—— — — — 2 geſetzt. wple: Hie er. ezugspreiſe: In manutz umgedeng mondtlich del ins Haus gebracht marf 300.—. Durch die pon dezogen Jertell. mar 990. Einzelnummer Mt..00, poſtſcheckkonte Ar. 17880 Rartsrube in Saden und ne 27 Lueweigsbafen am Idein. hauptgeſchftegeue E 6. 2. Seſchäfte ⸗nebenfpelle gecarvorftoöt, waldbefſtraße nummer 6. gernſprecher zummet 7030, 761. 7062, 703, 7846, 7648. Telegeatts- Röeeſfe: energſanzeiger mannbeim. erſcheint wöche itlich zwöimal. Beſlagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der —.. ̃ ̃!!! ̃ ̃— ͤ Badische Neueſte Aachrick Inzeigenpreiſe: del vorauszalung die ki. Zeile Mk. 38.—. Stellengeſ. u. gam llen-NAnz 20% nachl. Neblamen nk. 120.— innabmeſchlug: mittagblatt vorm. 8½ uhr, abendel, nachm. 2½% Ugr. Jur Anzelgen an deſtimmt. Tagen, Stellen u. Nogaben w. keine verantwortg.übern. höhere Sewatt, Strelks, Setriebs⸗ törungen uſw. derechtigen zu kein. erſatzan ſprüchen v. ausgef. oder beſchrünkte Rus gaben oder für verfontete Rurnayme von Anzeigen, Rufträge durch Lernſpescher odne Gewühr. — Cechnik. Geſetz und Necht. Aus Jeit und Leben mit Mannheimer Srauen-Seitung und Mannheimer Mufikk⸗Jeitung. 2 n 22 2 Keichspräſtoentenwahl Frühjahr 1925 Die Einigungsormel gefunden (Von unſerm Berliner Büro.) Berlin, 19. Okt. Die Vernunft, die im menſchlichen Leben— und in der deutſchen Volitit— leider nicht immer zu ſiegen pflegt, hat ich nun doch durch⸗ t. Man wird über die Präſidentenwahl nicht ſtreiten, ſondern ben Mittelubeg gehen, den zuguterletzt das Zentrum gewieſen hatte. och ſind nicht alle Hemmniſſe ganz aus dem Weg geräumt, es fehlt 4 a. noch die formelle Zuſtimmung des Reichspräſidenten, aber, nach⸗ ein man erſt ſoweit gekommen iſt, ſpricht eine ſtarke Vermutung afür, daß das Einigungsſchiff im Hafen nicht mehr ſcheitern wird. 8 Man lann nicht ſagen, daß der Abſchluß des Handels unbedingt Feſriedigung auslöſen könnte, in erſter Linie mit der Voreilig⸗ eit Herrn Köſters, der in Abweſenheit des Kanzlers und obne dieſen überhaupt zu verſtändigen, in Sonderkonferenzen mit ben Parteiführern dieſe auf den Dezember feſtzulegen. Wer ſich aber gewöhnt hat, die Dinge mehr aus dem Geſichtswinkel des allgemei⸗ en deutſchen Wohls als dem der zufälligen Parteiintereſſen zu be⸗ erten, wird den Ausgang loben und ſich gern dazu bekennen: Ende walles gut. Wir glauben nicht daran, daß die Wahl des Reichs⸗ präſidenten ſich oehne Lärm und Zank und ohne die Aufwühlung ge⸗ ſiger Leidenſchaften abgeſpielt hätte. Es brauchte nur zu gelin⸗ „Hindenburg für die Annahme einer Kandidatur zu gewinnen— M nanche Anzeichen ſprachen dafür, daß er doch noch umzuſtimmen war— und wir hätten leicht einen Kampf erlebt, der unter der Pa⸗ Republik, hie Monarchie! das deutſche Land und alle ſeine ſt ue in zwei einander erneut in erbitterter Feindſeligkeit gegenüber⸗ ehenden Heerhaufen zerriſſen hätte. Ob wirs in dieſem Winter der baltzſen einem Augenblick, da vielfach unſere außenpolitiſchen Ver⸗ wi tniſſe ihrem Umſchwung entgegengehen, hätten ertragen können, 75 uns nach wie vor zweifelhaft erſcheinen. So alſo möchten wir einen, bleibt jener Ausweg vorzuziehen, der das Gefahrenmoment br erhand bei Seite ſchiebt. Dieſer Ausweg ſtellt ſich als ein Kom⸗ omiß da, bei dem alle gewiſſe Opfer gebracht haben, auch, man ann das ruhig ausſprechen, die Sozialdemokraten. Sie haben es nuocht ganz leicht gehabt— die weiland Unabhängigen erweiſen ſich einſtweilen noch als recht ungebärdig— die Anhänger der Dezember⸗ 25 umzuſtimmen. Aber es iſt doch gelungen. Unter dieſen Um⸗ iſt die entſcheidende interfraktionelle Ausſprache mit Nan anzler geſtern abend ſehr kurz und ſchmerzlos verlaufen. hat ſich auf einen Antrag geeinigt, der die Unterſchrift 4 bür Sozialdemokratie und mit Ausnahme der Deutſchnationalen aller . her berlichen Parteien trägt, auch der hayriſchen Volkspartei, die ſeit⸗ an allen Sitzungen der biirgerlichen Arbeitsgemeinſchaft teil⸗ ber mmen hat. Dieſer Antrag ſchlägt vor, daß dem Paragraphen 180 Verfaſſung, der von dem proviſoriſchen Reichspräſidenten han⸗ läuſtde Beſtimmung angefügt wird: Die Amtsdauer des Präſidenten Nal bis zum 30. Juni 1925 derürlich iſt das eine Verfaſſungsänderung, die als ſolche Iweſdrittelmehrheit bebarf. Aber dieſe Mehrheit iſt ſa ſchon Neſhanden und ſo wird der Antrag am Freitag die erſte und zweite ung und da gegen die ſofortige Verabſchiedung von Kommuniſten hober deutſchnatſonalen. vielleicht auch von beiden, Widerſpruch er⸗ fi werden dürfte, am Samstag auch die dritte Leſun g paſ⸗ 14 Die Präſidentenwahl wird dann erſt im Januar 1925 . 10 ein halbes Jahr, bevor Herrn Eberts nunmehr verfaſſunsmäßig 10 gelt nkerte Amtadauer erliſcht. Bis dahin wird man auch Gelegen⸗ 10 zu— die Penſtonsanſprüche der Reichspräſidenten grundſätzlich n. 2 Von einer Verquickung von Reichstags⸗ und Präſidentenwahl „%„ Neſnan nach reiflicher Ueberlegung Abſtand genommen. Der 1 80 chstag wird, wenn er eines natürlichen Todes ſkirbt, im 00 zammer 1924 ſein Daſein aushauchen. ö 9 die Folgen der Rommuniſten ⸗Arawalle r N ——— 9 de de dee 5 5 Berkimn, 19. Ott.(Von unſ. Berl. Büro.) Man erzahlt ſich: ſeine erliner Polizeipräſident Richter wolle als Sündenbock für belzeſigenen Verfehlungen den Oberſten Heinrich von der Schutz⸗ Arme in die Wüſte ſchicken. Oberſt Heinrich, ein aus der alten iſt 5 hervorgegangener Offizier, der den Pour le merite trägt, Wullier, der wenigen, die in der im letzten Jahr leider erheblich —775 Berliner Schupo noch Zucht und Ordnung verkreten. 5 kliſchen Kreiſen wächſt die Verſtimmung gegen Richter, hne die Debatte der Parlamente abzuwarten, mit ſchon nicht ektengen Eile nach Prügelknaben ſucht. Auch der Mini⸗ ſoll ktor Abegg, der durchaus ein Mann der neuen Zeit iſt, der Nmehr den Rücktritt des Polizeipräſidenten Richter verlangen. keren ſichter hat, wie uns zuverläſſig berichtet wird, in einer Kon⸗ 85 95 94 der, n bie ein paar Tage vor dem Unglücksſonntag im Miniſterium mern ſtattfand, ſich für die Aufrechterhaltung der Ruhe ver⸗ dchelne nd hat die Beſorgniſſe vor kommuniſtiſchen Störungen ber den für unbegründet erklärt. Herr Richter hat damit doch offen⸗ de eweis geliefert, daß er den Aufgaben, die gerade der e ſchwere Winter an ihn ſtellen wird, nicht gewachſen iſt. Die Gegen kommuniſtiſche Hetze deutf Mittwochsnummer der Stuttgarter kommuniſtiſchen„Sü d⸗ Nrralſſcen Arbeiterzeitung“ iſt auf Antrag der Sdaats⸗ Nachpent wegen eines den Reichspräſtdenten und die Republik Nepubiſt enden Artikels auf Grund des Geſetzes zum Schutze der ut beſchlagnahmt worden. 1 bn munſiche„Niederſächſiſche Arbeiterzeitung in Han⸗ auf Grund des Geſetzes zum Schutze der Republik auf nſfteungten wegen eines Artikels„Die Republik der Mord⸗ Die Goloſchatzanweiſungen übernnz 19. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Bei den Erörte⸗ ubeſtändi, die von der Regierung beabfichtigte Herausgabe von 0——5 Goldſchatzanweiſungen iſt vielfach ange⸗ dealdchandon. daß die Deckung für die Anweiſungen durch den betung iſt bder Reichsbank gegeben werden loll. Eine ſolche eg ieie die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ erfährt, nicht Andeiungen 31. Wenn das Reich die Ausgabe von Goldſchaß⸗ weſunge beſchließt, ſo beabſichtigt es ſelber die Garantle für die der n zu übernehmen. de B..“ wird mitgeteilt, r J verli daß die Goldſchatzanweiſungen, nosdenwärtig noch dem Kobinett vorliegende Geſetz auch Rict un werden dürfte, wegen der techniſchen Vorberei⸗ Nesg 125 91 8 1 könnten. o geda aß die e Go anweiſun Werte von 25 Dollar entſpricht. 128 85 Aus dem Reichstag Eine ruhige Sitzung Berlin, 19. Okt. Die Krawalle am Zirkus Buſch ſind natürlich, obwohl ſie an der Spize der Tagesordnung ſtanden, im Reichstag geſtern noch nicht beſprochen worden. Das ließ ſich unſchwer vorausſagen Die Reichsregierung überläßt es Herrn Severing, die Begebenheit zunächſt einmal im preußiſchen Parlament als preußiſche Angelegen⸗ heit zu behandeln Auch die Zentrumsinterpellation über die Not der deutſchen Wiſſenſchaft verfiel der Vertagung. Zu einer ausführlichen Beſprechung der Beamtenbeſoldungsvor⸗ lage kam es gleichfalls nicht. Faſt ohne Diskuſſion— nur ein Kommuniſt ließ ſich vernehmen— wanderte die Vorlage an den Ausſchuß. So ſah man ſich unerwartet früh dem letzten und wichtig⸗ ſten Punkt der Tagesordnung gegenüber, nämlich der Erhöhung des Preiſes für das Umlagegetreide Neben den geſetzgeberiſchen Maßnahmen gegen die Deviſenſpekula⸗ tion und den Markſturz ſowie neben der Reichspräſidentenwahl, die ja nun inzwiſchen auch ihre gütliche Löſung gefunden hat, iſt dieſe Frage der Hauptberatungsgegenſtand der Herbſttagung, aber all⸗ gemach ſcheint es nun doch dahin gekommen zu ſein, daß die ableh⸗ nende Haltung der Sozialdemokratie, wie wild ſie ſich auch hier und da in ihrer Preſſe gebärdet, nur noch eine formelle Bedoutung hat. an muß nach um der Maſſenſtimmung Rechnung zu tragen, das Geſicht wahren; ganz insgeheim verſchließen ſich wohl auch die Kundigen, wenigſtens unter den gemäßigten Sozialdemo⸗ kraten kaum noch der Notwendigkeit, daß dem erneuten Markſturz aus Gründen der Gerechtigkeit eine Anpaſſung des Preiſes für das erſte Drittel der Umlage durch die Geldentwertung nicht zu umgehen iſt. Die üblichen ungezügelten Angriffe, die der Abg. Hertz vom linken Flügel der vereinigten Sozialdemokraten aus gegen die Land⸗ wirtſchaft richtete, waren doch nur ein Scheingefecht, gegen das ſich 555 Schiele, der deutſchnationale Wirtſchaftsreformer zur Wehr etzte. Es beſteht kaum mehr ein Zweifel, daß die Regierung diesmal auf eine Nehrheit im Reichstag rechnen kann. Schon geſtern hatte man die Empfindung, daß der Reichsernährungsmini⸗ ſter, der gleichfalls durch das ungewöhnlich ſchnelle Arbeitstempo des Reichstags überrumpelt, erſt herbeigeholt werden mußte, mit ſeinen Erklärungen kaum auf ernſten Widerſtand ſtößt. Auf die Tagesordnung der heutigen Donnerstagſitzung wurden außer der Fortſetzung der Ausſprache folgende Gegenſtände geſetzt: eine deutſch⸗volksparteiliche Interpellation über die Vorgänge am Zirkus Buſch, Anträge der Demokraten und des Zentrums zur Altersrentnerfürſorge, ein Antrag der Sozialdemokratie auf Abänderung der Einkommen⸗ ſteuergeſeßgebung. Aus den Kusſchüſſen Der 23. Ausſchuß des Reichstags berät im Augenblick die Ver⸗ ordnung über die Umwandlung der Beamtengrund⸗ gehälter. Bis zum kommenden Dienstag ſoll die Vorlage in allen drei Leſungen beendet ſein.— Ein Initiativantrag der ſozialdemo⸗ kratiſchen Hrattion ſieht für die erſten 300 000 an ſteuerbarem Einkommen eine Steuer vor von 10 v.., für weitere 200 000 15 v.., für weitere 250 000 20 v.., für weitere 250 000 1 25 v. H. und weiter geſtaffelt für je 500 000 30, 40, 45 uſw. bis auf 60 v. H. Auch die Abzüge werden entſprechend geändert. Der Reichstagsausſchuß für Verdrängungsſchäden beſchäftigte ſich imter dem Vorſitz des Abg. Brüninghaus(D. V..) mit dem Zahlungsplan zu den Verdrängungsſchädengeſetzen. Der Ent⸗ ſchädigungsbetrag war in der letzten Sitzung des Nusſchuſſes auf eine Miklion„ erhöht worden. Eine endgültige Einigung konnte noch nicht erzielt werden. ** Die Immunität der Abgeordneten im beſetzten Gebiet Die Fraktionen des Reichstages, mit Ausnahme der kommuniſti⸗ ſchen, haben eine Anfrage eingebracht, die Bezug nimmt auf die im Laufe der letzten Jahre im beſetzten Rheinland mehrfach erfolgten Uebergriffe gegen Parlamentarier des Deutſchen Reiches und der Länder. Es ſeien Verhaftungen vorgekommen trotz der geſetzlichen Immunität der Abgeordneten. Sachliche Reden der Abgeordneten in den Parlamenten und in Verſammlungen, auch im beſetzten Ge⸗ biet, ſeien zum Gegenſtand von Unterſuchungsverfahren gemacht über unternommen habe zwecks Wahrung der Immunſtät gegenüber den Uebergriffen der Beſatzungsbehörden. deutſche Arbeit in Frankreich Der diplomatiſche Mitarbeiter der Agentur Havas teill mit: öffentlicher Arbeiten, die durch deutſche Arbeiter mit deut⸗ ſchen Materialien in verſchiedenen Gegenden Frankreichs ausgeführt werden ſollen, übermittelt. In der Antwort heißt es, die deutſche Regierung ſei grundſätzlich bereit, dieſe Arbeiten auszuführen. Je⸗ doch verlange ſie die Entſendung einer Kommiſſion nach Frankreſch, um das Programm im einzelnen zu prüfen. Hierzu erfährt Wolff von zuſtändiger Stelle folgendes: Die franzöſiſche Regierung teilte Ende September der deutſchen Re⸗ gierung amtlich mit, daß ſie auf Grund des§ 19 Anlage 22 zu Teil 8 des Verſailler Vertrages die Ausführung gewiſſer öffentlicher Ar⸗ beiten außerhalb der zerſtörten Gebiete von Deutſchland auf ſeine Koſten zu verlangen beabſichtige, und hat um haldige Entſendung deutſcher Sachverſtändiger nach Paris zum Zwecke der Beſprechung der Ausführung des Programms gebeten. Deuiſcherſeits wurde erwidert, daß man bereit ſei, Sachverſtändige zu beſtimmen, die mit den Vertretern der franzöſiſchen Regierung im Rahmen des genannten Artikels 19 und der ſonſtigen jeweiligen Verpflichtungen Deutſchlands aus dem Vertrage von Verſallles über Natur und Umfang der Materialien und die Handarbeit zur Aus⸗ führung dieſer öffentlichen Arbeiten verhandeln ſollen, daß es aber vorher notwendig erſcheine, die Vorfragen finanzieller Art und über die Verrechnung zu klären. Es wurde deshalb vorgeſchlagen, daß zunächſt über die Vorfragen verhandelt wird. Hierauf iſt eine Ant⸗ wort nicht erfolgt. N * Frankreich verbietet den Handel mit deulſcher Mark In der franzöſiſchen Kammer wurde ein Geſetzentwurf einge⸗ bracht, wonach in Frenkreich jeder Verkauf deutſchen Geldes ver⸗ boten werden ſoll. Ausgenomnien ſoll nur der legitime Handel ſein. Dazu bemerkt die„Deutſche Allgem. Zeitung“:„Dieſer Geſetz⸗ entwurf beweiſt die Unwahrheit der ſtändigen Nedensart Poincares, Deutſchland entwertet die Mark. So ſieht in Wirklichkeit die Stützung der Mark durch Frankreich aus. worden. Die Regierung wird gefragt, welche Schritte ſie demgegen⸗ G Die deutſche Regierung hat ihre Antwort auf den Plan großer Die angeljächſiſche Kriegsſchuld England verſteht es durch gelegentliche Geſten und ſchöne Worte, denen gerade nur der Deutſche zu bereitwillig glaubt, die unheilvolle Rolle, die es vor dem Kriege und während desſelben ſpielte, zu vertuſchen und dem deulſchen Volke den Glauden beizu⸗ bringen, daß die beiden Nationen eigentlich nur durch vorüber⸗ gehende Meinungsverſchiedenheiten von einander getrennt geweſen ſeien. Unter dieſen Umſtänden darf es als ein beſonderes Verdienſt bezeichnet werden, daß eine kleine im Calwerſchen Volksſchriften⸗ verlag erſchienene Arbeit Seltmanns unter dem Titel„Deutſch⸗ land und das angelſächſiſche Weltherrſchaftsziel“ die Grundzüge der engliſchen Politik Deutſchland gegenüber in klarer Weiſe beleuchtet und insbeſondere die engliſche Kriegsſchuld in das verdiente Licht ſtellt. Der Verfaſſer bemüht ſich mit beſtem Erfolg, die Weltherr⸗ ſchaftsziele der Angelſachſen klar herauszuarbeiten und den verſchrie⸗ nen deutſchen Militarismus als einfachen Selbſtverteidigungszwang nachzuweiſen. Deutſchland war der ſtärkſte Gegner für das Angel⸗ ſachſentum und auf dem Wege zur Erweiterung der Weltherrſchaft. Es mußte deshalb mit allen Mitteln niedergerungen werden. Daß Rußland dabei gute Dienſte leiſten und ſich ſelbſt aufreiben würde, war die notwendige Vorausſetzung, denn nur ſo konnte der a e Block verhindert werden, der die Aufrich⸗ tung der angelſächſiſchen„ unmöglich machen mußte. Daher beſtehen denn auch zwiſchen der ſeit 1916 immer mehr er⸗ lahmenden Kraft Rußlands und dem wachſenden Entſchluß Wilſons, die Entente auch noch mit den Waffen in der Hand zu unterſtüßzen, innere Zuſammenhänge. Es iſt kein Zufall, daß der Zuſammenbruch Rußlands und die amerikaniſche Kriegserklärung zeitlich zuſammenfallen. Daß nur die Angſt um das der Entente geborgte Geld oder gar der deutſche U⸗Bootkrieg zur amerikaniſchen Kriegserklärung geführt hätten— mit ſolchen Annahmen kommt man der amerikaniſchen Haltung nicht bis auf den Grund. Nach der bekannten Unterredung Wilſons mit dem Senator Mac Kenna glaubt ja ohnehin kein Menſch mehr an die moraliſchen Kriegsründe Amerikas. Die Ausführungen Seltmanns über das Verhalten England⸗ während der kritiſchen Tage im Juni 1914 ſind überaus einleuchtend und treffend. Mit Recht weiſt er daraufhin, daß England es in der Hand hatte, durch eine offene Stellungnahme für die Entente den Weltkrieg unmöglich zu machen.