Freitag, 20. Oktober 1922— Nr. 485 Abend⸗Ausgabe Mannhoimor Gon + 0 12 Dezugspreiſe: 5 Mantihrim uns Aumgebung monatnch Anzeigenpreiſe: oet verunszaßlung die kl. Seile Mtr. 30.—. den del tes Baus getracht Mark 200.—. duech die ot dezogen 85 75 5 Stellengeſ. u. Sam'lien⸗Anz. 20% Rachl. Reklamen me. 120.— vet⸗ Mart 600.—. Eingeinummer Mk..60. poſiſchecktonte 1* 5* Aunabmeſchluß: mittagdlatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 1 Ar. 17880 Rartsrute In Gaden und Mr. 2977 Tnowigsbafen am* 5 2½ Uhr. Für Nngel gen an beſtimmt. Eagen, Stellen n. Rusgaben 0 Adein. Hauptgeſchäftenelle E 6. 2. Seſchüfts ⸗nHebenſtetle w. keine berantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ung necavoeſtöst, Walsbefſtrage nummer 6. grenſpracher ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. ausgef. edd nummer 7030, 701. 7032, 7048, 70, 7048. Telegremm-⸗ ſe: oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Rufnahme deneralanzeiger Mannheim. erſcheint wöchentlich zwötfmal. N von finzeigen. Auftrüge duech Lernſprecher ohne Sewühr. — Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz und Recht. Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen-Seitung und Mannheimer Mulik-Jeitung. 0—:.:.:. ͤv Eine verfehlte Maßnahme die wendung in England 81 Bis zur Bildung des neuen Kabinetts wird Lloyd George 761 Geſchäfte des Miniſterpräſidenten weiter⸗ ühren. Er erklärte geſtern Abend, daß durch ſeine Demiſſion Nloyd George, der„Mann der Aushilfen“ Bereits im heutigen Mittagsblatt war zur Charakteriſie⸗ rung Lloyd Georges ein Ausſpruch Brou gham Villjiers zitiert, der in ſeinem im Oktober 1920 erſchienenen Werke „England und die neue Aera“ Seit einiger Zeit gehen durch die Preſſe widerſprechende und unklare Meldungen über Pläne der Regierung zur Verausgabung ſogenannter Goldſchatzſcheine. Der Zweck ſoll ſein, ein ſtabiles Anleihepapier zu ſchaffen, deſſen Wert durch den Einfluß des Stei⸗ 5 von ihm angeordneten Maßnahmen und getroffenen Verein⸗ erungen in keiner Weiſe abgeändert werden. Lloyd George wird gelegentlich des Empfanges des Prinzen von Wales durch en Stadtrat von London ein e Rede halten und ſich dann nach Leds begeben, wo er morgen ebenfalls ſprechen wird. Chrakteriſtiſch die Politik Lloyd gens oder Sinkens der Mart nicht berührt wird. Worüber ſich alle Finanzgrößen der Welt den Kopf derbrechen, nämlich die Stabiliſierung der Mark, löſt unſer geniales Reichswirtſchaftsminiſterium mit einer Georges aufs ſchärfſte verurteilt. Aus dem hochintereſſanten Werk ſeien noch folgende Gedanken herausgegriffen: Das Geheimnis von Lloyd Georges Erfolg beſteht in ſeiner Fähigkeit, in den mit rapider Schnelligkeit wechſelnden politiſchen verblüffend einfachen Maßnahme im Handum⸗ 50 die Lage iſt, daß Lloyd George nunmehr keine ſeiner Lagen der Jetztzeit blitzartige Einblicke in das Getriebe zer Dinge drehen— wenn man ſeinen Verſicherungen Glauben ſchenken orher angeſagten politiſchen Reden abgeſagt hat, ſondern daß er zu gewinnen, als Erſter die Oberflächenerſcheinungen darf. In ſachverſtändigen Bankkreiſen freilich denkt man etwas fealnehr ſeine wiedergewonnene Freiheit benützt um das Programm —771 redneriſchen Auftretens ſofort zu vervielfachen. Er iſt bereits mit beiden Füßen in den agitatoriſchen Kampf um die Neuwah⸗ n hineingeſprungen und wird halb England, ganz nach amerika⸗ 0 m Muſter, als 4 Minutenredner vom Eiſenbahnwagen herab urchfliegen. leber 5 die Bildung des neuen Kabinetts dug eine Entſcheidung noch nicht vor. Es wird aber erwartet, 5 Bonar La w die Bildung des neuen Kabinetts übernehmen E 1 unter der Vorausſetzung, daß er als neuer Führer. der ab ulervativen gewählt wird. Es läßt ſich nicht vorausſagen, 55 er ſich auf ein rein konſervatines Kabinett ſtützen wird. Als Benusſichtliche Mitglieder des neuen Kabinetts werden genannt, Balkour, Lord Birkenhead und Chamberlain. Falls näche Law die Kabinettsbildung nicht übernehmen ſollte, wird als Praſter Kandidat Lord Derby genannt. Wie geſtern Abend eſſevertretern durch einen der Sekretäre Lloyd Georges erklärt anders darüber. Zunächſt ſei feſtgeſtellt, daß ſich die Reichsbank mit Entſchieden⸗ heit dagegen verwahrt hat, ihren letzten Goldbeſtand zur Deckung dieſer neuen Art von Anleihepapier herzugeben. Die von der En⸗ tente durchgeſetzte Forderung, die Reichsbänk von der Regierung unabhängig zu machen, hat alſo wenigſtens in dieſem Fall die gute Wirkung gehabt, die Leitung der Bank in die Lage zu verſetzen, die Gewährung ſolcher Wünſche zu verſagen. Es iſt von größter Wichtigkeit, daß die Reichsbank eine lang ⸗ ſame Zerbröckelung ihres Goldvorrats nicht zugibt, weil darin die eingige Hoffnung beſteht, für den Fall, daß wirklich einmal eine Neuordnung und Geſundung unſeres Währungsweſens herbeigeführt werden könnte, eine gewiſſe Grundlage und Deckung zu beſitzen. Die Mitteilung der Reichsbank, daß ſie nicht daran denkt, ihren Gold⸗ beſtand als Rückhalt für die Goldſchatzſcheine benutzen zu laſſen, ſtellt den Plänen der Herren Schmidt und Hirſch kein allzu günſtiges Prognoſtikon. zu erfaſſen und dieſe Erkenntniſſe zu ſeinem Vorteil zu ver⸗ wenden. Für das, was wirklich im Innern der Welt vor ſich geht, hat ein ſolcher Geiſt natürlich kein Verſtändnis. Er kann keine Probleme löſen, weil er ihre Urſachen nie erfaßt. Er befaßt ſich nur mit Dingen, die auf der Hand liegen. Einen Eiſenbahner⸗ ſtreik z. B. bemerkt er erſt dann, wenn die Eiſenbahnen im gaazen Lande ſtillſtehen. Daß die Blockadepolitik gegenüber Rußland falſch iſt, und daß man keine rachſüchtigen Forderungen an die Mittel⸗ mächte ſtellen darf, das entdeckt er erſt, wenn die europäiſche Zivili⸗ ſation vor ſeinen Augen in Stücke geht. Aber ſtets, wenn die Folgen ſeiner eigenen oder irgendeiner anderen falſchen Politik in die Erſcheinung treten, wird Lloyd George einen Vorſchlag machen können. Es wird freilich nur ein zeitweiliges Hilfsmittel und keine Löſung des Problems ſein, aber bis der Mann erſteht, der die grundlegenden Urſachen der gegenwärtigen Uebel aufdeckt und ſie wirkſam zu behandeln weiß, wird der Mann der kleinen Au genblicksmittelchen Warnse ers rde, ſei die Möglichkeit der Gründung einer entrumspar- ſtets auf, Unterſtützung rechnen können. Der Staatsmann, der auf Wie wir aus Finanzkreiſen erſahren, denkt man ſich im Reichs⸗ durch Lloyd durchaus Dbr würden 2 70. 5——— 7 5*5 93 für wirtſchaftsminiſterium die Sache ſo, daß die neuen Goldſchatzſcheine konſervatwe Minifter angehören. Man vermutet, daß es enen Politiker vom Schlage Llond Georges iſt dies eine Gelegen⸗ eine Laufzeit von ſechs Monaten erhalten und drei Prozent Zinſen 0 der Parteigründung Lloyd eorges um eine reine Oppo⸗ Für eine ſolche Rede iſt der tonspärtei gegenüber dem neuen Kabinett handelt. genaue Zeitpunkt der Auflöſung des Parlaments A als wenig ſicher, da dies bis zu einem gewiſſen Grade von der abhängt, die zur Ratifizierung des iriſchen Vertrags notwendig wer Die konſervativen Mitglieder beider äuſer des Parlaments 5 den Sonntag oder Montag konferieren. Die„Times“ nehmen wahrſcheinlich an, daß die konſervative Partei Bonar Law idrem Führer wählen wird. metde, ieago Tribune“ läßt ſich merkwürdigerweiſe aus London L5 en, daß in dem ſonſt ausſchließlich konſervativen Kabinett ord Grey zum Außenminiſter ernannt werden würde. der Eindruck in England und Amerika politiſchen Kreiſen Londongs, die die Lage wirklich zu durch n vermögen, iſt man allgemein der Anſicht, daß durch den Be⸗ geſte der Unioniſten die politiſche und datz worden iſt, als ſich die 7 eine Rede zu halten. eiſt der Oeffentlichkeit vorbereitet, weil das Publikum wahrſchein⸗ lich durch die Lage noch mehr verwirrt iſt als der Staatsmann. Trotzdem will das Publikum Antwort haben, und in Er⸗ einer guten, beklakſcht es die beſte, die ihm geboten wird. Lloyd George will niemals glauben, eingeſtehen, daß er keine Abhilfe weiß. Er wird viele Menſchen in Bewegung ſetzen, auf irgend jemanden ſchimpfen, denjenigen etwas geben, die am lauteſten ſchreien und dann vorgehen, daß er eine zwichtige Verabredung“ hat— in Paris, wenn die Beunruhigung in England entſtanden iſt, im Parlament, wenn er im Auslande in Schwierigkeiten iſt. Seine Abhilfen betreffen aber ſtets nur die Wirkungen, nie die Urſachen. Deshalb wird er immer neuen Kriſen begegnen müſſen, die er nie vorausgeſehen hat, und die er wahrſcheinlich ſelbſt geſchalfen Hhat. In den über 14 der 0 Jahren ſeiner eigentlichen Amtszeit, der längſten Laufbahn unter den Situation viel verwickelter Staatsmännern unſerer Zeit, hat jeder ſeiner früheren Kollegen Parteien dies bisher vorſtellten, ſeine Strafe für die Schuld der verſchiedenen Regierungen zahlen zur es noch immer Lloyd George iſt, der den Schlüſſel müſſen. An jedem Fehler der früheren Regierungen iſt Llogd ut dag der Kriſe in der Hand hält.„Daily Chronſcle“ George beteiligt, für einen großen Teil dieſer Fehler iſt er ſelbſt — daß die Kritiker Lloyd 5 80 nur enttäuſcht werden, da verantwortlich, und doch wird er im Amte bleiben, bis ein Staats⸗ keinen Wechſel in der rientpolitik verſuchen werde.