Dienstag, 17. Oktober dezugspreiſe: Zu monnbeim und Urgebung mouatuch ins Hauo gsorucht mark 300.—. Durch die poſt bezogen Nertelh. mart 98.—. einzelnummer Mk..00. poſtſcheckkoerto Ar. 17800 Karterube in Oaden und Ur. 2017 Ludwigshafen am ibein. Hauptgeſchäftsſteue E&. 2. Seſchäfts ⸗ Uebenſtelle deckarvorſtaßt. wotohefſtraße n 6. Sernſprech lummer 7030, 7041. 7032, 7033, 7044, 7048. Telegramm-⸗Ndeaſſe: Mannbelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Zeig Lloyd Seorge und Frankreich § London, den 15. Oktober 1922. „Es iſt erwieſen: Herr Poincaré will Lloyd George ſtürzen.“„Daily Chronicle“. Die Entgegnung des engliſchen Premierminiſters auf den Angriff 15 der unioniſtiſchen und hochkonſervativen Blätter liegt vor; was übe lond George in Mancheſter, der Hochburg des britiſchen Libe⸗ weß kalismus, ſagte, iſt eine haarſcharfe Stellungnahme zu den Kritiken, 13 9 deren Argumente lauten: Lloyd George führte im Orient eine Politik, e niſh ie uns mit den Türken und den Franzoſen in Zwieſpalt brachte; r ſchädigte unſer Anſehen in der Welt des Iſlam. er ſtörle die freund⸗ * ſchaftlichen Bezlehungen zwiſchen England und Frankreich— ſeine wan ußenpolitik, diktatoriſch aufgebaut, muß einer anderen Richtung 05 laz machen.... Welcher Richtung? Das iſt die Frage. Llond hobe George ſpielte in Mancheſter nicht mit Worten. Was Lloyd George ſie ſ n Mancheſter ſagte, läßt ſich in dem Satze zuſammenfaſſen: Frank⸗ 10 telch hatuns imnahen Oſten im Stich gelaſſen; nicht die moderne Diplomatie, wie ich ſie führe, iſt ſchuld an den Schwierig⸗ en. die wir in dieſen Tagen überwinden mußten, ſondern der zürswechſel Frankreichs in den orientaliſchen ragen. Lloyd George wird von der führenden Pariſer Preſſe ange⸗ 8 eindet. Man unterſchob ihm Kriegspläne in Kleinaſien, ebenſo wie man ihm früher„Geheimbündelei mit Deutſchland“, wie man ihm rend der genueſiſchen Konferenz vertrauliche Verhandlungen mit Achitſcherin zum Vorwurf machte. Die Interpellation in der fran⸗ chen Deputiertenkommer über Poincarés heimliche Mitarbeit an der Hetze gegen Lloyd George erregte— in dieſem Zuſammenhang— ſtarkes Intereſſe; das Leibblatt des engliſchen Premierminiſters, Dailn Ehronicle“, kommentiert die Auseinanderſetzung zwiſchen dem geordneten Fabre und Poincars im franzöſiſchen Parlament ſehr deutlich. Es erklärt kategoriſch, daß man in Paris den Sturz Lloyd rges unter Aufwand aller lauteren und unlauteren Mittel er⸗ „In Mancheſter gab Lloyd George zu, er ſei in Frankreich miß⸗ lebia geworden. Unber die Ürſachen dieſer Unbeliebtheit wollte er nicht verbreiten. Bloß das eine ging aus ſeinen Erklärungen bervor: Poincaré machte eine Diplomatie alten Stils, er trieb lene berühmte Diplomatie, die im Juli 1914 Eu⸗ topa in den Krieg ſtürzen ließ. Dieſe Aeußerung Llond orges iſt keineswegs geeignet, den franzöſiſchen Feldzug gegen den engliſchen Premier abzuſchwächen; im Gegenteil! Was das Frankreich Poincarés während der kritiſchen Zeit im zaben Oſten getan hat, um England zu ſchaden, erhellt aus folgenden Anweiſen Liond Georges entgegen den getroffenen Abmachungen nte es die neutrale Zone, lieferte dadurch Konſtantinopel den Türken aus, ohne ſich um die drohenden Maſſakers zu kümmern; als Oriechenland den Vormarſch auf Stambul verlangte, proteſtierte England in Athen; doch als die Türken auf das gleiche Ziel los⸗ ngen, machte ihnen Poincars den Weg frei, ungeachtet der daraus zutſtehenden blutigen Konflikte. Das iſt die„Friedenspoliti Boincaré“. Weiter räumten die franzöſiſchen Truppen gerade denſenigen Teil Syriens, der für England die Deckung der arabiſchen und paläſtinenſiſchen Gebiete iſt; auch das bedeutet einen ſcharfen died gegen die orientaliſchen Intereſſen England s Schließlich be⸗ diente ſich Poincaré während der ganzen Zeit nicht des militäriſchen gakes ſeines Generalſtabschefs Pétain, ſondern einer Gruppe von Jenerälen, die eine antiengliſche Richtung vertreten. Pétain Rarde ausgeſchaltet, über ſeinen Kopf hinweg, gingen die Material⸗ leſerungen nach Angora, abgeſehen von den Ratſchlägen, die man gen Kemaliſten erteilte. f Daß Lloyd George die wichtigen Unterhandlungen über das Dardonel 2 n p 28 lem dem Staatsſekretär Lord Curzon überließ, ſich auf ſein Landgut zurückzog, während in Paris lcwierige Konferenzen zu führen waren, beweiſt deutlich, daß zwiſchen Poincare und dem heutigen Leiter der vogliſchen Regierung ein perſönlicher Kontakt zermieden wird. In der„Nation“ ſchildert ein engliſcher Fuplomat die Beziehungen zwiſchen Lloyd George und Poincare in 0 Se rdan Sätzen:„Die Herren ſind ſpinnefeind geworden. Sle kömmen nicht mehr miteinander aus. Einer von Beiden muß e Poincare denkt nicht daran, das Feld zu räumen. Hinter n ſteht die öffentliche Meinung Frankreichs, die erwartet, daß kao ncare erträgliche Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ Had ſchafft. Lloyd George will dies verhindern. Er weiß, da der ncare allmählich die Reparafionsfrage auf das Ma 4 praktiſchen Erfügbarkeit drücken will, doch er, Llond George, leig Frankreich zu ſchwächen. Mit einer andern ierung, viel⸗ 1 t mit Grey, wird Poincare die von ihm erſtrebte Einigung 576 en Reparationsfrage durchſezen und dann zu einer franzöſiſch⸗ rgliſch⸗deutſchen Vereinbarung über das ganze Entſchädigungs⸗ Uiodtem gelangen.. Das iſt der Stand des Duells Poincare— George. urch die Blätter der Oppoſition zieht ſich, wie ein roter daden, derſelbe Gedanke: Lloyd George kann mit Poin⸗ Anſie nichtmehrarbelten. Infolgedeſſen ſpitzt ſich der ganze ſturm auf den Miniſterpräſidenten auf den perſönlichen Gegen⸗ 100. Die Unioniſten und Konſervatipen, einige von ihnen aus⸗ ommen, ſind entſchieden gegen eine Fortſetzung der Fehde, weil s Freundſchaftsverhältnis mit Frankreich als die Grundlage n Europapolitik und Regelung der öſtlichen Fragen be⸗ opf enz ſie wollen Lloyd George auf dem Altar der Entente Mitden. Welche Folgen dies für England haben könnte, darüber der zuichts geſchrieben.„Eine andere Richtung“— damit muß ſich der Aiwemen g begnügen. In„Morning Poſt“, dem Sprachrohr ſpan wectenf onſervativen, wird die leiſe Hoffnung ausgeſprochen, rde ſich bowwebenden oſteuropäiſchen Fragen einigen“ wo Ll unſch der Vater des Gedankens. Entf ond George e mß wird, lieſt man die Erklärung:„Die Wi chädigungsfrage muß „mit Hilfe des Reparationsproblems über alle Hier iſt aber Selbſt in„Daily Expreß“, ied o gelöſt werden, daß ſie in Europa den uür ſtütebau fördert, wir können Bradburys Vorſchläge ſprechuuben und wünſchen, daß ſie zur Baſis der Pariſer Be⸗ zwiſchen den gemacht werden.“ Alſo: in dieſem Punkte beſteht kein en den Gegnern Llond Georges und dem Miniſterpräſidenten lberal einungsgegenſatz. Im„Mancheſter Guardlan“, der, als dusgeſpr rgan. die geſtrige Rede dilligt, wird die Befürchtung Kreſſen ochen daß durch eine Kabinettskriſe denſenigen Pariſer der Lasein Gefallen erwieſen würde, die auf eine Verſchlimmerung becgede Deutſchlands und auf die Beſetzung des Ruhr⸗ wechſelns binarbeiten. Das Blatt warnt vor einem Regierungs⸗ u* In de gut 885 Dardanellenfrage hat Lord Cur zon am Ende noch 35 820 wele en Sein Nachfolger könnte es kaum beſſer machen. e es ten neugierig, zu ſehen, wie eine andere Regierung auf⸗ s der reürde. ſagte Llond George. Auch in dieſem Punkte fehlt der 9 ehrrrserungsfeindlichen Preſſe an einer treffenden Entgegnung: rreim: In Paris will man von Llogd George nichts wiſſen, Badiſche Neneſte 9 eſlacen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz und Necht. Wiltag⸗Ausgabe wird variiert. Man rechnet auf eine Erleichterung der nächſten Konferenzen wenn— nach einem Worte der„Weſtminſter Gazette“ —.die Geſtalt des Herrn Lloyd George nicht mehr im Foreign Office ſpukt. Der altliberale„Spectator“ verrät ſogar, daß Poin⸗ care allen Ernſtes mit dem Nachfolger des„unverkräglichen David“ den engliſch⸗franzöſiſchen Schutzvertrag— das große Ziel Sir Edward Greys— abſchließen würde. Vor einer neuen RNede Lloyd Seorges Londoner Meldungen zufolge iſt am Samstag eine zweite große Rede Lloyd Georges in Neweaſtle zu erwarten. Ueber den Zeitpunkt der Parlamentswahlen wird die Ent⸗ ſcheidung möglicherweiſe ſchon morgen oder übermorgen fallen. Der Londoner Korreſpondent des„Echo de Paris“ glaubt, daß dieſe Wahlen kaum vor Mitte Januar zu erwarten ſeien. Ein Grund für dieſe Verſchiebung liegt darin, daß das Parlament, das am 14. November zuſammentritt, zuerſt über die iriſche Verfaſſu-as⸗ novelle beraten und damit für Lloyd George in der iriſchen Frage den größten politiſchen Erfolg bilden ſoll. Rach einer Londoner Drahtung der„V..“ beſchloſſen die unioniſtiſchen Parlamentsmitglieder, den Parteitag zum Donnerstag einzuberufen, auf dem ſie endgültig beſchließen wollen, ob Cham⸗ berlain noch geeignet ſei, die Partei nach ſeinem Glaubens⸗ bekenntnis zur Koalition und Lloyd George weiter zu führen. Die Neparations frage Der neue Vorſchlag Bradburys wird in der engliſchen Preſſe wenig kommentiert. Ein Cityartikel der„Times“ ſtimmt im weſentlichen zu. Der„Mancheſter Guardian“ bedauert die previſo⸗ riſche Natur und berichtet, daß ſelbſt ein ſolcher Vorſchlag in Paris ſchon deshalb wenig Ausſicht habe, weil die große franzöſiſche innere⸗ Auleihe beeinträchtigt würde. Das Blatt iſt hoffnungsvoller für häter, wenn die franzöſiſche Anleihe erledigt ſei. Unterſtrichen wird hier, daß der neue Vorſchlag die deutſche Erfüllung, das Moratorium und eine internationale Anleihe wirklich kombiniere. Mac Kenna erklärte nach ſeiner Rückkehr, die Reparations⸗ frage intereſſiere die amerikaniſchen Bankiers mehr als jede andere Frage. Die Amerikaner ſeien der Anſicht, daß ſich die euro⸗ päiſchen Regierungen erſt umſtellen müßten, bevor Amerika eine Unterſtützung gewähren könne. Zur Entwertung der Mark Erklärte Mac Kenna, die deutſche Regierung könne nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Wenn man auswärtige Zahlungen zu leiſten habe, müſſe man Mark verkaufen. Ihr Verkauf im Auslande drilcke aber ihren Wert. Dies ſei unvermeidlich. Lord Beaverbrook veröffentlicht im einen Artikel unter der Ueberſchrift„Die Wahrheit über Deutſchland“. Er ſchreibt, das britiſche Volk müſſe erkennen, daß Deulſchland bankerott ſei. Wenn das jetzige Moratorium am 15. Januar 1923 ablaufe, werde Deutſchland nicht zahlen kön⸗ nen. England müſſe Frankreich ganz offen ſagen, daß es für den Augenblick kein Geld mehr von Deutſchland erwarten könne. Frankreich und der vorſchlag Sradburys Von beſonderer Vedeutung iſt die Haltung der„Information“, des Organes der franzöſiſchen Finanzwelt. Während es noch geſtern die ſchärfſte Kritik an dem Bradburh'ſchen Plane geübt hat, hat es nun völlig umſchwenkt, es erkennt an, daß Deutſchland tatſächlich für die nächſten Jahre unfähig ſei, Mittel für die Barzahlungen und Naturallieferungen aufzubringen, und erklärt, es gabe keine andere Möglichkeit, die Situation zu retten, als Deutſchland das von Brad⸗ burny vorgeſchlagene Moratorium zu bewilligen. Mei⸗ nungsverſchiedenheiten könne es zwiſchen den Alliierten nur noch über die Frage geben, an welche Bedingungen dieſes Moratorium zu knüpfen ſei. Frankreich ſei zur Not noch in der Lage, für einige Zeit 0 Rechnung Deutſchlands die Mittel zum Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete durch Inanſpruchnahme der Sparkraft ſeiner eigenen Bepölkerung und ſeines Kredits im Ausland aufzubringen, aber es müſſe dafür eine Reihe ganz beſtimmter Bedingungen ſtellen. Dieſe Bedingungen ſind keineswegs neu: Sie ſind in allen Einzelheiten dem Reparationsprogramm der franzöſiſchen Schwerinduſtrie entnommen deren Hauptziel die Loslöfung des Rheinlands von Deutſchland und ſeine wirtſchaft⸗ „Sunday Expreß⸗ liche Angliederung an Frankreich iſt. Die„Infor⸗ mation“ faßt ſie, wie folgt zuſammen: 1. Während der Dauer der Zahlungsſtundung laufen die Friſten der Rheinlandbeſetzung nicht. 2. Bei Ausbleiben der deutſchen Finanzreform erhält Frank⸗ reich das Recht. eine beſondere Finanzorganiſation mit einem Bud⸗ get eigener Währung und einer Zollſchranke am Rhein, im beſetzten Gebiet einzuführen. 3. Eine Neihe von deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverein⸗ barungen ſoll Garantien dafür ſchafſen, daß Deutſchland die von Frankreich übernommenen Schatzwechſel in franzöſiſchen Franken einlöſen kann. Der„Temps“ will nicht glauben, daß England durch ſeinen Vorſchlag zu Gunſten Deutſchlands einen Druck auf Frankreich und de Italien zur Erlangung einer den engliſchen Wün en entſpre Löſung der Orientfrage ausüben l 25 Von franzöſiſcher amtlicher Stelle wurde dem Pariſer Ver⸗ treter der„B. J. erklört, es ſei noch nicht möglich, ſichere Angaben über die angekündigte Denkſchrift zur Reparationsfrage zu machen. 