(Dies hat kürzlich auch der eng⸗ liſche Miniſter Chamberlain in einer abſolut beweiskräf⸗ tigen Rede offen zugegeben. D. Schriftltg.) Wenn es dieſe Stel⸗ lungnahme unterließ, ſodaß Deutſchland bis zur letzten Minute über die wirklichen Abſichten Englands im Unklaren blieb, ſo wußte es wohl, warum es das tat. England wollte die kaum ſemals ſo gün⸗ ſtig wiederkehrende polltiſche Gelegenheit ausnutzen, um mit der ver⸗ haßten deutſchen Konkurrenz ein für aklemal aufzuräumen und den Weg für die Stabiliſierung der engliſchen Weltherrſchaft freizumachen. Heute hat England ſein Ziel: Zertrümmerung Deutſch⸗ lands und Rußlands, zu gleicher Zeit erreicht. die unerwünſchte Entwicklung der türkiſchen Angelegenheiten iſt ein Beweis, daß die Rechnung Englands doch nicht in allen Punkten richtig geweſen iſt, und daß ſich für Deutſchland auch jetzt noch poli⸗ tiſche Möglichkeiten zur Wiedererlangung ſeiner alten Stellung in der Welt bieten. Daß die Vorausſetzung dafür in einer endgültigen Zerſtörung der Legende von der deutſchen Alleinſchuld am Welt⸗ Aber ſchon kriege und in einer moralſſchen Rehabilitierung vor der Welt beſteht, 15 liegt auf der Hand. Die parlamentariſche Lage in England In der politiſchen Lage iſt plötzlich eine Aenderung eingetreten. Die Miniſter verſuchen, die Neuwahlen bis zum Januar hinauszuſchieben, anſcheinend mit der Abſicht, eine völlige Spaltung innerhalb der konſervativen Partei zu vermeiden. Lloyd George hat den konſervativen Mitgliedern des Kabinetts für die ihm erwieſenen Dienſte gedankt und die Erwartung ausgeſprochen, daß, wie auch die Berſammlung der konſervativen Miniſter be⸗ ſchließen werde, deren Mehrzahl im treu bleiben würde. Llond George wird ſeine nächſte Rede nicht in Newcaſtle, ſondern in Leeds halten. Man vermutet, daß er dort ſeine Abſicht bekannt geben wird, das Parlament vör ſeinem Wiederzuſammentritt(14. Novem⸗ ber) aufzulöſen. In Hammerſmith erklärte Lord Long, der frühere Kolonial⸗ miniſter und Erſte Lord der Admiralität, daß die Zeit der Koalitions⸗ regierung noch nicht vorüber ſei. Was ihn anlange, werde er Llond eorge weiterhin Vertrauen entgegenbringen, er müſſe aber anerkennen, daß nach den Briefen, die er täglich erhalte und nach den Unterredungen, die er mit Männern und Frauen aller Geſell⸗ ſchaftsklaſſen täglich habe, die Meinung der Mehrheit der Konſervativen die gegenteilige ſei und daß die Konſer⸗ vativen der Anſicht ſeien, es ſei Zeit, daß England von einem rein konſervativen Miniſterium regiert werde. Der offiziöſe„Daily Chronicle“ ſchreibt, daß, falls Lloyd George und ſeine Miniſter zurücktreten würden, ſich eine Zentrums⸗ partei unter Führung Lloyd Georges bilden würde, wie dies bereits im vergangenen Frühfahr von Churchill und Birken⸗ head beabſichtigt geweſen ſei. Im Parlament würden dann vier Gruppen vertreten fein: die Arbeiterpartei, die unabhängigen Libe⸗ ralen, die Konſervativen und die Partei Lloyd George⸗Chamberlain. Keine Gruppe könnte auf eine Mehrheit rechnen und es würde daher eine neue Koalition nötig ſein. Der„Evening Standard“ teilt mit, daß man in zuſtändigen politiſchen Kreiſen befürchtet, die Arbeiterpartei werde bei den näch⸗ ſten Wahlen den Sieg davontragen. Man ſtellt ſchon Vermutungen über die Zuſammenſetzung des künftigen Miniſterlums der Arbeiter auf und nennt u. a. als wahrſcheinlichen Miniſterpräſidenten Cly⸗ nes, ferner Henderſon als Juſtizminiſter, Haldane als Lordkanzler, Snowden als Schatzkanzler, Tom Shaw als Außen⸗ miniſter, Thomas als Kriegsminſſter und Macdonald als Staatsſekretär für Indien. Kleine politiſche Mitteilungen Ausdehnung des Rapallo-Berkrages? Zwiſchen Deutſchland und den kleineren Sowjietrepubliken des Oſtens ſind zwecks Ausdehnung des Vertrages von Rapallo auf diefe Staaten wieder aufgenommen worden. fklommuniſtiſche in Nordrußland. Bel den Wahlen in Archangelsk, Wologda, Wjatka, Perm vereinigten die Parteiloſen“ auf ihre Liſte durchſchnittlich 70 vom Hurdert aller Stimmen, in manchen Kreiſen ſogar bis 90 vom Hundert. Auf⸗ fallend iſt auch die außerordentlich ſtarke Beteiligung der Bevöl⸗ kerung an den Wahlen. Nahezu 80 vom Hundert aller hl⸗ ſtimmen wurden abgegeben. Die amtliche kommuniſtiſche e er⸗ klärt den Mißerfolg der Kommuniſten mit der„W̃ ſe der Pfaffen und Reaktionäre“. 190 1 55 ——— —— 38 Außenpolitik ſtatigefunden. 2. Seile. Nr. 482 Mannheimer General-Anzeiger(Mmiiag-Ausgabe) Donnerstag, den 19. oktober 182— Die Ausſichten der Konferenz von Brüſſel Der„Matin“ ſchreibt, daß es mehr und mehr als ſicher gelte, daß England die Brüſſeler Konferenz über die Repa⸗ rationen und Kriegsſchulden zu verzögern wünſche. Nach Meldungen aus Brüſſel ſei auch die belgiſche Regierung der An⸗ ſicht, daß die Konferenz keinen Erfolg haben könnte, wenn Amerika nicht daran beteiligt ſei und daß es deshalb vorteil⸗ haft wäre, das Ende des Wahlkampfes in Amerika abzuwarten. Das Blatt glaubt, daß Frankreich einem ſolchen Aufſchub der Kon⸗ ferenz nur zuſtimmen könnte, wenn in der Zwiſchenzeit kein Be⸗ ſchluß üver die deutſchen Zahlungen geſaßt werde. Die Gegenvor⸗ ſchläge Barthous könnten keinen Vorſchlag über die deutſchen Zah⸗ lungen, ſondern ausſchließlich über die deutſche Finanzkontrolle dar⸗ ſtellen. An zuſtändiger franzöſiſcher Stelle wurden heute alle in der Preſſe erſchienenen Mitteilungen über den angeblichen Inhalt der franzöſiſchen Reparationsdenkſchrift als vollſtändig unzutreffend bezeichnet. Nach der„Voſſ. Ztg.“ beſtätigt es ſich, daß die Denkſchrift ausſchließlich die Kontrolle der deutſchen Finanzen behandelt. Alle Reparationsfragen ſeien nach franzöſiſcher Auffaſſung der Entſcheidung der franzöſiſchen Regierung zu unter⸗ breiten. Die Veröffentlichungen der„Information“ vom Montag über die Bedingungen, unter denen die franzöſiſche Regierung angeblich dem Bradburyſchen Vorſchlag nähertreten wolle, entbehren jeder Begründung. Der Pröſident des Garantiekomitees in Berlin, Prof. Haguenin, ift von der Reparationskommiſſion nach Paris berufen worden. Die Reparattonskommiſſion will eine genaue Auskunft über die Finanz⸗ olitik des Deutſchen Reiches, insbeſondere über die noch bevor⸗ ſtehenden Maßnahmen der Regierung gegen die Deviſenſpekulation „„Die Stellungnahme der Reparationskommiſſion zum Plan Bradb dürfte daher nicht zuletzt von den Informationen ab⸗ hängen, die Haguenin geben wird. Der Streit um die Friedenskonſerenz England iſt außer über die Kündigung des Dodekanes⸗Abkom⸗ mens auch über die Heranziehung Bulgariens(die Itallen wünſcht) der bevorſtehenden Konferenz des Nahen Oſtens in Meinungsver⸗ denheiten geraten. Von engliſcher Seite wird dagegen einge⸗ wendet, daß Bulgarien nicht am Vertrag von Sevres beteiligt war. Frankreich wünſcht als Tagungsort der Vorkonferenz, auf der die techniſchen Fragen behandelt werden ſollen. Paris. Eine Londoner Meldung will wiſſen, daß die. engliſchen Rüſtungsausgaben während der letzten Orjentkriſe ſich auf 2Millionen Pfund Sterling belaufen. vom Balkan und Kleinaſien Ein Eigenbericht der„D...“ entwirft ein trauriges Bild von der Sage in Thrazien. Die Demoralliſierung der griechiſchen Truppen ſei im Wachſen begriffen und umſo gefährlicher, als ihre Verpflegung ſehr mangelhaft ſei: Die griechiſchen Truppen plündern vor ihrem Abzug ſänitliche Ortſchaften aus, ſodaß die Türken bei ihrem Einzug in Thrazien ein vollkommen leeres und nieder⸗ gebranntes Land vorfinden werden. Die chriſtlichen Einwohner Thra⸗ ziens verlaſſen trotz der von den griechiſchen Behörden abgegebenen Ratſchläge in voller Panik das Land. Die Zahl der Flüchtlinge, die ſich in den Häfen einſchiffen wollen, wird auf 138 000 geſchätzt. Die Zahl der Schiffe iſt völlig unzureichend. Der griechiſche Dampfer„Urania“, der ſich auf der Fahrt von Galaz nach Konſtantinopel befand, wurde im Schwarzen Meer von den Kemaliſten gekapert und nach Kregli gebracht, wo die Mann⸗ ſchaft gefangengeſetzt wurde. Wie der„Daily Telegraph“ aus Helſingfors meldet, iſt Trotzki zu Verhandlungen mit Kemal Paſcha nach Angorg abgereiſt. Die Vereinigung der ehemaligen Offiziere fordert in einem Aufruf das bulgariſche Volk auf, ſich der Feſſeln, die ihm von dem gegenwärtigen diktatoriſchen Regime der Bauernpartei auferlegt werden, zu entledigen. Die Regierung hat hierauf die Führer der Vereinigung verhaften laſſen. Nach einer Meldung des„Matin“ aus Belgrad erklärte Miniſter⸗ präſident Paſchitſch, daß er nach dem 24. Oktober, dem Erinne⸗ rungstag der Schlacht von Kumanowo, demiſſionieren werde. england und die franzsſiſche Oſtpolitik Ein Artikel des„Temps“ über Rußland wird in der eng⸗ liſchen Preſſe viel beachtet. Der Pariſer Berichterſtatter der„Daily Mail“ ſchreibt, überall in Paris werde angekündigt, daß Ver⸗ gandlungen bezüglich der Eröffnung von Beziehungen wiſchen Frankreich und Rußland bevorſtänden. Der Zeitpunkt ſei nicht weit entfernt, wo offtzielle Annäherungsverſuche der e ein bereitwilliges Ohr im franzöſiſchen Mini⸗ ſterium finden würden. Seit der Genueſer Konferenz habe eine entſcheidende Aenderung in der Hauptrichtung der fran⸗ Der Pariſer Verichterſtatter der Wahl⸗ der„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt, in der Aufregun e internatio⸗ N dürfe Großbritannien nicht die wich nale Entwicklung aus dem Auge verlieren, die ſtattfinde. Wenn 5 die britiſchen Diplomaten nicht aufwachten, ſo würde ſich England bald in Jſolierung befinden, die um ſo unangenehmer wäre, als ſie aus ſeinem elgenen Willen entſtanden ſei. 22 den Reichsfarben geflaggk wird. „Daily News“ berichtet aus Riga, Moskauer Telegramme mel⸗ deten, daß infolge des günſtigen Eindrucks, den der franzöſiſche Abgeſandte Herriot über die wirtſchaftlichen und ſozialen Ver⸗ in Rußland gewonnen habe, erwartet werde, daß ein Fn ſnc eee Handelsabkommen demnächſt erörtert werden würde. Auslandsrundſchaun * Senator de Luberſac, der in Berlin eingetroffen iſt, um ſich mit Stinnes über Ausführungseinzelheiten des Abkommens ins Benehmen zu ſetzen, hat dem Reichspräſidenten und dem Reichs⸗ kanzler Höflichkeitsbeſuche abgeſtattet. Beide haben ihm ihr Intereſſe an der Verwirklichung des Abkommens ausgedrückt. *pPoincare Träger des Friedenspreiſes. Der Pariſer Vertreter von„Stockholms Tidning“, der ſich oft als Sprachrohr der fran⸗ zöſiſchen Regierung benußen läßt, teilt mit, daß die Mitglieder der franzöſiſchen Akademie die Abſicht hätten, Poincare für den Frie⸗ denspreis vorzuſchlagen. Das Blatt meint, dieſer Vorſchlag werde in Chriſtiania wohl keineswegs übel aufgenommen werden. Die „Nya Dagligt Allehanda und„Stockholms Dagblad“ machen ſich über den Wunſch Poincares luſtig. Und das von Rechts wegen! * Auf der inkernakionalen Eiſenbahnkonferenz in Paris vertritt Staatsſekretär Stieler Deutſchland. Er brachte in der Eröffnungs⸗ ſitzung den Dank des Reiches für die Einladung zum Ausdruck und betonte, daß Deutſchland vom beſten Willen beſeelt ſei, die Ar⸗ beiten der Konferenz zu fördern, um den internationglen Eiſen⸗ bahnverkehr in betriebskechniſcher Hinſicht zu vereinheitlichen und zu verbeſſern. * Ein Giolittikabinekt wird durch Verhandlungen zwiſchen der Giolittipartei und den Faſziſten eingeleitet. Danach ſoll Muſſolini gegebenenfalls in ein künftiges Giolittikabinett eintreten, dem außer der Rechten auch die Partei Orlandos angehören würde. Das Kabinett Facta gilt nahezu für erledigt. Deutſches Reich Ein Sozialiſt gegen den Achtſtundentag In der Volkshochſchule zu Dortmund ſprach der frühere Würt⸗ tembergiſche Staatsminiſter des Innern, Profeſſor Dr. Linde⸗ mann aus Köln, der Sozialiſt iſt und als Wiſſenſchaftler einen großen Ruf genießt, über das Wiederaufbauproblem, ſpeziell über die Aufgaben der Arbeiterſchaft beim Wiederaufbau. Die Ausführungen gipfelten in dem Fundamentalſatz, daß die Aufgabe der ſetzigen Ge⸗ neration nicht in der Verteilung des allgemein zu kleinen Sozialpro⸗ duktes unſerer Wirtſchaft geſucht werden könne, ſondern nur in der Vergrößerung dieſes Produkts. Die Vergrößerung 128 So⸗ galproduktes ſei aber nur möglich dürch Mehrarbeit, durch Ab⸗ ſchaffung des Achtſtundentages. Nicht nur Mehrarbeit, d. h. längere Arbeitszeit verlangte der Redner, ſondern auch quali⸗ fiziertere Arbeit. Er forderte im Intereſſe der Wirtſchaft und, da neun Zehntel des Volkes in der Wirtſchaft in einem mehr oder weniger abhängigen Arbeitsverhältnis ſtehen, im Intereſſe des Volkes einen differenzierten Qualitäts⸗ oder Leiſtungslohn, der es er⸗ möglicht, daß ein Stamm von Fach⸗ und Qualitätsarbeitern entſtehen und ſich behaupten kann. Weiter verlangte Redner von der Arbeiter⸗ ſchaft, daß ſie aus ſich heraus eine Inſtanz ſchaffen müffe, die un⸗ berechtigte Störungen des Produktionsprozeſſes durch Arbeitsniederlegungen aus einſeitigen Interef⸗ ſengründen verhindern müſſe. Kurz ſtreifte Redner auch die Stellung des Unternehmertums und charakteriſterte es einmal als den Führer der Wirtſchaft und zweitens als den Bildner des Produk⸗ tipkapitals. Wegen dieſer beiden Aufgaben ſprach er dem Unter⸗ nehmertum heute noch die volle Eriſtenzberechtigung zu. Was eine führerloſe Wirtſchaft bringen müſſe, das beweiſe das traurige Bei⸗ ſpiel Rußlands. Der Skrafvollzug gegen die Ralhenau⸗Mörder Wie aus Leipzig gemeldet wird, werden die im Prozeß gegen die Rathenaumörder Verurteilten Ernſt Werner Techow und Günther dem Zuchthaus Sonneberg, v. Salomon und Nied⸗ rig dem Zuchthaus Brandenburg zugeführt werden. Von den zu Gefängnisſtrafen verurteilten Angeklagten werden Hans Gerd Techow und Plaas ihre Strafen in Plötzenſee verbüßen, wäh⸗ rend Tilleſſen nach der Strafanſtalt Tegel übergeführt werden wird. Für den Transport der Verurteilten ſind beſondere Sicher⸗ heitsmaßnahmen von den Strafvollzugsbehörden getroffen worden. Ein Zwiſchenfall in Oppeln. Her bekannte deutſchnationale radikale Agitator Knüppel⸗Kunze wurde geſtern, als er in einer Verſammlung in Oppeln ſprechen wollte, daran von radikalen Elementen gehindert. Kunze gab einen Schuß ab, durch den ein junger Mann ſchwer verletzt wurde. Kunze ſelbſt mußte blut⸗ überſtrömt den Saal verlaſſen. Das preußiſche Skaatsminiſterium wird im Reichsrat für die Einſetzung des 11. Auguſt als nationalen Feiertig ein⸗ Preſſeſpiegel Daß ſich der Wandel der Kultur auch bei wertung der Weltſprachen kundgibt, zeigt ein intereſſ der„Rhein.⸗Weſtf. Zig.