ee zukommen. 8 erzeugten ——— dee Wie d Dezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung monatich keeſ tas gaue gedbracht Mark 300.—. Durch die poſt bezogen dierteiſ. maef 0 Einzein ummer mk..00. poſtſchecktonto 17890 Rortsrube in Oaden und ne 297 zudwigehafen am Adein. Sanptgeſchäfte nelle E 6. 2. Seſchäfte ⸗Hedenſtelie de orſtadt, Waldbofſtraße Nnummer 6. Fernſprecher 0, 701, 702, 708, 704, 70s. Celegramm⸗òreſſe: denerulanzeiger maunheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus de Badiſche Neueſtes r Welt der Technik. Geſetz und Necht. Aus Seit und Leben mit Mannhoimer Frauen⸗ 1922— Ar. 490 Anzeigenpreiſe: Sei vorauezarlung die kl. Feite mr. 39.—. Stellengaſ. u. Fem lien⸗RNnz. 20% Nachl. Reftamen mk. 126.— Rnnabmaſchtuß: mittagdlalt vorm. 8½ Uhr, Rdenddl. nachm. 2/ Uhr. Hie engelgen an beſtimmt. Tagen. Stellen.R osgaben w. keine verantwortg. uͤbern. höhere Gewalt, Strelke, Setriebs⸗ ſtöruugen uſw. berechtegen zu kein. erfazanſpruchen. ausgef. oder beſchrünkte Nus gaden oder für berſpätete Rufnahme von finzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Oewühr. Seitung und Mannheimer Muſik-Jeitung. CCCCC(((ãͥũͤͤã Adddc cCc—0 Die innerpolitiſche Cage Die Haltung der Soz'aldemobratie (Von unſerm Berliner Büro) Berlin, 24. Oktober. Die Kriſengerüchte ſtellen ſich, wie wir von vornherein annahmen, mehr und mehr als beträchtlich übertrieben beraus. Freilich darf nicht verkannt werden, daß bei den Sozial⸗ emokraten offenbar Neigung beſteht, aus der Regierung aus⸗ zubreche n. Verwickelt wird die Sachlage außerdem noch dadurch, in der Frage der Deviſenordnung ein immer ſchärferer Jegenſatz zwiſchen dem Reichsfinanzminiſter Schmid t, deſſen r Geiſt Herr Hirſch ſeine ſozialdemokratiſchen Velleitäten ohne Rückſicht auf das deutſche Wirtſchaftsleben zu wahren ſucht. Natür⸗ lich wird die innerpolitiſche Lage auch noch belaſtet durch die Vor⸗ gänge im volkswirtichaftlichen Ausſchuß des Reichstags, wo, wie be⸗ ichtet, die bürgerlichen Parteien gegen die Sozialdemokraten eine ervierfachung des urſprünglich im Geſetz feſtgeſetzten Preiſes für das erſte Drittel der Umlage beſchloſſen haben. ie es heißt, haben die vereinigten Sozialdemokraten in einer Fraktionsſizung vor Beginn des Reichstags Maßnahmen er⸗ ertert, damit die intändiſchen Lebensmittel in weiteſtem Um⸗ unge erfaßt werden können, um die breite Maſſe des Volkes hrend der Wintermonate vor Hunger zu ſchützen. Man ſcheint aſo wieder mit vollen Segeln auf die Eeinführung der wangswirtſchaft hinzuſteuern. Die Beſprechung, die geſtern abend im Reichstag ſtattfand, hat, wie wir hören, zu einem Ergebnis noch nicht geführt. Es haben geſprochen der Reichswirtſchaftsminiſter chmidt und der Staatsſekretär Schröder für den abweſenden manzminiſter, ferner ein Vertreter der Demokraten, die mit der neuen Deviſenordnung nicht einverſtanden ſind und deren Wiederauf⸗ bung fordern. Die Sitzung mußte um 7 Uhr 20 abgebrochen wer⸗ „da der Kanzler zu einer wichtigen anderweitigen Beſprechung erufen wurde. Die Fortſetzung der Beſprechung findet erſt eute ſtatt. 8 Wie noch weiter mitgeteilt wird, hak der Reichskanzler geſtern in der Beſprechung der Parieiführer die Frage aufgeworſen, ob es angeſichts der heutigen Wirtſchaftslage überhaupt noch mög⸗ ich ſein wird, innerhalb der Erfüllungspolikik Sachleiſtungen duszuführen, nachdem die Barzahlungen für Ausgleichs⸗ und Repa⸗ ionszahlungen aufgehoben ſeien. Daneben hat der Kanzler mit rker Betonung von der Nolwendigkeit einer Zuſammenfaſ⸗ ung aller Wirtſchaftskräfte des Landes geſprochen, die notwendig ſei, um über die Schwierigkeilen der nächſten Zeit hinweg⸗ Der Reichswirtſchaftsminiſter Schmidt indes hat ſelne, gebenbei ſicherlich nicht ſelbſt von ihm ſtammende Abſicht betont, die eviſenordnung, gegen die insbeſondere von Hamburg aus die ſtärk⸗ il n Einwände erhoben worden ſind, weiter auszubauen. Allerdings Herr Robert Schmidt oder ſind ſeine Hintermänner bereit, zu⸗ gunſten der Importeure gewiſſe Milderungen eintreten zu ——— Von Vertretern der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft wurde 15 ärt, daß, wenn natürlich die Spekulation durchaus erfaßt werden üſſe, die Deviſenordnung ſich nicht zu einer Ausnahmemaßregel zegen Induſtrie und Handel auswachſen dürfe. Der Reichswirt⸗ 5 aftsminiſter hat auch feine Abſicht angedeutet, die Deviſen⸗ 5 chlagnahme, von der letzthin die Rede war, tatſächlich urchzuführen. Von bürgerlicher Seite iſt geſtern darauf hin⸗ gewieſen worden, wie notwendig ein fiungemäßer Ausbau der 8ſtündigen Arbeikszeit Es braucht kaum ausdrücklich erwähnt zu werden, daß die ldemokratie ſich ſolchen Wünſchen verſagt hat und anſcheinend al weiter zu verfagen gedenkt; denn was im„Vorwärts“ heute —5 Ergebnis der nächtlichen Fraktionsſitzung der Sozialdemokratie wuichtet wird— die Reichstagsſitzung dauerte bis in die 9. Abend⸗ —85 und erſt dann traten die Sozialdemokraten zuſammen—. 17 Sturm. Da wird erneut die Forderung einer S tützungs⸗ der Jon für die Mark angemeldet, wozu ein Teil der Goldbeſtände unſerer chsbant heranzuziehen wäre. Außerdem ſoll„eine Reviſion 15 Steuergeſetzgebung, eine Verbeſſerung unſerer Steuerver⸗ ung, eine energiſche Droſſelung ſeder entbehrlichen, lediglich der friedigung von Luxusbedürfniſſen dienenden Einfuhr“ ſtatthaben. Pferdefuß wird dann beſonders in der weiteren Forderung ſicht⸗ müß„Der Bedarf an notwendigen Einfuhrgütern, wie Lebensmiltel, te nach Möglichkeit eingeſchränkt werden, indem die im Innern 1 Lebensmittel für die Volksernährung geſichert werden.“ Hirſ iſt die Zwangswirtſchaft, von der Herr Robert Schmidt und Dr. 5 ſich nun einmal nicht trennen mögen. Dementſprechend hat ſchli ozialdemokratiſche Reichstagsfraktion im Reichstag eine Ent⸗ eßung eingebracht. dr ea auffälig wird in parlamentariſchen Kreiſen ein Beſuch aug ö teths bei Stinnes angeſehen, den der Reichskanzler eignem Antrieb unternommen hat. ſei. Sozia der Lall Smeets vor Reichstag und Landtag Le Landig Berſin, 24. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Reichstag wie er Inlerberieten geſtern das gleiche Thema: das Einareifen des allsralliierten Rheinlandkommiſſion im Falle Smeets, ſegt; den bisher erletten Willkürakten ſo ungefähr die Krone auf⸗ uſet un die Verfügung, die diesmal von Koblenz ausging, be⸗ ta auf che nur einen eklatanten Rechtsbruch, ein unerhörtes Atten⸗ noch Nde deutſche Juſtiz, ſie fügt dem in der Begründung auch ente Herabſetzung der Perſönlichteit des Reichsprä⸗ amfe en und eine Beleidigung der deutſchen Be⸗ nſchaft zu. pelaliondeiden Häuſern hat man von einer Beſprechung der Inter⸗ was na 0 abgeſehen und ſo die Gefahr vermieden, daß man ſich, womögif den bisherigen Erfahrungen keineswegs ausgeſchloſſen iſt, Aktion ch in Parteidifferenzen verſtrictte und die Einmütigkeit der t m Nur die Kommuniſten, die ſich damit ja nicht zum dieſem außerhalb der Volkegemeinſchaft ſtellten. verweigerten von ihnen rnünftigen Beſchluß ihre Zuſtimmung Auch hat einer den 15 im Landtag ſeine ententefreundlichen Gefühle nicht unter⸗ rübennen, Aber alles in allem iſt die Demonſtration hüben n würdig und eindrucksvoll verlaufen. Die Erklärung des Kanzlers im Reichstag wird überall im Lande ein Echo finden. Die Reichsregierung hat ſich, wie Dr. Wirth mit wenigen Worten kundtat, diesmal nicht mit einem formellen Proteſtbegnügt, ſondern ſie hat bei den alliierten Regierungen darüber hinaus unter dem nachdrücklichſten Hinweis auf die abſolute Rechtswidrigkeit dieſes Vorgehens die Zurücknahme der VNer⸗ ordnung gefordert. Mehr konnte man von der Regierung nicht verlangen, und die Weiterentwicklung heißt es nun in Ruhe abzuwarten. Im Landtag hat Miniſterpräſident Braun eine Parallelerklä⸗ rung abgegeben, iſt dann aber nicht bei dem Fall Smeets ſtehen geblieben, ſondern hat die„geiſtige Durchdringung“ der Rheinlande, die mit Hilfe franzöſiſchen Goldes und unter Benutzung der Smeets⸗ Dorten und ähnlicher Kreaturen von den Poincariſten mit zäher Ausdauer betrieben wird, einer herben Kritik unterzogen. Sich dar⸗ nüber einer Täuſchung hinzugeben, daß Frankreich den ſeit Jahr⸗ hunderten verfolgten Rlan, die Rheinlande in ſeinen Machtbereich zu bringen, jetzt weniger denn je aufgegeben hat, wäre ver⸗ hängnisvoll. Natürlich darf das gewiß berechtigte Vertrauen, das Herr Braun auf die bewährte Treue der Rheinländer ſetzt, die Regierung nicht verleiten, ihrerſeits an dem entſchiedenen Widerſtand es auch nur vorübergehend fehlen zu laſſen. Man hat, das feſtzuſtellen darf bei dieſer Gelegenheit nicht unterbleiben, bisweilen doch ſehr ſtark den Eindruck einer gewiſſen fataliſtiſchen Ergebenheit in dieſem Belang gehabt. Der in derlei Dingen ſehr feinhörige und ſehr feinfühlige Rheinländer iſt mit ſeinen oft vernommenen Klagen über das laue Herz der Berliner Regierung zumeiſt im Unrecht ge⸗ weſen. Herr Braun hat mit einem ſeiner Miniſterkollegen kürzlich im beſetzten Gebiet geweilt und ſicherlich manches. was von fernher geſchaut ſich weniger graß ausnehmen mag, nunmehr in ſchonurgs⸗ lofer Nähe geſehen. Hoffen wir, daß er die an Ort und Stelle geſammelten Eindrücke in der künftigen Rheinlandpolitik nicht nur Preußens, ſondern auch des Reichs praktiſch, nutzbringend zu ver⸗ werten Gelegenheit finden wird. *** Aus der Keichstagsſitzung ſeien noch folgende Einzelheiten mitgeteilr. Die Interpellation wurde von dem Abg. Sollmann⸗Köln begründet, der das Verhalten der J. R. C. mit ſcharfen Worten rügte. Ihm ſchleſſen ſich die Abg. Lauſcher(Itr.), Dr. Moldenhauer(D. B..), Dr. Mumm(eutſchn.), Erkel enz(dem.) und Derrmann Bayr. Volksp.) an. Reichskanzler Dr. Wirth 1570 u. a. aus, daß es einen Rück⸗ all in die Kabinettsjuſtiz des abſolutiſtiſchen Regimes vergangener hrbunderte bedeuten würde, wenn eine politiſche Körperſchaft das Recht haben ſollte, das Urteil eines unabhängigen Gerichts zu annu⸗ lieren. Der Beſchluß, daß die Verleumduüngen des deutſchen Reichs⸗ präkſidenten als Taten von geringer Bedeutung darſteilt, überſehe, daß im Rheinland zahlreiche deuft Reichsbürger wegen der ge⸗ ringſten Kränkung von Angehörigen der Veſatzungstrupen bis herab zum einfachen Soldaten zu ſchweren Gefängnisſtrafen verurteilt. Uns allen ſeien die mit der Beſatzung der Rheinlande für die Bevölkerung b e verbundenen Laſten und Leiden wohl bekannt. Sowohl die Reichsregierung wie die Regierungen der beteiligten Länder ſeien von Anfang an der Anſicht geweſen, daß es nicht im Intereſſe der betreffenden Bevölkerung liegen würde, wenn die Reichsregierung und die Länderregierungen der Interalliierten Rheinlandkommiſſion gegenüber eine Kampfſtellung einnehmen wür⸗ den. Demgegenüber ſeien die Beamten zu einem korrekten Verhal⸗ ten gegenüber den Beſatzungsſtellen worden. Die Regie⸗ rung des und die Regierungen der Länder hätten mehr als einmal durch die Tat bewieſen, welchen Wert ſie auf ein reibungs⸗ loſes Zuſammenarbeiten mit der Interalliierten Rheinlandkommiſ⸗ on im Intereſſe der rheiniſchen Bevölkerung legen. Dieſe Abficht r Reichsregierung würde aber gelähmt und durchkreuzt, wenn der⸗ artige Beſchlüſſe gefaßt würden. Die deutſchen Vertreter in Paris, London und Brüſſel hätten entſprechend den hier gemachten Aus⸗ führungen des Kanzlers Beſchwerde gegen den Beſchluß der Inter⸗ alltierten Rheinlandkommiſſion erhoben und hätten nicht nur die Beleidigung des deutſchen Richterſtandes entſprechend zurückgewieſen, ſondern auch den unhaltbaren Zuſtand ehoben, daß dem Staatsoberhaupt der deutſchen Republik auf deutſchem Boden einen Schuß gegen Verleumdungen verſagt wird. Der Reichspräſident fühle ſich durch dieſes Vorgehen der Interalliierten Rheinland⸗ en nicht nur in ſeiner Eigenſchaft als deutſches Staatsober⸗ aupt, ſondern auch in ſeiner bürgerlichen Ehre berührt. Deutſcher⸗ eits ſei das dringende Verlangen geſtellt worden, daß die verſchie⸗ enen Vertreter innerhalb der Interalliierten Rheinlandkommiſſion ſeitens ihrer Regierungen angewieſen würden, den Beſchluß alsbald wieder Eine Antwort der Regierungen ſtehe noch aus. Die Worte des Kanzlers wurden im ganzen Hauſe mit lebhaf⸗ tem Beifall aufgenommen. noch mehr Kohlen für die Ententel Die Alliierten haben von Deutſchland eine Erhöhung der monatlich zu liefernden Reparationskohlenmengen um rund 300 000 Tonnen auf 1950 000 Tonnen verlangt, obwohl ihnen in früheren Verhandlungen wiederholt nachgewieſen worden war, daß der dringendſte deutſche Bedarf gerade wegen der Abgabe von Reparationskohlen nicht befriedigt werden kann. Die Reichsregierung hat lt.„Frkf. Zig.