. 2 85 ernr en AD daet Ane nee * 7 7 „ * Dezugspreiſe: Jn Mmannbelm ud Mengebeng muatüch ſrel zus gaus gebracht mork 300.—. Durch öte peß bezogen viertetl. Mart 900.—. Eingeinummer Mk. 8. 00. poftjchectonte Ar. 1190 Karisrude in Oaden und Rr. 2% zuewigsdafen am Adein. Houptgeſchüfts Reue E 6. 2. Seſchäfta ⸗ Hebenſtelle necervotftabt, Waldbeffraße nummer 6. Feruſprecher Aummer 70, 001, 70½, 7063, 76, 7688. Telegramm-oreſſe: 80 nzeiger Maunheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beſlagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz und Necht. WMittag⸗Ausgabe Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitung und Mannheimer Muſik⸗Jeitung. 1922— Nr. 474 * Anzeigenpreiſe: oel vorauszobſang die kl. Zeile Mk. 30.—. Stelleugeſ, u. am lieu⸗Ang, 0% Rachl. Reblamen Mk. 129.— Annahmeſchluß: mittogdtan vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2/ Uhr. Kür fnzeigen an deſtümmt. Tagen, Steuen.Rusgaben w. keine berantwortg. übern. höhere Sewalt, Styeiks, Oetrieds⸗ ſtßrungen uſw. berechtigen zu kein. Exfatzauſprüchen. aus geſ. oder brſchränkte Rusgaben oder für verſpatete Aufnahme von Amzeigen. Ruftrüge durch Kernſprecher ohnt Sewühr. — Die Reichspräſidentenwahl die Stellung der Deutſchen volkspartei Eas iſt nicht unintereſſant zu beobachten, wie die Auffaſſung, daß die Aufrollung der Frage der Wahl des Reichspräſidenten gerade letzt ſo unzeitgemäß wie nur möglich ſei, allmählich auch in den Kreiſen Fuß faßt, die der Meinung der Deutſchen Volkspartei, die ahl um zwei Jahre zu verſchieben, zunächſt mit mehr oder minder Argumenten entgentraten. Trotz Schmählens und roniſierens kommen aber die Anhänger der Wahl am 3. Dezember doch nicht um die— für ſie betrübliche— Tatſache herum, daß die Deutſche Volkspartei nicht ohne Welteres übergangen werden darf. Um ſo beachtlicher iſt daher die Sitzung des volksparleilichen Narteivorſtandes, üder die die„Zeit“ berichtet: „Aus der Ausſprache ergab ſich, daß der Parteivorſtand der Auf⸗ faſſung zuneigt, die kürzlich von den Vertretern der Partei bei einer Beſprechung mit dem Vizekanzler Bauer bereits vertreten worden iſt und die dahin geht, daß es nicht empfehlenswert erſcheint, die Wahl wie von der Regierung vorgeſchlagen, am 3. Dezember vor⸗ zunehmen. Auch der Parteivorſtand iſt der Meinung, daß wir in der inneren Politik z. Zt. die Einheit nicht durch Wahlleiden⸗ [chaften gefährden dürfen und daß die ruhige Entwicklung auch mit Rückſicht auf die außenpolitiſchen Fragen nicht zerſtört wer⸗ den darf. Die Deutſche Volkspartei wird ihre Bemühungen weiter darauf richten, im Sinne dieſer von dem Parteivorſtand vertretenen Auffaſſung darauf hinzuwirken, daß die Wahl des Neichspräſidenten durch Relchstagsbeſchluß noch hinausgeſchoben wird.“ Die Kandidatenfrage iſt, wie wir noch hinzufügen möchten, nach unſerer Kenntnis nicht erörtert worden. die Kandidatur Hindenburgs iſt durch eine autoriſterte Mitteilung des Hannoverſchen Kuriers erle⸗ digt. An den Feldmarſchall iſt man ſeit 1920 nicht mehr heran⸗ getreten und man darf wohl annehmen, daß er, wenn man heute an — beranträte, er nicht mehr ja ſagen würde. Damit entfällt alſo ſeſe Kandidatur, die das Problem noch ſicher mehr komplizlert hätte. Wenn eine bürgerliche Geſamtkandidatur zuſtande käme, würde die ſche Bolkspartei ſie vermutlich unterſtützen. Aber auch dieſe Geſamtkandidatur iſt nach Lage der Dinge ausſichtslos.* Die Dena gibt über die Haltung der Deutſchen Volkspartei eine Darſtellung. dle ſich im weſentlichen mit der unſrigen deckt. Sie be⸗ dann aber noch, daß Streſemann und Herr v. Raumer beim Kanzler vorgeſprochen hätten, um ihm nochmals die de vorzutragen, die der Deutſchen Volkspartei im Augenblick eine Neuwahl des Reichspräſidenten nicht opportun erſcheinen laſſen. Dr. Wirth ſei aber anderer Anſicht geweſen und hatte gemeint, daß e vom Reichspräſidenten gewünſchte Neuwahl ſobald wie möglich erfolgen müſſe. Er hat dabei auch die Hoffnung ausgeſprochen, daß die Volkspartei entgegen den geſtrigen Beſchlüſſen ihres Vorſtandes ch doch noch eines andren beſinnen werde. Der Kanzler hat— er nach derſelben Quelle— dann eine Unterredung mit NReichspräſidenten gehabt, in der er dieſem die Darſtel⸗ lung der Heutſchen Volkspartei dekanntgab. Neichspräſident und Kanzler ſeien ſich dabei völlig einig geweſen, daß vor allen Dingen für das außen⸗ und innenpolitiſche Anſehen der Republik wie auch für die innerpolitiſche Konſolldierung die Heranziehung der Deutſchen Volkspartei zu einer Kandidatur der 4 Parteien und zur Mitarbeit im Kabinett notwendig ſei. Die von ſoziali⸗ ſtiſcher Seite informierte Korreſpondenz hofft aber, es würde gelin⸗ gen, den 3. Dezember als Termin der Präſidentenwahl feſtzuhalten. Wir für unfren Teil neigen zu der Auffaſſung, daß es vielmehr doch zu einer Verſchiebung der Wahl kommen wird. Dazu veran⸗ labt uns vor allen Dingen eine deutliche Die i Schwenkung im Jenkrum partefoffiztöſe Zentrumsparlamentskorreſpondenz entwickelt näm⸗ 1 in ihrer neueſten Nummer gleichzeitig die Argumente, die gegen eine Dezemberwahl ſprechen und ſchließt ihre Darlegungen, nachdem e als möglichen Ausweg die Wahl durch den Reichstag hingeſtellt t(die aber doch zunächſt noch eine Aenderung der Verfaſſung er⸗ orderlich machen würde) mit den ſehr beachtlichen Sätzen:„Mögen die Gründe, die Ebert für den 3. Dezember als Wahltag hat, auch noch ſo triftig fein, es beginnt ſich eine Sachlage zu entwickeln, der gegenüber eine Aufſchiebung der Wahl ſchließlich doch als eineres Uebel auch ihm ſelbſt erſcheinen könnte!“ der Inzwiſchen iſt Abg. Hergt in einer vom Katholikenausſchuß d Deutſchnationalen Volkspartei einberufenen Verſammlung für le Kandidatur Hindenburgs eingetreten. Die Deutſchnationalen bätten aber nie daran gedacht, Hindenburg als Parteikandidaten eeaſtellen Aus dem Volke müſſe der Ruf nach einem unpoli⸗ ſchen Präſidenten erſchallen.— Das wöre gewiß ideal, iſt aber angeſichts der Parteizerklüftung ausſichtslos. Wir baben im übri⸗ ſe in der nächſten Zeit mit ſo ſchweren wirtſchaftlichen und polzti⸗ Wen Sorgen zu kämpfen, daß wir uns den Luxus egg großen ahl nicht geſtatten dürfen. Franzöſiſche„Geſchäſte“ IBerün, 14. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Nach einer Warſchauer mendine des Oſtexpreß liegt dem polniſchen Kabinett der Entwurf 8 Vertrags über den Ankauf eines Teils des ſzt. von Deutſch⸗ 0 an Frankreich abgelieferten rollenden Materials as Es handelt ſich um 110 Lokomotiven und um 4800 Eiſenbahn⸗ Das iſt das Material, woran die„Deutſche Allg. Zeitung“ t Recht erinnert, das 1918 unter der Parole: Erſatz für das von Deutſchland im Krieg zerſtörte franzöſiſche Materlal, uns abge⸗ preßt wurde! Die Nusländer in Deutſchland duch dle Gebühren, die in den verſchiedenen deutſchen Ländern, u. a. der An Baden und Bayern, den Ausländern für die Erlangung nia⸗ ufenthaltsgenehmigung auferlegt werden, haben laut„Germa⸗ gefühet Vorſtellungen der Entente bei den deutſchen Behörden ſtoß rt. Das engliſche auswärtige Amt ſſeht darin einen Ver⸗ ſtang dien den Friedensvertrag. Die Beſchwerde bildet z. Zt. Gegen er Beratung der zuſtändigen Stellen in Berlin. dieſer 2 iſt zu bemerken, daß ſich Bayern bezüglich der Zuläſſigkeit vor d baaben bisher auf den Standpunkt geſtellt hat, daß ſie ſchon 5 Gelda Friedensvertrage erhoben worden und nur dem Sinken kur an wertes angepaßt worden ſeien. Baden hat ſich erſt vor zur Erhebung Ausländerabgaben in geringerer Höhe nahe ſei, werde furchtbarer ſein als alle, die die Wirtſcha 80 Aiicloſſen Erheb haben Neſonder; iranköſiſce—— 8 5 FA Zu den vorſchlägen Bradburys Bradbury habe geſtern, ſo wird aus Paris gemeldet, eng⸗ liſche Berichterſtatter empfangen und ihnen verſichert, daß alle in der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe erſchienenen Angaben über ſeine Vorſchläge unzutreffend ſeien. Er habe zum Bei⸗ ſpiel tein Moratorium für Deutſchland beantragt, Mitteilungen über den Inhalt ſeiner Vorſchläge zu machen, bezeichnete er als unmög⸗ lich. Zwiſchen England und Frankreich beſtünden Meinungsverſchie⸗ denheiten. Er verhehle nicht, daß er über die Möglichteit einer Einigung ſkeptiſch denke. Von amtlicher Stelle wurde erklärt, die Preſſenachrichten über die Verhandlungen der Reparationskom⸗ miſſion ſeien mit größter Varſicht aufzunehmen. Frankreich ſei nach wie vor gegen ein Moratorium und ſtehe auf dem Standpunkt, daß grundlegende Entſcheidungen in der Reparations⸗ frage nicht vor der Bruͤſſeler Konferenz getroffen werden ſollen. Frankreich meſſe dieſer Konferenz große Bedeutung bei. Den neuen Vorſchlag Bradburys in der Reparationskommiſſion hat die deutſche Regierung, ſoweit er eine Finanzkontrolle betrifft, als nicht annehmbar bezeichnet. Nunmehr hat ſich auch der — iſche Miniſterrat mit dem Markſturz beſchäftigt und über eine Folgen für die Entſchädigungszahlungen beraten. Eine offtziöſe Pariſer Mitteilung Havas veröffentlicht folgende offiziöſe Mitteilung: Unter dem Vorſitz des Minifterpräſidenten fand heute vormittag eine Konferenz ſtatt, um über die Haltung zu beratſchlagen, die die franzöſiſche Regierung anläßlich des Markſturzes und ſeiner Folgen für die Reparationszahlungen einnehmen ſoll. Der Vor⸗ ſchlag, den Sir Joahn Bradbury der Reparationskommiſſion übermittelt hat, bildete den Gegenſtand einer eingehenden Prüfung. Der Teil des Vorſchlages, der den Plan einer Finanzreform ent⸗ hält, ſieht tatſächlich umfangreiche Maßnahmen vor, deren Wirkung ganz beſonders von dem guten Willen des Deutſchen Reiches ab⸗ hängt. Es handelt ſich um ein Unternehmen auf lange Sicht, von dem man erſt in der Zukunft Ergebniſſe erwarten kann. Der poſitive Vorſchlag, der den Antrag begleitet und der ein Moratorium für Deutſchland auf fünf Jahre für alle ſeine Geldzahlungen vor⸗ ſieht, erſcheint ſchon heute als unannehmbar für die fran⸗ zöſiſche Regierung, denn er greife der Zukunft und dem Gedeihen Deutſchlands für einen zu langen Zeitraum vor, ohne daß die Alliierten in dieſer Beziehung irgend eine ernſthafte Grundlage der Beurteilung beſäßen. Im allgemeinen hat ſich ſonſt dia Stellung der fran⸗ zöfiſchen Regierung ſeit der Londoner Konferenz im Auguſt ds. Is. nicht geändert. Wie erinnerlich, hatte damals die frunzöſiſche Delegation den Plan einer umfaſſenden Regelung der Reparationsfrage vorbereitet, der eine Herabſetzung der deut⸗ ſchen Schuld mittels Ausgleichs in den interalllierten Schul⸗ den vorſah. Balfours Note, die von den Alliierten die Rück⸗ gahlung ihrer Ariegsſchulden bei England verlangte, verhinderte Poincare, ſeinen Plan vorzulegen. Man iſt aber übereinge⸗ kommen, daß ſpäter, und zwar vor Jahresſchluß, eine Konfe⸗ renz zuſammentreten ſoll, um über die Reparationsfrage im um⸗ faſſenden Sinne des Wortes zu verhandeln. Die Erörterung in London bezog ſich alſo auf das Morakoriums⸗ geſuch Deutſchlands, und angeſichts der Uneinigkeit der alllierten wurde die zu treffende Entſcheidung der Repa⸗ überlaſſen. Dieſe gewährte Deutſch⸗ land die Möglichkeit, ſich ſeiner herabgeſetzten Zahlungsverpflich⸗ tung für 1922 durch Zahlungen in Form von Belgien zu über⸗ gebenden Wechſeln und von der Reichsbank zu liefernde Garantien zu entledigen. Da die eeen nur eine vor⸗ läufige Entſcheidung getroffen hat, die ſich ausſchließlich auf die Zahlungen für 1922 bezieht, und da ſie über die von Deutſchland zu fordernde Finanzreform nicht entſchieden hat, ſteht die Kom⸗ miffion von neuem vor derſelben Frage. Indeſſen wülrde es logiſch erſcheinen— und dieſer Anſicht haben ſich zweifel⸗ los auch die beteiligten franzöſiſchen Kreiſe angeſchloſſen— daß jede Entſcheidung der Reparationskommiſſion in dleſer Beziehung aufgeſchoben werde, bis die alllierten Regierungen die geſamte Reparationsfrage auf der Brüſſeler Konferenz, die Ende No⸗ vember oder ſpäteſtens Anfang Dezember zuſammentreten ſoll, wenn nicht geregelt, ſo doch geprüft haben. Berlin, 14. Okt.(Von unſerem Verliner Büro.) Eine Pariſer Drahtung des Berliner Lokalanzeigers verzeichnet in Paris umgehende Gerüchte über einen baldigen Rücktritt Vrad⸗ burys.“ Als ſeinen Nachfolger nennt man den engliſchen Kriegs⸗ miniſter Worthington Evans. Die Stützung der Mark Berlin, 14. Okt.(Von unf. Perl. Büro.) Das Reichs⸗ kabinett hat geſtern mittag abermals über die Maßnahmen zur Stabiliſierung der Mark beraten. Wie der„Vor⸗ wärts“ berichtet, ſet auch der Plan einer Währungsreform und einer Goldanleihe erörtert worden. Die Verhandlungen ſollen in den nächſten Tagen fortgeſetzt werden. Ueßer das bisherige Ergebnis wird Stillſchweigen bewahrt. Gegen die Notverordnung In der Hamburger Handelskammer wandte ſich ge⸗ ſtern eine Verſammlung von Vertretern des Hamburger Wirtſchafts⸗ lebens gegen die Deviſenverordnung. Vom Einfuhrhandel wurde er⸗ klärt, daß das Verbot der ausländiſchen FJakturierung ſeine Betäti⸗ gung unmöglich mache und das Einfuhrgeſchüft mit dem Auslande unmöglich würde. In der Bremer Handelskammer fand eine Verſammlung mit ähnlicher Tendenz ſtatt. Die Baſis der deutſchen volkswirtſchaſt zu ſchmal Prof. D. A. Verrija Stuart ſchreibt in den„ekonomiſch⸗ Statiſtiſchen Blättern“, der führenden Wirtſchaftszeitſchrift für Hol⸗ land, über die kommende Kriſe in Deutſchland, dieſe e die ſehr tsgeſchichte der letzten Jahrhunderte gekannt habe. An erſter Stelle ſeien nicht allein die Wiebergutmachungsforderungen an dieſer Kriſe ſchuld, ſon⸗ dern die politiſchen Peſtimmungen des Verſailler Vertrages. Die Grundlage der deutſchen Volkswirtſchaft ſei zu ſchmal geworden. Der Eindruck im Nusland In London wird die neue Verordnung nicht günſti'g beur⸗ teilt. Man behauptet, daß die wichtigſten Folgen dieſer Maßregel darin beſtehen werden, daß eine Unzahl neuer Beamten eingeſetzt wird. Die„Morningpoſt“ meint, der Plan Eberts habe den Deviſen⸗ handel unter Belagerungsrecht geſtellt. Nach dem„Berl. Tagebl.