Sss A 488 — 88 3 18 ——— e EA A 5 0 rn Bezugspreiſe: In mannheim und Umgebung monatlich frei ins haus gebracht mark 300.—. Durch dle poſt bezogen viertelj. mark 900.—. Einzelnummer mk. 8. oo. poſtſcheckkonto Nr. 17800 farisruhe in Saden und Nr. 2017 Ludwigshafen am Rhein. Sauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchüfts»Nebenſtelle Reckarvorſtadbt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher nummer 7040, 701, 702, 7033, 7043, 7035. Telegramm:⸗Ndreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. — Wittag⸗Ausgabe Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz und Necht. Aus Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen-ZJeitung und Mannheimer Muſilt-Zeitung. ——:!r. ̃ĩͤ—vr...... ͤ... ⁵⅛——.. ̃j¾— 6W» ⁰˙ ²!A ⅛˙¹¹—.. ⁵————— 1922— Nr. 468 Anzeigenpreiſe: dei vorauszahlung die et. Zelte mk. 30.—. Stellengeſ. u. Sam lien⸗Anz. 20% nachl. Neslamen me. 128. Annahmeſchiuz: mittagblatt vorm. 3½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Ausgaben w. keine Verantwortg.übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. NZufträge durch Kernſprecher ohne Sewähr. verſtändigung in Mudania:? Die letzten aus Mudania vorliegenden Nachrichten laſſen erken⸗ nen, daß die endgültige Unterzeichnung der Vereinba⸗ rungen, deren Grundzüge ſeit den Pariſer Beſprechungen Cur⸗ zons mit Poincare feſtſtehen, in dieſen Tagen erfolgen dürfte. Aus den Meldungen iſt zu erkennen, daß durch das neuerliche türkiſche⸗ Vorgehen bis Ismid den Verhandlungen wahrſcheinlich kein ern⸗ tes Hindernis bereitet wurde. Die einzige Frage, die noch Anlaß zu Schwierigkeiten geben könnte, iſt die Stärke der türkiſchen Gendarmerie, die für die Beſetzung Oſtthraziens vorgeſehen iſt, doch verlautet, daß man den Ausweg wählen werde, die Feſtſetzung der Stärkeziffer zu verſchieben. Nach einer Havasmeldung verlautet in Mudania, General Har⸗ rington habe Ismed Paſcha die mit den Generälen Charpy und Mombelli beſchloſſene Vereinbarung mitgeteilt. Dieſe ſehe die Wie⸗ erabtretung Thraziens unter gewiſſen Bedingungen vor, nämlich unter der Vorausſetzung, daß durch eine gemiſchte Kommiſ⸗ ſion eine neutrale Zone feſtgeſetzt werde, damit die Sicherheit der Truppen und die Freiheit der Meerengen“ gewährleiſtet ſei. Ismed Paſcha habe in ſeiner Antwort erklärt, er habe die Verein⸗ barungen in dem gleichen verſöhnlichen Geiſte geprüft, den die Alli⸗ ierten an den Tag gelegt hätten. Ismed Paſcha habe verſprochen, ſeine Antwort am 10. Oktober nachmittags mitzuteilen. Nach einer Erklärung Radeks, die dieſer in einer Unterredung mit dem Moskauer Berichterſtatter des„Newyork Herald“ abgab, betrachtet man die Note der Verbündeten an die Türkei einfach als einen Schriit, der die Türkei beruhigen ſoll, bis die engliſchen Ver⸗ ſtärkungen eingetroffen ſind. Dann werde die internationale Kon⸗ ferenz die Dardanellen dem Völkerbund ausliefern, das heißt, die engliſche Flotte werde die Türkei entwaffnen und eine Entſchädigung eintreiben. Radek glaubt, daß England auf der Frie⸗ enskonferenz eine Verringerung des türkiſchen Heeres verlangen werde und zwar ſoweit, daß die Türkei im Intereſſe ihrer Selbſt⸗ erhaltung nicht ihre Zuſtimmung geben könne. England wünſche die riſis bis zur Ankunft der Verſtärkung hinauszuziehen. Auch von Frankreich nimmt Radek an, daß es die Schwierigkeiten im Rahen Oſten in die Länge ziehen wolle, da im Winter die Frage der nächſten deutſchen Reparationszahlungen herankomme und um den ngländern ſtändig zu tun zu geben. Daß Frankreich beabſichtigt, in der Orientfrage den Eng⸗ ländern Konzeſſionen zu machen und dafür von England ſolche in der Entſchädigungsangelegenheit verlangt, läßt eine Mel⸗ dung der„Deutſchen Ztg.“ erkennen, nach der die franzöſiſche Regie⸗ rung im Foreign Office vertraulich anfragen ließ, welche Kompen⸗ ſationsvorſchläge in der Entſchädigungsangele⸗ genheit die engliſche Regierung der franzöſiſchen machen könne für den Fall einer diplomatiſchen Unterſtützung Englands durch Frankreich auf der Orientkonferenz. Nach einer Londoner Meldung hat Veniſelos geſtern Lord Curzon davon in Kenntnis geſetzt, daß er den Poſten eines außer⸗ ordentlichen griechiſchen Bevollmächtigten in Eu⸗ ropa angenommen habe. Geeichzeitig erklärte er, daß die Revo⸗ lutionsregierung alle ſeine Vorſchläge angenommen habe. Inſtruk⸗ tionen ſeien von Athen aus an die griechiſchen Delegierten in Muda⸗ nig abgegangen, welche ſie aufforderten, entſprechend den Wünſchen der Alliierten zu handeln. Komplikationen zwiſchen England und der Türkei liegen wohl nicht außerhalb des Möglichkeitsbereiches. Jedenfalls verbreitet der Berichterſtatter des„Newyork Herald“ in Konſtantinopel eine Nach⸗ richt, die, wenn ſie richtig iſt, das zögernde Verhalten der Türkei in In beſonderes Licht rückt. Wie er erfahren haben will, ſollen von Moskau aus durch die Nationaliſten aller unter britiſcher Herrſchaft ſtehender Länder des Oſtens auf Kemal Paſcha ein ungeheurer Druck zusgeübt worden ſein, um ihn zum Kriege zu treiben. Aegyp⸗ iſche und indiſche Revolutionäre in Angora und Mos⸗ an hätten Kemal Paſcha Verſicherungen gegeben, daß in Aegyplen Indien Aufſtände ausbrechen würden, wenn die Türken zum Angriff ſchritten und der afghaniſche Vertreter in Angora habe as Verſprechen gegeben, daß die afghaniſche Armee die indiſche renze überſchreiten würde. Auch die Araber in Meſopota⸗ mien und Syrien hätten alle Anſtrengungen gemacht, um eine riedliche Löſung zu verhindern. Griechenland im Kriegszuſtand : Berſin, 10. Okt. Ueber Athen und Griechenland iſt, wie London gedrahtet wird, der Kriegszuſtand verhängt worden. Maßnahme wird mit der großen Erregung begründet, in der Bevölkerung durch die Nachricht hervorgerufen wurde, Oſtthrazien endgültig für Griechenland verloren ſei. 8 Die thraziſche Abordnung der griechiſchen Kammer hat ein omitee gebildet, das, wie aus Athen gemeldet wird, geſtern Athen erlaſſen hat, um die Räumung Oſtthraziens durch die driechiſche Zivilbevölkerung und deren Verteilung auf die verſchie⸗ Diſtrikte von Griechenland zu überwachen. Es handelt ſich üir 230 000—280 000 thraziſche Einwohner und um 150 000 Flücht⸗ ge, die kürzlich in Thrazien aus Kleinaſien ankamen. (Letzte Meldung) WB. Sonſtantinopel, 11. ot. Das Abkommen von dania iſtunterzeichnet worden. Aus Dieſe die f daß N a Jar Rikolaus und der Kriegsausbruch ſrühere feanzöſiſche Botſchafter in Rußland, Pale ologue, Haßtet, nach einer Havasmeldung, in einem Interview mit dem 0 kdilſtor Zar Nikolaus habe bis zum letzten Augenblick nicht am 22 Möglichkeit eines Krieges geglaubt. Als er, Paleologue, 0 franzöſiſcher Botſchafter ſeine Befürchtungen habe 1 urch 1 Juli Als ein Hlicken laſſen, habe der Zar erwidert:„Der Kaiſer iſt wohl rei Dartatan, aber ich halte ihn nicht für tollkühn genug, um eine greifen tegruppe wie Frankreich, England und Rußland anzu⸗ am 295 Als nun der Krieg doch ausgebrochen ſei, habe der Jar er ihm Juli an den deutſchen Kaiſer ein Telegramm gerichtet, in dem im. geraten habe, das Internationale Schiedsgericht dieſes g den öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Konflikt regeln zu laſſen. Da da ˖ nach Berlin geſandt, in dem er ſein Ehrenwort gegeben habe, keſn o lange die Verhandlungen dauerten, die ruſſiſchen Truppen aiſers ropokationen begehen würden. Die Antwort des deutſchen sthabe in der Mobilmachung beſtanden. nach dule logue berichtet auch, daß der deutſche Kaiſer ſechs Stunden er Kriegserklärung an den Zar eine Botſchaft gerichtet habe, de auf Inhalts, daß es vom Zaren abhänge, den europäiſchen Konflikt zuhalten. 5 . I andede elegramm unbeantwortet geblieben ſei, habe der Zaͤr ein. wiederaufrollung der Moratoriumsfrage: EBerlin, 11. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Nach Meldungen aus Paris ſoll Barthou in ſeiner neuen Eigenſchaft als Vorſitzender der Reparationskommiſſion demnächſt die Moratoriumsfrage wieder aufrollen. Der„Temps“, aber nicht nur der„Temps“ allein, prälu⸗ dieren bereits in dieſer Richtung. Der„Temps“ ſchreibt, es müſſe von der Reparationskommiſſion feſtgeſtellt werden, ob Deutſchland die Bedingungen erfüllt habe, von denen am 31. Mai das Mora⸗ toriunz abhängig gemacht wurde. Deutſchland habe ſich damals ver⸗ pflichten müſſen, ſeine ſchwebende Schuld über den Stand vom 31. Mai hinaus nur um die Beträge der an die Verbündeten abzu⸗ führenden Zahlungen zu erhöhen und etwaige andere Fehlbeträge durch Steuern oder innere Anleihen zu decken. Tatſächlich ſei aber Deutſchlands ſchwebende Schuld vom Mai(281 Milliar⸗ den Papiermark) am 30. September auf 450 Milliarden geſtiegen. Extreme ſozialiſtiſche Organe, wie die„Action Francaiſe“ und die„Liberté“, haben den neuen Markſturz bereits als Beweis für den Mißerfolg der gegen Deutſchland gezeigten Schonungspolitik hingeſtellt. Auch in einer Interpellations⸗ debatte in der Kammer wird die Moratoriumsfrage eine Rolle ſpielen. 8 E. P. Paris, 10. Okt. Der„Figaro“ teilt mit daß die Repara⸗ tionskommiſſion ſich in ihrer heutigen Vormittagsſißung mit der ſchwebenden Schuld Deutſchlands beſchäftigen wird, die ſich Ende September auf 450 Milliarden Mark belief. Es unterliegt kei⸗ nem Zweifel, daß der Markſturz der letzten vier Wochen es der deut⸗ ſchen Regierung nicht mehr ermöglicht, die Reparationsverpflichtun⸗ gen zu erfüllen, die Dr. Hermes am 31. Mai im Namen der deutſchen Regierung übernahm, und daß ſie gezwungen ſein werde, neue Maßnahmen ins Auge zu faſſen. Amerika und die interalliierten Schulden Paris, 10. Okt. Nach einer Havas⸗Meldung aus Newyork hat Senator Lodge in einer Rede auf die interalliierten Schulden angeſpielt und erklärt, es erſcheine ihm nicht unver⸗ nünftig, wenn die Vereinigten Staaten ihre Schuldner erſuchten, in angemeſſener Form Bürgſchaften zu leiſten, wogegen die Vereinigten Staaten für die Schuldzahlung und den Zeitpunkt der Rückerſtattung von Kapital und Zinſen Bedingungen von weitgehender Liberalität zu gewähren hätten. Der Waſhingtoner Korreſpondent der„Newyork World“ erklärte, die amerikaniſche Regierung ſei überzeugt, daß der Zeit⸗ punkt zu einem erſten Verſuch gekommen ſei, die Weltfinanzen wie⸗ der auf eine geſunde Grundlage zu ſtellen. Die Regierung ſei im Begriffe, gewiſſe beſtimmte Schritte im Hinblick auf die Regelung der Kriegsſchulden zu tun, bevor ſie mit den europäiſchen Nationen zuſammen an der Wirtſchaftskonferenz teilnehme. Die Re⸗ gierung faſſe auch ins Auge, der Einladung zur Teilnahme an der Londoner allgemeinen Finanz⸗ und Induſtrie⸗ Konferenz nachzukommen, die ihr. wahrſcheinlich zugehen werde. Der amerikaniſche Vertreter werde ſich an den Beratungen und Abſtimmungen beteiligen, allerdings immer unter dem Vorbe⸗ halt, daß alles, was er tue, der Genehmigung des ameri⸗ kaniſchen Kongreſſes bedürfe. Zurzeit beabſichtige man erſtens, ſich zu vergewiſſern, zu welchem Zeitpunkte der engliſche Schatzkanzler Sir Robert Horne eintreffen werde und was Groß⸗ britannien im Hinblick auf die Schuldenregelung zu tun bereit ſei, und zweitens, falls die engliſchen Vorſchläge mit den der amerikani⸗ ſchen Fundierungskommiſſion auferlegten Beſchränkungen unverein⸗ bar ſeien, den Kongreß um Abänderung dieſer Beſchränkungen zu er⸗ ſuchen, damit die Kommiſſion einen gewiſſen Spielraum für die Ver⸗ handlungen habe. der Urquhart⸗KRraſſin⸗vertrag EJ Berlin, 11. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Nach einer Haager Meldung des„B..“ iſt Urquhart nach London zurück⸗ gekehrt. Es heißt, daß er ſich nicht ohne weiteres dem Beſchluß der Sowjetregierung fügen wird. Uebrigens hat auch Litwinoff. der geſtern noch bei einer internationalen Preßkorona den bei den Sowjetdiplomaten üblichen Vortrag mit doppeltem Boden(über die Gründe für die Verwerfung des Urquhart⸗Vertrags) gehalten hatte, ſeine Rückreiſe nach Moskau verſchoben und zwar auf eine neue In⸗ ſtruktion aus Moskau, die mit der Möglichkeit neuer Ver⸗ handlungen über den Urquhart⸗Vertrag im Zuſammenhang ſtehen. Es iſt auch nicht ausgeſchloſſen, daß Litwinoff in den näch⸗ ſten Tagen ſich nach London begeben wird. Die Kaiſer⸗Erinnerungen Berlin, 11. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Memoiren Wilhelms II. ſcheinen ſich nunmehr dem Schluß zu nähern. Der Kaiſer iſt nun ſchon bei Wiſſenſchaft und Kunſt, unter welcher Ueber⸗ ſchrift er über Slaby und Harnack über Architektur und Archäologie, über Drpfeld und Korfuer Ausgrabungen plaudert. Ins politiſche Gebiet ſchweifen lediglich ein paar Anmerkungen über Schie⸗ mann ab, den er einen großen Politiker und glänzenden Hiſtoriker heißt. Der Kaiſer beſtätigt, daß Schiemann von ihm andauernd in politiſchen Fragen zu Rate gezogen worden iſt und daß er wichtiges vertrauliches Material über noch unbekannte politiſche Vorgänge vom Kaiſer mitgeteilt erhalten Hat.„Es war für mich“, ſo ſchließt er den Abſchnitt,„eine Genugtuung, dieſen bewährten Mann nach der Befreiung des Baltikums zum Kurator der Univerſität Dorpat machen zu können.