“ veröffentlichter Brief des Dr. Waldemar OJehlke aus Peking, der ſich im darüber u. a, folgendes mitteilt: „Von Frankreichs Stellung und Einfluß Welt macht man ſich in Deutſchland oft einen ganz mäßig ſehr geringe Bedeutung. Hervor tritt ſie nirgends. die franzöſiſche Sprache und Literatur, Küche und Abneigung und Ablehnung und findet ſtatt deſſen in der radezu ängſtliche Begchtung des franzöſiſchen Urteils in Nicht anders ſteht es praktiſch. Der Deutſche, der nicht werden oder zu Frankreich ſelbſt geſchäftliche Beziehungen will, kann das Franzöſiſche einfach nicht brauchen. Wo d viel näher liegen: gefühlsmäßig, muſikaliſch, landſchaftli des Franzöſiſchen als Pflichtfach. Uns Deutſchen in Ueberſee iſt dieſe Erkenntnis ſa etw kommen, wie reich die Welt an Kulturwerten iſt, die ein man noch nie den Verſuch gemacht hat. großdeutſchen Bund ins Leben zu rufen, der planm Abkehr vom Framzöſiſchen in die Tat umſetzt. ſein alles. ſein all* ſtellt Amtsgerichtsrat Sommer in der„Köln. Volks gendes feſt: doch offenbar auch die„unpraktiſchen“ Rechtsanwälte legung eines Examens Jn titel beilegen zu dürfen, Im beruf wird nur gewählt, um Gelegenheit zu haben, ſeine und ſeine ſonſtige Befähigung por der politiſchen Leben der Nation unter die Lupe nimmt, ſo lung ſind auch im Parlament nur menig führende Geiſt man vergleichen, wieviel Rechtzanwälte als Redner im aller Abgeordneten.“ Lehte Melöungen Ruhrgebiet an der leberarbeit iſt in letzter Zeit eine haben. Nürnberg,, 19. Okt. Nach dem„Fränkiſchen Kurier“ die Brieftaſche Engelmanns bereits gefunden worden ſein. Berlin, 19. Okt. kaſſen nicht in der Lage, das am 15. rar den Aerzten 1 ahlen. für die von Juni bis f Millionen Mark beträgt. treten und ſich dafür einſetzen, daß an dieſem Tage allgemein in ſteigert, Solange ſemand auf einem dunklen, einſamen Wege Angſt hat, 4 ihm ſelten etwas; deshalb iſt es außerordentlich nützlich, nalt zu haben. 1* National⸗Theater Mannheim Joſeph und ſeine Brüder Der beinahe ausverkaufte Nibelungenſagal beherbergte einmal wieder Joſeph und ſeine Brüder, und die alte Oper be⸗ währte wiederum ihre edle Wirkung. Die faſt andächtig zu nennende Stimmung des Publikums durch erneute Kritik zu Akurt wäre in heutigen Tagen nicht wohlgetan. Zudem ſind Herr Frank als ob, Herr Kromer als Simeon und Herr Färbach in der Titelr damals vollauf gewürdigt worden. Die Brüder, unter denen die Stimmen der Herren Bartling und Maſſalsky angenehm hervortraten, ſangen auch geſtern ihre Geſamtſätze in lobenswerter Schattierung des ſchönen Tones, die Chorſütze waren auf der ge⸗ wohnten Höhe und das Ganze wirkte recht erfreulich zuſammen. Soweit die Terraſſenform dieſer Bühne dies zuläßt... Im ein⸗ nen iſt nur die neue Ne des Benjamin zu erwähnen. War wirklich Guſſa Heiken? Das Organ klang ganz anders als ſonſt: flache, operettenhafte Tonbildung, det Ton ſelbſt ohne rechte 2, der Vortrag matt. Nur im Duett mit dem Vater— wie nach Es⸗Dur verſetzt— gewannen Ton und Ausdruck mehr 5 it und Ausdruck. Zweifellos ſpielte hier die„Indispoſition“ ihre Rolle, aber auch die Auffaſſung. Dieſer Benjamin war nämlich ſentimentaler Jüngling: wozu aber wieder das kurze Kinder⸗ kleidchen nicht paßtel Der naive Grundton der RNolle fehlte und die rechte Klangfarbe. Dieſe wird am beſten erreicht, wenn man den Benjamin einer Mezgoſopran ſtimme anvertraut, wie dies denn auch in alten Zeiten die Regel war. Eine andere Beſetzung wäre demnach vorteilhafter geweſen.. Die Vorſtellung leitete Herr Paul Breiſach mit Stilverſtändnis und Gewandtheit, und das Orcheſter ſpielte das Vorſpiel zum zweiten Att Klang und edlem Ausdruck. Kunſt und Wiſſenſchaſt 0 filavierabend Richard Singer. Die leider noch große Zahl Mannheimer Muſikfreunde, die ſich um die dem Konzerthaus Heckel zu dankenden Meiſterklavierabende noch nicht kümmert, hat ſich 7 um eine höchſt genußreiche Stunde gebracht. Richard inger führt uns durch einen Wundergarten der Technik, die aber in ſolch vollendeter Weiſe in den Dienſt des geiſtigen Aus⸗ drucks geſtellt wird, daß ſie trotz ihrer idealen Sauberkeit und ihrer ſchillernden Pracht doch den Stempel des Beiläufigen und Neben⸗ mich kommt es an“— Taten vollbringen, die unſere Kunſt als die Kern des Werkes ſich leicht und einprägſam heraushebt. Darum wird der Zuhörer gleichermaßen erfreut durch entzückende, faſt raf⸗ finierte Klangwirkungen wie durch die geniale Gabe des Künſtlers, als echter Klavierpoet nachzudichten und nachzuträumen, was an ſeeliſcher Bewegung und an Stimmungswerten in der Schöpfung des Komponiſten verborgen liegt. In großen Gruppen faßt Singer die Hauptgedanken zuſammen, trennt und verbindet ungezwungen die Gegenſäße, ſchafft damit Bilder von großzügiger Einheit und taucht ſie in die glühenden Farben ſeines unvergleichlich ſchönen Klaviertons. Darum ſchlug uns ſeine Ausdeutung von Chopins B⸗ Moll⸗Sonate unwiderſtehlich in ihren Bann durch die kraftvolle Wucht des erſten Satzes, durch den lieblichen Geſang des Scherzos, die düſtere Trauerſtimmung des berühmten Marche kfunèbre und das geiſterhaft dahinhuſchende Fmale. Auch die kleineren Stücke Chopins, vor allem die zu glutvoller Leidenſchaft ſich ſteigernde Berceuſe und die verträumte Nocturne erſchienen in zarteſter, innig⸗ ſter Ausſchöpfung ihrer intimſten Schönheiten. In Liſztzs Klang⸗ welt findet Singers glanzvolles Mufikertum die reichſte Ausbeute, Die Franziskuslegende, in der die faſt unüberwindlichen techniſchen Probleme mit ſtärkſter Bravour gelöſt wurden und die muſikaliſche Schilderung der auf und ab rauſchenden Wogen ohne jede eigen⸗ willige Naturaliſtik geradezu faſzinlerend wirkte, zeigte Singers Meiſterſchaft von ihrer bewundernswerteſten Seite. Die H⸗moll⸗ Sonate wurde unter ſeiner Hand zu einer Virtuoſenleiſtung vollendetſter Art. Die Zuhörer dankten begeiſtert und drängten den Künſtler zu gern gewährten Zugaben. Al. Freier Bund. Dr. Wichert ſpricht. Ohne Lichtbilder, ohne Programm. Ein nächtliches Exlebnis, Stimmen in der Nacht, ruhiger, ernſter Geſang hinter erleuchteten Fenſtern, Harmonien über nächtlichem Chaos, hieß ihn ſein urſprüngliches Thema— über die Geſchichte des Freien Bundes zu ſprechen— verlaſſen. Stim⸗ men in der Nacht, Harmonien über nächtlichem Chaos erklingen überall dort, wo noch Kraft und Ziel ſind, wo der deutſche Geiſt, der deutſche Idealismus, das Dichterbewußtſein im Deutſchen—„Auf ideenreichſte, unſere Induſtrie als die energievollſte, unſere Kultur — trotz alledem— als die höchſte laſſen. Wichert erzöhlt von der deutſchen Tat, von ihrem höchſten Ausdruck in dieſem Jahre, von der Deutſchen Gewerbeſchau in München. Er nennt den Be⸗ weis für höchſte Willenskraft, die das ſchier Unmögliche möglich macht, und erinnert an den Wettbewerh der motorloſen Flugzeuge, an das deutſche Wunder in der Rhön, Wichert ſpricht in der Kunſt⸗ ſächlichen erhält, einer zarten Umhüllung pergleichbar, aus der der Buch der Heimat von Anton Fendrſch.(Münch Beck). Ein Schwarzwald⸗Heimatbuch, aber ausgerechnet wir Deutſchen am meiſten N 9 Mode p 2 1t 1 dem Ausländer ganz unverſtändlich. Er ber Schete Franzöſiſche als Pflichtfach von der Unterſtufe an, eine Fülle 12 — heute mehr denn je geförderten— Ueberſetzungen und eine Preſſe. Die weltliterariſche Bedeutung Frankreichs liegt aber in ben gangenen Epochen, die wir glücklicherweiſe längſt überwunden 0 Ueberall wird engliſch, in Südamerika auch noch ſpaniſch geſ Als zweite romaniſche Sprache würde uns Deutſchen das Ita mache doch alſo endlich wie in Bayern ernſt und entledige ſich verſtändliches. Gerade hier in China iſt mir zum Bewulſenc el Gegenüber der von mancher Seite lautgewordenen* fürchtung einer„Ueberadvokatiſterung“ des pollliſchen Le 1 „Wenn ſich beiſpielsweiſe im Reichstag nur—3%„prae Rechtsanwälte befinden, während in dem Parlament in der 9 9 kirche 16¼ geweſen ſind, ſo wird überſehen, daß unter dieſen aih ſind, ſo daß die Differenz ſich vermindert. Der deutſche Rechtsg ſt aber ferner etwas ganz anderes als der franzböſiſche avoné, der engliſche barrister-at-law oder sollicitor, der zeriſche Fürſßrech oder Anwalt, der jtalieniſche avvocato, der ⸗ niſche abogado. Dort iſt ein beſonderer Studiengang oder die ſ nicht erforderlich, um ſich den Ameeh Ausland wird der Titel Advokat oge, nur als ſolcher gewertet wie bei uns der Doktor. Der Adyn aufgetreten ſind im Verhältnis zu anderen Berufen oder wieng in die Kommiſſionen entſandt worden ſind, ſo würde man zwena auf einen anderen Prozentſatz kommen, als—37 der Geſamte Eſſen, 19. Okt. Hinſichtlich der Beteiligung der Velegſchaff zu verzeichnen, Während in der zweiten Septemberhälfte durchf Nach der Voſſ. 39 ind die Kragig ktober fällige Es handelt ſich um das En tober geleiſtete Behandlung, das Übel des Durch die Zahlungsunfähigkelt ge⸗ Krankenkaſſen wird die Notlage der deutſchen Aerzte weitet 5 das mit einem Strauß Bergwieſenblumen verglichen werden kann. Fendrichs 15 zur Heimat, zu den großen Schwarzwäldern, wie Hebel, Hans der Um⸗ anter, il rofeſſor 50 ondeng mit dem Rückgang der ftanzöſiſchen Sprache befaßt un in bel alſchen Begriff. In Oſtaſten hot die franzöſiſche Kultur eine vergaling Völlen nlel Bu 5il Diwlome tnürſ anik 0 enn auch lien ch⸗ überol as 1 zutauſe Ich möchte anregen, dit äßigen inſſ Gew 1 er Boden, ſo werden ihm allmühlich Schule, Preſſe, Verlag und 17 timent folgen. Der Einzelne vermag hierin nichts, das Volksbem ztg. 4 raktiſh, mi e avocal ſchwe, ſuc Redeh al er. N en Be 5 il⸗ leh, lich 52 Prozent der Untertage beſchäftigten Arbeiter an der Oln arbeit beleiligt waren, iſt feſtgeſtellt worden, daß nom 5, bis 11. J2 ber 775 Prozent der Belegſchaften Untertage⸗Ueberarbeit ge ollen 1 Porzellanbrennereibeſitzer Lederer ſowie ein gewiſſer Meiſel, del in einem hieſigen Hotel wohnhaft geweſenen ſehr wohlhabf ag, Holländer namens Engelmann aus Amſterdam im Porzel und ofen verbrannt haben. Bei Meiſel ſollen die goldene Uhr en, nen c Gött, Thoma, hat hier etwas Herzerfriſchendes geſchaffen. 2 Aus der Gelehrtenwelt. Prof. Walter Straub, Dir f des pharmakologiſchen Inſtituts in Freiburg, nahm nach München als Nachfolger von Prof. H. v. Tapp 1. April an. % Rektoratswechſel an der Berliner Univerſitä. einen einer zul. uel Zum 0 5 Rektor der Verliner Univerſität wurde vergangenen Sonntag Dr. Arthur Heffter inauguriert. IN Gleich ſeinem Vorgänger, 15 Dr. Nernſt gehört auch er der mediziniſchen Fakultät** 9 ſ, e hat ſeine Profeſſur übrigens niedergelegt und die Leitung d 15 kaliſch⸗Techniſchen Reichsanſtalt übernommen. Als ſein Nachf iſt Profeſſor Dr. Max Bodenſtein, Hannover auserſehen. 1 den Das Burgtheater in Wien ſteht abermals vor ei ner wee Kriſe. Die Schauſpieler unter Führung des Oberregiſſeurs.il rient haben an den erſt vor wenigen Wochen ernannten kläreh der Bühne, Paulſen, ein Schreiben gerichtet, in dem ſie erkſch daß die„gegenwärtigen Zuſtände im Burgtheater“ ſo nich ſpiel fortdauern können und mit einer Art Streik der Burgſchau drohen. Paulſen hat darauf ſeine Demiſſion gegeben. Der der Staatstheaterverwaltung Vetter verſucht zu vermitte Nach dem Oſten. Reifeébriefe von Colin Roß XXVI. Ueberfall t Pr. in. prochel 2+ Oeffentlichteit erweiſen 10 können. Die Zahl der„unpraktiſchen“ Rechtsanwälte wird a 1 den Vollsvertretungen des Auslands viel größer ſein als in Del land. Wenn man aber die Anteilnahme eines Berufsſtandes mufen die Stimmen wägen und nicht zählen. Wie bei jeder Maſſenaß n ob⸗ — li. Jufufabad,(Perſien) im dcl, Kurz hinter Davadger liegt eine feſtungsartig ausgebg Bozuk⸗Käſerne verſteckt in einer Mulde. Von ihr führt ein 9 Laufgraben zu dem die Höhe beherrſchenden Turm. Hier machten wir unſere erſte Raſt. bens auff haue, ſehe ich vor der Kaſerne einen Wagen dem ein etwa 6jähriges Bühchen ſitzt, das ernſthalt ein tiges Gewehr zwiſchen den Knien hält. Der Anblick war daß ich laut auflachte. Das Bübchen war der Sohn eines Prinzen, der als Regimentskommandeur von Kaswin na verſetzt worden war und nun ſeine Familie in die neue halle von unſerer Zukunft, und aus ihm ſpricht der Glaube, der Berge verſetzt. Unſere Rettung! A. M. holle. Dieſe Familie beſtand außer dem Sohn noch aus Tochter, die ich kurz darauf kennen lernte, als unſere Kav 11 dte S05 Ich ſetzte mich zum Schre ben in den Torweg, dnd wie ich nach einer Weile eifrigen 0 alten, becbg o Peen 1 1 Gan alkabe ;, r Nhein ſchreitet die Donnerstag. den 19. Oktober 1922. Mannheimer General-Anzeiger(Mitiag ⸗Ausgave) 3. Seite. Nr. 482 Schiffahrtstagung in heilbronn it Heilbronn. Es war ein guter Gedanke, die Ausſchuß⸗ Sitzung des Partikulker-Schiffer⸗Verbandes„Jus el Justitia“ in dieſem Herbſt in der alten Reichsſtadt Heilbronn, abzuhalten Den Mitgliedern wurde de durch Gelegenheit gegeben in die gewaltigen Arbeiten, die um Heilbronn herum in Angriff genommen ſind, Einblick zu gewinnen. Die Bauverwaltung unter Leitung des Strombaudirektors Konz hoff' die Abſchnitte Mann⸗ heim⸗Heidelberg und Kochendorf⸗Neckarſulm bis Ende 1925 fertig zu ſtellen. Sobald dieſe Strecken erſtellt ſind, können die 1200 To⸗ Schiffe bis Heidelberg fahren, wo ihre Umladung erfolgt. Nach einer vorbereitenden Vormittagsſitzung am Freitag, den 12. Oktober fand am Nachmittag im Saale der Harmonie die Haupt⸗ ſitzung ſtatt, an der Vertreter der württemb. u. badiſchen Miniſterien, Oberbürgermeiſter Beutinger von Heilbronn und Abgeſandte Handelskammer, des Kanalvereins, der Schiffahrtsgeſellſchaften und andere Körperſchaften teilnahmen. Der Vorſitzende, Rechtsan⸗ walt Lindeck aus Mannheim, leitete die wichtige Verſammlung in ſeiner bekannten, alle Vereinsintereſſen aufs beſte beherrſchenden, zielbewußten Art, ſoda“ über alle Punkte der Tagesordnung ſehr chnell ein volles Einverſtändnis erzlelt wurde. Herr Lindeck, Mit⸗ glied des Reichswirtſchaftsrates, ſprach zunächſt in längeren Ausfüh⸗ kungen über die Schiffsabgabe zufolge des Friedensvertrages wie über die Entſchädigung der Schiffer Er ſchilderte zu⸗ nächſt die Leiden und Erſchwerniſſe der Rheinſchiff⸗ fahrt, die dieſe durch den Friedensvertrag und die Laſten der Reparationen erlitten hat. Nach dem Vertrage mußte am Rheine eine Tonnage von 500 000 Tonnen abgegeben werden, was ein Vier⸗ tel der Geſamttonnage bedeutet. Beſonders erſchwerend war die Tatſache, daß Frankreich darauf drang, möglichſt neue Schiffe zu erhalten, was namentlich bei der Klein⸗Schiffahrt verheerend wirkte, da hier die Eingriffe in das Privateigentum am ſtärkſten waren. Dies machte ſich bei der Entſchäldigungsfrage erſchwerend bemerkbar, denn man hat dieſe Frage zu lange ver⸗ Jögert, ſo daß die Beträge mit der gleitenden Geldentwertung nicht Schritt hielten. Ein anfänglicher Betrag von 720 Mark per Tonne Mußte bald als geradezu lächerlich angeſehen werden Ja ſelbſt der jetzt gültige Betrag von 3500 Mark pro Tonne reicht heute bei weltem nicht zum Neubau aus, denn ein 1000 Tonnen⸗Schiff koſtet heute ſchon 30 Millienen Mark und mit jedem Tage mehr. Durch alle dieſe Umſtände hat die Kleinſchiffahrt große Schäden erlitten. Der Syndikus des Verbandes, Dr. R einig⸗Duisburg⸗Ruhrort, ſprach über Waſſerumſchlagstarife. Er verglich die Eiſenbahntarife mit denen der Binnenſchiffahrt und bemerkt, daß man die Defizitwirtſchaft der Eiſenbahn nicht mitmache. Redner erinnert daran, wie namentlich die ſüddeutſche In duſtrie ein Intereſſe an billigen Schiffsfrachttarifen habe. Das Intereſſe der üddeutſchen Handelskammern an dieſen Fragen erwähnt er nkend Er glaubt nicht, daß eine Regelung der geſamten Verkehrs⸗ fragen ohne die Mitwirkung der Binnenſchiffahrt möglich ſei. Die Lebensnotwendigkeit derſelben erfordert die Einführung der Um⸗ ſchlagtarife. Er hält zu dieſem Zweck eine Eingabe an die zuſtän⸗ igen Regierungsſtellen für nötig. Als Vertreter des Reichsausſchuſſes der deutſchen Binnenſchif⸗ ſahrt kann Herr v. Bock mitteilen, daß noch Ende dieſer Woche in tankfurt a. M. eine Sitzung ſtattfindet, die ſich mit den ange⸗ ſchnittenen Fragen beſchäftigen wird. Herr Lin de d legt in Frage kommenden Vertretern nahe, die Angelegenheit weiter zu ſühren. Die Binnenſchiffahrt muß auf jeden Fall konkurren z⸗ fählg bleiben. Durch die Regelung des Schiffahrtsrechts auf dem „Internationaliſierung“ des Rheins durch die Be⸗ Rieſenſchritten fort. Die Regelung der Rechts⸗ ſnagen iſt alſo nötiger als je, und da nur Deutſchland über ein diftziertes Binnenſchiffahrts⸗Recht