— Donuerstag, 2. November Dezugspreile: In maundeim uns Amgebung monetlich de ins Faus gebracht Nark 300,—. Durch die poſt dezogen diertelh. Mt. 1250.—. Eingeinummer Mk. 10.—. poſtſcheckkontr Ar. 17800 Rarls-uhe In Buden und Ne. 2917 rudtoigs hafen ain Nhein. Fauptgeſchäftantelle E b. 2. Stſchäftes Redenſtelle Aeckarvorſtadt. Walöhofſtraße nummer 6. Fernſprecher nummer 90, 700J. 7062, 763, 754, 7688. Lalegramm⸗ Röreſſe: Seneralanzeiger Manaheim. Erſchelnt wöchentiich zwöiſmal. Abend⸗Ausgabe T Gadische Aeueſte Nachrichken 1922— Vr. 506 Jenornl Anzeiger Anzeigenpreiſe: dei vorauszahlung die kl. Feile Mk. 30. Steilengeſ. u. Fam llen⸗Nnz. 200% nachl. Reklamen mk. 120.— Nnnahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abenddl. nachm⸗ 2/ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Nusgaben w. krine verantwortg.ubern. Höhere OGewalt, Streiks, Oeteieds⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Exſatzanſprüchen f. ausgef. oder deſchränkte Rusgaden oder für verſpötete Rufnahme von Ninzeigen. Nufträge durch Kernſprecher ohne Sewüßhr. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz und Retcht. Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitung und Mannheimer Muſik⸗Seitung. Die Konferenz der Finanzfachleute (Von unſerm Verliner Büro) J Berlin, 2. November. Die auswärtigen Sachperſtändigen waren geſtern die Gäſte eines ſeeeligen Abends beim früheren Schatzminiſter p. Raumer, wo e mit deutſchen Finanz⸗ und Induftriegrößen zuſammenkamen. Heute vormittag 10 Uhr wurde in der Reichskanzlei die Konferenz er ausländiſchen Finanzſachverſtändigen eröffnet. Die Eröffnungsanſprache des Reichskanzlers hatte folgenden Wortlaut: „Die Tatſache, daß alle Herren, an die wir die Einladung gerichtet haben, zugeſagt und bereitwillig ihre Dienſte zur Ver⸗ fügung geſtellt haben, beſtätigt uns, daß der Entſchluß der Reichs⸗ regierung, die Frage der Markſtabiliſierung den Gutachten aus⸗ ländiſcher Sachverſtändigen zu unterbreiten, richtig war. Wir ſehen darin zugleich einen Beweis dafür, wie groß das Intereſſe an dieſer Frage auch im Ausland iſt, und daß die Frage der Sta⸗ biliſterung der Währung nicht nur eine ſpezifiſche Angelegenheit er von dem Währungszerfall betroffenen Länder, ſondern eine europäiſche Angelegenheit, ja ſogar eine Angelegenheit der gauzen Weltwirtſchaft iſt. Die Möglichkeit, die Mark zu ſtabiliſieren, iſt natürlich auch bei uns ſeit langem auf dus eingehendſte geprüft und verfolgt wor⸗ en und umſo intenſiver, je mehr die Entwertung der Mark fort⸗ geſchritten iſt. Die eine Meinung über dieſes Problem iſt die, daß der Verſuch einer Stabiliſierung der Mark verfrüht iſt und keinen dauernden Erfolg gewährleiſtet, ſolange nicht zwei Voraus⸗ etzungen erfüllt ſind, oder ihre Erfüllung wenigſtens in nahe Ausſicht gerückt iſt, nämlich die Balanzierung des udgets und die Balanzierung der Zahlungs⸗ bilanz, ſolange die Wareneinfuhr die Warenausfuhr ſo ſtark üderſteigt, wie in der letzten Zeit, ſolange zu dieſer Paſſivität der andelsbilanz aus verſchiedenen Gründen noch weitere paſſive Jaktoren dazu kommen, die das Defizit in unſerer Zahlungsbilanz noch vergrößern. Unglücklicherweiſe hängt aber die Erfüllung die⸗ er beiden Vorausſetzungen zu einem großen Teil von der Stabi⸗ liſſerung der Mark ſelbſt ab. So gehen Urſache und Folgeerſchei⸗ Aung ineinander über. Länger kann bei dem jetzigen Rückgang der Mark nicht mehr gewartet werden, wenn die deutſche Wirtſchaft Richt völlig zuſammenbrechen ſoll. 1 Die Konferenz von Genug und insbeſondere das Sachverſtän⸗ digenkomitee hat ſich mit dieſet Frage ja ſchon eingehend beſchäf⸗ igt und ein bedeutſames Gutachten darüber erſtattet, aus dem nur ein Sat in die Erinnerung zurückgerufen werden ſoll. Das Sach⸗ derſtändigenkomitee hat damals geſagt: Wenn die äußere chuldenlaſt eines Landes ſeine Zahlungsfähigkeit überſteigt und wenn dieſes Land nicht durch äußere Anleihen Hilfe erhalten kann, ſo können die Anſtrengungen, dieſe Verpflichtungen zu erfül⸗ en, notwendig zur Folge haben, daß eine fortgeſetzte Entwertung er Währung des Schuldnerlandes eintritt, die das Schuldnerland döllig hindert, irgend einen Anlauf in der Richtung der Stabiliſterung der Währung zu nehmen. Dieſes Gutachten iſt da⸗ dals allgemein und ohne Beziehung auf ein beſtimmte⸗ Land abgegeben worden. Jetzt handelt es ſich darum, und das iſt die Bitte, die an die Sachverſtändigen gerichtet wird, dieſe Frage beſonders im Hinblick auf die deutſche Währung zu prüfen und Uns ein Gutachten über folgende Fragen abzugeben: 1. Iſt unter den gegenwärligen Amſtänden eine Skahiliſterun der Mark möglich? 2. Wenn nein, weiche Vorausſetzungen können geſchaffen wer ⸗ den, um eine Stabiliſierung zu ermöglichenn?“?e? 3. Welche Maßnahmen müſſen getroffen werden, ſoweit die Vorausſetzungen vorliegen? Das ſind die Fragen, die die Reichsregierung beantwortet buben möchte. Die Sachverſtändigen haben völlige Frei⸗ heit, ihre Arbeiten ganz nach eigenem Ermeſſen einzurichten und urchzuführen. Sie können ganz unter ſich bleiben, ſie können aber 1. wenn ſie über eine Reihe von Gegenſtänden, z. B. über das eutſche Budget, über die deutſche Handels⸗ und Zahlungsbilanz anderes beſonders unterrichtet werden wollen, um eine ſichere zaſis für ihre Arbeiten zu gewinnen, Fragen an die deutſchen Mi⸗ niſterien oder an deutſche Sachverſtändige der Wiſſenſchaft und raxis richten. Die Antwort der Sachverſtändigen auf dieſe Fra⸗ — wird ſicher im Inland und Ausland mit Spannung erwartet nd tiefe Beachtung finden.“ Auf der heute eröffneten Währungskonferenz werden zunächſt im weſentlichen drei Plãne 855 berörterung ſtehen: Der Sanjetungsplan Viſſerings, r Sr bolländiſche Dantleiter für 1920 in Brüſſel vorgegragen har, Guta anierungsplan Caſſels gleichfalls für 1920 in Brüſſel als kachter der engliſchen Regierung entwickelt, dann ein neuer Plan der denerikaniſchen Profeſſors Jenke. Dieſer ſſeht eine Stärkung dußere en Währung durch einen Goldfonds vor, der durch eine ere Anleihe gedeckt werden ſoll. 7 Die internationale Anleihe aus Parperlin. 2. Rov.(Bon unſ. Berl Büro) Der B. 3. wurd bericht ris gemeldet, der Berliner Korreſpondent des Echo de Paris ſoternat daß man innerhalb der Reparationskommiſſion an eine Stabiitionale Anleihe denkt, deren Hauptzweck ſein ſoll, die werde ſierung der Mark utee ene Wenn dies erreicht ſei, an ei man ein geſundes deutſches Budget aufſtellen und erſt dann 1 nge eparationsanleihe herangehen. Dieſe Mittei⸗ ſtgende gehen auf Informationen zurück, die der ſranzöſiſche Vor⸗ Schluß— Reparationskommiſſion, Barthou, geſtern abend nach Preſſeberer Beratungen im Reichsfinanzminiſteriuun den franzöſiſchen ber cetern gegeben hat. habe n Berliner Vertreter der Chicago Tribune meldet, Barthou des Ru emer Befragung erklärt, die Kohlenfrage, die Fragze Buſbegebretes und die NMoratoriumsfrage werden tonstom ſeler Konferenz vorbehalten bleiben. Die Repara⸗ ae zu miſſton ſei nach Berlin gekommen, um den deutſchen Haus⸗ chiagen uberprüfen, Maßnahmen zur Stützung der Mark dorzu⸗ Ben und ſeweit möglich, eine Sinangüberwachung einzurichten. Der Beleidigungsprozeß hermes Die Reparationskommiſſion weilt in Berlin. Von den mit ihr ſtattfindenden Verhandlungen hängt unendlich viel für Deutſchland ab. Es muß ſich jetzt entſcheiden, ob wirtſchaftliche Erwägungen oder blindwütiger Haß bei der endgültigen Regelung der Repara⸗ tionsfrage die ausſchlaggebende Rolle ſpielen ſollen. Mehr denn je tut daher Einigkelt im Innern not. Gerade deshalb aber muß man ſich doch über die Ungeſchicklichkeit des Reichs⸗ finanzminiſters Dr. Hermes wundern, der die Angelegenheit ſeiner billigen Weine ausgerechnet jetzt vor Gericht verhandeln läßt. Die fremden Delegierten werden hierdurch einen wenig vorteil⸗ haften Einruck von dem Anſehen einer Regierung erhalten, von der ein hervorragendes Mitglied ſich langatmig über ſeine Weinbezugs⸗ quellen in der Oeffentlichkeit auslaſſen muß. Wir können aber auch nicht glauben, däß es der Bedeutung der Reparationsverhandlungen entſpricht, wenn der Reichsfinanzminiſter direkt aus dem Gerichts⸗ ſaal in das Beratungszimmer tritt, in dem ſich das Geſchick Deutſch⸗ lands entſcheiden kann. Der Blinddarm, der Herrn Hermes während der inneren Kriſen in Kiſſingen feſthielt, ſcheint nur innerpolitiſch orientiert zu ſein, für außenpolitiſche Imponderabilien aber kein Verſtändnis zu haben, ſonſt hätte er noch weitere Schonung ver⸗ langt und eine Vertagung des Weinprozeſſes erzwungen. Wenn Dr. Hermes durch den Wunſch nach Rehabilitierung ſeiner bürger⸗ lichen Ehre die außenpolitiſche Schädigung nicht ſah, die ſein Be⸗ leidigungsprozeß im gegenwärtigen Augenblick hervorrufen muß, ſo hätte ihn der Reichskanzler darauf aufmerkſam machen ſollen. Das gleichzeitige Stattfinden beider ſo weſensungleichen Verhand⸗ lungen bedeutet einen ſchweren Regiefehler, der hätte vermieden werden können. Die Beweisaufnahme zugunſten des Dr. hermes 58 ausgefallen Berlin, 2. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Beleidigungs⸗ prozeß Hermes, wurde heute der Generalſekretär des Winzerver⸗ handes Fauſt noch einmal vernommen. Auf die Frage des Vor⸗ ſitzenden, ob es auch unter dem alten Regime vorgekommen ſei, daß beſtimmte Perſönlichkeiten Weinſendungen erhalten hätten, antwor⸗ tete der Zeuge, daß Fürſt Bismarck ſ. Zt. eine Weinſendung bekommen abe. Rechtsanwalt Dr. Alsberg erwähnt zu dieſem Punkt ein Dank⸗ chreiben des Fürſten Bismarck, in dem es ſich auch um den Bezug von Wein handelt. Hierauf gabs der Angeklagte die Erklärung ab, daß er nicht behaupten wollte, daß Miniſter Hermes habe den Wein als Gegenleiſtung für irgend eine Arbeit angenommen. Die Angriffe der Artikel gegen die Beamten. des Miniſteriums nahm der Angeklagte mit dem Ausdruck des Bedauerns zuürück. Dann ergriff der Generalſtgatsanwalt das Wort zur Begrün⸗ dung der Anklage. Er erklücte, die Angriffe gegen den Miniſter hätten anſangs in der Oeffentlichkeit das Gefühl der Beklemmung ausgelöſt. Die Beweisaufnahme ſei aber durchaus zugun⸗ ſten des Dr. Hermes ausgefallen. Das Schickſal des Memellandes wird demnächſt durch die Botſchafterkonferenz entſchieden. Auffal⸗ lend iſt dazu ein Artikel der„Europa Nouvelle“. Der ungenannte Perfaſſer ſagt ſeinen Landsleuten zunächſt, daß ſie ſich täuſchen, wenn ſie Memel keine deutſche, ſondern eine litauiſche Stadt nennen. Die Bewohner Memels ſeien deutſch und lutheriſch. Sieben Jahrhunderte deutſcher Kultur hätten ihren Geiſt gebildet. Die Litauer von Kowno ſeien katholiſch und ihre Entwicklung ſei unter der ruſſiſchen Herrſchaft zurückgeblieben. Die intelligente gewerbe⸗ treibende Bevölkerung der Stadt ſei deutſcher Abſtammung. Der Verfaſſer ſpricht gcgen eine Annexion durch Litauen, glaubt aber, daß bei den neuen Staaten den litauiſchen Anſprüchen Rech⸗ nung getragen werden müſſe und daß auch die polniſchen Wirt⸗ ſchaftsintereſſen zu berückſichtigen ſeien. Die Aufgabe, der Bot⸗ ſchafterkonferenz werde dadurch erſchwert, daß! ſich die politiſchen und wirtſchaftlichen Intereſſen nicht mehr decken.— Wie aus Me⸗ mel gedrähtet wird, iſt die memelländiſche Abordnung abgereiſt. In Tilſit begaben ſich viele Memelländer zum Bahnhof, um der memelländiſchen Delegation kund zu geben, ſie habe in Paris den klaren Willen der Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen, daß das Memelland auf der Rückgabe an Deutſchland beſteht. Auch in Inſterburg hatte ſich eine große memelländiſche Ab⸗ ordnung auf dem Bahnhof eingefunden. Vom deutſch⸗litauiſchen Memellandbund in Königsberg wurde eine Entſchließung gefaßt, nach der für das Memelland Volksabſtimmung ggefordert wird. Abſetzung des Sultans (EJ Berlin, 2. Nov.(Von unf. Berl. Büro.)„Chicago Tribune“ meldet aus Konſtantinopel: Die Nationalverſammlung in Angora hat am Samstag die Abſetzung des Sultans nach einer Debatte, die bis nach Mitternacht dauerte, proklamiert. Sie hat noch keinen Nachfolger für den Sultan ernannt, aber ſich das Recht vorbehalten, einen Staatschef ohne dynaſtiſche Rechte zu wählen. Kiaſim Korabekir Paſcha ſei zum Generalgouver⸗ neur von Konſtantinopel ernannt und aufgefordert worden, ſich ſofort dorthin zu begeben, um ſein Amt zu übernehmen. Die Na⸗ tionalverſammlung habe das Volk für ſouverän erklärt und be⸗ ſchloſſen, die Bezeichnung„Ottomaniſches Reich“ durch„Türkiſcher Staat“ zu erſetzen, was der Verkündung einer Republik gleichkäme. Wie aus London gemelde: wird, beſchäftigen ſich die alliierten Regierungen gegenwärtig mit der Lage im Orient und beſonders mit der heimlichen Rekrutierung türkiſcher Diviſionen in Konſtantinopel und Thrazien Geſtern begab ſich der franzöſiſche Botlſchafter in London in das Foreign Office, um dort dieſe Frage zu beſprechen. Die alliierten Regierungen ſtützen ihre Vorſtellungen auf die Tatſache, daß offizielle Dokumente in ihren Beſitz gelangt ſeien, aus denen hervorgehe, daß die Kemaliſten in Konſtantinopel und Thrazien 30 000 Mann zu rekrutieren ſuchen. Nach einer Havasmeldung haben ſich die verbündeten Regie⸗ rungen darüber verſtändigt, daß die Beſtimmungen des Abkommens von Mudauia beachtet werden müſſen. Sie haben aufgrund von Nachrichten, die ihnen aus Konſtantinopel zugegangen ſind, de⸗ 1 bei der Regierung von Angora dieſerhalb Vorſtellungen zu erheben. 3 Aetzte Meldungen Condon, 2. Nov. In Dublin iſt heute verſucht worden, die Einkommenſteuerämter der berſchiedenen Stadtteile in Brand u ſtecken. Die Gebäude blieben unbeſchädigt, aber wertvolle piere wurden vernichtet. Die neue italieniſche Kegierung Von unſerm außenpolitiſchen Mitarbeiter. Aus dem gefährlichen Experiment, das die italieniſchen Faſziſten durch ihren Marſch auf Rom gewagt haben, iſt eine neue italieniſche Regierung hervorgegangen, die ſo gut wie ganz aus Faſziſten und radikalen Nationaliſten beſteht. Der Bildung der Regierung ſoll in Kürze die Vorſtellung des neuen Kabinetts vor dem Parlamente folgen und damit wird Muſſotini, der neue Miniſterpräſidem und Führer der Faſziſten, ſeinen erſten Schritt in das bewegte politiſche Leben tun. Die Uebergangsprobe ſcheinen die Faſziſten gaut beſtanden zu haben. Ihre Rückkehr zu dem bürgerlichen Veruf iſt, wie es ſcheint, ebenfo-glatt vor ſich gegangen wie die Mobilmachung. Muſſo⸗ lini hat dadurch die Möglichkeit gewonnen, die Regierung in den gewohnten parlamentariſchen Formen anzutreten und ſich als den Retter des Vaterlandes der italieniſchen Kammer vorzuſtellen. Wenn die italieniſche Kammer es wagt, ihre wahren Gefühle zum Ausdruck zu bringen, ſo wird der Empfang ſicher nicht ſo be⸗ geiſtert ſein wie der, den die Faſziſten und ihr Führer in Rom und vielen anderen Städten gefunden haben. In der italieniſchen Kam⸗ mer ſitzen nur 30 f. ſziſtiſche Abgeordnete, die allein als unmittelbare Gefolgſchaft der neuen Regierung zu gelten haben. Und es iſt kaum anzunehmen daß die Demokraten und die Chriſtliche Volkspartei den Strohmännern zu Gefallen ſein werden, die Muſſolini aus dieſen Parteien in ſein Kabinett berufen hat. Es galt vor dem Staats⸗ ſtreich der Faſziſten ſtets als ſelbſtverſtändlich, daß Muſſolim Neu⸗ wahlen ausſchreiben werde, ſobald es ihm gelungen ſei, die Regie⸗ rung in ſeine Gewalt zu bekommen. Es iſt ſehr leicht möglich, daß unter dem Eindruck des unbe⸗ ſtreitbaren faſziſtiſchen Erfolges das Ergebnis der Neuwahlen an⸗ ders ausfallen würde, ſelbſt wenn man' dem Terror, unter dem dieſe Wahlen ſtehen würden, einen ſehr großen Einfluß auf das Ergebnis einräumt. Unter dieſen Umſtänden iſt die parlamen⸗ tariſche Lage in Italien außerordentlich kritiſch und es wird heute noch niemand mit Beſtimmtheit ſagen können, wie Muſſolini ſich mit der Kammer auseinanderſetzen wird. Die weitere pärlamentariſche Entwickelung wird natürlich auch ſehr viel von den politiſchen Bahnen abhängen, in denen ſich Muſſo⸗ linis Regierung bewegt. Im Innern ſcheint das Ziel der Faſziſten zu ſein, mit dem Schlendrian und mit der Verſchwendung gründlich aufzuräumen. Damit würden ſie ſich zweifellos in Italien einen hohen Grad von Popularität erwerben. Aber der Schwerpunkt ihrer Politik ruht in der Führung der auswärtigen Geſchäfte. Ein ſicht⸗ barer Rückſchlag des Staatsſtreiches iſt bereits eingetreten. Graf Sforza, der italieniſche Außenminiſter, iſt von ſeinem Poſten als italieniſcher Botſchafter in Paris zurückgetreten. Das läßt mit Sicherheit darauf ſchließen, daß das Kabinett Muſſolini Frank⸗ reich gegenüber einen anderen Ton anſchlagen wird. Die Organe der Faſziſten haben ja auch ſchon angekündigt, daß Italien jetzt einen größeren Anteil an der Siegesbeute wünſcht, wie denn auch die Un⸗ zufriedenheit des italieniſchen Volkes mit dem Kriegsausgang den günſtigſten Wind in die Segel der Faſziſten geblaſen hat. Aus die⸗ ſem neuen Kurs können Händel zwiſchen Italien und Frankreich enſtehen. Dabei aber hätten wir in Deutſchland ganz gewiß nichts zu gewinnen. Es wäre überhaupt töricht, auf eine Wendung der italieniſchen Politik zugunſten Deutſchlands zu ſchließen. Es iſt ein warnendes und nicht mißzuverſtehendes Kenn⸗ zeichen, der Lage, daß die Faſziſten das Organ des früheren italie⸗ niſchen Miniſterpräſidenten Nitti, die Zeitung„Paeſe“(Friede) ſo⸗ fort unterdrückt haben. Nicht zu beſtreiken iſt, baß die Faſziſten es für ihre erſte Aufgabe haben, die Ricktung Nitti zum Schweigen zu bringen. enn man weiß, daß Nitti einer der furcht⸗ loſeſten und offenſten Vorkämpfer gegen den Verſaillor Friedensver⸗ trag iſt, ſo kann man keinen Augenblick darüber zweifelhaft ſein, was die Aktion der Faſziſten gegen Nitti zu bedeuten hat. Nicht nur wir werden das merken, ſondern auch die Deutſchen in Sũ d⸗ tirol, die ja ſchon vor einigen Wochen einen Vorgeſchmack des afziſtiſchen Terrocs erhalten haben. Es iſt garnicht ausgeſchloſſen, ß der Sieg der Faſziſten hier noch zu ſehr ernſten Verwickelungen führt. Deutſchland hat deshalb nicht den geringſten Grund, das neue italieniſche Kabinett irgendwie willkommen zu heißen, umſo weniger, als dieſes Kabinett eine Parole bedeutet, die dem ruhe⸗ und friede⸗ bedürftigen Europa neue Erſchütterungen prophezeit. Allmählich kehrt der ruhige normale Zuſtand in Italien wieder, wozu die Anordnungen der neuen Regierung weſentlich beitragen. Die geſpannt erwarteten erſten Kundgebungen der Regierung zeich⸗ nen ſich durch energiſchen Ton aus. Die geplante Huldigung der römiſchen Offiziere lehnte Muſſolini mit der Begründung ab, das Heer habe nicht zu applaudieren oder zu mißbilligen, ſondern zu gehorchen. An die italieniſchen auswärtigen Vertreter telegraphierte Muſſolini, er erwarte von ihnen eine neue und erweiterte Auffaſſung ihrer vaterländiſchen Pflichten. Laut„Epocca“ wird Baron Avez⸗ zano als vorausſichtlicher Botſchafter in Berlin genannt. Er gilt als ausgezeichneter Diplomat, und hat Proben ſeines Geſchicks als Botſchafter in Waſhington abgelegt. Auch als Generalſekretär der Genueſer Konferenz, deren ganze Organiſation ihm übertragen war, hat er ſich ſehr bewährt. Eine Meldung des„Petit Pariſien“ erklärt, Muſſolini werde die Angelegenheit des Grafen Sforza vor den Botſchafterrat bringen und wie man glaubt, die Abſetzung des italieniſchen Botſchafters verlangen, weil er die Depeſche, durch die er um ſeine Entlaſſung erſucht hatte und die ſtreng privat und chiffriert geweſen ſei, den italieniſchen Zeitungen mitgeteilt habe. Ein itakieniſcher Abgeord⸗ neter habe darüber bereits eine Interpellation in der Kammer ein⸗ ebracht.. — einer Meldung der„Chicago Tribune“ aus Waſhington hat auch der italieniſche Botſchafter in den Vereinigten Staaten um ſeine Entlaſſung eingegeben, um Muſſolini die Mög⸗ lichkeit zu geben, den Poſten mit einem Manne ſeines perſönlichen Vertrauens zu beſetzen. die politit des Fortwurſtelns J Berlin, 2. Nov.