Aber auch der Reichskommiſſar zur Ueberwachung der ofentlichen Ordnung, der frühere badiſche Landgerichtsrat Kuenzer habe in einem Gutach⸗ ten erklärt, daß der Film in keiner Weiſe geeignet ſei, die öffentliche Ordnung zu ſtören. Der Verwaltungsgerichtshof ließ ſich nachmittags den Film vorführen und beſchloß die Entſcheidung über die Klage⸗ ſache in den nächſten Tagen ſchriftlich zu geben. NN* : Konſtanz, 28. Sept. Vor der hieſigen Strafkammer ſtanden dieſer Tage die Hüfinger Kirchenräuber, der 30jährige Bäcker Ott⸗ mar Ulrich, der 25jährige Bäcker Tobias Schmieder und der 23jährige Säger Johann Obergföll, alle von hier. Sie haben im Janugr, Februar und März in der Kirche von Buggingen, Grü⸗ ningen, Buchenbach und Weilersbach die Tabernakel erbrochen und Ausfahrten in den vatikaniſchen Sportliche Kundſchau. pferòerennen. Berlin- Strausberg. Hönower Hürdenrennen. 36 000 M. 3100 Meter. 1. Orbergs Adrian Werburg„Senkpeil), 2. Hörſelberg, 3. Morgenſtunde. Ferner: Garderobe, Lametta, Geuſe. 72:10, 35, 30:10.— Kurpark⸗Jagdrennen. 36 000 M. 4100 Meter. 1. Weitzners Brünel la(Graf Borcke), 2. Meduſa, 3. Stürmer II. Ferner: Feldherr. 28:10; 14, 18:10.— Preis von Groß⸗ beeſten. 36000 M. 1600 Meter. 1. Lindenſtädts Iſis 11 (M. Schmidt), 2. Münze, 3. Cfardasfürſtin Ferner: Tarandella, Fliegerheld, Brandmeiſter, Malente, Hexerei, Siegfried. 17:10: 13, 15, 23.10.— Mühlenfließ⸗Jagdrennen. 48 000 Mark. 3700 Meter. 1. Franks Belgrade(Walter Heuer), 2. Reichs⸗ gräfin, 3. Sheitani. 14:10. Freienwalder⸗Hürden⸗ rennen. 36 000 M. 3100 Meter. 1. Stall Werners Zwirn (P. Lewicki), 2. Rohrdommel, 3. Fuhrpark. Ferner Otello, Pan Demon, Raſpoutin. 47:10; 20, 16:10.— Tasdorfer Jagd⸗ rennen. 36 000 M. 3200 Meter. 1. Schönemanns Pen⸗ holder(Kuhnke), 2. Raugraf II, 3. Theobald. Ferner: Fairytale, Herr Maſor, Blender, Tutta, Azalie. 62:10: 18, 15. 35:10.— Wolfstal⸗Rennen. 36 000 M. 3030 Meter. 1. F. v.— litzs Herzog(Einfinger), 2. Minor, 3. Meiſterin Ferner: Lilien⸗ Wolkenſchieber, Werther Radames. 40:10; 17, Kramerkamp⸗Rennen. 50 000 Mark. 1400 Meter. 1. Geſtüt Röſſelbergs Prinz(Oleinik), 2. Sabah, 3. Kunſtwart. Fer⸗ ner: Naubgraf. 33:10: 11, 10:10.— Jugend⸗Hürdenrennen. 53 000 Mark. 2800 Meter. 1. Sohſt Oueen Henrietta(E. Strelau), 2. Machenſchaft. Ferner: Credo, Triſtan(angehalten). 56:10 22, 15:10.— Wellingsbütteler Ausgleich. 50 000 Mark. 1600 Meter. 1. Beits Akiela(Hanſen), 2. Rinaldo, 3. Con⸗ fetti. Ferner: Widerſtand, Frau Holle, Rosmunda. 17:10: 31,. 31:10.— Stiftungspreis. 80 000 Mark. 1200 Meter. 1. Beits Ma nuela(H. Brown), 2. Säume nicht, 3. Landung. Fer⸗ ner: Tor di Quinto. 22:10;: 11, 11:10. 2., 1 L.— Eimsbüt⸗ teler Rennen. 53 000 Mark. 2000 Meter. 1. Brandts Sa mia⸗ dan(Tarras), 2. Werwolf, 3. Katzbach. Ferner: Angelus, Einwand, Raubgraf. 26:10: 15, 17:.10.— Witktenkamp⸗Aus gleich. 50 000 Mark. 2850 Mtr. 1. Heß! Sparſam(Männleim), 2. Ilber⸗ ſtedt, 3. Terz. 85:10.— St. Georg⸗Jagdrennen. 33 000 Mark. 3200 Meter. 1. Geſtüt Eichenhofs Blindgänger(Acker⸗ mann), 2. Hexenmeiſter II, 3. Kattnäſe. Ferner: Charleys Couſin, Pax, Hamdani. 47:10; 14, 14:10.—Farmſener QAuerfeldein⸗ rennen. 20 000 Mark. 3000 Meter. men, 2. Narziſſe. 3. Operation. Kabine. 67:10; 21, 77, 112:10. Fußball. Der deutſche Fußball im Ausland. Immer mehr und mehr beginnt der de Sport ſich auch wieder im Auslande heimiſch zu machen. Selenbers in letzter Zeit Fußballmannſchaften ausgetauſcht. Das iſt im In⸗ tereſſe der Wiederverſöhnungspolitik zu begrüßen, da es von nicht zu unterſchätzendem Wert iſt, wenn auf dieſe Art und Weiſe freund⸗ ſchaftliche Beziehungen angeknüpft werden. Eine beſondere An⸗ ziehungskraft für die deutſchen Fußballer ſcheint Spanien zu ſein. Der ſpaniſche Fußballmeiſter, der C. F. Barcelona, welcher ſchon vrele deutſche Gäſte bei ſich ſah, und erſt am vergangenen Sonntag der Spielvereinigung Fürth eine Niederlage beibringen konnte, veröffentlicht ſeinen Kalender für die Zeit bis zum März 1923. Am 30. September wird der Club gegen Wacker⸗Mü n⸗ chen ſpielen, während er am 29. Oktober und 1. November den 1. F. Tl. Pforzheim zum Wettkampf empfängt. Am 24., 25. und 26. Dezember wird der Wiener Sportklub Gaſt ſein, während am 2. und 4. Februar Spiele mit Kickers⸗Stuttgart in Bar⸗ celona ſtattfinden werden. Man ſieht alſo, daß gerade auch Süd⸗ deutſchland einen großen Kontingent internationaler Sportleute ſtellt. Hoffentlich erfüllen ſich alle in die deutſchen Sportsleute geſetzten und von dieſen ſelbſt gehegten Erwartungen. * Büddeutſchland gegen Norddeulſchland. Die Süddeutſche Elf tritt am 8. Oktober zum Pokalſpiel gegen Norddeutſchland in Halle in ſolgender ſtarker Aufſtellung an: Stuhlfaut⸗Nürnberg: Kugler⸗Nürnberg, Müller⸗Fürth; Riegel, Kalb, Schmidt; Sutor, Träg⸗Nürnberg, Seiderer, Franz⸗Fürth, Wieder⸗Nürnberg. Kraftfahrweſen. Badiſche Bergprüfungsfahrk des A. D. A. C. fahrt ſtattfinden, mit deren Veranſtaltung ſich der Motor-Sport⸗ klub Pforzheim befaßt hat. Der Start iſt am Kupferhammer in Pforzheim. Die Strecke führt über etwa 3½ Kilom. in mehreren Kurven anſteigend bis dicht vor das Dorf Huchenfeld. Die Steigung Baden zugelaſſen ſind. Das Ablaſſen der einzelnen Fahrzeuge be ⸗ innt morgens um 7 Uhr. Die ganze Strecke wird polizeilich geſperrt. eber die Einteilung der Fahrzeuge iſt zu ſagen, daß man dieſes in Berufs⸗ und Herrenfahrer eingeteilt hat. Die Klaſſeneinteilung iſt die übliche. Bei genügender Beteiligung wird eine Sonderklaſſe von Motorrädern mit Beiwagen gefahren werden. Die Wagen müſſen mit mindeſtens 2 Perſonen beſetzt ſein. Für die Konkurrenzen welche bei jedem Wetter ſtattfinden werden, ſind wertvolle Preiſe (Erzeugniſſe der Pforzheimer Induſtrie) ausgeſetzt. Des weiteren iſt für gſchen, und Motorräder je ein Ehrenpreis der Stadt Pforzheim vorgeſehen. 