DS 5. — ——— Deviſenordnung einen beträchtlichen melden aus Riga, daß der B Bezugspreiſe: In mannheim und umgedung monatuch ſrei ins haus gebracht Mard 300.—. Durch die poſt bezogen vlertell. Mark 900.—. Einzeinummer me..o0. poſtſcheckkonte Nr. 17890 Kartsruhe in Saden und Ur. 2017 zuòwigshaſen am Rhein. Zauptgeſchüftsſtelle E 6, 2. Seſchäfts ⸗nebenſtelle Neck ſtadt, Waldhofſtraße uu 6. Fernſprecher Aummer 7040, 701, 72, 708, 708, 7ols. Celegramm⸗Nöreſſe: 8 nzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilaagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der eeeeeeeee Neneſte Aachrichlen Verlcaufspreis.— Mle. 1922— Ar. 470 Anzeigenpreiſe: gel vorauszahlung die kl. Zelle Mk. 50.— Stellengeſ. u. Fam lien⸗Anz. 20% Rachl. Reklamen mk. 120.— Annahmeſchlu: mittagdlatt vorm. 8ſ% Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Nnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine berantwortg. übern. höhere Sewalt, Strelks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. erſatzonſprüͤchen f. aus gef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von finzeigen. Rufträge durch Kernſprecher ohne Sewäher⸗. Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung und annheimer Muſik-Jeitung. FFECTCͤõã ĩ²[Xũ— Not⸗Feitung 2 Gegen weitere Markverſchlechterung! Eine Notverordnung des Keichspräſidenten Das Reichskabinett befaßte ſich geſtern mit den Maß⸗ nahmen zur Verhütung des weiteren Markſturzes. Es wurde vor allem die Notwendigkeit eines ſchleunigen Erlaſſes von Vorſchriften, die die Einſchränkung der Spekulation in ausländi⸗ ſchen Zahlungsmitteln bezwecken, anerkannt. Einſtimmig wurde beſchloſſen, dem Reichspräſidenten den ſofortigen Erlaß einer Not⸗ verordnung aufgrund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung vor⸗ zuſchlagen. Im Zuſammenhang hiermit wurde die Frage der Aus⸗ gabe wertbeſtändiger Schatzanweiſungen ſowie weite⸗ rer Stützungsmaßnahmen für die Reichsmark erwogen. Die Beratungen hierüber ſollen in den nächſten Tagen unter dem Vorſitz des aus dem Urlaub heimgekehrten Kanzlers fortgeſetzt merden und ſollen in enger Fühlungnahme mit der Reichs⸗ bank erfolgen, deren Präſident auch an der geſtrigen Sitzung des Reichskabinetts teilgenommen hat. Die Reichsbank ſoll nach der „Voſſ. ZItg.“ ihren bisherigen Widerſtand gegen die Heranziehung ihres Goldbeſtandes zur Stützung der Mark nicht mehr aufrecht er⸗ halten. Die Notverordnung des Reichspräſidenten ſoll nach Berliner Blättermeldungen eine neue Deviſenordnung enthalten, die darauf hinausgehen ſoll, daß alle Deviſenankäufe der Außenhandelsſtelle an⸗ gezeigt werden müſſen. Die Kontrolle ſoll in der Weiſe erfolgen, daß für jeden Deviſenauftrag nicht nur wie bisher eine Abſchrift dem Finanzamt, ſondern auch der zuſtändigen Außenhandelsſtelle zugeſtellt wird, die dann über die Gültigkeit des Kaufauftrags ent⸗ ſcheiden ſoll. Da jeder Ankauf bei Umgehung der Außenhandels⸗ ſtelle mit hohen Freiheits⸗ und Geldſtrafen bedroht wird, hofft man zu erreichen, daß nur jene Geſchäftsſtellen Deviſen erwerben können, die Deviſen für den Ankauf von notwendigen Rohſtoffen brauchen. Die Außenhandelsſtelle wird alſo berechtigt und ſein, den Kauf von Deviſen demjenigen zu entzie hen, bei kulationszwecken erfolgt. Für Uebertretungen und Umgehungen ſind Gefängnisſtrafen bis zu drei Jahren und Geldſtrafen von 100 000 bis zu einer Million für jeden Einzelfall, ſowie das —1ö0fache des in Frage kommenden Betrags vorgeſehen. Auf die Art ſoll die Deviſenſpekulation unterbunden und der weiteren Flucht vor der Mark ein Riegel vorgeſchoben werden. Die Ausgabe wertbeſtändiger Schatzanweiſungen iſt unſeres Erachtens ein notwendiges und unerläßliches Korrelat für derartige Verbote, denn ſonſt würde das Publikum ſchuützlos einem Kaufmittel und einer Währung ausgelieſert, die doch nun einmal leider weſentlichen Eigenſchaften des Geldes eingebüßt haben. Dieſer Teil, alſo ſozuſagen der poſitive Teil der Regierungs⸗ aufgabe ſcheint aber noch in den Anfängen zu ſtehen. Nach dem „Lok.⸗Anz.