“ Die Schiemannſche Kuratorſchaft dauerte nur ein paar ſehr unbehagliche Monate und iſt von Schiemann wohl nicht gerade als Höhe ſeines Lebens empfunden worden. Die Reuregelung der Beamtenbeſoldung Das Reichskabinett hat am Dienstag die neue Beſoldungs⸗ vorlage angenommen. Die bisherigen Teuerungszulagen ſind in die Grundgehälter und Ortszuſchläge eingebaut, wobei Orts z u⸗ ſchläge mit Rückſicht auf das am 1. Oktober in Kraft getretene Reichsmietengeſetz und als Erſatz für die bisherige widerrufliche Wirtſchaftsbeihilfe entſprechend erhöht worden ſind. Dem Wunſch des Reichstages entſprechend ſind die Kinder zuſchläge ſtär⸗ ker erhöht als die Grundgehälter. Außerdem iſt für die ver⸗ heirateten Beamten die Gewährung eines um 3 v. H. höheren Teue⸗ rungszuſchlages vom Grundgehalt und Ortszuſchlag in Ausſicht ge⸗ nommen. Die Kinderzuſchläge bleiben für alle Beamtengruppen gleichmäßig hoch. Für die Penſionäre ſind die entſprechenden Folgerungen gezogen worden. Das geſetzliche Witwengeld'ſoll von vier Zehntel auf ſechs Zehntel des Grundgehaltes des Mannes er⸗ höht werden. Dafür ſollen die Witwen in Zukunft nur den allge⸗ meinen Teuerungszuſchlag erhalten. Die Vorlage geht nunmehr dem Reichstag zu. Cloyd Seorge und ſeine Gegner § London, 9. Oktober. Die Kriſe im Nahen Oſten hat den Gegnern des Kabinetts Lloyd George neuen Mut eingeflößt, der Regierung den Rat zu erteilen, die Geſchäfte niederzulegen. Von zwei Seiten erfolgen die Angriffe: die Linksliberalen, unter der Führung Aſquith', attackieren auf der ganzen Front— ſie finden weder in der bis⸗ herigen Behandlung der Reparationsfrage, noch in den Konferen⸗ zen, die ſich aus den Forderungen der ſiegreichen Türken entwickel⸗ tem, eine geſchickte Hand; die Konſervativen ſtellen Lloyd George vor die unanfechtbare Tatſache, daß die Beziehungen zu Frankreich während der Orientkriſe eine Verſchlechterung erfahren haben, daß die Behandlung des kleinaſiatiſchen Problems zur Ver⸗ minderung des engliſchen Einfluſſes führte, während ſich Frankreich eine vorherrſchende Rolle zu ſichern verſtand. Von der äußerſten Linken, der Arbeiterpartei, erfolgen Angriffe wegen der von Lloyd George anfänglich geführten„militäriſchen Bluffpolitik“ im Nahen Oſten; umſo bedenklicher ſah der Rückzug aus, den Lord Curzon während der Pariſer Konferenzen einſchlagen mußte. Der Schriftſteller Wells, Kandidat der Arbeiterpartei, hielt geſtern in ſeinem Wahldiſtrikte eine Rede, in der er die Orientpolitik des Miniſterpräſidenten als.„Vorſpiel zur Abdankung Englands in Afien“ bezeichnete.„Lloyd George beſchleunigt unſer Ende,“ ſagte er,„aber die engliſchen Arbeiter wollen die Freundſchaft mit dem Islam, mit den Indern. Aus imperialiſtiſchen Gründen handelt Lloyd George. Wir ſuchen den Weg zu wirtſchaftlicher Arbeit mit den Völkern Aſiens.“ Solange man die internen Vorgänge, die zu den engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Unſtimmigkeiten in der Orientkriſe führten, nicht kennt, läßt ſich auch das Auftreten Lloyd Georges nicht erklären. Das gibt der Vertrauensmann der Konſervativen Bonar Law zu, obgleich man aus dem Briefe, den Bonar Law vorgeſtern an die „Times“ ſchrieb, den Eindruck gewinnt, daß der frühere Kollege des Miniſterpräſidenten mehr weiß, als in den Blättern ſteht. Bonar Law betonte in dem Briefe, daß die franzsſiſche Regierung die Fragen des Nahen Oſtens nicht mit der gebͤhrenden Rückſicht auf England behandle; er macht Poincaré auf die Möglichkeit auf⸗ merkſam, daß England ſeine Rheintruppen zurückziehen, die Ver⸗ ſailler Beſtimmungen ins Wanken bringen könnte. Bonar Law iſt, trotz ſeiner Unzufriedenheit mit Lloyd George, dem er„Zickzack⸗ politik“ vorwirft, in einem wichtigen Punkte mit dem Premiet eins, und das iſt hinſichtlich der„unerklärlichen Beſeitigung der engliſch⸗franzöſiſchen Abmachungen durch das Kabinett Poincars.“ Bonar Law betrachtet die Zurückziehung der franzöſiſchen Truppen aus der neutralen Zone als einen Vertragsbruch. Die Einmengung Franklin⸗Bouillons, der franzöſiſche Finanzintereſſen in der Türkei vertritt, findet Bonar Law für unzuläſſig. Es fragt ſich alſo: welche Mittel hätte er ſelbſt in Anwendung gebracht, um Frankreich an der Seite Englands zu halten? In dem Briefe wird darüberenichts geſagt. Möglicherweiſe liefert eine Erklärung, die ein mit Bonar Law befreundeter Pölitiker im„Daily Telegraph“ abgibt, Auf⸗ ſchluß; ſie geht nämlich dahin, daß Llond George von Poincars, unmittelbar nach der griechiſchen Offenſive erſucht wurde, eine Konferenz zu belegen. Das engliſche Kabinett vertrat den Stand⸗ punkt, man könne während der wichtigen militäriſchen Vorgänge nichts unternehmen, was den Anſchein erwecken würde, als Partei für die Griechen, oder gegen ſie aufzutreten. Bei den Konſervativen herrſcht wenig Sympathie für das heutige Pariſer Kabinett. Bonar Law beldei 8 ebenſo, wie der„unbeugſame“ Konſervative Sir Poung Angriffe auf Poincaré(„einen Vertragsbrüchigen“ nannte unliebſames Aufſehen erregten... Daß Lloyd George Situation heraufbeſchwor, erfolglos gegen den vereinigten Frankreichs und Italiens arbeitete, darüber ſind die Konf ärgerlich, und ſie halten nach einem anderen Staatsman der die Situation beſſern, mit den Franzoſen zu einen Kompromiß gelangen könnte. Lord Derby wird zuerſt! dann das Oberhausmitglied Lord Sälisbury. von Beiden ſind Ausſichten vorhanden, die Nachfolgeſchaft L Georges zu übernehmen. Mit den Oppoſttionsliberalen würden ebenſowenig einig, wie mit der Linken, die— trotz Aufföſung Koalition— für Lloyd George treu bliebe. die Konſevy ven haben nicht den Mann, der die Kraft beſäße, des heutigen Miniſterpräſidenten zu treten. Von den Oppoſitionsliberalen wird auf ein Kabinett Grey hingearbeitet, unter der Parole: gründliche Reform der eng⸗ liſchen Außenpolitik, Herſtellung freundſchaftlicher Beziehungen zu Frankreich durch Regelung der Reparationsfrage und der Probleme des Nahen Oſtens, wo England nichts anderes erreichen will, als Handelsfreiheit. Lord Rothermere, Eigentümer der„Times“ und „Daily Mail“, findet Geſchmack an dieſem Programm und unter⸗ ſchreibt es heute in ſeiner Wochenſchrift„Sunday Pietorial“. Er empfiehlt dem„überarbeiteten, hochgradig nervöſen, fahrigen Lloyd George“ einen längeren Erholungsurlaub, um ſich wieder herzu⸗ ſtellen und dann wieder einmal ins politiſche Leben einzugreifen. „Der Premierminiſter iſt nicht mehr Herr ſeiner Nerven“, ſchreiht er,„er läßt ſich durch Alarmnachrichten aus der Ruhe bringen und könnte das größte Unglück anſtiften, wenn man ihn noch länger in Downingſtreet ließe.“ Auch Lord Rothermere, bringt Poincars wenig Neigung entgegen. Er plädiert für Lloyd George um mil⸗ dernde Umſtände,„da Poincaré ganz unerwartete Schritte unter⸗ nahm, die England ſchmerzlich überraſchten.“ Von den Linksliberalen wird noch ins Treffen geführt, daß das Kabinett unter der Führung des Premierminiſters, des Kolonienminiſters Churchill, und des Kriegsminiſters Worthington⸗ Evans gegen die Türken vorgehen wollte. Der Vertrauensmann Lord Robert Cecils, Maſſingham, ſchreibt darüber in der Wochen⸗ ſchrift„Nation“ einige bisher nicht dementierte Enthüllungen, aus denen ſich ergibt, daß Lloyd George für die militäriſche„Maß⸗ regelung“ der bis Tſchanak vordringenden Türken geweſen ſei. In „Spectator“ wird dieſelbe Mitteilung gemacht. Es wird aber in einem Montagblatte bereits darguf hingewieſen, daß dieſe Infor⸗ mationen aus Paris ſtammen; dort kam zuerſt der„Matin“ mit einem wütenden Artikel gegen den„Kriegshetzer Llond George“ zum Vorſchein, dann folgten die bekannten Nationaliſtenblätter. Man beginnt daher an der Richtigkeit der in„Nation“ erſchienenen Indiskretionen zu zweifeln und wittert dahinter franzöſiſche Mache. Tloyò Seorge und die Arbelterpartei Berlin, 10. Okt. Der Feldzug der engliſchen Oppoſition gegen Lloyd George wird fortgeſetzt. Der Entſchließung der Ge⸗ werkſchaften gegenüber veröffentlicht jetzt Lloyd George das Protokoll der Zuſammenkunft, die er om 21. September mit den Führern der Gewerkſchaften gehabt hat und deren Protokoll bisher geheim gehalten worden iſt. Nach den nunmehr vorliegenden Be⸗ richten hat Lloyd George damals ausdrücklich verſichert, das Ka⸗ binett tue alles, um den Krieg zu vermeiden. Auf Unternehmungen in Kleinaſien könne ſich England nicht einlaſſen, 5 4a an Stelle Baſchi Bezu 2. Seite Nr. 468 Mannheimer Generai-Anzeiger(Miitag-Ausgabe) Mittwoch. den 11. Oktober 1922 aber verhindern, daß der Brand auf Europa übergehe. Die Behaup⸗ tung, England habe den Griechen Geld gegeben, ſei falſch. Sobald es ſich auf die Friedenskonferenz begeben werde, wolle es eine für alle Beteiligten vorteilhafte Politik vertreten. Aber der Schlüſſel u den Meerengen müſſe ſich in der Taſche des Völkerbundes Nur müßte vom Völkerbund eine geeignete Truppenmacht eingeſetzt werden, un darüber zu wachen, daß die Meerengen neutral und frei ſeien. 0 N Lloyd George erklärte über die Beteiligung an der Kon⸗ trolle über die Meerengen auf eine Anfrage Tillets: Wir waren ſtets dafür, daß die Rumänen mit herangezogen werden, weil ſie in⸗ tereſſiert ſind. Was die Ruſſen betrifft, ſo iſt dies Sache einer Konferenz, die ſpäter zwiſchen den Parteien ſtattfinden ſoll. Die Angelegenheit wird wahrſcheinlich dem Völkerbund übergeben werden, Wahrſcheinlich wird der Völkerbund erwägen müſſen, wie ſich die Ueberwachung zuſammenſetzen ſoll. Tillet fragte weiter: Würden Sie bereit ſein, die Ruſſen zu be⸗ günſtigen? Darauf erwiderte zunächſt Chamberlain: Ich glaube, es iſt ſchwierig für eine Regierung, die Verhandlungen mit einer gro⸗ ßen Anzahl von Mächten führen muß, eine derartige Frage zu be⸗ antworten, Ich glaube, man kann von uns nicht verlangen, daß wir uns feſtlegen oder gegenwärtig zu ſehr ins einzelne gehen⸗ Die Verſicherung, die wir in vollkommener Aufrichtigkeit geben, iſt, daß wir eine wirkſame internationale Kontrolle haben wollen, die nicht günſtiger für uns iſt als für andere Mächte. Lloyd George fügte hinzu: Ich brauche kaum darauf hinzu⸗ meiſen, daß, verglichen mit all den anderen Mächten in der Welt unſere gegenüber Rußland eine wohlwol⸗ lende iſt. 5 Kabinettsſitzung —: Berlin, 11. Okt. Als Folge der Orientkriſe iſt in England die Lloyd George⸗Kriſe entſtanden. Das engliſche Kabinett ſcheint der neugeſchaffenen innerpolitiſchen Lage Rechnung tragen zu wollen. Es trat geſtern, wie der„Deutſchen Zeitung“ aus London gemeldet wird, zu einer Sitzung zuſammen, auf der ausſchließlich die innerpolitiſche Lage erörtert wurde. Während der Sitzung des Kabinetts fand eine Zuſammenkunft der Führer der Unioniſten und der Liberalen und anderer Perſönlichkeiten ſtatt. Nachmittags trat ein Kammerausſchuß zuſammen. Der Kathenau⸗Moroͤprozeß (Von unſerem Sonderberichterſtatter.) 7. Verhandlungstag. Ein weiterer noch unbekannter Mitſchuldiger Leipzig, 10. Oktober. Nach der Pauſe wurde die Zeugenvernehmung fortgeſetzt. Der Werkmeiſter des Garagenbeſſtzers Schütt daß— An⸗ cht Schütts das Mordauto zur Wegbringung flüchtiger Kriegsver⸗ recher gebraucht werden ſollte. Der Angeklagte Techow habe am Mordtage vor der Tat dem Zeugen erklört, er wolle eine Probefahrt machen.— die Frage des Verteldigers Dr. Sack beſtätigte der Werk⸗ meiſter, Techow mit den Reparaturen des Autos keineswegs gebrängt habe. Der Jeugin Bürkel, die im zweiten Stocke des Hauſes des ragenbeſitzers Diſtel wohnte, kam 5 Verdacht, daß das in Garage unterge Auto das Mordauto ſei, ein Verdacht, der von Diſtel beſtätigt wurde. Sie habe verſucht, den Diſtel zur Anzeige 833 d hatte dieſer große Furcht vor den Mördern. Er e geſagt: Sie dürfen unter keinen Umſtänden etwas ſagen, ſonſt werden wir von den Mördern innerhalb 24 Stunden erſchoſſen. Der nächſte Zeuge Kaufmann Erich Bade in Schwerin war —1 Ner gah in Unterſuchungshaft, weil Kern, Fiſcher und Techow i Fahrt 55 Schwerin bei ihm übernachtet und einen Koffer pei urückgelaſſen haben. Den Ilſemann bezeichnete der Zeuge 5 politiſch nicht intereſſtert. Er habe die Stellung im Deutſchen 8 15 und Trutzbund nur deshalb angenommen, um eine Stefkung du n. 5 Die weitere Beweisaufnahme Frehte ſich dann zunächſt um den Koffer Kerns, den dieſer in der Wohnung Bades zurlückließ. Ilſemann hat in der Vorunterſuchung SAerne er habe den Koffer zerſchnitten und die Stücke in den weriner See geworfen. Als die Unrichtigkeit dieſer Angabe nach⸗ gewieſen wurde, hat Ilſemann dies zugegeben, verweigerte jedoch jede weitere Angabe über den Verbleib des Koffers zunächſt auch heute in der Beweisaufnahme. Erſt als der Vorſitzende ihn ſtreng ermahnte, ſich nicht durch ſein Schweigen zu belaſten, gab der Ange⸗ gepche voneiner dritten Perſon fort⸗ geſchafft worden ſei. Den Namen dieſer dritten Perſon zu nennen, weigert ſich der Angeklagte trotz wiederholter Ermahnungen des Vor⸗ lizenden. Er gab nur zu, daß es ihm zu verdanken ſei, daß der Koffer fortgebracht wurde. Der 1 wurde in der Handgepäck⸗ annahme in Roſtock(Mecklenburg) gefunden. Er war am 29. Juni aufgeliefert worden, und ſpäter eröffnet worden, als die dreimona⸗ tige Aufbewahrgagsfriſt verſtrichen war. da man in dem Koffer Wäſcheſtücke mit dem Namen Kerns fand, wurde das Gepäckſtück der Polizei übergeben. Weitere Ausſagen verweigerte zunächſt der Angeklagte Ilſemann bis zur Vernehmung des nächſten Zeugen, des Landwirts Funke. Nach dem Oſten. Von Colin Roß XxXxv. Durch das Gebiet der Schachſevennen Davadger(Perſien), im Juli. 5 Abſichtlich hatte ich ſeit der Abreiſe aus Teheran nicht mehr nach den Schachſevennen gefragt, allein von Zendſchan waren ſie das unvermeidliche Geſpräch während der Reiſe und in jedem Tſchai⸗ channä, das wir paſſierten, gab es neue Nachrichten: zuerſt von weg⸗ getriebenen Herden, dann von überfallenen Karawanen und ſchließ⸗ lich von angegriffenen und geplünderten Dörfern, bis wir nach Mia⸗ neh kamen, das Zentrum aller Sorgen, Befürchtungen und Gerüchte, das voll war von Reiſenden und Karawanen, die ſich nicht weiter ftrauten. Die Schachſevennen ſind Nomaden türkiſcher Abſtammung, die die ganze Nordoſtecke von Perſien bewohnen und de facto in völliger Unabhängigkeit beherrſchen, ja bisher iſt es noch keiner perſiſchen Regierung gelungen, die Straße Teheran—Täbris dauernd gegen ihre Ueberfälle zu ſichern. Nun iſt es gewiß kein leichtes Stück, mit den Schachſevennen fertig zu werden. Man ſchätzt ſie auf 40 000 Familien. Sie ſind vorzüglich beritten und bewaffnet und ihr Ruf gleicht dem der Hunnen im Mittelalter. Als ſtärkſten Bundesgenoſſen haben ſie das unwegſame Bergland, in das ſie ſich nach jedem Ueber⸗ fall zurückziehen. Trotzdem hat man den Einoruck, daß es der und dem Staat nie ſo recht ernſt war, mit einer wirklichen Entwaffnung und Vernichtung der Schachſevennen. Denn einmal ſieht man in ihnen einen nicht unerheblichen Grenzſchutz gegen Rußland und dann dienten dieſe Reiterſtämme mehrmals als Kampftruppe gegen die revolutionär geſinnten Tepriſer, zuletzt im Jahr 1907, wo Tepris zuſammen von regulären Truppen des Schah und den Schachſe⸗ vennen monatelang belagert wurde. Auch gegen die Kurden wollte man ſie verwenden, allein der Kampf gegen dieſe gefährlichen Gegner behagte ihnen anſcheinend nicht und 1 gen ſie unter dem Vorwande, die Gegend nicht zu kennen, wieder in ihre Raubgründe zurück. 