ngen 1 1* * ——— le Bezugspreiſe: In maunheim und Umgebung monatlich frei ins haus gebracht mark 300.—. Durch die poſt dezogen viertell. mark ooo.—. Einzelnummer me..00. poſtſchecktonto Ar. 17590 Kartsruhe in Saden und nr. 2017 Cudwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Nedenſtelle neckarvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher Aummer 7030, 7031, 7032, 7033, 708, 70g5. Telegramm-flöreſſe: 8 lanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Gadiſche Neneſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz und Necht. Wittag⸗Ausgabe Anzeigenpreiſe: gei vorauszahlung die kl. Zeile me. 30.—. Stellengeſ. u. Samilien⸗Anz. 200% Rachl. Reklamen mk. 120.— Annabmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abenddl. nachm. 2½ UAhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. us gaben w. keine berantwortg.übern. höhere Gewalt, Streiks, Getriebs⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchrünkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Sewähr. Aus Jeit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Jeitung und Mannheimer Muſik⸗Seitung. Keine Klärung der Orientfragen Die Lage im Nahen Oſten iſt noch immer nicht ſo geklärt, daß man von einer tatſächlichen Entſpannung ſprechen kann. Vor allem iſt das Verhalten der Türken gegenüber England in ſeinen letzten Abſichten noch nicht zu durchſchauen. Jedenfalls ſcheint das weitere orrücken der türkiſchen Truppen in die neutrale Zone, das beſonders in London als ein Bruch der früheren Ab⸗ muchungen betrachtet wird, in größtem Maßſtabe vor ſich zu gehen. So meldet Reuter, eine kemaliſtiſche Diviſion habe bei Ismid die Jaremdſik⸗Linie überſchritten und Karaſagöj beſetzt, während eine Kavallerieabteilung an der Küſte des Schwarzen Meeres vorge⸗ drungen ſei. Des weiteren wird aus Tſchanak berichtet, heute morgen 3 Uhr habe ein Adjutant Ismed Paſchas ein Schreiben des letzteren an den General Harrington überbracht. Es iſt bei den bisherigen Meldungen noch nicht erſichtlich, ob es ſich bei den letzten ruppenbewegungen der Türken um Maßnahmen untergeordneter Stellen, oder ob es ſich um planmäßige Schachzüge Angoras han⸗ delt, die als neuer Druck auf die Konferenz von Mu⸗ danig gedacht ſind, doch glaubt man in London, daß Kemal die Beſchlüſſe der Pariſer Konferenz vom Samstag annehmen wird. Reuter meldet aus Konſtantinopel, Ismed Paſcha habe dem General Harrington mitgeteilt, daß er die Einſtellung aller Trup⸗ penbewegungen angeordnet habe. Einer weiteren Reutermeldung aus Mudania zufolge iſt die Panik in Konftantinopel wegen des Gerüchts über ein türkiſches Ultimatum unbegründet. Die Tür⸗ ken hätten überhaupt kein Ultimatum geſtellt. Morgen werde General Harrington Ismed Paſcha die Vorſchläge der Mächte über die Uebergabe Thraziens und die Räumung der neutralen Zone mitteilen. Morgen werde daher ein kritiſcher Tag ſein. Auch unter den alliierten Generälen ſcheint die Gefahr zum mindeſten von Mißverſtändniſſen ziemlich erheblich zu ſein. edenfalls ſind die Beratungen wieder einmal unterbrochen worden. Das hat Anlaß zu der Meldung gegeben, in Mudania beſtänden zwiſchen der Auffaſſung der engliſchen und der franzöſiſchen Gene⸗ räle Differenzen. Dieſe Gerüchte bezeichnet der„Temps“ als unzu⸗ treffend. Sie ſeien auf die Tatſache zurückzuführen, daß General Harrington von ſeiner Regierung noch keine vollſtändigen Inſtruk⸗ tionen erhalten hätte. Nunmehr ſei General Harrington im Beſitze dieſer Inſtruktionen. Zwiſchen der engliſchen, ranzöſiſchen und italieniſchen Regierung ſei eine Einigung über alſe ſtrittigen Punkte erreicht worden, ſo daß den alliierten Ver⸗ kretern auf der Konferenz gleichlautende Inſtruktionen übermittelt ſeien. Mit einem baldigen Abſchluß ſowie mit der Unterzeichnung eines Protokolls könne gerechnet werden. Die thraziſche Frage —: Berlin, 9. Okt. Unter welchem Druck der griechiſche Be⸗ ſchluß, Oſtthrazien zu räumen, vor ſich ging, geht aus einer Pariſer achricht der„Deutſchen Tageszeitung“ hervor, wonach die fran⸗ yͥfiſche Regierung eine in ſcharfen Worten gehaltene Note nach Athen geſchickt hat, worin weitere Entſendung von Truppenverſtärkungen verboten und der griechiſchen Regierung im Falle, daß ſie die Räumung Oſtthraziens verweigere, die Anwen⸗ dung ſcharfer Gegenmaßnahmen angedroht wird. Die Abgeordneten von Thratzzien in der griechiſchen Natio⸗ nalverſammlung haben eine lange Entſchließung veröffentlicht, in der ſie im amen der chriſtlichen Bevölkerung Einfpruch er⸗ — 2 durch die die Provinz entgegen den es Krieges erfolgten Zuſa ürkiſche Herrſche d g Zuſagen unter türkiſche Herrſchaft Reuter erfährt: In Londoner maßgebenden Kreiſen werde hervorgehoben, daß die von den Alliierten gegebenn Bürgſchaften wegen der Räͤumung Oſtthraziens durch das griechiſche eer zur Vorausſetzung hat, daß die neutrale Zone wird, entſprechend den Beſtimmungen der an die Angora⸗ 5 gerichteten Note vom 23. September. Bisher ſeien die — memn von den Türken nicht beachtet worden. Abgeſehen befinden nationaliſtiſchen Streitkräften, die ſich in der Tſchanalzone laſſe—.— eine Verletzung des Gebiets von Ismid erfolgt. Bisher ten Mächte 5 eine Räumung dieſes Gebiets ſchließen. Die alliier⸗ Räumung 9 5 2— daß das Verſprechen, die 9 s ſicherzuſtellen, davon abhänge,. ſtapha Kemal die e e 125 Das Aebergangsregime , Berln, 10. Ott. Zu dem leberga ime i 5 ln, 10. Ott. ergangsregime in Thrazien der gorrelſendent der„V..“ 55 8 die Berbündeten . ich darüber einig, daß die Stärke der tükkiſchen möglichſt gering bemeſſen ſein ſoll, damit a Vorwand eine Art militäriſcher Beſetzung des 150 lgen! 5 Bei der Feſtſetzung der neutralen Zone auf —— 17 80 anellenufer ſoll der von den Türken noch beſetzt e ſü 405 von Tſchanak aus der neutralen Zone aus⸗ ſchanak ſelbſt bleibt von den Engländern beſetzt. 2 1 lon nimmt, wie der Korreſpondent erfährt, —18 an den Verhandlungen keil. An zuſtändiger franzöſiſcher liſchen F 17 1—5 5 jetzt f di ürken die gemeinſamen Vorſchläge der Ae an den 5 Amtsmüsdigkeit Cloys Georges! —: Bertin, 9. Okt. Während die Kriti lin,! itik der Lond re —— a 10 e 5 in dne 10 e imt, und allenthalben eine Aende in f i gefordert wird, iſt die engliſche öffentliche Meinüng ſchr * für Lord Curzon eingenommen. Man glaubt in London daß 3—— 9 80 ſein Amt in die Hände des König⸗ r Lw zum Na olger v Im Gegenſatz zu dieſer Aacnd Geotge ungſhſecgen Auffaſſung Lage Englands beſagt eine Londoner Drahtung . daß in dem Maße, in dem ſich die Gerüchte über ein wiſſe uneden von Angora und Moskau verſtärken, ſich eine ge⸗ engliſc nnäherung der konſervativen Oppoſition und der Politik der ——— 85 55—.— bolſchewiſtenfeindlichen kon⸗ — me„Times“ und„Morningpoſt“ ſind i eene—— 5— ene en 85 ge de d dementſprechend ihre bisherige Haltun über rasfirgepott zu ändern. So behenden„Eunes daß die *— e P olitik ſeit zwei Jahren den Plan verfolge, England grei— Krieg mit der Türkei zu perwickeln, um ſelbſt Rumänien an⸗ ſtärker ai;zoͤnnen. Der Einfluß der Volſchewiſten in Angora ſei ls je. Miniſterrat London, 10. Oktob i ini rat„40. Oktober. Geſtern nachmittag trat der M Ael dſammmen und beriet über den von 7— erſtatteten 16 Pariſer Verhandlungen. Das Kabinett nahm erſt das Ueber⸗ eink* 1 roheba an nachdem Curzon mit ſeinem Rücktritt ge⸗ hakte. Das Kabinett erhob gegen die Pariſer Vereinbarungen beſonders deshalb Widerſpruch, weil darin die Stärke der türkiſchen Gendaremie in Thrazien nicht feſtgeſetzt ſein ſoll. Wahrſcheinlich wird die Londoner Regierung eine Ergänzung der Abmachungen in dieſem Sinne verlangen. Gleichzeitig wird England fordern, daß die Zurück⸗ ziehung der Türken aus dem neutralen Gebiet gleichzeitig mit dem Rückzug der Griechen aus Thrazien erfolgt. Kußland und die Orientkonferenz. —: London, 9. Okt. Nach einer Meldung der„Times“ aus Riga ſoll die Sowjetregierung der türkiſchen Regierung mitgeteilt haben, daß ſie ihre Nichteinladung zur Orientkonferenz als eine Verletzung des ruſſiſch⸗türkiſchen Vertrages anſehe, was die ernſtlichſten Folgen nach ſich ziehen könne. In Moskau verlautet, daß die Sowjetregierung die allgemeine Mobiliſation vor⸗ bereite. Der Prozeß gegen die Rathenau⸗Mörder (Von unſerem Sonderberichterſtatter) § Leipzig, 9. Oktober. Die Vernehmung des Augeklagten 2255 Tilleſſen, der beſchuldigt iſt, die Anzeige der ihm vorher bekannten Mordtat unterlaſſen zu haben, befaßte ſich zunächſt mit dem Beſuch des angeblichen Spitzels Brüdigam bei Tilleſſen in Frankfurt(Main). Von Brüdigam ſtammt die ſeinerzeit durch die Preſſe gegangene Nachricht, Tilleſſen habe geſagt:„Das iſt mein Brüderchen, er hat das Schwein Erzberger gekillt.“. Der Angeklagte bezeichnete dieſe Aeußerung als gemeine Lüge. Er gab zu, von Brüdigam derart provoziert worden zu ſein, daß er ſchließlich geſagt habe, als Brüdi⸗ gam von Mordplänen auf Dr. Rathenau ſprach: Wenn der Bol⸗ ſchewismus kommt, iſt es immer noch Zeit, Rathenau zu erſchießen. Er bedauerte dieſe Aeußerung, da er ſchon aus chriſtlichen Grund⸗ ſätzen heraus jeden Mord verurteile. Der Angeklagte beſtätigte dann, wie er kurz vor der Mordtat mit dem Angeklagten Plaas eine Urlaubsreiſe nach Flensburg zu ſeinem Bruder gemacht und in Berlin die Reiſe unterbrochen habe, um den ſich dort aufhalten⸗ den früheren Kameraden Brändt zu beſuchen. Durch dieſen ſei er mit Kern zuſammen gekommen, der ihn von ſeinem Plane, Dr. Rathenau zu erſchießen, Mitteilung machte. Er habe den Plan ſofort als Wahnſinn bezeichnet, worauf Kern die Aeußerung getan habe:„Ihr ſeid wohl Demokraten und Miesmacher geworden!“ Die Frage Tilleſſens, ob Kern Mittel für die Flucht habe, ſei von Kern verneint worden, ebenſo die Frage, ob nationale Verbände hinter dem Plane ſtänden. Kern habe darauf geſagt, die natio⸗ nalen Verbände dürften nicht in die Sache verwickelt werden. Den Angeklagten Techo w habe Kern dem Angeklagten gegenüber als einen Mann bezeichnet, der nichts fragt und alles tut. Tilleſſen will immer von dem Mordplan abgeraten und auch die Ueberzeugung gewonnen haben, daß Kern und Fiſcher ihren Plan aufgegeben hätten. Beiſitzer Fehrenbach, der frühere Reichskanzler, wies auf den Widerſpruch, daß Dilleſſen aus religiöſen Gründen den Mord verurteile und doch zu dem Spitzel Brüdigam geſagt habe: Wenn der Bolſchewismus kommt, iſt es immer noch Zeit, Rathenau über den Haufen zu ſchießen. Der Angeklagte erklärte dies damit, daß er von Brüdigam ſtark provoziert worden ſei. Die weitere Frage⸗ ſtellung drehte ſich darum, ob Tilleſſen annehmen konnte und mußte, daß der Mordplan aufgegeben worden ſei. Tilleſſen erklärte, er habe, als er Berlin verließ, den beſten Eindruck mitgenommen, daß Kern den Plan aufgegeben habe. Zu ſeiner Unterredung mit Brüdigam erklärte Tilleſſen auf Fragen der Verteidigung, er habe erſt ſpäter erkannt, daß Brüdigam ein Spitzel war und ihn mit der Aeußerung provozieren wollte: Ich habe eine große Wut auf Rathenau. Wenn Sie mir das Geld geben, fahre ich noch heute nach Berlin und ſchieße ihn ab. Tilleſſen beſtritt dann noch⸗ mals ausdrücklich, geſagt zu haben: Das iſt mein Brüderchen. Er hat das Schwein Erzberger gekillt. Die Aeußerung ſei vielmehr ſo gefallen: Das iſt mein Bruder. Er ſoll Erzberger gekillt haben. Der Vexteidiger Tilleſſens ſtellte zu dem Wort„abkillen“ feſt, daß dies ein engliſcher, unter Seeleuten üblicher Ausdruck ſei, in dem keinerlei Verachtung liege. Als letzter der dreizehn Angeklagten wurde der Leulnant Pla as vernommen. Er beſtritt ebenfalls, daß er den Plan, Dr. Rathenau zu ermorden, ernſt genommen habe. Die Zeugenvernehmung wurde mit der Vernehmung der Kriminalkommiſſare eröffnet. Ein Kriminalkommiſſar beſtätigte, daß Tilleſſen, als ihn der Polizeibeamte fragte: Was würden Sie machen, wenn Sie die Mörder hier hätten? geantwortet habe: Ich würde ihnen die Köpfe zerſchlagen. Als letzter Zeuge wurde in der heutigen Verhandlung der Vor⸗ ſitzende des Deutſchnationalen Jugendbundes in Berlin, Ortsgruppe Hanſa, Studienaſſeſſor Rentſch vernommen. Am Tage der Er⸗ mordung Dr. Rathenaus fand ein ſogenannter Neſtabend der Jugendgruppe ſtatt. Als Günther erſchien, wurde gerufen: Günther hat Rathenau erſchoſſen. Der Zeuge verſicherte, daß im Ernſt nie⸗ mand daran geglaubt habe. Man habe Günther als Wichtig⸗ tuer wollen. Dem Zeugen gegenüber habe Günther ge⸗ äußert: Ich habe mir rechtzeitig eine Zeitung beſorgt; denn ich wußte, daß etwas paſſierte. Dieſe Aeußerung wurde ebenfalls nicht ernſt genommen, zumal Günther erzählte, es habe zuerſt der Plan Dr. Rathenau mit einem Laſſo aus dem Auto heraus⸗ zuholen. 