“ iſt geplant, eine wertbeſtändige Reichsanleihe zu ſchaffen, die in Stücken von 500 M. oder im Geſamtbetrag von 400 Millionen Goldmark ausgegeben werden ſoll. Die ſogen. Gold⸗ ſchatzſcheine ſollen mit einem Zinsfuß von 4 Proz. ausgeftattet und am Fälligkeitstage in Papiermark zum jeweiligen Kurſe der Goldmark bezahlt werden. Unter den pfychologiſchen Wirkungen der Ankündigung von den Regierungsmaßnahmen iſt jedenfalls geſtern an der Ber⸗ liner Börſe der Dollar erheblich heruntergegangen. Ob ſich die gleichen Wirkungen auf die Dauer werden erreichen laſſen, muß man abwarten. Jedenfalls wird die Durchführung der Apparat koſten. Das protokoll von Musania Reuter meldet aus Mudania, daß die Konferenz heute früh beendet worden iſt. Es ſei eine befriedigende Regelung der verſchiedenen ſtrittigen Punkte erzielt worden. die Türken hätten ſowohl in der Frage der neutralen Zonen als auch in der eſchränkung der Gendarmerie nachgegeben. Es wird antlich mitgeteilt, daß die türkiſchen Vertreter das Mudanigabkommen un⸗ erzeichnet hätten. Die griechiſche Delegatton habe erklärt, ſie nehme den Vorſchlag der Alliierten unter nachſtehenden zwei Vorbehal⸗ ben an: 1. Verlängerung der Friſt für die Räumung Thraziens: 2. Aufrechterhaltung der Maritzagrenze von 1914. Die Haltung Nußlands Berlin, 12. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Die„Times“ ertreter der Sowfjetregie⸗ rung in Angora das dortige Kabinett davon verſtändigt habe, daß zledes u ebereinkommen zwiſchen der Türkei, England und anderen Mächten, das ohne Hinzuziehung Rußlands über die serengenfrage entſcheiden würde, als eine Verletzung des ruſſiſchen ertrags angeſehen werden müßte, die zu ernſten Folgen füh⸗ ren würde. Die britiſche Regierung beabſichtigt, eine Note an Rußland 85 ſenden, worin die Beſchwerde, daß die britiſche Flotte die Dar⸗ panellen blockiert und die Durchfahrt von Schiffen nach Rußland ver⸗ zindert habe, beantwortet wird Die britiſche Antwort ſtellt aus⸗ drücklich in Abrede, daß irgend eine Blockade der Dardanellen per⸗ Angt worden iſt und drückt die Ueberraſchung darüber aus, daß eine Beſchwerde erhoben werde, da die Durchfahrt neutraler Schiffe düurch die Dardanellen in keiner Weiſe behindert werde. Kleine politiſche Mitteilungen 2 Aufruf die deutſchen Abgeordneten Südtrols veröffentlichen einen an ihre Volksgenoſſen, in dem es u, a. heißt: Wir wollen 8 dtedliche Nebeneinanderleben der deutſchen und der italieniſchen 0 lkexung, doch iſt dies nut zwiſchen Freien und Gleichberechtig⸗ muß dch aber zwiſchen Zwingherrn und Knechten denkbar. Einmal Verf r Tag kommen, an dem die Regierung ſich ihres feierlichen bieteprechens erinnert und die Hand zu wirklichem Einvernehmen * 80„Jür immer verboten.“ Die„Hamburger Nachti ch⸗ ſind von der belgiſchen Militärbehörde für Düſſeldorf und Seſchluß des 1lur der begründete Verdacht beſteht, daß der Deviſenkauf nur zu Spe⸗ Im Kampf um ihren Fortbeſtand und zur verwahrung gegen die ungeheuerliche papierverteuerung erſcheinen die Jeitungen einmal wöchentlich in zweiſeitiger Rusgabe als Notzeitungen. vereins ſüd (Von unſerm Sonderberichterſtatter) Die Anklagerede des Oberreichsanwalts § Leipzig, 11. Oktober. Oberreichsanwalt Dr. Ebermaier ſchilderte zunächſt noch einmal kurz die Vorgänge bei der Ermordung. Die Täter der mit Ueberlegung ausgeführten Tötung waren Kern und Fiſcher, die ſich der irdiſchen Gerechtigkeit entzogen haben und der Ange⸗ klagte Werner Techow. Dieſe drei Perſonen haben in bewußt gewolltem Zuſammenwirken als Mittäter die Tat begangen. Der Oberreichsanwalt ſtreifte dann die Beweggründe dieſes fürchtbaren an Dr. Rathenau und an dem deutſchen Volk begangenen Ver⸗ brechens, das von einer unheimlichen Geringſchätzung fremder Menſchenleben und erſchreckender politiſcher Unreife und Verblen⸗ dung zeugen. Der Anklagevertreter bezeichnete es als beſonders tragiſch, daß Dr. Rathenau ſelbſt den pfychologiſchen Schlüſſel zu der Mordtat gab in einer Unterredung einem Holländer gegenüber über den Erzbergermord. Der Oberreichsanwalt verlas aus einer Schrift eine diesbezügliche Stelle, in der geſagt wird, aus den Söhnen des ſterbenden Mittelſtandes könnten ſolche Taten entſtehen. Sehr intertſſant waren die weiteren Ausführungen des Anklagevertreters, obh die Täter ſelbſtändig gehandelt haben oder ob hinter ihnen gewiſſe Kreiſe und Organiſationen ſtehen. Nach der Ermor⸗ dung Dr. Rathenaus, ſo führte Oberreichsanwalt Dr. Ebermaier aus, wurde feſt behauptet, daß di? Täter die Werkzeuge von beſtimmten Organiſationen geweſen ſeien. So wie die Verhältniſſe bis heute liegen, kann dieſe Behauptung nicht als er⸗ wieſen bezeichnet werden. Die Fäden, die von den Tätern nach verſchiedenen Seiten zurückführen, ſind zu verwirrt, als daß ſie ſchon heute entwirrt werden könnten. Es iſt ſelbſtyerſtändlich, daß mit allen Mitteln verſucht wird dies zu tun. Es kann jedoch nicht Aufgabe der Anklagebehörde ſein, den vollen Beweis zu erbringen für die damals ſtellte Behauptung. Sie wird vielleicht einmal erwieſen de Es darf jedoch nicht unterlaſſen werden, darauf hir iſen, daß im Laufe der Vorunterſuchung und der Verhand⸗ lung eine Reihe von Umſtänden hervorgetreten ſind, die, wenn nicht die Annahme, ſo doch die Möglichkeit nahe legen, daß hinter den Tätern gewiſſe Organiſationen