12—— Montag, 9. Oktober Nei 5 Hezugspreiſe: In m und umgedung monatlich leei ins haus gebracht mark 300.—, durch die poſt bezogen oiertell, Mark 900.—. einzelnummer mk..00. poſtſcheckkonto Ar. 27590 Karls ruhe in Gaden und nr. 2917 Ludwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftoſteur E e. 2. Seſchüfts ⸗ nebenſtelle Aedarvotſtadt, Waldhofſtraße N 6. Fernſprech Aenmterer 7000, 7031, 7932, 7043, 70a, 708. Telegramm-Ndreſfe: 8 lanzelger Mannhelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Ba Die Auswirkung der Orientfrage Der„Obſerver“, der bisher die Politik Lloyd Georges immer unterſtützt hat, ſchreibt: Im nahen Oſten habe die engliſche Re⸗ gierung unwiderruflich den größten Krieg verloren. Die todmüde Koglition ſei ⸗endlich tot. Kemal Paſcha habe ſie getötet. Die Poſition des Premierminiſters ſei vollſtändigunhaltbar gewor⸗ den. Der Verſuch, das gegenwärtige Regime beizubehalten, würde nur zur Spannung der dußenpolitiſchen Beziehungen beitragen und die innerpolitiſche Verwirrung vergrößern. Aſquith unterzog in einer Rede in Dumfries die Politlk der britſchen Regierung im Nahen Oſten einer ſcharfen Kritik. Er erklärte, die Freiheit der Meerengen ſei nicht ausſchließlich oder ptſächlich britiſches Intereſſe. Die Schwarzemeer⸗Mächte, ins⸗ eſondere Rußland, hätten ebenſo viel Intereſſe daran wie England. Die rumäniſche Regierung läßt durch einige Bukareſter Blätter eine diplomatiſche Aktion Rumäniens ankündigen. Rumänien wünſche die Errichtung einer neutralen Zone ien r Türkei und Bulgarien, die unter derſelben Verwaltung ſtehen ſoll, wie die Meerengen. Ueber den Inhalt des engliſch⸗franzöſiſch⸗ätalieni⸗ ſchen Abkommens meldet die Agence Havas, es ſei beſchloſſen worden, daß bis zum Abſchluß des Friedens die Alliierten nur da Truppen behalten ſollen, wo ſolche gegenwärtig ſtehen, alſo in Kon⸗ ſtantinopel, Tſchataldſcha, Gallipoli, Tſchanak und längs der Maritza, um Ueberraſchungen von griechiſcher Seite zu vermeiden. Die neu⸗ trale Zone ſoll ſo geführt werden, daß die engliſchen Truppen von Kemaliſten entfernt ſind. Die weſentlichſten Punkte dieſer Pariſer en verlangt e unverzügliche Räumung Thraziens durch die griechiſche evölkerung und Armee; außerdem zieht innerhalb eines Monats nach Beendigung dieſer Räumung die türkiſche Gendarmerie Verwaltung in Thrazien ein und im Laufe der gleichen un Friſt werden die alliierten Kontrollkontingente zurückgenommen. Erſt un wird die Türkei, und zwar im Einklang mit dem Pariſer Be⸗ uß vom 23. September die Souperänität über Thrazien zurück⸗ verlangen und Truppen nach Thrazien führen dürfen. Das„Echo de Paris“ meldet aus London, daß das engliſche Kabinett am Samstag Nachmittag zuſammengetreten ſei und über den Bericht des engliſchen Außenminiſters aus Paris beriet. Die engliſchen Miniſter follen das Pariſer Uebereinkom⸗ menratifiziert haben. Dem Blatte zufolge wird dieſes Reſul⸗ —— 55 neuer Erfolg der verſöhnlichen Politit Lord Curzons etrachtet. Ein Kommunique des britiſchen Hauptquartiers in Konſtun⸗ inopel, das Reuter e dte Haltung des zemaliſtiſchen Vertreters in urzen Beſprechung erlaubt. In der neutralen 3. die Türken fort, Truppen zuſammenzuziehen. Der Miniſter des nnern und der Miniſter für Landesverteidigung der Regierung von ngora ſeien in Mudania eingetroffen. 128 1 E. P. Paris, S. Okt. Lord Curzon iſt heute, Sonntag morgen, 11.50 Ühr nach London abgereiſt. Vor ſeiner Abreiſe erklärte er vor verſammelten Preſſevertretern:„Ich bin mit den Ergebniſſen meiner eſprechungen mit der franzöſiſchen Regierung ſehr zufrieden. Ran kommt nicht vergebens nach Paris. Condon, 8. Okt. Reuter berichtet aus Konſtantinopel, daß das ortige Hauptquartier der Alliierten eine Mitteilung veröffentlicht habe, in der es heißt, daß infolge der ſpäten An⸗ unft der alliierten Generäle in Mudania nur eine kurze Sitzung ſtattgefunden habe. Ismet Paſcha, der die Antwort auf ie alliierte Note von Angora erhielt, nahm eine gemäßigtere Haltung als vorher an. Die türkiſchen Truppenzuſammenziehun⸗ gen in Ismid nahmen zu. Die Lage in Tſchanak ſei unverän⸗ dert. Reuter berichtet außerdem aus Konſtantinopel, daß Kemal Paſcha am 4. Oktober in einer Rede in der Nationalverſammlung in Angora erklärt habe, bei der Ankunft in Smyrna ſei die Lage infolge politiſcher Erwägungen verwickelt geweſen. General Pellet habe ihm jedoch angeraten, die türkiſchen Operationen nicht auf die Dar⸗ danellen und Konſtantinopel auszudehnen. Er habe darauf erwidert, er wiſſe nichts von der neutralen Zone: es ſei die Pflicht der Türken, den Feind zu perfolgen. Dann habe er eine Noteder Alliter⸗ ten erhalten. Die Nationalverſammlung werde ſeiner Auffaſſung zuſtimmen, daß es nicht unbedingt notwendig ſei, die nationalen Be⸗ ſtrebungen durch Waffengebrauch zu verwirklichen und daß, wenn einmal der Feind bis zu den türkiſchen Grenzen von 1914 getrieben ſei, militäriſche Operationen überflüſſig ſeien. Am Thrazien E. P. Athen, 8. Okt. Die Regierung hat ein Telegramm des Generals Mazzarakis über den Verlauf der Kon ferenz von Mudania erhalten und dem General nach einer kurzen Miniſter ratsſitzung neue Inſtruktionen erteilt. Es verlautet, daß dem Gene⸗ ral empfohlen worden iſt, in der Frage von Thrazien nur vor dem einſtimmigen Beſchluß der Mächte nach⸗ zugeben. Die Regierung hat außerdem ein langes Telegramm von Veniſelos erhalten, worin er über ſeine Unterredun⸗ gen mit Poincare Bericht erſtattet und der Regierung den Rat udania habe die e einer erteilt, in der Frage von Thrazien ihren bisher unverſöhn⸗ lichen Standpunkt aufzugeben. Der engliſche Geſandte unternahm ebenfalls einen Schritt bei der Regierung, wobei er ernſte Vorſtellungen gegen die griechiſchen Truppenſendun⸗ gen nach Thrazien erhob. In Athen herrſcht allgemeine Beſtürzung angeſichts der immer dringender erſcheinenden Notwendigkeit, Thrazien endgültig aufzugeben. .Eb. Athen. 8. Oer. Das veniſellttſche Organ Eleutheros y 112 beginnt die griechiſche Oeffentlichkeit vorzubereiten, daß Thra⸗ en wahrſcheinlich nicht mehr gerettet werden kann. Kle Armee treffe hierfür keine Schuld, da der Zuſammenbruch in inaſien nur durch eine Abteilung Meuterer verürſacht worden ſei. zan England plötzlich ſeine hergebrachte Orientpolitit verleugne müſſe Griechenland ſich küten. 1 998 Poincars über Reparationen und Orientfrage —: Berlin, 9. Okt. Poincare hat geſtern bei der Einweihun Aep Hentals in Vaucouleur eine Rede gehalten, in der 4810 en und die Orientfrage behandelte. In Frankreich denke Es derl aran, die Friedensbedingungen noch ſchärfer zu geſtalten. Es ſei daß die jetzigen Bedingungen erfüllt würden. ſichten 75 Verleumdung, daß man Frankreich irgendwie böſe Ab⸗ Verpflicht erſchiebe, wenn es darauf ausgehe, die unterſchriebenen 91— erfüllt zu ſehen.— In Bezug auf die Orient⸗ Ab 3 5 Poincare: In den letzten Tagen ſind wir nahe an einem de enlang geſchritten. Frankreich werde nicht zugeben, daß diſſen im Orient vernachläffigt würden. Er ſei der 0 icche one führen buoſle Anſicht, daß die Freiheit der Meerengen nicht nur für dief Uferſtaaten, ſondern für die ganze ziviliſierte Welt un⸗ umgänglich notwendig ſei. Bei der Regelung aller dieſer Fragen werde Frankreich wie ſeine Alliierten ein Wort mitzureden haben. Frankreich ſei natürlicherweiſe bereit, ſeine Intereſſen mit denen der Anderen in Einklang zu bringen, andererſeits ſei Frankreich eine große muſelmanniſche Nation. Der Urquhart⸗Araſſin⸗vertrag Beſtätigung verſagt Die ruſſiſche Telegraphenagentur meldet: Obwohl der Rat der Volkskommiſſare mehrmals anerkannt hat, daß die Teilnahme de⸗ Auslandskapitals an dem Wiederaufbau der Wirtſchaft Sowjetrußlands und insbeſondere der neleuß des Vertrags mit der von Urquhart geleiteten Ruſſo⸗Aſiatic Conſolidated unter den eſtgeſetzten Bedingungen äußerſt wünſchenswert iſt, meint der Rat er Volkskommiſſare, daß der außerordentliche Umfang der Verpach⸗ tung wegen wirtſchaftlichen und politiſchen Bedeutung in erſter Reihe freundliche und dauerhafte Beziehungen zwiſchen der Sowſet⸗ republik und der des Landes, welchem die Zentrale der Ruſſo⸗Aſiatic Conſolibated angehört, erfordert. Demgegenüber be⸗ zeugt die jüngſte Tätigkeit der engliſchen Regierung, die die Gleichberechtigung Sowſetrußlands im Nahen Oſten und eer beſtreitet, klar das Fehlen der oben bezeichneten wünſchenswerten Beziehungen. Unter dieſen Um⸗ ſtänden beſchloß der Rat der Volkskommiſſare, dem am 19. Septem⸗ ber in Berlin von Urquhart und Kraſſin ünterzeichneten vorläufigen Vertrag die Beſtätigung zu verſagen. Die Faſziſten⸗Amtriebe Ablehnung des Ultimatums an die Kegierung der Miniſterrat beſchloß, wie aus Rom gemeldet wird, nicht zurückzutreten, ſondern die Staatsautorität zu ſchützen und weitere Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ordnung zu treffen. Die faſziſtiſche Forderung auf ſofortige Auflöfung der Kammer und baldige Anberaumung der Neuwahlen kann auch wegen der kate⸗ goriſchen Form dieſes Verlangens nicht angenommen werden. Das Parlament wird jedoch bald zuſammentreten und auch die Wahl⸗ reform beraten. Die„Innsbrucker Volkszeitung“ erhielt einen Brief der Faſ⸗ ziſtenpartei aus Trient, worin es heißt: Wiſſet, daß Italen infolge göttlichen Rechts bis zum Brenner reicht. Wir werden die Deutſchen diesſeits der Grenze hinauswerfen, damit ſie nicht mehr italieniſche Erde beſchmutzen. Wir werden an den Häuptern der Deutſchen diesſeits der Grenze für alle frühere Unbill und Barbarei Rache nehmen. Wenn dies nicht genügt, wir wiſſen, über die Grenze zu kommen, um Gerechtigkeit zu üben. Deleaſſé und Wilhelm II. Deleaſſé hat ſich einem Berichterſtatter des„Petit Pari⸗ ſien“ gegenüber zu den Memoiren Wilhelms II. geäußert. Zunächſt berichtigt er die Angobe, daß während des Buren⸗ krieges Frankreich geneigt 0 ſei, ſich Deutſchland anzuſchließen, um über England herzufallen. Dann hätte ja Frankreich, dem es kurze Zeit vorher gelungen ſei, eine beſonders geſpannte Lage wiſchen Frankreich und England zu entwirren und deſſen Politik 12 entſchloſſen im Sinne einer franzöſiſch⸗engliſchen olitik brientierte, hinterliſtig dem Verliner Kabinett einen 99— 5 Streich vorgeſchlagen. Das ſei zu dumm. Delcaſſé reibt: Ich hätte, wenn man dem Urheber dieſer Memoiren Glauben ſchenken darf, Marokko als Kriegsmittel be⸗ nutzt, und das iſt der letzte deutſche 5 der heute eine ſolche Be⸗ hauptung vorbringt. Die Wahrheit iſt, daß Wilhelm II. immer erwartete, daß Fränkreich ſchließlich eine durch die Furcht beſtimmte Politik treibe Man ſcheint nicht bemerkt zu haben, daß an dem Tage, an dem der Deutſche Kaiſer 1914 Rußland den Krieg er⸗ klärte, ſeine erſte Geſte geweſen iſt, alle ſeine Kräfte gegen Frank⸗ reich zu werfen. Er— gewiß an dieſem Tage geglaubt, er werde Frankreich zum Nachgeben zwingen, indem er einen Druck ausübte. Und wenn er ſich heute gegen die franzöſiſch⸗engliſche Politik ſo lebhaft ausſpreche, ſo ſei es, weil er bemerkt habe, aber zu ſpät und auf ſeine Koſten, daß dieſe Politik zum weſentlichen Ziel gehabt habe, die Unabhängigkeit großer Staaten ſicherzuſtellen, die er immer abhängig zu werden gewünſcht habe. Die franzöſiſch⸗ engliſche Ententepolitik— das habe er nie geleugnet— ſei eines ſeiner Hauptziele geweſen. An den Quai'Orſay berufen, um den Zwiſchenfäll von Faſchoda zu regeln, habe er keine leichte Aufgabe gehabt, Marchand und ſeine kleine Truppe vor Kitſchener zurückzurufen der an der Spitze eines Heeres marſchierte. Das hätte ſich auf die Deuer nur rechtfertigen laſſen unter der Be⸗ dingung, daß ein ſolcher Akt der erſte einer Serie ſei, der eine ganz neue Politik eröffne. Aber er ſei in dieſem Augenblick nicht ſicher geweſen, lange genug am Quai d Orſay zu verbleiben, um dieſe längwierige Arbeit zu gutem Ende zu führen. Seit dem 20. März 1899 datiere die Arbeit des erſten Unternehmens, die am 8. April 1904 zu dem allgemeinen Abkommen geführt hätte, da; als der Beginn der Entente cordiale zu bezeichnen ſei. Delcaſſe geht alsdann auch noch auf die Frage des militäriſchen Ab⸗ kommens zwiſchen Frankreich und England ein und exinnert an die Briefe der ehemaligen franzöſiſchen Miniſter, die zu Beginn des Jahres veröffentlicht worden ſeien. Einer dieſer Brieſe ſpreche von einem militäriſchen Abkommen zwiſchen Frankreich und England, einem begrenzten Abkommen, das ſede Aggreſſion aus⸗ ſchließe. Wolle Wilhelm II. etwa deshalb behaupten, Frankreich habe zum Kriege getrieben? Er frage: Setzen wir dieſen Augenblick poraus, daß dieſes Abkommen geſchloſſen, und daß es ſeinerzeit ver⸗ öffentlicht worden wäre und ſagen ſie mir, ob die ſo gegebene Ver⸗ warnung Deutſchland im Julf und Auauft 1914 zurückgehalten hätte? Die Frage von Tanger ſei der Fehler geweſen, den Wil⸗ helm II. begangen habe. Er behaupte, daß er Furcht gehabt habe, daß man hierbei non einer Provokation hätte ſprechen können. Das Ergebnis ſei tatſächlich des geweſen, das er befürchtet habe und er verſuche heute, die Schuld auf Bißew abzuwälzen. Das ſei nicht ſehr hübſch. Wo ſei die Zeit, als der Kaiſer in Deutſchland herum⸗ reiſend, zu ſeinen Untertanen geſact habe: Ihr dürft nur einen Willen haben, den Willen Eures Königs! Er rede heute, als ob jedermann alles vergeſſen hätte. Seine Angaben ſeien nicht der Kritik wert, umſomehr, wenn man der Anſicht ſei, daß wenn dieſe gründlich erfolgen ſolle, die Regierung der franzöſiſchen Repu⸗ blik dies unternehmen müſſe. In den Archiven des Quai d Orſay befänden ſich mehr Dokumente, äls nötig ſeien, um den Deut⸗ ſchen Kaſſer der Heuchelel zu überführen, lachrichlen 8 Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz und Necht. Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Oeitung und Mannheimer Muſik-Zeitung. CCCCCbCb000ob0000bob0b0b0bobPbTbPbPbTbTbTPTPGTGTGkòTGTbùbũẽM ß ð ͤ PPß————PP—————————————————————————————— vier einige 1922— Nr. 464 N Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahtung dle kl. Felle Mk. 30.—. Stellengeſ. u. Fam'lien⸗Anz. 20% Nacht. Neklamen Mk. 120.