1 640 lleeee eeeee —————ĩ—— Neues aus aller welt. — Jelsſturz. Wie uns aus Stockholm gedrahtet wird, erfolgte am Montag in Soedaberg ein Felsſturz, dei dem ein Holzhaus beim neuen Zollgebäude verſchüttet und eine bisher noch nicht feſt⸗ geſtellte Anzahl von Menſchen getötet wurde. Stundenlang hörte man das Jammern der Verſchütteten. Die Aufräumungsarbeiten erfolgten durch Hebekräne, da man befürchtet, daß ſich der Fels⸗ ſturz erſt in der Entwicklung befindet. —.'Annunzio wird Halbmönch. Die römiſchen Blätter mel⸗ den, d' Annunzio beabft tige, als Terziarier dem ranziskanerorden beizutreten, alſo nicht Mönch zu werden, ſondern nur einige Ge⸗ lübde zu erfüllen und nach ihnen zu leben. — Ein Jlugzeug jür den. Nachdem vor kurzem in Srele die Aarb e Kace n Naune e Bianchi gelegentlich einer Fliegerfeſtlichkeit mit einer für 12 Alter bemerkenswe Kühnheit Flüge mitgemacht haben, hat ein Komitee Mailände Damen beſchloſſen, dem Papſt ein Flugzeug zu ſchenken. Deren lich iſt vor einiger Zeit dem Papſt, ebenfalls von Mailände. Damen, ein Automobil zum Geſchenk gemacht worden das er 5 ärten benutzt. es ſei ihm ein Motorrad im Werte von 0 Mark durch die Ex⸗ loſion zerſtört worden. Kühni unterſtützte den Schwindel durch te Angabe, er habe dem Geſchädigten das Rad verkauft. Die Straf⸗ nachts:.0 C. Höchſte Temperatur geſtern: 18,20 C. Nied Mannheimer Wetterbericht v. 30. Sept. morg. 7 Ahr. Barometer: 788,8 mm. Thermometer: 7,4 C. Niedrigſte Tegg Bler kammer Frankenthal verurteilte den Halter zu 8, den Kühni 3 Nongen eenens, 1 1 — i e auf den chlag: 86 24 5 8 5 e 54 He uneEe aecidblrl, e 1 Am nächſten Sonntag wird in Pfor zheim eine Bergprüfungs⸗ 51 beträgt durchſchnittlich 8 Prozen. Zugelaſſen ſind in der Klaſſe für Motorräder alle A. D. A..⸗Mitglieder, während in der Klaſſe für Wagen nur A. D. A. vom Kreis Württemberg und Hamburg- Großborſtel. 15 1. Frau Lünings Bre⸗ Ferner: Mäuschen, Heckenroſe, das Allerheiligſte geſchändet, ſowie andere Kirchengegenſtände geſtoh⸗— D— len. Die Frau des Ülrich war wegen Hehlerei angeklagt. Ulrich Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September⸗ wurde zu 5 Jahren Zuchthaus, Obergföll zu 4 Jahren Gefängnis und Nbel AeAF i N. T7 4 6 7 55 Gefängnis verurteilt. Frau Ulrich erhielt—:—. einen Monat Gefängnis. uſterinſel“).252.15½2.12.052.00..00f M.24.12.2004.15l.9300. 0 22: Jrankenthal, 28. Sept. Aus dem Unglück von Oppau ſuch⸗ 30 f eeen. acte 5 ten der Schloſſer Jakob Halter und der Gelegenheitsarbeiter Mafnbeſt 45 726 420477 4858.5 Friedrich Kühni aus Oppau Kapital zu ſchlagen, indem Halter beim Squb..052.54 255.82 Hilfswerk Oppau eine Schadenserſatzforderung dahin geltend machte, Lüln..268.1.3402.80 Winbſrin, dedect..6. 1 ord (191 ie ent Rol tel * 5 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Kapitalerhöhung bei der A. E. G. In der Aufsichtsratssitzung der Allgemeinen Elektrizi. täts-Gesellschaft am 28. ds. Mis. berichtete der Vorstand über das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres und beantragte, der auf den 16. November 1922 einzuberufenden ordentlichen.-V. eine Dividende von 25% vorzuschlagen (1913/14 bis 1920/1: 10, 11, 12, 125, 14, 10, 14 und 16%). ie Liquidität ist noch ausreichend, die infolge der Geld- entwertung erhöéhten Aufwendungen für Beschaffung von Rohstoffen und Entlohnung der Angestellten und Arbeiter erfordern aber die Bereitstellung weiterer Mittel. Es wurde daher beschlossen, eine Erxhöhung des Grundkapitals um 300 Mill.& Stammaktien zu beantragen, von denen 150 Mill. den alten Stammaktionären zum Kurse von 400% im Ver- haltnis von:1 angeboten werden sollen. Die restlichen 150 Millionen sollen zur Verfügung der Verwaltung bleiben. Das Aktienkapital beträgt zurzeit 11 Milliarde, und be- steht aus 600 Mill. Stammaktien und 500 Mill.„ Vorzugs- aktien. Die letzte Kapitalerhöhung erfolgte am 20. Dezember 1921 um 250 Millionen Stammaktien. wovon 175 Millionen den Stammaktionären zum Kurse von 250% und 60 Millionen den Vorzugsaktionären zu 305% angeboten wurden. —— 1—— Oberrheinische Eisenbahngesellschaft.-G. in Mannheim. Diese Gesellschaft, die ihre Bahnen mit Wirkung ab 1. Kpril 1921 für Rechnung der Stadt Mannheim betreibt, verzeichnet gegen einen Rückgang in der Menge der beförderten Güter um 12⸗/. Trolz Wiederholter Tariferhöhungen schließt das Geschäftsjahr mit einem Verlust von 4 464 549 ab, der von der Stadtgemeinde Mannheim zu decken ist. Aktiengesellschaft für Eisen- und Broncegieſerei vorm. oarl Flink, Mannheim. Eine auf 24. Oktober einberufene außſerordentliche Generalversammlung soll die Erhöhung des Aktienkapitals um 2 250 000 auf 6 750 000 durch Ausgabe Von Stammaktien beschließen. Groffkraftwerk Württemberg.-G. in Heilbronn.(Eig: Drahtb.) Die Gesellschaft beabsichtigt die Erhöhung ihres Aktienkapitals von 40 auf 100 Millionen 4 Iadurch Ausgabe von 60 000 neuen Aktien, die sämtlich in testen Händen bleiben. Die Arbeiten sind soweit vorge- IFchritten, daß das Werk noch im Lauf dieses Winters in 1 etrieb genommen wird. Aktiengesellschaft für Bergbau-, Blei- u. Zinkfabrikation nm Stollberg.(Eig. Drahtb.) Die Gesellschaft beruft auf den 99 28. Oktober eine.-O. Generalversammlung ein, die über die mwandlung der bestehenden 2,4 Mill.% Vorzugsaktien in Stammaktien, sowie über die Erhöhung des * Grundkapitals um 36 Mill. I Beschluß fassen soll. Gleichzeitig soll der Aufsichtsrat ermächtigt werden, die neuen Einzahlungsfristen zu bestimmen, sowie die neuen IAktien der Rheinisch-Nassauischen Bergwerks- und Hütten- 4 Atiengesellschaft Stollberg zum Kurse von 100% zu über⸗ gnehmen. mit der Maßgabe, daß die Veräußerung dieser Aktien nur mit Zustimmung der Stollberggesellschaft zulässig ist. as Gewinnanteilsrecht dieser Aktien ruht, solange diese Aktien im Eigentum der Rheinisch-Nassauischen Gesellschaft eich bekinden. Die Stollberggesellschaft hat das Recht, diese cCghktien von der Rheinisch-Nassauischen Gesellschaft zu dem Zata des Einzahlungspreises zurückzukaufen. Macht sie von Recht Gebrauch, um die alten gewinnanteilberechlig- §to Aktien anderweitig zu veräußern, so sind die Aktien der ollberggesellschaft zu einem von dem Aufsichtsrat fest- rusetzenden Kurse anzubieten. Die Gesellschaft verfügt zur Toit 570 Stammaktienkapital von 3 237 600 l. 5 Die Bila gse Schöndorf.-G. in Düsseldorf.(Eig Drahib.) nzarbeiten bei der Gesellschaft sind noch nicht fertig gestellt. Immerhin lägt ien sahen beute übersehen d für AJas abgelaufene Geschäftsjah die im Vorjabr(1076 570 dieselbe Dividende Verteilt Ferden wird. ahrse neinlich eine etwas höhere Keichelbräu in Kul biridende auf das erhöhte AbHisgvet und 570 2770 rombachor Hüttenwerk. In der ichtete der Vorstand über die Ffsfen Geschaftsjahres und Eanenee n 55 ae esen 16. im Vorjahre in. 79990 Dividende von 257, Tiqnuiditat sei n orschlag zu bringen. Die 9 och ausreichend. Infolge d Vien zedoch erhöhte Aufwendungen der, Geldentwertung ur Bereitstellung Weiterer Geldmittel würtle detenderlien. 7dde krhöhung des Stammaktienkapitals um 28 5gffichtossen, 0 enkapitals um 25 Millionen auf Mill. 4 zu beantragen, das zur freien Verfügung der ver- 5 waltung schlägt 20% erhöhte Aktienkapital vor(i. V. 1275) Waltung verbleiben s0ll. Börsenberichte. 