136ꝙ Sezugspreiſe: In mannheim und umgebung monatlich frei ins haus gebracht mark 300.—. durch die poſt bezogen viertelſ. mark 900.—. Einzelnummer mk..o0. poſtſcheckkonto Rr. 17890 Rarlsruhe in Baden und Nr. 2017 Zudwigshafen am Rhein. hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts⸗Nebenſtelle neckarvorſtadt, waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher nummer 7030, 7031, 7032, 7043, 704, 7ogõ. Telegramm⸗Adreſſe: Beneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. —— Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz und Necht. zaͤdiſche Neueſte Nachrichlen Aus Zeit und Leben mit Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung die kl. Zeile Mk. 30.—4 Stellengeſ. u. Familien⸗Anz. 20% Rachl. Reklamen mk. 120.— Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Nusgaben w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Sewühr. Mannheimer Frauen-Jeitung und Mannheimer Muſik⸗Seitung. ....—.....————————— Kußland unò die Konferenz des nahen Oſtens § London, 30. September. Trotz der Vorgänge in Griechenland ſteht die Frage, unter wel⸗ chen Bedingungen die Veteil gung Rußlands in der Kon⸗ ferenz des Nahen Oſtens zuſtandekommen könnte, im Vordergrund des Intereſſes. Sämtlich. Zeitungen bef Jäftigen ſich mit der Unter⸗ ſuclung dieſer Angelegenheit. Daß die offiztsſen Organe die grund⸗ ſätztiche Zuſtirzmung der Regierung, Bertreter Moskaus zuzulaſſen, t hal en, öſfnet bereits der Crorterung des wichtigen Thema⸗ g. wie eine ſolche Zulaſſung begründet werden ſoll. Die alt⸗ Blätter, beſonders„Weſtmemter Gazette“, gehen dies⸗ bezüpl'ch cen weiteſten.„Weſtminſter Gazette“ vertritt den Stand⸗ punkt, daß England klipp und klar die Anerkennung Sowjet⸗Ruß⸗ lands de jure ausſprechen müſſe. Dieſe Anerkennung würde zur zinmittelbaren Jolge haben, daß„ſich gemeinſchaftliche Intereſſen am Schwarzen Mecre und in Vorderaſien ſchaffen ließen.“ Wenn England den Kampf im Nahen Oſten moraliſch gewinnen wolle, ſo diebe kein anderer, aber auch kein beſſerer Ausweg übrig, als die Verſtändig ung mit Rußland. Der Völkerbund wäre ſo⸗ ann die näckhſte Inſtanz: tritt Rußland in den Bund ein, ſo er⸗ Lichtert ſich das ganze Problem. Begnügt ſich Rußland mit der An⸗ klennung do jure, ſo iſt dieſer Umſtand allein ſchon hinreichend, um die Konferenz unter ruſſiſcher Beteiligung abzuhalten. Das Dlatt warnt vor einer ablehnenden Politik Englands; es weiſt Af die Gefahr einer immer ſtärkeren Intimität der aſiatiſchen Völ⸗ * mit Rußland hin, unter der Lößſung: Verdrängung Englands. lnerkennung Rußlands wäre auch die Möglichkeit ge⸗ die Kemal⸗Regierung, der manches an dem Verhältnis mit dau nicht gefällt, von den Bolſchewiſten loszueiſen. Von großer Wichtigkeit iſt der Frontwechſel der„Times“ in *ruſſiſehen Frage. Hier macht ſich die neue Leitung deutlich be⸗ (itebar. In der heutigen Ausgabe erſcheint ein zweiſpaltiger Ar⸗ Alttüber Rußland, der darin gipfelt, daß man es in Moskau„mit 2 23 1e eel durchaus bürgertichen, dem Handell und der Weltwirtſchaft gewandien Regierung zu tun habe.“ Wie Rakofsky in Genua Gle, ſo ſei es auch!„Rußland iſt nicht kommuniſtiſch, es gibt aber Außjland Kommuniſten, vielleicht etwas mehr als in anderen Zaldern!... In dem Artikel, der aus der Feder eines ſoeben Rußland heingekehrten en iſchen Staatsmannes ſtammt, wird ſotzt, daß ſich die tongngebenden Männer in Moskau gt haben, den ich mit dem Weſten norzubereiten ſchlagen den Weg der Wirtſchafts⸗ immern ſich nicht mehr um dis bol⸗ age, wann endlich die 85 1 reſchs levhafte Neigung. In dem„Times“⸗Ar⸗ on dem Eindringen der Amerikaner fämtliche große Bankgruppen der Vereinigten zeſſionen gelangt. Während re, in Rußland Vorteile zu erwerben, erner Tuft Alles weg. en Qublie ſtammt eine analoge Veröffent⸗ es offigziöſen„Daily Telegraph“. In der Schilderung een Zuſtünde, dis dieſes Platt bringt, wird erwähnt, daß Bagsvehhältniſſe in Moskau beſſer n ruſſiſchen Armee geſpendet, die here deutſche Armee“. Jüngſt ſeien die von früheren deutſchen Offizieren gren dezu gekommen. wer den. he. Mitarbeiter des„Dailn Telograph“ beſpricht Zuloſſung Rußlands im Hinblick auf die vor⸗ Verſtändigung.„Herr Poincare wird es dem Beiſpiele Englands zu folgen, denn er ſt gegen olle Forderungen der franzöſiſchen Kom⸗ Pen; au einig zu werden.“ So ſchreibt der Zeitungs⸗ Lmat.„Was. England betrifft, ſo liegt kein Grund vor, wes⸗ 8 die Wünſche Rußlands im Nahen Oſten nicht berückſichtigen * N 7 0 Sine neue ruſſiſche Dardanellen⸗Rote an England — 8 2 21 2 + 125 : Lenden, 3. Oktober. Geſtern nachmittag iſt der engliſch⸗ gierung eine neue Note der Sowjetregierung zugzgangen, in der 5 1— gugen, 5 gen die Schließung der Dardanellen ſü sſchiffe oteſtiert wird. Die Schließung hindere di hfahrt ame⸗ aniſcher“ und anderer Schiffe, die Lebensmitte nach Nußland wingen. 8 Die Ronferenz von Mudanig kema! Paſcha kommt nicht Lelbse WB. Paris, 2. Okt. Nach einer Havas⸗Meldung aus Konſtan⸗ pel hat Kemal ſeinen Generalſtabschef beauftrgt, auf der Kon⸗ Ereng von— 5 am kommenden Diens ag die Sache Angoras da er ſelbſt ſich nach Angora begeben müſſe. Durch 85 bweſenheit Kemals verliere die Konferenz ſtark an Bedeutung. Usmat Paſcha ſei im Beſitz von Vollmachten, über die Rä ung Jon Thrazien, die Frage der neutralen Zone und die Einſtellung don Truppenbewogungen auf beiden Seiten gu verhandeln. 5 Paris, 2. Okt. Nach einer Meldung des„New York 45 aus Konſtantinopel beabſichtigt Kemal, eine Volksab⸗ ummung in Weſtthrazien zu verlangen. Dieſe Frage W 1 N 5 7* werde jedochs der künftigen Friedenskonferenz überwieſen werden. W7 195 hab. Parie 2. Okt. Die„Chicago Tribune“ meldet, Kemal Rud Aranklin⸗Bauillon mitgeteilt, daß ſeine Hauptforderung in 105 211 die Zurückziehung der Engläder aus den Zonen Fried und Ismid ſein werde, und daß er über den ie den nicht verhandeln werde, bevor die Räumun di 2 7* leſer dele durchgefübrt ſe. Beginnende Entſpannung? —: London, 3. Okt Ei fizielles Kommuniqus be⸗ N8 in offiziellees Kommuniqus be⸗ beſtehe kein Zweifel, daß eine Entſpannung einge⸗ zwiſchen E und wenn man auch nicht ſagen könne, der Konflikt engländern und Türken ſei vollſtändig beſeitigt, ſo könne n zuſtandekäme. Für eine Annähe⸗ Die Menſchen ſeien beſſer gekleidet. man die Lage doch mit einem gewiſſen Optimismus anſehen. Die Türken hätten die von den Engländern geforderte Räumung be⸗ gonnen. General Harrington werde mit Kemal Paſcha kon⸗ ferieren, um zu einer vollſtändigen Regelung der Zonenfrage zu gelangen. Man könne annehmen, daß dieſe Regelung durch gegen⸗ ſeitige Zugeſtändniſſe in den beiderſeitigen Anſichten zuſtande kom⸗ men werde. Sobald die Kemaliſten als erſte die Zone geräumt hätten, könnten die Engländer ihrerſeits die Möglichkeit ins Auge faſſen, eine der öffentlichen Meinung von Angora Genugtuung gebende Haltung anzunehmen. An der Konferenz von Mudania würden nur engliſche und türkiſche Unterhändler vertreten ſein. —: Konſtantinopel, 3. Okt. Die im Bosporus liegenden Schiffe haben Befehl erhalten, die ſtändige Alarmbereitſchaft herabzu⸗ mildern. 6 In politiſchen Kreiſen verlautet, daß Lloyd George dem General Harrington noch vor ſeiner Abreiſe neue Weiſungen ge⸗ geben habe und zwar in Bezug auf die Räumung der oſtthraziſchen Gebiete durch die engliſchen Truppen. Von der heute ſtattfindenden Konferenz in Mudania verſpricht man ſich eine vollkommene Ent⸗ ſpannung. :—: Berlin, 3. Okt. Am Quai'Orſay herrſchte geſtern„dop⸗ pelt unterſtrichener Optimismus“. Poincare die Mitteilung gemacht, daß es für ſicher gehalten werde; daß die Konferenz der Generäle in Mudania cheute eröffnet werden kann. In amtlichen Pariſer Stellen ſei noch nichts bekannt, ob Griechenland an den Beſprechungen in Mudania teilnehmen ſoll. Frankreich wünſche die Entſendung eines griechiſchen Generals nach Mudania, damit dort mit Griechenland über die von den Türken geforderte Räumung Thraziens verhandelt werden kann. Die neue griechiſche Regierung ſcheine jedoch nicht zu ſolchen Ver⸗ handlungen bereit und habe auch keinen General delegiert. Die Türken räumen das Tſchanakgebiet EP. London, 2. Okt. Man meldet aus Konſtantinopel, daß Muſtapha Kemal auf die Note des Generals Harrington, die in beſtimmter Form die Räumung der neutralen Zone durch die Tür⸗ ken fordert, geantwortet habe, daß der entſprechende Befehl an die Truppen ergangen ſei, ſich von Tſchanak zurückzuziehen und auch die beiden türkiſchen Vorpoſten an den Dardanellen nörd⸗ lich und ſüdlich von Tſchanak zurückzunehmen. Dadurch beſteht kein unmittelbarer Kontakt mehr zioiſchen den türkiſchen und engliſchen Truppen. Die Türken haben ſich allerdings noch nicht von allen Punkten der neutrglen Zone zurückgezogen. Man erklärt, daß die Frage der vollſtändigen Räumung der neutralen Zone auf der Konferenz von Mudania geregelt werden wird. Eßp. ktonſtankinopel, 2. Okt. General Harrington hat Muſtapha Kemal eine neue Note geſandt, worin er um die Ent⸗ ſendungneines hohen Offi ziers erſucht, der gemeinſam mit dem engliſchen Befehlshaber in Tſchanak eine neutrale Grenze feſtlegen ſoll, hinter die ſich die beiden Armeen zurückzu⸗ ziehen hätten, um jeden Konflikt zu vermeiden. Anwachſen der revolutſonären Gewegung in Meſopotamien —: Revaf, 3. Okt. Die Moskauer„Isweſtijas berichtet über das ſtarke Anſchwellen der nationalen revolutionären Bewegung in Meſopotamien. Die Engländer hätten in einem Erlaß verſprochen, daß Meſopatamien von engliſchen Truppen geräumt werden ſolle. In Wirklichkeit aber zögen die Engländer aus Indien Verſtärkungen heran. Die Führer der meſopotamiſchen revolutionören Bewegung ſeien in Perſien eingetroffen und hätten ein Manifeſt des Aufrufes aller mahammedaniſchen Völker gegen die Herrſchaft der Eng⸗ länder ernannt. Die Miſſion des Veniſelos WB. London, 3. Oktober. Reuter erfährt von maßgebender Seite, daß Veniſelos ſich bereit erklärt habe, eine Sondermiſſion in den weſllichen Hauptſtädten anzunehmen, ohne irgend eine be⸗ ſtimmte Stellung. Seine Auſgt werde ſein, ſich mit der öffent⸗ lichen Meinung in den alliierten Ländern vertraut zu machen. Nach den Erörterungen in London de er ſich unverzüglich nach Frankreich begeben, um ſich mit den dortigan leitenden Staats⸗ männern zu beraten. Nach kurzem Aufonthalt in Paris werde er wieder nach London zurückkehren. WB. London, 3. Oktober. Blättermeldungen aus Konſtantinopel zufolge teilte der Oberbefehlshaber der griechiſche n Truppen in Ihrazien den alliierten Hauptgvartieren mit, daß er nicht in der Lage ſein werde, die neutrale Zone bei Tſchautaldſcha zu achten, wenn die türkiſchen Banden, die ſich in dieſem Bezirk bildeten, weiter die griechiſche Front angriffen. 2 Die Konferenz von Brüſſel HBerlin, 3. Okt.(Von unſerem Verliner Büro.) Der„Teinps“ nimmt, wie dem„B..“ aus Paris gedrahtet wird, an, daß die Konferenz in Brüfſel, in der über die Reparationen zuſammen mit der Regelung der internationalen Kriegsſchul⸗ den beraten werden ſoll, unmittelbar nach der Rückkehr der engli⸗ ſchen Miſſion aus Amerika forgeſetzt werden kann. Dieſe Miſſion reiſt ungefähr am 15. Oktober nach Waſhington ab und wird in der erſten Hälfte des November in London zurückerwartet. Nach einer Haager Meldung würde die belgiſche Regierung ſich indes nur dann zur Einberufung der Schuldenkonferenz entſchließen, wenn mit eini⸗ ger Beſtimmtheit auf, deren Gelingen zu rechnen 0*** EP. Paris, 2. Okt. Im Quai'Orſay ſind heute zwei No⸗ ten der rumäniſchen und ſüdſlawiſchen Regierung ein⸗ getrpffen, worin Poincare erſucht wird, einen franzöſiſchen Schiedsrichter für die Löſung der Banatfrage zu er⸗ nennen. 223 7 Kleine politiſche Mitteilungen Die verhandlungen über die Grundgehäller der Beamten ſind geſtern nachmittag wieder aufgenommen worden und werden am Dienstag nachmittag fortgeſetzt. Der engliſche Botſchafter habe⸗ Das Preſſenotgeſetz— ein Fehlſchlagl Von Geh. Regierungsrat Pfundtner 2 Daß die von der Regierung vorgeſehenen geſetzlichen Maßnahmen über die Note der Preſſe, der, ſoweit ſich bis jetzt überſehen läßt, am 1. Oktober abermals über 200 Zei⸗ tungen und Zeitſchriften zum Opfer gefallen ſind, in keiner Weiſe wirkungsvolle Abhilfe ſchtffen, ja auch gar nicht ſchaffen können, zeigt ein in Nr. 117 der„Papier⸗Zeitung“ enthaltener Artikel unter der obigen Ueberſchrift, deſſen Verfaſſer Geh. Reg.