— RAunahmeſchluß: Mittagdlatt vorm. 8/ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, etelebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Rnzeigen. Rufträge durch Kernſprecher ohne Sewähr. Eine Woche KNathenau⸗Prozeß (Von unſerem Sonderberichterſtatter.) Der durch die noch nicht aufgeklärte Erkrankung der Angeklag⸗ ten Warnecke und Günther hervorgerufene Zwiſchenfall war die erſte Senſation in dem ſich zwar langſam abwickelnden, aber bisher ruhig verlaufenen Prozeß gegen die Helfershelfer der Mörs der Dr. Rathenaus. Es iſt wie beim e in Offenburg, der die ſtraf⸗ rechtlichen und politiſchen Zuſammenhänge der Ermordung Erzber⸗ gers aufdecken ſollte. Werx politiſche Senſationen, Enthüllungen über„Mordorganiſationen“ oder Aufdeckung von Zuſammenhängen erwartet hat, hat ſich bis jetzt auch in Leipzig ſtark enttäuſcht geſehen; nicht als ob es dem Gerichtshof an dem guten Willen mängelte und an dem ernſten Beſtreben, ſolche Zuſammenhänge, wenn ſie vorhanden wären, zur Aufklärung der Motive und damit der verabſcheuungswürdigen Mordtat klar zu legen. Beſonders die Beiſitzer de sStaatsgerichtshofe, die nicht die Befähigung zum Rich⸗ teramt beſitzen, vor allem der frühere Reichskanzler Fehrenbach und der früherere Außenminiſter Hermann Müller benutzten jede ſich bei der Vernehmung der Angeklagten bis jetzt bietende Gelegenheit durch 232 nach den Geldgebern uſw. Zuſammenhänge zu fin⸗ den. is jetzt bergeblich; und wenn nicht alle Anzeichen trügen: Auch die Zeugenvernehmung wird nicht die von Vieſen erwarteten Enthüllungen bringen. Denn die Perſonen, die auf der Zeugenliſte ſtehen, berechtigen wohl kaum zu der Annahme, daß in dieſer Rich⸗ tung von ihnen Ausſagen von Belang zu erwarten ſind. Aber auch in Offenbur wartete man bis zum letzten Augenblick, bis zum Schluß der Beweisaufnahme auf die politiſche Senſation, die Ent⸗ hüllung der Zuſammenhänge. So auch in Leipzig; vielleicht hier mit noch Berechtigung. weil direkte Zuſammenhänge bei⸗ dieſer ſchrecklichen Mordtat noch viel weniger vorhanden zu ſein ſcheinen als bei der Ermordun Erzbergers. Wenn der Anſchlag auf Dr. Rathenau nicht einen ſo furchtbar tragiſchen Ausgang ge⸗ nommen hätte, könnte man die Tat als einen Dummenjungenſtreich bezeichnen, nicht um ſie damit etwa zu entſchuldigen oder als weni⸗ ger verwerflich und verabſcheuungswürdig erſcheinen zu laſſen, ſon⸗ ern um ſie in ihren Motiven zu erklären. Politiſchunreife Fungen, berhetzt durch falſch verſtandene politiſche Lektüre, Groß⸗ er und Wichtigtuer, die ſich in einer Heldenpoſe gefallen, ohne ſpr das geringſte Heroiſche an ſich zu haben, moderne„Heroſtraten“ werden zu Werkzeugen unrettbar verrannter Fanatiker, willenlos aus ſklaviſcher Subordination, die nicht nach dem Warum fragt, die nur gehorcht. gefühl, denen ein Ehrenwort auch dann heilig iſt, wenn es ſich um das ſchwerſte Verbrechen handelt, waren es— verpflichtet zu helfen, einen wehrloſen Meriſchen aus dem Hinterhalt feige„abzuknallen“ wie ein Stück Wild. gerſe politiſcher Verrohung, eine furchtbare Nachwirkung eines ährigen Krieges und eines Friedens nach Verſailler Art. Ein Mordplan, entſprungen in dem überſpannten Gehirn eines Gymnaſiaſten, des 17 Jahre alten Stubenrauch, wird von zwei Ra⸗ dikalen übernommen und ausgeführt. Wäre ein Gymnaftaſt, der ſich. ſtatt lateiniſche und griechiſche Grammatik und Stiliſtik zu üben, mit der Ermordung eines Miniſters beſchäftigt, vor dem Kriege denkbar geweſen? Diefer Stubenrauch wird vor dem Staatsgerichtshof er⸗ ſcheinen, nicht als Angeklagten, als Zeuge bei der Zeugenverneh⸗ mung. Seine Vernehmung wird vielleicht pſychologiſch intereſſant werden. der Verhandlung aber wohl kaum eine politiſch ſenſationelle Wendung geben. So wird auch der Prozeß in der neuen Woche eee rühigen und gründlichen Fortgang nehmen. Gründlich wird ieſer Prozeß geführt. Nach faſt einwöchiger Dauer iſt noch nicht einmal die Vernehmung der Angeklagten beendet. Das Verhör des Angeklagten Tilleſſen mußte am Freitag abgebrochen werden, weil der Angeklagte Günther erkrankte. Dieſe Erkrankung war ge⸗ wiſſermaßen der Auftakt der„Senſation“ am Samstag. Dann iſt noch der Angeklagte Plaas zu vernehmen. Seine Vernehmung wird ſehe⸗ nicht laänge Zeit in Anſpruch nehmen; aber auf der Zeugenliſte tehen einige zwanzig Namen; zum großen Teil ſind es Kriminal⸗ beamte, welche die Unterſuchung führten. Wenn auch jetzt ſchon auf Zeugen perzichtet wurde, vor Mittwoch dürfte die Beweisauf⸗ nahme kaum geſchloſſen werden können. Für Mitte der Woche hatte man mit dem Beginn der Zahl der Verteidiger ſo viel Zeit in Anſpruch nehmen dürften, daß das Urteil nicht vor Ende der Woche erwartet werden kann. Der Zwiſchenfall am Samstag hat auch dieſe Zeitberechnung zweifelhaft 5 und die Prozeßdauer weiter verlängert. Das iſt bis jetzt as einzig greifbare Ergebnis dieſer„Senſation“. Denn die Af⸗ 92—5 mit den angeblich„vergifteten Pralinees“ wird bei ruhiger etrachtung immer unglaubwürdiger. Eine weitere Folge hatte, wie ſchon berichtet, der Zwiſchenfall: Die Spannung zwiſchen der nationalen Verteidigungs⸗ front“ der Anwälte unter Füßrung des Juſtizrats Dr. Hahn⸗ Berlin und der, auch räumlich auf der Gegenſeite ſitzenden Rechts⸗ anppälte der Angeklagten Schütt. Dieſtel, Voß und Günther iſt noch größer geworden. Der Führer dieſer Verteidigergruppe, Rechts⸗ anwalt Dr. Alsberg⸗Berlin zog ſchon am erſten Sitzungstage den Trennungsſtrich nach der rechten Seite, mit ſeiner Erklärung, er ſchließe ſich dem Antrage des Juſtizrates Dr. Hahn, den Staats⸗ gerichtshof als verfaſſungswidrig und unzuſtändig zu erklären, nicht an. Der Konflikt brach offen aus, als Rechtsanwalt Dr. Lüt⸗ genbrun von der„nationalen Varteidigungsfront“ bei der Ver⸗ nehmung des Günther dieſen durch Fragen ſcharf anpackte. Günther war bis 75 der Verhandlung der Klient Lütgenbruns, dem er eteidigung entzog und ſie dem Mitarbeiter Dr. Als⸗ dann ſeine berg, dem Rechtsanwalt Dr. Gollnick⸗Berlin übertrug. Dieſer ſprang für ſeinen Klienten in die Breſche. Da man ſagt, daß Dr. Lütgen⸗ unge Wirrköpfe mit falſch verſtandenem Ehr⸗ e in erſchreckendes Bild von Sittenverwilde⸗ Plädoyers gerechnet, die bei der großen err brun ſeine Fragen an Günther auf Informationen ſtützte, die er von ihm in ſeiner Eigenſchaft als⸗ſein Verteidiger erhalten hat, ſo ſpricht man davon, daß dieſer Zwiſchenfall noch die Anwaltskam⸗ mern beſchäftigen wird. Dies iſt alſo der zweite Zwiſchen⸗ fall, der ſich freilich mehr hinter den Kuliſſen abſpielt, der fich allerdings auch noch in der Verhandlung weiter auswirken und zu weiteren Zuſammenſtößen zwiſchen der Verteidigung führen kann. Ein Attentatsplan in Leipzig: (d) Leipzig, 9. Okt. Wie der Vorſitzende des Staatsgerichtshofes Senator Dr. Hagen einem Vertreter der„Neuen Leipziger Ztg.“ mitteilte, kann mit größter Wahrſcheinlichkeit angenom⸗ men werden, daß die Pralinees, an deren Genuß die Angeklagten erkrankt ſind, vergiftet geweſen ſind. Die chemiſche Unter⸗ ſuchung, die von der ſtaatlichen Unterſuchungsanſtalt für Lebensmitel vorgenommen wird, iſt zwar noch nicht zum Abſchluß gelangt, hat aber bisher ergeben, daß die Pralinees präpariert waren. Auch wurde durch die eingeleitete polizeiliche Unterſuchung feſtgeſtellt, daß die Schokoladenpäckchen, die den Angeklagten Günther und Ilſe⸗ mann zugeſchickt worden ſind, nicht von einer Schakoladenfabrik ſtammen, ſondern von dritter Seite. Da die vergifteten Pralinees nicht die beabſichtigte Wirkung hatten, wird befürchtet, daß in der Montagsſitzung ein Atteniat auf einen der Angekſagten verſucht wird. Jedenkalls hat der Stasisgerichtshof Gründe, dies anzunehmen. Daher 0 — e In den Hotels, in den Geſchäften, in den Muſeen, in den einſtudiert. Wagners Lohengrin, Beethovens Fidelio, „ Mann! rr Seneral⸗-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Montag, den 9. Okkober 1922 werden unmfan greiche Schugmaßnahmen getroffen wer⸗ den. Das Publikum wird nur in ganz beſchränktem Maße zu der Verhandlung zugelaſſen werden und dann auch nur gegen Legiti⸗ wiation. Die Verantworkung für die Richtigkeit dieſer Meldung müſſen wir natürlich der genannten Zeitung überlaſſen. Die Ausländer auf der Eiſenbahn In der letzten Zeit iſt die Frage aufgeworfen worden, ob man dem Ausländer auf der Eiſenbahn nicht einen beſonderen Fahrpreis zumuten könne. Dieſe Frage liegt in der Tat ſehr nahe, nicht etwa weil der reiſende Ausländer als Einzelerſcheinung der allgemeinen Auslandsüberſchwemmung Deutſchlands für Auge und Gemüt ſehr häufig ein Aergernis iſt, ſondern auch aus kühlen, rechneriſchen Verſtandesgründen. Die Fahrpreiſe waren auf der „Bahn bis zum Oktober ſehr billig und blieben hin⸗ r ter der allgemeinen Steigerung der Preiſe zweifellos zurück. So annehmbar das für den deutſchen Reiſenden war— der allerdings das Defizit decken helfen muß— ſo anſtößig erſchien es auf den andern Seite, daß der Ausländer mit hoher Valuta für einen Batzen in Deutſchland auf den Polſtern der erſten und zweiten Eiſenbahn⸗ klaſſe ſpazierenfahren konnte. Es drängte ſich alſo jedem die Frage auf, ob man von dem Ausländer hier nicht ebenſo einen Zuſchlag erheben könne, wie es auf vielen anderen Gebieten ſchon 90 ieht: heatern uſw. Die Frage iſt allerdings in der Oeffentlichkeit erſt richtig auf⸗ getaucht, als nach Beendigung der ſommerlichen der Haupt⸗ fremdenſtrom vorübergerauſcht war. Immerhin: Eine Löſung des Problems brächte uns dann wenigſtens im nächſten Jahre entweder weniger Ausländer auf der Eiſenbahn oder ein paar Milliarden mehr in die Kaſſen der Reichsbank, beides wäre nicht übel. Die Frage iſt aber, kaum als ſie in der Oeffentlichkeit richtig be⸗ ſprochen war, von der Tiſenbahnverwaltung und von dem Berkehrsbeirat verneint worden. Techniſche Schwierigkeiten ſollen dabei nicht entſcheidend geweſen ſein, da man im Verkehrsmini⸗ ſterium mit Recht der Anſicht iſt, daß dieſe Schwierigkelten überwun⸗ den werden müßten, wenn die Sache ſelbſt möglich wäre. Hier aber liegen, wie es ſcheint, Schlingen, in die ſich der Verkehrsminiſter nicht gerne verfangen mag. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß uns ſolche Schlingen im Friedensvertrag ſelbſt gelegt worden ſind— einer ſeiner Artikel ſichert den einreiſenden und durchreiſenden Aus⸗ ländern gleiche Fahrpreisbehandlung—, zum Teil liegen aber die Schwierigkeiten auch auf handelspolitiſchem Gebiete und in der Er⸗ wägung, daß Deutſchland am Ende doch verlieren würde, wenn man ihm mit„Retorſionen“ antwortete. Alles in allem: Dem Ausländer bleibt dieſelbe Fahrgelegenheit wie dem Deutſchen. Es ſteht aber etwas anderes in Ausſicht. Die Eiſenbahnverwaltung wird demnächſt den Kilometerfahrpreis zwiſchen den einzelnen Klaſſen anders ab⸗ ſtufen, und zwar ſo, daß die erſte und zweite Klaſſe ganz anders herhalten müſſen als bisher, zugunſten einer Ermäßigung in der dritten und in der vierten Klaſſe. Dann werden die Ausländer höhere Preiſe zahlen müſſen, aber ſie werden neben dem Schieber die ein⸗ zigen Fahrgäſte erſter und zweiter Klaſſe ſein. Für den Deutſchen bleibt im eigenen Lande nur dritte und vierte Güte. ———— Strengſtes Alkoholverbot in Amerika [EBerlin, 9. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Eine einſchnei⸗ dende Verordnung zum Antialkoholgeſetz, die vom Präſiden⸗ ten Harding gebilligt wurde, verbietet nach einer Waſhingtoner Meldung der„Voſſiſchen Ztg.“ alle geiſtigen Getränke an Vord ſämtlicher amerikaniſcher Schiffe der gan⸗ zen Welt und unterſagt ferner die Tinfahrt ausländi⸗ ſcher Schiffe, wenn ſie geiſtige Getränke, ſei es verſiegelt oder offen an Bord haben. Allen ausländiſchen Schiffen, die ſich nicht ihres etwaigen Vorrats an geiſtigen Getränken entledigt haben, wird durch den Erlaß der Zugang in die amerikaniſchen Häfen geſperrt. Ausländiſche Schiffe, die mit Alkohol an Vord die amerikaniſchen Häfen anlaufen, werden auf Grund des amerikaniſchen Geſetzes der Beſchlagnahme unterworfen. Der Vorſitzende des shipping board erblickt in dieſem Erlaß einen Schlag gegen die amerikaniſche Handelsſchiffahrt. Man glaubt, daß die Eigentümer der ausländi⸗ ſchen Schiffe auf diplomatiſchem Weg Beſchwerde ein⸗ reichen werden. 450 Milltarden ſchwebende Schuld Nach einer amtlichen Ueberſicht über die Finanzgebarung des Reiches nahm die ſchwebende Schuld an diskontierten Schatz⸗ anweiſungen in der dritten Septemberdekade um 89,7 Milliarden Mark zu. Der Geſamtbetrag der ſchwebenden Schuld des Reiches ergibt ſomit 450 Milliarden. Davan ſind 13 mit längerer Laufzeit verſehene Schatzanweiſungen, die übrigen ſind mit drei⸗ monatiger Laufzeit bei der Reichsbank diskontiert. Ein Land, das ſein eigenes Nolgeld nicht anerkennt. Wie in anderen Ländern hat auch die mecklenburgiſche Regierung kürz⸗ lich Notgeld in 100⸗ und Markſcheinen herausgegeben. Das Roſtocker Finanzamt hat nunmehr in ſeiner Abteilu„Ein⸗ kommenſteuer“ die Annahme dieſer Notgeldſcheine verweigert, es wurden nur Reichsbanknoten angenommen. Ddie Regierung in Schwerlin beſchäftigt ſich zur Zeit mit dieſer Angelegenheit. Große Roalition uns zentrum Auslaſſungen der„Germania“ Berlin, 9. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) In einem ſehr be⸗ achtlichen Aufſatz ſpricht ſich die JFermania“ für das Zuſtande⸗ kommen der großen Koalition aus. Sie reiht alle bekannten Gründe aneinander, die eine Erweiterung der Koalition empfehlen und weiſt im beſonderen die Einwände zurück, die noch bis in die letzte Zeit hinein gegen die Einbeziehung der Deutſchen Volkspartei von der Linken geltend gemacht worden ſind. Die Heranziehung der Deutſchen Volkspartei zur Mitwirkung und Mitverant⸗ wortung würde die Zahl der unzufriedenen Stimmen vermindern und die grundſätzlichen Gegner des Planes iſolieren. Freilich müſſe man verlangen, daß die Taten der Deutſchen Volkspartei den Wor⸗ ten ihrer Führer entſprächen und daß ſie ſich nicht von einem Min⸗ derheitsflügel in eine Richtung drängen ließe, die aus der Partei nur eine Filiale der Deutſchnationalen Volkspartei machen wollten. Indes täte man gut, ſich nur an die Taten zu halten, aber nicht dem erregten Ausſpruch dieſes oder jenes volksparteilichen Redners zu großes Gewicht beizumeſſen und nicht immer an alte Sünden zu erinnern. Es ſei an der Zeit, unter Vergangenes einen Strich zu machen und die Periode der Irrungen und Wirrungen durch eine zielbewußte Politik abzulöſen. Das geſchehe am beſten durch die große Koalition. Die Entwicklung dränge auf dieſe Koalition Sie ſei nötig, um das Gleichgewicht wiederherzuſtellen, das durch die Vereinigung der beiden ſozialdemokratiſchen Parteien geſtört ſei. Es gehe nicht an, daß die Sozialdemokratie in der Koali⸗ tion dank der hinter ihr ſtehenden Abgeordnetenzahl die Mehrheit habe, während draußen im Lande die Volksmehrheit ſich zu den nichtſozialdemokratiſchen Parteien bekenne. Es ſei ein unnatürlicher Zuſtand, daß die Zahl der bürgerlichen Abgeordneten außerhalb der Regierungskoalition größer ſei als die, die ihr angehören. Die Ar⸗ beitsgemeinſchaft, alſo der Zuſammenſchluß der bürgerlichen Kräfte ſolle keine Kampf⸗ und Geſinnungsgemeinſchaft ſein, ſon⸗ dern eben eine Arbeitsgemeinſchaft, die aber auf keines ihrer Glie⸗ der verzichten könne. Außen⸗ und innenpolitiſche Gründe zwängen zu ihrer Bildung. Die Ausführung eines Teiles unſerer aus dem Friedensvertrag herrührenden Ver⸗ pflichtungen liege in den Händen der Führer unſeres Wirtſchafts⸗ lebens, die ihre politiſche Vertretung in der Deutſchen Volks⸗ partei hätten. Deshalb könne man dieſ nicht außerhalb der Regie⸗ rung und ihre durch die ee Verträge geſteigerte Machtfülle ohne politiſche Vertretung laſſen, um ſo weniger, als in den übrigen Ländern die Sozialdemokratie nur eine höchſt beſchei⸗ dene Rolle ſpiele, während der Einfluß der kommerziellen und Finanzkreiſe um ſo ſtärker ſei, und ſie würden in einer Regierungs⸗ mit der Sozialdemokratie als Hauptträgerin kaum eine beſonders kreditwürdige Vertretung des deutſchen Volkes ſehen wollen. Dazu komme, daß einige ſozialdemokratiſche Länder eine Wirkſamkeit entfalteten, die im Lande beunruige und Befürch⸗ tungen für die Entwicklung im Reich erweckten, und endlich liege es nicht im Intereſſe der Republik, es ſo vielen wertvollen Kräften owen zu machen, in ein richtiges Verhältnis zum neuen Staat zu ommen. Soweit die„Germania“. Man wird annehmen dürfen, daß dieſe ausgeſprochene Einladung an die Deutſche Volkspartei nicht ohne Wiſſen und Zuſtimmung des Kanzlers gemacht worden iſt. Von ihm iſt übrigens bekannt, daß er in ähnlichem Sinne bereits vor der Einigung der Sozialdemokraten ſich an die Führer der Deutſchen Volkspartei gewandt hat. Wenn es damals noch zu keiner Einigung gekommen iſt, ſo lag das daran, daß man zunächſt den Verlauf der Parteitage und ihre Beſchlüſſe abzuwarten wünſchte. Wie erinnerlich, hat ſich die Sozlaldemokratie dann auch nicht gegen die große Koalition trotz einzelner Verſuche in dieſer Richtung fe Nunmehr 8 Tage vor dem Wiederzuſammentritt des Parlaments hält der Kanzler die Stunde wohl für gekommen, die im Grunde längſt ſpruchreife Frage ganz offiziell zur Diskuſſion zu⸗ſtellen. Der demokratiſche Parteiausſchuß und dͤie Arbeits⸗ gemeinſchaſt J Berlin, 9. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der demokratiſche en e ie⸗ in Elberfeld auf dem Hartberg mit einer Foßen Kundgebung begonnen, die den Leiden und Nöten der rhei⸗ niſchen Bevölkerung galt. Sonntagvormittag gehörte einer Sitzung des Parteiaus⸗ ſchuſſes, in der bei ſehr ſtarker Beteiligung mit überwiegender Mehr⸗ heit folgende Entſchließung des Partei⸗Vorſtandes angenommen wurde:„Der Parteitag erwartet von der Arbeits⸗ gemeinſchaft, daß ſie dazu beiträgt, alle auf dem Boden der Republik ſtehenden Kräfte zu gemeinſamer Arbeit zuſammenzufaſſen. Er nimmt als ſelbſtverſtändlich an, daß dieſe Arbeitsgemeinſchaft die Selbſtändigkeit der ihrer Grundſätze nicht beeinträchtigen wird. Insbeſondere iſt das Bent den Zuſammenſchluß zwiſchen den verſchiedenen Schichten der evölkerung zu wahren, unverändert im Auge zu behalten.“ Dieſe Entſchließung bedeutet eine Vertrauenskund⸗ gebung für Reichstagsfraktion und Parteiführung. „Jueſt Bülow hat jett die Meldung, daß er mit Rüceſicht auf die Veröffentlichung aus den Kaiſer⸗Erinnerungen ſeine eigenen ——U herauszugeben beabſichtigt, für unzutreffend erklärt. Partei und die Aufrechterhaltung ſi Deutſches Reich Sünſtiger Ausfall der Kartoffelernte Im Ausſchuß für Ernährung und Landwirtſchaft des Reichs⸗ wirtſchaftsrats gab der Vertreter des Reichsernährungsminiſteriums ein günſtiges Bild über die Kartoffelverſorgung. Nach den + 8 vorhandenen Zahlen wird die Ernte vermutlich 34 Millionen Tonnen, das ſind 8 Millionen mehr als im Vorjahre, erbringen. Die Preisbildung iſt durch Einrichtung einer Notie⸗ rungskommiſſion, in denen zu je einem Drittel Landwirte, Händler und Verbraucher ſitzen, in geregelte Bahnen gelenkt. Terror in Thüringen Berlin, 9. Oktober.(Von unſ. Berliner Büro.) Von einem neuen terroriſtiſchen Akt in dem immer noch als Freiſtaat firmierenden Thüringen wird gemeldet: Im Jenaer Lichtſpielhaus„Deutſches Haus“ hatten am Freitag abend unter Führung des thüringiſchen Landtagsabgeordneten Zim⸗ mermann eine große führung des antibolſchewiſtiſchen Aufklärungsfilms„Der Todes⸗ reigen“ den Abbruch der Vorſtellung verlangt. Die zahlreichen Zu⸗ ſchauer proteſtierten energiſch dagegen, aber auf Eingreifen der Jenger Polizei verſprach der Kinobeſitzer, daß der Film nicht mehr gezeigt werden ſoll, erſt dann zogen die ſiegreichen Kommuniſten Unter Abſingen der Internationale ab. Badiſche Politik Aus dem Brückenkopfgebiet Kehl Der Staatsſekretär für die beſetzten Gebiete Brugger traf dieſer Tage mit dem badiſchen Staatskommiſſar Miniſterialrat Scheffelmayer in Kehl ein, um ſich an Ort und Stelle über die Verhältniſſe im Brückenkopfgebiet Kehl zu unterrichten. Es fand hierfür eine Konferenz mit den Vertretern der Bezirksbehörden, der Gemeinden, der freien Gewerkſchaften und ſonſtiger Berufsſtände ſtatt, wobei Oberamtmann Schindele die Verhältniſſe im Bezirk Kehl ſchilderte. Unter den von ihm vorgetragenen Wünſchen ſind die Fne die ſich auf die Uebernahme der Lokalbahnen im Danauerland durch das Reich, auf die beſſere Zugverbindung Kehl⸗ Appenweier, auf die Herabſetzung des Ablieferungsſolls der Ge⸗ treideumlage und auf die Förderung des Wohnungsbaues durch das Reich bezogen. Bürgermeiſter Dr. Weiß vertrat dieſe Wünſche und noch einige andere namens der Stadtverwaltung, während ſich ein Vertreter der Gewerkſchaften dafür einſetzte, daß die Regierung Maßnahmen gegen den Ausverkauf Deutſchlands ergreift, der ge⸗ rade im Kehler Brückenkopfgebiet ſehr ſchwer empfunden wird. Die Regierungsvertreter erklärten, daß ſie ihren Regierungen geeignete Vorſchläge machen würden, um den Wünſchen nach Möglichkeit Rech⸗ nung zu tragen. Bayern und die Pfalz Schluß der deutſchen Gewerbeſchan München 9. Okt. Die Deutſche Gewerbeſchau München hat geſtern ihre Fforten für den allgemeinen Beſuch geſchloſſen. Heuts findet eine einfache Schlußfeier für geladene Gäſte ſtatt, bei der neben dem Präſidium der Gewerbeſchau auch der bayeriſche Miniſterpräſt⸗ dent Graf Lerchenfeld eine Anſprache halten wird. Die bayeriſche Staatsregierung hat aus den Beſtänden der Aus⸗ ſtellung eine Reihe von Kunſtgegenſtänden für ein ſpäter zu errichten⸗ des bayeriſches Kunſtgewerbemuſeum käuflich erworben. Die Rohlenverſorgung :—: München, 7. Oktober. Die e e rechtsrheiniſchen Bayern hat nach dem Bericht der bayeriſchen Landeskohlenſtelle für die Zeit vom 17. bis 30. September dasſelbe ſchlechte Bild weiſen wie in der porhergegangenen Berichtszeit. Soweit ſich die Lage überblicken läßt, geht die bayerſſche Induſtrie ohne nennens⸗ werte Vorräte in den Winter hinein. Zu großen Bedenken gibt die Hausbrandverſorgung Anla iſt, daß in vlelen Orten die Schulen ohne genügende Vorräte ſind, ſodaß mit vorübergehender Schließung im Winter gerechnet werden muß. Schlecht Necben iſt auch das Kleingewerbe. Eine Ortskohlenſtelle war ſogar gezwungen, ſämtliche in deg Stadt liegenden Kohlenvorräte zu beſchlagnahmen, um ſie— Bäckerelen zuzuführen, die unmittelbar vor der Einſtellung Backbetrlebes ſtanden. In der Pfalz hat die Zufuhr in der Beriche⸗ zeit einen Rückgang erfahren, der erneut von allen Seiten Klagen über die ſchlechte Verſorgung zur Kige hatte. Der Hausbrand konnte nur mit 50 Prozent ſeines Kontingents beliefert werden. Auch hier bereitet den Bezirken die Verſorgung des Kleingewerbes und der Schulen die größten Schwierigkeiten. In vielen Bezirken muß ch das Kleingewerbe mit teurer Auslandskohle eindecken, wodurch eine ſtarke Benachteiligung gegenüber den Firmen eintritt, die ſich mit Inlandskohle verſorgen können. Leͤetzte Meldungen Berlin, 9. Okt. Auf dem deutſchen Friedhof in Buenos Aires fand in Anweſenheit von über 3000 Perſonen die Einwei⸗ tinien ſtatt. national⸗CThegter Mannheim Aida Neu einſtudiert und neu inſzeniert [mitereſſant“ iſt das dritte Wort mancher Zeitgenoſſen. Jfitzner hat einmal gerechten Verdruß empfunden, als man ſeine„Roſe vom Liebesgarten“ intereſſant fand. Er fühlte richtig heraus, daß man ſeine„Roſe“ nicht verſtanden hatte, und daß alle die Mannheimer Kunſtfreunde, die ihm mit ſonderbarer Ueber⸗ einſtimmung immer dasſelbe Wort als Kompliment entgegen warſen, ſich nur einer leeren Redensart befleißigten.. Richtig verſtanden war die vorgeſtrige„Afda“ wirklich intereſſant: als Neueiuſtudie⸗ eung bedeutungsvoll für das Mannheimer Kunſtleben, als Neuinſzenierung eigenartig, neuen Anteil an der alten Oper erweckend Der Belfall war denn auch groß; es war ein großer Abend der Nannheimer Oper. Neben den Trägern der 15— partien wurden auch die Herren Erich Kleiber und Robert Erdmann, dann Herr Heinz Grete ſehr geſeiert. Aber kein 15 erſcholl nach dem Spielleiter Eugen Gebrath und dem Tanzmeiſter—— Kreideweiß! Und daß man den Intendanten Dr. Adolf Krätzer vergaß, iſt eine Ungerechtigkeit. Denn er hat Erich Kleiber als Operndirektor, Reinhold Kreldeweiß als„Choreographen“ 22 Eine von Grund aus neue Einſtudierung von Verdis„Aida“ war bereits vor zehn Jahren dringendes Bedürfnis! An dieſer Stelle habe ich ſeit 1912 genugſam darauf hingewieſen, es geſchah aber nichts dergleichen. Auch die Vorſtellungen von Rigoletto und Violetta(La Traviata) hatten allmählich einen Grund von „Schlamperei“ erreicht, gegen den jede Feder machtlos wurde. Sewiß, es gab einzelne Spitzenleiſtungen, die Opernkurve ging zeit⸗ meilig aufwärts; aber imme wieder dieſelben Rückfälle. Es kamen die Kriegsſahre, dann die drei böſen Jahre nach den ſchlimmen Kriegszeiten. Und es blieb alles beim alten Schlender⸗ gang; zweifelhafte Neuheiten und etliche Wiederaufnahmen be⸗ liebter Werke erhellten die Dunkelheit. Aber nur zuweflen! So verlor das Publikum allmählich jedes Urteil über die Beſchaffen⸗ heit der Opernaufführungen. Hinzu kommt, daß dies Publikum ſich mehr an die Einzelheiten hielt, mehr der Quantität der Stimm⸗ mittel, als der Qualität der Sänger ſeinen Beifall gab. Wenn wir nun bis zum 3. September zurückblicken, ſo ſehen wir hereits die klare Linie der Aufwärtsbewegung: in fünf Wochen hat Exich Kleiber vier Werke neu und 79 Mozarts Entführung aus dem Serail und Verdis Aida. Er iſt von 2775 Klapferpraben ausgegangen und hat eine wahre Herkulesarbeit ge⸗ Geduld alles unſaubere Weſen getilgt, den Sängern zurechtgeholfen, dem Orcheſter neuen Glanz gegeben, Chorgeſang und Solo⸗Ge⸗ ſamtſötze neu belebt und das Ganze der Bühnenwirkung unendlich Rauebſſch Nun iſt alles aus der Muſik heraus entwickelt, das leriſche— wohl nach Düſſeldorfer Eindrücken— nur einbezogen. Um dieſe letzteren Ziele zu erreichen, bedurfte Herr Kleiber natür⸗ lich der Mitarbeit langjährigen Spielleiters Eugen Geb⸗ rath, des. Malers Heinz Grete, des Tanzmeiſters Reinhold Kreidewelß. Sie haben alle mit großer Mühewaltung dazu beigetragen, die vorgeſtrige Aida⸗Vorſtellung zu einer feſſelnden, Man e de mit manchen neuen Reizen geſchmückten zu geſtalten. Man ſehe das Tempelbild und die Opfertänze, man ſehe das Zimmer der Königstochter und den Tanz der„Liebes⸗Sklavinnen“, man ehe das folgende Finalbild mit der ſinnreichen Aufſtellung der ühnenmuſik auf einer Empore hinter dem Königsthron, mit der neuen Auftellung der Maſſen, mit dem Trophäentanz. Herr Kreideweiß nahm dieſe Gelegenheit wahr, ſich als Virtuoſen leiner Kunſt zu zeigen. Genug von dieſen ſehenswerten Dingen, und nun zu den hörenswerten. Unſer alter„Hoftheaker⸗Singchor“ ſteht ſeit zehn Jahren auf der nämlichen Höhe ausgeglichener Leiſtungen, ein an dieſer Stelle oft und gern gerühmtes Verdienſt ſeine⸗ Meiſters Robert Erdmann. Unſer Orcheſter, in ſeinem aus⸗ geglichenen Zuſammenſpiel, in ſeiner Holzbläſer⸗Gruppe und in vielen ſeiner Mitglieder von echtem Soliſtenwert, hatte auch geſtern ſeinen großen Abend. Das wahre„Fluidum“— der elektriſche Strom muſikaliſcher Empfindung— muß natürlich vom Mittelpunkt aus gehen. Gleich wie ein Redner, der den Elektrophor ſeines Gehirnes mit dem Fuchsſchwanz kalter Dialektik ſtreichelt, niemals eine Begeiſterung erweckt, ſo auch ein Dirigent, dem keine Seele ——— iſt. Dieſe„Dirigigerl“ täuſchen zwar das Publikum, ein rcheſter nie! Um es kurz zu ſagen: Erich Kleiber war vor⸗ geſtern„Seele und Herz“. Sein Verdi war allerdings im Stile des„Virismo“ von Mascagni und Leoncavallo gekleidet, etwa nach der Mode von 1890. Da rollten die Triolen„precipitando“, da gings ſtreckenweiſe im Strudel⸗Tempo(affrettando) und Amo⸗ nasros aſiatiſche Wildheit tabte ſich in C⸗moll arg aus. Tut nichts; folche Senſationen und Extaſen, auch das Vor⸗ und Nachzittern aller Erregungen war doch ſchön! Es blieb auch ſchön; die ſeuher ſo peinlichen militariſtiſchen Abſchlüſſe waren getilgt und darüber hinaus waren das Vorſpiel, die Romanze von der himmliſchen Aida und Aidas-moll⸗Kavatine von einem in Mannheim noch nicht gehörten Klangreiz. Dieſen Klangreiz hatte vorgeſtern auch der Tenor des Herrn Alfred Färbach. Seine Eignung für leiſte!. Der zeue Operndirektor hat mit unendlicher Liebe und kalieniſche Partien und für Helden der großen Oper habe ich oft anerkannt. Wie viel Herr Färbach an ſeiner Stimmbildung ge⸗ arbeitet, wie viel er an Ausdruck gewonnen hat, wie ihm aus ge⸗ ſanglichem Verſtändnis auch— wohl mit Hilfe des Operndirektors — an darſtellender Begabung hinzugelegt worden iſt: das war er⸗ ſtaunlich. Erſtaunlich war auch Fräulein Anna Karaseks Aida, denn Kraft und Glanz, Weſchheit und Geſchmeidigkeit bis in die höchſten Lagen als Ergebnis einer ſeltenen Ausbildung, obendrein dramatiſche Darſtellung und* Aeußere: was will man mehr? Muſikaliſch ſind unſere Damen ja alle, auch Frau Johanna Lippe, die eine gänzlich neue Darſtellung der Amneris bot, und Fräulein Guſſa Heiken, die ihre Prieſterin aber mit etwas elaſtiſcherem Tone ſingen ſollte. Es verſteht ſich, daß die Herren Fenten und Frant ihre Rollen in gewohnter Zuverläſſigkeit ſangen. Der König war freilich beſſer bei Stimme als der Ober⸗ prieſter der Iſis, dafür war aber die Phargonen⸗Kleidung und der in Bart weniger„ſehenswert“... Prachtvoll ſang Herr ahling ſeinen Amonasro; der Bote war aber gar zu drama⸗ Kunſt und Wiſſen das Plakat der großen deutſchen Kunſtausſtellung Karlsruhe 1923 wurde mit 72 Arbeiten beſchickt. Unter ſehr flel an Herrn Kunſtmaler Georg Joſt, Mannheim. Einen 2. Preis erhielt Herr Graphiker Vohdin in Karlsruhe, ferner gemeinſchaftlich die Herren Kunſtmaler Hoffmann und Windbiel in Bruchſal. Die Arbeiten ſind an den nächſten drei Tagen im Lichthof der Badiſchen Landeskunſtſchule Karlsruhe ausgeſtellt. 