“ wird der Verſuch der Reichsregierung, den Markſturz aufzuhalten, von der öffentlichen Meinung Frank⸗ reichs anerkannt, aber als verſpätet bezeichnet. Der Berliner Be⸗ richterſtatter des„Echo de Paris“ meint, die jetzige Kataſtrophe bringe nur wenigen Leuten Vorteile, ſie bedeute aber für den größten Teil Regierungen rationskommiſſion des Volkes Elend und Entbehrung. A Sreeeeeee Das Abkommen von Mudania Es hat den Anſchein, als ob die Wehrhaftigkeit des türkiſchen Votkes, begünſtigt durch die Landesbeſchaffenheit und in elfjährigen ſtändigen Kämpfen nicht zermürbt, den erſten großen Erfolg auf dem Wege zur Zertrümmerung des Vertrages von Sepres errungen hat. Jedenfalls ſchafft das Militärabkommen von Mudania die Möglich⸗ keit, daß die Türkei wieder zu einer eurapäiſchen Macht wird. Die Niederlage der Griechen in Kleinaſten wirkt ſich in Europa aus: die Türken erhalten Thrazien, das die revolutionäre griechiſche Be⸗ wegung einem Groß⸗Griechenland zu erhalten hoffte. Wenn auch in Kleinaften die neutrale Zone bei Tſchanak und Ismid beſtehen blei⸗ ben wird— allerdings ſoll ſie von den Türken und den Verbands⸗ mächten gemeinſam auld deine werden—, ſo hat Kemal Paicha in der Hauptſache doch alle ſeine Forderungen durchgeſetzt. Er hat ſich dabei durchaus als Staatmann bewährt, indem er ſich in Mudania auf die(vorläufige) Regelung der militäriſchen Fragen beſchränkte und klug genug war, auch hier nachzugeben. So ſind in Mudania weder wirtſchaftliche Fragen aufgerollt, noch jene Fragen zur Er⸗ örterung geſtellt worden, die nun auf der großen Orientkonferenz behandelt werden ſollen. Ddaß Kemal auf Grund des diesmal Er⸗ rungenen auch dabei die Intereſſen der Türkei vertreten und er⸗ folgreich vertreten wird, iſt nicht zweifelhaft. Hier wird es nun den Verbandsmächten deutlich werden, was eine durch Wiederinbeſitz⸗ nahme Thraziens auch in Europa neu erſtarkte Türkei zu bedeuten hat. Mudania iſt der Auftakt zum Wiedereintritt der Türkei in die große Politik, der erſte Schritt dieſes bewundernswert zähen Volkes zur Weltgeltung, wo ein Staat nicht mehr Objekt der Politik An⸗ derer iſt, ſondern mitratend und mithandelnd ſeinen Sitz im Rate der Völker hat. Dieſes Abkommen von Mudania ſchlägt ſo das erſte Loch in den Frieden von Sevres, der mit ein Glied iſt in der Kette von Verſklavungsfrieden, den die ſiegreichen Verbandsmächte um die übrige Welt Europas ſchmiedeten. Und ein Symbol dieſes Wendepunktes in der türkiſchen Geſchichte iſt es, wenn Sultan Meh⸗ med VI., der den Friedensvertrag vom 10. Auguſt 1920 unterzei nen mußte, der türkiſchen Nationalverſammlung ſeinen endgültigen Kronverzicht anbietet, den dieſe angenommen hat. Alle Abmachungen, Verträge und Dekrete, die von der Regierung in Konſtantinopel nach Annahme des Diktates von Sevres abgeſchloſſen oder erlaſſen wurden, ſind von der Kemaliſtiſchen Regierung für null und nichtig erklärt worden. Die Führung der Türkei iſt von Konſtantinopel, wo in irgendeiner Form der Einfluß der Weſtmächte beengend ſich doch geltend machen konnte, auf Angora übergegangen, und die ganze Türkei jubelt dem kühnen Muſtapha Kemal zu und feiert ihn und in ihm den Gedanken, daß die Wehrhaſtigkeit eines Volkes noch allemal über ſein Schickſal entſcheidet! Mudania aber, und das darf nicht vergeſſen werden, iſt 557 nur das Vorſpiel für die Gebietsregelung und die Repſſion des Seppes⸗Vertrages, Dinge, mit denen ſich die große Konferenz de⸗ Nahen Oſtens wird befaſſen müſſen; Mudania iſt auch dieEinleitung für die graße Auseinanderſetzung zwiſchen dem Iflam und den Weſt⸗ mächten. Und für dieſe Auseinanderſetzung wird das Verhältnis zwiſchen Frankreich und England von ausſchlaggebender Bedeutung ſein. In ſeiner Orientpolitik war England dieſesmal nicht glücklich, wenn es vielleicht auch verfrüht iſt, von einer Niederlage zu ſprechen. Der Kernpunkt iſt die Dardanellenfrage und hierüber iſt noch nicht entſchieden. Wie entſchieden wird, hängt vom Verhalten Rußlands und Frankreichs ab. Und es iſt ein merkwürdig intereſſantes Bild, wie die beiden Gegner Frankreich und Rußland aus ganz unter⸗ ſchiedlichen Beweggründen auf der Seite Angoras und damit gogen England ſtehen. In Angora werden gegenwärtig von franzöfiſcher wie von ruſſiſcher Seite Anſtrengungen 1 9 um Einfluß auf die Bedingungen zu erlangen, unter denen Rußland berechtigt ſein ſoll, an der Friedenskonferenz über den Nahen Oſten teilzunehmen. Wie„Daily Chroniele“ von unterrichteter Seite erfährt, bemüht ſich der ruſſiſche Vertreter, eine Erklärung zu erlangen, nach der Rußland einfach als gleichberechtigter Staat mit den übri⸗ gen Mächten an den Beratungen teilnehmen ſoll. Von franzö⸗ ice Seite werde vorgeſchlagen, Rußland bei Beſprechung der erengenfrage lediglich anzuhören. Die Auffafſſung der Angora⸗ regierung neige ſich der ſrcgedſüchen Auffaſſung zu. Es fragt ſich, ob Rußland unter dieſen dingungen teilnehmen wird oder ob es dußenpolitiſch ſo ſtark iſt, ſeine Anſprüche durchzuſetzen. Sein Ziel, aus dem Schwarzen Meer einen ruſſiſchen Binnenſee zu machen, hat es wohl mit ſeinem feierlichen Verzicht auf den Beſitz Konſtantinopeis nicht eufgegeben, und aus dieſem Grunde kann es eine einfache Entſcheidung über ſeinen Kopf hinweg nicht ohne wei⸗ 85 hinnehmsn. Hier liegen Keime einer weiteren Komplizierung r Lage. Für uns in Deutſchland haben die Vorgänge von Anfang an ein zwiefaches Intereſſe gehabt. Einmal mußten wir mit Spannung darauf warten, ob es der Ausdauer der Nationaltürken gelingen würde, den Vertrag von Sevres zu erſchüttern und ſeine Reviſton anzubahnen. Das iſt gelungen. Zum zweiten handelte es ſich für uns darum, wie ſich der engliſch⸗franzöſiſche Gegenfatz an den Dardanellen auswirken würde in dem weiteren Verhärtnis Eng⸗ lands und Frankreichs gegenüber Deutſchland. Die Gefahr bettarb, und beſteht auch heute noch, daß ein Ausgleich der Intereſſengagen⸗ ſätze zwiſchen den beiden Ententemächte auf Koſten Deutſchlande er⸗ folgen würde. Mit anderen Worten, ob das Schickſal des Rhein⸗ landes nicht an den Dardanellen entſchieden würde, wenn England, um ſeine Welthandelsherrſchaft aufrecht zu erhalten, Frankreich die Hegemonie in Europa zu überlaſſen geneigt ſein ſollte. Se wird die Auseinanderſetzun auf der Orientkonferenz nicht nur für das Ver⸗ hältnis zwiſchen Orient und Okzident von Bedeutung ſein, ſondern auch für das weitere Geſchick Deutſchlands— wenn anders die Konferenz nicht endet, wie die vielen bisherigen Konferenzen der Verbandsmächte, wo immer der eine das Gegenteil von dem wollte, was der andere vorſchlug,—— ergebnislos. hs. *** Akhen, 14. Okt. Die Regierung hat das Abkommen von Mudanſa angenommen. London, 14. Okt. Reuter meldet aus Konſtantinopel: Nach den vorliegenden Nachrichten hat ſich die Lage etwas gebeſ⸗ ſert. Die türkiſche Reiterei, die die Daridja überſchritten belt zieht ſich jenſeits der Abgrenzungslinie zurück. Bei Tſchanak hat die allgemeine Rückwärtsbewegung in auf die neue Abgren⸗ zungslinie geſtern vormittag begonnen. Offenbar haben die e kiſchen Truppen erſt geſtern abend Kenntnis on der Unterzei des Abkommens von Mudania erhalten. Es hat ſich gezeigt, daß die türkiſchen Streitkräfte zahlreicher ſind, als man angenommen hatte. Wenn die Türken ihre Rückwärtsbewegung fortſetzen, ſind einige ruhige Tage zu erwarten. Aber nach den letzten Nachrichten aus Angora ſetzen die Türken die Organiſation ihrer Streitkräfte fort. enn ſich die Friedensverhandlungen verzögern ſollten, ſei es wahrſcheinlich, daß die kürkiſchen Truppen dazu verwendet werden ſollten, einen Druck auszuühen. Nach Reuter melden alle aus Indie n, Perſien Afghaniſtan einlaufenden Telegramme die vorzützliche 1 5 2. Seite Nr. 474 Mannheimer General-Anzeiger[Mitag-Ausgahe) ig, die die Unterzeichnung des Apkommens don Nuban auf die Nhenme dene u t. Auch in den Vereinigten Obeclen ſei in der Stimmung gegenüber England und Frankreſch ein günſtiger Eindruck erzielt worden. Die innerpolitiſche Lage in Englaud —: Betim, 14. Okt. Nach der Rede Chamberlains in Diemingbam klärt ſich die innerpolftiſche Lage Englands in einem wichtigen Punkte auf. Es ſteht nun feſt, daß ſich die konſer⸗ vativen Kabinettsmitglieder auf die Seite des Niniſterpräſtdenten ſtellen und im Gegenſatz zu der Fforderung eines großen Tells der konſervattven Wäßlerſchaft für die Aufrechterhaltung der Koalltion eintreten. Thamberlain begründete den Standpunkt vor allem damit, daß er auf die Gefahren hinwieg, die ſich für Eng⸗ land aus einem Siege der Arbeiterpartei ergeben könnte. Er rechnele mit der Möglichkeit, daß die Arbelterpartet eine abfolute Mehrhei⸗ bei den Wahlen erhalten könnte und ſchilderte die Folgen, die ſich 2 für das ſoziale und wirtſchaftliche Leben des Landes ergeben önnten. Bei Behandlung dor auswärtigen Pelltik erklärte er, die britiſche Regierung ſei in dem Streit zwiſchen Griechen und Türken neutral geblleben. Sie habe verhindern wollen, daß der Krieg von Kleinaſien nach Furopa getragen würde und habe darauf hinge⸗ arbeitet, daß Konſtantinopel das Schicſal Smyrnas erſpart blieb. Er glaube, die Politik der engliſchen Negierung ſei erfolgreich geweſen. Obgleich er nicht ſagen wolle, daß der Weltkrieg hätte ver⸗ mieden werden können, ſo ſtelle er doch feſt, daß eine beſtimmte Er⸗ Härung der britiſchen Politik vor dieſer Jeit und auf Seiten Deutſchlands die Kenntnis, wie welt es gehen könne, die Ereſgniſſe im großem Maße hütten beeinfluſſen können. Unſer Nechtl Ein Vortrag des Reichsminzſters Dr. Köſler in Klub für Handel, Indaſtrie und Wiſſenſchaft in Frank⸗ kurt hielt Reichsminiſter Dr. Köſter einen Vorttag, dem er den Titel„Unſer Recht“ gegabon hatte. Er wandte ſich entſchieden gegen die Meinung, der meiſten Deut⸗ ſchen, daß man don den Rechtsgrundlagen des Verſailler Bertrages mößlichſt 8 ſprechen ſolle. Eine ſolche Auffaſſung deruhe aul Unkenninis der Vorgeſchichte der Waffenſtillſtands⸗ und Friedensverhandlangen. Daher komme es auch, daß man in Deutſch⸗ land mit dem Wilſon⸗Progranum politiſch ſo wenig anzufangen wiſſe. Das aber ſei ſchon deshawb bedaverlich, weil dieſes amerikaniſche Programm gerade von der deutſchen Negierung als Grun dlage der Friedensperhandlungen N N und von den Alliterten aner⸗ kannt worden ſei, und well dieſe Forderung damals eine geſchicklr und richtige Politik geweſen ſei, dis jetzt fortgeſetzt werden müſſe. Der Mangel an Verſtändnis für die Bebeutung der verlaſſenen Rechts⸗ grundlagen des Verſailler Vertrages ſei aber—5— beklagenswerter, als im Auslande darum ein heftiger Kampf geflührt worden ſei ind noch geführt werde; denn beſonders in den angelfächſtſchen Ländern habe man nicht vergeſſen, daß für die Friedensbedingungen eine Rechtsgrundlage vereinbart worden ſei. Im einzelnen wies der Miniſter auf das Zuſtandekommen des VBorvo ertrages zwiſchen Deutſchland und ſeinen Kriegegegnern din, ſchilderte die Einſchränkung des Wilſon⸗Programms gerade in Bezug auf die Reparationsfrage und ſtellte feſt, daß nach der November⸗Note der ausbedungene Erſatz für alle Schäden, die der Ztvilbevölkerung der Alliterten durch deutſche Angriſfe zu Lande, zu Waſſer und in der Luft zugefügt ſeien, rechtskrüftig Deutſchland ein⸗ zige Reparatienspflicht ſel. Unter Verwertung des in Deutſchtand leider vielzu wenig bekannten relchen Materials, das in den feßten Jahren in Frankreich, England, Italien und Amerika veröffentlicht worden iſt, zeigt er, wie den Kampf um die Einhaltung dieſer Be⸗ ſchränkung uns ſchon die amerikaniſchen Sachverſtändigen vorge⸗ kämpft haben, wie aber die Alliierien unter Berufung auf den Waffenſtillſtand, deſſen Vedingungen nichts mit den Friedensbeding⸗ ungen zu tun haben und außerdem falſch ausgelegt werden, dieſe erei⸗ willig übernommene Bindung wieder zu zerrelßen ſuchen. Mit den Argumenten der Amerikaner, die er mit durchſchlagenden eigenen Beweiſen ergänzte, widerlegte der Miniſter die Behauptungen, mit denen ſich beſonders die franzöſiſchen Bevollmächtigten von den Ver⸗ handlungen losmachen wollten, deren Rechtsgültigkeit nicht zu leuz⸗ nen iſt. Der Kampf während der Friedeusverhandlungen um die Ueber⸗ ſchreitung dieſer Grenze prägt ſich in den Friedensbeding⸗ ungen, die ſein Ergebnis ſind, deutlich aus. Zur Begründung weitergehender Anſprüche werben nicht nur die Waffenſtillſtandsklau⸗ ſeln zu Hilfe genommen. Von der VBerufung auf das„natülrliche Recht“ des Siegers, das höher ſtehe als das vertragliche Recht der Beſtegten bis zu den geſplelt⸗naiven Schlußfolgerungen des auſtrali⸗ ſchen und des füdafrikaniſchen Delegierten foll alles dem einen Iweck dienen, eine im Ganzen höhere Summe und außerdem für alle Beteiligten einez möglichft hohen Anteil an ihr herattszuſchlagen. Alle dieſe Argumenſe werden zerpflügt und wiberlegt. Hinter ihnen bleibt nur die Tatſache des Vertragsbryches, Denn nur durch ihn ſſt es möglich, Deuiſchland entgegen dem Vorvertrag auch die Jahlurzeder Renten und Penſionen für Kriegsteilnehmer und Hinter⸗ bliebene in den Ländern der Alliierten aufzuerlezen. Damit aber ——— verdrelfacht ſich faſt die Summe deſſen, was Deutſchland zu leiſten nach der November⸗Note bereit und verpflichtet war und wo⸗ mül ſich die Alliierten zunächſt zufrieden gegeben hatten. Die genaue Analyſe der Reparationsforderungen führt den Vor⸗ kragenden zu dem Schluß, daß Artikel 231 und 232 des Friedensver⸗ traheg vor allem dazu dienen ſollen, den Rechtsbruch in der Repara⸗ Rensfrage zu perdeen. In ihnen ſoll es ſich alſo wenigre um die Feſtſtelluns einer moraliſchen Schuld als um die Feſeſtellung der fmmanziellen Haftung handeln, die aus der Verurſachung der Schäden enkſpringe. Daraus ergibt ſich der Schluß, daß ſich unſer Rechts⸗ kampf mindeſtens ebenſs gegen die falſche Grundlage dieſer viel zu weit gehenden Haftbarkeit wie gegen die darin enthaltene Schuld⸗ ankletge tichten muß. Die beſte Waffe für den Kampf gegen die Friedensbedingungen 551 weniger die Vorgeſchichte und Geſchichte des Krieges als die orgeſchichte und Geſchichte dieſer Bedingungen ſelbſt. Aus ihr ergibt ſich immer klarer, was uns genommen iſt und worauf wir keinen unbeſtimmten ſentimentalen, ſondern einen beſtimmten völ⸗ kerrechtlichen Anſpruch baben: Unſer Recht! Der Prozeß gegen die Rathenau⸗Mörder (Von unſerm Sonderberichterſtatter) § Leipzig, 13. Oktober Die Replik des Oberteichsanwalls In ſeiner Replik ging der Oberreichsanwalt auf das eſtrige Geſtündnis Techocs ein, daß er von dem Mörder Kern burch die Drohung mit Niederſchießen zur Lenkung des Autos ge⸗ zwungen worden fei. Der Bertreter der öffentlichen Anklage gab u, daß er durch dieſes Geſtändnis überrumpelt worden ſei. 1115 ſei für ihn das Geſtändnis ohne Bedeutung, weil die erfoſzt ſel, weil alſo damit ſchon der Vorſaß der Mittäterſchaft für Techom feſtgeſtanden habe. Die geſtrigen Ausſagen Techows be⸗ wertete der Oberreichsanwalt als ein Geſtändnis, daß Techow am Samstag wußte, daß es ſich nicht um eine Probefahrt handelte fondern um die Ausführung der Tat ſelbſt. Der Oberreichsanwalt etzte ſich dann vor allem mit den juriſtiſchen Ausführungen der rteidiger Dr. Lütgebrun und Dr. Alsberg auseinander, die ſeine Mittätertheoeie als krrtümlich bezeichneten und vertrat ſeine rechtliche Auffaſſung über die Mittäterſchaft Techows. Zu den Behauptungen Dr. Blochs, der Zuſtand, in dem die beiden Mörder nach ihrem Tode auf der Burg Saaleck aufgefunden worden ſeien, beweiſe, daß die Mörder kein⸗ Helfershelſer hatten, erkläcte der Vertreter der Anklage: Die Verhandlung gegen den Kapitänleutnant Diet⸗ rich am 24. Oktober werde beweiſen, daß die Mörder doch Helfer helfer hatten, da man ihnen zwei Anzüge verſchaffen wollte. Rur durch das raſche Zugreifen der Polizei ſei das ver⸗ hindert norden. Gegenüber dem Vorwand des Verteidigers Bloch, er, der Oberreichsanwalt habe Tilleſſen in Berbindung mit dem Erz⸗ bergermord gebracht, erwiderte Dr. Ebermatier, daß er das nicht getan habe. Inwieweit Tilleſſen am Scheidemann⸗Attentat betei⸗ ligt ſei, werde die weitere Unterſuchung ergeben. Daß Tilleſſen für ſolche Sachen große Neigung habe, dafür habe der Oberreichsanwalt einen neuen VBeweis erhalten. Er habe einen Brief des Ungeklagten Tilleſſen an ſeinen Bruder gefunden. In dieſem Briefe habe der Angeklagte vor etwa einem Jahre angeregt, die verur⸗ teilten Marineleutnants Voß und Ditmar herauszuhauen, und in dem er erklärt, er habe Luſt, die Sache zu machen. Der Ober⸗ reichsanwalt ſchloß mit der Erklärung, daß er keine Veran⸗ laſſung habe, von ſeinen Ausführungen und von ſeinen Straf⸗ anträgen etwas zurückzunehmen. Die Duplik der Verleibdiger Die Duplik eröffnete Rechtsanwalt Dr. Hahn, der zunächſt noch einmal kurz das politiſche Gebter ſtreifte. Der Verteidiger hob her⸗ vor, daß die Stellung des Antrages, den Staatsgerichtshof als un⸗ zuſtändig zu erklären, nicht politſſchen Motiven entſprungen, ſon⸗ dern gus dem Verantwortungsgefühl heraus entſtanden ſei, daß das Laae nicht imſtande ſei, die Fragen zu prüfen. Da die Preſſe⸗ beriehte über den Prozeß unter der ſchlechten Akuſtik des Saaſes gelitten haben, gab der Verteidiger dem Wunſche Ausdruck, daß der vam Auswärtigen Amt beabſichtigte amtliche Bericht möglichſt hald werde, da er ſehr zur Entgiftung der politiſchen Atmoſphäre beitragen könne, Im Anſchluß an bas vom Oberreichs⸗ anwalt gefallene Wort,„Katilingriſche Exfſtenzen ſchreiten zur Tat und Politfker tragen die Verantwortung“, erklärte der Verkeidiger, daß ſich jede einzelne Partef mit Recht dagegen wende, daß ihr die Taten von Fanatikern angehüngt werden. Nach jurſſtiſchen Dar⸗ legungen kam der Verteibiger zum Schluß auf das rein Menſchliche zu ſprechen, auf das Tragiſche. das in den engen freundſchaftlichen Bezſehungen zwiſchen den Familſen Techow und Rathengu liege, da der Jroßvater Techows mit dem alten Rathenau ſehr eng be⸗ freundet war, und der Bruder der Mutter Techows dieſe Bezie⸗ hungen mit Dr. Rathenau aufrecht erhielt. Die Mutter des Er⸗ mordeten habe zuerſt die Hand gereicht, um dleſen tragſſchen Ju⸗ ſtand zu beſeltigen.— Ich glaube ſagen zu können, erklärte Dr. Hahn, Ernſt Werner Techow hat vor ſeinen irdiſchen Richtern die Wahrheit geſagt. So es nicht geſchah, ſo geſchab es nur, um Kameroden nicht zu bekaſten. Den Brief der Mutter Dr. Nathenaus, Natſonal⸗Theater Mannhelm Margareſhe Es beſagt wirklich nicht viel, daß Gounods„Fauſt“(=„Fooſt“) geſtern in Maunnheim die 150. Aufführung gefunden hat! Dieſe Oper war nämlich auch in den Zeiten der Vergangenhelt, die vielen ietzt als Glanzzeiten dünken, ein rechtes Aſchenbrödel der Muſik. Auch das Jahrzehnt 1910—1920 war nicht beſſer, und unter dieſen Nach⸗ wehen leiden noch heute Herr Lipmann, der die Titelpartie der Fenpacben Oper einſt übereilt lernen mußte, wie Herr Gebrath, man nie die Zeit gegönnt hat, den zweiten Akt einmal kunſtwür⸗ dig durchzuarbeiten. wird, daß der Walzer(den nur ſechs Paare tanzen) in den alten Bkeiſen kutſchiert, verſteht ſich alſo. Aber die Neueinſtudierung des Herrn Paul Vreiſach hat den muſikaliſchen Teil verfeinert, er ſelbſt hat neuerdings mahr Ueberblick über das Ganze gewonnen und hat namenllich den zweiten wie den dritten Akt mit großer Liebe einer Reviſion unterzogen. Die große„Kirmeß“ hatte geſtern in Zeitmaß und Ausdruck(was im Grunde identiſch iſt) den rechten Stil, alſo mehr Gavottenſul als Operellen⸗QAundrillen⸗Art. Es war Ales— wenn wir das Vorwärtstreiben des Thores entſchuldigen wollen— genau wie in alten Zeiten. Kurzum: der zweite Akt be⸗ gann geſtern in feſtlicher Form. Auch das Vorſpiel in C⸗Moll mit dem poetiſch geblaſenen kleinen Saße der Klarinette geriet ſehr ſchön. Unſer Orchefter hatte, angeregt durch ſeinen jungen Führer, Über⸗ haupt einen vortrefflichen Abend und ſpendete lyriſchen Wohllautes die Fülle. Wir dürfen hier auch die obligate Viekine und manchen ſeinen Zug in den Mittelſtimmen des Streichquarfetts erwähnen. Es war alſo ein Fortſchritt zu verzeichnen, der einer 150. Auf⸗ führung Ehre machte! Die Hauptpartien, die Veſezung Marx Lipmann, Withelm und Joſef Burgwinket bedarf heute keiner Beſpre⸗ ung. Auch Fräulein Koflers Narthg Schwerltein— außer⸗ gewöhnlich gut bei Stimme— bedarf unſerer Beglaubigung nicht mehr. Dagegen verbient Herr Karl Jöller, der geſtern den Bier⸗ tudenten Brander übernommen hatte, lobende Erwähnung. Seine Stimme klang angene und ſeine Darſtellung hatie natürlichen umor. Es war wohl nicht alles auf der Bühne vorprobiert, denn Fräulein Grete Hofens Wiederauftreten im Walzerfinale war— ſo viel Bühnengrſchick unſer neuer Sſebel zeigte— doch wenig wirk⸗ ſam. Der neue Siebel, groß, ſchlank und anmutig anzuſchauen, ſang mit ſchöngebildeter Stimme wieder durchaus künftleriſch. Das drei⸗ malige„D Freude(mit einem glänzenden B gekrönt) mag als Kennwort für Fräulein Hofen gelten! Und daß Frau Aenne Geier als Margarethe der Mittelpunkt des ds wurde, daß ſie als das deutſche Gretchen den innigften, uſſen Geſangsausdruck hatte, darüber war gllgemeine Freude. A. Hl. 5 bier der Tanzchor in Mitleldenſchaft ge⸗ Neues Theater im Roſengarten Rudolf Cothar: Die Frau mit der Maske Es geht um die ſchwierige Lebenskunſt, daß die Gattin Geliebte ihres eigenen Mannes bleibe. Daraus iſt leicht ein dankbarer Ko⸗ mödienſtoff zu gewinnen. Der Mann verkiebt ſich in eine Frau, ohne zu ahnen, daß es ſeine eigene Frau iſt. Er erkennt ſie nicht, obwohl ſie nackt vor ihm tanzt. Aber ebenſowenig wie die Seele kennt er den Körper ſeiner Frau. Die ſchmale ſchwarze Maske vor ihren Augen und die änderte Haarfarbe bewirken Täuſchung und Ver⸗ irung. Bis die Maske fällt. Uebrigens, das iſt ja eine ausgezeichnete Nached wird jeder ausrufen, der mit der Materie einigermaßen cheid weiß. Es handelt ſich nur darum, zu den beiden Haupt⸗ ſplelern, dem Mann, der in der Ehe erkaltete, und zu der Frau, die allabendlich zwei Stunden beim Miniſter arbeitet, einige weltere Perſonnen hinzuzuerfinden. Etwa ein Telephon, dann den Bier⸗ brauer aus Perſien(ſicherlich etwas ganz Neues), früher, ehe eyr nach Perſien ging, war er Maler und der Anbeter ſener Frau, ein Imprefario macht auch immer eine gute Figur, und ſchließlich muß auch ein Prinz her. Seit dem Rieſenerfolg des Maharadſcha I. und II. darf es nutürlich nur ein Inder ſein.(Bloß bel der— Mahler gibt es, wenn ich nicht irre, noch keinen Maharadſcha? Bitte um ſachkundige Mitteilung!) Die Perſonen hätten wir alſo. Das heißt, Rudolf Lothar hat ſie, und nun macht er den neuen, den ſprechenden Film daraus. Da braucht man weder Lebenswahrheit noch Lebensweisheit hinter einer Geſte zu verbergen, da darf jeder friſch von der Leber weg reden, poetiſch werden oder brüllen wie, nun, wie ein perſiſcher Bierbrauer. Das iſt eben einmal eine ganz beſondere Sorte.) Und was läßt . da nicht noch alles auf die Leinwand(Bühne) bringen! Eine richtige Oiele. Die mauriſche Diele mit gedämpften Lichtern und einem Sänger zur Laute, mit Sekt und Original⸗Jazz⸗Vand(wenn auch unſichtbar). Mon fanzt medern, der Impreſarie ſoxtrottelt, eine glänzende Modenſchau gibt's überdies— Herrſchaften, und trotzdem — holla, die nackte Tänzerin hätte ich beinahe vergeſſen— und trotz⸗ dem mußten eine Menge Freikarten ausgegeben werden, damit überhaupt jemand da war, der ſich den Zauber anſah. Ja, das kommt davon, daß es keine Theaterzettel mehr an den Anſchlagſäulen gibt. 5 Gin ernſtes Wort braucht jedoch nicht geſcheut zu werden. Lothars Luſtſpiel iſt eine Komsdie der Zeit und als ſolche nicht zu unterſchäßen. Der britte Aufzug iſt ſeh aber nicht kitſchiger als das Mode⸗Geſellſchaftsleben ſelbſt. Die Aufführung erforderk einen ſehr geſchickten Regiſſeur mit guter Zeitkenntnis. Artur Ho lz, von Heinz Gretes. Ausſtattungsſinn vortrefflich unterſtützt, hat ſeine Aufgabe 00 55 erfüllt. Nicht minder jedes von den Darftellern die ſeine e von Hagen konnte zum ſo richtig ſich rohung Kerns nicht vor dem gegebenen Ehrenwort durch Techow ——— wandte. Der Verteidiger Ilſemonns beantragte ſofortige Haftent⸗ laſſung Ilſemanns. Nach der Rede des Verteidigers Günthers be⸗ ſchäftigte ſich in längeren Ausführungen Dr. Alsberg mit der. Mit⸗ tätertheorie des Oberreichsanwaltes. Nachdem die anderen Verteidiger auf die Replik verzichtet hatten, erhielt unter großer Spannung des ganzen Saales der Angeklagte e Werner Techow nochmals das Wort. Mit feſter Stimme erklärte ek: ich will noch⸗ mals betonen, daß ich die volle Wahrheit geſagt habe, Sit können ſich gar nicht denken, welche Vorwürfe ich mir darüber ge⸗ macht habe, daß ich Kern und Fiſcher geholfen habe. Ich habe verſucht, mein Gewiſſen dadurch zu entlaſten, daß ich die volle Wahrheit geſagt habe. Ich kann deshalb meinen Richtern vertrauensvoll mein Schickſal in die Hände legen. Von den anderen Angeklagten machte nur noch der Angeklagte Warnecke Gebrauch von ſeinem Recht des letzten Wortes. Er erklärte mit feſter Stimme: Ich bin an der Ermordung Dr. Rathenaus unſchuldig. Ich habe nicht gewußt, daß das Auto zu einem Mord dienen ſollte. 5 Samskag, den 14. Oktober 1922 bitte ich Sie, meine Herren Richter, auch bei Ihrem Urteil zu⸗ runde zu legen. Lautloſe Stile herrſchte nach dieſen Worten im Saal, bis der Verteidiger von Tilleſſen, Rechtsanwalt Bloch. das Wort erhielt der ſich nochmals gegen die Ausführungen des Oberreichsanwaltes Der Gerichtshof lehnte nach längerer Beratung den Antrag der Haftentlaſſung des Angeklagten Ilſemann ab, weil er die Beurtei⸗ lung der Handlungsweiſe dieſes Angeklagten nicht aus dem Rahmen der geſamten Beurteilung aller Angeklagten loslöſen könne. Die Verkündung dee Urteils wurde auf Samstag mittag 12 Uhr anberaumt Sollte die Beratung des Gerichtshoſes bis zu dieſem Zeitpunkt nicht beendet ſein, erfolgt die Urteilsverkündung nachmittags 3 Uhr 5 Am Schluſſe der heutigen Vormittagsſitzung des Rathenau⸗ an die Mutter Techows, der folgenden Woörtlaut hat: In namen⸗ loſem Schmerz reiche ich Ihnen, Sle ärmſte aller Frauen, die Hand. Sagen Sie Ihrem Sohne, daß ich ihm im Ramen und Geiſtes de⸗ Ermordeten verzeihe, wie Gott ihm verzeihen möge, wenn er vor der irdiſchen Gerechtigkeit ein volles und offenes VBekenntnis ablegt und vor der göttlichen bereut. Hätte er meinen Sohn gekannt, den ebelſten Menſchen, den die Erde trug, ſo hätte er eher die Mord⸗ waffe auf ſich ſelbſt gerichtet als auf ihn. Mögen dieſe Worte ihrer Seele Frieden geben! Die Briefes wirkte auf die Richterbank, die Ber⸗ teidiger und das Publikum erſchütternd. Auslanòsrunòſchau SEin Billionenkredit. Die öſterreichiſche Regjerung wird zur Beſtreitung der Staatsausgaben für das Ende des laufenden Haus⸗ haltsfahres eine Kreditermächtigung von einer Billion Kronen fordern. „Eine Militärkonvenkion zwiſchen Likauen und KRußland ſoll nach der„Times“ vor dem Abſchluß ſtehen. Der Abgeordnete Bellet hat in der franzöſiſchen Kammer eine Interpellation über die franzöſiſche Drienk⸗ politik eingebracht. Deutſches Reich Die Arteilsverkündung im Prozeß Fechenbach erfolgt am Frel⸗ tag, den 20. Ottober, nachmittags 5 Uhr. 1 Die erſten Fraklionsſitzungen im Reichskag werden am kom⸗ menden Dienstag ſtattfinden. Auch der Aelteſtenqusſchuß tritt am Dienstag zuſammen. *Der neue Reichsgerich'spräſſdenk Dr. Simons wird am Mon⸗ tag durch den Reichspräſidenten und den Reichsjuſtizminiſte in ſein Amt eingeführt werden. 