5 Mannheimer Hffektenbörse. Mannheim, 29. Sept. Der heutige Börsenv r i tester Tendenz ziemlich lebhaft. Es Wurden e 1 1 Atigt in Anilin zu 1650%, ferner in Benz zu 755% 6 75 3 Fahf-Aktien zu 805% Mannh. Gummi zu 800%. Ne nin 1 Tihrzeugwerke zu 860%, Rhein-Elektra zu 425%, Freibur 25 6 iegelwerke zu 885% und in Wayß u. Freytag-Aktien zu 5 Jnrden von 700% und 690%. Außerdem nokierten: Dingler ., Karlsruher Maschinenbau 1350., Haid u. Neu 850 6 umatheimer 720., Badenia 700 G. Süddeutsche Draht 750 G. 6. ingen Sinner um 1 und von Versicherungsaktien Oberrheinis 25 ung inische zu einen gleich großen Personenverkehr wie im Vorjahr, da- kupfernotiz(Delnotiz) herausgegeben. Aufsichtsratssitzung be- — ————— Dollarkurs 1630 Mark. Deuisenmarki Mannheim, 30. Sept.(9,30 vorm.) Es notierten am hie- sigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Vork 1620—1640, Holland 62 800—63 500, London 7100—7200, Schweiz 30 200—30 600, Paris 12 200—12 425, Italien 6875—6950. New Vork, 29. Sept. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 0,06(0,06) cents, was einem Kurs von 1666,67 4 eimer General-Anzeiger Die Geldknappheit und die Aussicht auf hohe Zinszahlung halten natürlich die Industrie davon ab, mehr einzudecken, als in der nächsten Zeit benötigt wird. Die Spekulation hat sich in der letzten Woche ebenfalls gröflere Zurückhaltung auferlegt, da diesen Kreisen die Stabilität der Devisen Wie der Metalle keine Möglichkeit gibt ihre Tätigkeit zu ent- falten. Der Altmetallmarkt war ebenfalls ruhig. Es wurden auch hier von Industriekreisen kleinere Posten gesucht und verhältnismäßig gute Preise gezahlt. Das Angebot bewegte sich in geringen Grenzen. Die bezahlten Preise der letzten Woche Waren unverbindlich wie folgt: M. M wieee eeee Elelctrolyſttupfer wire bas 450-+475 Huttenrohzink 218.00—238.00 New Lork, 28. Septor(wS) Devisen. Raffinadekupfer 9900 380—410 Remeltedzine. 165.00—180.00 20 29. Spanlen 15. 2.]Reinnickel 98/99% 860—920 Hüttenweichblei. 145.00—160 00 Frunkreſon.58 772 Schwelx 16.84 923 ltallen.23.4 Hüttenaluminium 98/90% 545—385 Hartblei je nach Qual. 120.00—140.00 Keſees 8 286 beutschland.05.0t Zinn Bankka od. Austral. 1020—1080 Antimon.-Regulus 80 Lötzinn 30% 375—400] Ouecksilben 1750—185 Kurse der Federal Reserve Bank, New- Vork alles per kg. für Repatationslieferungen in teien Verken nach Prankteich. Edelmetallpreisel Platin. M. 4200—4500 Silber M. 30.00.32.00 Da- I Papier- Ideig arts dbeigischen Parisee J0ʃ0 tum mark FPrank Ftank. Frank Frank 1922 Dollar= Do— Doh Sbapiermatl SHapietmat! 22. 9.„00 707 0,0718 0,0759 101,55899% 107,355021 336,939595 23. 9. 0,000709 0,021J 0,0752] 101,69½528 107,4 5317 335,989131 Waren und Märkie. Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Oktober 19,25(18,90) arg. Pes., Februar 16,25(16,35) arg. Pes., Rosario kür Oktober 19,.—(18,65) Peselas. Berliner Metallpreise. Berlin meldet für Altplatin 5200 bis 5400„ und für Gold 1050 bis 1075 je Gramm. Elektrolytkupfernotiz. Die Vereinigung für die deutsche Elektrolytkupfernotiz.-V.(Berlin) hat eine Ergänzung zu ihren früheren Tabellen für die Umrechnung des amerika- nischen Elektrolytkupferpreises in die Deutsche Elektrolyt- Diese Ergänzung er- möglicht die Umrechnung auch für den jetzigen Stand des Dollars. Die österreichische Tabak Regie erhöht ab 1. Oktober die Preise der Tabakerzeugnisse um durchschnittlich 20%. Neue Preiserhöhungen in der Gardinenweberei. Die Ver- einigung Deutscher Gardinenwebereien E. V. in Greiz gibt laut„Konfektionär“ bekannt, daß sie für Rohware ihre Teuerungszuschläge ab 16. September auf freibleibende Ver- käufe je nach der Verkaufszeit gestaffelt auf 20—200% er- höht hat. Für appretierte Ware staffeln sich die Zuschläge bis zu 250%. Der Verband bemerkt hierzu, daß der Waren- aufschlag auf Basispreise vom 14. März 1922 für weitere Aufträge auf 7000 festgesetzt isk, zuzüglich weiteren Teue- rungszuschlages für Kohlen, Löbne und Ausrüstung, bei einem Drittel Anzahlung in Scheck oder Dreimonatsakzept. Marktpreise im Textileinzelhandel. Der Ausschuß des Reichsbundes des Textil-Einzelhandels hat, wie die„Textil⸗ Woche“ erfährt, beschlossen, Richtlinien für eine angemessene und notwendige Preisbildung aufzustellen. Zu diesem Zwecke wird eine Preiskommission beim Reichsbund eingesetzt, die regelmäßig Großhandelsmarktpreise für die wichtigsten Textil- artikel feststellen und in der„Textil-Woche“ veröffentlichen wird. um den Einzelhändlern eine den gesetzlichen Erforder- nissen entsprechende, zuverlässige Kalkulationsgrundlage zu geben. Es könne auch nach dem gegenwärtigen Rechtsstande dem Kaufmann nicht verwehrt sein, die Wiederbeschaffungs- kosten seiner Kalkulation als Einstandspreis zugrunde zu legen und dazu die angemessenen Zuschläge für Unkosten und Nutzen zu rechnen, sofern diese Wiederbeschaffungskosten dureh markgängige Angebote zweifelsfrei feststehen. Der Ausschuß ist ferner überzeugt, daß diese Art der Preisbestim- mung sich auf die Dauer als eine wirtschaftliche Notwendig- keit erweisen muß; er gibt den Verbandsmitgliedern anheim, in Rücksicht auf die Notlage der Bevölkerung bei der Be- messung der Zuschläge mit größter Zurückchaltung zu ver- fahren und auf die Erzielung eines über die Abgeltung der Arbeit des Unternehmers hinausgehenden Gewinnes gänzlich zu verzichten. Daß bei einer Hebung der Kaufkraft der Mark auch die Verkaufspreise des Einzelhandels in demselben Ver- hältnis ermäßigt werden müssen. in dem sich die Wieder- beschaffungskosten vermindern, ist eine kaufmännische Selbst. verständlichkeit, auf die nur der Vollständigkeit wegen hin- Sewiesen wird. Deutscher Metallmarktbericht.(Mitgeteilt) von der Metall- und Rohstoff-Gesellschaft m. b.., Berlin.0O. 16.) Die Berichtswoche brachte dem Metallmarkt fast keine Ver- änderung, es fehlte vollkommen an Anregungen vom In- und Ausleande. Die Einigung mit Belgien hat die Metalle in keiner Weise berührt und galt bereits als eskomptiert. Nachdem der Dollar sich in dieser Woche stabil hielt, blieben auch die Metallpreise ziemlich unverändert, und auf dem Markt ist endlich eine gewisse Beruhigung eingetreten, denn die fort- Währenden enormen Schwankungen nahmen natürlich jeg- liche Möglichkeit, dem Metallmarkt ein bestimmtes Gepräge zu geben, und überhaupt von einer stabilen Preislage zu sprechen. Wenn auch jelzt noch keinesfalls von einem größeren Geschäft berichtet werden kann, so lassen sich manche Meinungskäufe und Eindeckungen dennoch wieder keststellen, da man bei der Gegenüberstellung der günstigen und ungünstigen Momente für die Zukunft der Reichsmark vielfach doch nicht an eine dauernde Besserung glaubt. In dieser Hinsicht Wirken besonders der ständig starke Zu- 80 der Noteninflation verstimmend, wie ferner die neuer- 8 75 Diskonterhöhung der Reichsbank, und diese Erhöhung at. Wie angenommen wird, noch nicht ihr Ende erreicht. deid M. 900—920 alles per Gramm Altmetallpteise, tlegelrecht, verpackt in geschlossenen Quantitäten, be kleineren Posten entsprechender Ab- bezw. Zuschlag: M. M. 2270.00-.310.00 Neue Zinkabfälle ca. 125.00—140 00 230 00—270.00 Zinkzünderlegierung 85.00—110.00 180.00—210.00 Altble 90.00—110.00 250.00—280.00 Aluminjumblechabfälle 85.00—105.00 98/%,— alles per kg. Altkupfer. Altroiguns Schwermessing Messingspine Altzin«k 390—430 Berliner Metallbörse vom 29. September. 