Montag, 16. Olctober Mann Bezugspreiſe: Ju Mmaundeltm und Umgebung meuatuch Jonoml“ 1922— Nr. 476 Angeigenpreiſe: Sei verauszgaßlung die kl. Zelte mk. 30.—. Skellengef. u. gam'ſieu-Ntnz. 200% Rachl. Reklamen mk. 120.— luß: mittagdlatt vorm. 8½ Uhr, Abenddl. nachm. /euhr. Rür fengelgen an beſtimmt. Cagen, Stellen.Ausgaben . keine ern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſrei ins Baus gebracht Mart 380.—. durch die dont dezotzen 4 4 viertati. Mari 600.—. Einge lnummer Mk..0. poſtſcheckronte BRunahmeſch Ar. 17800 Ratierute in Gaden und Ur. 2017 Lundwigshafen am Ndein. Hauptgeſchäftonelie E 6. 2. Seſchüfts ⸗ nebanſtelle verantwortg. ub neckarvorſtadt. Walebefneaße kRummer 6. gernſpeecher ſeßrumgen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. nummer 7030, 7031, 702,%, 7044, a8. Celegramm-Roreſfe: oder beſchränkte Nus gaben oder für verſpätete Rufnahme Seneralanzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwötümal. don Rnzeigen. Ruftrüge durch Fernſprecher ohne Sewühr. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cochnik. Geſetz und Recht. Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen-Jeitung und Mannheimer Muſik-Jeitung. Die politik der engliſchen Regierung Aoyd Seorge verteidigt ſeine politik Lloyd George hatte nach ſeiner Rückkehr nach London eine einſtündige Unterredung mit dem über die 5 innere Politik und die Orientfrage Hierauf wohnte er der Sitzung s Kabinettsrates bei, der ſeine Sitzung um halb zwei Uhr aufhob, nachdem beſchloſſen worden war, mit der franzöſiſchen und eng⸗ liſchen Regierung in Unterhandlungen über die Orient⸗ frage zu treten. Der franzöſiſche Geſandte hatte im Foreign Office eine längere Unterredung mit Lord 22+5 über die Durch⸗ rung des Abkommens von Mudania. Lloy George begab ſich — nachmittag in Vegleitung mehrerer Parteiführer nach Man⸗ er. Dort hielt er eine Rede, in der er u. a. ſagte, das engliſche Volk glaube nicht, daß die engliſche vorſätzlich verſucht hätte, England in den Krieg zu ſtürzen ie Regierung habe nichi Krieg, ſondern geſtiftet. Die Regierung habe dreierlei bezweckt: 1. die Freiheit der Meerengen für den Handel aller Nationen zu ſichern, 2. zu verhindern, daß der Krieg nach Europa übergreife, 3. zu verhindern, daß in Konſtantinopel und Thrazien ſich das Schauſpiel unbegreiflichen Schreckens wieder⸗ hole, wie es Klein⸗Aſien während der letzten 7 Jahre habe. Die Bedeutung der Meerengen hervorhebend, führte Aoyd Gorge aus, ſie ſeien die einzige Zugangsſtraße zum Schwarzen Meere, wo in der Kriegszeit ein Ueberfluß an Rohſtoffen und Lebensmitteln vorhanden eweſen ſei. Ein Drittel des Handels 200 Teiles der Welt ſei ſtets von britiſchen Schiffen durchgeführt wor en. Die Meerengen ſeien lebenswichlig für England und die Menſchheit. Die britiſche Regierung könne ſie nicht ſperren laſſen, ohne da⸗ mit den größten und wichtigſten Preis aus den Händen zu geben, n England mit ſeinem Siege über die Türkei im Weltkriege da⸗ dongetragen habe.— Was würde geſchehen, wenn die Türken, die ſetzt ſiegestrunten ſeien, ohne bewaffneten Wideſtand zu finden, den Vosporus überſchritten und nach Konſtantinopel ſowie Thra⸗ zien gegangen wären. Das hätte Krieg bedeutel. der Welk⸗ krieg habe ſozuſagen auf dem Balkan begonnen. Nachdem ſowohl die Marine⸗ als auch die militäriſchen Ratgeber r Regierung erklärt hätten, daß die Freiheit der Meerengen für den friedlichen Handel nicht geſichert werden könnte, wenn nicht beide Ufet gehalten werden. Wäre England beſcheiden hinter Frankreich hergegangen, dann hätten die Kemaliſten Tſchanak beſetzt und bald die Meerengen überſchritten. Man wiſſe, was ein Verſuch, ie Türken wieder herauszubekommen, bereits einmal gekoſtet habe. Unter Beifall erklärte Llond George weiter, es ſei ſetzt nicht nur ein unblutiger Friede geſichert, ſondern ein Friede, deſſen Großbritannien ſich keineswegs zu ſchämen brauche. Er habe ſeine jetzige Stellung nicht geſucht. Volle drei Jahre ſei er beſtrebt geweſen, zurückzutreten, er habe Bonar La w ebeten, die anzunehmen, dieſer habe ab⸗ lehnt. Zu Beginn dieſes Jahres habe er Chamberlain vorge⸗ chlagen, daß er als Führer der Mehrheitspartei das Amt über⸗ nehme und habe ihm jede Unterſtützung a6 c falls die Regie⸗ rungspolitik pazifiſtiſch ſei, keine reaktionäre Geſetzgebung erhalte und der iriſche Vertrag durchgeführt werde. Die La ge Englands und der Welt ſei 0 auf Partei- oder perſönliche Manöver einlaſſen könne. Wenn er in ner Stellung, die er übernommen habe und in der er beharren werde, als Menſch in die Wildnis getrieben werde, ſo werde er ſtets mit Stolz daran denken, daß es ihm möglich geweſen ſei, mit rſtützung ergebener Kollegen in der Schickſalsſtunde der briti⸗ ſchen Nation keinen ſchlechten Dienſt geleiſtet zu haben. Er werde ſtolzer als je auf die Tatſache ſein, wenn dies der letzte Tag wäre, an er ſein Amt innehabe, daß es ihm in den letzten Tagen heiner Premierſchaft möglich geweſen ſei, die Macht des großen ritiſchen Reiche anzurufen, um es vor unbeſchreiblichem recken zu ſchützen, und daß tauſonde von Männern, Frauen 5 Kindern, die auf das Wort Frank. eichs, Italiens und Groß⸗ Tlanniens vertrauten, jetzt Gott dankten, daß Großbritannien reue gehalten habe. Die nächſte Aufgabe ſel ſetzt die a Pazifizierung der Maflonen beler Aufaabe furchtlos und entſchloſſen widme, vorausgeſetzt, daß mzekeine für das Land dauernd ſchädliche Maßnahmen ergreſfe, dieden ſte reaktionär oder revolutionär ſein. Jeder Regierung, die degengesen nicht verfolge, werde er mit aller ſeiner Macht ent⸗ en. bli Die Schlußworte Lloyd Georges, in denen er einen Aus · gärt auf die Zukunft gab, waren verſchiedenen Deutungen ju⸗ ſcgch. Nachdem Lloyd George ſeine Stellungnahme näher um⸗ nſeben hatte. fuhr er wörtlich fort:„Ich beabſichtige, bei dieſer Wiſchmuung zu verbleiben und, wenn ich infolgedeſſen allein in die innte geireben werde, ſo werde ich mich ſtets wil Stolz daran er⸗ lich an, es mir dank der Unterſtützung ergebaner Kollegen mög⸗ nicht eoweſen iſt, in dunklen Stunden unſerer Geſchichte der Nation Llo ˖ c3 unbeträchtliche Dienſte zu leiſten.“ Dieſe Stelle der Rede 10 Georges wird, wie Reuter bemerkt, dahin ausgelegt, daß ur George, ohne es zu beabſichtigen, in mächſter Zeit Naden treten will, ſobald die Auflehnung der Unioniſten an ehnung gewinnt. don Per„Evening News“ verbreiten auf Grund von Mittellungen ung: erlonen, die die Rede Lloyd Georges anhörten, folgende Deu⸗ „oyd George beabſichtigt, entweder zurückzutreten oder eine bidenbarkei mit ihm ſelbſt als Mittelpunkt zu Das programm Braòburys Elr—0 Der„Petit Pariſten“ glaubt zu wiſſen, daß der Entwurf Bradburys folgende drei Punkte enthäll: 5 gazAufhebung aller Barzahtungen während Oläubdere und ihr Erſatz durch langfriſtige Wechſel, die jedem ſtehendorland einzeln überreicht und von dieſen mit den ihnen zu⸗ Mitteln eingebracht würden. 2 eben felſt Vezug auf die Sachleiſtungen würde Deutſchland Amech alls Wechſel ausgeben, die von den Ländern, die auf Sachleiſtungen haben, angenommen würden. Deutſch⸗ u ernſt, als daß irgend eine Regierung ſich Er werde mit aller Macht ſede Negierung unterſtützen, die ſich 11 land würde dieſe Wechſel durch ausländiſche Banken einlöſen laſſen, ſo daß die deutſchen Fabrikanten mit ausländiſchen Deviſen ent⸗ ſchädigt würden, ohne daß es nötig wäre, neue deutſche Banknoten auszugeben. 3. Um die Mark zu ſtabiliſieren, ſoll beſchloſſen werden, die Verwendung der Papiermark im internationalen Handel zu reduzieren und ſie durch Goldmark zu erſetzen. Es handle ſich darum, Deutſchland einerſeits jeder Barzahlung während 5 Jahre zu entheben und andererſeits die Papiermark in den meiſten Fällen durch Goldmark zu erſetzen Nach einer Meldung des„Temps“ ſoll die Reparationskom⸗ miſſion reorganiſtert und ihr Sitz nach Verlin verlegt werden. Begründung In der Begründung des Bradburyſchen Vorſchlags heißt es unter anderem: Der Plan einer Stabiliſierung der Mark durch den Verkauf von Gold zu einem feſtgeſetzten Preis iſt nur möglich, wenn die Reichsbank der Verpflichtung enthoben wird, neue Kredite zu ſchaffen durch die Zwangsdiskontierung von Schatzbonds, die lediglich zur Deckung dr Regierungsausgaben dienen. Nach der Anſicht Bradburys ſteht man vor der Wahl, entweder die Bar⸗ zahlung völlig und die Sachlieferungen faſt völlig für einen be⸗ trächtlichen Zeitraum aufzuheben oder aber eine Regelung zu tref⸗ fen, die der deutſchen Regierung Einnahmen zur Deckung ihrer Ver⸗ pflichtungen aus dem Friedensvertrag verſchafft, ohne die ſchwe⸗ bende Schuld zu vermehren. Bradbury ſchlägt vor: Die Gläubigermächte erklären ſich bereit, Macht zuſtehenden Betrages zu garantieren. Die Mächte mit Anſpruch auf Barzahlungen nehmen an deren Stelle die auf fünf Jahre ausgeſtellten Bonds und handeln ſie unter eigener Garantie. Diejenigen Mächte, die Sachleiſtungen beziehen, geben ihre Garantie für deutſche Bonds in Höhe des Wertes der Lieferungen. Die deutſche Regierung hat ſelbſt das Recht, dieſe Bonds zu handeln. Die Bonds wären in Gold, oder in der Währung des garantierenden Staates zahlbar. Die Kommiſſion würde ſich das Recht vorbehalten, zu verlangen, daß die Koſten der Sachlie⸗ ferungen zum Teil vom deutſchen Budgeterhoben würden. In dieſem Falle hätten die Mächte, die Sachlieferungen er⸗ halten, die Bonds nur in prozentualer Höhe des nicht vom Budget erhobenen Geſamtbetrages zu garantieren. Die Regelung wird zunächſt für zwei Jahre wirkſam ſein. Die Reparationskommiſſion hat jedoch das Recht, ſie nach Maßgabe der Notwendigkeit auf weitere zwei Jahre zu perlängern. Die alli⸗ jerten Regierungen würden erſucht, ſich zu verpflichten, vor Erlöſchen der Regelung die Geſamtfrage der deutſchen Zahlungsverpflichtungen auf Grund des Friedensvertrages einer Prüfung zu unterziehen, um ſie dauernd der deutſchen Zahlungsfähigkeit anzupaſſen und ihre Liquidierung mit Hilfe einer Reihe von ausländiſchen Zahlungsmit⸗ teln in die Wege zu leiten. Der Plan Bradburys faßt die endgültige Regelung der Frage der interalliierten Schulden zugleich mii der Regelung der deutſchen Verpflichtungen ins Auge und empfiehlt den alliierten Regierungen, die Möglichkeit ſo⸗ fortiger Arrangements zu prüfen, um die Schwierigkeiten zu löſen, die ſich zwiſchen heute und der allgemeinen Regelung ergeben könnten. Der beherrſchende Gedanke dieſes Planes. die Einſtellung der durch den Friedensvertrag vorgeſehenen Zahlungen zu ver⸗ meiden, wodurch den Budgets der alliierten Länder ernſte Unge⸗ legenheiten bereitet würden. Zu glelcher Zeit ſoll auch Deutſch⸗ land Erleichterungen erhalten, die ihm geſtatten wür⸗ den, durch Kredit ſeine eigene Währung und ſein Budget wieder aufzurichten, jedoch ſollen die Ueberſchüſſe der Garantien nur zu einer vorübergehenden Regelung dienen, die n en die nötige Zeit läßt, um ſein Steuerſyſtem dem geſunkenen Geldwert anzupaſ⸗ ſen und ſeinen Kredit wieder herzuſtellen. Der Plan hat nur Aus⸗ ſicht auf Erfolg, wenn die Deutſchland bewilligten Erleichterungen ſo bedeutend ſind, um den Ausgleich des Budgets zu ermöglichen, und Deutſchland ſie wirklich den Zwecken dienſtbar macht, für die ſie beſtimmt ſind. Franzöſiſche Kritik Der Plan Bradburys wird von der franzöſiſchen Preſſe wenn nicht abgelehnt, ſo doch ſtark kritiſiert. Die Gründe, die ſeine nannehmbarkeit und Wirkungsloſigkeit dartun ſollen, faßt„Eſcho de Paris“, offenbar beeinflußt, wie folgt zuſammen: 1. Der Plan Bradburys zerſtöre endgültig das, was von der finanziellen Solidarität der Allijerten noch übrig geblieben ſei. 2. Er zerſtöre die Sachlieferungen, weil die Länder, die ſie zu empfangen wünſchten, gezwungen wären, ſie zu bezahlen. 3. Mit Hilfe des Planes könne man nicht dazu gelangen, die Mark zu ſtabiliſieren, weil notwendigerweiſe das Deutſche Reich, nachdem man das Vertrauen in die Zukunft ſeiner Währung wieder⸗ hergeſtellt habe, gezwungen iſt, innere Anleihen in Papiermark ab⸗ zuſchließen, die in Goldmark wieder rückzahlbar ſeien. Bei der vorgeſchlagenen Kombination würde das Publikum ſich beeilen, ſeine Papiermark gegen die verfügbaren Goldſummen umzutauſchen, wo⸗ durch kein Ergebnis erzielt werde. 4. Der Plan ſchiebe die Regelung der interalliierten Schulden ad calendas Sraecas auf und beſtimme nicht ihre Regelung. Er ſtelle jedoch den gefährlichen Grundſatz auf, daß die Gläubigerſtaaten durch die erſten Zahlungen Deutſchlands bezahlt werden ſollten. 