und Verbände geſtan⸗ den haben, die die Täter zu der Tat aufgereizt haben. Als ein ſolcher Umſtand iſt hervorzuheben, daß bei allen politiſchen Gewalt⸗ taten, ſo auch hei der Ermordung Dr. Rathenaus es eigentlich immer dieſelben Kreiſe und Perſonen ſind die in Frage kommen. Die Angeklagten haben eine Menge perſönlither Beziehungen. Man hat unwillkürlich das Gefühl, es handle ſich um die Glieder einer großen Kette. Der Oberreichsanwalt wies dann darauf hin, daß es aus⸗ geſchloſſen erſcheint, daß Kern und Fiſcher, die aus verſchiedenen Orten nach Berln gekommen ſind, ſich vorher über die Tat einig geweſen ſind. Wie dem auch ſei, es ſteht feſt, daß die fortgeſetzte antiſemitiſche Hetze eine ſolche vergiftete Atmoſphäre ge⸗ ſchaffen hat und noch ſchafft, daß bei ihr in politiſchen Wirrköpfen ſolche Mordpläne heranreifen konnten. Nach Darlegung des Tatbeſtandes ſuchte der Oberreichsanwalt die Schuld der einzelnen Angeklagten im Sinne der Anklageſchrift nachzuweiſen. Der Oberreichsanwalt hat die feſte Ueberzeugung, daß die Angeklagten, die der Beihilfe beſchuldigt ſind, vor der Tat in die Pläne Kerns und Fiſchers eingeweiht waren. Er hält es für unwahr, daß Techow geglaubt hat, es handle ſich am Mordtag nur um eine Probefahrt. Es kann ſich nur darum handeln, führte der Oberreichsanwalt aus, ob Techow Mittäter oder Gehilfe war. Der Oberreichsanwalt plädierte bei allen Angeklagten auf Verurteilung im Sinne der Anklage. Die Strafanträge des Oberreſchsanwalts Darauf ſtellte der Oberreichsanwalt am Schluſſe ſeines Plai⸗ doyers folgende Strafanträge: Gegen Eruſt Werner Techow wegen Mittäterſchaft die Todesſtrafe, gegen Gert Techaw wegen Beihilfe und Begünſtigung vier Jahre drei Monate Gefängnis, gegen Günther wegen Beihilfe und Begünſtigung ſechs Jahre drei Monate Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt, gegen von Saloman fünf Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt, gegen Warnecke vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt, gegen Ehrverluſt, gegen Ilſemann wegen Beihilfe vier Jahre neun Monate Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt, gegen Steinbeck drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt, gegen Tilleſſen und Plaas drei wegen Unterlaſſung der Anzeige, gegen Schütt und Dieſtel wegen Unterlaſſung der Anzeige 0 1 wegen Beihilfe und Begünſtigung ſechs Monate Ge⸗ ängnis, gegen Vogt Freiſprechung. Außerdem beantragte der Oberreichsanwalt die Maſchinenpiſtole, mit der die Tat ausgeführt wurde. *** Niedrig fünf Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Jahre Gefängnis Einziehung der Wie das B. T. erfährt, iſt in Dortmund ein Student unter dem Verdacht der Mitwiſſenſchaft am Rathenaumord verhaftet worden. Deutſches Reich * Jur Sicherung der Brolverſorgung bewilligte der ſtändige Ausſchuß des bayriſchen Landtags den Kommunalverbänden 3 Mil⸗ liarden und ſtellte 1½ Milliarden zur anderweitigen Sicherſtellung der Brotverſorgung zur Verfügung. Der Reichstagsausſchuß für ſoziale Angelegenheiten beſchloß, bei der Abänderung der Verſicherungsgeſetze für Angeſtellte eine ſogenannte Rentenerhöhung(Teuerungszulagen) auf 9000 M. jährlich für Ruhegeld und Witwengelder feſtzuſezen. Die Steige⸗ rungsſätze werden berechnet mit einem Tauſendſtel vom Durchſchnitts⸗ gehalte jeder Gehaltsklaſſe. Duisburg für immer verboten worden. *Eine neue Teuerungsaktion iſt von den Gewerkſchaften und dem Deutſchen Beamtenbund eingeleitet worden. weſtdeutſcher Jeitungsverleger *Die Rückvergütung der Kohleuſteuer für Hausbrand iſt der Inhalt eines von Preußen und den ſüddeutſchen Staaten dem Reichs⸗ finanzminiſter unterbreiteten Antrags. *Die Frage eines ſüddeukſchen Senats beim Reichsgericht bil⸗ dete den Gegenſtand einer in Stuttgart abgehaltenen Beſprech⸗ ung der Juſtiz⸗ und Innenminiſter von Baden, Württemberg und Heſſen, die in Verhandlungen mit dem Reichsjuſtizminiſter treten werden. Staatsſekretär v. Simſon, der Leiter der Wirtſchaftsabteilung des Auswärtigen Amtes, tritt von ſeinem Amt zurück, um ſich der Privatinduſtrie zu widmen. *Der 1. Maf als geſetzlicher Felertag. Die Reichsregierung hat Feiertag landesrechtlich anerkannt iſt, wie in Sachſen, Baden, Thüringen, Hamburg, Braunſchweig, Anhalt, Lübeck und Schaum⸗ burg⸗Lippe, auch in den Reichsbehörden und in den Reichsbetrieben ouf die Landesgeſetzgebung Rückſicht zu nehmen iſt. Neudeutſche„Preßfreiheit“. Streikende Bauarbeiter in Elber⸗ feld, die wegen einer Lokalnotiz der„Bergiſch⸗Märkiſchen Ztg.