(Von unſerem Berliner Büro) leber dle geſtrigen Verhandlungen im Unterausſchuß veröffentlicht, trotz dem gerade von der Sozialdemokratie geforderten Stillſchweigens, eine ihr naheſtehende Korreſpondenz allerlei Mitteilungen, die nach unſrer Kenntnis nicht zutreffen. Soviel wir wiſſen, hat man ſich geſtern hauptſächlich über Etatsfragen und Möglichkeiten der Erſparniſſe im Haushalt unterhalten. Richtig iſt, daß die Sozialdemokraten erneut erklärt haben, daß ſie auf dem Schmidt⸗ Hilferdingſchen Aktionsprogramm beſtehen bleiben. Wenn das das letzte Wort wäre, müßten die Beratungen ergebnislos aus⸗ gehen, da die Arbeitsgemeinſchaft der Mitte nicht geneigt iſt, von ihren unfaſſenden Plänen zur Sanierung der deutſchen Wirtſchaft abzugehen. Peſſimiſten haben aus den gleichen Beratungen die Empfindung mit weggenommen. daß die Erörterungen verſumpfen könnten. Dies wäre aber doch nur möglich, wenn die Arbeits⸗ gemeinſchaft ſich ſchließlich in das Fortwurſteln ſchicken würde. „ winkteh und Hräfin Suſfanne maunheimer General- Anzeiger(Abend⸗Ausgabe)ꝰ Donnerstag, den 2. November 1922 Staädtiſche Nachrichten Anzuläſſige Erſparniſſe von poſtgebühren Mit der Erböhung der Poſtgebühren haben die Verſuche, zur Erſparnis von Porto die poſtgeſetzlichen Beſtimmungen zu unigehen, einen ſehr großen Umfang angenommen. Die Poſtverwaltung kündet an, daß ſie derartigen Verſuchen künftig noch ſchärfer als bisher entgegentreten wird; ſie wird ihre Aufmerkſamkeit beſonders auf die folgenden hauptſächlich vorkommenden Verſtöße richten: 1. Wenn Angeſtellte ſchäfts- oder Dienſtbriefe, die nach den Wohnorten der Angeſtellten gerichtet ſind, auf Anordnung des Ar⸗ beitgebers mitnehmen und nach den billigeren Sätzen des Orts⸗ verkehrs freigemacht durch die Briefkäſten auflieſern; 2. wenn Ab⸗ ſender ihre für Empfänger in anderen Poſtorten beſtimmten Mit⸗ teilungen in. Sammelſendungen an dort wohnende Angeſtellte, Ge⸗ ſchäftsfreunde uſw. verſenden und nach den Gebührenſätzen des Ortsverkehrs freigemacht aufliefern laſſen; 3. auf die Einrichtung ſogenannter Briefaustauſchſtellen, bei denen verſchloſſene Ortsbriefe, der an dem Verfahren teilnehmenden Perſonen von einem Ange⸗ ſtellten entgegengenommen und den Boten der Empfänger aus⸗ gehändigt werden; 4. wenn mehrere Firmen dazu übergehen, ihre früher einzeln verſchickten Druckſachen zuſammenzupacken und in einer Druckſache abzuſenden oder wenn die Firmen zum Zweck der Portoerſparnis den Text der Druckſachen zu einer gemeinſchaftlichen Druckſache im Wege des Buchdrucks vereinigen. Allgemeines über die Ausſichten gebildeter Frauen im Nusland Von dem Verband berufstätiger Frauen, D 5, 1 wird uns ge⸗ ſchrieben: In unſerer Auswanderungsfürſorge für Frauen und Mädchen mehren ſich die Anfragen aus Kreiſen des Mittelſtandes, der ſeine Töchter auch an den alutagewinnen tellnehmen laſſen mäöchte, die ſeit längerer Zeit den deutſchen Dienſtmädchen 8. B. zufließen. In Anbetracht oftmals wirklich verzweifelter Fälle haben wir an vielen Orten den Verſuch gemacht, uns über die Aus⸗ ſichten gebildeter Frauen im Ausland zu vergewiſſern. Doch leider muß geſagt werden, daß dieſe Ausſichten für gebildete Mädchen, die eine außerhäusliche Stelle ſuchen, gering, ja ſchlecht ſind. Die ſteigende Arbeitsloſigkeit in den Halutaſtarken Ländern macht ſich auch hier in ihrer Wirkung bemerkbar. Wenn auch Amerika vielleicht deutſche Dienſtmädchen gerne und willig auf⸗ nimmt— ohne jedoch die Ueberfahrt jemals zu bezahlen— ſo können Lehrerinnen oder Krankenpflegerinnen ſo gut wie gar keine Stellung finden. iſt vor Argentinien zu warnen. Nach allen Berichten iſt das Land überſättigt. Die Auswanderung deutſcher Mädchen nach Holland ſcheint ihren Höhepunkt überſchritten zu haben. Mehr und mehr hört man von Stellenloſigkeit deutſcher Mädchen in Holland, mehr und mehr dringt der Warnruf der holländiſchen Mädchenſchutzvereine uns entgegen: ſchickt keine deutſchen Mäbdchen mehr, denn bei Zeiten der Arbeitsloſigkeit ſind die holländiſchen Gulden ſchnell aufgebraucht, und der ganze Zweck des Auswanderns iſt illuſoriſch geworden. Auch in anderen Ländern, wie z. B. in Rumönien ſind die Stellen mit größter Vorſicht anzunehmen. Troß dieſer Warnungen gehen aber katſächlich, veranlaßt durch ihre Freundinnen, viele Hausmädchen und Köchinnen nach Holland. Keine aber ſollte eine Stelle an⸗ nehmen, ohne ſich über die Verhältniſſe ihres Ziellandes, über die Art der Stelle und die, Qualität des Arbeitgebers erkundigt zu haben. Die Fürſorgeeinrichtüngen ſind ja dafür da. Wenn gebildete Mädchen ins Ausland wollen, ſo müſſen ſie als häusliche Hilfe gehen. Wie glücklich wäre die deutſche Hausfrau, wenn ſie mit ebenſo großen, lockenden Summen ſich eine Hilfe im Haushalt ſichern önnte. Wie die Verhältniſſe heute liegen, gehört ein Stück Dealismus dazu, die Sorgen und Mühen, die der deutſche Haushalt in allen Schichten mit ſich bringt, auf ſich zu nehmen. Ohne dieſen Idealtsmus wird Deutſchland nicht hoch kommen. Oie Germania · Marken ungültig. Seit dem geſtrigen 1. Novbr. dürfen die mit dem Bruſtbild der Germania verſehenen Brief⸗ marken nicht mehr zum Freimachen der Poſtſendungen ver⸗ mendet werden. Bei Benutzung dieſer Marken wird Strafporto erhoben. Das hieſige Hauptpoſtamt hat bereits am vergangenen Monat dieſe Germaniabriefmarken nicht mehr abgegeben und größere Vorräte den Firmen umgetauſcht. Ob die Umtauſchfriſt Lerlängert wird, iſt ſehr fraglich. Biaher iſt nichts darüber bekannt Seit wann gibt es Briefkäſten? Die Deutſche Reichspoſt macht Fuee Verſuche mit einem neuen Briefkaſten, der nach einem nſtleriſchen Entwurf von Prof. Dr. Behrends hergeſtellt iſt und im enſatz zu dem üblichen blauen Briefkaſten einen poſtgelben An⸗ ſtrich erhalten hat, den der Briefkaſten im Straßenzuge der Großſtadt für das Auge auffälliger und damit leichter auffindbar machen ſoll. Der neue gelbe Briefkaſten iſt bedeutend größer als der alte blaue und bietet damit zur Anbringung von Reklametafeln zugleich größe⸗ ren Flächenraum, iſt alſo nicht nur hübſch, ſondern auch wirtſchaft⸗ Iſcher als der bisherige Briefkaſten. Der Briefkaſten tauchte zum erſtenmal vor etwa 300 Jahren in Paris auf Daß um dieſelbe Zeit auch ſchon vereinzelt in Deutſchland der Briefkaſten auftauchte, iſt verſchiedenen zeitgenöſſiſchen Quellen zu entnehmen, ſo einem im Jahre 1698 in Regensburg erſchienenen Buche von Chriſtian Voigt d ee, über die„Stände und Berufsarten“, das die Abbildung eines damals gebräuchlichen Briefkaſtens enthält⸗ Ebenſo trägt eine im Jahre 1699 in Würzburg erſchienene Ausgabe der Werke Abraham Sankta Cla⸗ ras auf dem Titelblatt die Darſtellung eines Briefkaſtens. In Ber⸗ lin zog der Briefkaſten un Jahre 1765 ein, in Warſchau 1807, in Leipzig und Dresden 1824, während eine Großſtadt wie Hannover noch im Jahre 1840 ohne Briefkaſten war. Uebrigens hat es auch nicht an Morgliſten gefehlt, die den Briefkaſten heftig befehdeten, da er zur Aufnahme anonymer Schmäh⸗ und heimlicher Liebesbriefe diente und zur Sittenverderbnis der Zeit beitrage. )( Einſchränkung der Herſtellung von Vollbier. Nach einer Ver⸗ ordnung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft darf Vollbier mit einem höheren Stammwürzgehalt als 10 Prozent in der Zeit vom 1. November 1922 bis zum 31. März 1925 von den Brauereien nur bis zur Höchſtmenge von 8 Prozent des Braurecht⸗ fußes hergeſtellt werden. 