⸗Rat Pfundner, der Vorſitzende der ehemaligen Reichs⸗ ſtelle für Druckpapier, iſt. Aus ſeinen Ausführungen ſind fol⸗ gende Gedankengänge beſonders bemerkenswert: Das Ende Juli vom Reichstag zugleich mit den politiſchen Schutz⸗ geſetzen verabſchiedete„Geſetz über Maßnahmen gegen die wirtſchaft⸗ liche Notlage der Preſſe“ iſt als„wirtſchaftliches Schutzgeſetz“ gedacht, letzten Endes jedoch auch auf politiſche Erwägungen zurückzuführen. Es verdankt ſeine Entſtehung einem mit ſeltener Einigkeit aller Parteien gefaßten Beſchluß des Reichstages vom April ds. Is. und ſoll der wirtſchaftlichen Notlage der Zeitungen wirkſam ſteuern. Für die Regierung war es keine leichte Aufgabe, dieſen Beſchluß des Reichstages auszuführen, und nicht mit Unrecht hat der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Schmidt bei den Beratungen darauf hingewieſen, daß dies Geſetz eins der ſchwierigſten geweſen ſei, die je in ſeinem— an Geſetzentwürfen gewiß nicht armen— Miniſterium gemacht wur⸗ den. Das Geſetz ſucht für die Preſſe Hilfsquellen zu erſchließen durch eine Abgabe von den im Inland getätigten Holzverkäufen und durch eine ſolche von der Ausfuhr. Im erſteren Falle ſoll der Waldbeſitzer, im zweiten Falle der Ausfuhrhändler die Abgabe entrichten. Die Abgabe ſoll auf dem Umweg über die Finanzkaſſen der Länder und über die Außenhandels⸗ und Zollſtellen einer„Rückvergütungskaſſe für die deutſche Preſſe“ zufließen und von dieſer als Rückvergütung auf den Druckpapierpreis verwendet werden. Die Rückvergütung ſoll in Anlehnung an die Verteilung früherer Reichsbeihilfen nach der [Menge des Papierverbrauches der Zeitungen erfolgen, doch ſoll das zum Abdruck von Anzeigen verwandte Papier diesmal nicht ver⸗ gütungsberechtigt ſein. Zeitungen mit geringerem Papierverbrauch ſollen eine höhere Vergütung erhalten als ſolche mit größerem Ver⸗ brauch. Alles Nähere iſt den Ausführungsbeſtimmungen vorbe⸗ halten. Daneben enthält das Geſetz noch eine Ermächtigung der Regierung zur Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Zellſtoff, Holzſchliff und Druckpapier und zum„zwangsweiſen“ Zuſammenſchluß der Er⸗ zeuger dieſer Waren zu Vereinigungen und zum Preisausgleich unter behördlicher Mitwirkung innerhalb der ſo geſchaffenen Ver⸗ eingiungen. Regierung und Reichstag ſind bei der Schäffung dieſes Geſetzes zweifelos von der Abſicht geleitet worden, zur Linderung der Not⸗ lgge der Preſſe etwas Durchgreifendes zu tun. Es muß aber mit aller Deutlichkeit ausgeſprochen werden, daß der Verſuch, der von ihnen unternommen wurde, bei der kataſtrophalen Entwicklung unſexer wirtſchaftlichen Verhältniſſe van vornherein zum Scheitern verurteilt war und daher ein Verſuch mit untauglichen Mitteln bleiben mußte. Im Intereſſe Vergebliche des Bemühens ſo ſchnell wie möglich volle Klarheit zu verſchaffen, damit nicht unnötige Hoffnungen erweckt und genährt werden. Das Geſetz geht davon aus, daß der Preſſe wie früher, ſo auch jetzt noch auf dem Wege der Papierpreisverbilligung geholfen werden kann. Es rechnete urſprünglich mit einer Einnahme von rund 500 Millionen im Jahr aus beiden Einnahmequellen, heute wohl mit einer ſolchen in Höhe von einer Milliarde. Mit dieſen Summen kann der Papierpreis bei einem angenommenen Papierverbrauch von 20 000 bis 24000 Wagen im Jahr um 2 bis 4 Mark für das Kilo Papier verbilligt werden. Zur Zeit des Inkrafttretens des Geſetzes betrug der Papierpreis rund 20 M. für das Kilo. Dieſer Preis iſt inzwiſchen am 1. Auguſt auf rund 28 M. und am 1. September auf faſt 70 M. geſtiegen, ſo daß die in Ausſicht genommene Ver⸗ billigung des Papiers durch die Preisentwicklung ſchon nach wenigen Wochen um das Vielfache überholt worden iſt. Allein die Ausfuhr hat ſich trotz des Markſturzes nicht ſonderlich belebt unr verſpricht immer geringere Gewinne, da die Inlandpreiſe ſich den Weltmarkt⸗ preiſen, die im allgemeinen ſinkende Tendenz zeigen, viel ſchneller nähern, als die Kursentwertung ſie von dieſen entfernt. Bei den Holzpreiſen aber, die mit der Valytaentwicklung annähernd gleichen Schritt halten, iſt zu berückſichtigen, daß ſie, da Papier aus Holz hergeſtellt wird, wiederum für den Papierpreis gusſchlaggebend ſind, und daß die auf die Holzverkäufe gelegte Abgabe ſelbſtverſtändlich vom Holzlieferer auf den Abnehmer und damit letzten Endes auf den Papierverbraucher, d. i. die Preſſe, abgewälzt wird. Schon dieſe Erwägungen laſſen erkennen, daß weder mit einer Ausfuhrabgabe noch mit einer Holzabgabe die Mittel zu einer nennenswerten Verbilligung des Druckpapiers beſchafft werden können. Der Preſſe iſt alſo auf dieſem Wege nicht zu helfenl Ihr wird auch damit nicht geholfen, daß man die Fabriken unter eine verſchärfte Kontrolle ſtellt. Dieſe Preisüberwachung muß den immer ſchneller vor ſich gehenden Veränderungen der Marktlage ſtets nach⸗ hinken und kann ſchon deshalb nur geringen Erfolg haben, der zu der aufgewandten Mühe in keinem rechten Verhältnis ſteht. Die Papier⸗ und Zellſtoffabriken ſind übrigens ſchon daran gewöhnt, ihre Kalkulationen möglichſt genau aufzuſtellen, ſo daß die behördliche Preisprüfung nur ſelten Anlaß zu wirklich weſentlichen Bemänge⸗ lungen hatte. Dabei ſpielte dann aber meiſtens der Umſtand eine Rolle, daß die Regierung bezüglich der Kalkulationsgrundlagen ihren Standpunkt ſelbſt mehrfach gewechſelt hatte, indem ſie bald die Ein⸗ ſetzung des Tagespreiſes für die wichtigſten Rohmaterialien, insbeſon⸗ dere für Holz, forderte, bald auf die früher eingekauften Beſtände zurückging und die Bildung von Durchſchnittspreiſen verlangte. Die ſich hieraus ergebenden Schwierigkeiten und Mißverſtändniſſe konn⸗ ten oft nur durch langwierige Verhandlungen beſeitigt werden. Trotz⸗ dem hat die Induſtrie ſich bemüht, den Abſichten der Regierung nach Möglichkeit Rechnung zu tragen und namentlich auch dem Verlangen nach Vornahme eines Preisausgleichs unter behördlicher Mitwirkung würde daher den beſtehenden Zuſtand nicht verbeſſern, ſondern eher verſchlechtern. Die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen endlich, die wieder⸗ holt erwogen worden iſt, hat offenſichtlich nur dann einen Sinn, wenn ſchließlich ein erheblicher, auch im Verhandlungswege nicht zu beſeitigender Unterſchied zwiſchen den von den Verbänden geforderten und von der Regierung für richtig gehaltenen Preiſen beſtehen bleibt. Es liegt die Frage nahe, ob unter dieſen Umſtänden der Preſſe, die in ihrer großen Mehrheit zweifellos notleidend iſt und die gerade heute beſonders michtige Aufgaben politiſcher und kultureller Art zu erfüllen hat, überhaupt noch durch behördliche Maßnahmen geholfen werden kann. Auch dieſe allgemeine Frage muß leider verneint werden. Daß auf dem Wege über eine Papierpreisverbilligung eine wirkſame Hilfe nicht möglich iſt, iſt bereits dargetan. Auch in Zu⸗ kunft muß leider mit der Tatſache gerechnet werden, daß die Pamtem der Allgemeinheit und der beteiligten Kreiſe liegt es, ſich über das 1 land bede N 77FFC 2. Seite. Nr. 454. 55....CCC Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag Ausgabe.) 5 ag. den 3. Oktober 1922. preiſe nun einmal von den Frachtkoſten, den Kohlenpreiſen und namentlich den Holzpreiſen abhängig ſind. In der Holzfrage aber gehen wir in Deutſchland mit Rieſenſchritten einer unabwendbaren Kataſtrophe entgegen, wenn es nicht ſehr bald gelingt, große Men⸗ gen Papierholz aus dem Ausland, insbeſondere aus Rußland, zu er⸗ träglichen Preiſen einzuführen. Die außergewöhnliche Steigerung der Holzpreiſe ſeit Ende 1921 iſt in der Hauptſache darauf zurückzu⸗ führen, daß unſere inländiſche Holzdecke infolge mangelnder Einfuhr immer knapper wird, wozu auch die uns aufgezwungenen Repara⸗ tionslieferungen an die Verbandsmächte erheblich beitragen. Haben wir doch mit aus dieſem Grunde in den letzten Jahren mehr Holz aus Deutſchland ausführen müſſen, als wir einführen konnten. Es kommt hinzu, daß das gleiche Holz je nach der Konjunktur namentlich auch als Bau⸗ und Nutzholz verwendet werden kann, wobei es natürlich weſentlich höhere Preiſe erzielt. Es iſt daher kein Wunder, twenn die Forſtverwaltungen und Privatwaldbeſitzer auf den Einſchlag von Papierholz zurzeit keinen beſoderen Wert legen, ihn ſogar hier und da vernachläſſigen, wobei auch ſteuerliche Geſichtspunkte(Erhaltung der Sachwerte) eine gewiſſe Rolle ſpielen. Durch dieſen Umſtand verſchärft, macht ſich die Knappheit auf dem Papierholzmarkt im In⸗ land immer fühlbarer. Die Zellſtoff⸗ und Papierinduſtrie iſt daher gezwungen, im Inland in Wettbewerb mit anderen Holznerbrauchern immer höhere Preiſe anzulegen und außerdem, ſoweit irgend mög- lich, Holz aus der Tſchecho⸗Slowakei, aus Polen, aus Finland uſw. zu Preiſen zu erwerben, die bei dem jetzigen Valutaſtande phan⸗ taſtiſch hoch ſind. Dieſer von Monat zu Mongt ſich verſchärfenden Lage des Holzmarktes kann mit einer allgemeinen Halzbewirtſchaf⸗ tung, wie ſie in letzter Zeit wiederholt erörtert wurde, nicht abgehol⸗ ſen werden, ſelbſt wenn eine ſolche Bewirtſchaftung durchführbar wäre. Der einzige Weg, die Frage der Holzknappheit und damit auch des Holzpreiſes befriedigend zu löſen, kann nur darin beſtehen, daß Reich, Länder und Intereſſenten alle Anſtrengungen darauf rich⸗ ten, die Einfuhr von Holz aus den untervalutariſchen Ländern, namentlich aus Rußland, beſchleunigt in Fluß zu bringen und mit allen Mitteln zu fördern. Aehnlich wie der Papierpreis ſind auch die anderen zur Her⸗ ſtellung der Zeitungen benötigten Rohſtoffe, Maſchinen, Druckfarbe uſw. und endlich auch die Arbeitslöhne der Arbeitnehmer im Zei⸗ tungsgewerbe der allgemeinen Preisſteigerung gefolgt. Daß all dieſe einen weſentlichen Teil der Geſtehungskoſten der Zeitungsverleger ausmachenden Koſten ſich regierungsſeitig nicht verbilligen laſſen, liegt auf der Hand. Der Gedanke, etwa alle Rohſtoffe und Fertig⸗ erzeugniſſe, angefangen bei der Kohle, beim Verbrauch durch die Preſſe einer bevorzugten Preisbildung zu unterwerfen, iſt deshalb auch nie ernſthaft erwogen worden! Die Vergünſtigungen bei der Feſtſetzung der Poſtgebühren und Eiſenbahntarife ſind bei der un⸗ günſtigen Finanzlage des Reiches offenſichtlich keiner weiteren Stei⸗ gerung fähig, die Reichsregierung ſtellt es vielmehr ſchon als ein großes Entgegenkommen dar, wenn ſie bei den neuerdings drohen⸗ den gewaltigen Gebühren⸗ und Tariferhöhungen die Zeitungsgebüh⸗ ren bei dem alten Stande belüßt. Es bleibt daher nur noch die An⸗ zeigenſteuer, die zweifellos große Härten in ſich birgt und am beſten heſeitigt würde, die aber bisher von der Reichsregierung als unent⸗ behrlich bezeichnet worden. iſt. Aus allem ergibt ſich, daß der Preſſe mit öffentlich aufgebrachten Mitteln leider nicht zu helfen iſt. Der Weg der Selbſthilfe durch Abwälzung auf den Abnehmer, der jedem anderen Wirtſchafts⸗ zweig offen ſteht, findet bei ihr eine gewiſſe Grenze darin, daß die Zeitungen für eine immer mehr verarmende Bevölkerung heute ein Gegenſtand des Luxus und nicht mehr ein unentbehrlicher Gegen⸗ ſtand des täglichen Bedarfs ſind. Trotzdem wird die Preſſe den Weg der Selbſthilfe, den ſie in letzter Zeit bereits beſchritten hat, bis zum äußerſten gehen müſſen, indem ſie ſelbſt auf die Gefahr hin, daß der Kreis ihrer Bezieher ſich weiter verringert, ihre Bezugs⸗ und Anzei⸗ genpreiſe ſoweit als möglich der allgemeinen Geldentwertung an- paßt. Es war vielleicht ein Fehler, daß die Preſſe und mit ihr die Regierung ſich in den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren jeder Preis⸗ erhöhung des Druckpapiers ſo ſehr entgegengeſtemmt und Jahre hin⸗ durch, zum Teil unter Zuhilfenahme ſtaatlicher Beihilfen, den Pa⸗ pierpreis und damit auch den Zeitungspreis im Verhältnis zu den übrigen Erzeugniſſen unnatürlich niedrig gehalten haben. So kam es, daß mit dem Fortfall der ſtaatlichen Beihilfe und mit der durch die Verhältniſſe gebotenen Angleichung der Papierpreiſe an die all⸗ gemeine Geldentwertung die Lage für die Preſſe beſonders ſchwierig wurde, weil das, was bei, ſchrittweiſem Vorgehen auch für die Zei⸗ lungsleſer wahrſcheinlich erträglich geweſen wäre, dieſen in ſeiner Plötzlichkeit nunmehr faſt unerträglich erſcheint. Es würde zweifellos in Zukunft mehr Erfolg haben, wenn die heteiligten Wirtſchaftsgruppen ſich endlich auf den Standpunkt ſtellen würden, daß eine in erſter Linie wirtſchaftliche Frage wie die Pa⸗ pierpreisfrage am beſten unmittelbar zwiſchen Herſtellern und Ab⸗ nehmern in ſachlicher Weiſe ohne Anrufung des Kadis erledigt wird, wobei allerdings beide Teile im eigenen Intereſſe Verſtändnis dafür zeigen müßten, daß auch der Vertragsgegner einen Anſpruch darauf hat, im wirtſchaftlichen Sinne lebensfähig zu bleiben. Das bedingt auf der einen Seite mindeſtens die Bereitwilligkeit zur Feſtlegung der Preiſe für eine angemeſſene Zeit trotz der Unſicherheit der heuti⸗ gen Verhältniſſe, auf der andern Seite als Gegenleiſtung dafür die Bewilligung einer angemeſſenen Riſikoprämie. Inſoweit die Erinne⸗ rung an frühere Verhandlungen durch die Schärfe, mit der dieſe ge⸗ führt wurden, einer derartigen Verſtändigung hinderlich ſein könnte, müßte durch einen Wechſel in der Perſon der Verhandlungsführer eine neue friedliche Atmoſphäre geſchaffen werden. Erſt dann wird ſene Beruhigung eintreten können, die herbeizuführen längſt im In⸗ teveſſe aller Beteiligten gelegen hätte. Die Faſziſten beſetzen Bozen Berlin, 3. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die noyd⸗ ſiglieniſchen Faſziſten haben nach einer Mitteilung der„Morgen⸗ poſt“ am Sonntag abend Bozen beſetzt. Sie kampieren in der ſchönſten Schule, die ſie für die 200 Kinder umfaſſende italie⸗ niſche Schule mit Beſchlag belegt haben, während für die 600 deut⸗ ſchen Kinder keine Räumlichkeiten mehr zur Verfügung ſind. Die weiteren Forderungen der Fafziſten ſind: Doppelſprachig⸗ keit der Straßenbezeichnungen und Abſetzung des verdienten und tapferen Bürgermeiſters Perathoner, der ſchon bald ein Menſchen⸗ alter die Geſchäfte der Stadt Bozen führt— dieſe iſt mittlerweile von der Regierung durchgeführt worden. Es ſteht noch die gleich⸗ falls verlangte Auflöſung der ſtädtiſchen Polizei aus. Die Faſfiſten haben Proklamationen an den Straßenecken angeſchlagen, in denen ſie der Bevölkerung Schonung verſprechen, wenn Provokationen vermieden würden. Militäriſch organiſierte und phantaſtiſch uniformierte Truppen mit Stahlhelmen und Knüppeln durchziehen die Straßen. Das Leben in der Stadt geht weiter wie zuvor, aber die Erbitterung der Deutſchen iſt gren⸗ zenlos. dDte.e erſchließung Sibiriens ·: Berlin, 3. Okt. Wie die ruſſiſche Telegraphenagentur aus Chabanoroſt(Oſtſibrien am Amur) meldet, iſt dort eine deutſche Kommiſſion zur Unterſuchung der Fiſchereiverhältniſſe und der Frage von Waldkonzeſſionen eingetroffen. 5 Wie aus Charbin gemeldet wird, wird dort das Eintreffen 6 Gruppe bedeutender japaniſcher Induſtriellen erwartet, ie mit der Reiſe beabſichtigen, die Handelsbeziehungen Japans mit der Republit des Fernen Oſtens und mit der Sowjetrepublik wie⸗ derherzuſtellen. Die ruſſiſche Telegraphenagentur berichtet aus Petersburg, dort ſel eine Kommiſſion von holländiſchen Ingenieuren eingetrof⸗ fen, um über die Pachtung mehrerer Unternehmungen zu verhan⸗ deln. Der Idder der Kommiſſion habe erklärt, die Reiſe nach Ruß⸗ ute das Ende der Unentſchloſſenheit Hollands hinſichtlich der Kreditfähigkeit Rußlands ——99———9— Nach einer Londoner Drahtung melden die„Times“, Ame⸗ ri.a fange jetzt an, ſich für die Verhältniſſe in Sibirien zu in⸗ tereſſieren. Eine ſehr große Anzahl kapitalkräftiger Induſtrie⸗ und Finanzfirmen hätten ſich zu einem Konzern zuſammengeſchloſſen, der ſich der wirtſchaftlichen Erſchließung Sibiriens widmen wolle. Es ſei jedoch bemerkenswert, daß in dem offenbar von ſachkundiger Seite ausgehenden Bericht der„Times“ feſtgeſtellt werden müſſe, daß irgendwelche tatſächlichen Erfolge oder Vertragsab⸗ ſchlüſſe auch von den Amerikanern nicht erzielt werden konn⸗ ten, und daß die Beſeitigung der wirtſchaftlichen und politiſchen Schwierigkeiten Jahre in Anſpruch nehmen dürfte. Berlin, 3. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einem Bericht der„Zeit“ bereiten ſich imruſſiſchen Oſten intereſſante Entwickelungen vor, die eine Wiederaufnahme des Wirtſchaftslebens mit der pazifiſchen Küſte in Ausſicht ſtellen und den Weg für die politiſche Anerkennung Sowjetrußlands durch Waſhington und weiterhin auch für den wirtſchaftlichen Verkehr zwiſchen Amerika und Sowjetrußland vorbereiten werden. — Die Kaiſermemoiren Das engliſche Bündnisangebot 1901 Berlin, 3 Okt.(Von unſerem Berliner Büro.). In der Fortſetzung ſeiner Erinnerungen gibt Kaiſer Wilhelm zu, daß von England ſ. Zt. Bündnisanträge gekommen ſind. Der Kaiſer ſpricht nur von einem Angebot aus dem Frühjahr 190t, wo die Sondierungsvorſchläge bereits ihrem Ende ſich näherten. In Homburg war ihm vom Grafen Metternich mitgeteilt worden, daß Chamberlain angefragt habe, 9b Deutſchland eine Allianz mit Eng⸗ land einzugehen bereit ſei; aber ſchnell gefaßt hätte Wilhelm II. geantwortet:„Gegen wen?“ und hätte ſofork in London auf die zalte traditionelle Waffenbrüderſchaft der ruſſiſchen Armee und auf die engen verwandtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen beiden Herr⸗ ſcherhäuſern aufmerkſam gemacht“. (die Anführungsſtriche ſtammen vom Kaiſer ſelbſt) im Sande ver⸗ laufen. Der Kaiſer erzählt dann noch, was bekannt iſt, daß er die Tangerreiſe mit Widerwillen angetreten habe und daß der Sturz Delcaſſees und ſein Erſätz durch Rouvier dem Einfluß des Fürſten von Monaca zuzuſchreiben geweſen ſei, der ſich in Kiel vom Kaiſer hat überzeugen laſſen, daß man in Deutſchand aufrichtig mit Frank⸗ reich zu einem Ausgleich gelangen wolle. Schließlich werden— immer noch im Kapitel Bülow— den Konſervativen Vorwürfe ge⸗ macht, weil ſie den„fortſchreitenden Konſervativismus“ Wil⸗ helms II. nicht verſtanden hätten. Beginn des Nathenau⸗Moroprozeſſes Wie ſchon mehrfach erwähnt, beginnt am heutigen Dienstag die erſte Verhandlung des Staatsgerichtshofes zum Schutz der Republik gegen die Täter, Teilnehmer und die Begünſtiger der Ermodung Rathenaus. Die Zahl der Preſſeſitze mußte mehr als verdoppelt werden, ſo viele Zeitungskorreſpondenten aus dem Reich und dem Ausland haben ſich angemeldet. Für das Auditorium wurden 600 bis 700 Einlaßkarten ausgegeben. Den Vorſitz flührt der Senatspräſi⸗ dent beim Reichsgericht, Dr. Hagens. Aus der Anklageſchrift ſei folgendes hervorgehoben: Die Anklage geht von der als erwieſen angeſehenen Tatſache aus, daß Fiſcher, Kern und Techow, unterſtützt von einer Anzahl Geſinnungsgenoſſen, das Verbrechen aus fanatiſchem Antiſemitismus und dem Wahn begangen haben, ſie könnten durch gewaltſame Beſeitigung eines hervorragenden Mitglie⸗ des der Regierung, deren Politik ihnen verhängnisvoll erſchien, eine Erhebung der Arbeiterſchaft und nach deren Niederwer⸗ ſung die Erzwingung einer Rechtsregierung durch⸗ führen. Fiſcher und Kern werden als die eigentlichen Täter bezeich⸗ net, während von Salomon zur Laſt gelegt wird, daß er als erſter den Gedanken gehabt habe, das Attentat auf Rathenau unter Ver⸗ wendung eines Autos zu verüben. Techow, der das Auto ohne Kennt⸗ nis des heabſichtigten Attentates geſteuert haben will, wird beſchul⸗ digt, in die Pläne der drei vorgenannten durchaus eingeweiht ge⸗ weſen zu ſein. Dafür ſpreche u. a. ſeine Flucht über Halle nach Frankfurt a.., wo er, wie noch erinnerlich ſein dürfte, auf dem Gute ſeines Onkels und auf deſſen Veranlaſſung hin feſtgenommen wurde. Dem Bruder Techows und den Angeklagten Günther, Ilſe⸗ mann, Niedrig, von Salomon, Steinbeck und Warnecke wird Bei⸗ hilfe zur Laſt gelegt, ferner iſt der jüngere Techow, Dieſtel, Ilſe⸗ mann und Schütt der Begünſtigung angeklagt, während Tilleſſen, Plaas und Voß ein Vergehen gegen Paragraph 139 St. G. ., das die Nichtanzeige drohender Verbrechen zum Gegenſtande hat, vorgeworfen wird. Die übrigen in das Verfahren einbezogenen Per⸗ ſonen, darunter auch Kapitänleutnant Manfred von Killinger, der Autobeſitzer Küchenmeiſter aus Freiberg und der Führer der Geheim⸗ organiſation., Kapitänleutnant Hoffmann ſind inzwiſchen außer Verfolgung geſetzt. 8 Ferner hat ſich Kapitänleutnant a. D. Wolfgang Dietrich aus Erfurt und der Schriftſteller Dr. Hans Stein⸗Burg Saaleck unter der Anklage zu verantworten, Fiſcher und Kern wiſſentlich Bet⸗ ſtand geleiſtet zu haben. Im ganzen haben ſich etwa 15 Angeklagte zu verantworten. Sozialdemokratie und Getreidepreis Berlin, 3. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ſozla⸗ liſtiſche Reichstagsfraktion hat in ihrer geſtrigen erſten gemeinſamen Sitzung beſchloſſen, trotz des Wandels aller Dinge in den letzten drei Monaten an der Preisbeſtimmung des Getreide⸗ umlagegeſetzes für das erſte Drittel der Umlage f e ſt z u⸗ halten. Damit iſt unter Umſtänden der Knoten für eine neue innenpolitiſche Kriſe geſchürzt. das Reichskabinett wird, wie der„Vorwärts“ meint, ſchon heute ſich erneut mit der Lage befaſſen. Kabinett eine Vorlage zugehen laſſen, in der er rückwirkende Erhöhungen des Roggenpreiſes für das erſte Drittel auf 207000 Mark vorgeſehen hat. Das iſt genau das dreifache des urſprünglichen Preiſes. Von den nach dem Umlagegeſetz abzu⸗ liefernden zwei Millionen Tonnen ſind bis jetzt erſt 125 000 zur Ab⸗ lieferung langt gegenüber 400 000 Tonnen des Vorjahres. Die Setreideumlage in Bayern +: München, 2. Okt. Abgeordnete der Bayer. Volkspartei haben eine Anfrage an die Staatsregierung gerichtet, ob ihr be⸗ kannt ſei, daß das Ernteergebnis in dieſem Jahre um die Hälfte geringer iſt als das vorjährige und welche Schritte die Re⸗ gierung beim Reichsernährungsminiſterium zu tun gedenkt, um eine Herabſetzung des Lieferſplls für Bayern zu erreichen. Ferner wird gefragt, ob die Staatsregierung bei der Reichsregierung bereits Schritte getan habe, daß ſobald als möglich ein Geſetz über eine allgemeine Brotbeihilfe für die leiſtungsſchwachen Teile des Volkes durch die leiſtungsfähigeren Schichten des Volkes zur Verabſchiedung gelangt. Die Juckerverſorgung Der Reichsrat hat einen Antrag angenommen, die Reichsregie⸗ rung zu erſuchen, für das Betriebsjahr 1922/23: 1. Zur Sicherung des Verbrauchs der Bevölkerung an Mund⸗ zucker je Kopf und Monat 2% Pfund und an Einmachzucker 6 Pfund n aus der Inlandserzeugung den Ländern zur Verfügung zu ellen. 2. An Zucker für Imker und zur Herſtellung von Kunſthonig, Marmeladen und Obſtkonſerven die nach näherer Beſtimmung des Reichsminiſters für die Ernährung der Landwirtſchaft notwendigen Mengen an die öffentliche Hand abzuliefern. Entwurf der Verordnung des Reichsernährungsminiſters ſchließt ſich an einen Vertrag an, den der Verein der deutſchen Zuckerinduſtrie mit den ihm angeſchloſſenen Zuckerfabriken für das kommende Wirtſchaftsjahr abgeſchloſſen hat. Die Verordnung bo⸗ So ſei Chamberlains„Plan“ Der Reichsernährungsminiſter Dr. Fehr hat dem T ſtimmt, daß die im Vetriebsjahr 1922/23 arbeitanden Zuckerfabriken, die dem genannten Vertrag nicht beigetreten ſind, dem Vertrag mit den gleichen Rechten und Pflichten wie die übrigen Vertragsfirmen angeſchloſſen werden Somit wird durch geſetzlichen Zwang ein einheitlicher Zuſammenſchluß aller Zuckerfabriken erzielt und damit die Grundlage für eine volle Erfaſſung und Verteilung des Zuckers geſchaffen. Deutſches Neich Feſthalten der Deiltſchnationalen am völkiſchen Standpunkt Wie der Parteivorſtand der Deutſchnationalen Volks⸗ partei mitteilt, hat dieſer ſich in einer am 29. September in Berlin abgehaltenen Sitzung mit der Bildung der de utſchyölki⸗ ſchen Arbeitsgemeinſchaft innerhalb der Partei beſchäftigt. Es bei zwei Stimmenthaltungen folgender Beſchluß zu⸗ ſtande: „Der Beſtand einer deutſchvölkiſchen Arbeitsgemeinſchaft inner⸗ halb der Deutſchnationglen Volkspartei, die eigene Organiſationen im Lande unterhält, iſt mit den Lebensintere ſſen der Partei unvereinbar, weil ſie deren Einheit und Geſchloſſen⸗ heit zerſetzen würde. Es iſt unter den gegebenen Verhältniſſen umſo bedenklicher, als dadurch der Eindruck der Aufwerfung einer grundſätzlichen völkiſchen Streitfrage innerhalb der Partei erweckt wird. Der völkiſche Stand⸗ punkt der Partei ſteht feſt, verſchiedene Auffaſſungen über ſeine prak⸗ tiſche und taktiſche Durchführung können nur im Rahmen der allge⸗ meinen Parteigliederung geklärt werden. Für die grundſätzliche Ausarbeitung und Vertiefung des völkiſchen Gedankens iſt ein völ⸗ kiſcher Ausſchuß bei dem Parteivorſtand gemäß Abſatz 12 der Satungen der Partei zu bilden.“ Arbeitsgemeinſchaſt und demokratiſche partei Auf dem Hamburger Parteitag der Deutſch⸗ Demokraten betonte Senator Abg. Peterſen, es könne ohne die Sozialdemokraten keine Politik der Mitte geben. Die demokratiſche Republik ſei zum Wiederaufbau Deutſchlands unent⸗ behrlich. Das Beſte ſei gegenwärtig die Zuſammenfaſſung der breiten Mitte von Stinnes bis Criſpien. Obgleich in der Ausſprache vielfache Bedenken gegen die Arbeitsgemeinſchaft geäußert wurden, wurde eine Entſchließung angenommen, in der der Hamburgiſche Parteitag von der Arbeitsgemeinſchaft er⸗ wartet, daß ſie dazu beiträgt, alle auf dem Boden der Republik ſtehenden Kräfte zu gemeinſamer Arbeit zuſammenzufaſſen. Bei einer Tagung des Landesausſchuſſes der Deutſch⸗demokra⸗ tiſchen Partei in Bayern referierte der Vorſitende der Landtags⸗ fraktion, Abg. Dr. Dirr, über die deutſche und bayeriſche Politik. Der Redner forderte gegenüber der äußeren Bedrückung die Zu⸗ ſammenfaſſung aller aufbauwilligen und ſtaatstreuen Schichten zu einer geſchloſſenen nationalen Volksgemeinſchaft. Nächſte Elapze zu dieſem Ziele ſei die Arbeitsgemeinſchaft der verfaf⸗ ee Parteien im Reiche und eine energiſche Politik der itte. die meuterei bei der Lötzener Reichswehr Die„Lycker Zeitung“ teilt mit: Die Verhandlungen we Meutereil bei der Neichswehr in Gögen vor der Straß kammer in Lock endeten am Samstag abend. Es wurden zum Teil recht hohe 4 8270 verhängt. Der als Haupträdelsführen anzuſehende Soldat Peſinger würde wegen Achtungsverletzung in Tateinheit mit Gehorſamsverweigerung vor verſammelter Manns ſchaft und wegen Veranſtaltung einer verbotenen militäriſchen Verß ſammlung in Tateinheit mit militäriſchem Aufru zu dreß Jahren und zwei Monaten Gefängnfe verurteilk Lobert erhielt wegen einer verbotenen milttäriſchen Verſammlung in Tateinheit mit militäriſchem Aufru und einen Monat Gefängnis. Zientkowski un erhielten 1% Jahr Gefängnis. Im übrigen bewegen ſich die Strafen zwiſchen 9 Monaten Gefängnis und drei Wochen Mittelarreſt. 1 Angeklagte wurden freigeſprochen. 1 8255 18 2 Die Hauptverhandlung ergab, daß nichts vorgekommen ſel. 1 einer vorſchriftswidrigen leicht mit Ausnahme einiger kräftiger Ausdrücke, wie ſie im täriſchen Leben öfters vorkommen und nicht als eiwas Be ondere⸗ angeſehen werden Insbeſondere ſind keine Mißha +— vorgekommen. Zweifellos wurden Hetzereien von außer in die Reichswehr hineingetragen, ob von kommuniſtiſcher Se ließ ſich nicht mit Beſtimmtheit feſtſtellen. om We Miniſter des Innern wurde, wie der amt preußiſche Preſſedienſt mitteilt, die Vereinigung Bismarckbun in Halle für aufgelöſt erklärt. täriſche Uebungen ab und bildete die Mitglieder im Waffen werk und im Gebrauch von Kriegswaffen aus. Ebenſo wurde Bund der Niederdeutſchen(Sitz Hamburg) für den ſamten Bereich des Freiſtaates Preußen für au gelbſt erklͤrt. — wurde eine größere—— von Waffen be nahmt, die nach den eigenen Angaben eines Vo ſtandsmitgl von dieſem für den Selbſtſchutz des Bundes beſchafft wurde fohlenpreiserhöhung oder nicht! (Priv.