„Daily mann oder eine Partei erſtanden iſt, die die wahrhaft tra⸗ gews beſtehen auf ihren Bedenken egen ſofortige allgemeine ſteher Lage Englands und der ſacen Ziviliſation ver⸗ ee da die—1 im nahen Oſten ke nesmegs geſichert ſei. Es ſtehen und bereit ſind, erfolgreich auf Urfachen und nicht nur auf Wal zimes“ tragen ſollen. Der Verkaufspreis ſowohl wie der Einlöſungspreis iſt in Papiermark zu bezahlen und die Höhe nach dem Dollarkurs vom Tage zuvor zu berechnen; aus finanztechniſchen Gründen ſoll der Dollarkurs vom jeweils vorhergehenden Tage und nicht der vom Kaufs⸗ oder Einlöſungstage ſelbſt zu Grunde gelegt werden. Ein ſol⸗ cher Plan, der von der Regierung ausgeht, mutet heute ſeltſam an. Die Regierung verbietet und bedroht mit hoher Strafe die Preis⸗ berechnung im Inlandverkehr und die Fakturierung von Waren in ausländiſcher Währung. Sie will damit die Flucht aus der Mark bekämpfen. Aber faſt unmittelbar nach Erlaß der Deviſenordnung taucht ſie ſelbſt mit Vorſchlägen auf, die die Flucht aus der Mark fördern und unterſtützen. Daß durch eine ſolche Maßnahme die Mark ſelbſt nicht ſtabiliſiert werden kann, werden ſich wohl ſogar die wei⸗ ſen Männer im Reichswirtſchaftsminiſterium ſagen können. Wenn nun aber die Entwertung der Mark fortſchreitet, wofür leider alle Anzeichen ſprechen, dann muß man mit aller Beſtimmtheit darauf rechnen, daß die Negierung Verluſte erleidet, die in die Milliarden gehen könnten. Wenn z. B. am Verkaufstage der Dollar auf 3000 Mark ſteht und am Einlöſungstage auf 6000 Mark, ſo ſetzt die Re⸗ gierung 3000 Mark zu. Dasſelbe gilt für die Verzinſung, wenn dieſe ebenfalls nach dem Dollarkurs berechnet wird, d. h. die Zinslaſt ſteigt automatiſch mit dem Sinken der Mark. Es liegt klar auf der Hand, daß auf dieſe Weiſe die mit Recht ſo ſcharf bekämpfte Deviſenſpeku⸗ lation abgelenkt werden muß auf die Spekulation in Goldſchatzſchei⸗ nen. Die weitere Folge muß unausbleiblich auch die ſein, daß zu⸗ nächſt die Bezahlung von Löhnen und Gehältern für Arbeiter, An⸗ geſtellte und Beamte nach dem Goldwert verlangt werden wird— alſo wiederum gerade das Gegenteil deſſen, was man erſtrebt. Bei ſolchem Vorgehen würde der deutſchen Markwäh⸗ rung der Todesſtoß verſetzt und an ihre Stelle träte die Dollarwährung. Es iſt ein gänzlich verfrühter und verfehlter Verſuch, eine Art von Goldwährung bei uns noch weniger öffentlich ————— ch uß g, daß die Friedenskonferenz nicht verſchoben werde. Oberflächenerſcheinungen einzuwirken. meinen, di Virbung des eeee der Dies, meint Villiers, wird wahrſcheinlich kein europäiſcher ſein des Rücktritts Lloyd Georges werde überall wohl⸗ Staatsmann können, deſſen Geiſt vor 1914 voll entwickelt war. kul der erſten Stufe zu ei zu einem Wechſel, dem eine glückliche Entwicke⸗ aderan werden kann. ale Expreß— der erſte Partel dazu ſein T der konſervativen Regierung ſer, ſofort Frieden zwiſchen der „Daily Telegtaph“ ſchreibt: Wir befinden uns Wird nun Bonar Law der Mann und die Konſervativen die Lonſtan ind England zu ſchließen und die engliſche Armee von die amerikaniſche Diplomatenkonferenz in Berlin zurückzubefördern. die Streitkräfte im SBerdin. 20. Okt.(Von unſ. Berl. Vüro.) Die vom Botſchaf⸗ einzuführen, die unter den heutigen Verhältniſſen ganz unmöglich iſt. daleeremene e** f die ſüdiſche 2 ter 55 ughton einberufene amerikaniſche Diplomaten⸗ die in Paläſtina mit engliſchen Balonetſen zu f. chügen. konferenz hat heute vormittag um%2 Uhr begonnen. Der Deutſches Reich In Al m ertka hat nach Waſhin Chef des Staatsdepartements für die weſteuropäiſchen Angelegen⸗ Luogd gtoner Meldungen der Sturz 2 wird 2 eine wahre Senſation hervorgerufen und deser 8—— Beae uneen de Reueinteilung der Keichstagswahlkreiſe enen dre N allgemein bedauert, da man in ihm aus Mittel⸗ und Weſteuropa die ſchwebenden miſteleuropäiſchen Die großen Wahlkreiſe 19, 20 und 21 ſollen in fünf Wahlkreiſe amertaniſch s reinigten Staaten ſieht und ihm die engliſch⸗ Fragen behandeln, um dann in einer gemeinſamen Eingabe an das zerlegt werden. Die einzelnen Regierungsbezirke der Provinz whrechnet ſche nnäherung auf der Waſhingtoner Konferenz hoch amerikaniſche Staatsdepartement ihre Anſicht zuſammenzufaſſen. Weſtfalen und Heſſen⸗Naſſau ſind darnach zu ſelbſtändi⸗ gen Wahlkreiſen gemacht worden, und der Regierungsbezirk Ansberg mit%½ Millionen Einwohner iſt in zwei Wahlkreiſe zerlegt worden. Die neuen Wahlkreiſe Kaſſel und Wiesbaden werden mit Hinzutritt des bisherigen Wahlkreiſes 22(Heſſen⸗Darmſtadt) den Wahlkreisverband Heſſen bilden. Da ein Wahlkreis durchſchnitt⸗ lich nicht mehr als 1½ Millionen Einwohner zählen ſoll, werden auch die bayriſchen Wahlkreiſe teilweiſe umgeſtaltet. Die drei rechtsrheiniſchen bayeriſchen Wahlkreiſe werden in vier Wahlkreiſe aufgeteilt, wobei die Regierungsbezirke die Grundlage bilden. Der Regierungsbezirk Oberbayern wird als ſelbſtändiger Wahlkreis ge⸗ ſtaltet, die bisherige Vereinigung von Niederbayern mit der Ober⸗ pfalz belaſſen, von dem bisherigen Wahlkreis Franken indeſſen wird der Regierungsbezirk Mittelfranken abgetrennt, um mit dem Regie⸗ rungsbezirk Schwaben zu einem Wahlkreis vereinigt zu werden. Die Oberpfalz wird in Ober⸗ und Unterfranken zu einem Wahlkreisver⸗ band Bayern⸗Nordweſt, die übrigen bayriſchen Wahlkreiſe zu einem Wahlkreisverband Bayern⸗Südoſt zuſammengelegt. Der Reichsrat hat die Vorlage bereits angenommen. der Jubel in Frankreich Oedtan der franzöfiſchen Preſſe wird die Demiſſion Lloyd wird des mit rückhaltlofer Gen u gtuung begrüßt. Sein Rücktritt ſchen Als ausgeſprochener Sieg Poincares über ſeinen engli⸗ egner ausgelegt. Am klarſten kommt dieſe Meinung im 10 rnal“ zum Ausdruck. Das Blatt hebt hervor, daß durch Trei⸗ Vonen Lloyd Georges die Beziehungen zu Frankreich in den letzten ten. en einen außerordentlich peinlichen Charakter angenommen hät⸗ dorzu as geſtrige Ereignis ſei geeignet, eine ſofortige Reaktion her⸗ rufen, indem ein Faktor beſeitigt werde, der nur perſönliche danze fühle kannte. Nunmehr ſei eine günſtige Entſpannung in den Eifseliſchengliſchen Beziehungen zu erwarten. Der„Petit Pa⸗ ohne n erklärt, nunmehr ſei die Wahrheit ans Licht getreten, daß ege Zuſammenarbeit zwiſchen Frankreich und England keine egter eine befriedigende Löfung erfahren könne. Keine engliſche teich entferrerde einen Vorteil darin finden, daß ſie ſich von Frank⸗ e. Schröders Rumãnienreiſe EEI Berlin. 20. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Reiſe, die Staatsſekretär Schröder am 25. Oktober nach Rumänien an⸗ treten wird, ſteht nicht, wie irrtümlich gemeldet, im Zuſammenhang mit den Ausgleichszahlungen. Die Verhandlungen werden ſich vi mehr, wie wir hören, auf finanzielle Fragen erſtrecken, ſo z. B. auf das Golddepot, das Rumänien noch vor dem Krieg auf der Reichsbank liegen hat und deſſen Herausgabe es jetzt verlangt, ferner auf rückſtändige Getreidelieferungen und auf die Einlöſung des Geldes, das während des Krieges von Deutſchland in Rumänien ausgegeben wurde Die neuen Fahrpreiſe Die Vor-Oktobertarife vervierfacht! Die gleichen Gründe, die für die Erhöhung der Perſonentarife zum 1. Oktober und 1. November beſtimmend waren, nötigen zu ihrer weiteren Erhöhung am 1. Dezember, womit ſich auch der ſtän⸗ dige Ausſchuß des Reichseiſenbahnrates grundſätzlich einverſtanden erklärte. Die am 1. November in Kraft tretenden Fahrpreiſe des all⸗ gemeinen Verkehrs werden mit Wirkung vom 1. Dezember um wei⸗ N Zurückhaltung in Berlin n 20. Okt.(Von unſ. Berl. Bürd.) In Kreiſen, die der swechg naheſtehen, äußert man ſich über den engliſchen Kabi⸗ e aucel mit einer Zurüghaltung, wie ſie für unſere ganze 1— ch geboten erſcheint. Immerhin herrſcht die Auffaſſung vor, a w *Eine USp.-Partei in Nürnberg. In einer Mitgliederverſamm⸗ lung der Nürnberger USP., die ſich mit den Parteitagen in Gera und Nürnberg befaßte, lehnte eine Anzahl von Mitgliedern die Ver⸗ ſchmelzung und die Koalitionspolitik ab und bildete eine Ortsgruppe — tere 100 Prozent, alſo auf das vierfache der vom 1. Oktober ab gel⸗ y= N en 4 Eemaer ans— 3 9 Bonar feh 5— 10 in der Weiſe durchge⸗ Nürnberg der Richtung Ledebour. Wird. rakter eines Uebergangskabinetts tra en führt werden, daß ſämtli ahrtausweiſe zum vierfachen 7 1545 erſeherenn, ſich auch die Ergebniſſe der kommenden Wahl 9 5— Satze des aufgedruckten Preiſes verkauft werden. Eine Badͤiſche Politit liche J aſſen, ſo hält man doch dafär, daß keine weſent⸗ Grundlinie der Ueberſtempelung der Fahrkarten erfolgt nicht. Die Erhöhung um Parteikonſtellation 100 Prozent erſtreckt ſich auch auf die Schnellzugszuſchläge, die Mi⸗ litärfahrpreiſe und die verſchiedenen Gebührenſätze mit Ausnahme der Sätze für Gepäck und Expreßgut. Die Geßpäckfracht wird zum 1. Dezember auf 40 Pfg.(bis⸗ her 15 Pfg.) für je 10 Kg. und 1 Kitometer erhöht. Die Grundſätze *Ein Wahlabkommen. In Donaueſchingen wurde zwi⸗ u dürfte 9 ſchen Zentrum, der Deutſch⸗demokratiſchen Partei, dem Landbund und der Sozialdemokratie ein Wahlabkommen für die Wahl der Bezirks⸗ und Kreisabgeordneten getroffen, nach dem die Sitze genau nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl vom der franzöſiſche Reparationsplan e d 8 für die Verechnung und Aufrundung der Gepäckfracht bleiben u er⸗31. Oktober 1921 beſetzt werden. Das hat zur Folge, daß diesmal FFF))))V ß( dengtes. als der verſchärfte Plan Mau eleres, dr 5 Der Expreßguttarif entſpricht jeweils dem um 60 Prozent erhöhten Eilguttarif. Die Gebühren für Bahnſteigkarten und Erlaubniskar⸗ ten zum Betreten der Bahnſteige, zum Aufgeben oder Abholen der Zeitungsbahnhofsbriefe werden gleichfalls auf das Vierfache erhöht. inen, verſtärkte Ueberwachungsmaßnahmen üder die deutſche donderte, namentlich über die Reichsbank, und die N allen Me für den deutſchen Heßer die deutſche Juſtimmung Ferdherlen aßnahmen über die ſich die franzöſiſchen un „ Mainz, 20. Okt. Ein hieſiger Nachtwöchter war tagsüber in Ebersheim bei einem Landwirt aushilfsweiſe während der Trauben⸗ leſe beſchäftigt. Er hatte lit.„Mainzer Anzeiger“ die Aufgabe, die FFFFFTFTFTTT— 8 engliſchen Ueber die Preiſe der Zeitkarten erfolgt beſondere Beſtimmung. mit Moft gefüllten Bottiche zu überwachen. Auf noch nicht ganz N eiad batteden während der Londoner Koaferenz im Auguſt ver⸗ aufgeklärte Weiſe ſtürzte der Nachtwächter in einen großen Moſt⸗ dcden. Das 25 und die bis jetzt nicht zur Anwendung gekommen Die Orientkonferenz ſoll in Lauſfanne ſtattfinden. Mini⸗ bottich und wärs elendiglich ertrunken, wenn nicht im letzten Augen⸗ An ſie den ped ſchen öſi +—5 rift— 8 15 o bie c a b0 e* 45 228 Curzons—0 ee und ihn aus dem koſt⸗ 5 d er n, in der dieſer den 13. November als Tag des ſammen⸗ n rausgezogen hätte. nſcheinend hatte der Verun⸗ dur Ecdtederung geſtellt werden könne. trittes der Orlenkkonferenz vorſchlägt. 