55 Phankaſtiſche Nachkmuſik, das im verfloſſenen Spielwinter in unſeren Akademiekonzerten n Werk von Ernſt To gelangt im kommenden Winter in Berlin, Hamburg, Köln, Düſſel' dorf, Karlsruhe, Duisburg und Dortmund zur Aufführung. Der Mannheimer Volkschor beſchloß in ſeiner am 29. Sept. ds. Is. tagenden Mitgliederverſammlung einſtimmig, ſeinem ver⸗ dienten Heranbilder und Dirigenten, Herrn Kapellmeiſter Robert Hernried, der den Chor ſeit ſeiner Gründung leitet und von Ehrenchormeiſter des Mannheimer Volkschors auszudrücken. Dresdener Staalskhealer. Die Tragödie„Hans von Huftens Buße“, von Friz Schwiefert, hatte bei der Erſt⸗ in dem Leben der reinen und brünſtigen Liebe der ſchönen Urſula, der ſungen Battin Hans von Huttens, der„Het⸗ge Anzahl Kommuniſten während der Vor⸗ hung eines Denkmals für im Kriege gefallene Deutſche aus Argen⸗ tiſch⸗„intereſſant“. A. Bl. Kunſtmaler Georg Joſt— Preisträger. Jer Wellbewerb für ſchönen Arbeiten konnten drei Preiſe verteilt werden. Der 1. Preis * 55 Erfolg zu Erfolg führte, den Dank in Geſtalt der Ernennung zum aufführung im Dresdener Staatsthegter einen hetellten Erfolg. E? liegt Golbgehalt in der glühenden, bildſtarken Dichtung, aber die 53 8 ichs⸗ iums ung. itlich ahre, ti e⸗ irte, nem ſtaat eitag zim⸗ Vor⸗ des⸗ der nehr iſten traf Urat über fand inde ezirk die im ehl⸗ Ge⸗ nige der nen es ie nete ech⸗ zuts ben äſt⸗ lus⸗ ten⸗ * 1 Montag, den 9. Oktober 1922 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite Nr. 464 Wirtſchaftliche Fragen Die Herbſtkartoffelverſorgung durch Waggonmangel gefährdel Auf Grund zahlreicher Beſchwerden und Hilferufe aus den Kreiſen ihrer Mitglieder, die als Großhändler keine oder nicht ge⸗ nügend Eiſenbahnwagen zur Verſendung der Herbſtkartoffeln erhal⸗ ten können, hat die Zentralſtelle für den Kartoffel⸗ handel, Berlin⸗Düſſeldorf, folgendes Telegramm an das Eiſenbahnzentralamt in Berlin gerichtet: „Nach übereinſtimmenden Klagen aus allen Ueberſchußgebieten iſt trotz Zuſage reibungsloſen Kartoffeltransports Waggon⸗ geſtellung ſo mangelhaft, daß geordnete Herbſtverſorgung un⸗ durchführbar. Kataſtrophe ſteht bevor, wenn Uebel nicht ſchleunigſt behoben wird. Verlangen angeſichts bevorſtehender Froſtgefahr unbedingt bevorzugte Waggongeſtellung für Herbſtkartoffeln.“ Städtiſche Nachrichten Ein Notruf der Mannheimer handelshochſchule Wir erhalten folgende Zuſchrift: An alle Mitglieder unſerer Förderungsgeſellſchaft und Freunde unſerer notleidenden akademiſchen Jugendl Wir ſind in großer Not und bitten um Hilfe. Wir haben mit den Mitteln, welche uns unſere Freunde zur Verfügung ſtellten und durch die tatkräftige Unterſtützung der Stadtgemeinde ein gemütliches Studentenheim ſchaffen können, das nicht wenig dazu beigetragen hat, die Anziehungskraft unſerer Hochſchule zu vergrößern. Nach den Voranmeldungen zu ſchließen, wird auch im Winter⸗Semeſter der Beſuch unſerer Hochſchule ein erfreulich guter ſein. Wir müſſen aber unſeren Studenten in Mannheim das gleiche bieten, was ihnen in anderen Städten, Univerſitäten und Handelszentren geboten wird, wenn wir auch leider auf die Unter⸗ ſtützung des Staates verzichten müſſen, wie ſie Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg zu verzeichnen haben. Die ungeheure Geldentwertung der letzten Monate hat unſer junges Unternehmen auf das Schwerſte betroffen. Während wir im letzten Winter in unſerer Studentenküche einen Preis von 5 Mark für das Mittageſſen und 4 Mark für das Abendeſſen auf⸗ recht erhalten konnten, waren wir im Sommer⸗Semeſter bereits ge⸗ zwungen, die Preiſe auf 10 Mark bezw. 8 Mark hinaufzuſetzen und müſſen nunmehr im Winter 50 Mk. für das Mittageſſen und 40 Mk. für die Abendmahlzeit verlangen. Nur dann werden wir auch im kommenden Semeſter wie bisher ein zwar beſcheidenes, aber doch völlig ausreichendes und nahrhaftes Eſſen— die erſte Grundlage — ausdauernden und gut anſchlagenden Studiums— liefern nnen. Aus der erhöhten Eſſenseinnahme können wir nur einen ge⸗ ringen Teil unſerer Betriebskoſten decken, der Reſt muß aus den Beiträgen unſerer Mitglieder beſtritten werden. Gan ausgeſchloſſen iſt es vorerſt, daß die anderen großen Ziele, Welche ſich die Förderungsgeſellſchaft geſteckt hat, verwirklicht werden können. Der kommende Winter wird für unſere ganze Volksgemeia⸗ ſchaft ſehr ſchwer und ernſt werden. Beſonders drückend laſtet er auf unſerer heranwachſenden Jugend, welche obwohl ſchon im erwerbs⸗ fähigen Alter, Zeit und Kraft darauf verwendet, Kenntniſſe und Er⸗ fahrungen zu ſammeln für den zu ergreifenden Beruf. Unſere Mannheimer Bürgerſchaft hat ſich von jeher durch Weit⸗ blick und Großzügigkeit ausgezeichnet und es gilt kaufmänniſche Eigenſchaften, in denen Mannheims Größe und Bedeutung wurzeln, gerade jetzt zu betätigen, um es dem kaufmänniſchen Nachwuchs zu ermöglichen, ſich die Kenntniſſe anzueignen, welche er ſpäter im Wett⸗ bewerb. namentlich mit dem Auslande, dringend benötigt. Wir richten daher an unſere Freunde, die jährliche Beiträge uns zugeſagt haben, die dringende Bitte, ihre Beiträge der geldentwerkung entſprechend zu erhöhen, an die Gönner, die uns durch Zuwendung eines einmaligen Beitrages unterſtützten, die Aufforderung, uns auch jetzt wieder hilfreich zur Seite zu ſtehen, möglichſt aber dabei uns zugleich mit wiederkehrenden Beiträgen beizuſpringen; an den großen Kreis derjenigen, die bisher noch abſeits ſtanden, das herzliche Erſuchen, uns in unſerer wichtigen und ſchönen Aufgabe durch Beitritt zu unſerer Geſellſchaft zu er⸗ mutigen. In wenigen Wochen eröffnet unſer Studentenheim wieder ſeine Pforten. Der Winter ſteht vor der Tür. Größere Anſchaf⸗ fungen ſollen gemacht und wollen bezahlt ſein. Schnelle Helfe tut not! Wer unſerer immer mehr verarmenden akademiſchen Jugend hilft, baut mit an der deutſchen Zukunft! Da alles an der ſchnellen Beſchaffung von Barmitteln liegt, ſo wolle man die zu zeichnenden und zu ſpendenden Beiträge ſogleich einzahlen auf das Scheckkonto der Förderungsgeſellſchaft bei der Rheiniſchen Creditbank, der Süd⸗ e ce oder Poſtſcheckkonto 4770(Ludwigs⸗ en a. Rh. Le nel, Präſident der Handelskammer. Geheimrat Dr. Kutzer, Oberbürgermeiſter. Profeſſor Dr. Rumpf, Rektor. Der zweite Oktober⸗Sonntag Zar kalt und regneriſch. Nicht einen Augenblick vermochte die Tana den dichten Wolkenſchleier zu durchbrechen, der den ganzen 175 über den Himmel bedeckte. Diejenicen, die ſich eine Karte für et 5. Verkehrsverein arrangierten Sonderzug nach Triberg ge⸗ ſie hatten, mußten, als ſie in der vierten Morgenſtunde aus dem die ſich an das Wolluſtkre i uz nagelt“, iſt verwirrend und unklar. —5 ierte Ballade iſt un enoteſch und dilettantiſch im Auf⸗ 1 n ſteht aber im Banne der glühenden Sprache. Groß und 5 ſt, wie die Ballade das Einzelſchickfal, das empiriſche Ich 2 7 Symboliſchen wandelt. Die ſtimmungsſtarke Regie 915 75 ſing die Blutwärme eigenen Erlebens ein und ar⸗ 2 ete 15 rag des Geſchehens mit unerbittlicher Folgerichtigkeit * 5 75 aarſtellung, vor allem Antonie Dietrich als Urſula, a 10 von Hutten und Ernſt Martens als Herzog, —— 7— wertete den lodernden Gefühlsinhalt der Tragödie Line Aueen erregende Erſindung Direktor Linnebachs Aufft ei dieſer Aufführung zum erſten Male zur Anwendung: Die ic Werng bedingt bei der Raſchheit der Vilder ſchnellſte koſtüm⸗ —— daß d nübmee für die Hauptdarſtellerin. Direktor . ach hat nun eine beſondere Zuſammenſtellung der ſoge⸗ Aarſel Leuchtfarben erfunden, die, auf dem bloßen Körper der Kar 855 aufgetragen, durch verborgene Lichtquellen zum Leuch⸗ tün racht werden, ſo daß die auf dem Körper nur angedeutete — in ihrer jeweilig notwendigen Farbentotalität auf⸗ 85 chtet. Die MetropolitanOper in Newyork hat das Patent für e Varſifal-Aufführungen erworben. Johannes Reichelt Kunſtausſtellung in Finnland. Die große Kunſt⸗ — die von Herrn Dr. Pauli⸗Hamburg mit Unterſtützung —8 1* es und der Nordiſchen Geſellſchaft(Lübeck) im Atheneum ͤ veranſtaltet wurde, iſt Anfang Oktober unter — des finnländiſchen Publikums eröffnet worden — führenden finniſchen und ſchwediſchen Zeitungen gewidigt. urchweg in anerkennenden Beſprechungen eingehend Ausgrabungen in Griechenland Picard, der Direktor-der en archädlogiſchen Schule in Athen, erzielte onſen und Delphi. In Thaſos hat er den„Neuen Tempel“ 4 5 5 ein ganzes antikes Stadtquartier dazu, im ſchlachtberühm⸗ 1015 ippi viele vorattiſche Terrakotten und in Delphi die Boden⸗ daeeee a Wfet en 8 90 995 1 ronzen und eine Inſchrift über „„ Die verfinſterte Relalſvitätstheorie. D D eorie. Das ſchlechte Wetter hat Sepedegbabemg der Sonnenfinſternis durch die 70 ion ſtark beeinträchtigt. Die durch eine Wolkenſchicht hin⸗ rn photographiſchen Aufnahmen zeigen wohl die — rona und die Atmoſphäre der Sonne, jedoch ſind auf ihnen Jen der ſtarken Diffuſion und Abſorption des Lichtes in der Wol⸗ zum deutſche Volk habe im Laufe ſeiner Geſchichte die größten Kraftlei⸗ Fenſter blickten, die betrübende Wahrnehmung machen, daß es reg⸗ nete, genau wie am Samstag und an den meiſten anderen Tagen der Vorwoche. In den Hauptſtraßen herrſchte geſtern in den Nach⸗ mittagsſtunden ein ſehr reges Leben, da der himmliſche Regenappa⸗ rat nur auf einige Spritzerchen eingeſtellt war. Die Hauptanzieh⸗ ungskraft übte wieder die Meſſe auf dem Zeughausplatz und überm Neckar aus, nicht minder der„Jakobsmarkt“ auf dem Marktplatz. Auf dem Meßplatz war der Andrang ſo ſtark, daß man ſich nur mit Mühe durch die Menſchenmaſſen hindurchwinden konnte, die ſich vor den Sehenswürdigkeiten ſtauten. Allzu glänzend werden trotz⸗ dem die Geſchäfte nicht geweſen ſein. Auf den Karuſſells z. B blieben viele Plätze unbeſetzt. Die Eintrittspreiſe üben eben doch eine abſchreckende Wirkung aus. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß ſie ungewöhnlich hoch ſind. Die Unkoſten der Schauſteller ſind ebenſo enorm wie in anderen Berufen geſtiegen. Aber es iſt klar, daß die Frequenz abnimmt, wenn z. B. eine Fahrt auf dem einfachen Ka⸗ ruſſell 5. koſtet. 15 In den Mittagsſtunden vermochte das Queckſilber im Thermo⸗ meter nicht einmal 109 C. zu erreichen. Es war infolgedeſſen nur in geheizten Räumen gemütlich. Ueberall war man gezwungen, die Heizung in Tätigkeit zu ſetzen, eine angeſichts des Brennmaterial⸗ mangels ſehr bedauerliche Notwendigkeit. Hoffentlich hat Petrus recht bald ein Einſehen und ſchickt uns noch einige warme, ſonnige Tage, nicht allein, weil der Städter viel zu früh frieren muß, ſon⸗ dern vor allen Dingen im Intereſſe unſerer Landwirte, die die Kar⸗ toffeln gut nach Hauſe bringen möchten. Im Schwarzwald haben, wie uns gemeldet wird, die Kartoffeln bereits ſehr gelitten. Rhein und Neckar ſind ſtark im Steigen begriffen. Die Flüſſe des mitt⸗ leren Schwarzwaldes, beſonders die Kinzig, führen Hochwaſſer. Es wäre ſehr erfreulich, wenn die Landeswetterwarte recht behielte, die einen Witterungsumſchlag vorausſagt. Darnach iſt an dem Regenwetter ein Tiefdruckgebiet ſchuld, das ſich von den bri⸗ tiſchen Inſeln über Zentraleuropa nach dem Mittelmeer vorgelagert hat. Auf ſeiner Rückſeite entwickelt ſich ein kräftiges Hochdruckgebiet, das ſich über das Feſtland ausbreitet. Es iſt daher anzunehmen, daß die Niederſchläge nachlaſſen und Aufheiterung eintritt, ſo daß mindeſtens für mehrere Tage heiteres, trockenes, nachts kühles, aber am Tage wärmeres Wetter zu Sch. 28fähriges Stiſtungsfeſt des deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗verbandes Mannheim Die Ortsgruppe Mannheim des deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfen⸗Verbandes beging am Samstag abend im Nibelungenſaal die Feier ihres 25jährſgen Beſtehens in würdiger Weiſe. Mit dem Einzug der Gäſte aus Tannhäuſer, von Rich. Wagner, von der Kapelle Petermann unter der Leitung des Herrn Becker ſtimmungsvoll vorgetragen, wurde der Abend eröffnet. Nach der Ouvertüre zur Oper Freiſchütz trug Herr Karl Fiſcher zwei Ge⸗ dichte als Prolog meiſterhaft vor. Hierauf hielt der erſte Vorſitzende des Vereins, Herr L. A. Schmitt die Begrüßungsanſprache. Er hieß vor allem den Verbandsvorſteher Herrn Bechley⸗Hamburg, den früheren Gauvorſteher Herrn Siegert, den Rektor der Han⸗ delshochſchule Mannheim Herrn Prof. Dr. Rumpf ſowie verſchie⸗ dene Profeſſoren der Handelshochſchule willkommen. Ferner be⸗ deutſchen Werkmeiſter⸗Verbands, des kaufmänniſchen Vereins Co⸗ lumbus, und der weiblichen Büro⸗ und Handelsangeſtellten, ſowie die Vertreter zahlreicher auswärtiger Ortsgruppen u. a. Heidelberg, Frankenthal, Ludwigshafen, Pirmaſens uſw. Der Redner wies auf die Gründung der Mannheimer Ortsgruppe Mannheim im Septem⸗ ber 1897 hin. Danach ſeien es wenige Männer geweſen, die ſich zuſammenſchloſſen, um die Standesintereſſen der Handlungsgehilfen zu vertreten. Einen der Mitbegründer konnte der Redner ebenfalls begrüßen. Durch unermüdliche Tätigkeit ſei es möglich geweſen, den Verein aus kleinen Anfängen bis zu ſeiner heutigen Größe zu bringen. Heute zähle die Mannheimer Ortsgruppe über 3200 Mit⸗ glieder. Der Geſamtverband umfaßt eine Mitgliederzahl von 280 000. Mit warmen Worten gedachte der Redner der Männer, die mit dazu beigetragen haben, dies Werk zu ſchaffen. Einen ſchlichten Nachruf widmete er den auf dem Felde der Ehre gefallenen Helden. Die Zurückekhrenden aus dem Felde hätten jedoch den Glauben an den Wiederaufſtieg Deutſchlands nicht verloren und hofften, daß aus dem Zuſammenbruch Deutſchland einer beſſeren Zukunft entgegen gehen werde. Nachdem dann Frau Minni Leopold⸗Ruske die Arie „Dich teure Hallen grüß ich wieder“ von Rich. Wagner vorgetragen hatte, ergriff der Verbandsvorſteher Herr H. Bechly⸗Hamburg das Wort zur Feſtrede, die von tiefem nationalen Gefühl getragen war. Er ging davon aus, daß es von jeher, ſolange es Völker gegeben habe, immer eine Idee im Volk geweſen ſei, die die Geſchichte ge⸗ macht habe Die Idee habe die Völker aufwärts getragen und ge⸗ ſtützt. Beim einzelnen Menſchen ſei es ebenſo, auch er lebe einer Idee, aus der wieder der Charakter wachſe. Jedes Volk habe eine leitende Idee. Frankreich und England ſeien die Völker des Impe⸗ rialismus, Rußland vertrete die Idee des Panſlavismus und Deutſch⸗ land vertrete ſeit Anbeginn ſeiner Entwicklung die Idee der deutſchen Einheit und der deutſchen Freiheit. Die Einheit habe Deutſchland in ſeiner tauſendjährigen Geſchichte nicht ein einziges Mal gehabt. Das ſtungen vollbracht durch ſeine ſittliche Kraft. Sittliche Kraft allein halte ein Volk hoch und bringe es auch wieder hoch. Der Redner wies dann auf den nationalen Geiſt hin, der vor 25 Jahren zur Gründung des Mannheimer Vereins geführt habe. Bei früheren Feſtlichkeiten ſei das Volk wohl dabei geweſen, aber nicht mit ſeinem Innern. War das Feſt vorbei, ſo ſei der Anlaß desſelben vergeſſen geweſen. Beim D. H. B. herrſche heute noch der gleiche nationale Geiſt und Gedanke wie damals, er ſei ſeinen Grundſätzen treu geblieben. Beim Volk ſei der nationale Gedanke verloren gegangen; entſtanden ſei die Idee der kapitaliſtiſchen Staatswirtſchaft. Bei den deutſchen Arbeitern ſei eine materialiſtiſche Welle als Widerſpiel gegen den materialiſtiſchen Geiſt aufgetaucht, der im Kapitalismus ſtecke. Der Arbeiter ſei aber in ſeinem Innern deutſch wie jeder einzelne. Das richtige Heimat⸗ gefühl ſei beſonders in den Großſtädten durch die kaſernenmäßigen Bauten verloren gegangen. In den goer Jahren ſei die nationale Einheit angeſtrebt worden. Es wäre bezeichnend, daß der neue nationale Gedanke von der Arbeiterbewegung ausging; auch im jetzigen Deutſchland ſei es die Arbeitnehmerſchaft, in der der nationale Gedanke eine Stüße habe. Nur der nationale Gedanke könne im deutſchen Volke den Materialismus überwinden, der es zerriſſen habe. Gerade die nationale Gewerkſchaftsbewegung ſei mit dazu be⸗ rufen, aufbquen zu helfen. Der Redner widmete auch dem Verſailler Vertrag einige Worte. Herr Bechly ſchloß dann ſeine Ausführungen damit, den nationalen Gedanken immer hoch zu halten. Die Ausfüh⸗ rungen wurden mit großem Beifall aufgenommen. Anſchließend trug Frau Minni Leopold⸗Ruske einige Lie⸗ der vor, die dankbar aufgenommen wurden; die Sängerin mußte ſich zu einer Dreingabe entſchließen. Der zweite Teil war außer einer von Damen des Nationaltheaters ſehr ſchön dargeſtellten Tanzſzene „Künſtlerleben“, dem Humor gewidmet. Große Heiterkeit erregten die Pfälzer Vorträge von Frau Eliſe De Lank, die heiteren Lieder von Herrn Alfred Landory ſowie die Lieder zur Laute von Herrn H. Voiſin. Den Abſchluß bildete die Dialektſzene„Der Heirats⸗ kandidat“ in Mannheimer Mundart. Ddie drei zuletzt genannten. Künſtler überboten ſich gegenſeitig ſowohl im Spiel wie auch in humoriſtiſchen Einfällen. Der Erfolg war dürchſchlagend. Ein Tanz ſchloß die ſtimmungsvolle Jubiläumsfeier ab.. —Die Opkion für Deutſchland und Däuemark. Diejenigen Per⸗ ſonen aus dem an Dänemark abgetretenen Gebiet Nordſchleswigs, die ſich ihre deutſche Staatsangehörigkeit erhalten wollen, müſſen eine entſprechende Erklärung vor einer deutſchen Behörde(Options⸗ erklärung) abgeben. Für die Entgegennahnie einer ſolchen Erklä⸗ rung iſt in Baden jeweils das Bezirksamt zuſtändig, in deſſen Bezirk der Optierende gegenwärtig ſeinen Wohnſitz hat. Alle Amtshand⸗ lungen im Optionsverfahren ſind gebührenfrei. Wer für Deutſchland optiert hat, erhält von ſeiner zuſtändigen Heimatsbehörde eine Be⸗ ſcheinigung über die erfolgte Option, bezw. einen Staatsangehörig⸗ zenſchicht keine Sterndi Sternbilder zu ſehen, ſo daß ihre Verwertung zu Seſiſtellung der Ablenkung der Lichtſtrahlen Aun ſein 2 5 grüßte er die Vertreter des deutſchen Bankbeamten⸗Verbands, des = zum badiſchen Weinausfuhrverbot, das, wie wir berichteten, vom Miniſterium des Innern kürzlich mit ſofortiger Wirkung laſſen worden iſt, ſchreibt die Zeitſchrift„Weinbau und Kellerwir⸗ ſchaft“, daß ſich dieſes Verbot gegen die Ausfuhr von Wein nach d⸗ Schweiz richtet. In der Schweiz ſteht eine reiche Weinern bevor und die Keller der Weinhändler weiſen noch reichliche Wein⸗ beſtände auf. Außer Baden hat bisher kein Land ein Ausfuhrverbg⸗ erlaſſen. = Ein Karkoffelpreis von 1400 für den Jentner wurde von einer Reihe von Zeitungen in den letzten Wochen genannt, den Auf⸗ käufer bieten ſollen. Amtlich wird dazu mitgeteilt, eingeleitete Er⸗ mittelungen hätten ergeben, daß an dieſen Meldungen kein wahres Wort iſt. Offenbar handelte es ſich um eine bewußte Irreführung der Verbraucher und der Landwirtſchaft. Sollten Preistreibereien feſtgeſtellt werden, ſo wird auf das nachdrücklichſte dagegen einge⸗ ſchritten werden. =Aushändigung von Poſtſachen auf der Straße. Vielfach kann man wahrnehmen, daß die Briefträger auf ihren Beſtellgängen un⸗ terwegs von Geſchäftsleuten und anderen Perſonen mit einer ge⸗ wiſſen Regelmäßigkeit angehalten und um Aushändigung der Poſt⸗ ſendungen auf der Straße erſucht werden. Ein ſolches Verfahren verſtößt gegen den Grundſatz der Poſtverwaltung, die Sendungen dem Empfänger entweder regelmäßig ins Haus zu beſtellen oder ſie ihm regelmäßig nach abgegebener Abholungserklärung am Schalter auszuhändigen. Sodann leidet durch die Bevorzugung Einzelner die Beſtellung des ganzen Bezirks, denn zweifelsohne geht die Beſtel⸗ lung raſcher vonſtatten, wenn der Briefträger der Reihe nach Haus für Haus begeht, als wenn er auf offener Straße ſeine nach Straßen⸗ und Hausnummern geordneten Poſtſachen durchſuchen muß, um bald dieſem, bald jenem die Sendungen unterwegs zu verabfolgen. Außer⸗ dem erſcheint das Briefgeheimnis gefährdet, da die Antragſteller Ge⸗ legenheit haben, von Anſchriften der an andere gerichteten Sendun⸗ gen Kenntnis zu nehmen. Die Briefträger wurden ſtrenge angewie⸗ ſen, unterwegs keine Sendungen mehr auszuhändigen. Gegen die Preiskreiberei auf dem Wochenmarkk erläßt das Polizeiamt Gießen folgende ernſte Verwarnung:„Auf dem Wochenmarkte muß in einzelnen Fällen die Beobachtung gemacht werden, daß Käufer— insbeſondere Frauen— die Preiſe in unverantwortlicher Weiſe dadurch in die Höhetreiben, daß ſie den Marktverkäufern noch mehr boten, als ſelbſt dieſe für ihre Waren verlangten. Das Polizeiamt ſieht ſich veranlaßt, auf das Verwerfliche ſolchen Tuns hinzuweiſen und bemerkt dabei, daß ein ſolches Ver⸗ halten als ſtrafbare Preistreiberei betrachtet und unwei⸗ gerlich zur Anzeige gebracht wird. Falls derartige Fälle noch öfters vorkommen ſollten, wird das Polizeiamt der Erwägung der Frage näher treten, ob nicht die Namen ſolcher Täter der Oeffentlichkeit bekannt zu geben ſeien.“— Eine derartige Warnung wäre auch in Mannheim angebracht. veranſtaltungen Stédtiſche Konzerte im Roſengarten. Das einmalige Gaſtſpiel der Prima Ballerina der Mailänder Scala Jleana Leonidoff⸗ Maſſera mit ihrem 20 Mitglieder ſtarken Enſemble hatte eine große Anziehungskraft ausgeübt. Das Mailänder Ballett iſt nach allem, was wir geſehen haben, eine ſehr gute Schule. Seine ganze Kunſt vermochte es jedoch in keiner Nummer des umfangreichen Programms zu zeigen, da die choreographiſche Entfaltung auf der Bühne des Nibelungenſaals unmöglich war. Nur die wenigſten Solo⸗ und Enſembletänze erfuhren dadurch, daß nur Relief getanzt werden konnte, keine erhebliche Einbuße. Am Geſamtbild litt alſo— unverſchuldet— die Veranſtaltung. Halten wir uns alſo— ge⸗ wungen— an Einzelheiten. Wir ſahen ſchön gebaute, durchweg ſchlante Geſtalten; wohl durchgebildete Tänzerformen ſowohl bei den Damen als auch bei den Hexren. Die von Maler Aldo Moli⸗ nari entworfenen Koſtüme zeigten geſchloſſenen Farbenſinn und Herdor Phantaſie. Mit einem Wort, die Koſtüme waren ſchön. erdorben wurde ihre Wirkung im Tanzbild nur zu oft durch den mißfarbigen ärmlichen Vorhang, der der Bühne als Begrenzung diente. Die Auffaſſung der Tänze erſchien am originellſten in den koſtüm⸗ und theatergeſchichtlichen Nummern, in den Menuetten und Gavotten der„Rokoko⸗Bilder“ mit entzückender Muſik des 18. Jahr⸗ hunderts, und in der Commedia dell' Arte von Carlo Gozzi„Der Zahnarzt“, deren Charakter von den Mitwirkenden ebenſo ſicher erfaßt worden war wie von Bocherini⸗Monti, der eine vortreffliche Jahrmarksmuſik dazu geſchrieben hat. Ileana Leonidoff⸗Maſſera, Prima Vallerina und künſtleriſche Leiterin, iſt ſelbſt eine Tänzerin von jugendlicher Elaſtizität, graziös, doch nicht außergewöhnlich individuell. Das Erfreulichſte an ihren eigenen wie an den Dar⸗ bietungen des Enſembles iſt der ſtarke Einfluß der alten Ballett⸗ ſchule. Man tanzt mit den Füßen und iſt noch ſtolz auf Technik und Tricks. Der Beifall war ſehr ſtark. Er galt auch der dankens⸗ 90 Mitwirkung des Orcheſters unter ſeinem weeeee D. oſſi. M. Kommunale Chronik Seckenheim, 5. Okt. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt folgendes mitteilenswert: Gegen das vorgeſehene Ent⸗ wäſſerungsprojekt der Bahnbauinſpektion iſt nichts einzu⸗ wenden, wenn die Bahn geſtattet, die Privatbauten an die Anlage anzuſchließen. In dieſem Falle würde die Gemeinde anteilmäßig zu den Koſten beitragen.— Die Entwäſſerungsgeſuche der Baugenoſſen⸗ ſchaft werden genehmigt. Den Beamten kann ein Vorſchuß in Höhe eines Monatsgehalts zur Beſchaffung von Wintervor⸗ räten ausbezahlt werden. Die Rückzahlung hätte bis 31. März 1923 zu erfolgen.— Der Bildung eines Schulverbandes Seckenheim⸗ Ilvesheim für die Knabenfortbildungsſchule wird unter der Bedingung zugeſtimmt, daß die Gemeinde Ilvesheim ſich an ſämtliche Koſten, einſchl. derjenigen für Erſtellung einer Wohnung für den Lehrer, anteilmäßig beteiligt.— Die von der Baugenoſſen⸗ ſchaft für ihre Häuſer feſtgeſetzten Mieten werden als angemeſſen er⸗ achtet.— Für das Pchatjahr 1922 werden die Pachtzinſe wie folgt feſtgeſetzt: Gärten: 300, Klaſſe 1 200, Klaſſe II 160 /, Klaſſe III 120 J, Klaſſe IV 80 /, Klaſſe v 50 pro Ar. Mainz, 5. Okt. Die vom Statiſtiſchen Amt Mainz berechnete Indexziffer, der die Preiſe von 50 wichtigen Lebensbedürf⸗ niſſen(die Preiſe für Kleider, Schuhe und Wäſche ſind nicht be⸗ rückſichtigt) zugrunde liegen, berechnet ſich für den 1. Oktober auf 1738 gegenüber 1390 am 1. September d. J. Die Steigerung betrug alſo 348 Punkte oder 25/%. Die bedeutendſten Erhöhungen im Laufe des Monats September erfuhren die Kohlenpreiſe und als unmittel⸗ bare Folge davon die Tarife der ſtädtiſchen Werke. Die Indexziffer, die vom Stand der Preiſe am 1. Januar 1920 ausgeht, betrug am 1. Januar 1920 100, 1. Januar 1922 212, 1. April 1922 315, 1. Auguſt 1922 608, 1. September 1922 1390, 1. Oktober 1922 1738. Kleine Mitleilungen. In Hetzbach i. O. ſollte die Ge⸗ meindefjagd, die vor dem Kriege 3000 l koſtete, mit 180 000 verſteigert werden. Die Gemeinde iſt mit dieſem Preiſe nicht zufrie⸗ den ünd hat daher den Zuſchlag nicht erteilt.— Die Kreis⸗Väcker⸗ Innung des Kreiſes Erbach teilt mit, daß ſeit 2. Oktober 1800 Gr. markenfreies Brot 100 Mark koſten.— Fünfzig Millionen Mark hat die Stadt Worms beſchloſſen in Notgeld(Scheine zu 500 und Aus dem Lande Neubildung des Verwalkungsausſchuſſes des Landesamks für Arbeitsvermitllung FKliarlsruhe, 6. Okt. Der Verwaltungsausſchuß des Badiſchen Landesamts für Arbeitsvermittlung iſt nach einer Bekanntmachung des Arbeitsminiſteriums umgehend zu bilden. Er ſetzt ſich aus 18 Mitgliedern zuſammen, von denen je 6 Arbeitgeber, Arbanz⸗ nehmer und Gemeindevertreter ſind. Als Beiſitzer können nur Reichsangehörige beſtimmt werden, die mindeſtens 24 Jahre alt und im Beſitze der bürgerlichen Ehrenrechte ſind, ſie müſſen mindeſteng 6 Monate im Freiſtaat Baden wohnen oder beſchäftigt ſein. Die wirtſchaftlichen Vereinigungen ſowie die Vertretungen der Errich⸗ tungsgemeinden wurden durch die genannte öffentliche Bekannt⸗ machung aufgefordert, ihre Vorſchlagsliſten beim Arbeitsminiſterium bis ſpäteſtens 11. Oktober 1922 einzureichen. Dieſe Vorſchlagsliſten keitsausweis. Da die Optionsfriſt Ende dieſes Jahres abläuft, iſt es dringend geboten, die Optionserklärung umgehend vorzunehmen. ſollen auch Frauen berückſichtigen. Für die Beſtellung der einzel⸗ nen Beiſißer durch das Arbeitsminiſterium iſt Reihenfolge in der 1000.) auszugeben. 4. Seite Nr. 464 Mannheimer General-Anzeiger(mittag · Ausgabe) Monkag, den 9. Oktober 1922 Vorſchlagsliſte maßgebend, die Vorſchläge von mindeſtens 5 Bel⸗ ſitzern nebſt ihren Stellvertretern enthalten muß unter genauer An⸗ gabe von Vor⸗ und Zuname, Stand und Wohnort der Vorgeſchlage⸗ nen. Liegen mehrere Vorſchlagsliſten der wirtſchaftlichen Vereini⸗ gung vor, ſo ſind auf ſie die Arbeitgeberbeiſitzer nach der Zahl der in Baden beſchäftigten Arbeitnehmer, die Arbeitnehmerbeiſißer nach der Zahl der in Baden eingeſchriebenen Mitglieder zu verteilen; in beiden Fällen unter billiger Berückſichtigung des Schutzes der Mehrheiten. Werden keine Vorſchlagsliſten eingereicht oder ſind keine als Vorſchlagskörper geeignete wirtſchaftliche Vereinigungen vorhanden, ſo kann das Arbeitsminiſterium die Beiſitzer aus den Reihen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer auswählen. K Tauberbiſchofsheim, 6. Okt. Die Obſt⸗ und Kartoffel⸗ ernte ſind vorzüglich geraten. Die Kartoffeln werden auch im allgemeinen in einer ſolchen Größe angeliefert, daß man ſie ſchon mehr als Dickrüben bezeichnen könnte. Auch iſt erfreulich, daß die bisher angelieferten Kartoffeln keinen Fäulnisanſatz zeigen. Die Erzeugerpreiſe ſtellen ſich auf 300 Mark. Eltlingen, 6. Oktt. Zu dem Raubüberfall, der in der Nacht zum Donnerstag bei einer hieſigen alleinſtehenden Dame verübt wurde, wird noch berichtet, daß ſich die vier Räuber bei der Villeninhaberin als notleidende Studenten gemeldet hatten. Kaum waren ſie in der Wohnung eingelaſſen, erfaßten ſie die Dame, ſchleppten ſie in ein Zimmer und knebelten ſie. Als drei andere weibliche Mitbewohnerinnen herzukamen, wurden dieſe ſamt der Wohnungsinhaberin in den oberen Stock geſchleppt und mit gelade⸗ nem Revolver in Schach gehalten, während die Räuber ihr Ver⸗ brecherhandwerk ausübten.