5 Auf die Frage eines Beiſitzers ſtellte der Zeuge feſt, daß der Deutſchnationale Jugendbund kei'n politiſcher Verein ſei und mit der Deutſchnationalen Vollspartei nichts zu tun habe. Die Fragen der Beiſizer und die Antworten des Zeugen ſchweiften dann immer mehr auf das rein politiſche Gebiet ab und geſtalteten ſich zu einer Auseinanderſetzung über den Antiſemitismus und über die Auf⸗ faſſung des Zeugen zu dieſen Fragen, ſodaß der Vorſitzende ſchließ⸗ lich mit dem Hinweis eingriff, es handle ſich nicht um die Verneh⸗ mung des Zeugen über ſeine politiſche Geſinnung. Ein Beiſitzer erklärte darauf, die Ausſprache ſei nötig geweſen zur Charakteri⸗ ſierung des Milieus, in dem ſolche Mordtaten heranreiften. Da die Verteidiger Dr. Sack und Dr. Hahn erklärten, ihre Klienten ſeien nicht mehr imſtande, der Verhandlung zu folgen, wurde die Sitzung auf morgen, Dienstag, vertagt. Eine neue Lebensmittelſendung an den Angeklagten Plaas (d) Leipzig. 10. Okt. Geſtern iſt, wie das„Leipziger Tage⸗ blatt“ meldet, wieder eine Sendung an den Angeklagten Plaas angekommen. Sie enthält Obſt, Butter und andere Lebensmittel. Als Abſender war eine hannoverſche Firma genannt. Eine weitere Bemerkung führte aus, daß die Sendung im Auftrage des Rechts⸗ anwalts Bloch, des Verteidigers von Plaas abgeſchickt worden ſei. Wie Dr. Bloch dazu mitteilte, iſt das Paket nicht in ſeinem Auftrag an Plgas abgeſchickt worden. Er weiß von einem Paket und lehnte auch deſſen Annahme für ſeinen enten ab. frühere Die Wahlen in Amerika Von Günther Thomas Am 7. November finden in Amerika die diesjährigen Wah⸗ len ſtatt. Abgeſehen von der Erwählung einer Anzahl Gouverneure und höherer Beamten in verſchiedenen Staaten handelt es ſich in erſter Linie um die Neuwahl des Unterhauſes des Kon⸗ greſſes und eines Drittels der Senatoren, was der Wahl⸗ bewegung einen nationalen Anſtrich verleiht. Wie erinnerlich, iſt vor zwei Jahren Präſident Harding mit einer in der Geſchichte der Vereinigten Staaten bisher unerreichten Mehrheit gewählt worden, und das drückte ſich auch darin aus, daß der gleichzeitig gewählte Kongreß in beiden Zweigen eine erdrückende republikaniſche Mehr⸗ heit aufweiſt. Das war die Antwort des amerikaniſchen Volkes da⸗ für, daß es von Wilſon und den Demokraten in den Weltkrieg hinein⸗ getrieben worden war. Nunmehr haben die Republikaner nach Wie⸗ derantritt der Herrſchaft Rechnung abzulegen über ihre Leiſtungen, und zugleich gilt die Wahl vom 7. November als Auftakt zur Präſidentſchaftswahl im Jahre 1924. Einige führende Demokraten, namentlich der geſchlagene Prä⸗ ſidentſchaftskandidat Cox, der auch vor kurzem in Deutſchland war, haben den Verſuch gemacht, abermals Fragen der auswärtigen Politik in den Vordergrund zu ſchieben. Das iſt ihnen, wie bei der Geiſtesverfaſſung des amerikaniſchen Volkes nicht anders zu er⸗ warten war, gänzlich mißlungen. Um Völkerbund und europäiſche Händel kümmert ſich die große Maſſe der Amerikaner verzweifelt wenig; ihr Land iſt ſo groß und birgt ſo viele innerpolitiſche Probleme, daß der geiſtige Horizont der Amerikaner nur ausnahms⸗ weiſe über die Grenzen hinausreicht. So ſtehen in dieſem Jahr zwei Fragen im Vordecgrund: der ſoeben in Kraft getretene neue Zoll⸗ tarif und die Prohibition. Auch hier wiederholt ſich die alte Erfahrung, daß ſich in nationalen Wahlkämpfen Amerikas faſt immer durch die Verquickung mehrerer Dinge die Begriffe verwir⸗ ren. Die Entſcheidung darüber, ob republikaniſcher Hochſchutzzoll oder demokratiſche Finanzpolitik den Vorzug verdienen, könnte eine klare Scheidung der Geiſter herbeiführen. In der Prohibitionsfrage jedoch ſind beide Parteien innerlich geſpalten, wenn auch der alkohol⸗ feindliche Flügel bei den Republikanern ſtärker iſt als bei den Demo⸗ kraten. Die Annahme eines unzweifelhaft überſpannten Hochſchutz⸗ zolltarifs wird den Republikanern ſtark ſchaden, denn die Demokra⸗ ten haben nunmehr leichtes Spiel, die auch drüben herrſchende Teue⸗ rung auf die Unterbindung der Einfuhr und damit des freien Wett⸗ bewerbs auf den amerikaniſchen Markt zurückzuführen. Auch dies⸗ mal wieder ſind die Republikaner dem ſtark ſchutzzöllneriſchen Ein⸗ fluß der Großinduſtrie unterlegen, trotz der beſſeren Einſicht mancher Führer, und ſie haben einen Zolltarif zuſtande gebracht, der die ohnehin vorhandene Teuerung und ſomit die Unzufriedenheit der Maſſe der Verbraucher ſteigern muß. Solche Erſcheinungen wirtſchaftlicher Art werden in Amerika ſtets der gerade herrſchenden Partei zur Laſt gelegt und dieſe bekommt es am Stimmkaſten zu fühlen. 8 ‚ Gegen die Prohibition macht ſich namentlich im volkreichen Oſten und im mittleren Weſten eine immer ſtärkere Reaktion geltend, und auch das dürfte dazu beitragen, die republikaniſche Herrſchaft zu ſchwächen. Ob ſich dieſe Reaktion freilich ſo ſtark geltend machen wird, daß der Kongreß eine Milderung der Prohibitionsbeſtimmun⸗ gen eintreten läßt oder wenigſtens den Einzelſtaaten das Recht dazu verleiht, bleibe dahingeſtellt. Es wird immer nachdrücklicher ver⸗ langt, die Herſtellung von leichtem Bier und die Erzeugung von Wein im Intereſſe der kaliforniſchen Winzer zu geſtatten. Jedenfalls wird, wenn nicht alle Anzeichen trügen, die republikaniſche Mehrheit im Unterhaus des Kongreſſes und im Senat für die beiden nächſten Jahre nicht ſo groß ſein wie jetzt. Aber die Herrſchaft der Republi⸗ kaner iſt vorläufig noch ſo gefeſtigt, daß ein völliger Umſchwung, etwa eine demokratiſche Mehrheit im Repräſentantenhauſe, kaum zu erwarten iſt. Immerhin ſoll man den Tag nicht vor dem Abend loben. Amerika und das Orientproblem Berlin, 10. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie der „Voſſ. Ztg.“ aus Waſhington gemeldet wird, glaubt man dort, das türkiſche Problem werde die Verxreinigten Staaten zwingen, ſich mehr als bisher an den Angelegenheiten Europas zu beteiligen. Staatsſekretär Hughes ſoll bereit ſein anzuerkennen, daß die Orient⸗ fragen eine der wichtigſten Fragen ſei, die Amerika jemals intereſſiert haben, ſeit es dem Vorſchlag der Alliierten zugunſten der Freiheit der Meerengen beigetreten iſt. das rumäniſche, das ruſſiſche und perſiſche Petroleum, der Transport der ruſſiſchen Pro⸗ dukte und andere Probleme des nahen Oſtens werden von der Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten eine entſprechende politiſche Aktivität verlangen. Staatsſekretär Hughes iſt der Anſicht, daß man dieſes Ziel erreichen könne, ohne direkt an den europäiſchen Angelegenheiten teilzunehmen. Zweifelhaft iſt es noch, ob die Regierung an der in⸗ ternationaglen Kommiſſion teilnehmen wird, welche die Verwaltung der Meerengen übernehmen ſoll. Die Oppoſition des Senats würde ſie, wie ſchon früher im Falle des Wiedergutmachungsausſchuſſes, daran hindern. Der Faſziſtenterror in Deutſch⸗Süotirol Berlin, 10. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Faſziſten⸗ terror in Deutſch⸗Südtirol dauert nach einer Brixener Meldung weiter. In Brixen wurde eine Anzahl deutſcher Firmenſchilder zertrümmert, infolgedeſſen ſind das Rathaus und die anderen öffent⸗ lichen Gebäude militäriſch bewacht. In Trient ſoll wieder Ruhe herrſchen. Die Zivilbehören haben die Gewalt wieder übernommen. Der von den Faſziſten geforderte Rücktritt des Zivilkommiſſars für Südtirol, Credaro, ſteht bevor. Als Nachfolger ſoll ein General in Betracht kommen, Druck auf Oeſterreich :—: Wien, 9. Okt. Die deutſch⸗öſterreichiſche Preſſe hat, wie gar nicht anders zu erwarten war, das ſkandalöſe Vor⸗ gehen der Faſziſten in Südtirol ſcharf verurteilt. Dieſe Haltung der öſterreichiſchen Zeitungen veranlaßte nunmehr, wie aus Rom gemel⸗ det wird, den Faſziſtenführer Muſſolini zu einer Aufforderung an die italieniſche Regierung, die Gewährung der zweiten Rate des italieniſchen Darlehens an Heſterreich bis auf weiteres einzuſtellen. 4. Der italieniſche Außenminiſter erklärte, er habe den italiniſchen Geſandten in Wien angewieſen, energiſche Schritte zu ergreifen, damit die öſterreichiſche Preſſe ihren Ton ändere. Die Entſcheidung über eine Einſtellung der Hilfsleiſtung für Oeſterreich bleibe dem Schatzminiſter überlaſſen. 1 2.. eeee eee werden. Niedergang unſerer flaſſer, der volksparteiliche ee Dr. Schuſter Wirkung der Großſtädte mit treffenden Worten: 2. Seite Ar. 466 mannheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Dienstag, den 10. Oklober 1922 verhandlungen über das Nusgleichs⸗ verfahren Wie Berliner Blätter melden, haben am Samstag und Sonntag Verhandlungen im Wiederaufbauminiſterium mit den franzöſiſchen und engliſchen Vertretern der Aus⸗ gleichsämter über die Neuregelung der Zahlungen aus dem Aus⸗ gleichsverfahren ſtattgefunden. Gegenwärtig finden im Reichsaus⸗ gleichsamt Verhandlungen über die einzelnen Fragen ſtatt, die ſich aus Artikel 296 und 297 des Friedensvertrags ergeben. Neue Ver⸗ handlungen ſollen am 13. Oktober beginnen, an denen wahr⸗ ſcheinlich auch Vertreter anderer Ausgleichsämter teilnehmen. Der Landesverratsprozeß Fechenbach Die mo raliſche Hinerichtung des Angeklagten Lembcke Xx: München, 9. Oktober. In der nicht Verhandlung wurde nach Beendigung der Verleſung der unter niage geſtellten Berichte Fechenbachs in die Verleſung der von dem Angeklagten Lembcke gelieferten Berichte eingetreten. Lembeck hatte dm Büro Gargas einen Bericht im Navpember 1921 und weitere 22 Berichte ſeit dem Frühjahr 1922 bis zu ſeiner Verhaftung geliefert. Von dieſen Berichten ſind 15 unter Anklage geſtellt. Insgeſamt erhielt der Angeklagte 10 100 Mark an Honorar. Seine Beweggründe ſeien geweſen, das Aus⸗ land objektiv in rein journaliſtiſcher Weiſe über die tatſächlichen Verhältniſſe in Deutſchland zu informieren. Dazu ſei es notwendig geweſen, auf die Bedrängung der Demokratie und auf die der Staatsform drohenden Gefahren von rechts und links hinzuweiſen. Er habe niemals über etwas berichtet, was zum Hebel für neue militäriſche Bedrückungen durch die Entente hätte werden können. Nach ſeiner Auffaſſung diente das Büro Gargas lediglich der Infor⸗ mation der deutſchfreundlichen engliſchen und amerikaniſchen Zeitungen. Der Vorſitzende ſtellte an Hand des Briefwechfels zwiſchen Gargas und Lembcke feſt, daß ſich letzterer aus eigenem Antrieb zur Berichterſtattung an Gargas angeboten habe. Der Angeklagte will den beſtimmten Eindrück erhalten haben, daß die Leitung des Büros in Berlin liege, und daß Czopa nur der Ver⸗ lreter des Büros Gargas in Rotterdam geweſen ſei. Bei der erſten Unterredung mit ihm ſae Gargas bereits großes Intereſſe für rechts⸗ und linksextremiſtiſche Vorgänge an den Tag gelegt. Sein erſter Bericht an Gargas deckt ſich inhaltlich auffälligerweiſe faſt vollſtändig mit einem zu gleicher Zeit erſtatteten Bericht des Ange⸗ klagten Fechenbach. Im Anſchluß an die Verleſung der Berichte Lembckes ergab ſich, daß ſowohl Gargas als auch Czopa überall, wo ſie weilten, Empfänge von Poligtern, Abgeordneten und Redakteuren aller Parteirichtungen veranſtalteten und die hierbei gewonnenen Informationen ſofort in Berichten nach Rotterdam weiter leiteten. Die Berichte des Angeklagten, von denen einzelne Teile unter das auch für die Preſſe geltende Schweigegebot fallen, beſchäftigten ſich im weſentlichen mit der Einwohnerwehr, mit angeblichen Putſchabſichten von rechts und links, mit ſe para⸗ tiſtiſchen oder monarchiſtiſchen Beſtrebungen, aus denen das Ausland auf einen bevorſtehenden Bürgerkrieg in Deutſchland ſchließen mußte, inhaltlich mit angeblichen Fäden nach den Machtmitteln des heutigen Staates. Auch Herr von Kahr iſt in dieſen Berichten mehrfach erwähnt. Weiterhin enthalten ſie Nachrichten über ein angeblich vorbereitetes Pogrom. Der An⸗ geklagte mußte auf eindringliches Vorhalten des Vorſitzenden 811 daß er dieſe tendenziöſen Nachrichten teilw eiſe elbſt nicht als wahr anſah und daß er ſie in ihrer Geſamt⸗ heit nur an das Büro Gargas lieferte. Bei den den Angeklagten am ſchwerſten belaſtenden Berichten, einem angeblichen Geheimprotokoll über eine vertrauliche Sitzung, geſtand der Angeklagte ein, daß er dieſes„Protokoll“ in 858 4—— Stimmungsberichtes fel 5 geſchrieben hat. Die Unter⸗ agen hierzu will er von einer Perſönlichkeit erhalten haben, die er nicht nennen könne. Drei Namen dieſes Berichtes hat der Ange⸗ klagte nach eigenem Eingeſtändnis gefälſcht. Dabei will er den Zweck verfolgt haben, feſtzuſtellen, ob das Büro Gargas ein ſeriöſes Büro 0 Auf Grund dieſes Berichtes kam ſelbſt das Rotterdamer Büro azu, Lembcke als Schwindler bezw. als Spiegelfechter zu bezeichgen, als Beweis dafür, daß das Rotterdamer Büro, was für ein Preſſe⸗ büro immerhin auffallend ſein muß, über die Namen ſämtlicher Per⸗ Perſönlichkeiten, die in der monarchiſchen oder ſeparatiſtiſchen Be⸗ wegung eine Rolle jpielen, genau unterrichtet war. Die Senſation der Nachmittagsverhandlung bildete die Feſtſtellung des Vorſitzenden, daß der Angeklagte Lembcke ſeine Tätigkeit für das Büro Gargas am 3. Juli beendet hat, alſo an dem Tag, an dem der Hochverräter Freiherr Hubert von Leo⸗ brechting zu lebenslänglicher Zuchthausſtrafe verurteilt wurde. Der behauptete, daß er den Brief an das Büro Gargas, muit dem er ſeine Tätigkeit einſtellte, ſchon am Vormittag geſchrieben hatte. Dem ſteht