“ erregt waren, drangen in das Verlagshaus ein und mißhan⸗ delten die Mitglieder der Redaktion und des Ver⸗ lags, die ſich ihnen entgegenzuſtellen ſuchten und zur Vernunft mahnten. Der Lokalredakteur Fiſcher wurde unter Mißhandlungen aus dem Hauſe geſchleppt. Der Polizei glang es erſt nach einiger Zeit, die Demonſtranten zum Auseinandergehen zu veranlaſſen. Auslanòsrundſchau Der engliſche ſozialiſtiſche Arbeiterführer Clynes betonte in einer Rede, daß es Zeit ſei, daß ſich die finanziellen und wirtſchaft⸗ lichen Kräfte Englands endlich zuſammenſchlöſſen, um die Aende⸗ rung des Verſailler Vertrags durchzuſetzen. *Ein neues Buch Nittis. Nitti hat einem engliſchen Verlag das Manuſkript eines Buches, betitelt„er Zerfall Euro pas und die Wege des Wiederaufbaus“, übergeben, das gleichzeitig in italieniſcher, engliſcher, deutſcher, ungariſcher und ſpaniſcher Sprache erſcheinen wird. Branfing, deſſen Frau dieſer Tage mit der franzöſiſchen Ehren⸗ legion ausgezeichnet wurde, wird vorausſichtlich als ſchwediſcher Ge⸗ ſandter nach Paris gehen. „Trotzki betonte in einer Rede auf dem Textilarbeiterkongreß die Notwendigkeit der Kriegsbereitſchaft. Sowfetkerror gegen Arbeiker. Auf Befehl des Oberſten Sowjetgerichtshofes wurden ſämtliche Mitglieder des Zen⸗ e der allruſſiſchen Gewerkſchaften ver⸗ tet. *ftiautſchau wird am 2. Dezember von Japan an China übergeben werden. Letzte Meldungen Amerika und die Schuldenfrage J Berlin, 12. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie der„Voff. Ztg.“ aus Waſhington gemeldet wird, iſt eine neue Entſchei⸗ dung der amerikaniſchen Regierung in der Schulden⸗ frage ergangen, die einem völligen Anleiheverbot gleich⸗ kommt. Die amerikaniſche ihre bisherige Politil, ihren Verbündeten keine neuen Darlehen zu gewähren, jetzt dahin, daß auch alle amerikaniſchen Bankiers und Finanzinſtitute nach Möglichteit davon abgehalten werden ſollen, europäiſchen Staaten Kredite zu gewähren. Die amerikaniſche Regierung meint, daß es unſinnig ſein würde und Amerikas Pflichten gegen die Zipiliſation verletzen würde, den europäiſchen Staaten Kredite zu gewähren, um ihre übermäßi⸗ gen e Machtmittel mit amerikaniſchen Geldern aufrecht qu erhalten. Man glaubt, eine völlige Abſchneidung des amerikaniſchen Kre⸗ dits mürde ſo die politiſchen Zuſtände in Europa verbeſſern; deshalb will die amerikaniſche Regierung über alle fremden Anleihen, die von Amerika auswärtigen Staaten gewährt werden, eine ſcharfe Aufſicht ausüben und gegen jeden Kredit Widerſpruch erheben, der irgendwie für Rüſtungszwecke verwendet werden könnte. Nur diejenigen Länder ſollen Entgegenkommen erfahren, die ſich bereit gezeigt haben, ihr Budget in Ordnung zu bringen und ihre militäriſchen Ausgaben einzuſchränken. Die Vereinigten Staaten würden nur dann an einer euro⸗ päiſchen Finanzkonferenz teilnehmen, wenn zuvor ausgemacht würde, daß die Ententeſchulden an die Vereinigten Staaten nicht zur Verhandlung geſtellt würden. * ** 2, Doſſenheim, 11. Okt. Eine Familie von hier, die früher nach Amerika auswanderte, ſtiftete nachträglich für die neuen Glocken unſerer Kirche die ſchöne Summe von 10 Dollar, unge⸗ fähr 22000 Mark. Da die Glocken ſchon bezahlt ſind, ſoll die Summe für kirchliche Zwecke, hauptſächlich für Anſchaffung einer neuen Orgel verwendet werden.— Unſer ſeitheriger Vikar Bauer hat nach kurzer hieſiger Wirkſamkeit den hieſigen Ort wieder ver⸗ laſſen, um ſeine ihm übertragene neue Stelle in Freiburg anzu⸗ treten. Ein Nachfolger iſt bis jetzt noch nicht ernannk. r Eberbach, 11. Okt. Der 21jährige Heizer Heinrich Mül ler von hier iſt im Heilbronner Hafen von einem Schlepper in das Waſſer geſtürzt und ertrunken. =SGrötzingen bei Durlach, 10. Okt. Auf dem Wege zu ſeiner Arbeitsſtätte ſtürzte der Arbeiter Müller in die Pfinz undertrank. Buſenbach, 11. Okt Die hieſige Kirche erhielt heute nacht den Beſuch von Räubern, die ſich wahrſcheinlich in die Kirche haben einſchließen laſſen. Durch Aufbrechen des Tabernakels kamen ſie in den Beſitz von zwei goldenen Kelchen; außerdem nahmen ſie einen ſilbernen Becher, zwei ſilberne Kännchen, zwei Delbehälter, eine Ampel und ein Kelchtuch. Mit einer an der Kirche angelehnten Lei⸗ ter ſtiegen ſie ins Freie. — Kehl, 12. Okt. Die e Behörde hat den Bewohnern des Brückenkopfes Kehl unter beſtimmten Vorausſetzungen den Gräberbeſuch in den Bezirken Oberrhein, Niederrhein und Moſel an Allerheiligen geſtattet. beſtimmt, daß in den Ländern, in denen der 1. Mai als geſetzlicher 110 2. Seite Nr. 470 mannheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Donnerskag, den 12. Oktober 1922 Wirrtſchaftliche Fragen Karkoffelpreis für die Pfalz ): Ludwigshafen, 11. Okt. Die auf Veranlaſſung der Kreis regierung der Pfalz allwöchentlich zuſammentretende Kommiſſion zur Ermittlung der Großhandelspreiſe für Pfälzer Kartoffeln hat am 9. Oktober 1922 für die vergangene Woche folgende Großhandelspreiſe als üblich ermittelt: Rotſchalige, weiß⸗ fleiſchige Kartoffeln 340—380, gelbfleiſchige Kartoffeln(Induſtrie) 450.