5 So ſcheint denn zwiſchen den Schachſevennen und den perſiſchen Koſaken eine Art ſtillſchweigendes Uebereinkommen zu beſtehen, ſich nicht allzu wehe zu tun, und der Kampf gegen die Räuber wird in der Hauptſache von den unter ihren Räubereten Leidenden aelohne⸗ d. h. von den Bauern, den Reiſenden und den 228 5 k eine Art irregulärer Gendarmetie zur Sicherung der Karawanenſtraße. Nur wenn die Schachſevennen allzu frech, werden Neea Dieſer Zeuge war zunächſt ebenfalls verhaftet worden, weil Ilſe⸗ mann ihm zunächſt angegeben hatte, der verſchwundene Koffer be⸗ finde ſich bei Funke. Als Ilſemann dieſe Ausſage widerrief, wurde Funke wieder auf freien Fuß geſetzt. Dieſer verweigerte aber in der heutigen Verhandlung zunächſt ſeine Ausſage, um ſich nicht er⸗ neut eine ſtrafrechtliche Verfolgung zuzuziehen, und es bedurfte der wiederholten Ermahnungen des Vorſitzenden und des Oberreichsan⸗ waltes, bis der Zeuge bruchſtückweiſe ſeine Ausſagen machte, die für die Aufklärung der myſteribſen Kofferangelegenheit von großer Be⸗ deutung war und die den Beweis erbrachten, daß neben den Angeklagten noch eine Perſon, die noch nicht ermittelt iſt, um die Mordtal gewußt hat. Unter großer Spannung im Gerichtsſaal wurde durch die ſich ergänzenden Ausſagen des Zeugen Funke und des Angeklagten Ilſe⸗ mann ſchließlich folgendes feſtgeſtellt: Funke fuhr am Mordtagabend zu Ilſemann, mit dem er befreundet war, nach Schwerin, um an einer Sonnwendfeier teilzunehmen. Ilſemann, der ihn(Funke) am Bahnhof abholte, äußerte ſich hier entrüſtet über die Mordtat, war aber ſehr ruhig. Funke übernachtete in der Wohnung des Ilſe⸗ mann. Am Sonntag Vormittag, als Ilſemann in dem Badezimmer war, erſchien eine Perſon im Schlafzimmer, die den noch im Bett liegenden Zeugen fragte, ob er Ilſemann ſei. In demſelben Augen⸗ blick kam Ilſemann in das Zimmer. Die Perſon ſprach leiſe Worte mit ihm, welche der Zeuge nicht verſtand, die jedoch eine ſo furcht⸗ bare Wirkung auf Ilſemann ausübten, daß er das Badetuch fallen ließ und ganz verſtört war. Der Zeuge hörte, wie Ilſemann ſagte: Der Koffer iſt nicht bei mir. Er iſt in dem Büro von Bade. So⸗ wohl der Zeuge, als auch der Angeklaate Ilſemann weigerten ſich, den Namen dieſer Perſon zu nennen, erklärten jedoch, ſie befinde ſi⸗ nicht unter den Angeklagten. Auch darüber verweigerten ſie die Auskunft, wie der Koffer nach Roſtock gekommen ſei. Ilſemann erklärte jedoch, er habe die Wegbringung nicht direkt veranlaßt. Er habe die Spur der Täter nicht verwiſchen, ſondern ſich ledigli⸗ vor Unannehmlichkeiten ſchützen wollen. Nach Verkündigung des Gerichtsbeſchluſſes, daß die Zeugen Bürkel, Bade und Funke wegen Verdachts der Teilnahme an dem Morde nicht vereidigt werden ſollten, gab der Bruder Ilſemanas ein Leumundszeugnis über ſeinen Bruder, der ſich nicht viel um Politik gekümmert habe. Es wurde dann in die Vernehmung der Zeugen eingetreten, die ſich mit Tilleſſen beſchäftigten. Als erſter dieſer Zeugen wurde der angebliche Spitzel Brüdigam unvereidigt vernommen, Dieſer Zeuge, der ſchon zwei Jahre lang in einer Irrenanſtalt war, machte ſchon äußerlich keinen günſtigen Eindruck. Seine Ausſagen ſtehen durchaus im Widerſpruch mit den Angaben Tilleſſens. Brüdigam will zu Tilleſſen gegangen ſein, ledig⸗ lich, um ihn kennen zu lernen, und betonte ſehr oſtentativ, er ſei von niemanden geſchickt worden. Tilleſſen habe ihm das Angebot gemacht, für die Organiſation C tätig zu ſein und er habe das Angebot angenommen. Er erzählte dann, er ſei im— 8. Tilleſſens nach München gefahren, wo er mit Kapitänleutnant a. D. Hoffmann zuſammengetroffen ſei, der zu ihm geſagt habe, es müßten linksſtehende Führer ſc Scheidemann und Dr. Ralhenau erſchoſſen 5 werden, um die Arbeiterſchaft zu provozieren und um die Mili⸗ tärdiktatur zu errichten. Hoffmann habe auch noch andere Perſonen genannt, die ermordet werden ſollten. Er habe ſich aber ihre Namen nicht gemerkt, weil er angetrunken geweſen ſei. Er habe von Hoffmann zwei⸗ bis dreitauſend Mark erhalten und ſei nach Frankfurt zurückgereiſt, wo er zu der Redaktion der dortigen „Volksſtimme“ gegangen ſei. Dort habe er zwei Redakkeuren ſeine Beobachtungen mitgeteilt. Dieſe hätten ihn zu dem Polizeipräſi⸗ denten geſchickt, der geſagt habe, er könne noch nichts tun. Er, der Zeuge, ſolle noch mehr in Erfahrung bringen. Das habe er ihm 11 nachdem der Polizeipräſident die völlige moraliſche Deckung bernommen habe. Brüdigam erzählte dann eine Geſchichte, wie er im Auftrage Tilleſſens mit zeinem Unbekannten nach Berlin ge⸗ fahren ſei, wo er zwei weitere Unbekannte getroffen habe, die ihn veranlaßt hätten, mit ihnen nach Kaſſel zu fahren. Aus Aeußerungen dieſer Unbekannten während der Bahnfahrt habe er den perſön⸗ 50 gewonnen, daß ein Anſchlag auf Scheidemann ge⸗ plant ſei. Die weitere Vernehmung mußte unterbrochen werden, weil der Verteidiger Warneckes Dr. Sack um eine kurze Pauſe bat, da ſein Klient ſtarkes 1 habe. Nach der Pauſe gab Dr. Sack die Erklärung ab, daß der Angeklagte Warnecke auf der Treppe an Herzkrämpfen zuſammengebrochen ſei, und daß ſich auffällige Er⸗ ſcheinungen an ſeinem linken Arm bemerkbar gemacht hätten. Um nicht die Fortdauer des ganzen Prozeſſes zu gefährden, beantragte der Verteidiger, die Sitzung auf morgen zu vertagen. Dieſem An⸗ trage wurde ſtattgegeben. Der Verteidiger Tilleſſens, Rechtsanwalt Bloch, gab darauf nach geſchloſſener Sitzung der Preſſe gegenüber die Erklärung ab, daß der Angeklagte Tilleſſen das größte Intereſſe daran habe, dem Zeugen Brüdigam möglichſt bald gegenübertreten zu können, weil die Angaben dieſes Zeugen von Anfang bis zu Ende unwahr ſeien. Gegenüber dieſer Erklärung hielt der Zeuge Brüdigam ſeine Ausſagen aufrecht. *Immer wieder die„Ariegsbeſchuldigten“! Der Abgeordnete Bonnet hat in der franzöſiſchen Kammer eine Interpella⸗ tion über die Nichtausführung der Artikel 227—230 des Ver⸗ ſailler Vertrages hinſichtlich der Kriegsbeſchuldigten eingereicht. in ſtärkerem Maße Koſaken gegen ſie eingeſetzt und man veranſtaltet eine Strafexpeditſon. Augenblicklich iſt die Lage beſonders kritiſch, weil die Regierung alle Truppen gegen die aufſtändiſchen Kurden braucht, die in der letzten Zeit einen Erfolg nach dem andern er⸗ rangen. Man ſpricht jedoch allgemein davon, daß eine energiſche Offenſive gegen die Schachſevennen beginnen ſolle, ſobald man nur ſo oder ſo mit den Kurden zu einem Ende gelangt. Einſtweilen hat es bis dahin aber noch gute Weile, da die Kurden erſt in den letzten Tagen Sautſchbulack eroberten und den Koſaken eine ſchwere Niederlage beibrachten. So hatte die Aus⸗ ſicht in Mianeh zu bleiben oder umzukehren, wenig Ver⸗ lockendes an ſich. llein meine Reiſebegleiter waren erfreulich Morgens los. Wir waren 40 viert. Die beiden Bagdader, der Koſakenſergeant und ich. Den Koſaken wollten meine Begleiter gern mitnehmen, da ſie in ihm eine willkommene Verſtärkung unſerer Macht ſahen; im übrigen benötigten wir ohnehin vier Pferde für uns und das nötigſte Gepäck, da konnte der Soldat gut noch auf das vierte Tier aufſitzen. Die Pferde hier e ja gewöhnt, außer dem Reiter noch ein erhebliches Gewicht an Gepäck zu tragen. Wir waren am Abend vor der Abreiſe eingeladen geweſen und ſehr ſpät daran, ſo daß wir erſt in glühendem Sonnenbrand die Berge weſtlich Mianeh hinan⸗ ritten. Oben auf der Höhe ſtießen wir auf den erſten Baſchi Bozuk⸗ poſten, der uns mitteilte, die Schachſevennen ſtreiften in der Nähe umher. Wir bogen infolgedeſſen von der Straße ab und ritten durch Mulden und Schluchten, um gegen Sicht gedeckt zu ſein. Ich ſelbſt traf meine letzte Kriegsvorbereſtung, indem ich meine Geld⸗ katze, die ich bisher als Gürtel getragen, unter das Hemd, auf den bloßen Leib ſchob. Gegen die Schachſevennen allerdings nur ein problematiſcher Schutz, da dieſe bis aufs Hemd auszuplündern pfle⸗ gen. Aber immerhin brauchte man nicht zu zeigen, daß man größere Beträge bei ſich führte. Die beiden Baſchi Bozuk ſahen 5 kriegeriſch aus. Sie hatten Bruſt und Leib kreuz und quer mit Patronengurten behängt. Ori⸗ ginell waren ihre Gewehre, die an den Mündungen lange Holz⸗ beln trugen. Dieſe Gabeln dienten jedoch nicht, wie bei den ibetanern als Stütze beim Schießen, ſondern als Bajonett.— Eine Weile ritten wir in Begleitung der wandelnden Waffen⸗ und Munitionsarſenale, dann ſchlugen ſie ſich ſeitwärts in die Büſche. Ich war nicht allzu betrübt darüber, denn ich hatte den leiſen Ver⸗ dacht, daß ihr militäriſcher Wert in umgekehrtem Verhältnis zu ihrem kriegeriſchen Ausſehen ſtehen möge. Wir ritten ein gutes Tempo, ſo daß wir bis zum Abend nach Chodſchaqufaſt kamen. Das Dorf lag wunderhübſch in einem tief⸗ VVV 955 e ee 27 er ſchneidig und ſo ritten wir, nachdem wir uns Pferde beſchafft, eines Das ſüddͤeutſche Sachlieferungsabkommen Die Beteiligung Badens Zu dem Abkommen der Württembergiſchen Rohſtoffgeſellſchaft Gallieni wird noch mitgeteilt, daß auch Baden an den Verhand⸗ lungen über die Durchführung dieſes Abkommens neben Württem⸗ berg beteiligt iſt. Die Verhandlungen ſtehen vor dem Abſchluß. Danach wird die Durchführung in den Händen der beiden ſchon früher genannten Geſellſchaften, der Württ. Rohſtoff⸗.⸗G. und der Süveſa(Süddeutſche Vereinigung für Auslandsliefe⸗ rungen) liegen. Es iſt als ſicher anzunehmen, daß die geplante Fuſion Württ. Rohſtoff⸗A.⸗G. und Süveſa zuſtunde kommt und da⸗ mit auch die Handwerksorganiſationen von Württem⸗ berg und Baden ſich in den Dienſt der Sache ſtellen. . 1* * Eine neue deulſch-franzöſiſche Wiederaufbaugruppe ſcher und norddeutſcher Induſtrieller wegen der Errichtung einer neuen deutſch⸗franzöſiſchen Wiederaufbaugruppe ſtatt. Die Gruppe verhandelte bereits mit franzöſiſchen Mandataren. Beabſichtigt iſt die Gründung einer Intereſſengemeinſchaft der inbetrachtkommenden Induſtriellen mit einem Betrag von insgeſamt 600 Millionen Franken. Deutſches Reich der Rrbeitsplan des Reichstags Berlin, 11. Okt.(Von unſ. Berl. Bürg.) Der Aelteſtenaus⸗ ſchuß des Reichstags wird am kommenden Mittwoch zunächſt ein⸗ mal zur Zuſammenſetzung des Präſidiums des Reichstags Stellung nehmen. Zurzeit gibt es zwei Mitglieder der vereinigten Sozialiſten im Präſidium, nämlich außer dem Abg. Löbe noch den bisher Un⸗ abhängigen Dittmann. Erneut wird verſichert, daß der Reichstag nur 8 Tage zuſammenbleiben und am 25. Oktober wegen des deutſch⸗ nationalen Parteitags ſich wieder vertagen ſoll. In der Zwiſchenzeit präſidenten verabſchiedet werden. Aber es ſind Bemühungen im Gange, um Hernr Ebert zu veranlaſſen, auf die Anberaumung de⸗ Wahltermins noch in dieſem Winter zu verzichten. Deutſche Volkspartel und Reichspräſidentenwahl. Wie der„Lokal⸗Anzeiger“ aus volksparteilichen Kreiſen erfährt, wird die Deutſche Volkspartel in den nächſten Tagen in entſcheiden⸗ der Weiſe zur Frage der Wahl des Reichspräſidenten Stellung nehmen, nachdem der Führer der Partei, Streſemann, nach Berlin zurückgekehrt iſt Auf Verlangen der Enkente mußte die in Weilburg ſtationierte Hundertſchaft der Schutzpolizei aufgelöſt wer⸗ den. Sopeit Stellen frei waren, wurden die Beamten der Frank⸗ furter Schutzpolizei überwieſen. 5 Letzte Meldungen FKundgebung in Innsbruck —: Innsbruck, 11. Okt. Anläßlich des Jahrestages der Los⸗ reißung Südtirols hat hier geſtern eine Trauer⸗ und Proteſt⸗ kundgebung ſtattgefunden. Anſchließend peranſtalteten einige hundert Perſonen unter Pfuirufen auf die Faſziſten und Abſingen nationaler Lieder eine Demonſtration vor dem ſtalieniſchen Kon⸗ ſulat. Zwiſchenfälle haben ſich nicht ereignet. Die Polizei räumte die Straßen. Eröffnung des ſchleſiſchen Sejms — ü 11. Okt. Geſtern wurde hier der erſte ſchleſiſch⸗ Sejm eröffnet. Zur Eröffnungs ung war der Miniſterpräſident Nowak in Begleitung mehrerer Miniſter eingetroffen, der das Er⸗ öffnungsdekret des Staatschefs verlas.— Es erregte Aufſehen, al⸗ ſämiliche deutſche Abgeordnete ſich bei dem Gedächtnis für die In⸗ ſurgenten nicht von ihren Sitzen erhoben.— Innerhalb des Sejms haben die deutſchen Abgeordneten der katholiſchen Volks⸗ partei und der Deutſchen Partei einen deutſchen Klub gegrim⸗ det, dem ſich die Sozialdemokraten als Hoſpitanten anſchloſſen. Di⸗ Grundlage des Klubs bildet die Einheit und Fraktionszwang in allen Minderheittenfragen. J Berlin, 11. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der vielgenannte Ingenieur Franz, der vor etwa Wochenfriſt ſich aus eigener Hand aus ſeiner Haft im Unterſuchungsgefängnis entfernt hat, erſchien geſtern bei dem ſtellvertretenden Oberſtaatsanwalt und bat, 9 2 Stellung einer Kaution von einer Million den Haftbefehl auf⸗ zuheben. ̃ des Herrn Franz nicht angeſchloſſen und dieſen wieder dem Unter⸗ ſuchungsgefängnis zuführen laſſen. Dublin, 11. Okt. Iriſche Aufſtändiſche, die im Gefängnis von Mountjay gefangen gehalten wurden, haben ſich insgeheim mit Waffen und Munition verſehen und griffen die Vache un. In dem kurzen ſich entſpinnenden Kampf wurden ein Soldat, ein Poliziſt und ein Gefangener getötet, mehrere Soldaten und Ge⸗ 5 verwundet. Keinem der Gefangenen gelang es, zu ent⸗ ommen. eingeſchnittenen Flußtal zwiſchen Wieſen und grünen Bäumen. Auf den Höhen zu beiden Seiten des Dorfes ſtanden feſte Türme, auf deren Plattformen ſich die Flinten tragenden Geſtalten der Wacht⸗ poſten ſcharf von dem ſich rötenden Abendhimmel abhoben. Jede⸗ Dorf im Schachſevennengebiet hat* Türme. Sie ſind ſo angelegt, daß man von ihnen aus das ganze Dorf und ſein Vorgelände über⸗ ſehen und mit Gewehrfeuer beſtreichen kann. In erſter Linie dienen ſe als Auslug, um jede Annäherung der Räuberhorden ſofort zu emerken und durch Warnungsſchüſſe die draußen weidenden Herden hereinrufen zu können. Auf die erſten Schüſſe hin ſagen die Herden in das Dorf, die waffenfähigen Männer aber eilen in die Türme, um von hier durch Flintenfeuer die Schachſevennen zu verjagen. Es iſt ein primitives, aber gut funktionierendes Verteidigungsſuſtem, zu⸗ mal die Bauern durch die Beſitzung der Dörfer— meiſt Thereaner Granden— in ausreichendem Maße mit modernen Gewehren ausge⸗ ſtattet ſind. Außerdem ſind in allen Dörfern Reitertrupps organiſter, um bei größeren Angriffen ſich gegenſeitig unterſtützen zu können. Chodſchaquiaſt war gerade am Tage vor unſerer Ankunſt über⸗ fallen worden, während wir in unſerem Quartier ſitzen, von draußen friedlich die ſchmale Mondſichel hereinſchaut und unſer Koſak am flackernden Kaminfeuer ein Huhn abbrät, erzählt uns der Quartier⸗ wirt von dem geſtrigen Tage. Die Schachſevennen hatten die Hir⸗ ten erſchoſſen, jedoch war es gelungen, die Herden ins Dorf zu retten und den Angriff abzuſchlagen. Am nächſten Morgen paſſierten wir zu früher Stunde Turl⸗ mantſchai. Rings um das Dorf weideten Kamele der Karawanen, die ſich hier aufgeſtaut. Von hier an kamen wir in die eigentliche und größte Gefahrzone. Wir ritten raſch und vorſichtig ſtändig nach allen Seiten Ausſchau haltend. Kaum eine kurze Mittagsraſt gönn⸗ ten wir uns und erreichten gegen Abend glücklich das von ſtarken Türmen flankierte Davadger. Wir waren recht froh, hier einen perſiſchen Prinzen anzutreffen, der mit einer Koſakeneskorte nach Tepris reiſt. Für morgen war dies keine unerwünſchte Begleitung, da es an dieſem Tage die längſte und gefährlichſte Strecke zu pal⸗ ſieren galt. Neue Bücher GBeſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des unz zur Berfügung ſtebenden Raumes vorbehalten) Für unſere kleinen ruſſiſchen Brüder. Genf, Hoh. Kommiſſariat. Prof⸗ Dr. Fridtjof Nanſen.(422) ninger.(423) Dreyer, Max: Die Siedler von Hohenmoor. Ebenda. (425) In Hamburg fand am Dienstag eine Beſprechung hamburgi⸗ ſoll unter allen Umſtänden die Vorlage über die Wahl des Reichs⸗ Der Oberſtaatsanwalt hat ſich aber der Argumentation Bloem, Walter d..: Seele des Lichtſpiels. Leipzig, Gretlein u. Co.(4) Demmel. Karl: Die Stadt der Geigen. Nopellen. Greifswald. K. Me⸗* Haas, Rudolf: Auf lichter Höhe. Roman. Leipzig, Staack nann. N 1. er n n 5⸗ n⸗ g en n⸗ ag eit im es rt, N. n n, 9 r= ik⸗ s. 1. ** on 15 of. 10 05 1 4 —— * 8 * U 5 Mittwoch, den 11. Oktober 1922 2 Entſchädigung gewährt, die nach den Beſtimmungen der Reichs⸗ 5 dels chutzverbandes der P —5 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 8 3. Seite Ar. 466 wirtſchaftliche Fragen „ Der Steuereinzug durch die Unternehmer )·( Neuffadt(Haardt), 9. Okt. Die Reichspoſt erhält für den Verkauf der Steuermarken für den Lohnabzug von der Reichs⸗ finanzverwaltung eine Entſchädigung von zwei Prögent des Wertes der Marken, glaubt aber mit dieſem Satz nicht auskommen zu können und hat deshalb eine Erhöhung auf funf Probent beantragt. Umſo erſtaunlicher iſt daher die entſchiedene Ablehnung des Reichs⸗ knanzminiſters gegenüber der Forderung der Unternehmer auf eine ähnliche Entſchädigung für ihre Mühewaltung bei der Einbehaltung 5 Steuerabzuges ihrer Arbeiter und Angeſtellten. Es iſt ein allgemein anerkannter Satz des Steuerrechts, daß die Reichsfinanz⸗ verwaltung für fremde Hilfe bei der Erhebung der Steuer eine abgabenordnung ſogar den Gemeinden für die Veranlagung und verſchiedener Steuern zuſteht. Für einzelne ſteuerlichen Hilfsarbeiten erreicht dieſe Entſchädigung vier Prozent des verein⸗ nahmten Steuerbetrages. Der Landesverbandpfälziſcher Arbeitgeber hat ſich in ſeiner letzten Mitgliederverſammlung erneut mit der Frage der Entſchädigung für den Steuer⸗ abzug befaßt und mit Befremden von der hartnäckigen Ablehnung ſeitens der Fingnzbehörden Kenntnis genommen. Es wurde mit Nachdruck darauf hingewieſen, daß ſchon in mittleren Betrieben min⸗ deſtens ein Angeſtellter völlig mit der Regelung des Steuerabzugs in Anſpruch genommen iſt und die wirklichen Aufwendungen zu Laſten des Betriebes bis zu 10 Prozent des Steuerbetrages ſich belaufen. Es wurde deshalb beſchloſſen, erneut bei den zuſtändigen Stellen vorſtellig zu werden und eine fünfprozentige Entſchädigung, die dem Mindeſtdurchſchnitt der aufgewandten Koſten der Betriebe für die Einbehaltung des Lohnabzuges entſpricht, als Entſchädigung zu fordern. Um den Wiederbeſchaffungspreis a.., 10. Okt. Eine Ausſchußſitzung des Han⸗ falz, zu der etwa 12 pfäl⸗ ziſche Ortsgruppen Vertreter entſandt hatten, nahm kürzlich Stellung zum Marktpreis. In der ausgedehnten Erörterung wurde u. a. ausgeführt, die Handhabung der Verordnung betr. Preis⸗ treiberei vernichte letzten Endes den ehrlichen Kaufmann und ſetze Schieber⸗Exiſtenzen an deſſen Stelle. Die Preistreiberei⸗Verord⸗ nung müſſe unter allen Umſtänden fallen, da es nicht möglich ſei, ſich nach ihr zu richten. Der Regierung wurde der Vorwurf ge⸗ macht, daß ſie die Bevölkerung über die Folgen der Markentwer⸗ tung nicht aufklärte. Als Gegenmaßnahmen wurden im übrigen befürwortet: Selbſthilfe, Aufklärung der Käufer, Mobilmachung der Spitzenverbände, endlich Selbſtanzeigen mit Durchführung bis zum Reichsgericht zwecks grundfätzlicher Entſcheidungen. Eine die Stellungnahme des Verbands darlegende Entſchließung gelangte zur Annahme. Erhöhung der Beſatzungszulage der Beamten in der pfalz 0 Kaiſerslautern, 10. Okt. Die Erhöhung der Beamten⸗ in der Pfalz für die Beamtenſchaft zeigt nunmehr zolgende Sätze: in Ortsklaſſe A 1000., in B8 850 M. und in 0 700 M. im Monat. Die Beamtenvertreter hatten das Sechsfache der ſeitherigen Sätze mit einheitlichen Beträgen für alle Ortsklaſſen gefordert. Die Ausdehnung der Beſatzungszulage auf die Ruhe⸗ gehaltsempfänger wurde ebenfalls erreicht, allerdings nur mit 50 Proz., doch erhalten deren Kinder 100 Proz. der Kinder⸗ zuſchläge, die von 40 auf 185 M. erhöht wurden. Außerdem wurde erreicht, daß die Beamten an der Saarlandgrenze einen monatlichen Zuſchuß von 1000 M. zur Beſatzungszulage erhalten. —— Städtiſche Nachrichten die neuen Straßenbahntarife Aus der am Montag ſtattgefundenen Sitzung des Gemiſchten ale enden Ausſchuſſes erhalten wir folgende offizielle 5 ung: 4 Die Steigerung der Perſonal⸗ und Stromkoſten belaſtet die ſtädtiſche Straßenbahn ab 1. September 1922 mit wei⸗ teren 181 Millionen Mark jährlich. Zur Deckung dieſes außer⸗ ordentlich hohen Mehraufwandes wird der Straßenbahn⸗ tarif ab 13. Oktober 1922 für—5 Teilſtrecken auf 20 Mark, für 6 und 7 Teilſtrecken auf 30 Mark, für 8 und mehr Teilſtrecken auf 35 Mark erhöht. Fahrſcheinhefte koſten 200, 260 und 290., Fahrſcheinhefte für 2 Teilſtrecken 150.; Monatsſtreckenkarten 1600, 2100 und 2300.; Monatsnetzkarten für Mannheim 2800 Mark, für Mannheim und Ludwigshafen 3000.; Kinderfahrpreis 10.; Schülerwochenfahrſcheinhefte 50 M. Wie wir vor einigen Tagen mitteilten, hatte ſich der Gemiſchte beſchließende Ausſchuß auf den Vermittlungsvorſchlag geeinigt, den traßenbahntarif auf 15, 22 und 30 Mark zu erhöhen. Gegen dieſe Sätze hatte die Stadt Ludwigshafen Einſpruch erhoben, weil der tiortige Werk⸗ und Finanzausſchuß dem von der Straßenbahndirek⸗ ion vorgeſchlagenen 20, 30 und 40 Mark⸗Tarif bereits zugeſtimmt delte, Am Montag hat nun die vorgeſehene gemeinſame Sitzung r Vertreter der beiden Schweſterſtädte ſtattgefunden. Die Mann⸗ eimer wollten anfänglich nicht nachgeben. Als aber Oberbürger⸗ Erſte Muſikaliſche Akademie Mozart ſprach das Eröffnungswort. Dem Tondichter, in dem atur und Kunſt alles Große und Herrliche zuſammengefaßt und nerſchmolzen haben, was wir an den Meiſtern der verſchiedenſten pochen verehren und bewundern, war die geſtrige erſte Akademie 5 Nationaltheaterorcheſters gewidmet. Man kam damit einem aulen Bedürfnis unſerer Zeit entgegen, die den der inneren und Seßeren Kämpfe und unerfüllten Hoffnungen müden Menſchen mit ftpnlucht nach einer Beruhigung im Exreichbaren, nach einer Er⸗ in ung in den Grenzen des Möglichen erfüllt. Er verlangt nach dieſerem und äußerem Frieden und beglückender Zuverſicht. In len Sphären aber begegnet uns Mozart als ein Führer nach N rirdiſchen Höhen, die erhaben ſind über die verwirrenden Wider⸗ die blinden, betörenden Leidenſchaften und tragiſchen Ver⸗ icklungen unſeres düſteren Daſeins. Alles Irdiſche erſcheint ihm, Abkläl überirdiſchen Regionen wandelnden Genius, als Löſung, —5 lärung und Verſöhnung. Mozarts Kunſt ſtrahlt reinſtes Licht s reinſten Fernen und wirkt darum als Befreiung und Erlöſung. Fr Zur Befriedigung über die Gaben des Konzertes trat die 6 eude über die vorbildliche Hingabe, mit der das Orcheſter unter nacch Klenb ers Leitung den Abſichten und dem Stil des Meiſters ſüße ug. Der unvergleichliche Reiz Moözartſcher Melodik und der ——7 Wohllaut ſeiner Harmonien entzückte gleich in der Ouvertüre ſch„Schauſpieldirektor“, dieſer taufriſchen, von Lebensluſt über⸗ bamenden Muſik, der eine bewundernswerte Leichtflüfſigkeit und des Ausdrucks gewahrt blieb, aber auch die ihr zukom⸗ beto e dramatiſche Eindringlichkeit, die die ſtarken Akzente glanzvoll nte und nichts verweichlichte oder abſchwächte. „Ein Werk voll ſchlichter Klarheit und farbiger Schönheit der dunorache iſt das CDur⸗Konzert für Flöte und Harfe. Der weiche Flöter Wohllaut und die lichten Farben, in die vor allem der und Aert getaucht iſt, fanden in Max Fühlers ungeziertem arem, dadei überaus friſchem und konſchönem Spiel den rein⸗ rf und ſtilfeinſten Ausdruck, und Johannes Stegmanns Orcheſtdegleitung ſtützte und hob das Spiel im Verein mit dem ſter ſehr ſicher und wirkſam. die— Ausklang des ſtimmungsſtarken Mozartabends bot man licher ymphonie Nr. 33 in B⸗Dur, wiederum in hervorragend glück⸗ greſſenderäurargeitung der unvergleichlichen Schönheit und der er⸗ racht n Ausdruckstiefe des Vorwurfs. Die innere und äußere Men 1 Muſik, die Harmonie der Form und der Reichtum der in 548 rahlten im reinſten Licht. Was Kleiber mit ſeinem Orcheſter den beideraftvollen Allegro, dem entzückend innigen Andante und iden heiter geſtimmten Schlußſätzen bot, atmete reinſte Kunſt, 8 Neuſtadt meiſter Dr. Weiß erklärte, daß Ludwigshafen jede Verantwortung für die aus der Weigerung der Mannheimer entſtehenden Folgen ablehne und damit drohte, daß die Ludwigshafener ſelbſtändig vor⸗ gehen würden, einigte man ſich ſchließlich auf den obenſtehenden Kom⸗ promißtarif, der der Straßenbahn ebenſowenig helfen wird, wie alle ſeitherigen Erhöhungen. Man zerbricht ſich nicht nur in Mannheim vergeblich den Kopf, wie dem Straßenbahndefizit geſteuert werden kann. Das Allheilmittel iſt noch nirgends gefunden worden. Man laboriert wie hier weiter, indem man die Fahrpreiſe immer mehr erhöht und infolgedeſſen immer weniger Einwohnern die Möglichkeit gibt, die Straßenbahn zu benützen. Bis ſich eines Tages die Un⸗ möglichkeit herausſtellt, die jetzige Betriebsform beizubehalten. Wir befürchten, daß dieſer Tag hier nicht mehr allzufern iſt. In Berlin iſt ebenfalls guter Rat teuer. Dr. Leonhard Adler, Stadtbaurat für das Verkehrsweſen in Berlin, unterſucht in der„Voſſ. Ztg.“ die Frage, ob der Einheits⸗ oder Staffel⸗ tarif vorteilhafter ſei. Im Augenblick, ſo führt Herr Dr. Adler aus, intereſſiert beſonders die Frage: Soll in Zukunft bei der Straßenbahn der Einheitsfahrpreis, der es ermöglicht, nach allen Himmelsrichtungen und allen Entfernungen zu gleichem Fahrpreis zu fahren, beibehalten werden, oder ſoll ein nach der Fahrtlänge geſtaffelter Fahrpreis eingeführt werden? Beide Tarifarten ſind gut, und beide ſind innerhalb einer Großſtadt möglich. Rein theoretiſch wäre es natürlich möglich, für ganz kurze Strecken— — etwa—5 Halteſtellen, alſo bei einer Entfernung von im Mittel 1,5 Kilometer— einen billigeren Fahrpreis zuzugeſtehen Praktiſch jedoch ſcheitert dies an der Unmöglichkeit des Schaff⸗ ners, die nur ſolche Strecken fahrenden Perſonen rechtzeitig abzu⸗ fertigen. Die Zahl der Fahrgäſte, die, ohne ihr Fahrgeld zu ent⸗ richten, den Wagen wieder verlaſſen, würde zum Schaden des Unter⸗ nehmens erheblich anſteigen. Nach den hieſigen Feſtſtellungen ſowie nach den Ergebniſſen in anderen Großſtädten darf die kürzeſte Strecke, für die ein ermäßigter Fahrpreis gewährt werden könnte, nicht unter 2,5 bis 3 Kilometer betragen. In Hamburg z. B. ebenſo wie hier in Berlin bei der Allgemeinen Berliner Omnibus⸗A.