2 Letzte Meldungen Gegen die Herſtenung von Fleiſchkonſerven 2 Berlin, 14. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die„Voſſiſche Zig.“ exfahren haben will, plant das Reichsernährungsminiſterium einen Feldzug gegen die Fleiſchkoajerveninduſtrie, Auf eine Anregung der Berliner Fleiſcherinnungen foll das völlige Verbot zur Herſtellung von Fleiſchkonſerven und insbeſondere von Saucewürzen erfolgen. Zunächſt hat das Miniſterium eine Rund⸗ een an die einzelnen Länder ergehen laſſen. Man glaubt, daß Prozeſſes verlas Juſtizrat Hahn einen Brief der Frau Nathenau reußen und wahrſcheinlich auch Bayern keine Neigung für den Plan zeigen werden. Berlin, 14. Okt.(Von unſerem Perliner Büro.] Während der geſtrigen Abendvorſtellung in der Komiſchen Dper kam es zu einem erregten Zwiſchenfall. In einer Loge, in der ſich eine engliſche Geſellſchaft befand, drückte eine der Damen ihr Miß⸗ fallen in erregten Worten aus. Sie warf die ungeheuerlichſten engliſchen Schimpfworte auf die Bühne, ſodaß die Direktion ſich ſchließlich gezwungen ſah, die Loge räumen zu laſſen. H. Herb. Michels! Max litt glaubhaft an dem Herzenskbufllkt, 5eg zwei Frauen zu ſtehen und ſich entſcheiden zu follen. Rudol ittgen opferte ſich für den perſiſchen Bierbrauer, der es eigent⸗ lich nicht verdient. Die Weisheit des indiſchen Prinzen wurde von Wilhelm Kolmar auf vornehm überlegene Art doziert. Ernſt Sladecks Impreſario machte das entſprechend„ſchlaue“ Geſicht dazu. Und ſchließlich erfüllten auch die ſehenswerten Koſtüme der Firma Fiſcher⸗Riegel ihren Zweck, der Sache einen vornehmen, künſt⸗ —n————— leriſchen Anſtrich zu geben. Der Belfall war ſtark. Fürs 1 bitte aber mehr Publikum und etwas Heizungl Kammermuſikabend des Buſch⸗Guartetts Das geſtrige Wiederſehen mit dem hier bereits rühmlichſt be⸗ kannten Buſch⸗QAuartett, das man dem Konzertpereſn verdankte, geſtaltete ſich zu einem mufikaliſchen Ereignis allererſten Ranges. Es iſt ein Enſemble idealſter Einheit und Einfühlung. Nichts Werdendes fühlte man, keine Herbheit des ſchweren Sieges, keine Verheißung, ſondern reifſte, reinſte Erfüllung, muſtkgewordene Dichtung erhabenſter Art. Es“ iſt ſchwer, Einzel⸗ heiten rühmend herauszuheben, wo alles der monumenkalen Ein⸗ heit diente, ſchwerer noch, die Einzelleiſtungen dieſer Künſtler bie⸗ ins Typiſche zu verfolgen, wo nur ein Wille unumſchränkt herrſcht, der des Meiſters. Im Willen des Tondichters wandeln und ſind dieſe Künſtler, und mit Inbrunſt künden ſie ihn für und für. Emn nicht zu überbietender Klangzauber, eine aufs höchſte geſteigerte Feinheit der Nuancen, eine unvergleichliche rhythmiſche Präziſton ſtrahlte Beethovens B⸗dur⸗Streichguartett op. 130 aus 55 liebevoll geſtaltet in ſeinen Köſtlichkeiten und in ſeinen tief innigen Grübeleien. Und Haydns ſchlichte, innlge Menſchlichkell haben wir nie inniger empfunden als geſtern in ſeinem F⸗dur Streichquartett, in der friſch quellenden Heiterkeit ſeine? Preſtos, dem ſinnigen Ernſt des Andantes, dem ſonnigen Humo? und der harmloſen Fröhlichkeit der letzten Sätze. Auch Reger! mit Nachdenklichkeit geſättigtes Klavierquartett a⸗mol o p. 133 war mit vorbildlicher Hingebung erfaßt und im Stim⸗ mungswechſel ſtiller tief elegiſcher Schwerblütigkeit und blendender iſtrumentaler Faktur in feinſter Prägung vermittelt⸗ In der glanzvollen Beherrſchung des Regerſtils, in dem blitzartige harmoniſche Umdeutungen und ſchillernde Beweglichkeit der Modü⸗ lation die techniſchen Forderungen bis zu den Grenzen des Mög⸗ lichen ſteigern, erwies ſich der glanzvolle Pianiſt Rudolf Serkin den Mitgliedern des Quartelts, Adolf Buſch, Göſte Andreaſſon, Karl Doktor und Paul Grümmer eben⸗ — Die hohe Wertſchätzung, die in dieſer Feſtſtellung für- alle Beteiligten liegt, las man auch aus dem ſehr ſtarken Beifall Zuhörer heraus, die den Harmonſeſdal bis auf den leßzten erſtenmal ſel Sie iſt eine durch und durch moderne Darſtellerin, die mü unfehlbarer Verſtellungskunſt den Mangel an Seele verbirgt. 5 hatten. Die vortrefflichen Künſtler mögen daraus die 2 5 chlußfolgerung ziehen und bald wiederkommen. 1 —— ——— — en ——— ne den 14. Ottober 1022 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 3. Seite Nr. 474 n ſchwerer Zeit begeht einer unſerer bedeutendſten heimiſchen gvereine, die„Oiederhalle“, ihr 50jähriges Beſtehen. Für das 1. das die Vereini* über Badens Grenzen hinaus eßt, ſpricht die Tatſache, ß ſich von weither kommende Feſt⸗ in ſ0 icher Zahl angemeldet haben. Man ſcheut die Be⸗ lichkeiten langer Eiſenbahnfahrt nicht in dem Bewußtſein, es eine Ehrenpflicht iſt, der Liederhalle Treue und Anhänglich⸗ ihr durch perſönliches Erſcheinen für die roßen Verdienſte zu danken, die ſie ſich in den verfloſſenen fünfzig Jahren Am den deutſchen Männergeſang erworben hat. Wenn man das Deſtbuch durchblättert, das der u eſebeng Präſident Hch. Wein⸗ zeich anläßlich des 40jährigen Beſtehens der Liederhalle verfaßt dat dann findel man, daß der Jubelverein in ſtetem Wechſel frohe und ernſte Tage durchlebt hat. Die frohen Stunden überwogen bis zum Beginn des Weltkrieges, in einer Zeit, in der, wie wir jetzt erfahren, Mühſal und Kümmernis nicht zu vergleichen waren mit der entſetzlichen Not, durch die wir uns nunmehr hindurchringen müſſen. Das Vorwort des Feſtbuchs darf auch für das goldene Jubiläum gelten: Die Vereinsgeſchichte zeigt durchweg ein freudiges Bild wachſenden Emporblühens, das hauptſächlich durch Einig⸗ Lit erreicht wurde. Nicht ein einzigesmal führten Maſſenaus⸗ Fitte Neugründung eines anderen Vereins, ſtets ſaßen im Vor⸗ nd Männer, die den Wechſel mieden und, hauptſächlſch Direktion und Präſidium, oft in jahrzehntelanger Arbeit ihre treuen Dienſte dem Vereine widmeten. Dieſe⸗ Geiſt hat die Liederhalle auch im ſten Jahrzehnt ihres Beſtehens durchdrungen und wird ſie in ukunft. weiterleiten zu ſtetem Aufſtieg. Die im Juli 1867 aus einer Tanzſtunde hervorgegangene „Sonntagsgeſellſchaft“ faßte, ſo berichtet die Vereinsgeſchichte, am 18. Mal 1875 + 8 5 Beſchluß, Dienstag und Donnerstag abends im 2 Stocke des„Badner Hofes“(jezt Silberſaal des Apollotheaters) Geſangsproben abzuhalten. Auf Drängen von 39 Mitgliedern wurde am 23. November 1872(Gründungstag) in der Generalverſammlung im„gelben Kreuz“ der Beſchluß gefaßt. den Namen„Liederhalle anzunehmen. Erſter Präſident war Herr Phil. Krug, erſter Dirigent Herr A. Donecker, der dieſes Ehrenamt zwei Jahre verwaltete. Für ein eigenes Klavier wurden Anteilſcheine zu 5 fl. ausgegeben, wovon 35 Stück dem Verein geſchenkt wurden. Das rotokoll weiſt nach daß der Vereinsdiener Knieriem 4 Taler Neufahrsgratifikatſon erhielt. Als erſte große Tat würde am 13. Dezember der Eintritt in den Badiſchen Sängerbund beſchloſſen, am 5. Februar 1873 der erſte Maskenball im„Badner Hof“ abge⸗ halten. Auf Drängen des Gläubigers des Klaviers wurde be⸗ ſchloſſen. ſtatt 30 Kreuzer einen Gulden Mitgliedsbeitrag zu erheben. Ende 1872 zählte der Verein 48 Mitglieder. Um den Verkäufer des Klaviers zu befriedigen, wurden 3 Monate Mitgliedsbeitrag im Voraus erhoben Um die geſchwächte Vereinskaſſe zu kräftigen, wurde die ſogen. Kreuzerkaſſe eingeführt, zu der ſeder Sänger in der robe einen Kreuzer ſtiftete. 1874 ernannte eine außerordentliche Derſammlung den Dirigenten A Donecker zum Ehrenmitalied. Hofmuſiker Th. Gauleé ergriff den Dirigentenſtab. Zur Anſchaf⸗ ung einer Fahne veranſtalteten die Vereinsdamen eine Sammlung, die 500 fl. ergab. Die Fahnenweihe, die aus Feſtakt und Bankott beſtand, nahm im„Badner Hof' einen ſchönen Verlauf Im Jahre 1875 wurde infolge der neu eingeführten Währung das Eintrittsgeld auf 2 M,, der vierteljährliche Beitrag auf.60 M. feſtgeſetzt. 1876 fand dos erſte Konzert im Hofthcater ſtatt, wozu er Chor mit 56 Sängern auf dem Podium erſchien. Als muſi⸗ kaliſcher Leiter wurde Hofmuſiker Karl Heid mit 250 M. Jahres⸗ gehalt berufen. Als Lokal wurde der 2. Stock im„Eichbaum“ be⸗ zogen. Am 11. Juli 1880 erfolgte in Anweſenheit der Großh. Herrſchaften, ſowie des Großherzogs von Heſſen die Eröffnung der Pfalzgau⸗Ausſtellung, an der ſich die„Liederhalle“ ebenſo beteiligte, wie an dem am 17. Auguſt im Ausſtellungspark veranſtalteten Maſſenkonzert. Pei dem Pfingſten 1881 in Mannheim abgebaltenen II. Badiſchen Sängerbundesfeſt wirkte der Verein bei den Geſamt⸗ chören und im Feſtzug mit. An Stelle des Präſidenten Karl Ern ſt. der nach vierjähriger Tätigkeit ſein Amt niederlegte. wurde Herr Fr. Jäckel gewählt. 1883 folgte Herr Jalkob Walther in er Präſidentſchat. Herr Friedrich Weinreſch, der Vater des langzährigen Präſidenten Hch. Weinreich, wurde 2. Vorſigender. Soldenes Jubiläum der Liederhalle Mannheim 1884 übernahm Pianiſt Theodor Pfeiffer das Amt des Diri⸗ genten. Das Protokoll des Jahres 1886 erwähnt das erſte Ehren⸗ mitglied: Brauereidirektor Edm. Hofmann, dem dieſe Ehrung anläßlich des 10jährigen Lokaljublläums zuteil wurde. Herr Johannes Strubel übernahm den Dirigentenſtab. Im Jahre 1890 erſtritt ſich die Liederhalle bei dem 5. Badiſchen Sängerbundes⸗ feſt in Karlsruhe den 1. Preis A mit beſter Note unter 12 kon⸗ kurrierenden Vereinen. Der Einzug der Mannheimer Sänger er⸗ folgte mit Muſik und Lampions. Ein tauſendköpf'ges Publikum war am Bahnhof zuſammengeſtrömt. Glückliche Kleinſtadtzeiten! 1891 beteiligte ſich die Liederhalle an dem Feſtzuge anläßlich der Einweihung der Friedrichsbrücke. Im Jahre 1892 erſtritt ſich der Jubelverein beim Internationalen Geſangs⸗Wettſtreit aus Anlaß des Goldenen Jubiläums der Lieder⸗ halle Karlsruhe mit 90 Aktiven den 3. Preis und damit die Bronze⸗ büſte des Landesherrn und 300 Mark in bar. Ein Fackelzug, an der Spitze die Freiwillige Feuerwehr und die Landwirte zu Pferde, ge⸗ leitete die preisgekrönten Sänger zum Eichbaum zum Feſtbankett. Das Jahr 1895 führte den Jubelverein zum dritten Male nach Karls⸗ ruhe zum 6. Badiſchen Sängerbundesfeſt. Die goldene Medaille, die dritte in fünf Jahren, waren der Lohn der 100 Sänger, die mit den 13 beſten Vereinen Badens konkurrierten. Diesmal begrüßte Bürgermeiſter Bräunig die Sieger am Bahnhof und überreichte ihnen einen Lorbeerkranz. 1896 beteiligte ſich der Jubelverein am Feſtzuge anläßlich des 15. Verbandsſchützenfeſtes. Am 25. Juli 1897 wurde das 25jährige Jubiläum durch ein Kon⸗ zert im Konzertſaal des Hoftheaters begangen, mik dem der Raum zum letztenmal zu dieſem Zweck benutzt wurde. Direktor Dr. Bern⸗ hard Weber ſprach damals den ſelbſtverfaßten Prolog. Feſteſſen, Bankett und Ball bildeten die weiteren Jubiläumsfeſtlichkeiten, die mit 226 Mitgliedern begangen wurde. Im Jahre 1900 wählte man den ſeitherigen Kaſſier, Herrn Adolf Ries, zum Präſidenten, Herrn Hch. Weinreich zum Stellvertreter. Herr Jacob Walther and Herr Friedrich Weinreich, die nahezu 17 Jahre die Leitung inne⸗ hatten, wurden zum Ehrenpräſidenten bezw. Ehrenmitglied ernannt. Ein Jahr ſpäter übernahm Herr Heinrich Weinreich die Vereins⸗ leitung, um ſie bis zu ſeinem leider viel zu frühen Tode beizubehal⸗ ten. Herr Wilhelm Lampert wurde Stellvertreter. Im Jahre 1902 ſtarb der Vater des Präſidenten. Das Jahr 1903 brachte das 7. Badiſche Sängerbundesfeſt nach Mannheim. Im Zugsausſchuß fungierte Präſident Weinreich als Obmann. Das Stadtjubiläums⸗ jahr verſchaffte dem Verein ein Zeichen der Anerkennung für eifrige Tätigkeit in Form der„bronzenen Plakette für Mitarbeit“. Im Jahre 1908 legte Herr Strubel nach 22jähriger erfolgreicher Tätigkeit die Direktion nieder. Nachfolger wurde Muſikdirektor Friedrich Gellert, der noch heute mit ungebrochener Kraft den ſtattlichen Chor leitet und in unermüdlicher Tätigkeit zu immer größerer Voll⸗ kommenheit entwickelt hat. Im Jahre 1909 war die Mitgliederzahl auf 318 geſtiegen. Und als im Jahre 1912 das 40jährige Jubiläum feſtlich begangen wurde, da ſtanden bei über 400 Mitgliedern nahezu 140 Sänger beim Konzert auf dem Podium. Viele bemerkenswerte Einzelheiten der Pereinsgeſchichte können hier nicht erwähnt werden. Der Verein empfing im Laufe der Jahre viele Beſuche, die rege erwidert wurden. Er unternahm Sänger⸗ reiſen, die allen Teilnehmern unvergeßliche Eindrücke vermittelten. Immer war er zur Stelle, wenn es galt. vaterländiſche Feſtlich⸗ keiten zu begehen. Oft ſtellte er ſich in den Dienſt der Wohltätſakeit. Getreulich hat er die Ideale gepflegt, die im deutſchen Liede verherr⸗ licht werden. Mit ſtolzer Genugtuung darf deshalb der Jubelverein, der heute 900 Mitglieder zählt, auf die verfloſſenen 50 Jahre zurück⸗ blicken. Schwer iſt die Zeit und trübe iſt der Ausblick in die Zu⸗ kunft. Aber wenn man die Vereinsgeſchichte durchblättert und feſt⸗ ſtellt, daß trotz mancher Hemmungen der Lebenswille der Vereini⸗ gung immer kraftooll zur Höhe ſtrebte, ſo dſürfen wir zuverſichtlich hoffen, daß das 100jährige Jubiläum der Liederhalle glücklichere Zeiten ſieht. In dieſem Sinne entbieten auch wir dem Jubelverein, mit dem wir ſo oft ſröhliche. genußreiche. von aller Erdenſchwere bofreite Stunden verleben durſten, die herzlichſten Wünſche u. rufen: Glück und Segen im zweilen halben Jahrhunderk zum Heiſe des deulſchen Liedes. Seh. 2 rr—— Städtiſche Nacheichten Nus der Stadtratsſitzung vom 12. Oktober 1922 KRein neues ſtädkiſches Notgeld Die in der letzten Sitzung beſchloſſene Herſtellung von weiteren 00 Mitlionen ſtädt. Notgeld unterbleibt vorerſt; es iſt anzunehmen, daß die Reichsbank in der Lage ſein wird, den vor⸗ 0 Bedarf an Zahlungsmitteln für die nächſte Zeit zu en. Juſchuß der Skadtgemeinde zur Aufrechlerhalkung des Betriebs der Nhein⸗Haardtbahn Der Fehlbetrag im Betriebe der Rhein⸗Haardtbahn iſt ſo angewachſen, daß ohne Zuſchußleiſtung des Staates und Jemeinden der Betrieb eingeſtellt werden muß. Für⸗ orglich iſt dem Perſonal vom Vorſtand der Rhein⸗Haardtbahngeſell⸗ aft auch ſchon gekündigt worden. Vom Vorſtand wurde ein Finanzplan aufgeſtellt, welche Zuſchüſſe monatlich der bayeriſche taat und die intereſſierten Gemeinden bezahlen ſollen. Der Stadt⸗ rat genehmigt vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes en nach dieſem Plan auf die Stadtgemeinde Mannheim entfallen⸗ JZuſchuß unter der Bedingung, daß auch die bayeriſche Staats⸗ regierung und die pfälziſchen Gemeinden ſich an der Zuſchußleiſtung entſprechend beteiligen. 