2ð—— — 0 Aummer 7030, 7031, 7042, 7068, 7033, 7038. Telegramm⸗ oreſſe: durch die Breſche an der ſchen und religiöſen nationalen Mythos hingeſtellt, Und da wir im l WMontag, 30. Oktober Bezugspreiſe: In Mmannheim und umgebung monatlich frei ins Haus gebracht mark 300.—. Durch die poſt dezogen viertell. Mark 600.—. Einzelnummer Mk..O0. poſtſcheckkonto Ar. 17500 Kartsruhe in Saden und Ur. 2017 zudwigshafen am ein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchüfts»Nebenſtelle orſtadt, Waldhofſtraße dnummer 6. Lernſprecher Erſcheint wöchentlich zwölfmal. lanzeiger m neil 9 Die Eroberung Roms 20. September 1870— 30. Oktober 1922 In jedem Orte Italiens, mag er auch noch ſo klein ſein, findet ſich eine Bia oder eine„Piazza di venti ſettembre“. Der 20. Sep⸗ tember des Jahres 1870, an dem die Truppen des Savoyer Königs 7 Portia Pia in die ewige Stadt zogen und auch über ihr die Trikolore des geeinigten Italiens aufzogen, iſt ür Italjen ein nationaler Feiertag geworden. Am heutigen 30. Okt. ziehen 20 000 Schwarz⸗Hemden abermals nach Rom und ihr Füh⸗ ter Muſſolini ſchickt ſich an, als ein zweiter Garibaldi, einſt der ührer der Rot⸗Hemden, der neue Nationalheros zu werden. Die ſziſtenbewegung, die zur Abdankung des halt⸗ und energieloſen kabinetts de Facta geführt hat, triumphiert und kann ſich bereits rühmen, daß ihr die politiſche Macht überantwortet worden iſt. Das Königtum hat es in kluger Wertung pfychologiſcher Impon⸗ derabilien vorgezogen, von vornherein Frieden mit den Faſziſten zu halten. Die kluge Geſte der Nichtunterzeichnung des Belage⸗ kungszuſtandesdekrets hat Viktor Emanuel III. und ſeiner Dynaſtie Krone und Thron gerettet, und abermals kann ſich der König dar⸗ auf berufen, der Exponent des nationalen Willens des italieniſchen lkes zu ſein wie einſt ſeine Vorfahren Carlo Alberto und ſein nsvetter vor ihm. Ob freilich auf die Dauer oder nur auf kür⸗ Faaß Zeit, hängt nicht nur von der innenpolitiſchen Bewegung in Nalien ab, ſondern die Lebensfähigkeit der nationalen Renaiſſance iſt zugleich auch bedingt von der internationalen Weltkonſtellation. Das iſt aber auch das einzige Internationale an dieſer eigen⸗ artigen Bewegung, die alles über den Haufen wirft und negiert, noch vor wenigen Jahren das Idol der vereinigten Entente War. Noch gellen uns in den Ohren jene zum Schlachtruf erhobenen . en von der„Freiheit“ und der„Demokratie der Völker“ gegen⸗ über dem Abſolutismus und Militarismus der Mittelmächte. Der der Entente ſollte zugleich den Siegeszug der demokratiſchen Ideen gegen das„reaktionäre Mitteleuropa“ bedeuten * In denſelben Siegerſtaaten nimmt aber heute der Kampf gegen e Demokratie von Tag zu Tag an Heftigkeit, aber auch an Er⸗ folgen zu. Muſſolini hat in Neapel vor wenigen Tagen die Faſziſten⸗ gung als die Idee des politiſchen, gewerkſchaftlichen, militäri⸗ aus dem heraus unſinnige Klaſſenkampf und aller ſonſtiger internationaler di ahn überwunden werden müßten. Im beſonderen hatte es ihm ie Sozialdemokratie, vom Kommunismus ſchon gar nicht mehr zu reden, und der moderne Parkamentarismus angetan. Mit Keulen⸗ ſchlägen fiel er über ſie he: 0 Von der Demokratie trennt uns deren Neutralität und inſere Methode. Die Demokratie glaubt, daß die Prinzipien unſterb⸗ lich ſind und deshalb zu jeder ZJeit und an jedem Orte und unter duen Verhältniſſen angewandt werden können. Wir glauben nicht, daß die Geſchichte eine Leiter iſt, ſondern ein Weg, den man genötigt iſt, zu gehen. Wir glauben, daß nach der Demokratie eine Ueber⸗ emokratie kommen muß, weil, wenn die Demokratie im 19. Jahr⸗ daßdert nützlich und wirkſam geweſen iſt, der Fall eintreten kann, aß das 20. Jahrhundert eine noch mächtigere und mit den nationalen rforderniſſen noch mehr übereinſtimmende politiſche Form ſchafft. die Größe der Nation in materiellem und geiſtigem treten wir für den Syndikalismus ein. Wir tun es, daß die Maſſen, was Zahl, Trägheit und Maſſe Didetrifft, nichts Dauerndes in der Geſchichte ſchaffen können. Dieſe niedrige Mythologie der ſozialiſtiſchen An⸗ ſchauung weiſen wir zurück. Aber die arbeitſamen Maſſen leben in der Nation, ſind ein großer Te ilder Nation, ſind ſowohl im ſtaßege wie im Frieden notwendig zum Leben der Nation. Zurück⸗ unßen kann und darf man ſie nicht, erziehen kann und darf man ſie, nd man kann und darf ſie in ihren gerechten Intereſſen ſchützen.“ E Mit ſolcher rückſichtsloſen Offenheit hat wohl noch niemals ein brlogialiſt den früheren Geſinnungsgenoſſen den Wahrheitsſpiegel alten. Aber man kann wohl nicht bloß von einem Zufall 55 en, wenn man feſtſtellen muß, daß ausgerechnet in den Siegerſtaga⸗ n die ehemaligen Sozialiſten heute auf der Seite, wenn nicht an der Sbatze des käpitaliſtiſch vertruſteten und nationaliſtiſch überſpannten adtes ſtehen. Außer Muſſolini ſehen wir dieſes beſonders ſinnfäl⸗ ˖ bei Leuten wie Millerand oder Briand, die es heute nach Ab⸗ Suuß ihrer ſozialiſtiſchen Tätigkeit lieber vorziehen, auf der anderen 0 eite der Barrikade zu ſtehen. Täuſchen wir uns nicht, eine ſtar ke kebaktionäre Welle rollt über Europa hin! Die Ab⸗ hr von der Demokratie iſt am ſtärkſten augenblicklich in Italien. In E ankreich wird ſie von der Schwerinduſtrie begünſtigt. Auch in Agland iſt der konſervative Gedanke der Triumph des Tages. Ob e Arbeiterpartei bei den Wahlkämpfen ſtark gewinnen wird, hängt beven ab, wie weit einmal die Konſervativen zu Scheinkonzeſſionen ſind und wie ſtark zum anderen die nach rechts gewandte Be⸗ gung der engliſchen Wirtſchaftskreiſe bereits geworden iſt. be Frieden von Verſailles bedeutete für den inter⸗ onalen Sozialismus(was bislang nur von wenigen ſeiner An⸗ erkannt wurde), einen tötlichen Streich, der ihn bis — Mark traf. Der ſcheinbare Aufſchwung, den der ſozialiſtiſch⸗kom⸗ miſtiſche Gedanke in Rußland, Bulgarien, Wegne und Deutſchland g nicht d⸗rüber hinwegtäuſchen, daß di inne wollen, wir glauben, arf ie ſiegreiche Entente b Sozialismus der beſiegten Staaten keine Sinnesänderung er⸗ ondern das Bekennknis zu ihm für ſie eine Finte bedeutet, ſche E von den Reparationsleiſtungen zu drücken. Der ſozialiſti⸗ laſtun uſchlag in Deutſchland war außenpolitiſch eine ſchwere Be⸗ zu ung, und die Feindſeligkeit der Entente gegen Deutſchlalnd iſt eeſtertten großen Teil auch darauf zurückzuführen, daß die national kten Siegerſtaaten den Kampf gegen den Sozialismus im zu en Lande erfolgreich gegen den deutſchen Sozialismus fortſetzen müſſen glaubten. inte ichts wäre verfehlter als anzunehmen, daß nunmehr dem rnationalen Sozialismus bereits die Sterbeglocken läuteten. Aber Faſ d Mahnungen und Warnungsſignale für Europa. Soweit der ibn enme eine innere italleniſche Frage iſt, könnte man ſich mit kom verhältnismäßig leicht als Gegenbewegung gegen ſozialiſtiſch⸗ alg gumiſtiſche Ausſchweifungen abfinden. Aber der Faſzismus hat en extrem⸗xadikale Bewegung das eine mit dem gleichartig gefürb⸗ litſch dicdewismas gemeinſam, daß ſie ihrer Natur nach imperia⸗ — ſch ſind. Deshalb können die Faſziſten außenpolitiſch viel Unheil Auent und e deutlich, richten. Die Vorgänge in Bozen, an denen neue Kriegsfeuer ent⸗ wo ſich die 72 5 2 brennen befinden, an wird auch nicht leugnen können, daß überall in Curopa 12 geſinnungsverwandte Seelen finden, die den Umſturz in Italien deuten und ihn deshalb nachahmen wollen. Demgegenüber faſziſtſ es ruhiger und kühlſter Ueberlegung. Werden ſich die von Nen Ideen gleich den ſiegreichen Legionen Roms abermals dere d m aus über den Kontinent verbreiten? Wie wird insbeſon⸗ Neagterer kühlere Norden auf die heißen Leidenſchaften des Südens Neuge en? Wird der Faſzismus tatſächlich, was er verſpricht, eine 8 der polikiſchen Gedanken und ſtaatlichen Syſteme ſeaiunt nunmebhr für Jialien bereits jene Periode Abend⸗Ausgabe 15 Gadiſche Meueſte Nachrichten Veilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz und Necht. 1922— ANr. 301 2 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Slellen u. Nus w. keine veranzwortg.