5. Er zerſtöre den Londoner Zahlungsplan vom Mal 1921 und ſtelle nichts Präziſes an ſeine Stelle Der»Petit Pariſieg“ ſagt, der weſentliche Mechanismus ſei das Syſtem der deutſchen Bons, die im Austauſch gegen Sachlie⸗ ferungen ausgeſtellt, von den aus die Lieferungen Nutzen ziehenden Ländern garantiert werden ſollten. Da Frankreich bald die einzige Macht ſei, die Sachlieferungen erhalten werde, ſcheine das zu be deuten daß Frankreich ohne die geringſte Gegenleiſtung allein BVons dieſer Art garantieren müſſe. Werde Deutſchland zahlungsunfähig, dann werde Frankreich die deutſchen Lieferanten bezahlen müſſen. Es genüge, dieſen Widerſpruch feſtzuſtellen, um zu begreifen, daß der Plan nicht angenommen werden könne. Das Journal“ ſagt: Unter ſeinem eleganten Gewebe verſteckt der Entwurf Bradburns ein neues Manöverderengliſchen Politik, die ſeit Jahren der franzöſiſchen in der Reparationsfrage entgegengeſetzt war. Man findet in dieſem Entwurf keine Spur mehr von Kompenſationen, die uns England in den letzten Jahren für unſere Konzeſſionen in der Reparationsfrage verſprochen hat. die deutſchen Schatzbonds in Höhe des jeder betreffenden. Rommuniſtiſche Nusſchreitungen in Berlin f Sturmangriff auf den Jirkus Suſch (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) 5 OBerlin, 16. Oktober. Die zügelloſe Hetze der Kommuniſten, die durch die„Rote Fahne“ ungehemmt und ungehindert zum Bürgerkrieg aufgefordert hat, kann ihren erſten blutigen Erfolg verzeichnen. Aus Anlaß der Verſammlung. zu der am geſtrigen Sonntag vormittag der„Bund für Freiheit und Ordnung“ nach dem Zirkus Buſch gela⸗ den hatte, iſt es zu ſchweren Kämpfen gekommen, bei denen ein Ar⸗ beiter und ein Unterwachtmeiſter getötet, ein anderer Polizeibeamter auf den Tod verwundet und außerdem noch 20 Zivilperſonen mehr oder weniger ſchwer verle gt worden ſind. Das erſte Geſecht iſt bereits 8 Uhr früh geliefert worden, und es ſcheint ſo, als ob die Polizei daran nicht ganz ohne Schuld geweſen wäre. Trotzdem die Sprache der„Roten Fahne“ von einer aufwüh⸗ lenden Eindeutigkeit geweſen war, waren nur 6 Polizeibeamte zur Stelle. Der Bund für Freiheit und Ordnung hatte einen ſogenannten Saalſchutz geſtellt, 200 Mann, die gegen 8 Uhr anrückten, um die Zugänge zum Zirkus Buſch zu ſichern. Aber um die gleiche Zeit marſchierten auch weit zahlreſchere kommuniſtiſche Sprengkolonnen auf, und nach dem üblichen homeriſchen Geſchimpfe wurde plötzlich ein Sturmangriff auf die Zugänge zum Zirkus Buſch gemacht. Mit Dolchen, Schlagringen, Gummi⸗ knüppeln, Stöcken und Zaunlatten wurde auf den Saalſchutz des Bundes füt Freiheit und Ordnung, aber auch auf harmloſe Pafſanteneingehauen. Von der Gegenſeite ſuchte man ſich, ſo gut es eben gehen mochte, zur Wehr zu ſetzen und ſo kam es zu einem einſtündigen Gefecht, deſſen Zentren der Zirkus Buſch und der bald von den Kommuniſten beſetzte Bahnhof Börſe waren. Die 6 Schupobeamten waren im Handumdrehen entwaff⸗ net. Ein Unterwachtmeiſter erhielt mit ſeinemeigenen Sei⸗ tengewehr einen Herzſtich, an dem er alsbald verblutete⸗ Einem andern Poliziſten wurde der Schädel geſpalten. Ein⸗ zelne Le u ie des Saalſchutzes, die den Kommuniſten in die Hände fielen, würden halb tot geſchlagen, ihrer goldenen Uhren, Brieftaſchen und anderen Wertgegenſtünden beraubt(]) und nahezu bis aufs Hemd enttleidet.„ Nach einer halben Stunde rückten 30 Schupobeamte zur Hilfe an. Auch ſie waren gegen die tobenden Menſchen machtlos. Ein Berſuch des Kommandeurs, Rabfahrerpatrouillen auszuſchicken, miß⸗ lang, weil die Kommuniſten die Patrouillen anhielten und ihnen die Räder ſtahlen. Der Kampf, bei dem auch Ziegelſteine von be⸗ nachbarten Neubauten als Wurfgeſchoſſe dienen mußten— die kom⸗ muniſtiſche Jugend erwies einen rührenden Eifer im Heranſchaffen dieſer Munition— wurde immer erbitterter. Endlich rollten um 9 Uhr mehrere Laſtwagen mit Schupobeamten an und nunmehr ge⸗ lang es, die Kommuniſten zurückzudrängen und auch den Bahnhof Börſe zu räumen. 8 Nach Schluß der Verſammlung des Bundes für Freiheit und Ordnung, die in aller Ruhe verlaufen war, und in der die Teilneh⸗ mer in geſchloſſenem Zuge, von Polizeibeamten geſchützt unter Ab⸗ ſingung des 1 er e den Linden abzogen, kam es dort und in der Dorotheenſtraße zu neuen Zuſammenſtößßen— Wieder ſielen die kommuniſtiſchen Rohlinge über harmloſe Paſſanten her und namentlich die zur Feier der Rektoratsübergabe nach der Univerſität ziehende Studentenſchaft erregte wegen der Fah⸗ nen und des bunten Wichſes den Zorn der Haufen. Erſt nach und nach gelang es der Polizei, den Platz vor der Univerſität zu räumen. Die„Politiſch⸗parlamentariſchen Nachrichten“ geben auf Grund von Erkundigungen an amtlicher Stelle folgende Darſtellung: Schon vor 8 Uhr kamen etwa 500 Arbeitsloſe vor den Zirkus Buſch. Gleich darauf traf ein kommuniſtiſcher De⸗ monſtrationszug vom Bülowplatz ein, dann erſchienen mehrere kom⸗ muniſtiſche Trupps mit roten Fahnen und der„proletariſche Geſund⸗ heitsdienſt'. Eine kommuniſtiſche Sanitätsorganiſation war in der Freitag Abendausgabe der„Noten Fahne“ für Sonntag früh 8 Uhr nach einem Lokal zu einer wichtigen Ausſprache vollzählig zuſam⸗ menberufen worden. Von dieſem Lokal aus wurden ſie nach der am Zirkus Buſch gelege⸗ nen Burgſtraße geſchickt, wo im Flur eines Hauſes eine fliegende Sanitätswache eingerichtet wurde. Die Störung der Verſamm⸗ lung war am Freitag abend in einer kommuniſtiſchen Funktionär⸗ verſammlung ausdrücklich beſchloſſen worden und auf dieſen Beſchluß gehen die Aufrufe in der Roten Fahne zurück: Für die Methodc der kommuniſtiſchen Aktion iſt charakteriſtiſch, daß der feſtgenonanene Obmann des Obdachloſenaſyls ausgeſagt hat, daß die Aſyliſien von der kommuniſtiſchen Partei zur Teilnahme an dieſer Aktion beſon⸗ ders aufgeboten worden ſeien. Aus den von den Kommuniſten für Obdachloſe geſammelten Geldern hat der Obmann des Aſyls 200 ,, die übrigen Leute je 20 erhalten. Der Obmann ſowie die Geld⸗ geber wurden feſtgenommen. Insgeſamt ſind 100 Perſonen feſtgenommen worden, meiſtens Mitglieder des proletariſchen Ge⸗ ſundheitsdienſtes. Der größte Teil wurde nach Feſtſtellung der Per⸗ ſonalien wieder entlaſſen, doch nicht die Anſtifter der Unruhen, z. B. der Leiter des vroletariſchen Geſundheitsdienſtes ein Herr Deutſch⸗ mann. Der Polizeipräſident hat eine Belohnung von 500 000 mark ausgeſetzt für Angaven der Anſtifter der kommuniſtiſchen Aktion, die Beteiligten an den Gewalttaten und die Totſchläger. Gegen die⸗ jenigen, die die kommuniſtiſche Aktion inſzeniert haben, alſo auch die „Rote Fahne“, wird das Strafverfahren wegen Landfriedens⸗ bruch und Aufforderung zu ſtrafbaren Handlungen eingeleitet werden f Anderen Darſtellungen eninehmen wir noch: Gegen 8 Uhr ſchon hatten mehrere Kommuniſten ſich gewaltſam in den verſchloſſenen Zirkus Buſch Eingang zu verſchaffen gewußt. Dort hauſten ſie wie die Wilden, warfen alle Tiſche und Stühle durcheinander, verſperr⸗ ten die Eingänge und zertrümmerten die Fenſterſcheiben. Bei den Straßenkümpfen, bei denen von linsradikaler Seite mehrere Tauſend —— ———— 2. Seitke. Nr. 476 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Montag, den 16, Oktober 1922 Perſonen beiderlei Geſchlechts aufgeboten wgren, machten ſich immer wieder 8 ruſſiſche Glemente bemerkbar, die durch Zurufe und Anweiſungen die oftmals zurück⸗ weichenden Kommuniſten zu neuen Taten gufſtachelten, ihnen auch Geld, Tabak und Zigaretten zuſteckten Die Zahl der feſtgeſtellten Toten hat ſich inzwiſchen um einen vermehrt. Auch der Poliziſt, dem der Schädel eingeſchlagen worden war, iſt inzwiſchen ſeinen Verletzungenerlegen. Man ſchätzt die Zahl der Verletzten auf mehrere Hundert. Genaues läßt ſich einſt⸗ weilen noch nicht ermitteln, weil die Kommuniſten die Vorſicht ge⸗ habt haben, ihre Verletzten ſofort fortzuſchaffen, vermutlich weil dieſe von einer Bekanntſchaft mit der Polizei aus leicht erklärlichen Grün⸗ den zu fürchten hatten. Die Urteilsbegründung im Nathenau⸗ Mörderprozeß— 52 N S Leipzig, 15. Oktober. Aus der Urteilsbegründung in dem Peodgh gegen die Rathenau⸗ Mörder vor dem Staatsgerichtshof, die der Vorſizende verlas, ent⸗ nehmen wir: Eines der fluchwürdigſten Verbrechen, die die Ge⸗ ſchichte kennt, iſt Gegenſtand der Verhandlung des Staatsgerichts hofes geweſen, eines der edelſten Menſchenleben iſt vernichtet worden. Rathenau wäre der Mann geweſen, uns von den non innen und außen drohenden Gefahren zu befreien. Die beiden Männer, die dieſen edlen Mann auf Grund eines vorbereiteten Planes ums Leben brachten, haben ſich ſelbſt gerichtet. Nux der ungeheuren Verbitterung der Bevölkerung über ihre feige Tat iſt es zu danken, daß ſie nach monatelanger Verfolgung endlich geſtellt merden konnten. Es mußten ſchwere Strafen. werden, um in der Zukunft ſolchen Untaten vorzubeugen“ Hinter den eigent⸗ lichen Mördern Kern und Fiſcher, die ihre Tat mit dem Leben büßten, erhebt ſich jedoch der Hauptſchuldige, das haßver⸗ zerrte Geſicht eines fanatiſchen Antiſemitismus, der mit allen Mitteln der Hetze und der Verleumdung— darunter auch mit dem Märchen von den„300 Weiſen von Zion“— junge Geiſter ver⸗ wirrt, ohne Rückſicht auf die Schädlichkeit die Mordinſtinkte in un⸗ klare Köpfe ſät. Möge der Opfertod Rathenau, der ſich all der Gefahren, die in feinem Amte lagen, bewußt war,— möge die Aufklärung, die durch die Verhandlungen vor dem Staatsgerichts⸗ hof geſchaffen worden 15— möge ſchließlich jeder, der nicht ganz verſteinerten Herzens iſt, mitwirken dazu, die perpeſtete Luft in Deutſchland zu reinigen. Hierzu trägt auch der Brief der ehr⸗ würdigen Mutter des ermordeten Rathenau an die Mutter des Angeklagten Techow bei. Bei der Beurteilung der Handlungen der Angeklagten, die überall nicht etwa, wie vielfach angenommen worden iſt, nach dem ſondern nach dem bisherigen Strafrecht zu er⸗ folgen hat, mußte ſich das Gericht auf den Standpunkt ſtellen, ſich nur an Tatſachen, nicht an bloße Vexmutungen zu halten. Daher iſt auch die Annahme abgelehnt worden, daß der Mord Rathenaus das Komplott einer organiſierten Mörderbande iſt, nach deren Anweiſungen jeder einzelne der Angeklagten, jeder zu einer beſtimmten Stunde, gehandelt hat. Zwar iſt die Möglichkeit vorhanden, daß eine ſolche Organiſation exiſtiert, aber bewieſen iſt nichts. Aber der Gerichtshof geht davon aus, daß der Mordplan bei Kern und Fiſcher entſtanden iſt. Es beſteht kein Zweifel, daß ein Mord vorliegt, daß die Tötung mit voller Ueberlegung aus⸗ geführt worden iſt. Es beſteht auch kein Zweifel, daß ſich alle Be⸗ teiligten dieſer Tatmerkmale bewußt waren. Ernſt Werner Techow hat volle Kenntnis von dem Mordplane Kerns gehabt. Der ältere Techow hat ſeine Bereit⸗ willigkeit als Automobilführer zu wirken, erklärt, er hat das Auto⸗ mobil für die Mordfahrt ausfindig gemacht, er hat die Maſchinen⸗ piſtole in das Auto gebracht, er iſt daher bei der Ausführung des Mordes bekeiligt geweſen.— auch durch die Heran⸗ bringung der Mörder an das Auto Rathenaus. Keinen Glauben berdient ſeine Angabe, daß es ſich nur um eine Probefahrt gehan⸗ delt habe. Dagegen ſprechen ſehr viele Umſtände, ſo die große Ent⸗ ſchloſſenheit, die Erklärungen Kerns zu Techow, das Wachen an der Villa Rathenaus, die kaltblütige Verfolgung des Rathengu⸗Auto⸗ mobils, insbeſondere die Anweiſung zur beſchleunigten Fahrt, ſonſt werde das Auto nicht mehr erreicht werden uſw. Uebrigens iſt es für die richterliche Beurteilung gleichgültig, ob in dieſem Moment Techow das volle Bewußtſein des Tatbeſtandes gehabt hat, da der Dolus der Beihilfe auch dann vorliegen würde. Das Gericht hat Beihilfe, nicht Mittäterſchaft angenommen. Der Staatsgerichtshof ſchließt ſich der Theorie des Reichsgerichts an, wonach es darauf an⸗ kommt. daß der Angeklagte die Tat als ſeine eigentliche betrachtet. Der Fall des älteren Techow liegt allerdings erſichtlich auf der Grenze. Der Plan des Mordes ſtammt von Kern, und es iſt die furchtbare Kehrſeite der in mancher Hinſicht ſo wertvollen alt⸗ Diſziplin, daß ſie Kadavergehorſam erzeugt, und das m verbrecheriſchen Anſinnen von Vorgeſetzten ſeitens Unter⸗ gebener kein Widerſtand entgegengeſetzt wird, wie ſich dies auch beim Kriegsverbrecherprozeß Boldt und Dittmar gezeigt hat. Im übrigen ſind die Umſtände der Tat die kenkbar ſchwerſten. Es handelt ſich um das gemeine Verbrechen des hinterliſtigen Meuchelmordes, und aus dieſen Gründen iſt auf die ſchwerſte Strafe, die erkannt werden konnte, auf 15 Jahre Zuchthaus erkannt worden. Das Verlangen der Verteidigung, die bürgerlichen Ehren⸗ rechte nicht abzuerkennen, muß abgelehnt werden. Die bürger⸗ lichen Ehrenrechte ſind allen Angeklagten, die zu Zuchthaus verur⸗ teilt worden ſind, zeitlich abgeſprochen worden. Ob antiſemitiſche Geſinnung überhaupt als Fttſche Motiv anzuerkennen iſt, iſt un⸗ erheblich, denn auch politiſche Verbrechen können ge⸗ mein und ehrlos ſein, das trifft hier zu. Es handelt ſich um eine unverzeihliche Schwäche, um eine Rückgratloſigkeit des Techow, 8 dem Anſinnen Kerns und Fiſchers. Es mag dahingeſtellt ein, ob die Drohung Kerns Techow mitbeſtimmt hat. Wenn Techow auch Angſt vor Gewalttätigkelten Kerns hatte, ſo liegt des⸗ wegen der Fall für ihn keineswegs leichter; denn von einem Not⸗ ſtand kann keine Rede ſein. Techow iſt ferner mit unglaublicher Leichtfertigkeit verfahren bei der Würdigung der von Kern vorge⸗ brachten Begründung. Techow war als Student verbummelt und hat ſich trotz ſeiner Jugend in politiſche Umtriebe hineinziehen laſſen. Das hat ihn zum Verbrecher gemacht. Auch bei Hans Gerd Techow liegt Beihilfe zum Mord vor. Er hat den Mordplan gefördert, er die beiden Mörder mit Stubenrauch und Günther zuſammengebracht. Er hat mit an den Beratungen im Ratskeller zu Steglitz teilngenommen, wo Kern ſeinen feſten Entſchluß zum Mord bekanntgab. Er hat ſich an den weiteren Beratungen und ſogar an den Beſprechungen betei⸗ ligt, die noch am Vorabend vor der Tat ſtattfanden. Er hat ſich allch bereit erklärt weiteres Material ge den Mord zu beſchaffen. Es kommt nicht darauf an, ob die falſche Automobilnummer wirklich zur Tat benutzt worden iſt. Tatſache iſt, daß der jüngere Techow eine falſche Automobilnummer mit und Tinte angefertigt hat. Das Gericht hat keinen Zweifel gelaſſen, daß bei ſeiner Früh⸗ reife dem moraliſch minderwertigen ſungen Mann die Einſicht in die Strafbarkeit ſeiner Handlungen nicht gefehlt hat. Bei der Schwere der Tat mußte auch bei ihm auf die geſetzmäßig höchſt zuläſſige Strafe erkannt werden, 0 im Hinblick-auf ſeine Jugend nicht auf Zuchthaus ſondern auf Gefängnis. Es liegt aber auch noch das Vergehen wegen Begünſtigung vor, weil er die Verbrennung der Automobilmützen veranlaßt hat. Das Gericht iſt überzeugt, daß dies nicht bloß im eigenen Intereſſe oder im Intereſſe ſeines älteren Bruders, ſonderp geſchehen iſt, um auch die eigent⸗ lichen Täter Kern und Feſcher der Verfolgung zu entziehen. Hier liegt eine ſelbſtändige Handlung vor, die außerdem noch mit drei Monaten Gefängnis geahndet werden muß. Günthers Verhalten charakteriſtert ſich von Anfang an als Beihilfe zum Mord, eine Beihilfe, die er ſelbſt nicht be⸗ ſtreitet. Er nahm an den Beſprechungen teil, er beſchaffte die Ga⸗ krage, er bemühte ſich um die Maſchinenpiſtole, er verſprach Geld zu beſchaffen, er trug die Maſchinenpiſtole in das Auto, er beſorgte die Reißfeder und die Tinte zwecks Anfertigung der falſchen Auto⸗ mobilnummer. Günther iſt, wie feſtgeſtellt, Pſychopath, aber trotz⸗ dem zurechnungsfähig, Günther hat ſich ferner der Begünſtigung ſchudig gemacht, wie das Gericht einwandfrei feſtgeſtellt hat Beil von Salomon liegt gleichfalls Beihilfe zum Mord vor. Er hat ſchon vor dem Juni im Verkehr mit Kern und Fiſcher geſtanden und aus den Aeußerungen Kerns entnommen, da ern den Mord an Nathenau plane. Salomon hat auch den Auftrag angenommen, zu dieſem Zweck einen Automobilführer zu beſchaffen. Alles dies beruht auf Ausſagen Salomons in der Vorunterſuchung. Das Gericht iſt überzeugt, daß Salomons Ausſagen in der Vorunter⸗ ſuchung den Tatſachen entſprechen. Zweifelhaft iſt die Sache bei Tilleſſen und Plaas. Der Staatsgerichtshof legt das geltende Geſetz dahin aus, daß derſenige, der von einem ernſten Vorhaben eines Verbtechens, eines Mordes, Kenntnis erhält, damit in die geſetzliche Verpflichtung hineinkommt, die Anzeige, die in dem Geſetz vorgeſchrieben iſt, zu erſtatten: es ſei denn, daß in einem Falle durch die weitere Entwicklung der Dinge die Anzeige völlig zwecklos werden könnte, nämlich, wenn es offen⸗ bar wird, daß der Plan des Verbrechens völlig aufgegeben und die Ausführung gänzlich ausgeſchloſſen iſt. Dann entfällt die Verpflich⸗ tung, weil die Anzeige keinen Zweck mehr hat. So liegt aber im vorliegenden Falle die Sache nicht. Tilleſſen und Plaas ſind voll⸗ tommen in den Mordplan eingeweiht geweſen. Das Gericht hat Tilleſſen geglaubt, daß er ſich bemühte, Kern den Mord⸗ plan auszureden. Andererſeits iſt die Aeußerung Tilleſſens als feſt⸗ ſtehend zu betrachten:„Wenn Kern den Plan ausführen will, kann ihn nichts daran hindern.