⸗Tel.) Einer Korreſpondenzmeldung zufolge ſtehen ſämtliche Ne 8 auf deng Standpunkte, daß die tlärlen 8 des vom Reichsarbeitsminſe e Berlin, 3. Okt. bau ohne neue Kohlenpreiserhöhung möglich iſt. Da ſterium für verbindlich erklärten Schiedsſpruches für den die Arbeitgeberverbände gegenteiliger Anſicht ſind, iſt kohlenrat, der am Mittwoch zuſammentritt, eine lebhafte Aus⸗ prache zu erwarten.(Ueber die geplanten Kohlenpreiſe ſi J Neähere im Handelsteil). 55 528 b0 Wet ſich Aus ſperrung als Folge des Terrors Berlin, 3. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) Am geſtrigen Montag drang, wie der„Lokalanzeiger“ mitzuteilen weiß ein Teil der Belegſchaft des Wernerwerks in die Direktionsräume ein und verlangte, obwohl über die Angelegenheit bereits Verhand lungen zwiſchen den beiderſeitigen Verbänden ſchwebten, die Rüc⸗ nahme der Entlaſſung eines Betriebsratsmitgliedes, der wegen un⸗ befugten Verlaſſens ſeiner Arbeitsräume entlaſſen worden wah Durchtätliche Bedrohungen der Betriebsleitung wurde das Zugeſtändnis der Wiedereinſtellung erpreßt. Da durch dieſe Vor⸗ gänge eine ordnungsmäßige Fortführung des Betriebs unmöglich gemacht worden war, hat die Direktion von Sdemens u. Halske das Wernerwerk bis auf weiteres geſchloſſen und die Arbeiter⸗ ſchaft, rund 10000 Mann, entlaſſen. Die dem Werner⸗Werk gleichzeitig angehörenden etwa 4000 Angeſtellten wurden vor⸗ läufig beurlaubt. Gleichzeitig iſt, in einem Werk der ..G. eine größere Ausſperrung erfolgt, weil die Direktiog die Zahlung einer im Tarifvertrag nicht enthaltenen Zulage abgelehnt hatte. Da ſich der Betrieb ohne Vorarbeiter nicht aufrecht er⸗ halten läßt, entließ die Direktion die ganze Belegſchaft von etwa 10 000 Mann. Bayern und die Pfalz Der vollzug des bayriſchen Schulaufſichtsgeſetzes —: München, 2. Okt. Die„Bayer. Staatszeitung“ veröffentlicht in ihrem amtlichen Teil eine Miniſterialbekanntmachung, die den auf Grund der Verordnung vom 28. Auguſt 1919 beſtellten Organen übergangsweiſe die Wahrnehmung der Aufgaben überträgt, die durch das neue Geſetz über Schulpflege, Schulleitung und Schulaufſicht um⸗ ſchrieben ſind, da dieſes Geſetz zu dem vom Landtag beſtimmten Zeit⸗ punkt des 1. Oktober noch nicht in Kraft geſetzt werden konnte. Dis Unterrichtsverwaltung iſt darauf bedacht, die zum Vollzuge des Je⸗ ſetzes notkwendigen Maßnahmen beſchleunigt durchzuführen, um die durch beſondere Umſtände bedingte Uebergangszeit möglichſt abzu⸗ kürzen. Kundgebung der bayriſchen Regierung zur Teurung X: München, 2, Okt. Die bayeriſche Staatsregierung hat, wie halbamtlich mitgeteilt wird, an den Reichskanzler eine eingehend begründete Note! gerichtet, in; der ſie die Reichsregierung auf den Ernſt unſerer gegenwärtigen Wirtſchaftslage hinweiſt und Maß⸗ nahmen anregt, um der Teuerungsnot zu ſteuernn. * N 1 875 Der Bismarckbund hielt m 5 im Reichs! werben, det labendiges, überall —— ſenskag. den 3. Ofkober o22. Maunnßefmer General-Anzeiger.(Miffag⸗Ausgabe.) Sozialbeamtinnen Die 5. Hauptverſammlung des Verbandes in Magdeburg hat eine über alles Erwarten große Zahl von Wohlfahrtspflegerinnen vereinigt. Auch die Behörden bekundeten durch Entſendungen von Delegierten ihr Intereſſe für die Beſtrebungen des Verbandes. So waren das Reichsminiſterium des Innern, das Reichsarbeitsmini⸗ ſterjum, das preuß. Miniſterium für Volkswohlfahrt, das bayr. Miniſterium für ſoziale Fürforge, die Provinzial⸗Schulbehörde u. a. vertreten. Das Problem der Ausbildung und Fortbildung von Wohlfahrtspflegerinnen bildete zuerſt den Gegenſtand lebhafter Er⸗ örterung. Die drei Referentinnen begegneten ſich mit den Diskuſ⸗ lionsrednern in der Forderung vertiefter pſychologiſcher und päda⸗ gogiſcher Schulung, die der jungen Sozialbeamtin ſowohl für den Umgang mit den ihrer Fürſorge Anvertrauten, als auch für die Zuſammenarbeit mit Kollegen, Vereins⸗ und Behördenvertretern ein gutes Rüſtzeug bieten, nicht zuletzt aber ihrer Selbſterziehung und Selbſterkenntnis dienen würden. Es wurde darauf hingewieſen, daß nicht alles durch Schulen vermittelt, das Beſte nur durch das Reifen der Perſönlichkeit in der Arbeit gewonnen werden könne. Praktiſche Erfahrung— z. B. durch die Arbeit an Kindern in Kin⸗ dergärten und Horten— wurde als ſehr wichtige Ergänzung der Ausbildung angeſehen. Allgemein wurde gewünſcht, daß Vertreter oller Bepölkerungskreiſe auf den Gebieten der Wohlfahrtspflege be⸗ ruflich mitarbeiten möchten. jedoch als unerläßlich angeſehen. Mit großem Intereſſe folgte die Verſammlung den Ausfüh⸗ rungen über die Frage:„Wie können Minderheiten innerhalb eer Organiſation zu ihrem Rechte kommen?“ Dieſe Frage mußte einmal zur Sprache kommen in einem Verbande, der bewußt Menſchen verſchiedener religibdſer und politiſcher Ueberzeugung vereint und der gerade in der Ueberbrückung dieſer Gegenſätze zwecks planmäßiger, gemeinſamer Arbeit zum Wohle der Geſamt⸗ heit eine ſeiner Aufgaben, in der Vielſeitigkeit der Zuſammenwir⸗ kenden eine Bereicherung der Arbeit ſieht. Von dem Willen zur Achtung Andersdenkender, den Dr. Kröhne wachrufen wollte, zeugten auch die Verhandlungen der Mitgliederverſammlung. Ein Vortrag von Dr. Ida Marie Soltmann⸗Guben über die Zuſammen⸗ irbeit von privater und öffentlicher Wohlfahrtspflege beſchloß den Irſten arbeits⸗ und ergebnisreichen Tag. Am zweiten Tag ſtand das Reichsjugendwohlfahrts⸗ geſetz und die Altersverſorgung der Sozialbeamtinnen zur Ver⸗ handlung, zwei Fragen, die den Verband im Laufe der nächſten Monate und Jahre ſehr ſtark beſchäftigen werden. Mit der Bear⸗ beitung der Fragen der Altersverſorgung wurde eine Kommiſſion beauftragt. Es folgten Veranſtaltungen der Fachgruppen Fabrik⸗ pflege, Hinterbliebenenfürſorge und Polizeifürſorge. Aus den Be⸗ chten der erſteren und der ſehr lebhaften Ausſprache ging her⸗ vor, daß die Zahl der Fabrikpflegerinnen ſeit dem Kriege bebauerlicherweiſe ſehr zurückgegangen iſt, obwohl hier ein Gebiet notwendigſter und fruchtbarſter Tätigkeit liegt, das gerade in un⸗ ſerer Zeit, in der die behördliche und Vereinswohlfahrtspflege aus wirtſchaftlichen Gründen ſchwer bedroht und nicht voll leiſtungs⸗ fähig iſt, nicht vernachläſſigt werden ſollte. das deutſche handwerk zu der Wirtſchaſts kriſe Der Reichsverband des deutſchen Handwerks nahm in ſeiner Ausſchußſttzuig am 15. September ausführlich Stellung zu der gegenwärtigen Wirtſchaftskriſe und der durch dieſelbe herbeigeführ⸗ den wirtſchaftlichen. des deutſchen Handwerks. Eingehende Heratungen beſchäftlgten ſich mit der Krebitnot. Als die drin⸗ gendſten Abhilfsmaßnahmen forderte der Ausſchuß einſtimmig: 1. Im Weel unſerer wirtſchaftlichen Lage iſt die Wiederherſtellung des Bankgeheimniſſes inſoweſt erforderlich, daß die Auskunfts⸗ pflicht der Kreditinſtitute auf die Fälle eingelelteten Steuerſtraf⸗ verfahrens beſchränkt wird. Hand in Hand damit hat die Auf⸗ hebung des Depotzwangs zu gehen. 2. Es ſoll mit allen Mitteln, wenn nötig mit geſetzgeberiſchen Maß⸗ nahmen, dahin gewirkt werden, daß eine Fakkurlerung in Auslandsvaluta für die im Inland hergeſtellten Erzeug⸗ 110 als gegen die guten Sitten verſtoßend unmöglich gemacht W 8. Endlich ſoll die Wuchergeſetzgebung in der Weiſe reformiert wer⸗ den, daß der Wie unee e für Roh⸗ materialien und Halbfabrikate ohne Rückſicht auf den Ein⸗ kaufspreis in Rechnung geſtellt werden kann, damit die durch die außerordentlichen Folgen der Gelbentwertung eintretende Ver⸗ minderung des Betrlebskapitals und die dadurch hervorgerufene Stillegung der Betriebe weiter vermieden wird. Zu dieſem Ferne ſoll dem Reichstag ein Antrag unterbreitet 6 in dem Geſetz Über die Preistreiberei verankert werden ſoll un gelchr daß der Preis keinen übermäßigen Gewinn und keine ällge, Preteſteigerung darſtellt, wenn er der Marktlage ent⸗ vom Freien Bund Zut Eröffnung der neuen Vortragszelt. Jahr um Jahr kommt unſer Vortragsplan heraus, und die um 7 Bund gehören, wie überhaupi alle, die von unſerer rätigkeit wiſſen, könnten glauben, die Regel ſei unerſchütterlich wie ein Geſetz am Sternenhimmel. . Leider iſt dieſer Glaube heut weniger begründet als je. Unſer rk entwickelt ſich nicht. Die Grund ſeler bedürfen der Prüfung. ls der 1 Bund enkſtand— bald find es zwölf Jahre— wußke 1 b die erſte Jorm nur vorläufig war. Die Verwirklichung 5 eiß 91705 mit dem neuen Muſeum und dem Volkshaus hätte endgültige Form und den entwicklungskrüftigen Zuſtand ge⸗ bracht. Wit hätten vor allem gute Vortragsfäle bekommen und ſo unſere Methode, die Kunſt allen Schichten der Bevölkerung lebendig 15 machen, nach gutem Plan weſenllich verfeinern und vertlefen önnen. Die Reſßſtiftung iſt zwar noch vorhanden, ihre Aus⸗ dru— in unbeſtimmter Ferne. Hadurch wird der harakter der erſten Organiſatſon des Fleien Bundes als eines Propiſoriums, ängewieſen auf ſchmer zlich 11 lbar? Wir m wohl der An ſaal in einiger nd proviſoriſche Hilfsmittel, wieder ſen uns gefaczt machen, daß ſo⸗ u für Ausſtellungszwecke, als auch unſer Vortrags⸗ eit wegen Baufälligkeit nicht iehr zu gebrauchen Was dann? Wird kein Erſatz geſchaffen, ſo werden wir bald ine Ausſtellungen und keine Vorträge mehr haben. Während andere Städte glelchen Ranges aller Not zum Trotz auf dem Ge⸗ ————— 12 0— Ibe Ae wird nter ihre Anfänge im Jahre urück⸗ beſceume en 1 Es iſt bitter, dies feſtſtellen zu müſſen, nachdem es in jahre⸗ langer und wahrlich nicht erfolgloſer Abel 5 1 zündendes Beiſpiel für aufbauende Kulturpflege u geben. Der Freie Bund iſt eine Hauptſache, keine Nebenſache. —2 beiſeite zu drängen oder ihm die nötigen Lebensbedingungen 2 zuenthalten, würden wir als einen 907 Fehler betrachten. — den Grundgedanken— Kunſt als Mittel zur Selbſtgeſtallung dem Nelkes— in ſeiner Bedeutung erkannt hat, wird die Stelle, die Bunde im Kulturleben unſerer Stadt zukommt, nicht irgendwo ſalllh 5 f ſuchen Wohl aber erſcheinen bei dleſer Auffaffung Kunſt⸗ einelte 12 Werkzeug und gleichſam als ein 125 55 Unlee, 55 des ardnetes, Miſtel zum Zweck. Vor dem Kriege war die Idee Beſtrebungen zu ihrer Verwirk⸗ Freien Bundes, waren die licdung den Mannhelmern etwas Hauptſächliches. Und auch der Außenwelt. Wie hatte das Werk ſonſt den wellweiten Ruhm er⸗ langeg können. Eine gediegene Fachbildung wurde! N J. Seife. Nr. 1. ſpricht, und wenn Höchſtpreiſe oder amtlich feſtgeſetzte Marktpreiſe 15 e tſchen Verbandes der engehalten werden. In den Fällen, wo die Bildung eines Martt⸗ 5 n baaſeansggee,. el Le e ee wee Städtiſche Nachrichten⸗ nachweisbaren Geſchäftskoſten„als Grundlage für eine zuläſſige Preisſtellung dienen. 5 Zu der Frage der Umwandlung der Handwerks⸗ und Gewerbe⸗ kammern als Unterbau für die endgültige Bildung der Bezirks⸗ wirtſchaftsräte faßte der Ausſchuß folgenden Beſchluß: J. Der geſchäftsführende Ausſchuß des Reichsverbandes des deut⸗ ſchen Handwerks lehnt die Forderung der Arbeitnehmerſchaft nach paritätiſcher Beteiligung in den Handwerks⸗ und Gewerbekammern ab, da ſie weder in der geſchichtlichen Entwicklung des Handwerks noch in ſeiner wirtſchaftlichen und ſozialen Schichtung begründet iſt. II. Dagegen erklärt der Ausſchuß wiederholt ſeine grundſätzliche Bereitwilligkeit zu berufsſtändiſcher Gemeinſchafts⸗ arbeit der Handwerks⸗ und Gewerbekammern mit den Arbeitneh⸗ mern des Handwerks.* III. Unbeſchadet der Regelung der Berufsvertretungen für die Arbeitnehmer des Handwerks im Sinne des Artikels 165 der Reichs⸗ verfaſſung iſt zur Vermittlung dieſer Gemeinſchaftsarbeit bei den Handwerks⸗ und Gewerbekammern zu gleichen Teilen ein Aus⸗ ſchuß aus den Mitgliedern der Handwerks⸗ und Gewerbekammern und der Arbeitnehmervertretung zu bilden. 5 IV. Dieſem Ausſchuß obliegen folgende Aufgaben: 1. Erlaß von Vorſchriften zur Regelung des Lehrlingsweſens nach Maßgabe der hierfür erlaſſenen beſonderen geſetzlichen Vorſchrif⸗ ten und Ueberwachung ihrer Durchführung. 2. Erlaß von Prüfungsordnungen für die Geſellenprüfung nach Maßgabe der beſonderen geſetzlichen Beſtimmung und Mitwir⸗ kung bei der Bildung der hiernach zu errichtenden Prüfungsaus⸗ ſchüſſe. 8. Haſtenung allgemeiner Richtlinien zur Regelung des Meiſter⸗ prüfungsweſens nach Maßgabe der beſonderen geſeßlichen Beſtim⸗ mungen. 