entgegen, daß er während der ganzen Verhandlung gegen Leoprechting im Sitzungsſaale anweſend war.. preſeeſpiegel Die Auswahl von Auszügen aus deutſchen und ausländiſchen Zeitungen und Zeitſchriften erfolgt, unbeſchadet der eigenen Stellun g⸗ nahme der Schriftleitung, lediglich vom Geſichtspunkt der Unter⸗ richtung unſerer Leſer.) Auf die notwendige Amſtellung monarchiſcher und ſozia⸗ liſtiſcher Ideale macht Friedrich Lienhard im Jubi⸗ läumsheft des„Türmers“ aufmerkſam: „Mag auch die bisherige monarchiſche Idee zuſammen⸗ gebrochen ſein: dasſelbe gilt von der bisherigen Marxiſti⸗ ſchen Idee. Auch die Sozialdemokratie, die auf eine Weltrevo⸗ lution hoffte, iſt amnationalen Prinzip zerſchellt. Und nun? Sie muß nun, ob ſie will oder nicht, mit dem völkiſchen Gedanken ein Bündnis eingehen. Die europäiſche Lage zwingt ſie geradezu, dieſe Umſtellung vorzunehmen. Mache man doch die Augen auft wir haben einen nationalen Reichspräſidenten, keinen internationalen Arbeiterpräſidenten; das Reich iſt ſein Ar⸗ beitsgebiet, nicht die internationale Arbeiterſchaft. Der franzöſiſche und der engliſche Arbeiter ſind und bleiben nach wie vor in erſter Linie Franzoſe und Engländer. Dasſelbe gilt, von einigen Scehwaͤr⸗ mern und Doktrinären abgeſehen, in ganz Europa. Es handelr ſich demnach in Deutſchland um die Herausgeſtaltung eines neuen Monarchismus und eines revidlerten Marxismus. Beide waren in dem verfloſſenen Zeitalter ſcharfe Gegner; ſie müſſen ſich irgendwie zuſammenfinden. Möge die Rechte kühn genug ſein, ſich zu ſagen: unſer bisheriges Reich war kein endgültiges Gebilde. Möge die Linke ebenſo ehrlich werden, zu geſtehen: unſer hisheriger Marxismus hat uns in eine Sackgaſſe geführt. Das Reſch umfaßte ja nicht die Donau⸗ und Alpendeutſchen, die damals noch im öſterreichiſchen Staaten⸗Allerlei ſteckten; und es umfaßfte auch nicht die deutſche Sozialdemokratie, die ſich unfruchtbar abſeits hielt. So ſehr uns der Zuſammenbruch erſchüttert, ſuchen wir das Un⸗ glückpoſitio auszunützen. Deutſchland iſt wieder in die Glut geworfen: das Reich muß umgeſchmolzen, muß neu geſchmiedet Das wird Jahre dauern. Geht es aber gut, ſo kommt vielleicht einmal ein Groß⸗Deutſchland heraus, das in einer noch zu findenden Form auch die nunmehr anders daſtehen⸗ den und ſelber ſchwer kämpfenden Donau⸗ und Alpendeutſchen um⸗ faßt und den ſozialen Gedanken verdaut hat. Es wird ſich zeigen, eob Deutſchland dazu noch ſchöpferiſche Kraft genug hat.“ In einer in den„Deutſchen Stimmen“ erſchienenen außer⸗ ordentlich zum Nachdenken ſtimmenden Artikelreihe„Der ultur“ kennzeichnet der Ver⸗ Rückgang der Heimkultur und d den! ütsverarmende — Deutſches Reich Die verſicherungsbeiträge der Angeſtellten ine für ſoziale Angelegenheiten teilte die Regierung folgende Vorſchläge über eine Beitragstabelle mit: Gehaltsklaſſe 1(bis 3600.) 35., Gehaltsklaſſe 2(bis 10000.) 70., Gehaltsklaſſe 3(bis 21 600.) 125., Ge⸗ haltsklaſſe 4(bis 39 600.) 215., Gehaltsklaſſe 5(bis 72 000 Mark) 365 M. Gehaltsklaſſe 6(bis 172 800.)) 765., Gehalts⸗ klaſſe 7(bis 334000.) 1560., Gehaltsklaſſe 8(586 800.) 2800., Gehaltsklaſſe 9(über 586 800.) 4850 M. Ferner faßte der Ausſchuß Beſchlüſſe über die Zuſammenſetzung und die Befug⸗ niſſe ſeines Verwaltungsrats. Die Neuregelung des Beamtenrechts Kein Streikrecht der Beamten Unter dem Vorſitz des Staatsminiſters a. D. Drews wurden am Montag die Verhandlungen über den Geſetzentwurf eine; neuen Beamtenrechts zu Ende geführt. Wegen der Eides⸗ leiſtung einigte man ſich dahin, daß der Beamte, der ſich weigert, den Eid auf die Republik zu leiſten, durch Spruch dex Diſzi⸗ plinarkammer aus dem Amt entfernt werden kann. Die Be⸗ ſtimmungen über die Amtsverſchwiegenheit, Nehenbeſchäftigung und Annahme von Geldgeſchenken ſollen unverändert bleiben. Hinſichtlich des Streikrechts ſetzte Dr. Drews auseinander, daß dieſes Recht den öffentlich⸗rechtlichen Beamten in keiner Form gegeben werden kann. Seine Ausführungen fanden die Zuſtimmung der Mehrheit: eine Minderheit, beſonders der Vertreter des De ütſchen Beamten⸗ bundes verlangte das Streikrecht für den Beamten wie für jeden andern Arbeitnehmer. Es wurden darauf verſchiedene Vorſchläge zur Schaffung einer Schlichtungsſtelle beraten. U. a. wurde ein parlamentariſcher Schlichtungsausſchuß erwogen. Bez. des Rechts auf Einſichtnahme in die Perſonalakten einigte ſich die Konferenz dahin, daß dem Beamten die Einſicht in ſeine Per⸗ ſonalakten geſtattet werden ſoll. Hinſichtlich der Haftu ng der Beamten wurde allgemein der Wunſch geäußert, daß der Beamte dem Geſchädigten privatrechtlich nicht haftbar gemacht werden ſoll, daß vielmehr der Staat oder die Gemeinde haftbar ſein ſoll. Die Ergebniſſe der Konferenz werden in einem Geſetzentt⸗ wurf zuſammengefaßt werden, der dem Reichstag und dem Reſchs⸗ rat vorgelegt werden ſoll. *.* Sum Schutze der Republik findet laut Voſſ. Zig. eine Neu⸗ beſetzung ſämtlicher Diſziplinarkammern ſtatt. Die Neuwahlen ſollen am 31. Oktober beendigt ſein. * Der kommuniſtiſche bayriſche Candtagsabgeordnele Otto Graf⸗ München ſſt mit einem Teil des ehemaligen Redaktionsſtabes der von Kurt Eisner gegründeten„Neuen Zeitung“ und einer Anzahl Funktionäre zur Sozialdemokratiſchen Partei übergetreten. Das däniſche Kabinett iſt wegen der ſcharfen innerpolitiſchen Kämpfe zurückgetreten. Dem neuen Berliner franzöſiſchen Botſchafter, Pierre Jac⸗ quin de Margerie iſt das Agrément der deutſchen Regierung erteilt worden. Badiſche politik Die Einigung in der Sozialdemokratie HGadens Der Bezirksverband Baden der ſozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands veröffentlicht in der Preſſe ein Schreiben, das der Parteivorſtand an den Landesverband der Unabhängigen ſozial⸗ demokratiſchen Partei in Baden gerichtet hat. In dieſem Schreiben wird zunächſt dargelegt, in welcher Weiſe die Vertretung der Un⸗ abhängigen im Bezirksvorſtand, Bezirksausſchuß und in den Orts⸗ vereinsvorſtänden erfolgt und weiter zu den Gemeindewahlen be⸗ merkt, den Ortsvereinen der Sozialdem. Partei ſei bei der Auf⸗ ſtellung der Kandidatenliſte empfohlen worden, zu berückſichtigen, inwieweit die.S..⸗Mitglieder tatſächlich ihren Uebertritt zur Vereinigten Partei vollzogen haben. Die Uebernahme der Redak⸗ teure der Mannheimer„Tribüne“ ſtoße auf Schwierig⸗ keiten, weil die Redaktionen der ſozialdem. Blätter voll beſetzt ſeien, dagegen ſei vorausſichtlich die Stelle eines Landtagsberichterſtatters zu beſetzen, wofür einer der bisherigen U. S..⸗Redakteure in Frage kommen könnte. Mit dem 1. November ds. Is. habe jede ſelbſtändige Organiſationstätigkeit der U..P. aufzuhören. Nach den Angaben des Vertreters der U. S. P. hatten die Unabhängigen in Baden etwa 3800 bis 4000 Mitglieder. Candbund und Gemeindewahlen Der badiſche Landbund hat zu den bevorſtehenden Gemeinde⸗ und Kreis, ſowie Bezirkswahlen ein Rundſchreiben in ſeiner Wochenſchrift„Der Landwirt“ erlaſſen, worin den Organiſationen des Landbundes freigeſtellt wird, in melcher Weiſe ſie ſich an den genannten Wahlen beteiligen wollen. Begründet wird dieſe Freiſtellung mit der Verſchiedenheit der örtlichen Verhältniſſe. „Wir ſind darin einig, daß Haus und Familie die Quelle nicht nur der Volksgeſundheit, ſondern auch der Volkskul⸗ tur ſind. Zu der Kultur eines Volkes gehört auch die kleine Kunſt des täglichen Lebens, die im häuslichen Heim ihren Platz findet. Hier ſoll ſich zeigen, ob ein Volk wirkliche Kultur hat, ob es Lebensſtil beſitzt, ob ihm die Kunſt nur ein Luxus iſt oder Le⸗ bensbedürfnis. Wir erinnern uns mit Wehmut daran, wie der Kunſtwart und verwandte Kräfte in den beiden letzten Jahrzehnten vor dem Kriege mit reinem Eifer und auch mit ſchönem Erfolge für dies Ziel gearbeitet haben, edle ſchlichte Kultur im Wohnungsſchmuck, in Auswahl der Geräte und Tafelſchmuck, in Kleidung, in Tiſchſitte und Lebensſtil in unſer bürgerliches Haus zu tragen. Dieſe ſchönen Anſätze müſſen jetzt verkümmern, denn die Träger dieſer häuslichen Kultur ſind unſere Frauen, und die Frauen des Mittel⸗ ſtandes, denen vorzüglich dieſe Heimkultur anbefohlen war, ſeuf⸗ zen alle, brechen teilweiſe zuſammen unter der elementaren Not des Lebens. Vom Morgen bis zum Abend iſt ihr ganzes Sinnen durch unausweichlichen Zwang auf die Sorgen der Wirtſchaft eingeſtellt: Wie ſchaffe ich Brot, um alle hungrigen Münder ſatt zu machen? Woher kommt die Zeit, um alle Kleider zu flicken und alle Strümpfe zu ſtopfen; denn bei der gegenwärtigen Teuerung muß alles bis zum letzten ausgebeſſert und ausgenutzt werden. Hilfskräfte ſind für die meiſten unſerer Hausfrauen entweder nicht zu bezahlen oder über⸗ haupt nicht zu haben. So wird die Hausfrau zur Fronarbei⸗ terin, ſtatt zur Trägerin häuslicher Kulkur. Noch ein Umſtand fällt hier ſchwer ins Gewicht. Wir waren in der Biedermeierzeit, in den Jahrzehnten nach dem Freiheitskriege, freilich auch ein armes Volk, und doch blühte damals gerade im Kreis der Familie eine beſcheidene, aber echte Kultur. Manche meinen, das müßte heute ebenſogut möglich ſein. Sie vergeſſen ganz die gewal⸗ tige Veränderung unſerer äußeren Lebensbedingungen. Wir ſind aus einem Volk der Dörfer und kleinen Städte zueinem Volk der Großſtädte geworden. Nur eine Zahl: in Orten über 100 000 Einwohnern wohnen ſetzt über 15 Millionen Menſchen, 1871 noch nicht 2 Millionen, im Anfang des Jahrhunderts aber noch nicht die Hälfte der letztgenannten Zahl. Was bedeutet dieſe Verſchie⸗ bung? In Großſtädten iſt ein menſchenwürdiges Leben, iſt die Kul⸗ tur des Hauſes nur bei einem gewiſſen Wohlſtand möglich. Wer keinen Garten ſelber hat, muß ſich wenigſtens Blumen als Zimmer⸗ ſchmuck kaufen können; wem kein Obſt zuwächſt, möchte es doch vom Markt für ſeine Kinder holen. Wer mitten in der Steinwüſte wohnt, ſoll wenigſtens an den Abenden und an den Sonntagen ins Freie fahren, ſoll einmal ein paar Wochen im Jahre in den natürlichen Verhältniſſen des offenen Landes unter Gottes Himmel und Sonne zubringen können; ſonſt verſtockt und ſtirbt das Gemüt in der Steinwüſte der großen Städte, und vor allen Dingen die Kin⸗ der wachſen freudelgs, gemütsarm heran. Das iſt aber das Schickſal, das bei der ſetzigen Teuerung über immer weitere Kreiſe hereinbricht. Wir haben früher nicht genug beachtet, welche Gemütswerte in die⸗ Streiflichter In den„Streiflichtern“ der Samstagsabendausgabe war der Brief eines Zaryziner Kommuniſten erwähnt, der ſich beſorgt gegen die„ſchlimme Neigung zum Eigentum und zu bürger⸗ lichem Wohlſtand“ bei Kommuniſten und namentlich bei den Bauern gen ſogar in den Reihen der Sozialdemokratie gezeigt zu haben, denn in Nr. 28 der ſozialiſtiſchen Zeitſchrift„Die Glocks“ klag⸗ ein Herr Breuer über gewiſſe„Riſſe im Turm“ dex neugeeinten Sozialdemokratie: „Die Freude über den Neubau des ſozialiſtiſchen Turms ge⸗ ſtattete nur Wenigen kalten Blick für überraſchende Riſſe, die ſich unter kurzer Exploſion zeigten. Riſſe, nicht nur am neuen, maſſi⸗ peren Bollwerk, Riſſe auch in der Ganzheit der proletari⸗ ſchen Bewegung. Der Einheit des politiſchen Klaſſeninſtru⸗ ments droht Beeinträchtigung durch wirtſchaftliche In⸗ tereſſenballungen, die im Rahmen gegebener Wirtſchafts⸗ organiſationen Arbeitnehmer und Arbeitgeber eng aneinanderbin⸗ den. Der Vexrtreter der Landarbeiter verbarg nicht, daß er Preiserhöhung auch für das erſte Drittel des Umlagegetreides für angemeſſen halte. Das erſt geſtern zum Bewußtſein gekommene, ſich ſättigende Agrarproletariat rückte hörbar ab vom beſſer diſzi⸗ plinierten und minder begünſtigten Bruder der großen Städte. Produzenten und Konſumenten ſtellten ſich gegeneinander. Im Zeichendes Eigenſchweins, des Deputats und des höhe⸗ ren, als Abfall vom höheren Getreidepreis in Ausſicht geſtellten Lohns wuchern Beſitzinſtinkte, reckt ſich Beteiligungs⸗ wille, durchbricht Wirtſchaftsegoismus die politiſche Solidarität. Die Gefahr zeigt ſich, daß der Kapitalismus durch Ausſonderung geſchloſſener Arbeitergruppen die Front des Proletariats zerreißt. Auch im Reichskohlenrat wird der Vertreéter der Kohlenarbeiter nicht jede Erhöhung des Kohlenpreiſes ablehnen, hat ſie wohl auch bisher nicht immer abgelehnt!“ Wer gewohnt iſt, die Menſchen ſo zu nehmen wie ſie ſind und nicht, wie man ſie gern haben möchte, wird ſich über dieſe Erſchei⸗ nungen innerhalb der Arbeiterſchaft nicht wundern. Zu den Urtrie⸗ ben des Menſchen gehört nun einmal der Egoismus, der ſich mehr oder minder naiv in der Freude am Beſitz äußert. Will der Sozialfs⸗ mus ſeine Ideale verwirklichen, muß er zuerſt den Egoismus über⸗ winden, ein Ziel, das zu erreichen, einfach unmöglich iſt. Letzte Meldungen Straffreiheit für Smeets Paris, 9. Okt. Die Rheinlandkommiſſion hat nach Prüfung der Akten über die Prozeſſe gegen den Redakteur Smeets entſchieden, daß die ausgeſprochenen Urteile nicht voll⸗ ſtreckt werden dürfen. 7 4 Die Begründung des Verbots, ſchreibt die„Köln. Itg.