verſügt, follen die deutſchen echts⸗Beſtimmungen zur Grundlage dienen. a Den letzten Punkt der Tagesordnung bildete der an Hand von länen gehaltene Vortrag des Strombaudirektors Konz von der zleckarbaudirektion in Stuttgart über den Neckarkanal. Redner und aufmerkſamſte Zuhörer in allen Kreifen der hauptſächlich vom n herbeigekommenen Mitglieder. Er verbreitete ſich zunächſt die Entwicklungsgeſchichte des Neckarkanals und teilte dann Ait, daß z. Zt. an 7 Stufen, einer Strecke von 60 Kilometern von 00 Kilometern Geſamtlänge gearbeitet wird. 10 Am andern Tage wurde ein Teil der in Bau befindlichen malſtrecke von Neckarſum bis Kochendorf eingehend beſichtigt. etzung ufw. mit 585 ſchloß ſich am Nachmittag eine Einfahrt in das ſtaatliche zbergwerk Kochendorf. Oberbergrat Bohnat und der Leiter des Bergwerkes Dr. B Er. auer gaben hier die erforderlichen der darungen. Die Beſichtigung endete in dem unterirdiſchen Saale, durch Salzkriſtalle und Beleuchtungseffekte einen märchenhaſten Ei Andruck hervorrief. den Wirtſchaſt iches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Die Arbeitsmarktlage kennzeichnet ſich durch eine weitere Zu⸗ rückhaltung in der Einſtellung von Arbeitskräften, ſo daß von einer leichten Verſchlechterung geſprochen werden kann. Sie wacht ſich auch in einer allerdings nicht erheblichen Zunahme der Erwerbs⸗ loſenunterſtützungsfälle bemerkbar. In der Landwirtſchaft ging der Kräftebedarf entſprechend der vorgerückten Jahreszeit etwas zurück. Die Nachfrage nach Gärtnern iſt ſtark abgeflaut. Auch in der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie hat ſich die Nach⸗ frage nach Schloſſern und Mechanikern etwas verringert, doch kön⸗ nen Spezialarbeiter immer noch unterkommen. In der Papier⸗ induſtrie blieb die Lage ziemlich ruhig, hingegen hat die Auf⸗ nahmefähigkeit des Holz⸗ und Schnißſtoffgewerbes für Schreiner ſtark abgenommen. Die ſeit Wochen zu beobachtende Verſchlechterung des Arbeitsmarkts in der Tabakinduſtrie hielt an. Im Vekleidungsgewerbe geht der Kräftebedarf ſchwach zurück, während Friſeure nach wie vor geſucht ſind. Das Baugewerbe iſt gut beſchäftigt, doch hat die Nachfrage nach Malern abgenemmen. Im Veryſelfältigungsgewerbe nimmt die Arbeiteloſenziffer zu. Auch beim Handel ſſt eine Verringerung des Kräftebedarfs feſtzuſtellen. Im Gaſtwirtsgewerbe iſt ein Nück⸗ gang der ofſenen Stellen nicht bloß bei den Kellgern, ſondern auch bei den Köchen eingetreten. Die gleiche Erſcheinung zeigt ſich auch bei weiblichem Servierperſonal. Betriebseinſchränkungen erfolgten bei 18 Firmen der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie und bei 5 Firmen der Heidelberger Tabakinduſtrie. Es ſind davon insgeſamt 237 männliche und 592 weibliche Arbeitskräfte betroffen. Städtiſche nachrichten Die neue badiſche 5oo Mark⸗Sanknote Die Badiſche Bank bringt ſoeben eine neue Banknote in dem im Zahlungsdberkehr bewährten Wert von 500 Mark zur Ausgabe. Dieſe unterſcheidet ſich in Format und Ausſtattung ſehr vorteilhaft, von den 500 Mark⸗Scheinen der Reichsbank. Die Note(106 162 Millimeter) iſt auf weißem Waſſerzeichenpapier hergeſtellt und auf beiden Seiten mit einer reichen, doch überſichtlichen Druckzeichnung verſehen, die von dem Maler⸗Radierer O. H. Beier(Karlsruhe) her⸗ cührt. Die Vorderſeſte gruppiert ſich um das von Greifen gehaltene Staatswappen und ein breites Querſchild mit der in großer Fraktur erſcheinenden Wertangabe. Darum ſchlingt ſich ein gewundenes Schriftband mit der Inſchrift„500 Mk. zahlt die Badiſche Bank dem Einlieſerer dieſer Banknote 500 Mk.“ Der Raum zwiſchen den Enden dieſes Schriftbands enthält die Zeile:„Mannheim, den 1. Aug. 19227 und die des Bankvorſtands:„Betz, Böcker, Stern“ über der blaßroten Folie„Badiſche Bank“. Hinter Wappen und Schriftband ziehen ſich grünlich⸗violette Strahlenbündel vom Wappen ausgehend zum Rand der Note. Sie werden in den beiden oberen Ecken von je einem mit kleinen Bändern geſchmück⸗ ten Wappen überdeckt, das in dunkelvioletter Schrift die Zahl 500 trägt. An den beiden Schmalſeiten läuft die Nummer der Note. Ueber dem unteren Rand zieht ſich in drei Windungen ein ſchmales Schriftband mit den Worten des Strafparagraphen:„Wer Bank⸗ noten uſw.“ Die Rückſeite der Note zeigt eine ſehr geſchickte Raum⸗ einteilung, durch die die Einheitlichkeit der mit allegoriſchen Dar⸗ ſtellungen geſchmückten Seite nicht geſtört wird. In das Rechteck des Randes iſt ein kleineres Rechteck eingegliedert, deſſen Mitte eine große männliche Figur mit Aehren und Geldſcheinen, die Allegorie des Tauſchs, einnimmt. Der Hintergrund iſt links und rechts be⸗ grenzt von einer Allegorie der Induſtriearbeit— eine Maſchine, davor ein Arbeiter— und der Landwirtſchaft— ein Obſtbaum, deſſen Früchte ein Bauer erntet. Die Verbindung mit der Vorder⸗ grundfigur des Tauſchs wird hergeſtellt links durch zwei mit Tep⸗ pichen handelnds Kaufleute, rechts durch zwei Frauen. Der Rahmen um dieſes innere Rechteck wird oben und zu beiden Seiten von einer Wage eingenommen. Das obere Querfeld zeigt den von zwei Hän⸗ den(Schickſal) gehaltenen Querbalken, die Wagſchalen hängen in die ſeitlichen Felder herab. Ueber dunkler Schraffur erſcheint auf der linken, leichteren Schale ein ſanzendes Paar(Vergnügen), darüber ſtehen Mond und Sterne NNacht), zur Rechten auf der ſchmeren Schale zwei Schmiede(Arbeit) darüber die Sonne(Tag). Ueber beiden Schalen flattern Wappenwimpel mit der Zahl 500. Das untere Querfeld des Rahmens Fat der ſchuppige Leib eines Untiers (Wucher). deſſen Maul den Zipfel eines dritten Schriſtwimpels feſt⸗ hält. Links vor dem Untier zeigen ſich zwei ringende Geſtalten (Streit um den Beſitz). Die neue badiſche Banknote dürfte Ueberſichtlichkeit wie wegen der reichen, doach ſcharſen Details, die eine Nachahmung außerordentlich erſchweren, und ihrer drucktoch⸗ niſchen Qualftät olle Anforderungen einer Banknote erfüllen, die ſich im Gebrauch bewähren wird. P. A Bettelnde„Kriegsbeſchädigte“ Zu der unter obiger Ueberſchrift in unſerer Dienstag⸗Mittags⸗ ausgabe erſchienenen Mitteilung wird uns von der Amtlichen Fürſorgeſtelle geſchrieben: geſengebenden Körperſchaften zur fowohl wegen ihrer klaren An ſich ſollen die von den Militärrente bewilligten Teuerungszuſchüſſe, die der zunehmenden Teuerung entſprechend jeden Monat erhöht werden, zum Unterhalt 2— n B ung ſetzte und wir alle i i zuſammen zu Fuß die ſtarke Stei⸗ lenſelts der Mulde hinankletterten. Die Prinzeſſin war eine daß neeine ſehr energiſve Dame, was ſchon daraus hervorgiag, — nicht nur ſie ſelbſt, ſondern auch ihre etwa 14jährige Tochter chleiert waren und europäiſche Kleidung trugen. In Unſer Trupp bekam übrigens bald darauf noch Verſtärkung. 5 Ee Karriere kamen flintenſchwenkend etwa ein Dutzend Ba⸗ Jetzt ozuks angeſprengt und meldeten ſich beim Prinzen als Eskorte. ten wir ſchon eine kleine Kriegsmacht, und als wir nun den Schluchten heraus waren und die Hochfläche erreichten, ch etwa 40 Kilometer lang bis Juſufabad erſtreckt, ſchien wirk⸗ alle Gefahr vorüber. ate 5 war Mittag geworden, und in der ermattenden Sonnenglut ſonſt ſich unſere Geſellſchaft etwas auseinandergezogen. Ich war Ende meiſtens an der Spitze geritten, jetzt aber unverſehens an das Jußk der Kolonne geraten. An der Tete ging nunmehr der eine — des Prinzen, dann folgten die Baſchi Bozuk, hinter dieſen Koſ ar quipage der prinzlichen Familie, eskortiert von berittenen In einigem Abſtand ſchloß ſich daran Gholam Farſchi, eine der beiden Bagdader, ein leichter Karren mit dem Gepück und n ben und ſchließlich der zweite Bagdader, der Koſakenſergeant bͤdete„während die Nachhut der zweite Fußkoſak des Prinzen ddem ie vor Kurzem waren die Kofaken und Baſchi zͤſte Hügel beiderſeits der Straße hinangaloppiert mit auf die zun degufgeſetztem Karabinern, um den Weg zu ſichern. Aber läche öſten wir alle in der Mittagsglut dahin. Auf dieſer freien Hoch⸗ dings ja auch wirklich keine Gefahr. Zur Rechten lief aller⸗ bargen e umheimliche Felſenkette, hinter der ſich die Schachſavennen die N5 Aber ſie war hübſeh weit entfernt Jur Linken zogen ſich Horberge des ſchneebedeckten Sahend, deſſen mächtiges Maſſiv Bozuk nach un dNeſer.zont in fleckenloſem Weiß ſchimmerte. An den Hängen karke erge ſah man große ausgedehnte Dörfer liegen und zahlreiche 50 n weiden. Kurz, es war ein Bild tiefſten Friedens. —55 einmal fällt ein Schuß. Noch reiten wir ruhig weiter. Da 28. ter, ein dritter. Und nun geht ein allgemeines Geknatter Ichlag on einem Gegner aber iſt nichts zu ſchen. Doch mit einem 0 Stcheraten die ganzen Herden in Bewegung und ſagen, mäch⸗ Eütendebwalken hinter ſich aufwirbelnd, in raſendem Galopp den Equipg n Dörfern zu. Wie ich mich wieder umdrehe, ſauſt die Aiuterdnee bereits weit vorne dohin, umgeden von den Reitern und mein A alle Nachzügler, verzweifelt bemüht, ihr zu folgen. Auch nächft ſetzt ſich in Galopp. ich halte ihn aber zurüs, denn zu⸗ lich Geferhte ich doch einmal wiſſen, von welcher Seite denn eigent⸗ ehr draht. Wir erhalten von rückwärts und non krechts ein Feuer, aber auch von links wird geſchsſſen, augenſcheinlich ſind das die von ihren Türmen aus das Gefecht aufgenommen aben. Das Feuer ſcheint von fehr weit herzukommen, zunächſt iſt alſo keine unmittelbare Gefahr. Da pfeift es an mir vorüber wie ein Peitſchenſchlag, und auf der Straßſe ſtäubt ein Wölkchen auf. Das Pferd des Bagdaders ſtürzt, der ſchwere Sattel rutſcht, und Mann Pferd und Sattel bilden einen wirren Knäuel. Per Koſakenſergeant mit der Tapferkeitsmedaille wirft noch einen Blick hinter ſich und galoppiert dann was er kann davon. Wir zwei anderen helfen dem geſtürzten Tiere auf. Hinter uns liegt ein Fußkofak auf den Knien und 0 nach rückwärts. Plögſich aber gibt er das Schiegen auf, rennt laut rufend und geſtikulſerend an ung vorbei und ſpringt auf den Gepäckkarren, deſſen Pferde ſich gleichfalls in Galoyp ſetzen. Mein Begleiter nimmt ſich daraufhin garnicht erſt die Zeit aufzu⸗ ſitzen, ſondern rennt neben ſeinem Pferde her. Ehe ich blindlings folge, möchte ich wiſſen, was nun eigentlich los iſt und reite eine kleine Anhöhe hinan, die freien Blick nach rückwärts aibt. Kaum habe ſch mich ſedoch umgeſehen, ſo ſchaue auch ich, daß ich weiterkomme, denn in einer wirbelnden Staubmolke ſett am Horizont ein ſtarker Reftertrupp hinter uns drein. Wenn die feindlichen Reiter auch noch ſehr weit entfernt, ſo iſt es doch nur eine Frage von Minuten, wann ſie uns auf unſeren ſchwer⸗ beladenen und ermüdeten Tieren einholen; denn Hadſchi Haga iſt noch ein gutes Stück Weg entfernt Schon fange ich an, meine Situation als äußerſt unbehgalich zu empfinden, da faſſen Gettſoi⸗ dank endlich die Koſaken und Baſchi Bozuk auf einem Hügel Poſto und beginnen ein heftiges Feuer nach rückwärts. Die Schachſe⸗ vennen, die, wie die Prinzeſſin ſehr richtig ſagte, höchſtens halb ſo tapfer ſind wie ihr Ruf, bleiben zurück. Ueberdies werden auch die Schüſſe aus der rechten Flanke immer ſchwächer und ver⸗ ſtummen ſchließlich ganz. Augenſcheinlich iſt das Feuer der Bauern wirkſam geworden. Wir haſten aber trotzdem weiter, bis Hadſchi Haga glücklich er⸗ reicht iſt. Dort iſt alles in Vertefdigumgszuſtand Schon von weitem empfängt uns das Brüllen und Blöken des in den Dorfſtrußen zuſammengetriebenen Viehes Am Dorfeingang ſitzt ein uralter Bauer mit brondrat gefärbtem Bart. Er reinigt umſtändlich ſein Bewehr und prophezeit uns. daß es heute noch einmal los geht. Ich höre dies mit ſehr gemiſchten Gefühlen, denn wenn man eine Gefehr glückſich überſtanden, geht man doch nur ſehr ungern und zögernd unmittelber darauf einer zweiten entgegen. Aber unter Imſtänden hie weiben mir die Gefahr vergrößern, und ſo reſten wir nach kurzer Raſt weiter, bis wir mit Einbruch der Racht ohne weiferen Zwiſchenfall Juſufabad erreichten. digten und Kriegshi zuſchüſſen der Verſorgungsberechtigten ausreichen. Weil aber die Preiſe für die Lebenshaltung oſt innechalb weniger Tage ſprunghaft in die Höhe gehen, gewährt die Fürfſorgeſtelle den erwerbsunföhlgen Krlegsbeſchä⸗ terbliebenen zu der Rente und den Teuerungs⸗ noch erhebliche Barunterſtützungen. Abgeſehen von einer eingehenden Berufsberatung mit oder ohne Be⸗ rufsausbildung oder»Umſchuluna und umfangreichen Arbeitsvermittlung für Kriegsbeſchädigte und Kriegs⸗ hinterbtiebene, ſowie einer weitgehenden und ſehr koſtſpieligen Kranken?, Heil⸗ und Erholungsfürſorge, bewilligt die Fürſorgeſtelle weiten namhafte Belhilfen zur Beſchaf⸗ fung der teueren Brennſtoffe. Jurzeit erhalten ſämtliche in laufender Fürſorge ſtehende Schworbeſchädigte und Hinter⸗ bliebene für jedes verſorgungsberechtigte Familienmitglied 2 Zentner aute, preiswerte Kartoffeln, deren Anſchaffungskoſten zur Hälſte von der Fürſorgeſtelle übernommen werden während die andere Hälfte den Empfüngern in erträglichen Raten an den monatlichen Teuerungszuſchüſſen einbehalten wird. Ferner werden die Hilfs⸗ bedürftigen von der Fürſorgeſtelle mit Kleidern, Stiefeln, Wäſche, Betten uſw. in einem Umfange beliefert, wie dies heute der Mehrzahl der verdienenden, nicht kriegsbeſchädigten Fami⸗ lienvorſtände kaum möglich iſt. Wenn dieſe Leiſtungen zuſammengefaßt keine ausreichende Fürforge darſtellen, dann kommt es eben darauf an, was einzelne Beteiligte unter„ausreichend“ verſtehen. Den erwerbsunfähigen Schwerktiegsbeſchädigten durchweg das gleiche Einkommen zu ge⸗ währen, wie es geſunden Verufstätigen zukommt und wie es von einigen unzufriedenen Kriegsbeſchädigten ſchon verlangt wurde, ſind wir allerdings nicht imſtande. Die dazu erſorderlichen Mittel auf⸗ zubringen, iſt unſer verarmtes Volk cuch beim beſten Willen nicht in der Lage. Aber auch dieſes Einkommen würde den Betreffenden zu einem ſorgenloſeren Leben heute jedenfalls ebenſowenig aus⸗ reichen, wie den geſunden Lohn⸗ oder Gehaltsempfängern. Ein Urteil darüber, ob nach unſeren oben aufgeführten Leiſtungen unſere Fürſorge ausreichend iſt, müſſen wir hiernach der Oeffentlichkeit über⸗ laſſen. Daß wir als Fürſorgeſtelle unſeren Schutzbefohlenen gerne noch mehr bieten würden, brauchen wir wohl kaum beſonders hervor⸗ zuheben. Aber wir ſind gezwungen, mit den uns zur Verfügung ſtehenden Mitteln ebenſo hauszuhalten, wie heute jeder einzelne auf Erwerb angewieſene Haushaltungsvorſtand. Eine Erhöhung der Rente vorzunehmen, muß den geſetzgebenden Körperſchaften über⸗ laſſen werden. Die Amtliche Fürſorgeſtelle, als vollziehendes Organ für die bezüglichen Geſetze und Verordnungen, hat hierauf keinen Einfluß. 