5 Prelse in Hark für 1 K1 28. Sept. 29. Sept. 23. Sept. 9. Soet. Elektrolytkupfer 57560 1413 Aluminluml. Zarr. 68.50 647.5 Raffinadekubfer 450—380 4—435 Zian, usländ. 12)-1210 1130—1189 Blel 165—175 165—1˙5 nttenzlnn 1170.-1189 1188—1150 fiohzlnk.VeeZ 2311 2400. Atoxel 1002.40 1000—1025 do.(fr. Verk.] 275—249 28—29 Antimon 179—175 170-173 Plattenzink 210—220 210—223 Sliber für 1k3. 17500-3800 15599-3700 Aluminlum 653.— 615.— Platin g. Gr. 90⁰ 20⁰⁰ London, 29. Soptbr.(uns) Netallmarkt.(in Lst. für d. enzl. t. v. 1013 43.) 29. destseleot. 66.— 60.— le 21.15 24.25 Kupter Kass 63.65 63.65 Niokel 159.— 140.— Ziak erpt. 32.— 32.15 fo. 3 Monat 64.25 64..] Einn Kassa 161.65 16 45] ausoksülber 13.25 13.50 40. Elektrol 7,81 71.50 d. 3 Ronat 182.73 164.C Antimon 34.— 31.— Liverpool, 29. Septbr.(W3S) saumwolls.(la en. d. v. 451.) oszember 10.05 16.30 Umsatz 6000 5000] Wär:- 11.81 11.8 Alexandria 32.65 20.85 Import 22100 2100 Aorit 21.24.b1 J lanuar 34.55 32.95 Januar 12.15 12.03] Mal 11.71 11.76] Oberägypt. 23 75.40 Febr. 11.5 11.0] Aegyoteehes 18.— 16.15[ Dezember 23.80 23.50 Amerikanischer Funkdlenst. New Vork, 9 Septbr.(WS) funkdlenst.(Naohdrtot verboton). 28. 29 zZut. zus. 4100 3900 stand wW'1i. 12.5 12.50 Kaftee loko 10.10 10. Slektrolyt 11.— 17.— Crod. Bal..—.— Oktoder.13.05 Einn loko 82.37 12./[ kusdc Ceatrt.87.98 Doxemb..43.21 Slel.42. tergentia 139.— 137.— Nüärz.31.2Eink.87.65 Savantah 120.30 128.20 Aa!.30.27Eisen 32.8).0 J. Uri aun. 20.— 20.25 juli.20.6[ Woldbleon.75./[ delzen rot 122.50 122.25 Zaumw. iokoe 20.50 27.0 Sohmalz wt. 12.22 12.05 tHart loko 12.— 12.5 Septemdor———. Talg.—.—] Aals ſoxo 81.15.20 Uktober 40.1 20.70 Zanmwsatöl.—.0 den nledc.fF..1.15 November 20.46 20.06 Sopt..31.4 aöohst Pr..9).90 Dezen bir.58 21.0% Petrol. sates 16.— 10.— detratr Engl..06.08 lanuat 20. 41 A. a tanks.50.5ʃ Kontineni.—.— Chicago, 28. Septbr.(½8) Funkdlenst.(Aacairues veragtea). 28. 29 Nelzen Sept. 111.—(.25 Zopgen Aal 73.85 78.1Zonwelns ez. 10f.— 104.—Sofmalz 11.20 11.05 fleioht nlegr. 19.— 19.— nale Sept 63.85.50 okt. 11.07 11.— nöohst. 10.83 10.55 „ Do. 59.65 68., Pocrk Okt.—.——.—Sohw. nledr..16 80 Hater Dez, 37.25 38.6KRlppen Okt.—.— 10.0 böohst. 10.3) 10.— 5*.58 38.2 Spook niedr. 10.30 11. ut. Ohloago 25000 160090 Roggen Dor. 68.85 69.50 aöohst. 12.— 12.— westen 95000 700 Schiffahri. Zur Lage der Rheinschiffahrt. Der Rheinwasserstand ist im Laufe der letzten Berichtswoche durch di/ fortwährend angesetzte regnerische Witterung weiter gestiegen. Die Schiffe konnten daher, ohne gelichtet zu werden alle ihre Fahrt bis zur Bestimmungsstation fortsetzen. Die Schiffahrt nach dem Oberrhein ist zurzeit in vollem Gange. Daher konnten säàmtliche hier ankommenden und für den Ober- rhein bestimmten Kähne ohne längeren Aufezgthalt weiter beférdert werden. Zwischen Straßburg und Basel ist den Verkehr ein sehr reger. Die Umschlagsbetriebe in den hie- sigen und Ludwigshafener Häfen sind durchweg gut be⸗ schäaftigt. Die nach der Ruhr bestimmten Kähneé konnten, da Schleppkraft ziemlich vorhanden war. gut zu Tal ge- bracht werden. Die Kähne hatten Salz, Abbrände, Kohſen eic. geladen und Holz nach dem Niederrhein und Holland. Das Geschäft nach Holland ist noch sehr ruhig. Es wurden im Laufe der vergangenen Berichtswoche folgende Schlepp- löhne notiert: nach Karlsruhe 100—120, nach Kehl.-Slraß- burg 280 M. Die Tagesmiete stand nach dem Niederrhein .50 M. für Rheinschiffe und für Kanalschiffe—.25 M. bpro Tonne und Tag. àAn Frachten wurde bezahlt 190 M. pro Tonne. Nach Holland wurde in Tagesmiete 2,5—3 Cent hotiert. Die Talschlepplöhne stehen 3400% über dem Nor- maltarif.— Die Neckarschiffahrt ist infolge des günstigen Wasserstandes in vollem Gange. 1——————— K— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Direktion. Ferdinand Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: für Lokales und den übrigen redaktivnellen Juhalt: Franz Kircherz für Anzeigen: Karl Hügel r. Haas. Mannbermer .„ Mannheim. E 6, 2. ͤ„F00 ͤß——TTdfdßdßß——..——— debme.— Veranfwortlich für Polftik: Dr. Fritz 8 3 Alfred Madernoz — 10 8 ——— 8 —— „ — —— FFFFCCC Samskag, den 30. Sepiember 1922. nte rhaltung Berufung zur Kunſt. Von Heinrich Leis. Das Weſen der Kunſt iſt irrational, gedanklich vielleicht zu umgrenzen, nicht aber auszudeuten. Das Schöpferiſche allein gibt Sinn und Wert, nur dem ſchöpferiſchen Wiedererleben wird die Kunſt Feier und Erhebung. Arbeit, geleiſtet in Bewußtheit des Willens und des Verſtandes, hat ihre äußeren Regeln, Formen, Bedingniſſe. Künſtleriſches Schaffen aber, vollbracht gleichſam in der Entrücktheit von allem Irdiſchen, trägt in ſich ſelbſt das ein⸗ zige Geſetz. Gleich dem Leben kann die Kunſt nur begriffen werden vom Brennpunkt ihrer eigenen Einſtellung und Betrachtung aus, als im höchſten Sinne: Perſönlichkeitsgut. Der Künſtler iſt der ſchöpferiſche Menſch. Sein Schaffen voll⸗ zieht ſich im Zwang einer Notwendigkeit. Berufung iſt Verpflich⸗ tung. Jenſeits des Willens wirkt das Unwägbare einer Kraoft, die den Menſchen als ihr Gefäß genommen, daß er Ausdeuter und Exfüller werde: in ſeinem Werk vollziehend ewige Wiedergeburt des Stoffes. Die Idee wächſt empor über dem Individuellen des Bewußtſeins und des Verſtandes. Der Künſtler, als ihr Offenbarer, aber bleibt ſchließlich nur der Mittler, nicht der Meiſter: Träger der Kraft. aus ſich vollendend, was in ihm lebt, lebendig ſchon, ehe es zur Form geſtaltet wurde. Alles Ewige— auch der Kunſt — war gleichſam von Urbeginn vorhanden, wie es unvergänglich beſteht. Künſtlertum iſt Flamme ſchöpferiſchen Geiſtes, zu begreifen nur in ſeiner Auswirkung, ſeinem Weſen nach rätſelvoll und un⸗ erklärt wie alle die tiefen und ewigen Geheimniſſe der Seele. Das Schaffen iſt nichts anderes als ein Prozeß der Umformung vor⸗ handener Werte in ein Sichtbares, Verſtändliches, Unmittelbares. In ſolchem Sinne deutet ſich das Wort, Raffgel wäre, auch ohne Hände geboren, ein Maler geweſen: weil er der Berufene, der künſtleriſche Menſch. Die