5 Berdoppelung des Aktjenkapitals des Großkraftwerkez bar Infolge der allgemeinen Preisſteigerung iſt der Geldbedarf für as Großkraftwerk außerordentlich geſtiegen. Es iſt eine Ver⸗ in Felung des Aktienkapitals von 120 auf 240 Mill. ½ n Ausſicht genommen. Der Stgdtrat genehmigt vorbehaltlich der dtimmung des Bürgerausſchuſſes die Uebernahme des nach dem enerigen Verteilungsmaßſtab auf die Stadtgemeinde Mannheim ntfallenden Aktienanteils unter der Bedingung, daß auch die übri⸗ gen Gründer im bisherigen Prozentverhältnis ſich beteiligen. Brotpreiserhöhung 18 Da die Geſchäftsunkoſten weiter geſtiegen ſind, muß der Preis „das markenpflichtige Brot vom Montag, den 16. 9 1 Oktober 1922 ab erhöht werden auf: 34.50 für den großen Laib fü 0 Gramm), 17.25 für den kleinen Laib(750 Gramm).50 4 r das Kleinbrot(100 Gramm). Zum Vollzug der Verordnung des N ichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft vom 8. Sept. 22 r Ausſchaltung der Bemittelten von der öf⸗ e n 2 rotverſorgung wird nähere Anordnung Eeinführung einer Schlemmer⸗ und Hockerſteuer 80 Die Einführung einer Steuer für den übermäßigen 9 erandſeh r wird grundſätzlich beſchloſſen. Die Zuſtimmung des Bür⸗ ſte ueldbuſſes wird ſpäter eingeholt. Die Einführung einer Nacht⸗ 955 er, ſog. Hockerſteuer, wird beſchloſſen und Vorlage an den Bür⸗ kausſchuß erſtattet. Neue Steuerſätze für die Lichtſpiellteater +— Kartenſteuerſätze für die Lichtſpieltheater und das heater Apollo werden entſprechend der eingetretenen Geld⸗ neu feſtgeſetzt. Verſchärfung des Rauchverbots im Nalionaltheaker Beim Bezirksamt wird eine Verſchärſung der ortspolizeilichen Vorſchrift vom 8. Januar 1898 über das Rauchverbot im Na⸗ tionaltheater dahin beantragt, daß das Rauchen künftig in allen Räumen(einſchließlich der Verwaltungsräume, in denen bisher das Rauchen geſtattet war) verboten iſt. * 2 E Auf Grund einer Vereinbarung mit Vertretern der hieſigen politiſchen Parteien wegen der am 19. n. M. ſtattfindenden Ge⸗ meinde⸗, Kreis⸗ und Bezirksratswahlen wird beſtimmt: die Offenlage der Wählerliſte(Wahlkartei) findet ſtatt vom 22.—29. Oklober im Zimmer 18 des Rathauſes; die Wahlvorſchläge ſind bis ſpäteſtens 9. November, abends 6 Uhr, im Rathaus einzureichen: f .die Wahlzeit wird feſtgeſetzt auf die Zeit von morgens 10 Uhr bis abends 6 Uhr; 4. die Wahlberechtigten werden mittels Poſtkarte verſtändigt werden, daß ſie in der Wahlkartei aufgenommen ſind.; Das Schulgeld für den Beſuch des Fröbelſemi⸗ nars wird ab 15. Oktober neu geregelt und im einzelnen wie folgt feſtgeſetzt: Kindergärtnerinnenſeminar für hieſige Schülerinnen jähr⸗ lich auf 1720, für auswärtige auf 2160, Kinderpflegerinnenſchule auf 1260 bzw. 1620 /, Jugendleiterinnenkurs auf 1860 1 bzw. 2280„. Einſchreibgebühr allgemein 60 A. Die vom Ausſchuß für Volksmuſikpflege vorgelegte Satzung und die Vereitſtellung von Mitteln für den Mannheimer Volkschor werden genehmigt. Dem Geſchenkfonds des Fürſorgeamts ſind zur Unterſtützung verſchämter Armer zugewieſen worden: 50 000„ von einem Deutſchamerikaner, 10 000% von einem Herrn aus Buenos⸗Aires, die beide hier zu Beſuch ſich aufhalten. Hiervon wird dankend Kennt⸗ nis genommen. Aus dem Zinſenerträgnis der Dr. C. Weylſchen Schenkung ſowie aus den ſtädtiſchen Mitteln zur Förderung Vegabter werden für das Winterhalbjahr 1922 23 2 Ingenieurſchülern und einem Schüler des Staatstechnikums Karlsruhe Studienbeihilfen bewilligt. Zu⸗ gleich werden die der Stadtgemeinde zuſtehenden 10 Freiſtellen an der Ingenieurſchule vergeben. Bei dem ſtenographiſchen Wettſchreiben ſtädti⸗ ſcher Beamten am 7. Oktober 1922 erhielten Preiſe in der höch⸗ ſten Abteilung(200 Silben): Heinrich Klemann, Karl Stolz. Auguſt Bieler, Wilhelm Schweigert, Auguſte Schuſter, Otto Brandſtätter und Adolf Größle; bei 125 Silben: Eduard Weber, Ernſt Herd, Adolf Morkel, Fritz Grabenſtein und Emma Gohe. 8— Ddie Abwanderung bei der Straßenbahn Die deutſchen Straßenbahnen hatten, ſo wird uns von fach⸗ männiſcher Seite geſchrieben, im Kriege eine ſtarke Zunahme an Fahrgäſten aufzuweiſen, die Ende 1918 und anfangs 1919 in der Zeit der Demobilmachung ihren Höhepunkt erreicht hatte Von da an trat ein ſtärkerer Abfall in der Zahl der beförderten Perſonen ein; heute iſt dieſe Zahl faſt überall unter die Ziffer von 1914 erheblich geſunken Dieſe Abwanderung hatte Betriebsein⸗ ſchränkungen zur Folge. Der Verkehrsrückgang beträgt bei den Straßenbahnen im Durchſchnitt 40 Proz, er umſaßt zum größten Teile die ſogenannten Kurzfahrer.(1914 fuhren in Weſtfalen 65 Proz. aller Fahrgäſte auf kurzen Strecken, heute nur noch 35 Proz.) Dieſe Abwanderung iſt das größte Verteuerungs⸗ moment in der 8 blebgag Der Laie ſagt leicht:„Fahrt doch billiger, dann dern die Fahrgäſte nicht ab.“ Wie ſieht die 10 Uhr war der Nebel verſchwunden, ohne wiederzukehren. Sache in Wirklichkeit aus? Als die erſte Tariferhöhung in beſchei⸗ denem Maße exfolgte, erwiderten die Fahrgäſte ſofork durch! wanderung, die nunmehr als ein einabwendbarer Faktor in jede Tariferhöhung einkalkuliert werden muß. Ein kleines Rechen⸗ exempel aus der Praxis:„Eine Bahn befördert 10 Millionen Fahr⸗ gäſte zum Preiſe von einer Mark und nimmt das Jahr 10 Mil⸗ lionen Mark ein. Sie war im Laufe des Jahres gezwungen ihre Tarife verſchiedenmal zu erhöhen und kam ſchließlich auf 2 Mark. Sie mußte auf dieſen Satz kommen, weil die Abwanderung immer rößer wurde;: ſie betrug zuletzt 40 Proz. Es werden alſo bei dem Earif von 2 M. vereinnahmt 12 Millionen Mark. Die gleiche Ein⸗ nahme wäre aber ohne Abwanderung erzielt worden bei einem Fahrpreiſe von.20 M. Das Publikum hat die Fahrt alſo ſelber um 80 Proz. verteuert, abgeſehen davon, daß die große Abwan⸗ derung wahrſcheinlich zine neue Tariferhöhung zur Folge haben muß. Jeder Menſch fährt aber lieber zweimal auf der Straßen⸗ bahn für.40., als einmal für 2 M. Es wäre im Intereſſe der Straßenbahnen ſehr wünſchenswert, wenn ſich die Fahrgäſte dieſe Rechnung einmal durch den Kopf gehen ließen. Alle Lebensnot⸗ wendigkeiten ſteigen unentwegt und werden entſprechend bezahlt, nur von den Straßenbahnen, die doch als abſeits der wirtſchaft⸗ lichen Prozeſſe ſtehende Unternehmen alle Spitzenbelaſtungen der Induſtrie am ſtärkſten zu tragen haben wird verlangt. daß ſie dieſe Preisſteigerung nicht mitmachen ſollen. Wenn die Straßenbahnen lebensfähig bleiben ſollen, dann muß man ihnen auch geben, was ſie zum Leben brauchen. Pielfach wird, um aus der Defizitwirtſchaft der Straßenbahnen herauszukommen, der Vorſchlag gemacht, durch Herabſetzung der Tarife zu verſuchen, eine Verkehrsſteigerung herbeizu⸗ führen. Bei der Weſtfäliſchen Straßenbahn iſt dieſer Verſuch unter⸗ nommen worden. In der Aufſichtsratsſitzung wurde nunmehr fol⸗ gender Bericht der Straßenbahndirektion über das Ergebnis dieſes Experiments bekanntgegeben: „Das Ergebnis der erſten drei Tage des ermäßigten Per⸗ ſonentarifs für die erſten drei Fahrſcheinſorten verglichen mit den gleichen Wochentagen vom 3. bis 11. September ſchließt ab mit einer Mindereinnahme von 7861 M. oder auf ein Jahr berechnet von 318 645 M. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß die Einnahmen der erſten neun Tage im Oktober unter ganz beſonders günſtigen Bedingungen ſtanden: einmal war Viertelſahrsgehaltszahlung, Mo⸗ natsgehaltszehlung und Löhnung bei überall weſentlich erhöhten Bezügen, ſodann gerade an den Lohntagen beſonders ſchlechtes Wetter. Die in den erſten Tagen gehobenen Einnahmen ſind daher auch nach dem 9. um 50 Prozent gefallen. Die zum Vergleich heran⸗ gezogenen Tage vom 3. bis 11. 9. ſtanden unter dem Einfluß einer allgemeinen wirtſchaftlichen Flaute für die Straßenbahn, hervor⸗ gerufen durch Vierteljahrsende, gutes Wetter, Geldmangel, Rück⸗ ſtellung der Einkäufe in Erwartung neuer Lohnerhöhungen uſw. Im allgemeinen kann das Ergebnis des Verſuchs dahin zu⸗ ſammengefaßt werden, daß die Mindereinnahmen durch die billigen Tarife auf den kurzen Strecken zum größten Teil ausge⸗ glichen werden durch die Mehreinnahmen infolge der Fahrpreiserhöhungen auf den längeren Strecken. Daß Strecken, welche in der heutigen Zeit bezüglich Anpaſſung der Tarife an die Teuerung noch leiſtungsfähig ſind, nur durch Tariferhöhungen gehalten werden können, ergibt ſich daraus, daß die Linie Bochum— Caſtrop allein infolge der Erhöhung der oberen Fahrſcheinſorten eine Mehreinnahme pro Jahr von rund 3 800 000 M. bringt.“ Dieſe Feſtſtellungen werden überall Aufſehen erregen. Man wird aber, um zu einem abſchließenden Urteil gelangen zu können, erſt das Ergebnis der Einnahmen durch die erhöhten Preiſe der erſten drei Fahrſcheinſorten abwarten müſſen Es iſt nämlich zu erwarten, daß auch bei der Weſtfäliſchen Straßenbahn der Verkehr auf den kurzen Strecken dermaßen zurückgehen wird, daß ſich zwiſchen den Einnahmen zu den ermäßigten und erhöhten Fahrpreiſen kein großer Unterſchied herausbilden dürfte. Für Mannheim iſt der Verſuch zu empfehlen, eine Taxgrenze zu drei Teilſtrecken zu 10 Mark ein⸗ zuführen, damit die Kurzfahrer, die in auffallender Weiſe ſtrei⸗ ken, als ſtändige Fahrgäſte zurückgewonnen werden. Soweit wir Unterrichtet ſind, beſteht auch im Fahrperſonal dieſer Wunſch. Es iſt nicht zu begreifen, daß man auf dem Rathauſe auf dieſen Vor⸗ ſchlag, der ſchon wiederholt gemacht wurde, nicht eingehen will. Intereſſteren dürfte noch, daß die Straßenbahnen u. a. in folgenden Städten ſtillgelegt wurden: Osnabrück, Münſter i.., Würz⸗ burg, Schweinfurt, Zittau, Altona, Friedberg i.., Landsberg a.., Bernburg u. a. Aus Darmſtadt liegt uns folgende Meldung unſeres sw.⸗ Korreſpondenten über die nahezu völlige Stillegung der Straßen⸗ bahn vor:„In der Stadtverordneten⸗Verſammlung erklärte der Oberbürgermeiſter, daß infolge der Lohnerhöhungen der jährliche Fehlbetrag für die Straßenbahn auf 25 Mil⸗ lionen Mark berechnet wird. Es wurde daher beſchloſſen, alle Linien, ausgenommen vom Böllenfalltor und von der Moosberg⸗ ſtraße nach dem Bahnhofe, ſowie die Linie nach Eberſtadt, ſtill zu legen, eine Maßnahme, wie ſie in anderen Städten bereits getrof⸗ fen iſt. Ein großer Teil des Perſonals(von 210 Angeſtellten 112), etwa die Hälfte, kommt zur Entlaſſung. Wie verlautet, kann ein Tell des Perſonals in den Betrieben der Heag anderweitig unter⸗ gebracht werden. die Tariferhöhung brachte einen Ausfäll bis zu 50 Prozent. Seh. — « Die achl freigelaſſenen Avignongefangenen ſind noch nicht in Mannheim eingetroffen. Ihre Ankunft wird aber ſicher im Laufe des heutigen Tages erfolgen, da bei Herrn Jahl ein Telegramm aus Straßburg eingelaufen iſt, aus dem hervorgeht, daß die Freigelaſſe⸗ nen ſchon geſtern abend dort angelangt waren. c Der Keichsarbeitsminiſter in Mannheim. Mit den Lebens⸗ fragen des deutſchen Volkes wird ſich am morgigen Sonntag im Ni⸗ belungenſaal eine Kundgebung des deutſchen Gewerk⸗ ſchaftsbundes beſchäftigen, in welcher Reichsarbeitsminiſter Dr Brauns ſprechen wird. Es iſt wohl anzunehmen, daß nicht nur alle Kreiſe der Arbeiter, Angeſtellte und Beamten dieſer Kund⸗ gebung größtes Intereſſe entgegenbringen, ſondern alle Kreiſe der Bevölkerung die günſtige Gelegenheit ergreifen, aus ſo berufenem Munde über die Rettungsmaßnahmen unſeres Volkes ſich unterrich⸗ ten zu laſſen Das Nähere iſt aus dem Anzeigenteil erſichtlich. *Nach Nebel ſtarker Reif und Aufheiterung. So lautet in Kürze der Bericht über die Witterung in Mannheim in den letzten 24 Stun⸗ den. Nach trüben, regneriſchen Tagen hüllte geſtern der Rheinnebel die Stadt ſo dicht ein, daß in den Abendſtunden keine 10 Meter weit zu ſehen war. Der Straßenverkehr wurde dadurch außerordentlich erſchwert. Der Polizeibericht wird ſicherlich von Unfällen zu berichten wiſſen. Die Mangelhaftigkeit der Straßenbeleuchtung machte ſich recht unangenehm bemerkbar. In der weſtlichen Kunſtſtraße zwi⸗ ſchen Breiteſtraße und Zeughausplatz z. B. brannte nicht eine einzige Bogenlampe, ſodaß für die Beleuchtung lediglich die Läden ſorgten, ſelbſtverſtändlich nur ſo lange, bis ſie geſchloſſen waren. Bei Ster⸗ nenhimmel und Vollmond funktioniert dafür wieder die Straßen⸗ beleuchtung umſo beſſer, weil man ſie dann nicht braucht. 9 5 afür bedeckte heute morgen ſtarker Reif die Fluren. In der Umge⸗ bung Wohnende berichten uns, daß die Felder völlig weiß waren. Wir ſehen dieſe Erſcheinung als ein günſtiges Vorzeichen für ſchönes Wetter an. Der Himmel war ſchon in der Frühe wolkenlos. Hoffent⸗ lich bleibts ſo. Die Landeswetterwarte kündigt eine Reihe ſchöner Herbſttage mit leichten Nachtfröſten an. ):( Platindiebſtahl. In der Nacht zum Freitag wurden aus der Kreisverſuchsanſtalt in Speyer drei Platintiegel im Werte von 750 000 Mark geſtohlen. Man befürchtet, daß das Platin nach gebracht worden iſt, da ſich hier eine Schmelzerei befin⸗ en ſoll. Nicht idenkiſch iſt wie wir auf Wunſch feſtſtellen, Kaufmann Eduard Tubach von hier mit der gleichnamigen Perſon, die in dem im Mittwoch⸗Abendblatt veröffentlichten Karlsruher Strafkammer⸗ bericht erwähnt wurde. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am kommenden Mon⸗ tag, den 16. Oktober, Herr Franz König, Weinhandlung am Meß⸗ platz, mit ſeiner Ehefrau Karolina geb. Stiefbold, gleichzeitig 25 Jahre Bezieher unſeres Blattes. Wir gratulieren herzlich! fonden f zu ſichern. A 4. Seite Nr. 474 Mannheimer General-Anzeiger[Mittag⸗Ausgabe) ö Samistag. den 14. Oktober 1022 Nus dem Lande Wallſtadt, 13. Okt. Herr Peter Jallier feiert am Sonn⸗ tag ſeine goldene HBrelten, 12. Okt. Wöfſingen iſt nahezu das ganze Anweſen des Landwirts Wiedmayer durch Feuer zerſtört worden Der Schaden iſt ſehr bedeutend, da nur das Großvieh —— werden konnte, während Schweine. Fahrniſſe und große orräte an Getreide, Tabak uſw. vom Feuer vernichtet wurden. R Triberg, 11. Okt. Die Ortsgruppe Triberg des Vadiſchen Schwarzwaldvereins hat durch den Tod des Fabrikanten C. A. Grieshaber einen der eifrigſten und verdienteſten Förderer der Wanderſache im Schwarzwald verloren, wie in der Hauptverſamm⸗ der Ortsgruppe betont wurde. Im übrigen iſt die Ortsgruppe weiter im Wachſen begriffen und hat es auf 174 Mitglieder racht Schönau J.., 11. Okt. Vergangenen Sonntag beſchloß hier eine 350köpfige Bauernverſammlung einſtimmig die Errichtung eines Milchproduzentenvereins für das hintere Wieſental, im Anſchluß an den badiſchen Milchverband(Zweigverein des Badiſchen Bauern⸗Vereins Freiburg i..). Es wurde ein vierköpfiger engerer Vorſtand, der gleichzeitig Milchpreisausſchuß iſt, gebildet, der zuſam⸗ men mit den vier Bürgermeiſtern der Bedarfsgemeinden des hinte⸗ ren Wieſentals zukünftig die Milchvreisverhandlungen führen wird. Schopfheim, 12. Okt. Der letzte Teilnehmer an dem welt⸗ berühmt gewordenen Patrouillenritt des Grafen Zep⸗ pelin des Krieges 1870/71, Bürſtenfabrikant Maſer aus Todtmoosau, der längere Zeit hier im Krankenhaus krank lag, iſt im 76 Lebensfahre geſtorben. Waldshut, 12. Okt. Bei der Zollreviſton auf dem Bahnhof Rielaſingen wurde ein Schweizer Poſtbeamter ver⸗ aftet, der verſchiedene Waren, wie Kleider, Schuhe, Hemden, arfümerien, Photographenartikel uſw im Wert von über 60 000 Mark in die Schweiz wollte. Aeberlingen, 11. Okt. In Nonnenhorn wurden dieſer Tage die beiden wertvollen Pferde des Gutsbeſitzers Wilh. Wezler im Stall verendet aufgefunden. Wie feſtgeſtellt wurde, hatten dieſe tagszuvor beim Kohlenausführen in einem Park Zweige einer Na⸗ delholzpflanze gefreſſen. Dieſe Pflanze war eine Eibe(Taxus), deren Nadeln ſehr giftig ſind und in dieſem Falle die beiden kräftigen ge⸗ ſunden Pferde über Nacht raſch und unvermutlich ſchmerzlos töteten, denn ihr Streulager war gar nicht zerſtampft. Der Beſitzor erleidet durch dieſen Verluſt einen großen Schaden, da nur ein Pferd ent⸗ ſprechend verſichert war. Sportliche Nundſchau Mannſchaftskämpfe im Ringen und Siemmen Die Kämpfe ganzer Mannſchaften gegeneinander haben feſten Fuß gefaßt; ſie ſollen nun eine bleibende Einrichtung in det Schwer⸗ athletik werden. Es wird nunmehr in erſter Linie der Gaumeiſter ausgekämpft werden, um alsdann unter den Gaumeiſtern den Kreis⸗ meiſter und unter dieſen wiederum den Deutſchen Meiſter zu ſuchen. Von den Mannheim⸗Ludwigshafener Mannſ haſten hoffen wir be⸗ eine im Endkampf um die höchſte Sportehre, die Deutſche iſterſchaft, zu ſehen. Im erſten Kampfe ſtehen ſich Sportvereini⸗ gung Mannheim 1884 und Mannheimer Athletenklub Schwetzinger⸗ vorſtadt am Dienstag, den 17. Oktober in der Turnhalle Humboldt⸗ ſchule gegenüber; es iſt eine offene Frage, wer hier als Sieger hervorgeht. Naoſport sr. Cewanow gegen den U. C..-Weltmeiſter. Einen intereſſan⸗ ten Aufſchluß über das Können der deutſchen Dauerfahrer und der des Auslandes werden demnächſt die Prager Radrennen brin⸗ gen. Für dieſe Rennen wurden der UJ. C..⸗Weltmeiſter Vander⸗ ſtunft(Belgien) und der Deutſche Lewanow verpflichtet. Die Frage nach dem Sieger erſcheint ſehr ſchwer, doch darf man zu Le⸗ wanaws Können alles Vertrauen haben, da er erſt kürzlich in Prag ſämtliche Weltrekords geſchlagen hat. Boxen. sr. Carpenkier Olympiakrainer? Man hat dem franzöſiſchen Boxer Carpentier angeboten, ſich der franzöſiſchen Olympiamann⸗ ſchaft im Boxen für die Olympiſchen Spiele 1924 in Paris anzuneh⸗ men. Carpentier hat dies zugeſagt und will, ſelbſt die Auswahl der Athleten vornehmen, denen er ſeine Kenntniſſe mitteilen will. Neues aus aller Welt — Da: Ausland kauft. Bei der von Gemälden, Broncen und Marmorſtatuen aus dem Beſitz des verſtorbenen Königs von Württembergs im Schloſſe Rofenſtein ſind gleich am erſten Verſteigerungstage ſehr hohe Preiſe erzielt worden. Die zur Verſteigerung Kunſtgegenſtände wären zu 3½ Millionen Mark veranſch agt; die Gemälde allein brachten aber einen Erlös von nahezu 15 Millionen Mark, und die Broncen, die zu 104000 Mark veranſchlagt waren, brachten 900 000 Mark. Unter den Bietern be⸗ hauptſächlich Beauftragte von Ausländern. — Eine Badeanſtalk im Frelen mit Warmwaſſer ſoll, wie die 2Umſchau“ berichtet, in Berlin⸗Reinickendorf nach Plänen des Pro⸗ feſſors Hermann Janſen errichtet werden. Hierzu ſtehen fährlich mehr als 1 Million Kubikmeter reinen Waſſers aus einer Reinicken⸗ dorfer Eisfabrik zur Verfügung, die bisher unbenutzt abfloſſen. An ein 110 Meter langes und 60 Meter breites Schwimmbaſſion ſchließt ſich auf allen Seiten ein 24 Meter breiter Sandſtrand an, der durch die Zubringerrohre des warmen Waſſers erwärmt wirbd. Ferner wird in einem maſſiven Gebäude eine Winterſchwimmhalle ſowie ein Bau mit Wannen⸗ und mediziniſchen Bädern errichtet. — der vergeſſene Selbſtſchuß. Der Kabaretthumoriſt Hugo Kai⸗ ſer aus der Jionskirchſtraße in Berlin hatte an der Tür ſeiner Woh⸗ nung einen Selbſtſchuß angelegt, da er erfahren hatte, daß Einbre⸗ cher die Wohnung zu plündern beabſichtigten. Als Kaiſer am Sonn⸗ tag heimkehrte, hat er anſcheinend vergeſſen, den Selbſtſchußapparat 15 er ſeine Wohnungstür öffnete, ging der für die Ein⸗ brecher beſtimmte Schuß los. Die Kugel ging dem Artiſten in den Mund und von dort durch das Gehirn zum Kopf hinaus. Kaiſer wurde bewußtlos in das Krankenhaus geſchafft. An ſeinem Aufkom⸗ men wird gezweifelt. —,Grenzkontrolle und Blinddarm. Ddas„Prager Tageblatt“ hringt folgende merkwürdige Mitteilung: Aus Anlaß der eingehenden Leibesviſttationen iſt von der Grenzwachmannſchaft insbeſondere an den reichsdeutſchen Grenzen wiederholt konſtatiert worden, daß die Reiſenden mit einem Blinddarm die Grenze überſchreiten, aber ohne Blinddarm zurückkehren. Da der Verdacht beſteht, daß die Tſchecho⸗ Slowaken ihren Blinddarm zu operativen Zwecken in die Berliner Kliniken ausführen und dort zurücklaſſen, ohne eine Ausfuhrbewilli⸗ gung zu haben, wurden, wie wir erfahren, die Kontrollorgane auf⸗ merkſam gemacht, auf dieſen neueſten Schmuggeltrick zu achten. — Amundſen im Winkerquarkier. Von dem früheren norwegi⸗ ſchen Konſul Richter Lomen in Nerne iſt folgendes Telegramm ein⸗ gangen: Amundſen und Omdohl befinden ſich im Winterquartier in inwright, nahe der Barrowſpitze, und beabſichtigen, Anfang Mai des nächſten Jahres nach Spitzbergen zu gehen. Die„Maud“ be⸗ findet ſich im Eis vor der Wrangelinſel und in täglicher Verbindung mit dem meteorologiſchen Inſtitut in Waſhington. r eeeeee Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober De deIId.ii Iearzbege id.27 Schuſterinſel“) 12.57 20 3⁵ 1 19 Mannbeim.20 5 25 730 25 2 77%5 9r Seibrann..78f.50.30/.25l.20 Nalnzenn 4..594.514.48,4.428 „.52..273.34½4.34325 Rüln 70.90,3.24%.24.51 Mannheimer wetterbericht v. 14. Okt. morgens 7 Uhr Borometer: 764. mm. Thermometer: 30 C. Miebrigſte Temperatur nachts: 3,0% C. Höchſte Temperatur geſtern: 7,5 C. Niederſchlag: 0,0 Siter auf den am. W. helter. N Hande und ndüstſe Nheinisch · westfälischer Wirtschafts- brief. (Von unserem Mitarbeiter.) I. Die Kohlenvorräte im Westen sind auf den Hal- den der Zechen äuſßierst gering wenn auch im Steigen be⸗ griffen. Die Ursache dakür liegt jedoch darin, dan die Wagengestellung durch den Ernteherbstverkehr belastet ist und schon wieder zu wünschen übrig läßt. Die Industrie des Westens ist mit Kohle und Koks selbst äußerst schlecht eingedeckt. Man hat in ziemlich erheblichem Umfang englische Kohle gekauft, um wenigstens die Pro- duktion solange durchzuhalten als die Beschäftigung und der Auftragbestand dies für angezeigt erscheinen läßt. Es muf aber darauf hingewiesen Werden, daß doch eine Reihe von großen Werken schon zu Betriebs-Ein- schränkungen und Arbeiterentlassungen über- gegangen sind, weil die Kohlenversorgung in den nächsten Monaten es nicht gestattet, den bisherigen Arbeiterbestand voll zu beschäftigen. Mit dem ersten Oktober trat auch eine neue Kohlen- preiserhöhung wieder in Kraft. Sie ist verursacht durch die Lohnerhöhung, welche durch Schiedsspruch den Bergarbeitern zugebilligt wurde, Die Kohlenpreiserhöhung beträgt pro Tonne Ruhrfettförderkohle einschliéßlich Kohlen- steuer 905, sodaß sich der neue Kohlenstandartpreis von 4150 auf 5055 pro Tonne erhöht. Diese Erhöhung wäre für den Kohlenverbraucher noch zu verschmerzen gewesen, wenn nicht wiederum auch eine Frachterhöhung erfolgt wäre, die bekanntlich 100% betrug. Die Eisenindustrie zeigt zu Beginn des Oktobers im rheinisch-westfälischen Bezirk ein nur wenig verändertes Bild. Die Eisenproduktion leidet unter der starken Ver- teuerung der Rokstoffe, der gewaltigen Erhöhung der Löhne und Frachten und aller Materialpreise. Siegerländer Eisen- stein ist wesentlich im Preise erhöht, die Anlieferung von Kalk und Kalkstein recht ungenügend und stark verfeuert. Der Bezug von Erz und Minette verlangt gröfßte finanzielle Mittel und Schrott ist äußerst knapp und im Preise ständig steigend. Vorübergehend hatte sich im September eineè Zufückhaltung in Abnehmerkreisen gezeigt, weil die CGeldknappheit dazu gezwungen hatte, trotzdem der Eisen- markt Bedarf hat. Die Folge dieser Schwierigkeiten in der Produktion ist ferner ein Mangel an Rokheisen, das noch immer zuschußweise aus dem Auslande bezogen werden muß. Der Absatz auf dem Inlandsmarkte steht weiter im Zeichen lebhafter Nachfrage. In Halbzeug ist die Lielerfrist noch sehr lange, nur in Oberbaustoffen ist die Nachfrage etwas kleiner geworden. Auch im Formeisen- eschäft hat man etwas mehr dem Verbrauch die verlangte Fare Helern können, sodaß das Drängen der Abnehmer etwWas nachgelassen hat. Für Neuabschlüsse sind aber noch immer mehrmonatliche Lieferfristen die Voraussetzung. In Stabeisen dauert der Begehr unvermindert an, hier ist der Wettbewerb der lothringischen und luxemburgischen Werke am stärksten. Auf dem Markt für schwere Bleche wurde an der Ausführung der alten Aufträge weiter gearbeitet, Neuaufträge sind mit Preiszugeständnissen unterzubringen, während der Mittel- und Feinblechmarkt augenblicklich noch keine Entspannung zeigt, weil die betreffenden Industrien noch recht reichlich Aufträge haben. Immerhin ist eine Tendenz auf dem Eisenmarkt nicht zu verkennen, nämlich die Abnahme von Neu- ubschlüssen. Dies hangt damit zusammen, daß die Vorratseinkäute unter dem Druck der Geldknappheit und der hohen Preise sich von selbst eingeschränkt haben, zumal die Zahlungs- und Lieferungsbedingungen sich ver- schärfen. Der Aüftragseingang ber der Eisen ver- arbeitenden Industrie macht zurzeit da und dort eine gewisse Stockung durch. Im Eisenauslandsgeschäft ist trotz Valuta- verschlechterung ziemlich erhebliche Stagnation. Das Aus- land sucht die Preise zu drücken, so daß sich die Eisen- ausfuhr zurzeit in der Hauptsache darauf beschränkt, die alten Auslandsaufträge abzuwickeln. Unter der Verteuerung der Produktion leidet mehr und mehr hesonders stark die rheinisch-westfälische Maschinenindustrie. Auftragsbestand und Beschäf- tigung sind noch befriedigend. Der Neueingang an Auf. tlragen ist rückgängig. Es gibt zwar sehr viele Anfragen, die notwendiger Weise hohen Preise schrecken aber ab, zu- mal zu festen Preisen natürlich nur vom Lager verkauft werden kann. Recht belebt ist der Altmaschinen- mark t, der gegenüber den teueren und lange andauernden Anschaffungen von Neumaschinen in die Breche zu springen sucht. Aber nicht bloſl auf dem Inlandsmarkt, sondern auch im Geschäft mit dem Ausland mehron sich die Schwierig- keiten. Man ist vielfach infolge der Ausfuhrabgabe und hoher Zölle des Kuslandes nicht mehr konkürrenz- fähig gegenüber englischen Firmen, außerdem hat sich im Ausland eine oft unüberwindbare Abneigung gegen die Gleitpreise gebildet. Die Gesamtlage der Wirtschaft des Westens trägt somit deutliche Anzeichen an sich, daß die aus Geld- entwertung und, Vorratseinkauf entstandene monatelange Hochkonjunktur aus Mangel an Betriebsmitteln und geschwundener Kaufkraft eine erhebliche Abschwä⸗ ghang bereits erlitten hat, wobei es noch völlig ungewiſ! len ob 70 überwunden werden kann oder sich verschär- en wird. * Kapitalsverdoppelung. Das Großlkraftwerk Mannheim beantragt eine Verdoppelung des Aktienkapitals auf 240 Mill. Mark infolge des durch die Preissteigerung gestiegenen Geläbedarfs. Der Mannheimer Stadtrat genehmigte den auf ihn entfallenden Aktienanteil unter der Bedingung, daſl auch die übrigen Gründer im bisherigen Prozentverhältnis sich betekligen. Badische Obst- und Weinbrennerei.-G. in Achern. Die Verwaltung beantragt eine Kapitalserhöhung um 21 Mill. Stammaktien auf 33 Mill. 4, sowie die Ver egung des Sitzes der Gesellschaft nach Kork. Karl Berg.-G. in Eveking. Der Aufsichtsrat schlägt eine Dividende von 24% sowie eine Sondervergütung von 4096 (I. V.