“ auf die neuen Forde⸗ rungen bereits eine Antwort erteilt, in der ſie darlegt, daͤß die Erhöhung des Lieferungsſolls unmöglich iſt. Die Forderung der Reparationskommiſſion iſt umſo unverſtändlicher, als ihr vor kurzem auf ihr Erſuchen die Zahl der Kohlenbeſtände der Reichsbahn, der s- und der Elektrizitätswerke amtlich mitgeteilt worden iſt. Der Kohlenbeſtand der Reichsbahn belief ſich am 31. Auguſt auf.02 Millionen Tonnen d. h. eine Menge, die einem Bedarf von 23 Ta⸗ gen entſprach. Bis zu dieſem Tage hatte die Reichsbahn im ganzen .9 Millionen engliſcher Kohle gekauft. Aus dieſer Gegen⸗ überſtellung geht hervor, daß die Inlandszuführung bis Ende Auguſt nicht einmal den normalen Verbrauch der Reichsbahn hat decken kön⸗ nen und daß hierfür ſogar die als Winterreſerven gedachten engli⸗ ſchen Kohlen hatten angegriffen werden müſſen. Beſtände an in⸗ ländiſchen Kohlen hal die Reichsbahn gegenwärtig überhaupt nicht. Die deutſchen Gaswerke hatten am 31. Auguſt einen Beſtand von 470 000 Tonnen hatten aber bis zum gleichen Tage im ganzen 487 000 Tonnen ausländiſcher Kohle gekauft, ſodaß leztere auch hier bereits für den laufenden Bedarf auf ausländiſche Kohle hätten zu⸗ rückgreifen müſſen. Die Elektrizitätswerke hatten Ende Auguſt einen Kohlenbeſtand von 450 000 Tonnen. Darunter befanden ſich 268 000 Tonnen ausländiſcher Kohle, abgeſehen von den von ſüddeutſchen Werken bezogenen Kohlen, über die Zahlen noch nicht vorlagen. * Jum deutſchen Geſandten in Budapeſt wurde der Legations⸗ rat 1 der Stockholmer deutſchen Geſandtſchaft, Prinz von Wied, ernannt. Keuwahlen in England Von Legationsrat Frhr. v. Nheinbaben, M. d. R.) Die innerpolitiſche Entwicklung Englands iſt für uns heute viel ſchwerer zu beurteilen als früher, denn heute iſt die deutſche Oeffent⸗ lichkeit im weſentlichen auf einige wenige Korreſpondenten großer deutſcher Blätter angewieſen. Folgendes ſcheint feſtzuſtehen: Die Koalition zwiſchen Konſervativen und dem größten Teil der Libera⸗ len war eine Kriegsſchöpfung und hielt unter dem Nimbus des Sieges über die Wahl von 1918 und die Friedensverhandlungen bis etwa zur Konferenz von Cannes im Anfang dieſes Jahres ungs⸗ brochen ſtand. Damals zeigten ſich zuerſt deutlich Riſſe und Schwäcghe⸗ erſcheinungen. Immer mühſamer arbeitete die ungewohnte, unhiſto⸗ riſche und unbeliebte engliſche Parteimaſchinerie und wie ſo oft ent⸗ ſchied letzten Endes ein wichtiges außenpolitiſches Erlebnis über in Wahrheit innere Streitfragen. Die engliſche Außenpolitik unter Lloyd George zeigte allerdings eine wenig glückliche Hand in der letzten Zeit. Es„gelang nichts mehr“— wie man ſo ſagt. Lloyd George erkannte ſchon 1919, daß Deutſchland in engliſchem Intereſſe nicht allzu ſehr geſchwächt werden dürfe. Trotzdem gab er faſt überall nach und ließ Deutſchland bis zur heutigen Kataſtrophe ſchwächen und demütigen Dann kam der fehlgeſchlagene Verſuch der„euro⸗ päiſchen Politik“, natürlich wiederum zum Heile Englands, in Cannes und Genua, ſchließlich das„Jalſche Pferd“ im Orient und eine Grup⸗ pierung Frankreich, Italien, Türkei und Rußland gegen Englandl! Das war zu viel, um die innenpolitiſchen Gegnerſchaften nicht zu ent⸗ feſſeln, und ſelbſt die unleugbaren Erfolge in der iriſchen Frage und bezüglich der Zuſammenarbeit mit Waſhington waren nicht groß genug, um die ſo offenbaren anderen Mißerfolge wettzumachen. Die unvermeidlichen perſönlichen politiſchen Antipathien maßgebender konſervativer Führer einerſeits, der Reid, der allerdings weniger be⸗ deutenden früheren Geſinnungsfreunde Asquith und Grey, anderer⸗ ſeits, taten das übrige. Ein ſo wichtiges politiſches Ereignis drängt uns die Frage in den Mund: Wie wird ſeine Auswirkung auf Deutſchland ſein? Im Gegenſatz zu vielen anderen, glaube ich an eine letzten En⸗ des günſtige für uns, und zwar deshalb, weil wir dringend für die jetzige und kommende Entwicklung vor allem Klarheit brauchen. Ebenſo, wie in Frankreich erſt Poincare kommen mußte, um weiten Kreiſen des deutſchen Volkes die letzten Ziele der franzöſiſchen Po⸗ litik deutlich zu enthüllen, ſo nützen uns einige gelegentliche freund⸗ liche Worte der engliſchen Arbeiterführer oder des Herrn Asquith oder des führenden liberalen Blattes„Daily News“ oder ſelbſt eine gelegentliche Aeußerung des bisherigen Lloyd George außer⸗ ordentlich wenig und auch in England müſſen wir eine Entwicklung herbeiwünſchen, die endlich einmal mit dem Wuſt der Kriegs⸗ und Nackkriesepropaganda gufräumt und die hiſtoriſch gegebenen letzten Ziele engliſcher Politik klarer kennzeichnet als dies der verwaſchene Opportunismus der bisherigen Regierung getan hat. Der kommende Wahlkampf und die Stellungnahme zu den beiden wichtigſten außen⸗ politiſchen Problemen: Orſentfrage und Reparationen wird und muß eine ſolche Klärung zur Folge haben. Ich gehöre zu denen, die an die Beſtändigkeit hiſtoriſcher Ent wickelungstendenzen und an die MNützlichkeit der Anwendung von hiſtoriſcher Erfahrung glauben. Auf England bezogen bin ich der Anſicht, daß die engliſche Politik ſchon jetzt, wonn auch recht ſchüch⸗ tern, die erſten vorſichtigen Schritte unternimmt und unternehmen muß, um in Europa wieder einen Ausgleich der Macht, ein Gegengewicht gegen den franzöſiſchen Imperlalis⸗ mus zu ſchaffen. Es wird außerordentlich intereſſant ſein, auf Symptome dafür in der kommenden Wahlſchlacht zu achten und der kürzlich veröffentlichte offene Brief Bonar Laws, des einfluß⸗ reichſten Wi Führers, war das intereſſanteſte Dokument auf dieſem Gebiet. Er warnte Frankreich und drohte mit„Iſo⸗ lierung Englands“ ähnlich bezw. im Zuſammenhang mit Amerika. Das iſt aber nichts anderes, als der Anfang einer neuen ſelb⸗ b a 0 5 8 engliſchen Politik nach den Erfahrungen der Ge⸗ chichte Deutſchlands Politik— die Frage iſt allerdings erlaubt, ob wir ſeit 1914 nach Weſten zu überhaupt„Politik“ getrieben haben — kann aber weder auf die klare Erkenntnis Englands, gepagrt mit ſtärkerer Energie, warten, noch entmutigt über deſſen bisherige Unzuverläſſigkeit, gepaart mit einer zum erheblichen Teil ſelbſt⸗ verſchuldeten Schwäche, einſach ſich Frankreich in die Arme werfen und dieſem Gebieter Europas anſtelle der Ruhrpläne die Verwirk⸗ lichung weitreichender wirtſchaftlicher und finanzieller Machtſtellung in Deutſchland bis zur völligen Aufgabe eigener wirtiſchaftlicher und ſtaatlicher Selbſtändigkeit zur Verfügung ſtellen. Deutſchland kann auch nicht warten, bis der Oſten wieder mächtiger wird, wenn auch hier manches langſam heranreift und in Wahrheit wohl recht anders ausſieht, als das echt Propagandageſchwätz des ſoeben aus Rußland zurückgekehrten Herrn Herriot es ſchildert. So ſieht der Politiker, wenn er ſich nicht etwa immer noch in internationalen Verbrüderungsaktionen oder Völkerbundstiraden erſchöpft, anläßlich der Neuwahlen in England die eigene Ohn⸗ macht und gleichzeitig den Weg in die Zukunft in ganzer Nüchternheit und brutaler Klarheit vor ſich. Irgend⸗ welche außenpolitiſche Erfolge können ſich bei uns überhaupt nur dann einſtellen, wenn zum erſten wir endlich wieder„Politik“ trei⸗ ben und auf dem Gebiet der Verwendung der dafür geeigneten Perſönlichekiten und der Organiſation unſerer auswärtigen Zentrale endlich wieder einen brauchbaren Apparat bekommen, mit dem man wirklich außenpolitiſch arbeiten kann. Die andere Voraus⸗ ſicene iſt, daß den ſozialiſtiſchen Maſſen von ihren verantwort⸗ lichen Führern und endlich auch von Regierungsſtelle aus ohne jede Beſchönigung offen folgendes geſagt wird:„Wenn ihr noch kurze Zeit ſo weiter macht wie bisher, dann ſeid ihr dem Entente⸗ kapitalismus verſallen und der iſt noch ſehr viel ſchlim⸗ mer, als der deutſche. Schaut auf die Welt draußen. Laßt euch nicht benebeln durch falſche Hoffnungen auf Hilfe von ſeiten der Arbeiter in anderen Ländern. Erkennt die hiſtoriſchen Grundgeſetze der Außenpolitik und ſeid euch nicht zuletzt im Hinblick auf Oeſter⸗ reichs Schickſal der ungeheuren Gefahr bewußt, die ein endgültiges Aufgehen des nationalen Gedankens gerade für die Arbeiterklaſſe haben muß!“ Dieſe beiden Kardinalpunkte ſollten wir in Deutſchland klar erkennen, wenn wir den engliſchen Neuwahlen und der auf ſie folgenden poljtiſchen Neueinſtellung des britiſchen Weltreiches zu⸗ ſehen. Wir ſollten aber auch ſehr bald an ſie denken, wenn wir in den nächſten Tagen über Arbeitsgemeinſchaft und große Koa⸗ lition reden werden. „) Der volksparteiliche Abgeordnete von Rheinbaben gilt, wie im geſtrigen Mittagsblatt näher ausgeführt wurde, als der aus⸗ ſichtsreichſte Anwärter auf den neuzuſchaffenden Poſten des politi⸗ ſchen Stgatsſekretärs im Auswärtigen Amt. Schriftleitung. —— ———— — 5 135 0 10 1 ————.... 2. Seite. Nr. 480 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) — Dienslag, den 24. Oktober 1922 Bonar- Law Premierminiſter 7 Die für heute einberufene Konferenz der unioniſtiſchen Partei hat Bonar Law zum Führer gewählt. Bonar Law nimmt dem⸗ nach formell die Wahl zum Premlerminiſter an. Zu der Verſammlung der konſervativen Partei im Hotel Cecil waren 382 Einladungen an alle früheren Mitglieder des Unter⸗ und Oberhauſes ergangen. Die Konferenz begann mit einer Rede Sir George Doungers, der die Wahl Bonar Laws zum Führer der konſervativen Partei warm befürwortete. Hierauf wurde die Wahl Bonar Laws von Lord Corzon vorgeſchlagen und von Lord Baldwin unterſtützt. Bonar Law erklärte, der Arzt habe ihm geſagt, daß er die Laſt des Amtes des Erſten Miniſters tragen könne. Seine Politik legte er nur kurz dar. Als die führenden Punkſe bezeichnete er: weniger Abenteuer in allen Teilen der Welt und größeres Zu⸗ lammenwirken mit den Alliierten. Es ſei jetzt nicht die Zeit für große innere Reformpläne. Die Einzelheiten ſeines Pro⸗ gramms werde er erſt am Samstag in Glasgow mitteilen. An der Konferenz nahm keiner der unioniſtiſchen Führer teil, die Lloyd George unterſtützt hatten. Bonar Law drückte ſedoch die Hoffnung aus, daß die Unioniſten, die in der Sitzung im Carlton⸗ klub für die Koalition ſtimmten, ſich mit den unioniſtiſchen Brüdern zuſammenfinden würden; dann würden die nächſten Wahlen eine beträchtliche Mehrheit ſür ſie ergeben. In britiſchen Kreiſen erregt die Mitteilung großes Aufſehen, daß Mac Kenna in einer konſervativen Verſammlun das Wort ergreiſen werde. Man glaubt an die Möglichkeit, da Mac Kenna in das politiſche Leben zurückkehren werde und man ſpricht davon, daß er möglicherweiſe wieder in die Regierung ein⸗ treten werde. Aus der Miniſterliſte „United Telegraph“ nennt als Mitglieder des Kabinetts: Kabinettschef: Bonar Law; Schatzkanzler: Stanley Bald⸗ win: Kriegsminiſterium: Lesly Wilſon;: Staatsſekretariat des Auswörtigen: Lord Curzon;: Kolonien: Lord Derby: Handelsminiſterium: Steel⸗Maitland; Marineminiſterium: Robert Amery; Miniſterium des Innern: Griffith; Kultus: Sr. Samuel Horace: Miniſterium für Schottland: Sir George DNDounger, Miniſlerium für Indien: Lord Cecil. Zum Unloniſtiſchen Einpeitſcher ſoll Sir Robert Sanders ernannt werden. Die Neuwahlen. Der König empfing heute Bonar Law, der den Auftrag zur Kabinettsbildung förmlich übernahm. Dem Reuterſchen Büro zu⸗ folge hat Bonar Law dem König geraten, das Parlament auf⸗ zulöſen. Die Auflöſung wird vorausſichtlich am Donnerstag verkündet. Dem Star zufolge geht in politiſchen Kreiſen das Ge⸗ rücht um, daß Bonar Law beſchloſſen habe, die Wahlen am 15. November ſtattfinder zu laſſen, das neue Parlament würde dann auf den 20. November einberufen werden. Die Neuwahlen werden zum erſten Male das ganze nach dem neuen Wahlgeſetz ungefähr 20 Millionen umfaſſende britiſche Wählerheer zur Beteiligung aufrufen. Von dieſer Maſſe blieben bei den Wahlen im Jahre 1918 noch ein großer Teil zurück, der ſich an den Fronten auſhielt. Man nimmt die Beteiligung der weiblichen Wählerſchaft mit 50 Proz. an, während ſich bei den letzten Wahlen die Veteiligung der we blichen Bevölkerung bis zu 80 Proz ſteigerte. Gewäßlt werden im ganzen 615 Mitglieder. darunter 492 für England, 36 für Wales, 74 für Schottland und 13 für Ulſter. Churchill an die liberalen Wähler Der frühere Kolonialminiſter Churchill ſandte geſtern ein Telegramm an den Vorſitzenden der Liberalen von Dundee, worin er erklärt, daß ſeine politiſche Ueberzeugung durch die letzten Ereig⸗ niſſe keine Aenderung erfahren habe. Alſo er werde auch weiterhin ein Vorkämpfer für Liberalismus und Freihandel bleiben, aber ſeine Wähler erſuchen, mit den gemäßigten Ele⸗ menten der konſervativen Partei zuſammenzuarbeiten, um die Gefahren der Angriffe der Sozialiſten. Kommuniſten und rechtsſtehenden Reaktionäre abzuwenden. Das Telegramm wird in politiſchen Kreiſen als ein Aufruf zur. Vildung einer neuen Koa⸗ lition betrachtet. Die Haltung der Arbeiterparkei Clynes erklärte in einer Rede in Briſtol, daß die Arbei⸗ terpartei vor den Konſervativen keine Furcht hobe, auch wenn ſie mit einem Teil der Liberalen bei den Wahlen zuſammen⸗ gehen werden. Er führte aus Wir erwarten die Wahlen mit Zu⸗ berſicht, ob die Anhänger Llond Georges als Zentrumspartei in den Wahlkampf gehen werden oder ob ſie ſich den Konſervativen an⸗ ſchließen werden, hat für die Arbeiterpartei keine große Bedeutung. Bonar La w, der neue Miniſterptäſident iſt ein geſ hickter und ſehr hartnäckiger Mann. Was wirb er tun können, um der Arbeits⸗ loſigkeit zu ſteuern? Welche Haltung wird er einnehmen, um das Reparatlonsproblem zu löſen? Solange die beſtehenden Verträge in Uebereinſtimmung mit Deutſchland nicht revidiert worden ſind. ſo werden noch mehr Konferenzen abgehalten werden müſſen, und England wird ſeinen früheren Wohlſtand gleichwohl nicht finden. Was wird Bonar Law mit Bezug auf unſere Beziehungen zu Frank⸗ reich machen? Die Fehler des früheren Miniſteriums haben uns in Europa wenig Freunde erworben. Was die Arbeiterpartei an⸗ lange, ſo bleibt ſie grundſätzlich jeder Alllanz abgeneigt. Die Orientfragen Am die Konferenzen Nach einer Pariſer Meldung wird die Einlahung zur Orientfriedenskonferenz von Poincare verſandt werden. Der Text der Einladung ſei noch nicht fertiggeſtellt. Tatſächlich würden zwei Konferenzen gleichzeitig abgehalten werden, und zwar eine Friedenskonferenz, an der Frankreich, England, Italien, Japan, Jugoſlawien, Rumänien, die Türkei und Griechen⸗ kand teilnehmen, ferner die Konferenz über die Meer⸗ engen mit Rußland, der Ukraine, Georgien und Bulgorien Lord Curzon hat in Paris einen Vorſchlag überreichen laſſen, die Frledenskonferenz nicht am 13. November zu eröffnen, ſondern mit Rückſicht auf die engliſchen Wahlen um kurze Zeit zu verſchleben, Poincare, der den genannten Tag zuerſt als äußerſt ſtatiheften Zeitpunkt bezeichnete, mußte die Gründe der engliſchen Reglerung anerkennen zumal dieſe auch erklärte, daß ſie vor Be⸗ endigung der Wahlen ſich nicht als endgültig konſtitutert anſehe. Die Eröffnung der Konferenz wird demnach um 1 oder 2 Wochen vertagt werden. Havas beſtreitet, daß die Konferenz aufge⸗ ſchoben werde. Nach Konſtantinopeler Meldungen herrſcht in Angora große Unruhe wegen der Verichſebung der Friedenskonferenz und auch wegen der Wahl' des Sitzes der Konferenz. In der Angora⸗Reglerung überwiegen die fanatiſchen muſelmaniſchen Elemente, die auf den Weſten mit. r Mißtrauen blicken und Angriffe auf die ſiegreiche nationale türkiſche Armee befürchten. In Konſtantinopel nimmt man an, daß bei längerer Verzögerung der Konferenz dien Kemaliſten nicht untätig bleiben werden. Die„Times“ erfahren aus Kairo, daß die ägyptiſche Reglerung den intereſſerten Mächten die Frage der Einladung Aeayptens zur Orientkonferenz unterbreitet habe und daß die be⸗ treffenden Mächte den Vorſchlag günſtig aufgenommen hätten. Rußland beſteht auf ſeiner Teilnahme In London iſt eine Note der Sowjetregierung ein⸗ getoffen, in der dieſe auf die Zulaſſung Rußlands zur Friedens⸗ konferenz beſteht und die der Verwunderung der ruſſiſchen Regierung darüber Ausdruck gibt, daß auf die erſte Note dieſes In⸗ haltes keine Antwort gegeben worden ſei. Nichts könne die Abhal⸗ tung einer Konferenz im Oſten rechtfertigen, an der Mächte wie Jugoſlawien, Rumänien und Japan teilnehmen, von der aber Ru ß⸗ lond. der am Schwarzen Meer am ſtörkſten intereſſierten Macht ausgeſchloſſen bleibt. Ueberdies ſei Nußland die einzige Macht, die die nationale türkiſche Regierung offiziell anerkannt und mit ihr — einen Bündnisvertrag abgeſchloſſen hat. Die Note erinnert ſchließlich daran, daß die Sowjetregierung ſich ſeinerzeit auch der Regelung der Fragen des Stillen Ozeans widerſetzt und ſich auf den genannten Inſeln volle Handlungsfreiheit vorbehalten habe. 2 2 2 1 + Die Gegenſätze in der Reparations⸗ Rommiſion Der Pariſer Berichterſtatter der„Times“ ſchreibt, in der Re⸗ parationstommiſſion ſei eine große Schlacht über die einander widerſtreitenden Pläne Bacthous und Bradburys im Gange. Der britiſche Abgeordnete verheimliche nicht ſeine feſte Ueberzeugung, daß, wenn nicht irgend eine entſcheidende Aktion auf der von ihm angegebenen Grundlage unternommen werde, der Ruin bald erfolgen würde. Es würde nicht mehr länger eine Re⸗ parationsfrage geben, ſondern wie im Falle Oeſterreich, nur noch die eine Frage, was die Alliierten im eigenen Intereſſe und im Intereſſe des Allgemeinwohls Europas opfern müßten. Bei einer nichtamt⸗ lichen Zuſammenkunft am Samstag habe Bradbury der Kommiſſion klar gemacht, daß keine Zeit verloren werden dürfe für die Ergreiſung praktiſcher Maßnahmen, wenn dieſe nicht zu ſpät kommen ſollen. Der franzöſiſche Plan ſcheine das Problem beiſeite ſtellen zu wollen. Nach Anſicht der Engländer würde jeder Verſuch der Kontrolle der deutſchen Finanzen den Zuſammenbruch beſchleu⸗ nigen. Dem Berichterſtatter zufolge fehlt es nicht an Anzeichen, daß ſowohl die Belgler als die Italiener der franzöſiſchen Auf⸗ faſſung ſtar! zuneigen(2) Auf der Sitzung am Samstag war der Hauptpunkt der Ausführungen Bradburys, daß der Errichtung der von den Franzoſen angeregten Kontrollmaßnahmen juriſtiſche Schwierigkeiten entgegenſtänden, da die Befugniſſe der Reparations⸗ kommiſſion und des Garantiekomitees ſtreng beſchränkt ſeien. In dem Mantel des Verſailler Vertrages werde ausdrücklich erklärt, daß ſich die Kommiſſion nicht in die innere Verwaltung Deutſchlands ein⸗ miſchen könne. Der Beſchluß der Alliierten vom 5. Mai 1920 ſcheine dieſe Auslegung der Alljierten⸗Vollmachten zu beſtätigen. Es ſei wahrſcheinlich, daß, wenn der franzöſiſche Standpunkt ſiege, die bri⸗ tiſche Delegation die Verantwortung für die von ihr nicht gebilligten Maßnahmen ablehnen werde. Das würde zu einer Schwächung der Stellung des Garantieausſchuſſes führen. In der franzöſiſchen Preſſe werden immer mehr Be⸗ denken gegen den Plan Barthous laut. Heute ſchreibt die„In⸗ formation“:„Es iſt klar, daß die von Barthou vorgeſchlagenen Maßnahmen zum großen Teil die Probe nicht beſtehen können. Wir müſſen über die Finanzwirtſchaft des Reichs Beſcheid wiſſen, aber wir müſſen uns ſehr davor hüten, die Kaſſen der Reichsbank gewalt⸗ ſam zu öffnen oder zu verſchließen. Das iſt eine Verantwortung, die uns mehr Laſten als Vorteile bringt.“ Auch der„Temps“ kommt von neuem auf die Nugloſigkeit der Diskuſſion zurück, die in der Re⸗ parationskommiſſion weiterginge, während das Feuer auf den Nä⸗ geln brenne. Leider werde mit jedem verlorenen Tage die Kluft grö⸗ ßer, die die Theorie von der Wirklichkeit trenne. Auch für den Ge⸗ danken des Deputierten Reynaux, Frankreich einen Anteil an den deutſchen Induſtrieunternehmungen zu ſichern, ſei es zu ſpät. Im „Excelſior“ wird von Eingeweihten die Situation wie folgt be⸗ ſchrieben:„Die engliſche und die franzöſiſche Theſe iſt einander ſcharf entgegengeſtellt. Vorläufig erſcheint ein Ausgleich in beiden Auf⸗ faſſungen unmöglich.“ In einigen Blättern wird die Hoffnung aus⸗ geſprochen, daß die neue engliſche Regierung Bradbury nicht unter⸗ ſtüten würde Den entſcheidenden Einfluß auf die Entſchlüſſe der Reparationskommiſſion wird die Haltung Belgiens ausüben. Die franzöſiſche Preſſe verſichert, daß die belgiſche Regierung das Profekt Barthous billige und daß auch Delacroix der franzöſiſchen Theſe zuneige. In den enaliſchen und amerikaniſchen Zeitungen wird hin⸗ gegen behauptet, daß Delacroix einen vermittelnden Stand⸗ punkt eingehme. Aus dem Reſchsiug Im Reichstag wurde am Montag nach der Erledigung der Interpellation über den Beſchluß der Rheinlandkommiſſion im Falle Smeets die Novelle zum Reichswahlgeſetz, wonach der Stimmzettel auch die Parteibezeichnung enthalten darf, in allen drei Leſungen angenommen, desgleichen die Abgabenordnung für den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal. Hierauf ſetzte das Haus die am Samstag abgebrochene Aus⸗ ſprache über die Angeſtelllenverſicherung fort. Nach einer Rede des Abgeordneten Giebel(Soz.), der noch⸗ mals für die Aufhebung der Gehaltsgrenzen eintrat, und für den Antrag, daß 4 der Beiträge vom Arbeitgeber zu leiſten ſeien, wurde in namentlicher Abſtimmung der Zentrumsantrag auf Wie⸗ derherſtellung der Gehaltsgrenze mit 178 gegen 164 Stimmen angenommen. Der Reichsarbeitsminiſter ſetzt alſo mit Zu⸗ ſtimmung des Reichsrates die Jahresverdienſtgrenze feſt. Annahme fand ferner ein Antrag der Deutſchen Volkspartei, wo⸗ nach im Falle der Verheiratung freiwillig Verſicherter die Hälfte der träge zurückgezahlt werden ſoll. Die namentliche Abſtim⸗ mung über den ſozialdemokratiſchen Antrag betr. Abwälzung von 24 der Beiträge auf die Arbeitgeber ergab mit 202 gegen 144 Stimmen des Antrags. Das Geſetz tritt mit dem 1. November n Kraft. Nach Erledigung der zweiten Beratung des Geſetzes über die Abänderung der Verordnung über Lohnpfändung trat das Haus noch in die zweite Leſung der Navelle zur Gelreideumlage ein. Nach längerer Beratung, in der die ſozialiſtiſchen Parteien ihren ablehnenden Standpunkt auf Erhöhung der Preiſe für die Getreideumlage beionten, wurde Artikel 1 in der Ausſchußfaſſung (das Vierfache des Preiſes für das erſte Drittel) angenommen. Der Antrag der Deutſchen Volkspartei, der Bayeriſchen Volksportei und des Bayeriſchen Bauernbundes, wonach nicht nur Originalſaat⸗ gut, ſondern auch anerkanntes Saatfgut von der Umlage frei bleiben ſollen wurde ebenfalls angenommen. Nach Erledigung des Geſetzes über Lohnpfändungen in dritter Leſung vertagte ſich das Haus auf Dienstag vormittag um 11 Uhr. Aus dͤen Nusſchüſſen Der Steuerausſchuß des Reichstages befaßte ſich mit der Frage der Aufhebung der Inſeratenſteuer. Miniſterialdirektor Dr. Opitz wandte ſich dagegen, das Umſatzſteuer⸗ geſetz fortgeſetzt zu ändern. Auf keinen Fall könne die Regie⸗ rung mit einer gänzlichen Befreiung der Anzeigen auch von der all⸗ gemeinen Umſatzſteuer ſich einverſtanden erklären. Die Weiter⸗ beratung wurde auf Dienstag vertagt. Reglerungsumbildͤung in Braunſchweig Die Verhandlungen über die Regierungsumbildung haben begon⸗ nen, ſind aber bis jetzt noch nicht über das Stadium der akademiſchen hinausgekommen. Entſcheidend für die weitere Geſtal⸗ tung der Dinge wird der in Seeſen tagende Parteitag der Vereinig⸗ ten eneeeee 1 der der Fraktion die erforder⸗ lichen Direktisen geben wird. Die Demokraten ſind nach wie vor zur weiteren Mitarbeit grundſätzlich bereit, fordern jedoch als un⸗ erläßliche Vorausſetzung die Mitbeteiligung der Deutſchen Volks⸗ partei. Die Sozialiſten ſpielen zur Zeit noch mit dem Gedanken, den Landtag aufzulöſen, dürften jedoch im Grunde ihres Herzens ſich keinen Augenblick im Unklaren ſein, daß ſie ſich damit den denkbar ſchlechteſten Dienſt erweiſen würden. verlorene Liebesmüh' DBerlin, 24. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Auf Aztrag der franzöſiſchen Sozialdemokratie erläßt, wie der„Vorwärts“ mitzeilt, die internationgle Arbeitsgemeinſchaft ſozialiſtiſcher Parteien einen eindringlichen Aufruf an das Weltproletariat, der Ver⸗ ſklavung Deutſchlands entgegenzuarbeiten. Gagen Pfarrer Traub iſt, wie die politiſch parlamentariſchen Nachrichten hören, vom Oberreichsanwalt beim Staatsgerichtshof Deutſches Keich Eine pfälziſche Anfrage Die pfälziſchen Abgeordneten der Bayeriſchen Volkspartel, Hildenbrann und Genoſſen, haben folgende Kleine Anfrage an die bayeriſche Regierung gerichtet: Iſt der Staatsregierung bekannt, da die Handelskammer Ludwigshafen a. Rh. in ihrer Vollſitzung am 29. September auf Anregung des Bayeriſchen Gaſtwirteverban des Sitz München beſchloſſen hat, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß die Ausfuhr der Weinernte von 1922 bis auf weiteres vom Reiche verboten wird? Wlülrde dieſem Antrag ſtatt⸗ gegeben, ſo wäre die Abſatzmöglichkeit für den diesjährigen deutſchen Wein unterbunden, die Weinpreiſe würden zweifellos empfindli gedrückt und viele Tauſende von Erzeugern in ihren wirtſchaftlichen Verhältniſſen empfindlich geſchädigt. Was gedenkt die Staatsregie“ rung zu tun, um die pfälziſchen Weinbauern vor empfindlichen Schä⸗ den zu ſchützen und ihre lebensnotwendigen Intereſſen zu verteidigen, da Bayern das größte Weinbaugebiet in Deutſchland beſitzt. *Das Ruhegehalt des Reichspräſidenten. Der Reichsrat hat die Gewährung eines Ruhegehaltes für den Reichspräſidenten beſchloſſen und zwar im erſten Jahre nach ſeinem Ausſcheiden, im ſogenannten Uebergangsjahr, drei Viertel ſeiner Bezüge, mit Aus⸗ nahme der Repräſentationsgelder, weiterhin die Hälfte der Bezüge⸗ Die Bezüge der Hinterbliebenen werden nach dem Beamtenhinter⸗ bliebenengeſetz geregelt. Baoͤiſche Politik Der Prozeß Mager⸗pfeffer Im Beleidigungsprozeß Mager(deutſchnationaler Landtagsabge⸗ ordneter)— Dr. Pfeffer⸗Heidelberg(verantwortlicher Redakteur de⸗ demokr.„Heidelberger Tageblattes), wurde Dr. Pfeffer von der Berufungsinſtanz der Strafkammer des Landgerichts Heidelberg zu 1000 Mark Geldſtrafe und zu den Koſten des Verfahrens verurkeilt. Mager wurde freigeſprochen. In der erſten Inſtanz war Dr. Pfeffer freigeſprochen und Mager zu 500 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Das Landgericht Heidelberg hat mit dem Urteil ausdrück⸗ lich einem verantwortlichen Redakteur einer Zeitung die Zubilligung des§ 193(Wahrung berechtigter Intereſſen) verſagt und ſich damit N zu den Urteilen von Braunſchweig und Naumburg geſtellt. Dr. Pfeffer hat nunmehr Reviſionß eingelegt und zwar aus grundſätzlichen Erwägungen, denn die Aberkennung des § 193 für die Preſſe iſt heute einfach nicht mehr aufrecht zu erhalten und bedeutet in ihren letzten Konſequenzen die Unterbindung jeg⸗ licher Kritik der Preſſe. Auslanòsrundſchau * Ausweiſungen von Juden. Mehr als 15 000 jädiſche Familien ſollen aus Ungarn ausgewieſen werden. Mit der Durchführung der Ausweiſungen wird die Polizei im Laufe dieſer Woche beginnen. Für den 30. Oktober erhielten 5000 Juden Vorladungen zur Buda⸗ peſter Polizei. Eine Intervention bei Bethlen, die auf Zurücknahme des Ausweiſungsbefehls abzielte, war ergebnislos. dDer Verfaſſungzenkwurf für Aegaplen, den eine Kommiſſion ausarbeitete iſt dem Kabinett unterbreitet worden. Der Entwurf ſieht die Schaffung eines Senats von 100 Mitgliedern und einer Repräſentantenkammer von 220 Mitgliedern vor. Der König iſt gleichzeitig König von Aegypten und Sudan. Die Mitglieder der Regierung ſind dem Parlament gegenüber verantwortlich. Eine ruſſiſche Anleihe zur Hedung der LCandwirkſchafl. Das ruſſiſche Komimniſſariat für Landwirtſchaft hat dem Finanzkommiſ⸗ ſariat einen Plan vorgelegt, nach dem in kürzeſter Friſt eine ſechs⸗ prozentige innere Anleihe in Höhe von 100 Millionen Goldrubel zur Unterſtützung der Landwirtſchaft aufgelegt werden ſoll. vom Deutſchtum im Ausland Wie die Schulkinder in Elſaß⸗Cothringen enldeulſcht werden Die Art, mit der in Elſaß⸗Lothringen den Schulkindern deutſcher Art durch offtzielle Bearbeitung das deutſche Stammesbewußkſein hinweggenommen und darüber hinaus verhaßt gemacht wird, ge aus dem Geſchichtsbüchlein hervor, das 4— bei achtjähri⸗ gen Schulkindern Verwendung findet. Im Stile eines Katechismus gehalten, enthält dieſes Monſtrum franzöſiſchen Eigendünkels u. a. folgende Fragen an die unmündigen Kinder: „Seid ihr auch von dem verbrecheriſchen Stolze(1) erfüllt wie die Deutſchen, die mit grauſamen Mitteln alle freien Länder unter ihr Joch bringen wollten? Antwort: Nein, wir wollen beſcheidene Kinder der Mutter Frankreich ſein! Habt ihr eure wiedergefundene Mutter Frankreich lieb? Antwort: Wir ſchwören, daß die Liebe zu unſerer leiblichen Mutter Frankreich keine Grenzen hat. Wo findet ihr das Modell aller bürgerlichen Tugenden? Antwort: Im franzöſiſchen Heimatland, das Freihelt, Gleichheit und Brüderlichkelt der Welt lehrt. Warum wollt ihr nie wieder unter deutſcher Tyrannei ſtehen! Antwort: Weil der Name„deutſch“ in der ganzen Weſt wegen zahlreicher Greuel geächtet iſt.