5 ):( Umſaßzſteuerpflicht für abgsliefertes Amlagegetreide. Das Ba⸗ diſche Landw. Genoſſenſchaftsblatt machte die getreidebauenden Land⸗ wirte darauf aufmerkſam, daß auch die Entgelte, die für Lieferungen von Umlagegetreide vereinnahmt werden, umſatzſteuerpflichtig ſind. Nach§8 1 des Umſatzſteuergeſetzes vom 24. Dezember 1919 unterliegen der Umſatzſteuer: Lieferungen und ſonſtige Leiſtungen, die jemand innerhalb der von ihm ſelbſtändig gewerblichen oder beruflichen Tätigkeit im Inland gegen Entgeld ausführt. Als gewerbliche Tätig⸗ keit gelten für dieſes Geſetz auch die Urerzeugungen, akſo in dieſem Falle der Getreidebau. Nicht genug, daß die Landwirtſchaft das Um⸗ lagegetreide zu einem billigen Preiſe abzugeben gezwungen iſt, muß ſie auch noch für dieſes Rieſenopfer Steuer bezahlen. Der Rollgebührentarif und die Nehengebühren der amtlichen Fracht⸗ und Eilgutbeſtättereien wurden vom 15. Oktober d. Is. ab erhöht. *Was haben Gäſte für die Telephonbenutzung zu zahlen? Der Verband der Hotelbeſitzervereine Deutſchlands hat den ihm ange⸗ ſchloſſenen Hotel⸗ und Reſtaurantbetrieben empfohlen, unter Berück⸗ ſichtigung aller in Frage kommenden Unkoſten, die aus der Be⸗ nutzung des Fernſprechanſchluſſes durch die Gäſte entſtehen, das Orts⸗ geſpräch ab 1. Oktober mit 4 l einſchließlich der amtlichen Gebühr und die Ferngeſpräche mit einem Zuſchlage von 10 Prozent zu den amtlichen Gebühren zu berechnen. ):(Einigung zwiſ hen Aer zten und KRrankenkaſſen. In einer in Offenburg abgehaltenen gemeinſamen Stzung zwiſchen den Vertre⸗ tern der Bad. Krankenkaſſen und der Aerzte wurde eine Eini⸗ gung dahin erzielt, daß für das 3. Vierteljahr 1922 ein Teue⸗ rungszuſchlag von 225 Prozent beſchloffen wurde. Die ärztliche Beratung kommt dabei auf 32,50 Mark(das 32fache des Friedens) für den ärztlichen Beſuch wie üblich das Doppelte. Für das vierte Viertelſahr wurde von den Krankenkaſſen die Einführung der preußiſchen Gebührenordnung anſtelle der bediſchen Gebühren⸗ ordnung verlangt. Die Aerzte ſtimmten dieſer Forderung nach Ab⸗ änderung der 7 und 8 zu. In einer darauffolgenden Sitzung der badiſchen Aerzte wurde beſchloſſen, die jeweiligen Sätze für die Privathenorare einheitlich für das ganze Land feſtzuſetzen und zwar für den Monat Oktober auf 200 Mark für eine Beratung und 400 Mark für einen Beſuch bei Tag. Für Kleinrentner uſw. kreten ent⸗ ſprechende Nachläſſe ein. Ferner wurde die Erhöhung der Ver⸗ ſicherungsſummen bei der badiſchen Verſorgungskaſſe für Aerzte auf 100 000 Mark und die Gründung einer Sterbekaſſe beſchloſſen. Y Zum badiſchen Weinausfuhrverbot ſchreibt die Zeitſchrift der „Badiſche Bauer“: Es iſt zunächſt die Auffaſſung vieler Kreiſe richtig zu ſtellen, als ob ein allgemeines Weinausfuhrverbot aus Baden be⸗ ſtünde. Das iſt nicht richtig. Es beſteht nur ein Ausfuhrverbot nach dem reichsdeutſchen Auslande, das ſich gegen die Schweiz richtet, in Wirklichkeit aber die Schweiz nicht betrifft, ſondern den badiſchen Weinbauer, denn: Baden darf Wein nach Württemberg ausführen, Württemberg aber geſtattet die Ausfuhr nach der Schweiz. Seꝛkom⸗ men die Markgräfler Weine auf dem kürzeſten Weg nach Baſel, näm⸗ lich über Friedrichshafen. So werden ein paar Zwiſchenhändler auf Koſten des Erzeugers eingeſchoben, ſo entſtehen ganz unnötige, den Erzeugerpreis drückende Frachten und ſo wird das dringend benö⸗ tigte rollende Eiſenbahnmaterial ganz unnßtigerweiſe in Anſpruch genommen. Aber all dieſen Paſſiven ſteht ein Aktiwum gegenüber, das alle Maßnahmen rechtfertigt: Der Produzent wird geſchädigt. WVas iſt aus der Ludendorff⸗Spende geworden? Von unver⸗ antwortlicher Seite waren vor einiger Zeit in der Preſſe Angriffe erhoben worden, die in dem durchſichtigen Vorwurf gipfelten, der größte Teil der Ludendorff⸗Spende ſei widerrechtlich für politiſche Zwecke, insbeſondere zur Finanzierung von Wahlen, verbraucht wor⸗ den. Dieſe Verleumdungen ſind ſeinerzeit von den zuſtändigen Stellen gebührend gekennzeichnet worden und auch im Reichstag iſt auf eine kleine Anfrage hin eine aufklärende Zurückweiſung durch das Reichsarbeitsminiſterium erfolgt. Wie leichtfertig die gekenn⸗ zeichneten Beſchuldigungen erhoben ſind, ergibt ſich aus einer aus⸗ führlichen Zuſammenſtellung in der letzten Nummer des Reichsver⸗ ſorgungsblattes, in der über die bisherige Verwendung der Luden⸗ dorff⸗Spende für den größeren Teil Deutſchlands Rechnung gelegt iſt. Dargus ergibt ſich, daß bisher in über 34000 Fällen mehr als 16 Millionen Mark in Geſtalt von Unterſtützungen und Darlehen für Kriegsbeſchädigte verteilt worden ſind. Die Zuſammenſtellung ent⸗ behrt allerdings der Vollſtändigkeit, weil eine Reihe von Hauptfür⸗ ſorgeſtellen der Kriegsbeſchädigtenfürſorge, in deren Händen die Ver⸗ waltung der Ludendorff⸗Spende ruht, mit ihren Berichten noch aus⸗ ſteht. Schätzungsweiſe iſt anzunehmen, daß die obengenannten Zehlen ſich nach Eingang der ausſte henden Berichte stwa um die Hälfte erhöhen werden. »Was braucht man beim Grenzübertrift? Für den ee ae kehr zwiſchen Deutſchland und dem Auslande hat das Auser rtige Amt Ratſchläge aufgeſtellt und ſie nochmals kurz zuſammengefaßt. Bei der Einreiſe iſt für Deutſche der Paß nolwendig. Bringt m̃an Zahlungsmittel über 20 000„ und Metallseld mit, ſo braucht man eine Beſcheinigung der Grenzzollſtelle, für nicht einfuhrfrei⸗ Waren Einfuhrbewilligungen, für Gegenſtände von größerem Wert, be⸗ ſonders Schmuck, eine Beſcheinigung der Grenzzollſtehe Bei der Ausreiſe genügt eine finanzamtliche Unbedenklichkeitsbeſcheinigung, wenn der Reiſende in Deutſchland ſeinen Wohrſitz oder dauernden Aufenthalt hat. Die übrizen Veſcheinigungen ſind dieſelben. Dazu kommt die Ausfuhrbewilngung. Für Jahlu smütel üher 20 00.4 und Metallseld iſt eine Beſcheinigung der Megangeeene oder 2 . —— 2——— 8 ——— eeee e ——— ————— bon dem jhnen hohe Werte in die 4. Seite. Nr. 482 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. Okiober 1922 die Genehmigung eines deutſchen Ffinanzamts notwendig, für Gegenſtände von größerem Wert, die bei der Einreiſe mitgeführt mworden waren, eine Beſcheinigung der Grenzeingangszollſtelle. hhHeſuch der Gräber von Angehörigen. Nach Mitteilung des franzöſiſchen Konſulats in Karlsruhe an die badiſche Regierung wird aus Anlaß des Allerheiligen⸗ und Allerſeelenfeſtes deutſchen Stagtsangehörigen die Einreiſe nach Elſaß⸗Lothringen zum Beſuch der Gräder von Angehörigen geſtattet. Sie haben zu dieſem Zweck ihren deutſchen Paß und eine Beſcheinigung des Bür⸗ germeiſteramts des franzöſiſchen Zielortes, wonach ſich auf dem Friedhof der betreffenden Gemeinde das Grab eines Angehörigen be⸗ findet, dem franzöſiſchen Kontrollbüro in Kehl unmittelbar vor⸗ zulegen und eine Gebühr von 5 Franken zu entrichten. Der Auf⸗ enthalt wird nur für eine Höchſtdauer von 48 Stunden geſtattet. Vereinsnachrichten M. Der„Evangeliſche Männer⸗ und 1 sverein Neckarau“ neranſtaltete am Samstag und Sonntag im„Luiſenhof“ zwei vater⸗ ländiſche Theaterabende, welche von den Vereinsangehörigen und ſonſtigen Gemeindemitgliedern ſehr zahlreich beſucht waren. Zur Aufführung gelangte Ernſt von Wildenbruchs vieraktiges Drama „Der Mennonkt“, das bereits im Jahre 1881 am 29. November im Schauſpielhauſe zu Frankfurt am Main ſeine erſte Aufführung erlebt hat, Das Aufführungsrecht wurde für die Zwecke der evan⸗ gellſch chriſtlichen Jugendpflege beſonders freigegeben. In ein⸗ leitenden Worten. führte Stadtpfarrer Jundt die Beſucher in den Stoff des Stückes und die ernſte ſchwere Zeit, ähnlich der heutigen, ein und ſchilderte die damalige r Deutſchlands durch den Gewalthaber Napoleon. Es iſt nicht möglich, die Einzelleiſtun⸗ gen der etwa 20 Mitwirkenden unter Namensnennung zu würdigen, wie dies die Darſteller verdient hätten; wir müſſen uns darauf heſchränken, zu ſagen, daß ihre Kunſt weit über das Maß einer Dilettantenbühne hinausging. Die große Hingabe und das Hinein⸗ leben in den Geiſt der Dichtung waren hervorragend. Neben den farhenprächtigen Koſtümen waren bewundernswert die herrlichen Pühnenproſpekte, zum größten Teil von den Mitgliedern ſelbſt angefertigt, die elektriſchen Lichteffekte und ſonſtigen techniſchen Bühneneinrichtungen. In den Vogelſtimmen war ein herzerfreuen⸗ des Vogelkonzert geboten: man glaubte ſich in einen Maimorgen im Hochwald verſeßt. Dem Coangeliſchen Männer, und Jünglings⸗ verein darf man für das Gebotene, das er nur mit großen Opfern an Zeit und Geld aufzubringen im Stande war, herzlich dankbar ſein, umſomehr, als es heutzutage bei den hohen Theater⸗ und Fahrpreiſen den Bewohnern auf dem Lande und den Außenſtadt⸗ teilen nicht mehr möglich iſt, die Vorſtellungen der Berufstheater zu beſuchen. Die Volksbühne bietet dafür einen dankbar zu be⸗ grüßenden Erſatz. veranſtaltungen Theaternachricht. In der Aufführung des„Barbier von Sepilla“ am kommenden Samstag ſingt Irene Eden(Roſina) als Einlage im 2. Akt eine Arie mit Violinſolo aus„II re pastore“ von Mozart.— Im Neuen Theater gelangt als nächſte Operetten⸗ —„Bruder Straubinger“ von Edmund Eysler nach mehrjähriger Pauſe zur Aufführung. der Lichtbildervortrag„Der Evereſt⸗Expedition“ findet heute ſtatt. Bereinskonzert des Männ„Apollo“ Mann⸗ heim. Der Männergeſangverein„Apollo“ veranſtaltete am Samstag, 14. Oktober ds. Is. im Kaſmofaale anläßlich ſeines 1. Stiftungsfeſtes, unter der Lei ſeines Dirigenten Jletſch ein Vereinskonzert, das ſehr beſucht war und einen würdigen Ver⸗ lauf nahm. Der Aufbau der Vortragsfolge zeigte von gutem Kunſt⸗ geſchmack. Die ſechs im Volkstone e Chöre wurden alle leichwertig, in künſtl. Weiſe zum Vortrag gebracht. thmug, 1s 2980 und Dynamik gut hergusgearbeitet. Nur müſſen die Tenöre ſich größerer Weichheit befleißigen. Als Soliſten wirkten mit: F. Klein, Celliſt, Neor Haas, Tenor(Vereinsmitgſied), Gabriele Krieger, Klavter. uſtelle des Männerquartetts, das wegen Erkran zweiten Tenors abſagen mußte, trat ein Ge⸗ ſangsvortrag des Vereinsdirigenten Zietſch. Der große Belfall, der allen Darbietungen zutell wurde, wird dem rührigen Leiter ſicherlich ein Anſporn zu weiteren Taten ſein. Seh. 4verein Frauenbildung—Frauenſtudium. Mit juriſtiſchen Themen befaßte ſich ein vom Verein Frauenbildung—Frauenſtudium in den Räumen der Sozialen Frauenſchule veranſtalteter Vortrags ⸗ 2 4 Vergangene Woche behandelte Frl. Dr. Bernays in der hr eigenen klaren und ſympathiſchen Weiſe den Entwurf eines neuen Jugendgerichtsgeſetzes, am 26. Okt. wird Frau Dr. Baum⸗ Karlsruhe über das„Wohlfahrtsgeſetz jprechen und geſtern abend 750 Herr Oberamtsrichter Dr. Kley einen Vortrag über„Schöf⸗ en- und Geſchworenendienſt“. Es iſt ein erfreuliches Zeichen, daß unſere Frauen nicht unvorbereitet an neue Aufgaben herantreten wollen, ſondern daß ſie verſuchen, ſich eine Grundlage zu ſchaffen zur rechten Ausübung einer ihnen erſt jetzt gewordenen Pflicht. Es war für viele völlig neu, was Dr. Kley zu ſagen wußte von dem Aufhau umſerer Strafgerichte, vom Schöffengericht, Strafkammer, Schwurgericht, von ihren Aufgaben im allgemeinen und der Mitwirkung der Laienrichter im beſonderen. Man glaubt, daß der Frau als Schöffin oder Geſchworent ihre Mütterlichkeit hel⸗ ſen wird, den rechten Weg in der Beurteilung von Straftaten und bei der Verhängung der Strafe finden läßt. Denn auf den Geiſt, aus dem heraus geſtraft wird, kommt es an.— Dem Vortragenden reicher Beifall zuteil. Die Frauen planen, wenn erſt einmal Schöffinnen und Geſchworenen gewühlt ſind, dieſe zuſammenzu⸗ rufen, um ſie in Kurſen noch eingehender in dieſe Aufgabe einzu⸗ — Wo bleiben da die Münner? Hat man ſe gehört, daß ſie ſi die Tätigkeit als Laienrichter vorbereiten? Und wer Ge⸗ kegenheit hat zu beobachten, der weiß, daß die Unterweiſung der Schöffen der Auffaſſung von ihrer Aufgabe und ihrer Durchführung nur dienlich ſein könnte. Vielleicht kommt nun durch das Vorgehen der Frauen ein neuer Zug hinein und Schöffen und Schöffinnen finden ſich zuſammen in Vörträgen, die ſie unterweiſen. pp · Aus dem Lande 18. Okt. Das Bad⸗Heidelberg.⸗G. muß wegen Badehaus⸗Profekt fallen läne für ein kleineres sch. Heidelber der zu hohen Koſten vorläufig da⸗ laſſen. Die Geſellſchaft hat jedoch bereits Badehaus anfertigen laſſen. Dieſes Proſekt ſoll als Proviſorlum ſofort in Angriff genommen werden. Man rechnet damit, daß bis ſun Frühſahr das kleinere Badehaus fertiggeſtellt ſſt. Die Vorberei⸗ ungen für das Legen der Leitungen von Ir Liſelottequelle nach dem Platz des Badehauſes ſind bereits getroffen. Auch der Abſatz des Heidelberger Badewaſſers iſt durch verſchledene größere Vezirks⸗ vertretungen— die direkt von der Badegeſellſchaft das Waſſer in Flaſchen erhalten— ſchon bedeutend efegert worden. (Karlsruhe, 16. Okt. In den leßzten Tagen ſind hier mehrere ſchwexe Einbrüchdiebſtähle verübt worden, bei denen den Dieben Millionenwerte in die Hände fielen. Allem Anſchein nach iſt es ein⸗ organiſterte Einbrecherbande, die dieſe Diebſtähle unternommen hat. Einer der Einbruchdiebſtähle⸗ wurde im Hauſe Kriegsſtraße 85 verübt, wo Gegenſtände im Wert von insgeſamt 800 000 Mk. entwendet worden ſind. Obwohl die Hausbewohner anweſend waren, konnten die Diebe ihr Handwerk ungeſtört aus⸗ führen. Vor allem hatten ſie es auf das Silbergeſchirr ände fielen. Die Gauner hatten Handſchuhe an, da keine Fingerabdrücke feſtgeſtellt werden konnten. Ein weiterer Einbruchdiebſtahl wurde in einer Villa auf dem Haydenplatz ausgeführt. Dort waren die Bewohner des 3. Stock⸗ werks verreiſt. Schmuckſachen im Wert von 3 bis 4 Millionen Mark darunter Perlen, Brillanten und Goldgegenſtände, wurden geſtoh⸗ len. Bewohner des unteren Stockwerks hatten, durch Geräuſche aufmerkſam gemacht, die Polizei in Kenntnis geſetzt. Als dieſe aber kam, entdeckte ſie nichts verdächtiges. Gegen die beiden Polizeibegmten iſt nun ein Diſziplinarverfahren eingeleitet worden, um feſtzuſtellen, ob ſie bei der Durchſuchung des Hauſes nicht pflicht⸗ gemäß gehandelt haben. Ein drittex Einbruchdiebſtahl wurde in einem Hauſe der Stefanienſtraße ausgeführt, wo die Bewohner ſeit mehreren Mochen verreiſt ſind. Auch dort wurden ſehr wertvolle Gegenſt geſtohlen. Dieſe drei Diebſtähle ſind innerhalb weni⸗ ger Nächte ausgeführt worden. 5 Himalaya und die Mount (AKarlstuhe, 18. Okt. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer hält am Dienstag, den 21. Oktober im Sitzungsſaal des Landtags eine außerordentliche Vollverſammlung ab, die ſich u. a. mit Sparſamkeitsmaßnahmen, mit der Beſchaffung des Geldbedarfs für die Landwirtſchaftskammer, mit der Erweiterung des Verſuchs⸗ und Lehrguts Blankenhornsberg und mit der Neuorganiſation der Land⸗ wirtſchaftspflege in Baden befaſſen wird. Außerdem ſoll die Ge⸗ treideumlage beſprochen werden. Nus der Pfalz Ludwigshafen, 19. Okt. Die Pachtpreiſe für das Jahr 1922 aus laufenden Pachtverträgen wurden von der Ortsgruppe Ludwigs⸗ hafen des Pfälzer Bauernbundes feſtgeſetzt. Die Verpächter verlang⸗ ten anfänglich eine Pacht nach dem Naturalwert von 3 Ztr. Roggen. Die Püchter boten dagegen—3000, verſtanden ſich aber dann nach längeren Verhanblungen zu dem Naturalwert von 2 Ztr. Rog⸗ gen pro Morgen. Bei minderwertigem Feld ſoll ein entſprechend niedriger Preis gelten, deſſen Feſtſetzung der freien Vereinbarung zwiſchen Verpächter und Pächter überlaſſen bleibt. Die Verpächter gingen dann zurück auf 2,30 Itr, Roggen pro Morgen. Eine defini⸗ kive Einigung kam jedoch nicht zuſtande. Als Roggenpreis ſoll der Durchſchnittspreis aus dem Börſenpreis an den drei letten Börſen⸗ tagen vor 1 e an der Mannheimer Produktenbörſe gelten, r. Canden, 15. Okt. Gegen eine ſtarke Minderheit hat eine öffentliche Gaſtwirteverſammlung den Schiedsſpruch des Schlich⸗ tungsausſchuſſes angenommen, der die Ablöſung des Trinkgeldes bezweckt. Der Schlichtungsausſchuß war ferner von den Arbeitern der Elektro⸗Kleininduſtrie angerufen worden. Es kam nach aus⸗ führlicher Ausſprache über die Regelung der Lohnverhältniſſe zu einer Einigung zwiſchen den Parteien.— Dem Aſſiſtenzarzt Dr. Grimm des ſtädtiſchen Krankenhauſes wurde, während er Kranken⸗ beſuche machte, im Aerztezimmer aus dem Ueberzieher die Brief⸗ taſche mit 2300„ und Ausweispapiere geſtohlen. Als der Dieb wurde der ehemalige Buchdrucker Jakob Varry verhaftet, bei dem die zwei Tauſendmarkſcheine noch vorgefunden wurden. Die Brief⸗ taſche ſelbſt war fort.— Das Geborenwerden und das Sterben wird wie alles teuer. Der pfälziſche Hebammenverein läßt ſich jetzt 25004 für die Geburt bezahlen. In Kaiſerslautern koſtet die Beerdigung 12—16 000 /, in Ludwigshafen ſolſen 5400—15 600 beſchloſſen werden; in Frankenthal ſind die Friedhofgebühren(ohne Sarg) je nach Klaſſe auf 2185—6000„ erhöht worden. Da kann einem die Luſt zum Sterben pergehen. 