⸗G., beträgt dieſe kürzeſte Entfernung ſogar 3,7 Kilometer. Durch dieſe Erwei⸗ terung der Fahrtlänge rücken die Selbſtkoſten der Verwaltung, auf den Fahrgaſt berechnet, in die Höhe. Außerdem kommt hinzu, daß nach den wiederholt auf den verſchiedenſten Linien des Groß⸗Berliner Netzes durchgeführten Ermittlungen bereits die mittlere, von einem Fahrgaſt zurückgelegte Fahrtſtrecke 3,9 Kilometer beträgt. Rund 64 vom Hundert aller Fahrgäſte fahren durchſchnittlich 3 Kilometer, 32 v. H. 6 Kilometer und bloß 4 v. H. über 6 Kilometer. Auf die Einnahme berechnet, würde ein Fahrpreis von 10 Mark für Strecken bis zu 3 Kilometer, von 15 M. bis zu 6 Kilometer und von 20 M. darüber bei dem vollkommenſten Syſtem eines Staffeltarifs eine mittlere Einnahme von höchſtens 12 M. ergeben. Herr Dr. Adler kommt, nachdem er auf die Unmöglichkeit hin⸗ gewieſen hat, das geſamte Berliner Straßenbahnnetz in ſeiner Linien⸗ führung grundlegend umzugeſtalten, zu der Schlußfolgerung, daß der Staffeltarif grundſätzlich in verkehrlicher Beziehung eine außerordentliche Erſchwerung in der Abfertigung der Fahrgäſte bedeutet. Er bedeute ferner eine weſentliche Belaſtung des Berufsverkehrs gerade für dieſenigen Kreiſe der Be⸗ völkerung, wie Arbeiter, Angeſtellte und Beamte, die gezwungen ſind, zur Erreichung ihrer Arbeitsſtätte weite Entfernungen zurück⸗ zulegen, während den Vorteil meiſtens nur der für kürzere Entfer⸗ nungen in Frage kommende Geſchäfts⸗, Bequemlichkeits⸗ und Frem⸗ denverkehr haben würde. In ſiedlungstechniſcher Hinſicht ſteht der Staffeltarif in vollem Widerſpruch zu allen Beſtrebungen, die Außen⸗ ſiedlungen zu fördern und die Möglichkeit zu ſchaffen, möglichſt billia in die Stadt und in die Verkehrszentren zu gelangen, In wirt⸗ ſchaftlicher Beziehung bringt der Staffeltarif größere Unkoſten; er bringt für kurze Entfernungen zwar einen ſtärkeren Verkehr, aber keine Mehreinnahmen, für weitere Entfernungen einen Minderverkehr ohne Steigerung der Einnahmen. Dieſes Urteil eines kompetenten Fachmannes iſt für Mannheim ſehr bemerkenswert, da wir hier ſeit Beſtehen der Straßenbahn den Staffeltarif haben. Sch. handwerkskammer Mannheim In der vorgeſtrigen Vollverſammlung gedachte der Vor⸗ ſitzende, Präſident Groß, vor Eintritt in die umfangreiche Tages⸗ ordnung der Verdienſte des kürzlich verſtorbenen Führers des badi⸗ ſchen Handwerks, Niederbühl⸗Raſtatt, zu deſſen Ehren ſich die Anweſenden von ihren Sitzen erhoben. Syndikus Ciermann er⸗ ſtattete den Geſchäftsbreicht für 1921. Darnach wurde im Berichts⸗ jahre 104 Handwerkern die Befugnis zur Lehrlingsausbildung erteilt, 2534 Lehrlinge beſtanden die Geſellenprüfung und 511 Geſellen die Meiſterprüfung. Sowohl der Geſchäftsbericht, wie die Jahresrech⸗ e wurden genehmigt. In der Frage der Zuſammenſetzung der Handwerkskammern ſtellte ſich die Vollverſammlung auf den in einer Entſchließung präziſierten Standpunkt des Reichsverbandes der deut⸗ jchen Handwerks, der praktiſch eine Ausdehnung der Geſellenaus⸗ ſchüſſe bedeutet. Mit Rückſicht auf die Geldentwertung und Ermög⸗ lichung der Durchführung der Aufgaben der Handwerkskammer wurde die Erhebung eines nachträglichen Kammerbeitrages von 155 Mark beſchloſſen. Syndikus Haußer ſprach über„Handwerk und Credit⸗ not“, Herr Röſſe über den„Wiederbeſchaffungspreis“. Er warnt vor der Auffaſſung: Wiederbeſchaffungspreis gleich Gold⸗ Kunſt und Wiſſen Einladung zum Freien Bund. In dieſer Woche eröffnet der Freie Bund ſeine Kunſt⸗ und die ja— man darf es ausſprechen— ſchon längſt zum feſten Beſtand des Bildungs⸗ und geiſtigen Erbauungsweſens in Mannheim gehören. Zwei Vor⸗ tragsreihen bilden diesmal die Hauptſtücke: Dr. Fraengers„Deu⸗ tung der neuen Kunſt“ und Dr. Hartlaubs„Italieniſche Reiſe“. Kein Kunſtinſtitut und keine Kunſtbildungsſtätte, die mit dem Gegen⸗ wartsleben Fühlung behalten will, darf an den dringendſten und en Probleme werdenden und gärenden Geiſteslebens blind vorübergehen: immer wieder müſſen daher vielumſtrittene Künſtler⸗ geſtalten wie die Kokoſchkas, Munchs, Mares u. a. zur Erörterung geſtellt werden. Demgegenüber führt die Hartlaubſche Vorlefungs⸗ reihe aus der viel umkämpften Poſition der Gegenwart mit all ihren Zweifeln und Hoffnungen in ein unumſtrittenes Idealgebiet, wo ſich die Neigungen und Abneigungen aller Kunſtfreunde verſchönen. Eine italieniſche Reiſe iſt heute kaum einem Menſchen in Deutſchland noch möglich: wer ſie nicht ſchon gemacht hat, muß vielleicht für Lebenszeit auf das gelobte Land verzichten. Darum wird uns, die wir in Deutſchland eingeſchloſſen ſind, mindeſtens ein kurzer Geiſtes⸗ flug durch die wichtigſten Städte und Landſchaften Italiens eine Er⸗ holung und eine Befreiung ſein.— Wichtig ſind die beiden Vor⸗ leſungsreihen Dr. Leſſers und Prof. Rankes, durch welche neue Gebiete für die Lehrtätigkeit der Akademie für Jedermann er⸗ ſchloſſen werden ſollen. Dr. Leſſer ſpricht über große deutſche Hiſtoriker, Prof. Ranke will uns in die Kultur der alten Aegypter einführen. Damit iſt ein verheißungsvoller Anfang zum Ausbau der Akademie gemacht. Vielleicht ſchon im nächſten Vortragswinter ſoll 3. B. das Gebiet der Weltgeſchichte und der Kulturgeographie in neu⸗ artiger Form anſchaulich gemacht werden. Große Perſönlichkeiten der Vergangenheit werden in Bild und Wort aufleben, immer neue Kulturſtätten der bewohnten Erde ebenfalls in Bild und Wort zum Bewußtſein gebracht werden. Während uns dann noch Dr, Serü⸗ bing mit der nationalen Kunſt in vier Hauptmeiſtern alter Bild⸗ hauerei vertraut macht, wird der Leiter des Freien Bundes ſich in drei Vorleſungen über den Geſamtgedanken feiner Schöpfung ausſprechen.— Wer je die Abſicht hat, am Geiſtesleben des Freien Bundes teilzunehmen, ſollte ſchon— auch wenn er noch ſehr jung iſt— dieſen Winter den Anfang machen. Es kann nicht genug be⸗ tont werden, daß alle Vorträge und Bilderreihen in der Akademie durch die pergangenen und zukünftigen Winterhalbjahre ſich als eine geſchloſſene in ſich zuſammenhängende Reihe darſtellen, deren Haupt⸗ motive gleichſam wie eine unendliche Melodie fortklingen. Gerade dieſe planmäßige Geſchloſſenheit, dieſer Aufbau auf Jahre hinaus desdegef edie Hoheit und klaffiſche Schönheit und Größe und war in Meiſters würdig. Karl Höfler hat den freien Bund für ähnlich gerichtete Unternehmungen Deutſch⸗ mark, ſondern will unter dieſem Wiederbeſchaffungspreis verſtanden wiſſen: Herſtellungspreis zuzüglich Teuerungszulage, erhöhter Ab⸗ ſchreibung und Gewinn. Dieſer Punkt der Tagesordnung rief eine lebhafte Diskuſſion hervor. an machte ſich auch hier die Stellung⸗ nahme des Reichsverbandes zu eigen. Es wird die Wiederherſtellung des Bankgeheimniſſes gefordert, ferner die Unterbindung der Faktu⸗ rierung in Auslandswährung und die Berechtigung zur Einſtellung des Wiederbeſchaffungspreiſes für Rohmaterialien und Halbfabrikate zum Zwecke der Vermeidung einer weiteren Verminderung des Be⸗ triebskapitals und der Stillegung der Betriebe.— Zur Erfüllung der im Reichsrahmengeſetz den Innungen und Fachverbänden geſtellten Aufgaben machte Oberregierungsrat Buccerius in einem Referat den Vorſchlag, Ausſchüſſe zu bilden, die ſich die Pflege fachlicher und wirtſchaftlicher Intereſſen des Handwerks beſonders angelegen ſein laſſen. Die Behandlung akuter Fragen aus der Praxis in Dikuſſione⸗ abenden, die Einrichtung betriebswirtſchaftlicher Kurſe und die Unter weiſung des Nachwuchſes in der wirtſchaftlichen Arbeitsweiſe ſeien auch geeignet, Vorarbeiten zur Erfüllung der Aufgaben, wie ſie da⸗ Reichsrahmengeſetz ſtellt, zu leiſten. Bezüglich Lehrlingsfragen wurden zwei Entſchließunge der Friſeurinnung und der Schuhmacherinnung angenommen, die di⸗ Lehrlingszahl 57 ein bezw. unter beſonderen Vorausſetzungen zwei Lehrlingen für jeden Betrieb beſchränken. Ueber die Fragen der Dauer der Lehrzeit und der Entſchädigung der Lehrlinge will man ſich in der nächſten Vollverſammlung eingehend beſprechen und gene⸗ rell Stellung nehmen. Die Vertreter des Bauhandwerkes baten um Zuweiſung der bei den Friſeuren und Schuhmachern überzähligen Lehrlinge. Beſchloſſen wurde die Einführung gleitender Ge⸗ bührenſätze für die Geſellen⸗ und Meiſterprüfungen. pp. Neue Gebührenerhöhungen. Der Gemiſchte ee Ausſchuß hat in ſeiner am Montag ſtattgefundenen Sitzung be⸗ ſchloſſen, zur Deckung erhöhter Aufwendungen ab 16. Oktober 1922 zu erhöhen: a) die Gebühren für die Benützung der Fuhr⸗ werks⸗ und Tabakwagen auf das Dreifache der jetzigen Sätze, b) die Gebühren für die Benützung der Verkaufsplätze auf den Wochenmärkten auf das 37bfache der derzeitigen Sätze. Die Gebühren für die Benutzung der Einrichtungen des Herſchelbades werden ab 16. Oktober 1922 um durchſchnittſich 12 Prozent erhöht. N. P. Das Lebenseinkommen der Beamten. Der Reichsbund der höheren Beamten hat, wie er uns mitteilt, Berechnungen angeſtellt über das Lebenseinkommen verſchiedener Beamtenkategorien, die für die Allgemeinheit gerade unter Bezugnahme auf die letzten Verhand⸗ lungen im Bürgerausſchuß von Intereſſe ſein dürften. Hiernach be⸗ zieht nach den derzeitigen Gehaltsverhältniſſen an Lebenseinkommen, d. h. alſo vom Beginn der bezahlten Tätigkeit bis zum Schluß der normalen Arbeitsfähigkeit der Poſtſchaffner 20,073 Millionen Mark, der Lehrer 18,068 Millionen Mark und der Studienrat, alſo ein aka⸗ ͤ wßdd0d0d0ſß0ꝙ6 é ĩéͤvVßTfTbTTTbTß0b000b0bb0bbTbTTbTbTbTb0bbb FD rr eeee W Wollen Sie Ihre Hünneraugen, Ihre Hornhaut oder Imre Schwielen wirklich schnell und sicher, dabei ader abselut schmerz- und getahrlos beseitigen, dann kaufen Sie in der nächsten besseren Drogerie oder Apothene das in vielen Nii· lionen Fällen bewährte, Arztlich empfohlens Rukirol. Eine Schachtel kostet nur. 50 Pa iermark. sen Sie sick aber nichits anderes als„auch sehr gut' autfreden, denn es gibt niduis eben · s0 Gutes oder Besseres. Bekommen Sie das milzionenfack be- in einem Geschäft nicht, dann zehen Sie in as n 8 8 Fußpflege, Fußpflege das ist, wes keute ſedem Menschen not tut. 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Der Fehlbetrag ſoll ſich auf 50 Millionen belaufen, und der badiſche Staat hat ſich außerſtande erklärt, noch länger Summen zur Deckung der Verluſte bereitzu⸗ halten.(Da er fürs Mannheimer Theater, das ebenſo Kandestheater iſt, nichts tun will, können wir ihm aus dieſer Haltung keinen Vor⸗ wurf machen.) In Mannheim weiß man ja auch nicht, wie den rich⸗ tigen Ausweg finden, aber gegenüber Karlsruhe hat das National⸗ theater eher die Möglichkeit, die Eintrittspreiſe den Verhältniſſen anzupaſſen, weil die Mannheimer Bevpölkerung zahlungsfähiger iſt. Während die Mannheimer Bühne überdies einer neuen Blüte ent⸗ gegenzuſtreben ſcheint, klagt Karlsruhe auch über den künſtleriſchen Rückgang ſeines Theaters. Nur in Baden⸗Baden iſt von Theaternot nichts zu ſpüren, da die dortige Bühne jene Fremdenpreiſe erheben kann, die der heutigen Geldentwertung Rechnung tragen. Drei Millionen Mark zur Jörderung der Volksbildung. In den nächſten bayriſchen Etat ſollen drei Millionen Mark zur Förde⸗ rung der Arbeiten des Landesverbands der bayriſchen Volksbildungs⸗ vereine eingefetzt werden. 5 Eine Mark täglich Staakszuſchuß. In den Karlsruher Blät⸗ tern erlaſſen die Altpenſignäre des früheren Großh. Hoftheaters einen Notſchrei und ſchildern, in welch erſchreckender Not ſie ſind. Sie be⸗ ziehen nämlich eine monatliche Penſion von ganzen dreihundert Mark. Als ſie ſich vor Monaten in einer Eingabe an den Landt wandten und ihre Lage ſchilderten und um einen Staatszuſchu baten, erkannte der Landtag die troſtloſe Lage dieſer alten Leute— es kommt übrigens nur eine kleine Zahl in Frage,— an und er⸗ ſuchte die Regierung, aus Staatsmitteln einen Zuſchuß zu geben, Das geſchah auch. Die Regierung zeigte ſich ſehr nobel und bewil⸗ ligte eine ganze Papiermark pro Tag. Hatte man bei der Sintflut von Papiergeld, mit der man Deutſchland überſchwemmt und bei der Bereitwilligkeit, Forderungen zu bewilligen, wenn eine Macht da⸗ hinter ſteht, wahrhaftig nicht mehr übrig für dieſe Armen, damit ſte ihren Lehensabend noch friſten können? ex Liebermann wurde auf der Internotionalen Kunſtaus⸗ ſtellung in Venedig für ſein Gemälde„Kohlfeld“ der Preis für Landſchaftsmalerei perliehen. 2219 der ſchimpfliche Goethehandel in Lyon. Der berüchtigte Li⸗ quidator der deutſchen und öſterreichiſchen Ausſtellungsgüter in Lyon hat nach einer Blättermeldung dem Direktor des Frankfurter Goethemuſeums einen Brief zugeſtellt, in dem er erklärt, daß die Ausſtellungsgegenſtände dem Muſeum reſerviert bleiben und mit in dem Falle zum Verkauf geſtellt werden, daß der Erlös der übrigen Güter nicht ausreicht, um die Gläubiger der Ausſtellung zu befriedi⸗ gen. Es ſei ihm nicht möglich, die glatte und einfache Rückgabe int Auge zu faſſen, da die Ausſtellungsgüter aufgrund—— lands zum Vorbild gemacht. ch1 Entſcheidungen als Ganzes zu betrachten ſeien und ein unmitteldareß Pfand für die Gläufigor darftofltoßn, 7 SS 4. Scle Ar. 4 Maunheimer Genetal· Anzeiger Miliag⸗Ausgabe) demiſcher Lehrer 13,3 Millionen Mark. Hierbei iſt noch nicht be⸗ krückſichtigt der Aufwand für die Ausbildung des Akademikers und ſchaffene Werk zurückblicken können. der große: Unterſchied in der Einkommenſteuer, welche bei dem Poſt⸗ ſchaffner etwa 12 000 Mark jährlich und bei dem Studienrat etwa 100 000 Mark jährlich betragen dürfte. Berückſichtigt man dieſe Aus⸗ gaben noch, ſo ändern ſich die Zahlen zu Ungunſten des Lehrers und Studienrats erheblich. Falſche ſtädtiſche Notgeldſcheine. Wie aus einer Anzeige des Oberbürgermeiſters in dieſer Nummer hervorgeht, iſt bei der Stadt⸗ kaſſe ein falſcher Notgeldſchein über 500 Mark ein⸗ geliefert worden. Die Unechtheit 5 hauptſächlich daran zu er⸗ kennen, daß er nicht auf dem ſtädtiſchen Waſſerzeichenpapier (Wolfsangel) gedruckt iſt. Wir machen ausdrücklich auf die näher angegebenen Merkmale aufmerkſam, die den falſchen Schein von den echten unterſcheidet. Belohnungen bis zur Geſamtſumme von 20 000 M. ſind für diejenigen ausgeſetzt, die zur Feſtnahme des lſchers und Ermittlung ſeiner Werkſtätte beitragen.