2 2 Putſchpläne in Ungarn? Budapeſt iſt durch Gerüchte über einen bevorſtehenden großan⸗ 19 8 charwiniſtiſchantiſemitiſch⸗legitimiſtiſchen Putſch beunruhigt. n der Spitze der Bewegung ſtehen die legitimiſtiſchen Führer Stephan Friedrich Wolff und Julius Gömbbs. Ihre Streitkräfte rekrutieren ſich aus Hochſchülern und anderen„ermachenden Mag⸗ jaren“ Man behauptet, die Truppe ſei 12 000 Mann ſtark und mit Maſchinengewehren und Handfeuerwaffen ausgerüſtet. Der Aufſtand war für Mitte Oktober angeſagt. Die Regierung hat Truppen u. Gendarmerie in Budapeſt zuſammen⸗ gezogen. Das Ziel der Vewegung ſcheint der Sturz der Regie⸗ rung Bethlen und die Einſetzung einer„faſziſtiſchen“ Regierung 1 in welcher die erwähnten Politiker die Führerſtellung ein⸗ nehmen. Aus dem beſetzten Gebiet Newyork, 16. Okt. Funkſpruch. In Waſhingtoner Regierungs⸗ kreiſen iſt von einem Plan die Rede, die amerikani ſchen Truppen aus dem Rheinland zurückzuziehen. Die Jront der Weißen Truppen vor Wladiw oſtok iſt nach Reuter zuſammengebrochen. Nikolajewsk wurde auf⸗ gegeben. Die Japaner verhindern zeitweilig das Anrücken der roten Truppen nach Wladiwoſtok. lachrichten Aus Geit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung. Anzeigenpreiſe: gei vorauszahlung die kl. Feile ls. 30.—. Stelleugeſ. u. Fam lien⸗Nuz. 200% Nachl. Reklamen mRe. 129.— Annahmeſchtuß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Rugeigen an beſtimmt. Cagen, Stellen u. Rusgaben w. keine verantwortg. üdern. Böhere Eewalt, Streiks, Setriebs ⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgeſ. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von Riuzeigen. Rufträge durch Lernſprecher ohne Oewähr. Die Hherbſttagung des Keichstages Berlin, 17. Okt. Der Aelteſten⸗Ausſchuß des Reichstags tritt heute vor⸗ mittag zuſammen, um ſich über die Geſchäftslage ſchlüſſig zu werden. Dabei wird wohl auch die Reichspräſidentenfrage erörtert werden. Nach einer Meldung des„B..“ wird Abg. Löbe erklären, die Frage könne keinesfalls ſchon in der morgigen Sitzung des Reichstags verhandelt werden. Der Reichspräſident ſelber habe zu der Lage, wie 15 ſich ſeit geſtern darſtellt, noch keine Stellung genommen. Der Kanzler erklärte in der geſtrigen Beſprechung mit den Parteiführern, er werde von dem Reichspräſidenten erſt eine Entſcheidung erbitten, wenn ſich eine ausreichende Mehrheit im Parlament dafür ausgeſprochen habe, daß der Reichspräſident ſein Amt noch bis zum Jahre 1926 beibehalten ſoll. Der Kanzler begründet das damit, daß man ſonſt Herrn Ebert unter Umſtänden den Vorwurf machen könne, er klebe an ſeinem Amt; indes wünſcht man doch nur, wie die Dinge liegen, Nebenſächlich⸗ keiten. Uebrigens wird eine Einigung wohl doch noch gefunden werden, auch eine Einigung zwiſchen den einſtweilen noch ſſolierten Auffaſſungen der Deutſchen Volkspartei und der Sozialdemokratie. Es iſt beachtlich, daß auch der Reichsparteiausſchüß der Zen⸗ trumspartei dem volksparteilichen Vorſchlag nach einer Ver⸗ ſchiebung der Wahl im Prinzip zugeſtimmt hat, falls es ſich nur aus verfaſſungsmäßigen Gründen rechtfertigen ließe. Je enfalls könne von einer Präſidentenwahl am Z. Dezember kaum no ch die Rede ſein. Der„Lok.⸗Anz.“ will wiſſen, daß die Deutſche Volks⸗ partei kaum bereit ſein werde, dem mehrheitsſozialiſtiſchen Vor⸗ ſchlag auf Verlängerung der Amtszeit Eberts bis 1926 zuzuſtimmen. Die Volkspartei wolle dabei bleiben, daß die Wahl nur bis zum Jahre 1924 verſchoben wird. Vertrauensvotum für Ebert? Auf Grund des Ergebniſſes der geſtrigen interfraktionellen Be⸗ ſprechung beim Reichskanzler hält es das„Berliner Tageblatt“ für wahrſcheinlich, daß die Koalitionsparteien zuſammen mit der Deut⸗ ſchen und der Bayriſchen Volkspartei in der Mittwochſitzung des Reichstages eine gemeinſame Erklärung abgeben, in dem dem Reichs⸗ präſidenten das Vertrauen ausgeſprochen und er erſucht wird, das Amt vorläufig weiterzuführen. Sozialiſtiſche Forderungen zur Mark ſtützung J Berlin, 17. Okt.(Von unf. Berliner Büro.) Das Reichs⸗ kabinett beſchäftigte ſich geſtern mit dem Entwurf eines Geſetzes zur Schaffung eines wertbeſtändigen Goldpapiers. Es handle ſich dabei um ein Zahlungsmittel, das im Inland nach dem jeweiligen Wert des Dollars in Zahlung genommen werde. Die Beratungen des Reichskabinetts kamen indes geſtern noch nicht zum Abſchluß. Inzwiſchen hat ſich auch eine ſozialiſtiſche Funk⸗ tionärverſammlung nach dem Vorſchlag Dr. Hilferdings mit dem Problem beſchäftigt und erklärt, daß die neue Deviſenordnung durch politiſche Maßnahmen geſtützt werden müſſe. Sie bedürfe noch der Verſchärfung und des Ausbaus. Die wei⸗ tere Flucht vor der Mark müſſe durch eine Stützungsaktion für die Mark mit Hilfe des Goldſchatzes der Reichsbank und die Auflegung einer inneren wertbeſtändigen Anleihe verhindert werden. Die Funk⸗ tionärverſammlung erwartet von der Reichsta gsfraktion, daß ſie alles tun wird, um dieſe Forderungen durchzuſetzen, da ſonſt die Sozialdemokratie die Verantwortung für die drohenden Gefahren des Winters nicht übernehmen kann. 8 Die Milliardenlawine Der Reichsrat hat geſtern u. a. den vierten Nachtragsetat für das Jahr 1922, der zunächſt im Laufe des Sommers und Herb⸗ ſtes gewährte Teuerungszuſchläge legaliſteren ſoll, angenommen und die Kreditermächtigung für den Reichsfinanzminiſter um 720 Mil⸗ liarden erhöht, die zum überwiegenden Teile wegen Zah⸗ lungen aus dem Friedensvertrage nötig ſind. Während auf Grund des Moratoriums vom 21. März 1922 720 Millionen Goldmark an Barzahlungen und 1450 Millionen in Sachleiſtungen zu bewirken waren, die nach dem Umrechnungsverhältnis von 1 zu 70 zuſammen 151,9 Papiermilliarden ausmachten, muß heute ein Umrechnungs⸗ verhältnis von 1 zu 700 zugrunde gelegt werden, wodurch die An⸗ ſätze ſich auf 1519 Papiermilliarden erhöhen. Wie der Be⸗ richterſtatter hervorhob, ſind das Forderungen, die ſedes vernünftige Maß überſteigen und denen man eigentlich nur noch faſſungslos gegenüherſtehen kann. Ein weiterer Kredit von 120 Milllarden iſt für die Reichs⸗ getreideſtelle zur Bezahlung des Umlagegetreides und es ausländiſchen Getreides vorgeſehen, wird jedoch durch die ſpäteren Verkäufe wieder einkommen. Die bisherigen Ren⸗ tenſätze für Kriegsinvaliden ſollen verdoppelt werden. Gegen die Stimmen Sachſens, ſowie der drei Hanſaſtädte wurde ferner eine Regierungsvorlage über die Verminderung der Laſten des Reiches aus der Geſetzgebung über die Entſchädigung im Ausgleichsverfahren aus Anlaß des Vertrages von Verſailles angenommen. Der Reichs⸗ rat erklärte ſich weiterhin mit einem Geſetzentwurfe einverſtanden, wonach der Bekrag des unpfändbaren Lohns auf 100 000 und die weitere bewegliche Grenze auf 3 000 000/ erhöht werden. Die Regierung ſoll ermächtigt werden, zukünftig Erhöhungen im Verordnungswege vorzunehmen. Angenommen wurde ſchließlich ein Geſetz, wonach die Gebühren und Tagegelder für Zeugen und Sach⸗ verſtändige erhöht werden. die neue Reichsbeſoldungsordnung Der Entwurf der neuen Reichsbeſoldungsordnung, den das Reichskabinett vor einiger Zeit verabſchiedet hat, hat die Zuſtim⸗ mung des Reichsrats gefunden. Die Neuordnung ſoll vom 1. Oktober d. J. an gelten. In dem Entwurf ſind die beſtehenden Teuerungszuſchläge in die Grundgehälter und Ortszuſchläge hineingearbeitet worden, ſo daß ſich z. B. folgende neuen Grund⸗ gehälter ergeben(in Monatsbeträgen): Gruppe VI: Anfangsgehat 14 100, Endgehalt 18 700 1; Gruppe IX: 19 300 bzw. 26 300; Gruppe XI. 25 000 bzw. 35 800; Gruppe XIII: 37 300 bzw. 56 000 Mark. Die Ortszuſchläge ſollen betragen: in der Ortkslaſſe monatlich 2240—5600, Ortsklaſſe 1680—4200, Ortsklaſſe G 1300 bis 3250, Ortsklaſſe D 1040—2600, Ortsklaſſe E 780—1950. Die Kinderzuſchläge betragen je nach dem Alter der Kinder 2000, 2500 und 3000 monatlich. Außer dieſen Beträgen iſt noch für Unverheiratete ein dreiprozentiger, für Verhelratete ein ſechsproz. Ortszuſchlag auf Grundgehalt, Ortszuſchlag und Kinderzuſchlag vor⸗ geſehen. Der Kopfzuſchlag ſoll 1000 monatlich betragen, wozu ein ee 2. Seile. Nr. 478 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 7 Dienskag, den 17. Oktober 1922 ——ů— Teuerungszuſchlag von 100 tritt. An die Stelle der Wirtſchafts⸗ beihilfe treten örtliche Sonderzuſchläge, die ſich auf wenige beſonders teuere Orte beſchränken ſollen. Das Witwengeld ſoll auf ſechs Zehntel der Penſion des verſtorbenen Mannes erhöht werden. Die Vorfälle am Firkus Buſch (Von unſerem Berliner Büro.) ˖ Berlin, den 17. Oktober. Es ſcheint nun doch faſt, als ob der„Bund für Freiheit und Ordnung“, deſſen Verſammlung am Sonntag zum Anlaß der blu⸗ tigen Straßentämpfe geworden iſt, nicht ganz ohne Schuld geweſen iſt. Die„Deutſche Allgem. Zig.“ hat einen Bericht gebracht, wonach die Verſammlung einen ausgeprägt antiſemitiſchen Charakter gehabt haben ſoll. Die Redner hätten unter einer ſchwarz⸗weiß⸗roter Fähne geſtanden, auf der mit Gold die Worte: „Mit Gott für Kaiſer und Vaterland“ geſtanden hätten. Einer von ihnen hätte für den kommenden März einen Rechtsputſch an⸗ gekündigt. Eine Darſtellung der allerdings erheblich weniger zuverläſſigen „Berliner Volkszeitung“ erklärt ſogar, der ſogenannte Saalſchutz de⸗ Bundes für Freiheit und Ordnung hätte ebenfalls in der Hauptſache aus mit Knüppeln bewehrten Jungburſchen beſtanden, die mit Hakenkreuzen geſchmückt waren. Bei den erſten Zuſammenſtößen hätten ſie ſich auch als ſchlagkräftiger erwieſen und hätten gerufen: „Hoch Techow, ſchlagt die Juden tot, nieder mit der Republik“. Schließlich leſen wir wieder in der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ der Bund für Freiheit und Ordnung, der im Frühjahr gegründet worden ſei und an deſſen Spitze damals Abgeordnete des Zentrums und der Demokraten ſtanden(die Herren Pfeiffer und Kopſch ſtehen noch da) hätte zunächſt einen vorwiegend antibolſchewiſtiſchen Charakter gehabt. Dieſer Charakter habe ſich aber verändert, nach⸗ dem Teile der nach dem Geſetz zum Schutze der Republik aufgelöſten Soldaten⸗, Offiziers⸗ und Jugendverbände das Aſylrecht in dem Bund erworben hätten. Schließlich behauptet die„Voſſiſche Zeitung“ es handle ſich hier um eine deutſche Abart von Faſzismus, um eine Maskierung der„national⸗ſozialen Arbeiter⸗Partei“, die ihren Hauptſitz in München hätte und für die Dr. Heim erklärt hätte, die Bolſchewiſierung Norddeutſchland ſei unabwendbar. Dem mag nun ſein wie ihm will, jedenfalls liegt ſelbſt in dieſem Fall die Schuld an der Polizet, die ſich vorher über den Charakter des Bundes für Freiheit und Ordnung hätte unterrichten ſollen. Da aber die Verſammlung nun einmal geſtattet war, mußte die Polizei ſie auch ſchützen. Im übrigen hat eine kommuniſtiſche Verſammlung, die geſtern abend in der Haſenheide tagte, deutlich bewieſen, daß jeder Verſuch, die Kommuniſten rein zu waſchen, vergeblich iſt. Der Hauptſprecher führte nämlich aus, er bedaure den blutigen Zu⸗ ſammenſtoß am Sonntag nicht. Die Kommuniſten würden ſie nicht einmal, ſondern hundertmal wiederholen. Man werde nicht eher ruhen, bis die Deutſchnatlonalen und die eſamte Bürgerſchaft vernichtet ſei. Die Arbeiterſchaft ſolle ſich für die Kämpfe der nächſten Wochen bereit halten. Der Abg. Remmele meinte ſogar, es gäbe in Deutſchland nur eines, entweder Hakenkreuz oder Sowjetſtern. Schließlich berichtet ein weiterer Sprecher, 1500 Genoſſen ſäßen bereits hinter Schloß und Riegel, es ſei deshalb beſchloſſen worden, heute vormittag die Be⸗ triebsräte ſämtlicher Berliner Bettiebe zum Polizeipräſidenten Rich⸗ ter ins Präſidium zu ſenden, mit der Forderung, ſämtliche Verhaftele ſofort frei zu laſſen. Werde dem Verlangen nicht Folge geleiſtet, ſo werden am Mittwoch ſämtliche Betriebe ſtillgelegt werden. In dieſem Sinne ſprach ſich dann auch die mit ſtürmiſcher Begeiſterung angenommene Entſchließung aus. Man wird ſagen können: harmlos ſind dieſe Leute gerade nicht. Uebrigens haben geſtern abend noch zahlreiche Verhaftungen non Leuten ſtattgefunden, die unter dem dringenden Verdacht ſtehen, ſelbſt Drahtzieher oder deren Helfer bei den Ausſchreitungen ge⸗ weſen zu ſein. Im Laufe des geſtrigen abends fanden auch Zu⸗ ſammenrottungen von Frauen vor dem Polizeipräſidium ſtatt, deren Männer bei den Straßenkämpfen verhaftet wurden. Sie verlangten ſehr energiſch die Freilaſſung, zogen aber ab, als ſie die Zweckloſig⸗ keit ihrer Forderung einſahen. Unter den einſtweilen noch Ver⸗ hafteten befinden ſich auch verſchiedene Funkttonäre der okmmuniſti⸗ ſchen Partei. Ein Aufruf der Polizei an den Anſchlagſäulen nennt 500000 Mark Velohnung für die Ermittlung und Ergreifung der an den Gewalttaten Beteiligten. 