7: Iweibrücken, 12. Okt. Einen Generalſturm auf Zwei⸗ brücken ſeitens vielen hunderten von ſaarländiſchen Fran⸗ kenempfängern gab es wiederum am geſtrigen Tag des„klei⸗ nen Grenzperkehrs“. Im Laufſchritt eilten in der Morgen⸗ frühe ganze Kolonnen von Frauen mit Ruckſäcken, Taſchen, Schließ⸗ körben uſw. dom Bahnhof in die Stadt, um als erſte die Verkaufs⸗ läden zu erreichen. Hier ermöglichte der Hochſtand des Franken große Einkäufe, hauptſächlich in ffleiſch und ſonſtigen Lebensmitteln. Gleichzeſtig trafen zu Fuß oder Rad weitere Gruppen von Saarlän⸗ dern auf den Landſtraßen ein. Eine Kontrolle der heimwärts Wan⸗ dernden iſt nuk ſehr lückenhaft möglich, weil es an Perſonal fehlt und auch bereits Schleichwege in Benuhung ſind. Die notleibende einheimiſche Bepölkerung, die kürzlich durch„Ausſprachen“ von Re⸗ gierungsvertretern getröſtet wurde, hört und ſieht von Abhilfsmaß⸗ nahmen nichts.*. Gerichtszeitung Mannheimer Schwurgericht Die geſtrigen Verhandlungen gingen unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Dr. Benckſſer vor ſich. Zunächſt kam zum Aufruf die Anklage gegen den 24 Jahre alten Porzellanmaler Georg Stefan aus Käferkal wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Der hat in der Nacht von Faſtnachtbienstag auf Aſchermitt⸗ woch(28. auf 29. Februar] dieſes Jahres auf dem Kaiſerring vor dem Hauſe N 7, 13 den Ingenieur Jakob Klein durch einen Meſſer⸗ ſtich in die rechte Bruſtſeite derart perletzt, daß Klein am folgenden Tage ſtarb. Obwohl der Angeklagte ſoſort nach der Tat die Flucht ergriff, konnte der Sachverhalt vollſtändig aufgeklärt werden. Der Afſigeklagte war mit ſeinen Brüdern im„Schwarzen Lamm“ geweſen und hatte ſo viel getrunken, daß er, als man 14 die Straße kam, ſchwankte, Zwiſchen Vaſſerturm und Tatterſall gröhlte er, weshalb er von dem auf der anderen Seite der Straße gehenden Ingenieur Klein und dem Inſpektor Fritz Burgmann zur Rußhe verwieſen wurde. Die Antwort war, ſie ſolſten rüberkommen. Die Veiden gingen dann auch auf Stefan zu und mögen ihn gegen das Geländer des Vorgartens geſtoßen haben. Im nüchſten Moment 75 Klein, ein großer ſchwerer Mann, einen Stich in der Bru ſt und während Burgmann dem eiligſt ſich danonmachenden Tüäter folgte, bat der Verletzte die Frau Burgmanns, ihn zu ſtützen. Der Stich hatte die innere Schlagader geöffnet und führte durch Verblutung zum Tode. Nach dem Gutachten des Pſychiater⸗ Dr. Mayer von der Univerſität Heidelberg iſt der Angeklagte erblich belaſtet. Sein Vater war Trinler und in der Familie ſeiner Mutter kamen pfychiſche Entartungen vor. Er kam wegen Dieb⸗ ſtahls früh in Zwangserziehung und wird als arbeitſcheuer Burſche geſchildert. Seit zwei Sahren kann er regelmößige Arheit nicht mehr nachweiſen. Offenbar hatte er irgendweſche dunkle Erwerbs⸗ quellen. Der getötete Ingenjeur Klein genoß ein gutes Anſehen. Er war Inhaber eines ſelßſtändigen techniſchen Büros. Unter Ju⸗ billigung mildernder Umſtünde wurde der Angeklagte, den.⸗A. Dr. Hartmann verteidigt hatte, zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Jahren, abzüglich 8 Monate der Unterſuchungshaft, verurteilt, * Karlsruhe, 13. Okt. Heute vormittag verhandelte da⸗ Se e gegen die 20 Jahre alte ledige Zofe Sofie Ganter aus Biſſingen, welche der Kindstötung angeklagt war. Sie war beſchuldigt, den Erſtickungstod ihres in der Nacht des I. April in Baden⸗Baden geborenen Kindes verurſacht zu haben. Die Geſchworenen verneinten die Schuldfragen, worauf die Ange⸗ klagte freigeſprochen wurde. Freiburg, 18. Okt. geg Totſchlags hatten ſich der ledige 2Tjährige Fuhrmann Wilhelm Carle aus Pforzheim und bder 30lährige ledige Fuhrmann Ferdinand Bootz aus Giersbach vor den Geſchworenen zu verantworten, Die beiden hatten mit dem 49⸗ jährigen Sägereiarbeiter Johann Gundersweiler in Hölzle⸗ bruck bek Neuſtadt i. Schw. am Neujahrstag d. J. in verſchiedenen Wirtſchaften herumgetrunken und mit Grundersweiler Streit be⸗ kommen, in deſſen Verlauf Grundersweiler niedergeſchlagen und ſo ſchwer durch die wuchtigen Stockſchläge verletzt wurde, daß er ſtarb, Das Schwurgericht verurteilte Carle zu 4 Jahren, Vootz zu 27 Jahren Gefängnis. Bad Dürkheim, 12. Okt. Der Kaufmann Georg Honacker von Weiſenheim g. S. war des Wuchers und Kettenhandels mit Zucker angeklagt. Im Juli kaufte Honacker 100 Zentner Zucker zum Preiſe voch 1500 M. den Zentner und bot ihn einige Zeit darauf einem Dürkheimer Geſchäftsmann zu 4600 M. je Zentner zum Verkaufe an. Honacker hatte keine Großhandelserlaubnis. Durch Strafbefehl mit einer Geldſtrafe von 20 000 M. und Einziehung des Erlöſes des beſchlagnahmten Zuckers bedacht, erhob er hiergegen Einſpruch. Vor dem Schöffengericht geißelte der Amtsanwalt ſcharf das Gebaren dieſer Sorte von Leuten uno beantragte gegen Honacker eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten, 120 000 M. Geldſtrafe und Einziehung des Erlöſes der beſchlagnahmten 100 Zentner Zucker. Das Gericht verurteilte Honacker zu einer Geldſtrafe von 100 000., Einziehung des Erlöſes der beſchlagnahmten 100 Ztr. Zucker und Veröffentlichung des Urteils. r. Landau, 17. Okt. Der frühere Gemeindeſchreiber Beller von Göcklingen verwendete 4661., die er von Pürgern für Kar⸗ toffeln, die die Gemeinde beſchaffte, erhalten hat, für ſich, weil ihm die Auszahlung der zu ſeinem Gehalt vorent⸗ halten war, Dieſe Art der Selhbſthilfe iſt ihm ſchlecht bekommen, denn das Schöffengericht verurteilte ihn zu 3 Monaten Gefüngnis mit Bewührungsfriſt.— Das Einſchlagen von und das Ausrauben der Auslagen geſchah in der letzten Zeſt öfter. Der neueſte Fall betraf das Herrenmaßgeſchäft von Heinrich Schäfer am Hauptbahnhof und verurſachte einen Schaden von 70—80 000 Mark. Der Täter, ein ſtellenloſer Kellner namens Heinrich Mittelkauf aus Gaugrehweiler, baß ſich freiwillig dem Gericht geſtellt. Er ſuchte anſcheinend bloß eil Unterkommen. ufenſterſchelben Sportliche Kundſchau Pferderennen Köln.. Landgraf⸗Rennen. 82 000 M. 1400 Meter. 1. Plils Renata(Reinicke), 2. Wellenſchaum, 3. Gedinge. Ferner: Chig lotte II, Sambur, Leopardos, Felmy, Leonie. 5810; 19, 1. 78:810.— Lorbas⸗Jagdrennen 82000 M. 3700 Meter 1. Steinecks Trignon(Wurſt), 2. Rari, 3. Anitra. Ferner; Flore, Maunta, Caeſar, Neutral, Braſh, Firſt Roſe, Finland, 100 Reißaus. 92:10; 23, 16, 37:10.— Marmor⸗Rennen. 824 Mark. 2400 Meter. 1. Geſtüt Mydlinghovens Sternbild (Reiß), 2. Ornament, 3. Peter. Ferner: Sultana, Turban, Trauek weihe, Chriſtoph. 41:10: 13, 14, 13:10.— Rubin⸗Hürden? rennen. 82000 M. 2800 Meter. 1. Hemſoths Achill(Acker, mann), 2. Holm, 3. Magyare. Ferner: Anjutka, Anika, Lilie, Chatelaine III, Don⸗r, Molch. 15:10, 12, 12, 18:10.— Cſar das⸗ Rennen. 82000 in. 1200 Meter. 1. Graf Alvensleben⸗ſ⸗ lebens Mar ausquino(Reinicke), 2. Anitra II, 3. Orakel. Ferner: Einerlei, Domherr, Prinz Üdi, Roſalinde, Machenſcha Phroſinella, Leitha, Alraune, Cleverneß. 120:10: 45, 43, 44.:10.— Orelia⸗Ausgleich. 82 000 M. 1000 Meter. 1. Dr. Linden⸗ bergs Felſenriede(Fabel), 2. Bluſh, 3. Beſt Girl. Ferneg Aiſcha, Numen, Erlkönig, Harfnerin, Minneſänger. 28:10; 12, 17 23:10.— Skarabae⸗Rennen. 82000 M. 1600 Meter. Mergenmeyers Mazeppa(Dinter), 2. Werwolf, 3. Parze. Ferner Pan, Wartenberg, Lucille, Tarock, Hung., Aurora, Mlarm, Segan⸗ tini, Hasdrubal II. Czermernye, Armin, Alm. 30:10; 14, 11 4 16:10. Luſtſahrt „Engliſche Sgelflüge. Der engliſche Flieger Reynham ſtellte, wie aus London 177 75 wird, geſtern auf dem Segelflug wettbewerb der„Daily Mail“ in Itford Hill einen neuen Rekol auf, indem er 1 Stunde 53 Minuten in der Luft blieb. Damit h er alle engliſchen und franzöſiſchen Rekorde geſchlagen, bleibt aber noch weit hinter dem deutſchen Rekord zurück. Schach SHachturnieg in Teplitz. Nachdem nun auch die letzten Partien erledigt ſind iſt das Ergebnis des Turniers folgendes: Die beiden erſten Preiſe gewinnen gemeinſchaftlich Reti und S piel⸗ mann mit 9 Zählern. Den dritten und pierten Preis teflen Grüm⸗ feld und Tartakower mit ſe 8½. Fünfter Preisträger iſt Rubinſtein mit 8, ſechſter Koſtitſch mit 607, ſiebenter Teichmann mit 6. Dam folgen Maroczu, Treybal 5½, Mieſes, Sämiſch, Tärraſch, Johner 45 Neues aus aller Weit — Die meidung ins Grab. Dem neuen Kronprinzenbuch, das dieſer Tage im Verlage E. S. Mittler u. Sohn, Berlin erſcheint entnehmen wir folgende Exinnerung an Deutſchland⸗ Heldenkampf⸗ Eine ſchwere Batterie meiner Diviſion war auf grundloſen Wegen unter unſäglichen Mühen herangebracht, um am Hang eine Höhe in Stellung zu gehen, von wo ſie durch ihr Feuer die umter der weit überlegenen franzöſtſchen Artillerie ſchwer Infau⸗ terie entlaſten konnte, ſoweit es die knapp bemeſſene Munition zuließ. Die von der feſten Hand ihres Batteriecheſs, eines allge mein beliebten Vorgeſetzten, vorgeführte Batterie war aber no nicht feuerbereit, als ein ſchwerer Eiſenhagel auf ſie niederpraſſelte. Ihrem Führer war die Not ſeiner Kameraden in der Feuerlini⸗ wichtiger und dringender erſchienen, als die möglich Vorführung der Batterie. Lage auf Lage wohl Einſchläge der aufmerkſamen franzöſiſchen Artillerie kurzer Zeit zwei Geſchütze völlig, ein Teil der Ve ſchaft lag blutend am VBoden. Die Nutzloſigkeit al deten Mühe einſehend, verbot der Diviſionskommandeur daher die Fortſetzung des ausſichtsloſen Artilleriekampfes und befahl, daß die Bedienungsmannſchaft die Geſchütze vorübergehend verlaſſen und die Bafterſe fpäter die Stellung wechſeln ſolle. Es bedurfte eines energiſchen Befehls an den nur widerſtrebend gehorchenden lapfere Bakteérieführer, um zunächſt wenigſtens das erſtere zu erreichen und das Herausziehen der Geſchütze dem Dunkel der Nacht vorgzu behalten. Doch vergebliche Mühe. Im Morgengrauen des fol genden Tages fiel der Batterſechef im Augenblick, als er ſelbſt m Hand anlegte, ſeine ſchwerbeſchädigten Geſchütze zu Aber leidende leider 1* bergen. Ab der Wille des gefallenen Führers blieb in ſeinen Leuten lebendig in der folgenden Nacht brachte ſein getreuer Wachtmeiſter den Ne der Batterie unter erträglichen Verluſten in Sſcherheit. Wir be⸗ gruben den tapferen Batteriechef an einem ſtrahlenden Wintertage guf dem kleinen, ſchmuckloſen Dorffriedhof. Ein ruhiger Tag an der Front. Wer ſich freimachen konnte, war zur Stelle, um dieſem bis zum Tode getreun Manne die letzte Ehre zu exweiſen. Na⸗ einer ergreifenden Anſprache des Divfſtionspfarrers trat einer nach bem andern heran, um dem lieben Kameraden eine Handvoll Erde in das Grab zu werſen. Als letzter der Wachtmeifter.— Ein kurze⸗ Zuſammenſchlagen der Sporen.— Seine innere Erregung mühſam beherrſchend und mit traänengeſtickter Stimme, aber doch wie elwas Selbſtverſtändliches, hisher Verſäumtes, klang ſeine ſtreng dient⸗ liche Meldung laut und vernehmlich über ſeines alten Hauptmanns offenes Soldatengrab:„Ich wollte Herrn Hauptmann auch ut melden, wir haben die Geſchütze doch zurückgebracht! Da ging eine Bewegung durch die Verfammlung, ein einziges Auſſchluchzen all bieſer harten Mönner, die, bis ins Herz ergriffen, das offene Grab umſtanden. Nur ſtockend und mit Trünen in de gen vermochte der alte Diviſionspfarrer das Schlußgebet zu ſprechen. —, Jufolge Jahnziehens verblutet. In der enaliſchen Stadt Newcaſtle hat ſich ein kragiſcher Fall ereignet. Ein Einwohner der Stadt. namens Rowley ließ ſich einen Zahn ziehen. Als der Za entfernt war, ſetzte ein ſtarkes Bluten ein, das trotz aller mühungen nicht zu ſtillen war. Der Patjent wurde in mehreten Krankenhäuſern und auch von eſinzelnen Aerzten in Behandlung genommen, aber alle ſonſt wirkſamen Mittel der Mutſtilung halfen diesmal nichts. Das Bluten hielt zehn Tage lang an, bis der 1 infolge Herzſchwäche eintrat. Der Dentiſt, der den Zahn gezogen hatte, wurde zunüchſt in Haft genommen, aber kurz darauf wieder freigelaſſen, da ſeine Schuldloſigteit erwieſen war. 5 — Eine verſchüttete Pyramide iſt, wie die„Umſchau“ mitzell in dem Hügel San Cuicuiſco in der Nähe von Mexiko Citg em⸗ deckt worden. Die Pyramide war viele Jahrhunderte lang u pulkaniſcher Aſche vergrahen. Die Freilegung des hiſtariſchen Bau werks hat ein Meiſterwerk alter Baukunſt zu Tage gefördert. 1 Pyramide iſt aus vulkaniſchen Felſen erbaut und erhebt ſich in ole K zu einer Höhe von 35 Meter, während ihre Baſis 130 Meter im Durchmeſſer umfaßt. — Der See von Galiſea und die Waſſerkraftnutzung. Die moderne Technik macht auch vor den altbibliſchen Stätten be⸗ Morgenlandes nicht Halt. So wird, wie wir einer Mitteilung de Zeitſchrift„Waſſerkraft“(Richard Pflaum Verlag.⸗G. in München, entnehmen, die Aufſtauung des Sees von Galilea, in dem Petrus mit ſeinen Jüngern die Netze auswarf, geplant. Die Konzeſſion wurde bereits erteilt, das Krafthaus ſoll am Mb u ſtehen kommen. Wie aus einer Anfrage an die engliſche Regierung 5 entnehmen iſt, wird durch die Ausflihrung dieſes Proſektes das Ein⸗ dringen amerikaniſchen Kapitals in Paläſting befürchtet. ———— Maſſerſtanösbesbachtungen im Monat Wetober Rfein Pegel ſg 15. 1— 1810[ Necfar⸗Negef J 15 18 7◻¹ 1 Schuſterinſele) 705 1rſ a7 6501.6% Nannhbeim.25f4.1705 92f 87 65 31 Re.4½%%%½ 2, Seilbronn.500 98.95.90ö, Magan.01 760483½7% 99157 e Mannbeim 14 i 2..8227 .%.55) Windſtill, Regen.. 20. mannheimer wetterbericht v. 19. Okt. morgens 7 Uhe Barometer: 154,1 wwun. Thermometer: 60 C. Niedrigſte Tembelg ſer nachts: 5,30 C. Höchſte Temperatur geſtern: 10,0 C. Niederſchlag: 0,0 N0 auf den qm. Nordoſt 4, bedeckt. 3 fat 16, eter. ner: 00 ild uer⸗ en! cer⸗ Ex⸗ el. A rrreee. * — A * 8 Sbl Der vierte internationale Freihandels- Kongreß in Franhfurt a. M. Von Hermann Butzke. Der in allen Handelskreisen Wohlbekannte Verfas- ser, der ehrenamtliche Geschäftsführer des ktions- e zur Beseitigung der Auflenlandelsstellen“ ist mit Prof. Gothein(Heidelberg) zusammen der er- kolgreichste Vorkämpfer der deutschen Freihandels- bewegung. Als auf Anregung der amerikanischen Freihandelsliga 1920 in London eine Not- Konferenz stattfand, war Hermann Butzke der einzige deutsche Vertreter, der vom englischen Cobden Club zur Teil- nahme eingeladen war. Es erregte den Unwillen der Belgier und einiger Franzosen, daß Hermann Butzke an erster Stelle àuf die Rednerliste gesetzt war. Der Eindruck der Butzkeschen Rede in London— übrigens in glänzendem Englisch gehalten— hat viel dazu bei- getragen, in den führenden ausländischen Handels- Ereisen eine für Deutschland einigermaßen erträgliche Auffassung zu schaffen. Der nun vom 23.—25. Oktober in Frankfurt a/M. tagende internationale Freihandels- Kongreß wird von ganz hervorragender Bedeutung für die Gestaltung der internationalen Handelsatmo- sphäre sein. Erfreulicherweise verspricht auch die Beteillgung der ausländischen Presse eine recht rege zu werden. Möge er reiche Früchte tragen und auch von deutscher Seite aus die verdiente Beachtung und Unterstützung finden. Die Schriftleitung. Vom 23.