“ dazu, wird man abwarten müſſen, geſagt werden darf aber ſetzt ſchon, daß ein Mann von den engen Begriffen des Smeets daraus die Folgerung ziehen wird, daß er in Zukunft in dem Wochenblatte Rheiniſche Republik alle Beſchimpfungen gegen Preußen und da⸗ Reich, gegen preußiſche Beamte und Beamte des Reichs ſchleudern barf, die ihm belieben. Dieſen Beſchimpfungen werden auch die Millionen von Rheinländern weiter ausgeſetzt ſein, die nicht zur kleinen Gruppe der hochverräteriſchen Sonderbündler um Smeets kerung ernſt zu nehmen vermag, und ſte ſein trauriges Verräter⸗ handwerk kalt ablehnt, mag Smeets in„ſeinem“ Blatt weiter hetzen und ſchimpfen und die Ruhe der Bepölkerung ſtören. Man wird es zu tragen wiſſen und überdies den Troſt haben, daß nichts geeig⸗ neter iſt, die Treue der Rheinländer zu Preußen und dem Reich ſo Gefängnishaft unterbrochen zu werden braucht. 7 Friedrichshafen, 9. Okt. Prokuriſt Egger von der Kies⸗ transportfirma Wocher in Langenargen, der Mitte September wegen Schmuggels in Haft genommen worden war, erhielt vom Schöffengericht Tettnang 6 Monate Gefängnis und 30 000 M. Geld⸗ Eib Beantragt waren 12 Jahre Gefüngnis und 500 000 M. Geldſtrafe. Egger hatte früher einmal wegen Tabakwarenſchmug⸗ gels 40.000 M. Geldſtrafe erhalten. sw. Darmſtadt, 9. Okt. Eine empfindliche Strafe hat das Finanzamt gegen den Schweinehändler Hochmann von der Dornmiühle bei Pfungſtadt verhängt. H. wurde wegen Umſaß⸗ ſteuerhinterziehung im Jahre 1920/21 zu M. 122 796. Geldſtrafe verurteilt. Zeitung“ aus Düſſeldorf iſt in der Nacht vom Samstag auf Sonntag in Oberkaſſel, das von den Belgiern beſetzt iſt, ein deutſcher Ziviliſt von einem belgiſchen Soldaten durch einen Halsſchuß lebensgefährlich verletzt worden. J Berlin, 10. Okt. „Deutſche Ztg.“ zu berichten weiß, hat ſich der bekannte Rechberg dem Staatsgerichtshof als Zeuge zur Verfügung geſtellt, um durch ſein Zeugnis den Zuſammenhang der Mordſache mit den bol⸗ ſchewiſtiſchen Machenſchaften zu ermöglichen. jeher hat entbehren müſſen. Vielleicht haben ſie ſelber es nicht ſehr empfunden, weil ſie es nie anders erlebt hatten. Das hätte uns aber doch nicht hindern ſollen, auch in dieſer Hinſicht ſoziales Mitempfin⸗ den zu beweiſen und daraus praktiſche Folgen zu ziehen. Jetzt wer⸗ ſam, weil auch der Mittelſtand dieſem Schickſal verfäflt.“ ** 1. Vom Niedergang der Kultur werden neben anderen zwei Stände beſonders getroffen: die Hausbeſitzer und die Klein⸗ rentner. Ihnen widmet der„Hannoverſche Kurier“ in einem Artikel„Vermögenszerſtörung“ folgende Worte: „Es gibt in Deutſchland heute höchſt bedauerlicherweiſe zwei Klaſſen von Staatsbürgern, die vom Schickſal und von denen, die 45 lenken, ganz verſchieden behandelt werden. Zu der Klaſſe, die ſich alles gefallen laſſen muß, gehören beiſpielsweiſe auch die Hau⸗ beſitzer. Das Reichsmietengeſetz nützt ihm nichts. Die Jahres⸗ miete für eine große Wohnung deckt heute noch nicht die Anſchaffung⸗⸗ koſten für einen einzigen Stiefel. Für den Mieter iſt das a ange⸗ nehm, beſonders wenn er ſelbſt zu den Ausgeplünderten gehört. Aber vom allgemeinen volkswirtſchaftlichen Standpunkt handelt es ſich un eine Wegnahme des Grundbeſitzes, wenigſtens für unabſehbare Jeis Die Hilfloſeſten aber in der leidenden Schicht de⸗ Volke⸗ ſind die Kleinrentner. Die notwendigſte wirkliche Hilfe würd darin beſtehen, daß ihnen wenigſtens der noch vorhandene Reſt ihre? Beſitzes unverkürzt erhalten würde. Reue Geldentwertung wird auch ihn zernagen, und der Gedante einer Reichs⸗Goldanleihe läßt ſich mag. Statt deſſen wird jetzt eine angebliche Hilfeleiſtung in Ge⸗ ſtalt einer Papiermilliarde angekündigt, deren Wert ſchon ſetzt zu⸗ ſehends ſchwindet. Ueberdies wird unter niederdrückenden Bedingun⸗ gen, dem Nachweis vorher geleiſteter. Arbeit und der Beſchränkung rentnern nur eine Beihilſe in Ausſicht geſtellt, die höchſtens— dis Erwerbsloſenunterſtützung erreichen darf; und ſelbſt ſie ſoll ihnen werden. ihre wirtſchaftliche Lage dauernd erfahren hot. wirklich dem Vaterlande alles gegeben!“ *** So, des Hausbeſitzes iſt bereits erfo folgenden leide ee e e rnur allzuſehr ſer Hinſicht die große Menge unſerer ſtädtiſchen Induſtriearbeiter von wandte. In Deutſchland ſcheinen ſich ähnliche betrübliche Erſcheinun⸗ gehören. Da Smeets nicht der Mann iſt, den die rheiniſche Bevöl⸗ zu ſtärken wie die Tätigkeit des Smeets, die nun durch keinerlei Berlin, 9. Okt. Nach einer Meldung der Deutſchen Angm. (Von unſerem Berliner Büro.) Wie die den wir auf die gemütsverarmende Wirkung der Großſtadt aufmerk⸗ auf ein ſehr kümmerliches, noch vorhandenes Vermögen den Klein“ nicht etwa geſchenkt, ſondern aus ihrem Nachlaß wieder eingezogen Dieſes Ende wäre allerdings der Behandlung würdig, di? Der Vernichtung ihres Vermögens würde damit die Krone aufgeſetzt. Sie hätten dann Anmerkung der Schriftleitung: die Wohnungsnot trifft in erſter Linie den Mieter, aber für den Hausbeſitzer gilt tat⸗ ſächlich das jüngſt in Mannheim geprägte Wort:„Die ztialiſierun 5 mit dem Unterſchied, daß der Beſitzer den Frondienſt der Hausverwaltung unentgeltlich zu leiſten hatt“L — ſchwerlich verwirklichen, weil das Reich die Verpflichtung, irgend etwas ſpäter einmal in Gold zurückzuzahlen, nicht einzugehen ver⸗ Dienstag den 10. Oktober 1922 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite Nr. 468 Wirtſchaftliche Fragen Die Jahlungsmittelnot Die Zahlungsmittelnot, die ſich ſchon Ende Auguſt ſehr emp⸗ findlich fühlbar machte, hat ſich an der Juartalswende in verſchärf⸗ tem. Maße erneuert. Wie damgls, ſo ſchieben einander auch jetzt die Zahlungsmittelproduzenten— Reichsbank und Reichsdruckerei— und die Zahlungsmittelkonſumenten— Privatbanken, Induſtrie und Handel— gegenſeitig die Schuld zu. Die Reichsbank erklärt, ſie habe alle erdenkliche Vorſorge für den Zahlungsmittelbedarf des Ultimo getroffen; die Reichsdruckerei arbeite in drei Schichten un⸗ unterbrochen ohne Sonntagsruhe und faſt in jeder größeren Stadt des Reiches ſeien— trotz aller techniſchen und organiſatoriſchen Schwierigkeiten und Bedenken—. Privatdruckereien zur Hilfe heran⸗ gezogen. Die Privatbanken und die induſtriellen Unternehm die ihren Banknotenbedarf nicht befriedigen und Notgeld v den oder ſelbſt drucken oder ihre Angeſtellten und Arbeiker für einen Teu der Gehalts⸗ und Lohnzahlungen auf einen ſpäteren Termin vertröſten müſſen, antworten, daß die Reichsbank über die Verteilung der neuen Geldſcheine ſehr ſchlecht disponiert haben müſſe, wenn atſächlich, wie ſie behaupte, genug gedruckt werde. Die Reichsbank repliziert, daß die beſte Dispoſition nichts nützen könne, wenn Papiergeld in rieſigem Umfange gehamſtert werde und wenn Banken und Induſtriebetriebe enorme Kaſſen⸗ beſtände aufhäuften. Darauf erwidern wieder die privaten Inter⸗ eſſenten, daß ſie gezwungen ſeien, ihre Kaſſenbeſtände nach Mög⸗ lichkeit zu vergrößern, weil ſie ſich nicht darauf verlaſſen könnten, auf Bank⸗ oder Reichsbankguthaben prompt die Notenbeträge zu erhalten, die ſie brauchten, um ihre laufenden Verpflichtungen zu brfüllen. Wenn man ihnen ohne Rückſicht auf die Größe ihrer Gut⸗ haben 5 oder 102 der Summen anbiete, die ſie verlangten, ſo bleibe ihnen gar nichts anderes als eine möglichſt ausgiebige Vor⸗ verſorgung übrig. Die Kaſſenbeſtände würden ſich ſogleich verklei⸗ nern, wenn man die Sicherheit habe, im Rahmen ſeiner Guthaben und im Betrage ſeines Bedarfs ohne Schwierigkeiten und ohne Verzug Barmittel zu bekommen. Vermutlich ſpielt die„Schuld“ auf beiden Seiten keine ent⸗ ſcheidende Rolle. Die Reichsbank beruft ſich wahrſcheinlich mit Recht darauf, daß ſie ihre techniſchen Anſtrengungen nach Kräften ge⸗ ſteigert habe und ihre Kunden beklagen ſich zweifellos gleichfalls mit Recht darüber, daß ſie von ihr nicht genug Geldſcheine erhalten können. Das Tempo, in dem Teuerung und Zahlungsmittelbedarf neuerdings zunehmen, iſt eben ſo rapide, daß die Zahlungsmittel⸗ produktion auch beim beſten Willen und bei eifrigſter und zweck⸗ mäßigſter techniſcher Durchführung nicht ſogleich zu folgen vermag. Es liegt in der Natur des Mißverhältniſſes, das zwiſchen Zahlungs⸗ mittelbedarf und Zahlungsmittelerzeugung entſtanden iſt, daß dieſes Mißverhältnis ſich durch ſeine eigenen unmittelbaren Auswirkungen gewiſſermaßen automatiſch ſelbſt ſteigert. Weil Zahlungsmittel⸗ mappheit beſteht, fucht jedermann ſich ihren unbequemen und unter Umſtänden mehr als unbequemen Folgen für ſeine eigene Perſon oder ſeinen eigenen Betrieb zu entziehen, indem er, ſoweit das irgend geht, noch über ſeinen unmittelbaren und augenblicklichen Bedarf hinaus Geldſcheine anfordert und anſammelt. Daß das Hamſtern eines Papiergelds, das ſo wenig Wertbeſtändigkeit zeigt, wie das gegenwärtige deutſche, ein ſehr zweifelhaftes Geſchäft iſt, haben nachgerade wohl die meiſten eingeſehen und vor dem Beginn der jetzigen Zahlungsmittelnot ſind Reichsbanknoten wohl nur auf dem Lande in größerem Umfange gehamſtert worden. Aber ſowie Papiergeld, das doch für den inneren deutſchen Verkehr immerhin noch Bargeld iſt, knapp wird, ſetzt die Hamſterei ſogleich auch dort ein, wo man ganz genau weiß, daß die Papiermark von 1922 ein ſehr ſchlechtes„Wertaufbewahrungsmittel“ iſt. Denn ſie dient jetzt der Sicherung der Abwicklung unmittelbar bevorſtehender Geſchäfte oder der Erfüllung in naher Zukunft fälliger Verpflichtungen, die ohne ſolche Anhäufung von Barmitteln durch die Geldzeichenknapp⸗ heit vielleicht geſtört oder unmöglich gemacht werden könnten. Zur Hamſterei geſellt ſich allerdings die„Flucht aus der Mark“, die ohne Zweifel gerade jetzt wieder größeren Umfang an⸗ genommen hat. Soweit der Beſitzer von Papiergeld„in die Sach⸗ werte flieht“— alſo in Waren, Aktien oder ſonſtige Unterneh⸗ mungsanteile—, wird durch ſie freilich die Zahlungsmittel⸗Not nicht verſchärft, die Geldſcheine gehen nur von einer Hand in die andere und in gewiſſem Umfange wird durch dieſen Prozeß ſogar gehamſtertes Papiergeld aus ſeinen Verſtecken hervorgelockt. Aber außer der Flucht in die Sachwerte gibt es ja bekanntlich auch eine lucht in fremde„hochwertige“ Deviſen und Banknoten. ute, die etliche Tauſende, Zehntauſende Viele oder Hunderttauſende von Papiermark erübrigt haben, verzichten einfach auf den Zins⸗ zenuß, der ja praktiſch ohnehin kaum ins Gewicht fällt, und kaufen ich einfach Dollars, Pfundnoten oder tſchechiſche Kronen, weil ſie berechnet Wiepiel Banknoten gegenwärtig im Zuſammenhange mit der Flucht in die Edelvaluta über die deutſchen Grenzen gehen, iſt natürlich nicht zu ermitteln. Klein kann die Summe, trotz aller Vorkehrungen der Kapitalfluchtbekämpfung nicht ſein. Wenn dieſer Abfluß deutſcher Banknoten ins Ausland ſich fortſetzt, ſo muß er natürlich nicht nur Zahlungsmittelknappheit verſchärfen, ſondern auch die Entwicklung der deutſchen Valuta ſchädigen. Es iſt eine tragiſche, aber unvermeidliche Wirkung des von der Entente verſchuldeten Markſturzes, daß dies in dem gleichen Augenblicke geſchieht und geſchehen muß, in dem an ſich die Vorausſetzungen für eine leid⸗ liche valutariſche Stabiliſierung der Mark auf längere Zeit nicht ganz ungünſtig wären.(Kalchas.) Die badiſche Landesinderziffer die vom Statiſtiſchen Landesamt Baden aus den Teuerungszahlen (ohne Bekleidung) von durchſchnittlich fünfzig badiſchen Gemeinden wird, iſt im September 1922 auf 11560 (Friedensſtand gleich 100), d. h. auf das 115fache, geſtiegen. Die Steigerung gegenüber dem Monat Auguſt ds. Is. beträgt ſomit 60,4 Prozent.(Die Reichsindexziffer betrug im September 11376. Die badiſche Indexziffer iſt alſo auch weiterhin höher als die Reichsindex⸗ ziffer.) Die vom Statiſtiſchen Landesamt herausgegebene neueſte Dar⸗ ſtellung über die Teuerung in Baden läßt erkennen, daß im September ds. Is. die Zunahme der Teuerung eine weit größere war als im Auguſt ds. Is. So ſtieg die Teuerungszahl von Mann⸗ heim vom Juli auf Auguſt ds. Is. um 32,9 v.., von Auguſt auf September aber um 65,2 v..: in Karlsruhe erhöhte ſich von Auguſt auf September die Teuerungszahl um 69,6 v. H.(von Juli auf Auguſt um 23,5 v.., in Freiburg um 61,8 v..,(47,1 v..), in Pforz⸗ heim um 60,2 v. H.(23,5 v..), in Heidelberg um 56,3 v. H.(30,5 vom Hundert), in Konſtanz um 55,1 v. H.(46,4 v..), in Baden⸗ Baden um 45,3 v. H.(46,0 v..). Die höchſte Teuerungszahl hat dieſesmal Freiburg aufzuweiſen, die niedrigſte Todtnau. Weiter wird feſtgeſtellt, daß ſich die Preiſe im Monat September gegenüber dem Monat Auguſt ds. Is. um nahezu Zweidrittel erhöhten. 2 L. Städͤtiſche Nachrichten Ein Beſichtigungsvormittag Die Preisprüfungskommiſſion folgte einer Ein⸗ tadung des Bürgermeiſteramtes zur Beſichtigung verſchiedener Ein⸗ richtungen, die mit der Ernährungsfürſoege zuſammenhängen. Der erſte geſtern früh galt der Mannheimer Milchzen⸗ trale.