4. Maßnahmen zur Förderung der Ausbildung von Lehrlingen und Geſellen. RIH. Meſſen und Ausſtellungen Die Frankſurter Meſſeſtadt Die Kartenſkizze, die wir hier veröffentlichen, unterrichtet an⸗ über das außerordentlich ſtarke Wachstum der Frankfurter nternationalen Meſſen, deren nächſte vom 8. bis 14. Oktober ab⸗ ſehalten wird. Bekanntlich ſind die geſamten Meſſe⸗Ausſtellungs⸗ Mogen in Frankfurt in einer beſonderen„Meſſeſtadt“(einem eigenen Bezirk) zuſammengefaßt, die in wenigen Minuten vom Haäuptbahnhof zu erreichen und auch, ſonſt ſehr günſtig gelegen iſt. Das pon den Frankfurter Meſſen vorbildlich ausgebildete Syſtem der der Ausſteller nach Waren⸗Branchen, die auf die leichen täuferkreiſe rechnen, wird durch den techniſch⸗organi⸗ ſaterſſchen ufbau der Meſſehallen und ⸗häuſer planmäßig ge⸗ 1 und getragen. In großen Zügen ergibt ſich das folgende ild: Man hat in Frankfurt a. M. mit vollem Erfolg den Plan durchgeführt, alle Meſſeanlagen ſo praktiſch und überſichtlich wie nur möglich anzuordnen und einzurichten. Dabei wurde man, auf einem künftleriſch wertvollen Bebauungsentwurf fußend, auch architektoniſchen Forderungen durchaus gerecht. Kartoffelnot Zu dem Artikel„Kartoffelnot“ vom 29. September in Nr. 449 unſeres General⸗Anzeigers erhalten wir folgende Zuſchrift aus un⸗ ſerem Leſerkreis: Im Sommer konnten wir alle Hoffnung auf eine ſehr gute Kartoffelernte haben. Tatſächlich bekommen wir auch quan⸗ titätiv eine gute Ernte: jedoch wird dieſelbe, veranlaßt durch das an⸗ haltende Regenwetter qualitativ viel zu wünſchen übrig laſſen. Wie man hört und auch an der Ware, die bis jetzt hier ankommt, ſieht, gibt es viel kranke Kartoffeln, was den Ausfall der Ernte redu⸗ ziert. Heute ſchun über den Preis für die Winterkartoffeln zu ſprechen, iſt verfrüht, denn die Ernte hat, veranlaßt durch die Wit⸗ terung, noch nicht begonnen und das Angebot iſt noch ſehr klein. Richtig iſt, daß Kartoffeln in den letzten 10 Tagen im Preiſe etwas geſtiegen ſind. Dies rührt daher, daß keine Kartoffeln herausgemacht werden können und die Städte daher ohne Kartoffeln waren. Hier⸗ durch entſtand eine rege Nachfrage nach Kartoffeln. Die Frachtermäßigung wird jedenfalls keine Sen⸗ kung der jetzt geltenden Preiſe herbeiführen, denn Kartoffeln koſten heute genau ſo viel Fracht wie vor 14 Tagen. Der Frachttarif, der am 1. September erhöht wurde, behält ſeine Gültigkeit, abzüglich 20 Prozent, nur tritt der ab 1. Oktober angekündigte 100prozentige Frachtaufſchlag für Kartoffeln nicht ein. Die Regierungsmaßnahmen gerde das Gegenteil bewirkt haben. 90 Prozent derjenigen Händler und Aufkäufer, die die Handelserlaubnis bekommen werden, haben bis heute ihre Handelserlaubnis noch nicht zugeſtellt bekommen und müſſen ſich, um ſich nicht ſtrafbar zu machen, des Kartoffelhandels enthalten. So haben die hieſigen Großhändler, ob⸗ wohl ihre Großhandelserlaubnis von der Kommiſſion ſchon längſt be⸗ willigt wurde, dieſelbe noch nicht zugeſtellt erhalten. Dies iſt auch ſollte man endlich aus der Erfahrung wiſſen. Es iſt ein Unding, daß eine Stadt gewiſſe Richtpreiſe feſtſetzt und alle anderen Städte nicht, denn dadurch wird der Platz, wenn die Richtpreiſe zu niedrig ſind, einfach nicht genügend belteſtrt.—h— nahme von Frachtgutwagenladungen nach München Ort und Ueber⸗ gang verboten, ausgenommen Lebensmittel, verderbliche Güter, Wiederaufbauſendungen, Brennſtoffe in geſchloſſenen Zügen.— Fer⸗ ner iſt verboten Annahme von leeren und beladenen Möbel⸗ wagen nach Mannheim⸗Hauptbahnhof. Frachtermäßigung für ſriſche Karkoffeln. Die zurzeit beſtehen⸗ den Ausnahmetarife für friſche Kartoffeln in Wagenladungen und als Frachtſtückgut wurden mit Gültigkeit vom 25. September I. J. um weitere 20 Prozent ermäßigt. Dies gilt auch für Frachtſätze der Klaſſe E, die für Kartoffeln in Wagenladungen bei Ausnützung des Ladegewichts der verwendeten Wagen berechnet werden. Die auf die Septemberſätze gewährte Ermäßigung gilt bis auf weiteres auch nach dem 30. September, ſo daß die vom 1. Oktober in Kraft tretende allgemeine Tariferhöhung wie für Obſt ſo auch für Kartoffeln nicht in Betracht kommt. Vor neuen Kohlenpreisſteigerungen. Wie wir erfahren, hat der Zechenverband in Eſſen dem unter dem Vorſitz des Miniſters Severing gefällten Schiedsſpruch, der für die Vergarbeiter eine Lohn⸗ erhöhung pro Schicht von 150 Mark(24,7 Prozent) bringt, abge⸗ lehnt und den Reichsarbeitsminiſter Brauns erſucht, den Schieds⸗ ſpruch für nichtverbindlich zu erklären. Sollte der Reichsarbeitsmini⸗ ſter den Schiedsſpruch anerkennen, ſo fordert der Zechenverband vom 1. Oktober rückwirkend gültige Preiſe, die der Lohnſteigerung und der ſich aus ihr ergebenden Materialverteuerung entſpricht. Es würden auf dieſe Weiſe die verſchiedenen Kohlenſorten um etwa 1000 bis 1500 Mark pro Tonne ab Zeche teurer werden. Die Schlußübung der Freiwilligen Jeuerwehr fand 88 nachmittag ſtatt. Die Kompagnien ſammelten ſich auf dem Markt⸗ platz, um von dort aus mit Mufik nach dem angenommenen Brandplatz, dem alten Krankenhaus in R 5 zu rücken. Kaum waren im oberen Stockwerk die roten Flaggen, die den Ausbruch eines Brandes anzeigten, aufgetaucht, ſo ertönten auch ſchon dis Alarmſignale. Von allen Seiten wurden die großen Leitern an⸗ geſetzt, Rettungsſäcke hochgezogen und die Pumpen in Tätigkeit gebracht. Für die Mannheimer Jugend war es eine große Freude, durch den Rettungsſack herabgelaſſen zu werden. Mit großer Schnelligkeit ſtanden die Leitern und traten die Pumpen in Tätig⸗ kelt. an hatte den Eindruck, daß im Falle eines wirklichen Brandes, trotz der für die großen Leitern engen Straßen. die Be⸗ kämpfung des Feuers ſehr wirkſam geweſen wäre. Die Freiwillige Feuerwehr hat auch mit dieſer Schlußübung den Beweis erbracht, daß ſte ihrer Aufgabe voll gewachſen iſt. Kuͤrz nach 6 Uhr war die Uebung beendek und die Kompagnien rückten wieder unter Muſik⸗ begleitung geſchloſſen ab. Der Beſichtigung wohnten auch die Ver⸗ treter verſchiedener Fabrikfeuerwehren bei. Fp. Bom Weinmonat Oktober. Kälte und Regen für den Monat Oktober ſagt der hundertfährige Kalender voraus. Nahezu die Hälfte des Monats, bis zum 14., ſoll mit recht unbeſtändigem Wetter ausgefüllt ſein. Für den 25. Oktoher wird ſogar ungewöhnliche Kälke, am 28. Regen, am 29., 30. und 31. wieder Regen angeſagt. Die Bauernregeln bom Oktober ſagen: Wenn Kranich und wilde beſtehen. Was wir zunächſt fordern müſſen, iſt ein geeigneter Vortragsſaal. Es iſt ein Unding, daß wir jeden Vortrag doppelt halten müſſen. Wir brauchen einen Saal mit wenigſtens 1500 Plätzen. Der Betrieb in ſeiner jetzigen Form iſt höchſt unwirtſchaft⸗ lich und bedeutet zudem für die beteiligten Beamten eine Bürde, wie ſie im ganzen Reich ſonſt von keinem Muſeumsmann getragen wird. Dann müßte das Ausſtellungsweſen beſſer geſichert werden, und endlich ſollten kunſtgewerbliche Werkſtätten errichtet werden die zur Stilbildung auf dem Gebiete der Möbel⸗ und Kleinkunſt bei⸗ kragen könnten. Wir hier in Kunſtpflege ſo viel nötiger als Karlsruhe, als Freiburg, als Darmſtadt, als viele 11 kleinere Städte, die alle mit Kunſteinrichtungen reichlich ausge⸗ tättet ſind. den Freien Bund und ſeine Unternehmungen aber follte man entwickeln, nicht verttocknen laſſen. Nun zu unſerm Vortragsplan. Hauptſtück iſt diesmal das Reiſeerlebnis.— Italien! Wie vielen wird dieſes ſeltſam mit Ge⸗ ſchichte und Schönheit erfüllte Land für immer Feſ der Sehnſucht bleiben müſſen! Wir/ bieten Land, eſchichte und Schönheit im Bilde. In hellen ſonnendurchleuchteten Bildern eine Reiſe durch den Süden! Dies wird das Hauptſtück ſein, gleichzeitig aber ſoll es in unſern Mltgliedern das Verlangen wecken, jeden Winter die Feſſeln abzuſtrelfen und im motorloſen Segelflug des Geiſtes ein ſchönes Stück der Erde zu beſuchen. In der Vortragsreihe von Prof, Ranke wird fortgeſetzt und erweitert, was im letzten Winter erfolgreich hegonnen wurde: Die Darſtel⸗ lung des Lebens, der Gedanken⸗ und Erſcheinungswelt einer der mächtigſten Kulturepochen der Erde. Wir möchten große Vorſtel⸗ lungen wecken dürfen, ohne doch Heimat und Innigkeik zu vergeſſen. Proben deutſcher Geſtaltungskraft, wie ſie uns im Werk der ſpät⸗ fande Bildhauer Veit Stoß, Riemenſchneider, Peter Viſcher und n der Kunſt des Michael Pacher entgegentreten, wird Dr. Strübing zum Gegenſtand ſeiner Vorträge nehmen. Dr. Fraenger führt uns mit ſeiner Deutung der neuen Kunſt unmittelbar zum Geiſtesleben der Gegenwart hin. Eine neue Art von Vorträgen beginnt mit der Reihe„Ein Jahrhundert deutſcher Geſchichtsbetrachtung“. Vier deutſche Betrachter des Weltgeſchehens ſollen plaſtiſch vor uns auf⸗ erſtehen. Männer von höchſtem Rang und überragender Geiſtes⸗ chärfe. Wie Kunſtwerke möchten wir ihr Weſen und Wollen greif⸗ ar werden laſſen. Durch das Leben eines Großen zu wandern iſt wie eine Reiſe in klaſſiſches Land, Reichtum, Ganzheit und Kraft eines Großen erfaſſen, iſt wie das Erlebnis der Baukunſt: Man wird reicher dabei und baut ſich ſelbſt. Zum Aufräumen und Ein⸗ räumen hat ſich der Leiter des Freien Bundes ſchließlich noch drei Abende beſtimmt. Zum letzten Mal erſcheint ſein Name an dieſer enn aber nicht krüftig eingegriffen wird, ſo dürfte dies ſchöne 12 2 Werk bald nur noch als Gedankengebäude und geſchichtliche Tat die Gräber Beethovens und Schuberts in Gefahr! Den uns allen heiligen Grabſtätten Beethovens und Schuberts auf dem Währinger Friedhof in Wien droht die Gefahr, vom Leben im Sturme des Alltags hinweggefegt zu werden, um auf ewige Zeiten zu verſchwinden, da der ehemalige Totenhain aeden Zwecken dienen ſoll. och noch iſt es Zeit, dieſes Ungeheuerliche zu verhindern, noch iſt es möglich, dieſe geweihte Stätte zu erhalten. Auf An⸗ regung ſeines Dirigenten Viktor Keldorfer hat der„Schubert⸗ bund“ in Wien beſchloſſen, dieſe Kulturtat in Angriff zu nehmen und anläßlich der Auflaſſung des Währinger Friedhofs die Grab⸗ ſtätten Ludwig van Beethovens und Franz Schuberts, die nur wenige Schritte von einander entfernt ſind, der Nachwelt zu er⸗ halten. Es wäre möglich, ſie in einer, von einem kleinen ernſten Hain umgebenen, im klaſſiſchen Stile gehaltenen Säulenhalle archifſektoniſch zu vereinigen, ſo daß ſie auch fürderlin eine Stätte bleiben, an der die Ehrfarcht vor der Majeſtät des Genies ſich mit der Ehrfurcht vor der +1 des Todes paart, um den Beſucher zu weihevoller Andacht zu ſtimmen. imſtande, die für ihn unerſchwinglichen Koſten des Unternehmens allein aufzubringen. Auch dle Stadt Wien, an die er ſich in erſter Linie gewendet und deren Oberhaupt dem Unternehmen alle nur mögliche Förderung zugeſagt hat, iſt mit Sorgen zu ſehr belaſtet, als daß ſie in der Lage wäke, ein derartig großes finanzielles Opfer zu bringen, daß der ſchöne Gedanke unausgeführt bliebe, wenn —— eedle Kunſtfreunde fänden, die ihm zur Verwirklichung verhelfen. 5 Deshalb wendet ſich der Wiener Schubertbund vertrauensvoll an die Hilfe aller Kunſtfreunde. Kunſt und Wiſſen Flötenabend Audolf Thies. War es der Reiz des Ungewöhn⸗ ten oder bie Erwartung einer ſtarken Künſtlerſchaft, was ein ſo zahl⸗ reiches Publikum im Harmonieſaal ſammelte? Rudolf Thies, der blinde Flötenmeiſter, hat in ſeiner Art ſo gar nichts Blendendes und Virtuoſenhaftes, und was er ſpielte, war eigentlich gar keine ſchwere oder tiefe Muſik. Und doch hätte man ihm gerne noch lange zugehört. Es iſt nicht die glanzvolle Technik, die zuvörderſt für ihn einnimmt, auch nicht das feurige Temperament oder die ſieghafte Brovour, ſon⸗ dern vor allem das Geheimnis des warmen, bezwingenden Tons. 2 Stelle. F. Wichert. betreffend„Einſchränkung der Handelserlaubniſſe“ dürfte bis heute mit ein Grund, warum die Zufuhren in die Städte ungenügend ſind. Daß Richtpreiſe, die eine einzelne Stadt feſtſetzt, Schiffbruch erleiden, *Verkehrsſperren. Wegen Betriebsſchwierigkeiten iſt die An⸗ Doch der Schubertbund mit ſeinen geringen Mitteln iſt nicht Ich habe beim Spiel des blinden Künſtlers an ein feines Wort der 3 C e 4. Seite. Ar. 454. — mannheimer General ·Anzeiger.(Mittag-Ausgabe. dienstag, den 3. Okkober 1922. Gänſe gehen— wird man bald den Winter ſehen.— Wenn der Tauber noch girrt— hat ſich der Herbſt geirrt.— Urſula(21.) räums Kraut herein, ſonſt ſchneits noch drein.— Wenn Simon und Judat vorbei— rückt der Winter bei.— Iſt Oktober kalt— macht er dem Raupenfraß halt.— Wenns im Oktober friert und ſchneit— bringt der Jänner milde Zeit— wenns aber donnert und wetterleuchtet— der Winter dem April an Launigkeit gleichet. Pb. Anfälle. Am 29. September vormittags 6 Uhr ſprang eine 14 Jahre alte Schülerin aus Furcht vor einer Schulvorführung zum Fenſter des 3. Stockes ihrer elterlichen Wohnung in der Ackerſtraße hier auf die Straße und zog ſich hierbei einen rechten Oberſchenkel⸗ bruch zu. Die Verletzte wurde in das Allgemeine Krankenhaus auf⸗ nomimen.— Am 30. September liefen zwei Pferde eines Landwirts aus Käfertal, als dieſer ſein Fuhrwerk einen Augenblick verlaſſen hatte, bei der Wirtſchaft Neu⸗Oſtheim die abſchüſſige Straße nach der Fähre zu, direkt in den Neckar, um nach dem rechten Ufer zu ſchwim⸗ men. In der Mitte des Neckars vernzickelten ſie ſich an dem Draht⸗ ſeil der Fähre, wodurch das eine ehen Werte von 200 000 Mark ertrank. Das andere Pferd konnte gereltet werden.