—25. Oktober 1922 tagt in Frankfurt ATM. ein internationaler Freihandels-Kongreſ, der der Nachfolger der 1 Kongresse von 1908 in London, 1910 in Antwerpen und 1921 in Amsterdam ist. Der dritte Kongreß in Amsterdam sollte Ursprünglich im Jahre 1914 abgehalten werden, wurde aber durch den Krieg vereitelt. Es fand dann eine Not-Konferenz auf Anregung der amerikanischen Freihandels-Liga 1920 in London statt, die, wie so kurze Zeit nach dem Kriege ver- Ständlich ist, zu lebhaften Protesten belgischer Freihändler führte. Diese unversöhnliche Haltung der Belgier war auch mm vergangenen Jahre in Amsterdam noch vorhanden, denih * die belgische und französische Freihandelsliga lehnten es ab, nach Amsterdam zu kommen und mit Deutschen an einem Tische zu sitzen, solange nicht die Schuld am Kriege von den Deutschen ohne Vorbehalt auf sich genommen wurde. Die Zelten haben inzwischen Wasser in diesen Wein nationaler Leidenschaften geträufelt, und belgische und französische Freihändler werden am 28. Oktober in Frankfurt /M. er- cheinen, um im Rahmen des Kongresses teilzunehmen an dem Versuch, der leidenden Welt den Weg zu zeigw, auf dem sie aus dem Elend herauskommen kann. Im Gegensatz zu dem internationalen Kongreß in Amster- dam wird der Frankfurter Kongreſ ein wahrhaft internatio- nales Gepräge zeigen. Sämtliche Länder der Welt, in denen Freihandelsorganisationen bestehen, haben bereits Vertreter ngemeldet. Außer den englischen Freihandelsvereinen wer⸗ den die, Vereinigten Staaten von Nordamerika, Holland, Itallen, ſiie Schweiz und auch Belgien und Frankreich ver- breten sein. Zum ersten Mal in der Geschichte internationalen Freihandels werden auch Polen am Kongreß teilnehmen. Bisher sind folgende Redner angemeldet, deren Vorträge ein Licht auf den Umfang des Kongrebpprogramms werfen: Lord Beauchamp:„Antidumping-Maßnahmen und ihr Erfolg“, * * N W berg, ſeorg Gothein:„Valuta und Freihandel“, Sir Hugh Bell: Alnternationaler Handel“, Dr. Jacobsen:„Die deutsche Außen- handelskontrolle“, Prof. Dietzel:„Freihandel und Produk- llonsförderung“, F. W. Hirst:„Freihandel und die Kriegs- chulden an Amerika“, Lord Eversley:„Freihandel als Lebensbedingung der Wiederherstellung Europas“, Henri Lambert:„Der Freihandelsfrieden“. Auſerdein liegen béreits Nortmeldungen vor ohne festes Programm von den Herren aatssekretär a. D. Dr. B. Dernburg, Lord Sbeffield, Sir George Paish, J. A. Hobson, Keinath, Sir Charles Hobhouse. Fine stattliche Zahl guter Namen, die alle dafür bürgen, daß bein leeres Stroh gedroschen werden wird. Besonders die uglischen Teilnehmer sind mit Interesse zu hören, denn ihre ung im öffentlichen Leben Großbritanniens bürgt dafür, ihren Worten Bedeutung beizumessen ist. Die Kongrepleitung Uegt in den Händen des Vizepräsi- ten der Frankfurter Handelskammer, Herrn Dr. Kotzen- derg, eines der besten Männer der alten Stadt, unterstüzt von an,— Syndikus der Frankfurter Handelskammer, Srrn Prof, Dr. Trumpler. Die Vorbereitung des Kongresses Furde geleitet und hervorragend durchgefünhrt von Herrn Dr. Keck. e olitik der wirtschaftlichen Absperrung, der kom- derziellen Feindschaft, hat Schiffbruch erlitten und wenn 5 auch noch fast alle Länder versuchen, den drohenden dchdergang in der Produktion, die kommende und teilweise Ve en vorhandene Arbeitslosigkeit durch schutzzöllnerische N Men hmen zu bekämpfen und damit immer tiefer in das Non binabgleiten, so schen die Freihändler die Zeit ge- Aatcmen, in der sie mit ihrer Lehre der Welt zu helfen be⸗ C b. sind. Unter dem alten Motto des englischen Cobden 795 adem Mutterverein der freihändlerischen Organisatio- 2 Werden sie tagen und der Welt den Weg zum Wieder- üntetieg zeigen;„Freihandel, Frieden und der gute Wille ater den Nationen“. Glück auf zur Frankfurter Tagung! dah 8 den 1 41 Ptlzische Hypothekenbank in Ludwigshafen. Infolge urchmeldung vom Wolffschen Telegraphenbüro ist der Kurs vom 17. mi 180 e. 7. mit 100 angegeben. Es mußb richtiggestellt Vebchamische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt à. M. In beseeinstünmung mit den übrigen Gesellschaftem der I. G. Cesell l, wrie die„Erkft. Zig, meldet, nunmehr auch diese NMark schaft die ee e auf insgesamt 236 Mill. aktien Die à. o..-., in der 28 Akffonäre mit 8000 Vorzugs- anwes und 39 218 Stammaktien mit insgesamt 119 218 Stimmen nenen end Waren, genehmigte die Ausgabe von 110 Mill. 192 Stammaktien mit Gewinnberechtigung ab 1. Januar Stadie 4e zu 150% an eine Gruppe unter Führung der Darm- 255 1 und Natignalbank in Frankfurt à/M. gehen und mit wird 8 Aufgeld einbezahlt werden. Die Bankengruppe 5 neuen Aktien:1 zum gleichen Kurse den Akfio- anbieten. Die neuen 8 Mifl.% Vorzugsaktien gehen dung 9— 1. G. gehörenden Geselischaften. In der Begrün- dię A betont, daß eine Anpassung der Kapitalshöhe an Werden Feunertung selbstyerständlich nicht vorgenommen Eine Vervierzehnfachung des Kapitals, wie Aren 77 8 an die Mannheimer General-Anzeiger(mintag-ausgeee er General Entwertung der Reichsmark keineswegs. Die beträchtlich gestiegenen Unkosten, der notwendige Ausbau der Werke Usw. erforderten aber die Vermehrung des Kapitals. Dabei könne der Ausbau nicht ganz in dem erforderlichen Mahe vorgenommen werden; ebenso müsse man den Wohnungsbau zurückstellen, da man sich zunächst auf die direkt produk- tiven Bauten beschränken müsse. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr seien, soweit die unklaren Wirtschaft- lichen Verhaltuisse eine Voraussage zuließen, günstig. * Starke Steigerung der Groffhandelspreise iu der zwei- ten Oktoberwoche. Für die zweite Oktoberwoche(beginnend mit Samstag, den 7. Oktober, und endend mit Freitag, den 13. Oktober) betrug der Großhandelspreisindex der halb- amtlichen„Industrie- und Handels-Zeitung“ 503,96, d. h. die zugrundegelegten 44 Großhandelswaren erreichten das 504 fache ihres Preisstandes(Ende 1913), so daß damit die Inlandskaulkraft der Mark, am Grofhandelspreisniveau ge- messen, nur noch ½4 ihres Vorkriegswertes darstellto. Am Dollarmittelkurs in Berlin gemessen, wies die Reichsmark in der zweiten Oktoberwoche nur noch den 620. Teil ihres Außlenwertes der Vorkriegszeit auf; der Dollarmittelkurs in Berlin betrug im Wochedurchschnitt des.—13. Oktobers 2601,66 l, so daß sich gegenüber dem Durchschnittskurs der Vorwoche von 1963,75 für 1 Dollar eine Steigerung um 32,4% ergab. Dieser Devisensteigerung gegenüber erhöhte sich der Preisspiegel der Groſihandelswaren, am Index der „I. u..-.“ gemessen, um nur 20,3% seit der Vorwoche (418,62); damit ist die durchschnittliche Aufwärtsbewegung der Großhandelspreise nur zum Teil der in der Berichts- woche besonders starken Verteuerung der Devisen gefolgt. Zu dem immerhin recht erheblichen Emporschnellen der Großhandelspreise in der vergangenen Woche trug besonders die außergewöhnliche Steigerung der Getreidepreise bei. Keine Dollarkalkulation in der Damenkonfektion. Die- ser Tage ging eine Meldung durch die Presse, Wonach die Fahrikantenverbände in der Damenkonfektion einen Preis- vorbehalt eingeführt hätten derart, daß die Geldentwertung künftig durch eine allgemeine Kalkulation auf der Grundlage 1 Dollar 2000% berücksichtigt würde. Einer Mitteilung des„Konfektionär“ zufolge sbuck dlese Angaben nicht zu- treffend, vielmehr sind die Verhandlungen der Damen- konfektion mit der Abnehmerschaft noch iq vollsten Gange. Die genannte Pressemeldung eilt den katsächlichen Verhält⸗ nissen zum mindesten voraus, Von einer„Dollar-Kalku- lation“ kann gar keine Rede sein; es handelt sich lediglich darum einen Modus zu finden, um bei der Kalkulation den Geldwertschwankungen einigermaßen Rechnung zu tragen. Die hierüher mit der Abnehmerschaft eingeleiteten Verhand- lungen dürften noch einige Zeit in Anspruch nehmen. *Besitzwechsel bei Eschweil-Ratinger Metallwerke.-G. Die Eschweil-Ratinger Metallwerke.-G. in Ratingen, welche für ihr Ende Juni abgeschlossenes Geschäftsjahr 30% Divi- dende ausschüttet, sell wWie uns von zuverlässiger Stelle gemeldet wird, in den Besitz eines zum Konzern der Gute Hoffnungshütte gehörenden Werkes(man spricht von Stef- kens u. Nölle.G. in Essen) übergehen. Die Eschweil⸗ Ratinger Metallwerke.-G, stellt hauptsächlich Lokomativ- Siederohre und Kupferrohre her und soll über große Vorräte an Rohstoffen verfügen. 1 K1 Stoehr-Kammgarn, Infolge Falschmeldung vom Wollft- schon Telegraphenbüro ist Stoshr- Kammgarn im gesirigen Es muß richtiggestellt heißen: 11 400 am 17. und 10 100 am 18. Oktober. Börsenberfahte Mannheimer ftektenbörse Maunheim, 18. Okt. Die heutige Börse nahm wieder einen anregenden Verlauf. Von Banken wurden Rhein. Creditbank 20 265% und Südd. Disconto zu 370% gehandelt. Von chemi- schen Werten waren im Verkehr: Westeregeln zu 3650%; Verein Deutscher Oelfabriken zu 1640% und Anilin zu 3100%, lerner von Brauereien Sinner zu 1400%. In gröberen Be- trägen wurden Benz umgesetzt und zwar zu den Kursen von 900% und 910%, ebenso Fahr zu 1300%, Dampfkesselfabrik Rodberg zu 990%, Karlsruher Maschinenbau zu 1700%, Mann- heimer Gummi zu 1000, Neckarsulmer zu 1400%, Rhein-⸗ Elektra zu 650½%, Wayd& Freytag zu 1550% und Zellstoff- fabrik Waldhof zu 1550%. Ferner sind Dingler 800 G. ex. Bezugsrecht Waggonfabrixk Fuchs 700 bz., Haid& Neu 1200 G. und Unjonwerke 1000 G. 1025 B. Newisenmerk! Devisen stark beſestigt. Mannheim, 19. Okt.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Vork 3160(2900), Holland 128 750(113 500), London Italien 13 300(12325). Die Mark in New Vork über 3000. New Tork, 18. Okt. Bei Börsenschluß notierte die Mark 0,03½(0,0855) cents, Wwas einem Kurs von 3076,92(28%½4). entspricht. New Tork, 19. Oktbr,(W3) Deulsen. . Spanion 15.35 18 40 Frankreloh.62 7 Sohwels 19.4/18 44 mall 2 427 Belglen.30 580 kagians.45.4 beutsohlend.83 653 Waren zind Markte Vom Chemikallen-Markt m. Mannheim, 18. Okt. Bei Zurückhaltung der Verkaufer und regerer Nachfrage liegt der Chemikalienmarkt sehr fest und die Preise zeigen zum Teil erhebliche Steigerungen. 80 stieg der Preis für Kali-Alaunkristallmehl seit unserem letzten Bericht, für erstklassiges Fabrikat, grob, eisenfrei, inkl. Sackpackung von 45,50 auf 60., für Alaunmehl⸗ Ammoniak, erstkl. Fabrikat, inkl. Sackpackung um 28 auf 70, Ammon. carbonic, pulv., inkl. Fallpackung von 100 bis 250 kgg Inhalt, stieg um 8„H auf 88, Gelbkall(Kal. ferro cyanal. flav. crxst.) exkl. Verpackung stellt sich bei der heutigen Forderung von 1500 um 100 teurer, Gelbnatron (Jatr. 7 75 anat. flav. cryst.) inkl. Faßpaekung ist um 225 l au 1075 gestiegen, Gummi Chatti stieg um 140 ½ auf 300, inkl. Sackpackung, Weinsteinszure Griebform. bleifrei für Genußzwecke, exkl. Verpackung, ist um 50 auf 1250 gestiegen. Für Glycerin, weih, dopp. dest., 28 Gr. Be. DAB 5 exkl. Leihblechflaschen stellt sich der heutige Preis um 155 höher auf 780, Naphtalin in Pulver, etwas gelblich, inkl. Sackpackung stieg um 10 auf 60 J,, ahles per 100 kg ab Lager oder Nähe Mannbheim. Für Kupfer- vitriol 98/90%, große Krist., werden inkl. Faßpackung 5 weniger 325 verlangt. Für Formaldehyd, Rotkali(Kal. ferri cyanat rubr. crysf.), Chlorcaleium, Eisenvitriol, Essig- säure und Tonerdlösung sind die Preise gegenüber der letzten Woche unverändert. „Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Oktober 20,50(20,70) arg. Pes., für Februar 16,78(16,75) arg. Pes., die sich gönne. nach der neuen Erhöhung ergebe, entspreche der Rosario für Oktober 20,—(19,80) arg. Pesetas. Abendblatt mit 1100 vom 17. und mit 100 vom 18. genannt. 1415(12 950), Schweix 58 100(53 675), Parls 23 450(21 750), Berliner Metallbörse vom 18 Oktober Prelse in Rark für 1 Kg. 1. Okt Aluminlum 90512 in Barren 779˙780 0 3925•310 4223 548•820 399-405 1123.— 17. Oxt. 17. Oxt. Eloktrolytkupfer Haffinadekupfer Blei Rahzink(Vb.-Fr.) .3 Einn, aus And. Auttenzinn Riekel Antlmon 3— Silber für 1 Kkg. 36500 FPiatin p. Gr. 8700 1875-257 239⸗300 88000-58000 8500 5 CVb. d0.(kr. Vo 8 Plattenzink Aleminfum London, 18. 17. 7 Kupfer Kass 62 65 62˙2 do. 3 Ronat 83 2 do, Elektro 110 oktör.(WB) etalimarkt.(in Lst. fur d. engl. t v. 1016 k9. 24 45 24˙25 75281325 66.— 65 75 8lel 3 34.— 34.— 144— 144-Ziak 32 25 83 25 49.50 171.—[Juecksilber 91.— 70 5⁰ 179.65 177.75 Aatimon Amerikanischer Funkdienst New Fork, 18. Oktbr.(WS] Funkdienst.(Machdruck verboten). 18. Zuf. zus. 72 00 3900⁰ stand wt Stekteglyt Cred. Bal Zlun loko Zuoker entrf Siei lerpoentin Gavennah A. Oel Baum Wolzen rot Hart loko Mals ſoko Mehl nledr. Pr „öchst Pr. Getrdfr. Engl Kontinent bestselect. Mlokel Zinn Kassa 40, 3 Nonat 5 8 17. 13.— Kaffe ſooo 10.— 10.15 5 2 November 9 Ar x Nal juli Dezember Baumw. loeo 2 Ofober Novembet 22. lanuar 22.88 22. Febhruar 22.94 22.0 Chlengo, 18. okthr. CWS) Funkdienst. chachdruok verhoten). 19. 13 85 Roggen Mal 81 50 89.15 Schwelne 12.50Sohmalz 10 75 10.95leicht niedr. 57 55 + Hov..57 80 höohst. 68—[Fork 4195 Okt.= sobw. niedr 41.50 Kippen okt. 10.80 1 bäohst. 4815 89 Spock niedr. 11.— 11 07 Zuf. Obioago 80.80 12. Westen Sehiffahr! Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd Bremen. Bremen-New Lork: D.„George Washington“ am 12. 10. ab Cherbourg. D.„Pres. Arthur“ am 8. 10. in New⸗ Vork. D.„Hanuover“ am 11. 10. ab New Lork. D.„Sierra Nevada am 14. 10. Borkum passiert. Bremen—Brasllien: D,„Hameln“ am 13. 10. in Hamburg. D.„Nienburg“ am 11. 10. ab Santos. Bremen-gOstasjen: D.„Westfalen“, ausgehend, am 13. 10. in Kobe. D.„Schlesien“, ausgehend, am 13. 10. in Antwerpen, D.„Holstein“, heimkehrend, am 13. 10. ab Rotterdam. 16 03 8 SSeSgng? IAeigeeee roon Sccpen 0 G1 12 Sonmaiz wWt Talg Baumwsatöl Novemder Fotrol. ou808 1 zanks Secopod 2 35 18 ecoge Ceedgorres 6 10 10.— 18 cocien 2880 — Neee e de = 17¹ Woelzen Okt. 115591 Dez. 113.751 Okt. 88.68 des 69 80 Dez 43 * Mal 43 1 Roggen bern 31.2 * Rals Hater 1 8 nöolist A* Schiffsnachrichten! Dampfer„Nieuw Amsterdam“ der Holland Ameérika Linje, Rotterdam, am 4. Oktober von Rotterdam ist am 13. Oktober vormittags in New Lork an- gekommen.— Dampfer„Zeeland“ der Red Star Linie, Ant- werpen, am 5. Oktober von Antwerpen ist am 15. Oktober vormittags in New Lork angekommen. KReue Bücher (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe threr Bedeutung und des uns zur Berfügung ſtehenden Raumes vorbehalten) Mack, Dr..: Das würkt. Landwo.⸗Jufant.⸗Regiment Nr. 123 im Welt⸗ krieg. Stuttgart, Belſer.(420) Kleinmaun, Willt: Der Durchbrenner. Köln, Gonski u. Co.(426) Jahrbuch des Norbbeutſchen Lloyd. Bremen 1921/22. Bremen, Leuwer.(427) Hpyau, Hans: Diabolus. Roman. Berlin, Eysler A. Co. 428) Jeudrich, Anton: Buch der Heimat. München, Beck.(429) 285 Karl: Der Preußenkaplan. Roman. Leipzig, Grethlein u. Co, Shakeſpeare: König Lear— Troflus und Creſſida— Macbeth— Wie es Gich geſällt. Meue Ueberſetzung von Hans Rothe.) München, Meyer n. Jeſſen.(431/34) Wiuder, Ludwig: Die jüdiſche Orgel. Wien, Rikola.(435) „ Franz Roman. Kellen, Tony: Wundermenſchen. Stuttgart, Frauckh.(436 Kuhl, Ferd.: Der Kunſtfreund. Ebenda.(437) Floericke, Kurt: Heuſchrecken und KAbellen. Ebenda.(488) Mein Weidmanusfjahr 1323.(Jagdkalender des Hegers.) Breslaut, W. G. Korn.(439) Se.: Mein erſter Weg zum Kongo. Leipzig, Brockhaus. —— 3* 58 Leipzig, ee(441) azlik, Hans: Juzloh. Schelmenroman. eipzi 4 Ertl, Eeutl: Der Berg der Läuterung. Neen, 885 Siking, Franz: Alherius Magnus und Gerhard von Rfehl. Hiſtor. Er⸗ zählung. Berlin, Hanſa.(444) Nenker,Guſtav: Bauernnot. Roman. Leipzig, Grethlein u. Co. 445) Jacohi, Begte: Friedels erſte Reiſe. Eine Geſchichte für Knaben und Mädchen. Stuttgart, Loewe.(446) Siebe, Joſephine: Im trauten Winkel. Ebenda.(447) Keerl⸗Thoma, Hedwig: Tierbilderbuch. Ebenda.(448) Köſtlin, Thereſe: Traum und Tag. Stuttgart, Salzer.(450) Lämmle, Auguſt: Das Geſchichtenbuch. Ebenda.(451) Boetticher, Friedr..: Frankreich. Der Kampf um den Rhein und die Weltherrſchaft. Leißzig, Koehler.(452) Kleibämer, Georg: Jürgens Berufung, Roman. Hamburg, Hanſeatiſche Verlagsanſtalt.(453) Freimarl, Hans: Die Flucht Ludwigs XVI. nach Vazennes. Leipzig, Hach⸗ meiſter u. Thal.(454) 8 Martens, Kurt: Die Pulververſchwörung 1603—1606. Ebenda.(455) Müller, Guſt. Adolf: Die Prieſterin der Aſtarot. Ebenda.(456) Cüppers, Ad. Joſeph: Des Gotenkönigs Alarich Ruhm und Ende. Ebende (4570 8 Raſegger, Hans Ludwig: Die Kaiſertragödie von Queretaro. Ebenda.(458) Pauls, Eilhard Erich: Der Gang nach Canoſſa. Ebenda.(459) Gbermann, Oskar: Der Markgraf von Meißen. Ebenda.(460) Gumtau, Lotte: Die Verſchwörung der Pazzi. Ebenda.(461) Bieſalsti, Prof. Dr. Konrad: Leitfaden der Krüppelfürſorge. Leipzig, Leop. Voß.(462). Beer,.: Allg. Geſchichte des Sozialismus und der ſoziglen Kämpfe. (4750—1860.) Berlin, Verlag f. Sozialwiſſenſchaft.