⸗G. Wir können uns ein näheres Eingehen darauf er⸗ ſparen, da wir erſt kürzlich gelegentlich der Uebergabe des neuen Ver⸗ waltungsgebäudes der Milchzentrale berichtet haben. Geſagt mag aber ſein, daß es ſehr zweckdienlich war, auch dieſen Kreis von Per⸗ ſonen,— gekommen waren ausſchließlich Verbrauchervertreter— ein⸗ mal den ganzen Weg verfolgen zu laſſen, den die für Mannheim beſtimmte Milch von dem Augenblick der Ankunft an bis zur Aus⸗ gabe an die Milchhändler durchmacht. Die Teilnehmer an der Be⸗ ſichtigung hatten auch Gelegenheit, ſich von der Lückenloſigkeit des hier eingeführten Knotrollſyſtems zu überzeugen, das jeden Milch⸗ fälſcher über kurz oder lang überführen muß. Von der Milchzentrale aus ging es in den Viehhof, wo Herr Direktor Dr. Fries allerhand wenig Erfreuliches zu ſagen harte. Unſer Viehmarkt, der ja Umſchlagsmarkt für ein großes Verſorgungs⸗ gebiet iſt, weiſt gegenüber dem vergangenen Jahre einen Rückgang ſowohl im Antrieb als auch bezüglich der zu Schlachtzwecken in Mannheim verbleibenden Viehes auf. Wir ſtellen die September⸗ Zahlen von 1921 und 1922 gegenüber. Zutrieb 1921: Großvieh 1636, Kälber 597, Schweine 899 pro Woche; September 1922: 1995, 383, 693 pro Woche. 1921 blieb ein Viertel des Großviehantriebes, vier Fünftel des Kälberantriebes und die Hälfte des Schweinean⸗ triebes in Mannheim, im September 1922 wurde nur ein Fünftel des Großviehantriebes und nur zwei Fünftel des Schmeineantriebes hier geſchlachtet. Eine ganz gewaltige Steigerung haben die Fleiſch⸗ preiſe erfahren, gegenüber dem September letzten Jahres und dem geſtrigen Markte läßt ſich eine Preiserhöhung um 1000 bis 1260% feſtſtellen. Ochſen, die 200 000 Mark koſten, ſind keine Seltenheit, ein Prachtſchwein wurde mit 100 000 Mark gehandelt. Ein Waggon Vieh repräſentiert heute einen Wert von mehreren Millionen Mark. Das wenigſte kommt von Baden, der Münchner und Stuttgarter Markt, der Hamburger Markt ſind ſtart am Zutrieb beteiligt. Dieſe weiten Reiſen gehen an der Preisbildung natürlich nicht ſpurlos vor⸗ über. Man bedenke, daß ein Waggon Vieh von München 62 000 Mark, von Hamburg 88 000 Mark koſtet, das macht auf das Stück 4000 Mark aus. Man kann ungefähr rechnen, daß auf dem Pfund Fleiſch durchſchnittlich 25 Mark Speſen ruhen. Es iſt gar keine Ausſicht vorhanden, daß es auf dem Gebiete der Fleiſchpreiſe in abſehbarer Zeit beſſer wird. Auf dem letzten Markt wurden die Schweine mit 210 Mark gehandelt, auf dem geſtrigen Markt bereits mit 240 Mark. Man hat die Beobachtung gemacht, daß der letzte Marktpreis jeweils von den Bauern als For⸗ derung für den Verkauf eines Schweines übernommen wird. Die Veröffentlichung der Marktberichte iſt ein zweiſchneidiges Schwert, ſie liefern die Grundlage zu unaufhörlichen Preistreibereien. Aber ein Unterlaſſen dieſer Berichte hätte wohl auch nicht den gewünſch⸗ ten Erfolg, denn dann müßte der Dollarſtand herhalten, was er ja jetzt ſchon in ungerechtfertigtem Maße tut. Den Händlern und den Metzgern iſt dieſer hohe Fleiſchpreis nicht angenehm, für die einen wächſt damit das Riſiko ins Aſchgraue, den andern droht das be⸗ trieblähmende Nachlaſſen der Kaufkraft der Verbraucher. Wir hatten im Frieden hier einen Fleiſchkonſum von etwa 2 Pfund pro Kopf und Woche, heute iſt der Durchſchnittskonſum auf 1 Pfund geſunken. So ſagt die Statiſtik. Aber die Wirklichkeit zeigt noch ein viel bedenklicheres Bild, denn die Verſchiebung der Kaufkraft iſt in dieſe Rechnung einzuſtellen. Ein Teil der Bevpölkerung ißt viel mehr als 1 Pfund pro Woche. Auf den größten Teil der Feſtbeſol⸗ deten, der Angehörigen freier Berufe und vor allem auf die Klein⸗ und Sozialrentner wird kaum ein halbes Pfund Fleiſch und Wurſt pro Woche entfallen, weil ihre Kaufkraft zu mehr nicht ausreicht. Vom geſundheitlichen Standpunkt aus betrachtet, iſt das eine Ex⸗ ſcheinung, die ſich nicht mehr ungünſtiger geſtalten darf, ſoll nicht der Geſundheitsſtand unſerer Bevölkerung ernſtlich gefährdet werden. Das Gefrierfleiſch hat bislang ja recht gute Dienſte ge⸗ leiſtet und regelnd in den Konſum eingegriffen. 350—400 Zentner Wochenkonſum wurden im September immerhin erreicht, nachdem ſich weitere Schichten der Bevölkerung davon überzeugt, daß es ſich um hochwertiges einwandfreies Fleiſch handelt, das im Preiſe billiger iſt als Inlandsfleiſch. Aber wie das nun bei dem jetzigen Dollarſtand werden ſoll? Das Gefrierfleiſch muß in Dollar bezahlt werden. Das ganz anſehnliche Gefrierfleiſchlager, das die Haflag (Handelsgeſellſchaft deutſcher Fleiſcher,.⸗G.) und der Fleiſcher⸗ verband.⸗G. in den Gefrierhallen des hieſigen Schlachthofs unter⸗ halten, iſt nicht etwa bereits gekauftes und bezahltes Fleiſch, ſondern Kommiſſionsware. Vorderhand wird es alſo wohl ein Ende haben mit dem billigen Gefrierfleiſch, wenn nicht doch irgend eine zentrale Regelung gefunden wird, die es ermöglicht, das Gefrierfleiſch kon⸗ kurrenzfähig zu halten. Die Beſichtigung erſtreckte ſich auch auf den Schlachthof ſelbſt, auf die Gefrierhallen, die Verkühl⸗ und Kühlhallen des Schlachthofes. Von gar manchem Raum hieß es, daß er außer Betrieb ſei. Wenn es mit den Fleiſchpreiſen ſo weitergeht, werden die entſtandenen Lücken bald noch viel größer werden. pp. Bettelnde„Kriegsbeſchädigte“ Auf Veranlaſſung der amtlichen Fürſorgeſtelle in Mannheim erſchien unlängſt in allen hieſigen Tageszeitungen ein Artikel mit der Ueberſchrift„Bettelnde Kriegsbeſchädigte“. Die am 5. Oktober ab⸗ gehaltene Vertreterverſammlung des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten hat von dem Artikel Kenntnis ge⸗ nommen und erklärt hierzu: 5 Auch der Reichsbund hat die Bekämpfung des Bettelunweſens von jeher als eine ſeiner vornehmſten Aufgaben betrachtet. Wir ſind daher auch im Großen und Ganzen mit dem Artikel einverſtanden. Es muß jedoch als Uebertreibung angeſprochen werden, wenn von der amtlichen Fürſorgeſtelle behauptet wird, kein Kriegsbeſchädigter habe es nötig, den erniedrigenden Straßenbettel auszuüben, die amt⸗ liche Fürſorgeſtelle würde im ausreichenden Maße für ihn ſorgen. Die Fürſorgeorgane wiſſen ſelbſt zur Genüge, daß mit den ihnen zur Verfugung ſtehenden Mitteln vielen Kriegsopfern nicht aus⸗ reichend geholfen werden kann. Für die Bekämpfung der echten und falſchen bettelnden Kriegsbeſchädigten ſind wir jederzeit zu haben. Wir müſſen jedoch erwarten, daß das Uebel bei der Wur⸗ zel erfaßt wird, indem man den Kriegsopfern zunächſt eine zeit⸗ gemäße Rente ſichert und die Beſtimmungen der§§ 63/54 im Reichsperſorgungsgeſetz und des§ 4 im Teuerungsmaßnahmengeſetz ändert, nach welchem heute die arbeitswilligen Kriegsopfer für ihre Arbeitsleiſtung beim geringſten Einkommen durch Kürzung bezw. Entzug der Rente beſtraft werden. Warnung vor Auswanderung Schlechte Ausſichten für vermögensloſe und ſtellenloſe Einwanderer in Süd⸗Amerika Die Auswnudererfürſorge für Fruen und Mädchen des Ver⸗ bandes berufstätiger Frauen in Mannheim, D 5. 1, teilt uns mit: K Der Verein zum Schutze germaniſcher Einwanderer in Buenos⸗ Aires übermittelte uns am 5. September eine Warnung, die allen Auswanderungsluſtigen, deren Ziel Süd⸗Amerika iſt, vor Augen kommen ſollte: 92 85 „In Beantwortung Ihres Geehrten vom 7. Auguſt teilen wir Ihnen mit, daß wir niemanden anraten können, nach hier zu kommen; von allen Branchen ſind hier genügend Perſonen vor⸗ handen und greift man bei Bedarf hierauf zurück. Argentinien macht in Folge der weltwirtſchaftlichen Kriſis die aller erdenklichſten ſchlechteſten Jeiten durch und ruht Handel und Wandel vollſtändig, ſodaß tauſende hier brotlos herumlaufen und ſich kümmerlich mit Gelegenheitsarbeiten durchſchlagen müſſen. Wir bitten daher jede Anfrage zur Auswanderung verneinend zu beantworten.“* Da die Anfragen gerade in letzter Zeit ſich 1. 80 in denen Familien ihr Hab und Gut verkauften. nur um die Fahrtkoſten auf⸗ zubringen, und da wir die Meinung des Vereins zum Schutze ger⸗ maniſcher Einwanderer von allen zuſtändigen Stellen beſtätigt er⸗ halten, fühlen wir uns gedrängt, der Wahrheit über die Lage in Argentinien Bahn brechen zu helfen. Die verlockenden Erzäh⸗ lungen, die von manchen Auswanderern in die Heimat geſchickt werden, ſtammen meiſt von Koloniſten, die ſchon lange Jahre drüben ſind. Bis zum letzten Jahre waren in der Tat die Ausſichten auch noch beſſer. Aber wie die Verhältniſſe heute ſind, muß dringend m. wiſſen oder glauben, daß dieſe Zahlungsmittel wirkliche„Wertauf⸗ auf bewahrungsmittel“ ſind, daß ſie ihren Wert behalten, wenn die ein deutſchen Wirtſchaftsverhältniſſe ſich weiter verſchlechtern und die len deutſche Mark weiter fällt. Die Neigung, Gewinne oder Erſparniſſe — in inländiſchen Aktien anzulegen, hat in den letzten Monaten beim die Publikum ſtark abgenommen, weil die Erfahrung gezeigt hat, daß 18 im allgemeinen weder die Steigerung der Aktjenkurſe noch die rch der Dividenden mit der Geldentwertung auch nur annähernd glei⸗ 115 chen Schritt hält. Und feſtverzinsliche Werte erwerben ja doch über⸗ haupt nur diejenigen, die noch nicht begriffen haben, daß man in 5 5 Zeit fortgefetzten Währungsverfalls für nominal gleichblei⸗ cr nde Darlehensſummen nur Schuldner, nicht Gläubiger ſein darf. 12 mebe in⸗ i 312ʃ 8 er., Badiſch⸗ pfäl ziſche Kunſtſtätten rk⸗ 15 Gang durch die Frankfurter Kunſtmeſſe n die länderumſpannenden Pläne des e amtes Zeit⸗ und Kulturnotwendigkeit dünken e e 6 aus innerſter Berechtigung—, den kann es nicht wunder nehmen 85 uin der Frankfurter Kunſtmeſſe die der Handelsmeſſe ja immer an⸗ 1 gegliedert iſt, eine Sonderausſtellung anzutreffen, die den älteſten n und höchſten Kulturwerten eines beſtimmten deutſchen Landgebietes widmet iſt, die Ausſtellung Badiſch⸗Pfälziſche un ſt⸗ bei teätten. Aus dieſer Veranſtaltung des Meßamtes geht ohne wei⸗ teres hervor, daß den Beziehungen zwiſchen Baden[die Rhein⸗ ich⸗ daz immer mit eingeſchloſſen) und Frankfurt a. M. große Be⸗ 89 eutung beigelegt wird. Aus bden Worten, die Direktor Sutter 28 geſtern nachmittag im Bürgerſaale des Frankfurter Rathauſes „ n eine Verſammlung badtſcher Vertreter nichtete ging „ 7 n auch der Wunſch hervor, dieſe Beziehungen in ſtärkerem ber aße als bisher zu pflegen. Baden dor allem müſſe und könne 1—— aus auch große Vorteile ziehen. Es müſſe darauf bedacht ſein il. Frankfurter Meſſe für ſich beſſer auszunützen. Der Strom der 16.— ebeſucher müſſe auch nach Baden gelenkt werden, das als kul⸗ d. Feichſtes der Nachbargebiete es auch verdiene, von allen aufge⸗ e—5 zu werden, die ſchon einmal bis nach Frankfurt reiſen. Durch 100 3— liche Verknüpfung der Frühjahrs⸗ und Herbſtveranſtaltungen, ich md in Mannheim. beziehungsweiſe Karlsruhe von nun an ja regel⸗ 15—— ſtattfinden ſollen, mit der Frankfurter Meſſe und durch eine 1— prechende Propaganda wäre dieſer Plan vielleicht am beften 6. dudiſerwiklächen. und Direktor Sutter ſchlug die Bildung eines u- Hanſchpfälzichen Beirats vor. Dr. Blauſtein nahm für die 5— und Handwerkskammer dieſen Vorſchlag ſehr warm auf 10 verſprach ihm die nachdrücklichſte Befürwortung: im gleichen 75 äußerte ſich Altſtadtrat Dar M fel dan es Badiſch⸗pfälziſchen Ausſte deutung de 1g. nfalls iſt f ieſes Elhaben is un offen erklärten, mſtädter als chen Verkehrsverbandes. Dr. Ba rtſch ſchloß 1557 e rednern an und ſprach die Erwartung aus, daß die Fr uhe dann auch mit den badiſchen pe 1 e 585 die erwartete perſönliche Berührung kommen werden. allgemeines Verlangen erklärte ſich Dr. Blauſtein namens der Iskammer bereit, die erforderlichen Schritte zur Gründung 5 Beirats unverzüglich zu unternehmen. olchen Vorausſetzungen und Ausblicken gewinnt die Badiſch⸗Pfälziſche Kunſtſtätten ganz weſentlich an Be⸗ dieſes Ergebniſſes wegen höher ein⸗ ihres tatſächlichen Wertes willen. Wie Direktor ihm Dr. Lübbeke, der Erbauer der Ausſtellung, nter llun er und nach gefallen, wie ſie geplant war. Zu den Schwierigkeiten des Verſands geſellte ſich eben auch eine unbegreifliche Unentſchloſſenheit, verſchie⸗ dener Gemeinden, Sammlungen und Privatbeſitzer, und das hatte zur Folge, daß in vielen Fällen, wo es möglich geweſen wäre, den Gegenſtand ſelbſt auszuſtellen, nicht dieſer, ſondern nur ein Bild davon in die Ausſtellung gelangen konnte. Der Energie und der großen Sachkenntnis Dr. Lübbekes iſt es daher in erſter Linie zu danken, wenn der Rahmen der Ausſtellung dennoch ſehr weit ge⸗ zogen werden konnte, wenn es empfindliche Lücken nicht gibt und wenn der fremde Beſucher eine klare und verlockende Vorſtellung von den badiſch⸗pfälziſchent Kunſtſtätten und ihren Sehenswürdig⸗ keiten und unerſetzlichen Werten erhält. Die Anordnung des Ma⸗ terials in den Prünkſälen des Römers, im Kaiſer⸗ und Kurfürſten⸗ ſaale, verdient uneingeſchränktes Lob. Wir folgen bei der Beſichtigung der Ausſtellung im Rahmen dieſes Berichts nicht der Aufſtellung der Vitrinen, ſondern wandern durchs badiſche Land vom oberen Main bis hinauf an den Boden⸗ ſee. Der Eindruck, den uns die Ausſtellung vermitteln ſoll, daß die alte alemanniſche Kultur nur aus einem ſtarken