5 Pb. Räuberiſcher Ueberfall. Am 31. Oktober, abends 99 Uhr, wurde auf den Inhaber des Zigarrenladens O 3, 12 dahier ein Ralubüberfall verübt, indem ihm mit einem harten Gegen⸗ ſtand mehrmals auf den Kopf geſchlagen wurde, ſo daß er erhebliche Verletzungen davongetragen hat. Die Täter ſind entkommen. Pb. Juſammenſtoß. Am 31. Oktober abends ſtießen auf der Kunſtſtraße bei N 5 auf 6 und O 5 auf 6 infolge übermäßig ſchnellen Fahrens und verſäumter rochtzeitiger Abgabe von Warnungseſignalen die beiden Autotaxameter IV B 7331 und IV B 4090 auf⸗ einander, ſodaß beide Kraftwagen ganz erheblich beſchädigt wurden. Verletzt wurde niemand. Pb. Unfall. Am 31. Oktober nachmittags ſtürzte ein in der Waldſtraße 40 wohnender 23 Jahre alter lediger Schreiner vom Dachgebälk des Hauſes Gerwigſtraße Nr. 1 aus einer Höhe von 6½ Metern herab und zog ſich einen Schädelbruch und ſchwere innere Verletzungen zu. Er fand Aufnahme im Krankenhaus. Pb. Körperverletzungen und Berhafkungen. Fünf Körperver⸗ letzungen, verübt in verſchiedenen Stadtteilen, gelangten zur Anzeige. Verhaftet wurden 33 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Hand⸗ lungen, dgrunter 6 auf Grund vorgenommener Gaſthofkontrollen. * Marktbericht Alle Preiſe für Marktwaren haben heute wieder ſprunghaft angezogen. Richtpreiſe exiſtieren nur noch auf dem Papier. Kein Menſch kümmert ſich mehr darum Nur die Hausfrauen werfen hie und da ſcheue Seitenblicke auf die große ſchwarze Tafel, die vor dem Rathaus ſteht. Die Zufuhr war heute beſſer als ſonſt, auch in Gemüſe. Die Zeiskämmer brachten zwei hochbeladene Fuhren mit Karotten, Gelhen Rüben, Roten Rüben, Zwiebeln, Wirſing und eine kleine Menge Kartoffeln. Leider blieb dieſe Ware aber nicht auf dem Markt. Die Ladenhändler legten ſie faſt alle mit Be⸗ ſchlag. Kartoffeln wurden nur 2 Säcke zu.50—6 M. angeboten. Seit langer Zeit ſah man auch wieder einmal etwas Spinat. Der Wildbret⸗ und Geflügelmarkt war dagegen äußerſt reichlich beſchickt. Zur näheren Orientierung geben wir untenſtehend eine Ueberſicht über ſämtliche heute notierten Marktwaren: Blumenkohl per Stück bis 60., Spinat per Pfund 15—16 Mark, Wirſing per Pfund bis 14 M. Weißkraut per Pfund 10—11 Mark, Weißkraut per Zentner 800—850., Weißkraut geſchnitten 15—16., Sellerie per Stück bis 18., Iwjiebeln per Pfund bis 19., Rote Rüben per Pfund bis 12., Gelbe Rüben per Pfund 10—11., Meerrettich per Stück 40—70., Aepfel per Pfund —18., Birnen—18., Eier per Stück 40—45., Laidbutter per Pfund 720—740., Tafelbutter bis 880., Karpfen per Pfd. 250., Breſem per Pfd. 150—200., Hecht 250., Weißfiſche per Pfund 150—200., Schellfiſche per Pfd. 100—150., Kabeljau per Pfd. 180., Seefiſch⸗Backfiſch 100—120., Haſen per Pfd. 250—280., Reh per Pfd. 250.—300., Hahn jung per Pfd. 250—280., Huhn jung per Pfund 250—280., Ente per Pfd. 280 M. Tauben per Stück 100—150., Gänſe lebend per Stück 2000—2200., desgl. geſchlachtet per Pfund 280—350 M. vereinsnachrichten B. Generalverſammlung des Geſangvereins„Sängerluſt“. Der Geſangverein„Sängerluſt“ hielt leßter Tage im Vereinslokal„Zur Landkutſche“ ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Der 1. Schriftfühver verlas die Protokolle und der Kaſſier erſtattete den Kaſſenbericht. Der Vorſitzende Ammann verbreitete ſich über die im verfloſſenen Jahre ſtattgefundenen Veranſtaltungen, Feſtlichkeiten wie über das lezzte Konzert im Nibelungenſagl und den am 29. September abgehaltenen Feſtball, bei der Gelegenheit die Ehrung zweier Jubilare vorgenommen wurde. Abam Ammann feierte ſein 25jähriges Sängerjubiläum und hatte das ſeltene Glück, gleichzeitig 24 Jahre 1. Vorſitzender der„Sängerluſt“ zu ſein. In Anbetracht ſeiner großen Verdienſte, die er ſich während dieſer Jeit erworben, wurde der Jubilar zum Ehrenmitgliede ernannt und ihm eine unter Glas und Rahmen befindliche Ehrenurkunde und ein wertvolles Geſchent überreicht. Vaſentin Rudi erhielt für 15jährige treue aktive Mitgliedſchaft den goldenen Sängerring. Nach Entlaſtung des Vor⸗ ſtandes wurde die Vorſtandſchaft einſtimmig wiedergewählt. Wegen fortſchreitender Geldentwertung mußten die Mitgliederbeiträge wie die Gage des Dirigenten enorm erhöht werden. Erwühnenswert iſt noch, daß künftighin zur Erwerbung des Sängerringz mindeſtens 75% der Proben beſucht werden müſſen. Die anderen Punkte fan⸗ den raſche und prompte Erledigung. Suſannes Geheimnis Intermegzo in einem Akt von Enrico Goliscani. Ermanno Wolf⸗Ferrari(1910). Dieſe kleine Oper iſt ein rechtes Zwiſchenſpiel nach dem Vor⸗ bilde von Pergoleſis„Zofe als Herrin“(1733). Solche kleine Unterhaltungsſtücke ſchob man in die Mitte einer ernſten Oper ein. Sonderbarer Brauchl!! Wir können uns nicht mehr in den Ge⸗ danken finden, daß man etwa nach dem zweiten Akte des„Trouba⸗ dours“ einen luſtigen Einakter geben und dann die ernſte Oper zu Ende führen kann. Denn wir trennen die Gattungen und geben den Einakter höchſtens als Nachſpelſe; aber in Italſen iſt es lange ſo geweſen, daß man den Ernſt durch ein heiteres Zwiſchen⸗ ſpiel gemildert hat. Dieſe Intermezzi hatten zumeiſt nur zwei Per⸗ ſonen als Sänger und eine ſtumme Rolle. So die„Serva padrona“, genau ſo Wolf⸗Ferraris„Suſanne Graf Git Goſef Burg⸗ (Aenne eier) beſtreiten die ganze Handlung. Beinahe 4. Stunden gehen dahin, ehe wir hinter das„Geheimnis“ kommen. Und iſt doch ſo einfach! Er glaubt ſeine junge und ſchöne Frau auf Abwegen. Sie verbirgt ihm, daß ſie heimlich Zigaretten vaucht. Weiter nichts? Nein, weiter wirklich nichts! Er iſt nämlich Nichtraucher und liebt das Rauchen nicht. Natürlich muß die Muſik uns entſchädigen. Sie iſt deutſch⸗ italieniſcher Abkunft. Der Vater des Tondichters iſt der Maler Auguſt Wolf, geboren 1842 in Weinheim. München iſt ſeine künſtleriſche Heimat geweſen. Dann wandte ſich Auguft Wolf nach Italien, dem Lande unſerer Künſtler⸗Sehnſucht. Er heiratete die Italienerin Emilia Ferrar, in Venedig wurde ihnen am 12. Jan. 1876 ihr Sohn Hermann geboren. Aber Hermann Wolf kungt deutſchen Ohren nicht rund und voll genug. Er manno.̃ olf Ferrari, das klingtl Tatſächlich hat der junge Muſiker in München ſtudiert; bei dem berühmten Theoreten Joſef Rheinberger. Deutſch der Vater, deutſch die Kunſtlehre, an deutſchen Vorbildern der Gang der Entwicklung leicht zu umreißen. In Manuhbeim kennen wir von Wolf⸗fFerrari das Kläpler⸗ Trio in Fis⸗dur, das Chorwert„La vlta nugva“(nach Dante) die Muſik⸗Komödie„Neugierige Frauen“ und„Sufaunes Geheimnis“ Die„Neußzierigen Frauen“ wurden im Hof⸗ und Nakionaltheater genau viermal geſehen und gehört, dann verſchwanden ſſe ſpurlos; „Suſannes Geheimnis“— im Roſengarten ausgeplaudert— hatte in drei Jahren(1910—1913) zwölf Aufführungen, iſt uns alſo bei⸗ nahe fremd geworden. Die allgemeine deutſche Statiſtit iſt freilich etwas günſtiger, denn hier ſteigen dle Aufführungsziffern der„Reugierigen Frauen“(1903—1906) von 11 zu 65 und 114, fallen dann aber(4906—1909) ganz plötzlich von 26 auf 1 und 2 herab Im Grunde dieſelbe Beobachtung: es gibt Werke, die zuhächſt einmal ſehr gefallen, ihren Rundgang mochen und daan Mufik von ein ſtilles Leben führen. Vielleicht war die Zeit des Tieflandes der Leidenſchaften dieſen Werken ſchädlich, vielleicht hören wir Wolf⸗Ferrari heute mit ruhigerem Behagen, mit feineren Sinnen „Suſannes Geheimnis“ wird diesmal ein wahres Intermezzo werden, denn es wird die Mitle eines Tanzabends nehmen. Schumanns Karnevalmuſik und Brahms Walzer für Klavier(Werk 39) ſind die Hauptwerke. Die Orcheſtration und die neuartigen Tanzbilder, von Kreideweiß einſtudlert, dürfen wir mit Spannung und Vorfreude erwarten. Arthur Blaß Theater und Muſik Lilienfein-Araufführung. Heinrich Lilienfeins dreiaktiges griechiſche⸗ Spiel„lympias“, das ſchon 1908 entſtanden iſt und jetzt erſt im Mein kn ger Lanbesthegter ſeine Uraufführung fand, lehnt ſich eng an die Kunſt der Antile. Die Tragödie der Olympias, 1 Mutter Alexanders des Großen, ſpannt der Dichter in drei dramatiſch bewegte Akte. Die Mutter des Helden, die Philipp ſter⸗ ben ſah und den Sohn auf der Höhe ſeines Ruhmes verlor, kann nicht glauben, daß Alexander dahingegangen. Einſt wird er als Halbgott wiederkehren, auf weißem Roſſe, in goldener Rüſtung. In ihrer Liebe und in ihrer Verehrung für den göttlichen Sohn geht ſie ſo weit, daß ſie die Feinde, die ſich ergaben, köpfen läßt. Von der Grauſamen, die nur aus Liebe handelt, wendet ſich das Volk ab und die Feinde ſtürmen ihr Land; ſie ſelbſt fällt von der Hand der Frauen derer, die ſie hatte töten laſſen. In klaſſiſchen Hexametern fließt die Sprachz eindringlich, weihevoll dahin. Jed⸗ wede Betrachtung iſt ausgeſchloſſen; die Geſtaltung iſt alles. Der Hiſtortker hat ſeine Freude an dem klaſſiſchen Stil; das große Publi⸗ kum folgt der griechiſchen Dramatik nur unwillig. Sa war trotz der gehaltpollen, wuchtigen Aufführung unter des Intendanten Ulbrie Leitung der Erfolg nur ein Achtungserfolg. er⸗ „Aſſüs, Fine und Sumurud“ in Weimar.„Aſſüs, Fitne und Sumurud“, Karl Vollmöllers bereits 1904 als Buch erſchienenes Schauſpiel, kam jetzt in Weimar im Deutſchen Nationaltheater zur Uraufführung. Dem ſeltenen Ereignis einer Weimarer Urauffüh⸗ rung blieb der große Erfolg verſagt. Trotz aller unbeſtreitbaren dich⸗ teriſchen Schönheit fehlt dem Trauerſpiel doch das unentbehrliche dramotiſche Temperament. Die Bühnenbilder und die ſchauſpieleriſche Wiedergabe waren mit einigen Ausnahmen wohl gelungen. All die große Mühe, die der Spielleiter Generalintendant Ernſt Hardt und die Darſteller aufgewandt! hatten, konnten den Abend nicht ret⸗ ten. Der am Schluß einſetzende ſchwache Beifall galt wohl in erſter Linie den Hauptdarſtellern. e Olto Klemperer, der muſikaliſche Oberleiter der Kölner Oper, wurde pon der Leitung des Teatro Conſtanzi in Rom eingeladen, von Mitte Dezember an ein ſechswöchiges Dirigentengaſtſpiel zu geben. Er wird die Winterſpielzeit mit eſner Neueinſtudierung von Wagners„Siegfried“ eröffnen.—92 Aus dem Lande (Karlsruhe, I. Nav. Die Mitglieder des Allgemeinen des her Deutſchen Bankangeſtellten und vom Deutſchen Bankbeam verein hielten hier eine Dmon ſtratio nsberſam 4„ ab, die ſich mit dem am 12. Oktober vom Meichsarbetemimſten gefällten Schiedsſpruch befaßte, der bekanntlich eine ablehnende lung der Bankangeſtellten erfahren hat. Auch die Karlsruher angeſtellten würdeh, wenn die Streikparole von Verlin ausgegeb werde, die Arbeit fliederlegen. 