8 glückte dem lockenden Me 2— 8 oſte etwas mehr als dienlich zugeſprochen 4 —— ältere, ruhige Leut'. 2. Seite. Nr. 485 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 20. Ortober 1922 Städtiſche Nachrichten Feſiſetzung der Angemeſſenheitspreiſe In der geſtrigen Sitzung der Preisprüfungskommiſſion mußte der Vorſitzende, Regierungsrat Dr. Hofmann die Mitteilung machen, daß die mißliche Marktlage nicht mehr anders behoben werden kann, außer wenn die Preiſe beſonders für Kartoffeln und Weißkraut weiter in die Höhe geſetzt werden. Es wurde Proteſt dagegen eingelegt, daß einige Länder, wie Bayern, Würt⸗ temberg und Heſſen, aber auch innerbadiſche Gemeinden dazu über⸗ gegangen ſind, ſich gegen die angrenzenden Verbrauchsgebiete ab⸗ zuſperren, und ſo die Verſorgung der Großſtädte äußerſt gefährden. Als Gründe für die ungenügende Kartoffelverſorgung wurden wei⸗ ter die mangelnde Wagengeſtellung durch die Eiſenbahn und vor allem die Verordnung der badiſchen Regierung angeführt, die den Kartoffelaufkauf an den Beſitz einer beſonderen Genehmigung knüpft, ſo daß die wenigen zügelaſſenen Aufkäufer nicht in der Lage ſind, die einzelnen Bezirke zu bewältigen. Es iſt deshalb be⸗ reits an die Regierung das dringende Erſuchen geſtellt worden, die Bezirksämter anzuweiſen, vorliegende Geſuche um Zulaſſung zum Kartoffelhandel beſchleunigt abzufertigen. Von Großhandelsſeite wurde dazu erklärt, daß es dem Handel unmöglich ſei, aus Norddeutſchland, dem einzigen verfügbaren Er⸗ zeugergebiet, Kartoffeln anrollen zu laſſen, deren Einkaufspreis in kleinem Verhältnis zu dem hier feſtgeſetzten verhältnismäßig ge⸗ eingen Richtpreis ſteht. Wenn der Preis nicht erhöht werde, müſſe man zuſehen, wie der Bauer ſeine Kartoffeln verfüttert, da ſie ihm hilliger zu ſtehen kommen als di teuren Futtermittel. Von Verbrau⸗ cherſeite wurde dem entgegengehalten, daß Kartoffeln zu einem nied⸗ rigen Preis auf jeden Fall herbeigeführt werden müſſen, wobei von dem Vorſitznden mit vielem Recht bemerkt wurde, daß es dienlicher ſei, um jeden Preis Kartoffeln herbeizuſchaffen, als allzuſehr um den Preis zu ſtreiten, bis eine Kataſtrophe eingetreten iſt, zumal da die Erregung unter den Hausfrauen aufs höchſte geſtiegen iſt, weil ſie einfach nichts mehr zu kaufen haben. Für den hieſigen Landeskommiſſärbezirk ſind nach einer Mit⸗ teflung von beteiligter Seite bis jſetzt etwa 15—20 Aufkäufer zuge⸗ laſſen worden. Man⸗ muß zuſtimmen, daß dieſe Zahl nicht aus⸗ reichen kann. Es ſollen ledoch noch weitere zugelaſſen werden. Von dem Vertreter des G. d. A. wurde betont, daß der bisher feſtgeſetzte Kartoffelpreis etwa dem 160fachen Betrag des Friedens⸗ preiſes entſpricht, während für Eier und Butter mindeſtens das 300fache heute bezahlt werden muß. Es ſei alſo die Befürchtung nicht von der Hand zu weiſen, daß unter ſolchen Verhältniſſen fer⸗ nerhin keine Kartoffeln zu beſchaffen ſind. Dieſer Auffaſſung wurde von Verbraucherſeite ſcharf entgegengetreten, da der Kartoffelpreis den Lohnverhältniſſen der Verbraucher angepaßt werden müſſe, Zu⸗ eich wurde es aber unter ſolchen Verhältniſſen als ein Unding rklärt, wenn die Stadtverwaltung den Großhandel zu verpflichten ucht, ihr eine Kartoffelreſerve von 25000 Zen'tner zu heſchaffen, bevor die Nachfrage der Bevölkerung einigermaßen befriedigt werden kann. Nach Mannheim kommen zurzeit täglich ztwa 12—15 Wagen Kartoffeln, die jedoch nicht zu.80„ auf den Markt kommen, dagegen zu über 500„ im Zentner Privaten zu⸗ geführt werden. ſehr reger Ausſprache bat der Vorſitzende, zunächſt einmal den Tatſachen ins Geſicht zu ſchauen, daraus die Konſequenzen zu ziehen und den Preis zu erhöhen, um vor allem Kartoffeln herbei⸗ zuſchaffen. Zugleich wurde erklärt, daß der Preis nur ein Ange⸗ meſſenheitspreis iſt, deſſen Ueberſchreitung bei nachweisbar höherem Einkauf keinerlei ſtrafrechtliche Verfolgung nach ſich ziehen ann. Der Handel ſtellte feſt, daß ſelbſt bei einem Einkaufspreis von 350„ der Zentner keine Kartoffeln unter.50„ im Pfund ausgewogen werden können, da ſich dieſe Ware im Großhandel in Mannheim bereits auf 550 unter Einrechnung der Fracht, der Speſen und des Schwundes ſtellt. Der Preis wurde auf.50 ſeſtgeſetzt, dem ſich der Handel jedoch nicht anſchloß. Dem Handel wurde ein höherer Preis zugebilligt für den Fall, daß ſich der Verkauf bei ſem Preis nicht bewerkſtelligen läßt. Rotkraut wird nicht mehr notiert. Das holſteiniſche Kraut ſtellt ſich bereits auf 14 I1. Ein Preis läßt ſich nicht feſtſetzen, da wir auf die Preisgeſtaltung in Holſtein keinen Einfluß haben. O b ſt, das beim Erzeuger zu 4 l eingekauft wird, kommt den Großhändler auf.50 das Pfund zu ſtehen. Der Preis iſt zudem in den Er⸗ Nugergebieten geſtiegen, da zahlreiche Verbraucher die Erzeuger emmen und das ihrige dazu beitragen, die Preiſe in die Höhe zu treiben. Angemeſſenheitspreiſe Zufolge des Beſchluſſes der Preisprüfungsſtelle ſind ab 23. Okt. bis auf weiteres in Mannheim einſchließlich Vororte folgende Preiſe in Kraft: Kartoffeln.50, Spinat das Pfund 10, Weißkraut 6 A, Wirſing 6 1, Note Rüben—.50 4, Gelbe Rüben—6 l, Karotten 5.50% 2 0 57 das Stück—2 1. Endivienſalat das Stück—3 1, Zwiebeln das Pfund 10—12., Lauch das Stück—3 /, Sellerie das Stück—10 /, Meerrettich das Stück bis 35, Eßäpfel—9., Edeläpfel 10—12 KA, Eßbirnen—9 l, Edelbirnen—14, Quitten—10 l. 0 Ohne Genehmigung der Marktinſpektion dürfen keine höheren Preiſe verlangt werden.„„ —..—————— Jungfrau Königin Roman von Erwin Noſen Copyright by Verlag„Berlin⸗Wien“. Berlin Fortſetzung) 4⁵(Nachdruck verboten) Es dauerte nicht lange, ſo kam er ihr nach. „Bärbeli, ich muß noch eins mit dir beredten. Eins, das mich heraufgetrieben hat außer allem andern—“ Sie ſah ihn erwartungs⸗ voll an. „Möcht'ſt du nicht auch etwas tun, zur Hilf' für die armen ab⸗ gebrannten Leut'?“ „Ja— wenn ich nur könnt'—“ „Du kannſt ſchon. Hör zu. Ich hab' den Bauern, die verſchont geblieben ſind, vorgeſchlagen, wir müßten die Leut', die ſelber kein Dach mehr über ſich haben, unter unſere Dächer aufnehmen, bis ſie ſich aus der Aſche neu aufgebaut haben. Bei vielen wird's für den ganzen Winter ſein müſſen, denn was bis auf den Grund ausge⸗ brannt iſt, läßt ſich ſo ſchnell nicht wieder aufbauen. Sie haben's zügeſagt. Natürlich hab' ich das Beiſpiel geben müſſen, weil ich den Vorſchlag gemacht hatte. Gut, hab' ich geſagt, ich will den Lechner⸗ bauer bei mir aufnehmen für den Winter, mit Weib und Kindern; und weiter hab' ich geſagt: für meine Schwägerin bürg' ich, daß ſie auch eine Familie aufnimmt. Und das iſt, was du tun kannſt, Bär⸗ beli. Willſt du?“ Es war doch wohl mehr, als ſie gedacht hatte, Eine Wolke von Unbequemlichkeiten und Unzuträglichkeiten ſtieg vor ihr auf; und ſie ſelbſt hatten das knappe Auskommen in dieſem Jahr. Rainer fühlte ihr Zögern, und mehr noch, er verſtand es auch. „Ich hab' dir Chriſten Almer ausgeſucht,“ ſagte er.„Es ſind Sie haben nur eine Tochter bei ſich, die für die Eltern ſorgen würde, ſo gut wie daheim, ſo daß du davon nicht mehr Arbeit hätt'ſt. Sie wollten ihre Wintervorräte in deinen Keller geben, ſo daß du nur den Platz zu ſchaffen hätt'ſt für die Menſchen und ein paar Stück Pieh.“ Sie dachte an ihre leeren Ställe und lächelte trübe. „Die Uttdörferin hat auch welche genommen,“ fuhr Rainer fort, „Sie ſind ſogar ſchon da.“ Was Margret konnte, das konnte ſie auch. „Schick mir, wen und ſo viele du willſt,“ ſagte ſie.„Jeder, den du mir bringſt, ſolf mir ein lieber Gaſt in meinem Hauſe ſein.“ * Eine neue Brotpreiserhöhung. Infolge der fortgeſetzten Steigerung der Mehlpreiſé erhöht die hieſige Bäcker⸗ innung, wie aus dem Anzeigenteil vorliegnder Ausgabe erſichtlich, die Brotpreiſe ab morgigem 21. Oktober. Darnach koſten Brötchen, ca. 40 Gramm M. 10(bisher M.), Weißbrot, 500 Gramm M. 100(bisher 80.), und Roggenbrot, 1000 Gramm M. 150 M.(bisher 125.). Die Wahlkartei für die am Sonntag, 19. November 1922 ſtattfindenden Stadtverordneten⸗, Kreis⸗ und Bezirksratswahlen liegen vom Sonntag, 22. 1 5 bis einſchl. Sonntag, 29. Oktober 1922 an Werktagen vormittags von 10—1 Uhr und nachmittags von—7 Uhr und an Sonnkagen vormittags 10—1 Uhr für die Altſtadt im Rathaus, N 1, Zimmer 18, für die Stadtteile Feuden⸗ heim, Käfertal, Neckarau, Rheinau und Sandhofen auf den dortigen Gemeindeſekretariaten und für den Stadtteil Waldhof auf der Polizeiwache des 10. Reviers zur Einſicht der Wahlberechtigten auf. Ueberdies werden Anfang nächſter Woche ſämtlichen in die Wahl⸗ kartei aufgenommenen Perſonen Wahlkarten zugeſandt, ſodaß nur diejenigen Wahlberechtigten, die keine Karte erhalten, zu 850 brauchen.