geiſtigen Zu⸗ ſammengehörigkeitsgefühl heraus ſo reich erblühen konnte, dieſer Eindruck erſteht ſo oder ſo erſt allmählich, mögen wir bei den Kunſtdenkmälern des Taubertales oder des badiſchen Oberlandes den Rundgang beginnen. Das älteſte werden wir ja am Oberrhein zu ſuchen haben, aber angeſichts der Grabdenkmäler der Fürſten von Wertheim, Löwenſtein und Freudenberg wird uns doch eine hohe Ehrfurcht vor der Sprache der mittelalterlichen Kunſt über⸗ kommen. In allen Teilen des Landes iſt es der Grundzug deutſcher Kunſt und deutſchen Weſens, den die Phantaſie ſchier wundertätiger Meiſter zu den üppigſten Formen architektoniſcher Schönheit und geiſtiger Größe entwickelte. Gotik, Myſtik, religiöſes Gefühl. Die Stadtkirche von Tauberbiſchofsheim, der Hochaltar von Niederrot⸗ weil, die Laurentiusſtatue zu Sündelsheim— es ſind geradeſo Blüten eines Stammes, wie ſie ein ſpäteres Jahrhundert dem zierlichen Stengel des Rokoko entſprießen ſah, als zu Mannheim, Oggersheim und Schwetzingen die Laune, die Willkür, vor allem aber der hohe Kunſtſinn eines einzigen Mannes eine eigene Kultur ſchuf. Seltſam ſind die Wege geführt und verſchlungen, die in badiſchen Gauen die Kunſtſtile gegangen. Ueber Schwaben reichen ſich die Kunſt des Baulandes und Oberrheins die Hand. Altdeutſche Art, eine Welt für ſich, ſah am Neckar, an der Haardt, im Kraich⸗ gau nach Zeiten der Leere aus bäueriſcher Oede die Verfallskunſt des profanen Bekenntniſſes zur Macht ſich entwickeln. Mannheim, Bruchſal, Durlach erbauen ihre Schlöſſer, drüben ſucht die Roman⸗ lik hinter Efeu und Wucherblumen nach der verſunkenen Pracht des Pfalzgrafenſchloſſes, während gleichzeitig eine klaſſiziſtiſche Bewe⸗ iſt dieſe Kunſt⸗ und Kulturſchau leider nicht ſo aus⸗ gung für die ſtrengen Geſetze der Antike die Bahn frei zu machen * ſucht. Die Leihgaben des Hiſtoriſchen Muſeums zu Mannheim, des Kurpfälziſchen Muſeums zu Heidelberg und der Karlsruher Sammlungen ſchließen ſich zu einem gewaltigen Bild der Stil⸗ bildungen in Mittelbaden zuſammen. Die Gefahr, ſich ins einzelne zu verlieren, iſt zu deutlich, um ihr nicht ausweichen zu können. Ich muß mich darauf beſchränken, Namen für Werke von Ewigkeitswert ſprechen zu laſſen. Mit Frei⸗ burg und ſeinem herrlichen Münſter iſt für alle Zeit der Name Hans Baldung⸗Grien verknüpft, mit Baden⸗Baden Chriſtoph von Urach. Vom Bodenſee bis an die Ufer der Dos führt in Malerei und Plaſtik ein Geiſt, und Oberbaden iſt zu jener hochgotiſchen Zeit der Ausdruck der deutſchen Kunſt überhaupt. In der Fülle der Meiſter und Meiſterſchüler geht mancher, gehen die meiſten Namen für immer verloren. Aber was hätte ein Schongauer, ja ſelbſt ein Grünewald, nur weil wir ihre Namen kennen, vor dem Meiſter von Meßkirch voraus, auf deſſen Kreuzigung das Gold in unverblichener Treue leuchtet? Zum Bild, zur Wiedergabe von Plaſtik und Architektur tritt ergänzend das Buſch. Die Heidelberger Univerſitätsbibliothek hat einige bezeichnende Bücher und Handſchriften zur Verfügung ge⸗ ſtellt, Miſſale aus dem 15. und 16. Jahrhundert, eine Parzifal⸗ Handſchrift des 15. Jahrhunderts, vermutlich aus der Hagenauer Schreibſtube, Franz Heims grundlegendes artilleriſtiſches Werk des 16. Jahrhunderts„Das Buch von den probierten Künſten“, das Landrecht des Sachſenſpiegels und Schwabenſpiegels aus dem 14. Jahrhundert, ein köſtliches Breviarium mit Bildern des nach⸗ maligen Salemer Abtes Johannes I.(T 1694). Auch die fürſtliche Hofbibliothek zu Donaueſchingen hat der Ausſtellung manchen Schatz anvertraut. ſchen Sammlungen ſo reich und wertvoll vertreten, daß man ruhig von einer Sonderausſtellung innerhalb der Geſamtveranſtal⸗ tung ſprechen darf. Die Fürſtenbergiſchen Inſtitute für Kunſt und Wiſſenſchaft ſtehen mit den ſtaatlichen badiſchen Einrichtungen zur Pflege der geiſtigen und ideellen Güter auf gleich hoher Stufe. In mancher Beziehung, ſo für das Gebiet der heimatlichen Ge⸗ ſchichts⸗ und Kulturforſchung, bilden die Sammlungen in Donau⸗ eſchingen das wiſſenſchaftliche Fundament. Die Bibliothek zählt gegenwärtig bei 150 000 Druckbände über 500 Inkunabeln und weit über 1000 Handſchriften, unter denen die Nibelungenhand⸗ deutſchen, beziehungsweiſe mittelhochdeutſchen Handſchriftenbeſitzes gehören. Anläßlich des Berichts über die Jahres⸗Verſammlung des Vereins Badiſcher Heimat in Donaueſchingen(1921) wurde an dieſer Stelle all dieſer Schätze bereits gedacht und auch der Gemälde⸗ galerie mit ihren ſtattlichen altdeutſchen Beſtänden und des artigen Kupferſtichkabinetts(70 000 Blätter) nicht vergeſſen. Ueberhaupt ſind die Fürſtlich Fürſtenbergi⸗ ſchrift C und die Zimmernſche Chronik zu den koſtbarſten Stücken 2* 1 0 Nozarts Don Juan. 4. Seite Nr. 466 mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Dienskag, den 10. Oktober 1922 davor gewarnt werden, die früheren Schickſale mit den Ausſichten. die ſich jetzt bieten, zu vergleichen. Im übrigen iſt auch bel all dieſen Erzählungen berſckſichtigen, daß von den Vielen, die untefgegangen ſind, nichts erzählt wird, von den vielen, die Unglück gehabt haben und keine guten Berichte nach Deutſchland bringen konnten, die CThronik nichts berichtet, und daß nur die wenigen nom Glück begünſtigten erzählen und den Anſchein erwecken, daß es allen anderen gut ſei. Wer noch etwas zu verlieren hat, der gehe mit ſich zu Rate, ob er ſein beſcheidenes ſicheres Einkommen eintauſchen will gegen ein von tauſend Zufalligkeiten abhängiges und ungewiſſes Geſchick im fremden Lande, deſſen iaſe er nicht verſteht, deſſen Boden er nicht kennt, deſſen wirtſchaftliche und kulturelle Verhältniſſe ihm fremd 1 und das überlaſtet iſt von heimatloſen Elementen, die s nach allen authentiſchen Berichten nicht mehr aufnehmen kann. anz unnerantwortlich halten wir ze, Frauen und unmün⸗ dige Kinder in ein ungewiſſes Schickſal aus 0 Verhält⸗ niſſan 7— Ein Mann allein kann ſich vielleicht bei der Ernte durch Gelegenheitsarbeiten durchbringen, aber al⸗ vermögensloſer Einwanderer Frau und kleine Kinder mit hinüber zu nehmen, ſollte 2 eimen einigermaßen gewiſſenhaften Deutſchen eine eee — über den Jeruſpre betriebsdienſt. Die Erledi⸗ Keher. 1 in Tae en des Fernſprechbetriebs⸗ 9 1d dadurch verzögert, und erſchwert, daß die Fern⸗ ſprachteilnehmer an eine ni Dienſtſtelle wenden, 3. B. an das Reichspoſtminiſterium. Zuſtändig ſind in erſter Linie die Poſt⸗,— en⸗ denen die Vermitt⸗ ſtelle unterſteht. Nur dieſe ſind in der Lge, ſogleich die nöti⸗ Fe enb zu machen. Gegen die Faſtenugz der Verkehrs⸗ gel E kann 55 F. Berufung bei der vorgeſetzten Oberpoſtdirektion egt merben, dis endgültig entſcheidet. Das Reichspoſtminiſterium beſah ſich mit einfachen Betrisbsangelegenheiten im allgemeinen nicht en. pDee bochſte Michpreie in Deutſchland dürfte nicht, wie wir er Tage bexrichteten, in Aſchaffenburg, ſondern in der Nachbar⸗ t Judwigshafen gezahlt werden. Eine Ludwigshafener Leſerin unſeres Blattes macht uns darauf aufmerkſam, daß in Lud⸗ wigsbafen der Liter Milch ſchon ſeit acht Tagen 60 Mark koſtet. kern iſt dieſer Preis auf 70 Mark geſtiegen. Eine weitere Er⸗ höhung 50bi bevor. Wohin kommt das argenkiniſche vieh? Schlachtvieh ameri⸗ * Herkunft muß bei der Einführ auf dem Landwege binnen nier Tagen nach der Einlieferung in dem Schlachthof abgeſchlachtet werden. Bei der Einfuhr über einen deutſchen Hafen beträgt dieſe 5* pier Tage nach der Einlieferung in die Quarantäneanſtalt. Um s beiden Arten gleichzuſtellen, und die Einfuhr zu erleichtern, iſt ſatzt beſtimmt worben, daß argentiniſches Schlachtvieh, da⸗ über kmen deutſchen Hafen eingeführt wird, in pier Tagen nach der Eln ⸗ lleſerung in den Schlachthof, ſpäteſtens in fünf Tagen nach der Ent⸗ ladung abzuſchlachten iſt. Zugelaſſen für die Einfuhr amerikaniſchen Schlachtviehes ſind bis jetzt die in Aachen, Bochum, Sramen, Fhemnig, Erefeld, Darmſtabt. Portmund, Dresden, Düſſel⸗ dorf, Gelſenkirchen, Gera, Gliesmarode bei Braunſchweig, Hagen, Hemburg, Hafpe, Hattingen, Heidelberg, Herne, Karlsruhe, Köln, Landau, Leipzig, Lindau, Lübec, Mainz, NMannheim, München, Offenbach, au, Plauen, Recklinghauſen, Roſenheim, Roſtock, Sie⸗ gen, Steitin, Stuttgart, Witten, Wörms, und Zwickau. 4 In der Ausſchußſitzung der Allg. Ortskrankenkaſſe Mannheim wurde die bereits in der Preſſe bekanntgegebene neue Grund⸗ lohnſtufen⸗Einteilung mit einem Höchſtgrundlohn von 500 Mark einſtimmig beſchloſſen. De⸗ weiteren wurde die Satzung dahin geändert, daß künftig kleine Heilmittel bis zum Betrage von 1500 Mark bezahlt werden und zu größeren Heilmitteln ein Zuſchuß in gleicher Höhe geleiſtet werden kann. Ebenſo werden bei der Fa⸗ millen⸗Berſicherung bei Krankenhauspflege anſtatt bisher 25 Mark für den Verpflegungstag 80 Mark und bei kleinen Heilmitteln ein Betrag bis zu 200 Mark, bisher 25 Mark, gewährt. G. Sammelt Waldfrüchte! Der Wink bezüglich der Brom⸗ beer⸗Ernte in Nr. 407 des Generalanzeigers iſt zu meiner Freude von manchem Leſer heachtet worden, ſo daß er mit einer reichen Beute von einer Gebirgswaldwanderung heimkehrte. Nun lohnt es ſich, von den jetzt maſſenhaft fallenden Eicheln einen ordent⸗ lichen Vorrat zu ſammeln. Sie werden u. a. als Kaffeeſurrogat gerwendet und namentlich ſtrophulöſen Kindern gegeben. Vollig reife, geſunde, 7 Früchte der Stieleſche ſchält man, zerſchneidet ſis in Stückchen, übergießt dieſe mit ſiedendem Waſſer, läßt ſie in dieſem erkalten und nach Entfernung des Waſſers im Ofen trocknen. Schließlich werden ſie wie Kaffeebohnen geröſtet. Nalch⸗ Eicheln müſſen an einem trockenen luftigen, kühlen Ort gelagert werden, weil ſie ſonſt leicht ſchimmeln. Das Sammeln von Bucheckern (Bucheln, Bücheln), alſo don Früchten der Rotbuche iſt mühſamer als eine Traglaſt der weit größeren Eicheln, aber doch bei den hohen Salatölpreiſen heuer doch auch lohnend. Aus ihnen erhält man durch„Schlagen“ ein vorzügliches Speiſeöl, das an Wohl⸗ geſchmack dem 0 ten Olivenöl nicht nachſteht. Am beſten läßt man die Bucheln zwel bis drei Mongte lang auf einem luftigen Boden ausgebreitet liegen und wendet ſie oft um, daß ſie gut trocknen. un merden ſie in einer beſonderen Schälmühle von den Schalen und der Samenhaut befreit, Piandt gemahlen und aus⸗ gepreßt, 100 Pfund Buchnüſſe geben 12 fund reines und 5 Pfund krübes Del. Letzteres verwendet man in den Fabriken ſtatt der 115 zum Wollewaſchen. An Waldränden locken Haſel⸗ Rüffſe zum Sammeln und hie und da Holunderbüſche zum Ernten ſbrer prächtigen, ſchwarzalünzenden Fruchtdolden. Die Früchte geben ſchweißtreibendes Mus und ſchleimlöſenden Syurp. dieſe Sammlungen ſind in Frankfurt vertreten. u. a. mit einem Bildnis von Lükas CTranach d. ä, und einem Werke des bereits Kwähnten Meiſters van Meßkirch. Die Fürſtenbergiſche Galerle kann ſich rühmen, von allen Galerten weitaus die meiſten Meßirch zu beſitzen. Allerdings ſpielt dabei mit, daß dieſer Meiſter der Hausmaler der Graſen von Zimmern mar, deren Rechtsnach⸗ die Fürſten zu Fürſtenberg ſind. Auch die Muſikabteilung fürſuſchen Sammungen bewahrt ſo manches ſeltene koſthare Nlatt, Brieſe und Notenhandſchriften non Mozart und Beethoven, die ebenſalls für die Dauer der Ausſtellung nach Frankfurt ge⸗ r n dieſer Ueb rotz ihrer gedrängten ung vermag aus dieſer Ueberſicht doch zu erhellen, daß 1 Auſpellce Badens, als Kulturſtätte erſten —.