— Bei dieſer legenheit ſei bekanntgegeben, daß der Reichspoſtminiſter die Reichspoſtkaſſen angewieſen hat, das im Uulauf befindliche Notgeld auch über den 14. November hinaus, an welchem Tage das Notgeld aufhören ſoll, öffentliches Zahlungsmittel zu ſein, als ſolches anzu⸗ erkennen. „Reichspräſident Ebert bei Schütte-Lanz. Im Beiſein des Reich⸗⸗ prũſidenten Ebert fand im Hauſe des bekannten Luftſchiffkonſtruk⸗ teurs Geheimrat Schütte(Schütte⸗Lanz) in Zeeſen bei Königs⸗ wuſterhauſen ein Vortrag über die Entwicklungsmöglich⸗ keiten der Handelsluftſchiffahrt ſtatt. Zahlreiche Licht⸗ hilder bewieſen, wieviel Wiſſenſchaft und praktiſche Erfahrung zum Bau wirklich brauchbarer ſtarrer Luftſchiffe nötig ſind. 25jähriges Geſchäftsjubilum. Die Firma„Gebrüder Buck“, 1 2, 1 und 0 7, 14, Vergolderei und Fabrik moderner Bilderrahmen, blickt in dieſen Tagen auf ein 25jähriges Beſtehen zurück. Es bedarf keiner beſonderen Betonung, daß ſich der Name Buck im ge⸗ ſchäftlichen und geſellſchaftlichen Leben unſerer Stadt einer ſeltenen Popularität erfreut. Man kann ſich eigentlich keine bedeutendere ge⸗ ſellige Veranſtaltung ohne Ernſt und Karl Buck, dieſe in ihrer Art unerxeichbaren Vertreter urwüchſigen Humors, vorſtellen. Eine glän⸗ zende Karriere wäre Beiden ſicher geweſen, wenn ſie die ihnen ange⸗ borene Künſtlerſchaft zu ihrem Lebensberuf erwählt hätten. Als ebenſo ideal wie praktiſch veranlagte Individualitäten entſchloſſen ſie Metier des Vaters, das ehrſame Schreinerhandwerk, durch die Aufnahme der Einrahmung von Bildern nach modernen künſt⸗ leriſchen Geſichtspunkten zu ſpezialiſieren. Mit der Elaſtizität und Beharrlichkeit, die echten Künſtlernaturen eigen iſt, vermochten die Gebrüder Buck in verhältnismäßig kurzer Zeit ihr Unternehmen zu einem Betriebe zu entwickeln, der ſchon lange eine führende Stel⸗ lung in der Branche einnimmt, ſodaß ſie heute mit dem Gefühl des und der Befriedigung auf das völlig aus eigener Kraft ge⸗ Der feine künſtleriſche Ge⸗ ſchmack, der den beiden Brüdern eigen iſt, führte Ernſt Buck vor zehn Jahren auf einen völlig neuen Weg. Im Mai 1912 eröffnete er in O 7, 14 den„Kunſtſalon Buck“, der 5 ebenſo ſchnell wie der kunſtgewerbliche Betrieb Geltung zu verſchaffen wußte und die uneingeſchränkte Anerkennung aller Kunſtverſtändigen errang. Heute weiß ſeder Gebildete, daß in der„Galerie Buck“, wie ſich das Unter⸗ nehmen Mder nennt, hervorragende Werke der Malkunſt und Plaſtik ſtets zu finden ſind. Ernſt Buck hat ſich im Laufe der Jahre zu einem Kunſtkenner allererſten Ranges entwickelt, deſſen Urteil und Ge⸗ ſchmack von den anerkannteſten Autoritäten gewürdigt und geſchätzt wird. Mit Intereſſe dürfte der ausgedehnte Kundenkreis, der weit über Mannheims Grenzen hingusreicht, die Nachricht entgegenneh⸗ men, daß Ernſt Buck an der Schmelle des zweiten Jahrzehnts des Beſtehens der„Galerie Buck“ eine Erweiterung durch Einrichtung einer Abteilung für antike Kunſtmöbel plant. Man darf angeſichts der friſchen Initiative, die Ernſt Buck ſeit jeher entfaltet, erwarten, daß dieſe Exweiterung des Unternehmens kein Fehlſchlag ſein wird. Die Sympathien aller derjenigen, die die Gebrüder Buck als rührige, zielbewußte Kunſtgewerbler und als echte Menſchenfreunde und Le⸗ benskünſtler hochſchätzen, begleiten mit den beſten Wünſchen die Weiterentwicklung der Silberfubiläumsfirma„Gebrüder Buck“ und die„Galerie Buck“. 65 Leſchenländung. Am 6. September teilte Herr Georg Schwei⸗ kert aus Wellmilch dem Bürgermeiſteramt St. Gogr mit, daß er im Rhein, etwa 3 Km. unterhalb St. Goar an der früheren Lederfabrik, jezt als Kaſerne von den franzöſiſchen Beſatzungstruppen benugt, eine männliche Leiche geländet habe. Die vorgenommene Be⸗ ſichtigung an der Landungsſtelle hatte folgendes Ergebnis: Es han⸗ delt ſich um einen etwa 50 Jahre alten Mann, 1,65 Meter groß, an⸗ ſcheinend dem Arbeiterſtande angehörend, brauner ſtarker Schnurr⸗ bart, melierter Vollbart. Bekleidet war die Leiche mit einem ſchwar⸗ zen Jackettanzug, blaugrauen, guten Strümpfen, guten, ſchwarzen Schnürſchuhen. Unter der Weſte trug der Tote eine dunkelblaue Ar⸗ beitsjacke in der Axt der militäriſchen Drillichſacken. Vorhemd und Kragen aus Dauerwäſche, grauer, hellgemuſterter Selbſtbinder. Um das rechte Bein eine Trikotbinde, vermütlich für Krampfadern, wenn auch Spuren von Krampfadern nicht wahrnehmbar waren. An der Weſte der Reſt einer goldenen Uhrkette. Vorhanden war nux noch der im Knopfloch befindliche Ring der Kette, Reſt der Kette und Uhr fehlten. Das Vorhemd trug auf der Rückſeite das Zeichen: Bonn und zwei Hände, wie ſ. Zt. das Zeichen der Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ räte. In den Taſchen befanden ſich: 1 ſchwarzledernes Portemonngie mit 91. Stück 50 Pfg.⸗Stücken und 0,95 in kleineren Münzen: einige Freimarken, ſowie ein kleiner Leinen⸗Zettel mit dem Namen: Jo⸗ hann Spanſer, Mannheim, K 4, 25; eine Brieftaſche ohne In⸗ halt: ein Notizbuch mit einigen unbeſchriebenen Blättern, einer Poſt⸗ karte(unbeſchrieben), einigen Freimarken und zwei Eintauſend ungariſcher Bartwichſe und ein kleines Bartkämmchen.— 2 Mark⸗Scheinen; zwei kleine Bürſtchen; einige Kragenknöpfe, 85 10 rgend⸗ welche Spuren einer Gewalttat waren nicht wahrzunehmen. Die Leiche kann—6 Wochen im Waſſer gelegen haben.— Wir ver⸗ öffentlichen dieſe uns vom Bürgermeiſteramt St. Goar übermittel⸗ ten Angaben, weil anzunehmen ſſt, daß der unbekannte Tote aus der Mannheimer Gegend ſtammt. Rommunale Chronik 2 Doſſenheim, 9. Oktober. Bei der am verfloſſenen Samstag 15 ae Bürgermeiſterwahl erhielt von den 4 Kandida⸗ ie keiner die nötige Stimmenmehrheit, ſodaß am kommenden Sams⸗ tag die zweite Wahl ſtattfindet. Die Kandidaten Hermann Böhler und Georg Mühlbauer erhielten je 17 Stimmen, Gemeinderat Wolf 13 und Gemeinderat Brunner 9 Stimmen. Karlor 9. Okt. Für einige in Angriff genommene ſtädtiſche Bauteg müſſen 5 662 bedeutende Mehrmittel aufgebrocht werden. So erfordert die Erſtellung eine⸗ Werkſtätte⸗ audes im Gaswerk(Oſt), das 6 400 000 M. koſten ſollte, das oppelte dieſer Summe, nämlich 12½ Millionen; der Umbau des Archipgebäudes, in dem das ſtädt. Arbeitsamt untergebracht werden wird, ſtatt zwei Millionen 7 700 000 M. Die Errichtung einer Wagenhalle für die Straßenbahn macht vier Millionen nötig.— da in den Sommermonaten der Die die ſo dringend notwendig iſt, ufenthalt im Hardwald, Tierpark und in Anlagen einfach unmöglich iſt, kann infolge der hohen Koſten 19 mehr durchgeführt werden. ne lemmerſteuer ihrem ge⸗ ätten ſolange zu ſchließen, bis die Stadtverwaltung die Bürgſchaft dafür gegeben hat, daß die Steuern nicht wirkſam werden. Die Stadtverwaltung hält an der Einführung der Nachthockerſteuer feſt, die l vor allem gegen die Lokale richten ſoll, die keine„normalen e lletzter Uet die Benutzung de Betriebe haben. In dieſen Gaſtſtätten ſoll die Steuer nachts um 12 Uhr in Kraft treten. In den Luxuslokalen dagegen wird die Steuer wahrſcheinlich ſchon von abends neun Uhr ab zur Ein⸗ führung kommen.— Die außerordentlich angewachſenen Betriebs⸗ 8 en haben die ſtädtiſche Straßenbahn in Mainz in Zeit zu bedeutenden Tariſerhöhungen genötigt. Infolgedeſſen Mae Straßenbahn ſo ſtark nachgelaſſen, daß die 5 nz, n der Koſten bahnbedienſteten ſchreiten mußte. Dieſer Tage Mitteil.Die Vertreter des Frankfurter SGaſtwirtegewerbes beſchloſſen, als Proteſt gegen die beabſichtigte Einführung der Nachthocker⸗Schlem ſamten Perſonal zum 15. Oktober zu kündigen und dann die Gaſt⸗ r Koſten wegen, zur Entlaſſung von Straßen⸗ 1 10 81 Lehlelten etwa Angeſzellte der Straßenbahn Kündigungsſchreiben.— Zur Fort⸗ führung der Quäkerſpeiſung hat die Stadt Offenbach einen Kredit von 4% Millionen Mark bereit geſtellt, für den Fall daß die Quäler nicht mehr ausreichend ſorgen können. Der Betrag iſt für täglich 1200 Portionen an Kinder, Greiſe und ſtillende Mütter vorgeſehen.— Die Berliner ſtädtiſche Verkehrsdeputation be⸗ ſchäftigte ſich nach dem Beſchluß der letzten Stadtverordnetenſitzung mit der Dringlichkeitsvorlage des M rats über die Erhöhung des Straßenbahntarifs auf 15 Mark. Nach eingehender Be⸗ ratung entſchied ſich die Deputation für den 15 Mark⸗Tarif. Der Preis für den Umſteigefahrſchein ſoll bei dreiſtündiger Geltung auf 25, Mark feſtgeſetzt werden. Auf den ehemaligen Vorortbahnen ſoll der Preis ſowohl für den einfachen Fahrſchein wie auch für den Umſteigefahrſchein 15 Mark betragen. Schließlich ſprach ſich die Verkehrsdeputation grundſätzlich dafür aus, die Einkommensgrenze für die Arbeiterwochenkarten von 50 000 auf 150 000 Mark herauf⸗ zuſetzen.— Infolge Erhöhung der Kohlenpreiſe und Frachten wer⸗ den von den Königsberger Werken und Straßenbahn G. m. b. H. die Strompreiſe im Oktober vorläufig folgendermaßen feſtgeſetzt: für Lichtſtrom nach Einfachtarif 46 Mark je Kilowatt⸗ ſtunde, für Kraftſtrom nach Einfachtarif 24 Mark je Kllowattſtunde, für Gas 18,50 Mark je Kubikmeter, für Waſſer 16 Mark je Kubik⸗ meter.— Wenn man bedenkt, daß Königsberg zu den Kohlengebie⸗ ten geographiſch bei weitem ungünſtiger als Mannheim liegt, dann muß man ſich unwillkürlich fragen: wie iſt es möglich, daß in Königs⸗ berg der Strom merklich billiger als in Mannheim abgegeben wer⸗ den kann. Nus dem Lande sch. Schriesheim, 10. Okt. Die Traubenleſe iſt hier nun⸗ mehr beendigt. Die Quantität iſt gut, ſtellenweiſe ſehr gut, die Qualität läßt zu wünſchen übrig. Der Preis ſchwankte zwiſchen 20 000 und 25 000 Mark für das Faß(420 Liter).— Nachdem die Tabakernte beendigt iſt, wird jetzt mit dem Ernten der Kartof⸗ feln begonnen. Auch hier iſt der Ertrag ein ſehr guter und von Fäulnis iſt kaum etwas zu merken. die Oehmdernte verzögert ſich durch das anhaltend ſchlechte Wetter immer mehr und vieles iſt ſchon halb verfault, für die Landwirte wahrhaftig ein großer Schaden. ch. Neckärmühlbach, 10. Okt. In Wimpfen fiſchte man die Leiche des ſeit 24. September vermißten Heinrich Müller aus dem Neckar. Infolge eines Fehltrittes ſtürzte der junge Mann bei Heil⸗ bronn in den Neckar und ertrank. = Tauberbiſchofsheim, 9. Okt. In Königshofen iſt der bei der Firma Kieſe beſchäftigte Maurer Albert Freitag aus Unter⸗ balbach bei Ausübung ſeines Berufes tödlich verunglückt. Der Vedauernswerte hinterläßt Frau und vier noch unmündige Kinder. KRaſtaft, 9. Okt. Der. 0 auf dem Wege von Bermers⸗ bach nach Raſtatt mit einem Laſtautomobil verunglückte betagte Landwirt Franz Kühn von hier iſt ſeinen ſchweren Verlezungen erlegen. db. Bühl. 7. Okt. In der Jahresverſamnilung der Fürſorge⸗ vereine badiſcher Lehrer, des Vereins unſtändiger Lehrer, der Krankenfürſorge, des Peſtalozzivereins und des Witwen⸗ und Waiſenſtifts wurde mitgeteilt, daß ſich die ſozialen Einrichtungen be⸗ währt haben und einen günſtigen finanziellen Stand aufweiſen. Das vor 40 Jahren in Bühl gegründete Witwen⸗ und Waiſenſtift wird Badiſchen Lehrerverein zu. TFahr, 9. Okt. Bezirksbauſchätzer Reinhardt, der von ſeinem Fahrrad abſtürzte, iſt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. R Schönwald, 11. Okt,. Im Teil Priſen der hieſigen Gemarkung hat ſich die Bäuerin Rippler durch Erhängen das Leben ge⸗ nommen, weil ſie ſich wegen erneuter Milchfälſchungen verantworten ſollte. —Jillingen, 9. Okt. Vorgeſtern nacht entſtand auf dem zwi⸗ ſchen und Beffendorf gelegenen, zum Bezirk Rottweil gehörenden Kaſperleshof Feuer, welches das ganze ſtattliche An⸗ weſen des Bauern Valentin Glatthaar ſamt den Erntevorräten ein⸗ äſcherte. Während das Vieh gerettet werden konnte, iſt piel Fahr⸗ nis verbrannt. Das abgebrannte Anweſen war der größte der vier Bauernhöfe auf Kaſperleshof. Die Feuerwehren von Böſingen und Beffendorf waren zur Hilfeleiſtung herbeigeeilt. Als Brand⸗ Urſache wird Brandſtiftung angenommen. Freiburg, 9. Okt. Wie unſerm Mitarbeiter von gutunter⸗ richteter Seit mitgeteilt wird, ſoll die Shar der Kartofſel⸗ aufkäufer in den Landorten mit jedem Tag wachſen. Die Ver⸗ mehrung bezieht ſich nicht allein ſo ſehr auf das von auswärts ſelbſt; in jedem fünften bis ſechſten Haus wohnt ein Aufkäufer, der für irgend ein Hotel oder in anderem Auftrag alle erreichbaren Kartoffelporräte zuſammenkauft. Daß dabei ſelbſtverſtändlich die Preiſe in die Höhe getrieben werden, bedarf keiner beſonderen Be⸗ konung. ANus der pfalz ( Ludwigshafen, 9. Okt. In Vollzug des Verkehrsſteuergeſetzes wurde vom Landesfinanzamt Würzburg angeordnet, daß ab l. Okt. die Berechnung und Einhebung der Vorkehrsſteueen in der Pfalz von der Kreiskaſſe in Speyer auf das Finanzamt Ludwigshafen übertragen wird. Reufſadt a. 5dl., 10. Okt. Das Moſtgeſchäft iſt anfäng⸗ lich ſehr flau geweſen, wohl infolge des Umſtandes, daß ſich die Weinhändler verpflichtet hatten, zunächſt garnichts oder doch nur zu annehmbaren Preiſen zu kaufen. Wie man hört, ſollen ſich die Herren durch eine Konventionalſtrafe gegenſeitig zur Zurückhaltung verpflichtet haben. Die Sache ſcheint aber bereits ein Loch bekom⸗ men zu haben. Während anfänglich nur 60 000 bis 65 000 Mark pro Fuder gezahlt würden, ſind jetzt einzelne Käufe zu 80 000 Mark etätigt worden.