5 )6Gernsbach, 1. Nov., Beim Stollenbau des Badenweree Schwarzenbachtal(Schönmünzach) hat ſich ein ſchwerer leich glücksfall dadurch ereignet, daß im Stollen an zwei Stellen Jber⸗ abgeſchoſſen wurde. Hierbei wurden der S ießmeiſter und der 55 hauer durch die losbrechenden Steinmaſſen begraben. Beide den ſchwer verlegzt, der Schießmeiſter faſt nicht mehr erlenn 5 unter den Steintrümmern hervorgezogen. Der Schießmeiſter 8 Häher, iſt auf dem Transport zum Krankenhaus geſtorben, wäh rend der Oberhauer noch in Lebensgefahr ſchwebt. 1 5 R. Triberg, 0 Nov. Der Erzeugerpreis für Milch iſt mit Wir⸗ kung vom 1. November ab weſentlich erhöht und auf Ser Mark feſtgeſetzt worden. Damit wurde eine Erhöhung des fl verkaufspreiſes bei der Abgabe an Verbraucher auf 42 Mark iter vorgenommen. 1 Menzenſcwand b. St. Blaſien, 1. Nov. Am Sonntag brann hier das den Familien Peter Kaiſer und Viktor Fritz gepenn Doppelwohnhaus nieder. Die Brandgeſchädigten befinden ſich ſchlimmer Lage, da ſie nichts als ihr Leben retten konnten. 10 Rielaſingen b. Nadolfzell, 1. Nov. Einem hieſigen ceen Vahnarbeiter wurde in Singen vor einigen Tagen ſeine Lohna 1 zahlung in Franken im Werte von etwa 70000 Mk. aus der No taſche geſtohlen. Nachbargebiete Sechs Perſonen bei einem Brandunglück getötet. dpb. Ludwigshafen, 2. Nob. Bei einem Großfeuer, dem gangene Nacht die Mühle von König u. Herf in Dögerſuche zum Opfer fiel, verſuchten auf Anraten des Obermüllers Warkbü 1 fünf Feuerwehrleute der Ludwigshafener und Oggersheimer Feg wehr die im Keller lagernden großen Mehlvorräte zu retten. 0 folge der ungeheuren Hitze brach d as Kellergewölbe 15 ſammen und die Decke des Gebäudes ſtürzte nach. Der müller und die fünf Feuerwehrleute wurden unter* rümmern begraben und getötet. Außerdem wur bei dem Großfeuer zwei Feuerwehrleute verletzt. Der Schade. wird auf über 25 Millionen Mark geſchätzt, da erſt dieſer—9 große Mengen Getreide vom Kommunalverband eingeliefert wor 1 waren, die zum großen Teil verbrannt ſind. Der Schaden iſt 9 teilweiſe durch Verſicherung gedeckt. Die Entſtehungsurſache 1 Brandes iſt noch nicht völlig gufgeklärt. Es wird Brandſtiftu vermutet. 9 Der Brand, der gegen 1 Uhr nachts ausbrach, wurde zuerſt 4 Oggersheimer Polizeibeamten bemerkt, die ſich auf der Werfune von Dieben befanden, die die Telephonleitungen nach Ludwigshalt, zu durchſchneiden ſuchten. Als die Ludwigshafener Drrufztenen und die Dampfſpritze der Zuckerfabrik Frankenthal am Nree erſchienen, ſtand die Mühle in hellen Flammen, ſodaß an el Rettung nicht mehr zu denken war. Die Feuerwehr mutee ſich auf das Uebergreifen des Fallers 4 die Mälzerei und auf den Silo, auf das Keſſelhaus, das 5 und vier Wirtſchaftsgebäude beſchränken, die nach anſtrengen 5 Tätigkeit gerettet werden konnten. Die bei dem Einſturz des Kell gewölbes getöteten Feuerwehrleute ſind: Feuker ederunſe Feldbauſch, Ludwigshafen, Feuerwehrzugführer Barth, L wigshafen, beide von der Ludwigshafener Wege, ferner die Weng leute der Oggersheimer Feuerwehr Bernhard Ku nz, Reber*„ Hildenbrand wie der Obermüller Wartbücher. VPere wurden Wehrmann Bangert von der Ludwigshafener Wehr, eine Beinverletzung erlitt und Emert von der Frankenthaler Wehe der einen Handbruch erlitt. Der Direktor der Firma König und 5 Blaul in Oggersheim befindet ſich z. Zt. geſchäftlich in München Die ſechs Verſchütteten konnten bis zur Stunde noch nicht geborge! werden. . dp. Homburg, 31. Okt. Homburgs Schickſalsſtunde, überſchreibt die„Homb. Ztg. einen größeren Artikel des Induſtrieperbandes Weſtpfalz, in dem dleſer u. a. erklärt, daß die Würfel über Ane burgs Schickſal in der jüngſten Stadtratsſitzung gefallen ſeien. Alles Aufklärung zum Trotze habe der Stadkrat unter Führung 15 Bürgermeiſters Glaſer durch Mehrheitsbeſchluß die Frankenbeſoldung der ſtädtiſchen Beamten und die Erhebung des Kraftſtromes* Franken beſchloſſen. Die Folgen ſeien für das wirtſchaftliche Lebel Homburgs noch unberechenbar, 8. SW. Aus Oberheſſen, 1. Nov. Die Preſſe für Felle ſind ſtark 1 die Höhe gegangen So wird für ein Maulbwurfofell der Betrag vol 120 Mark, für Haſenfelle von Mk. 400 bezahlt. SW. Worms, 1. Novb. Vermißk wird der Rentner Johann Adam Wittner von hier. Man vermutet, daß dem alten Manne ein Leid zugeſtoßen iſt. Neues aus aller Welt — Das Vordringen des Kachelofens. Reuig kehrt die Menſch heit zum alten, guten Kachelofen zurück. In der Hauptverſammlun des Norddeutſchen Vereins für Kachelwerkkunſt vom 14. Oktober zu Berlin wurde mitgeteilt, daß der Kachelofen auch in den Gegenden Deutſchlands Eingang findet, die bisher porzugsweiſe oder pöllig den eiſernen Ofen benutzten, beſonders alſo im Weſten und Süd, weſten des Landes. Nachdem uns faſt alle deutſchen Erzvorkommel geraubt ſind, war eine Entwicklung in dieſer Richtung zu erwarten Entſcheidend dürfte aber doch der Umſtand ſein, daß die Vorzüg des Kachelofens erſt allmählich auch in den Gegenden erkannt we!! den, in denen dieſe Defen vergeſſen waren. Auch auf Koſten 0. Zentralheizungen haben die Kachelöfen an Boden gewonnen, D50 ſtaatlichen Behörden wenden ben Heiz⸗ und Kocheinrichtungen en höhte Aufmerkſamkeit zu und laſſen die Zuteilung von Juſchüſſe öfters von dem Nachweis einwandfreier Heizeinrichtungen abhängen. — Dienſtbotenſtener— ſie kömmt. In Oberſtein a. d. Naht wurde vom Stadtrat eine Steuer für das Haſten von Dienſtbote eingeführt, die für das erſte Dienſtmi dchen 200 Mark, für die fol genden 600, 1500 und 2000 Mark beträgt. Wetterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) — T Luftsſ einef 2 2 eind böhe druck ſpera⸗ 2 Be⸗ in NN fur 8 merkung mmm Co U Wertheimm—::————H———— Königſtuhl. 563 753.2 6 76 1 SW.Ileicht nebel 6 Karlsruhe. 12775400 1% d leicht an, 8 Baden⸗Baden 213 753.60 10 11 1.leicht ecah 12 Feldhgen, 88t e ſeict aan 14 Feldberg. Hof 1281 6445 4 2 26 5 mäß. ſagen 23 Badenmeiler— 715 4—— 1—* St. Blaſien N Allgemeine Witterungsüberſicht Im Laufe des geſtrigen, Tages iſt vom atlantiſchen Ozean ein Sturmwirbel pbon ungewöhnlicher Stärke erſthienen, deſſen Zentrum heute vor der norwegiſchen Küſte liegt In ganz Norbeuropa herrſcht ſchwerer Sturm bis zur deutſchen Küſte. Ein Ausläufer des Wirbels bringt auch in Süddeurſchland Regenfälle und ſtürmiſche Winde, —. Morgen iſt auf der Rückſeite des oſtwärts wandernden Wirbels böiges, etwas kühleres Wetter mit Regenſchauern zu erwarken. Borausſichkliche Witterung bis Freitag nachts 12 Uhr: Wechſelnde Bewölkung mit Regenſchauern(im Gebirge ſpätel auch Schnee) ſtarle, bölge Rordweſtliche Winde, eiwas kühler. 1 n⸗ n⸗ 10 el⸗ ik⸗ en in z0l 1 ck⸗ er⸗ im hel el⸗ In⸗ 3 + k⸗ en el. age ul ing on ing eht lag ine auf 1 del ler⸗ rer ud⸗ 10 der 1 gen ibl des let ing oen in von mi me ing — 4 in m ols de. 2 m? N regierungsrat Kohlmeier und Regierungsrat Dr. Wef h- damit die Möglichkeit der Voll-Versicherung zu schaffen. .Vertikaler Doennerstag den 2. November 1922 Mannheimer General- Anzeiget(Abend-Ausgaeb) eee e 3. Seite. Ar. 506 Aus dem Verband Südwestdeutscher Industrieller Am Freitag, den 27. Oktober ds. Js. fand in Karleruhe unter dem Präsidium des 1. Verbandsvorsitzenden, Kom- merzienrat H. Stoeß-Ziegelhausen bei Heidelberg, die 48. ordentliche Plenarversammlung des Direktoriums des Ver- bandes Südwestdeutscher Industrieller statt. Der Versammlung, welche von Delegierten der Bezirks- vereine und Fachausschüssen des Verbandes, sowie von Vertretern der Fachvereine aus fast allen Teilen des Ver- bandsgebietes zahlreich besucht war, wWohnten als Vertreter des Badischen Ministeriums des Innern-Karlsruhe Ober- mann bei. Nach dem zunächst geschäftliche Angelegenheiten Er- ledigung gefunden und das Direktorium nach ausführlicher Erörterung der vom Geschäftsführenden Ausschuß des Ler- bandes aufgestellten Staffel für die Erhebung der Mitglieds- beiträge pro Geschäftsſahr 1922½3 einmütig zugestimmt und flie der Jahresbeiträge pro 1922½3 nach dieser Staffel beschlossen hatte, berichtete Verbandssyndikus Dr. Mieck-Mannheim über verschiedene handelspolitische Angelegenheiten und die Frage des Abschlusses von Wirt⸗ schaftsabkommen. Hierauf erfolgten eingebende Verhandlungen über die ereits mehrfach erhobene Forderung der allgemeinen Ein- kührung einer Versicherung mit gleitender Versicherungs- summe, deren Zweck es sein soll, die Versicherungsnehmer vor ungewollter Unterversicherung zu bewahren, sodaß sie im Versicherungsfalle einen Schadenersatz erhalten, der die Wiederherstellung der vom Brande betroffenen Gegenstände ohne unverhältnismäßige Opfer ermöglicht. Zu dieser Frage berichtete insbesondere Direktor Bergmann von der Rheinischen Feuerversicherungs-Aktiengesellschaft(Gerling- onzern) Köln. Einen weiteren Beratungsgegenstand bildete die Frage er Brandversicherung der Industriegebkude in Baden. Iier- zu ergriff auch Oberregierungsrat Kohlmeier vom Mini- sterium des Innern das Wort zu längeren, sehr interessanten, usführungen. Da die Feuerversicherung der Industrie- Jebäude in Baden durch die Staatliche Gebäudeversicherungs- Anstalt erfolgt, und eine Ergänzung der staatlichen Feuer- Versicherung durch private Feuerversicherung gesetzlich nicht zulässig ist, so Wurde vom Verband Südwestdeutscher Industrieller der dringende Antrag an die Regierung gerich- let, im Rahmen der staatlichen Gebäude-Brandversicherung ie Möglichkeit der selbsttätigen Teuerungsversicherung und Ferner wurde verhandelt über die Kohlenversorgung der badischen und südwestdeutschen Tudustrie und über eine eihe von Steuer- und Bilanztragen. Die Erörterung der Steuerfragen führte zu folgendem Beschluhantrag: „Infolge der ständig fortschreitenden Entwertung der deutschen Reichsmark und der damit verbundenen ver- hängnisvollen wWirtschaftlichen Folgen erscheint es im Interesse von Handel und Industrie dringend geboten, daß Seilens der Regierung Maßnahmen getroffen werden, damit die Besteuerung der badischen Gewerbebetriebe nicht nach dem Betriebsvermögen, sondern nach dem Ertrag der gewerblichen Unternehmungen, evtl. auch nach dem Ertrag ei mäßiger Heranziehung des Betriebsvermögens erfolgl. Hierbei müßte eine Höchstgrenze der Belastung nach be- stimmten Grundsäàtzen festgelegt werden. Die Beibehaltung von 8 13 Abs. 3 und 4 des Badischen Grund- und Gewerbe⸗ Steuergesetzes vom 4. Kugust 1921 ist eine volkswirtschaft- liche Notwendigkeit und wird auf das Nachdrücklichste gefordert. 