“ Tilleſſen hat nichts getan, um das Verbrechen praktiſch zu verhindern. Ganz ähnlich liegt der Fall bei Plaas. Der Staatsgerichtshof hat daher Anlaß genommen, auch ihn nach§ 139 Str. G. B. zu beſtrafen. Die Angeklagten nahmen die Urteile gefaßt enigegen und wur⸗ den ſofort abgeführt. 55 Das Urteil wird in allen Kreiſen, in denen man unbefangen urteilt, als durchaus obſektiv und unparteliſch gewür⸗ digt werden. Man merkt der Abwägung der Strafen an die ein⸗ zelnen Angeklagten durchweg an, daß lediglich die Ergebniſſe der Beweisführung maßgebend geweſe ſind und daß außerhalb des Gerichtsſagles liegende Erwägungen nicht naltgeſprochen haben. Bei dem Hauptangeklagten, dem älteren Techo w, ſtand das Urteil auf des Meſſers Schneide und nach dem letzten Eigeſtändnis, das Techow ablegte, war an ſeiner bewußten Mittäterſchaft im aller⸗ ſtrengſten juriſtiſchen Sinne kaum noch zu zweifeln. Der Ober⸗ reichsanwalt hat denn auch dieſem Geſtändnis ſeinen Antrag auf Verhängung der Todesſtrafe aufrecht erhalten. Das Gericht hat ſich aber offenbar von der Erwägung leiten laſſen, daß Techow völlig unter dem Einfluß Kerns geſtanden und daß die Drohung mit Erſchießen den und nicht ſehr widerſtands⸗ fähigen jungen Menſchen ganz in den Bann der beiden Attentäter geſchlagen hat. Hätte das Gericht bewußte Mittäterſchaft an⸗ genommen, ſo wäre die Todesſtrafe unvermeidlich ge⸗ weſen. Mit der Annahme der Beihilfe hat es Erwägungen Raum gegeben, die zugunſten des Hauptangeklagten ſprechen und die alſo ganz gewiß nicht von einer parteiiſchen Voreingenommenheit gegen dieſen Angeklagten eingegeben ſind. Dabei braucht man keineswe anzunehmen, daß das Gericht ſich etwa geſcheut hätte, ſeine öffentliche Gerichtshandlung mit einem Todesurteil zu beſiegeln. Ebenſo maßvoll und gerecht wird man die Urteile auch gegen die übrigen finden. Ueberall wo die Beihilfe ale und zum Teil ſogar zugeſtanden war, iſt die Zuchthaus⸗ trafe verhängt und je nach dem Grade der Verſchuldung abgeſtaft worden. Daß dabei der Angeklagte Günther, eine vom Ober⸗ reichsanwalt mit Recht gebrandmarkte Figur, das höchſte Maß, der jün 1. re Techom dagegen das niedrigſte erhalten hat, wird man auf Grund der Beweisaufnahme durchaus begreiflich finden. Auch darüber kann man ſich nicht wundern, daß der Gerichtshof bei den Angeklagten Salomon und Niedrig Beihilfe angenommen hat. Da⸗ gegen hat er im Widerſpruch zu dem Antrag des Oberreichsanwaltes bei dem Angeklagten Ilſemann die Beihilfe verneint und damit die 19 Beweis vorhandenen Lücken zugunſten des Angeklagten prechen laſſen. Als objektiv wird man es auch anerkennen, daß er gegen den Angeklagten Tilleſſen nur dasjenige Urteil gefällt hat, das mit der klar erwieſenen Schuld dieſes Angeklagten im Einklang ſteht. Die Preſſe der Linken hat verſucht, Tilleſſen als das eigent⸗ liche Haupt und die Triebfeder des begangenen Verbrechens hinzu⸗ 1 85 ieſer Stimmungsmache iſt der Gerichtshof nicht gefolgt, ſondern auch hier ſtreng gerecht geblieben. Berliner Preſſeſtimmen ˖ Die Deutſche Zeitung“ nennt die Strafen ungeheuerlich, die Techows gehörten in eine Beſſerungsanſtalt. Die„Kreuz⸗ de e ſchreibt, abſolute Klarheit ſei darüber geſchaffen, da ie Deutſchnationale Volkspartei und andere verdächtige nationale Vereinigungen in keinerlei Beziehung zu dem Morde ſtänden. Der 255 a f äußert ſich ähnlich. In der„Germania“ werden die Beteiligten als unchriſtlich und undeutſch charakteriſiert. Deutſchland komme aus der Mordluft nicht heraus, wenn nicht das„Liebe deinen Nächſten“ Gewicht erhalte. In der„Voſſiſchen Zeit ung“ heißt es, der onh habe erwieſen, daß es Mordorganiſationen in 5 land und Anſtiftung zum Mord bei uns gefahrlos ſei. Die Fäden des planmäßigen Kampfes gegen die Republik ſeien un⸗ entwirrt. Das„Berliner Tageblatt“ ſpricht die Hoffnung aus, daß durch das gerechte und würdige Urteil des Staatsgerichts⸗ bedrohe, entwurzelt werde. Der„Vorwärts“ vermißt die Ent⸗ hüllung der Mordorganiſation und hält das Urteil nicht für eine republikaniſche Tat, die man erwartete. Die„Rote Fahne“ glaubt, daß der Prozeß die vollkommene Untauglichkeit des Staats⸗ gerichtshofes ekwieſen habe. *** Jür die nächſte Tagung des Staatsgerichtshofes, die am 24. Oktober beginnt, werden zwei Sitzungstage in Ausſicht genommen. Neben der Rathenauſache gegen Kapitänſeutnant Dietrich und Dr. Stein ſind noch zwei andere unter das Schutzgeſetz fallende Sachen gegen den Kaufmann We aus Halle und gegen den Maſchinenbauer Ziepke angeſetzt. Die Näumung Thraziens E. P. flonſtanfinopel, 15. Okt. Der griechiſche Oberkommiſſar Simopulos hat heute das Abkommen von Mudania unterzeichnet. Er erklärte bei dieſer Gelegenheit, daß ſeine Regierung nochmals an die Humanitätsgefühle der Alliierten ap⸗ pelllere, damit ihre früheren Einwände des Schutzes der griechiſchen Minderheiten in Thrazien und der zu kurzen Räu⸗ mungsfriſt berückſichtigt werden. Wie die Athener Blätter melden, hat die Regierung dem Ober⸗ kommandierenden der griechiſchen Armee in Thrazien die Anweiſung erteilt, mit der Zurückziehung der Truppen zu beginnen. E. P. Konſtantinopel, 15. Okt. Die große Nationalverſammlung von Angora hat Rifaat Paſcha zum Generalgouverneur von Thrazien ernannt. Aſſim Bey wurde zum Gouverneur der Halbinſel Gallipoli, Isla Paſcha zum Gouverneur von Rhodoſto und Tewfik Paſcha zum Gouverneur von Kirkiliſſe ernannt. Die Zivilbeamten für ganz Thrazien ſind gleichzeitig ernannt worden. Eine Abteilung von 2500 Gendarmen wird ſchon in den nächſten Tagen nach Thra⸗ zien abgehen. Die Räumung Thraziens iſt in der Nacht von Samstag auf Sonntag begonnen worden. Die franzöſiſchen Truppen an der Tſchataldſchalinie haben Befehl erhalten, in dem Maße in Thrazien vorzurücken, als die griechiſchen Truppen zurückgezogen werden. Die italieniſchen Truppen ſind von Konſtantinopel nach Thrazien unterwegs und die engliſchen werden nachfolgen. E. P. Gibraltar, 15. Okt. 12 amerikaniſche Zerſtörer ſind hier mit Beſtimmung nach dem Orient durchgefahren. Das ökumeniſche Patriarchat in Konſtantinopel wird ſeinen Sitz auf den Berg Athos verlegen, wenn die Türken in die Haupt⸗ ſtadt wieder eingezogen ſind. hofes das Unkraut, das den Boden der Republik mit Unfruchtbarkeit Streiflichter Nochdem der Kampf der ſozialiſtiſchen Gewerkſchaftler gegen die Techniſche Nöthalſe eine ganze Zeit geruht ga ſcheint er 25 erneut aufzuleben. Vor elnigen Tagen wandten ſt die ſo zallliſez organiſieklen Poſtbeamten gegen die Organiſterung einer Techniſchen Nothilfe im Poſtbetriebe, und nun läßt 15 auch der vom letzten Eiſenbahnerſtreik ſattſam bekann, Herr Menne wieder vernehmen. Auf der dritten ordentlichen Haup verſammlung der Reichſgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbeamte und Anwärter gab Menne die groteske Erklärung ab. daß der von Reichsperkehrsminiſter gegründete„Bahnſchutz“, der mit der Tech niſchen 7005 im Falle eines neuen Streikes eingeſetzt werden ſoll, eine Gefahr für die Republik bedeute und däßer beſei werden müſſe. Die„ſtaatstreue“ Eiſenbahnerſchaft, worunter 75 Menne offenbar die Reitglieder ſeiner Organiſatian verſtanden wiſſe will, ſei die wahre Techniſche Nothilfe der Republik. Die Regierucg wird guf dieſe neuerlichen Angriffe gegen die Techniſche Nothilf ein wachſames Auge haben müſſen, — 7 2 5— Ein Aufruf des franzöſiſchen Bergarbeiterverbandes an die deub ſchen Bergarbeiter gibt intereſſante Aufſchlüſſe über die B erwei dung, die die b fec Reparatlonskohle in Frang reich findet. Die b 45 ergerbeiter rüſten ſich augenbli lich zu einer großen Auselnanderſeßung mit den Grubenbeſitenn Dieſe wollen nämlich den Achtſtundentag beſeitigen und einen Lo abbau vornehmen. Die Beſeitigung des achtſtündigen Arbeitsta⸗ oll aber nicht erfolgen, weil zu wenig Kohle auf dem franzöſiſchel arkte vorhanden iſt, ſondern nur, um die Gewinne der Gruben, beſitzer zu vergrößern. Die Eiſenbahnen können den Grubenge, waltungen des Nordens nicht genug Wagen zum Abtransport de Kohle ſtellen. Dazu kommt noch die deutſche Reparationskohle, b laut Friedensvertrag Frankreich zum deutſchen mlandspreis ge liefert wird, um dann von den franzöſiſchen Grubenbeſitzern 3 Preiſe des franzöſiſchen Kohlenmarktes verſchoben zu werden. 1 Grubenkapital wird durch die deutſche Repdrationskoh n die Lage verſetzt, alle weniger lohnenden Gruben einſach ſtillege zu können.„Tauſende pon Bergarbeitern“, ſo heißt es in dem Auf ruf,„werden in den kleineren Zentren durch die Reparationsko brotlos gemacht Die Sklavenketten, in die der Friedensvertrag. Verſailles das deutſche und das franzöſiſche Proletariat ſchmiebe, müſſen fallen!“ Dieſer Aufruf des franzöſiſchen Bergarbeiterven, bandes zeigt, daß die Menge der von uns zum Erſfatz für den P᷑o duktionsausfall der zerſtörten nordfranzöſiſchen Kohlengruben gefol derten Reparationskohle piel zu hoch gegriffen iſt. Deutſches Reich die Wahl des Keichspräſidenten In der Frage der Reichspräſidentenwahl ſcheint ſich eine En⸗ ſpannung anzubahnen. Innerhalb der bürgerlichen Koalition⸗ parteien gewinnt man mehr und mehr Verſtändnis dafür, daß* Zeit für Wahlkämpfe und für die Entfeſſelung parteipolitiſche Leidenſchaft nicht den mindeſten Bedarf haben. Dieſe Frage laß ſich durchaus im Sinne der Verfaſſung und auch in einer für Präſidenten Ebert erträglichen Weiſe ſo regeln, daß der Reichstah einen ferner lHiegenden Termin— etwa in Verbindung mit de nächſten Reichstagswahl— anfetzt. Nehmen die Verhandlungel zwiſchen den Parteien in der bisherigen erfolgverſprechenden Wei ihren Fortgang, ſo iſt die Hoffnung berechtigt, daß auch die Frag nich 1 die innerpolitiſche Ruhe der nächſten Zukunf nicht ſtört. Dafür ſpricht auch die Tatſache, daß der Reichskanzler di Führer der Koalitionsparteien und auch den Vertreter der Deutſchen Pollspartei für Montag vormittag zu einer neuen Beſprechun über den Termin für die Wahl des Reichspräſidenten eingelade hat. Die„Voſſ. Ztg.“ hält es nicht für ausgeſchloſſen daß die W teien am Montag zu einem anderen Ergebnis gelangen werden,. in ber erſten Beſprechung unter dem Vorſitz des Bißelanglers Bauet in* 8. Dezember als Tag der Reichspräſidentenwahl beſchloſſel wurde. 4 — Der Ertrag der Einkommenſteuer Die ſächſiſch⸗böhmiſche Korreſpoandenz in Dresden brachte eiu, Meldung, wonach man im Reichsfinanzminiſterium den Ertrag de. diesjährigen Einkommenſteuer auf rund 66 Milliarden Mark eil. ſchätze. ie wir hierzu von zuſtändiger Stelle erfahren, betre, der Ertrag der Reichseinkommenſteuer in den erſten fünf Monale, des Jahres 1922 bereits 93,5 Milliarden. Das geſamte Jahre⸗ ergebnis der Einkommenſteuer dürſte alſo den Betrag von 68 Mi liarden noch überſteigen. Bei der Aufſtellung des Etats hatte ma mit nur 25 Milliarden gerechnet. Die angekündigte Reiſe der deuiſchen Induſtrillen unter 75 rung von Hugo Stinnes nach den zerſtörten Gebieten Fral, reichs, die am 19. Oktober angetreten werden ſollte, iſt aufgege, ben worden. Dagegen trifft in den nächſten Tagen Luber ſa⸗ in Berlin ein, um ergänzende Verhandlungen über ſeinen e trag mit Stinnes und deſſen praktiſche Durchführung zu pflegg % Eine neue Inkernatſonale. Die auf parteipolitiſcher und. töſer Neutralität aufgebauten Gewerkſchaften der verſchieden, änder ſind zu einer internationalen Annäherung gekommen. 7 Gründung einer entſprechenden Internationale ſteht bevor. e Die gefährlichen Kriegervereinsgewehre. Zum Verbot! oſtpreußiſchen Hindenburg⸗Films, das wir bereits glo ſn hatten, teilt nunmehr bezüglich der Befürchtungen auswärtiger Au flikte eine Berliner Korreſpondenz mit, daß das Auswärtige 42 deshalb Einwände erhoben hätte, weil die Darſtellung alter Ve ranen mit veralteten und daher zum Teil unerlaubten Kriegerve einsgewehren geeignet wäve, unſere Beziehungen zum Ausland 50 gefährden.