—500. Die Preiſe verſtehen ſich für Lieferungen an die Ver⸗ ladeplätze. Die notierten Preiſe ſind keine„feſtgeſetzten“ oder regu⸗ lierten, ſondern ſo, wie ſie ſich im freien Verkehr gebildet haben. Ausdrücklich ſei darauf hingewieſen, daß ſie natürlich die Erzeuger⸗ preiſe weſentlich überſteigen, da ſie bereits die Handelsunkoſten und Speſen ſowie den Handelszuſchlag enthalten. Städtiſche Nachrichten Teuerungszulagen für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegs⸗ teiln: hmer und Kriegshinterbliebenen ſchreibt uns: Nach langwierigen Verhandlungen iſt es uns gelungen, das Reichsarbeitsminiſterium zu bewegen, entſprechend der großen Teuerung nach§ 87 des R. V. G. eine Teuerungszulage zu gewähren. Die Regierung hatte ſich ſeit der Schaffung des neuen Geſetzes im Jahre 1920 auf den Standpunkt geſtellt, nur einem ge⸗ wiſſen Teil von Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen die Zulagen zu geben. Der Antrag des Reichsbundes der Kriegsbeſchä⸗ digten lautete aber von jeher, allen Kriegsbeſchädigten und Kriegs⸗ hinterbliebenen, ganz gleich ob ſie im Erwerbsleben ſtehen oder nicht, die Teuerungszulage nach§ 87 des R. V. G. allgemein, der Geldent⸗ wertung und der Teuerung entſprechend, zu erhöhen. Nunmehr hat ſich das R. A. M. unſeren berechtigten Forderungen nicht mehr län⸗ ger verſchließen können. Die Teuerungszulage wird jetzt von 35 Pro⸗ zent auf 170 Proz. erhöht. Das entſpricht einer Verdoppelun 9 der Geſamtbezüge. Dieſe Erhöhung tritt mit Wirkung vom Oktober 1922 in Kraft. Es kommt daher am 1. November der dreifache Betrag der bisherigen Bezüge zur Auszahlung. Die Pflegezulage ſoll eine weitere Erhöhung erfahren. Die Teuerungs⸗ zuſchüſſe, die nur einem Teil von Kriegsbeſchädigten und Kriegshin⸗ terbliebenen ſeither bezahlt worden ſind, bleiben beſtehen und ſind ab 1. Oktober ebenfalls gegenüber dem Monat September erhöht worden. Die Erhöhung der Teuerungszulage von 35 Proz. auf 170 Prozent iſt aber dadurch, daß in den letzten 2 Jahren keine Teue⸗ rungszulage gegeben wurde, bei weitem noch nicht als ausreichend zu betrachten. Die Preiſe für Fleiſch⸗ und Wurſtwaren haben in den letzten Tagen einen Sprung gemacht, der in ſeinem Ausmaß einen Rekord bedeutet. Das Pfund Gefrierfleiſch, das am Montag noch 132 M. koſtete, iſt auf 182 Mark emporgeſchnellt. Damit wird auch der Gefrierfleiſchkonſum für Viele eine Unmöglichkeit. Der Pfund⸗ preis des Friſchfleiſches hat 200 M. überſchritten. Man wird ſi ſelbſt ausrechnen können, was heute das Pfund Maſtochſenfleiſch im Laden koſtet, wenn am Montag im Schlachthaus der Preis von 220 M. genannt wurde. Die Preiſe für die Wurſtwaren müſſen ſich naturgemäß den Fleiſchpreiſen angleichen. Darf man ſich über dieſe geradezu entſetzliche Steigerung wundern, wenn ein erſtklaſſiges Schwein auf dem Mannheimer Viehmarkt 235—240 M. gekoſtet hat? Man beachte: pro Pfund Lebendgewicht! ſGegen die wilden Kartoffelhändler. Es iſt bekannt, daß wilde Händler in großer Zahl auf dem Lande herumreiſen, um Kartoffeln aufzukaufen. Das Miniſterium des Innern hat deshalb den Bezirks⸗ ämtern die Fernhaltung nicht zugelaſſener Händler zur ſtrengſten Pflicht gemacht. Gendarmerie und Bürgermeiſterämter ſollen eben⸗ falls der Fernhaltung derartiger Aufkäufer ihre ſchärfſte Aufmerk⸗ ſamkeit widmen. Soweit Händler ohne Handelserlaubnis feſtgeſtellt werden, ſind ſie ſofort der Staatsanwaltſchaft anzuzeigen. „Vorſicht bei der Einlagerung von Winkerkartoffeln. Infolge der überaus ſchlechten Herbſtwitterung hat die Haltbarkeit der Winterkartoffeln vielfach gelitten. Mehr denn je beſteht deshalb in dieſem Herbſt Veranlaſſung, bei der Einlagerung der Kartoffeln mit beſonderer Vorſicht vorzugehen und alle Maßnahmen durchzuführen, die geeignet ſind, die Haltbarkeit der Kartoffeln zu ſichern. Ins⸗ — 85 müſſen alle kranken Kartoffeln ſorgfältig ausgeleſen werden. FJur Beachtung bei der Weinverbeſſerung. Wie der Abtei⸗ lungsvorſtand M. Fiſchler von der Verſuchsanſtalt Auguſten⸗ berg im badiſchen landw. Genoſſenſchaftsblatt mitteilt, haben die von der Verſuchsanſtalt Auguſtenberg vorgenommenen Prüfungen verſchiedener Rohrzuckerproben ergeben, daß dieſer Zucker den geſetz⸗ lichen Anforderungen in Bezug auf die Weinverbeſſerung nicht ent⸗ ſpricht, da eine Löſung in der Stärke, wie ſie zur Weinverbeſſerung Perwendung finden kann, ſtark gefärbt iſt. Nach den geſetzlichen Beſtimmungen darf aber zur Weinverbeſſerung nur techniſch reiner, nicht färbender