2 Eine Erklärung des Berliner Polizeipräſidenten Der Berliner Polizeipräſident Richter erklärte dem Vertreter einer Nachrichtenagentur u. a. folgendes: „Ich habe die Partei, ſobald ich mir klar war, daß die Veranſtaltung im Zirkus Buſch nicht dem Geſetz zum Schutze der Republik zuwiderlief und daß es ſich nicht um ver⸗ botene rechtsradikale Verbände handelte, darauf aufmerkſam gemacht und ſie vor den Folgen einer Störung der Verſammlung gewarnt. Die Vorkommniſſe haben aber auch dargetan, daß die uns durch das Gebot der Entente aufgezwungene Lockerung der inne⸗ ren Organiſation der Schutzpolizei ihre üblen Folgen frü⸗ 800 oder ſpäter klar erweiſen werde. Von viel höherem Wert als die Zahl der Beamten iſt für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ord⸗ nung eine zweckentſprechende Organiſation. Was die verantwort⸗ lichen kommuniſtiſchen Kreiſe betrifft, ſo wird ſie die volle Strenge des Geſetzes treffen. Sollte auch dieſe Lehre ſich als unwirkſam er⸗ weiſen, ſo werde ich in Zukunft von vorn herein dem radikalen Treiben mit den ſchärfſten Mitteln entgegentreten.“ Die„Role Fahne“ leiſtet ſich natürlich alles Erdenkliche an neuen Hetzexeien. So macht ſie auch Stimmung dafür, die Veerdigung der gefallenen Arbeiter zum Anlaß einer Proteſtdemonſtration gegen den„grünen Terror“ zu benutzen. Am Montag abend fand eine Durchſuchung ſämt⸗ liche Räume der„Roten Fahne“ ſtatt; es wurde Material be⸗ ſchlagnahmt, das ſofort einer Prüfung unterzogen wurde. Der „Voſſ. Ztg.“ zufolge wurden geſtern abend weitere 30 Perſonen feſt⸗ genommen. Bei faſt allen Verhafteten ergaben die Ermittlungen, daß ſie in Verſammlungen zu Gewalttätigkeiten aufgefordert halten, die ſie dann am Sonntag begangen haben. Eine deulſchnationale Inkerpellation im Reichstag beſagt u..:„Durch den ſkandalöſen Verlauf der Er⸗ eigniſſe iſt bewieſen, daß die vorhandenen Geſetze zum Schutze der Verſammlungsfreiheit nicht ausreichen. Der Schutz ber Verſammlungsfreiheit bedarf entſprechender geſetzlicher Maßnahmen. Iſt die Reichsregierung bereit, die verhetzende und ver⸗ faſſungswidrige Parole: Der Feind ſteht rechts! endlich rückhaltlos aufzugeben und nachdrücklich dafür zu ſorgen, daß dem Recht überall in Deutſchland Geltung verſchafft wird oder will ſie weiterhin Millio⸗ nen Deutſcher, die politiſch rechts ſtehen, als ihre Feinde anſehen, deren Verſammlungen und Reden nicht zu achten ſind?“ Die Opfer Die Zuſammenſtöße haben bisher ein Todesopfer gefor⸗ dert, einen Arbeiter namens Otto Pieske. Die Zahl der Verkehten läßt ſich nicht genau feſtſtellen, da zahlreiche Perſonen von kommu⸗ niſtiſcher Seite ſofort nach Anlegung von Notverbänden das Weite ſuchten. Sie wird auf etwa 100 Perſonen geſchätzt. Den fünf Schutzpolizeibeamten, die ſchwer verletzt ins Krankenhaus verbracht worden waren, geht es mit Ausnahme eines durch einen Herzſtich verletten und noch in Lebensgefahr ſchwebenden Unter⸗ wachtmeiſters etwas beſſer. Deutſches Reich Umlagepreis für Chiliſalpeter Der amtliche preußiſche Preſſedienſt ſchreibt: Die preußiſche Re⸗ gierung beantragt beim Reichsrat die Erhöhung des Preiſes für Umlagegetreide an die Landwirte in Form von Chileſal⸗ peteir auszuzahlen. Das Reich ſoll die Stickſtoffdünger vom Aus⸗ land beziehen, wo er in Jorm von Chileſalpeter in faſt unbeſchränk⸗ ter Menge zur Verfügung ſtehe. Nach dem Vorſchlag würde dadurch ſchon die 1923er Ernte um 3 bis 4 Millionen Tonnen Getreide er⸗ höht. Nur dieſer Weg dürfkfe nach der Begründung des preußiſchen Antrages eine Verbilligung des Botpreiſes für die nächſte Zukunft ermöglichen. Jum deutſchen Geſandten in Helſingfors ſoll, wie wir hören, als Nachfolger des derzeit dort amtierenden Dr. Göppert raf Zech, der bisherige Reichsgeſandte in München und Schwiegerſohn Bethmann⸗Hollwegs auserſehen ſein. 0 *Slaatsſekretär v. Simſon iſt geſtern, wie die„Deuiſche Allg. Zeitung“ erfährt, in das Direktorium der Agfa gewählt wor⸗ den. Sein Ausſcheiden aus dem auswärtigen Ant dürfte ſomit dicht bevorſtehen. Badiſche Politik Verbot der Druckſchrift Deutſche Wohlfahrl. Wie im Staats⸗ anzeiger mitgeteilt iſt, hat das Miniſterium des Innern die unter der Schriftleitung von Arnold Ruge in Heidelberg erſchienenen Blätter für die Volksbewegung im Reich, betitelt:„Deutſche Wohl⸗ fahrt“ auf die Dauer von 6 Monaten verboten. Urſache war ein in Nr. 2 dieſer Druckſchrift erſchienener Artitel, der davon ſpricht, daß Rathenau⸗Wirth, wie die Poincare, Lloyd George uſw. durch die Erfüllungspoltitik die Totengräber des Deutſchen Reiches ſeien. Auslanòsrundſchau *In Südchſug iſt wieder einmal ein Aufſtand gegen die zen⸗ trale Regierung in Peking ausgebrochen. *Ktaſſin iſt nach einer Rigaer Havas⸗Meldung von ſeinem Poſten zurückgetreten. Auf die drohende Beſetzung des Kantons Teſſin durch die italieniſchen Faſziſten hat der ſchweizeriſche Bundesrat Scheurer, der Vorſitzende des Militärdepartements, hingewieſen. Der italie⸗ daß den Angehörigen der unbekannte Einzelheiten über den Aufſtand und ſeine Urſachen ent⸗ Wiege in Lithauen und Polen geſtanden hat, ſind jetzt plötzlich Streiflichter Eine Berlinor 1 vor einigen Tagen die Meldung, ichswehr das Tragen des Schleſi ſchen Adlers berboten,* die Anlegung des Tamara⸗ Ordens der Sowjetrepublik Georgien geſtattet worden ſei. Daß es ſich bei dieſer Meldung nicht um irgendein Mißverſtänd⸗ nis handelt, geht aus einer jetzt veröffentlichten Auslaſſung des Reichswehrminiſteriums hervor, die den Vorgang voll inhaltlich be⸗ ſtätigt. der Sowjetorden ſei ein ſtaatlicher Orden, während det Schleſiſche Adler von privaten Organiſationen für Verdienſte beim oberſchleſiſchen Grenzſchutz verliehen wurde. ußerhalb des werden wohl nu wenige Deutſche Verſtändnis 30 die Pedanterie auſ bringen, die aus der Begründung dieſes wunberlichen Ordens⸗Er⸗ laſſes ſpricht. Der Hottentottenaufſtand in Südweſtafrika Mit rebepe Geſchick haben die Engländer jede anfängliche Nachricht über den Aufſtand der Hottentotlen im Mai d. J. unter⸗ bunden. Insbeſondere iſt bisher nichts über den eigentlichen Grund des Aufſtandes bekannt geworden, der lediglich in der Mißwirtſchaft der jetzigen Mandatregierung zu ſuchen iſt. In der„Bürger! zeifung u. Illingis Staatszeitung“ vom 10. Sept., die uns aus unſerem Leſerkreiſe zur Verfügung geſtellt wurde, findet ſich ein Privatbrief vom 18. Mai d.., der einige bishel hält. Es heißt darin u..: Die Bondelswarts im Diſtrikt Warmbad haben losgeſchlagen. Im vorigen Jahre ſchon verweigerten ſie die Entrichtung der Hunde ſteuer; man ließ es ihnen in der bekannten Nachgiebigkeitspolitik hingehen. In dieſem Jahre dasſelbe Spiel! Der Magiſtrat forderte Zahlung! Ein Poliziſt wollte dabei einen Burſchen verhaften; der Junge wurde befreit und der Pol'ziſt durch die Bondels mit 25 Hieben bedacht. Der Magiſtrat ſchickte erneut Pollziſten mit einer Vorlabdung an die Vorleute. Er bekam eine recht wenig höflich⸗ Antwort. Dann ging der Major van Koller, Chef der Poltzei, mit 8 Poliziſten hin. Ueber den Verlauf dieſer Verhandlung iſt noch nichts bekannt geworden. Da klugerweiſe in Keetmannshoop keinerlei militäriſche Depots ſind, werden von Windhuk ſeit Freitag abend dauernd Transporte abgelaſſen mit Waffen, Geſchützen und Muni⸗ tion. Freiwillige ſind aufgeboten. Die Windhuker Automobile ſind requiriert und warten auf Abruf. Aus den Hereros der Windhüker Werft wurden 100 Jungen als Transportjungen uſw.„aufgeboten die aber geſchloſſen die Heeresfolge verweigerten und ſagten,„7 Buren ſollten ihren Orlog alleine klar machen.“ Inwieweit eine Gefahr für das ganze Land droht, iſt nicht 90 überſehen. Es gärt überalll Im Dmaruru(Hereroland) haben Eingeborene an auffälliger Stelle angeſchrieben, ſie wollten kein Burenmandat, ſie wollten ihr Land wieder haben, und, wem ſchon die Weißen herrſchen, ſollten es wenigſtens Amerikaner ſein (falls es die Deutſchen nicht ſein könnten). Samstag, 27. V. 22. Ergänzungsnachrichten vom Aufſtande! In Windguk haben nicht nur die Hereros, ſondern auch ſämtliche anderen Eingeborenen die Heeresfolge verſagt. Natürlich große Wut in In den Verhandlungen, die ergebn sloz verliefen, haben die Bondels erklärt, daß ſie ſeit 1906 nach dem Friedensſchluß mit den Deutſchen immer zufrieden ge⸗ lebt hätten; man ſolle ihnen die deutſche Regier ung wiedergeben, und„der Orlog ſei dann klar(ſei erledigt). Mit dem Mandat wollten ſie 47 tun haben. Aus Bethanien ſind die Hottentotten⸗Einwohner inzwiſchen auch verſchwunden; man nimmt an, daß ſie Anſchluß bei 125 Vondel⸗ ſuchen. Die„engliſchen Untertanen“ in Keetmannshoop, deren wieder„ruſſiſche Untertanen geworden, und verweigern auch Heeresfolge!“ Soweit der Brief. In unzweideutiger Weiſe haben danach die Eingeborenen der beiden Hauptſtämme Südweſts, die Hottentotten und Hereros, zu verſtehen gegeben, daß ſie von ber engliſch⸗buriſchen Mandatsverwaltung des Schutzgebiets nichts wiſſen wollen und deutſche Regierung dafür zurückverlangen, unter der ſie nach ihrer eigenen Angabe zufrieden gelebt haben. Ein neuer Beweis für die verlogene Hetzpropaganda der Entente, mit der ſie da⸗ — deutſche Volk um ſeine ſo wertvollen Kolonien zu betrügen wußte! wurde doch gerade bezüglich der Herero und Hottentotten behauptet, ſie hätten ſich unter unſerer Herrſchaft beſonders unzufrieden gefühlt. Und nun wünſchen gerade dieſe Stämme die angeblich ſo ſchlechte deutſche Schutzherrſchaft zurückl db. Freiburg, 16. Okt. Den Mittelpunkt der hier eröffneten Aus⸗ ſtellung bilden die vom Badenwerk und dem Waſſerbaufachmann niſche Abg. Federzoni wird daher in der italieniſchen Kammer eine Interpellation einbringen, ob dieſe überraſchende Mittellung der Wahrheit entſpräche, und wenn ja, welche ritte die Regierung zu unternehmen gedenke. EBerlin, 17. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Stra⸗ ßenbahnfahrt koſtet in Berlin von heute ab Beſchlüſ⸗ ſen der geſtrigen Stadtverordnetenverſammlung 20 Mark. Hamburg, 17. Okt. Bei dem Stellwerk Norderſtraße fuhr ein Borortzug in voller Fahrt auf einen auf den Schienen haltenden Zug. 16 Perſonen wurden verletzt, darunter eine ſo ſchwer, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. 2 Profeſſor Dr. Ludin⸗Karlsruhe ausgearbeiteten Projekte zur Zu⸗ ſammenfaſſung der Waſſerkräfte des Schwarzwaldes. Ausgeſtellt ſin die Entwürfe des Schluchſee⸗Wetwewerbs und des El projekts. Für das nördliche Baden iſt eine Erweiterung der Großtraftanlage an der Murg vorgeſehen, das in Ergänzung mit dem Ddampf⸗Groß⸗ kraftwerk in Mannheim einen großen Teil Nordbadens mit Strom verſieht. Sämtliche Werke ſollen an eine Landesſammelſchlene angeſchloſſen werden, die über Württemberg mit der des Bayern⸗ werkes verbunden ſein wird, das wiederum über Sachſen mit der FJernleitung Golpa⸗Berlin in Verbindung ſteht. Nach Ausbau der Badiſchen Werke wird dann eine Kraftverſorgung vom Sülden bis Verlin beſtehen. 2 Preſſeſpiegel (Die Auswahl von Auszügen aus deutſchen und ausländiſchen Zeitungen und Zeitſchriften erfolgt, u der eigenen Stellung⸗ nahme der Schriftleitung, lediglich vom Geſichtspunkt der Unter⸗ richtung unſerer Leſer.) Die in der Samstagausgabe in der Wochenſchau auch von uns erhobene FJorderung auf Mehrleiſtung wird in den „Frankf. Nachrichten“ mit folgenden Nachweiſen näher belegt: „Es iſt ein ſehr verbreiteter und törichter Irrtum, glauben zu wallen, daß nach einer Aenderung allein auf der Geldſeite, durch die vielgerühmte, zweifellos notwendige Stabiliſierung des Geld⸗ wertes, das Chaos ſich lichten und wieder eitel Wonne herrſchen würde, wie in den bekannten„guten allen Zeiten“. Parallel mit der Hebung des Geldwertes muß eine Vergrößerung der Produktion gehen, ſonſt iſt alle Liebesmühe vergebens. Nun hat unſere heutige Produktion höchſtens 60 bis 70 Prozent vom Umfange der Vorkriegszeit. Demgegenüber iſt einmal die Zahl der „Eſſer“ erheblich geſtiegen, wohnen doch in dem verkleinerten Deutſchland verhältnismäßig mehr Menſchen, als in dem Reich von 1914. Da iſt aber weiterhin ein ſehr unangenehmer„Teilhaber“ an der nationalen Produktlon hinzugetreten: die Entente mit ihren Reparationen. Es iſt ein leichtes Rechenexempel, feſtzuſtellen, daß heute ſelbſt der Ertrag der Friedenswirtſchaft nicht hin⸗ reichen würde, die Lebenshallung von vor dem Weltkriege aufrecht zu erhalten, weil ſich abgeſehen von der Zahl der aus dem Pro⸗ duktionsertrag zu Befriedigenden auch die Anſprüche gewiſſer Schich⸗ ten bedeutend erhöht haben. Es kommt endlich hinzu, daß wir heute mehr vom Ertrage unſerer nationalen Arbejt im Wege des fried⸗ lichen Handelsverkehrs an das Ausland abgeben müſſen, als vor⸗ dem. So müſſen wir der fremden Schiffahrt Frachten zahlen, wir müſſen mehr Lebensmittel draußen kaufen als 1914, ja, wir müſſen in großen Mengen heute Materialien zukaufen, die wir im eigenen Lande in genügender Menge zur Verfügung hätten, wenn eben hier die produktive Leiſtung nicht ungenügend wärel Wir denken da z. B. an die Steinkohle. Dabei iſt noch zu berückſichtigen, daß heute weit mehr mit Maſchinenkraft ge⸗ arbeitet wird, als vordem. Unbd der Grund dieſer Produktionsab⸗ nahme, deren Wirkung jeder von uns in der Geringfügigkeit ſeines Einkommens auf das Empfindlichſte verſpürt? Jeder welß, worin „dieſer Grund zu finden iſt. Wer die Augen offen hat und die Dinge m⸗ ſich ſieht, wie ſie ſind, kann nicht im Zweifeſ daruber ſein. Es muß uns gelingen, trotz der gegenwärtigen körperlichen und ſeeli⸗ ſchen Erſchöpfung und Zermürbung, die Arbeltsleiſtung und damit die Arbeitserträgniſſe zu ſteigern. Einen an⸗ deren Weg zum Wiederhochkommen gibt es nicht.