%) vor. Ferner soll der Generalversammlung vor- geschlagen werden, eine Zuwendung kfür Unterstützungs- zwecke für Werkangehörige in Höhe von 4,8 Mill. zu ge· nehmigen, sodaß den Werkangehörigen der gleiche Betrag wie den Aktionären zufällt. Eisenbahnverkehrsmittel.-G. in Berlin. Der Aufsichts- rat schlägt vor, das Aktienkapital um 27 Mill.&4 auf 52 Mill zu erhöhen. Den Aktionären soll ein Bezugsrecht im Ver- hältnis von:1 zu 450% angeboten werden. *Usangen für den Handel in amtlich nicht notierten Werten. Die nachstehenden Gewerkschaften bringen an die zum 16. Oktober 1922 eingetragenen Gewerken die beige- setzlen Ausbeuten zur Verteilung: Michel 1000 pro Kux, Vesta 700% pro Kux, Leonhardt 1200 pro Kux, Gute Hoff- nung 400„ pro Kux. Die Vereinigung der am Handel mit 26 der durch die Ständige Kommission beim Zentralverband es Deutschen Bank- und Bankiergewerbes festgestellten Gebräuche im Sinne der Börsengebräuche die sämtlichen vor- ( ber Rheinlands und Westfalens hat auf Grund des Alligkeitstag auf den 6. Oktober 1922 festgesetzt. Die nach diesem Tage getätigten Umsätze in den schließlich der erwüähnten Ausbeute. Stammkapital um 126 auf 180 Mill.&. und die Beteiligten begeben worden. Lech Elektrisitäts-Werke in Augsburg. Die Verwaltu beantragt die 1— des Aktienkapitals um 50 auf Millionen Mk. Stammaktien und um 2 Millionen Vorzugs⸗ aktien auf 6 Millionen Mk. Die neuen Stammaktien en den Aktionären zu 140 Prozent angeboten. Die Gesellschaft schlägt eine Dividende von 10 Prozent(l. V. 8 Proz.) vor. Deuisenmarkt Platze von der. Mitteldeutschen Creditbank, hier)! New Lork 2700(2675), Holland 104 700(104 000),. London 11 (11 5 50 000(49 800), Paris 20 400(20 200), Italien 15 000(—9. New Tork, 13. Okt. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 0,031(0,0376) cents, was einem Kurs von. (2580,65)& entspricht. New Vork. 1s Okwer(wa) Devisen. r ih 2 2lS., 1l l Selglen 6. england Waren und NMarkie Leinsaatnotierungen. Die Notierungen ab Buenos Alred und Rosario blieben infolge des dorugen Feiertages aus. Neue Dachpappenpreise. Der Verband Deutscher Dach⸗ pappenfabrikanten hat mit Geltung yom 11. Oktober ds. Je. die nachstehenden neuen Richtpreise festgesetzt: a) für Dach- 12—4 mit 80er Rohpappeneinlage 192, 100er A, 150er 115, 200er 93 je 100). für mit 80er Roh- 247 4, 100er 214 4, 125er 192 4 je qm. Die reise verstehen sich für waggonweisen Bezug, auf den Verladebahnhof des Verkàufers gellefert, bel soforuiger Bat“ zahlung ohne Abzug. Höhere Bücherpreise. Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler hat die Entwertungsziffer, die bei der Berech- nung der Bücherpreise multiplizlert werden soll, von 60 auf 80 erhöht. Boerliner Metallpreise. Für Altplatin wird ein Preis von 7500—7800 und für Gold ein solcher von 1700—1800 4 je Gramm genannt. „Ermüßigung der Nähgarnpreise. Ple Vertriebsgesell- schaft Deutscher Baumwollnähfadenfabriken hat den Aui⸗ sohlag auf die Liste vom 21. August mit Wirkung vom 13. Oktober um 25% auf 140% ermäßigt. Die Dr der Vertriebsgesellschaft ist wiederholt und mit Rechl der Gegen- stand lebhafter Presseangriffe gewesen. Man scheint dort endlich eingeschen zu haben, daß die Vorwegnahme kommen- der Teuerungen wohl nicht ganz gerechtfertigt ist. Neue Preise für Monopolbranntwein. Die Preise fün Monopolbranntwein mit 35½% Weingeistgehalt sind auf 277 4 40% auf 304 ½, 45% auf 331 je Flasche von LIter fest- gesetzt worden. Via Berliner Metallbörse' vom 18. Oktober Preise in Hark für 1 Kg. London, 13 Oxtor. CWS) Betallmarxt.(in Lst. füur d. engl. t. v. 1018 2g.) 12. 18. bestseleot. 65.— 66.— Kupter Kass 62.25 62.7 Aickel 144.— 144.— d0. 3 Monat.81 83.4] Tinn Kasta 168 28 107.71 J0. Elektrol 70.50 71.—1 d0. 3 Honat 17.50 186 70[ Antimon 34.— 84.— Amerikanischer Funkdlenst New Lork. 1 Oxktbr.(ws) Funkdlenst,(uachsruak vorboten) 16. 18. Euf. zun. 38000 740 etand ut. aftes ioko 10.? 10— slektroiyt 14.—.— Ored, 88l. Novemder 9 16.25 Einn loko 33.8).— uok Oentr Aarz.07.07 Jiel.62.6 ferpenta Aal.01 391 Link.80.57 Savaaneb i zul!.798.8% isen 20 42.5. Ort daun Dezemb..a5.60 Welbhleon.78 4½% Velzen rot daumw. ioko 21.80 22] Sohmalz un. 12 20 12.— art loke Oktoder 21.53 21.9% Talg 4..25 Lale loko dovember.1 ½%..l. aumwsatöl.—.— Achl alede.f. dezember 21.6 22.½ Novbr..0.78 asonst er, lanuar.%.9eetrol-bases 16.— 16.— a0tf dir 1 Fehruar 21./7 22% tadks.50.5. Kont Chicago, 18. 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Bremen—Australfen: D.„Göttingen“ nach Syd- ney 570 9. 10. e remen—Ostasjen:., en“, ausgehen am 10. 10. in Rotterdam. D.„Pfalz“ nach Narvik am 10. 10 ab Bremerhaven. D.„Holstein“, heimkehrend, am 9. 10. Cap Finisterre passiert. E Schiffsnachrichten. Der Dampfer„Finland“ der Red Star Line, Antwerpen, am 28. September von Antwerpen ist am 8. Oktober vorm. in New Vork angekommen.— Der Dampfer „Lapland“ der—.—— Linje, am 30. September von New Vork ist am 9. Oktober nachm. in Antwerpen angekommen⸗ Der Dampfer„Rotterdam“ der Holland Amerika Linie. Rotterdam, am 30. Septbr. von New Lork ist am 9. Oktoben vorm. in Rotterdam angekommen. ——— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckereſ Dr. Haas, Mannheinter General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannbeim, E 8, 2. eyme.— dalteur: Kurt 5 r. Fritz für Handel: Direktion- Ferdinand Verantwortlich für Politik: Kuxen und amtlich nicht notierten Werten beteiligten Bank- 2 iſcher. Rat für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den nzeigen Inhalt: Franz Kircher; für A Ausbenten als unregelmäflige erklärt und deren uxen gelten aus- e yereinigte Königs- und Laurahütte--G. erhöht daa Das Märkische Elektrizitätswerk in Berlin hat laut 2B. B..d das Kapital weiter um 250 auf 350 Mill. 4 erhöhl. Die neuen Namensaktien seien an die Provinz Brandenburz Mannheim, 14. Okt.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen burg“ am 10. 10. ab Santos. D.„Eisenach“ am 8. 10 von den 4 — 12 Okt. 13 Ok! 12 Oxt. Elektrolytkupfer 7 4½ 933.2 Auminluml.Sarr. 870.— 194 ſtafflnadekupfer(f6 689 709—-717 Zinn, uständ. 183„% 189%%% Slel 16—70.—89 Huttenzina 18C0.180 68 nohzink(Vd.-Pr.) 36 64 906 Mioxel 14858.8 188.— 1800 do.(fr. Verk.) 440—45) 499—405 Antimon„ 280.—770 70.- 7 blattenzink 976-33, 349.—350 Sliger für 1 kg. 180J0.48700 3308 35806 Aluminlum 97⁰. 1082.— Platin 9. 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Vater, Sohn, Bruder, Schwager, Onkol und Neſte 1988/37 Fritz uchenmus im Alter von 40 Jahren Donnerstag abend nach längetem schweren, mit— Oe- duld ertragonem Leiden, neimgegangon ist Mannbeim, den 12. Oktober 1922. Friedriehsfelderstr. 8 Die trauernde Qattin u. Hinterbliebenen: Elise Ouckenmus Ww. geb. Mangang u. Kind Famlilie duckenmus Offenau 1903 3 Schlafkammern zu zwei und mehr geb. Bler 21848 Famille Mangang. Betten vorhanden. Beerdigung Montag, den 16. Oktober, ausKUNFT ERTEIHHr DiE Vermählte akeen. tag, bleibt wegen Ins tandsetzungsarbe Jer Aal kaa Aunan Das Ladengeschätff K 1, 8 We el Iun 1. Scmsdnd. repartert gut und diffig Oekar Soſda, brnsehef, 4, 19, 2 Treppen. Untauf vdon Jumelen, Schmuckſachen. Uheen u. Jabngebiſſen. Zahle döchſte Pretſe zur Selbſt⸗ er 879 Bitte aut oſſe achten. FCC(ĩ ̃ ˙ ſutein 0 Nähen. Angeb. ebote unt. D. J. 84 an le Geſchäftsſtelle. 1911 Zwel junge Studie iten Cuuslüänden ſuchen Q. m. b. H. zirka 14 Tage geschlossen. 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Mus Bant und Leden.) Um die deutſche Gotik Nach heute ſprich man nielfach von dem„ſronzöſiſchen Ur⸗ ſprung“ der Goiſt die woir angeblich von unſerm weſtlichen Nachbar entiehnt“ hätten, dann allerdings mit einer gewiſſen Selbſtändig⸗ keit verarbeitet haben ſollen. In der Monatsſchrift„Zeiten und Völter“ räumt Dr Erich Grill⸗Worms mit derartigen Anſchauungen gehörig auf. Im 19. Jahrhundert, als man die Gotik wieder ent⸗ deckte, ſahen die Romantiker in ihr die Verkörperung des deutſchen Stils und feierten ſie als ſolche. Auch die Franzoſen erkannten die⸗ ſen Tatbeſtand lange an. Die ſpätere Forſchung fand freilich, daß die älteſte reingotiſche Kirchenarchitektur im heutigen Nordfrankreich entſtanden iſt. Es entſpricht der Geiſtesart der Franzoſen, nunmehr ſofort die Gotik für ſich in Anſpruch zu nehmen, und es entſpricht ebenſo der„Objektivität“ der Deutſchen, dieſe Theſe noch bis in die züngſte Zeit hinein zu unterſtützen. Teils ſcheute man den Vorwurf der„Deutſchtümelei“, teils aber glaubte man auch die Unbeſtechlich⸗ keit ſeines wiſſenſchaftlichen Urteils dadurch erweiſen zu ſollen, daß man den Franzoſen das Verdienſt der Erfindung der Gotik zuſprach. Mit Recht führt aber Dr. Grill in dem erwähnten Aufſatz aus, daß der gotiſche Gedanke nur von der fauſtiſchen deutſchen Seele er⸗ jonnen werden konnte Ueberall ſind in der Tat die Germanen Trä⸗ ger der neuen Geſinnung geweſen. Im Norden Frankreichs ſaßen die Franken, in den weſtlichen und jüdlichen Anſchlußgebieten, wo ſich der neue Stil ebenfalls raſch einbürgerte, Normannen und Bur⸗ gunden, und in der Provence über die ſich die Gotik bis an die Küſte des Mittelmeeres ausbreitete, die Nachkommen der Weſtgoten, und wenn wir in Ober⸗ und Mittelitalien gotiſche Bauten finden, ſo iſt das nur ein Beweis, daß die Langobarden und Oſtgoten zu jener Zeit noch nicht vollſtändig romaniſtert waren. Der Vollblut⸗Italie⸗ ner und die übrigen Romanen haben die Gotik immer als etwas We⸗ ſensfremdes empfunden, wie andererſeits die Renaiſſance in Deutſch⸗ land nie volkstümlich geworden iſt. Dem Einwand, es ſei nicht an⸗ gängig, die Begriffe germaniſch und deutſch gleichzuſetzen, begegnet Dr. Grill mit der treffenden Gegenfrage:„Will man ſtatt deſſen etwa germaniſch mit franzöſiſch oder italieniſch identifizieren?“ Die Gotik iſt auch kein Gemeingut der Volksſtämme des Abend⸗ landes. Hiergegen ſpricht ſchon die Herkunft der Bezeichnung„go⸗ tiſch“. Vaſark, ein ſtalieniſcher Kunſtſchriftſteller des 16. Jahrhun⸗ derts, der die Bezeichnung erfand, wollte damit ausdrücken, daß die von ihm ſo gekennzeichnete Archlitektur eine barbariſche iſt. Vaſari ſtellte die Goten mit den Horden Attillas auf eine Stufe. Der gotiſche Stil hat natürlich an ſich mit den Goten nichts zu tun. die romaniſche Raſſe ſtand dem deutſchen Weſen von jeher ver⸗ ſtändnislos gegenüber und hat ſich kaum ſemals die geringſte Mühe gegeben, es näher kennen zu lernen. Die Kunſt der Romauen war von Anbeginn auf ruhlge„ſchöne“ Linien eingeſtellt. Demgegenüber wurden die Augen Vaſaris durch die gotiſche Architektur beleidigt. Dieſe iſt, wie Dr Grill ausführt,„aus dem Naturgefühl des Deut⸗ ſchen entſproſſen, aus ſeiner innigen Liebe zu Baum und Strauch, zu Blatt und Blüte. Dden Märchenzauber des deutſchen Waldes hat er dem toten Geſtein eingehaucht.“ Gs unterliegt für Dr. Grill kel⸗ nem Zweifel.„daß den Schöpfern der gotiſchen Turmbauten die deutſche Tanne, der deutſche Weihnachtsbaum“ zum Vorbild diente.“ Eine„gotiſche“ Malerel Frankreichs aber gibt es vollends nicht. Im Jahre 1904 wurde im Loupre eine Ausſtellung veranſtaltet, die deren Vorhandenſein beſtätigen ſollte, aber mit einem völllaen Fiasko endete. Die Mehrzahl der dort franeöſiſch getauften G⸗mälde rührte nämlich entweder von niederländiſchen oder von burgundiſchen Künſtlern her und der Reſt war ſo unbedeutend, daß die Franzoaſen daraufhin keinen Anſsyruch erhehen können. die zeitgenöſſiſche Mal⸗ kunſt gefördert zu haben. Die Kunſt der Eiszeitmenſchen Von Rudolf Hundt⸗Gera Die unſerer hiſtoriſchen Zeit vorangegangene Perioade nent der Erdforſcher Diluvium. ihr hat die Inlandvereiſung dreimal be⸗ ſtimmt, vermutlich aber viermal den Weg aus dem hohen Norden bis nach Norddeutſchland. einmal ſogar bis weit hinein nach Mittet⸗ deutſchland gefunden. Der erſte Menſch erlebte all das ſchon.. Er zog dem Jagdtier nach, das den großzen Pulsſchlägen der Vergletſcherung folgte, denn ihn feſſelten noch keine Wohnſitze an die Scholle, und als Jäger hatte er ſich ſein Nomadenleben zu bewahren. Im Mittelpunkt ſeines Intereſſes ſtanden die Tlere, die vor und im Himterlande des Eiſee lebten: Mammut, Rhinozeros, Biſon, Renntter, Hirſch, einige Fiſche und Vögel, Schwein, Höhlenbär ufw. Er fühlte ſich als Jäger noch als Tier unter Tieren und aus welchem Grunde er ſich daran machte, dieſes Tier künſtleriſch zu geſtaſten, das wiſſen wir nicht. Man bringt die erſte Kunſtbetätigung des eiszeitlichen Menſchen mit dem Erwachen religiöſer Gefühle zuſammen. Die neueſte Darſtellung von Herbert Kühn will davon nichts wiſſen. Ihm iſt die folgende Er⸗ klärung die am meiſten zutreffende:„Alle ſeine Gedanken waren an⸗ geſpannt auf das Gegebene. Die andauernde bittere Kälte daunte ihn für Tage und Wochen in die Höhlen, die allein ge⸗ währen konnten vor der Witterung. Die kahlen Wände ſtarrten ihn an. Wohl in der Erzählung der Jagdvorgänge Zuerſt, ritzte er die Umriſſe des erbeuteten Tleres in dle Wand, allmählich dann er⸗ wachte die Freude am Aeſtheliſchen des Bildes— es wurde zum Gemälde. Der Trieh zu ſchmücken, zu gefallen oder mitzuteilen, bringt ihn dazu. jeine Geräte zu ſchnizen, ſie Iebendeh ſie ſchön in —— Sinne zu geſtalten. Der Stolz auf die Fählgkeit, die Eitel⸗ an EN ſteigert die Leſſtungen, erhöhl den Trieh nach erde.