4 Außerdem muß die Einführung von steuerfreien Er- neuerungskonten bei der Gewerbesteuer in Anlehnung an 5a des Reichseinkommensteuergesetzes gefordert Wer⸗ den. Die veränderten Zeiten und die sich ständig ver⸗ schlechternden Geldverhältnisse zwingen den Unternehmer, Zroße Betrüge rechtzeitig zurückzustellen, um den Betrieh in vollem Umfange aufrecht erhalten bezw. überhaupt fort- ſühren zu können. Das ist jedoch völlig unmöglich, sofern diese Rückstellungen in soſchem Maße zur Gewerbesteuer erangezogen werden, wie es das badische Gewerbesteuer- Zesetz bestimmt. Die Gewerbesteuerämter haben sich bis- her gegenüber der Anerkennung von steuerfreien Rück- lagen auf einen ablehnenden Standpunkt gestellt, daher muß unter allen Umständen gefordert werden, daß Be- Stimmungen in das Gesetz aufgenommen werdlen, die dem Sinne von 8 59a des Reichseinkommensteuergesetzes ent- prechen, wonach Erneuerungsrücklagen steuerfrei aus- gehen.“ 8 Lebhafte Klagen wurden laut über die Devisen-Notver; ränung ger Reichsregierung, zumal auch infolge derselben n verschiedener Hinsicht z. Zi. Unklarheiten bestehen. Seitens es Direktoriums erfolgte zur Devisen-Notveropünung fol- Jeude Stellungnahme:„Die heute in Karlsruhe tagende N ordentliche Plenarversammlung des Direktoriums des das andes Südwestdeutscher Industrieller protestiert auf i schärfste gegen das wWiederholte Verkahren der Reichs- des dung, auf das tiefste in den so empfindlichen Organismus vorl Wirtschaftslebens einschneidende Verordnunged ohne Therige Anhörung von Sachverständigen zu erlassen. Die zurzer Hand erlassene Devisen-Notverorduung verstöht degen den elementaren volkswirtschaftlichen Grundsatz von „ngebot und Nachfrage. Die Verordnung hat, wie voraus- Zzusehe 1 985 War, zur Ausschaltung des Angebots vpn Deyisen fekührt, sodaß die starke Nachfrage der Industrie und des nach Devisen logischerweise zum Hinauftreiben der 0 Senkurse führen muffte. Die beabsichtigte Wirkung der rordnung hat also ihren Zweck nicht erreicht, sondern 1 das Gegenteil bewirkt. Für viele Industriezweige, Sin 4 e auf den Bezug ausländischer Rohstoffe angewiesen 0 dure hne daß sie selbst ihre Fabrikate exportieren und da- 5 02 Devisen erhalten, ist infolge der Devisen-Notverord- E kast zur Unmöglichkeit geworden, sich mit Devisen ein- Witeeken. Welche Folgen dieser Zustand für das deutsche ba Aischaftsleben haben muß, liegt klar zu Tage. Der Ver- gand Südwestdeutscher Industrieller fordert daher namens er v 351 0 50 2 Pe m vertretenen Industrie eine schleunige Aufhebung verständtzen-Natrerordnung und nach Anhörung von Sach- ndigen Erlasse von Bestimmungen, die geeignet sind, nsolide Spekulation in Devisen auszuschalten.“ ee wurde beraten über die außzerordentlich nach- Reſcf n Wirkungen der fortgesetzten e der die ur lür die südwestdeutsche Industrie. Um ka astro- eient olgen zu vermeiqen, Wwurde im Anschlug anſ einen Dezernenten kür Eisenbahnwesen beim Verband heim diggenischer Indus: ehler, Dr. W. Har! niann Mann- ung die ein verstürkter Aushau des Staffelsystems lorlum von Masserumschlagstariten Lom Pirek- Aunahms„Foigende Resolation fand einstimmige Se 1„ pbbss Direktorium des Verbandes Südwesstdeut- Monat Adesteleller fordert angesichts der von Monat 20 taffelsstelgenden Gittertarite enepgisch, daf das bisherige dchen luteresse der an der Peripherie des deut- inghsteiches gelegenen badischen und södwestdeutschen Wrie sgwohl in horizontaler wie besonders auch In Handelsblaft des Man Hichtung ausgebaut wird, da anderenfalls viele hochentwickelte Zweige der badischen und südwestdeutschen Industrie unbedingt zum Erliegen kommen müssen. Ferner fordert das Direktorium dié beschleunigte Gewährung der von Industrie und Handel dringend Ferlangten Wasser- umschlagtarife. Diese Forderung darf unter keinen Um- ständen in der vom Reichsverkehrsministerium zur Beratung dieser Frage einberufenen Sonderkommission versanden. Die Notrufe, welche von der bpadischen und südwestdeutschen Industrie an den Verband gelangen, bezeugen, daß äußerste Eile geboten ist, diese beiden Forderungen zu verwirklichen, wenn anders nicht die bisherige Tarifpolitik der Reichs- eisenbahn ein Trümmerfeld langsam absterbender Industrie- zweige hinter sich lassen will.“ Zum Schlusse wurde noch über die Frage der Beteiligung der badischen und südwestdeutschen Industrie an Lieferungen für den Wiederaufbau verhandelt. Der Vorschlag der Verwaltung auf Erhöhung des Aktien- kapitals um 12 Mill. auf 40,5 Mill. kand einstimmige Genehmigung der heutigen ao..-., in der 20 Aktionäre durch 11273 Stimmen 6 763 800% Aktienkapital vertraten. Die Art der Begebung ist der Verwaltung überlassen. Die Vorschriften des Hypothekenbankgesetzes— 80 führte der Vorsitzende aus— das ein bestimmtes Verhältnis zwischen Aktienkapital und Obligationenumlauf fordern, machen die Erhöhung des Aktienkapitals notwendig. Es komme hinzu, daß sich die Umlaufsziffer der Pfandbrięfe und Kommunal⸗ obligationen der gesetzlichen Grenze beträchtlich nähere. Der Geschäftsgang wurde als rege bezeichnet. Beson- ders in Baden belätige sich die Bank stark, so vornehmlich in der Elektrizitätsindustrie durch Gewährung von Kommu- nal-Darlehen. Die Beanspruchung der Bank vonseiten der Kommunen beim Wohnungsbau sei rege. Berechtigte Klagen über die Reichsmonopol- verwaltung für Branntwein Die Handelskammer Frankfurt /M.-Hanau hat an das Reichsfinanzministerium eine Eingabe gerichtet, in der es u. a. heißt, daß gegen die Geschäftsgebarung der Reichs- monopolverwaltung für Branntwein von allen Interessenten- kreisen schwere Klagen erhoben werden. Das Branntwein- monopol werde rein fiskalisch in einer Weise ausgenützt, Wie das kein privater Unternehmer wagen dürfte, ohne mit den Gesetzen in Konflikt zu kommen., Die Preisherauksetzung erfahre eine Vervielfachung in einem Maßle, wie das in keiner Geschäftsbranche der Fall sei. Die Gründe für die schaden- bringende Preispolitik der Reichsmonopolvexwaltung lägen vor allem auch in der Zusammensetzung des Beirates, in der die verbrauchende Industrie viel zu wenig Stimmen habe und in der sich auch diejenige Industrie schlecht vertreten Tinde, die Spiritus zu billigeren Preisen herzustellen in der Lage sei. Eine Aenderung der Gesetzgebung hinsichtlich der Zusammensetzung des Beirates sei daher dringend erforder- lich. Das Reichsfinanzministerjum wird schließlich gebeten, die Beschwerde zu prüten und für Abstellung der. Mißstände Sorge tragen zu wollen. 905 Börsenberichte Berliner Wertpapierbörse HBerlin, 2. Nov. Drahtb.) Am Devisenmarkt gebieten die Kurse in scharf steigende Bewegung. Am frühen Vor- mittag setzten New Vork mit 4600 und London mit 20 800 ein, und zogen dann bis vor der amtlichen Kurskesteetzung auf 4900 bzw. 22 000 an. In entsprechestein Wismaße folgten die Notierungen für die andern Plätze. Me amtliche Festsetzung erfolgte zu den höchsten Tageskursen und zwar zum Mittel- kurs von 4937 bzw. 22 000. Die wiedererwachende. Nachfrage, der kein nennenswertes Angebot gegenüberstand und die da- her so preisslelgernd wirkte, ist in der Hauptsache darauf zurückzuführen, daß man in Börsenkreisen das Ergebnis der Verhandlungen mit der Reparationskommission bei dem schon soweit vorgeschrittenen Währungsverfall nach den Erfahrungen pessimistisch beurteilte. in gleicher Weise Wirkten auch die Ausführungen des Reichsbankpräsidenten in der Zentralausschußsitzung über die deutschen Wirt- schaftsverhältnisse und die deutsche Zahlungsbilanz un- Zünstig. Ein Verkehr in Noten und Effekten hat wieder nicht stattgefunden. In Bankkreisen rechnet man wegen der Devisenpreissteigerung und des anhaltenden Eingangs von Kaufaufträgen seitens des Publikums mit einem Anhalten der kesten Tendenz. Deulisenmarkt Tendenz: sehr fest. Mannheim, 2. Nov.