(Näheres ſiehe Anzeigenteil in vorliegender usgabe. * Einem raffinſerken Bekrug zum Opfer gefallen iſt, wie uns ſoeben mitgeteilt wird, ein junger Mann aus Karlsruhe. Er hatte bei einer hieſigen Firma eine größere Summe Geld (genannt werden 130 000) zu holen. Die Firma gab ihm einen Scheck auf die Reichsbank, wo der junge Mann das Geld auch an⸗ ſtandslos erhielt, da der Scheck in Ordnung war. Auf der Straße lief ihm ein Mann nach und forderte ihn auf, das Geld wieder zurückzugeben, da auf der Reichsbank ein Verſehen vorgekom⸗ men ſei. Ein zweiter junger Mann kam noch hinzu und beſtätigte dies. Als Ausweis gaben ſie dem Geprellten ein Kuvert mit einem nichtsſagenden Zettel. Auf der Reichsbank mußte der junge Menſch erfahren, daß er einem gemeinen Betrug zum Opfer ge⸗ fallen war,— Dieſer Fall kam ſchon einigermale vor, ſo daß man ſich wundern muß, daß es immer noch Menſchen gibt, die auf der⸗ artigen Schwindel hereinfallen. Dies möge den allzu Leichtgläu⸗ bigen als Warnung dienen. Pb. Warnung vor Mantelmarder und Jahrraddieben. Mit Eintritt der kälteren Jahreszeit treten alljährlich Perſonen, ſoge⸗ nannte Mantelmarder auf, die in hieſigen Wirtſchafts⸗, Ver⸗ ſammlungs⸗ und Theaterlokalen fremde Bekleidungsſtücke, Mäntel, Hüte uſw. ſtehlen. Gewöhnlich kommen ſie ohne Mantel in das Lokal und beim Verlaſſen desſelben eignen ſie ſich einen ſolchen an. Ihre ſchäbige Kopfbedeckung tauſchen ſie mit einem beſſeren Hut um. Die der Lokale werden vor ſolchen Perſonen gewarnt. Eine beſſere Beaufſichtigung der abgelegten Mäntel iſt ratſam. Ebenſo vermehren ſich wieder die Fahrraddiebſtähle. Mit einer großen Sorgloſigkeit laſſen die Radfahrer ihre Räder unbe⸗ wacht s Zur Ueberführung der in Betracht kommenden Diebe iſt es notwendig, daß ſich die Beſitzer von Fahrrädern die Fabrik⸗ nummer, Marke und beſondere Erkennungszeichen ihres Rades merken, um ſie bei einem eventl. Diebſtahl der Polizei angeben zu können. Nus dem Lande „Neckargemünd, 19. Okt. In den hieſigen Lederwerken ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall. Durch Aufſpringen eines Hahnen eines Extraktkeſſels ſtrömte die kochende Brühe aus und traf den Arbeiter der Nachtſchicht Werner. Die Brühe ergoß ſich über deſſen beide Beine, In ſchwerverletztem Zuſtande wurde der Unglückliche mit dem Auto der Firma nach Hauſe gebracht und ärztliche Hilfe herbei⸗ geholt. Werner iſt Vater von 7 Kindern, deren Mutter vor Jahres⸗ friſt geſtorben iſt. Breiten, 19. Okt. An der Kreuzung der Vahnlinie Bruchſal— Bretten vor der Einfahrt in das Tunnel beim Bahnhof Bruchſal entgleiſten geſtern früh drei Wagen eines Güterzuges. Menſchen⸗ leben kamen dabei nicht zu Schaden. Wie das„Brettener Tagblatt“ berichtet, konnte der Verkehr mit einſtündiger Verſpätung, unter Benützung des Tunnels für die Güterzugslinie, wieder aufgenom⸗ men werden. Freiburg. 19. Okt. Infolge geiſtiger Umnachtung ſtürzte ſich hier eine Frau aus ihrer im vierten Stock gelegenen Wohnung und war ſofort tot.— Ein drei Jahre altes Mädchen fiel in der Küche ſeiner elterlichen Wohnung in einen Kübel mit heißem Waſſer, wodurch es ſich ſchwere Brandwunden zuzog, an deren Folgen es verſtarb.— Die Leſche des vor einigen Tagen von einem Zug unterhalb Herdern überfahrenen Mädchens iſt als eine 16 Jahre alte Schuhmachermeiſterstochler aus Schluchſee feſtgeſtellt worden, die die Tat wohl aus Liebeskummer verühte. Jurkwangen, 18. Okt. Die Stadt Furtwangen hat mit der Ausgabe von Notgeld ſich in erfreulicher Weiſe an ſchöne bild⸗ neriſche Wiedergaben von charakteriſtiſchen Erſcheinungen aus dem Volksleben der Heimat gehalten. So weiſt der Schein zu 500 M. auf der Rückſeite einen bezeichnenden Furtwanger Ührenhändler. Der Schein zu 200 Mark bringt einen alten Originalholzſchnitt zur Wiedergabe, der einen Furtwanger Uhrenhändler und eine Strohfſechterin, beide in der Heimattracht, darſtellt, des weiteren eine Schwarzwaldlandſchaft mit einem charakteriſtiſchen Bauernhof, in denen früher die Uhrmacherei als Heiminduſtrie betrieben wurde. „Ich dank dir,“ ſagte er herzlich.„Ich muß nun wieder hin⸗ unter. Ich werd' dir die Leut' ſchicken, wenn ich ſie dir nicht ſelbſt bringen kann.“ Er eilte fort und ſie ging hinein zur Mutter, um alles mit ihr zu bereden.— Das Zimmer auf der Stiege wurde wieder einmal gelüftet und wohnlich gemacht und eine Bodenkammer dazu gegeben. Die Magd, die inzwiſchen wieder gekommen war, mußte das Vieh im Stall zuſammenrücken und eine friſche Streu ſchütten. Mit Dunkelwerden kamen ſie herauf. Betten und Kleider trugen ſie auf ihrem Rücken— das einzige, was ſie von allem Hausrat noch retten konnten, als ſie, vom Heu heimeilend, den Hof bereits in Flammen ſtehen fanden; vor ſich hier trieben ſie zwei Kühe, ein Stierkalb und ein paar Ziegen. Die Frau und das Mäbdchen wein⸗ ten; der Mann hatte einen ſchweigenden Schmerz im bärtigen Geſicht. „Der Rainer ſchickt uns,“ ſagte er zur Ambergerin, als ſie ihnen auf dem Hof entgegenkam. „Und ihr ſeid mir willkommen,“ antwortete ſie.„Soviel ich vermag, will ich tun, eure Not zu lindern und euch in eurem Unglück zu helfen.“— So taten ſich an dieſem Abend viele Tore, Türen und Herzen auf für die, welche viel oder alles verloren hatten, und das Jammern und Klagen erſtickte endlich in Rührungstränen und Dankesworten. Rainer Amberger führte den Lechner, ſeine Frau und die drei kleinen Kinder hinauf nach dem Holderhof. Er griff ſelbſt allenthalben mit zu, ſie gut unterzubringen und die vor Hunger weinenden Kleinen ſatt zu machen. Er wartete, bis alle zu Bett lagen, ermattet von Kummer und Aufregung. Dann ging er noch einmal hinunter. Die weiche, dunkle Nacht lagerte ſich über den Tälern; der junge Mond lugte über dem Eiger hervor, die Sterne flimmerten und im blühenden Graſe zirpten die Grillen. Aus den Trümmerſtätten des untern Dorfes quoll und brodelte der Rauch und kroch in ſchweren Schwaden das Tal hinab; wie eine graue Nebelwolle lagerte er zwi⸗ ſchen den Bergen und Brandgeruch füllte die Luft; der Wind war vorübergebrauſt; Stille war in den Wäldern. Ab und zu zuckten Feuerflammen aus dem Schutt enipor und verbreiteten roten Schein; aber ſie fanden keine Nahrung mehr und ſanken wieder in ſich zu⸗ ſammen; oder ſie erloſchen ziſchend unter dem von aufmerkſamen Wächtern geſchoſſenen Waſſerſtrahl. 0 Auf der Straße ging Rainer; erſt mit einigen andern; dann, nachdem ſie ihn verlaſſen, um nach Hauſe oder auf ihren Poſten zu gehen, ſchlenderte er allein umher zwiſchen den verwüſteten Höfen, mit wachſamem Auge und bewegtem Herzen. Denn die Gewalt des Elementes, darin ſich die Allmacht Gottes und die Ohnmacht des Nus der Pfalz pf. Grünſtadt, 18. Okt. Dem Verſchönerungsverein, dem 7255 verein und der Turngeſellſchaft ſind aus einem Vermächtnis der 9 trag von je 2000 Dollar zugefallen. Dieſe Beträge, die nag heutigen Hollarſtand eine Summe von nahezu 6 Millionen bedeuten, ſollen nunmehr zur Auszahlung gelangen. tatb J Keuſtadt a. d. 9,, 19. Okt. Inſolge einer Blutvergiftung 0 der 52 Jahre alte langjährige Küfermeiſter der Weinhandlung 1010 Herr Georg Eberhardt. Er zog ſich an einer ſchadhaften Flasch⸗ eine Verletzung zu und infizierte ſich dadurch, ſo daß ſelbſt die putation des Armes ihn nicht mehr retten konnte, er vielmehr innen halb 24 Stunden ſtarb— Die Wohnungskommiſſion der Stadt ſich bereit erklärt, ihr Amt weiterzuführen, wenn ihr mehr 1 bisher der Schutz des Bürgermeiſteramts und der Polizei— 0 werde. Das Wohnungsamt iſt immer noch geſchloſſen, da deſſ Direktor einen nachträglichen Erholungsurlaub genommen ‚ Gerichtszeitung Verurkeilung eines Mannheimers vor dem Reichsgericht * Leipzig, 20. Okt. Der Techniker Valentin Hammer„ Mannheim wurde geſtern vom 2. Strafſenat des Reichsgericht wegen Fan Ausſpähung militäriſcher ee niſſe im Intereſſe Frankreich zu einer Zuchthausſteeh von 2 Jahren und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Verurtellte hatte ſich mit dem Techniker Arthur Baumgarte, in Verbindung geſetzt, um von dieſem Zeichnungen für 57 eugmotore zu erhalten, die Baumgarten im Jahre 1917 Sch ütte⸗Lanz und Benz geſtohlen hatte. Baumgarten muß 5 wegen Diebſtahls freigeſprochen werden, da dieſe Tat unter di Amneſtie fällt. lacher Rathaus anläßlich der Kundgebung zum Schute 8 Republik am 4. Juli ds. Js. fand heute ein Nachſpiel vor vaſt Schwurgericht. Nach 12ſtündiger Verhandlung gegen ſieben, f 5 durchwea jugendliche Angeklagte wegen Haus⸗ bezw. W friedensbruchs wurde auf Gefängnisſtrafen von—5 Mon ten erkannt. Vier Angeklagte wurden freigeſprochen. 30. ) Freiburg, 19. Okt. Das Schwurgericht verurteilte den 101 jährigen Landwirt Wilhelm Pfeffer von Ruſt und ſeine 34jährig⸗ Ehefrau wegen vorſätzlicher Brandſtiftung zu je zwei Jahren Juch, haus und drei Jahren Ehrverluſt. Das Ehepaar hatte ſein Doppe wohnhaus bei Ettenheim angezündet; das große Anweſen brann, vollſtändig nieder. Die Brandſtiftung geſchah um in den Beſitz de Verſicherung zu kommen und damit ein neues Haus aufbauen 5 Stpoetliche Rundſchau Boxen Inkernakionale Boxkämpfe. Der Boxkampf zwiſchen Weſthroe und Jansma, der in Rotterdam ſtattfand, endete mit dem Sieg von Weſtbroek, der nach 15 Runden die Punktwertung erhielt. 10 Drei Boxkämpfe von Bedeutung finden im Monat November 9 London ſtatt. Am 20. kämpfen Ted Kid Lewis und Rolan Todd im Holland⸗Parkring um die Meiſterſchaft von Engief und Europa im Mittelgewicht, am 23. trifft Battling St auf Joe Beckett um den Europatitel im Schwergewicht, wün rend an einem noch nicht feſtgeſetzten Termin der engliſche Feder, gewichtsmeiſter Zoe For mit Danny Fruſh zuſammenkom men ſoll. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswetterwarle in Karlsruhe Tem⸗ſrz Ser. drack bera⸗ e ene Be⸗ öhe 8 8 22 8 8 15 555 1 5 8 8 8 Richt.-JStärte 8 28 merkungf' Wertheim—— 5 7 5 NO ſchw. n 0 Königſtuhl. 563 702.00 3 5 3 0 mäß wuie 1 Karlsruhe.. 127 762.0 7 8 6— ſtill Nen 1 Baden⸗Baden 213 761.3 6 9 6 NW leicht te 2 Villingen 780763. 3 4 3 8 ſſchw. lale.5 Hof 1281 650.4 5 6—2SW leicht. 1 adenweller 715ʒ5..———- St. Blaſie!