— Am 1. Oktober nachmittags zwiſchen 3½ und 4 Uhr wollte ein 28 Jahre alter, lediger Arbeiter aus Altrip aus der Neckarauerſtraße in Neckarau auf einen fahrenden Straßenbahnwagen der Linie 7 auf die vordere Plattform ſpringen. Er kam hierbei zu Fall und wurde etwa 20 bis 30 Meter weit geſchleift. Die hierbei erhaltenen Quetſchungen machten ſeine Aufnahme in das Allgemeine Krankenhaus notwendig. — Eine 45 Jahre alte Kaufmannsehefrau wurde am 1. Oktober abends.30 Uhr vor dem Hauſe H 1, 16 von einem Straßenbahn⸗ wagen der Linie 6 angefahren und zu Boden geworfen, wobei ſie zwei blutende Verletzungen am Kopfe davontrug und das Bewußt⸗ ſein verlor. Sie wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht, wo ſie nach kurzer Zeit wieder das Bewußtſein erlangte. Ein Ver⸗ ſchulden des Wagenführers liegt nicht vor. Pb. Körperverletzungen und Verhaftungen. Zwölf Körperver⸗ letzungen in verſchiedenen Stadtgegenden gelangten zur Anzeige.— Verhaftet wurden 36 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Hand⸗ lungen, darunter 2 Perſonen auf Grund der Gaſthofkontrolle. Töklicher Anglücksfall. Bei Montagearbeiten im Elektrizitäts⸗ werk Wertheim kam der 42jährige verheiratete Monteur Alfred Ull⸗ rich aus Mannheim an der Schalttafel mit dem Starkſtrom in Verbindung und wurde ſofort getötet. Ph. Diebſtahl und Unkerſchlagung. Am 20. September wurde in einem Straßenbahnwagen vom Tatterſall bis Hauptbahnhof die nachbeſchriebene Handtaſche mit Inhalt entwendet bezw. verloren: 1 Ledertaſche mit Elfenbeinſchloß, 1 ſilb. Bleiſtifthalter, 1 goldene Brille, 3 Scheren und 1 Medbaillon(handgemalt, Amor mit Harfe), auf der Rückſeite das Monogramm L.., ein Auslandspaß auf den Namen Klara Scabell lautend mit öſterr. Viſum und eine graue Geldbörſe. 8 Pb. Zeuge geſucht. In der Nacht vom 13./14. September, etwa 2 Uhr, wurde auf dem Friedrichsring, Ecke Q 7 und R 7, eine eiſerne Gartentüre ausgehänat und quer übers die Straßenbahn⸗ ſchienen gelegt. Bei der kurz hernach erfolgten Feſtnahme eines ver⸗ mutlichen Täters war ein beſſergekleideter Herr zugegen. Seine Ausſagen ſind für die Unterſuchung von Belang. An dieſen Herrn ergeht die Aufforderuna, ſich bei der Staatsanwaltſchaft oder der riminalpolizei zu melden. veranſtaltungen Die Wunder der Stertenwelt. Im mäßig beſuchten Muſenſaale, dem ſich die Kälte des unendlichen Sternenraums mitgeteilt zu haben ſchien, hielt Hermann Baguſche einen neuen Lichtbilder⸗Vortrag über die Wunder der Sternenwelt. Als Baguſche mit dieſem Thema zum erſtenmale nach Mannheim kam, wußte er ſeine zahlreiche Zu⸗ hörerſchaft durch die ſachlichen Einzelheiten ſeines Vortrags, die den Laien manchen dunklen Begriff aufzuhellen vermochten, ſtark zu feſſeln. Geſtern jedoch ſprach der Redner viel zu oft und dann auch viel zu lang am eigentlichen Thema vorbei, verlor ſich in keineswegs neuartige Gedankengänge philoſophiſchen Charakters, anſtatt die Be⸗ griffe zu erläutern, auf denen der Vortrag fußte. Die Fülle von Zahlenausdrücken unendlicher Entfernung, die einen großen Teil der Ausführungen ausmachten, erhöhte höchſtens die Unfaßlichkeit des Themas. Dagegen war der größte Teil der Lichtbilder von beſter Anſchaulichkeit, beſonders die Aufnahme der Sternnebel und des Sonnenmeers des Milchſtraßenſyſtems. M. Vorführung im Hausſrauenbund. Infolge der Kohlennot ſind die Hausfrauen die nächſten Jahre hauptſächlich auf die Ver⸗ feuerung von Braunkohlen in den Heffen angewieſen. Die Induſtrie hat ſich zu einem großen Teil auf die Verbrennung der preiswerteren Rohbraunkohle bereits eingeſtellt, nur beim Hausbrand ſtößt man auf Schwierigteiten. Die Hausfrau muß des⸗ wegen, wie es die Induſtrie getan hat, ihren Herd und Kachelofen für Braunkohlenheizung einrichten. Dies ermöglicht ihr ein Roſt, der ſtückiche Braunkohlen für ſich allein in jedem Herd verbrennt, ſodaß damit ebenſo gut wie mit Steinkohlen gekocht und gebacken werden kann. Er läßt ſich ohne weiteres nach Herausnahme ves Flachroſtes in die Feuerung einſetzen. Die Heizungskoſten ſtellen ſich — — DD rr——— Ebner⸗Eſchenbach denken müſſen; auch in ſeiner Flöte liegt„ein wenig Klang, ein wenig Wohllaut und Geſang und eine ganze Seels.“ Sie ſprach beſonders eindringlich in der ſo anſpruchsloſen Dopplerſchen Romanze zu uns, in der die breite Kantilene in ſeltener Fülle und Wärme ausklang. Aber auch das Konzert Friedrichs des Großen und Demerſſemanns Große Konzertphantoſie erſtanden als Meiſterſtücke innigen Vortrags, den eine reife Technik ſicher ſtützte. Viel Freude machte auch Paul Roſe mit dem friſchen, ungeſchmink⸗ ten Vortrag einiger klaſſiſcher Ballaben und Fräulein Schick, die der Roſenarie aus Figaro und Liedern von Schubert und Schumann ihr kluges Vortragsgeſchick und ihr gediegenes Können lieh. Für die verläßliche Begleitung am Flügel dankte man Johannes Steg⸗ mann.—r. zeEin Freilichttheater bei Säckngen. Wie ſchweizeriſche Zei⸗ tungen melden, hat ſich eine Geſellſchaft von ſchweizeriſchen, chollän⸗ diſchen und deutſchen Kunſtfreunden mit einem Kapital von 3 Mil⸗ lionen Mark gebildet. Die Geſellſchaft will am Bergſee in Säckin eine Freilichtbühne errichten, auf der Scheffels Trompeter von Säckingen und Ekkehard aufgeführt werden ſollen. Edwin Scharffs Berufung nach Berlin. Der bekannte Mün⸗ chener Bildhauer und zweiter Vorſitzender der neuen Sezeſſion, Ed⸗- win Scharff, hat einen Ruf an die Berliner Akademie der Künſte angenommen. K Julda-Ehrung in Wien. Die Erſtaufführung von Ludwig Fuldas Luſtſpiel„Des Eſels Schatten“ im Wiener Burgtheater hatte am letzten Sonntag einen durchſchlagenden Erfolg. Das Pre⸗ mierenpublikum brachte dem der Aufführung beiwohnenden Dichter lebhaften Beifall dar. Nach der Vorſtellung fand anläßlich des 60. Geburtstages des Dichters ein Feſteſſen ſtatte, an dem auch der 8 Geſchäftsträger teilnahm. 25 Jahre„Türmer“. Die bekannte Monatsſchrift für Gemüt und Geiſt„Der Türmer“(Verlag Greiner u. Pfeiffer, Stuttgart) be⸗ ginnt mit dem foeben erſchienenen Oktoberheft ihren 25. Jahr⸗ gang. Nach dem kurz nacheinander folgenden Tode des Freiherr von Grolthuß und ſeines Hauptmitarbeiters Karl Storck übernahm Friedr. Lienhard die Hauptleitung des Türmers. Das Juhiläums⸗ heft iſt beſonders reichhaltig. Julius von Ludaßy, einer der ſtimmungsvollſten Schilderer Alt⸗ wiens, iſt im 65. Lebensjahre in ſeiner Vaterſtadt geſtor ben. Die Grazie des Biedermeier umgibt uns am anheimelndſten in ſeinem Roman„Der tanzende Stern“. Einige Seiten aus dem Lebensbuche einer Wienerin ſind hier vor uns aufgeſchloſſen. Fanny Elßler, die berühmte Tänzerin, iſt die Heldin des Buches. Weiter zurück, in die Nachtürkenzeit greift Ludaßy in ſeinem Roman„Der Turm der Liebe“, in dem das Schickſal des Dombaumeiſters Pilgram zur feſ⸗ ſelnden Handlung ausgeſponnen wird. Pilgram war dazu aus⸗ —— den zweiten Turm des Stefansdomes zu erbauen. Das Werk blieb bekanntlich unvollendet. Im modernen Geſellſchafts⸗ roman ſteigern ſich die Handlungswerte mit der pfychologiſch trefflich gekennzeichneten Charakterentwicklung der Geſtalten.(„Die große Stunde“.) Auch in Volksſtücken und Komödien bewies Ludaßy eine 7 8 Beobachtungsgabe neben beachtenswertem ick. M. — 1 auf weniger als die Hälfte wie bei Steinkohlen oder Holz. Der Roſt wird in verſchiedenen Größen geliefert. Am Mittwoch den 4. Oktober findet im Hausfrauenbund 6, 20 eine Vorführung dieſes Roſtes ſtatt; es iſt im Intereſſe aller Hausfrauen, ſich für dieſe Neuerung zu intereſſieren.(Näheres ſiehe Anzeigenteil). s. Im Apollotheater hat der Programmwechſel eine ganze Reihe unterhaltender, wenn auch nicht durchweg neuer oder drigineller Nummern gebracht. Nach einer vorbildlich pünktlichen Eröffnung mit einem flotten Marſch(muſikaliſche Leitung Kapellmeiſter Neu⸗ mann) ergötzt Jansly Janſen durch Vorführung ſeiner folg⸗ ſamen und poſſierlichen Hunde. Ihn löſen Dia⸗Medes⸗Arls ab, die in gefälliger Aufmachung Höchſtleiſtungen im Diaboloſpiel zeigen, das vor Jahren bei der Jugend äußerſt beliebt war. Don⸗ wells macht Muſik auf einer Holzſchuhgeige, auf abgeſtimmten Tel⸗ lern und dazwiſchen mit Friſche und Humor allerlei luſtige Scherze. Den Höhepunkt der erſten Programmhälfte ſtellen die ausgezeichneten Darbietungen des chineſiſchen Gauklers Tſchin⸗Arr⸗Hoi dar, der vor allem als Drahtſeilkünſtler Proben einer eleganten und er⸗ ſtaunlichen Gewandtheit gibt. Die„große amerikaniſche() Senſa⸗ tions⸗Ausſtattungs⸗Pantomime“, zu der Herr Neumann eine effekt⸗ ſichere Illuſtrationsmuſik geſchrieben hat,„Dämon“ arbeitet mit älteſten Tricks im Techniſchen und erinnert ſtark an die beliebten gruſeligen Marionettenſpiele, bei denen Geiſter, Gerippe, Totenköpfe, Irrlichter, Teufel und Engel durch die Lüfte ſauſen. Im zweiten Teil begrüßt man die alten Bekannten, Willy Agoſton mit ſeinen muſikaliſchen Darbietungen und den Balanceakt der Komö⸗ dianten Schiller und Jerome, um hier feſtzuſtellen, daß Je⸗ romes Scherze nicht ſtubenreiner ſind als vordem. Stürmiſchen und verdienten Beifall fand die Remos⸗Compagnie, ein Kraftſportakt„im Geſellſchaftsanzug“, bei dem die„Wunderzwerge“, brei drollige Jungens. Vorzügliches leiſten. Das zahlreich erſchienene Publikum unterhielt ſich beſtens. Aus dem Lande Weinheint, 1 Okt. Der erſte Südd. Hermelin⸗Kaninchen⸗ Zuchtklub(Sitz Mannheim) veranſtaltete heute untzer reger Beteili⸗ gung aus den Bezirken Mannheim, Heidelberg und Weinheim in der hieſigen Schulturnhalle eine Jubiläum⸗Spezialſchau von Hermelin⸗ Kaninchen und Produkten. Es waren im ganzen 104 Rammler und Häſinnen ausgeſtellt, auf die im ganzen 82 Preiſe verteilt wurden. Es erhielten u. a. W. Braun⸗Mannheim(Lindenh.) 1 Ehrenpreis u. Georg Schwöbel⸗Feudenheim 1 Ehrenpreis. Die übrigen Preiſe ſielen auf Heidelberg, Weinheim, Hemsbach, Lorſch uſw. Der Beſuch der Jubiläumsſchau war ſehr gut. Tu. Heidelberg, 30. Sept. Zu einem ſchweren Zuſammenſtoß kam es zwiſchen einem mit zwei Pferden beſpannten unbeleuchteten Fuhrwerk und einem Straßenbahnwagen. Der Fuhrmann wurde bei dem Zuſammenſtoß ſchwer verletzt und eines der Pferde ber⸗ endete alsbald, während das andere einen Beinbruch erlitt und am Tatort geſchlachtet werden mußte. Am Straßenbahnwagen wurde der vordere Teil der Plattform vollſtändig eingedrückt. Tul. Bretten, 30. Sept. witter mit Hagelſchlag über die Gegend von Wöſſingen. Noch eine Stunde nachher lagen die etwa taubeneigroßen Hagelkörner ſo dicht, daß man meinen konnte, es habe geſchneit. Der noch nicht gebrochene Tabak hat laut„Brettener Tageblatt“ ſchweren Schaden gelitten. Tu. Wöſſingen bei Bretten, 30. Sept. In den letzten Tagen kam es hier zu ſchweren Schlägereien zwiſchen Angehörigen verſchie⸗ dener Sportvereine. Die eine Partei lauerte der anderen gegen Abend auf und bearbeitet ſie mit Schlagringen und ähnlichem. Die Gendarmerie hat bereits verſchiedene Verhaftungen vorgenommen, ſodaß die Vereinsſtreitigkeiten noch ein gerichtliches Nachſpiel haben werden. 5 1 TU. Karlsruhe, 30. Sept. Im 66. Lebensjahr iſt geſtern abend der Präſident der Landesverſicherungsanſtalt Baden Geh. Oberregie⸗ rungsrat Anton Beck geſtorben. Nicht nur als Verwaltungsbeamter ſondern auch als politiſche Perſönlichkeit iſt der Entſchlafene hervor⸗ getreten. In ſeiner Vaterſtadt Karlsruhe hatte er das Gymnaſium abſolviert und darauf Rechtswiſſenſchaft in Freiburg und Heidelberg ſtudiert. Seine ſtaatliche Dienſtzeit begann im Jahre 1881. Beſon⸗ dere Verdienſte erwarb ſich der Entſchlafene auf dem Gebiet des Heil⸗ verfahrens in der Tuberkuloſebekämpfung. Als Mitglied der früheren nationalliberalen Partei trat er im reifen Mannesalter an die Oeffentlichkeit und war von 1898 bis 1914 des 12. badiſchen Reichstagswahlkreiſes n ach. Nach ſeiner Er⸗ nennung zum Vorſitzenden der Landesverſicherungsanſtalt wurde eine Erſatzwahl notwendig, bei der Landgerichtsdirektor Obkircher ohne Gegenkandidaten, weil während des Krieges Burgfrieden herrſchte, gewählt wurde. TU. Karlsruhe, 30. Sept. Ein Spielerneſt iſt geſtern abend von der Polizei in einer Wirtſchaft in der Altſtadt ausgehoben wor⸗ den. Sämtliche Spieler wurden zur Polizei genommen und ein Rei⸗ ſender und ein Kaufmann wegen Spielbetrugs u. gewerßsmäßigem Glücksſpiel in Haft behalten. Die umgeſetzten Spielſummen betrugen einige tauſend Mark. Neben dieſen Verhaftungen iſt es der Polizei in den letzten Monaten ſchon mehrfach gelungen größere Geſellſchaf⸗ ten beim verbotenen Spiel zu ertappen und feſtzunehmen. Tll. Orlenberg bei Offenburg, 30. Sept. Ein 22jähriger Mann namens Laule aus Elgersweier, der hier bei Bekannten zu Beſuch weilte, ſpielte mit einem Revolver und richtete im Scherze die Waffe auf ſeine Schläfe. Im ſelben Augenblick krachte ein Schuß und die Kugek führte den ſofortigen Dod des jungen Mannes herbei. Tu. Emendingen, 30. Sept. Beim Spielen mit einer Schuß⸗ waffe entlud ſich dieſe und die Kugel ging einem 17jährigen Schuh⸗ macher durch das Herz und führte ſeinen ſofortigen Tod herbein Nus der Pfalz I! Ludwigshafen, 30. Sept. Die Pfälziſche Handelskammer wandte ſich wiederholt an die Oberpoſtdirektion der Pfalz wegen Verbeſſerung der Fernſprechverhältniſſe im Kammer⸗ bezirk. Von der Oberpoſtdirektion ging daraufhin ein Entſcheid ein, in dem es heißt:„Die geplante Vermehrung der Fernſprechleitungen wird ſo viel als möglich beſchleunigt. Sie ſtößt aber häufig auf Schwierigkeiten bei Beſchaffung der Bauſtoffe. Angeſichts der fort⸗ während ſtarken Verkehrszunahme ſteht indes zu befürchten, daß ſich die bedauerlichen Verzögerungen im Fernverkehr auch nach Inbetrieb⸗ nahme der neuen Leitungen nicht in dem erwünſchten Maße ver⸗ meiden laſſen werden. Es wird deshalb zur Beſchränkung der Geſprächsanmeldungen im Sinne der einſchlägigen Beſtimmungen der Fernſprechordnung auf beſonders ſtark belaſteten Strecken ge⸗ ſchritten werden müſſen. Mit dieſer Maßnahme ſoll dem Mißſtand begegnet werden, den manche Fernſprechteilnehmer dadurch verur⸗ ſachen, daß ſie ohne Rückſicht auf die Intereſſen der übrigen Teil⸗ nehmer eine große Anzahl von Geſchäftsverbindungen nach einem und demſelben Fernort anmelden, um ſo möglichſt viele Geſprächs⸗ verbindungen zu erholten.