Geſtaltung der Kunſt zum Sichtbaren, Erlebnismäßigen des Werkes vollzieht ſich in der Intuition als einem Rauſch der ſchöpferiſchen Kraft. Alle Regeln und Formen, aufgeſtellt zur Ein⸗ ordnung und Klaſſifizierung des Werkes, ſind nur ein Zufälliges, unweſentlich gegenüber dem Eigentlichen, Bedeutſamen und allein Entſcheidenden der Berufung. Idee des Künſtlers iſt es, mit ver⸗ gänglichen Mitteln ein Unvergängliches zu ſchaffen. Dieſes Kompo⸗ ſitoriſche der Kunſtſchöpfung geſchieht im Unbewußten, mit der Macht und elementaren Sicherheit eines Naturgeſchehens. Seheri⸗ ſcher Blick durcheilt überirdiſche Fernen. Kraft und Rauſch durch⸗ dringt, durchglüht das Erdgebundene des Stoffes, zerſchmilzt die Materie, um aus der Schlacke ein Neues, Großartiges zu formen. Wirken und Vollbringen bindet die kleinen, auseinanderſtrebenden Teile(jeder an ſich nichtsſagend und alltäglich, doch notwendig zur Formung des Ganzen) zu Einheit und Harmonie im Werk. Und dieſes Vollendete erſcheint in ſeiner Geſchloſſenheit, Klarheit und Lebensfülle, im ſchlechthin Menſchlichen ſeiner Bedeutung ſo ſelbſt⸗ verſtändlich, notwendig und unabänderlich, wie nur irgend ein Wunder der Welt: wie die harmoniſch in ſich vollendete Schönheit eines Menſchen, einer Blume, einer Landſchaft; Aeußerung der ewig ſchöpferiſchen Kraft, die immer neue Formen und Geſtalten aus dem Chaotiſchen des Stoffes erſtehen läßt. Als intuitiv und irrational kann wahre Kunſt niemals Mittel ſein, ſondern immer nur Zweck: Selbſtzweck der formſuchenden, geſtaltnehmenden Idee. Ein ſchöpferiſches Wunder, wie alles Wachs; tum, Blühen, Fruchttragen; fern dem Bewußtſein einer Abſicht, unangeataſtet von Wünſchen der Eitelkeit und des Gewinns; aus ſich ſelbſt begonnen und vollendet, ausgewirkt allein durch die Ur⸗ kraft der Berufung. Der Künſtler, als Diener der Idee, als Prie⸗ ſter des Ewigen, darf keinem Aeußeren dienſtbar ſein. Kein Schema einer Gruppe, einer Mode, kein Zwang des Tages, des Schickſals, des Zufalls, bindet den freiwaltenden Geiſt. Dieſes iſt das Wunderbare des ſchöpferiſchen Menſchen: Die Idee hebt ihn über ſich hinaus. Er durchbricht die Schranken der Irdiſchkeit. Er zertrümmert die Welt, ſie neu aus ſich zu erſchaffen. Er kennt kein Geſetz als die untrügliche Stimme des Dämons in ſich, das Ringende, Strömende, Formſuchende der Kraft, das in ihm und durch ihn offenbar wird. Sein Leben iſt nur ein Zu⸗ fälliges, Unbedeutendes, gegenüber dem Großen, Umfaſſenden ſeines Schaffens. Er erlebt aller Menſchen Leben und Schickſal in dem eigenen. Aber indem er über ſich emporwächſt, gibt er ſich doch nicht preis, vielmehr vereinigt er ſein beſtes Teil dem Ewigen und Allgemeinen der Idee. Mag das Material verſchieden ſein, der Sinn aller Kunſt iſt. der gleiche; ob aus Worten, Tönen gewoben, ein, prunkender Tep⸗ pich von Bildern und Erſcheinungen: Fruchtbar im Kunſtwerk iſt immer nur das Seheriſche, Drängende, Lebensvolle. Wie der Künſt⸗ ler, ſchaffend und vollendend, über ſich ſelbſt hinausgreifen muß, iſt alle Kunſt in ihrer tiefſten Bedeutung ein geſteigertes, verklär⸗ tes, dem Irdiſchen entrücktes, in der Glorie des Geiſtes erſtrahlen⸗ des Leben. Ein unhekanntee Brief Höltgs. Zur Erinnerung an die vor 150 Jahren— am 12. September 1772— erfolgte Gründung des„Hain“ hat die„Göttinger Zeitung“ eine umfangreiche Feſtnumnier mit Beiträgen von Prof. Dr. Weißen⸗ fels, Ludwig Bäte, Dr. Wychgram, Dr. Steinberger u.., ſowie zahl⸗ reichen Gedichten und Dokumenten der Zeit herausgegeben. Beſon⸗ deres Intereſſe erregt ein ungedruckter Brief von Hölty an Charlotte v. Einem, das„kleine Entzücken“. Göttingen, den 10ten December 1774. Liebe Freundin! 8 Flügel der Morgenröthe möcht' ich nehmen, wenn ich welche hätte, oder welche kaufen könnte, und zu Ihnen fliegen, und Ihnen die Hände küßen, und Ihnen für Ihren lieben Brief danken. Eben habe ich ihn bekommen, eben Freund Voß den ſeinigen überliefert, und ſchon ergreif ich die Feder, Ihnen meinen wärmſten Dank ab⸗ zuſtatten. Sie ſollen auch recht viel Gedichte haben, wenn Sie ſo fortfahren, und ſo viel Briefe, wenn Ihnen an dieſer Waare etwas gelegen iſt, daß Sie in Jahresfriſt einen babyloniſchen Thurm davon bauen könnten, oder ſollte dieſe Hyperbel zu kühn ſeyn, wenigſtens ſoviel, daß es Ihnen niemals an Papillottenpapier für Ihre blonden Locken fehlen wird. Der Beyfall, den Sie meinen Gedichten ſchen⸗ ken, wird mich aufmuntern, mehr zu machen, als ich ſonſt gethan haben würde, um jeden Brief, den ich nach Münden ſchreibe, mit einem oder ein paar Gedichten begleiten zu können. Ihr Habedank iſt ein gar lieblicher Ton in meinen Ohren. Die Briefe der Meta will ich Ihnen künftigen Poſttag ſchicken. Warum aber nicht heute? werden Sie ſagen, ich möchte gern den Sonntag drin leſen. Ach, liebſte Freundin, es iſt meine Schuld nicht. Der böſe Buchbinder, dem ich ſie ſchon vor vierzehn Tagen zuſchickte, hat ſie noch nicht fertig gemacht. Daß dich, du vertrackter Buchbinder! Möge dein böſer Genius all dein Kalbleder und all deine Pappe dieſe Nacht in Aſche verwandeln! Mögen deine Preßen und andere Werkzoeuge dir von ſelbſt um die Ohren fliegen, und ſollteſt du den Geiſt drübder aufgeben, nun ſo geſchieht dir eben recht. Möge dein Schuzgeiſt deiner Seele ein Stück Kleiſter nachwerfen, wenn ſie von dir ſcheidet! Es ſind hier zwey große Schlittenfahrten geweſen, heute vor acht Tagen war eine mit Fackeln. Die göttingiſchen Schönen brü⸗ ſteten ſich recht. Der alte Boje fuhr auch eine Dame, und hatte einen ſchönen Pegaſus vorgeſpannt. Käſtner und Heyne waren ſeine Vor⸗ reiter. Beide ritten auf weißen Einhörnern und trugen Uniformen aus Manuſcripten, die mit Ueberſezungen gefuttert waren. Endlich hab ich Werthers Leiden bekommen, und werde ſie mor⸗ gen Nachmittag leſen. Ich habe alſo morgen Nachmittag einen trau⸗ ten Freund und Geſellſchafter. der recht nach meinem Herzen iſt. Wißen Sie was? Einige der Herren Profeßoren haben den Werther 90 ein verführeriſches Buch verbieten laßen wollen. Die lieblichen rrn! Da haben Sie ein Gedicht von Freund T. Mit der nächſten Poſten bekommen Sie einige von mir. Wir kommen gewiß vor unſrer Abreiſe. Es wäre mir lieb, wenn Sie uns die Zeit beſtimm⸗ ten, da Ihnen unſer Beſuch am gelegenſten iſt. Das Schnupftuch iſt blaugewürfelt, die Strümpfe waren weiland in ihren Jünglings⸗ jahren weiß. Sinds genug Kennzeichen? Grüßen Sie Ihren Herrn Vater. Dienstags werd ich Ihm aus Charons Nachen ſchreiben. Hölty. Nus der Werkſtatt des Theaters. Von Friedrich Frekſa. Viele junge Leute laufen zur Bühne, weil ſie die Fähigkeit im Alltagsleben bei