——kk—-— Allgemeine Witterungsüberſicht Die kleinen Druckſtörungen haben bei uns weiteren Einfluß 0, wonnen und geſtern ſowie in der Nacht Trübung und gering Niederſchläge verurſacht. Heute kommt Süddeutſchland zunächſt ungg, Föhneinfluß, da über den Alpen ein ſekundäres Hoch entſtanden 11 mit der damit eingetretenen Südſtrömung und zeitweiligen Aufhei rung iſt es milder geworden. Da ſich das Hochdruckgebiet weile auflöſt und der Kern nach Nordweſten zurücweicht, ſteht keine Beſ ſerung der Wetterlage bevor. Vorausſichtliche Witterung für Samskag bis 12 Uhr nachts: Zeitweilig Aufheiterung unter Föhneinwirkung, worbbergehe Menſchen ergreifend offenbart, und das Leid ſo vieler hatten ſeine Seele erſchüttert. Bald aber hoben ſich ſeine Gedanken hinaus über Leid un Brand und Trümmer und ſein Blick ſuchte an dem dunklen Berge hang die Stelle, wo der Hof ſeiner Väter ſtand: er kannte ſie genan ein Licht brannte dort noch, trotz der nächtlichen Stunde. Der Tag, der ſo viele Freuden vernichtete, ſo viele Hoffnungen begrub, hatte ihm eine große Freude gebracht und die Hoffnung al ein großes Glück. Aber er verſchloß beides, Freude und Hoffnung in ſeiner tiefſten Bruſt, denn ſeine Zeit war noch nicht gekommel An einen halbverkohlten Pfoſten gelehnt, ſah er zu den Berhen hinauf, über denen die ſternengeſtickte Himmelsfahne hing. „Einmal kommt über jeden Menſchen das Glück,“ dachte er 15 ſich.„Und wer ſchon einmal mit tauſend Schmerzen hat verzichle müſſen, dem ſchenkt es der liebe Gott um ſo ſchöner wieder!“ Rainer Amberger nach Hauſe. *** Miemals hatte Gydisdorf ſoviel Fleiß, Arbeit und Emſigken erlebt, als in den auf den großen Brand folgenden Wochen. be tat, was er konnte, um bis zum Winter den Schaden ſoviel 15 möglich wieder auszubeſſern. Der Schutt wurde geräumt, Holz un Steine herangefahren und die Unperſehrten leiſteten den Abgebranl ten bereitwillig und brüderlich Hilfe mit Fuhren und anderen Dien ſten. Bald wuchſen aus den ſchwarzen Brandſtätten die hen Holzhäuſer hervor und ſchauten gar fröhlich aus zwiſchen den grüigg Wieſen mit den herbſtbunten Kirſchbäumen. Wer nicht zu vol vernichtet war und das nötige Geld hatte, kam zum Winter wieb, unter Dach. Froſt und Schnee ſtellten ſich ungewöhnlich ſpät ein, 9 1 nehme der liebe Gott Rückſicht auf die armen Menſchlein, dene er ſo übel mitgeſpielt, ohne zu ſagen, warum. 1 Um die Weihnachten konnte auch Chriſten Almer ſein neu 1 gerichtetes Häuschen wieder beziehen. Frellich ſah's kahl darin a 4. denn das Hausgerät konnte nur allmählich wieder angeſammelt den. Aber es war doch ein eigenes Dach, und man brauchte. Ambergerin nicht länger zur Laſt liegen. Die hatte ſich mit i9 Gäſten ſo angefreundet, daß ſie ihr Scheiden faſt ungern ſah. 1 langen Herbſtabende hatten ſich gar gut miteinander verplauden, und beſonders Mutter Marthe hatte an Chriſten Almers Frau G1 Alters⸗ und Geſinnungsgefährtin gefunden, mit der ſie viel in innerungen lehte und manchen Gedanken über Leben und Ster tauſchte. 0 (Fortſetzung folgt.) WBB. Karlsruhe, 19. Okt. der Bilderſturm im Dur Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7u morgens) — etwas milder, ſpäter wieder meiſt bewölkt und geringe Niederſchläl Erſt als der frühe Morgen die kurze Nacht wieder ablöſte, ging 2 4 Ireitag, den 2u. Ortober 1922 — Mannheimer General-[Anzeiger Abend⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 485 Hendelsblen — Fortschreitende Markentwertung Der Dollar gegen 4000. Was wir in unserem Leitartikel„Verkehrte Reichs- Wirtschaftspolitik“ vorausgesagt haben, ist in vollem Um- ange eingetreten und noch schneller als wir das erwarteten. die Mahnahmen der deutschen Reichsregie- Devisenverordnung) haben sich in vollem zun 0 als ein Schlag ins Wasser erwie- n. Die Eptwicklung der Dinge hat mit eindringlicher Rlarheit den Widersinn der vernunftwidrigen deutschen Re- Kerungsmaßnahmen gezeigt und zeigt weiter, wohin unsere irtschaft geführt wird, wenn die Regierung sich weiter auk wirtschaftspolitischem Gebiet einseitig in den Dienst der reinen sozialdemokratischen Partefinteressen stellt. Zu- nächst hat die Reichsregierung im Verein mit der Sozial- emokratie bisher noch nicht das geringste Maß Wirtschaft- leher Einsicht für sich in Anspruch nehmen können! Wir ordern Abkehr von dieser widersinnigen, von reinen Par- telinteressen beeinflußten und diktierten Reichswirtschafts- itik. Unsere Mark sinkt ins Uferlose, die Einfuhr der Ohstoffe und der Export stocken, Betriebsstillegungen und Ibeiterentlassungen machen sich bereits als Folge der eiaten wirtschaftlichen Mafnahmen der Reichsregierung in drohlichem Ausmaß bemerkbar. Das Ausland sucht sich Jon der Reichsmark zu befreien, am heutigen Freita geht über die deutschen Börsen eine noch nie dagewesene Panik am. Die Flucht in die Sachwerte und Effekten nimmt be⸗ dosstigende Formen an. Das letzte Fundament droht unserer Wirtschaft durch die falschen Regierungsmaflnahmen ent- kogen zu werden. Wehe der Wirtschaft des Landes, Wo in kritischen Augenblicken die Regierung das Willenlose Werk- zeug einer einzigen Partei ist, einer Partel, die der Wirt⸗ schaft und des ganzen Volkes Existenz aufs Spiel setzt, um urch leere Schlagworte die Massen über des Alltags Not unwegzutäuschen. Eenug der falschen Reichswirtschafts- und Parteipolitik. Wir Abkehr von diesem System, wir fordern vor Welt ein offenes Bekenntnis der deutschen Zahlungs- unfänigkeit. Devisenverordnun„Regelung des Devisenver- s und Einführung des Goldwertpapieres sind leere Fehlagworte, die auch nicht den leisesten Schimmer einer erwirklichungsmöglichkeit in sich tragen. Sozialistische Theorien— auch wenn sie regierungsseitig sanktioniert Wer⸗ n—. können die Mark nicht reiten, nur der praktische Wirtschafller(den man in Berlin nicht hören will) kann die Airtschaft vor dem gänzlichen verfall retten. Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 20. Okt.(Drahtb.) Der Rücktritt des eng- Uschen Kabinetts wurde von der Börse ziemlich ruhig auf- Senommen, umsomehr, als sich Devise London im Verhaltnis zum gestrigen Abendstand hob. Der Dollar lag im Früh- gerkehr fest, und wurde zeitweise mit 3350—3400 genannt, an der Forse siellte er sich auf 3300-3600. Am Efiektenmärkt Var die Tendenz bei ruhigem Geschäft nicht einheitlich. Die Absehwachung, die sich für einzelne Werte bemerkbar Machte, War zurückzuführen auf Realisationen. Ferner gab as projektierte französische Memorandum Anlan zur Be- mrukigung. Es machten sich später wieder lebhaftere Um- zatre geltend, da die Kaufordres noch immer ziemlich stark den Vordergrund traten. Bei den Bankaktien waren Niederum gröbere Umsätze zu beobachten. Heute wWaren es desonders in erster Linie die Aktien der Mittelbanken, welche ttarker in den Vordergrund traten. Deutsche Vereinsbank sst auf die Interessengemeinschaft mit der Frankfurter Hank. Höher setzten ferner ein Deutsche Baak und Berliner Itadelsgesellschaft. Im Freiverkehr zeigte sich großles a0deresse für Becker-Stahl, 1700; Hansa LlIoyd 450, Lastauto 0 Ufa 770, Inag 600 und Karstadt 300. Auslandsrenten lagen urchweg fest bei größerem Geschäft, Ungarnrenten, Rumä- Lombardpriorifäten und Türkenwerte lebhaft. Am Mon- Hamarkt lagen die führenden Papiere vorwiegend höher, arpener steigend; Phönix 300, eutsch-Luxemburg 400% Aneleheng. Der Markt der Maschinenwerte lien vereinzelt eitere Kurssteigerungen aufklommen. Neckarsulmer schwä⸗ Wer. Sehr gesucht Waggonfabrik Fuchs. Die chemischen Kerte zeigten mägig erhöhte Kurse; fest Badische arilin..., Siemene& Halske und Licht und Rraft Aah er—— Bei gröfferen Umsatzen konzentrierte dien, des Geschäft auf Julius Sichel, im freien Verkehr 1400 850 1600,* gehandelt. Oesterreichische Kreditaktien lus 40. Kaliaktien blieben begehrt. Auf dem Einheilts- J t der Industrie zeigte sich für Ludwig Ganz, Frzenwerk Meyer, Zellstoff Aschaffenburg und Chemische bach besonderes Interesse. Frankrurter Festverzinsilehe werte. a) Inlundische. 4 19. 20. 19. 20. 5 enat vonigg: eeee-gt W0 3000——— *—.——.— 1 A. nſ. abg.—„ ereeennn, 2 35 2 n. T. elenh l. 95.— 87.80 3J% d0.— 20.5 40. 138.— 167.5 Zud Zandes—.—.-IBayr.-Pt. Els. Prlor 90 61.— 10 etedga, 2280.8%% de. 24.—.— N. ad5 unk. d. 1 235.— 272.—% hhessen v. 98 u. ö6 71.— 78.— 9 f o.— 8 25 e W5 5 90 8285 „ sebetns.—.elehe.8t-Antv9 2. 282.50 . 7— Kaeend 9578 63 75 20 10 btegbtagf.0g 17— 17— 4% Franki. a. H. 1806 114.— 5 e 805 ee 4% eene.-l Frelburgl asũs—:——.— rren 50—.— 4% Heidelb. 150f 7—.——. e Lonsole— 12 25 Saler e i0 *—.—„ Malnz— 15 1 1 50% Pforzhel„35 e ee, e b) Auslündische. 10 19. 20 19. 20. dene 1e 44 Turk. Saguad s. 5 n e e 2989.— 40/% 40. 8 atzans-—.——.— ½% Ung. goldrente 47.— 5959.— 1„ 0 dberrente—.— 4% d0. St.-Rte. v. 1910—.— 1700.— 80% 0. oldrente 12000.·—.—3%% do. St.Rte, v. 1897.——.— denäne Rante——.—15% Mexlkan. am. inn.—— 40% d0. gn 1808 3—%0%„ ol—.——.— 10 dn aid am.—.— 10—%% p. lerig. Anlelde—.——— -ve„—.— 1000.— 5% fobuantapee 27500. 30900. Frankfurter Dlvidenden-Werte. Bank-Aktien. a d desen 15. 20. 19. 20. 19. 20. n 280 0. Kypothekb. 140 130 Felobsbank 312 37 Gan Ar ene 2— Vebers.-3.— feln, Cr-k. 318 5 ayr..0 4250 Vereſnssbk—— hein Nyp.-.— 15 Seben uM dbed„gegelis 2 825 Südd. 8.-3. Sepd Sanks ⸗ Dresda Bank 610 7 Sugd.Dls.-Ges.— el. Hand 8 F. Vp.-BK Wener Bankv. Dabreu. Pr.b. 38 45. d.-U. 2400 2 Wiing. 8. Anst 308 dabnet Banb Mitteld. ar-s 47/8 540„ Netenbank 3780— e 58 ö Ffent dank rnbdg..-B. rankf. Allg. 80 kt. 7 Oest. Or-Anat. Oderrh..des. e e e han + ort-Akti Ad 2 rausp en. Rorgd. LIee 940 foestsct0—— . 12281288JÄLeu. 8 2— LSee 1 8888 288b0 28000 es NMannheimer Gene ———— Phönlx Bergb. wagraun-A 5589 79 Tellus Bergb. 1475 14/ Vu Kk., Laura.— Bergwerk-Aktien. Boch. Bb. u. G. 1 Zergb. 10000 12000 5468, Fieche 2258 2292 3500 3800 Conod. 8gb.-B.— Kallw. Wester. 37 Nasm. Rhr.-W 33 200 Opsohl. Eb.- Bd. D. Lux. 80. 46 5558 Gelsenk. uer 7200 523³ 5 50 d0. E. ind.(.) 1875 3100 1500 Industrie-Aktten. Alig. Elktr. Gs. 1375 15 94388 Asoh. Z. u. Papf 2009 2200 Arün& Bllfing 1950 tioch- u. Jiefb. 1030 1109 Wayss&freyt. 1555 2228 gergmann W. 133 Srown,.& 00.— Feſten& duli 2230 230 Lahmeyer.. 780 Lioht u Kraftt 11291 t. Deut 445 0 2855 Hald&neu, Mh. 1210 Karisr Masoh. 