“ Eltern, die ſich über dieſe Bearbeitung der Schulkinder deutſcher Zunge aufhielten, ſind von den Spitzeln der Regierung denunzie und auf die„ſchwarze Liſte“ der Neutraliſten geſetzt worden. Die Bedrückung des Deulſchltums im Egerland Wie aus Eger gemeldet wird, haben 157 Bezirke, Gemeinden und Städte des Egerlandes an den Völkerbund eine Denkſchrift ge⸗ richtet, in der der Völkerbund gebeten wird, 1. anzuerkennen, da im Frieden von St. Germain über die Sonderrechte des Egerlandes nicht entſchieden worden ſei, und 2. daß dem Egerland das volle freie Selbſſbeſtimmungsrecht zuerkannt wird. Eine für geſtern anläßlich der 600. Wiederkehr des Tages der Vereinigung des Egerlandes mit Böhmen einberufene Verſamm⸗ lung der deutſchen bürgerlichen Parteien wurde von den tſchechiſchen Behörden verboten. Demgegenüber wird von mehre⸗ ren Ausſchreitungen der tſchechiſchen Miliz gegenüber Deutſchen berichtet. Cetzte Meloͤungen Ein Nachſpiel zum Nakhenauprozeß — CLeipzig, 24. Okt. Am Dienstag beginnt vor dem hieſigen Staatsgerichtshof die Verhandlung gegen den Kapitänleutnant a. 7. Wolfgang Dietrich aus Erfurt und den Schriftſteller Dr. fur⸗ Hans Wilhelm Stein von Burg Saaleck. Sie werden beſchuldigt, den von der Polizei verfolgten Mördern Rathenaus, Fiſcher un Kern, wiſſentlich Beiſtand auf ihrer Flucht geleiſtet zu haben. Nach Angaben Steins müſſen Fiſcher und Kern den Turm der Burg Saal-⸗ eck am Blitzableiter erklettert haben und ſo in das Innere der Burg gelangt ſein. Frankfurk, 24. Oktober. Der hier tagende Freihandelskongreß wäßlte Lord Sheffield zum Vorſitzenden. —0— Saabrücken, 23. Okt. Vor der Strafkammer Saar⸗ brücken ſtanden am Donnerstag morgen fünf Buben aus Neun irchen im Alter von 14—15 Jahren unter Anklage. Sie waren dreimal mittels falſchen Schlüſſels in die Wohnung eines dortigen Bäckermeiſters eingedrungen und hatten aus einer Kaſſette insſſte ſammt etwa 2000 Mark geſtohlen. Beim erſten Male nahmen ſie 1200 Mark mit die ſie zuſammen in einem Kaffee verbrauchten, Da beim erſten Male alles gut geklappt hatte, wiederholten ſie ihren Coup am Sonntag darauf wieder und nahmen 800 Mark in bar m f Beim dritten Male wurden ſie aber von dem Bäckermeiſter erwiſ und bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Das Gericht verurteilte die„hoffnungsvollen“ Sprößlinge zu 8 bis 10 Tagen Gefängnis un billigte ihnen obendrein eine von 5 Jahren z Außerdem gab ihnen der Vorſitzende eine ernſte Mahnung mit au den Weg, künftigs einen beſſeren Lebenswandel zu führen. Paris, 23. Okt. Nach einem Bericht des„Intranſigeant“ auß zum Schutz der Republik ein Verfahren wegen Beleidigung des Reichspräſidenten eingeleitet worden. Cherbourg ſoll der aus dem letzten Kriege bekannte deutſche —— reu⸗ zer„Emden“ in Rochefort meiſtbietend verſteigert ween — 8 — 17VFC((ͤ ö — 20 deles Verkehr 8 dee Stunde bagt Deenskag, den 24. Diober 1922 Mannheimer General-Anzeiger(Mittaa⸗Ausgabe) J. Selke. Nr. 490 Wirtſchaft iches und Soziales Jaolgen der Straßenbahntariferhöhungen me Erhöhung des Berliner Straßenbahntarifs von 10 auf ark führte eine ſo ſtarke Verminderung der Benutzung Vert smittels herbei, ſodaß beabſichtigt wird, umfangreiche ehrseinſchränkungen vorzunehmen. Auf mehreren Linien ſollen dert 1 ungewagen fortfallen, auf anderen die Wagenfolge vermin⸗ Lelles den. Es wird die Entlaſſung eines nicht unbeträchtlichen erneue der Straßenbahnangeſtellten unvermeidlich ſein. Neue Gleis⸗ erungsarheften ſollen nicht mehr vorgenommen werden. Städtiſche Nachrichten Hevorſtehende Schließung des Friedrichsparks die Mannheimer Park eruft 7 geſellſchaft beruft auf Freitag, den düe deenter d. J. die Hauptverſammlung der Aktionäre ein. Ein⸗ auf Abunkt der Tagesordnung iſt der verwaltungsſeitige Antrag uflöſung der Geſellſchaft. Wie wir dazu erfahren, dhobene Parkgeſellſchaft mangels fehlender Betriebsmittel am 31. r d. J. den Betriebſtillegen und damit den Fried⸗ für den öffentlichen Beſuch bis auf. weiteres den maeſer Beſchluß wird bei der Einwohnerſchaft, insbeſondere bei füi laſenden und abertauſenden Beſuchern des Parks ſchmerzliche Unſer⸗ e auslöſen, denn mit der Auflöſung der Parkgeſellſchaft verliert dd e Bevölkerung ſeine ſchönſte und bellebteſte Erbolungsſtätte. drachtd möglich ſein wird, die gärtneriſch hervorragenden und ſtets alg Seoll gepflegten Anlagen des Parkes, die mit vollem Recht dedenswürdigkeit unſerer Stadt gelten, und die ſtets die Be⸗ uhalker ung aller Parkbeſucher hervorriefen, in ihrer Schönhelt zu u, ſteht einſtweilen noch dahin. Uhrung ſchwehen Verhandlungen wegen Uebernahme und Weiter⸗ Form 9. des Betriebes unter ſtädtiſcher Regie oder in anderer müßte Sollten die Verhandlungen zum Ergebnis nicht führen, ſo e die Geſellſchaft zur Ligudation ſchreiten und die Reali⸗ ſan der in ffenen 0 40jähriger mühevoller und ſelbſtloſer Tätigkeit ge⸗ die 3 Werte vornehmen. Beſonders hart betroffen werden auch der Beſlährigen verdienten Bea lereJetriebseinſtellung des Unte Feel Der WM̃ ſerrn daf mten der Geſellſchaft, die inſolge rnehmens ihre Lebensſtellung ver⸗ Wirtſchaftsbetrieb wird mit Genehmigung der t in unveränderter Weiſe von dem Pächter des Reſtaurants ipprandt) weitergeführt werden. wäre dringend zu wünſchen, daß dem Friedrichspark noch ein Retter erſtände, der helfend einſpränge, um ortbeſtehen der Parkgeſellſchaft zu ermöglichen. * 7 Wi Vorlage von Büchern und Geſchäftspapleren an Finanzämter. ſceh einem Aufſatz des badiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ wettes wird, kann von dem Steuerzahler nicht ver⸗ Ateuerberden, die Geſchäftsbücher aus ſeinem Gewahrſam an die egen köhörden abz 85 Nachprüfung der Angaben. Da⸗ in der gunen Bücher und Geſchäftspapiere von der Steuerbehörde eingeſe Wohnung oder den Geſchäftsräumen der e den werden. Beſonders die Genoſſenſchaften, deren Buchfſih⸗ des B erſiihtlich und nachgeprüft iſt und die zur Aufrechterhaltung etriebes auch die Bücher und Geſchäftspapiere des letzten ſtändig zur Hand haben müſſen, können, wenn die Auffor⸗ die Jf. zur Büchervorlage vonſeiten des Finanzamtes an ſie ergeht, denangeſnng an Ort und Stelle in den üblichen Geſchäftsſtunden dende Die volkshochſchulkurſe an der Handelshochſchule Mannhelm Frau kommenden Donnerstag, 26. Oktober mit dem Lehrgang von 4 Dr auer⸗Mengelberg und Fräulein Dr. Argelander boglſchene Arbeitszeit in ihrer wirtſchaftli„ſozialen und pfycho⸗ wird f edeutung“ aufgenommen. Am ienstag, 31. Oktober der el dann der Kurs„Tarifpertrag“ und„Kündigungen“ unter ung von Proſeſſor Dr. Erdel ſolgen: am gleichen Tage augen der Lehrgang über„Beſprechung des Handelsteils der Zei⸗ 4 Ber. geben von Direktor Dr. Mel Scle Fegelehnte Teuerungszulage für Oktober. Während der der Arbez, bel u ch für die Oktoberzulage von dem Kartell Ang leliugeberverbände angenommen wurde, lehnten ihn die drei die 5 tenverbände als ungenügend ab. Wie wir erfahren, werden degz Schietaberverbände die Verbindlichkeitserklärung 8 edsſpruches beim Demobilmachungskommiſſar beantragen. Reichse Zum Bezug von Markenbrol. Nach einer Auskunft des wen Tnährungsminiſters iſt es unzuläſſig, gegebenenfalls ſtrafbar, über Veushaltungen, die nach den Beſtimmungen der Verordnung für zug von Markenbrot auf freies Brot zu verweiſen ſind, ausangeſtellten Brotkarten in Anſpruch zu Die— altungen in mit 00 u verſorgen, oder in Geſamtheit zum Bezuge freien ſ apſche Die Haushaltungen, die nicht markenbrotberech⸗ k oder finüſſen auch auf Brolkarten für ihr Hausperſonal verzich⸗ d e, ſoweit ſie ſie ſchon erhalten haben, zurückliefern. darthen die Nollage der Rhein Haardibahn-Geſellſchaft. Aus Bad Arettſen wird uns gemeldet: In einer geſtern mittag von der betufene der Rhein⸗Haardtbahn⸗Geſellſchaft ins Stadthaus ein⸗ Naunhelerſem mlung, zu der die Kreisregierung, die Städte National⸗Theater Mannheim Walther Eidlitz: Der Bald(Uraufführung) ſcheunge Wiener Talent Walther Eidlitz iſt auf unſerer on einmal zu Wort gekommen. Am 29. Januar 1919 ge⸗ Richard Weicherts hingebungsvoller Regie ſein„Höl⸗ katilch Uraufführung. Es gab ſtimmungsvolle Bilder; dra⸗ ſume Verh euteten dieſe neun Szenen aus einem Schickſal aber noch ung, im eißung. Für Hölderlins Pſyche war der Dichter noch zu 7 ie Hölden zu klar für die dunklen Tiefen ſener purpurnen Nacht, Aaber an berrlin immer ferner hineinirrte. Seither hielten wir uns eonart die en Lyriker Eidlitz, an dem uns neben einer beruhigenden ennenwar tiefgläubige Jugend zu feſſeln wußte, die noch überall den Bon Die Fü en Schmelz des im Innerſten Glücklichſeins aufweiſt. domantiß ührerin, die Eidlitz dereinſt zu Hölderlin geleitete, war die otern ſheti icht jene Romantik, die wir heute kungſtgeſchichtlich oder lution b. iſch zu definieren pflegen, als eine Art ſchwärmeriſche Re⸗ affenden Geiſter, ſondern der dunkle, geheimnisvolle dem Mantel des Menſchheitsalters Seelen an See⸗ en d denen ein unbeſtimmtes Verlangen zu über alles gro⸗ hre Tage: rangt. Innerlich gehen dieſe Menſchen fremd durch ſe ihnen und doch ſind ſie dem Leben vielleicht inniger verbunden. cheinen en iſt es wie ſei un mit den Handlungen in den Märchen: ſie er⸗ — biruhen unwahrſcheinlich, weil ſie auf einem Naturverbunden⸗ ſben. n für das wir praktiſchen Menſchen kein Organ mehr Wir ſclecht n wollen aßer weder jene Menſchen beſſer noch uns allzu achen. Es kommt eine Stunde, da wir uns von ihnen ſelbſt chenſchaft von ihnen zu verlangen und ihre Taten zmerlich wei ſe Tat kann ein einziger hoher Gedanke ſein, der uns m ſolchen g hilft, aufwärts. Wir hungern und dürſten nach ein bitte Gekanten. Dieſe Tal kann aber auch nur ein Spiel ung doch al Scherz, ſie kann ſich ein Märchen nennen und darf es ung 50 7 wirr Geträumtes empfunden werden. Und ſo er⸗ mit ſenmit dem Wald“ von Walther Eidlit. Das Wert füngt von nten Sene Jugendſeligkeit ein, langweilt uns aber bald mit an⸗ ch endenziß enzen, die viel unerträglicher ſind als die Miſchung kurk Neitioſtg r Zeitſtimmung und romantiſcher Zügelloſtgkeit(kann 5 kommes heißen), wobei der Märchencharakter notwendig zu Handlung, die ſtimmungsvoll und vielver⸗ 10 fü Senſationen, ſondern neue dichteriſche Werte— jun ſachheit en einzigen mürchenhaften Zug, die vorausſetzungs⸗ ge Köni de⸗ nur zu bald. Es macht ſich vortrefflich, wie der der gerade Kronrat hält und über Tod und Leben ent⸗ nicht m, Ludwigshafen und Bad Dürkheim, die interoſſierten Gemeinden Vertreter entſandt hatten, wurde beſchloſſen, den Ge⸗ meinden anheimzuſtellen, binnen—14 Tagen ſich zu entſcheiden, ob ſie bereit ſind, einen monatlichen Zuſchuß auf die Dauer von 3 Monaten zu leiſten. Man gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Gemeinden die nötige Einſicht an den Tag legen, um durch ein⸗ mütiges Vorgehen die Regierung zu veranlaſſen, den von ihr ge⸗ forderten Zuſchuß in Höhe von 500 000 zu bewilligen. ) Die billigſte Zigarette 10 Mark. Die Zigarettenfabriken haben dem Kleinhandel neue Preiſe für Zigaretten vorgeſchrieben. Alle vom 20, Oktober ab von den Faͤbriken neubezogene Ware iſt zu den neuen Preiſen zu verkaufen. Dieſe ſind ſo bemeſſen, daß die billigſte Zigarette 10 Mark koſtet. *Slarker Froſt. In vergangener Nacht fiel ſtarker R Thermometer ging im Freien auf 2 Grad unter Nu „Brand eines Kohlenlagers. Geſtern nachmittag kurz nach 5 Uhr ſind durch Selbſtentzündung bei der Firma Raa b, Kar⸗ cher& Cie., Landzungenſtraße 12, zirka 7000 Zentner Kohlen (Fettſchrot) in Brand geraten. Die Ablöſchungsarbeiten wurden 10 Nacht hindurch durch 2 Mann von der Berufsfeuerwehr fort⸗ geſetzt. YBöſe Folgen einer Neckerel. Schwere Folgen hatte eine Neckerei in den Werken der Firma Lanz. Ein 26ſähriger unver⸗ heirateter Arbeiter warf während der Frühſtückspauſe einem älteren Arbeitskollegen ein zuſammengeballtes Papier an den Kopf. Da⸗ rüber wurde der Getroffene ſo erregt, daß er dem Werfer einen Schraubenſchlüſſel ungewotkt derark heftig auf den Kopf ſchlug, daß der junge Mann daran geſtorben ſſt. Pb. Verhaftungen. Wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen wurden 28 Perſonen feſtgenommen, darunter 9 Perſonen auf Grund der Hotel⸗ und Gaſthofkontrollen Wegen Ruheſtörung, begangen in der Nacht von Samstag auf Sonntag, gelangten 21 Perſonen zur Anzeige. Fahrraddiebſtähle. Die Diebſtähle von Fahrrädern nehmen in der letzten Zeit einen recht großen Umfang an. So meldet der Polizeibericht von folgenden Fahrraddiebſtählen: Entwendet wurde am 5. Oktobher vor dem Hauſe Schimperſtraße 2 ein„Gritzner“⸗ Fahrrad, auf deſſen Wiederbeibringung der Eigentümer eine Ve⸗ lohnung von 3000 ½ ausgeſetzt hat. Am gleichen Tage wurde vor dem Hauſe N 3, 11 ein älteres Fahrrad und aus dem Hofe des Hauſes M 6, 12 ein„Triumph“⸗Fahrrad geſtohlen. Am 2. und 10. Oktober kam vor dem Bezirksamt ein„Gritzner“, und ein anderes Fahrrad abhanden. Weiterhin wurden Fahrräder entwendet am 10. und 14 Oktober vor der Reichsbank und am 10. Oktober vor dem Hauſe O 3, 11. e D e Wahlkartei nachſehen! Wer für die am 19. November ſtaltfindenden Sladtverordneken⸗, Kreis. und Bezirksrats wahlen keine Vahlkarkte zugeftellt er⸗ hiell, melde ſich ſofort auf der Wahlkarkei, die ſich für die Alkſtadt im Ralkhaus N 1, Zimmer 18, und für die Vororte in den Gemeindeſekrekgrigten befindel. Die Wahlkartei iſt nur noch bis einſchließlich onnkag, den Okkober, zur Einſichtnahme der Wählberechtigten geöffnel. eif. Das Ll. 50 9 1 2 9. eeeee Veranſtaltungen ch Theaternachricht. In der heutigen Aufführung von„Boheme“ ſingt Aenne Geier die Partie der„Mimi“ zum erſtenmal.