“ 55** + Auf eine Rundfrage des Kuriers“ über das Thema„Was iſt uns Preußen!“ ſchreibt Abg. Dr. Streſemann in längeren Ausführungen u..: 5 „Auch gegenwärtig iſt Partikularismus, der etwa Preußen über das Reich ſtellt, ebenſo unangebracht und bekämpfens⸗ wert, wie er es in den Zeiten war, als Bismarck für die Reichsidee gegen dieſen preußiſchen Partikularismus ſich entſchied. Aber ebenſo muß offen ausgeſprochen werden, daß diejenigen, die fetzt Preußen auflöſen wollen, dadurch die Ayt an die Wurzel des Reiches ſelbſt legen.“ Das iſt natürlich in erſter Linie Abſicht unſerer Feinde, denn ſie haben die Bedeutung Preußens für die Einheit des eiches klar erkannt.„Sie müſſen doch wohl empfinden, daß hier in dieſem Preußentum das ſtärkſte Bollwerk der deutſchen ſteckt. Damit braucht nicht geſagt ſein, daß Preußens Eigenſchaften etwa das beſte des Deutſchtums verkörperten. Mir iſt immer treffend er⸗ ſchienen, was Fürſt Bülow in ſeiner deutſchen Politik etwa mit den Worten ausgeſprochen hat:„Im Süden war der Geiſt, aber im Nor⸗ den und Oſten war die ſtaatenbildende Kraft.“ ſchließt ſeine Betrachtung mit folgenden Sätzen: „In dem Kampf um Deutſchlands Einheit und Entwicklung hat keiner der Stämme dem anderen nachgeſtanden, aber der Kern Deutſchlande mußte naturgemäß der ſtärkſte Staat ſein, dem 500jäh⸗ rige Entwicklung dieſe hervorragende Stellung im Reich gegeben hatte. Sollten uns jemals weitere Teile von ihm entriſſen werden, ſollte jemals eine Entwicklung, dec wir uns vielleicht in unſerer poli⸗ tiſchen Ohnmacht nicht erwehren können, das Reich zerreißen, dann muß um ſo mehr ein Kern des Reiches erhalten bleiben. Wer heute an Stelle des Aneinanderrückens der Staaten und Stämme die Auf⸗ löſung in eine Vielheit von Ländern betreibt, der ſchädigt mittelbar oder unmittelbar auch den Reichsgedanken als ſolchen. Wer das Reich erhalten will, muß deshalb Preußen erhalten und gegen alle dieſenigen kämpfen, die dieſem Gedanken widerſtreben.“ Mit ſeinen Ausführungen berührt ſich eng, was Wirkl. Prof. Dr. v. Wilamowitz⸗Moellendorff ſchreibt: „Was Preußen für Deutſchland geleiſtet hat, lehrt die Geſchichte, es hat Deutſchland von der Herrſchaft Napoleons befreit und es hat das Reich geſchaffen. Was Preußen ſeßt noch bedeutet, lehrt der Haß der Feinde. Auf alſen Seiten haben ſie ihm Stücke aus dem daß er die Geſchäfte unſerer Todfeinde beſorgt und an der Zerſtörung Deutſchlands arbeitet!“ Gottlob Egelhaaf, der bekannte Hiſtoriker und Bis⸗ marckbiograph vertritt Süddeutſchlands Auffaſſung mit fol⸗ genden Sätzen: „Nirgends drängt das Verdienſt, das Preußen und die Hohen⸗ zollern ſich um Deutſchland erworben haben, ſo unmittelbar dem Betrachter ſich auf als im deutſchen Südweſten. Bei uns hatte die Zerſplitterung des Reiches in Atome bis aufs äußerſte ſich entwickelt wir hatten viele Dutzende von Vaterländern, aber kein Vaterland, Preußen hat es uns gegeben; mit Preußen würde es uns wieder entriſſen; darum halten wir feſt an Preußen!“ *** Die Einfüßrung der allgemeinen Wehrpflicht in Rußland weiſt intereſſante Parallelen mit dem franzöſiſchen en auf, worauf die„Hamburger Nachrich“ ten“ beſonders hinweiſen: „Durch Verordnung des allruſſiſchen Exekutivkomitees iſt die all⸗ gemeine Wehrpflicht für alle Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren eingeführt und als Dienſtzeiten für Infanterſe und Reiterei 18 Mo⸗ nate und für die Flotte 475 Jahre angeſetzt worden. Die Verteilung der Dienſtzeiten auf die einzelnen Waffengattungen ähnelt den jüng⸗ ſten franzöſiſchen Militärgeſeen. Einzig überraſchend oder nen iſt überhaupt, daß eine ſolche Irdnung in dieſem Augenblick getrof⸗ fen wird. Denn eine rote Armee mit ſehr ſcharfem Drill hatte der deſpotiſche Somfetſtaat bisher auch ſchon, und zum Arbeitszwang war der Dienſtzwang in dieſer Armee bereits por zwei Jahren ein“ geführt. Wenn auch nach außen hin der Anſchein erhalten wurde, als ob die Sowſetarmee aus Freiwilligen beſtand, ſo hatte dieſe Frei⸗ willigkeit nur recht problematiſche Weſensart. Daraus iſt man le zur offenen Wehrpflicht übergegangen und hat augenſcheinlich die Franzoſen, die ſa gegenwärtig die ſtärkſte Militärgewalt au 5 Erde dank der freundwilligen Geſchäftigkeit und Weisheit Lloy Georges ihr eigen nennen, zum Muſter genommen. frür Rußland bedeutet dieſe Anordnung des Exekutipkomiteeß jedenfalls ſopiel wie ein ſtaatliches und perſönliches Grundgeſetz, und ganz natürlich iſt es, daß man damit bei der primitivſten Pflicht Mannes und Staatsbürgers anfängt. Was die geſetzliche Stablliſte“ rung der Wehrpflicht in Rußland nach außen bedeutet, wird wohl in einiger Zeit allgemein klar werden. Jedenfalls bauen darguf Di Franzoſen allerlei Hoffnungen und Verechnungen ihrer Politik; wie ſie ſa auch jetzt zunächſt„ohne Auftrag der Regierung“ Herrn Her“ riot in Rußland verhandeln laſſen. Bezeichnend iſt es ſedenf Leibe geriſſen, und dieſe Zerſtörung fortzuſetzen, iſt ihr unverhohle⸗ nes Beſtreben. Sage ſich ſeder, der Preußens Einheit antaſten will, daß die Kommunſſten von Moskau die allgemeine Wehrpflicht aus der Vergangenheit wieder hervorholen.“ 22 n nN X* X* ihren Erträgen jährlich zirka 20 Dienstag. den 17. Oftober 122 Mannheimer Generai-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 3. Seike. Nr. 478 Wirtſchaſt iches und Soziales Die CTage der handwerklichen Genoſſenſchaften in der pfalz §Der Verband pfälziſcher Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſen⸗ ſchaflen hatte dieſer Tage die handwerklichen Genoſſenſchaften der Pfalz zu einer Tagung nach Kaiſerskautern eingeladen, zu etwa 30 Vereinigungen Vertreter entſandt hatten. Die Tagung, die von Verbandsdirektor Geh. Juſtizrat Schuler⸗Zweibrücken geleitet wurde, hatte den Zweck, ähnlich wie die Veranſtaltungen der Kreditgenoſſenſchaften dem Austauſch von Erfahrungen und Be⸗ obachtungen aus dem Geſchäftsleben zu dienen. Als Mittel der Er⸗ altung der Leiſtungsfähigkeit wurde den Warengenoſſenſchaften die Hereinnahme kurzer Akzepten angeraten, mit denen ſich die Ge⸗ noſſenſchaften bankmäßig wieder Kredite zuführen könnten. Weiter wurde die Einführung des Rechnungskontos bei Barzahlung emp⸗ fohlen und die Vorſchriften der Preistreibereiverordnung als un⸗ haltbar bezeichnet. Mitgeteilt wurde u.., daß von Lieferanten der Handwerkergenoſſenſchaften, insbeſondere von Großhändlerverbän⸗ den, Boykottbeſtrebungen ausgehen, die darauf hinauslaufen, die Belieferung der Genoſſenſchaften zu unterbinden. Eine große Aus⸗ ſprache entwickelte ſich über die Vorſichtsmaßnahmen, die beim Ein⸗ gehen von Lieferungsvertrögen von den Genoſſenſchaften zu be⸗ achten ſind Scharfe Maßnahmen zur Hebung der Wohnungsnot der Wohnungsausſchuß des Reichstags beſchäftigte ſich mit der age der weiteren Förderung des Wohnungsbaus, wozu ihm von ſeinem Unterausſchuß eine Reihe von Vorſchlägen unterbreitet wurden, die die reſtloſe Erfaſſung des noch nicht genügend ausge⸗ nutzten vorhandenen Wohnraums, insbeſondere die Beſch nahme von Doppelwohnungen und die Aufteilung großer Wohnungen verlangen, und weiter den Ausbau von Dachgeſchoſſen und den Einbau von Wohnungen in öffentlichen und privaten Gebäuden, die ſich dazu eignen, und ſchließlich den energi⸗ ſchen Wohnungsneubau. Im Jahre 1923 ſollen wenigſtens 100 000 Wohnungen neu gebaut werden. Als Hauptkapitalsquelle r die Finanzierung iſt die Wohnungsabgabe derartig weiter aus⸗ zubauen, daß aus dieſen Erträgen etwa 150 000 Wohnungen her⸗ gerichtet bzw. neu gebaut werden können. Die Kohlenabgabe zur örderung des Baues von Bergarbeiterwohnungen iſt ebenfalls der inneren Kaufkraft der Mark entſprechend ſo zu erhöhen, daß aus 50 000 Neuwohnungen gebaut werden önnen. Der Hauptgegenſtand der hierauf folgenden Diskuſſion bil⸗ cte das Problem der Finanzierung des Wohnungsbaues. Städtiſche Nachrichten Mannheim—„Auslans“1 Sonderbares Verhalten der Heidelberger Skraßen⸗ und Bergbahn⸗ .-⸗G. gegenüber Mannheinm Wie uns der Verkehrsverein Mannheim mitteilt, wird in den Kreiſen ſeiner Mitglieder lebhaft Klage darüber geführt, daß die Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗A.⸗G. nicht mehr wie früher bonnementskarten zur Fahrt auf das Schloß, die Mol⸗ denkur und den Königsſtuhl an die Bewohner der Städte Mannheim und Ludwigshafen ausgibt. Der Verein richtete infolge⸗ deſſen an die Direktion der obigen Geſellſchaft und an die Stadt Heidelberg die Anfrage, warum ſie die Bewohner dieſer Städte wie dalutaſtarke Ausländer behandelt. Für die Mannheimer und Ludwigshafener iſt die Erholung auf den Höhen und in Wäldern urſerer Nachbarſtadt eine Nolwendigkeit zur Erhaltung ihrer Ge⸗ ſundheit und zur Erneuerung ihrer Arbeitskraft. Wir hoffen, daß dieſer Ruf an maßgebender Stelle die richtige Würdigung findet. Es würde ein Entgegenkommen der Mannheimer und Ludwigshafener Bevölkerung gegenüber ſichr auch zum Nutzen der Stadt Heidelberg ausſchlagen, da von einer Vergünſtigung, wie ſte den Ortſchaften um Heidelberg herum gewährt worden iſt, ſicher an weitgehender Gebrauch gemacht werden würde. Wohl jeder Mannheimer und Ludwigshafener wäre gerne bereit, ſich einen Ausweis für 100 zum Bezuge der Vergünſtigungskarten auf den Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahnen zu löſen. Sind doch, abgeſehen von der größeren Bequemlichkeit, erſtere 50%, letztere gar 66 735 billiger wie Einzelfahrſcheine. Der ſtärkere Verkehr zürde ſicher den Preisnachlaß wieder hereinbringen. lag⸗ 8 0 Das Lebenseinkommen der Seamten Zu der unter dieſer Spitzmarke in Nr. 408 veröffentlichten Mit⸗ zellung wird uns von„mehreren Poſtſchaffnern“ geſchrieben: Der Einſender dieſes Artikels bringt in ſeiner Berechnung als Lebenscinkommen eines Poſtſchaffners den Betrag von 20,073 Millionen Al. Unter Zugrundelegung vom 16.—65. Lebensjahre erhält der Beamte im 40, Lebensjahr in Mannheim(Klaſſe A) nach en Sätzen am 1. Oktober 1922 im allergünſtigſten Falle 20 000% Grundgehalt(Endgehalt der Beſoldungsgruppe III, nach der alle Poſtſchaffner entlohnt werden), 5600 Ortszuſchlag, 4500 ½ Wirt⸗ ſchaftsbeihilfe, 2500/ Frauenzulage, dazu als Teuerungszuſchlag für die erſten 10000„ 777% 7770 Al, für den übrigen Gehafts⸗ eil 577 105 612, zuſammen 215 912 l. Dieſe Summe als Zurchſchnitt genommen ergibt demnach den Vetrag von 215912 9 10579 688 . Wenn man dagegen die Gehaltsteile Wirt⸗ ſchaftsbeihilfe und Frauenzulage, die für alle Beamten in gleicher Höhe bezahlt werden, nicht berechnet, ergibt ſich folgende Summe: 20 000 5600 + 77 770 + 105 612 K 49= 9 936 688. Dies iſt das tatſächliche Lebenseinkommen eines verheirateten Poſtſchaffners ohne Kinder, wenn er im 40. Lebensjahre das End⸗ gehalt ſeiner Beſoldungsgruppe erreicht hätte, was aber nach den bisherigen Beſtimmungen bis heute noch keiner erreichen konnte. Die übergroße Mehrzahl der Poſtſchaffner ſteht im 40. Lebensjahre in der 5. Stufe der Beſoldungsgruppe III mit 18 200 Grund⸗ gehalt und 4800/ Ortszuſchlag und erreicht das Endgehalt erſt mit dem 45. bis 47. Lebensjahre. Zu berückſichtigen iſt zudem noch, daß das Gehalt des Schaffners in der 1. Hälfte ſehr weit von dem Durchſchnitt entfernt bleibt, dagegen in der 2. nicht mehr viel ſteigen kann, da in vorſtehender Berechnung das Höchſtgehalt ſeiner Gruppe angenommen iſt. Auch eine ev. Beförderung an die Beſol⸗ dungsgruppe IV als Oberſchaffner bringt keine weſentliche Gehalts⸗ ſteigerung. 