Rüben⸗, Rohr⸗, Invert⸗ oder Stärkezucker verwendet werden. Außerdem wurde durch die Verſuche feſtgeſtellt, daß der Wein durch die dem rohen Rohrzucker anhaftende Melaſſe einen nachteiligen Geruch und Geſchmack erhält. Vor der Verwendung von rohem Rohrzucker(Kubazucker) zur Weinverbeſſerung wird da⸗ her nachdrücklichſt gewarnt, dagegen kann der Rohrzucker zur Be⸗ reitung von Haustrunk aus Rü Aepfeln und Birnen Verwendung finden. A. Schwerer Unglücksfall. Ein in Hirſchhorn wobnender Eiſen⸗ bahner, namens Adam Steinbauer, fiel Dienstag früh gegen % Uhr auf der Fahrt von Mannheim nach Hirſchhorn zwiſchen Mannheim und Seckenheim aus dem fahrenden Perfonenzug und zog ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach bedeutende innere Verletzungen 5 Von der Unfallſtelle wurde der Verunglückte ins Mannheimer rankenhaus überführt und nachmittags allonal-Theater Mannneim. Dounerstag, den 12. Oktober 1922 In Miete A 8 46 E Alda Große Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Text von- Antonjo Ghislanzoni Musikalische Leitung: Erich Kleiber. Spiellenung: Eugen Gebrath. Anleng 7 Unt. Ende 10½ Uhr. eitag, den 13. Oktober 1922. In Miete C 8 Margarethe Anlang 7 Uhr. Neues Iheaier im Rosengarten. Freitag. den 13. Oktober 1922 Zum ersten Male! Die Frau mit der Maske. Lustspiel in 3 Akten von Rudolph Lothar. In Szene gesetzt von Artur Holz. Anfang 7½ Uhr. Ende 9½% Uhr. Ab Freitag, ——— E 3, 15(Planken) —— ch Reißaus, Allah, Domherr, Orakel, Renata, La Paloma, ickſtänden der Weinbereitung und aus Kehl Die Urſache des Unglücksfalls konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, da der Verletzte bis zur Stunde das Bewußtſein noch nicht er⸗ langte. —Rückkehr eines Touloner Kriegsgefangenen. Nach achtjähriger Kriegsgefangenſchaft iſt hier der frühere Musketier Karl Seibold aus Berlin eingetroffen. Er ſtand beim Infanterieregiment 140 und war am 7. Oktober 1914 bei Chalons in franzöſiſche Gefangenſchaft geraten. Wegen„Bandendiebſtahls“ war er zu der ſchweren Strafe von 10 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Dieſer Bandendiebſtahl beſtand, wie Seibold erklärt, darin, daß er mit anderen Kameraden Verwundete und Tote auf dem Schlachtfeld zu bergen hatte und ihnen befehlsgemäß die Wertſachen abgenommen hat. Feindliches Artillerie⸗ ſeuer zerſtreute die Kolonne und die Soldaten wurden gefangen genommen. Zwei Jahre der Strafe ſind Seibold erlaſſen worden. Sportliche Kundſchau Pferderennen Berlin-Karlshorſt Dolomit⸗Rennen. 71000% 1600 Meter. 1. Haniels Paloma(Koſina), 2. Minor, 3. Meerſchaum. Ferner: Eichwald, Inclam, Orplid, Schweizermühle. 21:10; 12, 30, 15:10.— Ariel⸗ Rennen. 84000„½ 1200 Meter. 1. Geſtüt Graditz' Taſſo (Korb), 2. Salvator, 3. Amor. Ferner: Immer voran, Malchin, Morgenſtern, Denkſtein, Minnehof, Liktor, Dida, Licht. 68:10; 19, 15, 32:10.— Skarabae⸗Ausgleich. 115 000, 1400 Meter. 1. Graf Arco⸗Zinnebergs Kamille(O. Schmidt), 2. Japs, 3. Traumdeuter, 4. Saxnot. Ferner: Armenier, Alabaſter, Mauſi, Goldſtrom, Döberitz, Brandmeiſter, Mineſtra, Hoppy. 37:10; 20, 33, 23:10. 1.,., ½ L.— Wallenſtein⸗Rennen. 225 000„ 2500 Meter. 1. Lewins König Midas(0lejnik), 2. Graf Ferry, 3. Veſtalin. Ferner: Chalzit, Pallenberg. 41:10; 19, 16:10. 2., 12 L.— Wiener Mädel⸗Rennen. 84000%¼ 1400 Meter. 1. Geſt. Graditz' Anſchlag(DO. Schmidt), 2. Willi⸗ ger, 3. Sanguiniker. 30:10; 14, 19, 16:10.— Prunus⸗Rennen. 84000„ 1800 Meter. 1. Stall Rauths Fillipov(Staudinger), 2. Reinweiß, 3. Halunke. Ferner: Münze, Fliegerheld, Briſe, Ate⸗ rina, Jolly. 34:10; 13, 13, 17:10.— Nubler⸗Ausgleich. 84 000„ 2800 Meter. 1. Waldens Ordensritter(Ebert), 2. Leibfuchs, 3. Halloh. Ferner: Königsadler, Ceres, Sultane 8, Heri⸗ bert. 45:10; 19, 24, 23:10. frefeld Preis von Neerſen. 68000 1200 Meter. 1. Gaeblers ner: Tänzer, Traben, Erlkönig, Türmer, Aiſcha, Abendröte, See⸗ jungfer. 30:10; 20, 50, 36:10.— Pre'is von Huels. 60 000. 2000 Meter. 1. Stratmanns Serenade(Reiß), 2. Alraune, 3. Congo 2. Ferner: Toni, Primel 2, Rheingräfin, Häckels Nichte, Raptator. 15:10; 12, 15, 15:10.— Preis vom Stadtwald. 80 000 1200 Meter. 1. Könneckers Bajuware(Reiß), 2. Numen, 3. Eldorado. Ferner: Taifun, Gildenmeiſter, Bluſh, Carol, Fateider, Collub, Beſt Girl. 25:10; 16, 26, 30:10.— Krefelder Induſtriepreis. 150 000„ 2000 Meter. 1. Hemſoths Edel⸗ gard(Reiß), 2. Kairos, 3. Achill. Ferner: Turban, Marasquino, Mißgunſt. 36:10; 16, 13:10.— Hals, 1., Kopf.— Krefelder Ausgleich. 100 000 1400 Meter. 1. Steinecks Bittſchrift (Fabel), 2. Phroſinella, 3. Golderſatz und Hazcar. 9 Fritz eitha, Lehndorff, Prinz ÜUdi, Gambetta. 145:10; 37, 79, 10, 32:10. 2 90 1% L.— Preis von der Laufenburg. 65000 2400 Meter. 