— Am Mittwoch wird Georg Büchners„Woyzeck“ vorausſichtlich letztmals in der Beſetzung der Erſtaufführung wiederholt. * Der Jaktoren⸗Berein Mannheim⸗Oudtolgshaſen konnte am vergangenen Sonntag auf ſein 25jähriges Beſtehen zurück⸗ blcken. Aus dieſem Anlaß vereinigten ſich die Mitglieder mit ihren Familienangehörigen am abend zu einer kleinen Vorfeter im Vereinslokal zum„Reichskanzler“ und am Sonntag nachmittag zur Hauptfeier in dem kleinen Turnſaal des Turnvereins. Hierzu waren eine größere Anzahl auswärtiger Gäſte und vom Deutſchen Buchdruckerverein(Ortsverein Mannheim) eine ſtattliche Zahl von Prinzipalen erſchienen. Von den Gründungsmitgliedern aren die Herren Bröſen, Brauch, Eramer, Helbach und Mechlek anweſend, die durch den VPorſitzenden Herrn Arnoldi geehrt wurden. Die Feſtrede, die der frühere Vorſitzende, Herr 9. Müller, in formvollendetee Weiſe hielt, wurde mit lebhaftem Beifall aufgenomnen. Von den auswärtigen Brudervereinen ſprachen der Vorſitzende des Kreiſes, Herr Bräutigam⸗Ludwigsburg, Reinkens⸗Frankfurt und Muckenhuß⸗Heilbronn, indem ſie gleichzeitig dem hieſigen Verein ihre Glückwünſche mit verſchiedenen Wid⸗ mungen entgegenbrachten. Herr Direktor Ferdinand Heyme gratulierte dem Faktorenverein mit herzlichen Worten im Namen der Prinzipale des Ortsvereins Mannheim⸗Ludwigshafen und über⸗ reichte dabei als ſichtbares Zeichen ihrer Anerkennung und Wert⸗ ſchätzung die reiche Spende von 30 000 Mark. Ein von Herrn Bräutigam verfaßter Prolog wurde von Frl. Arnoldi mit viel Wärme und Empfindung geſprochen. Konzertſtücke einer Muſik⸗ kapelle, Vorträge der Sängerriege des Turnvereins und turneriſche Vorführungen einer kleinen Abteilung von Damen des Turnvereins verſchönten das Feſt und trugen dazu bei, daß eine fröhliche und gemütliche Stimwung herrſchte. Zum Schluß wurde noch getanzt. Nene 8 ANus dem Parteileben. 4 Die Deulſche Bolkspartel, Areisverband Maunheim, hielt am Sonntag im Bahnhofhetel in Ladenburg eine von ſämtlichen Ortsvereinen ſtark beſchickte Wahlkreiskonferenz ab. Nach den einleitenden Begrüßungsworten des Vorſitzenden, Stadtv. L. Haas, nahm Stadtverordneter Moſes⸗Mannheim das Wort zu einem Referat über„Weſen und Tätigkeit von Kreisausſchuß und Bezirksrat. Er beleuchtete kurz den Aufgabenkreis dieſer belden Körperſchaften und kennzeichnete treffend die Auswirkung der dort geleiſteten Arbeit. Hierauf Arg man zur Aufſtellung und Beſprech⸗ ung der Vorſchlagsliſten für Kreis und Bezirke über; ſämtliche Wahl⸗ a fanden den ungeteilten Beifall der Verſammlung. Stadto, Haas⸗Mannheim gab nun in längeren Ausführungen Richtlinien 175 Vorbereitung und Durchführung der Gemeindewahlen und legte ie Stellungnahme der verſchiedenen Parteigruppen zu dem vieler⸗ orts verſuchten teien dar. Bei Apfel Herren Feuer 7 emeinſamen Vorgehen ſämtlicher bürgerlichen Par⸗ er ſich anſchließenden lebhaften Ausſprache, an der ſ ein⸗Hockenheim, Klaiber⸗Weinheim, el n Hohn und Schimmle⸗ Ladenburg, örner⸗Seckenheim, Baumann⸗Schriesheim, Haas, Moſes un udwig⸗Mannheim beteiligten, fand noch manch wichtiger Punkt Klärung. Mit vollem Rechte konnte der Vorſitzende in ſeinem Schlußwort die Veranſtaltung als wohl gelungen und die Porteſ⸗ arbeit trefflich fördernd bezeichnen. Rommunale Chronik 7 Walldorf 19. Okt. Die geſtrige Bürgerausſchuß⸗ ſitzung gewährte einen außerordentlichen Holzhieb, die Erhöhun der der Anweſenheitsgelder der Gemeinderäte au 30 Mark, ſowie die des Straßenbahnkarifs. Außerdem wurde dem Bürgermeiſter eine monatliche Teuerungszulage von 2000 Mark ab J. Mai bewilligt.— Da der erſte Gang der Bürgermeiſterwahl, wie bekannt, ergebnislos verlaufen iſt, findet demnächſt ein zweiter ſtatt. Die Situation hat ſich dadurch geklärt, daß Ratf hreiber Pfahl ſeine Kandidatur zurückgezogen hat, wodurch wohl mit einem ſicheren Sieg des Zentrumsabgeordneten Trunk zu rechnen ſein wird. rr. Baden Daden. 18. Okt. Zur Frage der Erhöhung der Fremdenabgabe(Kurtaxe) hat der gemiſchte beſchließende Ausſchuß des hieſigen Stadtperordnetenkollegiums nunmehr Stel⸗ lung genommen und beſchloſſen, daß vom Montag, den 23. Oktober ab folgende Sätze an Kurtaxe erhoben werden: Gruppe Ia 70 (bisher„ 40), Gruppe I„ 50(30), Gruppe II% 30(18), Grunpe III& 20(10), Gruppe IV„ 10(), Fremde mit einem Ein⸗ kommen über„ 200 000 zahlen eine erhöhte Abgabe, deren Sütze folgendermaßen geſtaffelt wurden: Gruppe Ja 270(gegen bisher % 100), Gruppe 1 150(50), Gruppe II 100(80), Gruppe III 4, 50 Eo), Gruppe IV„ 25(10). Bei Erhebung der bisherigen Sätze hatte ſich im Kurbudget für das Halbjahr Oktober—Ayril eil. Millionendefizit ergeben, das durch die Erhöhung beſeitigt ſein dürfte. Aus dem Lande (Eppelheim b. Heidelberg, 22. Okt. Durch ſpielende Kinder geriet die Scheune des Maurers Jakob Stolz in Brand und wurde völlig eingeäſchert. )( Karlsruhe, 22. Okt. Der badiſche Verwaltungsgerichtshof hat das vom Bezirksamt am 10. Juli 1922 einem Karlsruher Licht⸗ ſpielbeſitzer eröffnete Verbot des von der Filmprüfſtelle Berlin für das ganze Reich zugelaſſenen Bilderſtreifens Friedericus Rex aufgehoben. )(Karlsruhe, 21. Okt. In der Brauerei Sinner in Grünwinkel kam der ledige 23jährige Auguſt Vollinger zwiſchen zwei Wagen und wurde totgedrückt. )( Pforzheim, 22. Okt. Auf dem württembergiſchen Güterbahn⸗ 90 geriet der 36jährige verheiratete Rangierer Ernſt Vogt aus önigsbach zwiſchen zwei Eiſenbahnwagen und wurde totgequetſcht. (Gernsbach, 21. Okt. In der geſtrigen Bürgerausſchußſitzung wurde nach zum Teil exregter Ausſprache mit 25 gegen 11 Stimmen die Annahme des Voranſchlags für das Wirtſchaftsjahr 192223 abgelehnt. 5 hohnhurſt b. Kehl, 22. Okt. Beim Ueberkreuzen ber Straße nach Schutterwald ſtieß der Wagen des Landwirts Georg Vetter IV. mit der Lokalbahn zuſammen. tter wurde von dem durch Ziehen Ra iee Dampf ſo heftig verbrannt, daß er arb. Jreiburg, 22. Okt. Veim Abtransport von Vollholz kippte ein beladener Wagen um und begrub einen 29jährigen Taglöhner unter ſich. Der Verunglückte war ſofort tot. )(Löffingen b. Neuſtadt i. Schw., 22. Okt. In dem hieſigen Sägewerk Benz* der Arbeiter Karl Schwörer in die Transmiſſion und wurde fünfmal an die Decke geſchleudert. Er war auf der Stelle tot. )( Konſtanz, 21. Okt Dder Schmuggel lebenswichtiger Gegen⸗ ſtände und Waxen aller Art nach der Schweiz hält trotz aller ver⸗ ſchärften Kontrollen uneingeſchränkt an. Welchen Umfang der Schmuggel genommen hat zeigt, daß die hieſige Staatsanwaltſchaft für feſtgeſtellte Schmuggelfälle im Monat Septiember Geldſtrafen in Höhe von über 2 900 000 Mk. beantragt hat.— Nach ſchweize⸗ riſchen Blättermeldungen ſind letzter Tage zwei in Kreuzlingen wohnende badiſche e und ſerner ein ſchweizeriſcher 907 e wegen Schmuggels von Kleidungsgegenſtänden verhaftet worden. ſcheiden ſoll, ſein Szepter hinter ſich wirft, weil er draußen ein jun⸗ ges Weib ſeiner harren weiß, die alle ſeine Sinne gefangen hält. Die Belaſtung mit einer Totenklage unter Donner und Kriegslärm ver⸗ trägt der lockere Aufbau des Werkes aber nicht, ſo menſchlich groß auch einige Wortſtellen gerade in dieſem Bilde ſind. Und der Wald? wird man ſich billig fragen. Was tut der Wald bei der Geſchichte von dem jungen König, der einen alten Mann als Sendboten übers Meer ſchickt, um derweilen ungeſtört das junge Weib des Alten lieben zu können? Der Wald— Heinz Grete hat ihn ſtimmungs⸗ voll gemalt, aufgeſtellt und beleuchtet— iſt nur poetiſches Beiwerk und hat im Grunde mit der Handlung nichts zu tun, wie ſo manches andere auch. Daß ein philoſophierender Greis drin herum geht und mit den Vögeln Zwiegeſpräche hält? Das iſt, um einen ganz großen Namen zu nennen, ſchon bei Shakeſpeare dageweſen. Damit ſei aber um Himmels willen an keinen Vergleich gedacht. Der Aufführung hatte ſich vor allem Heinz Grete angenom⸗ men, der aus größtenteils vorhandenen Dekorationen ſtilvolle Mär⸗ chen⸗Bühnenbilder ſchuf, zu denen die dichteriſchen Vorgänge nur nicht immer paßten. An ihnen hatte Artur Holz im allgemeinen nicht viel zu bzweiſen, die Kronrat⸗Szene vielleicht ausgenommen, die— leider ſchon im zweiten von ſieben Bildern— den Höhepunkt der Handlung bildet. Intereſſieren alſo noch die einzelnen darſtelleri⸗ ſchen Leiſtungen, zunächſt das Liebespaar Adida und der Kaiſer. Elvira Erdmann hätte uns erſt den Scampolo vergeſſen laſſen ſollen. Das wäre möglich geweſen, wenn man ihr das Käthchen übertragen hätte. So gaſtierte ſie, ſolange es im„Wald“ fröhlich zugeht, gewiſſermaßen als Scampelo, um dann gleichzeitig mit Eidlitz aus der Rolle zu fallen. Sie hat ihre Sache aber jedenfalls beſſer gemacht als der Dichter und namentlich zum Schluß glaubhafte Innigkeit und reines lyriſches Empfinden bewieſen. Paul Roſes Tewperament lag die ſugendliche Unreife des Kaiſers. In Gerhard Ritter, Adidas Gatten, lernten wir ein neu verpflichtetes Mitglied kennen das uns Alberti nicht erſetzen zu ſollen ſcheint. Andere En⸗ gagementsnotwendigkeiten ſind uns ſedoch unerfindlich. Ritter, an deſſen Sprechweiſe man einiges auszuſetzen haben könnte, wird erſt zeigen müſſen, was er am Deutſchen Theater in Berlin gelernt hat Geſtern vertrot er Wittgen, an den er erinnert, ohne ihn zu über⸗ ragen. Anton Gaugl ſtellte in einer nicht undramatiſchen Epiſode ein Geſtalt von Anzengruberſcher Prägung und Eindringlichkeit vor uns hin. Den Waldgreis gab Hans Godeſck mit abgeklärter Ruhe, der Erdenſchwere ledig. Der Beifall ſetzte für Mannheimer Verhältniſſe und für eine Ur⸗ aufführung und für ein Stück das nicht unbedingt gefallen kann, auf⸗ fallend früh ein. Zum Schluß konnten ſich Verfaſſer und Mitwir⸗ kende wiederholt zeigen. Alfred Maderno-. 50 Jahre Badiſche Landesbibliolkhek. Aus Karlsruhe wird uns Vor 50 Jahren, am 20. Oktober 1872 ging die frühere gro neſtogliche en in ſtaatliche Verwaltung über. Seit ihrer Entſtehung zu Anfang des 16. Jahrhunderte haben ſich die badiſchen Markgrafen und Großherzöge eifrig um die Vermeh⸗ rung der Beſtände an Büchern und Handſchriften bemüht; die 1170 vorhandenen elftauſend Bände waren 1872 auf faſt 108 000 ange⸗ wachſen; die beſcheidene Zahl von Hondſchriften erreichte durch den Einzug der e ee badiſchen Kloſterbüchereien 1803—1822 be⸗ deutenden Zuwachs. Mit der Umwandlung der Hofbibliothek zur Landesbiblisthek und ihrem Umzug aus dem Schloß ins Samm⸗ lungsgebäude begann neues Leben: die Vermehrung der Beſtände erhöhte ſich mit den reicheren Mitteln weſentlich, ſo daß jetzt an 250 000 Bände mit 1300 Wiegendrucken und über 4000 Handſchriften der Allgemeinheit zur Verfügung ſtehen. Im Lauf der letzten 50 Jahre konnte die Landesbibliothek zahllreiche wiſſenſchaftliche Ar⸗ bolten ihrer Beamten veröffentlichen an erſter Stelle das roße Handſchriftenverzeichnis Alfred Holders, der mit beſonderer Eiebe den bedeutenden Reſten der Reichenauer Kloſterbibhliothek ein zweibändiges, nach ſeinem Tod im Jahre 1916 von K. Preifen⸗ danz beendigtes Werk widmete Um die Verwaltung der Landes⸗ aaf be hat ſich der organiſatoriſch wie wiſſenſchaftlich ausgezeich⸗ netch langjährige Direktor Wilhelm Brambach hoch verdient ge⸗ macht, von dem auch mancherlei wertvolle Beiträge zur Kenntnis Karlsruher Handſchriften ſtammen. Dr. K. Pr. (h Aus der Gelocrkenwelk. Der ao. Profeſſor für Hyglene und Bakteriologe an der Heidelberger Univerſität Dr. Kurt Lauben⸗ heimer iſt zum wiſſenſchaftlichen Mitglied am Inſtitut für experi⸗ mentelle Therapie in Frankfurt a. M. berufen worden— Der 9. Profeſſor der Mathematik an der Univerſität Heidelber g. Oskat Perron, hat den Ruf als Nachfolger von Geheimrat Alfr. Pringsheim an der Münchner Univerſität angenommen. Proſeſſor Perron iſt 1880 in Frankenthal geboren. Er promovierte in Mün⸗ chen und habilitierte ſich in Heidelberg im Jahre 1906. dem Mannheimer Bildhauer Paul Egell war ein Vortrag gewidmet, den der Direktot der plaſtiſchen Abteilung des Ber⸗ liner Kaiſer Friedrich⸗Muſeums, Dr. Theodor Demmler, vor der Berliner kunſtgeſchichtlichen Geſellſchaft hielt und in dem er das Ergebnis ſeiner Egell⸗Forſchungen bekanntgab. Dag Hauptwerk des Meiſters, der ehemalige Hochaltar in der unteren Pfarr⸗ kirche zu Mannheim aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, wurde unter Winterroth 1878 aus der Kirche entfernt und acht Jahre ſpäter, als man„glücklich“ einen