— zu zählen und weiteſte Beachtung zu finden, ſich auf die denkhar 1 555 ſtützen. Kann die Frankfurter Meſſe ein Weſentliches dazu beitragen, das Land der alten deutſchen Kunſt dem 5 Fremdenperkehr zu erſchließen— den guten Villen dat ſie bereits in dankenswerter Weiſe bekundet—, dann ſſt es auch nicht mehr als billig, daß Badens Mitarbeit von eben⸗ ſolchem illen beſeelt ſei. Alfred Maderno Kunſt uns Wiſſen Maunhelmer Altertumspverein. Die diesjährige meeeden des Altertumsvereins wurde mit einem Vortrag eingeleitet, den Pr. Caroll üder die Pelagerung Ranndeims por 300 le bielt, Der Vortragende, deſſen Ausführungen ebenſo ſehr 1 1 1 Kenntniſſe der Weltgeſchichte wie llebevölles Verſenken in imatkunde perrieten, chſt einen gut orientierenden UHeberblick über die Politlt 0 an von Anhalts, der leitenden Perſönlichteit des Pfälzer Kabinetts, und des Kurfürſten Fried⸗ richs., des au Winterkönigs, und der wichtigſten Ereigniſſe des dreißigjährigen Krieges bie. Männheims 1622. Es ſolgie eine eingehende Schilderung der Auage der Feſtung Mannheim und des Verlaufs der Belagerung, die mit der Einnahme der Stadt und der Zitadelle Friedrichsburg endigte. Eine Ueber⸗ t über die weiteren Schickſale der Stadt Mannheim und der P 3 im daee e Krleg hildete den Schluß des Abet hn, 5 9000— wir in einer anderen Darſtellung noch näher ein⸗ n Werden. Walter Braunſels hat eine muſtkaliſche Komödie„Den Gil Fe, Braunfels an Shmpponiſchen ationen über eſn ane a rr Rommunale Chronik Konſtanz, 7. Okt. Der Bürgerausſchuß war am 3. Okt. endlich beſchlusfabig Auf der Tagesordnung ſtanden große Vor⸗ lagen, von denen ſich ö5 mit Wohnungsabgabe und Woh⸗ nüngsbauten beſchäftigten. Für letzlere ſind einſchließlich der Polizeibeamtenhäuſer in Sierenmoos insgeſamt 30 Millionen Mark erforderlich. Die Wohnungsabgabe wurde gegen wenige Stimmen mit 17½ Prozent feſtgeſetzt. Auch die Errichtung eines ſtädtiſchen Milchhofes, wofür 5½ Millionen Mark erforderlich werden, wurde genehmigt. Zur Abzahlung der Milchſchulden, die ſich auf etwa 580 000 Franken belaufen, wird die Stadt bei Reich und Land Dar⸗ lehen aufnehmen, die in zwanzig Jahren rückzahlbar ſind. Die —8 für Licht wurden auff 35, für Kraft auf 25 Mark feſt⸗ geſetzt. * Worms, 6. Okt. der Stadtverordnetenverſam⸗ lung ging die Einweihungsfeierlichkeit einer Gedenkta fel für die Nabn ſtädtiſchen Beamten und Bedienſteten voraus, bei der der Oberbürgermeiſter der Stadt Worms und Vextreter der Beamten und Arbeiterſchaft Anſprachen hielten. In der Hauptſache hatte ſich die Stadtverordnetenſitzung mit Krediterweiterungen zu beſchäftigen die insgeſamit den Betrag von 4390 000„ ausmachten. Ur die Kartoffelnotſtandsakt ion wurden 1,5 Millionen ark bewilligt. Den Hilfsbedürftigen der Stadt Worms, insgeſamt nahezu 3000 Familien, werden Brennſtoffgutſcheine zum verbilligten Bezug von Kohlen uſw. abgegeben, ebenſo ſoll der Kre⸗ dit von 1,3 Millionen Mark zur Beſchaffung von Winterkortoffeln für die Aermſten unter den Hilfsbedürftigen perwendet werden. Aus dem neuangeforderten Kredit ſollen pro Kopf 3 Zentner Kartoffeln, die neben dem Brennſtoff unentgeltlich und zwar gleichfalls auf Gutſcheine, die nach der Belieferung durch Erzeuger oder Händler von der Stadtkaſſe honoriert werden, gewährt werden. Neben den 250 öffentlich unterſtützten Familien dürften ungefähr 850 Familien mit 1575 Köpfen in den Genuß der Kartoffelverſorgung treten. Dem Antrag der hieſigen Kinobeſitzer auf Herabſetzung der Ver⸗ gnügungsſteuer für Kinos wird entſprochen. Bei der Bewilligung des Kredits für die Beſchaffung eines Umformers kam zum Ausdruck, daß eine Anſchaffung ſchon deswegen nicht mehr notwendig ſei, weil die Frequenz der ſtädtiſchen Straßenbahn faſt bis auf den Nullpunkt herabgeſunken ſei, und man demnächſt wahrſcheinlich an die Frage herantreten müſſe, ob eine Weiterführung der Städtiſchen Straßenbahn überhaupt noch zweckmäßig ſei. Die billigſte Fahrt mit der Straßenbahn koſtet 12, die teuerſte 20 bei den recht kurzen Teilſtrecken. Nus dem Lande ( Hambrücken bei Bruchſal, 6. Okt. der Mord an dem Landwirt und Feldhüter Jofef Decker von hier, der in der Nacht zum 15. Auguſt 1919 in Ausübung ſeines Berufs durch Kopfſchüſſe getötet worden war, iſt jetzt völlig aufgeklärt. Anläßlich verſchiede⸗ ner Diebſtähle, die in der letzten Zeit hier verübt wurden und in denen die Poſizei Erhebungen machte, gelang es feſtzuſtellen, daß drei hieſige Männer den Feldhüter ermordet haben. Einer davon befand ſich an Bord eines Schiffes und wurde bei deſſen Landung in Bremen feſtgenommen. Alle drei ſind laut„Bruchſl. Ztg.“ in vollem Umfang geſtändig. „ Baden-Baden, 8. Okt. Eine ſchwere Bluttat wurde hier anläßlich einer Tanzunterhaltung im Schüßenhauſe verübt. Eiferſüchteleien führten zwiſchen den Teilnehmern zu einem Streit, der Tätlichkeiten im Ge 7 hatte. 1 zog der in einem hie⸗ ſigen Hotel bedienſtete Sil 1 5 ohann Knoſpe aus Gehrde ber ein Meſſer und drang damit auf ſeinen Gegner, den 24 Jahre alten Chauffeur Karl König von hier ein, der Stiche in die Bruſt und Halsſchlagader erhielt und ſofort tot war. Der Täter und drei andere Perſonen die am Streit beteiligt waren, wurden verhaftet. Die Stiche wurden von Knoſpe mit ſolcher Wucht geführt, daß das Meſſer abbrach. = Mörſch bei Ettlingen, 5. Okt. Die Gendarmerie iſt einer Fahrradmarderbande auf die Spur gekommen. In den letzten Tagen war hier aus einer Wirtſchaft ein Fahrrad geſtohlen worden. ſinter dem Verdacht des Diebſtahls wurden zwei Brüder namens Dambach und ein Dritter namens Boll verhaftet. Die weitere Verfolgung der Angelegenheit ergab. daß einer ganz gefähr⸗ lichen Geſellſchaft das Handwerk gelegt worden iſt. Gahsraddieb⸗ ſtähle in Durmersheim, Mörſch und Ettlingen wurden aufgeklärt. „Aus dem Wieſental, 5. Okt, Eine waghalſige Wette wurde in Wehr ausgetragen. Einige junge Leute ſtanden über Mittag vor dem Fabrikſchornſtein der untweberei und 0 über die Möglichkeit, einen ſolchen Schornſtein zu erſteigen. E chließ⸗ lich ſchloſſen zwei eine Wette ab, daß der etwa 20 Jahre alte Buche den Schornſtein erſtieg und oben noch einen Handſtand machte egen 3 Liter Wein. Behändig wie eine Katze hat Buche den Schorn⸗ ſteſn erſtiegen und die Wette gewonnen, „örrach, 3. Okt. In einer Zuſchrift an die Preſſe tritt die Staatsanwaltſchaft Lörrach den weitperbreiteten Gerüchten ent⸗ gegen, wonach der kürzlich tödlich verungllicte Tierarzt Dr. Kibiger in Kandern einem Raubmaord zum Opfer gefallen ſei. Her Standort des zurückgelaſſenen Fahrrades, ſowie die ſonſtigen Um⸗ ſtände laſſen nach der Ueberzeugung der Staatsanwaltſchaft mit Sicherheit darauf ſchließen, daß Pr. Kibiger an einer gefährlichen Stelle der Straße zwiſchen Malsberg und Kandern in die hoch⸗ gehende Kander geſtürzt und ertrunken iſt. Ein Verbrechen gelte ſomit als ausgeſchloſſen. Nus der pfalz Reuſtadt a. Hdl., 6. Okt. Die Eiſenbahndtrektion baut gegen⸗ wärtig im Gewann Kies auf der Hambacher Höhe Wohnungen für ihre Beamten. Die Steine hlerfür bezieht ſie aus Germiers heim von der geſchleiften Feſtung. Dazu ſſt bemerkenswert, daß die 1835 begonnenen Feſtungsbauten aus Steinen errichtet wurden, welche man am Haarßtgebirge vorwiegend von den zerſtörten Bur⸗ gen herunterholte. Nun treten alſo dieſelben Stelne ihre Rück⸗ wanderung an das Hgardtgebirge an, um diesmal weder für Ritter⸗ hurgen noch für Feſtungswälle, wohl aber für friedliche Wohn⸗ bauten Verwendung zu finden. *RNMeuſtadt a,., 9. Okt. Am Vormittage des 4. Oktober wurde von dem Mühlendeſißer Herrmann in Grethen, als er den Rechen im Iſenachbache zu ſeiner Mühle reinſgen wollte, eine weibliche Kindesleiche auf dem Waſſer ſchwimmend vorgefunden. Es handelte ſich um ein vollſtändig ausgetragenes Kind, das bei der Geburt gelebt hahen muß. Den Nachforſchungen der Gendarmerie iſt es gelungen, die Kindesmörderin in der Perſon der im Jahre 1905 geborenen Jabrikarbeiterin Anna Bergner aus Grethen zu ermitteln und feſtzunehmen. Die Mörderin iſt geſtändig. Sie gibt an, in der 1 vom 24. guf 25. September 1922 nieder⸗ 3 zu ſein. Aus Verzweiflung habe ſie dann das Kind in en Iſenach⸗Bach geworſen. Mußbach, 6. Okt. 0 Gunſten der Tuberkuloſg⸗Für⸗ lerge haben die Angeſtellten und Arheiter der Süddeutſchen Metallwarenfabrik Mußhach den Verdienſt einer Ueberſtund: im Geſamtbetrag von 7833 Mark an die Füxſorgeſtelle Neuſtadt d. d. Haardt a galrtz Außerdem hat die Fabrik ſelbſt 10 000 Mark für den gleſchen Zweck angewieſen. J Landau, 5. Oktober. Auf der Linie Winden⸗Mafi⸗ millansau wird, wie uns mitgeteilt wird, ah 8. Oktoher 1922 nebenbahnmäßiger Betrieh eingeführt. Die Züge ver⸗ kehren mit 40 Kilometer Höchſtgeſchwindigkeit. die Schranken an den Wegübergängen der Poſten 1202, 1203, 1204 und 1205 zwiſchen Winden und Kandel und der Poſten 1212, 1212a, 1213, 1214, 1215, 1216, 1217 und 1218 zwiſchen Kandel und Wörth werden entfernt. bewacht. Die an den Wegübergängen ohne Schranken angebrachten Warnungstafeln ſind zu beachten. Nachbargebiete gu. Oampertheim, 9. Okt. Eine Rangierabteilung überrannte den Prellbock und drückte die Südwand des Bahnhof⸗ gebäudes ein. ͤ 8 Die Uebergänge werden entfernt. Die Uebergänge werden nicht mehr Kehl Sportliche Rund ſchau Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Stulkgart: Kraftſporlverein—B. f. R. J Mannheim 14(:). R. mußte leider mit 3 Erſatzleuten antreten, die ſich jedoch ihrem Können gemäß gut einpaßten. Mannheim erſt leicht über⸗ legen. In der zweiten Halbzeit vermochte der nun umgeſtellte Sturm in ſchöner Kombination noch 3 Treffer zu erzielen. Der Kraftſportverein, der in vergangener Saiſon in Maynheim mit 0˙2 unterlegen war, weſſt eine gewiſſe Verbeſſerung auf. V. f. R. taktiſch, te niſch, ſowie in Bezug auf Tempo ziemlich überlegen, drängte in der zweiten Halbzeit ſehr ſtark, die Pfeife unterband jedoch ateen ile Die einzelnen Tore fielen durch halb⸗ links, Mitte und halbrechts und waren unhaltbar..-W. Süddeulſchland gegen Norddeutſchland:3 Bei ſchönſtem Herbſtwetter ſtanden ſich in Halle geſtern die beiden ſtärkſten Landesverbände im Vorrundenſpiel um 75 Bun⸗ despokal vor etwa 15 000 Zuſchauern gegenüber. Die ſüddeutſche Mannſchaft war vällig umgeſtellt und ziemlich geſchwächt. Sie —— folgendes Geſicht: Tor: Mauch(Stutlgart), Vekteidiger: Meher Fürth), Harlander(München), Läufer: Schmidt(Nürnberg), Kalb (Fürnberg), Hagen(Fürth), Sturm: Riegel(Rürnber 5 Träg (Rürnberg), Wieder(Rürnberg), Hoeger(Fürth) und Köpplinger (Nürnberg). 5 Nachdem Jäger(Rorddeutſchland) gefehlt hatte, iſt der Kampf zunächſt aufgeregt. Nach etwa 12 Minuten gelingt es Schneider (früher K. F..) Norddeutſchland 3 unhaltbaren Schuß die Soang zu geben. Das fliegende Kombinationsſpiel ſchien die berhand behalten zu wollen. In der 35. Minute ſchießt wiederum S 9 neider den zweiten Erfolg für Norddeutſchland. Kurz darauf ſtellt Träg das Ergebnis auf. 211. Mit dieſem Ergebnis werden die Seiten gewechſelt. Konnte ſich die erſte Halbzeit die ſüddeutſche Mannſchaft nicht recht zuſammenfinden, ſo iſt jetzt ihr Kombinationsſpiel vorbildlich. Angriff auf Angriff hagelt auf das norddeutſche Tor, zumal Müller Norddeutſchland in der 4. Minute wegen Verletzung ausſcheidet und Harder durch einen unfairen Sturz nicht auf der Höhe iſt. Aber es dauert 20 Minuten, ehe die W der Süddeutſchen zu einem Erfolg führt. In der 21. Minufe geht Träg vor und mit einem ſeiner gefürchteten Schüſſe erzielt er den Ausgleich. In der 27. Minute geſchah das eingangs für unmöglich gehaltene, Kalb, der Mittelläufer, ſchoß aus dem Hinterhalt das führende Tor. Aber die Freude ſollte nicht 5 ungetrübt bleiben. Schon in der 37. Minute konnte der Norddeutſche Rape den erzielen. 3 Minuten vor Spielende gelingt es. Wieder für Süddeutſchland die Führung zu erringen und in der letzten Minute vor Schluß ſtellt Träg das Ergebnis auf:8. Süddeutſchland ſpielte etwas härter und zeigte beſonders in der zweiten Hälfte ein blendendes Kombinationsſpiel. Beim ſüd⸗ deutſchen Sturm klappte es erſt in der zweiten Halbzeit, was dann gezeigt wurde, war wirklich erſtklaſſig. In der Läuferreihe hat Kalb ſeine frühere Höhe noch nicht erreicht, er war jedoch ſehr gut. Die Hintermannſchaft bekam nicht viel zu tun, beſonders in der zweiten 1 konnte ſie auf ihren Lorbeeren ausruhen. orddeutſchland hatte in ſeinem Innentrio Harder, Jäger, Schneider ſeine ſchärfſte Waffe, auch die Außenleute konnten gefallen. Die Läuferreihe war etwas ſchwächer. Ergebniſſe des Sonntags: Stuttgart: Kraftſport⸗Verein—. f. R. Mannheim I 1·4 Ghalbzell:).— Ludwigshafen:., u. Fechtklub 11— V. f. R. Mannheim II:3(Halbzeit 2) III. Mannſchaften:11 (Halbzeit hr). Leichtathletik sr. Einen neuen Weltrekord hat der finniſche Läufer Hannes Kolehmainen, der auch in Deutſchland kein Unbekannter iſt. über 30 Kilometer Er erreichte für dieſe Strecke die gute Zeit von 1 St. 47 Min. 33,3 Sek. und unterbot dabei den alten Weltrekord ſeines Landsmanns Steenros um 32,8 Sekunden. Steen⸗ ros hielt den Rekord ſeit dem Jahre 1915. Neues aus aller Welt — die Auslkreibung 5 65 Intellektueller. In Riga iſt dleſer Tage die erſte Gruppe ruſſiſcher Intellektueller eingetroffen, die mit ihren Familien durch die Sowſetregierung aus Rüßland vertrieben Worden iſt. Es handelte ſich um 25 Eine andere Gruppe von annähernd 50 Perſonen begibt ſich über Petersburg nach Stettin. Unter den iiger Proſe Intellektuellen befindet ſich eine Anzahl bekannter ruſſiſcher Profeſſoren, ferner frühere AA 105 iniſter. 41 — In ihren Päſſen befindet ſich in ruſſiſch und 5 er Vertr kung: aus Sowjetrußland ausgewieſen. Einer ebenen, ein früherer ſozialiſtiſcher Pro 185 erklärte, daß die Ausweiſung mit dem Beſtreben der Bolſchewiſten zuſammenhänge, die Entwick⸗ lung eines neuen und mächtigen Bürgertums aufzuhalten. Dieſs Entwicklung ſei im Gange, und die Som verſ ver⸗ geblich, ſich ihr in den Weg zu ſtellen. In zwei bis drei ren aber werde das. ruſſiſche Bürgertum wieder ſtart genug ſein, um dies Sowjetregierung 10 chütteln. Ferner ſieht der ru ein Mittef zur Abhilfe gegen die Sawjietherrſchaft in dem den audee Empfinden unter der n. Dieſe religl ebenſo wis unter den Arbeitern und Intellektuellen. Dieſe religidſe B— re ſei durch die Bolſchewiſten nur geſguſcht worden. Sowjetregierung die führenden Perſönlichkeiten der neuen bürger⸗ lichen Bewegung aus Rußland auswellt, begnügt man ſich damit, ihren Anhang nach entfernten Tellen Rußlands zu verhannen. Neue Bücher (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe rer mung und des und zur Berfügung ſtehenden Raumes vorbehalten wain, Mark: Durch Dick und Dünn. Berlin, nulſtein.