ſich finden, daß ſie ſich ausgezeichnet verſtellen können, daß ſie ihre Mitmenſchen glänzend nachzumachen und die Stimme auf jede Höhe oder Tiefe einzuſtellen vermögen. Das ſind meiſtens nur Kopiſten ader„Imitationstalente“. Einer kann ein ausgezeichneter Schauſpieler am Viertiſch ſein, aber die weſentliche Gabe des Schauſpielers, die Wirkung in den großen Raum hinein, geht ihm vollſtändig ab. Hier iſt etwas, was der Schöpfer dem jungen Künſtler verliehen haben muß, eine Gabe, die wohl ausgebil⸗ det werden kann, die aber nicht zu lernen iſt, genau ſo wie der Blick des Malers, das 25 des Muſikers und das Sprachgefühl des Dich⸗ ters. Es gibt Anfänger, die auf der Bühne nicht ſtehen, gehen, liegen oder ſprechen können, die aber das eine mitbringen, ſie füllen den Raum auf der Bühne aus. Das iſt närriſch zu ſagen, aber es iſt ſo. In jedem ruhigen Augenblick wirken dieſe Menſchen. Sie ſind unbehilflich wie junge Hunde, aber ſie machen Eindruck. Aus dieſen Menſchen kann ſich bei andauernder Arbeit immer ein großer Schauſpieler entwickeln, denn ſie haben die Vorbedingung zum ſchau⸗ ſpieleriſchen Genie. Auf der Bühne muß alles groß wirken. Nuhe iſt Vorbedingung auch für die ſchnellſte Bewegung, denn die Bewe⸗ gung ſelbſt iſt ja kaum zu ſehen, abe“ die Wirkung vorher und die Wirkung nachher. Dieſes Gefühl für Abſtand⸗Wirkung iſt bei vielen großen Schauſpielern zu ſeltener Stärke ausgebildet und äußert ſich in der Maske. Wer ſich ſeiner Wirkung als Perſönlichkeit ſehr ſicher fühlt, geht ſo weil, ſie faſt ganz zu verſchmähen, aber jedenfalls weiß der Künſtler ganz genau, wie er die Schminke zu ſetzen hat, um ſeine Wirkung zu erreichen. Der junge Schauſpieler hat einen wohlaſſortierten Schminkekaſten, der alte ein paar verluderte Stifte, und die Maske iſt dennoch beſſer als bei dem jungen Men⸗ ſchen, der ſtundenlang vor dem Spiegel hockt. Wer einen Schau⸗ ſpieler zu werben hat, ſoll nie unterlaſſen, ihn in der Garderobe beim Schminken aufzuſuchen, erſt hier wird vieles klar. Einem jeden Theaterfreund wird es ſchon begegnet ſein, daß er irgendeinem großen Schauſpieler draußen in der Provinz auf Gaſtſpiel begegnete und mit Schrecken ſah, daß der Künſtler zahl⸗ loſe Unmanieren zeigte, ja ſtellenweiſe ſogar ſchmierte. Und als Gegenſtück, daß irgend ein ganz junger unbekannter Menſch, der mit einem großen Schauſpieler auf der Szene ſtand, plötzlich wuchs und Dinge brachte, die ganz erſtaunlich waren. Es gehören zum wirklichen Spiel auf der Bühne immer zwei. Denn ein echtes Drama beſteht nicht aus Selvoſtgeſprächen, ſondern aus Zwie⸗ geſprächen, und Spielſtimmung wird erſt erzeugt, wenn ſich ein Hin und Her einſtellt, wenn der Partner den„Ton“ bringt, auf den der Spieler wartet. Denn es ſpricht ſich für den wirklichen Künſt⸗ ler nicht ſo ſchlechthin Satz auf Satz auf Stichwort. Die Silben, Vokale und Rhythmen der Sätze runden ſich für das Ohr zu kunſtvollen Gebilden, die die Geſetze einer eigenen, ſehr ſtrengen Sprachharmonik beſitzen. Ebenſo wie auf den Proben die Stellungen und Schritte ausgemacht, ja bis auf Zahlen feſtgelegt werden, ebenſo muß das Höher⸗ u. Tieferwerden, das An⸗ u. Abſchwellen ausgemacht ſein. Zwei gute Partner erklimmen eine Spielhöhe, wie ſie dem ein⸗ zelnen Schauſpieler nie möglich iſt. Das weiß auch jeder große Künſt⸗ ler, er wird ſtets dem Kameraden, mit dem er zuſammen eine Szene hat. ſeine Momente laſſen und ſie ihm nicht in kurzſichtiger Eiferſucht totſpielen, was ja manchmal auch vorkommen ſoll. Die wirkliche künſtleriſche Freude in der Schauſpielkunſt beruht immer zu zwet Dritteln auf dem guten Partner. Wo dieſe Freude vorhanden iſt, wird ſie immer ein veredeltes Spiel zeigen. Straßßſenbenennungen. Von Gerd Damerau⸗Kaſſel. „Straßennamen leben meiſt ſehr lange“, ſchrieb einſt Theodor Fontane an ſeinen Sohn, als ihm dieſer die Nachricht von einer „Fontane⸗Straße“ in Steglitz übermittelt hatte. So oft ſich der Dichter Fontane auch als Prophet erwieſen hat, in bezug auf die Langlebigkeit der Straßennamen hat er ſich doch zum Teil geirrt. Denn wir erleben es heute, daß man in vielen Städten nicht ſchnell genug Straßen umtaufen kann. Würden nun die Stadtväter, die in dieſen teuren Zeiten die Neuanſchaffung von Straßenſchildern nicht ſcheuen, ſtatt der ihnen mißliebigen Straßennamen, die einſt in Gebrauch geweſenen, aber dann vergeſſenen Straßenbezeich⸗ nungen wieder einführen, ſo könnten ſie ſich um die Stadt⸗ und Kulturgeſchichte verdient machen. Aber da ſie ſtatt der Straßen⸗ namen aus jüngſtvergangener Zeit die Namen von Revolutions⸗ größen wählen, ſo iſt ihr Wirken nur eine Fortſetzung der bis⸗ herigen ziemlich gedankenloſen Art der Straßenbenennung. Die Städte gingen immer mehr davon ab, ſich ihr eigenes Gepräge in bezug auf die Straßennamen zu erhalten. Beſonders ſeit es im vorigen Jahrhundert Sitte geworden war, die Straßen nach be⸗ rühmten Männern zu nennen, wurde die Wahl der Namen immer farbloſer, gleichförmiger. Es hatte manchmal den Anſchein, als hätte der maßgebende Mann für Straßenbenenaung das Namen⸗ verzeichnis einer Literatur⸗ oder Muſikgeſchichte aufgeſchlagen und dann der Reihe nach die Namen gewählt. Denn die Berühmt⸗ heiten, deren Namen man den Straßen beilegte, hatten in 99 von 100 Fällen in gar keiner Beziehung zur Stadt geſtanden. Nicht einmal auf den Wohlklang und die bequeme Sprachweiſe legte man Wert, ſonſt hätten nicht Namen wie Straußſtraße oder Straße des 18. Oktobers entſtehen können. Wie ganz anders ging dagegen die Straßenbenennung in früheren Zeiten vor ſich. Beſondere Eigenſchaften der Stadt, ihrer Lage, der Straßen und ihrer Bewohner wurden herangezogen und man ließ auch den Humor zu Worte kommen. Hin und wieder haben ſich noch alte Straßennamen erhalten, aber im großen und ganzen hat man doch ſehr ſtark mit ihnen aufgeräumt. Wolche Anſchaulichkeit ſprach aus Namen wie„Katzenſprung“,„Mäuſe⸗ falle“,„Mausſpalt“,„Eulengang“,„Hundsumkehr“, „Im Duſtern“,„Ofenloch“,„Lochgäßchen“,„Sieh dich für“,„Im Sack“. Von ihnen erwartete niemand eine ſtattliche Breite, ſondern man wußte ſofort, daß dieſe Namen nur Umſchreibungen für die Enge der Gaſſen waren. Im Fegefeuer“ oder in der„Düwel⸗ ſtraße“ zu wohnen, würde vielleicht manchem nicht behagen. Be⸗ gehrenswerter erſcheinen dagegen die„Engelsgrube“ und das„Him⸗ melreich“ Namen wie„Toter Froſchwinkel“,„Sechsſchimmel⸗ gaſſe“,„Flederwiſchgaſſe“,„Flohhagen“.