Käufer gefunden hatte, um 890 nach Berlin verkauft,. Eine der wertvollſten Schöpfungen des Mann⸗ — 4 Seite. Nr. 490 mannheimer General-Anzeiger(mittag · uusgabe) Nachbargebiete Die Eröffnung des neuen Stultgarler Hauylbahnhofs Stutigart, 23. Okt. In der Nacht zum heutigen Montag iſt der neue Hauptbahnhof in Betrieb genommen 14 Jahre wurden an dem neuen Bahnhof gebaut; die im Oktober 1908 begon⸗ nenen Bauarbeiten wurden bei Kriegsausbruch auf kurze Zeit ein⸗ geftellt und im September 1914 in beſchränktem Umſang wieder aufgenommen. Trotz mancherlei Hemmniſſe, Streiks, ungünſtiger Witterungsverhältniſſe uſw. war es möglich, die vor zwei Jahren eſtgeſetzte Eröffnungsfriſt einzuhalten. Das Bild, das der neue tuttgarter Bahnhof heute darbietet, iſt noch nicht vollſtändig, denn nur der erſte Bauteil iſt in der perfloſſenen Nacht dem Verkehr über⸗ ben worden. Die bisherige Verkehrsnot, die in dem alten Bahn⸗ herrſchte, iſt deshalb noch nicht durchgreifend behoben. Da⸗ mpfangsgebäude des neuen Bahnhofs mit dem 58 Meter hohen Turm ſtammt aus Entwürfen der Architekten Prof. Dr. Paul F. B. Scholer. Die Erbauer haben ſich ganz von dem Gedanken höchſter Zweckmäßigkeit leiten laſſen. Die 28 Meter hohe, 22 Meter breite und 47 Meter lange Eingangshalle enthält die Fahrkartenſchalter, die Gepöckſtellen, Fernſprechſtelle, Poſtſtene uſw. Durch eine Aufgangstreppe erreicht man die etwa pier Meter höher als der Bahnhofsvorplatz liegenden Perſo enbahn⸗ ige. Auch der neue Bahnhof iſt ein Kopfbahnhof. Fertiggeſtellt nd bis jetzt acht Ein⸗ und Ausſahrgleiſe, die von vier aus Holz ech die 5 Gleishallen überdeckt werden. Die urſprüngliche Ab⸗ cht, die Bahnſteige durch eine große ſen zu überſpaanen mußte der Schwierigkeit in der Beſchaffung des Eiſens und der hohen Koſten fallen gelaſſen werden. Zwiſchen den Perſonen⸗ bahnſteigen liegen die Gepäckbahnſteige, die untereinander durch Tunnels verbunden ſind. Zwiſchen den Ferngleiſen aus der Rich⸗ tung von Feuerbach und von Cannſtadt liegt der neue große Ab⸗ erez der und der Lokomotivbahnhof. Für die mverbindung der Weichen und Signale ſind neun neue Stell⸗ werke vorhanden, die ebenſo wie die Signale elektriſch bedient wer⸗ den. Um ſchienengleiche Kreuzungen der Ein⸗ und Ausfahrtgleiſe und der Verbindungsgleiſe zum Abſtellbahnhof zu vermeiden, wur⸗ den die Gleiſe der Hauptbahnen nach Feuerbach wie nach Cann⸗ ſtadt in drei Stockwerken übereinandergelegt. Etwa 2 Millionen Krhlkmeter Erde mußten bewegt werden, um die Neuordnung der Einfahrtlinien zu bewerkſtelligen. Zum Eiſenbahnunglück bei Alzey. X Alzey, 22. Okt. Die Unterſuchung über die Urſachen des Eiſenbahnunglücks in Alzey, die von einer techniſchen Kommiſſion der Eiſenbahndirektion, dem Amtsgericht Alzey und der Staats⸗ anwaltſchaft Mainz vorgenommen wurde, hat ergeben, daß die Weiche unter dem ausfahrenden Zug umgeſtellt wurde. Der betr. Weichenſteller hat ſeine Schuld eingeſtanden. Die Angelegenheit wird ein gerichtliches Nachſpiel haben, das wahrſcheinlich bereits anfangs Nopember zur Verhandlung kommen wird. * Fp. Worms, 23. Okt. Einen Millionendiebſtahl im Paulusmuſeum verübten Einbrecher. Sie drangen in der Nacht ge⸗ waltſam ein und ſtahlen aus dem Muſeum eine große Anzahl Gold⸗ und Silbermünzen aus der ſpätrömiſchen und Merowinger⸗Zeit und Halsketten und Spangen aus Gold und Silberlegierung, ſowie Bronze⸗, Gold⸗ und Silberſchmuckſachen aus dem Altertum. Der Wert der geſtohlenen Gegenſtände beträgt etwa 2 Millionen Mark. = Billigheim, 21. Okt. Gelegentlich unſerer Kirchweihe hat ſich der Vorfall ereignet, daß eine Beerdigung ſtattfinden ſollte, bei der Ankunft des Trauerzuges auf dem Friedhof es ſich aber herausſtellte, daß der Totengräber in der Kirchweihſtimmung vergeſſen hatte, das Grab zu machen. Ein Erſatzmann begann eben damit, das Ver⸗ ſäumte nachzuholen. Der Geiſtliche aber konnte ſo lange nicht wartea, er ſegnete die Leiche ein und verließ den Friedhof. Sportliche Rundſchau Allgemeines Eine bedauerliche Spaltung im deulſchen Sport brachte die Verwaltungsausſchußſißung der Arbeitsgemeinſchaft deutſcher Rad⸗ und Motorradſportverbände. Bei der Beratung des Voranſchlags für 1923 gab Direktor Stevens die Erklärung ab, daß der Bund deutſcher Radfahrer 1 8 5 hab“, auszutreten und den Verhandlungen fernzubleiben. Das Verhalten des Bundes fand bei den anweſenden Vertretern der anderen Verbände ſtärkſte Miß⸗ billigung, um ſo mehr, als damit das Arbeiten der Verſammlung ſobotlert war. In allen Punkten der Tagesordnung, die in der Hauptſache den Voranſchlag 1923, die Sportwoche in Leipzig und die Straßenradrennen 1923 betraf, war man auf die Mitarbeit des Dundes deutſcher Radfahrer angewieſen. Schließlich wurde eine Kommiſſion gewählt, der je ein Vertreter ſedes Verbandes ange⸗ ren ſoll, um über die veränderte Situation zu beraten und der n der Arbeitsgemeinſchaft Vorſchläge zu unter⸗ eiten Pferderennen Berlin ⸗Korishorſt. riemel⸗Hürdenrennen. 100 000 M. 3000 Meter. 1. Liffaus Narr(Mate), 2. Reichsgräfin, 3. Laubfroſch. Ferner: Gall poli II, Cato, Katzenjammer, Krickente, Rotgold, Rheingau. Komponiſt, Münze, Rubin. 48:10; 19, 20, 18:10.— Eichenhain⸗ Jagdrennen. 130 00 M 3500 Meter. 1. R. v. Handels⸗ manns Eſprit(Einfinger), 2. Ferner: Phyllis, Credo, Kirſche. 45:10; 18, 14:10.— Erfüllung⸗Rennen. 100 000 Mark. 1200 Meter. 1. Dr. Köhlers Halma(M. Schmidt), 2. heimer Rokokos war unwiederbringlich für unſere Stadt verloren, denn die Bemühungen des Alterkumsvereins, den Altar wieder 25 erlangen, blieben erſolglos. Man wußte den Wert dieſer Arbeit etzt auch anderswo zu ſchätzen. Heute ſteht der Altar im Eingangs⸗ raum des alten Berliner Kunſtgewerbemufeums, doch iſt er als Hauptzierde für den Rokokoſaal des künftigen Deutſchen Muſeums in Ausſicht genommen. Demmler berichtete dann noch von einem zweiten Altarwerk Egells, das ſich im Dom zu Hildesheim befindet. Glücklicherweiſe ſind uns in Mannheim immer noch Meiſter⸗ ſchöpfungen des zeitlich und künſtleriſch erſten Führers des Rokoko⸗ ſtils auf deutſchem Boden erhalten: die herrlichen Stukkaturen in der Schloßkirche und im Ritterſaal. Eine Volkshochſchule geſchloſſen. In Karlsruhe iſt die Auflöſung der Volkshochſchulkurſe beſchloſſen worden. Intereſſant iſt, daß die Urſache nicht etwa finanzielle Schwierigkeiten oder der⸗ gleichen ſind, ſondern die auch anderswo beobachtete Tatſache, daß die Arbeiter, für die dieſe Einrichtung in erſter Linie gedacht war, ſub ferngehalten haben. Es fehlt, ſoweit der Karlsruher Vorgang Frage kommt, nach eigenem Urteil des Ausſchuſſes überdies auch der planmäßige Aufbau und die Leitung durch eine hauptamtliche angeſtellte Perſönlichkeit. Bis zur Verwirklichung dieſer Vorgus⸗ — ſollen die Kurſe ruhen bleiben. Das Unterrichtsmini⸗ erium pretritt den Standpunkt, daß eine Wiedergufnahme der Kurſe nur in Frage kommen kann, wenn die ſtarke Anregung dazu aus den Kreiſen der Arbeiter ſelbſt erfolgen ſollte. Jür Deulſchlands geiſtige Arbeiter! Samstag nachmittag verſammelten ſich im Hauſe der Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnen⸗ angehöriger in Berlin Vertreter der großen deutſchen Kunſt⸗ verbände, um über eine weitgehende Notſtandsaktion für die geiſtigen Arbeiter Deutſchlands zu beraten. Es fanden ſich Vertreter des Rerbhandes Doutſcher Bühnenſchriftſteller und Komponiſten, der Deutſchen Bühnengenoſſenſchaft, des Deutſchen Bühnenvereins, des Vereins Berliner Preſſe ſowie die führenden Filminduſtriellen, Filmſchriftſteller und Schauſpieler ein. Nach einer Begrüßungs⸗ anſprache des Präſidenten Rickelt und nach einer Klärung aller An⸗ ſichten einigte man ſich dahin, daß ein Zwölfmännerkomitee die Her⸗ ſteliung eines Großfilms in die Mege leiten ſolle, deſſen materieller Ertrag ausſchließlich der Behebung der Not unter den geiſtigen Arbeitern Deutſchlands dienen ſoll. Die Herſtellung dieſes Films wird vorausſichtlich ein Viertelſahr in Anſpruch nehmen. Alle dabei beteiligten Kräfte werden ſich unentgeltlich in den Dienſt des groß⸗ Fbügigen Hitfswerkes ſtellen. Die Nachmiktagsſitzung wurde um halb 4 Uhr mit den Plaidoyers eröffnet. Staats⸗ anwalt Feiler faßte ſich ſehr kurz. Er ging eingehender auf den Tatbeſtand ein und beantragte, die vier Angeklagten im Sinne der Anklage zu verurteilen. R. A. Roder⸗München. der Verteidiger der Angeklagten Janſen und Maurice, war dafür umſo ausführlicher. Welche Perſonen, ſo führte der Verteidiger aus, der ſich für ſeine Klienten mit großer Beredtſamkeit und Wärme ein⸗ ſetzte, ſtehen vor Ihnen? Es handelt ſich um ganz junge Leute im Alter von 19—25 Jahren. Raſch iſt die Jugend zur Tat entſchloſſen und raſch iſt das Unheil geſchehen. Keiner hat ſich ein genaues Bild von der Tat und ihrer Wirkung gemacht. Man müſſe von vora⸗ herein berechtigte Zweifel in das Vorliegen eines Vorfatzes im Sinne des 8 5 des Sprengſtoffgeſetzes ſezen. Vom Sachverſtändigen habe man gehört, daß Janſen künſtleriſches Talent habe und in dieſem Sinne gelobt worden ſei. Er konnte dieſe künſtleriſchen Fähigkeiten nicht ausbilden, weil er kein Geld gehabt habe. Er war mit jeder Arbeit zufrieden und Fn arbeitsſcheu. Es iſt ihm ohne weiteres zu glauben, daß er ſeit März arbeitslos war, weil er wegen ſeiner politiſchen Stellung keine Arbeit bekam. Die vier jungen Leute litten in erſter Linte unter der heutigen ſchweren wirtſchaft⸗ lichen Lage. Daraus kann men den Schluß ziehen, daß ſie ganz beſonders zornig ſind auf die Urſachen dieſer ungeſunden Verhältniſſe. Es iſt begreiflich, daß ſolche Leute Fanatiker werden. Der Vertei⸗ diger iſt der Auffaſſung, daß die Angeklagten einwandfreie Leute ſind. Aus der langen Rede des Angeklagten Janſen habe man zwei Hauptpunkte herausgehört: den fanatiſchen Kampf gegen das Juden⸗ tum und die flammende Begeiſterung für ein geeintes Vaterland. Man kann die Nationalſozi«»liſten nicht als verbrecheriſche Subjekte brandmarken, ſondern müſſe in ihnen folgerichtig handelnde Vater⸗ landsfreunde ſehen. Der Nationalſozialiſt hat das Bewußtſein, daß im weſentlichen das Judentum es iſt, das wirtſchaftlich unſer Vater⸗ lich Hunger bringt. Bei Janſen kommt noch ſein wiederholter Zu⸗ ſammenſtoß mit Juden m Betracht. Janſen hat gedacht, bei dem Anſchlag im Intereſſe des Volkswohles zu handeln. An ſeine Eltern ſchreibt er: Im Freiheitsdrang und in tiefer Not des Volkes wurde ich zum Täter. Die Leute haben nicht vorſätzlich fremdes Eigentum gefährden wollen. Sie beabſichtigten lediglich einen Knalleffekt, ein Warungsſignal. Was in der Handgranate drin war, wiſſen wir nicht. Der Sachverſtändige hat wohl geſagt, daß nach ſeiner Auf⸗ faſſung 300 Gramm Sprengſtoff dringeweſen ſind, er hat aber auch geſagt, daß die Granate das Dach durchſchlagen hätte, wenn ſie wie eine neue geweſen wäre. Ein Sprengſtoff iſt nicht verwendet wor⸗ den, weil der Sprengſtoff im Sinne des Sprengſtoffgeſetzes nicht verarbeiteter Sprengſtoff ſein darf. Die Handgrangte iſt infolge⸗ deſſen kein Sprengſtoff, ſondern eine Schußwaffe. Die Frage auf Verabredung, bei der die Leute mindeſtens 5 Jahre ins Zuchthaus geſteckt werden müßten, ſei durchweg zu verneinen, ebenſo die Frage der Gewalttätigkeit. Im Falle der Befahung bitte er dringend um mildernde Umſtände. Bei Verneinung des Sprengſtoffverbrechens ſei keine Beihilfe möglich. Maurice müſſe deshalb von der Beihilfe freigeſprochen werden. Zum Schluß bittet der Verteidiger die Ge⸗ ſchworenen, gerecht zu verf⸗hren und Milde walten zu laſſen, die Leute nicht mit der Strenge des Geſetzes bis zum äußerſten zu belaſten, ſondern dem Umſtand Rechnung au tragen, daß die Leute nichts anderes gewollt haben, als im Intereſſe des Volkes, des„vier⸗ ten Standes“, tätig zu ſein, Rettung zu bringen gegen ungeheuerliche Not. Die Jugend, die heute noch Begeiſterung aufbringt, die es fertia bringt, ſich fürs Volk einzuſetzen, iſt rar. Die Jugend, die noch Ideale hat, wenn ſie nach anderer Auff⸗ſſung auch falſch ſind, hat ſich den Dank des Volkes errungen. Dieſe Leute darf man nicht mit den unerbittlichſten Strafen belegen. Rechtsanwalt Dr. Stoll, der Verteidiger Schumms, weiſt da⸗ rauf hin, daß ſich der Angeklagte ſehr gut geführt hat. Aus einem vorjährigen Zeugnis der hieſigen Handelsſchule geht hervor, daß Schumm für Fleiß und Leiſtungen einen Preis erhalten hat. Die Angeklagten, Leute, die Patriotismus beſitzen, haben beſondere Not gelüten, weil ſie dem Mittelſtande angehören. Der Grund für ihr Handeln war die furchtbare Not des Vaterlandes. Zweifellos haben politiſche Momente mitgewirkt. Die Angeklogten ſind Antiſemiten. Sie haben ſich unterdrückt gefühlt in der freien Meinun säußerung durch Auflöſung ihres Vereins und durch Angriffe bei Verbreitung von Flugblättern und in Verſammlungen. Sie glaubten, die Not würde abnehmen, wenn ſie die Bombe in die Börſe werfen. Die Angeklagten ſind nicht als gewöhnli he Verbrecher anzuſehen. Daz Mittel, welches ſie für ihren, nach ihrer Anſicht idealen Zweck an⸗ riedrichsdor, 3. Denkſtein. Ferner: Melinit, 7 Taugenichts, 1 Schäm Dich, Spökenlicker, Alſterroſe, Minnen of, Hände hoch. 68:10: 24, 16, 21:10.— Vergleichs⸗Jagdrennen. 100 00⁰ Mark. 3700 Meter. 1. Schlutius Wind(Beſ.). 2. Velleſus, 3. Fregatte. Ferner: Meduſa. Schnucki II, Bonis. 22:10; 13, 19:10. — Prundenburger Hürdenrennen. 100 000 M. 3000 Meter. 1. Berkowitz' Georg(Bär), 2. Pad, 3. Innocenz. Ferner: Madonna, Hörſelberg, Credo, Fontalyca, Alarid, Roſperga, Mime, Aterina, Triſtan, Breſa, Ganymed. 