0 Nahrungsmittelkontrolle Im—55 der Monate Juli und Auguſt 1922 wurden vom Städt. Unterſuchungsamt Mannheim, Abteilung für Unterſuchung von Nahrungs⸗, Genußmitteln und Gebrauchsgegenſtänden 1854 Milchprüfungen vorgenommen. Es wurden 57 Proben wegen Abrahmung oder Wäſſerung beanſtandet. Außerdem wurde eine große Anzahl von Lebensmittelproben geprüft, von denen beanſtandet wurden: eine Butterpro be wegen zu hohen Waſſergehaltes, zwei Speiſeeisproben(Vanilleeis und wegen irreführender Bezeichnung, je eine Probe Pfe Plabe Paprika und Majoran wegen zu hohen e eine Probe Dürrfleiſch wegen Verdorbenheit, eine Probe ack⸗ fleiſch wegen Zuſatz von Waſſer. Von den zuſtändigen Behörden wurden gegen 5 Milchſälſcher, gegen zwei Butterhändler wegen Ver⸗ kaufs einer mit Waſſer(bis 45 Proz.) verfälſchten Butter, gegen einen Metzger wegen Verfälſchung von Hackfleiſch durch einen 15. prozentigen Waſſerzuſotz hohe Geldſtrafen ausgeſprochen. Bei 53. Vorprüfungen von Eſſig in Läden wörden vier Eſſigprohen teils wegen des enorm hohen Gehalts an Eſſigälchen, teils wegen Wäſſerung beanſtandet. Bei 574 Vorprüfungen von Brot mußten in 8 Läden 42 Proben wegen e bean⸗ ſtandet werden. Der Brotpreis wird in recht erheblcher Weiſe durch den Kohlenpreis beeinflußt. Das zeigte ſich beſonders, als anfangs September der Preis für eine Tonne Fettförderkohlen auf über 4000 Mark erhöht wurde. Denn damals mußten der Kohſenpreisſteigerung entſprechend ſofort die Preiſe für künſtliche Düngermittel, die ſich größten⸗ teils auf die Kohlenpreiſe aufbauen, heraufgeſetzt werden. Während im Juli noch die Anſicht vertreten wurde, da für das kommende Erntejahr für Stickſtoff ein Betrag von 27 Milliarden genügen werde, mußte im Aaſchluß an die am 1. September auf Grund der enormen Erhöhung der Bergarbeiterlöhne erfolgte eraufſetzung der Kohlenpreiſe eine derartige Steigerung der Stickfto ſpreiſe erfolgen, daß ſchon im September mit einem Betrage von 70 Milliarden ge⸗ rechnet wurde, der durch die neue Kohlenpreiserhöhung natürlich inzweſchen wieder weit überholt wurde. Ebenſo mußte der Kali⸗ preis heraufgeſetzt werden; gegenüber dem Juli erfolgte eine Preis⸗ erhöhung von rund 102 Prozent, die den Kalipreis auf das 140⸗ fache des Vorkriegspreiſes hrachte. Zu dieſen direkten Folgen der Kohlenpreiserhöhung für die Landwirtſchaft kommt noch die Verteuerung ſämtlicher von der Landwirtſchaft gebrauchten Malerjalſen genannt ſeien nur landwirtſchaftliche Maſchinen, Druſchkohlen, Venzol als Antriebsſtoff für Motore, Lohnerhöhuugen uſw. Schon aus dieſen kurzen Angaben geht hervor, von welcher Bedeu⸗ tung jede Kohlenpreiserhöhung für die Brotpreiſe iſt, wie über⸗ haupt jede Erhöhung der Kohlenpreiſe die Preiſe auch der Erzeug⸗ niſſe in die Höhe treibt, an die man zunöchſt gar nicht denkt. Aus jeder Kohlenpreisſtelgerung entſteht enine Teuerungswelle, die in ihren Auswirkungen zu neuen Lohnforderungen der Bergarbeiter Anlaß gibt, die ſelbſtverſtändlich wiezer neue Kohlenpreiserhöhungen bedingen. Jede Lohnerhöhung im Bergbau treibt alſo automatiſch die Teuerung weiter. In den Bäckereien ſpielt neben dem Koblen⸗ der Lohntarif eine keineswegs untergeordnete Rolle, wenn man be⸗ denkt, daß vor einigen Tagen den Berliner Bäckergeſellen ein Wochenlohn von 5000 Mark zugeſprochen worden iſt. und Mehlpreis FJörderung des bargeldloſen Jahlungsverkehrs. Faſt alle größeren Zahlungen an die Poſt— Einzahlungen auf Jahlkarten und Poſtanweiſungen, Bezahlung von Wertzeichen, Fernſprech⸗ gebühren, Zeitungsgebühren, Mieten, Schließfachgebühren uſw.— können unter gewiſſen Vorausſetzungen bargeldlos durch Poſt⸗ überweiſungen, Poſtſchecke, Reichsbanküberweiſungen, Reichsbank⸗ ſchecke, Schecke auf Priratbanken und andere ſcheckfähige Geldan⸗ ſtalten einſchließlich der eingetragenen Genoſſenſchaften und der un⸗ ter amtlicher Aufſicht ſtehenden Sparkaſſen wie durch Platzanwei⸗ ſungen beglichen werden. Ueberweiſungen und Schecke ron Behör⸗ den und beftätigte weiße Reichsbanlſchecke gelten ohne weiteres als Bargeld. Auch ſonſt werden Zahlkarten und Poſtanweiſungen ab⸗ geſandt und Wertzeſchen ausgehändigt, ohne daß die Gutſchrift abge⸗ wartet wird. twenn der Kunde— u. II. nach Stcherheitsleiſtung Theater und Muſik Hans SGodeck, der eindrucksvolle Charakterdarſteller des annheimer Nationaltheaters, die wichtigſte Stütze der Klaſſiker⸗ Zufführungen, kann am 19. Oktober des Tages gedenken, an dem I vor 25 Jahren, von Intendant Baſſermann als Nachfolger Schreiners verpflichtet, zum erſtenmal die Mannheimer Bühne be⸗ Godeck, der Sohn eines bedeutenden Meininger Künſtlers, d damals im 25. Lebensjahre und gehörte dem Schauſpieler⸗ Mude ſchon ſeit ſechs Jahren an. Baden⸗Baden, Göztingen, Leipzig, unchen waren die Stätlen ſeiner Anfänge und Entwicklung, die in annheim, wohin Godeck eine neue, grundlegende Art von Klaſſiker⸗ auffaſſung mitbrachte, in den richtigen Bahnen weiter geſördert — 5 e. Von Brahm an das Deutſche Theater in Berlin berufen, ird Godeck dem Mannheimer Nafſonaltheater für acht Jahre ent⸗ i2 en. Wiedergekehrt iſt er, der reife Künſtler, vertieft in der Auf⸗ 8 ung ſchwieriger Charaktere, gedankenvoll und eindringlich als brecher. Er ift Hans Godeck, in, dem ſich auf der fruchtbaren Stundlage meiningenſcher Tradition die Wandlung zum modernen guſpieler vollzogen hat. Ohne darſtelleriſche Untugenden, reich — ealen einer unbezwingbaren Jugend, als Hüter und Vermitt⸗ 9 reiner Kunſt— ſo kennen wir ihn nun ſchon ſeit Jahren, ſo ſ0 iltr die Schickſale unſeres Theaters miterlebt und mitgelragen, Ba ſt er eine der Ouadern, die den vom Ernſt der Zeit bedrohten 9 u ſtützen. Möge das Mannheimer Nationaltheater ſeiner Pflichten au 8 odeck gegenüber eingedenk bleiben. Er ſelbſt hat die ſeinigen ch in Kriſenzeiten mit glühender Hingabe an ſeinen Veruf erfuͤllt. „NM. ar Das Theater des das voriges Jahr den Rei von Strindberg zur Uraufführung brachte, eröffnete den bercken der diesjährigen Uraufführungen wieder mit einem Strind⸗ — einem der markanteſten Dramen aus der hiſtoriſchen Reihe. ſeine„Karl XII.“, in dem der Dichter das Thema von dem durch au Machtbefugniſſe wahnſinnig gewordenen Herrſcher nach breiter iit weſtaltet als in anderen ſeiner Schauſpiele. Sein Karl XII. cht der kraftſtrotzende Held. der ruhmgekrönte Sold⸗t. der Sie⸗ als der er gerne dargeſtellt wird, ſondern ein hohler Tropf, — alberner Nichtstuer, ein Menſch ohne Herz, ein Rohling, der logiſche clchen Kaiſern nicht viel nachgibt. Eine intereſſante pfucho⸗ güdie e Studie und zugleich eine reiche Schickſalstragödie, die Tra⸗ ringt es Schwedenkönigs, den ſein krankhafter Ehrgeiz zu Fall enn die Tragödie eines Volkes, das die Tolſheit ſeines Könias der e ſich mit offenen Augen ins Verderben führen läßt. In eſtaltung wie die meiſten Dromen Strindbergs: Kurze, abge⸗ Steindberg-Araufführung in Hannovet. Jutendanten Grunwald in Hannover, Chriſtus“ — einen bei der Hie deene ſchriftlich zu beantragenden Aus⸗ weis erhalten hat Die Ausweiſe berechtigen auch Arge von Nachnahmen und Poſtaufträgen, wenn die Poſtaufträge nicht ſofort zurück⸗, weiter⸗ oder zum Proteſt zu geben ſind. Nähere Auskunft erteilen die Poſtanſtalten —UAeber die Ankerſtützung von im Ausland lebenden deulſchen Renfenempfängern der Indaliden⸗ und Angeſtelltenverſi rung teilt die Preſſeabteilung der badiſchen Regierung mit: Nach 8 9 Satz 2 des Geſetzes über Notſtandsmaßnahmen zur Unterſtützung von Rentenempfängern der Invaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung in der Faſſung vom 29. Juli ds. Is. kann der Reichsarbeitsminiſter oder die von ihm beauftragte Stelle deutſchen Rentenempfängern der Invaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung, die ſich im Ausland auf⸗ halten, Zulagen gemäß dem Notſtandsmaßnahmengeſetz zubilligen, deren Koſten dem Reich zur Laſt fallen Aufgrund der dem badiſchen Arbeitsminiſterium vom Reichsarbeitsminiſter erteilten Ermächtigung ſind nunmehr die badiſchen Grenzbezirksämter Lörrach, Säckingen, Waldshut, Bonndorf, Engen und Konſtanz ermächtigt worden, ſolchen im Ausland ſich aufhaltenden deutſchen Rentenempfängern, die ſich in Grenzgebieten aufhalten, in denen aufgrund der nach§ 48 Abſ. 1 bis 4 J..G. in Verbindung mit Artikel 104 Einführungsgeſetz zur Reichsverſicherungsordnung,§ 1304 Reichsverſicherungsordnung er⸗ laſſenen Bundesratsverordnung das Ruhen der Invalidenrente aus⸗ geſchloſſen iſt, die Zulagen zuzubilligen. ):(Keine Jrachkermäßigung für Milch. Auf Anregung einiger badiſcher Städte hatte das Miniſterium des Innern bei der Reiths⸗ generaldirektion Karlsruhe den Antrag geſtellt, die Frachtkoſten für Milch zu ermäßigen, weil die badiſchen Städte erhebliche Mengen Milch aus ſehr großen Entfernungen heranführen müſſen. In kei⸗ nem anderen Lande liegen derart ungünſtige Verhältniſſe für die Herbeiführung der Milch vor. Trotzdem hat das Reichsverkehrs⸗ miniſterium dem Antrag nicht ſtattgegeben und es bleibt leider bei der außerordentlich hohen Belaſtung der Milch mit Fracht. Wie erheblich dieſe Aufwendungen ſind, geht daraus hervor, daß jetzt die Fracht für einen Liter Milch aus dem Verſorgungsgebiet, das durch⸗ ſchnittlich 220 Kilometer von Mannheim entfernt iſt, Mk..63 nach Mannheim beträgt, die ſich vom 1. November ab auf das Doppeite erhöht. d. Zu Ehren der im Wellkriege gefallenen Angehörigen des Mannheimer Tiefbauamtes fand am vorgeſtrigen Sonntag, vormit⸗ tags 10 Uhr beginnend, im Bürgerausſchußſaal ein feierlicher Akt mit Uebernahme einer Gedenktafel ſtatt in Anweſenheit der Amtsvor⸗ ſtände, Beamten und Arbeiter, ſowie der Angehörigen der Gefallenen. Eingeleitet wurde die Feier durch das von den beiden ſtädtiſchen Be⸗ amten Heiſig und Spitzbarth auf Harmonium und Violine geſpielte Largo von Händl. Mit dem Hinweis auf den Zweck und die Bedeutung der Feier hieß Herr Direktor Eiſ enlohr die Er⸗ ſchienenen willkommen. Dann ergriff Herr Baurat Röder das Wort zu einer Gedächtnisanſprache, der er den Leitgedanken zu Grunde legte:„Ich hatt' einen Kameraden.“ An die tiefempfundenen und eindrucksvollen Worte ſchloſſen ſich die ſchlichten, wiederum von Harmonium und Violine ausgehenden Klänge des alten Soldatem⸗ liedes:„Ich hatt' einen Kameraden“. Dann übernahm Direkfor Eiſenlohr die von einem Beamten des Tiefbauamtes, Herrn Barry, ſehr würde⸗ und ſinnvoll ausgeführte Gedenkiafel, die— dreiteilig— rechtsſeitig den weinenden Friedensengel mit geſenkter Pelme, links⸗ ſeitig einen vor dem Grab eines Kameraden im Gebete verſunkenen Krieger darſtellt und im Mittelfeld die Namen der 58 Gefallenen enthält, mit dem Verſprechen, daß er ſie der Obhut des Tiefbauamtes übergeben und ihr einen Ehrenplatz in deren Dienſträumen anweiſen werde.— Das„Ave verum“ von Mozart bildete den Schluß der Feier. Die Schwierigkeiken bei der Veſchaffung von Kunſtdünger werden immer größer. Wie dem bad. landw. Genoſſenſchaftsblatt von verſchiedenen Seiten gemeldet wird, macht ſich bei den Liefer⸗ werken ein empfindlicher Wagenmangel bemerkbar. So hat z. B. ein großes Stickſtoffwerk, das täglich hunderte von Waggons zu verſaden in der Lage iſt, kürzlich nur 15 Wagen zur Verladung ge⸗ ſtellt bekommen. Dabei iſt die rechtzeitige Verſorgung unſerer Zandwirtſchaft mit Kunſtdünger doch ſo außerordentlich wichtig für die Ernährung des deutſchen Volkes. Vereinsnachkeichten J. Mannheimer Mutlerſchutz E. B. Die Mitgſieder des Vereins für Mutterſchutz werden darauf aufmertſam gemacht. daß am Donnerstag, den 26. Oktober 1922, abends 6 Uhr, eine General⸗ verſammlung ſtattfindet, in der die Neuwahl des vorgenommen wird. Von beſonderem Intereſſe wird das Referat des Leiters des Neuen Säuglings⸗Krankenhauſes, Profeſſor Dr. Heß ſein, der über„Ziele der Säuaglings⸗ und Kleinkinderfürſorge“ ſprechen wird. Gäſte willkommen. Nöheres ſiehe Inſerat in vorliegen⸗ der Ausgabe unſeres General⸗Anzeigers. veranſtaltungen sch. Die„Bunle Vühne“, die im Nahmen der ſtädtiſchen Kon⸗ zerte Sonntag abend im Nibelungenſaale gaſtierte, übte eine ſtarke Anziehungskraft aus. Das Haus war nahezu ausverkauft. Und da die auf den Geſchmack des Publikums geſchickt eingeſtellten Dar⸗ bietungen in reicher Abwechslung und guter Steigerung folgten, ſo war auch der Heiterkeitserfolg durchſchlagend. Den Löwenanteil des Beifalls ſicherte ſuh der Lam pl Max, der gegenwärtig in der „Libelle“ auftritt, mit zwerchfellerſchütternden Komik. Aber auch Eliſe De Lank, unſere beſte Interpretin in Mannemer riſſene Szenen, in denen mit Worten geſpart wird; Szenen, die den Expreſſioniſten von heute zum Vorbild gedient haben könnten, ſymboliſche Geſtalten; zwiſchendurch Hrell glitzernde, geiſtreiche Dla⸗ loge, die nahezu an franzöſiſche Muſter erinnern. Die Darſtellung fiel durch Einheitlichkeit auf; eine ausgezeichnete Geſtall die Figur des Königs, die Martin Gien mit feinſtem ſpychologiſchem Verſtänd⸗ nis formte. Das Publikum ſchien ſich für die Charakterentwicklung weniger zu intereſſieren als für die höfiſchen Allüren und Intri⸗ guenſpiele. Sehr begeiſtert klang der Beifall nach den Aktſchlüſſen nicht. Peter Prior. Franks Erſtling— vor Jahren! Doch rechte Eingeweideſchauer entdeckten ſchon Berliner Theater. Brund — verriet Talent. damals in dem myſtiſchen Fremdkörper des Schauſpiels:„Die Schweſtern und der Fremde“ Gefahr für dieſes Talent: daß es in ſeiner Schwäche ſich verleiten laſſen werde, erprobten Theaterwir⸗ kungen, fremden Wegſpuren, modiſchen Richtungen nachzuſtapfen. Und ſo kam es von Stück zu Stück immer deutlicher. Jetzt, in dem Luſtſpiel„Henne im Korb“— Luſtſpiel? Nein, Schwank! Doch ohne Schwankwitz!