1750 18 Lunxsone Ind. 880— Bleistift. Fab. 2200 2 Eichbe Mannh, Kempt. O 511 Kaebh. u. Soß. 850 goonus 1888 1700 —— In. Elekt.-G. U. 988 600 taälz Hähm. K 900 195 Malaz Srauer— 3850 Schuek, Murnn 2480 28 Johnellpr. Fræx 843 958 Farkbrauerel.—[Siem.& Halsk 3300 37 Vogtl. Magok. 2 5 Sohötth. ögur. 500 520 Lolgt& Haeff. 338 910 Gingw. Aürnn. 751 8586 Sohwz.Storoh Emaill.& Stzw. 83 10 det. Dannh.— 835 Ctw. Heidelbg 1380 Aummiwm. Fet 1580 1530] deokars. Fhrz. 1390 1800 d0. Karistadt 1 e anu kussen 1200 J289 Ler.U. Heltanr 4857 1600 do. Lothring. 1480 440 Hedah. Kuprw 1800 1400 Corz Wessel 2050— Cham. Annaw. 2050 2 ürsoh Kupfer 2050 2200et..-For. Ing.— Angio-.-AGu 60. 82 Iunghansdehr 800 75 Sonneld. Han. 789 849 dad Anilin 2928 3700 Lonsen Braun 748 Sohahf. wess. 750 890 d. Grauhach 1000 13900 Ader& Upph 34/5 3300 Sahuhfbr. lers 750 743 9. d. u. Sb. 8. A 3490 2700 Lederkb Soler— Jelllad Folft— 803 Ib. Aoldschm 2600 3449 Cederw. Rotbes— 3000 Spfeg.Spüig 4590 44%0 Chem. Grsn. El 2 259] do. Süddingu 1290—, Els. dad Noſſf 2390 2298 Farbw Hücbat 2200 28 do. Sploharz 1000 1100 Soian, Ettilng Farbent. Bay 3300 288⁰ bokomt. Kraud 1200 1206K-Soinn. Kals. 2192 2690 Chm. F. Muhn.— 2200 KalzmLudwn.—.700 hrenf. Furtu. 790.50 Ebr..-ter-Ad!— 750 1 1 J 999 885 e 1105⁵ 1700 vkohl. Konst. 1 0. Badenia ü m. S..K.— Rütgerswerk 185 1205 do. gad durl. 1800 1801 Kaggfb. Fuochs 755 800 Sohfammttur 1500%% aimtermotr 895 820 Lellst Waldhol 1253 180 Uitram Fabrik 22 70 810% Oingt. Zwelbr 800 850 Lellst. oresd. 438 190 e tok. Elsenk. 14%0 Kasch. ng. Süud. örd0d. 5 340 Frkl. Fok..N. 5 975 Zuokrk. Rellbe. 2480 2130 Berliner Wertpapierbörse Berlin, 20. Okt.(Eig. Drahtb.) Die Kaulpanik, die heute in Hrscheinung trat, übercrat alles bisher an der Börse dagewesene. Das Publikum schlägt sich angesichts der neuen Entwertung der Mark geradezu um Effeklen und zwar so- wWohl um die Inäustriewerte wie um die Valutapapiere, die man als Devisenersatz ansieht. Ueberall traten neue starke Kurssteigerungen ein, obwohl nur ein kleiner Teil der ein- Setroffenen Orders ausgeführt werden konnte. Der Rücktritt Lloyd Georges erweckte Befürchtungen über eine neue für Deutschland vielleicht lebensgefährliche Verzögerung in der Reparationsfrage, zumal das Ausland daraufhin stark Mark- noten abgab. Der Dollar war bei kleinem Geschäft im Vor- börsenhandel 3000—3500, an der Börse war der Kurs 3600 bis 3650. Man wollte Käufe von Regierungsstellen beobachten. Am Montanaktienmarkt eröffneten Gelsenkirchener um 900% höher, Harpener + 1400%, Luxemburger, IIse, Mannesmann und Phönix 450, Bochumer + 325%. Bei den Oberschleslern gewannen Kattowitzer 600%, Laurahütte 625½% Die Kali- werte wurden ebenfalls stark gekauft, Heldburg notierten 2925, Mansfelder 1650, Rollenberg 5000, Hallesche 2000 Ummendortf 1400. Anilinwerte stiegen durchschnittlich um 200%. Am Elektromarkte setzten..G. um 175% höher ein, Eicht und Kraft + 125½%. Unter den Spezialwerten gewannen Deutsche Waffen 1000%, Scheidemandel und Basalt etwa 500%, Löbe, Hammersen und Feldmühle 300, Görlitzer Waggon 200%. Bei den Schiffahrtswerten erhöhte sich das Kursniveau durchschnittlich um 50%, wobei auf die Erhöhung der Reederelentschädigungen hingewiesen wurde. Die Bank⸗ aktien erhöhten ebenkfalls ihr Kursniveau wesentlich: Bank für elektrische Werte +. 250%, Handelsanteile 1200%, Deutsche Bank +. 3009%. Stark gesucht Waren auch russische und österreichische Banken. Petroleumwerte ruhig. Deutsche Erdöl— 300½%. Am Markte der Valutawerte stiegen Tehu- antepec um 8500%, Oesterreichische Goldrente 2300%, Zoll. türken +. 1400%, Bagdadanleihe + 900%, ungarische Gold- rente 500%, ungarische Kronenrente 250%, Mazedonier + 1200%, Canada + 100094, österreichisch-ungarische Staats- bahnen + 600%. Sehr starke Kurssteigerüngen erfuhren auch sämtliche Kolonialwerte. Diamônd erreichten den Kurs von 20000. Bei den einbeimischen Anleihen besserte sich die 3% ige Reichsanleihe auf neue Auslandskäufe um 30%. Im Verlauf traten neue starke Kurssteigerungen ein. Harpener + 1000%, Phönix, sowie Goldschmidt 500%, Schuckert + 375%, Stöhr-Kammgarn + 1000% Am Kassaindustrie- markt prägte sich die Kaufpanik des Publikums gleichfalls aus. Oesterreichische Noten 47/, polnische Noten 31, rumä- nische Noten 2000, ungarische Noten 135. Die Mark kommt aeis Amsterdam mit 007½4, Zürich 0,16—0,1654, Kopenhagen 0,14—0,15, Stockholm 0,115, London 18 600. Deuisenmarkt Tendenz: Stark befestigt. Mannheim, 20. Okt.(4,30 nachm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Vork 3950(3350), Holland 154 900(131 000), London 17 675(14950), Schweiz 72 000(61 200), Paris 20 350(24 950), Italien 16 600(14 100). Frankfurter Devisen X Frankfurt, 20. Okt.(Drahtb.) Die Stimmung am De- visenmarkt war bereits in den Morgenstunden fest, und die Preise setzten ihre Aufwärtsbeweguüng kort. Im amtlichen Verkehr stellte sich weitere Nachfrage ein, wobel die Rurse erhebliche Befestigungen erzielten, Es wurden kolgende Kurse genannt: London 15 600(amtlich 16 025), Paris 26000(26 700), Brüssel 24 800(24 600), New Vork 3450(3575), Holland 135 000 (140 000), Schweiz 63 000(65 700), Italien 14500(15 350). Amtilob(. 19. 10. B. 19. 10. J. 20. 10. B. 20. 1u. Amtlieh 0. 19. ö. 3. 18. f0. 6. 20. f0. B. 20. f0. — Hoftand 21½ f 139880 1401% Morwegen 7 belgen 2177g 2 24 24% dewelen 88744 85588 96303 93553 London 23208 5075 16006 7 1Heleingfors———— Faris 3800 243 880 een 7 350 37J 377 Sonben 881 58252 8884 87 ien 2b0. 446 4 0 dese e e 92 N 5Frag dünemarfr 84235 64384 72830 17%% 1 Frankfurter Notenmarkt 20, Okt. Rrlet Gelo Brlef gold .ere e 759 3679 alts——— eiglacnne 728—0—.——.— bamschg 72 765 Homziafeohe 2220.— 2230.— Englisce Spanlsone Sohwelxrorr Sohwetisohes Tschecha-Stovak. Ungarlechs 75—45 75 1 430 80 Frazzöglsohbe Rollänglsche.. Malſenlscge Oesterreloh abgest, 67133 67270 11955 12015 189— 1— Tendenz: fest. Berliner Devisen 0 558 115 2⁰ 1 980 Brüseel 48535 23055 24438 24832Paris 364. 760 26433 285 191 5 57515 55 995 16 Deutsch-Asiatische Bank. Infolge falscher Meldung des Amtſloh f. Jg.g0. B. 18. 10. G. 20. 10, B. 20. 10, Amtkloh 6. 19. 10, J. 19. b. d, 20. 10. g. 20. fb. neand. et eets 8ee ev.-Vork 3192 9 75 355 3 Oheistlanla 875 2957/ Schweln 8 Lopenbag. 64435 33775 955355 977 Aene f 925 5 5 +. FVVVHP Alen, udapest, London. 14264 14335 150 6 488 915 * Wolffschen Tele Frankfurter Kurs mit baphenbüros war der gestrige 500 angegeben, er lautet auf 15 000. Amzeige + Reichsbankausweis vom 14. Oktober vermögen(in 1000 Nark) ogen dle die 051 474 orwoche beee 2701 4 Retallbestand— 1+6970 noten ander. Banken 5„ 1004884— 1eodsel.Sohecks 636489.2 963 217 u. zwWar Goldkassen- eeeeeee ot(unbela 0 d. 2220 v. 1 ſand 50032(unver.) Reſobs- u. Darlefens- kassen-Scheine. 51 4208f0 + 8571 65⁰ 1 Wesen (unver. Rolohs-.Stantegth. 2 e 1220 eee Srtvat—— 85 00 + 18302 871 Notenumiauf.. 374 806 4. 0367%½ Sonst. Verbindlonk-1a 70s 85805 Wie der Ausweis der Reichsbank vom 14. ds. Mis, zeigt, haben die Kredit- und Zahlungsmittelansprüche zur Monafs⸗ mitte zu einer neuen scharfen Srs der Anlagekonten und der Notenausgabe der Bank geführt, Die Erhöhung des Banknotenumlaufs um 30,3 Milliarden M. auf 374,5 Milliarden M. übertrifft noch die in den letzten Vorwochen erreichten Höchstziffern. Der Umlauf an Darlehns⸗ kassensgheinen nahm wiederum nur unerheblich, näm- lich um 25,2 Millionen M. auf 14,1 Milliarden M. zu. An bei⸗ den Geldzeichen wurden also der Bank in der zweiten OK- toberwoche insgesamt 30,4 Milliarden M. entzogen. Die 1 der gesamten Man der Bank betrug 53,9 Milliarden., der Anlagebestand stelſte sich damit am 14. d. M. auf 454 Milliarden M. Die bank⸗ mälige Deeckung für sich allein stieg um 55,8 Milliar⸗ den M. auf 453,4 Milflarden., von ihrer Zunahme entflelen 9,6 Milliarden M. auf den Wechselbestand, 44,1 Milliarden M. auf das Schatzanweisungskonto. Im wesentlichen im Zu- sammenhang mit den erwähnten Zahlungsmittelabflüssen blieben die cpei der Reichsbank wie auch bei den Darlehns- kassen neu aufgenommenen Kreditbeträ e nur zum Teil der Bank bei den Giroguthaben belassen; die Vermehrung der kremden Gelder belief sich auf 28,7 Milliarden., sie stiegen damit auf 116,1 Milliarden M. Die Darlehnskassen wurden in der Berichtswoche in be- trächflichem Umfange in Anspruch genommen, ihre Dar- lehnsbestände dehnten sich um 8,6 Millfarden M. auf 45,6 Mil⸗ Uarden M. aus. Da dje Reichsbank einen dieser Erhöhung entsprechenden Betrag an Darlehnskassenscheinen von den Darlehnskassen zu übernehmen hatte, so haben sich die Be- stände der Bank an solchen Scheinen unter Berücksichtigung der in den Verkehr abgegebenen Summe auf 31,4 Milliarden Mark erhöht. dlsk. Sohatzanw. 88/ 188 4412090 Lerigasterbetene 2 8 + ſfe ertpaplerbestand. 