— Ein weiterer ſchwerer Einbruchs⸗ diebſtahl wurde am Donnerstag abend im Hauſe des Herrn Weßbecher ausgeführt. Die Diebe ſchoben den Rolladen in die Höhe, ſtiegen ein und ſtahlen einer dort wohnenden Kellnerin Kleidungsſtücke, Geld uſw. im Wert von etwa 30 000 Mark. —Forchheim bei Emmendingen, 6. Okt. Zu dem tödlichen Unglücksfall, der ſich hier ereignete, wird noch berichtet: Als der Jagdaufſeher Otto Joſef ſich mit ſeinem Freund, dem ver⸗ heirateten Schuhmacher Anton Steinbrunner, auf dem Nachhauſe⸗ weg befand, wollte Joſef ſein Gewehr entladen. Er kam hierbei an den Abzugsbügel des geſicherten Gewehrs und die volle Schrot⸗ ladung ging ſeinem Begleiter in den Unterlelb und führte den Tod des Steinbrunner herbei.. Nus der Pfalz Eine Beſichtigung der Pfälzer Verkehrseinrichkungen dp. Speyer, 7. Okt. Am 5. dieſes Monats hat Staatsſekretär Stingl des Reichspoſtminfſteriums, Abteilung München, eine acht⸗ tägige Beſichtigungsreiſe in der Pfalz beendet. Er beſuchte die Oberpoſtdirektion Speyer und die größeren Verkehrsämter ein⸗ gehend und widmete ſein volles Intereſſe allen Einrichtungen und Fragen des Poſt⸗, Telegraphen⸗, Telephon⸗ und Poſtſcheckamts⸗ betriebs, desgleichen den perſönlichen des Poſt⸗ und Tele⸗ graphenperſonals.— U. a. ſtattete er auch dem Regierungspröſiden⸗ ten in Speyer und dem Vorſitzenden der Handelskammer —im Ludwigshafen am Rhein ſeinen Beſuch ab. Es konnte die Ueberzeugung gewonnen werden, daß dieſe Reiſe dem Staatsſekretär Anlaß geben wird, wie ſeither ſchon ſo auch künftig den beſonderen Verkehrsbedürfniſſen und Berhältniſſen der Pfalz, ſoweit dies irgend⸗ wie möglich iſt volle Rechnung zu tragen. ** Auf Veranlaſſung der pfälziſchen Kreisregierung tritt am Montag jeder Woche in Ludwigshafen eine Preisnotierungskommiſſion für Kartoffeln zu⸗ ſammen. Sie beſteht aus Vertretern des Handels, der Landwirt⸗ ſchaft und der Verbraucher. Ihre Aufgabe iſt nicht, Angemeſſen⸗ heits⸗ oder Richtpreiſe feſtzuſetzen, ſondern in jeder Woche für die Rheinpfalz die talſächlich gezahlten Preiſe für Kartoffeln zu ermit⸗ teln und zu notieren. Die Preiſe werden in der Tagespreſſe ver⸗ öffentlicht. önnen den Polizei⸗ und Juſtizbehörden einige Anhaltspunkte dafür bieten, ob in einzelnen Fällen bei der Ver⸗ zußerung von Kartoffeln Preistreiberei vorliegt. Speyer, 6. Okt. Der Pfälziſche Biſchof Dr. Ludwig Se⸗ baſtian feierte heute ſeinen 60. Geburtstag. Zu Franken⸗ ſtein in der Pfalz geboren, wurde er 1887 zum Prieſter geweiht und im September 1917 zum Biſchof konſekriert, ſo daß er alſo 5 Jahre teils Kriegszeit, teils in der ebenſo ſchweren Nachkriegszeit das Amt eines Oberhirten ausübt. Er iſt trotz ſeines vorgeſchritte⸗ nen Alters noch unermüdlich kätig. Keine Reiſe iſt ihm zu be⸗ ſchwerlich und keine Pfarrei zu entlegen. Neuftadt a. d.., 8. Okt. Die allgemeine Weinleſe iſt hier in vollem Gang. Was die Menge der Trauben betrifft, ſo werden die Erwartungen vielfach übertroffen und auch die Qualität des Moſtes iſt beſſer, als man erwartet hatte. Zweſprücken, 6. Okt. Die Freie Bauernſchaft hat die Löhne für Fahrten abermals hinaufgeſetzt. Es koſtet jetzt ein Zwei⸗ ſpänner⸗Fuhrwerk die Stunde 450 Mark, ein Einſpänner 300 Mark, auswärtige Fahrten ſind 50 Prozent keuerer. Neues aus aller Welt —Durch Reviſſonsurleil zum Millionär geworden. Recht uner⸗ wartete Folgen hatte ein Strafverfahren, das vor dem Berliner Land⸗ gericht zu Ende geführt wurde. Es hatte ſich der Hauseigentümer Heinrich Heitmann unter der Anklage des unerlaubten Hal⸗ tens eines Spielklubs zu verantworten. Heitmann iſt eine nicht nur in Berliner Spielerkreiſen, ſondern auch in Sportkreiſen ſehr be⸗ kannte Perſönlichkeit. Heitmann hatte in ſeinem Hauſe in der Eſ⸗ planade einen Spielklub errichtet, in dem eines Nachts die Kriminal⸗ polizei erſchienen war und neben den Spielgeräten einen größeren Betiag in Dollar und engliſchen Pfunden beſchlagnahmte. In der erſten Verhandlung hatte die Strafkammer die Einziehung dieſer be⸗ ſchlagnahmten Sachen ausgeſprochen. Auf die von Rechtsanwalt Dr. Julius Meyer(Berlin) eingelegte Reviſion hob das Reichsgericht dieſes Urteil auf, indem es glei hzeitig ausſprach, daß lediglich die Beſchlagnahme der Spielgeräte zuläſſig 11 Dies hatte zur Folge, daß in der jezigen Verhandlung die beſchlagnahmten ausländiſchen Geldforten freigegeben werden mußten. Hierdurch iſt Heitmann in⸗ kalge der inzwiſchen eingetretenen Markentwertung zum mehrfachen Millionzr geworden. — Ein nachahmenswerkes Beiſpiel. Ein nachahmenswertes Bel⸗ ſpiel gab Hotelbeſtzer Heinrich Pieper und ſein geſamtes Per⸗ ſonal in Goslar. Bis zum Hausdiener herunter zeichnete jeder einen angemeſſenen Betrag von dem ihnen durch den Verkehr mit Auslän⸗ dern zugefallenen Geſchäöftsgewinn zur Linderung der Not Minder⸗ — Es wurden im ganzen 71 000 Mark auf dieſe Weiſe auf⸗ gebracht. — BHacen ohne Karkoffeln. Ein Transportarbeiterſtreik beein⸗ flußt die Kartoffelverſorgung der Stadt Hagen in ungünſtiger Weiſe, Im Güterbahnhof ſtehen die Eiſenbahnwagen reihenweiſe und können nicht abgeſoden werden, während in der Stadt Kartoffeln kaum aufzutreiben ſind. — Erdrutſch in Vad Gaſtein. Der Kurort Gaſtein iſt, wie von dort gemeldet wird, von einer furchtbaren Kataſtrophe bedroht. Der ſeit Wochen anhaltende Regen hat auf dem Stollen⸗ oſtrand des Graukogel das Erdreich ins Rutſchen gebracht, wodurch nicht nur die dort ſtehenden Gebäude, ſondern auch die weltberühm⸗ ten Heilquellen aufs ſchwerſte gefährdet ſind. ):( Ludwigshafen, 6. Okt. eeeeeeeeeeee Waſſerſtanssbeobachtungen im Monat Oktober Abein⸗Pegel f3 7.. Neckar-Fegef 7...J.] 5. Mannheim 2— 5 e Schuſterinſele) 2. 1,%.J2 00.372.30..45 Keht 3180 486 8 008 .9.94f0. 80.99 1 9 752 Hei Marau..931934.864˙89 Mannbeim„.033.563.94 3 80 dens 2,6% 82.85 NRön.6½,1½.61.672.70 Mannheimer Wetterbericht v. 9. Okt. morgens 7 Uhr Thermometer:.4 C. Niedrigſte Temperatur —5 0, Liter Barometer 257½ mm. achts: 6,0e C. Höchſte Temperatur geſtern: 9,00 C. Nied den ain. Nord 4, tegneriſch. Handel und Industrie T. Frankfurter internationale Messe Von unserem nach Frankfurt entsandten..-Vertreter) Frankfurt a/., 8. Oktbr. Im Hause der Technik eröffnet Stadtrat Dr. Landmann mit schlichten, aber eindringlichen Worten die 7. internatio- nale Messe. Bald ergießt sich ein unentwirrbares Menschen- gedränge über das weite Messegebäude. Sprachen aller Weltteile dringen an das Ohr. Der internationale Charakter der Messe tritt einem auf Schritt und Tritt sinnfällig vor Augen. Die Verbindungen der ausländischen Käufer mit dem deutschen Erzeuger sind infolge der übersichtlichen Ordnung schnell geknüpft. Das gesamte deutsche Gewerbe ist hier in grandiosem Plane scharf nach Branchen geordnet. 155 Vergleichbarkeit der Angebote läßt nichts zu Wünschen rig. Ohne weiteres gibt die diesjährige Herbstmesse ein Wahr⸗ heitsgetreues Spiegelbild unserer wirtschaftlichen Lage. Selbstverständlich steht die Entwicklung des Geschäfts scharf unter dem Eindruck der fortdauernden Markentwertung. Greifbare Ware zu festen Proisen findet schnell Käufer, da- Feide werden Angebote mit längerer Lieferfrist und frei- leibenden Preisen kühler bebhandelt. Man beobachtet, daß viele ausländischen Aufkäufer doch vor zu hohen Preisen zurückschrecken und z. T. nur kleinere Order in Auftrag geben. So entwickelt sich das Geschäft in manchen Branchen etwas langsam. Man bemerkt ohne weiteres, daß viele unserer Erzeugnisse bereits scharf an der Grenze der Welt- marktpreise stehen, ja teilweise diese überschritten haben. Ein abschließendes Urteil läßt sich über das Geschäft noch nicht geben. In Textilwaren ist die Kauflust sehr rege, hier werden auch die hohen Preisforderungen fast glatt bewilligt. Stark entwickelt sich ferner das Geschäft in Leder-Luxus- waren. Ohne weiteres lassen sich wichtige Schlüsse auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft und auf den Beschäf- tigungsgrad der deutschen Industrie durch eine aufmerksame Beobachtung des Geschäftsganges auf der Messe ziehen. Vielleicht entspricht die Zahl der ausländischen Aufkäufer kaum der gehegten Erwartung. Ein Rundgang überzeugt sehr schnell von der weitsich- tigen und großzügigen Anlage. In der Festhalle stehen die deutschen Textilwaren in scharfem Wettbewerb mit den aus- ländischen Erzeugnissen. Die Gruppierung ist hier infolge der günstigen Raumverhältnisse außerordentlich günstig durchgeführt. Einen großen Raum nimmt die Abteilung Schuhe und Leder für sich in Anspruch. Besonders stark ist der Andrang in der Halle für Lederwaren, Reiseartikel, Galanteriewaren, Seifen, Parfümerien, Schmuckwaren. Die Abteilung für Möbel und Zubehör ist im Gewerbemelhaus untergebhracht. Allgemeine Anerkennung löst das„Haus der Technik“ mit Maschinenbau, Elektrotech- nik, Beleuchtung, Heizung und sanitären Anlagen aus. Die süddeutsche Industrie ist wirkungsvoll vertreten, auch eine größere Anzahl bekannter Mannheimer Firmen mit ihren Erzeugnissen. Bekannte deutsche Groß- industriefirmen und große Werke haben hier vorzügliche Ausstellungen ihrer Erzeugnisse vorgenommen. So studiert man beispielsweise gern die vorzügliche Ausstellung des Scheidemandel-Konzerns, dis mit einer Erzeugung von zwei Drittel der gesamten deutschen Knochenleim-Pro- duktion innerhalb dieses Haupt-Industriezweiges eine über- ragende Stellung einnimmt Die in großzügigster Weise durchgeführte Anlage der Messe läßt Geschmack, Organisationstalent und Wirtschaft- liche Zweckmäßigkeit in der Anordnung und Gruppierung erkennen. So ist die diesjahrige Frankfurter Herbstmesse ein Wahrzeichen rastloser, deutscher Fortschrittsarbeit, un- beugsam zäher Willens- und Schaffenskraft, ein Merkmal zum Willen wirtschaftlicher Wi- deraufbauarbeit. Es ver- einigt sich hier in vollendeter Weise höchste ethische Kraft mit stärkstem wirtschaftlichem Wollen. Möge die Frank- furter Messe das Omen einer besseren und glücklicheren deut- schen Zukunft sein. Die Börsenwoche —. Die neue Markentwertung und die neue stürmische Aufwärtsbewegung der Devisen hat an der Börse wieder die Rückwirkungen jener Markflucht hervorgerufen, in deren Zeichen die deutschen Wertpapiermärkte fast das ganze vorige Jahr hindurch gestanden halten. Die Markflucht nach der Seite der Warenbeéestände hat nachgelassen, weil die An- näherung der deutschen Warenpreise an die Weltmarktpreise und die Kalkulationsschwierigkeiten die Anlage großer Kapitalien in Warenbeständen als riskant und unsicher er- scheinen lassen, 8o wählt man denn auf der Flucht vor der Mark den beweglichsten Sachwert, das Wertpapier, wobei hauptsächlich— abgeschen von der Spekulationssucht— die Erwägung eine Rolle spielt, daß die Wertpapiere in ihren Kursen, rein rechnungsmäßig, nicht im entferntesten der Markentwertung und der automatischen Preissteigerung aller übrigen Waren gefolgt sind. Das Publizum bevorzugte in dieser Woche noch mehr als bisher die Valutapapiere und jene deutschen Industriewerte, die durch ihren auslän- dischen Besitz sich der Bezeichnung„Halbvaluta- werte“ anschmiegen. Dazu gehörten vor allem Kammgarn Stöhr, Heckmann, Gebrüder Goedhardt, Elektrische Licht und Kraft und Gesellschaft für elektr. Unternehmungen, ferner die Auslandsbanken. Unter den direkten Valuta- standen diesmal die Kolonialwerte an erster telle, sie erfuhren fast durchweg geradezu sensationelle Kurssteigerungen, die größten Kurssteigerungen seit Be- stehen der Berliner Börse. Einmal deshalb, Weil England diese südafrikanischen Gesellschaften systematisch aufkauft, und zum anderen deshalb, weil ihr Besitz dem deutschen Käaufer die Möglichkeit gewährt, ohne sich Devisen hinzu- legen, ein regelmäbiges Einkommen in ausländischer Valuta und damit die Anpassung an eine Weitere Geldentwertung sich zu sichern. Auch die ausländischen Eisenbahnaktien, insbesondere Canada, sowie alle ausländischen Renten, gingen von neuem scharf nach oben. Von der Markflucht profitierten auch die Aktien solcher Gesellschaften, die regelmäßige Valutagewinne erzielen, 80 Schifkahrtswerte(bei denen auch die Aussicht auf Aufhebung des Verbotes der Ausfuhr dieser Papiere an- regte), Kalipapiere und Anilinwerte. Stürmisch war die Kauftätigkeit aber auch am Markte der Industriewerte, Wo- bei die Werte bevorzugt wurden, die noch reines Goldkapital haben, oder die wenigstens ihr Aktienkapital noch nicht all- zusehr verwässert haben. Die Gelderleichterung an der Börse begünstigte die Aufwärtsbewegung. Freilich konnte man sich nicht der Befürchtung erwehren, daß die neue Deyisensteigerung und die unübersehbare Kette der Preis- steigerungen allmählich wieder eine neue Geldverknappung hervorrufen könnten, zumal die Geldgeber darauf bedacht sind. Börsengeld nur auf kurze Termine wegzugeben. Auf die neuen Geldsorgen hin nahm auch die berufsmäßige immer wieder Realisationen vor, zumal bei ihr auch Befürchtungen vor den Rückwirkungen der Absatz- stockungen auf die Industrie bestehen. uf der anderer Seite übten günstige Dividendenschätzungen immer wieder eine animierende Wirkung aus, Da die meisten Werke ge- nötigt sein werden, zur Beschaffung neuer Betriebsmittel Luxusartikel und neue Aktien auszugeben, so sind offenbar die Verwaltungen darauf bedacht, durch Dividendenerhöhungen den Aktionären den Bezug junger Aktien schmackhafter zu machen. Und dies umsomehr, als die Dividenden augenblicklich nur einen lächerlich geringen Prozentsatz der gezahlten Löhne und Steuern ausmachen. Außerdem rufen neue Auslandskäufe und Gerüchte von neuen großen Kombinationen im Rhein- lande und in Oberschlesien immer wieder neues Interesse kür die Industriewerte hervor. Am Montanaktienmarkte standen wieder die Stinneswerte im Vordergrunde, ferner die Oberschlesier, an- gesichts der Fusion Oberbedarf-Donnersmarckhütte. Die Kapitalserhöhung der Laurahütte wirkte allerdings ent- täuschend. Unter den Elektrowerten gingen Siemens& Halske wegen ihrer Zugehörigkeit zum Stinneskonzern scharf nach oben. Auch am Petroleummarkte spielte der Stinnes- konzern insofern eine Rolle, als erzählt wurde, daß er sich an den internationalen Petroleumgeschäften beteiligen wolle. In diesem Zusammerhange wurden besonders Deutsche Erdöl und Internationale Petroleum Union scharf gesteigert. Der Markt der Einheitswerte wWar wieder der Schauplatz starker Kurssteigerungen, die dann wieder zu Parallel- bewegungen in den variablen Werten führten. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Post erfolgt in der Woche vom.—15. Oktober zum Preise von 6500 für ein Zwanzigmarkstück und 3250„. für ein Zehnmarkstück. Für ausländische Goldmünzen wer- den entsprechende Preise bezahlt. Der Ankauf von Reichs- silbermünzen durch die Reichsbank und Post erfolgt vom 9. Oktober ab bis auf weiteres zum 150fachen des Nennwertes. Kapitalserhöhung. Die Firma Philipp Holzmann.