— hat ſich Brund Frank dem Theater ganz ohne Kunſt und Verſtand ergeben. Im Stich gelaſſen von den wähleriſchen Inſtinkten beſſerer Poſſengewand⸗Wenderiche, beſchied ſich Bruno Frank mit der vor hundert und mehr Jahren ſchan kot⸗ gehetzten Verkleidungskomödie, mit dem Mädchen in Männerhoſen. mit der Hoſenrolle alſo und dem einzigen drameturgiſchen Beiſtand ſolcher Erfindungsarmut: dem neckiſchen Eindruck niedlicher weib⸗ licher Formen im zweibeinigen Kleid. Was ſonſt neu ſein wollte in dem Stück, war entweder im geiſtigen Sauterrain ſtecken geblie⸗ ben, wie die Perſiflage der nach einem Ariſtophanes verlangenden geſchäftstüchtigen eelee— oder es glitt hinüber in das Programm gewiſſer Herrenabende. Ohne angeborene oder aner⸗ zogene Hemmungen verdöchtigt ein Frävlein von guter Familie das als Mann verkleidete Mädchen homoſexueller Abirrungen. Zu all dieſer Dürftigkeit und Unzartheit lachten die Leute im Komödien⸗ haus. Vielleicht kommt ein gutes Luftſniel nicht, weil unſere Zu⸗ ſchauer es nicht brauchen könnten! Gerechterweiſe muß froilich unterſchteden werden: der Erfolg galt weſentlich der Darſtellung, vor allem der Eſſe Eckersberg. der ja der„Dichter“ die Hoſenrolle an die reizenden Beine gemeſſen zu haben ſchien. Hermann Kienzl. Die Not des Berliner Phiſharmoniſcken Orcheſters. Das Nach⸗ richtenamt der Stadt Berlin teilt mit: Der Magiſtrat beſchloß in ſei⸗ ner heutigen Sitzung ſich damit einverſtanden zu erklären, daß an das Philharmoniſche Orch⸗ſter als weitere Unterſtützung für das Etatsjahr 1922/ö1923 der Betrag von 700 000 Mark gezahlt wird. Haturwiſſenſchaftliche Kundſchan Nus der Menſchenkunde Wir armen falſch! Bei den meiſten Menſchen finden wir die An⸗ ſicht verbreitet, ſie müßten nur durch die Naſe atmen. Das iſt keines⸗ wegs richtig, wie San.⸗Rat Dr. Alexander(Bad Reichenhalb) zeigt.— Die Vorzüge der Naſenatmung kommen vielmehr nur der Luftqualitat, nicht aber der Quantität zugute. Bei jeder geſteigerten körperlichen Leiſtung, wo das Sauerſtoffbedürfnis größer iſt als in der Ruhe, wird durch die ſtärkere Bewegung und Erweiterung des Bruſtkorbes die Luft in den Lungen bei reiner Naſenatmung früher und raſcher perdünnt, als die Außenluft durch das ſtarre Naſenrohr nachfolgen kann, was wiederum ein Eindrücken des Bruſtkorbes durch die Außenluft, alſo eine Behinderung der Atembewegungen, d. h. Atemnat zur Folge hat. Außerdem kommt es hierbei immer zu Blut⸗ druckſteigerung, Dehnung und Pulſation in den Arterien, Schmerzen hinter dem Bruſtbein. Noch größer iſt der Schaden, wenn die will⸗ kürliche Naſengtmung zur Gewohnheit geworden iſt. Der Atem⸗ apparat befindet ſich dann dauernd in einer Iwangeedenn die At⸗ mung erfolgt wie in einem Korſett, und der ſonſt geſunde Patient glaubt, an Aſthma zu leiden, weil ihm bei der geringſten An⸗ ſtrengung die Luft ausgeht. Die reine Noſenatmung iſt deshalb eine Irrlehre. Sie iſt unbedingt in der Ruhe am Platze. Jede Unfähigkeit hlerzu deutet auſ gewiſſe Erkrankungen des Herzens und der Lunge hin. Bei jeder körperlichen Leiſtung muß jedoch die Mundatmung in Funktion treten da nur ſie imſtande iſt, den nötigen Sauerſtoff in der verlangten Menge und Zeit zu liefern. Keine einſeitige Be⸗ vorzugung der einen oder anderen Atmungsart, ſondern ein feines Wechſelſpiel zwiſchen Naſen⸗ und Mundatmimg iſt das, was uns die Natur gegeben hat, und wir ſollen ihr in dieſer Hinſicht keine Zwangs⸗ jacke anlegen. Nus der Tier⸗ und Pflanzenkunde ZIwei Verkannte. Schlangen haben im allgemeinen wenig Freunde unter den Menſchen und werden deshalb oft ungerecht be⸗ urteilt. Selten werden aber zwei häufig vorkommende Tiere ſo falſch eingeſchätzt. wie es bei Ringelnatter und Kreuzotter der Fall iſt. Wie oft wird doch die Ringelngtter als ein harmloſes, fried⸗ liches und nützliches Tier hingeſtellt. während die giftige Otter als gefährliches und ſchädliches Geſchöpf eifrig verfolgt wird. In Wirk⸗ lichkeit iſt es beinahe umgekehrt. Wenn die Ringelnatter dem Menſchen ſelper zwar nicht geführlich wird. weil ſie keine Gift⸗ zähne beſitzt. ſo richtet ſie doch genug Schaden an, da ſie die außer⸗ ordentlich nützlichen Fröſche in Menge vertilgt Die Fröſche räumen 4. Seite. Nr. 478 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Dienstag, den 17. Oktober 1922 15 Leundart, hatte die Lacher auf ihrer Seite. Elſe Flohr bereicherte die Gortragsfolge mit mehreren vorzüglichen ſoliſtiſchen Gaben und in Gemeinſchaft mit L. Puſchacher, dem vortrefflichen Anſager, mit Duetten, während die„Einheit“ gemütvolle und luſtige Duette ſpendete. Und ſchlie⸗ fiel auch der Einakter„So ein Provinzonkel“, von Eliſe De Lank, Elſe Flo her, L. Puſchacher und B. Höflich wirkungsvoll geſpielt, ſo gut, daß ſicherlich nie⸗ mand von einem„perlorenen Abend“ ſprechen konnte. Muſikdirektor A. Guggenbühler begleitete die Vorträge anſchmiegend am Flügel. Künſtlerthealer„Apollo“. Das zweite Oktoberprogramm ver⸗ ſorgt uns, wie das erſte, etwas reichlich mit Muſike. Dieſe Jargon⸗ form iſt nicht ohne Abſicht gewählt. Die Aenderungen des Pro⸗ gramms brachten nui eine ſtarke Nummer, den Kraftakt der drei Equilibriſten Meiloc. Cubin Leonce und Lulu unterhalten mit den üblichen Jongleurkünſten, und auch die Kunſt⸗Radfahrer Lay und Partner ſind in erſter Linie drollig und erſt in zweiter griginell. Anſpruchslos in der Aufmachung, dafür aber um ſo ge⸗ fälliger iſt die Nummer Demokritos, der lachende Philoſoph mit dem Zeichenſtift. Der gewandte Zeichner ſitzt ganz ruhig vor ſeiner geſchwärzten Glasplakte, wiſcht aus dem Belgg Konluren und Details, Phyſtognomien und Schriftzüge, und ein ſinnreicher Profektlonsapparat wirft die Bildchen vergrößert an die Wand. Die Darbietungen, auch die aus dem vorherigen Programm be⸗ kannten, fanden lebhaften Belſall. A. M. In der Schauburg findet heute Nachmittag von—7 Uhr eine Wiederholung des Filmvortrages„Mit Schnellzug und Ozean⸗ dampfer von Berlin über Bremen nach Newyork“ durch Herrn Oberingenieur Dreyer⸗Hannover wegen Ueberfüllung des Theaters am Sonntag ſtatt. Näheres ſiehe Anzeige in vorliegender Ausgabe. Rommunale Chronik Neuregelung des Niietrechtes Ein Geſetzentwurf über Mieterſchutz⸗ und Mieteini⸗ gungsämter ſteht z. Zt. im Wohnungsausſchuß des Reichstages zur Beratung. Der Entwurf iſt ein umfangreiches Werk und erſtrebt eine grundlegende Neuregelung der Materie, die durch die vielfachen Zwangsgeſetze auf dem Gebiete der Wohnungswirtſchaft immer ſchwieriger geworden iſt. Es hat ſich eine weitgehende Rechtsunſicher⸗ heit entwickelt und ſcharf ſtoßen die Anſichten aus Vermſeter⸗ und Mieterkreiſen aufeinander. Dle Generaldebatte wurde durch den Ab⸗ geordneten Beythien(D. V..) eröffnet. Der Redner gab zu, daß der jetzige Rechtszuſtand unerträglich geworden ſei und daß der Ge⸗ ſetzentwurf hier und da ſich mit Erfolg bemühe, etwas beſſeres zu ſchaffen. Zu begrüßen ſei die Vereinfachung des Verfahrens(die allerdings durch manche Beſtimmungen wieder illuſoriſch gemacht wurde), die Einordnung der Entſcheidung des ordentlichen Gerichtes, die Schaffung von Einſpruchsinſtanzen u. a. m. Den Vorzügen ſtehen aber die ſchwerſten Nachteile gegenüber. Der Entwurf bricht mit alten Grundrechten und ſtellt die Mietrechtsbeſtimmungen des Bür⸗ gerlichen Geſetzbuches auf den Kopf. Die Abſchaffung des Kündi⸗ gungsrechts des Vermieters iſt ideell und materiell ein ſchwerer Rechtsnachteil. Ebenſo muß die im Geſetz feſtgelegte Vererbung des Mietobjfekts bezeichnet werden. Dadurch wird der natür⸗ liche Wohnungswechſel verhindert und die Wohnungsnot verſchärft anſtatt gemildert. die zahlreichſten weiteren Bedenken beſtehen. Die Verhandlungen werden zunächſt bis heute einſchließlich im Ausſchuß fortgeführt. Dz. Eine Beſprechung über Gemeindefragen Im Miniſterium des Innern fand am Donnerstag unter dem Vorſitz von Miniſter Remmele eine Sitzung mit Vertretern des Städtebundes(mittlere Städte) und des Gemeindever⸗ bandes ſtatt, zu der auch Referenten der übrigen beteiligten Miniſterien erſchienen waren. In der Ausſprache wurde eine Reihe aktkueller Probleme der Gemeindeverwaltung: Polizeigeſetz, Finanz⸗ lage, Wohnungsbeſchaffung, Schullaſtenfrage, Fürſorgegeſetz, Brenn⸗ holgverſorgung ſowie die Ernährungsfrage eingehend behandelt. Derartige Beſprechungen über Fragen der Gemeindeverwaltung, deren Wert allſeitig anerkannt wurde, ſollen, wie der Miniſter des Innern in ſeiner Schlußanſprache betonte, in Zukunft wieder⸗ holt werden. Kehl, 12. Okt. Der Bürgerausſchuß hat für die Ve⸗ ſatzungskaſſe einen weiteren Kredit in Höhe von 1 Million Mark be⸗ willigt, um die Hauptkaſſe in Stand zu ſetzen, der Beſatzungskaſſe Vor⸗ ſchüſſe über das Ende eines Rechnungsjahres hinaus Beſtreitung ihrer laufenden Bedürfniſſe zu gewähren. Für Wohnungszwecke wurden ſeitens der Stadt Darlehen in Höhe von 2,15 Millionen Mk. aufgenommen. SW. Darmſtadt, 10. Okt. Siebenzig Prozent Aufſchlag auf Schweinefleiſch und Wurſtwaren ſind hier in Kraft ge⸗ treten. Die unverhoffte und enorme Preisſteigerung ſoll auf den jüngſten Schweinemarkt ſein, wo bei knapper Anfuhr für— Pfund Lebendgewicht 70 Mark mehr als letzte Woche notiert wurden. Sw. Darmſtadt, 12. Okt. Die politiſchen Parteten haben in einer gemeinſamen Beſprechung vereinbart, zu der Stadtveror d⸗ netenwahl am 19. November möglichſt von einer gegenſeitigen Bekämpfung Abſtand zu nehmen und ſo zur Verbilligung und Ver⸗ einfachung der Wahl beizutragen.— Ob es hierbei bleibt, werden die nächſten Wochen lehren. tüchtig unter ſchädlichen Inſekten auf und ſpielen eine weſentliche Rolle in der Mückenbekämpfung; ſie ſind alſo für den praktiſch denkenden Menſchen nützliche Tiere. Und die Ringelnatter? Sie frißt nützliche Tiere und iſt daher unbedingt als ſchädlich anzuſehen. Mitunter richtet ſie ſogar empfindliches Unheil an, wenn ſie nämlich in größerer Menge vorkommk und den Jungfiſchen nachſtellt. Ganz anders iſt es mit der Kreuzotter! Hauptnahrung ſind Mäufe, die ſie auf und unter der Erde in ſald und Feld maſſenhaft ver⸗ tilgt.„Und dennoch dankt ihr niemand die Verdienſte, die ſie ſich exwirbt“, ſchreibt der Altmeiſter Brehm, der die Kreuzotter aber ihrer Giftzähne wegen durchaus nicht in Schutz nimmt. Wie in⸗ deſſen Dr. med. Arndt neuerdings in der„Natur“(Verlag Thomas, Leipzig) wieder zeigt, wird die Gefährlichkeit der Kreuzotter maßlos überkrieben Das an, Tage träge Tier greift den Menſchen über⸗ haupt nur an, wenn es direkt bedroht wird. So ſind Otternbiſſe in Wirklichkeit ſeltene Erſcheinungen; im Jahrzehnt 1890—1900 wurden in Deutſchland etwas über 200 gebiſſen, aber nur bet 14 traten tötli Wirkungen ein. Die Sterblichkeit infolge Schlangenbiſſes iſt alſo nicht ſo groß, wie man allgemein annimmt, allerdings ſchwanken die Angaben der Aerzte ziemlich ſtark, nämlich zwiſchen 3 und 10 Proz. Bedenkt man aber, daß die Kreuzottern außerordentlich nützlich ſind und daß ihre Gefährlichkeit nicht ſo groß iſt, dann kann man die ſinn⸗ und planloſe Verfolgung und Ausxrottung ſeitens mancher Kreiſe nicht gutheißen. Allgemeine Naturwiſſenſchaft Der Bergſchlag iſt eine Erſcheinung, die dem Bergwerktechniker oft recht große Schwierigkeiten bereitet und die Arbeiler nicht ſelten in Lebensgeſahr bringt. Die ſtarken Spannungen, unter denen die tieferen Teile der Erdrinde ſtehen, können ſich auf recht unangenehine und mitunter geräuſchvolle Weiſe bemerkbar machen. In tieferen Steinbrüchen ſpringen manchmal große Schalen des bloßgelegten Geſteins unter lautem Knall ab. Bei Tunnel⸗ und Stollenanlagen in Tiefbaugruben preßt der„Bergſchlag“ von den Wänden der her⸗ geſtellten unterirdiſchen Räume Felsſtücke los, plötzlich und unbe⸗ kechenbar und daher ein gefürchteter Feind des Technikers, der die Gefahr durch Anlage runder Stollen und Tunnel zu vermeiden ſucht. Die ebene Sohie der Strecken wird dann durch rechtwinkligen Aus⸗ bau hergeſtellt. Daß der Bergſchlag oft deztmeterſtarke Pfoſten wie Streichhölzer knickt, weitz ſeder, der einmal Einblick in ein Stein⸗ kohlenwerk getan hat. Die runden Stollen, die zur Verminderung der Gefahr angelegt werden, haben außer ihrer größeren Wider⸗ ſtandsfähigkeit gegen den Gebirgsdruck noch den Vorteil, daß ſie nicht nur mit Holz ader Proffleiſen, ſondern in Mauerung, Beton, Guß⸗ und Schmiedeeiſen ausgeführt werden können und überhaupt die ein⸗ zige Form der Stollen ſind, die waſſerdicht hergeſtellt werden können. Dies wenige mag zunächſt genügen, obgleich noch. Aus dem Cande fiarlsruhe, 12. Okt. Der Landesverband der badiſchen Klein⸗ gärtner hielt kürzlich hier eine Tagung ab, in der zunächſt Rektor Förſter aus Frankfurt über Kleingartenweſen und Volkswirt⸗ ſtenl reſerierte. Der Redner verlangte dabei u. a. beſondere Amts⸗ tellen für das Kleingartenweſen bei Staat und Gemeinden, wie ſie in Preußen ſchon beſtehen, mit Kleingärtnern als Beiräten. Weiter erörterte er die Fragen der Bereitſtellung von Gartengelände und der Pachtpreiſe, die nicht zu hoch ſein dürfen. In einer Ausſprache wurde beklagt, daß das Kleingärtnerland nicht ſo ausgenützt werde, wie es ſein ſollte. Allgemein wurde die Notwendiglkeit einer ſtarken Organiſation betont. rr. Baden⸗Baden, 15. Okt. Die hieſige Freiwillige Feuer⸗ wehr konnte am geſtrigen und heutigen Tage unter ſtarker An⸗ teilnahme der geſamten Einwohnerſchaft die Feier ihres 75jähr. Jubiläums begehen. Eingeleitet wurde die Feier mit einer Feſtvorſtellung im Stäbtiſchen Thegter und zwar gelangte auf der neuen Bühne des Kurhauſes das dreiaktige Luſtſpiel„Bettinas Verlobung“ zur Aufführung, welches viel