— Es geht doch nichts über deutſche Selbſtblamage! Badiſche Politik * 5 + „Hummels Rücktritt. Wie wir aus Karlsruher politiſchen Kr, ſen hören, entbehrt das Gerücht, daß Reichstagsabg. Dietri Karlsruhe zum Nachfolger des Staatspräſidenten Hummel als 5 tusminiſter in Ausſicht genommen ſei, der Begründung. Ueber 01 Nachfolgerſchaft iſt noch keine Entſcheidung getroffen. Wie ma⸗ aber annimmt, dürfte keinesfalls Abg. Dietrich in Froh kommen. vom Deutſchtum im Ausland Eine neue deutſche Jeitſchrift in China 10 Unter dem Titel„Deutſche China⸗Nachrichten“ iſt 9 8. September die erſte Nummer eines deutſchen Wochenblattes 90 ſchienen, des erſten und einzigen, das ſeit der Beſchlagnahme der e„ mals in Schan hai, Thingtau und Tientſin erſchienenen deutſchen 10 9 tungen jetzt in Schanghal herausgegeben wird. Wie die Firma ter u. Co. bekanmt gibt, will das Blatt nicht mit den dartigen Tach zeitungen in Wettbewerb treten, ſondern durch zahlreiche, von bedeutendſten Männern in der Heimat für das Blatt geſchriebene titel ein Bindeglied zwiſchen Deutſchland und China in wirtſ 105 licher, techniſcher und kultureller Beziehung ſein und die in Glg⸗ ſelbſt lebenden deutſchen Frauen und Männer zu einer engen dn meinſchaft zuſammenſchließen. Im Umfang ähnelt das Blatt 5 ehemaligen„Oſtaſiatiſchen Lloyd“, unterſcheidet ſich aber von diele inhaltlich infofern, als es einen chineſiſchen und einen amerikani Teil enthält. Der Herausgeber will 3000 Exemplare drucken. Einfuhr deulſchen Schrifttums nach Auſtralien geſtatlel 100 Die Einfuhr deutſcher Zeitungen, Zeitſchriften und Bücher 1e⸗ Auſtralien iſt ſeit kurzem wieder geſtattet; dieſe Erlaubnis erſtt ſich ſedoch nicht auf Handelskataloge und Preisliſten. Die hungernden Wolgadeutſchen 11 Laut amtlichen Daten der rüteruſſiſchen Behörden beträgtoh Jahl der Hungerleidenden bei den Wolgadeutſchen zurzeit 30 9 el is zum März wird dieſe Zahl auf ungefähr 150 000 anwach 9. Auch dem Kalmückengebiet droht der Hunger in demſelben Umfals, wie im vorigen Jahre. —. — unbeſtritten. 0 Deſſen diſſonanzenreiche Tonmalereien und dramatiſche Zuſpitzungen Propheten und der Zerſtörung der Stadt durch die Lyrus. In der muſikaliſchen Ausgeſtaltung erbringt Zöllner den „ Montag. den 16. Otiober 1022 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seife. Nr. 476 Staädtiſche Nachrichten Soldenes Jubiläum der Niederhalle Mannheim 806 Vaterland, unſer Hort, Hell das Licht, frei das Wort, Kühn die Tat 1 Gib Gott uns die Gnadl! So lautet der Wahlſpruch der Liederhalle, auf den die anläßlich des 50jährigen Beſtehens am verfloſſenen Samstag und Sonntag äbgehaltenen Feſtlichkeiten abgeſtimmt waren. Den glanzvollen Auf⸗ takt bildete am Samstag abend das im vollſtändig beſetzten Nibe⸗ lungenſaal gegebene 2 Jeſtkonzert üder das unſer ·r.⸗Referent wie folgt berichtet: Die Vortragsfolge war außerordentlich reich und ſtellte an die Ausführenden die höchſten Anforderungen. Im Mittelpunkt des erſten Konzertteils ſtand ein Chorwerk des Vereinsdirigenten Fried⸗ Gellert, die ſchon früher gehörte muſikaliſche Dichtung„Sieg des Fröhlings“ für Chor, Soli, Orcheſter und Orgel. Die Wie⸗ derholung vertiefte den Eindruck der früheren Aufführung Die von einem einheitlich kraftvollen Zug durchwehte Muſik gibt einen wirkungsvollen Abglanz der Stimmung mutiger Zuverſicht und freudigen Selbſtvertrauens, von der die von dem Mannheimer Leh⸗ rer Friedrich Hupp ſtammende Dichtung durchmeht iſt. In allem Techniſchen: im Chorſatz, in der thematiſchen Erfindung und Verar⸗ beitung, in der Orcheſterbehandlung und in der diatoniſch und chro⸗ matiſch gleich ſicher ſich aufbauenden Harmonik darf man den Kom⸗ poniſten als Könner anſprechen. Er führte als Dirigent Chorkörper und Orcheſter temperamentvoll und mit gewiſſenhafteſter Sorgſam⸗ keit in der Herausarbeitung der tonmaleriſchen Einzelheiten, und da nich die Soliſten, Frau Leopold⸗Ruske und Herr Bahling in ſeinen Abſichten verſtändnisvoll aufgingen und ſie in tonſchöner Geſtaltung verwirklichen halfen und Landmanns Meiſterſchaft die Orgel betreute, ſo war der Erfolg des Werkes wiederum ſtark und Auch in Hegars„Rudolf von Werdenberg“, der Ausführung ſehr beachtenswerte Schwierigkeiten bietet, hielt das reine harmoniſche Klangbild der rhythmiſch⸗dynamiſchen Feilung allenthalben das Gegenwicht. er, „Der zweite Teil des Konzertes brachte Zöllners großes Chor⸗ werk„Babylon“, deſſen Text, nach dem Epos von Adolf Böttger den Untergang Babylons in der bibliſchen Faſſung be⸗ delt. Die Einleitung zeigt den für ſein unterſochtes Volk beten⸗ den Daniel in der Höhle der ihn umſchleichenden Löwen. Es folgen bann die Schilderungen des Gelages im Palaſt des Königs Belſazar, der Erſcheinung des Mene Tekels und deſſen Deutung durch den Perſer unter Beweis, daß er die Möglichkeiten des Geſanglichen und des großen Juſtrumentalſtils genau kennt und die reichen Mittel des modernen Orcheſterapparats geſchickt auszunützen weiß. Nicht ſehr groß aber iſt die Ausbeute an rein muſikaliſchen Werten. Neben einzelnen auf denen mit verbrauchten Mitteln lediglich dem äußeren Effekt ge⸗ auſ Ayriſcher und tonmaleriſcher Natur ſtehen Gemeinplätze, huldigt wird. Die prunkvolle orcheſtrale Verbrämung vermag über eine gewiſſe Erfindungsarmut im Thematiſchen nicht hinwegzutäu⸗ hen, noch weniger über die oft⸗ geradezu aufdringliche Durſichſichtig⸗ keit der überreich angewandten tonmaleriſchen Ausdrucksmittel kon⸗ ventionellſter Mache. Herr Gellert nützte die Gelegenheit, vokale Klangfülle und inſtrumentale Farbenpracht zu entfalten, wohl aus. Er exreichte Wirkungen voll Glanz und ſtarker Einheitlichkeit, hob die dramatiſchen Momente beſonders plaſtiſch und eindringlich heraus und führte ſo, von Chor und Orcheſter wirkſam unterſtützt, das Werk zu ſtarkem äußerem Erfolg. Die Herren Bahling und Färbach wibmeten ſich mit beſten Kräften der undankbaren Aufgabe, neben den Klangfluten des Chor⸗ und Orcheſterparts ihre Soloſätze zur Gel⸗ tung zu bringen. Mit dem Preislied aus den Meiſterſingern hat Herr Färbach das Konzert weiterhin bereichert. Seinen ſtimmungs⸗ vollen Auftakt aber bildete das Tannhäuſervorſpiel. fl. „ Als der ſich mehrmals wiederholende ſtürmiſche Beifall, der nach den machtvollen Schlußakkorden des Chorwerkes„Babylon“ einſetzte, verrauſcht war, füllte ſich die Wandelhalle, in der ſich die Konzertbeſucher bei Promenadekonzert ergingen, bis der Nibe⸗ lungenſaal für den Wirtſchaftsbetrieb hergerichtet war. Gegen elf Uhr begann dass 5 Jeſtbankett das Präſident Walter mit herzlichen Begrüßungsworten eröff⸗ nete. Man hörte bei dieſer Gelegenheit, daß die Liedertafel Bonn mit 22 Aktiven und die„Concordia“ Aachen mit einer ſtarken Depu⸗ tation vertreten war. Herr Walter gab ſeiner Freude über die rege Anteilnahme der Sangesfreunde aus Nord und Süd Ausdruck und knüpfte daran die Zuverſicht, daß das deutſche Lied alle Angriffe auf die deutſche Einigkeit zunichte machen werde. Machtvoll durch⸗ Runſ aher Bekräftigung der deutſche Sängerwahlſpruch den Saal. un ernahm Herr Fritz Weinreich in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Leiter der Unterbaltung und Anſager das Kommando. Er führte ſich mit einer zündenden humoriſtiſchen Anſprache ein, in der er der zahlreich verſammelten Damen, vor allem der„gol⸗ Schnuckelcher“, gedachte, und zitierte zunächſt die„Flora“ aufs Podium, die in ſtattlicher Zahl unter Muſikdirektor Gel⸗ lerts Leitung den beliebten Chor„Am Rhein“ friſch, kraftvoll und mit feinſter Nuancierung vortrug und damit ſtürmiſchen Bei⸗ kal erzielte. Ein Vorſtandsfnitglied gedachte in längeren Ausfüh⸗ National⸗Theater Mannheim „Dd wir wahr eine wahre Sache vertreten, darauf kommt es an. Heute mehr denn je. Die Wiederaufnahme eines lyriſch⸗phantaſti⸗ 925. Spieles nach Ariſtophanes, zu dem Walter Braunfels dichtung und M gegeben hat, machte geſtern einen angenehme⸗ zen Eindruck als im April. und warum? Weil Herr Paul Brei⸗ la ch mehr Rhythmus umd Schwung, mehr orcheſtrale Feinheiten und zartere Begleitungen, vielleicht auch mehr Theaterwirkungen Nae geche als Franz von Hößlin und Walter Braunfels ſelbſt. Werk an und für ſich, ohne eigentliche Triebkraft der Erfin⸗ dung, aber mit mancher koſtbaren Einlegearbeit und einzelnen Stimmungsbildern klüglich verſehen, iſt keine gefühlswahre„Sache“ Duß Unbefangenen die Muſik zur Taubenhochzeit“ am beſten efallen hat, iſt ſehr begreiflich denn ſie hat natürlichen Fluß, melo⸗ chen Reiz und ein geſchmackvolles, neuzeitliches Orcheſtergewand. Kaltern kam als Neubeſetzung der Täuberich hinzu, den Herr nerend eweiß in der anmutigſten Form tanzte. Ob das Ganze in euer„Choreographie geboten wurde? Nur ein Sachverſtändiger rmöchte dies zu entſcheiden. Wohl aber war erſichtlich, daß die aube(Fräufein Lieſel Gerlach) durch ihren Partner manche nregung gewonnen hatte. Zur Sache iſt feſtzuſtellen, daß dieſe ett⸗Einlage geſtern, ohne ſeden Beifall vorübergegangen, nicht Mehr die frühere Wirkung gehabt hat. Der Beifall war auch nach em erſten Aufzuge kürz abgeriſſen, mehr Ehrung für die Herren artling, Mang(der ſeine 1 5 geſangstechniſch⸗ſinnreich · Buchgearbeitzt hatte) und den ſchön ſingenden Wiedehopf des Herrn urgwin kel als für den Dichter⸗Komponiſten N0 Die früher Beſetzung(die Herrn Frank und Bahling, die gancbtigal Irene Eden) bedarf keiner erneuten Beſprechung. Die anze Vorſtellung verlief ja in kunſtwürdiger Form, was insbeſon⸗ 85 don den überaus heiklen, zum Teil geſangwidrig geſchriebenen 7 orſätzen zu ſagen und zu loben iſt. Zu loben ſind auch die geſang⸗ Eeen, Fortſchritte und die Sicherheit, mit denen Fräulein Eliſobelh Anen ema nin ihren Zaunkönig vorführte. Ob die Stimme der Julun, Sängerin nicht mehr Konzert⸗ als Bühnenſtimme iſt, mag die en lehren; gewiß iſt, daß Fräulein Trautmann in den kleinen 05 zetten⸗(Z. 27. 32. 83. 102) ſehr achtungswerte Leiſtungen cch die Oberſtimme(67) recht gut ſang. Ipaar lebenswahr komiſche Einzelheiten zupiel als zu wenig. Aber Alt. Heidelberg 2090 und hundertmal totgeſagt, übte Meyer⸗ rſters Scheuſpiel aus dem Heidelberger Studentenleben wieder Fg. Taufendmal geſcholten Sber le„Anziehungskraft, die alte ſtarke Wirkung aus. Es war rungen der engen freundſchaftlichen Beziehungen, durch die Lieder⸗ halle und Flora ſeit vielen Jahren verbunden ſind, und überreichte als Jubiläumsgeſchenk ein eingerahmtes Bild. Opernſänger Hans Baßhling erfreute mit„Alt⸗Heidelberg“ und einem zweiten ſeiner populären Lieder, Herr Fritz Weinreich hatte mit ſelbſtverfaßten aktuellen und pointenreichen humoriſtiſchen der Aeß die Lacher auf ſeiner Seite und das Doppelquartett, der„Liederhalle“ gab glänzende Proben feinhumoriſtiſcher Vortragskunſt, vor allem mit dem in Muſik geſetzten Theaterzettel. Mitternacht war ſchon längſt vorüber, als die Gebr. ſchützen auf dem Podium auftauchten. Der Erfolg, den unſere hei⸗ miſchen Jubiläumshumoriſten wieder erzielten, war nicht zu über⸗ treffen. 15 e Geſtern vormittag begann kurz nach 11 Uhr im Muſenſaale des Roſengartens der Jeſtakt, der ſich zu einer erhebenden ſangesbrüderlichen und vaterländiſchen Kundgebung geſtaltete. In den vorderſten Reihen ſaßen die Ehren⸗ weißgekleidete Ehrendamen, während unter der Orgel die Fahnen⸗ träger mit der mit den Andenken an die Sängererfolge geſchmückten Vereinsfahne Aufſtellung genommen hatten. Der Feſt⸗Hymnus von Carl Piutti, von Arno Landmann meiſterhaft auf der Orgel ge⸗ ſpielt, leitete den Feſtakt weihevoll ein. Präſident Walter dankte Allen herzlich für ihr Erſcheinen, in erſter Linie den zumteil aus weiter Ferne herbeigeeilten Vertretern auswärtiger Vereine. Aus Bäden waren die Karlsruher ſehr ſtark vertreten. Mit beſonderer Freude ſtellte Herr Walter die Anweſenheit des Präſidenten des Ba⸗ diſchen Sängerbundes,.⸗A. Dr. Krieg⸗Offenburg, feſt, der in dieſer Eigenſchaft ſeines Wiſſens zum erſtenmale einer Feſtlichkeit eines Mannheimer Vereins beiwohnte. Der Rückblick auf die Ver⸗ einsgeſchichte, der den Werdegang des Jubelvereins in ganz knappen Umriſſen ſchilderte, war von vorbildlicher Kürze. Bemerkenswert iſt, daß von den Gründern noch einer am Leben iſt, Herr Heinrich Oberdhan, der mit erſtaunlicher Rüſtigkeit auch dem Feſtkonzert beiwohnte. Herr Walter gedachte mit herzlichem Dank all der Män⸗ Iuum dunfthn I: die für den nächsten Monat den be e n bei der Post noch nicht bestellt haben, bitten wir, dies umgehend längstens bis zum 20. ds. Mts, bewirken zu wollen, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintritt. 