— Während überall geklagt wird, daß es mit dem Zauen nicht recht vorwärts gehen will, iſt an der Luitpoldſtraße hier von der Maſchinenfabrik Conrad ein Fabrik⸗ und Wohngebäude (3½ſtöckig) innerhalb 3 Monaten im Rohbau fertig geſtellt worden. Dabei iſt der untere Stock aus maſſiwen Hauſteinen mit Bogen⸗ türen uſw. hergeſtellt.— Das in weiten Kreiſen der Pfalz und barüber hinaus bekannte Hotel„zum Löwen“ iſt ſchon vor Jabren den Weg vieler anderer Hotels gegangen, indem es zur Bank umgewandelt wurde. Die Rheiniſche Creditbank hat dort ihre Geſchäftsräume eingerichtet. Um jedoch den Namen des„Löwen“ der Nachwelt zu erhalten, wird jetzt an der Front ein ſteinerner Löwe(das Wappentier der Pfalz) errichtet, ausgeführt von Bild⸗ hauer Steger in Neuſtadt nach dem Entwurf von Profeſſor Kindler von München und als Inſchrift kommt darunter:„Gott erhalte die Pfalz beim Löwen guth“. Dieſer Spruch ſtammt vom ⸗Kirkeller Schloß bei Homburg, welches früher den Kurfürſten der Pfalz ge⸗ ſeſſor Dr. Mehlis ſich befindet. Gerichtszeitung Mannheimer Schöffengericht In den Maſchen des Kontrollnetzes iſt der Milchverkäufer Jakob Weickel hängen geblieben. Es wurde aufgrund des einwand⸗ freien Kontrollſoſtente, das in unſerer Stadt elngeführt, feſtgeſtellt, daß ex Milch zum Verkauf brachte, die einen Waſſerzuſatz von 18 12 0 gufwies. Daß er ſie ſelbſt gefälſcht hat, konnte ihm nicht vewfeſen werden Darum kam er auch mit der geringen Strafe von 1500 M. davon Ein Viertelhundert Vorſtrafen hat der Taglöhner Kreid⸗ meier bald hinter ſich. Die 24. Strafe wurde ihm wegen eines unter ſtrafverſchärfenden Umſtänden begangenen Getreidediebſtahls in Form von zwei Jahren Zuchthaus zudiktiert. Taglöhner Straub, der noch wenkger belaſtet iſt, kam mit andert⸗ halb Jahren Gefängnis davon, 1 Nenſtadt a. 9. 10. Okt. Vor dem Neuſtadter Schöffengericht ſtand der Kaufmann Franz Mayer aus Offenburg unter Anklage der fahrläſſigen Körperverletzung. Am 4. Mai ds, Is. überfuhr er auf der Strecke von Neidenfels nach Weidenthal mit ſeinem Auto einen Radfahrex, der durch den Zuſammenſtoß erheblich verletzt wurde. Mayer ſtellt auf, 1515 der Radfahrer auf das Auto ge⸗ fähren ſei und den Unfall ſeldſt verſchuldete. Der Angeklagre 7 7 M. Geldſtrafe oder 200 Tagen Gefängnis verurteilt. 5 13 aufgelöſt werden. Das Vermögen, etwa 300 000 Mark, fällt dem kommende Händlertum, ſondern auf die Händler in den Ortſchaften hörte und jetzt im Beſitz des Studienrats und Bezirksgeologen Pro⸗ Sein Mithelfer, nachts: 6,00 C. Höchſte Temperatur geſtern: 10,00 C. Niederſchlag: 5,8 Liter Mittwoch, den 11. Oktober 1922 — 8„ Sportliche Kundſchau Luftfahrt„ Jahreshaupkverſammlung des Vereins für Lufkfahrt am Bodenſee Aus dem Geſchäftsbericht des Vorſtandes ging hervor, daß der Verein im verfloſſenen Jahre eine große Arbeitslaſt im Intereſſe der Luftfahrt wie im allgemeinen Inkereſſe mit Erfolg leiſtete. Die Gründung der Bodenſeeluftverkehrsgeſellſchaft erfolgte unter dem Protektorat des Vereins; die Geſellſchaft kannte ſich krotz der hohen Betriebskoſten mit bisher guten Ergebniſſen behaupten, über 900 Perſonen ſind befördert und im Auguſt würe Beſchäftigung für zwei Flugzeuge geweſen. Beſonderes Intereſſe verwendete der Verein auf den Ausbau des alten Exerzierplatzes zu einem Luftverkehrs⸗ hafen. Seit Jahren förderte die Stadtverwaltung die Beſtrebungen des Vereins im Rahmen des Möglichen. Zum Zweck des Aus⸗ baues des Flughafens die Stadt ebenfalls wieder 250 000., welchem Betrag das Reich weitere 100 000 M. bei⸗ fügte. Es muß aber weiter gearbeitet werden, weil mit Januar nächſten Jahres die Möglichkeit beſteht, daß deutſche Flugzeuge wieder das Rheinland überfliegen dürfen, daß ferner im nächſten Jahre über dieſes Gebiet die großen nationalen und internationalen Fluglinien England.—Frankreich—Deutſchland—Schweiz—Italien (Spanien) geleitet werden, die dann auf unſeren Flugplatz als Stützpunkt beſonders angewieſen ſind.— Dem Verein iſt es ge⸗ lungen, immer weitere Kreiſe am Bodenſee, die Intereſſe am Luft⸗ fahrweſen haben, zu ſammeln. Die Kaſſenverhältniſſe ſind in Ord⸗ nung. Zum Rhönſegelflugwettbewerb brachte der Verein 3100 M. auf. Der Vorſtand wurde ergänzt, er beſteht aus den Herren Ober⸗ regierungsbaurat Kaufmann, Oberſtleutnant Waenker von Dankenswyl Bankdirektor Firnhaber und Schriftſteller Birner. Der Beitrag wurde auf 100 M. feſtgeſetzt. Die Boden⸗ ſeeluftverkehrsgeſellſchaft erklärte ſich bereit, dieſes Jahr noch einen Flugtag zu veranſtalten für die Einwohner von Konſtanz gegen eine Gebühr, die lediglich einen Teil der Unkoſten deckt. 1275 B. Nadſport Roſellen überlegener Sieger in Jürich. In den Dauerrennen um den Großen Preis von Zürich ſpielte der Kölner Roſellen die erſte Geige. Er gewann alle drei Läufe gegen den Schweizer Wegmann. Dder Große Preis der Flieger war Kauf⸗ mann nicht zu nehmen. Die Ergebniſſe: Großer Preis von Zürich: 1 Lauf 10 Km: Roſellen:23,6; Wegmann 150 Meter; Graf.— 2. Lauf 20 Kilometer: Roſellen 16:28,4: Wegmann 480 Meter; Graf. — 3. Lauf 30 Kilometer: Roſellen 24:55,7; Wegmann 700 Meter; Valentini.— Großer Preis der Flieger: 1. Kaufmannz 2. H. Suter; 3. Egg. Lawntennis Sr. Die beſten Tennisſpieler der Welt. Die engliſche Zeitſchri „Daily News“ hat unter ihren Leſern eine Aueg weenſaln welche zehn Tennisſpieler wohl als die beſten der Welt anzuſprechen ſeien. Die Wahl fiel bei den Herren auf: Tilden, Johnſton, Patter⸗ ſon, Richards, Lycett und'Hara. Wood und bei den Damen auf: Mlle. Longlen, Mrs. Mallory, Miß Me. Kane, Miß Ryan, Mrs. Peacock und Mrs. Beamiſh. Die deutſchen Spieler und Spielerinnen ſind dabei allerdings nicht berückſichtigt, obgleich ſicherlich der eine oder die andere in dieſe Liſten mit hineingehörten. Leichtathletik *Lundgren läuft 1000 Meier in Welkrekordzeit. Der augen⸗ blicklich in glänzender Verfaſſung befindliche Schwede Spen Lund⸗ gren ſtellte in Stockholm einen neuen Weltrekord über 1000 Meter mit:28,5 auf und hat damit den ſeit 1918 von ſeinem Lands⸗ mann Bolin mit:29,1 gehaltenen Rekord erheblich unterboten. Der Stettiner Pelzer leiſtete Lundgren bei dem Rekordverſuch Schritt⸗ macherdienſte. Er gebrauchte:29,3. Die beiden Leichtathleten trafen übrigens letzthin in Malmb zweimal aufeinander. Lundgren ſiegte über 800 und 1500 Meter in:57,1 bizw.:09,9. Pelzer ge⸗ brauchte:57,3 und:10. Die 400 Meter holte ſich dann Pelzer überlegen in 52,4 vor dem däuiſchen Meiſter Böggikt. Neues aus aller Welt — Aufgedeckter Werlpapierdiebſtahl. Im Herbſt vorigen Jahres lief durch die Tageszeitungen die Meldung, daß aus dem er⸗ raum der Deutſchen Bank in Wiesbaden eine Kaſſette mit Inhalt im Werte von einer halben Million— es waren meiſtens öſter⸗ reichiſche Papiere— geſtohlen worden ſei. Die hohe ausgeſetzte Belohnung und die eifrige Tätigkeit der Kriminalbeamten brachte keinerlei Licht in die Angelegenheit. Polizei gelegentlich einer Hausſuchung wegen eines Diebſtahls in der Wiesbadener Penſion„Fortuna“ auf der Diebe Spur. In einem Zimmer in der Penſion, in dem die Großmutetr eines Angeſtellten der Deutſchen Bank domiziliert, fand man die in der Fortung ge⸗ ſtohlenen Gegenſtände. Bei der Vernehmung verwickelte ſich der Enkel der Großmutter, der Angeſtellte der Deutſchen Bank, Heinz Koch, in Widerſprüche und gab ſchließlich ein Geſtändnis dahin⸗ gehend ab, daß er im Herbſt vorigen Jahres die Kaſſette mit dem wertvollen Inhalt entwendet habe. Als Mittäter nannte er einen weiteren Angeſtellten der Deutſchen Bank, den 22ährigen Rudolf Oetter aus Rüdesheim. Beide wurden inhaftiert. Kurz vor ſeiner Verhaftung hatte Koch die Kaſſette in den Teich am Warmen Damm geworfen, wo ſie zertrümmert aufgefiſcht wurde. — 75 Jahre Siemens u. Halske. Morgen ſind es 75 Jahre, daß der Grundſtein zu der Weltfirma Siemens u. Halske gelegt wurde und in einem Schöneberger Hinterhauſe der damals 31jährige Ar⸗ tillerieleutnant Werner Siemens und der um 2 Jahre ältere Me⸗ chaniker Halske eine Werkſtatt eröffneten. — Das Haus des Schäfers Aſt abgebraunk. Das. palaſtartige Haus, das ſich der bekannte Wunderdoktor und Schäfer Aſt einige Jahre vor ſeinem Tod in Radbruch erbaut hat, iſt durch ein Groß⸗ feuer bis auf die Grundmauern eingeäſchert worden. Auch die Ne⸗ bengebäude ſind ſtark beſchädigt. E der Geburtenrückgang in Frankreich. Aus einer Statiſtik, die die„Deutſche mediziniſche Wochenſchrift“ veröffentlicht, ergibt ſich, daß Frankreich trotz der Einverleibung von Elſaß⸗Lothringen heute um annähernd eine halbe Million weniger Einwohner hat, als im Jahre 1912. Die im Dezember 1921 in Frankreich vorgenommene Volkszählung hat eine Einwohnerzahl von 39 209 666 ergeben gegen 39 604 892 im Jahre 1912. Da durch die Angliederung von Elſaß⸗ Lothringen ein Zuwachs von 1 709 749 Köpfen erfolgt iſt, beträgt die Abnahme für Frankreich innerhalb der alten Grenzen 2 104 975, das ſind 575 Prozent der Volksmenge von 39 604 892 im Jahre 1912. Der Quadratkilometer in Frankreich wird jetzt nur noch von 72 Menſchen hewohnt, in Deutſchland von 128 Menſchen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Nbeln⸗Pegel 7 82.l5.J Neckar⸗Pegel[.].].] 5[Ic11. 1 Schuſterinſels) 2 00.302.30).45.“2 781 Mannheim 3013.85.01½4.584.714.60 Kehl 304.073.003 4803..45 Heilbrann..0.991.95.78.50 Maxau.86 8% 551.30 38 Mannbeim.943.89 10003.49.59/4.51 Kaub 22.06 2682.8203.17 Köln.61.87%.200 0) Windſtill. Heiter. 40. Mannheimer Wetterbericht v. 11. Okt. morgens 7 Ahr Barometer: 735,0 mm. Thermometer: 6,20 C. Niedrigſte Temperatur auf den qm. Windſtill, regneriſch. ece Neu! sterk u. vornehm porfümiert Vor einigen Tagen kam die 5 er ie ne nneee — Mittwoch, den 11. Oktober 1922 Mannheimer General-Anzeiger(Mintag-Ausgabe) 5. Seile Nr. 488 Handel e Welche Gesellschaſtsform ist die billigste in steuerlicher Hinsichtꝰ —. Diese Frage beantwortet Steuersyndikus Dr. jur. et rer, pol. Brönner in der„Industrie- und Handels- zeitung“ folgendermaßen:„Es läßt sich im allgemeinen fest- stellen, daß bei verhältnismäßig geringem Bilanzgewinn die Gründung von Aktiengesellschaften oder Gesellschaften m. b. H. steuerlich unlukrativ wirkt. Dagegen wird nach wie vor bei hohen Geschäftserträgnissen infolge der Vermeidung der 60% igen Reichseinkommensteuer durch die Umwandlung des Unternehmens in ein körperschaftssteuerpflichtiges Sub- jekt oftmals eine gewisse erhöhte Kapitalerhaltung erzielt werden können. Es entspricht dem Wesen des sozlalistisch orientierten Staates, besonders große Einnahmen der Einzel- person mit konfiskatorisch wirkenden Steuern zu belegen, dagegen für die juristischen rennnes einen geringeren Steuersatz zugrunde zu legen. Bei Gegenüber- stellung der Aktiengesellschaft und Gesellschaft m. b. H. er- gibt sich, daß, rein steuerlich betrachfet, die Aktiengesell- schaft die am höchsten belastete Unternehmungsform dar- stellt. Es erhellt, daß das G. m. b. H. Vermögen bei den Ver. mögenssteuern gelegentlich mehr geschont werden wird als der Aktienbesitz. Besonders bedeutungsvoll wirkt sich im Hinblick auf die derzeitige Steuerpolitik und die herrschende Geldentwertung die sogenannte stille Gesellschaft aus. Für den Gesellschafter, der als stiller Teilhaber sein Kapita) einem Unternehmen zur Verfügung stellt, ergibt sich die Notwendigkeit, daß von den Gewinnbeträgen die 10/ige Kapitalertragsteuer erhoben wird. Dem Unternehmer, wel⸗ cher einen stillen Teilhaber mit einem bestimmten Kapftal- ertrag aufnimmt, sollte immer vor Augen schweben, daß er mit den ihm zur Verfügung gestellten Summen wegen der geminderten Kaufkraft der Mark eine unverhältnismäßig geringe Vermögensvermehrung seines Unternehmens erreicht, dagegen bei einer etwa eintretenden Markbesserung ver- danentet sein würde, die eingegangene Schuld mit einem viel- elcht wesentlich höheren Markwert zu tilgen. während ihn Allein die Rückschläge der Konjunktur und Preise treffen. Mit Rücksicht auf die derzeitige Steuerpolitik und die fort- schreitende Geldentwertung dürfte in keinem Gesellschafts- vertrage eine Bestimmung über die Form der Beendigung der Gesellschaft und der Abfindung eines Gesellschafters fehlen. Da Liquidationsgewinne offener Handelsgesellschaf- len oder Kommanditgesellschaften in ihrer vollen Höhe ein- kommensteuerpflichtig sein dürften. wird meist durch eine vertragliche Bestimmung die Liquidation von vornherein ausgeschaltet und die Weiterführung der Firma gesichert. Es ist dabei zu beachten, daß der Verkauf eines Unter- nehmens oder eines Telles an einem solchen niemals zu einem einkommentseuerpflichtigen Gewinn führt, da das betreffende Veräußerungsgeschäft nicht im Rahmen eines gewerbe⸗ betriebes erfolgt. Badenwerk.-G. Die Generalversammlung der Badi- schen Landeselektrizitätsversorgung.-G.(Badenwerk) hat den Aufsichtsrat neugewählt und zwar zum Vorsitzenden Prüsident Dr. Paul und zu seinem Stellvertreter Ministerfal- direktor Dr. Fuchs, beide in Karlsruhe. Brauereigesellschaft vorm. S. Moninger, Karlsruhe. Im Anzeigenteil Wird die handelsgerichtl. Eintragung der Ver. Borsennerlente Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 10. Okt. Die Börse verkehrte in lebhafter und fester Tendenz. Belangreiches Geschäft War wieder in Benz zu 820%, ebenso in Mannh. Gummi zu 850% und in Zellstofffabrik Waldhof zu 1150%; ferner erfolgten Umsätze in Anilin zu 1960%(nachbörslich 1980.), Verein Deutscher Oel zu 1175%, Gebr. Fahr-Aktien zu 855% Wayh& Freytag zu 1475%, Rhein-Elektra zu 415%, Salzwerk Heilbronn 2zu 2150%, Zucker Waghausel zu 9709 und in Zuckerfabrik Frankenthal zu 1000% Von Brauereien waren Sinner zu 900% im Verkehr und von Versicherungs-Aktien Württb. Transport zu 800 und Bad. Assekuranz zu 1900 p. Stück. Deuisenmarki Mannheim, 11. Okt.