Heiterkeit auslöſte und den Darſtellern reiche Anerkennung eintrug. Abends 7 Uhr wurde dann im Feuerwehrzeughaus eine Gedenktafel für die 19 im Weltkrieg gefaflenen Kameraden enthüllt. Abends vereinte ſich die Wehr und ihre Gäſte in ber Städtiſchen Turn⸗ und Feſthalle Zzu einem Feſtbankett unter zahlreicher Beteiligung aller Kreiſe der Einwohnerſchaft, wobei eine Reihe von Anſprachen gehalten wurden. Heute Vormittag fanden in den Kirchen Feſtgottesdienſte ſtatt. Eine präzis ausgeführte Geſamtangriffsübung am Fabrikgebäude der Firma Batſchari gab ein anſchauliches Bild von der Schlagfertigkeit der Wehr und dem ſachgemäßen Zuſammenwirken aſler Mitglieder derſelben. Um 2 Uhr fand in den Sälen des Kurhauſes ein gemein⸗ ſames Mittageſſen ſtatt und ſpäter folgte eine Fahrt mit der Berg⸗ bahn auf den Merkur. *BVillingen, 12. Oet. Nachdem erſt am Samstag unſere Nach⸗ barſtadt Schwenningen von einem bedeutenden Schadenfeuer im Gebäude des Schmenninger Spar⸗ und Konſumvereins heimgeſucht worden war, wurde Dienstag nachmittag neuerlich Alarm für Großfeuer gegeben. In dem Hauptgebäude der Uhrenfabrik von Thomas Ernſt Haller war in der Lackiererei Feuer ausge⸗ brochen, das in den Räumen reiche Nahrung fand. Die Feuerwehr griff das Feuer mit großem Erfolg an, ſodaß die Villinger Auto⸗ ſpritze nicht mehr in Tütigkeit zu treten brauchte. Der Prand konnte an der Weiterverbreitung verhindert werden. Die Urſache iſt noch nicht aufgeklärl. Der Betrieb erleidet keine Unterbrechung. HBreiſach, 12. Okt. Ein Franzoſe, der vor kurzem die Brei⸗ ſacher Rheinbrücke mit einem ordnungsmäßigen Paß zur Einreiſe nach Deutſchland überſchritt, kam nach zwel Tagen in einem funkel⸗ nagelneuen Anzug zurück, den er auf dem Leibe trug. Aber die Zollbeamten hatten ſich ſein Ausſehen ſo gut gemerkt, daß aus dem kukonagtederſchmuggel nichts werden konnte. Der Nachbar von der linken Rheinſeite— es handelte ſich um einen Franzoſen, nicht um einen Elſäſſer— mußte den vferfachen Betrag mit 103 000 M. als Strafe hinterlegen. Die Rückreiſe trat er in dem älteren Anzug an, den er ſich aus Freiburg wieder zurückholte. Serichtszeitung Mannheimer Schwurgericht 8 Mannuheitn, 16. Okt. Heute nahmen die Verhandlungen des Schwurgerichts für das 4. Viertelfahr ihren Beginn. den Vorſitz führte am erſten Tage Landgerichtsdirektor Dr. Venck iſer. Als erſter Fall gelangte zum Aufruf die Anklage gegen den 37 Jahre alten Schneider Chriſtian Gebert aus Pfe elbach wegen kotzucht. Der Angeklagte hat in der Nacht vom 16. zum 17. Juni d. Is. ein junges Mädchen, Emilie., das ſich auf dem Rück⸗ weg vom Beſuch bei einer Freundin als Ortsunkundige zu ihrer Dienſtſtelle in der Pergola in der Oſtſtadt nicht zurchtfand, in den Luiſenpark gelockt und dort unter ſchweren Drohungen vergewal⸗ tigt. Dabei wurde er von Schutzleuten, die das Hilfegeſchrei der Ueberfallenen herbeigelockt hatte, überraſcht und feſtgenommen. Gebert iſt als Sohn eines Säufers erblich belaſtet. Aus Fürſorge⸗ erziehung kam er zu einem Bauern und wurde ſchon als junger Burſche wegen verſuchter Notzucht zu 8 Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Nachher bei einem Fuhrherrn bedienſtet, wurde er von ſeinem Dienſtherrn geohrfeigt, wofür er Jenem ein Magazin anzündete. Folge: 5 Jahre Zuchthaus. Im Zuchthaus lernt er das Schneider⸗ handwerk, macht ſich, als er herauskommt, ſelbſtändig, heiratet und führt mit ſeiner Frau ein ordentliches Leben. Gefängnisarzt Dr. Götzmann hält ihn für einen bemitleidenswerten Menſchen. Alko⸗ hol wirkt auf ihn unheilvoller als auf normale Menſchen. Jeden⸗ falls verbiene er eine mildere Beurteilung. Der von Rechtsagwalt Dr. Reis Verteidigte wurdeunter Zubilligung mildernder Umſtände zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahre 3 Monaten verurteilt. Die Unterſuchungshaft geht ab. Die Anklage hatte Staatsanwalt Brettle vertreten. Nachmittags hatten ſich die Geſchworenen mit einer Anklage wegen Münzfälſchung zu befaſſen. Der Angeklagte war ein 20 Jahre alter Burſche, der Schloſſer Auguſt Kober aus Oden⸗ heim. Vor einigen Monaten vom Lande nach Mannheim gekom⸗ men hatte er Arbeit in der Fobrik Joſef Lang und Unterkunft bei Verwandten in der Dalbergſtraße gefunden. Mit ſeinem Verdienſte von 1500 bis 2000 Mark wöchentlich wäre er ausgekommen, wenn er nicht allerhand angeſchafft hätte, wozu er gerade nicht genug Geld zur Verfügung hatte. Um ſich Geld zu verſchaffen, ohne ſeine Familie oder ſeine Verwandten angehen zu müſſen, machte er einen 500 Markſchein jenes Typs, das hinten unbedruckt iſt und deshalb Notizblatt genannt wird, auf primitivſte Art nach, indem ex die Zeichnung einfach durchpauſte und die Unterſchriften der eee nachzuahmen verſuchte. Das Ergebnis war kläglich, aber in ſeiner Einfalt ging der junge Menſch doch in einen Laden, in 0 1, und kaufte damit einen Handſpiegel für 60 Mark. An der Kaſſe wurde der komiſche Schein ſofort angehalten. Das Urteil lautete auf 4 Monate Gefängnis unter Aufrechnung von 6 Wochen Unter⸗ ſuchungshaft. Ferner wurde Strafaufſchub zauf Wohlverhalten ge⸗ währt und der Angeklagte auf freien Fuß geſetzt. Mannheimer Strafkammer Unregelmäßigkeiten im Tabakhandel 1 4 die Straf⸗ kammer in einer Berufungsverhandlung gegen den Kaufmann Peter Friedrich aus Wittlich, wohnhaft in Bruchſal, die von vormittags 9. Uhr mit einer kurzen Mittagspauſe bis 6 Uhr abends dauerke. Es kamen zwei Gruppen Straftaten in Frage. Bei der erſten Gruppe handelte es ſich um Preistreiberei durch unerlaubte Machen⸗ ſchaften, in der zweiten Gruppe um Preksſteigerungen anderer Art. Bei Tabakaufläufen in einer Anzahl badiſcher Orte von Hockenheim bis nach Oberſchopfheim hat der Angeklagte im Jahre 1919 Preiſe, die die damals üblichen, überſchritten. Der Angeklagte ſtellte in Abrede, daß rechtswirkſame Käufe vorlagen, und da dem Gericht eine Nachprüfung nicht möglich war, ſo mußte von dieſem Punkte der Anklage Freiſprechung erfolgen. Dagegen hielt das Gericht für erwieſen, daß der Angeklagte den Tabak zu Preiſen weiterverkauft hat, die angeſichts der damaligen Marktlage einen übermäßigen Gewinn in ſich ſchloſſen. Ein Teil der Geſchäfte des Angeklagten waren ſog. Leerkäufe, d. h. er ſuchte erſt einen Abnehmer, bevor er Ware einkaufte. Der Angeklagte konnte für dieſe Art Tätigkeit nur normale Vermittlergebühren beanſpruchen, doch billigte man ihm wegen des Riſtkos, das er immerhin zu übernehmen hatte, einen höheren Betrag zu. Das Gericht rechnete bei den einzelnen Geſchäften u. a. Uehererlöſe von 450, 5000, 10 000 und 22 000„ heraus. Bei dem letzteren Falle hatte das Schöffengericht nur 12 000 4 angenommen, ſo daß ſich das Verufungsgericht auf dieſen Betrag beſchränken mußte. Wo es ſich um reine Vermittlungs⸗ eſchäfte drehte, hielt das Gericht 10 rozent für viel zu hoch; „8 für den Zentner ſeſen als völlig ausreichend anzuſehen. So kam das Gericht zu einer Aufhebung des ſchöffengerichtlichen Urteils. Die e flel weg, der Angeklagte würde zu einer Geld⸗ ſtrafe von 30 000 oder für je 150. Geldſtrafe 1 Tag Gefängnis verurteilt. Der auf 36 000, berechnete unrechtmäßige Gewinn wird eingezogen. Vert.:.⸗A, Wannemacher, Bruchſal. Sportliche Rundſchau Motorradrennen in Mannheim Ein ſchöner Tag war aus den eiſigen Morgennebeln geſtiegen, als ſich in Käfertal bei Mannheim am Sonntag das Völkchen der Motorfahrer ein Stelldichein zum Meſſen der Kräfte gab. Im ganzen waren 121 Maſchinen zu 5 Rennen erſchienen. Ohne nen⸗ nenswerten Unfall konnten die einzelnen Konkurrenzen von ſtatten gehen. In der Organiſation ſuchte die Veranſtaltung ihres gleichen, bloß am Ziel klappte nicht alles, da hier auch durch die Einſichts⸗ loſigkeit des Publikums viel geſündigt wurde. Die deutſchen Maſchi⸗ nen hatten eine mächtige Auslandskonkurrenz auszuhalten, da eine anze Anzahl engliſcher Offiziere mit ausgezeichneten Rädern er⸗ 8 waren. Trotzdem gelang es, allerdings nach Panne einer 15pferdigen engliſchen Zenithmaſchine, dem glänzend fahrenden Weiche lt⸗Mainz⸗Karlsruhe denManes⸗Pokal zu erringen. Hier haben Fahrer und Maſchine ihr beſtes gegeben und daß wir Deutſchen auch die in manchem, beſonders was Konſtruktion anbelangt, uns eben doch noch überlegenen engliſchen Maſchinen nicht zu fürchten haben. Die Reſultate der einzelnen Rennen lauten wie folgt: Klaſſe 1 Räder bis 150 cem Zylinderinhalt: 1. Max Ell: Stuttgart auf Autoell 21,4,11; 2. Ph. Vollmer⸗Frankenthal auf Metzger.K..; 3. Alfred Hausmann⸗Heidelberg auf.K. W. (4 Runden 20,6 Km.)— Klaſſe 1I. Räder bis zu 200 cem Zylinder⸗ inhalt: 1. Alfred Hausman n⸗Heidelberg auf.K. W. 25,44 25, Ponge Düſſeldorf auf Snob, 3, Heinrich Klotz⸗Frankenthal auf Meßger⸗D.K. W.(5 Runden= 25,75 Km.).— Klaſſe III. Räder bis zu 335 cem Zylinderinhalt: 1. K. Bannemann⸗Köln auf A..S. in 25,22; 2. Reinh. v. Koenig auf A...; 3. Ernſt Islinger⸗Mann⸗ heim auf Ardie.(6 Runden 30,90 Km.).— Klaſſe IV. Näder bis zu 500 cem Zylinderinhalt: 1. R oſenberger⸗Pforzheim auf Cito⸗K.G. in 26,54; 2. Mauerberg⸗Köln auf engl. Triumph; 3. E. Löveniſch⸗Mannheim auf Eito⸗K.G.(7 Runden= 36,05 Km. — Klaſſe V. Räder über 500 cem Cylinderinhalt: 1. Weichelt⸗ Mainz⸗Karlsruhe auf Wanderer⸗Getriebemaſch. in 31,41; 2. JIs⸗ linger⸗Mannheim auf Wanderer⸗Getriebemaſch.; 3. Franz Woll⸗ mann⸗Mannheim auf D⸗Rad.(8 Runden ⸗ 41,20 Km.). In dieſem Rennen hielten ſich die mittleren Maſchinen übemaſchend gut gegen die ganz großen Kanonen Amerikas, Englands und auch Deutſch⸗ lands, ſo daß hiermit wiederum der Beweis erbracht ſein dürfte, daß die mittelſchwere Maſchine, die an ſich ja ſchon ökonomiſcher ſſt, in der Ebene vorteilhafter iſt, als die Ueberdimenſionen. Pferderennen Berlin⸗Karlshorſt. Goldlack⸗Jagdrennen. 80000 Mk. 3400 Mtr. 1. K v. Tepper⸗Laskis Savoyard(Schulz), 2. Reichsgräfin, 3. Zwin⸗ ger. Ferner: Patella, Digitalis, Ginſter, Diſtel II, Rubin, Falken⸗ —5 16:10; 13, 14, 24:10.— Glückskind⸗Jagdrennen. 400 000 Mk. 3400 Mtr. 1. Dr. Frederichs Narwal(d. Borcke), 2. Belgrade, 3. Sinnig. Ferner: Cyganka, Feuerbach, Raufbold, Sultane VIII, Immelmann, Mara, Sinn Fein. 44:10; 22, 20, 41:10. 3., 1 L.— Hera⸗Hürdenrennen. 100 000˙ Mk. 3000 Mir. 1. Fürſtenbergs Contrahent(Oerteh, 2. Gimpel, 3. Simplicite. Ferner: Cigariſta, Element, Adrian, Werburg, Dami⸗ ana, Queen Henrietta, Leibfuchs, Innocenz, Madonna, Noſperga, Mobil, Alarid, Prätendent, Breſa. 67:10: 18, 16, 177:10. 3 L, 1 L.— Schmidt Paufi⸗Jagdrennen. 250000 Mk. 5500 Meter. 1. Grof Arnims Totila(Frhr. v. d. Bottlenberg), 2. Glatteis, 3. Schwerenöther. Ferner: Corſar. 23:10; 15, 21:10. 10., 5 L Wallfahrts⸗Preis. 130 000 Mark. 3200 Meter. 1. G. von Brandt⸗Schmerwitz' Lakl(P. Lewicki), 2. Volaca, 3. Wilde Roſe. Ferner: Diamant, Paulus, Welcome Bliß, Dolce, Fabiola, Lobredner, Perbi, Herrſcherin, Wiwia, Stuttgart, Charlatan, Da⸗ home, Pholls. 73:10; 29, 17, 55:10.— Marki⸗hürdenrennen. 100 000 Mark. 3000 Meter. 1. H. v. Treskows Rohrdommel (Streit), 2. Augur, 3. Rotgold. Ferner: Orkan, Tannkönig, Roſen⸗ ſels, Hoppy, Rheingau, Sheitani, Cora. 25:10; 15, 18, 17:10.— Preis von Rünchenberg. 80 000 Mark. 1800 Meter. 1. Dr. Frederichs Nicotin(Staudinger), 2. Mercedes, 3. Notopfer. Ferner: Elmando, Blücher. Henri(früher Turmwart), Kotik, Jeſſy, Kati. 15:10; 13, 25, 22:10. ve „Jocken-Beſtrafungen. Wegen rückſichtsloſen Reitens in Halle und Strausberg wurden die Jockeys H. Preißler und W. Ulbrich mit 1000 und 500 Mark beſtraft. den Reitern Vo⸗ romski und Kaiſer wurde auf einige Zeit die Lizenz entzogen, Borowski* völlig ungebührlichen Benehmens gegen einen Starter und R. Kaiſer wegen verdächtigen Reitens auf Schweizer⸗ mühle im Herbſt⸗Ausgleich im Grunewald. Schwimmen „RNeue Schwimmweltrekords. In Newyork ſtellte der Deutſch⸗ Amerikaner Weißmüller neue Weltſchwimmrekords wie folgt auf: 150 Hards 1527.6, 200 Hards:02.4, 220 Hards.17.4, 300 Dards:18.4, 400 Pards:40, 440 Pards:07.8, 300 Meter:35.6, 500 Meter:24.2. Luftfahrt Neuer Flugweltrekord. Der amerikaniſche Leutnant R. L. e t in der Nähe von Newyork den Weltrekord im Schnellfliegen in einwandfreier Weiſe geſchlagen. Er durchflog nach den internationalen Beſtimmungen eine Strecke von einem Kilo⸗ meter zweimal in jeder Richtung und erreichte eine Schnelligkeit von 354.679 Stundenkllometern. Der bisherige Rekord des Fran⸗ zoſen Sadi Lecointe von 341.239 Kilometern iſt damit weit über⸗ boten. Neues aus aller Welt —Ein futuriſtiſcher„Vortragsabend Im„Allgemeen Handels blad“ ſchildert ein Augen⸗ und Ohrenzeuge einen Vortragsabend des 4 Marinetti in Florenz, der in den fünfzehn Jahren, die er ür ſeinen Unſinn kämpft, trotz der vielen faulen Aepfel, die ihm an den Kopf geflogen ſind, nicht klüger geworden iſt. Der Vortrags⸗ ſaal lag an einem ſehr belebten Verkehrsweg, ſo daß fortwährend Straßenlärm, Geklingel der Elektriſchen und e e herein drang. Marinetti trat, flantiert von zwei beſtellten Lärmmachern, auf den Vordergrund des Podiums und las ein Gedicht„Eiſenbahn⸗ ſomphonie“ vor. Er ſprach ſch, ſch, ſch, rang, rang, bumeldebum, rang, rang, ſch, ſch. rrr, rrr, pang, fang, hang, lang uſw. Eine Lärm⸗ maſchine, beſtehend aus einem mit Pergament überzogenen Holz⸗ zulinder, an der man durch Drehen einer Kurbel düſteres Geräuſch⸗ ähnlich dem ſchwermütigen Brüllen einer Kuh, erzeugte, ſetzte gleich⸗ zeitig ein. Zwei Pianiſten begannen mit großer Energie auf Kla⸗ vieren die Dynamik des Gedichtes ins Muſikaliſche zu überſetzen. Marinetti jedoch, rot vor Anſtrengung, übertönte alles mit ſeinem Geſchrei: nang, pang, bum, bum, und gab mit der Hand die Linien der Landſchaft an, die der Zug durcheilte, Tunnels, brauſende Ka⸗ tarakte, donnernde Brücken uſw. Das italieniſche Publikum ließ ſich das alles gefallen.