8386 Buck in der beliebten Maske der Wild⸗ gäſte, auf dem Podium die Aktiven des Jubelvereins, flankiert durch ner, die zum Gedeihen der Liederhalle beigetragen haben und über⸗ reichte unter großem Beiſall dem verdienſtvollen langjährigen Diri⸗ genten, Muſikdirektor Friedrich Gellert, namens der Vorſtand⸗ chaft und Mitglieder ein Geldgeſchenk und einen von Juwelier Sta⸗ del geſtifteten ſilbernen Taktſtock. Mit berechtigter Genugtuung konnte Herr Walter feſtſtellen, daß es nur wenige Vereine geben wird, die, wie die Liederhalle, in 50. Jahren nur ſechsmal den Vor⸗ ſitzenden und den Dirigenten gewechſelt haben. Der Vereinswahl⸗ ſpruch, in den die Aktivität die Ausführungen des Präſidenten aus⸗ klingen ließ, war das Gelöbnis, treu wie ſeither in guten und böſen 12— die Ideale zu pflegen, die den Verein zur Höhe emporgeführt aben. Die weihevollen Akkorde bildeten zugleich aber auch die Ueber⸗ leitung zu der Schmückungder Fahne, die der Aktivität ſo oft in feſtlichen, fröhlichen Stunden varangetragen worden iſt, ſich aber auch über dem Grabe ſo vieler braver Sangesbrüder zum letzten Gruß geſenkt hat. Die Feſtdamen ſcharten ſich um die vor zum Red⸗ nerpult getragene Fahne und nun ſprachen die Damen Franziska Epp, Konſtanze May, Lisbeth Schramm und Herr Joſef Steinhardt den von Direktor Dr. Bernhard Weber verfaßten formſchönen, von tiefer u. vaterländiſcher Empfin⸗ dung getragenen Prolog. ährend die eine Feſtdame eine prächtige Schleife an die Fahne heftete, ſchmückte eine zweite das Vereinswahr⸗ zeichen mit dem goldenen Lorbeerreis. Der von der Aktivität geſun⸗ gene 5 0 Sängerwahlſpruch beſchloß den ergreifenden Dekorie⸗ rungsakt. ͤ Nun folgten die Beglückwünſchungen. Wir müſſen es uns verſagen, auf die gehaltvollen Ausführungen der einzelnen Red⸗ ner näher einzugehen. Eine Ausnahme ſei nur bei Herrn Dr. Krieg gemacht, der im Namen des Badiſchen Sängerbundes und des Ge⸗ ſamtausſchuſſes des Deutſchen Sängerbundes die herzlichſten Glück⸗ wünſche überbrachte. Das deutſche Lied, ſo führte der Redner u. a. aus, ſei heute mehr denn je dazu berufen, mitzuhelfen, daß deutſche Einheit, deutſche Freiheit und deutſche Treue nicht in die Brüche gehen. Auch der FFernſtehende müſſe allmählich empfinden, daß im liegt am Boden und iſt ein Spiel des Windes. deutſchen Liede Gedanken und Hoffnungen, Kräfte und Zlaubensſätze am Werkce ſeien, die uns weit empor heben über die gemeine Ged kenwelt, die uns weit entfernen von Leidenſchaften und Torheit und emporführen zu ſener Unvergänglichkeit und Geiſteshöhe, van der nur eine glückliche Zukunft kommen kann. Mehr denn je werde das deutſche Lied zum Kulturträger unſerer Nation. Mit den Wak⸗ fen des Geiſtes ſchicken ſich die deutſchen Sänger an, mitzuhelfen an der Wiederaufrichtung unſeres Vaterlandes, erfüllt von dem Bewußt⸗ ſein, daß nur die geiſtige Erneuerung uns wieder materiell geſund machen kann. So begrüßen wir im Badiſchen Sängerbund jedes Feſt, das gefeiert wird zur Ehre des deutſchen Liebes als ein äußeres Zeichen innerer Kraft und der Entſchloſſenheit, mitzuhelfen und nicht zu verzweifeln in den Tagen der Not, der Schmach, des Elends und der Knechtſchaft. Deutſche Sänger und deutſche Sängerbunde wol⸗ len ſein und werden ſein ein Bekenntnis züur deutſchen Heimat, zum deutſchen Vaterland, zur deutſchen Redlichkeit und Ehrlichkeit, zur deutſchen Freiheit. In dieſem-Sinne ſtimmte die Aktivität, der Auf⸗ forderung des Redners folgend, den deutſchen Sängerſpruch an. Noch manches treffliche Wort wurde geſprochen, das feſtgehalten zu werden verdiente. Der Vertreter der„Concordia“ Aachen überreichte eine Ehrenmedaille mit Urkunde, die Bonner Lieder⸗ tafel ſandte eine Mappe, die Noten für einen größeren hier noch nicht gehörten Ehor enthaltend, der Freiburger Männer⸗ geſangverein in ſinniger Erinnerung an die Sängerfahrt der Liederhalle nach Freiburg ein Album mit Anſichten des Münſters und ſeiner Kunſtſchätze. Das Werk, das nur noch in wenigen Exem⸗ plaren vorhanden iſt, wurde ſ. Z. dem deutſchen Kaiſer, dem Groß⸗ herzog von Baden und dem Papſt überreicht. Nach den Glückwünſchen des Vertreters des Neebſchen Männerchors Frank⸗ furt a. M. ließ die Liederhalle Karlsruhe zum 80. Stif⸗ tungsfeſt am 2. und 3. Dezember ds. Is. einladen. Der Männer⸗ geſangverein„Concordia“ Karlsruhe ſandte eine Majolikavaſe mit leuchtenden Gladiolen, die Badenig Karls⸗ ruhe einen goldenen Lorbeerkranz, der„Arion“, Iſenmann⸗ ſcher Männerchor Mannheim. eine Medaille. Nach dem Liederkranz Bruchſal ließ der Männergeſangverein „Freundſchaft“ Handſchuhsheim unter Ueberreichung einer Anſicht von Heidelberg gratuljeren. Der Geſchäftsführende Aus⸗ ſchum der Mannheimer Sängervereinigung ſpendete durch Direktor Vollath ein eingerahmtes Bild(Beethoven). Den Reigen der Gratulanten beſchloß der Vertreter des Turnverein Mannheim von 1846. Herr Wacker dankte herzlich für die Beweiſe der Freundſchaft und gelobte, daß die Liederhalle die Worte beherzigen werde, die geſprochen wurden. Mit dem Chor„Hoch empor“ von Curti, der trotz ſeiner Schwierigkeit ſehr ſicher und klangſchön vorgetragen wurde, ſchloß der Feſtakt nach 1½ſtündiger Dauer ab. Im Anſchluß hieran vereinigten ſich zahlreiche Mitalieder der Liederhalle mit ihren Gäſten im Ballhauſe zum Feſteſſen. Am kommenden Samstag wird ein Feſtball⸗ im Friedrichspark die Jübiläumsfeſtlichkeiten beſchließen. Sch. der geſtrige Sonntag brachte prachtvolles Wanderwetter und einen ſelten ſchöͤnen Herbſt⸗ tag, der Alt und Jung hinaus in Gottes ſchöne Natur lockte. Die Sonne ſtrahlte in den Nachmittagsſtunden ſo freundlich warm her⸗ nieder, als ob ſie die Menſchenkinder für all die nebligen und kalten Tage der letzten Woche entſchädigen wollte. Es iſt kahl ge⸗ worden in den ſtädtiſchen Anlagen. Der Blätterſchmuck der Bäume Wer nicht aus⸗ wärts ging, bevorzugte den Waldpark zu Spaziergängen, der geſtern vom früheſten Nachmittag bis zum ſpäteſten Abend dicht bevölkert war. Der Waldpark iſt eine Erholungsſtätte, wie ſie nur wenige deutſche Großſtädte beſitzen. Wir Mannheimer kennen aber auch die ſchönen Reize dieſes Waldparkes und wiſſen die Schön⸗ heiten dieſer großzügig ausgeführten Erholungsanlage am Rhein vollauf zu würdigen. Es ſind noch keine zwei Jahrzehnte her, da war der jetzige Waldpark noch tiefſter Urwald und kaum zu be⸗ gehen. Die damals noch ſelbſtändige Gemeinde Neckarau war Herrin des Waldes. der ſchlankweg der Neckarauer Wald genannt wurde Mit der Eingemeindung von Neckarau kam dieſer Wald in Mannheimer Beſitz, der nach der Mannheimer Jubiläumsgarten⸗ bauausſtellung durchforſtet und vom Jahre 1908 ab in mehreren Etappen zum jetzigen Waldpark geſtaltet wurde. Das Reſtaurant „Stern“ wurde bald darauf erbaut. Um den Mannheimrn den Beſuch des Waldparkes nach Möalichkeit recht bequem zu machen, verkehrten Motorbodte von der Rheinbrücke bis zur Silberpapyel und umgekehrt. Weiterhin befaßte ſich der Stadtrat mit dem Ge⸗ danken, die elektriſche Straßenbahn bis weit in den Waldpark hinein zu verlegen. Ein Lieblingsplan mehrerer Stadtverordneten ging dahin, den Waldpark gegen Hochwaſſergefahr durch Errichtung von Dämmen zu ſchützen und in dem Waldpark einen zoologiſchen Garten wie z. B. Karlsruhe und Frankfurt anzulegen. Alle dieſe Pläne 2 885 e22 1 5 Generalvertreter: Anton Heinen Ir., Plorrheim. Fernsprecher 127. lieber etwas weniger Sentimentalität und falſche Romantik. Und damit hatte ſeine Regie das Richtige getroffen. Wenn ſich Erfolg und Wirkung jedoch bisweilen über die natürliche Grenze hinaus bewegten, ſo lag die Schuld nicht daran, ſondern an den ſungen Zuſchauern, die am liebſten guf die Bühne hinaufgeſprungen wären und mitgeſpielt hätten. Und dieſe Luſt ſollen ſie das nächſte Mal nur auch verſpüren. 1555 4 In den Hauptrollen waren der Erbprinz, der Kammerdiener Lutz und der Graf ovn Aſterberg neu beſezt. Bei Dr. Jüttner (Karl Neumann⸗Hoditz) und Gaſtwirt Rüder(Joſef Renkert) bin ich meiner Sache nicht ſicher; es iſt zulange her. Jedenfalls haben dieſe beiden Rollen in der gegenwärtigen Beſetzung ganz hervorragende Vertreter. Bei Renkert kommt eben dazu, daß er Pfälzer iſt. Den Erbprinzen ſpielt Richard Eggarter jung und vornehm in der Erſcheinung, geſchmackvoll in den Liebesſzenen und überzeugend im Ringen um Jugend und Menſchenrecht. Im Lutz hat Ernſt Sladeck endlich die Rolle gefunden, aus der ſich etwas machen läßt und aus der er all das auch gemacht hat. Ohne jemals zu übertreiben wahrt er die angemaßten Eitelkeitszüge dieſer Lakeienſeele. Rudolf Wittgen ſpielt den Grafen von Aſterherg als Burſch von echtem Schrot und Korn. Ohne im übrigen auf Einzelheiten eingehen zu können, müſſen wir doch der unverblühten Anmut unſere Käthie(Helene Leydenius) und des charak⸗ teriſtiſchen Profils des Staatsminiſters v. Haugk(Wilhelm Kol⸗ A. 1. mar) gedenken. M. Kunſt und Wiſſen Millionenſpende für die badiſchen Hochſchulen. Staatspräſi⸗ dent Dr. Hummel hat zwei Millionen Mark, die ihm namens des ſchweizeriſch⸗deutſchen Hilfskomitees durch den deutſchen Geſandten in. Bern überwieſen worden ſind, an die Studentenhilfe der drei ba iſchen Hochſchulen Heidelberg, Freiburg und Karlsruhe über⸗ wieſen.—6685 Die Theaternot in Freiburg. In einer von Oberbürgermeiſter Dr. Bender geleiteten Sitzung, zu der auch die Leitung des Stadt⸗ theaters ſamt den künſtleriſchen und kechniſchen Vorſtänden der Bühne eingeladen waren, gab der Bürgermeiſter der Hoffnung Ausdruck, das Theater weiter zu führen obwohl das Defizit im laufenden Spieljahr auf 15 bis 17 Millionen anwachſen bürfte. Die Weiterleitung des Theaterbetriebes werde jedoch nur bei äußer⸗ ſter Sparſamkeit auf allen Gebieten möglich ſein. Berliner Theater.(„Hans Frei“ von Otto Ludwig.) Unſer Berliner Schauſpielreferent ſchreibt? Auch eine Uraufführung“! Achtzig Jahre nach der Fertigſtellung des Luſtſpiels, 57 Jahre nach auch eine ſelten gute Aufführung. Eugen Felber hat friſches dineingebracht und e ſich, lieber ein paar draſtiſche, ein Otto Ludwigs Tod. Für die Unternehmer wars günſtig, daß der Dichter des„Erbförſters“ und der„Heiteretbei“ wehrlos ſtumm iſt: er hätte ſonſt gegen die ſeiner Jugendſünde proteſtiert, wie er's getan, als zu ſeinen Lebzeiten Berthold Auerbach den „Hans Frei“ in Berlin zur Aufführung bringen wollte. Dem Ver⸗ nehmen nach ſind übrigens vor Jahren irgendwo Bühnenverſuche mit dem Stück unternommen worden, das man retten wollte, indem man ſein minimales Spürchen Lebensenergie auf zwei Alte konzen⸗ trierte, alſo drei einfach wegſchnitt. Das Original jedenfalls hat jetzt die in der Lützowſtraße neuerrichtete Deutſche Bühne(Städtebund⸗ theater) zum erſten Male glavaniſiert. Gibt es ſo etwas?— Flüſterten die von einer namenloſen Harmloſigkeit faſt ergriffenen Zuſchauer. Hat es ſo etwas je gegeben?! Ach, auch im Viedermeier war die Welt nicht ſo voll Lavendelduft, u. lebensfähiger Menſchen⸗ wuchs gedieh in allen Epochen. Aber Otto Ludwig hat hier zehnfach verübt, was er, der ſcharfſinnigſte aller dramaturgiſchen Kritiker, der Birch⸗Pfeiffer vorwarf:„Man kann nicht ſagen, daß ihre Bret⸗ ter die Welt bedeuten; nein, ſie bedeuten das Theater, ihre Figuren ſtellen nicht Menſchen dar, ſondern nur verkleidete Schauſpieler.“ Schlechtes Theater, ſchlecht verkleidete Schauſpieler bei Otto Ludwig! (Uebrigens von der Bühne“ zu ſprechen, nicht gerade ſchlechte Schauſpieler...) Aus der hübſchen Komödien⸗Idee, daß zwei junge Leute den Zwang abſchütteln, der ſie paaren möchte, im, Trotz aber zu einander finden, ſobald ihre Familieninſtanzen zu hadernden Capuſets und Montagus werden, hat jüngerer Zeit Roſtand ein wirkliches Luſtſpiel gemacht(„Die Romantiſchen). Bei Otto Ludwig wars' ein trockenes Rechenexempel. II K. Das VLeben nach dem Tode. Einen zeitgemäßen Beitrag zur Lehre von den letzten Dingen liefert Dr. P. Paulſen in einem bei Chr. Belfer A.., Verlagsbuchhandlung, Stuttgart erſchienenen Buche.„Das Leben nach dem Tode“ nimmt infolge Ausbreitung des modernen Spiritismus das öffentliche Intereſſe ſtark in Anſpruch. Die Abhandlung von Dr. Paulſen über dieſe Frage iſt deshalb ſehr zeitgemäß. In klarer, allgemein verſtändlicher Darſtellung behandelt der Verfaſſer den Gegenſtand. Zunächſt erörtert er die Vorfragen: die praktiſche Bedeutung der Frage nach dem jenſeitigen Leben, die Gewißheit des Lebens nach dem Tode, die Schwierigkeit unſerer Auf⸗ gabe, der„König der Schrecken“ und das Leben kurz vor dem Tode. Der zweite Abſchnitt beſchäftigt ſich mit dem Zwiſchenzuſtand: der dritte heſpricht: Weltuntergang, Wiederkunft, Auferftehung und Ge⸗ richt; der vierte: Verdammnis und Seligkeit, während der fünfte mit dem Thema: Die ewige Seligkeit abſchließt. Mit Intereſſe folgt man den Ausführungen des Verfaſſers, die friſch, lebendig und in ihrem Urteil ſehr beſonnen ſind Es iſt keine Schrift, die eiwa nur die Pa⸗ ſtoren ongeht, ſondern ſie richtet ſich an weite Volkskreiſe, die mit dem Chriſtentum nicht gebrochen haben, aber nach einer ſachgemäßen Be⸗ lehrung ſich umſehen Dieſe werden daraus reiche Anregung ſchöpfen, 4. Seite. Nr. 476 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) — Montag. den 16. October 122 hat der unglückliche Ausgang des Weltkrieges wie ſo viele andere zu nichte gemacht. Das Schickſal des Friedrichsparkes wird viel beſprochen, Ansbeſondere ſind es die Abonnenten des Parkes, die ſich eingehend mit der prekären Lage des Parkes befaſſen. Aber auch in der übrigen Bürgerſchaft wird viel darüber debattiert, wie hier zu helfen und der Park in ſeiner jetzigen Geſtaltung erhalten und weitergeführt werden kann. Es wäre ein ſchwere Verluſt für Mannheim, nament⸗ lich für den erholungsbedürftigen Teil der hieſigen Bepölkerung, 0 5 der Friedrichspark der gegenwärtigen Not Zeit zum 0 fiele. ch. 4 Aenderung der Gebühren im Paket. uſw. Verkehr nach dem Ausland. Der deutſche Gegenwert des Goldfranken bei der Ge⸗ bührenerhebung im Auslands⸗Paket⸗ und Telegramm⸗ und Zeitungs⸗ verkehr iſt mit Wirkung vom 12. Oktober an auf 600 M. feſtgeſetzt worden. Dieſes Umrechnungsverhältnis iſt auch für die Wertangabe auf Paketen und Briefen ſowie auf Käſtchen mit Wertangabe nach dem Ausland maßgebend. Für Ferngeſpräche nach dem Ausland werden ebenfalls eutſprechend 85 Gebühren erhoben werden. Nähere Auskünfte ertejlen die Poſtanſtalten. dh, Der Bombenanſchlag auf die Mannheimer Börſe. Die Ver⸗ handlung wegen des Bombenanſchlages auf die Mannheimer Börſe, in der ſich neben dem Hauptangeklagten Janßen noch fünf Perſonen zu verantworten haben werden, iſt auf den 23. Oktober vor dem Schwurgericht anberaumt. :0 Platindiebſtahl. Unter dieſer Spitzmarke brachten wir im Samstag⸗Mittagsblatt die Mitteilung, wonach die geſtohlenen Tiegel vermutlich nach Mannheim in die Schmelze gebracht worden ſind. Von der Firma Weil u. Weber dahier, Platin, Gold⸗ und Silber⸗ ſchmelze, werden wir darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie als ein⸗ zige Schmelze am Platze als Käufer nicht in betracht kommt. sw. Zur Einheits⸗Kurzſchrift. Am 26. Oktober findet in Berlin eine Sitzung der Vertreter der Schulen Gabelsberger und Stolze⸗Schrey mit Vertretern der deutſchen und öſterreichiſchen Regierung ſtatt. Bekanntlich war durch den neuen Entwurf eine Einigung zwiſchen den Schulen Gabelsberger und Stolze⸗Schrey zuſtande gekommen. Nach dem Beſchluſſe der Schule Stolze⸗Schrey in Eiſenach