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier); New Lork 2800(3050), Holland 108 000(118 750), London 12 400(13 500), Sehweiz 52 400(57 200), Paris 21 100(23 050), Italien 12000(12 975). Der Dollar in New Vork über 3000. New Vork, 10, Okt. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 0,03%(0,0876) cents, was einem Kurs von 3076,92 4 (2962,96 1) entspricht. Umrechnungskurse tur die Bereohnung der Ausfuhrabgabe nach dem Stande vom 9. Oktor. 1922 gültig für die Zeit vom 11. Okthr bis 17. Oktbr 1922. Hollandg 9o lallen 9000 Sudapet 80 Zuenos Alres F. Fnglaneg 9250 Bulgarlen 1460 Zusnos Alres d. 1700 aAmerlka 12805 Fumknlen. 1406 Helglen. 14800 Farls 159 8 jugeslapgen:. 3260 Aorwegen. 36899 Schwelr 350 kfür 100 Dinar) 5 38308 1 8 270 ee 128 ohweden eu-Men 5 okohama Finnſanegd 4800 Prag 8 740 Rio de lanelro. 240 5 Ueber London ermittelte Kurse. AS 90 glexandrien 6909 Llesaboen 5800 Valparalso 20700 Kurse der Federal Reserve Bank, New- Vork tür Repafstionslieterungen in reien Verkehi nach Erankteichl. Da. I bapier-beig bas delgischer barisee Coldmark tum mak Frank Flank Franß PFrank=Papiermark — Dolla Dol D0 Sbapielmarl Pupiefat. 27.0% 00%% 0) Goe.90 4 12803 481 gezig 28.0000894.0714 0,0757 20 0200 274½0/%% 401,037/ 32 20 o 40710„0% 7 940499 12584 95.708120 30 9. 000 000711.0758[118,8 12,333333 397/027786 Waren und Härkte Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Oktober 19,80(19,80) arg. Pes., für Februar 16,80(16,70) arg. Pes., Rosario für Oktober 19,20(19,10) arg. Pesefas. Weitere Margarinepreiserhöbungen. Die niederrheini- schen Margarinefabrikanten haben ihre Preise um 40 er- höht. Die billigste Margarine stellt sich darnach auf 268 das Pfund. Kaffee-Wochen-Bericht(Firma Morris A. Heß G. m. b.., Hamburg). Der rapide Rückgang der Reichsmark in der abgelaufenen Berichtswoche haf das Geschäft in verzollten Kaffees fast völlig zum Stillstand gebracht. Die Steigerung der Devisen bedeutet eine Erhöhung der Reichsmarkpreise um 30 Prozent innerhalb eines Zeitraums von 10 Tagen, einer solchen Preissteigerung vermag der Konsum einstweilen nicht zu folgen. Der Goldzollaufschlag beträgt in der Woche vom 11. Oktober bis 17. Oktober 36900 Proz., Was einem Zoll- satz von 240.50 für 1 Pfund Rohkaffee entspricht. Weitere erhebliche Goldzollaufschläge sind angesichts der heutigen Qualitat und Beschreibung bei einem Kurse von 9600 Mk. für 1 Pfd. Sterling: Santds aner e 340—.360 Mle., gewaschene Zentralamerikaner 360—400 Mk., per Kilo roh. unverzolli ab Freihafenläger Hamburg. Zollsatz vom 4. Ok⸗ tober bis 10, Oktober 224.25 Mk., vom 11.—17. Oktober 240.50 Mark für 1 Pfund Rokkaffee. Oberbadische Weinernte. In Laufen ist der Vorherbs beinahe zu einer regelrechten Weinlese geworden. Der Er⸗ trag übertrifkt vielfach gie Schätzungen“ Das Mostgewicht beträgt 64—69 Grad.— In Auggen sind auserlesene Sorten 1922ef zu 10 00 per Ohm(150 Liter) verkauft worden, im allgemeinen mimmt aber der Handel mit neuem Wein einen schleppenden Gang, da nur diejenigen Winzer verkaufen, die aus Faßmangel oder anderen Gründen dazu gezwungen sind In Buggingen(Bezirk Müllheim) ist der Ertrag sehr 2 kriedenstellend. Von einer auswärtigen Weinkirme wurden gröllere Posten von 55007500, je nach Lage, aufgekauf!. In Feuerbach sind Verkäufe vop 5000—5500 pro Ohm ab. geschlossen worden. Aus dem Bezirk Staufen werden Preise von 7500 genannt. Hopfenernte, in Baden 1922. Der Hopfenbau, der in den lelzten 10 Jahren zurückgegangen ist, umfaßt, wie aus den Mitteilungen des Statistischen Landesamts hervorgeht, im Jahre 1922 nur noch eine Fläche von insgesamt 267 ha. Dis von den amtlichen Saatenstands, und Ernteberichterstattern gemeldeten Vorschätzungszahlen ergaben einen Gesami⸗ betrag von 2537 Doppelzennern gedörrte Hopfeng wovoß 241 dz auf Junghopfen und 2296 dz auf ältere Hopfen⸗ pflanzungen entfallen. Die Durchschnittspreise bewegen sich zwischen 15 und 26 000„ für den Zentner. Berllner Metallbörse vom 10. Oktober Freise in Mark für 1 Kg. §. Okt. 70, Oxt. 9. Okt. 10 Okt. Clektroiytkupfer 627 4 95735 Aluminiuml.Sarr, 1029.— 1178.— Hafflnadekupfer 61—70 780.—760 Zinn, aualünd. 1820—1031 2180.2140 Ble! 280 2900 300—810 Huttenrian 1810—1900 2i0c- 1i0 Rohzink(Vb.-Pr.) 22319 37715 Mlekel 160—1650 1750.1600 do.(kr, Verk.] 460—498 480—310 Antimon 270-2890 290. 300 Plattenzink 330—350 350—37% Slder für 1 Kg. 3880057500 38000 80000 Aluminlum 1023.— 1187.— Platia g. Gr. 7⁴⁰⁰— London, 10. Oktbe.(We)! Metellmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 Kg.) schmelzung mit der Unionbrauerei-G. bekannt gegeben. ————— Devisenkurse unvermeidlich. Heutige Notierungen je nach N 9. 10. bostseleet. 66.— 66.— Slel 24.4 24.25 Kupter Kass 63.25 68.1 Wiokel 144.— 144.—] Eink rept..48 32.28 40. 3 Monat 63.75 63.7 Einn Kases 163.— 165.25 Gueekelfder 12.78 12.75 10. Elektrof 71.— 71.— do. 3 Monat 165.28 165,] Aatümon 35.—.— Amerikanischer Funkdienst New Lork, 10. Okthr.(Wa) Funkdtenst.(Nachdruck verbatem 9. 10. Zuf. eus. 38000 7000 stand m. 13.50 12,50 Latfee loke 10.10 10.1cJ Stektrolyt 14.— 14.—— Orag. Bal,.—.— Nevember.09.29 Einn ioO 33.25.0 Tuok OCehtrtk J28.28 HMarz.15.19 Slel.62.6 kergentin 140.— 140.— Mal.08..ink.61.85 Savannad 18f.— 37 aul.8).94 Slsen 32.0 44.5% 4. Orf Saum. 21.14.13 deremb..8 6. Weſübleon.78 4 Veſzen rot 131.50 135 Zaumw. i0cK 21.0 21.8, Sohmalx wi. J8.20 12.40] ſart ſoko 137½0 Jaö.C0 Oktober 21.8/ 21.40 Talg.85.23 Nals oko 22— Navember 21½ 41.,Saumwsstö.0.— Aehl aſedrp,. 5.10 Dezember 21.88 21.7 Novbr..80.5. ndonst Fr..0.9 lanuar 21.75 41.80 Fetrol-oases 16.— 16.—detedfr Engi..08.06 Februar 21.80 21.86 tanks.50.80 Kontinen.—.— Chicago, 10. Okthr,(ws) Funkdlenst.(Nachdruck vorboten), 9. 10. Welzen Okt. 107.75 107.88 Roggen Mal 72.65 73.50 Sohwelne 75 Der.85 108. 3 Schmalr 11.8 11.87telon gledr,.30.35 nals Ost., 62.1.1⸗ on. 387..80.8 „ Jez. 94.15 64. 5 kork der e. eobw. gle, Ns./5 Hater Dex, 38.85 38.— KRippen Okt. 10.78.7. adohst..90.25 7 Jal.35 28.45 Speok gledr. 11.— 11.10 Kut. Ohloago 32000 2 00 ſtongen Dez. 71 80 7,80 höchst. 125 12.— Westen sabod 9700 Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Daas, Mannheimer General⸗Auzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direttion. Ferdfnand Heyme.— Chefredakteur: Kürt Ficher Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis gterſen: für Feuilleton: Alfred Maderns; für Jpkales und den Ubrigen ionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. 25 ———— 7 2 DEGEA-SpAnGLUHRönpEn VENDEURGEN LAUT WISSENSCHAFT· 4 ——— Tagesorbnung zu der am 12. Oktober 1922, vort. 9 Uhr ſtaftfindenden Bezirksratsſitzung im Bezirksam 6 Nr. 1(Bezirksrats⸗ aal, Zimmer 30). J1. Oeffentliche Sitzung. 1. Geſuch Firma Gebr. Beermann, Einrichtung zmer Extraktionsanlage Diffeneſtr. 11/13; 2. Ge⸗ ſuch Stadtgemeinde unheim, Erteilung der waſſerpolizeilichen Genehmigung zur Einebnung und eichung des linksſeitigen Neckarvorlandes don km 5,027 bis Feudenheimer Fähre, hier Friſt⸗ verlängerung; 3. Feſtſetzung der Fährgebühren für die Fähre über das öſtliche Hafenbecken Rheinau; ſch der Fährgebühren für die Feuden⸗ zeimer Fohre⸗ 5. Feſtſetz der Fährgebühren für die Sandhofer Fähre; 5. eſt ſetzung der Fähr⸗ ſebühren für die Fähre wiſchen Neckarhauſen und + 7. 8 erke G. ut. 5. H. bau⸗ und gewerbepolizeiliche Genehmigung zum Neubau eines Fabrikbaues für eine Verzinkerei nebſt Waſch⸗ und Aufenthalts⸗ raum, eines Anbaues ſowie Verſetzen eines vor⸗ gandenen Holzſchuppens Fabrikſtationsſtraße 40a; „Neueinteilung an der Blücherſtraße in Feuden⸗ 9. Geſuch Philipp Bauer, Erlaubnis zum etrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntwein⸗ ſchank Hildaſtr. 108, Seckenheim; 10, Geſuch Georg runk, Exlaubnis zum Betrieb einer Schankwirt⸗ aft ohne Branntweinſchank 0 7. 21: 11. desgl. ditz Juhl, Mittelſtr. 38; 12, desgl. Karl Bieht, 0 625 1 5 Anna— Witwe, „1: desgl. Georg Dehus, Frieſenheimer Inſel der. 2. Sandhofen; 15. desgl. Georg Karl Hag⸗ doß, Sandhoferſtr. 20, Waldbof: 16. Geſuch Mag⸗ ena Müller, Erlaubnis zum Betrieb einer Acwirsſcgaft Stockhornſty. 40; 17. Geſuch Guſtav 1 domat, Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſön ⸗ Wen Schankwirtſchaftsrechts mit Branntwein⸗ 18 k von I. 15. 14 nach Friedrichsplatz Nr. 9; desgl. Adam Kerſchenſteiner von Mittelſtr. 131 8 Lutherſtr 27; 19. Geſuch Karl Rödiger, Er⸗ Tubnis zum Branntweinſchank, P. 4. 1. Nach⸗ Aittags: 90. Geſuch Firma Heinrich Graeff 1. Feaze 2 ung zur Tagerung von Benzin Sefler⸗ 21. Nichtöffentliche Sitzung. cdeltſezung der Ortspreiſe für den Wer: der auhbezüge; 22. Feſtſetzung der Jahl der zu wählenden Kreisabgeordneten: 23. Abhör der Rechaung der ſtödt. Sparlaſſe Mannbeim für 1920. Mannhei m, den 9. Oktober 1922. 2 — Dadiſches Bezirtsamt— Abt. 1. dlche Ferptenbichungyn der Stabkgemehg Bez Falſche ſtädtiſche Nolgeldſcheine. Abes ei der Stadtkaſſe iſt ein falſcher Notgeldſchein des eingeliefert worden. Die Unechtheit dat Scheines iſt hauptſächlich daran zu erkennen, papi er nicht auf dem ſtädtiſchen Waſſerzeichen⸗ ſſer ausgeführt iſt. Die aus dem ſtädtiſchen zeigen eichendapfer herausgeſchnittenen Scheine ſte—.8 emem rautenförmigen Netz die aufrecht Shen⸗ ſtädtiſche Wolfsangel. Auch diejenigen Teile 8 aus dem das Wappen darſtellenden Tindene ogens herausgeſchnitten ſind, enthalten Das deus lklar hervortretende Wolfsangeln. chen auf den falſchen Scheinen iſt Waff Anklar r und Zeichen, die aber bei einigermaßen genauem Hin⸗ ſehen leicht von den im ſtädtiſchen Papier em⸗ haltenen Zeichen zu unterſcheiden ſind. Außerdem läßt ſich die Fölſchung an folgenden Merkmalen erkennen: Das Papier der ſtädtiſchen Scheine iſt kräftiger als das der Fälſchung, es iſt milchweiß, wogegen das Papier des gefälſchten Scheines einen grünlichen Schimmer hat. Die gefälſchten Scheine ſind nach beiden Ausdehnungen um einige Millimeter kleiner als die echten, was ſich leicht daran erkennen läßt, daß der weiße Außen⸗ rand der Falſchſtücke ſchmäler iſt. als der der echten Scheine. Die einzelnen Ziffern der Num⸗ mer(035 043) des vorliegenden Falſchſtückes ſtehen nicht auf einer Ebene: die erſten drei Ziffern ſind ief nach aufwärts gerichtet, die drei letzten ſtehen annähernd wagrecht. Der Prägeſtempel iſt nur ſchwach angedeutet und beſonders in ſeinem oberen Teile unkenntlich. Die Unterſchrift(Kutzer) weicht inſofern von der der echten Scheine ab, als in dem Buchſtaben 2 ſich an der unteren Spitze eine Lücke befindet. während auf den echten Scheinen der en lückenlos ausgeführt iſt. Die Druckſchrift auf den falſchen Scheinen iſt der der echten gleich. Auch die Färbung der Rückſeite weicht von der der achten Scheine nicht ab: die aus 4 wagrechten Liniengruppen beſtehende Ver⸗ zierung der Rückſeite iſt nur etwas mangelhafter als beim echten Schein ausgeführt. Denjenigen, die zur Feſtnahme des Fälſchers und Ermittlung ſeiner Werkſtätte beitragen, werden Belohnungen bis zur Geſamtſumme von Zwanzigtauſend Mark zugeſichert, „Mannheim, den 9. Oktober 1922. Der Oberbürgermeiſter. Unionbrauerei.-G. in Karlsruhe. Aktionare, die mit dem Beschluß der außerordentlichen General-Ver- sammlung vom 10. August nicht einverstanden sind, werden gebeten, zwecks Entgegennahme einer wich- tigen Mitteiſung ihre Anschrift auf- zugeben an echtsanwalt Dr. Gönner 932⁴4 Karlsruhe. Tür Damenmoden! Eurbelstickereien aufkleider, Decken. Kissen. Aufzeichnungen für Handarbeiten. An- fertigung von Kunststrickdecken, Hohl- säume, Maschinenknopflöcher, Weißstickereien jeder Art. Verkauf von allen Stickgarnen. A. Sonnenieid. C 2. 191 jetzt eine Treppe hoch. 18663 K. Haumüller u. B. Heinz feine Damenschneiderei 872 Telephon 5082 0 2, 11 D 27 11 Ab 9. Oktober 1922 ſind die Polksbäder ge⸗ öffnet: 70 2) Lindenhof, Schwetzingerſtadt Neckarſtadt: Mittwochs, Donnerstags, Freitags und von—7 Uhr, Sonntags von 8 is r: Käfertal, Sandhofen, Feudenbeim, Waldhof, Neckarau und Rheinau: Mittwochs und Donnerstags(nur für Frauen) v.—7 Uhr, Freitags und Samstags von—7 Uhr, Sonntags von—12 Uhr. Maſchinenamt. Dre 8 aatin-Gold- U. Aubechmene Well& Weder. N3. 2 kaulen höchstzahlend alte ES6 Platin-Gold- u. Silbergegenstünde. d — 8 I ſſſſenſiftnsenlRH Vorhänge fabeongug-Declen Bettvorlagen Sperlalgeschaft Heinrieh Rartmann Standuhren in ſeinsten Qualitäten finden Sie in dekannt grösster uud 2 schönuster Auswahl bei 8 Das zei verworren, zeigt allerdings ſtabartige H 4, 27, lungbuschstraße Telephon 5989. 915⁵² Tudwig Groß F2, 41 Neu- Gebraucht 1 II Z. %24 PS.„Adler“ kutafristig lieferbar. 890 Aug. Kremer MANNHEIM M 7, ga-10 fel. 506 u. 514 inbre- Nanlsbe. Auf Grund des nun⸗ mehr in das Handels⸗ regiſter eingetragenen Generalverſammlungsbe⸗ ſchluſſes der Union⸗ brauerei vom 10. Auguſt 1922, wonach dieſe Ge⸗ ſellſchaft mit der unſrigen verſchmolzen worden iſt, fordern wir die Aktionäre der Unionbrauerei auf, ihre Aktien zum Aus⸗ tauſch bei uns oder bei dem Bankhauſe Veit L. Homburger hier einzu⸗ reichen. 4129 Jede Union⸗Brauerei⸗ Aktie mit Dioldenden⸗ ſchein 1921/22 und fol⸗ gende wird in eine junge Moninger⸗Aktie mii hal⸗ ber Diobidende 1921/22 und den folgenden Divi⸗ dendenſcheinen ausge⸗ tauſcht. Diejenigen Union⸗ Brauekei⸗Aktien, die bis zum 1. Februar 1923 nicht zum Umtauſch in Moninger-Aktien einge⸗ reicht ſind, werden ent⸗ ſprechend den Beſtimmun⸗ gen des§ 290 H. G. B. für kraftlos erklärt und die dagegen zu gewäh⸗ renden Moninger⸗Aktien für Rechnung der Betei⸗ ligten verwendet. Karlsruhe, 10. Okt. 1922. Brauereigeſellſchaft vormals Der Vorſtand. fülg eem Am Donnerstag den 12. 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