übern. höhere Sewalt, Streiks, Oeteteds⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen J. aus geſe oder beſchränkte flusgaben oder für verſpätete von Anzeigen. Ruftrüge durch FLernſprecher ohne Sewühe⸗ des Cäſarismus, die Spengler in Nachfolgerin der Demokratie verkündet hat? Fragen über Fragen, auf die im Augenblick keine Antwort gegeben werden kann. Aber das eine zeichnet ſich ſchon heute klar vom Hintergrund der Geſchehnſſſe ab. Wir ſtehen nicht mehr am Anfang, ſondern. bereits mitten drin in der Umwertung der politiſchen Werte. Die internationale Münze in der bisherigen Form beginnt wertlos zu werden wie die deutſche Mark. Vielleicht, daß eine inter⸗ nationale Reaktion auf die Folgeerſcheinungen des Kriegs jetzt ſtärker hervortritt, als bislang zu verſpüren war. Auf das eine ſei aber heute ſchon mit allem Nachdruck aufmerkſam gemacht: Der Sozialis⸗ mus hört die Stunde ſchlagen in der er ſich entſcheiden muß, ob er aus dem unfruchtbaren Stadium internationaler Quallenhaftigkeit heraus ſich umformen will zu nationalen Arbeiter⸗ parteien mit beſtimmten ſozialen Zielen. Die Ideen, die von Italien ausgehen, werden nicht nur auf die Apenninhalbinſel be⸗ ſchränkt bleiben, internationale Gemeinſchaftsziele gibt es nicht bloß bei den Sozialiſten allein. Wird Rom, wie einſt im Mittelalter der Ausgangs⸗ und Mittelpunkt der geiſtigen Renaiſſance, diesmal der einer politiſch⸗nationalen Wiedergeburt Europas werden? 0 K. F Die Herrſchaſt der Faſzziſten E Berlin, 30. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„B..“ läßt ſich aüs Rom melden: Muſfolint ſollte geſtern nacht per Extra⸗ ug von Mailand in Rom eintreffen. Am Samstag beſuchte er Annunzio in Garda, deſſen Erbſchaft als Führer der Faſziſten er vor wenigen Monaten angetreten hat, um mit ihm die politiſchen Richtlinien ſeines Kabinetts zu beſprechen. Muſſolini möchte ſelbſt das Miniſterpräftoium, ſowie das Außen⸗ und Innenminiſterium übernehmen. Für das Reſſort des Krie⸗ ges iſt Generaliſſimus Diaz(wenn wir uns recht erinnern, wurde dieſer General nach Krie sende wegen der verlorenen Iſonzoſchlacht vor ein Kriegsgericht geſtellt), für das der Marine Admiralschef Thaon de Revel in Ausſicht genommen, ferner bot Muſſolini den Führern der Katholiken Portefeuilles an. Er plant ein großes Konzentrationskabinett, das über eine kleine Mehrheit in der jetzigen Kammer verfügt, womit er die Wahlreform und das Buüdget⸗Proviſorium durchbringen könnte. Darauf würde die Kammer in konſtitutioneller Form aufgelöſt werden. Man erwartet in Rom heute früh den Einzug des auswärtigen Faſziſten⸗ heeres. Bei dem Einzug ſoll eine große Ovation vor dem Quirinal ſtattfinden. Wie die italieniſchen Blätter betonen,! kommenden Wahlen die Außenpolitik der Faſziſtenregierung beurteilen können. Es ſcheine höchſtwahrſcheinlich, daß die Faſziſten nationale Fragen ſofort aufrollen werden, es ſei auch möglich, daß ſie auch das adriat iſche Problem in einer beunruhigenden Art wieder aufrollen werden und daß der Rückſchlag, den dies auf Jugo⸗ ſlawien ausüben könnte, unter Umſtänden ernſte Folgen haben werde. Die kommuniſtiſchen Blätter ſind von den Faſziſten beſchlag⸗ nahmt und die Redaktionsräume beſetzt worden. Oberitalie n iſt vollſtändig in der Hand der Faſsiſten. Nach einer Pariſer Drahtung richtet ſich die Mobiliſation nicht gegen Rom, ſondern gegen Jugoſlawien, da man einen Eingriff dieſes Staates befürchtet. In Paris iſt man der Anſicht, daß die faſziſtiſche Regie⸗ rung zweifellos eine Wendung der italieniſchen Außenpolitik und zwar nach der imperialiſtiſchen Seite hin mit ſich bringen wird. Das faſziſtiſche Regierungsprogramm ſieht eine Aufhebung ſämtlicher Verträge mit den üdſlawen, die Einverleibung der Küſte Dal⸗ matiens und Fiumes ſowie die Abänderung des Vertrages von Waſhington vor. Schließlich glaubt man auch, daß die Faſziſten einen größeren Anteil an den deutſchen Reparationszahlungen bean⸗ ſpruchen werden. werde man erſt nach den die Beſprechungen in der Keichskanzlei Berlin, 30. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Beſpre⸗ chungen in der Reichskanzlei über die Reparationsfrage gehen auch am heutigen Tage weiter; dagegen hat bisher eine offizielle Beſprechung mit den ausländiſchen Sachverſtän⸗ digen, die zumteil noch nicht einmal hier eingetroffen ſind, noch nicht ſtaktgefunden. Die Arbeiten des zweiten Ausſchuſſes, der die Wirtſchaftsfragen behandelt, und der geſtern eine Sitzung im Reichstag abgehalten hat, verlief, ſoweit man hört, befriedigend. Die nächſte Sitzung wird wahrſcheinlich erſt am Mittwoch ſtattfinden. Die„B..“ bezeichnet als die heikelſte und verfänglichſte Frage die von der Reparationskommiſſion angedrohte Finanzkon⸗ trolle. Der diplomatiſche Mitarbeiter der„B..“ ſchreibt: Wenn auch eine Kontrolle der autonom gewordenen Reichsbank eingeführt werden ſoll, ſo müßte ſich die Reparationskommiſſion mit der Reichs⸗ bank arſt auf gütlichem Wege verſtändigen. Man ſei ſich darüber vollkommen im klaren, daß man in der Frage der Stabiliſie⸗ rung der Mark durch Beſchränkung der Notenausgabe, worauf ſowohl die auswärtigen Sachverſtändigen als auch die Repara⸗ tionskommiſſion den Nachdruck legen, nicht von heute auf morgen den Notendruck einſtellen kann, weil ſonſt das ganze Getriebe des geldlichen Zirkulationsprozeſſes ins Stocken gerate und dieſes dann unüberſehbare politiſche Schwierigkeiten herbeiführen würde. Die Stillegung der Notenpreſſe könne nur auf dem Wege des allmäh⸗ lichen Abbaus und einer allmählichen Kontingentierung des Noten⸗ druckes geſchehen. Die Berliner Reiſe der Reparationskommiſſion Zu dem bevorſtehenden Eintreffen der Reparationskommiſſion in Berlin erſährt die„N. B..“ aus Paris, daß Bradbury, der bekanntlich geſtern von London nach Paris zurückgekehrt iſt, kurz vor dem Abgang des Zuges, der die Reparationskommiſſion nach Verlin bringt, auf Befragen erklärt habe, die bevorſtshende Berliner Reiſe könne nicht als der Beginn einer neuen Politik betrachtet werden, aber die Reparationskommiſſion reiſe ab mit dem Willen, neue Arbeitsmethoden einzufühcen. Nach dem„Excelſior“ ſoll Barthou auf die Frage, welche Rolle das Garantiekomitee in Berlin ſpielen werde, geantwortet haben, das Komitee ſei ein Exekutivorgan. Ihm werde gegebenenfalls der Auftrag er⸗ teilt werden, die Beſchlüſſe ſofort zur Durchführung zu bringen, die die Kommiſſion etwa im Einvernehmen mit der deutſchen Regie⸗ rung faſſen werde. Der„Petit Pariſten“ iſt der Anſicht, daß es ſich bei der Berliner Reiſe der Reparationskommiſſion jetzt nicht — 5 ſo ſehr darum handele, ob eine Kontrolle geſchaffen werden miiſſe, als vielmehr um die Erklärung dafür, weshalb das Garantie⸗ komitee von den Kontrollbefugniſſen niemals Gebrauch gemacht habe. Es handle ſich um den Extrag der deutſchen Zölle, die 25prozentige Ausfuhrabgahe und die Einnahmen aus gewiſſen Steuern.„Petit Pariſien“ macht dem Garantiekomitee den Vor⸗ wurf, daß es die Summe nicht auf ſeinen Namen bei der Reichs⸗ bank habe einzahlen laſſen.„Eclair“ berichtet, daß die belgiſche ſeinem berühmten Buch als, Lauſanner Konferenz nachgeſucht. ſtigen Quellen 2973, Delegation einen neuen Kontrollentwurf nach Berlin mn⸗ bringe, über deſſen Durchführung die Kommiſſion ſofort nach ihrer Ankunft zu beraten haben wird. Ein belgiſches Urteil über die Markkataſtrophe— Ein Berichterſtatter der„Independace Belge meldet ſeinem Blatte aus Leipzig: Ich konnte mir ſoeben Einblick in die neueſten Ein⸗ und Ausfuhrſtatiſtiken Deutſchlands verſchaffen und muß ſagen, daß ſich die deutſche Induſtrie in einer ernſten Notlage befindet. Der Rückgang des deutſchen Exportes iſt troß des Zuſammen⸗ bruches der Mark eingetreten. Die deutſchen Fabrikanten haben auch wenig Luſt mehr, zu ex⸗ portieren. Sie ſuchen Deviſen und friſten damit ihr Daſein. Sie ſpekulieren, weil ein Handel unter den herrſchenden Valutaverhält⸗ niſſen faſt unmöglich geworden iſt. Die Mark fällt in Berlin tiefer als in Newyork und London; das kommt daher, daß ſich jedermann der Mark zu entledigen ſucht. Ich glaube, daß wir hart an der Kippe angelangt ſind; eine ſchwere Zeit wirtſchaftlicher Verelendung ſteht Deutſchland bevor. »Die Konferenz von Lauſanne Aus Waſhington meldet Reuter: Die Vertreter der eng⸗ liſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Regierung haben förmlich um aktive Beteillgung der Vereinigten Staaten auf der Staatsſekretär Hughes teilte darauf der engliſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Regierung mit, daß die Regierung der Vereinigten Staaten ſich an der Konferenz nicht offiziell beteiligen könne, weil Amerikg mit der Türkei nicht Krieg geführt habe. Mit Rückſicht auf die wichtigen Intereſſen der Vereinigten Stagten im Nahen Oſten werde die Regierung jedoch Beobachter beſtimmen, die den Verhandlungen beiwohnen würden. Die auswärkige Politik Bulgariens Zur khraziſchen Frage erklärte Stambolinſkij, er werde keinerlei Uebertritte auf bulgariſches Gebiet von Leuten dulden, welche die aufrichtige Politik der Regierung ſtören wollten. Kemal habe die Reviſion des Vertrages von Sevres gefordert, was un⸗ weigerlich die Reviſion der anderen Verträge nach ſich ziehen müſſe. Man müſſe der Türkei erklären, daß jeder, der ſich dem freien 83 gang Bulgariens zum Meere widerſetze, ein Feind Bul⸗ gariens ſei. Bulgarien müſſe ebenſo wie Südſlawien Küſtengebiet am Aegäiſchen Meer erhalten, wenn das Hauptland vom Meer ent⸗ fernt bleibe. 