iſt der vorliegende Entwurf nicht einfach genug für den Schulunterricht, während die Schule Gabelsberger in Weimar dem Entwurf zugeſtimmt hat. In der Berliner Sitzung wird nun zu prüfen ſein, wie weit eine weitere Vereinfachung des Entwurfes möglich iſt. Der Vortrag Mariarty findet heute ſtatt. Aus dem Lande ? Heddesheim, 11. Okt. Der Allmendnutzen der hieſigen Ortsbürger, der in der Benutzung von Güterſtücken beſteht, die nach und nach an die Berechtigten fallen, ſoll eine Abänderung erfahren. Allmendſtücke, die nach bisheriger Zuteilungsordnung älteren Bür⸗ gersleuten noch zugeteilt werden mußten, 1 en von einer beſtimm⸗ ten Reihe an künftig zurückbehalten und an jüngere Berechtigte gegen eine Ablöſungsſumme vergeben werden. ie man hört, iſt ein Gemeindebeſchluß darüber vorbereitet, über den alle Allmend⸗ berechtigte in Bälde abſtimmen werden. Der Grund dieſer ge⸗ lanten Maßregel iſt darin zu ſuchen, daß die den älteren Leuten päter zugeteilten Güterſtücke vieffach doch in Pacht gegeben und in der Regel wenig ſorgfältig bebaut werden, während ſie von jüngeren Bürgern, die ſie vorausſichtlich lange behalten dürfen, beſſer angebaut werden und mehr Extrag abwerfen können. Auch kommen bei dem jetzigen Zuteilungsmodus die Ortsbürger erſt ſpät (mit 50 Jahren) in den anfänglichen Genuß von Allmendgütern, die allerdings urſprünglich auch nur 11 ältere Leute, die minder arbeits⸗ fähig ſind, geſchaffen wurden. Wie die Abſtimmung ausfallen wird, darüber iſt noch nichts Gewiſſes zu ſagen. H. Schriesheim, 13. Okt. Durch Brechen einer e entgleiſte geſtern nachmittag der Zug der Oberrhein. EenbahnJe auf der Station Doſſenheim, odaß eine größere Betriebsſtörung erfolgte. Der größte Teil der Mitfahrenden mußte deshalb den Heimweg zu Fuß zurücklegen. Nach einer Stunde wurde jedoch der Betrieb durch Umſteigen wieder aufgenommen. =Kaſtalt, 11. Okt. Einem hieſigen Weinhändler paſſierte ein ſchweres Mißgeſchick, indem ihm auf dem Transport auf der Eiſen⸗ bahn zwei Fäſſer neuen Weines trotz beſter Verfrachtung aus⸗ liefen. Es erwächſt ihm ein Schaden von über 60 000 Mark. Wer den Schaden zu erſetzen hat, muß ſich erſt noch erweiſen. R Stf. Georgen, 11. Okt. Einer Dame aus Königsfeld wurde während der Reiſe auf dem Bahnhof in Freiburg beim Verlaſſen des Schnellzuges die Handtaſche entwendet, die 75 000 Mark enthielt. — Jell i.., 9. Okt. Bei der Verſteigerung des Gemeinde⸗ arrens in Höllsheim wurde für das ungefähr 21 Zentner were Tier ein Betrag von 246 000 Mark erloſt Furtwangen, 11. Okt. Die Allgemeine Ortskrankenkaſſe hat den Brandplatz des Herrn Adolf Heim zum Preiſe von 310 000 4 käuflich erworben, um darauf ein Verwaltungsgebäude zu erbauen. Die Abſicht, auf dieſem Platz das neue Poſtgebäude zu er⸗ richten, iſt im letzten Augenblick geſcheitert. Neues aus aller Welt — Angetreue Poftangeſtellte. Einträgliche Nebeneinnahmen wuß⸗ ten ſich in Berlin vier Poſtangeſtellte zu verſchaffen, die von der Kriminalpolizei feſtgenommen wurden. Auf dem Poſtamt Wio am Potsdamer Plaß, das ſehr ſtarken Zuſpruch von Ausländern hat, waren der Poſtaſſiſtent Vollmer und die Hilfspoſtſchaffner Steiner, Rohrbeck und Beer übereingekommen, von dieſen beſondere Ge⸗ bühren zu erheben und dieſe für ſich zu behalten. Wenn von den Ausländern Telegramme aufgegeben wurden, ſo berechneten die ge⸗ ſchäftstüchtigen Poſtangeſtellten einfach den doppelten Preis, als die tatſüchlichen Gebühren ausmachten, ſo ſtatt 2000 4000 und ſteckten den Ueberſchuß in die Taſche. Die Ausländer, die den Tarif nicht kannten, zahlten die geforderten Preiſe anſtandslos, und ſo konnten die Betrügereien eine ganze Zeitlang fortgeſetzt werden. Endlich aber kam das Treiben doch an den Tag. Die feſtgenomme⸗ nen ungetreuen Beamten ſind ſämtlich geſtändig, doch wiſſen ſie ſelbſt nicht, in wie vielen Fällen ſie den doppelten Tarif erhoben haben. — Ein Tunnel durch den Monk Blanc. Der langgehegte Plan einer Durchſtechung des Mont Blane, um eine neue Eiſenbahnverbin⸗ dung zwiſchen Frankreich und Italien zu ſchaffen, wird jetzt ausge⸗ führt. Wie aus Chamonix berichtet wird, haben die franzöſiſchen und italieniſchen Ingenieure, die ſeit zwei Jahren an der Ausarbeitun der Entwürfe tätig ſind, nunmehr den Vorſchlag vollendet und es iſt ein etwa 17 Kilometer langer Tunnel in Ausſicht genommen, der das franzöſiſche Chammonittal mit dem italieniſchen Tal von Aoſta ver⸗ bindet. Die Arbeiten ſollen an beiden Seiten des Berges im nächſten Frühjahr begonnen werden, und zwar wird man in derſelben Weiſe vorgehen wie bei der Anlage des Simplontunnels. Man hofft aber, daß durch die Verwendung verbeſſerter Werkzeuge und Ma⸗ ſchinen das Werk ſchneller und ohne alle Menſchenopfer durchgeführt werden wird. Nach der Schätzung der Ingenieure wird die Durch⸗ ſtechung des Mont Blanc 5 Jahre in Anſpruch nehmen und die Koſten werden ungefähr auf etwa 25—35 Millionen Frs. berechnet. Bei unvorhergeſehenen Schwierigkeiten können ſich aber natürlich die Koſten beträchtlich ſteigern. deeereeeerereeeneeeeeneeee Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Nbeln Pegel II.I2.13.[Iz. IIe Near-Pegd II. TIITTT MIc N 278½2.3802.203.1302.02.550 Mannheim.604.854.424. 204. 1203.87 ehl..433,26J.203.013.58½2.57 Heflörun..301.28/.30 J0.960.58 Naxau. 5 388.20.144.284.964.83 Mannbeim.5104.4804.44.144.00 Kaub..343.34320.96 Köln„„.246.243.21.97 Süd, gelter. 780, Mannheimer Wetterbericht v. 16. Okt. morgens 7 Uhr Barometer: 756,7 mm. Thermometer C. Niedrigſte Tempergtur nachts: 7,5 C. Höchſte Temperatur geſtern C, Niederſchlag: 0,0 Liter auf den qm. Windſtill, bedeckt, Handel und Industrie Verkehrte Reichswirtschaftspolitik Die neue Goldmark (Aktive Devisenpolitik) = Es besteht ohne Frage mehr denn je heute die groſle Gefahr, daß der letzte Rest der Kaufkraft der Mark verloren geht. Die Mark findet im Ausland keine Aufnahme mehr, im Inland findet eine allgemeine„Flucht in die Devisen“, eine Flucht in die Waren und Sachwerte statt. Die fort- schreitende Passivität der Handelsbilanz förderte natur- gemäß die Geldentwertung. Immerhin traten vor dem Lon- doner Ultimatum vom Mai 1921 nur geringe Devisen- schwankungen auf. Infolge der Reparationszahlungen sti der Dollarkurs von 60 im Mai auf 300 im November 1921. Das Scheitern der Bankierkonferenz gab den Hauptanstoß zu einem weiteren langsamen; aber beharrlichen Steigen, das durch die letzte Hausse abgelôst worden ist. Da wir uns keinesfalls am Ende der Entwieklung, sondern nur an einer Zwischenstation befinden, ist Klarheit über die Ursachen zwecks Erkennen der weiteren Entwicklung unbedingt von- nöten. Nicht nur in bedenklichem und stets wachsendem Um- kange ist man bei der Ausfuhr zur Auslandsfakturierung übergegangen, sondern man hat den Entwertungsprozeß der Mark noch durch den Uebergang zur Auslandsfakturierung auch im innerdeutschen Verkehr und durch Deckungskäufe stark beschleunigt. So sehen wir uns ohne weiteres inner- halb ganz kurzer Zeit vor die unabänderliche Tatsache der Berechnung aller Preise im innerdeutschen Verkehr in Gold- mark gestellt. Unsere heutige unsichtbare Währung wird sich in einen Maßstab einer gewissen umwandeln müssen, d. h. Wwir werden ein nach dem jewelligen Dollarstande zu ermittelndes Vielfaches des Gegenwertes von 24 cents in Papiergeld zahlen müssen. Unter Benutzung gleitender Preise werden wir währungstechnisch dem Vorbild Oesterreichs folgend das„abstrakte“ Geld, das im Verhältnis zum Dollar fest, im Verhältnis zur alten Gold- mark gleitend ist, einführen. Hier klafft schon— um es vorwegzunehmen— der erste Widerspruch in der neuen Devisen-Netverordnung. Während die Zählung in ausländischen Zahlungsmitteln bei Inlands- geschäften nicht gefordert, angeboten, ausbedungen, geleistet oder angenommen werden darf“, führte das Reich Im glei- chen Atemzuge„Goldschatzscheine“ ein, Das bedeutet nichts anderes als% der Goldmark, die 8 und allein vom Dollarstande abhängig ist, d.., daß das Reich selbst in fremder Währung Zahlungen leistet und fordert. Die Regierungsmapnahmen praktisch in die Tat umgesetzt, würde deuten, daß ein mittlerer Beamter mit einem dane ein Monatsgehalt von 300 000 Mark beziehen müßte. Man hat den zweiten Schritt getan, ohne überhaupt den ersten getan zu haben. Die Deutschland gewährte Atem- ause hat den Devisenmarkt nicht reguliert. Unter Ent- äuſjlerung eines erheblichen Teiles des Goldbestandes der Reichsbank hätte man zur Regulierung des nationalen und internationalen Devisenmarktes einen entsprechenden Devi- senkredit aufnehmen sollen. Ich habe mich wiederholt öfkentlich an anderer Stelle scharf gegen die verfehlte De- visenpolitik der Reichsbank gewandt. Es ist höchste Zeit, der durch die verkehrte Reichsbankpolitik hervorgerutenen im Devisenhandel energisch Einhalt zu gebie- ten. Sollte der Widerstand der Reichsbank sich noch Weiter⸗ hin auf die Autonomie des Instituts stützen, so wird— weil das Staats- und Wirtschaftswohl eines Sechzigmillionen- Volkes höher steht— der Reichstag sich demnächst mit einer entsprechenden Abänderung des Reichsbankgesetzes be- fassen müssen: wir fordern aktive Devisenpolitik. Das Fiasko der Devisenverordnung Voberstürzte Improvisation. Wenn die Reichsregierung mit der Devisen- Notverord- nung auch nicht den Exfolg auf ihrer Seite hat, so hat sie Wenigstens den Erfolg der Heiterkeit für sich. Der schon auf gekletterte Dollar sank infolge der Befürchtungen und Gerüchte hinsichtlich der zu erwartenden gesetzlichen Einschränkung des Devisenhandels im Berliner Börsenver- kehr auf 2425. Die Bekanntmachung des Wortlauts der Ver- ordnung löste sichtlich ein Gefühl der Erleichterung aus, die Meinung der Spekulation ging dahin,„es sei nicht so schlimm ekommen, wie man befürchtet habe“. Nichts konnte die egierungsmapnahme mehr diskreditieren, als die Tatsache, dalf der Dollar auf der Freitagnachbörse 2700 überschriti und im Sonnabendverkehr schon über 2800 notierte. Die Devisenverordnung der Regierung ist ein Schlag ins Wasser und kann auch nichts andres sein, da infolge gänzlicher Aus- schaltung von Wirtschaftspraktikern und praktischen Finanz. sachverständigen eine Sache zustande gekommen ist, die den Verkennung der tatsächlichen Verhältnisse auf der Stirn trägt und jede für ein Gesetz sonst erforderliche Ueberarbei- tung vermissen läßt. rotzdem seit Jahr und Tag der Regierung Vorschläge zur Regulierung des Devisenverkehrs unterbreitet worden sind, hat man viel zu spät und mit halben Mahnahmen ein- gegriffen. Unnötigerweise schuf man durch 8 15 der.-O. ein Vakuum von Zwei Tagen. Dadurch gab man jedenfalls der Gelegenheit, sich durch unbestrafbare Käufe scharf einzudecken. Der Lücken hat die Verordnung vom grünen Tisch so viele, daß Bände allein zur Aufzählung derselben nötig wären. Weshalb sind die erheblichen Speku- lationsgeschäfte Raum bietenden Devisengeschäften von Bankier zu Bankier weiterhin in jeder Form gestattet?— Weshalb ist die Beschlagnahme von Devisenbestünden aus- geschlossen, die rein spekulativ ohne zwingenden wirtschaft- lichen Grund in den letzten Monaten erworben worden sind? Was wird durch die Verordnung erreicht?— Die Be- sitzer ausländischer Zahlungsmittel werden nach wie vor an ihrem Besitz ſesthalten. Durch die Verhinderung des An- kaufs von Devisen zu Anlagezwecken wird— wie die Frei- tagsbörse bereits zeigte— ein gesteigerter Verkauf der Auslandseffekten hervorgerufen. Der Freihandel in Devisen und anderen ausländischen Zahlungsmitteln wird sich ins Ausland verlegen und sich somit jeder deutschen Kontrolle entziehen. Noch schlimmer ist die weltfremde und völlige Verken- nung unserer gesamten Wirtschafts- und Finanzlage, wie sie aus der Verordnung spricht. Der Verfall unserer Währung ist eine Folge der wirtschaftlichen Gesamtlage(Versailler Vertrag). Die starke Anspannung des Devisenmarktes aus- schlaggebend eine Folge des starken Devisenbedarts der In- dustrie, damit der deutsche Arbeiter beschäftigt ist. Die Spekulation ist nur— Was der Laie nicht beurteilen kann— untergeordnet beteiligt. Weil der katastrophale Marksturz nicht aus dem inneren Verkehr resultiert, deshalb genügen auch nicht währungspolitische Mahnahmen, die den inneren Verkehr einseitig régeln.— Völlig unhaltbar ist die Verord- nung noch dadurch geworden, daſ Bradbury's e Moratoriumsvorschlag jeder wirklichen Grundlage entbehrt und die Hoffnung auf eine internationale Valutaanleihe als verfrüht bezeichuet werden muß. Sollte die neue Devisen- verordnung Deutschlands Außenhandel stark einschnüren, die Rohstoffversorgung der Industrie unterbinden, dann machen wir die Reichsregierung in Berlin verantwortlich für die rauchlosen Schlote unserer Industriewerke und für 55 e brotlosen Arbeitnehmern des kommenden Winters. Stempel einer überstürzten Improvisation mit vollendeter] Nach dem Der Marksturz an der New- Vorker Börse Ein„Erfolg“ der Devisenverordnung. Während der Schlußkurs der Newyorker Freitagbörse sich auf 0,03½8ͥ(2622,95.) stellte, eröffnete die Samstags“ börse mit 0,08½g4 cents, was einem Kurs von 2712 M. ent spricht. Nachbörslich stellte sich der Dollarkurs auf 0037 cents, was einem Kursstand von 2962,96 M. gleichkommt d. h. eine Steigerung am Samstag um über 250 M. Man sieht da Newyork auf die Devisen- Verordnung der deutschen eeee(wie unser heutiger Leitartikel des näheren ausführt!]— prompt reagiert. Die Aufsichtsräte der badischen Aktiengesellschaften Die Zahl der Aufsichtsräte der 245 rein erwerbstätigen Aktiengesellschaften, deren Hauptsitz in Baden liegt, beträgt nach dem Stand vom 1. Juni ds. Js. 1000, die Zahl der von ihnen eingenommenen Sitze 1322. Durchschnittlich entfallen auf eine Gesellschaft—6 Aufsichtsräte. 