(Nur das italieniſche?) —,Ein Kindesopfer. Holländiſche Blätter bringen die beinahe unglaubliche Nachricht, daß in einem Dorfe in der Provinz Drenthe ein Kind von ſeinen Eltern gus religiöſem Aberglauben Gott geopfert, d. h. getötet worden iſt. Der Vater, der der Hauptſchuldige dieſe⸗ Berbrechens zu ſein ſcheint, iſt verhaftet worden. — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober We ee.Fene 1 61 7 Schu ferinſel“).332.20 202 Wosſi gei Mannheim.5804.47.264.1203.57/8.50 Kehl...265.203.12½.08½2..67] Heilbronn.281.20.960.98 Waran.295.11½,01½.55/4.8/470—475 dr.484.4%.28.14/4.0003.83 aub..34/8.96 Kün 34½ 497 Wbedſten, hen.. 100. Mannheimer Wetterbericht v. 17. Okt. morgens 7 Uhr Barometer: 75360 mm. Thermometer:.0 C. Niedrigſte Tempesatur nachts: 2,0 C. Höchſte Temperatur geſtern: 10,0 C. Niederſchla: 0,0 Liter —— qm. Windſtill, Nebel. 15 aies Dienstag. den 17. Oktober 1922 Maunheimer General⸗Anzeiger(Miitag ⸗Ausgabe) 5. Seike. Nr. 48 90 Worden. So ist es auch erklärlich, daß ein Dokument zu-] vorlagen; für Nachmehl wurden 8500„ und für Futtermehl 1 stande gekommen ist, das den Rekord wirtschaftlicher Un- 7000—7500 für die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen Handel und Industrie F und 45 Zerrüttung unserer Währung gefordert. 971 Hülsenfrüchten wurden Erbsen zu 20 100 bis schnell beschleunigen wird. 21 000„ und Linsen zu 22 000 die 100 kg Frachtparitat ** angeboten. en, Gewichtige Stimmen zur Devisen- Der Reichsverband der deutschen Industrie gegen die Mannhelmer Viehmarkt n d Devisenverordnung. 5 Zum Waren 1667 Stück 5 verordnung JJJJ%% en II. 15 e deckt mit 195 Waer 75*— 109 Arbeiltsplerd 70 F PIRN en, Auen due Handelskammer Hambur g. die zusam. ficet fercheregtecunt iaßt Keiund andesenteune ne por. kar 50 kg Lebendgewicht: Ochseh 1. Klasse 14 500—18 000 15 men mit der Bremer Kammer den entscheidenden Teil des] liner Reichsregierung Abt keine, Gelegen neit ungenützt vor-Jo Klasse 11500—12000, 3. Klasse 10000—11 000, 4. K hi⸗ deutschen Aubenhandeis vertritt, spricht sich mit deutlicher übergehen, um ihre Alrtschaftliche Unkenninis zu beweisen. 9000—10 500, Farren 1. Klasse 10 500—11 000., 2. Klasse ne Entschiedenheit gegen die Verordnung aus. Selbstverständ- Es ist bezeichnend, daß auch der Reichsverband der deut- 500— Llasse 900 ide n Rin Uich si N für die schen Industrie sich in einer Eingab den Reichskanzler 9500.—10 500% 3. Klasse 9000.—9500%4 Küne und Rinde, er⸗ ich sind die Handelskammern der Meinung, daß es für die 13 e ſe Reiche, 1. Klasse 12 500—13 000, 2. Klasse 11 500—12 000, 3. K. ier deutsche Volkswirtschaft einen Cewinn bedeute, wenn es ge- gegzen die Devisenverordnung gewandt und an die Reichs-4 500., 4. Klasse 9600— 4. 5. Klasse 8000 bi 1a 90 b 1regierung das Ersuchen gerichtei hat, vor Inkrafttreten eines 10 000—10 500, 4. Klasse 10 000, 5. Klasse 8000 bi⸗ ſen unge, die reine Spekulation mit Devisen zu unterdrücken, sie beglerung Berleh ab, nes9, Kälber 13000—145 Ne 5 11 5 pekulation endgültigen Gesetzes zur Bekämpfung der Devisenspekulation 2000 Kütber 100% Fepate, 700—00 jer glaüben aber nicht, daß gegenwärtig der reinen Spekulation] endgültigen en ee inen] Schweine 1. Klasse 28 000—29000 4, 2. Kl. 27 800—28 000 aß Unmsicht auf die Kursgestaltung der deutschen Mark die] die industriellen Sachverständigen üper die Wirkung einer 3e Iasse 27 000—27 500., 4. Klasse 23 000—27 000 4. 5. E a8 Bedeutung zukommt, wWeiche die Regierung anzunehmen derartigen Regelung gutachtlich zu hören. 21 000—2 6000 4 99—— 23 000 2 500 75 5 en scheint, und fürchten, daß die Mittel, die angewandt werden 885 3 110 000—230000 50 beitspferd 100 000300 600 3 erde 3011 ten, daß Wiek. Börsenberichte 25„„ Arbeitspferde 00—300 000 4; Schlacht- en Ollen, um dlie Spekulation auszuschalten, für den Wirt 0 ferde 10 000—35 000% das Stück. Marktverlauf: mit Groß 1˙ schaftskörper sich in gröberem Maße schädlich als nützlich Mannheimer Effektenbörse 1e mittelmanig. nicht geräumt; mit Kälbe lephaft 8 uf erweisen werden. Insbesondere glaubt niemand ernstlich, Mannheim, 16. Okt. Der heulige Börsenverkehr gestaltete ntenggnese e Feenn eeee 88 der Tend Vos verkauftz mit Schafen mittelmäßig, kleiner Uęberstand; mit 8 en des 4 Funntlan Jr. in de Pbrm Ben wel uantam derchäkt, in stsender deugenn on Senwelnen mittelmägig, Nleiner Ueberstand; mit Pferden leb- er 0 er bisher in Banken wurden umgesetzt; Pfalz. Hypothekenbank zu 165%, haft d M 45 von Deckungskäufen gekleideten Vorsorgemaßnahmen der Rhein, Creditbank zu 260%, Rhein Hypothekenbank zu 150%% f. Die Preſse sind Marktpreise für nüchtern gewogene f dustrie und des Handels Ubernehmen sell. Es faud eine uud Sudd Pisconte zu 6, eengpeee Angukrennte Fiere und sehlegen sämillebe Spesen des flandels ab Stall 15 r V 175 110 1 108% 5 Fau 75 1 77 1 5. 5 2 für Erachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, so- 85 vönlige Finligkent aller at dein fandnr Wirischafts. 14 11004 25 e 41 507 5 5* wWie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also n⸗ leben interessierten Kreise im Hinblick auf die überstürzt er- Fuchs zu 7307% er Gummi 2u 300% Nee ne eheben. er lassene Devisenverordnung zum Ausdruck kam. Die Ver- Fahrzeugwerke zu 1050% Rhein-Elektra zu 480%, Wayf& Berſiner Metallbörse vom 16. Oktober m treter des Versicherungsgewerbes, der Banken, des Einfuhr. Freytag zu 1500% und Zellstofffabrik Waldhof zu 1370 krelse in Mark tür 1 Kz. — die eee—— 510 205 zeigten 2200., i8, oe, 4 955 daneumnan, üe, unr 8 2 8 en. Verei zutsch. abriker 0 7 3. 1 12²² amlnluml. 1008.— 10.— 75 geantecle Teig ede wein deg e b erein Deutsch. Oelfabriken 1300 G. und Westeregeln 3700 6 den e e eeee e e 3˙ en deutschen Handen enkwendet und in ausländische Hände Devisenmarkt Bohriat-ere 0 ſiee ll⸗ gelangen würde, Wodurch nicht nur die Einfuhr selbst zu- Mannheim, 17. Okt.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen pidggentisertJ, 348-—380—370 Anilmon 270—27 8. 5 m Zammenbreche, sondern auch das Reich eine sehr bedeutende 35 5 Sen] aten iae Ker 0-37% Sſiber kur 143. 5500)5303 380bg. ö00b en teuerquelle verlieren mühte. Außerdem hinge die Devisen- Tlatue mitseteit der Mitteldeutschen e en, in. en n N. 8 a 95 Fatrolle wesenilich mehr von der Bewertung des Auslandes 22 e Hollandd 11¹ 000 Aceehz, Honden London, 15 475 bus) netallmarkt,(in Cst. für 4. engl..„. 1018 k80 te, als von den deutschen Börsen ab. Es wurde im übrigen fest- Itali 1 7 12 400 F7 bupter kase 47 83 7% mee 44 44.— Lia a. 80 255 ſt Estellt, daß niemand aus den maßgebenden Hamburger Italien 11 980(1 4000 58 uo0, J monat(.4) f8.4 Einn Kases 7 3 160— Ausoksſiber 12.25 2 25 Bevise, sich gegen den New Tork, 16. Okt. Die Reichsmark notlerte bei Börsen- do. Stektreol 71.— 7i.— do, 3 wonat 166 7 70. 18J Antimon 38.—.— inhalt derselben vergangen hat. e Amerikanischer Funkdienst Der Zentralverband des deutschen Bank- und Bankier-(2962,96.4) entspricht. xew Lork, 16, Oktör,(ug) Funkcienst.(Vachs Sewerbes zur neuen Devisenordnung. Der Zentralverband New Lork, 16 Okter(wn) bevlsen. 1. 16 ꝛut 0 e 10 7 8 aee K. deutschen Bank- und Bankiergewerbes hat an den 14. ie. Sbunlen 15 28 10 30 kafteo loko 10.— 10.17 Elektroyr 14.— 14. dreg. Bal.*— n⸗ Neichswirtschaftsminister eine Eingabe gerichtet, in der er 755 52 18.52 1846. 603 2 Movemor 912.20 Einn loke 34.— 44.— Luok Gentr7.83.88 n⸗ sein Befremden darüber ausdrückt, daß dle neue Notverord. eeee gal 900 305 1 5 Ne n. nung gegen die Devisenspekulation ohne vorherige An- Waren EAnd FArkie zalt% 4½dieen 320 45• 1 Seen 435 725 „ hörung irgendwelcher Sachverständigen in Kraft gesetzt ee e ee, e, d, Norden sei. Weder der Zentralverband noch die Berliner Mannhelmer Produktenbörse deber 22 22.1 74% 24b% 5 78 31.— menbelrereinigung oder einzelne Sachverständige seien um m. Mannheim, 16. Okt. Die neuerliche Hinaufsetzung der] ſovember 71.75 22.30 Saumesstö!.—.50 dehi mode p. 92510 25 ele Sinnen eben een Erlelg der Verordhung stark keslfging der Prodnftepnderutgen 2ur Peig die Berfe fen,, 8 rordnung star uktennotierungen zur Folge. e Börse 2. 8 Se 18 u⸗ n Frage, In Kreisen des Im- und Exporthandels ist man] war heule sehr gut besucht und der Verkehr demgemab ein e e 9280 , Jan daraber klar, daß die Machtebtelt zu ausreichender ge- recht lebhafter. 2 den ersten Stunden Wurden verschiedent- eago. 15 9 eene nnnen I1J ö ̃ des Kußzenhe f erhöht wurden. m die Ags- oK. J12. 3 ofmalz 10.902 10. /5 lelont niedr. 0 25 Nusländor ist gestaltet, was dem Deutschen verboten ist. Die zeit, als wWir unsere Notierungen einzogen, verlangte 155 nafe 4% Wben zes. 05 Tolge Kird sein— so hebt eine mabgebende Stimme her. für Weiren 14 000.—15 000% fur Roggen 13 500.—14000 adbe, des 448 de, dr ſ88 drb 1 Jor—, daß die führenden deutschen Ueberseegeschäfte vom für Gerste, je nach Qualität, 12 200— 12 500—13 000 und Aaf 42%5.85 30890 glecr..— 11.— zuf. Ghlogge 500 20300 Kusland übernommen und der Rest in ausfändische Ab- darüber und für Hafer 12000—13 000 für die 100 ug bahn- deiem Den 7. Westän 4800 96 00 de Nängigkeit gerät, nicht zumindest, weil die.O. die deut- frei Mannheim. Futtermittel lagen ebenfalls sehr fest, man— 5 a, dehen Geschäftshäuser kreditunfähig macht. Das Versiche- nannte Weizenkleie mit 5600—5800—6000, Biertreber 5800 Herausgeber, Dr ger: aas, Mannhei 1. ungsgeschäkt wird ingesamt ins Ausland abwandern müs- bis 6000 und Malzkeime 5800—6000. für je 100 kg ab süd- e,JeneralAnteiger, G. m. b. 5 Mannhenm, P 6, 2. 5 1 ßen. d— Wir hören noch, gag der deutsche Aullenhandel über- deutschen Verladestalionen. Schr fest lag auch der Mehl- Direttton, Ferdinand Heyme— khefredatteur Kurt Fiſcher. . aut— um Nancde Stellungnahme befragt Worden ist. markt. Weizenmehl, Basis 0, stellte sich bei den Mühlen auf fir Fenltelen%E 9 a Handel: Nis Peterſe 5 1— maßgebnnen Reichs anketellen nicht gehört 21000. während àus zweiter Hand Angebote zu 19 000 4 Anhalt⸗ Franz Aleihr; ſür Kaelee derk Pio 2.— r n n 9 Statt Kartenl. 5 775 eeenee N Kãte Pincus 5 einschtes. Hermann Dreyfuss Vgnsere Sparherde n Laufs oder Beleilig le Verlobte n weſt verbesserter Ausführung wieder lleferbar 8 e ee 8. Jassel Mannheim sparen bis 80%.ꝓFrennmateria 8 bag. Prentbe Aueß . 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Ne Meafe Sdterg Fchf., Ougsdah 85 Ve llentlich zu Eigentum verſteigert. lünger, minderwerkige Präparate unlerzuſchieben. Wollen Sie FPrnet Aletter': Buchhe lung, O5.3 strabe 10 57 Acht anfel Werseen 0 cnge ben werbe Aebengdend Bgle meen detanſer bbeerß, e un eederbiat 6) eingeſehen werden. 6376. in buee RKüennen f * 6 Froene Schilfer, P 3. 8 Speyer 8 Ein Waggon rote „ Ul 5 Adolfauer, U. PB. 8 eenmger ge Salenpat 2 ante eneer, ee Gelb 1 n Vollzug des Reichsgeſetzes ülber die Re auch genannt Exlepäng“(geſ; geſchüͤtzt), gis! grauen Haaren 8 en e 4 rupen des B te Rege⸗ die Zugendfarbe wieder.„20 Jahre fünger“ eihſelt di 1 Ladenburg; ⸗ hat der erkehrs mit Getreide vom 4. Juli 1922 dene Mledaille Leipzig 1016.„0 Jabresfin 2 fürbt 1281 11˙ Bader bae ee e e ee ee leden — 12. Okto mmunalverband Mannheim⸗Stadt am und nach. Niemand kann 6a bemerken. Reeln ebb paliche 8—— U 8 ber 1922 eing nene Terdeung er.. Sacefſrbenge, Crſelg garangeet.g Jahre Alngee LTrre 7 7.5 8 Laadau: 8weiſe abgegeben werden, laſſen. 92 Verſorgung mit Brot und Mehl er⸗ genafnt„Erlenäng waſſerhell ſchmutzt nicht und färbtß J. Negmenn, U.1 8. An 5 Ibgt. 0 f den Ratkdie Anordnung wird durch an 750 dder keſdß Uberenen ea gen h jeder Ge⸗ Ferd, Bessery, Bahnhofpletz 7 N. Pichler, Poplerhanflu 0 Abandung 58 bekanntglnnn 1 der Stadt und in den Vor⸗ Tauſende Panſchreiben. 25 Alerzten Nee 0 8 Nee 10 erte ele bpenne 8 Nenaran. cdernſt. 25 macht. 1. bken, ad en, 0 ruſw. 8 100 5 Woln m· 2 Yrnſtr. zunb em den ue. Otober 1922. een eee en dee Felbee ee berdeene eee, ee ee le.—— Der Oberbürgermeiſter. 15 n ſolche, Jarbe ſchwer annehmen,„krtra ſtark“. NMeerfeldstrabe 47 Heldelberg: 3 f des Herſchelbodes ab 16. Orfober 19227 25 5, 85—97—55 5—5 In allen beſſeren Friſeur D. Schenk, Papierhdig., Nubelatr. 1 K. 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