(4,30 nachm.) Die Mark sinkt immer mehr ins Uferlose. Die Kuffassung über die Berliner Ver— handlungen ist in den Börsenkreisen des Auslandes sehr pessimistisch. Die FElucht vor der Mark wird immer stäyker. Wenn nicht alle Zeichen trügen, wird die nächste Zeit leine kortschreitende scharke Entwertung der Reichsmark bringen, die Annäherung an die österreichische Entwicklung wird immer sichtbarer. Es notierlen am hiesigen Platze(mit- geteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Lork 5380(4650), Holland 2150(1815), London 24 000,(20 650) Schweiz 950(849), Paris 370(325), Italien—(195). Frankkurter Devisen Frankfurt, 2. Nov. ODrahth.) Devisen setzten im Früh— verkehr fest ein. Die Umsätze waren zum Teil lebhakter, Devise New Nork bevorzugter; kerner trat im Verlaufe für Holland und London größerer Bedarf ein. Im amtlichen Ver- Kehr zogen die Preise Weiter an. Die feste Stimmung hielt bis zum Schluß an. Im freien Frühverkehr wurden kolgende Kurse genannt: London 21 000—21 400. Paris 331—335, Brüs. 0 e 5—0 K 177—1 8— sel 309, Nev Vork 1725—1825, Holland 18501875, Schweiz 860—875, und Ialien 198. Amtliche Notierungen: London 22000, Paris 347.50, Brüssel 317, New) Lork 4987.50, kfolland 1920, Schweiz 906. Italien 210. Amtliock 6.. 11. f. f. 1l, 6..1. 8. 2½ amtliob Holland. 1285 1794 1916 1924u0 58 Belglen 297 298 316 317 80 bongon. 20324 20435 21945 22655 fleisingtors FParls 322 333 346 J48INew-Vork Schwelrt. 822? 857 303 308 Wien, abg Spanlen 682 598 75 75%/ Bodapest, tallen 1979 153 159 200[Prag. Dünewar!k 914 918 987 382 Berliner Devisen Amiſtet E.(. 1i,) f. 5, 2. 6. 8. 2. 1. Amtileß. l. b,. t, 8, 1 k. Holans 1773 1781 1925 1934fen-Vort 9 4554 Sec 38 8 ee eee, Christans 328 83, 89? 887 Sohwel⸗. 339 835 332 8387 Koponhaß. 80 844 288 5 Spanſen 5891 894 757 755 Stookhoſd 124 r27, 1381 132. Wen adges Se 57 623 627 187 185 111 775 Seee i i allen. 494 2 odapes!.81.83 26 Condon, 20199 20300 24943 22055 JJCCCCCCCCTCC ee e eeee nheimer General-Anzeiger ———— Waren und Markie Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 2. Nov. Der Dollar klettert weiter in die Höhe und in Zusammenhang damit steigen auch die Preise am Produktenmarkt. Die Stimmung ist bei geringem An⸗ gebot sehr fest. Man zahlte für Weizen 24 500, Roggen 21 000, Sommergerste 22 000, Hafer 23 000% und kür Mais 23 000 für die 100 kg Frachtparität Mannheim. Auch Futtermittel lagen sehr fest bei erhöhten Preisen, man nannte Weizenkleie mit 10 000„ und Weizenfuttermehl mit 13 000% die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen. Für Mehl fordern die Mühlen, für Basis 0, 36 000, Wwährend die zweite Hand zu 34 000—35 000 für die 100 kg im Markte ist. Roggenmehl wird aus zweiter Hand zu 26 000—27 000 per 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen angeboten, Hülsenfrüchte sind weiter in die Höhe gegangen, man nannte Victoriaerbsen mit 36 000, grüne und gelbe mittlere Erbsen mit 34 000—38 000 und Linsen mit 44 000 4 die 100 kg ab Verladestationen. ˖ Berliner Produktenmarkt Berlin, 2. Nov.(Drahtb.) Im Einklang mit den scharf an- ziehenden erhöhten sich auch die Forderungen für Getreide im Produktenverkehr. Die Käufer verhielten sich bei der gespannten Marktlage sehr vorsichtig. Bei Wei⸗ zen zwingt das knappe Angebot die Mühlen zur Bezahlung der, hohen Forderungen. Vom Inlande bezieht sich das An⸗ gebot auf Material, das zur Beschaffung dringender Geld- bedürfnisse oder wegen Dispositionszwang abgestoßen wer⸗ den muß. Die Mehlpreise stellten sich bei kleinem Angebot. und kleinen Umsätzen beträchtlich höher. Von Kleie wird böhmische Ware stärker gekauft.„„% * 7015 e „Die Nähgarupreise. Die vielfachen Klagen aus Ver- braucherkreisen über die Preisgestaltung der Nähgarne haben zu einer Nachprüfung der Gestehungskosten bei den für die deutsche Nähgarnerzeugung in Betracht kommenden Firmen geführt. Es ergab sich, daß für den Preis des Nähgarnes der Rohmaferialpreis ausschlaggebend ist. Zur Herstellung von Nähgarn wird ein Baumwollgarn von beèesonderer Qualität aus ägyptischer Baumwolle benötigt. welches zum gröbten Teil aus England bezogen werden muß. Der Preis dieses Robmaterials, welches 1914 17—19 d kostete, beträgt heute 39—42 d. Der Weltmarktpreis hal sich demnach mehr als verdoppelt. Berüeksichtigt man diese Verdoppelung des Friedensweltmarktpreises und zieht man weiter die Devisenentwicklung in Deutschland in Be- tracht, so wird die außerordentliche Höhe der Nähfaden⸗ preise gegenüber dem normalen Teuerungsingdex erklärlich. —14 0 0 0 NA Literatur Die Technik des wirtschaftlichen Verkehrs. Ein Hand- buch der allgemeinen und Internationalen Handelskunde des Waren- und Bankgeschäftes von Klemens Ottel, Hofrat im Unterrichtsamb, Dozenten kür Allgemeine und internationale Handelskunde an der technischen Hochschule in Wien. Ver⸗ lag von Hölder-Pichler-Tempsky.-., Wien, G. Freytag. G. m. b. II., Leipzig,. Nach einer kurz gefaßten Einführung über die Begrifle Verkehr, Handel, Geld und Ware bring das Buch eine Uebersicht der gegenwärtigen in den ver- schiedenen Lündern in Verwendung stehenden Maße und Gewichte, die im Handel üblichen Arten der Quantitätsan und der Qualitätsbestimmung, der Verpackung und Kulfmachung der Waren, sowie der Festsetzung der Waren⸗ breise. Der zweite Abschnitt behandelt die Instrumente des des Wechsels an der Hand des deutschen(österreichischen Wechselrechtes und bespricht dann kurz die Merkmale des lranzösischen und des anglo-amerikanischen Wechselan⸗ rechtes mit Abweichungen in den einzelnen Ländern. An⸗ schließend werden die modernen Formen der kaufmän⸗ nischen Anweisungen(Auszahlung, Kreditbrief, Bankakkre⸗ ditive), sowie der Giro- und Clearingverkehr immer mit den charakteristischen Anwrendungsarten in den wichtigsten Handelsgebieten dargestellt. Zwei Kapitel über Depisen und Eflekten beschlieben diesen Kbschnitt. Im folgenden Abschnitt über den kaufmännischen Nachrichten- und Güter⸗ verkehr werden die verschiedenen Arten der kaufmänni⸗ schen Codes erörtert, daun folgen die hauptsächlichen Be⸗ stimmungen über den Eisenbahngüterverkehr und die Tariflerung in den wichtigsten Ländern, Erklärungen det kür das Scefrachlengeschäft erforderlichen Begrifle, eine Darstellung der Seefrachtpapiere und der Seefrachttarife, schließlich eine zusammengefaßte Erörterung der ganzen Warentransportversicherung. Ein Weiterer Abschnitt be⸗ handelt die Währungen aller europäischen Länder, erörter! die Voraussetzungen eines internationalen Zahlungsmittels und bespricht dann alle außereuropäischen Währungen und Devisennotierungen, indem es dzese Gebiete übersichtlich in Lranken-, Dollar- Lire-, Sterling- und Rupien-Länder grup- piert, Nunmehr kolgt eine kursorische Darstellung des rechtlichen Unternehmungsformen insbesonders der, ver- schiedenen Arten der Handelsgesellschaften in den ein- zeinen Ländern, Wobei wieder die Grundlage des deutschen Rechtes, des Code de Napoleon und des anglo-amerikani⸗ schen Rechtes beibehalten wird. Der nächste Abschnitt „Das Warengeschäft“ schildert die gegenwärtigen Formen des Groß- und des Kleinhandels, faßt die wichtigsten Grund⸗ Sätze kür die Betriebsführung zusammen und findet seine Fortselzung im nächsten Abschnitt, der die Besonderheiten des Veberseegeschäktes, die besonderen Usancen des direk⸗ ten Importes von Rohstoffen und des Exportes nach Ueber- see sowie die Eigentümlichkeiten des Indentgeschäftes er- läutert. Im folgenden Abschnitt findet das Bankgeschäf! eine sehr ausführliche Darstellung, indem nicht nür die ein- zelnen Bankgeschäfte eingehend erörtert werden, sondern auch auf die Verschiedenheit ihrer Durchführung in den einzelnen Ländern aufmerksam gemacht und der Unterschied in der Entwieklung des gesamten Bank- wesens in Mitteleuropa gegenüber England und den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika immer wieder gufgezeigt Wird. Dieses Ziel der vergleichenden Darstellung und Vebersicht verkolgt sichtlich auch der letzte Abschnitt, be⸗ zitelt„Die Marktorganisationen“, der zunächst die Bedeutung der Märkte und Messen sowie der verschiedenen Arten des Versteigerungsmarktes würdigt und nach einer Erörterung des Begriffes„Börse“ die verschiedenen Organisationen der Börsen in den einzelnen Ländern einer übersichtlichen ver⸗ gleichenden Besprechung unterzieht. Von qdiesem internatio⸗ nalen Gesichtspunkt aus werden auch die lypischen Formen der Geschäfte an den Effekten- und Warenbörsen durchge- nommen und die Börsen und Börsengeschäfte in den Nach- kolgestaaten Oesterreich-Ungarns, im Deutschen Reich, in der Schwieiz, in Holland und Belgien, Frankreich, England und in den Vereinigten Staaten von Amerika, erörkert. ——„„„„FFFFFFTCTCTTCCCCCTCT0TCTCTCTCTCTCTCTCTCTTCTTVTCT(TT(TVTVTCTCTCTVTT———T— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeref Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2, 5 Direktion“ Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für Politit: Dr. Jrit Hanimes; für Handel: Nis Peterſen für Feuilleton Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Fügel, nnnn—4 16 — 4. Seite. NMt. 306 Mannheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 2. November 1922 L. 2 Jungfrau Königin Noman von Erwin Roſen Copyright by Verlag„Berlin⸗Wien“. (Fortſetzung) Berlin (Nachdruck verboten) Da verſank der allzeit frohgemute Mann in ein finſtres Grü⸗ beln, und ſo ſchwer lag ihm das Herz in der Bruſt, daß er meinte, er könne es nimmer länger mit ſich herumtragen. Grauſe Gedanken raunten und flüſterten in ſeiner von Schickſalstrotz umdüſterten Seele. Er brauchte nicht wiederzukommen von dem Gange, den er anzutreten im Begriff war. Die eiſigen Hänge ſind ſteil und gefahrvoll; die Gletſcherſpalten ſind blau und tief. In kaltem Frieden und unge⸗ ſtörter Ruhe konnte er ſchlafen und brauchte nicht mehr hinunter in das Leid des Lebens, in die Schlechtigkeit der Menſchen. Er hatte ſich immer vorgenommen: wird's mir einmal zu bunt hier unten, ſo geh ich dahinauf. Nun konnt' er ja auch gleich oben bleiben.