(468) Srieſtaſten Wir bilten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher und mediziniſcher Fragen iſt aus⸗ geſchloſſen. Jeder Anffage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. An⸗ fragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet Friedrichsfeld. Es waren die Nummern G 3031—9 4290 aufgeruſen. Reinigungsmittel. Verſuchen Sie es einmal mit Benzin oder mit lau⸗ warmem Seifenwaſſer. „R. L. 1. Schaden lann die von Ihnen beabſichtigte Präparierung nichts; es dürfte jedoch ratſam ſein, den Schrank nachher gut auskrocknen zu laſſen, damit die Kleider nicht beſchmutzt werden. 2. Hier kann Ihnen jeder Friſeur Auskunft geben. Frau P. Nach Lage der Dinge müſſen Sie die 50/ zahlen: ob Sie auch die Portoauslagen zahlen wollen, das iſt Ihre Sache. Im allgemeinen iſt dies nicht gerade üblich. Herr We., hier. Setzen Sie ſich einmal mit dem Ina⸗Funk⸗Eildienſt, Zweigſtelle Mannheim, L. 15. 12, in Verbindung. Dort kann man Ihnen vielleicht nähere Auskunft geben. K. B. 1. An Hand des Beiſpiels in Nr. 461 unſerer Zeitung können Sie die Belaſtung leicht errechnen. 2. Die Einfuhr iſt geſperrt. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim, P 6, 2. Direktion. Ferdinaud Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen: fütr Feuilleton! Alfred Maderna für Lokales und den übrigen redoktioneſlen —— — Inhalt: Franz Kircher; füir Anzeigen: Karl Hügel. 8. Site. Nr. 482 Donnerskag, den 19. Oklober 1922 Nunnana-incher annneim 7 Donnerstag., den 19. Oktober 1922 in Miete 8 Pfele Volksbühne E 232—2420 Bühnenvolksbund Nr. 431—830 Die Entführung aus dem Serail Komische Ope in dtel Akter v0n W. A. Mozart Spielleſtung: Eugen Gebrath. Musikalische Leiting: Erieh Kieiber Selim Bass Hugo Voisin Os min, Aufsehei über das Land- heus deg Bssas Karl Mang Consanze, Jehebte des keimonte rene Eden Blondehen, Constanze's Dienerlun. Gussa Heiken Belmome Aax Lipmann Pedriilo, Autscher über ate Ourten des Bassa„ Philipp Masselskà Anfang 7 Uhr. Ende gogen 9½ Uhi Freitag. den 20. Oktober 1922 in Miete E 10 Das Käthchen von Heilbronn. Antang 7 Uh, — Mit innigster dankbarer Freude zeigen wir die gläckliche Geburt unserer 2229 Ursula aa. Holnrich Steinmann u. Frau Mathilde geb. Müller K 1, Sa z. Zt. Theresienhaus, ——— 7, 728 kuanen 3 Unn ahends: Das fabelhafte Eröffnungs-Programm 10 mil Kurt Oral, Lampl Maxl usw. 884 Nachminags:-Uhr-· Tee mit HarryPiel“ꝰ Kuverte Charly Chaplin 2 Eerzdehft Ab Freitag bringen wir den größten Sport- ö film der Gegenwart: 8278 Dle deutschen Kampfspiele 1922. Palast-Theater Heute letster Tag! 8273 Die vom Zirkus Zirkusdrama in 6 gewalligen Akten Im den Hauptrollen: Anita Berber, Ed v. Win- terstein und Cha les WIlly Kaiser. Papas Junge n el in à Alten Peukert Antang 3 Uhr! Lette eee 9 Unr! Schauburg Fbesotpang aller banzgasMafttichen Aageisgsnbeiten ke een Wdbbernege N Mannheimer General-Anzeiger.—— Aktienkapitat und feserven 312. Abt. Südd. Bank D 4. Ab, E3, 1 Dep.-.: Lindenhof, Achern, Alzey, Baden-Baden, Bad Dürkheim B Bretten, Bruchsal, Bühl, Deideshuelm, Donaues Germersheim, Gernsbnch, Gernshelm, Gräusta Kehl. heim. Landau l. Pf., Landstuhl, Lörruoh, in Frankfuri a..: M. Hohenemser. Aule“ Sosorgubg aller bankmässiger G Rheinische Creditba nk. Gegr. 1870 Hauptsitz Mannheim, B4, 2 degr. 1870 Zweigstelſen in Mannheim:“ Mannneimer Bank I. 1. 2 u. Q 2, 6, ontat edplatz und Nockarstadt, Meplatz Zweigniederlassungen in: mmendingen, Etüllngen, Frankentual. Frelburg i. Br., Furtwangen, dorg, Hellhronn, Heppenhelm a.., Herrenalb, fiomburg(Saurd, Horn- berg(Schwarrw.). Ralserslautern, Kurlsruhe, Kartsruhe-Münlburg. Klronheimbolanden, Konstanz, Lahr, Lambrecht. Lampert- Ludcwigshafen a. Ru. Mittelbesbach, Munlacher. Mülnheim, Neunklrenen(Saad, Neu- tuadt a.., Nierstein-Oppenhelm, Oberklirou. Offlenburg, Isthoken, Plorzheim, Pirmasens, Rastatt, Roaekenluusen, Rülazhelm, Säéklagen. St. Ingbert(Saar), Schlfterstadt, Singen, Speyer, Triberg. Ueherlingen, Valhingen n.., VIIlingen, Waldmohr, Waldshut, Weinhelm a. d.., Werthelm u.., Wänlstetn. Worins, Würrstadt, Zell l.., Zwelbrüeken. ionen Mark. ensheim. Blieskastel, ehlugen, Edenitoben, alt, Hasloch. Heldel- dem 20 Zehistelle- esschäfte. 5 27 Mannheimer Bank 5 Aktien-Gesellschaft Tvelganrtall der Adeinschen Cedtbauu aedeen: I. 1, 2 fatepk. 7280—728! M. anl bepasitenkasss 2, 5 feiend. 5is Postscheckkonto Karisruhe No. 16900 unm m SDAT-EIulagen n jeder Höhe bei hõchstmöglicher Verzinsung je nach Kündigungsfrist. 812 aar-, Geſichis⸗ und Büſtenpflege, örpermaſſagen, ſchmerzloſe Beſei⸗ tigung von Frauenbart. Warzen, Falien, häng. Mundwinteln uſw. Aerztl gepr. Erfolge unter Garantie 1 Chr. Keller, Mannheim, C 4, Damen-Friſeut⸗Salon. 86 7 Am 5. Novemder nachmittags 4 Uhr Tanz-Tee verbunden mit Tanz-Tournier im Kasino-Sdal, f l,! unter Tournlerleitung von Herrn J. Stündebeek. 9282 Ambulatorium fur Haut-, Oeschlechte- u. Frauen-Krankheſten. Gonorthoe und 9— Behandlung nach rein Wissenschaltlicher Methode, ohne Berufsstörung Sexuelle Schwiche nach Spezialverlahien. Rein wWissenschaftliche Behandlung aller Haut-, Blasen- und Prauenleiden. Kosmeiſk Blut-, Urin- und Sputum-Untersuchung. 87⁵ Dr. med. Mähl Breitestr. K 1. 10 Mannbeim Sprechat. tagl. 10—0 Sonn. u. Peiering 10—1— schuhwaren in allen Ausführungen kaufen Sie ümmer dilligſt bei S78 Lunuecker. Walholstr.7 K. Haumüffer u. B. Helnz felne Damenschnelderel 872 2, 11 Telephon 8082 D 2, znn gutes Nezeyt zur erzielung Dalhng 5— 8 Beſetelg. 9 6 0 von iſt d 5, Sieee e, mal⸗ Zur Nachbeh 1 ma iſt Hersa- grem— 4 Fa gu gab Felo hif. Laet Saaselen un parflurte Iniiche erostentpcgungen der Stautpemenüe. Oefſentliche Aufforderung. 5 7 5 hier gelangen im 1. Teil die 1 3. Sektion, enthaltend die Graber der in der—5 vom 15. Februar 1893 bis 12. De⸗ zember 1895 verſtorbenen Kinder und die bereits einmal ver——5 Gräber der in der Zeit vom bis 21. September 1849 verſtorbe⸗ 13. Juli 1 ſenen zur Umgrabung nen Er Gegen Entrichtung der Gebühr von 1 400.— wird 5 eine 20jährige Ruhezeit ein neues Grab für ein Erwachſenes und von 200.— auf eine 12jährige Ruh 45 ein neues Kindergrab über ⸗ wieſen, da die Gräber an chrem derzeitigen Pleche nicht verbleibden können; außer dieſer FGebühe ſind die Koften für die Verlegung der Gebeine nach der neuen Grabſtatte von den Antraaſtellern be⸗ ſonders zu vergüten. Anträge hierwegen ſind bis längſtens 30. No⸗ 192² 15 e eee — Rathaus N immer 18— zu ſtellen einkommende Anträge werden uſcht Nese Denkmäler ei ezlich der Fundamente, Eun⸗ faſſungen und Pflanzungen auf Gräbern, deren Erhaltung bazw. Seg e e e wierd, ſind bis ſpäteſtens 90 J. zu ent⸗ fernen; nach AMauf dieſer Friſt 1175 die Fried⸗ hofkommiſſton über die nicht entfernten ein lien geeignete Verfügung treffen. Oberbürgermeiſter. Mergen frih duf Nr fred Kulifie N Anfang-Ar. 1400 Die ee 2 +5 Bidhestr. K 1, 10 5 Hefern wir in bester Qualität markenfrel. sttentlich praktisch erprobt und qualitativ tür gut Schönheitspflege Schimers und narbenlose Entfernung von Hlasten, Warzen u. Leberllecken, sowie Be· seitigung all. Schönheitsſehler. Gesickts· dampibader. Bestrahlungen deseitigen alle Hantunreinigkeiten.— Spezialbehand- lung bei starkem Fettansats,„Doppel- kinn usv. Hand · und Fußipllege. 889 [Geschw. Steinwand Tel. 40 MaNNEHEIM. p 5, 13 fel. 2013 * Hfaun-Kohlen& Diese Ware wurde vom Fausfrauenbund belunden. 944⁰ Zum Bezug von allen übrigen Brennmaterla⸗ Hen, auch markenfteien Steinkohlen, halten wir uns bestens emplohlen. Bügler& Co. G. m. b.., dchl-nhent., Kurl Lud wigstr. 28/30. Tel. 7740, 7905. Automobler feparaturen u. Mauanfettigungen ron Spitz- u. Flachkünlem übernehmen bei fachgemüsser und billigster Bedienung 9348 Zimmermann& Weyel G. m. b. H. Ludwigshafen a. Rh. Hannen-l. le iu Mögenntzen nach dem Stand vom lJuni 1922 von S8396 Or. Ernst Linz, Rechtsanwalt Mannheim erhältlich in der Druskerei Dr.Haas, 6. m. b l. und in sämtlichen Zuchhanchungen zum Preise von Mk. 29.— Ae e 1 2 J3. Bericht der Haus⸗ 4 5. alt für den Außendienſt für Ueberwachung eines Kranenſtückgutbetrieb 9 8 gesuchi. 0 Gefl. Angeb. u M 8. 193 an die Geſchäftsſtelle Korrespondenfin absolut diktatsicher, Ständtges Arheiten gewöhnt, kür bal. digen Eintritt gesucht. Ausfuhrliche Angebote mit Zeug- nisahschriften erbeten Smict Mumes l. N. J. I. I l. auch an selb- 948 Unlon- Imeater. Heute letzter Ta des grossen Erfolges Die fün! Tranleaiurter Die Gesch,chte eine! Milliarddistamme in zwei leilen und 6 Akten von Rarl Rössler. 1. Teil: Jer Vater .„ lie Jönne Beide Teile auf eiuma dei verstärktem Orchester um.30, .15 und.20. Eintritt jederzeit! Ferner: Heisoland Eine sehr interessante Naturaulnahme. 8284 Ad Freitag: die Macht der Ver- zuchung, Drama in 8 Akten. Ausseidem: das fapeſte Tnopschen. Ein köstliches Lust- spie m. Prederik Buchl aanbeimer Naenlud Die 7 5 4221¹ ederdeaumlg findet am Sonntag, den 16 Oktober 1922, nachm ½4 Uhr im Bootshauſef ſtait. Tagesordnung: Verlefung der Berichte .Rech ungsablage kommiſſſion . Entlaſtung des Vor⸗ ſtandes . Neuwahl ſtandes 6. Verſchiedenes. Wir laden unſere Mit⸗ 857 hierzu ein und itten um zahlreiches Er⸗ ſchemea. Der Vorstand. des Vor⸗ trobſ. 23 FJ., eb., i. ſich. Ste“. der auch die Landwirt⸗ ſchaft verſt., Wenpiun ang. Erſcheih 1 wgan. mit nett. Frl. v. Lande m. gut. e v. 18—21 J. zw. ſpat. Heirat bekannt z. werd. Ernſt⸗ gem. Zuſchr. m. Bild, — trückgef. wird, J. M. 12 an die 6 tsſtelle. B6941 Reirst Jung. Mann, Kriegs⸗ invalide 27 7 Jahre, mit einem Kind, in ſicherer wünſcht auf dieſem ege ztw. Heirat mit einem Fränlein be⸗ kannt zu werden. 4 05 unt. J. Q. 16 d. Geſchäftsſt.*2199 gichtbild erwünſcht. eluvek ae. -bc000 M Darlehen geſucht. Hoh. Sins u. Sicherheit. unt. J. Z. 25 d. Geſchäftsſt. 2215 Varmischtes. Korrespondenz Buchhaltung Uebersetzungen von erfahr. Kfm. leigen. Schreibm.) ſtund.⸗, tage⸗ 9. wochenweiſe geg. mäß. eree E An unter J. 6 ͤan die Helonhel—2187 Pack emarts ſofort geſucht. Angebote unter Geschäftssteile. jüngere, Sienotynisiin von hiesiger Grossfirma in gute Dauerstellung gesucht. tüchtige 947⁰ M. U. 195 an die Platzvertreter für erſte Litörfabrik ge⸗ jucht, ev auch für Teile des Freiſtaates Baden Meld u. F. B. B. 4239 an Rud Mo Zaden 0 Tüchktige Rohrieger f. Entwäſſerungsarbeiten — K. Walter& 88 Ludwigskafen a. Bleſchſtraße 38. Jüngeres Haellnzaen per ſofort od. 1. Nov. geſucht. B6937 Loew, M 3. 6, 3 Tr. Ordenthich. Mädehen oder Frau gegen gute Bezahlung geſucht. 22219 B 2. 3 1. Gutempfohlenes Aelamzüchen 3. 1. Nov. geſucht. 2230 Ordentliches, fleißziges Mäclenen Hfort od. 1. Nov. geſ. B 225 22 3. St. UN banln Abſolv. der Pridel bendelzſchne⸗ fa e b. unt. 2. B. Geschiftst. 22200 f Stelle als B69 Kassier auch in Magazin, war mehr. Jahr. tätig i. gr. Metallinduſtrie, würde a a. an rent, Geſchäft 35—40 Mill tätig Peteilder Angeb. unt. K. B. 27 ad, d. Geſchſt. 30 000 Mark zahle ich demj., der mir freie nachw., die noch nicht d. Nachkriegsverordng. be⸗ iſt. Zuſchr, unt. J. E. 5. a. 5 Jüng. ſucht für ſofort Stelle als N Ang, unt. J. 24 an die. Geſcheteh. 2219 als aushälterin in frauenl. Haushalt oder zu alleinſtehend, Herrn. Angeb. unter J. N. 15 a. d. Geſchäftsſt. 2158 Schwester auf allen Gebieten der Krankenpflege erfahren, 10jähr. Praxis, wünſcht Stellung in Privathaus. Näher. bei Killmeyer, B6929 R 7. 34. Alleinſtehend. fleißiges NMäddzen in beſond. Umſtänden ſucht für ſofort Stelle ohne Geldlohn bei gut. Behandlung. B6921 Angeb. unt. G... 61 an die Geſchäftsſtelle. Hädchen aus guter Familie mit orb. 2 Zeugn, ſucht zum Nopbr. Stellung als Zimmermädchen Mannheim vd. Lud⸗ Wigsbofen a. Rh. in nur geſucht. 22210 Angeb. unt. N. 20 an die Geſchüftselle gutem Hauſe. Ang. an Luiſe Schulz, Schrozberg b. Mergent⸗ heim, Württbg. Köllner, L 4. 1 part. ff in Mitie 30er., Ffaulein ſucht Stellung * 920 Klein. Fabrikgebàude k in nächſter Nähe von Heidelberg, elekt. Bahn⸗ verbindg., m.—10 PS. Waſſerkraft, frei werd. —6 Zimmerwe ohng. zu verk. od. z. verpachten. Beteilig. a. Unternehm. nicht ausgeſchl. Angeb. unt. J. R. 17 an die Geſchäftsſtelle. 22201 „Kassenschrank 1,80 0,7640,62 m, zu verkaufen. 22206 Amend, Feudenheim, Danptftr. 135. Wir haben eine gut⸗ erhaltene 2211¹ Unterwooll- Schrelbmaschine abzugeben. Anfragen an W⸗G. für Zigarren⸗ fabrikation, Mannheim, Augartenſtr. 68. Autike Möbel Biedermaier ⸗Einrichtg., ein u. groß Sden Kommoden u. Schrant alte Gemälde, Seſſel eie. weg. Raummangel prw. zu verk. L. 2. 8 I. Zu erfr. b. Brooſch. B6919 Neuer Maß-Anzug 6 91 Fig. z 1 9 2235 4 8 8 l. 255 Dade-Fiurlichtung Kohlen⸗ u. Gas⸗Bade⸗ oſen zu verk. 2232 Rietheimer, R 7. 32. Bade-Einrichtung mit Douche Waatz gußeif. Haldlkerunsfen— zu verk. Näh. aglert K 1. 12 IV. 22236 dkehmaache (Adler), faſt neu, 220 zu 223 Schüri b. 0 7. 7. 1. Elektro-Motor 2 PS. Drehſtr., 1480., 120/210 Volt, verkauft 2231 Nölle, D 2. 11. Gut erhaltenes Stehpunt zu ee 22225 Hebelſtr, 3, Dütro. KAl. lesubg. Splelsachen für 4jähr. Knaben, ſehr gut erhalten, aus gutem Hauſe zu kauſen geſucht. Gefl. Angebote unt. K. E. 30 an die Geſch. oder Ad Abdeile Aenhan Kkaufen Mannheimer Marmor-& ci Mannheim, am Bannhof Mum.-Kafertal Brillanien Ankaul von B6905 platin, alte Gold · und Silbergepenstände zu den höchsten Tagespreisen. 6. Nexin, BZreitestrasse, 14 1. 6 Werkseiite auin u! 8 22 23/27. frisier. ſodell geſucht. 2210 G. Egeling, Friſeur, Tatterſallſtr. 4. Ontefh, Sofa aus z. kauf. geſucht. Ang. m. Preis an J. Schäſer, T 2. 2. 72194 Zwei gebrauchte Weintässer ſucht zu kaufen Walter, Augartenſtr. 15. B6936 Gebrauchter, guterhalt. Teppiehn gefacht m, zu kauſen Kiue für Privathaus. ngeb. unt. H. U. 95 a. d. Geee, Bdsd Mehrere Milionen Id. Legelste 19 2 und große Mengen Bauholz u kaufen geſucht. Ange⸗ bete erbeten an B6938 Heh. Thiemann, Bauſtoffgandlung Soest in Weſtſalen. Arillanten dchmucksachen, Ure, -Got-.S lhergegenrtände kault zu höchsten lages- preisen 0 Reelle Bedienung. H. Sosnows ki Ubren und Go'dwaren E 2. 9. Telephon 442. U ſt, daß Sie dei mir für AiGeen. Silberwaren, Platin, alte Gediſſe die 4 döchſten Tagespreſſe er⸗ zielen. S8 Nantel, O05, 2 Telepton 902! etr. Schuhe, Klei⸗ Malle brr Keeeren aller Art. ſow. Beitſedern. alte Gebiſſe. E318 Obſiſeld. Lindenhofſtr. 38. acer. enge Aacfhglteannsggtkgitomnrrbiregeuanntmftntaun ea 170 em hoch und 120 em breit in la. Ausfünrung mit Glasvertleidung Zu kaufen gesurht. Rneinische Schuhfabrik Hinterhen- Telephon 1605. Brillanten Alt-Goſd- u. Silbergegel⸗ stände. Tahngebiee kautt höchstzahi. 2 ASüſnatt. Ande Nandeim,] J., Idl. 115 Mödl. u. sere Zimmel Wohn⸗ u: Schlafzimm vermitt. u. ſucht 2289 Wohnungebme füt Matenm a Möbt. Wohn⸗ u. Schla od. groß. Schlalz. gel⸗ ruhig. Mieter, viel— xeiſt, evtl. Scnele e unt. 2 a, d. Geſchäftsſt. 9 Dipi. Ing. —9— Fuder U¹ fann. in beſſerem Hauſe(let! oder möbliert) oder 2 e r. 10%% 1* . e Vank-Oberbeamer ausw., verh., ſucht gut möbl. oder leereskimmel, behker keerte 85 er Fee mögl. Sae ter J. D. 4 an 5 a. 8605 Möbl. Zimmer von anſtänd. .8 1 K. D. a. d. b—³⁰ 5 Durchaus ſol ſoide 70 bild. Kaufm., 1 1 fl Iun Eig. Bettwäſche. an Weiß, L. 14. 2— Pele ilHux AHn mit Zubehör in zentraler Lage in Mannhei faann eg d Inge. Mednacg in schöner Lage und gutem Hause sol zu tauschen gesucht. Telephan Ar. e 4 7 , sches hat sich unser Mamheimen Uieneral-Anzeiger irhmer am besten bewährt. 8301 beten unter M. Q. 191 an die Geschiteg lelle dlere Baus 2050 Eine Kurze lttellung irm Anzeigenteil unseres Slattes brinigt in Wenlgen Stunden vielen Tausenden zuf Kenntnis was Sie momentan zu verkaufen, oder zu kaufen, zu vermieten oder zu tieten suchen. Haupt- sächlich als Verrittler aufdem Seblete des Stellenimarktes und des Sachwerte- Austau- Zuschriften 2