1. Hemſoths Fehlerlos(Fabel), 2. Ornament, 3. Föhn und Feuersbrunſt. Ferner: Hasdrubal. 45:10; 17, 16:10.— Vier⸗ ſener Ausgleich. 65 000„ 3000 Meter. 1. Hülperts Wol⸗ kenbruch(Fabel), 2. Windsbraut, 3. Fokker und Caliari. Ferner: Parcival, Wanderſtab, Feldgrau. 101:10; 23, 15, 13, 14:10. Neues aus aller Welt — Keine Verſchüttung der Heilquellen von Bad Gaſtein. Die Gerüchte, daß durch einen kleinen Erdrutſch, der ſich am ſogenannten Hirſchenberg ereignet hat, die Heilquellen von Bad Gaſtein in Ge⸗ fahr ſind, verſchüttet zu werden, ſind unrichtig. Die Kirche in Bad Gaſtein hat ſeit mehr als 20 Jahren enige Sprünge, die ſich etwas erweitert haben. Alle Schäden wurden neu unterſucht. Soweit kleinere Vergrößerungen in den Sprüngen konſtatiert wurden, wurde deren Ausbeſſerung veranlaßt. Keineswegs können ſie als irgendwie gefahrdrohend für Bad Gaſtein bezeichnet werden. — Bäreneinfall in Rußland. Weiße Bären ſind in großer Zahl in den Provinzbezirk Petersburg eingedrungen und zu einer wahren Landplage geworden. Die Dörfer des Bezirks haben unter den Tie⸗ ren außerordentlich zu leiden. Da die Bolſchewiſten auch auf dem flachen Lande alle Waffen an ſich gebracht haben, ſo ſind die Bauern den Angriffen der Bären faſt ſchußlos preisgegeben. — Angeheuere Ueberſchwemmungen in Indien.„Matin“ meldet aus Kalkutta, daß nach der ungeheuren Ueberſchwemmung in Nord⸗ bengalien etwa 1 500 000 Menſchen obdachlos geworden ſind. Die vom Waſſer überflutete Fläche beträgt mehr als 1500 Quadratkilo⸗ meter. Bisher ſind nur wenige Menſchenopfer zu beklagen. Dagegen flüchten ſich Tauſende aus der jetzt von Hungersnot bedrohten Zone. Die britiſche Regierung hat große Hilfsorganiſationen eingeleitet. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Gktober Abein Pegel 9. 10.11.12[ Neckar-Pegef T 7..J.1011.72 Schuſterinſel⸗).50.30.45.502 10 25 Mannbem.894.05 455½.714.60fe 00 40 00 80..e Heilbrann..99.95 781•501.30% Maßaen e 8.80 36 0 Mannbeim..854.004.494.59.54.49 and.58.82.174.34 Könn.672.70.03.26) Südwind. bedeckt. 60. Mannheimer Wetterbericht v. 12. Okt. morgens 7 Ahr Barometer: 759,2 mm. Thermometer:.50 C. Niedrigſte Temperatur nach Hirſchhorn verbracht. 13. Oktober! Der denkwürdige Film: Die deschichte einer Milliardärfamilie in 6 Akten von Karl Röfgler. 8284 ö Von der fteise zurück 8 Dr. med. Max Rothschid nachts: 7,20 C. Höchſte Temperatur eſtern: 12.5 C. Nlederſchlag:.4 Lit auf den am. Windſtill bedect eg er KEurnn Die Beerdigung des verstorbenen Ludwig Himmelhan Spenglermeister ündet heute mittag 2 Uhr gtatt. —5 Statt hesonderer Anzeige. Freunden und Bekannten die schmerz- 55 liche Nachricht, daß meine innigstgeliebte Gattin, Tochter, Schwester u. Schwägerin fſab June Jchig oune geb. Ahrle nach 2tägigem Krankenlager und unerwartet verschieden ist. 77 plötzlich 1790 im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Teslephon 4444 enPb 1 8N 2 1* 70 1 Harry Piel., Das schwarze Couvert mit grösstem Eriolg tagtäglich. 8278 palast- Theater n 5 2 Silberschmelze W. Dosch, E 1, 1, Planken. Tel. 6091 kauft zu höchsten Preisen — flermann Schick Hceh. Lanzstr. 5. Die Beerdigung findet am Frèitag, den 13. d. M, mittags 2 Uhr von der Leichen- halle aus statt. 1812 2 Conſtanza(Zachmeier), 2. Kritiſcher Tag, 3. Rolandseck. Fer⸗ wissenschaſtliche Behandlung aller Haut., Blasen- Morgen früh auf der Freibank Kuhkleisch. Anfang⸗Nr. 1130. 87 Die Permatung Handel und industrie Gründung der Karlsruher Produktenbörse Im großen Saal der Karlsruher Handelskammer wurde gestern ein Verein Karlsruher Börse gegründet. Die Fest- stellung der Börsenpreisè erfolgt durch einen Ausschuſl von mindestens drei Mitgliedern des Vorstandes und mindestens zwei Mitgliedern des Vereins. Als Börsenpreis ist derjenige Preis festzustellen, welcher der wirklichen Geschäftslage des Verkehrs an der Börse entsprieht. Die Feststellung der Preise derjenigen Waren, die in verschiedenen Qualitäten in den Handel kommen, erfolgt in der Weise, daß die Waren nach der verschiedenen Provenienz bezeichnet werden und daß, sofern Preisunterschiede vorliegen, für jede Sorte der höchste und der niedrigste Preis angegeben wird. Die vom Verband Süddeutscher Getreidebörsen und Märkte auf⸗ gestellten allgemeinen Handelsgebräuche und Geschäfts- bedingungen nebst Probenahme- und Gewichtsfeststellungs- bestimmungen gelten auch für die Landesproduktenbörse Karlsruhe. Zur Entscheidung von Streitigkeiten aus Ge- schäften, die zwischen Börsenmitgliedern abgeschlossen oder zwischen Nichtbörsenmitgliedern an der Börse vorgenommen sind. soll ein Schiedsgericht errichtet werden. Die näheren Bestimmungen über dessen Zusammensetzung und über das Verfahren vor dem Schiedsgericht können vom Börsen- vorstand in einer besonderen Schiedsgerichtsordnung nieder- gelegt werden. Als Börsenzeit wurde Mittwoch nachmittag —4 Uhr bestimmt. Im Anschluß an die Gründung setzte, wie die„Badische Presse“ meldet, sogleich ein lebhaftes Börsengeschäft ein, das zeigte, wWie sehr die neugeschaffene Einrichtung einem Bedürfnis des Wirtschaftslebens ent- spricht. Lokomotivfabrik Kraus& Co., München. Die Verwal- tung beantragt eine Kapitalserhöhung um 27% auf 60 Mill. A. Kaffee-Handels-.