“ Viel r wie dieſe Extlärung iſt mir der Zuſammen⸗ hang erſter tätigung mit dem religtöſen Gefüßt, das ſich in dem Wunſch auswirkt, den Geiſt der Tiere, welche der Urmenſch erlegen will, zu bannen. Wenige eedeeled kennt man und überhaupt leine Landſchaftsmale Wenn er Menſchen plaſtiſch bildete, dann muße ihn Sinnlichkeit dazu verleiten. Er ſtellt dann die Frau dar, nicht eine beſtimmte Frau. Die Menſchendarſtellung intereſſierte ihn weniger. Ihren Höhepunkt erreichte ſie im ſogen Aurignacien, einer Kulturepoche, die der Neandertalmenſch nicht mehr erlebte. Ueberhaupt hat der Neandertaler, zu den: älteſten foſſilen Menſchenfunde gehören, ſich gar nicht er nur ſehr wenig mit Kunſtbetätigung befaßt Erſt der aus bem Oſten eingewanderte Au⸗ rignacmenſch und die Miſchraſſe aus beiden, die ſogen. Cro⸗Magare⸗ raſſe, führten die eiszeitliche Kunſtentwicklung zur Blüte. Den rundplaſtiſchen Kunſtwerken hatte man ſchon ſeit den vier⸗ iger Jahren des vorigen Jahrhunderts Beachtung geſchenkt. Man and damals in der Grotte von Chaffand in Sudfrankreich einen grapierten Knochen. Bald entdeckte man in weiteren Höhlen Frank⸗ reichs, in der Schweiz, in Mähren, in Rufſiſch⸗Polen ähnliche Klein⸗ kunſtwerke. Man fand rundplaftiſche Einritzungen auf Knochen, Elfenbein oder auf Stein. Als man 1883 zum erſten Male in der Höhle von Pair⸗non⸗ Pair Höhlenmalerei aus der eiszeitlichen Steinzeit zu Geſicht bekam, wagte ihr Entdecker Daleau nichts davon zu ſagen, weil er glaubte, er machte ſich lächerlich. Schon 1868 hatte ein Jäger die ſpaniſche Höhle Altamira entdeckt, aber erſt 1879 entdeckte eln paniſcher Edel⸗ mann, Marcellier de Sautuola, die Höhlengemälde der Mammute, Renntiere, Büffel. Als ein ſpaniſcher Gesloge 1882 auf einem anthropologiſchen Kongreß die Entdeckungen in der Höhle von Altamira in Bildern vorführte und auf das hohe Alter hinwies, lachte man ihn im Kreiſe der franzsſiſchen Vorgeſchichtsforſcher aus. 1895 entdeckte man die Höhlenwandbilder von La Mouthe, 1896 Pair⸗non⸗Pair, 1897 Marſoulas, 1801 Font⸗de⸗Gaume und Com⸗ barellas. In der Höhle von Combarellas fand man in der erſten Hälfte der Höhle keine Gemälde, wohl aber in der zweiten Abteilung. Mammute, Renntiere, Steinböcke, antilapenartige Tiere, Löwen, Füchſe, Höhlenbären, menſchenshnliche Köpfe, Dachzeichnungen, buchſtabenförmige Kritzeleien ſieht man in den wundervollſten Far⸗ ben dargeſtellt. Wie hat nun der Eiszeitmenſch dieſe wunderbaren vollendeten Höhlenbilder gemalt. Kühn ſagt es uns:„Die Konturen ſind meiſtens eingeritzt, oft mit einer ſchwarzen Linie nachgezogen, die Farbe iſt Ocker, den man viel auf umliegenden Höhen findet. In den Höhlen grub man ſchön geformte Mörſer aus Granitſteinen aus, dazu beſtimmt, die Farbe aufzunehmen. Perronne hat doppel⸗ ſchalige Muſcheln gefunden, die noch mit Ocker gefüllt waren. Zer⸗ ſtreut lagen ganze Haufen von Farben umher, in manchen Höhlen über zehn Kllogramm: Brauneiſenſtein, Roteiſenſtein, gelber Eiſen⸗ ocker, ſchwarze Manganerde, weißer Kalk, au ohle. Im Mörſer wurde die Farbe zerſtoßen und mit Fett gemiſcht. Ockerſtifte trugen die Farbe auf die Wände auf. Mit Wiſchern wurde die Farbe verwiſcht, 15 daß die feinſten Uebergänge möglich wurden.“ Vom Aurignacmenſchen der Cro⸗Magareraſſe ſtammt dieſe erſte älteſte Kunſt. Als er aus Mitteleuropa abgewandert war, kam ein neuer Träger der Kultur, der ſich vom naturaliſtiſchen Schaffen ent⸗ +55 und in der Stiliſierung gefiel. Wie alt dieſe Kunſt iſt, läßt ich nach Jahren nicht ſagen. Aber ſchätzungswelſe kann man r bis ſechzigtauſend Jahre annehmen, die vergangen ſind, eit der erſte Menſch Muße fand, das erſte Höhlengemälde zu ſchaffen. Rätſelecke Muſik Eins⸗Zwei iſt edler Drei Von leuchtend rotem Schein. Ein Meiſter Eins⸗Zwei⸗Orel Muß wohlbekannt dir ſein. Joologie Eins⸗Zwei mit Maß dem Landmann frommit, Bei Drei dir oft der Ekel kommt. Das Ganze wirſt du ſelten finden, Wenn Eins und Zwel für länger ſchwinden. 5 Silbenrätſel 5 bi, bo, brig, che, dan, da, de, des, e, er, eu, per, I, 1, is, kelt, king, ko, la, lauf, laus, land, len, ma, nan, ni, ni, ni, nt. nor, o, pel, pi, rah, re, ri, ru, ſen, ſo, ſta, ta, te, te, tier, ſo, tor, we. Aus dieſen Silben ſind 17 Worte zu bilden, deren Anfang und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein Zitat ergeben: 1. Wagnerſche Figur, 2. Griechiſcher Dichter, 3. Schillerſche Geſtalt, 4. Kinderſchreck, 5. Staatliche Einrichtung, 6. Bibliſche Perſon, 7. Oper von Verdi, 8 Gefäß, 9. Nordiſcher Landsmann, 10. Inſel, 11. Kom⸗ poniſt, 12. Frucht, 13. Fahrt eines Schiffes, 14. Tier, 15. Frauen⸗ name, 16 Stadt, 17. Dichter. ch gilt als ein Buchſtabe. (Auflöſungen in der nächſten Nummer.) bne die ich nicht mehr leden müchte. Ich glaube, ihr verdanke ich — K — .· Jeitn juorgenſtunde orgenſtunde hat Gold im Munde.— Man kann wirklich ach Uber fie Morgenſtunde ſchreiben, ohne daß einem das wunder⸗ ſchöne und dabei ſo treffende Sprichwort einfällt. Der ſtrahlende Him⸗ mel im goldnen genglanz ſegnet das Tun des Menſchen. Blick auf! ſo ruft er, ein neuer Tug ſſt dir geſchenkt; Gold quillt dir ent⸗ gegen, öffne weit die Arme und nimm es Vor Jahren hakte ich einen pochverehrten italieniſchen Spra lehrer. der ein Dante⸗Kenner und ⸗Erklärer erſten Ranges war; der Mann lehrte ſeine Mufterſprache ſeit Jahrzehnten, aber leiser kamen ſeine Schüler ſelten ſo weit, daß er ſie in die Schönheiten der divina commedia einführen konnte;— vlel Dekliinieren, viel Kon⸗ hgteren, diel müßſellgſte Kleinarbeit— je ging es den ganzen Tag, vom frühen Morgen oft bis zum Jpüten Abend.—„Wie können Sie das nur aushalten?“ fragte ich ihn einmal, und vor allem: wie können Sie ſo ſriſch dabel bleiben??— Ich will das Geheim⸗ nis verraten, ſagte er.„Früh um 7 gebe ich meine erſte Stunde; und das geht feſt ohne Unterbrechung ſo fort, den ganzen Nachmit⸗ tag. ja ich habe ſogar einige Abendſchüler. Abet ich verſäume keinen Tag. um 5 aufzuftezen und mich am Sonnenaufgang zu erquicken, wenn möglich einen lleinen Spaztergang damit zu verbinden. Das At mir ſeit Jhrzehnten liebe, unenibehrllche Gewohnheit geworden, mviſten meine Friſche!— 5 80 l hinwiederum in meinem Vekauntenkreiſe eine Frau in mittteren Jahren, die brlagt erſtaunlich viel ſertig. Sietzt man ſie zo flink und geſchickt im Haus Wirtſchafken ſo denkt man leicht: Das iſt gewiß eine Nur⸗Hansfrau. unzugänglich für alles„Höhere!; und gie macht in der Tat einen recht ſchlichten Eindruck. Aber ich habe dieſe Frau in großen Verlanumlungen geſehen wo ſie furchtlos in die Dekatte eingriff, ein Meuſch nat prachtvoll weitem Blick und mrütterlich tem Herzen fürs Volf. Als ſie ſo glänzeno., d. h. friſch bon der Leder weg, redete, bärte ich jemand neben mir ſagen: na, die möchte ich mal in ihrem Hauzsbalt ſehen.— der arme Mannt Und ein andermal, als ich an ihrem Haus vorbeiging, hörte ich drin Wunderſchön ſpielen und ſingen; und ich erfuhr, daß ſie es wer, die miit ihren Kindern muſizierte, die ſie katſächlich— denn ſie war ſeloſt hochkünſtleriſch gebildet— in der Muſik ausbildete.— Was iſt das für eine merkwürdige Fran! hatte ich geſtaunt, und die erſte beſte Gelegenheit benrtzt, ſie nüher kennen zu „Wie bringen Sie nur alles in Ihren Tag?“ hatte ich ſie ſtaunend„Ia, lachte ſie ⸗darüber daden ſich ſchon viel Dienſchen den Kopf zerbrochen. Ich will Ihnen mein Gebeimmnis jagen Ich bin Frühnufſteßherin, ich din aber auch— Früghzubett⸗ geherln. Schtaf muß ich daben, wündeſtens—3 Stunden vor Mitternach! Aber wenn s zu dauimern beginnt, werde ich munter wie Nachdars Gockel; here ihn jeden Morgen früh krühen, und ein zweiter antwortet art. Gockel, dente ich. ich bin auch gleich ſo weit. Zieht dann die Morgenröte am Himmel auf, genieße ich it ganzem Herzen dieſe ſchönſte Tagesſtunde. Sehen Sie. Leete e, iſ es, das wie nichts anderes mehr Segen auf mich ausſchülttet. Von den 24 Stunden, die jeder Tag leider nur hat, nehme ich mir dieſe eine Frühmorgenſtunde, ganz allein — mich. ir Frauen ſind eben mehr denn je in Gefahr, im 1 Aulte icken. Meine gange Kraft gehört der Jamiſie, ober — sb8 kaus ich den Feiertag der Seele nicht miſſen; dirſe eine Stunde muß mir Kraft und FBriſche 8 die 2à anderen kapfer zu ertragen. Orbnung im Haus, und Kinder ver⸗ kangen unendlich diel von der Mutter, aber wenn wir Frauen nur Hausarbeit lelſten, fahre⸗, jahrzehntelang, jeden Tag unſere 16—14 Stunden, ſo uns einer ſchlecht geölten Maſchine,— ſie—2 um En in Menſchenklad, beſonders aber eine Frau, iſt doch immer noch ein kunſtvofleres Gebilde als jelbſt die komplizierteſte Maſchine: Oel, Del muß her, ſonſt verſagen wilr. Reiſen und Vergnügungen kann 1 nicht leiſten, die nüßzen auch nur vorübergehend, aber wus die große Mutter Natur uns kleinen Menſchenmültern bletet, das nehme ich dankbar ent⸗ gegen“— Und wie nützen Sie dieſe Stunde aus?“ frage ich. Sie ſt lange ſinnend vor ſich hin. + ruh g ſagen. * Ge: ich habe eine„heimliche— ſeit meinen Kinder⸗ tagen— alſo ungefährlich. Das und Wiſfenſchaft. Ich Hälle brennend gera ſtadrert. Die en ich. Aber ich hatte eine harte Jugend, und alle Ausſicht war mir verbaut. ichher be ich meine Kinder großgezogen. Solange ſie klein waren. — ich oft wocherlang keine eigene„Morgenſtunde“ und litt Darunter; aber num ſie größer und ſeldſtündiger werden, falle ich in meine alie„Kindertorheit ſck. ich werde wieder„ich ſelber“, nicht nur allfergende Haush n und Wiriſchafterin. Da der dauze Tag heute die Hausfrau in Anſpruch mimmt und ſie abends zu müde und abgeipanmt iſt für geiſtige Dinge, vette ich mir die eine Morger ſtunde Ich rolll Ihren ganz offen ſagen, was ich da treibe. Ich hole gumeiſt Studien nach, die an meiner Maunßenner Frane — ſoziale, vor aſlem pädotzegiſche Bücher. Wir 8———— 2— Neo heube das Stimmrecht, wir ſollen über die Geſchicke von olk und Land miiberaten: wie aher können wir die Gegenwart verſtehen ohne die den tniſſe? Ich beneide 50 und jelbſt⸗ aerbsilie N darſ:—+. Wir bewahrt haben, Volk und mitzulernen und uns weiterzubilden, ganz gleich, ob sir ein paar Falſen und ein paar graue Haare haben. Berta Weimarer Frauentagung des 6. D. N. Die Angeſtelltentagung des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtell⸗ in Weimar hatte eine beſondere Frauentagung vorgeſehen. Es 8 verſchiedene—*— Vorträge ſtatt. Ueber die gewerk. ſchaftliche Betätigung der Frau ſprach das Bundesvorſtandsmitglied äulei Die dednerin ſchilderte, wie das Streben der Frauen zur Bildung von Berufsorganiſationen führte. Die Weimarer Verfaſſung habe die ſonders anerkannt Die weiblichen Angeſtellten hatten, da ihnen die Gleichberechliaung in Staat und Wirkſchaftsleben alſo zugeſichert worden ſei. heute keinen Grund mei ſich in Frauenorganiſationen, deren Hauplaufgabe die Erringung dieſer Gleichberechtigung iſt, ab⸗ zufondern. Das bedeute einen Kampf cegen Windmüßlenflügel und eine üülterung koſtbarer Kraft. 3ꝙ der Angeſtellten verfechte falgende beſon⸗ dere Frauenforderungen: 1. Die Gleichberechtigung im Wirtſchafts⸗ leben: 2. die volle die——— dung für beide Geſchlechter; 4. gleiche Lohn⸗ Arbeitsbedingunge bei Arbeitsleiſtung In dieſen Forderungen gebe der G. D. A. ſeinen weiblichen Mitgliedern ein reiches Betätigungsfeld. Er habe als Eingeitsorganiſalion aller Angeſtellten die Notwendig⸗ keit der Arbeitspflicht jedes einzelnen Staatsbürgers voll mid ganz erkannt und fordere darum, daß alle Hemmmiſſe und Schranken, die der Betätigung der Frauen in Staat und Wirtſchaftsleben als Ueber⸗ bleibſel vergangener Zeiten noch im Wege ſtehen, fallen. Die Frauen müßten jetzt den Beweis dafür führen. daß ſie große Gemeinſchafts⸗ gedanfen müdenken und erlehen können, daß vor Aufgaben, deren Größe wir vorerſt auch nur ahnen, hoffend, daß wir wie jene es verſtehen werden, den Frauen das als Erbe abzuliefern, was ſie füir ihre Zeit einſt nötig n Werden * der Frauen im G. D. A. faßte einſtunmig felgende Entſchließung: Die Weimarer Frauentagung des Gewerkſchaftsbundes der An⸗ geſteilten gibt ihrer Ueberzeugung Ausdruck, duß nur die gemeinſame Arbeit von Männern und Frauen auf wirtſchaftlichem, ſozialem und kulturellen Gebiet die fortſchritkliche Entwicklung des dewſchen Au⸗ geſtelſtenſtandes zu fördern in der Lage iſt. Sie ſieht im Gewerk⸗ ſchaftsbund der Angeſtellten(G. 2..) die einzige Afation, Die in verſtändnispoller Weiſe dem Geiſt der Jeit Rechnung krügt. durch Amerkennung der Frauen als gleichberechtigte Mitarbeiterinnen auf ollen Gebieten. Die Frauentagung begrüßt die im Programm des G. D. A. niedergelegten beſonderen Franenforderungen und Hält es für ihre Aufgabe, ſich durch Aufklärungsarbeit für deren volle Ver⸗ wirklichung einzufetzen. Erwerbsmöglichkeiten Der Kölner Fachzeitſchriſt„Das Hotel“ entnehmen wir fol⸗ nde Ausführungen: 2 Töchtern guter Mittelſtandsfamiſſen bieten die Hotelbetriebe manche Erwerbsmöglichteit. Sind die Mädchen inellt⸗ gent, wirtſchaftlich veranlagt und haben ſie die nötige Energie. ſich dem unteren Perſenal geßenüber durchzuſetzen, ſo können 55 als Wirtſchafterin, als Etagen⸗ oder Aeennrernen. als daffee⸗ köchin, als ſogen. Kalte Mamſell, als Aufſeherin der Wäſcheabteilung und der Wäſcherei, als Bonkontrolleurin, als Kaſſiererin, als Steno⸗ iſti ũ 8 ne und einträgliche Stellungen Bi I. e den de en e de ee e genannten verantwortlichen Poſten mit gebildeten Damen zu beſetzen und Dieſe werden gut behandelt Jowie entfprechend bezuhlt. Die mei⸗ i rneres gutes Forkkommen getan zu haben. Hier reten 1 13—— in den größeren Städten in Wettbewerd mit Jahl⸗ reichen Konkurrentinnen! Viele wiſſen auch nicht. daß die der Schreibmaſchine nicht von jedem Mödchen ausgehalten wird.—80 vöſe und Blutarme verſagen meiſtens ſchon nach kurzer Seit. uch die Hotelbetriebe bieten in den vorgenemnten Poſten Beſchäfugung, die mindeſtens ebenſo anregend und befriedigend dſt wie die Arbeit urgf dem Schreibſtuhl, ihr gegenüber aber noch den Vortes Bietet, daß dieſe Stellungen meiſtens mit voller Berpflegung und Wednug verbunden ſind. Der Wert dieſer Vergünſtigung— heulzutage ſaſt uuiſchatzbar— wird noch viel zu häufig verkaunt. —