“ Jrankenthal, 30. Sept. Einen Einbruchsdiehſtahl in das Kaufgeſchäft Dörr in Ludwigshafen verübte der 25 Jahre alte Schreiner Philipp Riedel aus Darmſtadt, der bereits empfindlich vorbeſtraft iſt und das Einbrechergewerbe anſcheinend als Beruf ausübt. Er ſtahl für etwa 30 000 Stoffe. Zuletzt eine zehnjährige Gefägnisſtrafe in Butzbach verbüßend, entfloh Riedel von dort, um in der Pfals mit ſeinen eeen von neuem zu beginnen. Das Urteil der Strafkammer Frankenthal gegen den Rückfallsver⸗ auf 5 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehr⸗ Nachbargebiete Ip. Worms, 31. Sept. Den Tod durch kochenden Kaffee hat das 2jährige Kind des Adam Mauſe in Alsheim gefunden. Das Kind ergriff in einem unbewachten Augenblick die heiße Kanne und trank aus derſelben das kochende Getränk. Dabei verbrannte es ſich anſcheinend die Speiſeröhre und auch die Lunge. Es wurde ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Worms gebracht, ſtarb aber bis zur Einlieferung. SwW. Darmſtadt, 1. Okt. brecher lautete verluſt. Die neuen Miniſtergehälter in Heſſen überſchreiten mit dem 1. September den Betrag von einer 2 2 b Am Freitag abend zog ein ſchweres Ge⸗ Million Mark. Nach einer Veröffentlichung des„Täglichen Anzei⸗ gers“ beziehen jetzt: Staatspräſident Ulrich 1087 260 Mark ſowie 35 000 Aufwandentſchädigung, freie Wohnung, Heizung u. Beleuch⸗ tung, die Miniſter Raab, Brentano und Henrich je 1 009 560 Mark ſowie 20000 Mark Aufwandsentſchädigung. SW. Nierſtein, 1. Okt. Eine ſeltene Familienfeier wird am Diens⸗ tag hier ſtattfinden. Kapitän A. Berges begeht das Feſt der Goldenen Hochzeit, ſeine Tochter das Feſt der Silbernen Hochzeit und die Toch⸗ ter des Silberpaares wird den Bund fürs Leben ſchließen. Gerichtszeitung Wenn man mit dem Meſſer ißt... Auf ein Inſerat, in dem eine bekannte Heiratsvermittlerin für eine Namensheirat einen Gra⸗ fen ſuchte, meldete ſich in Berlin ein Graf von der Gröben, der ſich auch legitimierte. Der kundigen Helférin Hymens genügte dies aber nicht; denn zu einem eleganten Kavallerieoffizier paßten die Manie⸗ ren und das Aeußere dieſes„Grafen“ nicht. Die Heiratsvermitt⸗ lerin beauftragte daher ihren Geſchäftsführer, den Freiherrn von., das blaue Blut ſeines angeblichen Standesgenoſſen auf ſeine Echtheit zu prüfen. Der Geſchäftsführer lud alſo den Heiratskandidaten zum Eſſen ein, jedoch handhabte Graf von der Gröben ſtatt der Gabel das Meſſer derart, daß ſein Gegenüber fürchtete, er möchte ſich verletzen. Danach ſtand es feſt, daß es ſich um keinen echten Grafen handelte, und man benachrichtigte die Familie von der Gröben, die die Feſt⸗ nahme des Schwindlers veranlaßte. Bei der Gerichtsverhandlung entpuppte ſich der Angeklagte als ein Kaufmann Georg Hugelt, der, nachdem ſein erſter Verſuch mißglückt war, ſich auf den Kautions⸗ ſchwindel gelegt hatte. Das Gericht erkannte auf neun Monate Ge⸗ Sportliche Rundſchau Allgemeines Eine Volkshochſchule für Leibesübungen in Frankfurt. Nach dem Muſter von Berlin wird nun auch in Frankfurt durch das Stadtamt für Leibesübungen und den Frankfurter Bund für Volks⸗ bildung die Errichtung einer Volkshochſchule für Leibesübungen ge⸗ plant, die ſchon im kommenden Winter ihre Tätigkeit aufnehmen ſoll Fußball Turn- und Jechtklub—B. f. R. Mannheim I:4(:). V. f. R. krat auf dem ſchön gelegenen Sandplatz des.F. C. in folgender Aufſtellung an: Ganther; Krebs, Mayer; Mohr, Bau⸗ mann, Heizler; Wenk⸗Wolff, Dr. Rieſterer, Böhringer, Wellen⸗ reuther, Landes II. Die Raſenſpieler lieferten ohne Sommer⸗ training ihr erſtes Wettſpiel, ſie fanden ſich anfänglich nicht recht zuſammen, ſodaß es Ludwigshafen gelang, in gleichen Abſtänden zwei recht ſchöne Tore durch ihren flinken Mittelſtürmer für ſich zu buchen, V. f. R. zog nach ſchönem Spiel in wenigen Minuten gleich. Nach Platzwechſel drängte Mannheim ſtärker, doch der vor⸗ zügliche Torwart des.F. C. wehrte manchen faſt unhaltbaren Schuß geſchickt ab. Die Raſenſpieler konnten noch einmal erfolgreich ſein. Die gute Verteidigung der Ludwigshafener, insbeſondere des bereits erwähnten Torwartes verhinderte eine höhere Niederlage. Mit Ausnahme des neuen⸗ e bei dem man ſchnelle Flanken vermißte, kombinierte der Sturm von V. f. R. recht ſchön und zeichnete ſich durch Schnelligkeit aus. Ganther im Tor war recht zuverläſſig.— Wenn der Turn⸗ und Fechtklub auch manchmas kein reines Hockey vorführt, ſo bedeutet er doch ein recht ſpielſtarker Gegner, der auch bei erſtklaſſigen Kämpfen zu Wort kommen ſollte. .W. Raòſport sr. Einen neuen Kadfahrweltrekord hat, wie uns ein eigener — Drahtbericht meldet, der deutſche Rennfahrer Lewanow bei den Prager Radrennen über 50 Kilometer aufgeſtellt. Er durchfuhr die Strecke in 33 Minuten 54,8 Sekunden. Zwei Runden hinter ihm endete der Breslauer Thomas, der deutſche Meiſter, vor Baner, Stellbrink und Sawall. Thomas(Continentalreifen) hatte vorher das 30⸗Kilometer⸗Rennen in 22.18 gewonnen. Lewanow hatte hier Radſchaden und wurde Letzter. Im Hauptfahren war wiederum * it Lorenz vor Arend und Rudel ſiegreich. — neues aus aller Weit — Wegen Tragens einer Fahne verurteilt. Nach der Nückrehr von einem ſportlichen Feſt in Oſthofen formierten ſich am Bahnhof in Worms die Mitglieder der Wormſer Turngemeinde zu einem Zuge und marſchierten unter Vorantragung einer Fahne nach dem Vereins⸗ lokal. Die franzöſiſche Militärpolizei erſtattete gegen den Vorſitzen. den der Wormfer Turngemeinde, Brauereidirektor Heinrich Zaiß 4 Strafanzeige, weil das Tragen der Fahne von dem Wormſer Kreis⸗ delegierten der Interalliierten Rheinlandkommiſſion nicht vorher ge⸗ nehmigt worden war. Das Gericht erkannte auf eine Geldſtrafe von 100 Mark. — Eine Jabrik zu»verſchenken“! Unier der Ueberſchrift Eine Fabrik zu verſchenken“ veröffentlicht ein Herr Finke aus Bonn im Anzeigenteil der„Köln. Ztg.“ folgendes: Meine Kölner Fabrik möchte ich demjenigen ſchenken, der meine bisherigen Rechte und Pflichten übernimmt. Gründe: Im Jahre 1919 verpachtete ich das Grundſtück auf zehn Jahre Mietsdauer für jährlich 15000 Mark. Reparaturen und Inſtandhaltung der Gebäude gehen vertraglich zu Laſten des Mieters. Dieſer verklagte mich auf Erneuerung des Fabrik⸗ daches, das nach ſachverſtändiger Schätzung einige Millio⸗ nen Mark koſtet, und das Landgericht in Köln verurteilte mich dazu. — Eine Schlacht mit Dieben. Eine aus 50 Perſonen beſtehende Diebesbande aus Lichterfeld drang mit Handwagen in die Gemar⸗ kung Uetzing ein und begann hier die Obſternte zu„beſchlagnah⸗ men“. Die Bauern Uetzings gingen mit Revolvern und Knüppeln vor, wobei es zu einer regelrechten Schlacht kam, in deren Verlauf zwei Perſonen ſchwer und ſechs leicht verletzt wurden. Die raſch alarmierte Gendarmerie verhaftete die Rädelsführer der Diebes⸗ bande. 15 — Exploſion eines italieniſchen Pulverlagers. Während eines heftigen Gewitters hat Donnerstag vormittag 3 Uhr der Blitz in das Fort Falkonada bei San Cereca, etwa 100 Kilometer von Spezia entfernt, eingeſchlagen, wobei die Pulverlager in die Luft geſprengt wurden. Die Exploſion hat in einem Umkreis von meh⸗ reren Kilometern ſchreckliche Verwüſtungen angerichtet. Unzählige Häuſer ſtürzten ein. Es ſind über 100 Menſchenleben zu beklagen. Die Exploſion wurde bis nach Specia vernommen, wo die Bevölkerung an ein Erdbeben glaubte und trotz des Unwetterz ins Freie flüchtete. Auch in der Umgebung der Stadt wurde großer Schaden angerichtet. In Specia wurden ſofort Truppen alarmiert. Im Spital ſind bereits über 100 Verletzte angekommen. Die Explo⸗ ſion konnte deshalb einen ſo großen Schaden anrichten, weil das Fort auf einer Anhöhe lieat in der Nähe bewohnter Häuſer. Die meiſten Opfer ſind Arbeiter aus den Werften und Metallwerken oder Matroſen und Offiziere des Kriegshafens von Specia. Der dortige Platzkommandant hat ſich ſofort nach der Unglücksſtelle be⸗ geben. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Nbeln Pegel J 28. 25.J I..T II N e II. Schuſterinſel⸗).0502.00ſe 00 f2.382.202.10 Mannheim..154.073.2203.88J3.9304.01 Kehl 33.12807 303227370.12J Heilbrann...10,0.990.950.90f. 10 Maxau...044.920480.88.044.95 .174.05½3.95.91½3.95%.07 aub..832.82.68.62 N Kün 2342.89 2˙64) Windſtill, Nebel. 1. 90. N* Mannheimer Wetterbericht v. 2. Ott. morg. 7 Uhr Barometer: 7574 mm. Thermometer: 8,6e C, Niedrigſte Temperatur nachts: 8,0 C. Höchſte Temperatur geſtern: 13,50 C. Niederſchiag⸗ 2,8 Siter auf den qm. Windſtill, Nebel. 5 25 * Abrigt si nannheimer 8* 75———— 5 Bevorstehende Rohlenpreiserhöhung Nachdem die Erhöhung der Bergarbeiterlöhne um 24,7% die Verbindlichkeitserklärung erhalten hat, steht mit Wir- kung ab 1. Oktober neuerlich eine nicht unerhebliche Kohlen- preiserhöhung bevor. Es wird sich erhöhen: Fettförderkohle um 999 auf 5100 /, Fettnuß I und III um 1349 auf 6892 4, Fetinuß IV um 1304 auf 6645 1, Erdnuß I und II, Hausbrand, um 1491 auf 7586, Hochofenkoks I um 1459 auf 7477 und Brechkoks I und II um 1479 auf 8919 l. Die volkswirtschaftlichen Folgen, für die der Zechen- verband jede Verantwortung ablehnt, werden als sehr ernst beurteilt. Der Reichskohlenverband ist auf den 5. Oktober einberufen. Wie der Schiedsspruch feststellt, bezieht sich die Lohnerhöhung für die erst im Oktober zu erwartende Teue- rung. Da die Kohle der Grundstoff der Wirtschaft ist, muß eine Lohnpolitik der Vorwegnahme von Preissteigerungen als äußerst bedenklich bezeichnet werden. Preissteigerung und neue Forderungen der Lieferanten Von Dr. N. Hansen-Berlin. In einem interessanten Urteil des Reichsgerichtes vom 7. März 1922 hat das Reichsgericht über eine Frage ent- schieden, die für die Wweitesten Kreise unserer Leser von erheblichem praktischen Interesse ist. Gerade in den letzten 3 Monaten sind die Preise für alle Gebrauchsgegenstände des täglichen Bedarfes in einer Weise in die Höhe gegangen, und im Verkehr mit Lieferanten ist infolgedessen eine bis dahin nie gekannte Unsicherheit in der Preisfestsetzung ein- getreten, daß es dringend notwendig erscheint, die Frage, ob Wiederbolte Steigerung der Preise auf Grund der Preis- kreizeichnungsklausel zulässig ist, prinzipiell und autoritativ geklärt und entschieden zu sehen. In dem erwähnten Urteil wird gesagt, daß die Klausel, die an sich schon zugunsten des Lieferanten eingefügt Jst, und den anderen Vertragsteil entsprechend belastet, nach Treu und Glauben mit Rücksicht auf die Verkehrssitte und die Sicherheit des Geschäftsverkehrs nicht dahin ausgelegt werden kann, dall sie dem Lieferanten das Recht gibt, bis aum Zeitpunkte der tatsächlichen Lieferung je nach dem zwischenzeitlichen Steigen der Preise mit immer wieder neuen Forderungen von Preiserhöhungen hervorzutreten. Fordert er zu einer Zeit, wo die Lieferung in naher Aussicht steht, eine Preiserhöhung, so gibt er damit seinen Willen kund, die Lieferung zu diesem Preise, für dessen Berech- tigung ihm die zwischenzeitliche AKenderung und eine etwa wWelter voraussehbare Steigerung der Preisverhältnisse eine genügende Grundlage bieten, zu bewirken und sich endgiltig an diesen Preis zu binden; das auf Grund der Klausel ihm WMslehende Recht ist damit erschöpkt, und der andere Teil muß sich im Interesse der Sicherheit des Geschäftsverkehrs darauf verlassen können, daß er die Lieferung zu dem ger korderten erhöhten Preise nun auch wirklich erhält. WIII der Lieferant siech im Hinblick auf die Unsicherheit der Weiteren Gestaltung der Preisverhältnisse nicht fest binden, sondern sich die Rechte aus der Klausel noch weiter sichern, 80 ist es seine Sache, das mit genügender Deutlichkeit durch einen entsprechenden Vorbehalt zum Ausdruck zu bringen. 7 Gebr. Sulzer.-G. in Ludwigshafen a. Rh. Im ver⸗ Zangenen Geschäftsjahre konnte die Gesellschaft einen Be- triebsüberschuß in Höbe von 15,87 Mill.. erzielen. Dem. Zegzenüber erkorderten Unkosten 8,41 Mill.&, Wänrend 2,03 Mill. + Abschreibungen verwendet Wwurden. Danach er- 0 ch ein Reingewinn in Höhe von 5 640 306, Woraus Generalversammlung am 29. September die Verteilung einer Dividende von 10% beschloß..35 Mill. 4 werden den aucklagen zugeführt, Kührend zur Verfügung des Arbeits- 340 92 e 15 Mill. ½ gestellt werden. Der Rest von dezeich 80 Wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die Bilanz die die Liegenschaften und Einrichtungen mit 6,81, 5 rräte mit 64,46, die flüssigen Mittel mit 3,49., die 73.86 Mill. mit 50,18 und innen gegenüber die Gläubiger mit — 5 055. An Löhnen Waren Im vergangenen Geschäfts- Wen an Steuern.66 Mill.& erforderlich. auf 60 f i Rühl ArG. Die.