-G. schlägt die Erhöhung des Stammkapitals um 74,7 auf 158,4 Mill. vor, worin früher ausgegebene 9 Mill. Vorzugs- aktien enthalten sind, die in Stammaktien umgewandelt wer- den sollen. Außerdem werden 9 Mill. ½ neue, mit 259% ein- zubezahlende 6% ige Vorzugsaktien mit 16fachem Stimmrecht ausgegeben. Die Vertretung des russischen Außenhandelssyndikats in Berlin. Das Allrussische Textilsyndikat in Moskau, das bekanntlich das Außenhandelsmonopol der russischen Sowiet- republik Wahrnimmt, hat, wie die„TextilWoche“ erfährt, ihre Vertretung in Berlin, Lützowufer 1(Vors. Nogin) ein- gerichtet. —. Der Rückgang der deutschen Kaufkraft und die dänische Viehausfuhr. Der Handel Dänemarks mit lebendem Vieh stößt gegenwärtig im Auslande auf große Schwierig- keiten. Deutschland kann infolge der außlerordentlichen Ent- Wertung der Mark überhaupt nichts mehr kaufen. Nach Norwegen wird zwar einiges Vieh exportiert, aber das Ge- schäft wird durch den erb en norwegischen Einfuhrzoll wesentlich eingeschränkt. Nur Belgien soll, wie in ein⸗ geweihten Kreisen verlautet, demnächst seinen Markt der dänischen Vieheinfuhr wieder öffnen. Nach einer Aeuberung des Staatskonsulenten Faber ist gar nicht daran zu denken, England zur Oeffnung seiner Grenzen für die dänische Vieh- einfuhr zu veranlassen. Die Verhandlungen mit Frankreich werden zwar noch fortgesetzt, aber man hat bereits jede Hoffnung auf ein günstiges Ergebnis aufgegeben. Deuisenmarkt Mannheim, 9. Okt.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Vork 2485(2200), Holland 96 350(85 000), London 11 000 (9700), Schweiz 46 500(41 000), Paris 18 900(16 700), Italien 10 650(9410). New Vork, 7. Okt. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 0,044(0,04) cents, Was einem Kurs von 2352,94 (2162,16) entspricht. New Vork, 7 Oktor(wS) Deulsen. 5 6 7 Spanlen 16.17.18 Frankreloͤn.5.61] Sohwelz 18.67 18.82 Itallen.789 30 Belglen.11 7½ England 441.42 Deutschland.04.04 Waren und Mäarkte Erhöhter Mehlpreis. Die Süddeutsche Mühlenvereinigung hat den Richtpreis für Weizenmehl Spezial 0 um weitere 500 J auf 14 900 pro dz erhöht. Die neuen Brikettpreise, die auf Grund der Lohnerhöhung und der Steigerung der Pechpreise laut Beschlufl des Reichs- kohlenverbandes mit Wirkung vom 1. Oktober festgesetzt sind, lauten wie folgt: Brikelts 1. Klasse 7853, 2. Klasse 7851„ und 3. Klasse 7819 je Tonne. Erhöhte Benzolpreise. Der Benzolverband G. m. b. H. in Bochum hat, mit Wirkung vom 9. Oktober ab die Klein- verkaufspreise wWie folgt festgesetzt: Tetralitbenzol 164 A, Lösungsbenzog II 146 A, Schwerbenzol 90 4 für ein Kilo ab Hauptverkaufsstelle. 9 Höhere Sodapreise. Das Soda-Syndikat setzte den Preis für kalzinierte Soda mit Wirkung vom 1. ds. Mts. ab auf 2400 fest. Woeitere Erbhöhung der Nähgarnpreise. Die Vertriebs- sellschaft Deutscher Baumwoll-Nähfaden-Fabriken hat, wie le„Textil-Woche“ erfährt, den Aufschlag auf die Liste vom 21. 8. 22 mit Wirkung vom 6. Oktober ab um 30% auf 105% erhöht. Amerikanischer Funkdienst New Lork, 7 Okthr.(8) Funkdlenst.(Machdruok vorboten) 2 7. J Zak. zus. 42000 42000 stand wt 12.30 12.50 Laftee ſoko 10. 10] ektrolyt 14.— 14. Ored. gal..—.— Hovember.10„.0 Ainn loko 32.— 33.— Luok Centrk.2. Mürz.07 3. 1 lel.50).50 Ternentin 139.— 140.— Nal.08 8. 8 Eink.87.67 Savannah 131.30 32 75 IEU.90.0 Slsen.20 32.5% J. Orl aum 20.88.88 Dezemb..55.64 Welbhleon.25.75 Velzen rot—.— 13152 daumw. ioko 21.50 1% Sohmalr wi. 12 52 12.55 fart oko 132 50 150.50 Oktober 21.25 2ʃ.3,% Talg.25.25 4als loko 83.20 66.75 November 150.1 Saumwsatöt.785.— fehf niedr.F. ,15.15 dezember 2161 21.6 Novbr..27.25 nöohst Pr..90.90 Januar 21.43 21.18 Potrol. oases 16.— 16.— Zetrdfr Engl..06.06 Februar 21.80 21.51] tanke.50 6. Lontinent.—.— Ohioago, 7. Oktör,(Wa) funkdtenst.(Machdruok verboten. 6 J. wWelzen Okt. 108.5 107.78 floggen Mel 72.— 72.5[ Schwelne Dez(.50 109.18] Schmalz 11.4 11.5½leloht nledr..38.35 nals Ork. 60 8, 62. Nov..37.0 nöonst..65.90 Jez..% 985 pork Ukr schw. nlede..70.75 nater Ber, 39.45 28.— Klpnen dkt. 10.75 11.75 döohst..00.85 1 Aai 2941 28.60 Speok gledr. 11.— 11.—Fuf. Chioago 15000 3000 Roßgen Dez. 70.560 71.40 höüochst. 12.23 12.5 Wosten 78.00 36J00 Schikfrahrt Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd Bremen. Bremen— Australien: D.„Göttingen“ am 1. 10. in Hamburg. Bremen—Ostasien: D.„Schlesien“(ausgehend) am 2. 10. in Hamburg. D.„Pfalz“(heimkehrend) àm 85 Bremerhaven. D„Holstein“(heimkehrend) am 3. 10. ab Malta. ——— eber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mann eneral⸗Anzeiger, G. 25 b. H. agee 6, 2. 8 Direktion Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Herausg i 9. in eeeneee 1e n dannr —— i 0a 0 iren 1SSSrLSanies 5 0 5 5 0 0 Der Sport vom Sonntag. Nr. 36 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Monkag, den 9. Oktober 1922 rKKaoarl vromn akag Knebelung des Sportes durch Steuern Es iſt nun wirklich Tatſache geworden, daß manche ſportlichen Veranſtaltungen nicht mehr abgehalten werden können. Und wa⸗ rum? Nur einzig und allein, weil ſie ſo hoch zur Steuer herangezo⸗ gen werden, daß den Veranſtaltern nicht der erſehnte Reingewinn, den ſie gerade heute doppelt nötig haben, verbleibt, ſondern daß ſie oft noch recht beträchtliche Unkoſten haben. Der Staat gibt jährlich Hunderttauſende für die großen deutſchen Sportverbände zur Ver⸗ anſtaltung ſportlicher Wettbewerbe und Materialbeſchaffung her, die bei der heutigen Geldentwertung nur einen Tropfen auf einen heißen Stein darſtellen. Dem Staat fällt die Aufbringung dieſes Tropfens aber ſchwer. Seine Wohltätigkeit bleibt in dieſer Richtung daher auch immer ſehr zweifelhafter Art. Das was er mit Hunderttauſen⸗ den von Mark in die deutſche Sportbewegung ſteckt, ſuchte er auf der underen Seite zu Millionen Mark wieder durch Beſteuerungen der unſinnigſten Art herauszuholen. Erinnern mag zum Beiſpiel nur an das Automobil⸗ und Motorradrennen in Rüſſels⸗ Heim in dieſem Frühjahr werden, bei dem ſich die abzuliefernde Steuerſumme auf über eine Million belaufen haben ſoll. Bedenkt man nun, daß ein veranſtaltender Verband oder Verein auch noch einigermaßen anſtändige Preiſe ſtellen muß, um ſeine Konkurrenzen beſetzt zu ſehen, und bedenkt man, daß die Stiftungsfreudigkeit in dieſer Hinſicht von ſeiten der Privatperſonen ſehr nachgelaſſen hat, ſo ergibt ſich ein ſehr ungünſtiges Bild. Noch ungünſtiger wird dies aber, wenn man die übrigen Koſten, die mit einer ſolchen Veranſtaltung verknüpft ſind, in Kalkulation ſtellt. Die Inſtandhaltung und ⸗ſetzung der Bahnen und Anlagen, in denen die Konkurrenzen zum Austrag gebracht werden ſollen, ver⸗ ſchlingen Unſummen. So wie es z. B. in den Reitervereinen gemacht wird, daß pro Meetingstag eine vom Verein jeweils den entſprechen⸗ den Anforderungen angemeſſene Summe, die ganz beliebig hoch ge⸗ halten ſein kann, von ſedem Mitglied laut Statuten verlangt werden kann und wird, iſt auf die Dauer doch ein unhaltbarer Zuſtand. Es geht nicht an, daß ſchließlich die durch die Gewinnſucht des Staates verurſachten Unkoſten einer im nationalen Sinne bedeutenden Ange⸗ legenheit von den Mitgliedern eines Vereins getragen werden müſſen. Entweder können ſich ihm nur Leute widmen, welche dazu das nötige Geld haben, und das ſind ſehr oft nicht gerade die edelſten Charaktere, oder aber es wird ſchließlich in manchen Vereinen, die hicht gerade einen Volksſport wie z. B. Fußball betreiben, der Ab⸗ gang an Mitgliedern ſo groß ſein, daß eine Auflöſung erforderlich wird, und damit iſt dann eine Knebelung der Sportbewegung er⸗ veicht. Würde der Staat den Sport aber ſteuerfrei machen, wozu er kraft ſeiner nationalen Bedeutung ein Anrecht hat und undererſeits Erleichterungen zur Durchführung ſport⸗ licher Veranſtaltungen in jeder Weiſe einführen, dann brauchte er wohl kaum Jahr für Jahr große Summen zur Unter⸗ ſtützung der Sportbewegungen auszuwerfen und infolge ſeiner Finanzkalamitäten in die Verlegenheit zu kommen, dieſe Unkoſten wieder durch unſinnige Beſteuerungen der ſportlichen Veranſtaltun⸗ gen, Vereine und Verbände einzutreiben. Vielleicht wird dieſer Vor⸗ chlag von den teilweiſe grauenhaften Theoretikern der Sportbewe⸗ gung gegenüber in den Regierungskreiſen bekannt und gewinnbrin⸗ gend verarbeitet, dann wäre ein großer Schritt vorwärts getan und beiden Teilen, dem Staat ſowie der Sportbewegung geholfen. Nach dem bisher Erlebten und Geleiſteten darf aber die Sportbewegung m ein verſtändnisſinniges Entgegenkommen erwarten. Wenn der Staat nämlich irgendwo noch etwas herauszuholen können glaubt, iſt er wie ein Vampyr, der ſein Oper nicht mehr losläßt und es ausſaugt, bis es vollkommen entkräftet ſtirbt. Bzd. Die ſonntägigen Fuß ballwettkämpfe Die Ligaſpiele im Rheinbezirk Odenwaldkreis Mit dem knappſten aller Ergebniſſe ſchlug der Bezirksmeiſter V. f. R. ſeinen ſtärkſten Rivalen Waldhof. Zwar iſt nach dem Spielperlauf der:0⸗Sieg nicht gerechtfertigt, aber die größere Durchſchlagskraft im Angriff gab den Ausſchlag. Mit demſelben Er⸗ gebnis unterlag die Neuoſtheimer Spielvereinigung B. f. L. Neckar au, auch hier gewann nur die glücklichere Bartei. Spp. Darmſtidt konnte auch bei Phönir Mann⸗ heim keine Lorbeeren ernten. Mit einer:0⸗Niederlage mußten die Heſſen die Heimreiſe antreten. Für die übliche Ueberraſchung ſorgte B. f. T. u. Rſp. Feudenheim, der dem M. FF.⸗C. 1908, auf eigenem Platze, die ſo dringend notwendigen Punkte entriß. Pfalzkreis 188 Unſere Befürchtung iſt eingetroffen. Der Meiſter Phönix Nadwigs halen mußte in Pirmaſens beide Punkte laſſen. 3 app, aber ſicher meiſterte Pfalz den V. f. B. Zweibrücken. war der Schütze des ſieg, und punktebringenden Treffens. 85 äußerſt ſchlechten Vodenverhältniſſen mühten ſich 1903 Lud⸗ und Fv. Frankenthal um die Punkte. Zwei kreſſen E ſicherten den Sieg für die Zitronen. Das Lokal⸗ Steg des V. f. brachte den erwarteten knappen Die Tabellen lauten nunmehr: Odenwoldkreis an Vereine Spiele Gew. Unent. Verl. Tore Punkte ——4— 5 4 1 12 25 3 5 arau 5 4 0 1 8·1 8 — 5 3 1 1 a8 1 120 3 6 3 1 85 140 7 1595 enheim 6 2 2:10 6 1807 2 3 6177 4 Darmſtad! 6 0 1 5 2 15 1 5 4 Pfalzkreis ereine piele Gew. Unentſch. Verl. Tore unkte Pfalz Ludwigshaſen 5 4 1— 1014 1 9 190% Sudwigshafen 39 1 1118 9 C. Pirmaſens 6 4—. 2 15˙8 8 1. Ludwigshafen 8 1 9 13 6 B. f. R. Kaiſerslautern 4 2 55 2.5 4 .-B Frankenthal 5 1 4.10 2 iAB Zweibrücken 50 1 4112 2 ., B. Kaſſerslautern 8— 75 5 1212 0 B. f. R. mannheim 9755 555 Turnoerein Baldhof:0(.0) en 2: Das von der Mannheimer S e portsgemeinde mit Span r⸗ 88 N brachte den 7000 eſchienenen Jae ruße kt⸗ Meſer un die gezeigten Leiſtungen wären beiderſetts eines 5 s nicht würdig. Wohl zeigte Waldhof in der erſten Halbzeit orzügliches Kombinationsſpiel im Felde, das oft an die Glanz⸗ —.— des Altmeiſter⸗ erinnerte, aber vor dem Tore verſagte die Elf 125— V. f. R. brachte es überhaupt zu keiner einheitlichen Lei⸗ die 15 ohl begann das Spiel vielperſprechend für die Raſenſpieler, f—2 nach Beginn ſchon zwei Ecken erzielten. Langſam aber ewannen dann aber die Schwarzblauen an Boden, die Läufer⸗ Meiſters unterliegt mehr und mehr dem ſtändigen Druck 155 abennene, aber Unentſchloſſenheit vor dem Tore und glän⸗ 5 1 wehrarbeit des gegneriſchen Verteidigungstrios ließen keinen begiun zu. So wurden korlos die Seiten gewechſelt. Nach Wieder⸗ in wurde der harte Kampf ſchärfer und ſchärfer und überſchritt Eine große Roheit Brik⸗ Stürmer noch einige gute Chancen, die aber nicht verwertet werden. Die letzten Minuten ſieht man Waldhof nochmals im Angriff, doch das Glück läßt ſich nicht mehr zwingen. Beim Schlußpfiffe iſt V. f. R. mit:0 Sieger. 5 Der Schiedsrichter, ein Herr von Durlach, hätte viel energiſcher eingreifen müſſen. F. M. F. Cl. Phönix—Sporlverein 98 Darmſtadt:0(:.) Beide Mannſchaften hatten ſich zur Austragung ihres Ver⸗ bandsſpieles in Anbetracht des Treffens V. f..—Waldhof auf Sonntag Vormittag goeinigt. Der Platzverein trat ohne ſeinen Torwart Hügel und ohne Kraus an. Anſtelle von Kraus verteidigte Rohr mit gütem Erfolg. Bei leichter Ueberlegenheit der Mann⸗ heimer erzielten dieſe in der 20. Minute das 1. Tor. Bis zur Pauſe gelang keiner Partei mehr ein Erfolg, bis dahin lagen abwechſelnd beide Stürmerreihen in der Offenſive. Nach dem Wechſel zunächſt offenes, verteiltes Spiel, bis Phönix in der 12, Minute einen zweiten Treffer anreihen konnte, über deſſen Gültigkeit die Gäſte lange Zeit mit dem Schiedsrichter debattierten. Der Platzinhaber nahm das Spiel nun durchweg in die Hand, die Gäſte verlegten ſich mehr auf Durchbrüche, die ſedoch oſtmals ganz gefährliche Situatio⸗ nen brachten und der Phönix⸗Verteidigung ſchwere Arbeit ver⸗ urſachten. In der 25. Minute wurde ein Durchſpiel Kohl's unfair unterbunden; der Elfmeter wurde verwandelt. 370 für Phönix. Nicht lange darnach mußte der l. Gäſteverteidiger wegen Auflehnung gegen die Schiedsrichterentſcheidung das Spielfeld räumen, vorher war bereits ein Mitſpieler wegen Verletzung vom Platze gegangen. Die 9 Mann der Gäſte wehrten ſich weiter tapfer. Kurz vor Schluß konnte Phönix einen 4. Erfolg erzielen, womit das Spiel ſein Ende erreichte. Phönir zeigte im Allgemeinen eine nette Leiſtung, nur die beiden Außenſtürmer hatten anſcheinend einen ſehr ſchlechten Tag. Darmſtadt hatte im Sturm ſein Schmerzenskind wie immer, wenn auch eifrig und flink geſpielt wurde, ſo fehlte die Durchſchlags⸗ kraft und der geſunde Torſchuß. Die Hintermannſchaft war ſehr gut. Der Schiedsrichter war dem Spiel nicht die geeignete Per⸗ ſönlichkeit. Er lleß nur zu oft unnötige Schärfe zu.— M. F. C. os— T. u. R. Jeudenheim:2. Eckball:1 Am Sonntag trafen ſich obige Gegner, jeder war ſich bewußt, daß es ein Kampf um den Verbleib in der O⸗Liga ſein wird. 08 hat Anſtoß; das Spiel zeigt gleich von Anfang bis zum Ende ein flottes Tempo. In der 10. Minute wird dann das führende Tor erzielt. 