-G. in Bremen. Die Verwaltung be⸗ antragte eine Kapitalserhöhung um 18 auf 40 Mill. 4 durch Ausgabe von 17 Millionen Stammaktien und 1 Million Vorzugsaktien. Vorsicht bei Errichtung von Konsignationslägern auf dem Balkan. Der Reichsverband der deutschen Industrie macht auf Grund einer ihm zugegangenen Zuschrift darauf aufmerksam, daß vor der Errichtung von Konsignations- lägern auf dem Balkan gewarnt werden muß. Deutsche Firmen, die dort Konsignationsläger eingerichtet haben. haben damit sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Die Ware reist auf Kosten und Gefahr der deutschen Fabrikanten, und wenn sie auf dem Balkan angekommen ist, erweist sie sich als unverkäuflich. Ehe der deutsche Fabrikant nun die weiteren Spesen der Rückfracht, die nalürlich jedesmal in- zwischen erhöht worden sind, und sonstige Kosten trägt, ist er lieber mit einem billigeren Verkaufspreis einverstanden. Darauf aber spekulieren die Importeure der Balkanstaaten. Börsenherichte Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 11. Okt. Größere Abschlüsse erfolgten heute in Benz-Aktien zu 800%, ebenso in Fahr zu 840%. Außerdem gelangten zur Notierung Umsätze in Anilin zu 1935%, in Westeregeln zu 3100%, Mannheimer Gummi zu 840%, Salz- Werk Heilbronn zu 2300%, Neckarsulmer Fahrzeugwerke zu 870%, Freiburger Ziegelwerke zu 1050%, Wayß& Freytag zu 1380%, Zellstofffabrik Waldhof zu 1125½% und in Zucker Waghäusel zu 955%. Ferner Brauerei Sinner zu 925%. Deuisenmark! Mannheim, 12. Okt.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Vork 2540—2560(2690), Holland 99 000—99 600(104 500), London 11 200—11 400(11 900), Schwelz 47 500—47 900(50 350), Paris 19 100—19 400(20 275), Italien 10 800—10 950(11 450). New Vork, 11. Okt. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 0,0376(0,03%4) cents, was einem Kurs von 2580,65 (3076,92 /) entspricht. Waren und Markte Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Oktober 19,90(19,75) arg. Pes., für Februar 16.70(16,60) arg. Pes., Rosario für Oktober 19,40(19,20) arg. Pesetas. Weitere Preiserhöhung für Messing. Die wirtschaft- liche Vereinigung deutscher Messingwerke hat den Grund- preis für Messingbleche und Messingstangen abermals von 1040 auf 1190 bzw. 780 auf 890 pro Kilo erhöht. Berliner Metallbörse vom 11. Oktober Preiss in Mark fur 1 Kz. 5 11.ort. 1D. 0kt. 11, ok 10 Okt. Elektrolytkupfer 9375 8 86 Aluminiuml.Barr. 1173.— 104.— Rafflnadekupfer 760—.60 700—719 Zinn, uslAnd. 213-2140 1920—1233 Blel 30.—310 270—275 Hüttenzinn 2105- 110 188—1910 ftohzink(Vb.-Pr.) 37714.038 Wiokel 1759. 600 150—1600 do.(fr. Verk.) 490—51)0 46—47 Antimon 280 30 79.—285 Plattenzink 250—370 320— 340 Zilber für 1k9. 39070 6da00 3100-5290 Aluminlum 1167.— 1038— platin p. Ar.— S———ĩĩ———————— Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion. Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen: für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Brillanten Alt-Gold- u. Silbergegen · stände, Zahngebisse kauft höchstzahl. Enz Vertheim, J J, J, Tel. 9492. Iodes-Anzeige. Fieunden und Bekannten die tief- traurige Nachricht, dass meine innigst⸗ geliebte Frau 1813 Maria Georg im Alter von 41 Jahren am Montag sanſt entschlafen ist. Mannheim, den 12. Oktober 1922. Gartenfeldstr. 10. In tiefer Trauer: Johann Georg, Metgemefster. Die Beeid gung fndet am Freitag nachm. ½3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. eeeeeeeeeee Brillanten Sämacksachen, Uüren. önta denegeine⸗ kauit zu höchsten Iages- presen 04 Reelle Bedienung. H. Sosnowski Uhren und Goldwaren E 2. 9. Telephon 442. PPP Brillanten Alt-Gold.-Sllber schmucksachen Ambulatorium tür Haut-, Geschlechts- u. Frauen-Krankheiten. 15 alte Geblsse baufl Gonorrhoe und Syphilis-Behandlung nach rein Uhren an den düchsk. Preisen wissenschaftlicher Methode, ohne Berulsstörung 5 J. Federgrün Sexuelle Schwäche nach Spezialverlahren. Rein Goldschmied, 4* 5, 3. 890⁰ und Prauenleiden. Kosmetik Blut-, Urin- und Sputum-Untersuchung. 875⁵ Dr. med. Mähler Breitestr. K 1. 10 Mannheim Sprechst tägl 10 Guterhalt. 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