8 Der Miniſterpräſident ging dann auf die Beziehungen zu den Nachbarn Bulgariens über und ſagte, er glaube, es wäre Sache des ſüdſlawiſchen Siegers geweſen, Bulgarien die Hand ent⸗ gegenzuſtrecken. Dies habe er erwartet und bedauere, daß das nicht geſchehen ſei. Ebenſo ſuche man auch Freundſchaft mit anderen Nach⸗ barn und allen übrigen Mächten. Auch an Rußland wünſche man Annäherung. Die Beziehungen Bulgariens zu den Alliierten ſeien vortrefflich. Der Miniſter ſchloß, indem er die Hoffnung aus⸗ ſprach, daß Thrazien, das Bulgarien entriſſen ſei, gemäß dem ſprechen der Großmächte internationaliſiert werde. Ver⸗ Nach der Rede des Miniſterpräſidenten nahm die Sobranje ein Ver⸗ trauensvotum für die auswärtige Politik der Regierung an. Deutſches Keich die Eiſenbahnen ohne Fehlbetrag! Im erſten Rechnungs Halbfahr 1922(April bis einſchließ⸗ lich September) haben die deutſchen Reichsbahnen keinen Fehl⸗ betrag mehr aufzuweiſen. die Einnahmen des ordentlichen Haushalts betragen in Millionen Mark: a) aus dem Perſonen⸗ und Gepäckverkehr 10 550; b) aus dem Güterverkehr 78 714; c) aus ſon⸗ im ganzen 92 237. Die Ausgaben des ordentlichen Haushalts ſtellen ſich: a) für die Hauptverwaltung(Mini⸗ ſterium) auf 74; b) für die Betriebsverwaltung auf 89 900; c) für ſonſtige Zwecke auf 6; d) für den Schuldendienſt auf 2200, im ganzen auf 92 180. Der Abſchluß zeigt, daß trotz der unaufhaltſam fort⸗ ſchreitenden Geldentwertung und der hierdurch bedingten gewaltigen Verteuerung aller Koſten die Ausgaben des ordentlichen Haushalts durch die Einnahmen vollgedeckt werden, wenn gleichwohl nach der Ueberſicht über die Finanzgebarung des Reichs die Geld⸗ abhebungen der Reichsbahn bei der Reichshauptkaſſe ihre Abliefe⸗ rungen dahin bis Ende September weſentlich überſteigen, ſo erklärt ſich dies insbeſondere durch die Bedürfniſſe(Inveſtitionen) des außerordentlichen Haushalts, ſowie durch den Geld⸗ bedarf für die Vorauszahlung des Vierteljahresgehalts Oktober⸗ Dezember an die Beamten. Ein Zuſchuß aus den allgemeinen Reichsmitteln zu den Koſten des ordentlichen Haushalts der Reichs⸗ bahnverwaltung war im erſten Halbjahr 1922 nicht erforderlich. Badiſche Politik Parteitag der Vereinigten Sozialdemokratie Am Samstag und Sonntag fand in Offenburg der Parteitag der Vereinigten Sozialdemokratie Badens ſtatt. Den Bericht über die Tätigkeit der Landtagsfraktion erſtattete Abg. Ma⸗ rum(Karlsruhe), den über die Tätigkeit der Pärteileitung Landes⸗ ſekretär Hahn. Ueber die Gemeinde⸗, Bezirksrats⸗ und Kreisaus⸗ ſchußwahlen berichtete Abg. Emil Maier(Heidelberg). Er forderte auf, die badiſche Simultanſchule erhalten zu helfen und das Miet⸗ wohnungsweſen gemeinwirtſchaftlich zu löſen. Im Wahlkampf müſſe ebenſo wie gegen die nichtſozialiſtiſchen Parteien auch der Kampf gegen die Intereſſengruppen ausgefochten werden. Nachdem Reichs⸗ tagsabg. Dittmann über die außen⸗ ſprochen hatte, wurde der Parteitag am Sonntag von dem Vorſitzen⸗ den Strobel(Mannheim) mit einem Hoch auf die Sozialdemo⸗ kratie geſchloſſen. Letzte Melöungen WB. Frankfurt a.., 30. Okt. Geſtern abend 05 zwiſchen Soſſenheim und Rödelheim an der Grenze, des beſetzten Gebietes ein 28jähriger Mann namens Ried aus Soſſenheim bei einem Streit⸗ fall von einem marokkaniſchen Soldaten durch einen Bauchſchuß ſo ſchwer verwundet worden, daß er noch im Laufe der Nacht ſeinen Verletzungen erlegen iſt. J Berlin, 30. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Hochzeit des Kaiſers, die am nächſten Sonntag in Doorn ſtattfindet, wird ſämtliche Kinder des Kaiſerpaares um ſich verſammeln. Es werden ſowohl der Kronprinz als auch die 4 anderen Prinzen nach Hol⸗ land reiſen, ferner wird die Herzogin von Braunſchweig Viktoria Luiſe, die Tochter des Kaiſers anweſend ſein. ie Kronprinzeſſin wird an der Feier nicht teilnehmen, ſie ſteht nach wie vor der Heirat nicht ſympathiſch gegenüber. Um ſie gruppieren ſich diejenigen Teile 1 ehemaligen Hofgeſellſchaft, die den gleichen Standpunkt ein⸗ nehmen. 78 50 und innenpolitiſche Lage ge⸗ Aus Jeit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik-Seitung. ger Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung die kl. Jelte Mr. 98.—. Stellengeſ. u. Füm lien⸗Anz. 200% Rachl. Reklamen Mk. 139.— finnahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr Abenddl.—* 124 —— Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 6. 2. 850 Nr. 501 Städtiſche Nachrichten „Wer treibt die preiſe für Kartoffeln in die höhe: Obwohl die Kartoffelernte in Deutſchland ſo ausgiebig wie nur je iſt und eine gewaltige Ueberſchußmenge vorhanden ſein müßte, iſt das Angebot von Kartoffeln auf dem Markte und in den Läden verſchwindend gering. Die Preiſe ſteigen daher mehr und mehr in die Höhe. Dabei hat ein jeder das größte Intereſſe daran, daß das Angebot dieſer Frucht, die heute zur Hauptnahrung des größten⸗ Teils der Bevölkerung zählt, groß und die Preiſe nach Möglichkeit niedrig ſind. Ueberall wird gegen die hohen Preiſe gewettert. Vor allem ſind es auch hier die ſozialdemokratiſch orientierten Betriebs⸗ F äte uſw., die ſich mit weitgehenden Forderungen um Verbilligung „der Lebensmittel nicht genug tun können. * Wie iſt es nun in der Praxis? Da ſind es die Au fkäufer der Betriebsräte der großen Firmen, die jeden auch noch ſo unſimnigen Preis den Landwirten bieten. Preiſe bis zu 700 Mark und mehr werden geboten. Selbſtverſtändlich iſt dann, daß der Landwirt in kurzer Zeit mit ſeinen Preiſen noch höher gehen wird, wenn ihm ſolche Preiſe angeboten werden. Wie überall, ſo iſt auch hier in der ſozialdemokratiſchen Theorie und Praxis ein gewaltiger Unterſchied. Sind der badiſchen Regierung dieſe Zuſtände bekannt und was gedenkt ſie gegen dieſe Preis berei zu tun? Wenn es wahr iſt, daß die Aufkäufer eines unheimer großen Werkes in der Sinsheimer Gegend für die Werkangehörigen 300 Zentner Kartoffeln angekauft und 700 Mark ) für den Zentner bezahlt haben, dann dürfte der ſchärfſte Proteſt gegen dieſe Preistreiberei berechtigt fein. Das ſchönſte iſt, daß, wie verlautet, die F wie Firma aus eigenen Mitteln den Betrag hinzu⸗ ſchießt, der über den Preis von 400 M. hinausgeht, den die Werk⸗ angehörigen für den Zentner zu zahlen haben. Wir hoffen, daß dieſer Einzelfall keine Sehule macht. Die Kartoffelverſorgung, die ohnehin ſchon ſchwierig genug iſt, wird, wie geſagt, durch derartige Maßnahmen nur noch ſchwieriger geſtaltet. Kann man es dem Bauern verdenken, daß er mit der Kartoffelabgabe zurückhält, wenn er hört, daß Mannheimer Aufköufer heute ſchon 700 M. für den Zentner zahlen? Bedenken dieſe unverantwortlichen Leute nicht, daß der Allgemeinheit durch ihr Vorgehen unermeßlicher Schaden zugefügt wird? Wir richten die dringende Aufforderung an das badiſche Miniſterium des Innern, hier nach dem Rechten zu ſehen und die von Arbeiterſeite hervorgerufene Preistreiberei mit dem not⸗ wendigen Maß von Strenge und Entſchiedenheit zu unterbinden. Sch. vom Bahnhof Mannheim⸗Reckarſtast Die Bekanntmachung der Reichseiſenbahndirektion Mainz vom 25. Oktober 1922, betreffend die Anordnung der zwangsweiſen Zu⸗ führung aller auf Bahnhof Mannheim⸗Neckarſtadt eingehenden Stück⸗ gutſendungen hat in mehreren Artikeln in unſerem Mannheimer Generalanzeiger eine kritiſche Beleuchtung erfahxen. Dara ifhin er⸗ hielten wir von der Reichseiſenbahndirektion Mainz eine längere Zuſchrift, in der ſie die Gründe für ihr Vorgehen darlegt und u. a. folgendes ausführt: Die Schwierigkeiten in Mannheim⸗Neckarſtadt entſpringen einem im Vergleich zur Leiſtungsfähigkeit der Stelle überſtarken Eingang von Obſt⸗ und in den letzten 14 Tagen vor allen Dingen Kartoffel⸗ ſendungen, die faſt ausſchließlich bahnlagernd beſtellt ſind. Der täg⸗ liche Eingang iſt ganz erheblich ſtärker als in früheren Jahren. Die Zahl der Kartoffelſendungen— es gingen in den letzten 10 Tagen täglich 1500—1800 Zentner