08 alter Kampfgeiſt ſcheint nun zu erwachen, die beiden Flü⸗ gel tragen ſehr forſche Angriffe nach vorn, doch das Innentrio käßt durch unglaubliche Unentſchloſſenheit die beſten Chancen aus. In der 25. Minute nach Eckball fällt der 2. Treffer. In der 35. Minute wird der Ball regelwidrig geſtoppt, der gegebene Elfmeter wird ver⸗ wandelt. Die lleberlegenheit von ö8 wird nach der Pauſe größer, doch kann Feudenheim unter Aufbietung aller Kraft und Energie, verbunden mit einer etwas zu zahlreichen Verteidigung, das Reſultat halten. Schiedsrichter ſehr gut. St. Spielvereinigung 07— B. f. L. Neckarau:1(:0) Auf dem Platze der Spielvereinigung trafen ſich beide Mann⸗ ſchaften zum fälligen Verbandsſpiel, das im ganzen Verlaufe ziemlich gleichwertige Leiſtungen beiderſeits bot. Eine Ueberlegenheit einer artie über die andere war kaum feſtſtellbar. Die Angriffsreihe der Platzherren konnte hin und wieder beſſer gefallen, als die der Leute von der Altriper Fähre, doch im gegebenen Moment fehlte der Schneid. Beide Verteidigungen überboten ſich gegenſeitig in ihren Leiſtungen und verhinderten bis zur Pauſe jeden Erfolg ihrer geg⸗ neriſchen Stürmer, ſodaß die Partie bei Halbzeit torlos ſtand. Nach Wiederbeginn ſah man wiederum größtenteils ausgeglichenez Spiel, wobei beiderſeits genug Erfolgsmöglichkeiten verſiebt wurden. Schon glaubte man an einen torloſen Ausgang des Treffens, als B. f. L. vier Minuten vor Schluß nach einem Geplänkel vor dem 07eTore das einzige Tor erzielen konnte. Die glücklichere Elf hatte gewonnen und entſührte beide Punkte. Der Schledsrichter hatte das Spiel ſtets in der Hand und leitete korrekt. 8. Woitere Ergebnſſſe: Odenwaldkreis Kreisliga V. f. R.— Waldhof:0. 22 M..⸗C. Phönix— Sportverein 98 Darinſtadt 410. Spielvereinigung 07— V. f. L. Neckarau 921. M..⸗C. 08— Feudenheim:2. Befählgungsliga Spielvereinigung Plankſtadt— Schwetzingen 98:0. V. f. B. Heibelberg(2. Abteilung)— Union Beſſungen(1. Abt.) 410(Privatſpiel). Pfalzkreis Kreisliga 1903 Ludwigshafen— Fußballverein Frankenthal 20. Pfalz Ludwigshafen— V. B. Zweibrücken 110. .⸗C. Pirmaſens— Phönix Ludwigshafen Fv. Kaiſerslautern— V. f. N. Kaiferslautern 0·1. Befähigungsliga. 1. Abteilung Spielvereinigung Mundenheim— Union Ludwigshafen 10. Fußballverein Speyer— Arminig Rheingönheim:0. Landau 1912— B. f. R. Frieſenheim 411. SBuüdweſtkreis .⸗C. Pforzheim— V. f. B. Karlsruhe:2. — Karlsruher Fußballverein 121. Germanio Brötzingen— Freiburger Fußballklub:0. Sportklub Freiburg—.⸗C. Mühlburg 170. Heſſenkreis. Fy 02 Biebrich— Alemannia Worms 310. Sportverein Wiesbaden— Fußballvereinigung 06 Kaſtel:2. .⸗Sp. Mainz— Germanſa Wiesbaden 4·0. Fußballſpielvereinigung 07 Kreuznach— F. u. Spgd. Höchſt 12:1 Südmainkreis. Union Niederrad— FIy Offenbach:4. V. f. R. Kickers Offenbach— Viktoria Aſchaffenburg 121. B. f. L. Iſenburg—.⸗C. Bürgel 078. Kickers Viktoria Mühlheim— Fy. Sprendlingen 11t. Nordmainkreis Helvetia Frankfurt— Germanig 94 Frankfurt 10. Hanau 94— Hanau 93 112. .⸗Sportverein Frankfurt— Eintracht Frankfurt 071. Sportfreunde Frankfurt— V. f. R. 01 Frankfurt 2˙2. Saarkreis Trier 05— Boruſſia Neunkirchen 112. 1..⸗C. Idar—.⸗C. Saar 05:2. Mürttemberg Sportklub Stuttgart— Kickers Stuttgart:4. Fy. Ulm— Sp.⸗V. Feuerbach:3. V. f. R. Heilbronn— Sportfreunde Stuttgart:0. V. f. B. Stuttgart— Eintracht Stuttgart:3. Südbayern M..⸗V. München— 1860 München 285. Bayern München— Ty. Augsburg:2. Pforte, Die ſonntägigen pferde⸗Rennen Frankfurt Der letzte Tag der Frankfurter Pferderennen ſtand ganz im Zeichen des Meſſeverkehrs. Eine unabſehbare Menſchenmenge be⸗ völkerte den Rennplatz. Die Witterung war ſehr günſtig, nur bei den zwei letzten Rennen fiel ein ſchwacher Regen. Die Reſultate ſind: Oktober⸗Hürdenrennen. 65 000 Mark. 2800 Meter. 1. Mayers Jahn, 2. Styr, 3. Firſt Roſe.— Jugendpreis. 60 000 Mark. 1200 Meter. 1. G. Schultzes Struma, 2. Felſenriede, 3. Emilio,.— Preis von Sachſenhauſen. 50000 Mark. 2000 Meler. 1. Ruepprechts Pipoin, 2. Polka, 3. Alarich.— Preis von Iſenburg. 100 000 Mark. 2500 Meter. 1. A. Steinraths Turban, 2. Ingeborg, 3. Waltari.— Wiederſehen⸗Jagd⸗ rennen. 70000 Mark. 4000 Meter. 1. G. Polhaus Braſh. 2. Caeſar, 3. Rübezahl.— Abſchieds⸗Ausgleich. 60 000 Mark. 1400 Meter. 1. W. Blatts Roſenhecke, 2. Kalmanczi, 3. Gau⸗ graf.— Kehraus Ausgleich. 1. Roſario, 2. Muſikant, 3. Eiweiß. Berlin · Grunewald Herzliebſte⸗Rennen. 84 000 Mark. 1600 Meter. 1. Graf Ar⸗ nims Young Star(Meſa), 2. Gebalind, 3. Thusnelda. Ferner: Simplicite, Dogobert, Lametta, Tarantella. 18:10; 11, 14, 18:10. — Preis von Harzburg. 100 000 Mark. 2400 Meter. 1. Geſt. Gra⸗ ditz' Abenteurer(Kaiſer), 2. Pelide. 1810.— Trollbetta⸗Rennen. 84 000 Mark. 1400 Meter. 1. Sklareks Aralinda(Raſtenberger), 2. Eſther, 3. Baldung. Ferner: Arachne, Bummel Petrus, Prinz, Irmſch, Sonnenkönig, Alpenſtern, Sanguiniker, Eistreiben, Säume nicht, Pali. Ananas. 44:10; 15, 28, 13:10.— Gladiatoren⸗Rennen. 450 600 Mark. 2800 Meter. 1. S. Alfr. v. Oppenheims Wallen⸗ tein(W. Tarras), 2. Träumer, 3. Lentulus, 4. Immergrün, 5. Axenſtein. Fernet: Perikles, Oſſian, Raſtelbinder, Gyere velem, Aberglaube, Wolfram III. 24:10: 17, 47, 20:10.— Alveole⸗Rennen. 84 000 Mark. 1200 Meter. 1. S. Alfred v. Oppenheims Schwarze Kutte(W. Tarras), 2. Palette, 3. Leuchtfeuer. Ferner: Hohe Lebenswonne, Hiltrud, Wiſbg. 22:10; 10, 10, 12:10.— Herbſt⸗Ausgleich. 84000 Mark. 2000 Meter 1. E. v. Bennigſen⸗ Sonnenroſe(H. Schmidt), 2. Tannkönig, 3. Olala. Ferner: Whiſt, Hallunke, Halloh, Schweizermühle. 45:10; 17, 29. 24:10.— Unverhofft⸗Rennen. 84 000 Mark. 1200 Meter. 1. A. u. C. von Weinbergs Larve(DO. Schmidt), 2. Velveteen, 3. Kasbek. Ferner: Idealiſt, Otavi, Williger, Fata Morgana, Felling, Kamelie, Luftſchloß, Revanche, Eidmete, Marone. 26:10; 16, 44, 51:10. Dresden Preis von Stolpen. 50 000 Mk. 1600 Mtr. 1. Popps Notopfer(Senkpeil), 2. Turmglocke, 3. Oſtroveni. Ferner Lord Tongner. 17:10; 11, 11:10.— Preis von Ortrand. 50 000 Mark. 1600 Mir. 1 Lt. Jays Loeſettt(t. Jay), 2. Erbſchlei⸗ cher, 3. Parſimonia. 51:10.— Preis von Strehlen, 50 000 Mark. 3500 Mtr. 1. A. v. Hohbergs Sinnig(Edler), 2. Granit, 3. Kiek in die Welt. 16:10.— Oktober⸗Ausgleich. 50 000 Mark. 1300 Mtr. 1. H. v. Opels Enver(Nürnberg), 2. Humboldt, 3. Oſtara. Ferner: Elida. 16:10; 12, 18:10.— Wettiner Jagdrennen. 100 000 Mk. 4500 Mtr. 1. R. Hildebrandt u. D. Kratz' Tippel(Lüder). 2. Ciwiliſt, 3. Gero. Ferner: Hagel⸗ ſchlag, Orkus, Flugſchrift. 22:10; 24, 28:10. 5., 10 L.— Jung⸗ fern⸗Rennen. 65 000 Mk. 1200 Mtr. 1. Lewins Simon (H. Braun), 2. Tango, 3. Gentianer. Ferner: Principeſſa, Donner⸗ wetter. 23:10; 16, 22:10.— Preis vom Pfaffenſtein. 500000 Mk. 4000 Mtr. 1. Frau Kornblums Mutnik(K. v. Weſternhagen), 2. Erasmus, 3. Wind. Ferner: Eyganka. 28:10; 18, 88:10. pferdeſport Die Ariſe im bayeiſchen 50 die infolge der neuen Ver⸗ fügung des bayriſchen Finanzminiſteriums, daß die Vereine künftig ein Drittel ihrer bisherigen Einnahmen aus dem Totaliſatorbetrieb dem Staat abliefern ſollten, nahe bevorſtand, iſt glücklicherweiſe be⸗ hoben worden Schon hatten uünter dem Zwang dieſer Gewalt⸗ politit der Münchener Rennverein und der Münchener Trabrenn⸗ Verein beſchloſſen, keine Rennen mehr abzuhalten, da die ver⸗ kangten Abgaben eine unmögliche Forderung darſtellten. Jetzt hat das Finanzminiſterium nachgegeben und die erwähnte Verfügung wieder aufgehoben, ſodaß der Münchener Rennverein ſeine drei Oktober⸗Renntage erneut ausgeſchrieben hat, und der Münchener Trabrenn⸗Verein ihm mit acht Renntagen in Daglfing nachfolgen wird. Immerhin hatten ſchon einige bayriſche Pferdebeſitzer ihr Material abgeſtoßen bezw. eine teure Expedition nach auswärtigen Rennplätzen ins Auge gefaßt Der Stand der Riemer Trainings⸗ zentrale an Pferden iſt durch zahlreiche Verkäufe leider ſo gering geworden, daß die Abhaltung von Rennen in Zukunft, trotz des Entgegenkommens des Finanzminiſteriums ſehr ſchwierig ſein wird. Durch die Regierungsmaßnahme iſt dem bayriſchen Galopp⸗Renn⸗ ſport ein unermeßlicher Schaden erwachſen und es wäre zweifels⸗ ohne nicht zur Abſtoßung der vfelen Pferde der Münchener Trainingszentralen gekommen, wenn die Ställe nicht unter dem Eindruck der heraufbeſchworenen Kriſe hätten handeln müſſen. Motorradſport Die 2. Motorrad-Prüfungsfahrt veränſtaltet am 15. Oktober, vormittags der Motorfahrerklub Mannheim e.., auf der Rundſtrecke: Käfertal—Gartenſtadt—Waldhof—Käfertal. Dieſe intereſſante Konkurrenz, welcher die Motorſportwelt Süddeutſchlands mit Spannung entgegenſieht, trägt durch zwei wertvolle Mit⸗ bewerbe, die damit verbunden ſind, einen klaſſiſchen Charakter, der Wettbewerb um den von der Firma Gebr. Manes⸗Mannheim ge⸗ ſtifteten„Gebr. Manes⸗Wanderpokal“, und der Wettbewerb um den von der Firma Oekonom⸗Geſellſchaft für Kraftmaſchinenteile mb.., Heidelberg, zur Verfügung geſtellten„Oekonom“⸗Wander⸗Ehren⸗ preis. In erſterem iſt der Fahrer Sieger, der die beſte Zeit aller Klaſſen gefahren hat, in letztecem der beſte Fahrer, der an ſeiner Maſchine einen„Dekonom“⸗Brennſtoffvernebler eingebaut hat. Beide Preiſe müſſen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren eder in drei Jahren außer der Reihe errungen werden, bevor ſie in den end⸗ gültigen Beſiz der Sieger übergehen. Die aus allen Gegenden Deutſchlands vorliegenden Meldungen laſſen einen äußerſt inter⸗ eſſanten Verlauf erwarten, und dürften die Zuſchauer, die ſich das feſſelnde Schauſpiel nicht entgehen laſſen wollen, wohl reichlich auf ihre Koſten kommen. Die Klaſſeneinteilung iſt folgende: Klaſſe I: Fahrräder mit Hilfsmotoren und Kleinkrafträder bis 150 cem Jylinderinhalt(zirka 1,5 P..), 4 Runden 20,60 Km, Start 10.30 Uhr vormittags.— Klaſſe II: Fahrröder mit Hilfsmotoren und Kleinkrafträder von 151—200 cem Zylinderinhalt(zirka 2 P.), 5 Runden 25,75 km, Start zirka 11 Uhr vormittags.— Kl. III: Kraftfahrräder von 201—335 cem Zylinderinhalt(zirka 3 P..), 6 Runden 30,90 km, Start zirka 11.40 Uhr vormittags.— Klaſſe IV: Krafträder von 856—500 cem Zylinderinhalt(zirka 4 P. S8.), 7 Runden 36,05 km, Start zirka 12.25 Uhr mittags.— Klaſſe V: Krafträder über 500 ccm Zylinderinhalt(über 4 P..), 8 Runden— 41,20 km, Start zirka.10 Uhr mittags.— Start und Ziel ſind am Feuerwehr⸗Spritzenhaus in Mannheim⸗Käfertal. — Für den noch jungen Klub dürfte die großzügig angelegte Ver⸗ anſtaltung zu einem vollen Erfol führen. Die wertvollen Ehren⸗ und Induſtriepreiſe ſind bei der Firme Gebr. Manes, Mannheim, die Grenzen des ſportlichen Anſtandes. wenigſtens eines Miſſetäters. Frei⸗ els fü Nordbayern werden. Nach dem Zwiſchenfall nder ann denn zum Nabverweis 1860 Fürth—.⸗C. Bamberg•1. mußte vom Platze getragen P 4, 12, ausgeſtellt. Winterſport flaute das Spiel merkli ab u 8— 75 r nd es ſchien als ob Fp. Nürnberg— 1846 Nürnberg:1. 1 g. wunbe n nüden AWiſched ben Ferlfsdet der eir Kickers Würzburg— M. Tr. Fürth 251. er. Deutſche Ski⸗Meiſterſchaft. Auch in dieſem Winter wird die 9 77 eeine Umſtellung vorgenommen. Nun kam mehr Schwung I. Runde D. J..-Pokal 19235 deutſche Ski⸗Meiſterſchaft, die der Deutſche Ski⸗Verband veranſtal⸗ tet, wieder international ausgetragen werden. Sie ſoll am 8. und 4. Februar in St. Andreasberg oder Braunlage durchgeführt werden. Für 1924 iſt ſie dann nach Schwaben vergeben worden. 1 in das V. 5 R 2 7 1 7 8„R. Quintett und endlich in der 32. Minute brachte ommbimandonsſpiel des rechten Flügels das einzige Tor 25 »Durch dieſen Erfolg ermutigt, ſchaffen ſich die V. f..⸗ Halle: Süddeutſchland— Rorddeutſchland 583. Forſt: Berlin— Mitteldeutſchland:2. Erfurt: Weſtdeutſchland— Südoſtdeutſchland:4. Erö5s ee ergiebig und wohlschmeckend Naional-Inheater Mannheim. Montag, den 9. Oktober 1922 in Miete B 7(Freie Volksbühne U 9361—9710, Bühnen-Volksbund Nr. 7531—7630). Der Raufmann vonenedis Lustspiel in fünf Akten von Shakespeare. Der Doge von Venedig. Hans Godeck Prinz von MaroccoPreier der Paul Rese Prinz von Arragon Porzia Hans Herb Michels Antonjio, der Raufmann von Georg Köhler —.— sein Freund 2 bert alanio losef Ren Salarino Lurt Reiss Oraziano Rudolf Wittgen Lorenzo, Liebhaber der ſestes Shylock, ein ſudde Tubal, ein jude, sein Freund Richard Eggarter Wunelm Kolmar Alexander Kökert Lanzelot 252 Shylocks SS Ernst Sladeck Der alte Gobbo, Lanxelot's P K. Neumann-Hoditz Else von Hagen Orete Bäck Iise Lahn Ende nach 10 Uhr. Porzis, eine reiche Erbin. Nerissa, ihre Begleiterin 4 Jessica, Snylock' S Tochter Anfang 7 Uhr. Bezugs- Aufforderung außerordentlichen Generalverſamm⸗ ES86 der — 3 der Carl Fritz Schuhfabril Aktiengeſellſchaft, Bietigheim i. Wtibg. vom 11. September 1922 iſt die Erhöhun Grundkapitals um einen Betrag bis zu 12 000 000.— durch Ausgabe von höchſtens 12 000 —— — das Stück mit ab 1. Oktober 1822 unter Ausſchluß des geſetz⸗ lichen Bezugsrechts beſchloſſen worden. Wir bieten hierdurch den Aktionären der arl Fritz Schuhfabrik Aktiengeſellſchaft von dem durch uns übernommenen Teil der Aktien St. 3000 zuzüglich Schlußſchein⸗ nachſtehenden Be⸗ Kurſe von 120% zunt Bezug unter ſtempel zum dingungen an: Auf je 2 alte Aktien kann 1 neue Aktie be⸗ zogen werden. Die Ausübung des Bezugsrechtes hat hei Ver⸗ Verluſtes desſelben in der Zeit vom Oktober bis 30. Oktober 1922 einſchließtec bei der Dresdner Bank, Filiale Mannheim während der üblichen Ge chäftsſtunden zu erfolgen. Bei Ausübung des Bezugs rechtes ſind die alten Aktien, nach Nummernfolge geordnet, ohne Divi⸗ dendenſcheine, mit doppe el: ausgeferti 85 tem Num⸗ mernverzeichnis am alter der Bank einzu⸗ reichen Der Vegugsprcds mit Mk. 1200.— für jede Aktie franko Zinſen, ſowie der Schlußnoten⸗ ſtempel ſind bei Ausübung des Bezugsrechtes in bar z entrichten. Der Einreicher erhält eine Quitlung, gegen deren Rückgabe die Aushändi⸗ gur der neuen Aktien während der üblichen Ge⸗ ſchaf tsſtunden erfolgt. Die Bezugsſtellen ſind be⸗ rechtigt, aber nicht verpflichtet, die Legittmation des Vorzeigers der Quittung zu prüfen. uf den Inhaber lautende Stammaktien zu Dividendenberechtigung Das Soharze Tne schon ab morgen dienstag, den 10. Okiober 1922 Halasi-Theater. 8278 Ftagenqeschaſt feine- Silligste Preise. CeghadisS GDUo 71 OHeſgwaren. 888 Eichler 2½ PS Beuker 2 PS. Flottweg 1 58. M 7, ga-O ſel. 506 u. 514 lieferhar August Kremer, Mannheim M 7, 9a-0 Soweit die Ausübung des Bezugsrechtes im Wege der Korreſponden Bezugsſtelle die übliche gebracht. Die Bezugsſtelle iſt auf Verlangen bereit, den An⸗ und Verkauf von Bezugsrechten zu ver⸗ mitteln. 5 Mannheim, den 6. Oktober 1922. Dresdner Bank, Filiale Mannheim. Oeſterreich⸗Ungar. Vorkriegsanleihen. erfolgt, wird von der Die in Dresden gegründete Schuggemeinſchaſt 5 hat die Anmeldefriſt bis 15. Okt, verlängert. Vor⸗ drucke z. Anmeldung ſind pom Bankhaus Hermann Schulz in Dresden, Schreiberg. 12, z. bezieh. 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