6 2, Senslig Vermögen 13b56218— 282488 Badischer Industrie- und Handelstag I. Am Samstag, den 14. Oktober 1922 fand unter dem Vor- Sitz des Präsidenten der Handelskammer Mannheim, Herrn Richard Lenel, in der Handelskammer Karlsruhe eine Vorstandssitzung des Badischen Industrie- und Handelstags statt, an der als Vertreter der Regierung Oberregierungsrat Seeger und Finanzrat Rheinboldt vom Finanzmini⸗ sterjum, Regierungsrat Stehberger und Regierungsrat Dr. Wei mann vom Ministerium des Innern und als Ver⸗ treter der Reichsbahndirektion Karlsruhe der Präsident, Staatsrat Schulz sowie Oberregierungsrat Rectanus teilnahmen. Süddeutschland und die Eisenbahntarifpolitik. Präsident Lenel! führte aus, daß mit jeder Tariferhöhung die Ent- ſernung zwischen Baden und den Produktionsstäften sowie dem Welt- und Seeverkehr Wachse, wenn auch anerkannt Werden müsse, daß die Erhöhung der Tarife infolge der Geldentwertung unahwendbar sei. Er wies ferner daraut hin, daß verschiedene Industriezweige in Baden durch die Staffel- tarife sehr benachteiligt worden sind und daß ganz Baden beim Eintritt normaler Verhältnisse bei der heufigen Tarif- politik der Eisenbahn überhaupt erledigt sei. Er kam auch auf die Berliner Protestversammlung für Einführung der Wasserumschlagstarife zu sprechen und richtete an die Ver- treter der Reichsbahndirektion die Bitte, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln auf die beschleunigte Durch- jührung der Tarife hinwirken zu wollen. Präsident Staatsrat Schulz sagte im Namen der Reichsbahndirektion seine Unterstützung beim Reichsverkehrsministerium zu, machte jedoch verschiedene Bedenken geltend, die das Reichs- verkehrsministerium bisher von der Durchführung der Tarife abhielt. Oberregierungsrat Seeger vom Finanzministerium legte den Standpunkt der Regierung hinsichllich der 0 1 der Staffeltarife und der Umschlagstarife dar und sagte die Wärmste Unterstützung der Regierung in der Frage der Wasserumschlagstarife sowie der sonstigen Tariffragen zu. Staate- und Gemeindebesteuerung von Handel und Indu· strie. Nach einem eingehenden Bericht von Geheimrat Dr. Schneider-Mannheim über die zunehmende steuer- liche Belastung der Industrie und des Handels in Baden, insbesondere dürch die gewerbliche Besteuerung seitens der Gemeinden, wurde„ Entschließung gefabt: „Es ist mit Rücksicht sowohl auf teuerpflichtige wie Steuerberechtigte sowie unter volkswirtschaftlichen Ge. sichtspunkten nolwendig, daf die badische Gewerbebesteue- rung nicht nach dem Betriebsvermögen(sogar nach fikti⸗ vem Betriebsvermögen), sondern nach dem Ertra eventl. nach dem Ertrag und mäßiger Heranziehung des Betriebs- vermögens, unter Festsetzung einer Höchstgrenze der Be- lastung durch alle Steuerberechtigten und eine Fiktion er- folgt. Bis dahin ist die Aufrechterhaltung des 8 13, Abs. 3 des bad. Grund- und Gewerbesteuergesetzes als absolut unentbehrliches Sicherheitsventil notwendig.“ NNeue Wacne Wenenn n Wie wir hören, haben die Deutsche Vereinsbank und die Frankfurter Bank auf zunächst 50 Jahre eine Interessengemeinschaft geschlos-· sen, bei welcher die beiderseitigen Netto-Gewinne zusam- mengeworfen und im Verhältnis des beiderseitigen Grund⸗ kapitals aufgeteilt werden. Der Vorstand jedes der beiden Institute soll sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsrat des anderen vertreten sein. Die der beiden Banken bleiht gewahrt und die Frankfurter Bank auf die Ge- schäfte beschränkt, die sie als mündelsichere Bank machen darf. Die Deutsche Bank, welche schon seit längerer Zeit freundschaftliche Beziehungen zur Deutschen Vereinsbank unterhält und in deren Aufsichtsrat vertreten ist, hat sich einen grölleren Bestand an Aktien der Frankfurter Bank ge- slehert und wird dadurch ein Mitglied ihres Vorstandes so- wWie einen Direktor der Frankfurter Filiale im Aufsichtsrat der Erankfurter Bank vertreten sein. * Allred Gittler, Getreide- und Futtermittel-Großhand- lung.-G. in Breslau. Eine auf den 9. November einberufene ao,.-V. soll über die Erhöhung des Aktienkapitals um 27 auf. 30 Mill.&4 Inhaberaktien Beschluß fassen. Schitisnachricht. Der Dampfer„Ryndam“ der Holland Amerika Linie, Rolterdam, am 7. Oktober von New Vork, ist am 17. Oktober vormittags in Rotterdam angekommen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haag, Mannheimer General⸗Anzeiger. G. m. b.* Mannbeim, E 6, 2, Direktion · Ferdinand Heyme.— befredatteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für Politik: Dr Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. — —— J. Seite. Nr. 485 10 — Ireilag, den 20. Oktober 1222 tliche Bekanntmachungen Handelsresgisfer. „Zum Handelsregiſter B Band III.⸗8. 35, Firma„Druckerei Dr. Haas, Mannheimer Geſellſchaft mit beſchränkter Haſtung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Der n iſt durch die Veſchlüſſe der Geſellſchafterverſammlung vom 8. Dezember 1920, 3 April und 4. Oktober 1922 geändert. Auf die eingereichten Urkunden wird Bezug genommen. Die Geſellſchaft wird, wenn mehrere Geſchäfts⸗ führer beſtellt ſind, durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. 166 Mannheim, den 17. Oktober 1922. Badiſches Amtsgericht VB. G. 4. Jum Handelsregiſter B Band XXIII.-3. 13 wurde heute die Firma„Deſag Deutſche Sack⸗ vertriebs⸗ und Faſerinduſtrie Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim, Parkring 33, eingetragen. Der Ge⸗ ellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 7. Oktsber 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt: Herſtellung und Vertrieb von Ver⸗ packungsmaterial und anderen Erzeugniſſen aus Jute, Flachs, Hanf, Papier und ähnlichen Stoffen, Pacht, Beteiligung, Käufe und Verkäufe von be⸗ ziehungsweiſe bei gleichen oder ähnlichen Unter⸗ nehmungen; Handel mit den Produkten dieſer Induſtrien ſowie Verarbeitung derſelben; Erwerb und Verwertung einſchlägiger Patente und Schutz⸗ rechte. Das Grundkapital beträgt 20 000 0004 und iſt in 20 000 anf den Inhaber lautende Aktien zu je 1000 zerlegt. Die Aktien werden zum Nennbetrage ausgegeben. Der Vorſtand be⸗ ſteht aus einer Perſon oder aus mehreren Mit⸗ gliedern. Den erſten Vorſtand beſtellten die Jründer; im Uebrigen ſteht dem Aufſichtsrat die Ernemung der Vorſtandsmitglieder ſowie der Stellpertreter zu. Die Geſellſchaft wird, wenn der Vorſtand aus mehreren Perſonen heſteht, durch zwei Vorſtandsmitglieder oder durch ein Vorſtandsmitglied in Gemeinſchaft mit einem Prokuxiſten vertreten. Der Aufſichtsrat iſt er⸗ mächtigt, einzelnen Mitgliedern des Vorſtandes Am die Befugnis zu exteilen, die Geſellſchaft allein zu vertreten. Paul Maier, Schiffahrtsdirektor, Mannheim, Theodor Dasbach, Direktor, Mann⸗ beim, ſind Vorſtandsmitglieder. Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfokgen im Deutſchen Reichsanzeiger; die Berufung der Generalver⸗ umlung exfolgt durch einmalige Veröffent⸗ Die Gründer ſind: 1. Sören Peter Seeſt, fmann, Mannheim, 2. Nudolf Vogt, Froßkaufmann, Berlin, 3. Friedrich Karlſon, Aroßkaufmann, Berlin, 4. Dr. Fritz Kaufmann, Rechtsanwalt, Mannheim, 5. Paul Maier Schiff⸗ fährtsdirektor, Mannheim, 6. Theodor Dasbach, rektor, Mannheim. Sie haben ſämtliche Aktien bernommen. Zu Mitgliedern des erſten Auf⸗ rates ſind die unter 1 bis 4 genannten ründer beſtellt. Von den mit der Anmeldung Geſellſchaft eingereichten Schriftſtücken, ins⸗ belondere von dem Prüfungsbericht des Vorſtan⸗ des, des Auſfſichtsrates und der Reviſoren kann be dem Gerichte, von dem Prüfungsbericht der iſoren kann auch bei der Handelskammer Taunheim Einſicht genommen werden. 165 Manunheim, den 17. Oktober 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXIII.-3. 12 wurde heute die Firma„Helmut Schmuck& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Aae Mann⸗ belnt, J. 7. 14, eingetragen. Der Geſellſchaſts⸗ Lertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 14. September 1922 feſtgeſtellt. Gegen⸗ tand des Unternehmens iſt die Uebernahme der Gütern zu Waſſer und zu Land und deren rung. Das Stammkapital beträgt 50.000 4A4. nt Kaufmann, Mann⸗ heim, iſt Geſchäftsführer. Die geſetzlich vor⸗ geſchriebenen Bekanntmachungen der Geſellſchaft werden nur im Deutſchen Reichsanzeiger ver⸗ öffentlicht. 0 Mannheim, den 17. Oktober 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 5 Band FI.. 58, Firma„Rhenus Transport⸗Gefellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim als Zweig⸗ niederlaſſung mit dem Haupiſitz in Frankſurt a. Main wurde heute eingetragen: 1 Die Zweigniederl a führt jetzt die Firma: „Rhenus Transport⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Niederlaſſung Mannheim“. Chriſtian — Mannheim, und Ludwig Kiſſel, Mann⸗ heim, ſint als Geſamtprokuriſten beſtellt und auf e der Zweigniederlaſſung Mannheim t. 1 Manmnheim, den 17. Oktober 1922. iches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXIII.-Z. 10 wurde heute die Firma„Straßen elſdet mit beſchränkter ftung Franz& Kuntz“ in Mannheim, Meerfeldſtr. 80, eeſch Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 11. Seytember 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Bekrieb eines Straßenbaugeſchäfts und die Vor⸗ nabhme aller damit zuſammenhängenden Geſchäfte. Die Geſellſchaft iſt befugt, ſich an gleichen oder ähnlichen Unternehmungen zu beteiligen, ſolche zu erwerben und zu vertreten. Das Stamekapital beträgt 100 00% 4. Nikolaus Franz, Tiefbau⸗ unternehmer, Mannheim, iſt Geſchäftsführer. Die G8 vorgeſchriebenen Bekanntmachungen der eſellſchaft werden im Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlicht.— 0 165 Mannheim, den 17. Oktober 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsreziſter 8 Band XIV O. 3. 23, Firma„Spiegelmanufaktur Waldhof Aktiengeſell⸗ ſchaft“ in Mannheim wurde, heute eingetragen: Die Prokura des Peter Andreas Nosbiſch und des Dr. Julius Kerſten iſt erloſchen. Diplom⸗ Ingenieur Adolf Schild, Maännheim, iſt als Ge⸗ ſamtprokuriſt beſtellt. 7 166 Manrheim, den 17. Oktober 1922. iſches Amtsgericht B. G. 4. 850 Mauatteredg Zum B Band XI.⸗J. N, Firma„Oſt⸗Galiziſche Petroleum⸗Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Kaufmann Fritz Schoch, Bad⸗Homburg v. d. H. iſt als Vorſtand beſtellt. Hermann Waldeck iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchieden. 166 Mannheim, den 17. Oktober 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. „Zum Handelsregiſter B Band XIV.. 18, Firma„Seeſt& Vogt, Import⸗, Export⸗Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 165 Guſtav Kopp, Nürnberg, und Albert Haug Mannheim, ſind zu Geſamtprokuriſten beſtellt. Mannhei m, den 17. Oktober 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Jum Handelsregiſter B Band XXII.-3. 