214.10; 33, 15, 24:10.— Preußen⸗Preis. 200 000 M. 4400 Meter. 1. Hartmannſche Erbens Lorbas(v. Herder), 2. Glatteis, 3. Spreewald. Ferner: Raufbold, Wetterſcheide, Tavalyi. 27:10, 12, 11:10. 4., 3 L.— Preis von Rummelsburg. 100 000 M. 3400 Meter. 1. A. v. Hohbergs Sinnig(Meſa), 2 Gyere velem, 3. Savoyard. Ferner: Orianne, Fontafee Malaarg. 60.10. 20. 16:10.— Preis von Falkenhagen. 100 000 M. 2500 Meter. 1. U. v. Richt⸗ hofens Thor(Olejnit), 2. Ulan II, 3. Minor. Ferner: Tann⸗ könig, Döberitz. Wilita. 5 Biedermann II, Hallunke, Tanz, Mercedes. 32:10; 15, 21, 49:10. Winterſport „Rodelſport in Bad Harzburg. In einer Sitzung des Nieder⸗ deutſchen Rodelbundes in Bad Harzburg iſt beſchloſſen worden, in Bad Harzburg nachſtehende Rodelrennen auszufahren: Anfang bis Mitte Dezember die niederdeutſche Rodelmeiſterſchaft;: Mitte und Ende Januar die deutſche Lenkrodelmeiſter⸗ ſchaft und das Freudenthal⸗Gedächtnisrod⸗ ln. Sämtliche Rennen kommen auf der neuen Bob⸗ und Rodelbahn, deren Geſamtlänge jetzt 2300 Meter beträgt, zum Austrag. „Die Deutſche Skimeiſterſchaft 1923, die durch den Oberharzer Skiklub zunt Austrag gelangt, wird am 4. Februar bei Braun⸗ lage zur Durchführung kommen. Die Sprungläufe werden auf der mit einem Koſtenaufwand von etwa 400 000 hergeſtellten neuen Sprunghügelanlage in Wurmberg entſchieden. Peutſche Skiläufer in der Schweiz. Die internationalen Sprungläufe in Kloſters, die am 14. Januar ſtattfinden, werden auch einige der beſten deutſchen Skiläufer in Wettbewerb ſehen. Der Deutſche Skiverband hat eine offizielle Beteiligung unter Führung ſeines zweiten Vorſitzenden M. Wirth angemeldet. Die Expedition beſteht aus Dr. Baader Karl Hailer, J. Schult und Kurt Endfer. Auch Heſterreich beteiligt ſich an den Sprung⸗ läufen. Unter Führung des erſten Vorſitzenden Gſur⸗Wien be⸗ geben ſich die Meiſter Schneeberger und Bildſtein, ferner Schneider, Janis und Deutſch nach Kloſters. Lustfahrt „RNeuer Segelflugpreis. Angeregt durch die 100 000 Stif⸗ tung des„Berliner Tageblatts“ für den Segelflug hat der bokannte Berliner Photograph E. Vieber einen Preis von 20 000 ge⸗ ſtiftet, der demjenigen deutſchen Flieger zufallen ſoll, der bis zum land ruiniert, unſere Mark entwertet, Not und Teuerung und ſchließ⸗ geg 1. Mai nächſten Jahres im motorloſen Flugzeug die größte Höhe erreicht. Her Handgranatenanſchlag gegen die Mannheimer Börſe bor dem Schwurgericht gewendet haben, kann nicht gebilligt werden. Im übrigen ſchleß ſich Rechtsanwalt Dr. Stoll dem Vorredner an. Die Leule ſeien niß wegen Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz zu verurteilen, ſe dern lediglich wegen Waffenbeſitz. Die Frage nach Verabredung ſei d verneinen, weil kein Sprengſtoffverbrechen vorliege. 3 Rechtsanwalt Künzig, der Verteidiger des Angeklagen Förſter, ſtellt ſich ebenfalls auf den Standpunkt, daß das Sprengſtof Gles ohne weiteres auszuſcheiden hat. Die Handgranate ſei ein chüßwaffe. Der Vorſatz zur Tat fehle. Förſter ſei nicht der fizierte Uebeltäter, ſondern nur zu beſtrafen, weil er die Handgranen im Beſitz gehabt habe. Bei der Bejahung der Schuldfragen bir der Verteidiger um mildernde Umſtände. 80 Mit Ausnahme von Janſen verzichten die Angeklagten auf letzte Wort. Janſen holt von neuem zu 00 ſehr theatrolſſ wirkenden Appell an die„Güte der Geſchworenen“ aus. Halten Sie ſich, ſo ruft er zur Geſchworenenbank, Chriſtus und ſeine Leher vor Augen. Bedenken Sie, daß auch wir der Wahrheit die Weſ weiſen wollen. Ich bin mir bis zur Stunde keines Verbrechens be wußt. Es ſollte eine Demonſtration ſein. Bedenken Sie, meil geitlen Geſchworenen, bedenken Sie——— ſo ging es noch e Zeitlang weiter. Das ganze chriſtliche Volk, ſo ſchloß er, müß, gegen eine weitere Freiheitsberaubung proteſtieren. Heil der Fre heit, heil dem Recht! 85 Der Spruch der Geſchworenen. Die Geſchworenen mußten ſich dreimal zurückziehen, weil 0 bei des Spruches herausſtellt, daß Form ehler de⸗ gangen worden ſind. Kurz vor 8 Uhr kann nach einſtündiger 1 katung der Spruch verkündet werden. Zu beantworten ind ſh auf Bejaht werden bei allen Angeklagten nur die Fragen, d ich auf ein Vergehen gegen die Waffenbeſitzverordnung bezie Bei Maurice werden die mildernden Umſtände verneint. Ankräge des Skaalsanwalts. Staatsanwalt Feiler beantragt gegen Janſen 9 Mo egen Schumm 6 Monate, Förſter 3 Monate und Maur ** ate 10 12 Monate Gefängnis. Rechtsanwalt Roder hat das Empfinden, daß die Geſchworene bank bei Maurice ſich nicht ganz klar geweſen ſei. Die Folge die Verneinung der mildernden Umſtände ſei, daß Maurice, er ah Handgranate nicht geworfen hat, überhaupt nicht bei der Sache tige war, mit Zuchthaus bis zu 5 Jahren beſtraft werden ſolle. aber möchte deshalb den Geſchworenen anheimſtellen, ſich nochmals ade den Fall zu beraten. Man könne allerhöchſtens eine förder en Tätigkeit annehmen. Daraus würde folgen, daß Maurice nur 10 vierten Teil der Strafe des Haupttäters erhalten dürfe. Surzanſe erſucht der Verteidiger um Herabſetzung der Strafe gegen 9 nſen, Als er auf Maurice erneut zu ſprechen kommt, bemerkt der Staate anwalt, daß er ſeinen Antrag auf 12 Monate Zuchthaus ändere. Der Verteidiger bittet daraufhin den Gerichtshof, Gnadenwege das Urteil zu mildern. Ferner möchte er die nt ſuchungshaft bei Beiden angerechnet haben. Die.⸗A. Dr. S und Künzig bitten ebenfalls um Herabſetzung der Straſ, Sämtliche Angeklagte ſchließen ſich der Bitte ihrer Vertreter um 155 entlaſſung an. Janſen bemerkt, Arbeit ſei ihm bereits zugewieſe Das Arkeil. 1 Kurz vor 9 Uhr erſcheint der Gerichtshof wieder im Saal. 40 e verkündet folgendes Urteil: Janſen und Schun werden wegen Verbrechens gemäߧ 3 Abſ. 2 der Verordnung u Waffenbeſiß vom 13. 1. 19 verurteilt und zwar Janſen duel⸗ Monaten Gefängnis abzüglich 1 Monat 2 Wochen Un ſuchungshaft, Schumm zu 6 f 2 Wochen Unterſuchungshaft, Förſter wegen Verbrechens der hilfe gemäߧ 3 Abſ. 2 der Waffenbeſitzverordnung zu 2 Mona 1 Gefängnis. Bezüglich Mauricens ergehen zwei Geriche beſchlüſſe. Da das Gericht der Anſicht iſt, daß ſich die Geſchworel in der Hauptſache zum Nachteil Mauricens geirrt haben, wird er⸗ Sache zur erneuten Verhandlung vor das nächſte Schwurgericht wieſen. Der Antrag auf Aufhebung des Haftbefehls wird bei d⸗ ſen, Schumm und Maurice wegen Fluchtverdachts abgewieſen. i ſchwerend fiel bei der Urteilsfällung die erhebliche Verwerfl 17 der Tat und der ſchwere Schaden ins Gewicht, den das Allgemet, wohl durch derartige Gewalttätigkeiten erleidet. Andererſeits wihn ſtrafmildernd berückſichtigt, die geiſtige Unreife und die Jugend Angeklagten der Mangel an Verſtändnis für die Forderungen der 1 und der geringe Schaden, den der Anſchlag angerichtet hat. Joſſe bat nochmals um Haſtentlaſſung, da Fluüchtverdacht ausgeſchle ſei. Der Vorſitzende mußte ihn aber darauf aufmerkſam ma daß der Gerichtsbeſchluß nicht mehr umgeſtoßen werden 1 ch. 111717111 Neues aus aller Welt — Diplomaten unter ſich. Eine hübſche Anekdote wird ſ, dem ital. Delegierten beim Völkerbund, Scialoja, in franzöl. tern erzählt: Bei der letzten Tagung präſidierte er einer kommiſſion, als ſich plötzlich die Tür öffnete und der Vertreter e el ſüdöſtlichen europäiſchen Macht hereintrat. Obwohl die Sitzuag der Unterkommiſſion des Völkerbundes nicht vollkommen ge ll⸗ ſind, iſt es doch nicht üblich, daß die Vertreter, die dabei nich iden bedingt beteiligt ſind, dort erſcheinen. Aus den erſtaunten lide der anderen merkte der Eindringling, daß er ſtöre, und fragte Vorſitzenden, ob er gehen ſolle. „Setzen Sie ſich ruhig, mein Herr, aber geſtatten Sie, daß fehr eine bekannte Anekdote erinnere: Ein Ehemann. der eine len. häßliche Frau ſein eigen nannte, traf ſie eines Tages in en b intimen Tete⸗a⸗tete mit einem Herrn. Sich zu dieſem wenden⸗ ſagte er:„Wie, Sie ſind hier, wo Sie es gar nicht nötig habe ſen Daraufhin errötete der Eindringling, ſetzte ſich verlegen, nach drei Minuten war er verſchwunden. in — Und das ſoll ſo weiter gehen? Bei einem Ein brue die Wohnung des däniſchen Kaufmanns Spanholm in Cparben burg erbenteten die Diebe Geld⸗ und Wertſachen im Geſam ulde von 50 Millionen Mark.— Durch einen Einbruch wuch ferner ein vergeldeter Meßkelch aus der Safriſtei des Joſephheim, im Werte von einer Million Mark geſtohlen.— chet dem Muſeum für Meereskunde ſtahl ein unbekannter Keſu einen ſchweren Geſchützbeſtandteil im Werte von 100 000 Mar — Eine neue Republik. Wie die„Allgäuer Zeitung“ von 9 geweihter Seite erfährt, haben die Bewohner des Wolſertales, 1 0 Stunden von Hberſtdorf, die Abſicht, eine eigene Republik zu egh ten. die unabhängio von Heſterreſch wäre. Frankreich und Enah hätten zu dieſem Projekt bereits ihre Zuſtimmung gegeben, da⸗ ce dem Völkerbund vorgelegt werden ſoll. der die endagültig⸗ Enen dung zu treffen hätte. Das Walſerkal, das politiſch zu Deſte den gehört, aber dem deutſchen Wirkſchafts⸗ und Zollgebiet angeglied iſt, dürfte etwa 1500 Einwohner haben. del — Eiferſuchtstragzdie im Theater. In Riga erſchoß giut Operottenſchauſpieler Mucha die mit ihm gaſtierende Diva ſd Greffin und verwundete ſich ſelbſt durch einen Sch delſch lebensgefährlich. Der Beweggrund zur Tat iſt Eſferſucht.— Waberſtandsbeobachtungen im Monat Okeober 5 Nreft-Wegel15. 20 J51 J75 eee 2712 7 Schu erintel“ 67 185.%5 Hannßem.80J.4,.81.65.910% Kehl.717.8 842.4 geilbronn.84/.800.881.40 90 Marat 1514½% 80%% Mannbeim.%% 4 63 6684/ 8 Faub..45.3..422.582.68 8 Kbln..42.20.142.20 Mannheimer Wetterbericht v. 24. Okt. morgens 7 Barometer 753,0 mm. Thermometer:—1,10 C. Niedriaſte Temeg g nachts:—.5e C Höchſte Temperatur geſtern: 6,4 C. Niederſchlag: 0005 auf den qm. Nord 3, heiter. Nord, Regen. 20.5 Darauf antwortete Scialeſ, Monaten abzüglich 1 18 — 5 — Dlenstag, den 24. Ottober 17.u S Se e 22 SSrrreregrerrgazeazazzrazeazz Segsa SSrrrrFr, Sręeäar— s22 —T— — S Dlensiag. den 24. Oklober 1922 8 Mannheimer General-Anzeiger(miflag-Ausgabe) 5. Seite. Ar. 400 2K„„„„„K.——...;ßxv'———— Börsenſeiertage Aut Beschlull des Börsenvorstandes bleibt die Berliner e am Dienstag, den 24. und Donnerstag, den 28, Oktober den Eflektenverkehr geschlossen. Gehandelt werden nur eisen und Banknoten. Ebenso findet der Pro- uklenverkehr tall. Die Frankfurter Börse hat sich dem Vorgehen Berlins angeschlossen. Börsenberichte Berliner Festverzinsliehe Werte. Relehs- und Stantspaplere. % d. Sohatr Sor. 7055—4 5 ů5õ 66 Ser. MIx ben Weer 8 22 Relohs ani. 37 N% 40 % Freull Konsels ½% 60. 4% d0. 4% Badleche Auleſhe 3½% Bayur Aateihe 34% dess Aalelae 3% Frankt. Stattanl. 3% Aanah. Stadtani. 4% Franbit Hypetk- bank-Pfandbrtole b) Ausläündlsche Reutenwerte. 20. 23. 9509.— 9200 18955— 1890· 4708.— 4700 5200.— 4800.— 4 5 0. 7409.— 6800.— 7000. 5259.— 22855 2358 45 8 50=e de., Serte 25300.- 29000 1350 Lerie l Berliner Dlvldenden-Werte. Transport-Aktien. 20. 23. eeee—— 0. Austr. UDampl.— 1425 Adg. Amk. Pakh. 1250 1299 00 Abg. 588..a0b. 22 30 2300 Hans.Dampisch. 360 1000 Bank-Aktien. Deutsohe Bank 7 9eee 308 955 Oresdnor Banx 6 34 Beialag. Mypind. 1690 1 Iadustrle-Aktlea. 8 arlend.— deeana 809 2800 derrosk. dias. 8920 Goldsohmidt, Tu. 3060 3089 Areppln. Works—— 00 Arltznerdasoh.— 3000 Arba& Biiflngor 5Aaan. B. Egest 62782 5400 Munn. Waggonfd 1900 30 HarbgWiendum. —Aerkört Begw. 7800 1255 Aarpen. Bergb. 1 23. 90 Jarta.— 81—— 1750 naspur EIs. 4. 81— — 27⁰0 888888888 8 161818881 888 888885 Siend Srene ſconerg %p. Oestorreloh. 90. Schatzanwels Goldrente donv.Rent We Hentenatias. 8 ble, 55 Hberrente %/% U. 87.- Nt. v. 1913 ½% de. 40. 1914 4% de. Ooldrente 4% 4d. Krenenrente 9% Men kaves“-Anl. ½% Voster.-Ungar Stantsbank, alte 37% ds. IX. Serie 3% 0. Erg.-MRutzen 5% do. Goldprtorität .60% Sudöst. S65.a. f 2,80% 40., nh⁰e Prlor 7¹5 4 Coligationen 17 Fur bapierrente kisendahn 40 „. unll. Anleihe%%ele Anat., Ser 6 ee Anat, Ber Aadmin.-Anl. 1 0. Bagdad- . 00. Bagdad- Slsend ahn li te Lolloblv 1911 -Fos.-Los. 20. 23. 1805 enwatbenn u. Str. 20. vapeeseltf 2400 3005 or. 0 K dku,det 1480 1300 ak.. olktr. Wort. darmer Bank dert. Hand.— 3888 3880 c h. 888 440 r gask. 380 337 eetern ee 3275 200 Aa. Trebl. 2400 9380 Aadlee— eeen. 1878 385 575 550 untedd. KredW. Aatlonalbk. l. 0.— Jesterr. Kredlt. 841 melebsbank.. Odechl. Lab.-Bd. 2330 2785 40. Elsenladustr 4808 2400 d0. Koksworke 980 Drenstelatconp. 3239 bisolsFapler— Ad. Braunkohle 6050 6750 fheln. Elekte. An. Betall. Vorz. 2 22 9 353 Abola. Mübelst 2352 Adenanla 14590 1599 Rhein. Stahlw. 5189 fiebsok Aontan 5309 852 Rembach. Aütt. 2300 24 E. Roaltz. 8Taunk.— Rosltz. Tecker 15 Rüigecswerke. 1 SaohODnwork 11 G. Gunst.OSRlen 3 arottit augo Jonnelde Sokubertksalz. Sohuokert&0% 2 Slemons Halske 1* Sinnor.-4. Niottiner Vuikan 177⁰ 2500 Necwigahntte Alieeri Hasen Mndr. Aauflern. eseh Kpgfer f. 52⁰0 Alrsohbg. Leder——. icohst. Farbe. 2320 2909 9 28 8 * Wr-. ne .088= osschkEls. u... 5 gohenloh. Werk. 53 5 13 Pall. Holzmann 3 9 00 8500 bburter 1350 1500 idw. G. W. KAyer—— 20 fuee Berode⸗—2 3625 150/ 4 Jadel e 0. ahls Porzeilan 57.80 1330 alle.Aschers 378)0 389% Karler, Gasok. 335— Kattew. Bergb. + 1200 Köla Roettwolfr 2175 2085 debr. Kbrting. 92 4850 4ollm.klourdan 42 0 490. Lostnelm Lellul. 1102 13.0 Kynhbüus. Hütte 700— Cahmeyer& U60. 795 845 Caucahtte. 4950 4995 Feopoldsnall.—— Ulad. Elsmasoh. 