„Roſen⸗ oder Lilienſtraße“ für Gaſſen, die keineswegs in autem Geruche ſtanden,„Hoheluft“ für eine zum Galgen führende Straße ſind Beweiſe dafür, daß der Volkshumor ſich auch in den Straßennamen auswirkt. Bezeich⸗ nungen wie„Dreckgäßchen“,„Große Saugaſſe“„Schweinegaſſe“, „Auf dem Miſt“ oder gar„Auf dem Schweine⸗Miſt“ klingen für unſere Ohren zwar reichtich derb, aber aus ihnen ließen ſich doch gleich ſehr ehrreiche Rückſchlüſſe auf die Reeylichkeit und die Straßenreinigung in den Städten der alten Zeit ziehen. Aber es gab auch appetitliche Straßennamen, zu denen beſonders der „Kuchenzipfel“ in Breslau. die„Dreibrezelgaſſe“ in Magdeburg, der „Butterweck“ in Bonn, die„Krumme Rotwurſt“ in Hildesheim ge⸗ hörten. Möglich, daß man all dieſe leckeren Sachen in beſon⸗ derer Vorzüglichkeit in dieſen Straßen erhielt, denn die einzelnen Gewerbe und Handwerke zog man vielfach für die Namenwahl heran, hauptſächlich auch deshalb, weil die Angehörigen eines Ge⸗ „Nadelöhr“, allmählich ſtarr werden und nur noch ein leiſes Schlagen de werbes immer eine beſtimmte Straße zum Wohnen angewieſen erhielten. Wo ſich noch derartige Namen erhalten haben, da geben ſie Aufſchluß über vergangenes Städteleben. Viele ſolcher Namen ſind uns ohne weiteres verſtändlich, andere bedürfen ſchon einer Erklärung. Die„Paternoſtergaſſe“ in manchen Oſtſeeſtädten wird erſt verſtändlich, wenn man weiß, daß in ihr die Paternoſtermacher, d. h. die Verfertiger von Roſenkränzen wohnten. Auch die Beutler⸗ gaſſe gewährt Einblick in ein altes Gewerbe. Als man im 1 Jahrhundert bei der damaligen engen Tracht keine Taſchen im Kleide anbringen konnte, trug man die Taſchen oder Beutel an einem Gürtel oder beſonderen Gehänge Der Bedarf an ſolchen Beuteln ſchuf das Gewerbe der Beutler, das aber nach der Aende⸗ rung der Mode ſo gut wie ganz zugrunde ging. Die Erinnerung an die Beutler lebt nur noch vereinzelt in Straßennamen fort. Solcher Beiſpiele ließen ſich noch viele anführen. Manche Straßen⸗ namen mußten mitunter Veränderungen erdulden, ſo daß man ihre urſprüngliche Bedeutung kaum noch erkennen kann. Wer vermutet beiſpielsweiſe in der Lenzgaſſe eine alte Peſtilenzgaſſe in der Pro⸗ feſſorgaſſe eine Profeßgaſſe. in der Scheibenrittergaſſe eine Scheiben⸗ rieter⸗Glaſergaſſe? Viele Namen ſind jedoch gänzlich verſchwunden. Derkämpft. Von Fritz Bley. Unter Karl Soffels Leitung iſt das vierbändige Werk„Die Säugetiere Europas“ neu bearbeitet worden.(R. Voigtlän“ ders Verlag, Leipzig.) Wir bieten unſeren Leſern im fol⸗ genden eine verlockende Probe daraus. Im hohen Unterwuchs des ruſſiſchen Urmoorwaldes fand der alte Buſchwächter bereits ſeit einigen Tagen friſche, von ſtarken Elch⸗ hirſchen ausgeſchlagene Gruben. Ein ſicheres Zeichen, daß die Brunſt begonnen hatte. Die Tiere fühlten ſich von der ſtarken Wit⸗ terung angezogen, die beim Ausſcharren dieſer Gruben der brünſtige Hirſch durch die Klauendrüſen ausſcheidet. Mit hocherhobener Naſe zieht das Alttier dieſer Witterung entgegen und ſelbſt das blöde Schmaltier kann ſich dieſem ihm noch unbewußten und völlig neuen Reize nicht verſagen. Auf den alten Stellen, die jahraus, jahrein der Tummelplatz von Kampf und Liebe bilden, ziehen ſich die Tiere zuſammen. Unruhig brechen die Hirſche in der kühlen Morgenfrühe durch das Gewirr von Kalinkenholz, Faulbaum, Spillbaum, Wacho? der und Salweiden. Und nachts ließen ſie bereits ihren wilden un zornigen Brunſtſchrei hören, riſſen mit dem Geweih Gebüſch un Farne aus der Erde, zertrampelten knackende Aeſte und ſtöhnten wütend hinter den anſcheinend noch immer ſpröden Tieren her. So war es. Aber der ſtarke Schaufler, der jetzt hier im Walde von Polyſſowo gebot, liebte leine Lauſcher und hielt ſich der Beobach⸗ tung fern. Mit wild rollenden Lichtern und geſträubter Mähne ver⸗ trieb er alle ſchwächeren Hirſche von ſeinen Tieren. Aber er brachte ſie nicht auf den Trab, ſondern drängte ſie auf eine enge Blö ſeines Waldortes, die er ſich als Platz des Zweikampfes ausgeſu hatte. Dort hatte er geſtern einen ſtarken Zwölfender abgeſchlaga der, zu Tode wund, ſich ſchweigend davongeſchlichen hat. Und heu nahm er den Kampf mit einem ungeraden Zwölfender auf, der frec⸗ genug war, ihm nicht weichen zu wollen. Seit den Nachmittagsſtun“ den hielt er den Gegner feſt, ohne anzugreifen. Zur Verwunderung des Wildes, das, wie immer teilnahmslos dieſem Kampfbeginn 3zu ah, deſſen Ausgang ihm vollſtändig gleichgültig war, da ja doch der ger den Platz des Beſiegten einnahm und nach der Brunſt ohnehi kein Hirſch ſich mehr um die Tiere kümmerte. Immerhin ließ der Platzhirſch zuweilen von ſeinem Gegner g und ſuchte mit ſchmeichelndem Belecken oder mit plumpen Zä fli 10 keiten des Geweihes den noch immer verſagten Beſchlag bei Schmaltier zu erzwingen. Kaum aber ſah er, daß der Zwölfer Gelegenheit dazu benutzte, ſich einem anderen Tiere zu nahen, er ſofort das Schmaltier aufgab und wieder den Gegner ſtellte, 5 ihn nicht vom Platze kommen zu laſſen. So kam der Abend hen und der zunehmende Mond ſchien bereits durch das Gitterwer! 5 mooſigen Erlen und Föhren. Das am Nachmittag getriebene Sche en tier hatte, in Erinnerung an die Zärtlichkeiten des Hirſches, 35 einen leiſen, ſehnſüchtig klingenden Brunſtlaut ausgeſtoßen, der in Hirſch ſofort herbeilockte. Das Geäſt windend erhoben, zog er henſ mehrmals aus tiefſter Bruſt ſtöhnend. Und als die Spröde abern ſich ihm entziehen wollte, trieb er mit heftigen Schlägen des ſte weihes ſie in die Enge und erzwang den Beſchlag, den das Schmaleit mit lautem Klageſchrei erdulden mußte, während der Hirſch ter wildes Wiehern ausſtieß. Kaum abgefallen, wiederholte er abermaligem Wiehern den Beſchlag und trat dann langſam Hurier um ſofort wieder dem Zwölfer ſich zuzuwenden, der ein anderes 5 zu treiben begann. Glitzernd flimmerte das Mondlicht bereits pfe die Waldblöße nieder und von drüben herüber tönte der 7 Schrei eines heranziehenden, gleichfalls ſtarken Hirſches. Da 1 der Platzhirſch den bisherigen Gegner an. In heftigem Satze eide er auf den Zwölfender ein, der ihm indes gewandt auswich. los erhoben ſich wie kämpfende Hengſte und ſchlugen aufeinander 925 Heiß dringt der Atem aus ihren Nüſtern, aber kein Stöhne⸗ wird laut. Nur das Stampfen der Läufe und das Knacken ze⸗ der tenen Holzes und das Reiben und Wetzen der Geweihe iſt u. Flf. Schlag gebundener Klingen vernehmbar. Endlich bricht der 3 die ender nieder und der Platzhirſch verſetzt ihm einige Stöße in Seite, um dann zu ſeinen Tieren ſich zurückzuwenden. Kaum + U abet ſieht er den ſchwerverwundeten Gegner ſich erheben, als er nocheaut wütend auf ihn einſtürzt und abermals wuchtig auf ihn Lienſchale Von dem langen Augſproß des Platzhirſches mitten in die Hirnſen getroffen, bricht der Zwölfer zuſammen, aber in ſeinem Falle er auch