-V. setzte die Dividende Bild iib. dlie 18 der Vorstand ausführte, lasse sich ein noch Nei. Age nicht geben. weil die Regierung bis heute kalt——80 Mit el ae künftige Zuckerwirtschaft ge- ndehste* 5 der diesjährigen Kampagne würde in der Wiaban Zzeit begonnen Werden. Wenn die allgemeine Ent- — 5—— gehe, Würde der Umsatz, der im ver- Millkarde betrug, sich auf über eine — 7 eee WSeSE LChi 88 2 2 Farbwerke Franz Rasquin in Köln. Die Verwaltung schlägt wieder 6% auf die Vorzugsaktien und 50%(409) auf die Stammaktien vor. Keramische Werke Offenstein.-G. in Worms. Die Ver- waltung beantragt die Erhöhung des Grundkapitals um 12%½ auf 25 Mill. A. Nach dem„Oesterr. Volkswirt errichtete die Alpine Montangesellschaft gemeinsam mit Hugo Stinnes eine Ver- triebsgesellschaft jugoslawischer Montansyndikate mit 3 Mill. jug. K Kapital. Kürzlich wurde eine ähnliche Gesellschaft in Budapest errichtet. Auch in Rumänien ist eine solche Gründung in Vorbereitung. Holländische Neugründung in Deutschland. Mit holländi- schem Kapital wurde in Düsseldorf die Düsseldorfer Maschinenfabrik.-G. mit einem Kapital von 7 Mill. 4 gegründet. Der Zweck des Unternehmens ist der Bau von Iandwirtschaftlichen Maschinen und Geräten. Die Ausfuhr von polnischem Rohleder verboten. Der „Gazeta Gdanska“ zufolge werden Ausfuhrscheine für Roh- leder aus Polen nicht mehr erteilt. Auf einer Sitzung im Handelsministerium sollen sich besonders Posener Firmen darüber beklagt haben, daß Rohleder über Danzig nach Deutschland verschoben werde, Wo es doppelt so teuer sei. Der neue amerikanische Zolltarif. Der vollständige Text des neuen amerikanischen Zolltarifes,(Fordney Me-Camber- Tarif), wie er in der letzten gemeinsamen Sitzüng des ameri- kanischen Senats und des Repräsentantenhauses angenom- men wurde, liegt dem Deutschen Wirtschaftsdienst vor. Dieser Text dürfte dem vom Präsidenten Harding unterzeich- neten Gesetz, das sonst in Deutschland noch nicht bekannt ist, entsprechen. Mit der auszugsweisen Veröffentlichung des Tarifs wird in den Zoll- und Facheildiensten des Deut- schen Wirtschaftsdienstes, Berlin NW. 7, Bunsenstr. 2, so- kort begonnen werden. Deuisenmarki Mannheim, 3. Okt.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Vork 1830—1850(1800), Holland 70 800—71 600(69 500), London 8050—8150(7950), Schweiz 34 150—34 550(33 500), Paris 13 850—14 050(13 550), Italien 7800—7900(7575). New Lork, 2. Okt. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 0,05½(0,06) cents, Wwas einem Kurs von 1818,18 (1666,67) entspricht. New LVork, 2. Oktbr(W3) Deulsen, Spanlen 15. 30.4 Frankrelod.58.67 Sohwelz 18.66 16.(5 Italion.25.46 Zelglen.086.15 England 433 19 Deutschland.03.65 MSne Waren ungd Marhie Leinsaatnotierungen. Notierungen ab Buenos Aires un- verändert. Die Notierungen ab Rosario blieben heute wegen des dortigen Feiertages aus. Erhöhung der Margarinepreise. Die niederrheinischen Margarinefabriken hahen die Preise um 31 1 pro Pfund erhöht, sodaß jetzt die billigste Sorte 207, die beste Sorte 236„ pro Pfund kostet. o. Zur Lage am Holzmarkt. Die Holzpreise steigen, aber es hat sich das Tempo der Steigerung in den letzten Tagen etwas verlangsamt. Es ist für gute, unsortierte Stammware (frachtfrei Grenze gorechnet) ein Preis von etwa 30 000 erziell Worden, Ostpreußisehe Sägewerke fordern für ihre Qualitätsware mehr! Lopfbreiter Wurden mit etwa 21 000 bezahlt. Neuerdings hat sich etwas vermehrte Nachfrage nach Kistenbrettern eingestellt. Hierfür wurden etwa 16 bis 17 000„ gezahlt. Am Grubenholzmarkt ist die Lage fest. Die Zechen kaufen große Posten ein. Es werden ab Wald für Grubenholz vielfach höhere Preise gezahlt, als im Zwischen- handel für fertiges Material erzielbar ist. Kaffee-Wochenbericht.(Von Morris A. Hess G. m. b.., Hamburg.) In den ersten Tagen der abgelaufenen Woche War die Nachfrage des Ronsums nach verzollten Kaffees unvermindert lebhaft und die Preise zogen weiter an. Durch die in den letzten Tagen eingetretene Verschlechterung der Reichsmark ist das Geschäft etwas ruhiger geworden, aller Voraussicht nach Wartet das Inland wieder stabilere Devisenmärkte ab, um sich weiter mit Ware einzudecken. Der Goldzollaufschlag beträgt in der Woché vom 4. Oktober bis 10. Oktober unverändert 34 4006. Heutige Notierungen je nach Qualität und Beschreibung bei einem Kurse von 7200 kür 1 Pfd. Sterling: Santes(superior/extra-prime) 270—290 A, Gewaschene Zentralamerikaner 290—-320 per „ Kilo roh. unverzollt ab Freihafenlager Hamburg. Zoll- satz vom 27. Septhr. bis 3. Okthr. 224.25., vom 4. Oktbr. bis 10. Oktbr. 224,25„ für 1 Pfund Rohkaffee. Baumwoll-Bericht.(Von Knoop& Fabarius, Bremen.) Die Märkte schlossen am 28. ds. Wie folgt: Bremen, fully- middling g. c. u. st. loko Mark 847,40 nom. per Kilo. mid. dispd. Onktbr. Derbt. Januat Mätz Livetpoo!— d. 11.95 d. 11 76 d. 11.77 d. 11.62 d. Newi-Vork 20.55 es. 20.3 es. 20.56 es. 20.41 cs. 20.47 e. New'-Orleans 20.— ecs. 19 89 es. 19.93 es. 19 95 cs. 19.97 os Am 21. September ist die nack jhrem Schöpker genannte Fordney-Tarifbill durch Unterschrift des amerikanischen Präsidenten Geselz geworden. In ihr drückt sich am deut- lichsten der Wille der Amerikaner aus, sich zu isolieren, sich von den europäischen Wirren zurückzuziehen und si General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe. poli- tisch und ökonomisch selbst Genüge zu sein. Ueber diese Maßregel mag man denken wie man will— und man sollte annehmen, daß dieser hauptsächlich durch die landwirtschaft- lichen Interessen des Westens befürwortete, im industriellen Osten mit sehr gemischten Gefühlen aufgenommene Zolltarif ein wirtschaftliches ist— sie wWird zweifelsohne, bis eine gewisse Einstellung des Konsums auf sie erfolgt, den Export nach Amerika seitens der Industrie-Staaten Europas auf das Einpfindlichste treffen. Einige Zollsätze dürften von allgemeinem Interesse sein: Nähgarn 20—35% des Wertes, Baumwollstoffe 30—45%, Bettücher, Handtücher 25%, Hand- schuhe 25—75%, Strumpfwaren und Unterzeug 30—50%, wollene Kleiderstoffe 40—50%, Stahl 20%, Automobile ete. 25%, Zweiräder 30%, Nähmaschinen 15—30% usw. Die Maßregel kann weitgehende Valütaveränderungen zur Folge hahen, und besonders in England zeigt man nach dieser Richtung hin Unruhe, aber letzten Endes werden auch die Rohstoffe Amerikas von einem durch diesen Zolltarif noch mehr geschwächten Europa nicht mehr in der alten Höhe be- zahlt werden können, und der Rückschlag muß den sich in Gold wälzenden Lankee treffen. Die Auswirkungen der Orientkrise auf den Markt zeigen sich in einem Rückgang von etwa 100 Punkten auf der Ne-πww Lorker Börse und einem nicht unbedeutenden Preissturz auf den anderen Baumwollplätzen. Der Handel Lancashires mit dem nahen Osten, der wieder ein guter Kunde zu werden schien, liegt völlig darnieder; auch auf den anderen von Eng- land größtenteils mit Textilwaren versorgten Märkten ist es recht still geworden. Das im Nationalgefühl erstarkende Indien ist dabei, seine durch den Krieg geschaffene günstige Lage auszunützen und die ihm von England aufgezwungenen Zollabgaben auf Textilwaren eigener Fabrikation abzuschüt-⸗ teln. ie Bedeutung dieses Vorgangs für den englischen Export kann sich erst in seinem vollen Ausmaß zeigen, Wenn die indische Industrie ähre heutige Spindelanzahl von 7 Mil- lionen vermehrt haben wird. Daß sie inzwischen schon mit geradezu ungehörigem Nutzen arbeitet, wird in England mit großem Bedauern Konstatiert; andererseits wird mit Genug⸗ ſuung festgestellt, daß die englischen Fabrikanten von Textil- maschinerie, die ja als Lieferanten hauptsächlich in Betracht kommen würden, auf lange Zeit reichlich mit Arbeit versehen sind und Indien nicht zu Hilfe kommen können. Die Basis in Amerika, die anfing fester zu werden, zeigt unter mangelnder Nachfrage und starkem Angebot wWieder Symptome der Exschlaffung, wir glauben aber nicht, daß ein Rückgang von Bedeutung aus markttechnischen Gründen möglich ist. In Bremen Wurde ein wenig mehr umgesetat, doch bleibt im Großen und Ganzen das Geschäft sehr schlecht, da die Finanzierungsschwierigkeiten unbehoben sind, und die Unmöglichkeit, Devisen auf Termin zu kaufen, den Handel sehr behindert. Bombay weist unter starken Verkäufen japa- nischer Exporteure einen Rückgang von etwa 70 Punkten gegen die Vorwoche auf. Während in Alexandrien die Kurse um 100—150 Punkte gefallen sind. Berliner Metallbörse vom 2. Oktober Preise in Hark für 1 Kg. 29. Sept. 2. Okt. 29. Sept. lektrolytkupfer 51413 55 95 Aluminfuml.Sarr, 647. 713.— Rafflnadokupfer 45—435 480—49 Zinn, ausländ. 1130—1190 1299-1390 Slel 165—1/5 135—190 Huttenzinn 1155—1160 1260.1270 ftohzink(Vb.-Pr.) 2700 21110 Hiokel 1008—1025 1090.-400 do.(fr. Verk.) 2633—29] 213—325 Antimon 170—175 185——190 Plattenziuk 210—220 235—2ʃ0 Süüber für 1Kg. 35500-37300 39000-4000%%hh Aluminlum 646.— 707.— Platin p. Gr. 50⁰⁰—— London, 2. Oktbr.(8) Netallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 Kg.) 20. 2. bestseleot. 66.——.— Slel 24.25.— Kupfer kass 63.85 63.75 Miokel 149.— 144.— ink rrpt. 32.15 32.25 do. 3 Monat(.43 64.15 Zinn Kassa 16(45 154.4 J0. Elektrol 71.80 71.54] do. 3 Monat 164.80 165.50 Liverpool, 2. Okhe. CVS) Baumwolle,(ln engl. Pfd. v. 454.) 2 Dezember 16.30 16.05 Umsatz 5000 6009 März 11.8 11.8t Alexandrle 30.85 32.65 Import 210] 2109 Aprl 21.61 11.75] lanuar 32.98 33.85 lanuar 12.03 12.10] Mal 11.76.71 Oberägypt. 22.40 28 75 Febr 11.68 11.35 Aegyptische 16.15 16.— Dezember 23.50 23.80 Amerikanischer Funkdienst New Vork, 2. Oktbr.(WS) funkdlenst.(NWaohdruok verboten). Zuf. zus. 47000 4900 stand Wt. 12.89 12.50 * 5 30. Laffee loko 10.25 10.— Elektrolyt 14.— 14.— Ored. Zal..—.— Novemger.%1.10 Zinn loko 32.75.—Zudk Centrf.96 602 Härz 9. 16.14 lel.42 68.5 Terpentin 136.— 135.— Mal.19.11 Eink.83.85 Savannab 127.50 128.25 Juli.18.04Sisen 232.50.0] N. Ort Saum, 20.25 20. Dezemb..02.97] Weigbleon.75.7 Welzen rot 124.— 123. Gaumw. loko 20.35 29.4.22 Hart loko 125.50 124.— Schmalz wWt. 12.20 n—.75 Rals loko 5 .06 mehl niedr.F..15.15 2 —— höohst Pr..90.90 Oktober—.— 20.5Talg 7 Hovomber 40.12 20.% Zaumwsatöl 8. bezember 20.2) 20.3 Novbr. b. lanuar 20.40.26 betrol-cases 16.— 16.— detrafr Engl..96 1. Februar 20.25—. tanks.50.50 Kontinent.—.— Chicago, 2. Okthr,(WS) Funkdlenst.(Machdrubk varhoten). 5 1 30. 2.„ 85 8 Welzen Okt. 110.5 104.65 Roggen Mal 74.— 73.50 Sohwelne „ De. 105.80 10/.65 Soßmalz 11.20 11.17 leioht nledr. 10.—.59 Mals Oct. 62.30 39.75„ Nov.—.—.23 nächst. 10.40 10.35 45 Uoz. 54.15 52.85Pork Okt.—.——.—Sohw. niedr..—.70 Hafer Dez, 31.15 37.6. Rippen Okl. 10.7 nöchst. 10.25 10.2 Aal 38.06 36% Speok niedr. 10.28 11.— Zuf. Ghioago 6000 Roggen Der. 70.45 69.25 höohst. 12.—.— Westen 42000 101ʃ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Manuheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Ebefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen: für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. 2. Oxkt. Gueoksiiber 13.50 18.50 Antlmon 31.ä— 34.— . Seſte. Nt. 454. Natfonal-Ieaier Mannneim. Dienstag, dei 3. Oktober 1922 in Miete A 6(Freie Volksbühne P 7401—0 7600, Bühnenvolksbund Nr. 3371—5370) Das Käthehen von Heilbronn Märchenspiel von Heintich von Kleist. in Szene gesetzt von Heinz W. Voigt. Bühnendilder von Heinz Giete. Friedrich Wetter Graf vom Strah! Rudolf Wittgen Gräfin Helena, seine Mutier Lene Blankenfeld Elenore, ihre Nichte Oretel Mohr Gottschalk, sein Knecht. Alexander Kökert EKunigunde von Thurneck.Else v. Hagen Rosaſie, ihre Kammerzofe. Aenne Leonie Theobald Friedeborn, Waffen- schmied aus Heilbronn 5 Kätchen, seine Tochter Maximillan, Burggraf v. Freiburg Der Rheingraf vom Stein, Verlobter Kunigunden???n Eginhardt von der Wart, s. Freund Graf Otto v. d. Flühe, Richter des heimlichen Gerichts. Georg Köhler Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr. Mittwoch, den 4. Oktober 1922 In Miete C 7(Freie Volksbühne Q 7601—7800, Bühnenvolksbund Nr. 5571— 5770) WOVZECeK Ende Hans Qodeck Ilse Lahn Paul Rose Wilhelm Kolmar Fritz Linn 2 Uht. Anfang Y Uhr. 15 wue 1 dcl. dane Piltern Ein Spiel von Freiheit u. eene in 6 gewaltigen Akten von Leo Heller und Leo, Lasko Iin der Hau ptrolle: Ressel Orla e Aan A Drama in 5 5 Aklen mit. 8272 Norma Talmaage Aan ö bk. letdte kermfelurn& r tein Haat lbahn Ab 5 Oktober 1922 wird der Tarif um 500 erhöht. Nähere Auskunft erteilen die Betrlebsſtellen und Agenturen. 9128 Grund-u. Hausbesitzer-Verein Mannheim E. V. Mittwoch, den 4. Oktober 1922, abe 15 8 157 im Saale des Frledriehspark Miclledergers Wunlan Tagesordnung: Besprechung des Formblatts zur Errechnung der gesetzl. Mieie. Nur Mitglieder haben Zutritt, Quittungskarte ſür 1922 iſt als Ausweis vorzuzeigen. Zur Deckung der Koſten iſt eine Eintrittsgebühr pon Mk..— zu entrichten. Rückſtändige Beiträge bitten wir auf der Geſchäſtsſtelle oder auf Poſtſcheckkonto 21100 Karls⸗ ruhe begleichen zu wollen. Die Einzugsgebühr be⸗ trägt ab 15. Oktober Mk. 10.—. Der Vorstand. brosse Versteſgerung ain Donnerstag, den 5. Oktober im großen Saale 500 Hauſes, U I, 1, aus hertſcha; tlichem i 1. vormittags 10%½ Uhr: Gute autike oagen de bunte Faſch Kupferſtiche, ant. Por⸗ — 700(u. a. 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