1880 2000 Jarl Lindstrom 170%0 2000 ingelsonahtour 303 497% lake-Hotmann 1450 1600 Cud. LS0AUd. 2550 2750 Cotaring. tte 3500 3540 Cotar.F. Cement———— AesteregAlka 4150 4000 N Stelgtitt Cüdensoheld 154 1630 Ktt.Eis. ugraht 43359 1890 kelartlst 4 C0 8 Cükau& Steften 1175 1270 Ftesloch Tonv. 1328 1450 Falttavaie 5 195 Aagtrus A. G. 63 90Lellstoft verein 110 7222 Fae d deſt 2750 57800 daeemadar.. 3700 407 elstettGaudh. 4650 7760 eectedendug 24002850% daximillansad:—= + destseh-Oeialr 2 Aster————Aeok. Web.Llad 1899 1980[len-dulnes 5788 9720 dakbenan Voerz, JAcg r. eguin& 00. 2450 2383.[DDavt Alg. u. Els. 1 daceegbsie 1390 1500 Vraur WoIls.— 3660—— el ergw. 5 3 outsonsbstrol 3.— Nanee ahal. 200 6400 — NSg.e — 982 ee Nr-eeter Aoehr Kammg. Stoedet stold. Tlukhätt.—— Jüdd. Imebltes Tscklb. SohffW.— lelepa. Saclin. 1050 1150 TasleEIsenhüt Unlon. Jerl. Unm 200)—-— Varztaer Dnpler 1600-—— V. Oe. EIsen. 30 vor. 9. Miekelm. 5 38˙0 dene krdöi 12“ ade 1110 Kallw. Jer Frk.Sonuhf. 300 975 Jer.Gantstoffe 64)00 640. 1. S EYY. K MA T10 180⁰ „ogeslege.Dr. 1300 1405 Jogtid. Aasoh. 990 Mander.-HJerks 3799 4910 JserAkt-Ges. 1625 1642 Jestdtsoh. Jute—— truet 487/0 1825 Aetes, 2800 895 dtecn 2508 2,65 Wesdn calt 5280 785 tehnee, 2200 2900 oh.(.)—— er Gergd 2205 2809 Al& denest. 940— ubat. deokard. Pabrz. ee er* 2975 o 5 eldbur 872 7 1250 1477—19 diedlaus. Kobl 340⁰ Aordd.ollkn. 3283 5000138as—„ 975 *—2 Mannheimer Effektenbörse Wlecder mheim, 23. Okt. Lebhafte Umsätze verzeichnen heute 1160 5 Der Kurs dieser Aktien stellte sich auf des —.—ò6ͤ——U——̃— K Frexteg zu 1650% und von chemischen Werten Anilin zu 3530%; Bremen-Besigheimer gelragtl zu 3300%, Rhenania zu 1900% und Westeregeln zu 4000%(4100.). Von Banken slanden im Verkehr: Rhein. Creditbank zu 375%, Rhein. IIypothekenbank zu 190% und Pfälzer Hypothekenbank zu 19098. Ferner von Brauereien: Sinner zu 1450% und von Versicherungs-Aklien Mannheimer zu 2450% pro Stück. Deulsenmarkt Mannheim, 24. Okt.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeleilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Lork 4290(4100), Holland 1675(1605), London 19 000 (18 275), Schweiz 785,(748), Paris 305(297), Italien 176(170). New Vork, 23. Okt. Die Reichsmark notierte bei Börsen. schluf 0,02%%e(0,02) cents, was einem Kurs von 4324,32% (4444, 44 4) entspricht. New Tork, 21. Oktbr.(wa) bevisen. 19.77 18 79 445 44⁵ •36 15 28 Hallen 418 411 002.02 Sohwelz Deutschland Spanlen 1 Englang 24 Frankrelch 7. Neue Trustbildung (Pönix-Rheln-Stahl-Zypen.) Seit etwa drel Jahren ist man darauf vorbereitet, daß zwischen den drei Werken Phönix, Rhein-Stahl und van der Zypen irgend elwas für einen Zusammenschluß geschiehl. In allen drei hat die EFirma Olto Woltf in Köln maligebenden Elullub, den sle allerdings beim Phönizx mit der Haniel- diese Macht erst seit dem Tage seit dem Aug. Iyssen sich hinsichllich dieses Werkes zugunsten von Olto Wolll zurück- zog. Ilier ist auch noch Kléckner als Grollaklionär zu neunen; sein Elniluß reicht aber bei Weilem nicht an die Mehrheit heran. Vor etwa zwei Jabhren haben, wie dlie„Rhein-Ruhrkor- respondenz' meldet, Besprechungen zwischen den General- direktoren von Phonix und Rhein-Stahl staligefunden, die als nüchstes Ziel die Aufteilung eines Arbeitsplänes für die bei- derseiligen Ilütlenanlagen in Duisburg-Meiderich halten. Sie brachlen aber kein Ergebnis, weil sich ohne Zusammenwer- ſen der Gewinne eine für beide Teite belfriedigende Lösung nicht ſinden liefl. Eine Interessengemeinschaft scheiterte je- doch damals, da es nicht möglich war, zwischen zwei s0 slarken Persönlichkeiten, wie Geheimrat Beukenberg und dem viel jüngeren Dr. Haßlacher, das richlige Verhälluis zu- sluande zu bringen. 8o ist denn zunächst alles belm alten selbständigen Nebeneinanderarbeiten der drei Werke geblieben, und man hatte sich bereits daran gewöhnt, die gemeinsame Beherr schung durch Otto Wolff als ausreichenden rust-Ersatz an- zusceheh. Es kennzeichnet jedoch die Stärke der industriellen Zusammenlassung, dan sie sich schliehlich trotz aller Hem. mungen und trotz des hier bisher vorliegenden Ersatzes immer wieder durchsetzi. Die Interessengemeinschaft zwi- schen Rhein-Stahl und van der Zypen kam nicht nur für die Oelfenllichkeit, sondern auch für die beteiligten Direkloren überraschend. Sie ist das Werk von Geheimrat Dr. Louis Ungen, des Aufsichtsratsvorsitzenden von van der Zypen der sle In aller Stille binnen wenigen Tagen vorbereitet und untler Dach gebracht hat. Es gibt wohl kaum zwei deutsche Hüttenwerke, die sich s0 vortreſflich ergänzen, wie die beiden, die jetzt in den Hafen der großgewerblichen Ehe einlaufen. Rhein-Stahl hat, namentlich seit der Angliederung von Arenberg, eine breite Kohlengrundlage, aber Mangel an Erz, während van der Zypen Wohl das einzige Hüttenwerk ist, das überhaupt keine Nohienzecheg, sondern nur zwei Braunkohlengruben besitzt. Dagegen lelzigenanntes Werk im Siegerland über die reichsten und besten Erzfelder, die es überhaupt in Deutsch- land glbt. Da Erz heule wertvoller als Kohle ist, so Wird der neue Vertrag vor allem vorteilhaft für Rhein-Stahl. Das hul auch wohl darin seine Berücksichtigung gefunden, daß den Aktlonären von van der Zypen das Zweieinviertelfache der Dividende von Rhein-Stahl gesſchert wird.(Das Ver- hältnis der diesjährigen Dividenden ist nur:2) Rhein-Stahl wird in Zukunft den größten Teik seines Erzbedaris aus dem Stiegerlande decken und den Erzeinkauf gegen kremde Valuta aul das Mindestmaß beschränken können, das wegen des notwendigen Mischungsverhältnisses von Erzen verschie- denen Gehaltes an Mangan, Phosphor usw. für die jeweils erstrebten Eigenschallen des Roheisens innegehalten werden muß. Aber abgesehen von dieser gegenseitigen Ergänzung hinsichtlich des Bedarfs an Rohstoffen wird auch Oeko- nomislerung des Beiriebes eintreten. Beide Hütten erblasen Splegeleisen, aber nicht solche Mengen, daß die Leistungs- fähigkeit der vorhandenen Oefen ausgenutzt wird. In Zu- kuuft Wird Rhein-Stahl das Schmelzen von Spiegeleisen aus seinem Herstellungsplan streichen. Wissen wird diese Num- mer allein übernehmen, und die Versendung der schweren Erze vom Siegerland nach eer Wird, soweit Spiegel- elsen in Betracht kommt, erspart. afür kann Rhein-Stahl seine Ilerstellung von Thomas-Eisen erhöhen. Van der Zypen en Jahre beschlossen worden ist, wegen der Steigerung der aukosten eingestellt. Ob die Vereinigung mit Rhein-Stahl einen Ersatz für diesen Verzicht bietet, entzieht sich vor- ienz, Aktien. Möesetzt: Ferner wurden zu teilweise höheren Kursen Wierund, Pampfkessel Rodberg zu 1950%, Pahr zu 1800%, er Maschinenbau zu 2050/%, Rhein-Elektira zu 600%, läukig noch der Beurteilung. NMannheimer Generel-Anzeiger Gruppe und den IIolländern teilt. Bei van der Zypen datiert hat den Bau des neuen Stahlwerkes in Wissen, der im vori- ——— Beide Werke haben im Geschäft nach dem Ausland bis- her schon miteinander gearbeilet. Sie vertrieben ihre Aus⸗ fuhrerzeugnisse durch die Ex porigemeinschaft Otto Wolff& Co. der sie beide als Kommanditisten angehören. Wenn die sichtlich so große Vorteile bringende Ver- einigung nicht früher zustande gekommen ist, S0o lag das auch hier wohl an der Personenfrage. Dr. Haßlacher und Dr. Grobe sind beide Persönlichkeiten von scharfer Prägung und hervorragendem Können, deren Tätigkeitsbereich nicht beschränkt werden dürfte onne Arbeitsfreudigkeit und Aus⸗ Wirkung der persönlichen zu mindern und zu hemmen. Geheimrat Hagen hat hierfür eine neue Lösung gefunden, indem beide Generaldirektoren bei ihren Werken bleiben, jeder aber dem anderen in dessen Werk als zweiter Direktor beigegeben wird. Der Versuch kann aber gelingen, zumal da die zu treſfenden Entscheidungen in den meisten Fällen sich aus den Stärken und Schwächen der beiden Werke ergeben werden, und den Mitigliedern des Auf- sichtsrats immer noch die Aufgabe der Vermittlung bleibt. Natürlich entsteht Jetzt die Frage, ob über kurz oder lang der Phönix in diese Verbindung einbezogen werden soll. Grundsätzlich Wird wohl daran gedacht, im Augen⸗ blick aber eine solche Lösung nicht erstrebt. Das Hindernis dagegen ist schon angedeulet; es liegt im Dazwischentreten noch anderer beteiligter starker Gruppen. Jedenfalls ist aber in der Verbindung von Rhein-Stahl mit van der Zypen ein Kristallisationskern für ein nèues, groſles Trust-Gebllde geschaſſen. H. Fuchs, Waggonfabrik.-., Heidelberg. Die auf den 28. November nach Heidelberg einberufene ao,.-V. wird über die Erhöhung des Aktienkapitals um 26 Mill Stamm- aklien und um 1 Mill.% Vorzugsaktien Beschluß fassen. Waren und NRärkte Mannbheimer Viehmarkt Zum gestrigen Viehmarkt wurden aufgetrieben: 1495 Stück Großvieh, davon 379 Ochsen, 293 Farren, 823 Kühe und Rinder, flerner 249 Kälber, 44 Schafe, 592 Schweine. Preise kür 50 kg Lebendgewicht: Ochsen 1. Klasse 13 000—14 000, 2. Klasse 12 000—13 000 4, 3. Klasse 10 500—11 500, 4. Kl. 9500—10 500 1; Farren 1. Klasse 11 000—12 000, 2. Klasse 10 500—11 000 ¼, 3. Klasse 9500—10 500„; Kühe und Rinder 1. Klasse 13 000—4 000, 2. Klasse 11 500—12 500, 3. Kl. 10 500—11 000, 4. Klasse 9500—10 000, 5. Klasse 8500 bis 9500 ½; Kälber 13 500—15 000; Schafe 8000—10 000; Schweine 1. Klasse 31 500—32 000, 2. Kl. 31 500—32 000, 3. Klasse 31 000—31 500 /, 4. Klasse 31 000—31 500, 5. Kl. 24 000—28 000 A, 6. Klasse 27 000— 30 000. Marktverlauf: mit Großvieh mittelmäßig, kleiner Ueberstand; mit Kälbern und Schafen lebhaft, geräumt; mit Schweinen mittelmäßlig, kleiner Ueberstand. Die Preise sind Marktpreise für nüch- tern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten-, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. ** Leinsaatnotierungen. Buénos Aires für Monat Oktober 20,30(20,40) arg. Pes., für Februar 17,85(16,85) arg. Pes., Rosario für Oktober 19,90(19,85) arg. Pesetas. Berllner Metallbörse vom 23. Oktober Prelse in Mark für 1 Kg. 22. Okt. Aluminlum 1786 84 in Barren 108 ⸗1100 Zinn, aus änd. 450-430 Uuntteneinn 785 zokel 8⸗800 Antimon 550-560 Slder für 1 Kg. 1562.— Aleminlum 1358.— Platin p. Gr. London, 2. Oktbr.(WS) Metallmarkt. Cn Lst, für d. engl.. v. 1016 kg.) 20. 2³ destselect, 65.— 65.— Sſel nat 62 53.2 Zlnn Kassa 71. 73.25 do. Elektro! 70.— 70.25 14%, 8 Honat 17275 174.18—— Amerikanischer Funkdlenst New FTork, 78. Oktor.(WS) funkdlenst.(Machdruok verboten). 21. 2³ Euf. rus. 55000 46009 stand wt Katte oco 10 151 Elektrolyt 13.85 13.85 Cred. Bal. November 9 3 Einn loco 34.87 33.— Zuoker Gentrt AKrz Slel 2Terpentin Mal Ziak Savunnab Jult Eisen M. Oel Baum deremder Waißblech Welzen rot Baumw. loo0 2 Sohmalzx wi. Hart loke Otober 8 Talg Mals loko Movember 2 Zaumwsatöl Meht nledt Pr 5 Derember 2 Novemher boonst Pr.— lanvar 38 pPgtrol. oases 1 Qetrufr. Engll.—.— Februar 23 4. tänks Kontinent 10.— Chleago, 23. Oktbr.(S) Funkdlenet.(Nachdruok vorbeton). 21. 23. Welzen Okt 110 25 111 Roggen Nal 78 50 79.— 97 gez 111.65 1625 gohpalz 1585 19.87 nals Okt. 68.85 68 43 7.65.20 70 Dez. 67.— 6715 Fork Okt.— Hafer Dez 4985 4415 Rippen Okt 10 50 15 Mali 44.68 41 85 Speok niede. 10.— Rogden bez 77.15 78.— hößohst. 12.— 12.— 7 20. Ont. 157192 9705. Pr 49005 erl) 25789840 389522 2745•27890 3100· 725 Oxt. ekupfer Ble Rohzinx d0. Plattenzink . Antimon 2 SSGSen * 3 125 165 7 1 136 n οοοοe caarαnnKoree n SGes Noοmfe=nNe 888. S8 8 SSeoh Aeeene Draoro — 2 — 84 geg eloht pledr. 5 höohst. 3. 8 35 sohw. nledr.85.— höchst. 3 60.70 Zuf. Chioago örb 38 00 Westen 34000 105000 0 10˙80 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Maunheim, E 6, 2. Direktion. Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſenz für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktioneſlen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. —————ê Nflige eſekirische lempe haben Will. Schede die osten nicht und yerſange SUSdHUqCe’,¶s Osrem“ ——— 10 4 4 8. Seite. Nr. 490 Natlonal-Iheater Flanmneim. Dienstag. den 24. Oktober 1922 Ausser Miete(Vorrecht B) (F. V. B. F 2521—2620)(B. V. B. No. 816—915) Die Bohème Szenen aus H. Murgers„Vie de Bohème“ in 4 Bildern von G. Giacosa und L. Inlica. Deutsch von Ludwig Hartmann.— Musik von Giacomo Puceini.— Spielleitung: Eugen Gebrath. Musikalische Leitung: Pauſ Breisach Rudolf, Poet. Ertk Sehaunard, Musiker 5 Buge Vclain Marcell, Maler„losef Burgwinkel Sollin, Ppflosepn„Kari Mang Bernard, der dacberr 4„ Karl Marz Mimi 0. Anne Oeier Nusette lrene Eden Parpignol!.„ Jjosef Viktor. Aleindor—* Alfred Landory Amnfang 7 Ohr. Ende 9½ Uhr Mittwoechk, den 25. Oktober 1922 In Miete B 10 4 (F. V. B. G 3281—3450)(B. V. B. No. 731—815 und 1216—1335). Woyzeeck Anfang 7 Uhr. Neues Iacater im 8 Dienstag, den 24. Oktober 1922. Für die Theatergemeinden:(F. V. B. FE 2621 bis 32500(B. V. B. No. 1501—1825 und 2201 bis —— „ 9 22 „ — Komödie in 3 Akten von Dario Niccodemi. Anfang 7½ Uhr. Ende 9½ Uhr. Stäct. Konzerte im Rosengarten Nibelungensaal. Sountag, 29. Oktober, abends 8 Uhr Bunter Abend Iänze und chansons von Oige eriens-Leger der singenden Prima Balerina des badischen Landestheaters unter Mitwirkung der bhngen J0lotäszerin Hed/ Porsch und des Orchesters. Karten zu Mkk. 40.—, 60.— und 80.— im Rosen- gurten und Voerkehrsverein. Sonatag 11—1 und bei erböhten Preiszen ab 3 Uhr im Rosengarten — Kein Wütschaltsbetrieb.— 8⁵ ertdeeee renpinen en dBANHRICAN IH M Naat 77 Nogp-, ZBNHfRAL- G S0o- 1 ANERIKA AFRIKA, OSTASIEN USW. Usungegefstderung äöder dsutsche und ausläadische Häfef.— Hervortregende, ül. 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