805 Aufsichtsräte hahen nur 1 Sitz, 150 2 oder 3 Sitze, 31 haben—9, drei 10—14 und zwei 15 Sitze und mehr. Die größte Zahl von Aufsichls- räten findet sich bei den Banken; so verfügt z. B. der Auf⸗ sichtsrat einer badischen Großlbank über 19 Personen. Unter den 100 Aufsichtsräten befinden sich 15 Frauen; meistens handelt es sich um Ehefrauen, Witwen oder Verwandte von Djrektoren, Aufsichtsräten oder Gründern der betreffenden Aktiengesellschaft. 609 Aufsichtsräte haben ihren Wohnsite in Baden, 209 in anderen deutschen Ländern und 92 im Ausland. Nach dem Beruf stehen unter den in Deutschland Wohnhaften Aufsichtsräten die Fabrikanten(232) an erster Stelle, dann an die Bankiers(132), Kaufleute(87), Rechts⸗ anwälte(65), Ingenieure, Architekten und Chemiker ˙ Reichs-, Staats- und sonstige Beamte(30), Professoren un Dozenten 5 Cering sind die sonstigen Berufzweige ver- treten, so die Bürgermeister und Kommunalbeamten(12) Landwirte(), Handelskammersekretäre(4) und Aerzte(ö3). Unter den 292 sonstigen Aufsichtsräten finden sich 7 ehe⸗ malige Offiziere, 5 Spediteure und Exporteure, 2 Treuhänder, 1 Pfarrer. 1 Student, 1 Metzgermeister, 1 Gipsermeister und 9 1 Schreinermeister. Von den 22 Großindustriellen(Fabrikanten) die Aufsichtsratsmitglieder badischer Aktiengesellschaften sin haben 160 ihren Wohnsitz in Baden und 72 in den übrigen Bundesstaaten. Von den badischen Fabrikanten haben ach! 4 und mehr Sitze, fünkf 3 Sitze, 19 haben 2, die übrigen nur einen Sitz. Von den 72 außerbadischen Großindustriellen hat einer 4 Sitze, einer 3, zehn 2 und 60 nur einen Sitz. Der Wohnsitz dieser 72 Fabrikanten ist in 17 Fällen Berlia; in der Provinz Rheinland, Westfalen einschließlich Ruhr- — wohnen 19, in Frankfurt a. M. 9, in sonstigen nord- eutschen Staaten 6, in Bayern 13, Württemberg 6, Hessen und Sachsen je 1. Die 132 Bankiers(Bankdirektoren, Bankbeamte) ver- teilen sich auf 143 badische Gesellschaften, mit anderen Wor⸗ ten, die Mehrhei“ der badischen Aktiengesellschaften legt Wert darauf, daß ein Bankier ihrem Aufsichtsrat angehörtt 102 Cesellschaften haben bisher von der Berufung eines Bankiers in ihren Aufsichtsrat abgesehen; nach den Ermitt- lungen des Statistischen Landesamts handelt es sich bei die- sen entweder um kleine Aktiengesellschaften, deren kaul- männischer Betrieb verhältnismäbßig einfach gestaltet ietz oder um Gesellschaften, die einem Konzern angehören, bel denen also die Kontrolle der Geschäftsführung durch die im Konzern vertretene Bank erfolgt. Von den 74 badischen Bankiers haben etwa ein Drittel(25) ihren Sitz in Mannheim, 14 in Kaxleruhe, 8 in Pforzheim, 7 in Freiburg, 4 in Baden- Baden. Die übrigen verteilen sich auf die kleineren Gemein- den unseres Landes. Zwei Bankdirektoren sitzen im Auf-⸗ sichtsrat von 16 bezw. 15 badischen Gesellschaften, einer in 12 Aufsichtsräten, sechs Bankiers sind Aufsichtsratsmitglie- der von—8 badischen Gesellschaften, zwei von 5, drei von zwei von 3 usw.“ Von den 58 außerbadischen. aber deul- schen Bankiers haben 10 ihren Wohnsitz in Berlin, 9 in Frankfurt, 4 in Ludwigshafen, je 3 in Düsseldorf und Stutl⸗ gart. Nur ein pfälzischer Bankier sitzt im Aufsichtsrat von sechs badischen Gesellschaften; die übrigen begnügen sich mit einer, höchstens zwei Aufsichtsratsstellen. Von den 65 Rechtsanwälten, die im Aufsichtsrat von 195 badischen Gesellschaften sitzen, haben 43 ihren Wohnsitz in Baden, darunter 15 in Mannheim, 10 in Karls- ruhe, 5 in Heidelberg, 4 in Freiburg, ſe 2 in Konstanz und Lörrach. Ein Rechtsanwalt sitzt in 11 Aufsichtsräten, drei in 5, sieben in 3, zehn in 2 Aufsichtsräten; die übrigen haben sich auf je einen Posten beschränkt. Acht Rechtsanwälte in badischen Aufsichtsräten haben ihren Sitz in Berlin, drei in München, ſe wei in Frankfurt und Stutigart. Von den 92 Ausländern, die in 55 badischen Aktien- gesellschaften insgesamt 100 Aufsichtsratsposten einnehmen, haben 56(mit 59 Sitzen) ihref Wohnsitz in der Schweiz Beruf finden sich unter den Schweizern 11 Groß⸗ induskrielle, 10 Bankiers, 8 Kaufleute, 3 Rechtsanwälte un 3 Ingenieure. Die Aktiengesellschaften, in deren Aufsichtsrat Schweizer sitzen, vertellen sich in erster Linie auf die Textilindustrie, elektrische Industrie, Papierindustrie, chemi“ sche Groflindustrie, Nahrungs- und Genufimittelindustrie. Auf Elsa-Lothringen entfallen 16 Aufsichtsräte mit 17 Sitzen in 12 badischen Aktiengesellschaften, haupt⸗ sächlich in der Industrie der Nahrungs- und Genußmittel, in der Metallverarbeitungsindustrie und im Handelsgewerbe. In Oesterreich Wohnen 10 Aufsichtsräte mit 11 Sitzen in 6 badischen Aktiengesellschaften(Chemische Industrie⸗ Versicherungsgewerbe usw.) Holland stellt 3 Aufsichts⸗ räte in drei Aktiengesellschaften, Schweden 2 in einer Aktiengesellschaft. England 2 in einer Aktiengesellschaft, Luxemburg, Italien, Belgien je 1 Aufsichtsrat. Deulsenmarkt Mannheim, 16. Okt.(9,30 vorm.) Es notierten am biesi⸗ gen Platze von der Mitteldeutschen Creditbank hier: Newyork 2950(2700), Holland 115 000(104 700), London 13 100(11 500), Schweiz 54 600(50 000), Paris 22 300(20 400), Italien 12 500(15 000). New LTork. 4 Oktbr(s) Devlsen. 65 Spanlen 1 katr“ 3h Jl r 2781 Mia, 38 3 Waren und Mäarkie Amerikanischer Funkdienst New Tork, 16. Oktwr.() Funkatenst.(Wachdruok verboten) 57000 183. 14. Zuf. zuns. 74000 stand wt, 12.50 13.— leftee toka 10.— 10.— Efektreiyt 14.—.— Sred. Bal..— 25⁵ Novomber.25.17 Zian ioke 24.— 24.— auok Oentr“.58 3. Aürz.07.07 Slel 76..8½ keggena 148.— 149.7 Ral.01.03 Zink.97.67 Savannad 138. 14193 Juli.0.Elsen 220.0 dei Saum.60 4 Dezemd..600.50 Weldhleoh.2, Lolzen rot 13ʃ.25 138. daumw. ioko 22.28 22, Sobmafz wi. 12.— 1195 fart ioko 154.25 146.75 Oktober 21.83 2,27 Taig.28.20 kals toko 99.———— avember 42.0 2. GUnwaaet.— 9.— Aehl aiedr-p. 5,15.f berenber 2 2481 dovbr. 7 8½% abehst Fe,.80.0 aauar 2275 27J1 Fetrel.oases 18.— 18.4 4etrütr Engi. 18 1005 Februar 23.25 21.45 tanke.89.— Kontinent des Chleago, 10. Oktbr. CWa) Funkalenst.(Machüruok verboten). 4. 1. wolren Ukt. 109.88. 2 n eee ex. nals Ot 8445 10.95 19.92 teſont glear. .45 hüonet. der..88 4— bork 225—— chws Nied 3 or.—.— Senw. T. Haber Nienen Ukt. 10,30 10 Tai 41— 425Speek niede. ndebst, 18.— 13 Boggen Der, 75.58 78.45 voten 184⁰⁰ .80 11.—.— Zut. Oieg 25— 2000⁰ 94 25 Der Sport vom Sonntag. Nr. 37. 86 rse 85• nt, 4 m 4 2 N cht, Der Kuſtderkehr in Bapern 1922 nen Der offizielle Flugverkehr iſt in Deutſchland mit dem ren 1. Oktoberelngeſtellt worden, bis zum 1. April 1928 ſollen Bayern nur noch Gelegenheitsflüge, daneben auch Rund⸗ und Winterflüge ins Gebirge ſtattfinden. Die Ueberſicht über die Flugverkehrsſaiſon 1922 ergibt das über⸗ zaschende Ergebnis, daß der Bayeriſche Luft⸗Lloyd mit ſeiner Baſſagierfrequenz an der Spitze ſteht. Das iſt ein Erfolg, der neben gen flugtechniſchen Organiſation in der Hauptſache dem ſiegreichſten agt lugzeug der Welt, der Junkers Metall⸗Limoufine zugute kommt. on Bayern waren mehrere dieſer Flugzeuge vom 1. April bis len Oktober im Betrieb, nicht ein einziger Unfall, nicht ein einziger äte Bruch ereignete ſich während dieſer ſechs Monate, obwohl außer f‚ 14 dem däglichen Flug Münche—Konſtan zuhin und zurück, noch its⸗ Rund⸗, Platz⸗ und Gebirgsflüge und ein Flug München uf⸗ ien und zurück ſtattfanden. Dieſer 100prozentige Sicherheits⸗ ter koeffizient iſt überhaupt das erſtemal in einer Flugfaiſon erzielt ens worden. on Die vom Bapyeriſchen Luft⸗Lloyd durchflogenen rund 60 000 len SGeſamttilometer entſprechen einer anderthalbmaligen Umfliegung i des Acqugtors. Dieſex Vergleich zeigt, welcher enorme Flugverkehr im 192ü in Bayern herſchte. Mit Ausſetzung weniger Tage, wo infolge ſtugunmöglichen Wetters nicht nach Konſtanz geſtartet werden nd konnte, wurde dieſer Streckenflug täglich vom 1. April bis 1. Oktober ter durchgeführt. München—Konſtanz iſt bekanntlich in dieſem Sommer ts⸗ dank der Bemühungen des Bayexiſchen Luft⸗Lloyd und der Junkers⸗ 9) Werke inſofern an den internationalen Durchgangsluftverkehr ange⸗ ud ſchloſſen worden, als der e nach Genf erreicht wurde und er- in Fürth der Anſchluß an Berlin möglich war. So ift Bayern ). zugleich das Durchflugsland für den internationalen Luftverkehr 30˙ don Süd nach Nord geworden; im nächſten Jahre wird es auch 12⸗ Diurchflugsgebiet für den Flugverkehr vom Weſten nach dem Oſten er, werden. nd Es iſt intereſſant zu verfolgen, wie nach und nach der Paſſagier⸗ 9 derkehr ſich geradezu zum Anſturm ſteigerte. Während im April in lie der Junkers Metall⸗Limouſine nur 21 Aalenbr⸗ in Rund⸗ und id, Gebirgsflügen befördert wurden, ſtieg der Verkehr im Mai auf 36, en flaute im Juni wegen des unmöglichen Wetters auf 7 ab, hob ſich l. im Juli auf 42, im Auguſt auf 338 und im Sep mber erreichte ur er die Rekordziffer von 429, bei weiteren Gel enheitsflügen be⸗ en eiligten ſich noch 154 Paſſagiere, ſodaß 1026 Perſonen in der 2. Sommerſaiſon Bayern aus der Vogelperſpektive im Flugzeug ken⸗ 8 nen lernten. Unter dieſen Flügen waren Strecken nach Oberammer⸗ ⸗ da, nach der Zugſpitze, dem höchſten Berge Deutſchlands, den d- Konigsſchlöſſern und Gebirgsſeen. Auf dieſe Rund⸗ und Ge irgs⸗ en flüge kommen rund 20 000 durchflogene Kilometer, alſo die Hälfte des Erdumfanges, ſie verteilen ſich auf 453 Starts. . Von beſonderer Bedeutung war die Strecke Mü.—Kon⸗ 7 ſtanz, das iſt der ſüdlichſte Poſtflugplatz der deutſchen Luftpoſt, wie gt chon bemerkt, mit Anſchluß in Konſtanz nach Genf u. in Fürth nach t. Zerlin. Hier ſetzte der eee erſt mit dem Juni ein, wo es 0 lich 21 Perſonen durch die Luft nach Konſtanz befördern ließen, im tt⸗ Juli bereits 35, im Auguſt 86, im September 107. Dazu kommen e⸗ nach einige Sonderflüge nach Konſtanz mit insgeſamt 18 Perſonen, l ſodaß 265 Perſonen den ſchnelleren und bequemeren Weg durch die Luft nach Konſtanz und der Schweiz benützten. Auch bei dieſen Streckenflügen iſt kein 15840 0 Unfall vorgekommen Auf dieſe m Streckenflüge entfallen rund 40 000 Kilometer, mithin iſt vom April n bis Oktober auf der Strecke München—Konſtanz einmal der Etd⸗ 1, Aumfang umflogen worden. Start München nach Konſtanz war bis 1• auf wenige Tage ſeden Tag. n- Somit ergibt ſich folgende Geſamtüberſicht: Der Baye⸗ * viſche Luſt⸗ l9d 15— ſeinen Junkers Metall⸗Limouſinen vom in April bis Ottober 1922 rund 60 000 Flug⸗Kilometer geleiſtet und e· im Rund⸗ und Gebirgsflug 1026 Perſonen und im Streckenflug 45 München—Konſtanz 285 Perſonen, zuſammen 1291 Perſonen be⸗ t⸗ fördert. Zählt man noch die Flüge für offizielle Perſönlichteiten 1 and für die Preſſe hinzu,(o—— ſich eine Geſambeförderungs⸗ 2 ziffer von 1324 Perſonen. Dieſe Statiſtik ſtellt bis jetzt im deutſchen n Perfonen⸗ und Poſtflugverkehr den Rekord dar. h Im nächſten Jahre wird der Bayeriſche Luft⸗Lloyd wahrſchein⸗ lich eine 1 ſeines Flugparkes mit Junkers 1181 1 Limouſinen vornehmen, ſodaß begründete Ausſicht beſteht, daß n Bayern in der Flugverkehrpaſſagierfrequenz die Führung behält, 5. zun ſo mehr, als der internatlonale Durchgangsflugverkehr aller d Vorausſicht nach ſchon vom nächſten Frühjahr ab bedeutend erweitert i ſein wird. 2 n 2 5 Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Odenwaldkreis ., Knapp, aber ſicher mit:0 meiſterte der V. f. R. den V. f. L. * Peckarqu, er übernimmt nun mit 3 Punkten Vorſprung die klare ellenfütrung. Für die Ueberraſchung des Tages ſorgten die . Valdhöfer, indem ſie ſich 32 von dem mächtig aufkommenden 5 F. Phönixr ſchlagen ließen. Feudenheim ließ ſich dieſesmal a zicht wie voriges Jahr von 07 überrumpeln. Immerhin iſt der t 251⸗Sieg, der zudem noch durch einen Elfmeter errungen wurde, recht 8 knapp zu nennen. In Darmſtadt gab es den erſten Spiel⸗ . abbruch der Saiſon. Das Treffen zwiſchen dem dortigen Sport⸗ Srein und M..C. 08 wurde beim Stande:0 nach 30 Minuten tebtelzeit vom Schiedsrichter abgebrochen, da der Darmſtädter Ver⸗ zadiger Traute dem Platzverweis nicht Folge leiſtete. Lindenhof öderraſchte durch 2 Neuerwerbungen, indem der bekannte mittel⸗ deulſche Repräſentative Meißner(früter Halle 98) und der füd⸗ mallche Internationale Kottenberger(früher Tv. 1846 Nürnberg) erſt⸗ als für die roten Farben tätig waren. Bis zum Spielabbruch bearen die Mannheimer Gäſte entſchieden im Vorteil und hätten die eiden Punkte wohl ſicherlich nach Hauſe gebracht. Pfalztreis 0 5 Das Lokaltreffen in Ludwigshafen zwiſchen Phönix und defalz endete torlos, was 7 dem Stärkeverhältnis, als auch dean Spielverlauf entſpricht. In Frankenthal fertigte der F u ß⸗ lollderein ſeinen Namensvekter aus Kalſerslautern mit 15 ſicher ab. V. f. N. Kalſerslautern hatte die V. B. Zwei⸗ Erclcte n zu Gaſte, die den Roſenſpielern mif dem unentſchfedenen gebnis 2·2 einen Punkt entführten. * Noch den geſtrigen Ergebniſſen lauten die Tabellen nunmehr: N 8 odenwaldkreis ereine Gemw. Unent. Tore Punkte N48. —„ 7 4 2 thenm 7„ mnm⁰ A 1808 d0l 1 2 1026 7 — Fi aemſtadt 0 1 8 2215 1 0 bes Spiel Darmſtadt— M. F. C. 0g iſt in der Tabelle M. F. für gewonnen gerechnel. S. 8 plehitres Pfal; g. ereine Spiele Gew. Uneniſch. Verl. Tore Punkte dde dubdmdgehoren Faün— 10 J585 Piewigshafen ee ee 1 1115 9 dn Nade ens 6 4— 2 1528· 8 F endebn 7 N Fratallerslautenm 5 2 E 7·7 5 19..ankentdal Hearcbs— 1 6210 4 2 eibrücken 8 3 1 4:14 3 erslautern 6—— 6 1218 0 Maunnheimer General⸗Anzeiger(Mittag-Ausgabe) urTxN Moniag, den 16. Oktober 1922 ark d em onntag B. f. R. Mannheim— V. f. C. Neckarau 120(:0) Ecken 273 Zum Kampfe um die Führung im Odenwaldkreiſe ſtanden ſich auf dem Brauereiplatze die beiden, an der Spitze der Tabelle ſtehen⸗ den Vereine gegenüber. Das Spiel ſtand nicht im Zeichen eines n eiſterſchaftskampfes. Beide Parteien zeigten nur recht m 15 Leiſtungen. Das Anſpiel des Bezirksmei ſters klappte ut. Mit Elan zogen die blauen Stürmer vor das gegneriſche Tor, ſi hatten einige recht gute Chancen. Aber bald übernahm V. f. L. die Offenſive und die Verteidigung des Platzbeſitzers hatte ſchwere Abwehrarbeit zu verrichten. Doch nur eine einzige Ecke war die Ausbeute des Drängens. Glücklicher war V. f.., der in der 20. Minute, im Anſchluß an einen Eckball, durch Engelhardt den einzigen Treffer des Tages erzielte. Durch dieſen Erfolg angeſpornt zeigten die Platzherren wundervolle Stürmerarbeit und weitere Er⸗ olge lagen in der Luft. Eine totſichere Chance agte Herberger knapp neben den Torpfoſten. Doch dieſer ſchöne Kampfgeiſt war bald erloſchen. Allmählich kam V. f. L. wieder auf und war bis 775 Halbzeit leicht im Vorteil ohne einen Erfolg erzwingen zu önnen. Nach der Pauſe hielten ſich beide Mannſchaften in offenem Feldſpiele die Wage. Wohl hatte V. f. L. genug Gelegenheiten den Ausgleich zu erzielen, aber die beiden Verteidiger des Bezirksmeiſters waren unüberwindlich. So blieb es bis zum Schlußpfiffe bei:0 äßi für V. f. R. Der Schiedsrichter, ein Herr von V. f. R. Frankfurt, leitete zufriedenſtellend. Der im Felde gut arbeitende Sturm von V. f. L. konnte ſich vor dem Tore nicht durchſetzen.