ein— bedeutet faſt das Doppelte des ſtärkſten Anfalls in den Vorjahren. Die Reichsbahnverwaltung hat den Schwierigkeiten in Mannheim⸗Neckarſtadt vom erſten Augenblick ab ernſteſte Beachtung zugewendet und alle Maßnahmen ergriffen. Bereits vor drei Wochen wurde mit einer Perſonalverſtärkung be⸗ gonnen. Unterm 11. Oktober wurde ferner der geſamte Stückgut⸗ verſand ab Neckarſtadt geſperrt, um dadurch Raum und Bedienſtete für den wichtigen Kartoffelempfang frei zu bekommen. Dem immer ſtärzer werdenden Eingang gegenüber erwieſen ſich jedoch alle dieſe Maßnahmen als nicht ausreichend, und zwar vor allem deswegen, weil die Abnahme der bahnlagernd geſtellten Sendungen durch⸗ aus ſchleppend vor ſich ging und Abholung durch die Empfänger ſich auf wenige Stunden des Tages zuſammendrängte. Der Schuppen wie die offene Rampe waren überfülflt und ankommende Stückgut⸗ wagen im Bahnhof Mannheim⸗Neckarſtadt unter Inanſpruchnahme don vorgelegenen Bahnhöfen an einer Anzahl rückſtändig aufgeſtellt, die die tägliche Leiſtungsfähigkeit der Güterabfertigung um ein Dop⸗ peltes überſtieg. Angeſichts dieſer Verhältniſſe ſah ſich die Verwal⸗ toffeln wenigſtens auf einige Tage zu ſperren, oder bis auf weiteres die zwangsweiſe Zuführung anzuordnen. Zu beiden Maßnahmen iſt die Reiehsbahn unter den vorliegenden Verhältniſſen nach den Beſtimmungen der Eiſenbahnverkehrsordnung. zweifelsohne berechtigt. Die Reichsbahnverwaltung entſchied ſich für die Maßnahme der Zwangszufuhr. Sie verkannte dabei die empfindliche Belaſtung nicht, die dem Einzelempfänger aus der im Vergleich zum Wert des Gutes zund der Bahnfracht verhältnismäßig hohen Rollgebühr erwächſt. Sie hielt aber auch eine nur wenige Tage dauernde Zulaufsſperre ſo⸗ wohl unter Berückſichtigung der Allgemeinverſorgung wie auch im Hinblick auf die dadurch wahrſcheinliche Verteuerung des Kartoffel⸗ bezugs für erheblich⸗ einſchneidender. Die Reichsbahnverwaltung be⸗ fand ſich bei dieſer Beurteilung in Uebereinſtimmung mit dem Städtiſchen Lebensmittelamt, mit dem vorgehend Fühlung ge⸗ nommen war. f Theater unds Muſik Konzert des Süngerkranzes. ige Nachmittagskonzert erbrachte von neuem den Be⸗ S a ranz Mannheim an Haupt riſchem Wollen beſeelt iſt, und daß inger und ihres raſtloſen“und zielbew tmann ſehr beifallswürdige Erfolge Techniſchen, in Tonbildung, Dynamik, Reinheit der Intonation, ehandlung und Vokaliſe darf der Verein ſich den beſten Geſangskörpern zur Seite ſtellen. Man merkt deutlich den ſüggeſtiven Einfluß des kunſtgerechten Veiſpiels, den geſangsmetho⸗ diſchen Vorteil des richtigen Vormachens durch den Chormeiſter, der ſelbſt ein geſchulter Sänger iſt. Aber der ſinngemäße Vortrag zeigt, daß der Dirigent neben der techniſchen Vollendung auch die geiſtige Verinnerlichung Kfolgreich erſtrebt und darin bei ſeinem Chor das rechte Verſtändnis findet. In dem wohldurchdachten Programm fand der heimatlich⸗volkstümliche Gedanke in den von Wolfrum bearbeite⸗ ten badiſchen Volksliedern eindringliche Betonung, der dann in den durch H. Sitt und J. Werth überlieferten altniederländiſchen Volks⸗ liedern und nicht minder in den Geſängen von Reger und Wolf, ig bekanntlich zu unſerer engeren Heimat künſtleriſch fruchtbringende Beziehungen gepflegt haben, weiterhin vertieft erſchien. Im Mittel⸗ Schon in allem 1E punkt des Konzertes ſtand als Höhepunkt dey geſanglichen Leiſtungen der weihevoll und in mächtigen Steigerungen ſich aus⸗ wirkende Hegarchoͤr beiden Särge“, deſſen großzügige und tief⸗ Pbetiſche Anlage in dem ſichern muſikaliſchen Können des Dirigenten und in den ſchönen und wohldiſziplinierten Stimmen des Sänger⸗ chors die rechten Vorausſetzungen fand, wie ſie ſich ſchon vorher in der„Morgendämmerung! von Curti und im„Abendlied“ von Kuhlau in der posſievollen Ausmalung der bezaubernden Naturſtimmungen trefflich bewährt hatten. Aus den Volksliedern aber und aus dem friſch zugreifenden Herbſtlied von Trunk leuchtete jene gemütstiefe, echt deütſche Liebe für die ſtillen nheiten unſerer Heimat und die unvergänglichen Werte unſeres olkstums, deren Pflege die loſtbarſte Tradition unſerer beſten Männergeſangvereine geworden iſt. Sie iſt der bleibende Gewinn und die ſchönſte Frucht der mühe⸗ vollen Vorarbeit. Als Soliſtin überraſchte Anna Karaſek unſeres Nationaltheaters, d di 0 Innigkeit, mit der ſie der tiefelegiſchen Nac liedes wie der Empfindungswärme der Wolfſchen Lyrik nahekam. „Man merkte nichts von Technik, weil ſie der Künſtlerin in letzter, geläuterter Vollendung eigen iſt und mühelos in ihren Vortrag ein⸗ lleßt in eine Ausdeutung von rührender Schlichtheit und Herzlichkeit Dic „Die die neue Heroine Zartheit und ö che hdenklichkeit des Reger⸗im von verſchiedener Stärke und 50 Meter Länge; Nachdem die Durchführung der getroffenen Anordnung durch die Ausſchreitungen des Publikums auf erhebliche Schwierigkeiten ge⸗ ſtoßen iſt, ſcheint die Anordnung einer Zulaufsſperre faſt unvermeidli Im im Intereſſe der beteiligten Vevölkerungskreiſe jedoch nichts unverſucht zu laſſen, kwird die Reichsbahndirektion nach Benehmen mit dem Städtiſchen Lebensmittelamt und mit den be⸗ teiligten Kreiſen nahe ſtehenden Vertretungen den Verſuch machen, mit Hilfe einer befriſteten Zwangszufuhr die Zulaufſperre zu ver⸗ meiden Durch Bekanntmachung vom 28. d. Mts. iſt die Anordnung vom 25. Oktober wie bereits kurz gemeldet, dahin geändert worden, daß die zwangsweiſe Zuführung erſt Platz greift, wenn die bahn⸗ legernd geſtellten Sendungen nicht innerhalb einer bei der Benach⸗ richtigung mitgeteilten Friſt abgeholt ſind, die in der Regel—6 Tagesſtunden betragen wird. Es wird daher erwartet, daß ſich das Publikum einer pünktlichen Abholung befleißigt und das Abhole⸗ geſchäft auf den ganzen Tag möglichſt gleichmäßig verteilt. Feſtge⸗ ſtellt ſei, daß ſich die Firma Reichert zu der Zwangszufuhr nicht gedrängt hat und ſich ſofort für die Zufuhr der Kartoffelſendungen zu einer 25prozentigen Ermäßigung bereit erklärte. Die Mitteilung, daß ein frühzeitig gebrachter ſachdienlicher Vorſchlag eines Beamten⸗ rats ſeitens der Dienſtſtelle und der vorgeſetzten Verwaltung nicht die gebührende Beachtung gefunden hätte, muß als jeglicher Begrün⸗ dung entbehrend bezeichnet werden. 05 U Beſoldungsregelung für die badiſchen Oeamten Nachdem der Reichstag unterm 23. Oktober d. J. die Aende⸗ rung des Reichsbeſoldungsgeſetzes mit Rückwirkung vom 1. Oktober 1922 genehmigt hat, hat das badiſche Staatsminiſterium auf Antrag des Finanzminiſteriums unterm 25. dieſes Monats auch die erforderliche Uenderung und Angleichung des badiſchen Beſoldungsgeſetzes beſchloſſen. Dieſer Beſchluß wird, da der Land⸗ tag zurzeit nicht verſammelt iſt, vom Staatsminiſterium auf Grund der Ermächtigung in§ 56 Abſatz 2 der badiſchen Verfaſſung als vorläufiges Geſetz— Notgeſetz— verkündet und ſofort in Vollzug geſetzt werden. Das Notgeſetz wird dem Landtag bei ſeinem nächſten Zuſammentritt zur Genehmigung ſofort vorgelegt werden. Von der verfaſſungsmäßigen Möglichkeit der alsbaldigen Erlaſſung des Geſetzes wurde Gebrauch gemacht, um die Auszahlung der ſich ergebenden Mehrbeträge an die Landesbeamten innerhalb der kürzeſten Friſt zu ermöglichen, da ſonſt mit dieſer Nach⸗ zahlung bis zum nächſten Zuſammentritt des Landtags hätte zuge⸗ wartet werden müſſen. Die nachzuzahlenden Beträge ſollen nun⸗ mehr nach den vor kurzem bekannt gegebenen neuen Beſtimmungen von den einzelnen Beamten oder Beſchäftigungsbehörden ſelbſt er⸗ rechnet werden und nach den Beſoldungsſcheckvorſchriften ſofort zur Zahlung kommen. Es kann erwartet werden, daß die Beamten auf dieſe Weiſes die Nachzahlung in der kürzeſten Friſt erhalten. * Schulbefreiung für die Kartoffelernte. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat die Schulbehörden und Leiter der ihm unterſtellten Schulen ermächtigt, den Schülern auf Anſuchen frei zu geben, ſoweit es zur Einbringung der Kartoffelernte erforderlich erſcheint. Pb. Was alles in Mannheim geſtohlen wird. Entwendet wurden: am 13. Oktober abends gegen 9 Uhr, von zwei etwa 18 Jahre alten Tätern vom Garderobeſtänder eines hieſigen Kaffees ein graubrauner, grünlich gummierter Gummimantel; am 10. Oktober aus einer Wohnung U 6, 30 eine ſilberne Herrenremontoiruhr; in der Nacht zum 21. Oktober aus dem Elektrizitätswerk ein 14 Meter langes, etwa 17 Millim. ſtarkes Kupferkabel; in der Nacht zum 16. Oktober an der Viernheimerſtraße am Ortsausgang von Käfer⸗ tal von der öfentlichen Telephonanlage 5 Leitungsdrähte aus Kupfer am 10. Oktober vor dem Güterbahnhof in Neckarau ein kleiner vierräderiger Leiter⸗ wagen, etwa 1,10 Meter lang und 80 ZItm. hoch und grün ange⸗ ſtrichen; am 22. Oktober, abends 6 Uhr im Uniontheater ein echter Skunkspelz mit Kopf und Schwanz, etwa 35 Ztm. breit und 60 Ztm. lang, braunes Seidenfutter; am 21. Oktober, von—12 Uhr nachts, aus einer Weinwirtſchaft ein Damenmantel aus gelbem Stoff und eine Reihe fe; am 24. Oktober, vormittags im Schalterraum der Hauptpoſt einem Bankangeſtellten aus der Rocktaſc 900 Mark in Tauſendmarkſcheinen der Bad. nfabrik; anne14. Oktober, nachts gegen 11 Uhr vor dem Hauſe J 5, 12 eine dunkelbraunlederne Briefmappe mit 3 Fächern und 2000 M. Bargeld und einem Rentenbuch auf den Namen Andreas Vetter, Händler in Achern; am 17. Oktober, abends in einer Wirt⸗ — 5 ſchaft eine ſilberne Herrenuhr mit Goldrand, Eheri tung voß die Frage geſtellt, entweder den Zulauf einſchließlich Kar⸗ a ſilbenne Herrenun mit Goldraud 1 aold. Ehering gez S. H. Oſtern 1916; am 9. Oktober, vorm. vor F 5, 2 ein kleiner braungeſtrichener 80 Ztm. hoher, 50 Ztm. breiter und.20 Meter langer Leiterwagen mit 2 Fäſſer und einem Sack. Pb. Diebſtahl von Jahrrädern. Entwendet wurden am 7. Oktober vor( 5, 4 ein Fahrrad, Marke Luxus; am 10. Oktober, nachmittags gegen 2 Uhr im Bezirksamt 1 Fahrrad, Marke Gritzner; in der Nacht zum 15. Oktober aus dem Gymnaſium in der Roon⸗ ſtraße ein Fahrrad Marke Triumph: am 9. Oktober vormittags vor dem Hauſe N 2, 6 ein Fahrrad, Marke und Nummer unbekannt; am 16. Oktober, nachmittags gegen 3 Uhr aus einem Hausgang im Luiſenring ein Herrenfahrrad Marke Häerel; am 24. Oktober aus einem Hausgang in der Werfthallenſtraße ein Fahrrad, Marke Opel. *Totenfeier der militäriſchen Bereine. er hieſigen militäriſchen Vereine fand Die alljährliche Toten⸗ eſtern vormittag auf 2 Waee letzt. dem Ehrenfriedhof ſtatt und nahm einen würdigen Verlauf. Stadt⸗ pfarrer D. Klein hielt die Gedächtnisrede, nach der drei Kränze niedergelegt wurden. Das Denkmal auf dem Ehrenfriedhof iſt nun fertiggeſtellt. Marktbericht Heute früh war die Zufuhr etwas reichlicher als ſonſt. Ins⸗ geſamt waren 28 Fuhren angefahren. Von dieſen waren 7 Wagen beladen mit Weißkraut. Im Zentner wurde es zu 800—900 M. ab⸗ gegeben. Spitzkraut koſtet 1000 M. Kartoſſeln waren keine vor⸗ handen. Auch Spinat iſt nicht zu ſehen, obwohl dieſes Gemüſe jetzt allmählich den Markt überſchwemmen ſollte. Zwiebeln wurden nur wenige angeboten, jedoch nicht zum Richtpreis von 12—15 M. ſondern bereits zu 18 M. das Pfund. wieder erhöhten Richtpreiſen ſtets voraus. In Obſt war die Zufuhr genügend. Aepfel—14 Mark, Birnen 10—16 Mark. Cier ſtehen auf 38—42., Butter 700—800 M. das Pfund. Am Wildbret⸗ und Geflügelmarkt wurden junge Hähnchen zu 250 Mark angeboten. Hühner 600—900 Mark. Gänſe koſten 250 Mark das Pfund. Weißfiſche 100—160 M. das Pfund. J. G. veranſtaltungen ttünſtlertheater„Apollo“. Das November⸗Programm de⸗ Mannheimer Künſtlertheater darf den Anſpruch außerordentlicher Vielſeitigkeit erheben und als eines der erſten aller deutſchen Varités angeſprochen werden. Kunſt, Humor, Tanz und reine Artiſtik wechſeln in bunter Reihenfolge ab. Die Einbrecher von Newyork, die beſte amerikaniſche Pantomime, Carl Bernhard, der beliebte aktuelle Humoriſt, Spiß u. Geo, die ausgezeichneten däni⸗ ſchen Parodiſten, ſowie Lucie Bernardo u. M. Martens, in dem famoſen Sketſch„O, dieſe Dienſthoten“, verkörpern den humoriſti⸗ ſchen Teil. In Robert Nonnenbruch iſt der zur Zeit beſte deutſche Vortragsmeiſter gewonnen. In Ray u. Ra, den mexikaniſchen Tänzern, iſt dieſe Kunſtgattung ausgezeichnet vertreten, während die modernen Akrobaten, 4 Bentos, die berühmten 4 Florettis, die Könige der Luft, das rein artiſtiſche Gebiet beſtreiten. Es wird darauf hingewieſen, daß die Vorſtellungen pünktlich 7½ Uhr mit den 4 Bentos beginnen.(Siehe Inſerat im heutigen Mittagsblatt.) Aus dem Lande )(Karlsruhe, 28. Okt. Das der„Badiſchen Landeselektrizitäts verſorgung(Badenwerk).⸗G.“ gehörjge Kraftwerk an der Rau⸗ münzach, einem Nebenfluſſe der Murg, wurde dieſer Tage in Betrieb genommen. Das Kraftwerk nutzt das Gefälle der Raumünzach zwiſchen Ebersbronn und der Einmündung des Schwarzenbachs in die Raumünzach aus(im Mittel 70 Meter) und erzeugt bei einer Höchſtleiſtung von 900 Kilowatt im Jahresmittel 3 900 000 Kilowatt⸗ ſtunden. Die Anlage arbeitet über eine 20 000 Volt⸗Leitung auf da⸗ Leitungsnetz des Badenwerkes und hat die Aufgabe, den für den Bau der Schwarzenbachtalſperre benötigten elektriſchen Strom ſicher⸗ zuſtellen. 75 ):( Pferzheim, 27. Oktober. Auf dem Bahnhof Bietigheim der Strecke Pforzheim⸗Stuttgart kam das zweijährige Kind des Kauf⸗ manns Kuhn unter eine Güterzugsmaſchine. Als die Mutter das Kind retten wollte, wurde ſie ebenfalls von der Lokomotive erfaßt, und Mutter und Kind wurden auf der Stelle getötet. * Raſtatt, 29. Okt. In einer Wirtſchaft kam es zwiſchen dem verheirateten Taglöhner Hermann Meyer und dem 22jährigen Steinhauer Friedrich Franz zu einem Streit. Hierbei verſetzte Meyer dem Franz zwei Meſſerſtiche und die Ehefrau Meyer, die für ihren Mann Partei ergriff, ſchlug mit einem Bierglas auf Franz ein, Das Bierglas ging dabei in Stücke. Franz iſt lebensgefährlich ver⸗ Das Ehepaar Meyer wurde verhaftet.— 88 Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in farlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Tem⸗ pera⸗ Luft⸗ druck in NN mm E Win Richr.Starte See⸗ höhe m Be⸗ chlag um Nieder⸗ Höchſt⸗ wã Geſtrige — Wertheim Königſtuhl Karlsruhe Baden⸗Baden Villingen Feldberg. Hof adenweiler St. Blaſien O2 D 750 0 750.7 750.1 751.1 639.8 563 127 213 78⁰0 1281 71⁵ Allgemeine Witterungsüberſicht Von der Biskaiaſee iſt ein kräftiges Tiefdruckgebiet in Mittel⸗ europa vorgedrungen, das neuerdings in Süddeutſchland Trübung — du de e dd dν H Atesocrtcen 1SSO 11— und Regenfälle bringt. Unter dem Einfluß wärmerer ſüdlicher Luft⸗ ſtrömungen ſind die Temperaturen im Steigen begriffen. Im Hoch⸗ ſchwarzwald herrſcht wieder Tauwetter. Das Tiefdruckgebiet dringt weiter vor, ſodaß auch morgen trübes, regneriſches noch etwas mil⸗ deres Wetter zu erwarten iſt. Vorausſichtliche Witterung für Dienskag bis 12 Uhr nachts —Meiſt trübe und regneriſch, Temperaturen ſteigend, lebhafte ſüd⸗ weſtliche Winde. 0 1 Pufzf Neger nur mit E 8 ind getragen von einer Stimme voll edeln, beſtrickenden Wohlklangs. Ihr und Konzertmeiſter Carl Müller, der in Stücken von Lifzt, Fauré und H. Becker von neulem ſeinen prachtvollen Celloton und meiſterliche und ſtark perſönliche Vortragskunſt bewundern ließ, Adolf Schmitt am Flügel verläßliche und klanglich an⸗ Gefolgſchaft. Karl Höfler. 2 175 ARoma! ARoma! Die jüngſte politiſche Ueberraſchung, der Staatsſtreich der Faſziſten, entbehrt bei allem Ernſt nicht eines gewiſſen komödiantenhaften Anſtrichs. In Italien iſt eben zuvieles bloß Kuliſſe, und die öffentlichen Ereigniſſe nehmen vielfach, wenn auch ungewollt, den Charakter eines Spektakelſtücks mit Koſtümen und Operndekorationen an. Oder war die Verſammlung von 40 000 Faſziſten in Neapel, die Ankunft ihres Führers Muſſolini und die Parade mit Schlußakt auf der Piazza del Plebiſcito etwas anderes? Die italieniſchen Berichterſtatter verfügen über den erforder⸗ lichen Wort⸗ und Farbenreichtum, derartige Vorgänge mit all ihrem lärmenden Gepränge in ihren Blättern zu verewigen, und was der ſtiner„Piocolo“ und die römiſche„Tribuna“, was der Mai⸗ ider„Corriere“ und der„Giornale di Rama“ über das Schau⸗ in Neapel ſchreiben, bildet auch im Auszug immer noch eine gende Lektüre. 