den Sieger mit ſich nieder, der den Augſproß ni einen genug aus der tiefen Wunde herauszuziehen vermochte. Ueber fden Baumſtumpf ſtürzen Sieger und Beſiegter hin, beide nahezu au Tod Rücken geworfen. In blitzſchnellem Ende hat den Zwölfer 0 ereilt, er ſinkt welk und kraftlos in ſich zuſammen. Aber heiht 4 Hebelgewicht dieſer Laſt kann der Sieger nun erſt recht nich einge⸗ kommen! Wie er auch ringt und kämpft— er kann den ticß r den drungenen Augſproß nicht mehr aus der Hirnſchale de⸗ 5 lier ſeloſ Baumſtumpf hintenüberziehenden Gegners befreien, obwoh 5 mit völlig unverletzt iſt. In der Kraft der Verzweiflung ſchlägt n auf⸗ den Hinterläufen: aber je mehr er damit unter ſich den abſt ge⸗ wühlt, deſto tiefer nur ſinkt das Hinterteil hinab in die ſelbſt. ſchaufelte Grube und deſto wilder werden ſeine Qualen. ſein Er ſieht nicht mehr, daß der bergezogene fremde Hirſch nur geei, Wild zuſammentreibt, und hört nicht mehr den wiehernden ſtands, mit dem er den Beſitz des Schmaltieres begrüßt, das ſich wider hörte los dem neuen Gebieter hingegeben hat. Und ſähe er auch or ihn er, wie das Rudel nun mit dem neuen Platzhirſch davonzie nach würde es nicht mehr kümmern in ſeiner Not. Er hat einen Willen, in den er ſeine ganze Hünenkraft gießt: loszu von dem Toten, an den er hier gekettet iſt. Zuweilen borück er, um neue Kraft zu ſammeln; dann wirft er ſich nieder., ufallen, der Hinterhand nach oben, um doch nur deſto tiefer zurn ichtet bis endlich ſeine Rieſenkraft ermattet, die rot unterlaufene. Flan⸗ 2 ax· ken zeiat, daß er noch lebt. der geſtern dieſes Platzes Gebieter Der Mond geht unter, und die Sonne vollendet N ffnung⸗ wieder dem Mond Platz zu geben. Noch immer lebt der Geäſt der los Verlorene. Ein Uhu hakt über ihm auf im breiten n bereits alten Kiefer. An dem Leichnam des Verendeten ſchwäreeder beim die Fliegen; aus den Flankenwunden, die ihm der Zwölfggedwund⸗ erſten Niederwerfen zugefügt hatte, triit übel witternder W ſchweiß gus. Noch immer aber ſpiegelt ſich der zum l verer heraufziehende Abendſtern im lebenden Lichte des qug 5 denden Hirſches. Erſt als die Nebel des dritten Frühng dotenſtil Gräſer und Neſſeln des dunklen Waldes tränken, iſt es ſtill, geworden im Walde von Polyſſowo. berdi kein, ü re NRn . * 185 mannhelmer Gendtar Anbelger⸗ cninag-Musgübe) 7. Selte. vr. 816 Suppen ersparen F. NMur mit Wasser nach Anweisung gekocht, erhält man daraus wohlschmeckende, kräftige Suppen. Viele Sorten wie: Eiernudeln, Eiersternchen, Pilz u. s. W. bieten reichliche Abw-echslung. Man achte auf den Namen MaAGel und die gelbrote Packung. isch und F 8 Reis, Ochsenschwanz, Erbs, Erbs mi ett. it Speck, Schwager und Onkel, Herr Luise Denzel Die Bestattun Blumenspenden un Statt besonderer Anzeige. Heute Abend entschlief im 75. Lebensjahr mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder. August Denzel Um stille Teilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen Elise Denzel geb. Ficks Hanna Platz geb. Denzel Dr. Fritz Denzel, Amtmann und Frau Ilse geb. Reiser Ludwig Platz, Landgerichtsdirektor und 3 Enkelkinder. Mannheim, Landau, Bruchsal, 28. Sept. 1922. Werderstr. 29 Moltkestr. 20 Wilderichstr. 23/1 findet im engsten Familienkreis statt.— Von Beileidsbesuchen bittet man absehen zu wollen ſüchkeit. Fleiiige keuerwehr“ Mannheim. .,., 3. u. 4. Kompagnie. *4 15 7* Kompagnien werden erſucht Uhr pünktl. u. vollählig Sohſußübung an ihren Spritzenhäuſern anzutreten. 20 Das Kommando. ESHImo — Loden .Wettermäntel, Marengo 1¹ And Hstersloffe fiauache l. Dinende Reichhaltigſte Muſter⸗ kollektion für Herbſt⸗ und Winterſaiſon ſteht zu Dienſten ohne Verbind⸗ Neckarſtadt III. Et. Hetallbeften Die Mann⸗ ſchaftender vier Montag, den 2. Okt. nachm. 4¼ö zur ür Paletot, Hoſenſtreifen 1078 L. Servos, Liebigſtr. 30 f Telephon 7866 Kaiserring 40 MANNHEIM. 7166 Auto- und Motorrad-Zubehör jeder Art! 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Die Milcheingänge ſind leider weiterhin zurück⸗ gegangen, ſodaß an die nicht vorzugsmilchberech⸗ tigten Kinder und Kranke von Freitag, den 29 September ab nur noch 750% ihres Anſpruchs an Milch abgegeben werden können. Brotverſorgung. Zur Zeit werden Brokkarten verſchickt zum Gebrauch vom 30. September ab. Sie unterſchei⸗ den ſich von den bisher geltenden Lebensmittel⸗ karten im weſentlichen dadurch, daß auf den Marken die Geltungsdauer aufgedruckt iſt. Künftig ſollen Veröffentlichungen über die Geltung von Vrot⸗ marken nur noch ſtattfinden, wenn eine Vrotzulage aufgerufen wird. Das würde wie bisher, Freitags und Samstags geſchehen. Auf die Brotmarken darf jeweils nur in der Woche Brot abgegeben werden, für die ſie nach ihrem Aufdruck beſtimmt lind. Die alten Lebensmittelkarten können ver 631 Druokerei Dr. Haas, G. m. b,., E 6, 2. werden. 2 * während der bei dieſen Stellen üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden auszuüben. Die Ausübung des ſtellen iſt proviſionsfrei. Bei Ausübung des Be⸗ zugsrechtes auf brieflichem Wege werden die Be⸗ nung bringen. 2) Bei Ausübung des Bezugsrechts iſt für jede be⸗ und etwaiger Bezugsrechtsſteuer zu entrichten. ſtellung ausgehändigt werden. bereit, die Verwertung des Bezugsrechtes zu ver⸗ mitteln. 9036 3weibrücken, den 29. September 1922. Dinglersche Maschinenfabrik.-6. Infolge starker Erhö zeugermilchpreise, Frachterhöhung, entsprechend der Steige- rung der übrigen Unkosten erhöht sich der Verbrauechermilehyprels je Liter Voll- und Vorzugsmlich ab Ie Oktober 1922 auf M. 40.—. M. 40.— je Liter. 2 Dr. K. Fitterer. Sprechstunden: 10—12 und—6 Uhr. 5 5 NNb Männerschwäche Jogeersch behe. b elg Methode in jahrel. Praxis; ſelbſt verzw. Fälle nach vergebl. Kuren: Pſychologe Glöcklen. Sprechſt. Donnerstag u. 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Pferde zum Schlachte und Papageie werden gekauft un ODreischraubendampter Doppelschraubendampier Doppelschraubendampfer Dreischraubendampfer Doppelschraubendampler Doppelschraubendampfer „Mauchuria“ „Manchuria“ „Mongolia““ Frachtdampfer Auskunft erteilen AMERICAN- dundlach& Bärenk 8 80 —— Handgehä Feigene Fabri 5 In aparten 95 lungen SPEZIALITAT 7 8 Nohle ee Telephon Nr. 829 S3¹8 Mannheim. meſſe auf dem Meßplatz. Täglich vormittags 10 Uhr Tierbe⸗ n, Kadaverfleiſch zum Füttern der Ameriecan-Line. Regelmäßige Passagier- u. Frachtdampfer Hamburg- New Vork. Passagierdampfer: Doppelschraubendampfer„HMongolia!“ „Minnekahda“.28. „Mongolia““! „Minnekahda“. Hamburg-Baltimore-Boston-Philadelphia usd. Hamburg, Börsenbrücke 2. Mannheim, Bahnhofplatz 7. Woll-H u. 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