1, Firma„Mitteldeutſche Creditbank, Filiale Mann⸗ heim“ in Maunheim als Zweigniederlaſſung der Firma„Mitteldeutſche Creditbank“, Frankfurt am Main wurde heute eingetragen: 165 Wilhelm Wagner, Mannheim, iſt Prokura mit Beſchränkung auf den Betrieb der Zweignieder⸗ laſſung Mannheim derart erteilt, daß er gemein⸗ ſam mit einem Vorſtandsmitgliede oder ſtellver⸗ tretenden Vorſtandsmitgliede zur Zeichnung der Firma der Zweigniederlaſſung berechtigt iſt. Mannheim, den 17. Oktober 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXIII..11 wurde heute die Firma„Mörlenbacher Granit⸗ ſtein Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannbeim, Hohwieſenſtr. 9, eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung iſt am 17. Auguſt und 6. Oktober 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Befrieb eines Granitſteinbruches in Mör⸗ 7 lenbach i.., ſowie der Vertrieb von behauenen und unbehauenen Granitſtsinen und ſonſtigen Steinen aller Art. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich an gleichen oder äbnlichen Unternehmungen zu beteiligen, ſolche zu exwerben und zu vertreten. Das Stammkapital beträgt 100 000. Heinrich Ludwig, Steinbruchbeſitzer, Mannheim, Michael Ludwig, Kaufmann, Mannheim, ſind Geſchäfts⸗ führey. Jeder Geſchäftsführer iſt ſelbſtändig zur Vertretung der Geſellſchaft berechtigt. Die geſetz⸗ lich vorgeſchriebenen. Bekanntmachungen der Ge⸗ ſellſchaft werden nur im Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlicht 8 165 Mannheim, den 17. Oktober 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band KVI.8. 45, Firma„Badiſche Elektrizitäts ⸗Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 166 Durch den Beſchluß der außerordentlichen Generalverſammlung vom 3. Oktober 1922 iſt der Geſellſchaftsrertrag in§ à geändert. Auf die ein⸗ gereichte Urkunde wird Bezug genommen. Die außerordentliche Generalverſammlung vom 3. Ok⸗ tober 1922 hät die Erhößung des Grundkapitals um 16 000 000% beſchloſſen. Die Erhöhung iſt durchgeführt. Das Grundkapital beträgt jetzt 26 500 000/ und iſt in 25 000 auf den Inhaber lautende Aktien über je 1000 und 1500 auf den Namen lautende Vorzugsaktien über je 1000 4 eingeteilt. Die 1000 neuen Vorzugsaktien werden zum Nennbetrage, die 1500 neuen Aktien zum Kurſe von 115% ausgegeben. Die Vorzegsaktien erhalten zebnfaches Stimmrecht und eine auf 6% beſchränkte Vorzugsdividende Die Vorzugsaktien können früheſtens am 31. Dezember 1926 unter Aufhebung ihrer Vorrechte in Aktien mit den gleichen Rechten, wie ſie den übrigen, Aktionzren zuſtehen, umgewandelt werden. Die Beſchlüſſe bedürfen der einfachen Stimmenumehrheit. Mannheim, den 18. Oktober 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXIII.. 14 wurde heute die Firma„Aktiengeſellſchaft für Müthlenbetrieb“, Mannheim, eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 2. Maf 1889 errichtet und am 29. Oktober 1891, 165 4. Nopember 1899, 11. Mai 1901, 8. Juni 1901, 14. Mai 1902, 22. Juni 1903, 27. Juni 1916, 28. Juni 1919 und 11. Juli 1922 geändert. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung, der Ankauf und Verkauf von Hartweizengrieß, Mehl und verwandten Produkten, wie ſie ſich in dieſer Branche ergeben. Das Grundkapital be⸗ 66 trägt 1000 000 4. Die Geſellſchaft wird ver⸗ treten: a) durch zwei Vörſtandsmitglieder, p) durch ein Vorſtandsmitglied und einen Prokuriſten. Hugo Krämer, Neuſtadt a. d.., Franz Bueſchler, Mannheim, Albert Jäger, Mannheim, ſind als Vorſtand beſtellt. Richard Boldt, Mannheim, Chriſtian Gebhardt, Mannbeim. ſind als Geſamt⸗ prokuriſten beſtellt. Dex Aufſichtsrat iſt ermäch⸗ tigt, einzelnen Mitgliedern des Vorſtandes die Befugnis zu erteilen, die Geſellſchaft allein zu vertreten. Der Sitz der Geſellſchaft war bisber Neuſtadt a. d. H. 166 Mannheim, den 18. Oktober 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. 1 15 f Tfuche Derokterthchangen ber Passgzmende. Die Wahlkartei für die auf 19. November l. J. anberaumten Stadtverordueten⸗, Kreis⸗ und Vezirksratswahlen liegen vom Sonntag, den 22. Oktober bis einſchl. Sonntag, den 29. Oktober 1922 an Werktagen vor⸗ mittags von 10—1 Uhr und nachmittags von—7 Uhr und an Sonntagen vormittags 10—1 Uhr für die Altſtadt im Rathaus, J 1, Zimmer 18, für die Stadtteile Feudenheim, Käfertal, Neckarau, Rheinau und Sandhofen auf den dortigen Ge⸗ meindeſekretariaten und für den Stadtteil Wald⸗ hof auf der Polizeiwache des X. Reviers auf. Innerhalb dieſer Friſt können Einſprachen beim Stadtrat vorgebracht werden; ſpätere Ein⸗ ſprachen ſind nicht mehr zuläſſig. Dabei wird be⸗ merkt, daß nur die in der Wählerliſte Eingetrage⸗ nen ſich an der Wahl beteiligen können. Wahlberechtigt ſind über 20 Jahre alte männ⸗ liche und weibliche Einwohner, deren Wahlrecht nicht ruht(Entmündigung, Ehrvexluſt) und die ſeit 6 Mongten in Mannheim wohnen. 15 Mannheim, den 19. Oktober 1922. Stadtrat. Ka Scheuernu* ufzt el dintse Fapartis dunch Jeldetantertoung von Hererkrwatten Verkauf zu Vorteilpreisen in dadedtaber.(deppenabgabe mubebaen ſalcg dift- dr Fürg. Jpgpgen an en. Verloſung unſerer 4½ 00 Teilſchuldverſchreibungen Serie A vom Jahre 1901 ſind gemäß dem Tilgungsplan 555 Stück zu M. 1000.— mit ſolgenden Nummern gezogen worden. 34 37 365 387 391 431 442 447 459 463 476 490 498 510 625 627 647 651 656 659 687 692 705 711 747 770 790 805 831 902 911 915 942 975 990 992 998 1060 1095 1096 1129 1159 1162 1185 1199 1220 1263 1275 1283 1325 1401 1410 1458 1460 1499 1542 1621 1644 1672 1707 1770 1776 1777 1797 1829 181 1845 1859 1876 1885 1911 1914 1917 1937 1943 1953 1977 1980 2037 2073 2095 2103 2151 2173 2175 2178 2191 2196 2220 2227 2243 2268 2290 2293 2297 2362 2366 2389 2396 2120 2450 2486 2492 2513 2540 2556 2567 2569 2612 2621 2633 2645 2667 2673 2685 2709 2715 2726 2736 2741 2751 2783 2787 2811 2320 280 2832 2841 2842 2856 2908 2911 2919 2960 3013 3030 3061 3062 3101 3102 3154 3158 3184 3198 3245 3329 3360 3411 3431 3437 3474 3475 3494 3497 3499 3505 3523 3543 3577 3619 3633 3659 3668 3696 3718 3752 3780 3794 3819 3854 3872 3879 3881 3909 3943 3970 3995 4004 4028 4034 4047 4083 4087 4109 4118 4152 4199 4211 4275 4293 4295 4298 4346 4362 4366 4401 4414 4430 4433 4480 4492 4502 4531 4542 4545 4563 4570 4573 4582 4585 4592 4611 4613 4617 4627 4635 4667 4677 4679 4708 4710 4728 4734 4752 4789 4801 4808 4826 4829 4845 4860 4864 4865 4875 4896 4906 4932 4956 4984 4997 5016 5030 5036 5051 5076 5077 5078 5088 5106 5148 5211 5240 5261 5286 5324 5338 5345 5350 5379 5388 5398 5405 5410 5422 545 5470 5485 5520 5561 5580 5590 5610 5619 5651 5661 5672 5687 5710 5713 57415743 5748 5768 5779 5781 5787 5801 5802 5814 5818 5875 5904 5909 5930 5937 5939 5962 5968 6002 6022 6030 6037 6048 6075 6100 6154 6120 6125 6143 6170 6172 8188 6214 6246 6265 6270 6352 6366 6368 6370 6371 6376 6394 6413 6441 6444 6449 6453 6488 65 2 6527 6530 6532 6545 6553 6532 6596 6510 6826 6664 6666 6678 6707 6724 6743 6744 6745 6760 6794 6798 6804 6865 6940 6944 6958 6993 7021 7044 7047 7063 7104 7133 7149 7173 7187 7214 7242 7243 7280 7311 7353 7356 7409 7429 7452 7455 7474 7485 75½7 7543 7577 7622 7640 7654 7660 7684 7690 7692 7702 7712 7717 7721 7739 7766 7832 7909 7926 7935 7993 7995 8003 8010 8017 8022 8064 8099 8104 8111 8139 8283 8292 8296 8317 8332 8369 8385 8414 8416 8417 8441 8516 8545 8569 8624 8640 8642 8648 8660 8661 8711 8743 8744 8783 8792 8807 8820 8821 8827 8830 8831 8832 8841 8855 8886 8906 8916 8949 8970 8981 8997 9005 9033 9038 9054 9055 9058 9077 9145 9151 9159 9174 9201 9205 9255 9269 9285 9289 9315 9319 9333 9377 9384 94351 9501 9519 9579 9585 9592 9599 9600 9601 9609 9819 9645 9646 9668 9675 9680 9686 9706 9719 9732 9734 9736 9746 9748 9751 9771 9799 9803 9827 9830 9850 9861 9900 9944 9981. Die Einlöſung erfolgt zum Nennwert am 2. Jaunar 1923 gegen Rück⸗ gabe der betreffenden Stücke und der nicht verfallenen Zinsſcheine bei den 3•9 23 nachſtehenden Banken: München, 2. Januar 1923 auf, in Abzug gebracht. E9¹ 39 47 105 152 198 211 231 233 206 1171 Deutſche VBank, Berlin, ſowie deren Filialen in Frankfurt a. M. und Deutſche Vereinsbank, Frankfurt a. M. und deren Zweigniederlaſſungen, E. Ladenburg, Frankfurt a. M, Rheiniſche Creditbank, Mannheim und deren Zweigniederlaſſungen, Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft,.⸗G., Mannheim, Bayeriſche Vereinsbank, München und deren Zweigniederlaſfungen, Württembergiſche Vereinsbank, Stuttgart u. deren Zweigniederlaſſungen. Die Verzinſung der verloſten Teilſchuldverſchreibungen hört mit dem Der Wert etwa fehlender, noch nicht fälliger Zinsſcheine wird am Kapftal Der Einreichung iſt ein Nummernverzeichnis beizufügen. Ludwigshafen a. Rhein, 13. September 1922. Badiſche Anilin⸗& Soda⸗Fabrik. .30. Nachm..45 Iſraelitiſche Gemeinde. In der Hauptſynagoge: Samstag, 21. Oktober. Vorabend.15. Vorm. eed Abends 605.— An den Wochentagen: Morgens 7, abends 5.— In der Clausſynagoge: Vorabend 5 15. Vormitt. 8 Abends.05.— An den Wochentagen: Morgens.45, abends.30. Bäcker-Innung NHaunheim. In Folge der fortwäh⸗ renden Steigerung der Mehlpreiſe koſten ab 21. Oktober d. J. Brötchen(ca. 40 Gramm) Mk. 10 Weißbrod(500 Gramm) Mk. 100— Roggenbrot(1000 Gr.) Mk. 150.— 4249 Der Vorſtand. Herr, 35., 300 000 Mark, wünſcht Heirat. Angeb. unt. L. V. 71 d. d. Geſchäftsſt. 2319 Meigungs-Ehe. Ig. Badnerin, 32., mittelgr. Erſcheing., im Intereſſ., muſikal., ſehr naturlieb., wünſcht An⸗ bahnung m. ſolid. geb. Herrn in ſich. Poſition. Diskretion Ehrenſache. Ausf. Zuſchr. innerh. 8 Tagen erbeten unter L. W. 72 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 22323 Wer tauscht gebrauchtes guterhaltenes Federnheit mit zwei Kiſſen gegen 2 neue Seiden⸗Damaſt⸗ Bezüge und zwei neue Leinen⸗Bettücher. Angebote unt. M. C 78 an die Geſchäftsſt. 2338 Neuer Man-Anzug f. ſchl. 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