8 Um Mitternacht hält Muſſolini ſeinen Einzug. Unter dem Kommando des Haupmanns Carafa'Andria haben die aktiven Faſziſten am Bahnhof einen Sperrkordon gezogen; dahinter drängte ſich die Menge, ganz aus der Faſſung gebracht von ſolchem Aufgebot an Macht, wie man es bisher in Neapel noch nie geſehen hatte. Die faſziſtiſchen Radfahrer und zahlreiche Neapolitaner⸗Faſziſten leiſteten, in drei Kompagnien eingeteilt, Dienſt. Am Eingang zum Bahnhofsgebäude war die„Heroica“ von Trieſt aufgezogen. Auf dreifgchen Trompetenſtoß aller Abteilungen, die das„Still⸗ ſtanden“ blieſen, trat tiefes Stillſchweigen ein. Dann erhebt ſich aus der Menge hinter dem Abſperrungskordon ein furchtbares Bei⸗ fallgeklatſch: Bennito Muſſolini iſt angekommen. Der Zug hatte halbſtündige Verſpätung, wir hören, daß Muſſolini in Caſerta wenige Minuten vom Zuge herabgeſtiegen iſt, um die Parade über die dortigen Faſziſten abzunehmen. Nun tönt die Fanfare das iovt a“ an, während die Schwarzhemden ihrem Führer, der ſtrüm erſchienen iſt, mit Zurufen begrüßen. Muſ⸗ ſolini erſczeint bewegt, und danktk mit kurzem Kopfnicken. Er durchſchreitet die von den abſperrenden Schwarzhemden gebildete Gaſſe, von ſeinem Generalſtab gefolgt, während die Schwarz⸗ 9 N hende Anre Kof hemden„Inoi“ ſchreien und den rechten Arm zum Gruß erheven. An der Bahnhofstürs läßt Muſſolini die Ehrenkompagnien und die anderen erſchienenen Manipel an ſich vorüberziehen und alsdann überreicht ihm eine Dame einen prachtvollen, mit der Trikolore zu⸗ ſammengebundenen Strauß roter Nelken. Zauberhaftes Abendlicht über der Bucht von Neapel. Ein un⸗ überſehbares Menſchengewoge in den Straßen, die zum Schauplaßz denkwürdiger Kundgebungen auserſehen ſind. Durch drei Trom⸗ petenſtöße angekündigt, trifft Muſſolini um.30 Uhr, vom faſhiſti⸗ ſchen Generaſtab begleitet, ein, neben ihin ſchreitet ein 80jähriger Garibaldianer, die Bruſt mit Dekorationen bedeckt, und wird mit frenetiſchem Jubi begrüßt. Muſſolini ſchreitet nach dem Rapport die Front ab, dann beginnt die Parade, die einen imponierenden Perlauf nimmt. Eine Schwadron faſziſtiſcher Reiterei eröffnet den Zug, darauf folgt eine Kapelle, die ununterbrochen die Weiſen der Partei ſpielt. Dann kommen in einer einzigen Reihe die Führer der Partei daher l Muſſolini in ihrer Mitte. Er trägt das Kleid der Faſziſten, dis ſchwarze Hemdbluſe, von der ſich die breite gelb⸗ violette Schärpe leuchtend abhebt. Abordnungen aus den„erlöſten Gebieten“ eröffnen die Ahteilungen zu Fuß, deren Fähnlein die Zahlen der Kriegsjahre tragen. Viele Fähnlein werden von jungen Frauen in ſchwarzer Hemdbluſe getragen, die Fahne von Popoli dagegen von einem kriegsdekorierten Geiſtlichen, der rauſchenden Beifall erntet. Bei den Abteilungen aus der Moliſe fallen Land⸗ arbeiter in weißer Hemdbluſe auf. Man marſchiert in Dreier⸗Ord⸗ nung und betont den Tritt. Zahlreiche Kapellen ſpielen abwechſelnd Parteilieder und Kriegsweiſen. Vor der Vertretung Apuliens reite! der Abgeordnete Caradonns einher. Der lange Zug wird durch Vertretungen der Arbeiter⸗, Bauern⸗ und Angeſtellten⸗Gewerkſchaf⸗ ten beſchloſſen. Sein Vorbeimarſch hat 3 Stunden gedauert. Ueber⸗ all, in den Volks⸗ und in den Geſchäftsvierteln, wurde ihm zu⸗ gejubelt; am Ziel angekommen, erwieſen ihm die Nationaliſten in hellblauer Hemdbluſe unter dem Kommando des Abg. Paolucci militäriſche Ehren. Während ſich gegen 6 Uhr der Abend niederſenkt, bietet die„Piazza del Plebiſcito“, wo die Abteilungen ſich ſammeln, ein imponierendes Schauſpiel. Mitten auf dem Platz erhebt ſich ein Gerüſt, wo ſich Muſſolini mit den Führern niederläßt. Auf einmal erhebt ſich der Ruf:„Nach Rom, nach Rom!“ Andere fügen hinzu:„Die Regierung iſt nicht mehr in Rom, ſondern hier!“ Der Ruf ſchwillt an und Muſſolini nickt zuſtimmend mit dem Kopfe⸗ Dann ſtimmt eine Kapelle einen ſchnellen Marſch än, die Stöcke heben ſich in die Luft und die ungeheure Menge klatſcht Beifall⸗ Ein Trompetenſignal ertönt, tiefes Stillſchweigen tritt ein un Muſſolini beginnt eine Anſprache, die in den Worten gipfelt:„Ent⸗ weder geben ſie uns die Regierung oder wir nehmen ſie, indem wir auf Rom niederſteigen!“ Die Fähnlein werden geſchwenkt erhebt ſich wieder der Ruf:„Nach Rom, nach Rom!“ Die Preiſe eilen alſo den merkungen und es, Monkag, den 30. Oktober 1922 4*5 —— Frankfurt, 30. Okt. Eeute nur geringes Geschäaft. Montag. 5 30. Oktober 1922 —————— Börsenheriente Frankfurter Wertpapierbörse (Drahtb.) Am Devisenmarkt gab Die Dollarbewegung War bescheiden, man nannte einen Kurs von 4100—4150—4200. Auch auf dem Effektenmarkt blieben die Umsätze im Gegen- Satz zu der vergangenen Woche bescheidener. Infolge der Weigerung der Angestellten, die erforderlichen Ueberstunden zu leisten. werden von den Großbanken keine Aufträge zum uf oder Verkauf von Wertpapieren angenommen. Diese Meßnahm e machte sich starker fühlbar. Die Tendenz ge- stältete sich gut behauptet, später ſest. Auf dem Markt der Aadustriepapiere senkte sich das Kursniveau für verschie- erzielten Hene. Speszialpapiere. Einzelne Auslandsrenten maßige Befestigungen. Im freien Verkehr Waren wieder Ufa pegehrt. Was auf die günstigen Verkäufe von Filmen an das Faluta zurückgeführt wird; man nannte 00. Mansfelder kest. 24752500, ferner und Benz 16501600. Von Montan- und Phönix stärker beachtet. Austand gegen hohe“ dinen. Kurs von 13 Hansa Lloyd 540 papferen wurden Rheinstahl Zu erwyähnen sind bei erster Helsenkirchen, welche höher einsetzten. Maschinen- und kekallwerte unterlagen teilweise Gewinnrealisatioenen. Efß- Unger schwächer. Autoaktien befestigt. Elektrowerte ver- kehrten in geleilter Haltung. Siemens u. .EG. abgeschwächt. Chemische Werte erhöhten teilweise ibre Lurse von denen ganz besonders Holzverkohlung erheblich mzogen. Begehrter zeigten sich Karlsruher Maschinen und Bingwerke. Die Werte mit Einheitskurs zeigenbeine unregel- mäßige Haltung. Die berufsmäbige Spekulation War cher Eneigt. Glattstellungen vorzunehmen. Es lagen aber auch Faufankträge für verschiedene Spezialpapiere Nor. Niedriger: Pinselfahrik Nürnberg, Hilpert,. Meguin und Deutscher Ver- lag; höller: Wessel Porzellan. Bleistift Faber, Breuer e und. Pokor ny u. Wittekind. Berliner Wertpapierbörse Berlin, 30. Okt.(Eig. Drahtb.) Obwohl die Kurs- entwieklung. der Mark im Ausland darauf hindeutet, daß man dlie Aussicht der Verhandlungen der Reparationskommission in Berlin, sowie die Frage der Markstabilisierung nicht sehr zuversichtlich beurteilt, hat das Auftauchen dieses Problems, SowWie die Unterbrechung des Börsenverkehrs durch die örsenfejertage im Publikum eine gewisse Nervosität her- Lorgerufen, die sich heute in einer Zunahme der Verkaufs- wuderd auberte. Da aber auf der anderen Seite das Ausland die großen Konzerné wieder in stärkerem Umfang als Ruter auftraten, so War die Stimmung über wiegend fest, ei zumteil sehr lebhaften Umsätzen. Als dann im Verlauf ie Börsenspekulation Rückkäufe vornahm, wurde das Tempo r Aufwärtsbewegung ein noch schärferes. Der Devisen- markt war dagegen Der Dollar war vor- wittags 4150—4175, am Beginn der Börse 4150. An“ den fektenmärkten standen heute Montanwerte und Elektro- bapiere, sowie eine Reihe von Spezialwerten im Vorder- Frund. Am Montanaktienmarkt gewannen Luxemburger 928 Phönix, Rheinische Braunkohlen + 8002%, Bochumer 20%, Gelsenkirchener + 100%, Rheinstahl-Werke erreich- len den Kurs von 9000%, andererseits verloren Rombacher 178% Riebeckmontan— 800½. Unter den Oberschlesiern eannen Laurahütte 759, Gberbedarf und Caro 250% tallwerte waren nicht einheitlich⸗ Deutsche Kali 200% Aelaburg notierten 3150, Mansfelder 2225, Hallesche 2400. Schwacher lagen die Aniliahrerte, Badische Anilin ſeteten 175%% ein, dagegen gewannen Oberkoks Rütgerswerke 175½% Am Elektromarkte gingen 8. um 75% nach E8 Licnt und Kraft gewannen von 52 1507%, Schuckert auf große Auslandskäufe + 400%. ater den Spezialwerten herrschte aufgeregtes Geschäft. 5ta gewannen 350% Löbe 300%, Orenstein pel und Hartmann 200%, Gebrüder Böhler, Schwartz- Wolle und Pynamit + 100—150%, andrer- Notiz Mannesmann, Caro und“ Halske und! Sehr fest. Licht und Kraft und Felten u. Guilleaume rrrree e Mannheimer edee u e(Abend⸗Ausgabe) Tlendelslef des NMennheimer renerel-AI waren nicht ee ussche Peitoleum*75%, Reut⸗ sche Erdél— 1500%. Schiffahrtswerte Wwaren durch Reali- sationen gedrückt, Paketfahrt und Hansa— 50%, Hamburg- Südamerika- Linie— 150% Am Bankakfienmarkt setzten Handelsanteile 100% niedriger ein. Auch die übrigen neigten zu leichten Abschwächungen. Die Valutapapiere Singen nach oben. + 300%, Bagdadanleſhe 5007%, Zolltürken Ganada + 600%, Anatolier +* 600%, ungarische Goldrente 200%, Werte üher wiegend Schwi⸗ Tehuantepec + 1400% Kolonia cher, nur Otavi + 1500. Im Verlauf machte die Befesti- gung weitere Fortschritte. Phönix von neuem 800%, Schuckert + 500⸗%, Siemens u. Halske 700%, Hösch + 10005% hervor, Riebeckmontan + 400%, Basalt 400 Türkenlose erreichten den KRurs von 30 000. Der Lassainduskriemartt War nicht einheitlich. Oesterreichische Noteh 5, olnische Noten 30%; rumänische Foten 2500. 7 Agram 697½. Beuisenmärk! Tendenz: sShr fe st. Mannheim, 30. Okt.