(400. Seree K 95 1 0 ngsordnung Ginfüb⸗ Nun Kurt, R: Einführu in dal Verbändnis der Muſif. Dile., deez Id, Velbagen k. Klaffing.(408.) agle W 1 e 1155 dauree Fge l.(n aßner, Paul; Wir oden henda.(404. Haßichl. Wö. Keur: halahane in den Berſtewbntz be deuigen dw⸗ Rouſten Ebenda.(406.) Herte, Dr. Friß: Deutſchlands Jufammenbruch und Erhebung im Zett⸗ alter der ſeea Repolution. Ebende.(40f.) emde Jiſeregeee Kagſetene b. Ae E. 4 1E. 5„ gehng, er Die Veliſuher von Bergenſtedt. Roman. Leipzig, Grunew 409). Neinlſe Ein arktiſcher Robinſon. Leipzig, Brockhaus(419 Lerbs. Karl: Die Erſcheinung. Nopellen. Argentarius: Die Notenbanl. Berlin, Pankverlag. Simon, Dr. rt, Dieck u 6¹8) .: Der Stockball, Stuttga Grün, Paul Miez- Debiſenkurſe, Deviſenmarkt und. Teviſeneftzi. Etutt⸗ Si denggeichen, Jebrden 2, Heft 9.(418) iemens⸗Ze rift.. Herbſt, Leb:... Und der Alnig tanzt. Tropenſkizzen. Berlin, Safaxi⸗ Berlag.(416) Büchner, Georg: Wozzeck. Freiburg, E. Guenfher.(417) Paulſen, Dr..: Das Leben nach dem Tode. Stuttgart. Belſer. Wolf, Julſus: Markkurs, Reparafionen und ruffiſches Geſchäft. gart, Enke.(416) — r;——...ñññññññ Waſſerſtandsbeobachtungen im MRonat Oktober Nöeln Deael. I. T eeee Schuſterinſel“) 2 92 700 70 4 27% Mgunbem.0 1240.9104.3803.8 eh„.0303.925.033.003.2808.2, Seilbrann.„.40.0.99l.95.78 Maxau N 9304.86.%%.8105.36 Maunnbeim 5.94 8.49(.39 4¹8 Stukt⸗ * Kaub„.662.66.682,82 5 Köln„„„.012.61.67.70) Windſtill. Rebel. 85. Mannheimer Wetterbericht v. 10. Okt. morgens 7 Uhr Barometer: 758,0 mm. Thermometer:.80 C, Niedrigſte Temperatur nachts: 6,40 C. Höchſte Temperatur geſtern: 10,00 · qm. 2 boſt 3, bedeckt. ee, 0 0. eilhronn, B. Seiſert ronn 58 rn 41¹ 1 8 1 4 neeerne N „ e „„ *. ͤ K 32 Dienstag. den 10. Oktober 1922 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Selte Nr. 48 Handel und Industrie Zusammenbruch der Mark Der Dollar 3000. np. New Vork meldet die Mark mit 0,0326. Das ent⸗ sprieht einer Parität von 2967. An der gestrigen Abendbörse gotierte der Dollar amtlich 2600, erreichte jedoch an der Nachbörse einen Kurs ven 2900. Die„Germania“ führt den erneuten Marksturz auf die Spekulation zurück. An der deut- schen Wirtschaftskraft hätten sich kaum selche Verände- Fungen vollzogen, daß derartige Valutaschwankungen ge⸗ kechtfertigt selen. Der„Vorwärts“ nennt die durch den NKarksturz neuerdings geschaffene Lage einen unhaltbaren Zustand. Es sei erforderlich, daß dem Sinken der Mark end- lleh ein Ziel gesetzt werde. Man müsse ein wertbeständiges Anlagepapier schaffen, etwa Goldschatzwechsel und rück⸗ slehislos jeden spekulativen Devisenhandel verbieten. Man Müsse ferner dafür sorgen, daß die vorbandenen Devisen meh wirklich dem dringenden volkswirtschaftlichen Bedarf zugutekommen und rücksichtslos die Zahlung im Inland mit auslandischer Währung bekämpfen. Wenn die„Germania den Marksturz ausschlaggebend auf die Spekulation zurückführt, so ist das unbedingt falsch. Daß der„Vorwärts“ erst heute zu der Entdeckung kommt, daß die allein durch die unselige sozialistische Erfüllungs- und Wirtschaftspolitik heraufbeschworene katastrophale Ent- Wertung der Mark einen„unhaltbaren Zustand“ bedeutet, be⸗ Weist Wieder einmal, daß der„Vorwärts“ über sein politi- ehes ABC noch immer nicht hinausgekommen ist. Es ist an dieser Stelle wiederholt in letzter Zeit darauf hingewiesen Worden, daß die neuerliche Markentwertung durchaus natür- liche Ursachen, die- in der rasend fortschreitenden Ver- schlechterung der gesamten Wirtschaftsverhältnisse Deutsch- lands zu suchen sind, hat. Deshalb wiesen wir bereits kürz- lich auf die Möglichkeit einer kommenden erheblichen Ent- Wertung der Mark hin, wenn nicht alle Zeichen trügen, wird der Marksturz sich noch weiter fortsetzen. Der Hinweis auf die Parallelentwicklung mit den österreichischen und vrussischen Verhältnissen ist trotz aller Verschiedenheit der Wirtschaftlichen und industriellen und sozialen Gesamtlage nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen. Wird diese hneuerlich scharf einsetzende Markentwertung das Elend des dommenden Winters steigern, so wird diese katastrophale Nalutsentwicklung der unvernünftigen Erfüllungspolitik der eichsregierung endlich— leider zu spatl— einen Riegel Lorschieben und wird den Beweis führen, dal die ehernen Gesetze der Nationalökonomie, die stärker als Menschenmacht 1585 Menschenwille und Menschenunvernunft sind, die Fessel des Versailler Friedensvertrages sprengen. Das Stahlwerk Becker in belgischem Besitzꝰ —. Wie wir erfahren, verhandelt eine aus luxemburger und französisch-belgischen Finanzleuten bestehende Finanz- gruppe über den Erwerb der Majorität der Aktien des Stahl- berdes Becker in Willich. Die Verhandlungen sollen schon nemlich weit vorgeschritten sein. In diesem Zusammen- bange sei daran erinnert, daß schon seit vielen Jabren Generalkonsul Ingenieur Paul Gredt aus Luxemburg Vize- ident bei der Beckerschen Gesellschaft ist, nachdem er auch andere luxemburger Kreise(Norbert Le Gallais u. a) in der Verwaltung saßen. Möglicherweise sind es die- Kreise, die jetzt ihre alten Beziehungen zu dem Stahl- Ferk Becker, das sich in den letzten Jahren zu einem führen- den Unternehmen in der Edelstahlindustrie entwickelt hat, Wieder aufnehmen. Die Gesellschaft besitzt in Luxemburg in guter Förderung stehende Eisenerzfelder bei Eweschbeur, sodaß ein Aus- tausch von Erz gegen Stahl und Roheisen möglich würde. Zu berücksichtigen ist auch, daß das Stahlwerk Becker in dem von der belgischen Armee besetzten Gebiet liegt, ähnlich Wie die große Steinkohlengrube„Friedrich Heinrich, Eine Kombinsfion könnte sich leicht ergeben, da die Hochafen- anlage des Beckerwerks schon jeizt den frachtlich recht günstig gelegenen Koks von„Friedrich Heinrich“ in großen Mengen verwendet. An beiden Werken, die modern aus- gebaut sind und sich gegenseitig ergänzen, ist schon seit langem belgisches Kapilal in größerem Umfange beteiligt, bei der Zeche ausschlaggebend. àin der Brüsseler Börse verlautete in den letzten Tagen gerüchtweise, daß ein führen- der belgischer Finanzmann die Einführung von Aktien des Stahlwerks Becker an der Brüsseler Börse betreibe. Von anderer Seite wird uns berichtet, daß auch ein großer ameri- kanischer Konzern über den Weg einer holländischen Finanz- gruppe sich um den Erwerb eines Aktienkapitales des Stahl- Werkes Becker bemühe, doch scheinen die Aussichten des luxemburgisch- belgisch- französischen Konzerns bezüglich einer Interessengemeinschaft mit Becker insofern günstiger zu sein, als hierbei eine Heranziehung des Stahlwerkes Becker für den Wiederzufbau Nordfrankreichs in Betracht gezogen wird. Zahlungseinstellung im elsässischen Bankgewerbe. Das Mülhauser Bankhaus M.& E. Rothschild hat, wie dem„Kon- fektionar“ gedrahtet wird, seine Zahlungen eingestellt. Die Firma hat namentlich mit der deutschen und elsässischen Textilindustrie nahe Beziehungen gehabt; vor allem sollen kleine Einleger von der Insolvenz betroffen sein. Die Hannoversche Gummiwerke Excelsior.-G. schlägt eine Verdoppelung des Aktienkapitals auf 100 Mill.&4 vor. Die neuen Aktien sollen ab 1. Januar 1922 dividendenberech- tigt sein und den alten Aktionären zu 250%:1 angeboten werden. 2 Börsenberichte np.— Bemerkenswertes von der Börse. Die gestrige er- hebliche Valutaerhöhung führte auf dem Aktienmarkt zu scharfen Kurssteigerungen. Unsere Voraussagen für Pe- troleum- und Kolonialwerte erfüllen sich. Deutsche Pefroleum gewannen mit 2950 gegenüber Freitag 850%, Ipu 13 700. gegenüber 12 200 im Freitagsverkehr. Deut- sche Erdöl zogen scharf auf 12 600 an gegen 8000 am Freitag und 6300 am Donnerstag. Wayß& Freytag kamen in Frankfurt ohne Rationierung zur Notiz mit 1490 kür alte Aktien, d. h. 790% über der alten Kursfeststellung. Stöhr-Kammgarn bei starker Nachfrage von 6250 auf 7200. Stürmisch gestaltete sich die Nachfrage in Türken: werten, Bagdad 3300, Türkenlose 18 100. Deuisenmarkt Tendenz: sehr fest, zurückhaltend. Mannheim, 10. Okt.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Tork 3150—3300(2700), Holland 122 400(105 000), London 13 930(12 100), Schweiz 59 000(50 500), Paris 28 800(20 600), Italien 13 375(12 000), New Vork, 9. Okt. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 0,0394(0,04%½) cents, was einem Kurs von 2962,96 (2352,94 /) entspricht. 1 New Lork, 9 Oktör(W3S) Devisen 15.18 7. 9. Spanlen.18.29 Frankrelon.81.58] Schwelz 18.82 18.70 Italten.30.27 Zelilen.11.06] Enaland.42 442 Deutschland 04.09 Waren und Harkte Mannheimer Viehmarkt Zum gestrigen Viehmarkt wurden aufgetrieben: 118 Stück Großvieh, davon 326 Ochsen, 233 Farreß, 574 Kühe und Rinder, ferner 263 Kälber, 170 Schafe, 699 Schweine. Preise für 50 kg Lebendgewicht: Ochsen 1. Klasse 11 500—12 000 4, 2. Klasse 10 500—11 000, 3. Klasse 10 000—10 500, 4. Kl. 8500—9500„ Farren 1. Klasse 9500—10 000 4, 2. Klasse 90009500; 3. Klasse 8800—9200; Kühe und Rinder 1. Klasse 11 500—12 000, 2. Klasse 10 00011 000, 3. Kl. 900010 000, 4. Klasse 80009000, 5. Klasse. 75008000 +45 Kälber 11 50013 500„; Schafe 65008300„4; Schweine 1. Klasse 23.500—24 000, 2. Klasse 23 50024 000, 3. Kl. 23 000—23 500, 4. Klasse 23 00023 500; 5. Klasse 20 00⁰0 bis 21 500, 6. Klasse 20 000—21 500. Marktverlauf: mit Großvieh lebhaft. Markt geräumt; mit Kälbern und Sehwei⸗ nen lebhaft, ausverkauft; mit Schafen mittelmaßig, kleiner Veberstand. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern ge- wogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels àb Stafl, für Frachten, Markt- und Verkaufskosten. Umsatzsteuer soweie den natürlichen Gewichtsverlust ein, mũssen sick also wesentlich über die Stallpreise erheben. * Neue Mehlpreiserhöhung. Der Richtpreis für Weizen⸗ mehl Speziel 0 ist von der Süddeutschen Mühlenvereinigung um 400 auf 15 300 je dz erhöht. Weitere Erhöhung der Kalipreise. Die Sechserkom- mission des Reichskaliverbands beschloß die Kalipreise mit Wirkung ab 10. Oktober um 20,566 Prozent zu erhõöhen. Berliner Metallbörse vom 9. Oktober Prelse in Mark für 1 Kg. elegtrolytkupfer 76495 9294 Aluminluml. Sarr 720— oktro* umin„„.— Ar. Bafflaadekuster 375—565 60—70 Zinn, zusländ. 1570•1889 1 1889 Slei 220—289 2980—280 Huttenslan 1540.1888 180.—1909 Rohzink(Vb.-Pr.) 31575 52310 Alekel 1380.340 160—1850 do.(fr. Verk.) 383—390 450—48 Antimon 270.—93] 270—2990 Plattenzink 29—300 330—350 Silver für 1 k. 11800-8as00 585U0-57806 Aluminlum 341.— 10⸗⁴3.— Platin p. Gr.— 7e⁰⁰ London, 8. Okthr.(us) Metallmarkt.(in Lst. für 6. engl. t. v. 1016 Kf. 6. 9. bostseleet. 66.— 66.— Siel 24.15 24.45 Kupfer Kass 62.65 63.25 Miekel 144.— 144.— Eink 770.45 32.45 40. 3 Monat 63.25 63.75 ZInn Kassa 163.8 164.— dusekaliber 18.— 12.75 10. Elektrol 71.28 71.— do. 3 Hanat 184.75 165.25] Antimon 34.—.— Amerikanischer Funkdienst New Tork, 9. Okthr.(us) Funkdlenst,(Machdruck vorheten— 7. 9. Tuf. zus. 42000 36000 stend wWI. 12.80 12.50 daftee loko 10.10 19.0 Slektroſyt 14.— 14.— Ored. Bal..—.— November.10.49 Zlan loko 83.— 33.25 Zudk Centr7.8.28 März 8. 4.15Slel.50.82 Terpentin 140.— 140.— Mal 8.08 Eink.67.87 Savannah 133.73 182.— Aull.82..Elsen 32.50 32.0 d, Ori daum 20.80.3 Dezemb.68.87 Weldblech.78.75] Felzen rot 1315. 130.59 Gaumw. iokd 21.55 21.80 Sohmaſe wt. 12.65 lB. 20 Hart leke 139.89 12.80 Oktober 21.30 21.5 Taig.25.2 Kals loko 88.75 87.25 Aovember 21.43.½½ Saumwsatßt.—.20 Mehl niedr.F. 56.18 derember 21.6 21.35 KNoybr..25.80 hächst Fr..80 68,80 lanuar 21.48.75 Fetrol. casees 16.— 16.— Getratr Engl..8.08 Februar 21.51 21.)] tanks.30.50 Kontinent.—.— Chlengo, 9. Okthr,(We) Funkdienst.(Nachdruok verboten). 0 7. 9. 5 Welzen Okt. 107.75 107.75 Roggen Mal 72.45 72.85 Schwelne Dez 108.18 168.85 Sohmalz 11.50 11.5. lelont nledr. 89.50 naſes Okt 62..1 n..50.57 nöchst. 80 238 15 ez. 6886 94.5 kork det—.—.—sohw. niedr..78.75 Hater Dez, 88.— 38.35 KRippen Okt. 10.78 10.73 höchst..85.8 17 al 28.85 39.3. Speok nledr. 11.— 11.— Zut. Ohinage 8000 22000 Roggen Dez. 71.45 71.80 adohst. 12.25 12.25 Westen 3800 62000 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General-Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 3. Direktion: Ferdinand Heyme.— Thefredakteur: Kurt 1 Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Alteingeführtes Zigarren-Geschäft „ Gebraudhie Histen zu kaufen geſucht. Ange⸗ Solider, berufstätiger Herr ſucht 86868 möbl. Zimmer 9304 4255 Butarmul. Blelchsucht Nervosität. Schwächezustände GALENUS CHEMISCHE INDUSTRIE FRANKFURT A. M.— FECHENHEIxM, WERK MAINKUR. Wir suchen für unſere Büroräume —— S88 Möbl. Zimmer in guter, zentraler Lage für einen unſerer Vertreter, der viel auswärts bote an Firma Gebr. nögl. Innenſtadt. iſt, geſucht. Zeitgemäße Miete zugeſichert. Angebote unter K. L. 138 in 5 dar W. 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