—Die VB. f..⸗ Mannſchaft zeigte geſtern beſſere Leiſtungen wie vor acht Tagen, ohne aber zu der im Vorjahre gezeigten Form aufzulaufen. 8. Weitere Ergebniſſe: Odenwald⸗Areĩs Kreisligg Sport⸗ und Turnverein 1877 Waldhof— M. F. C. Phönix:3 V. f..⸗ u. R. Feudenheim— Spielvereinigung 07 221 V. f. R.— V. f. L. Neckarau 10. Sportverein 98 Darmſtadt— M..C. o8:0(abgebrochen) Pfalz-Kreis Kreisliga Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen:0 Fußballverein Frankenthal— Fußballverein Kaiſerslautern:0 V. f. R Kaiſerslautern— V. B. Zwelbrücken:2 Befähigungsliga 1. Abt. Arminia Rheingönheim— V. f. R. Frieſenheim:3 Union Ludwigshafen— Fußballverein Speyer:2 Befähigungsliga 2. Abt. 1905 Pirmaſens— M. T. V. Pirmaſens:1 Kreis Südweſt 1..C. Freiburg— 1. F. C. Pforzheim:1 ö Kreis Heſſen Sportverein Wiesbaden— Biebrich 02 01 Alemannia Worms— Kaſtel 06:2 Südmain-Kreis Fußballverein Offenbach— Fußballperein in Sprendlingen:2 V. f. L. Neu⸗Iſenburg— V. f. R. Kickers Offenbach:2 Kickers Viktoria Mühlheim— Union Niederrad 04 Sportklub Bürgel— Viktoriq Aſchaffenburg:1 Nordmain-Areis V. f. R. 01 Frankfurt— Hanau 93 078 Hanau 94— Germania 94 Frankfurt:0(1) Eintracht Frankfurt— Helvelig Frankfurt:2 Sportfreunde Frankfurt— Fußballſportverein Frankfurt:3 Kreis Würktemberg Stuttgarter Kickers— V. f. B. Stutkgart.1 Sp.⸗B. Feuerbach— Sportfreunde Stuttgart:1 Kreis Südbayern M. T. V. Ingolſtadt— Bayern München 176 1860 München— Wacker München 10 Jahn Regensburg— M. T. V. München:1 Kreis Nordbayern 1..C. Nürnberg— M..V. Fürth 320 Spielvereinigung Fürth— Würzburger Kickers:1 .n Nürnberg—.C. Bamberg 1˙0 Saar· ftreis F. B. Saarbrücken— F. V. Burbach 10 pielvereinigung Oberſtein— Völklingen 06 6³¹ Boruſſia Neunkirchen— 1. F. C. Idar:0 hockey 9 D. f. R. Mannheim Damen 1— Turnverein Damen 1:0(:0) B. f. R. in allen Teilen überlegen, Stürmerreihe vorbildlich, 91 95 Linksaußen, und rechte Seite. Die Mannſchaft kann gegen erſtklaſſige deutſche Damenmannſchaften ein Wort mitſprechen. D. f. R. Herren J— Turnverein Herren I:2(120) V. f. R. Aufſtellung: Ganter; Mayer, Krebs; Heizler, Bau⸗ mann, Bärwind;: Graff, Wellenreuther, Böhringer, Wenk⸗Wolff, Dr. Rieſterer. Die Raſenſpieler konnten das Spiel nicht zu ihren Gunſten entſcheiden, rechter Verteidiger zu Beginn durch Fußver⸗ letzung ſtark beeinträchtigt, Verteidigung ſehr gut, Läuferreihe glän⸗ gend, Stürmer fielen auf rechtem Flügel aus, linke Seite gut. M..-B. boten einheitlicheres Bild, zäh, energiſch. Rechter Flügel und linker Verteidiger ausgezeichnet. Das Spiel war außerordent⸗ lich ſchnell, wechſelvoll und intereſſant und wurde von den Schieds⸗ richtern gut geleitet. V. f. R. II— Turnverein II:2(:0) Der beſſere Sturm des V. ſ. R. konnte in wirkungsvollem Kons⸗ binationsſpiele das Spiel für ſich entſcheiden; der übrige Teil der Mannſchaft unterſtützte ausgezeichnet. M..V. Verteidigung nahm das Spiel zu leicht. Es wurde ein ſehr ſchönes faires Hockey vor⸗ geführt, das in ſeinem Tempo an erſte Mannſchaften heranreicht. B. ſ. R. III— Turnvperein III:1(1·0) Nach wechſelpollem, ausgeglichenem Spiel te d N durch ſeinen flinkeren Sturm. biele ſtegte der B. f. K Alles in allem war es ein Vereine piel vom Spiel hatten Spiel lieferten. Die ſonntägigen pferde⸗Rennen Berlin⸗Karlshorſt Baren Biel⸗Rennen. 34 000 M. 2000 Meter. 1. 9990 v. Schlot⸗eims Orplid(Quade), 2. Dioscur, 3. Thor. rner: Minor, Elida. 127:10, 98, 21:10.— Baron Maltzahn⸗ ſchöner Klubkampftag, an dem beide und die Damen wohl das* .-W. Aennen. 71000 M. 1000 Meter,. 1. Schnierings Mignon 9 Schmidt) 2. Tor di Quinto, 3. Frivora Ferner: Gandolfo, liegemal, baroſſa, Interim Idol, Suſanna, Felling, Land⸗ richter, Ananas, Sonnenſchein, Lagune, Marone, Jualität, Patti. 5910, 20, 32, 13:10.— Graf Hahn⸗Baſedow⸗Rennen. 150 000 M. 1800 Meter. 1. S. A. v. Oppenheims Damen weg (Tarras), 2. Freibeuter, 3. Immergrün, 4. Traumdeuter. Ferner: Armenier, Filipov, Alabaſter, Sommerflor, Pelide 28:10; 13, 18, 13.10.— Graf Pleſſen⸗Jvenak⸗Rennen. 84000 Mark. 1400 Meter. 1. Geſt. Weils Rabenlocke(Tarras), 2. Abbazia, 3. Traudi. Ferner: Henriette, Chimäre, Elöre Hf. 23710: 13, 12:10. ulrich p. Oertzen Ausgleich. 225000 M. 3000 Meter J. Haniels Träumer(Korb), 2. Halloh. 3. Kern, 4. Dardanos. Ferner: Gyere velem, Perikles, Einhart, Filou, Matador, Landes⸗ fürſt, Räuberhauptmann. 18:10: 14, 33, 31:10.— Pogge⸗ Bar⸗ telshagen⸗Rennen. 84000 M. 1400 Meter. 1. Sterns Mortala Gentzſch), 2. Velveteen, 3. Nachivin. Ferner: Eier⸗ daß beide Boxer bereits nach der 7. Runde kuchen, Baldung, Liktor, Piariſt, Maffritzdorf, Oper, Dorothea. 21:10; 12, 13, 17:10.— Graf„„„ Ausgleich. 84000 M. 1600 Meter. 1. Sklareks Gebalind (Kränzlein), 2. Dagobert, 3. Thusnelda. Ferner: Fairytale, Lamettg. 19:10; 14. 18:10. n Chamant⸗Rennen 120 000 Mk. 2200 Mtr. 1. A. u. C. v. Weinbergs Aventin(O. Schmidt), 2. Fokker, 3. Allah. Ferner: Sabotage. 12:10; 11, 19:10.., 1½., 4 FJama⸗ Rennen. 82 000 Mk. 1200 Mtr. 1. Beits Honeſta(Brown), 2. Bajuvare, 3. Seejungfer. Ferner: Ottokar, Rolandseck, Gollub, Bandſtahl, Erlkönig. 18:10; 11, 12, 14:10.— Franz⸗Egon⸗ [Metternich⸗Rennen. 100000 Mk. 1600 Mtr. 1. Stein⸗ haus Leichtſinn(Puskas), 2. Metis, 3. Schlingel. Ferner: La Palama, Leopardus, Tarock, Knuſperchen, Parze, Golderſatz. 167:107 25, 54, 17:10. 1½., 1 L.— Verkaufsrennen. 82 000 Mk. 1400 Mtr. 1. Edm. Schmidts Puella(Morawez), 2. Toni, 3, Sent Maheſa. Ferner: Primel II, Maikotten. 54:10: 20, 19:10.— Preis des Winterfavoriten. 200 000 Mk. 1400 Mtr. 1. S. A. v. Oppenheims Revolutinär(W. Tarras), 2. Augias(DO. Schmidt), 3. Gildemeiſter(Danek), Manuela(Brown), Eisvogel(Otto Müller). 35:10; 13, 12, 22:10. 1., 24., 2 L. Fauſt⸗Ausgleich. 82000 Mk. 2900 Mtr. 1. Schmitzs Liebhaber(Reiß), 2. Parcival, 3. Peter. Ferner: Lucille, Wanderſtab, Windsbraut, Ottone, Caliari, Trauerweide. 67:10: 18, 15, 14:10.— Dorn⸗Ausgleich. 82 000 Mk. 2400 Mtr. 1 Möllers Filius(Reiß) und Geſt. Mydlinghovens Mißgunſt —— Fabeh, 3. Feuersbrunſt. Ferner: Porta, Kalmanczi, Szemſugar. 1 Reißaus, Sigmarara. 14, 12:10; 12, 12, 16:10. München. Verkaufs⸗Rennen. 40 000 Mk. 1600 Meter. 1. Dodis Vern⸗ ried(Franzke), 2. Eilenburg, 3. Hornsriff. Ferner: Rio. 28:10. 14, 13·10.— Kinder⸗Rennen. 50 000 Mark. 1200 Meter 1. Dr. Lindenbergs Logenbruder(Franzke), 2. Terrakotta, 3. Stern⸗ fels. Ferner: Lady Jane, Nordpol, Infant, Geheimbund, Floren⸗ tiner, Hajna. 51:10; 15, 14, 27:10.— Preis von Mannheim. 50 000 Mark. 3800 Meter. 1. Henkels Delfin(Pfeiffer), 2. Boros, 3. Odin. 16:10.— Preis von München. 75 000 Mark. 2200 Meter. 1. Frhr. v. Schrenk⸗Notzings Ingeborg II1 Geim), 2. Henu, 3. Eiwmeiß. Ferner: Naive, Jahn, Manrico. 72:10; 21. 16:10.— Preis von der Wieſe. 60 000 Mark. 3120 Meter. X Mayers Belladonna II Gecker), 2. Styr, 3. Pippin Ferner: Roſengärtner. 85:10; 27, 17:10.— Aſtern⸗Rennen. 40 000 Mk. 1400 1. Reiths Gardenie(Göbeh, 2. Vielleicht, 3. Julſa Cairo. 44:10; 20, 16:10. Leipzig Preis vom Barfußberg. 62 000 M. 2500 Meter. 1. Lewins Staffelſtab(H. Braun), 2. Lebensgefährte 3. Vitz⸗ nau. Ferner: Parſimonia. 13:10; 11, 11:10.— Preis von Pfaffendorf. 62000 M. 1400 Meter. 1. A. v. eleins Säumenich(Ludwig), 2. Eilfried, 3Z. Simona. Ferner: p. Hände hoch. 102:10, 28, 13:1b0.— Pomsſener Jagd⸗ rennen. 48 000 M. 3200 Meter. 1. Hartmannſche Erbens Lorbas(Thalecke), 2. Granit, 3. Gemsjäger. Ferner: Malacara, Panje. 45:10; 20, 19:10.— Harmonie⸗Preis. 76000 M. 1800 Meter. 1. Poraks Hüteger(Preisler) und Sklareks + mulus(Raſtenberger), 3. Reinweiß. 14,:10. Totes Rennen. L.— Gaſchwitzer Ausgleich. 62 000 M. 4000 Meter. 1. Popps Flugſchrift(Stys), 2. Spreewald, 3. Orkus. Ferner: Karl der Große, Gero, Kiek in die Welt. 38:10: 18, 16:10.— Preis vom Georgiring. 48 000 M. 1000 Meter. 1. Groß Donnerwetter(Venzel), 2. Forelle, 3. Alex. Ferner: Thus⸗ nelda II. Principeſſa, Tyche. 60:10;: 18, 14:10.— Preis von Dienitz. 48000 M. 1400 Meter. 1. Neos. Centrifzgel (Senkbeil), 2. Saloppe, 3. Oſtara. Ferner: Alarid, Wilita. 26:105 17, 18:10. Kraftfahrweſen Feldbergreunen des Allgemeinen Deutſchen Aulomobilklubs. 8* allſahrlich ſtattfindenden Feldbergrennen iſt endlich nach vielen Bemühungen die polizeiliche Genehm gung eingegangen. Das Rennen findet am 22. Oktober ſtatt und beginnt vormittags 5 Uhr. Es umfaßt Motorrad-, ſowie Wagenrennen jeder Stärke, letztere getrennt für Wagen in Privatbeſitz und für Fahrer mit indu⸗ ſtriellem Intereſſe. Ferner iſt eine Klaſſe für Rennwagen jeder Stärke eingelegt. Die Fahrſtrecke beginnt etwa 400 Meter ober⸗ halb Hohemark. Das Ziel iſt auf dem Sandplacken bezw. dem Feld⸗ berg. 5 Ein neuer 10⸗flilometer⸗Aulomobil⸗Rekord wurde im Prager Stadion auf einem Wanderer⸗Auto von J. Golombiows⸗ ki mit:28,7 Minuten aufgeſtellt(bisher:02,7 von Hajmovicis⸗ Bugatti). Raòſport Sr. Rütt und Corenz in Newyork. Die beiden ausgezeichneten deutſchen Rennfahrer Rütt und Lorenz ſind aufgefordert worden, an dem Newyorker Sechstagerennen im Dezember die⸗ ſes Jahres teilzunehmen. Die beiden Deutſchen haben zwar ihre Zuſage noch nicht erteilt, doch iſt bei dem jetzigen Dollarkurs wohl kaum daran zu zweifeln, daß ſie zuſtimmen werden. Wahrſcheinlich werden ſpäterhin auch noch einige andere deutſche Rennfahrer den Weg über den großen Teich antreten. Saldow und Krupkat werden wahrſcheinlich das zweite Newyorker Rennen im März des nächſten Jahres beſtreiten. Der immer noch in den Vereinigten 1 0 weilende Appelhans wird gleichfalls mit bei der Par⸗ ie ſein. Sr. Radrennen in Saarbrücken. Zum Kehraus hatte die Saar⸗ olympiabahn in Saarbrücken ein ausgezeichnetes Programm zu⸗ ſammiengeſtellt, das leider nicht den Beſuch zu verzeichnen hatte, der wohl wünſchenswert geweſen wäre. Der vorjährige deutſche Meiſter Wittig zeigte ſich in großer Form und gewann beide Ab⸗ ſchiedspreiſe. Ausgezeichnet hielt ſich gegen ihn der Frankfurter Weiß, der jedesmal in der gleichen Ruhe mit dem Sieger endete. Ergebniſſe: Kleiner Abſchiedspreis, 30 Kilometer: 1. Wittig 23:40 (Bahnrekord); 2. Weiß, 3. Kuſchkow, 4. Hoffmann. Großer Ab⸗ ſchiedspreis, 50 Kilometer: 1. Wittig(Continentalreifen), 2. Weiß 300 Meter, 3. Kuſchkow, weit zurück, 4. Hoffmann weil zurück. Boxen Sr. Beckelt: In London ſtanden ſich der engliſche Schwergewichtsmeiſter im Baxen, Beckett und der Amerikaner Frank Moran gegenüber. Der Kampf wurde ſo lebhaft geführt, vollſtändig erledigt waren. Vom Ringrichter mußte der Kampf dann abgebrochen wer⸗ den. Beckett wurde zum Sieger erklärt. Sein nächſter Gegner iſt am 23. November der Neger Battling Sikt, der Carpentier kürzlich in Paris beſiegt hatte. Fußball sr. zwiſchenrunde des Jußball-Bundespofal. Am 11. Nonem⸗ ber werden die beiden Zwiſchenrundenſpiele um den Fußball⸗Dun⸗ despokal ausgetragen. us der Vorrunde haben ſich Süddeutſch⸗ land, Weſtdeutſchland und Mitteldeutſchland qualifiziert. Das Balten⸗ land war ſpielfrei. In der Zwiſchenrunde werden ſich Weſt⸗ und Mitteldeutſchland ſowie Süddeutſchland und das Baltenland gegenüberſtehen. Für die Endrunde kommen dem⸗ nach nach den bisher. gezeigten Leiſtun— Süd⸗ und Weſtdeutſch⸗ land in Frage. eter. Ferner: Diana. Druckerel Dr. Haas, Mannheimer b.., Mannheim, E 6, 2. — Chefredakteur: Kurt Fiſcher Herausgeber, Drucker und Verleger: General⸗Anzeiger, G. m. Direktion“ Ferdinand Heyme. Verantwortlich für Polftik: Dr. Fritz Hammes: für Handel: Nis Peterſen⸗ für Feuilleton: Alfred Maderno: kr gatele und de Aenen edalt— Inbalt: Frang Kircher; für Anzeigen: Karl Pägel. 1 4 0 Aecn GlöhkorPer NMorke=DPfell- sporen lqut t Cl-Madan Scorpp echnisches ttelert: E N 3. 17 Stärkewäsche H91 1 mahme- 10 Oberhemden Leibwadsche Stellen: U 1, 9 8 65, 8 Schwetzingersträge 68 Mittelstraße 54 FEronprinsenstr. 48 Elehelsheimerstr. 24 Ludwigshafen: Prinzregentenstraße 17 Neckarau: Schulstr. 81. Lindenhof Naenal-Tueater NMannneim. Montag. den 16. Oktober 1922 In Miete B 8 Freie Volksbühne A 421—BB 620 Bühnenvolksbund No. 31—69 u. 151—300. Der fidele Bauer Opereite in einem Vorspiel und zwei Akten von Viktor Léeon. Musik von Leo Fall. Spielleitung: Kat! Marx. Musikalische Leitung: Werner v. Bülow. Lindoberer, der Bauer v. Lind · Sercrnokk Karl Marx Macenz, sein Sohn„HPaula Kapper Mathaus Scheichelroither. Altred Landory Max Lipmunn Stefan, sein Souhnn H Herbert Michels Vincene, sein Shnnn Die roté Lisi, Kuhdirn lda Schäffer Heinerle, ihr Bub. Gusdl Römer-Hahn Geheimer Sanitä srat, Professor von Grumow. K. Neum ann- Hoditz Vilcteria, seine Frau julie Sanden Frederike, deten Tochter. flelene Leydenius Horst, deren Sohn, Leutnant bei den roten Husaren Ernst Sladeck Anfang 7 Uhr. Ende 9½ Uhr Dieustag. den 17. Oktober 1922 In Miete C 9(Freie Volksbühne B 621—720 Bühnen-Volksbund No. 331— 430. Jeremias. Dramatisches Gedicht von Steſan Zweig. Anfang 7 Uhr. Ende 10¼% Uhr. 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