(4, 20 nachm,) Es notierten am Viesgh Platze(mitgeieilt von der Mitteldeutschen. C reditbank, hier): New Vork 4375(450% Holland 1700(1620), Londen 19 500 (18 500), Schyx- eiz 792²(752), Paris 305(291), ltalien 155 46478 Frankfurter Devisen Frankfurt 30. Okt.(Drahtb.). Im Frühverkehr Wan das Gèschäft ruhig bei teilweise jeichtbefestigten Kursen. Im Verlaufe belebter. Gesuchtef ist Devise Holland und. New Vork. Die amtlichen Notierungen stellten sich durch- weg höher bei regeren Umsätzen. Im freien Frühverkehr Wurden folgende Kurse genannt: London 18 400(18 800), Paris 292(296), Brüssel 267(270%)0 Neyv Vork 4140,(4225), Holland 1615(1647%), Schweiz 750(76275). Italien 163(166). Amtnioh(. 28. 10. B. 28. fb. G. 3. 10.. 30. 1 Amtlloh f, 26. 10. B. 28. 10, d. J9. 1.;. 15 1 Holland 3 N 741 15 68 1275 5 253 370 lee. 1165 1148 1188 448 ondon elsin +— ———384236 288 20 bew. Vork 4133 925 +5 92265 99 5 5³³ 7 eee 75590 en.— uda— bitalen. 484 188 85 50 Fras.— 3 1 13³ 13 Dänemark 827 832 8 Devisen 72 5 Amtllob 6. 25 1b. 3. 28.Jl. ö. 30. 10. g. 30..1 Amtiloh, 6. 23.10.. 23. 1l. d. 30.fb. J. 36.10. Holland. 1 98 1 92—55 1644 den. 9 4585 42791 231 Brülssel 272 Faris 740 9 Obristlana 25 74 20 756 Sohwelrn. 748 40 730 57 Koponhag. 238 3844 Fpanlen 628 531 6541 ma 35 1195 15 19— abg. 5 15 33 4 3 843 olsingfors rag liallen 2 40 18 159 1 1 1. 1084 London. 18403 16496 1875 18790 Devisenverordnung und laufende Vertrãge „Nach einer amtlichen Mitteilung aus Berlin ist durch eine zweite Ausführungsverordnung zu der Verordnung des Reichspräsidenten gegen die Spekulation in ausländischen Zahlungsmittein vom 12. Oktober die Frage der Anwendung dieser Verordnung auf laufende Verträge dahin entschieden bleibt und- daß die vereinbarte Zahlung in ausländischen Zahlungsmitteln zulässig ist, sofern sie bis zum 15. Dezem Ber 1922 zu erfolgen hat. Hat sie in einem späteren Zeitpunkt 2u erfolgen, 80 ist sie in Reichswährung zum Kurse des Fälligkeitstages zu leisten. Ist die Zahlung bereits in Reichs- Währüng erfolgt, so hat es dabei sein Bewenden. Erleichte- rungen sind im Hinblick auf die Geschäfte mit dem Auslande insofern geschaffen worden, als einmal Geschäfte über Liefe- rung von im Auslande befindlichen Waren von dem Verbot der Berahlung in ausländischer Währung ausgenommen wör- den sind. Desgleichen sind Provisionsgeschäfte beim Export und gewisse Dienst- und Werkverträge, bei denen die Er- källung im Auslande zu erfolgen hat, Weite Frachtgeschäfte über im Auslande, befindliche oder zwischeh In- und Aus- ——5 setzten Guano 200% niedriger ein. Petroleumwerte land zu befördernde Waren und gewisse Versicherungs-“ Starke Nachfrage trat jetzt für Praunkohlenwerte 5 zwedcken] je nach- e kg. eieneee 0 ſe 5 Fultermitteln 5 Angehe ot in Weizenkleſe zu9 heraus, Aus: zweller Worden, daß die Gültigkeit laufender Verträge unberührt Verbol 5 s 8 1 dder Verordnung aus⸗ enommen Worden. Firmen, die Zahlungen aufgrund solcher Gescnatle Zzu lelsten haben, kann auch die. Handelskammer besondere Bescheinigungen ausstellen. Sofah, sie vbnsder Vor- rüfung des Einanzamtes bei dem Erwel b⸗ von⸗ ausländischen kreigestellt sind.——— e waren unu! kHurnle Mannhelmer Aeabeg m. Maunheim, 30., Okt. Bei der rühigeren Haltung des Devisenmarktes nahm auch der Produktenmarkt, einen ruhi. eren Verlauf, Das Geschäft blieb recht Klein, da, sich die Näufer Zurücknaftung allferlegten und die Weikere Entwick lung am Pevisenmarkte abwarten Wollen, devor sie sich 2u geschäfte von dem neuen Engagements entschließen. Man Hannte Weizen mi! 21.00021 500, Roggen 19 00019 500, Gerste zu Brau- mit 19 00020000 üng Hater mit 18 500—.20000 die 1 In Hand Kqnnte man sogar nqgch. Unter diesem Preise anhkbmmnen, Während die, erste Haffd bis 9700 ver- langte. Eür, Weizenmehl forderten die Mühlen für Basis 1 34 200%, Währenck die zweile. Häand zu 31000% die 100 kg ab Südddeutschen“ NMühlenstafionen im! Markte Wär. Roggen melll kostete 25 000, Eleiche eeeee In Rerddeutschen Mehlen lagen Angebote m Weizenmehl zu29 000-30 000% unda in Raggenmefl! 2u 26.000& die- 100 KgR 8 Verlade- Stationen vor. Rauhfutter liegt pei uter Nachfrage Weiter recht, fest, doch fehlt. hierin Atet 0 bes Werden nominell⸗ eheen Honnhelmer; Kolontalbügse 189 Jiennkein, 30. Okt. Der. Verkehr. an der— erh. hlieb runig und es 79 5 Wenig Kolohialwie arenböf S8S Umsatze zustap Man nannte ab Lager. 400 im. ver⸗ Zollt: Kakfee Santos, roh tara kg vert eln 99 120 ger Zoll. Satz 351 Acher kg). 1050 roh, SeWaschen 1200 per . KR Malzkäffee.„340% per Eg. KaEACh 4 5 Anlandisches 9501150. Rollandisches 980% das kg, Rais Birma II 300%, Saigon 1 265 per kg, Zucker, Jn 55 Weiß bis 15., Rohrzucker 265%½ das 55 lee, Chigaf 1501950% Java Lexlon 2—00 und e eren—600 4 50 2 5 Berllner produk N * Berlig, 30. Okt.(Prahih). Am Produktei mörlt Bielt man heute mit dem An 01 von aüßerhalb. Zurüctz, scdaß bei der überwiegenden Kauflüst die Preise Wiecler Anzogen. Be- sonders für Weizen bestang Nadhfrage Seitens der West⸗ deutschen Münlen. Die hohen Forderungen Würden. A Für Roggen, Braugerste und Hafer nicht durchweg bewilligt, so- daß die Umsätze at größeren Prihe annahmen. Für Futterstoffe und Oe saaten in die Eelel ſdung auseinander. Eatteepreis und Zoll. ene An sich Jur n die Entwertung der Reichsmark sehr teuef eihstehende Kaffee Wird, Wie nachstehend erläutert, durch den Goldzoll ganz er- hebileh verteuert. Der Zoll allein. hetrüg Far 1·Pfund Ees rok: 4 Sergftet: 9. 1919 65 80 5 1. 9. 1920 5,20 4 60* 112 6,50 227 77,905 1. 9. 1922 143,.—„ 174— .9. 1922 188, 5 480 13. 9. 1922„ 269,—„ 20. 6. 1922 e ,„ 27. 9. 199 2245„ 273,.—„ 1922 25„ 2273,.— Dingkref 5 8 e e Wethe 11 hefredalteur: 7 0 Fiſcer. Herausgebet, Drucker und ce Eatt General⸗Anzeiger, G. m. Direktion: 18 fe Heyme, Verantworflich für Politlk? Dr. Fritz! Hammes; für Od del: Nis Petexrſen: für Feuilletan: Alfe⸗d Maderno; für Lokales und den igen redaktionellen 1% Inbalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Korl Hügel. —5 Furszettel Frankfurter Notenmarkt 30. Okt. des Mannheimer eeeeee Berliner bividenden- werte. griet geld Brlef Geld 3—. e 182 9898 4225— ſoest.-Ung., alts——.— 27. 30 95 65 75 27. 2 e* Hüon e, leeeeee 7 5 27. 30. nn lde 3 5 d Rumünfsochhe 2540.— 0 2560.— Aünede g 1859 2000l Arge bdampfaon. vordd. LIoys. 10 güübaeteez 131 ee 1 1% Bad. 50 ven zels Andde. 16800 18990 Spaniscnhe Alig. Lex. U. Str. 82⁰ D. Austr. Dampf. 1650 170⁰ Ver, Elbeschiff. 2589 2 8*³⁰b e 97 0 Bad. Anl. 0l znröslt leohe 15 325. 39475.-[Sohwelzer 76 6400 728856 Südd. Elsenbahn—. Ahg.Amk. Pakti.— 1210[8KHelktr.wert. 1 ⁰ 10 4% 920 de. von 18 58 Aee... 764435 16 225 Sohwedische.... 112200 1128 0 best. Staatsele.— 11500 flög. Sug. Pach. 2838 2822 en Fisenb-Al e 16500. 46685 ee 13300. 14— Beltim. and Oh.-o— 27250Hans,Dampfsoh 930 810 0—. 77 7 5 14 2 idr ngarlschhks 13 3— 147.— Bank-Aktien 4 40 8 ——— geg 3 g88l, 88 e8o 85s e ee 4 85% f0. unk. 5. 1928 2 hessens u. 08 Frankfurter Dividenden-Werte. bomm. u. PrIVbk,. 790 resdner Bank 8 Oesterr. Kredlt. 580 99 695 955 ee Barmzt Babk: 25—5 deſglag yptnb.—— detobcbenke 1880 55 6e ece 5 15 1% . Industrie-Akcti! 59/%l helt cbe⸗s 10 it.— + 40 20 d. 5. oredl.. 2 457 f nypothekb. 2— 5 Belohsbank 9390 Aecuuml. Fabrik 500 3420 eee 34 Ne obeenl. Eab.d. 2890 70 99ů687 7. 7 5 1558 v 8 Rank„ Lebers.-B. 57%— teln. Gr-Bk. 425 acler b oppenb 4940 decnnis. 2008 fe eee 10%%e.— 10 5 d 1905 nal Br. 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RIt Sacee 1 915 a 44587 2000 2100 e 884 uendaalsehe. e aenn 80 u. d. 7300 8 28. 40009. e FPhönlx Bergb. 6800 820 + 92 5 Fett Meesieenb 35 99 2100—94 25 80.— 75 11 en. e arp. Berg nlx Bergb. 0 erllner 53 adwilg 0 osltz. unk 927 dene.8. 32³⁰ 3200 Lalſw. Asohrsl. 3680 3705 Ab. Beaun-Khl. 9050 81..Schwarrk. 3855 4 killvert Masoh. 1855— 20 Loslt. Zusler 1799 11 19720 102787 15 255 219 85 e 4900.— 4878.— 7 10 Kallw. Wester. 40 58 400 Tellus Bergb. 1724 80080 Zing Nörnberg 5 Hlndr.&Aufferm. Autgerswerke 2125 1 4½% de, Sohstranw 5 688.65 rehtes 9 59.— delsenk. 898 gEl KMasm. Rhr.- W 4. u., Laurah, 5200 6 Boch. gubstaht 53 Alrsoh Kupfer 82 Sachsenwerk 11101% 86, Silberrente 0% 80. St.-Hte. U. 1510„—.— 1108. aein 5780 7900 obseht Eb. 86. 288 975 8 Jebr.göbierCe. 21 kireskbg. Leder Lalei er 2% 60. 1 2— 905 2 „ Susst 1820 1800 do. k. Ind.(5 235 9892855 Braunk. u. Brlk. 1885 Aöobst. farbw. 25 5 1280 7 555 4 N 13850.— 3% Aee 7 3000— Rere be 0g g dbden e ee 775 e e ee 85 W 1½⁰— 4 5%% le fbe. 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Oktober 1522 Jungfrau Rönigin Roman von Erwin Roſen Copyright by Verlag„Berlin⸗Wien“. 7(Fortſetzung) +* 330)(Nachduuck verboten) 8.„Der Uttdörfer!“ knirſchte er.„Der Satan! Hat den der Herr⸗ Foott geſchaffen, nur damit er mich vernichtet— nun zum zweiten⸗ male— Er ſchleuderte ſeinen Stock fort, daß er klingend über die Steine glitt und rollte, und eine maßloſe Erregung durchwühlte ſeine Geberden. In ihrer Angſt ſprang Barbara auf, lief zu ihm und umklammerte ſeinen Arm. „Raini— Raini— ich bitt' dich um Gotteswillen!“ Er ſtand ſtill. Er ſah ſie an und ſein verzerrtes Geſicht be⸗ ruhigte ſich. Er legte ihr die Hände auf die Schulternd und ſah ihr Stief in die angſtvollen, traurigen Augen. „Weib! wie konnteſt du ſo etwas ſchwören!“ rlef er außer ſich. „Sie brach in Tränen gus. ⸗Ich hab' nicht gewußt, daß es ſo kommen würde! Ich dacht ja damals nicht an dich. Ich dacht überhaupt nichts in der Stunde, die ſo über mich gekommen war. Und auch, wenn ich damals ſchon en dich gedacht hätt'— ich hätt' dem Sterbenden ſein Verlangen nicht weigern dürfen!“ Sie ſah ihn an, als flehe ſie um Erbarmen. Und ein Schwur, den man einem Toten mit ins Grab gibt, iſt dellg. ſchloß ſie mit verſagender Stimme und mit einem leiſen er. „Ja, heilig—“ wiederholte er. Berlin Seine Augen ruhten immer noch auf ihr. Plötzlich legte er die Stirn auf ihre Schulter. Sie erbebte, aber ſie hielt ganz ſtill, wie unter einer heiligen Laſt. Ihr Herz ſchlug ſchwer und wild; er fühlte es deutlich. Mit einem Seufzer, der wie ein unterdrücktes Stöhnen klang, richtete er ſich auf und riß ſich los. Er ſah gar nicht mehr zum Kennen aus. „Ich hab' auf Gott vertraut, daß er mir's gelingen laſſen würde, nachdem er mich ſchon einmal hart geſchlagen. Gott hat mich betrogen. Er leiht ſeine Hand den Schurken, und die auf ihn hoffen, läßt er zu Schanden werden. Ich verſteh' ihn nicht mehr.“ „Raini!“ rief ſie ſchluchzend.„Sprich nicht ſo! Wir verſtehen ihn oft nicht, aber ſchmähen dürfen wir ihn nicht!“ Er lehnte ſich mit dem Arm an eine Tanne, legte den Kopf auf die Hand und ſah in düſterem Trotz zu Boden. An dem Wogen ſeiner Bruſt merkte man, wie es in ihm ſtürmte. Plötzlich fuhr er auf. In ſeinen Augen funkelte es. „Hätt' ich ihn vor mir— totſchlagen tät' ich ihn! Hätt' ich's nur damals ſchon getan, ſenes erſtemal!“ Seine Worte endigten in erſtickten Zorneslauten. Da hing ſich wieder die Frau an ſeinen drohend erhobenen Arm. „Raini— von wem red'ſt du?— was meinſt du? Mal, ſagſt du, und vorhin: zum zweitenmal— Er ſah ſie finſter an; dann er ihre Handgelenke und preßte ſie hart. „Willſt du's wiſſen? Gut, ſo ſollſt du's erfahren. Und mit ſchrecklicher, eintöniger, dumpfer Stimme begann er:„Als ich ein junger Burſch war, da hatt' ich mich verſprochen mit der Margret Burgner. Da ſtahl mir der Uttdörfer ihre Liebe, vorſätzlich und hinterliſtig; um ſicher zu gehen, daß ich ihrer ſündigen Leiden⸗ ſchaft kein Hindernis in den Weg lege, verführte er mir die Braut in nichtswürdiger Lüſternheit und verdammter Feigheit! Nun— er hatte gut gerechnet; ich ließ ſie ihm; ich hätt' ſie um keinen Preis mehr haben mögen.—Damals war ich ein junger Burſch und hab's verwunden, wennſchon ich gemeint hab', das Herz müßt mir ſpringen vor Zorn und Schmerz. Aber heut— aber jetzt—“ er fand nicht weiter. Sie hörte ihm zu, von Grauen ergriffen. andern ging über ſie hin. 23 „Warum haſt du ihn damals nicht totgeſchlagen!“ ſagte ſie heiſer. „Warum?“ Ex lachte zornig.„Weil ſie mich bat, die arme, verführte Dirn', und weil ich ſie nicht noch elender machen wollt'. Denn, wennſchon ich ſie damals noch liebte— genommen hätt' ich ſie nicht mehr, auch wenn ich's den Uttdörfer mit dem Tode hätte büßen laſſen.“ Langſam ſanken ihre Hände von ihm ab; ſie verfiel in trübes Sinnen. Sein Blick ſtreifte ſie in Unruhe. „Was ſinnſt du?“ fragte er. „Mir iſt,“ erwiderte ſie, ohne aufzuſehen,„als hätt' ichhe⸗ immer gewußt. Als hätt' ich nur darum einen Widerwillen gegen ihn gehabt, ſchon eh' er den Uli nach ſich zog. Und auch gegen die Margret hab' ich immer ein Gefühl gehabt, als ſei was zwiſchen uns, das ſich nicht forttun laſſe. Und nun— nun— ich haſſe ſie!“ ſchrie ſie heraus und ihre Augen hatten einen höſen Blick. Da legte ſich ſeine Hand wieder auf ihre Schulter. „Du ſollſt ſie nicht haſſen. Wenn ſie gefehlt hat, ſo hat ſie geſühnt. Sie war ein ſchwaches Ding und der Teufel hatte leichtes Spiel mit ihr.“ Das war wieder ſeine alte Stimme und ſein wahres Weſen. Sie vergaß alles, außer dem einen, daß dies der Abſchied war. Sie ſank an ſeine Bruſt und weinte wie ein Kind. „Raini, Rain!— daß ich dir das antun muß— ich wollt', du könnt'ſt mich haſſen—“ Er ſtreichelte ihr dunkles Haar. „Laß gut ſein, Bärbeli. Wir müſſen's aushalten. Ich weiß nur noch nicht, wie ich's ertragen werd', ſo in deiner Nähe—“ „Du wirſt doch nicht fortgehen!“ ſchrie ſie auf.„O Raini, Raini, tu mir das nicht an! Ich kann nicht weiter leben, wenn du gehſt: eh' du um meinetwillen heimatlos wirſt, eh' mach' ich mich lieber Das erſte Ein Frieren nach dem Höre mich!“ davon, dahin, wo mich niemand mehr ſucht und findet!“ Ihr zu Liebe, um ſie zu beruhigen, verſprach er, was ihm unmöglich dünkte. „Wir wollen's verſuchen.“ Ihr zu Liebe, dachte er, würde er am Ende das Unmöägliche möglich machen.— 55 richtete ſich auf und trocknete ihre Tränen. „Wir wollen's verſuchen,“ wiederholte ſle.„Wir wollen uns teilen, was uns übrig bleibt, und rein und treu bleiben!“ „Ja, rein und treu!“ In ſtiller Verzweiflung irrte ſein Blick über ſie hin. Da bat ſie ihn ſchüchtern: „Raini, magſt dich noch ein wenig zu mir ſetzen, hier auf die Steine— du haſt mir geſagt, klar ſollt' es ſein zwiſchen uns— aber ich hab' dir noch viel zu erzählen, warum ich ſo veränderlich gegen dich war, damit ich Ruh' bekomm' Sie ſetzten ſich eng aneinander und ſie ſagte ihm alles, was ſie auf dem Herzen hatte, vom Winter her. Ihr war es eine Wohltat. Ihm bedeutete es Qual; denn alles, was ſie ſagte, verriet ihm ihre große, traurige Liebe zu ihm. Er erwiderte nicht viel. Die Sonne ging hinter die Berge; aus dem Tal ſtieg weißer Dampf, ein kühles Rauſchen ging durch den dämmernden Wald. „Wir müſſen ein Ende machen,“ ſagte Rainer Amberger. Sie kauerte neben ihm und rührte ſich nicht. „Ich kann nicht,“ ſagte ſie trotzig und verzweifelt. Da ſtand er auf und zog ſie von dem ſteinigen Sitz empor. „Sei geſcheit, Bärbeli. Einmal muß es ja ſein. Geh' heim zur Mutter!“ Das Herz tat ihr ſo weh— ſie hätte ſchreien mögen. „Und du?“ fragte ſie ſcheu. „Ich— ja, ich hab' nun niemand mehr.“ „Raini— komm mit— ich kann dich hier nicht verlaſſen!“ „Es wird überall das Gleiche ſein. Geh' nur.“ „Raini—“ ihre Augen klammerten ſich verzweiflungsvoll an ihn. „Kommſt du morgen einmal heran? Es iſt nur, weil ich— „Ja, ja,“ beruhigte er.„Ich werd' nach dir ſehen kommen. Aber nun geh'. Es möcht uns am End' wieder einer belauſchen!“ ſchloß er bitter. Da wandte ſie ſich um und ging; gebeugten Hauptes, müden Schrittes; er hörte ſie weinen und ſah, wie ſie immer wieder die Augen wiſchte. Aber ſie ging und ſah ſich nicht mehr um. Auf dem Ambergerhof in der Stube hatte Mutter Marthe ſchon Licht gemacht. Daß die beiden ſolange ausblieben, dünkte ſie ein gutes Zeichen; ſie war voll froher Hoffnung und ſang leiſe vor ſich hin, irgend ein altes Liebeslied, das ſchon längſt nicht mehr über ihre Lippen gekommen war. Da trat Barbara ein, bleich, finſter, mit geröteten Augen und gekniffenem Mund; ein Bild ſtummer Ver⸗ zweiflung. „Jeſus! Was iſt geſchehen?“ rief Mutter Marthe. „Nichts,“ entgegnete Barbara. (Fortſetzung folgt.) Am 29. Oktober ist uns durch einen plötzlichen Tod unser langjähriger Mitarbeiter, Herr 970² Doltfried Rothenberg entrissen worden. Der Verstorbene hat in beinahe 30jähriger Tätigkeit seine Funktion als Werkmeister zu unssrer vollsten Zu- friedenheit ausggübt und wir bedauern seinen Heimgang auf das Tiefste. Wir werden dem Verstotrbenen ein dank- bares Andenken bewahrengg Unionwerke A. G. Maschinenfabriken. 8. Gebrauchte Nenghaacheg (Schlegelform), zu den höchſt. Tagespreiſen kauft »Kellermeiſter Kuhn. N2, 4. 2882 Oscar Liebmann u. Frau Rosy geb. Joseph zeigen dle Geburt ihres Sohnes Heinz an. MANNHEIM(8 2, 10), den 29. Oktober 1922 (Z. Tt. Neues Städt. Krankenhaus). 9698 S397 Wer übernimmt bfektrotechn, Reparaturen im Nebenberuf. Angeb. unt. P. C. 153 a. d. 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