— Der trotzige Gedanke machte ihn ruhiger, und als die beiden Führer aus der Hütte traten, freute er ſich, daß es nun weiter ging. Noch etliche hundert Schritte vorwärts führte der ſchmale Felſen⸗ pfad am Gletſcherabgrund entlang, dann hörte er auf. Rechts hin⸗ unter an der ſenkrechten Felswand ging es, über achtzig Leiterſtufen, über ſteinige Kanten und verankertes Geröll und über eine kurze Schutthalde auf den Gletſcher. Dann dieſen hinauf, in eintöniger Wanderung, über Spalten und Klüfte, auf überrieſeltem Eiſe und zermorſchtem Schnee. Chriſten Almer hatte dem Rainer angeboten, ihn anzuſeilen, wie ſie das ſonſt an dieſer für Geübtere ungefährlichen Stelle nur mit Anfängern taten. Aber Rainer empfand keine Un⸗ ſicherheit und wies das Seil zurück. Nur ungern taten ihm die gewiſſenhaften Männer den Willen und beobachteten aufmerkſam jeden Schritt, jede Bewegung des Ambergers, für den ſie ſich ver⸗ antwortlich fühlten, ob ſchon er auf eigene Rechnung und Gefahr ſich ihrem Unternehmen angeſchloſſen hatte. Als ſie aber ſahen, daß er vorſichtig war, auf jeden Tritt achtete und mit Gewandtheit, die nur die vollkommene Sicherheit verleiht, mit vorgeſetztem Stock meterbreite Spalten überſprang, da beruhigten ſie ſich. Als ſie das untere Eismeer erreichten, wo die vereiſten Fluten, ehe ſie ſich zu breitem, glattem Fluſſe talwärts bequemen, in wildem Widerſtreben zu zackigen Wellen ſich heben, in drängendem Ungeſtüm ſich bäumen, ——:: ͤ ⁊ð— 8 daß ſie anzuſehen ſind mit ihren weißen, triefenden Kämmen und tiefen, blaugrünen Klüften, wie eine erſtarrte Meeresbrandung, bogen ſie in ſchräger Richtung nach rechts ab, auf mühevoll ſich windenden und kletternden, jährlich, ja monatlich verändertem Stege, auf die wild aus den Eismaſſen aufſteigenden Kallifelſen zu. Hier ange⸗ langt, machten ſie abermals einen kurzen Halt, um die Knie auszu⸗ ruhen von dem Weg über ſpiegelnde Glätte, auf welcher der Fuß nicht haftet und jedes Gleiten in Lebensgefahr bringt. Rainer's Stirn war naß geworden. Trotz der den Eismaſſen entſtrömenden Kälte brannte von oben die Sonne und die neuge⸗ wohnte Muskelanſtrengung machte das Blut ſchneller und heißer. Hier ſtanden ſie im Schatten des Eiger, der ihnen ſeine vereiſte und verſchneite Rückſeite zukehrte. Vom grünen Tal, von der Welt der Menſchheit war nichts mehr zu ſehen. Eis, Schnee und Fels rings umher wie ſtarrende Mauern eines göttlichen Amphitheaters; bis in den blauen Himmel hineinragend die weißen Spitzen und Zacken; in wilden Abſätzen und fürchterlichen Schluchten niederfallend bis zu den mit Eis gefüllten Tälern, der großartigen Arena wilder Wetterkämpfe.— Drüben auf den Schreckhörnern lag noch die Sonne; das bläuliche Abendlicht klomm kühl und verſchleiernd aus den Schluchten ihrer Gletſcher empor. Almer und Schlegel tauſchten ihre Vermutungen aus über das Schickſal der Vermißten, nach deren Spur ſie mit kundigen Sinnen bisher vergeblich gefahndet. Rainer lehnte gegen den Fels, ſtützte ſich auf den Eispickel und ſah mit ſchwerem Blick ringsum. Was er ſah, enttäuſchte ihn. War er ſonſt in den Vergen umhergewandert, ſo hatte er ſich heitere Höhen ausgeſucht, aus deren ſonniger Ein⸗ ſamkeit das Auge herniederging auf das blühende Leben, daher er kam und dahin ihn ſein rüſtiger Fuß mit Freuden zurücktrug. Hier ſtand er in einer Welt, die nichts gemein zu haben ſchien mit der Erde, von der er ſtammte. Dieſe Erde war nicht mehr zu ſehen; der Atem jenes blühenden Lebens drang wärmend und erfriſchend nicht hier herein. Keinen Ausweg fand das Auge aus den himmel⸗ anſteigenden, fürchterlich ſchweigenden Mauern, und ihm war, als ſei ihm der Rückweg in das Leben abgeſchnitten. Das alles paßte zu ſeinem Gemütszuſtand. Sein düſteres Geſicht ſah aus, als habe er andere Eindrücke niemals aufgenommen; als ſei es das Sinnbild oder das Erzeugnis der Stimmung, die über dieſem toten Lande laſtete. Solcher Umgebung muß man ein friſches Herz und eine mutige Seele entgegenzuſetzen haben, um ihre Größe nicht zermal⸗ mend zu empfinden, ſondern ſie mit jauchzendem Fluge zu gewinnen. — Was Rainer geſucht hatte, war ein anderes: Sonne, Helle, Him⸗ melsnähe. Herausreißen ſollten ihn die Berge aus ſeinem Schmerz; den Herrgott wollte er ſchreiten ſehen über die lichttriefenden Gipfel, damit er wieder ihn faſſen, an ihn glauben könne. ebe laſſen wollte er ſich aus ſeiner Niedergeſchlagenheit, und nicht völlig zurückgeſtoßen werden in das troſtloſe Nichts, in die graue Oede ſtumpfen Ertragens.— Oder ſah das alles nur ſo anders aus, weil er ſelbſt ein anderer geworden war? „Wir müſſen weitermachen, Amberger,“ Und mit Händen und Füßen arbeitend, mit dem Stock ſtützend und mit dem Eispickel haltend, ging es an dem ſteilen Felſenhang empor. Die angeſtrengte Arheit des Kletterns, die Notwendigkeit, auf jeden An geſchützten Stellen Schritt zu achten, machte ſie ſchweigſam. wuchs das Alproſenkraut mit kümmerlich Rainer empfand etwas Frohes, als er hier und da in dem dunkel⸗ Er brach ein knoſpen⸗ grünen Kraut ein paar tiefrote Blumen ſah. des Zweiglein und ſteckte es an ſeinen Hut. Warum dacht' er dabei, daß er's der Barbara mitbringen könnt? Er wollt' ja nicht wieder zurück ins Leben!— Ein paar Schnee? hühner flogen auf; ihr Gekreiſch hallte von den eiſigen Mauern droben zurück; ſie flatterten hin und her; dann verloren ſich die weißen Geſtalten in dem unendlichen, graublauen Luftraum, hoch über den Gletſchern. Am oberen Rande der Felſen angelangt, becken der Vieſcher Firne, das ſich um den Felſen herum in wildzer⸗ klüftetem Sturze mit dem Gletſcher vereinigt, aus deſſen Tiefe ſie Eine Ebene dehnte ſich vor ihnen aus, wie eine verſchneite Wieſe. Aber es war nicht grünes Gras und ſaftiſhes Kraut unter der friedlichen Decke. Eis und Fels verhüllte der weiche Flaum, der ſich wohl mit dem geſtrigen Unwetter hier oben geſenkt hatte und deſſen von der Sonne des Mittags beleckte Oberfläche nun heraufgeſtiegen waren. im abendlichen Schatten zu erſtarren begann. ſie ein geruhiges Wandern. Die beiden Führer zündeten ihre Pfeifen an und ſprachen dies und das. Rainer wanderte mit geſenktem Blick nebenher und war nicht zum Mitreden zu bewegen. 5 „Warum ſeid ihr ſo ſtill, Amberger?“ fragte Chriſten Almer. „Gereut's euch, daß ihr mitgegangen ſeid? Iſt euch nicht wohl zu Rainer reckte die Glieder, deren ſtählerne Geſchmeidigkeit den Männern Bewunderung und Vertrauen einflößte. Mut?“ (Fortſetzung folgt.) Emporheben rief Peter Schlegel. entwickelten Stauden. Warum tat er das? betraten ſie das Eis⸗ Eine Zeitlang hatten Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden meines geliebten, unvergesslichen Mannes, Herrn Georg Walter Fritze sage ich allen Freunden und Bekannten, dem Herrn Pfatrer lür seine trostreichen Worte, der Radiahrer-Union und allen Vereingungen jür die reichen Blumen- spenden, meinen innigsten Dank. 3182/83 ceb ſieparalur- Die tieltraurige Gattin: Frau G. W. Fritze Wüw. Werkstatte für alle Systeme 100 Ottio Zickendrah MANNHEIM S 07, 1 b Vermischtes⸗ Ukron l. Scmuchksachen repariert gut und billig Oskar Soſda, Uhrmasher, G 4, 19, 2 Treppen. Ankauf von Juwelen. Schmuckſachen, Uhren u. Zahngebiſſen. 87 Zahle höchſte Preiſe zur Selbſtverarbeitung. Bitte auf Adreſſe achten. Leichtes 1⸗ u. 2⸗Spänner⸗ Fuhrwerk ſucht dauerude Be- schäftigung,., Rittmann. Luzen⸗ berg. Steinſtr. 3.—3164 gallehranstalt Schwarz Private Lehranstalt mit staatl. Lehrplan. Alle Sochulauskünfte in 88 Sprechstunde 11—12. Macurnebe en dlau und gestteift, für Industrie und Landwirtschaft Mark 200.— pro Stück ab Lager zu verkaufen. 9786 Frank& Kienzle S 4, 24 MANNTEIEM Tel. 6260 Tel.-Adr.:„Industriebedarf“, von beſter Zucht, ſchnellwüchſige Edel⸗ raſſe, langgeſtreckt, Schlappohren, die beſten zur Zucht u. Schnellmaſt, prima Freſſer, ſeuchenfrei, kerngeſund, vor dem zaſe icd durch Schaumauflage von Obermeher'g Verſund kreistier⸗ 20%„ Mediginal⸗„ ärzil. Unierfuchung. beſeitigt. Zur Nach⸗ 5 Offeriere behand iſt Hersa· bleibend: Creme beſondrs zu freibleibend: empfehlen. Zu haben—10 Wochen alte 5500—6000.— M. 10—12 Wochen alte 6000—-6500.— M. 12—16 Wochen alte 6500—7000— M. Für geſunde Ankunft Garantie. Bahnſtation genau angeben. Eig: Friedr Bergherm, Düſſeldorf, Scheidlingsmühle. i allen Adot geken. Drogerien und Parfümerien. Neu— gebraucht 89⁰ Telephon 6812. Sofort ſieferhar 9/4, 10%8, 12034, 1860 pS AKRERIA Landhaus zu kaufen gesucht! Hier oder Umgegend. Gräßerer Garten, 3 bis 6 Zimmer, Preis⸗Aus⸗ zahlg. bis ca. 600 Mille. Angebote unt.„Worms“ erbitte an Ala-Haaſenſtein & Vogler, e M. 194 u 7, gau. 10. fal 506 U. 504. f 2 Atie Ferengschangen Cer Sadtpemedo Montag, den 6. November 1922, vorm. 10/ Uhr verſteigern wir in unſerem Büro Luiſenring 49 das Dungergebnis von 27 Pferden vom Fuhrhof und von 31 Pferden von den Ställen Keppler⸗ ſtraße 22 und IT 2, 14 für die Zeit vom 6. No⸗ vember 1922 bis einſchließlich 3. Dezember 1922 in Wochenabteilungen gegen bare Zahlung. Puppenwagen, Kinder⸗Pelzgarnitur dut erhalſen, zu kaufen Fuhtverwaltung. geſucht. 43074 Vergebung von Erd⸗, Betone, belon- und Tel.4327, mitt. b. 3 Uhr. Maurerarbeiten(1 Los) für die E eiterung der Kräftiges Werkſtätten Luffenring 44. 103 5 Angebotsvordrucke gegen Erſtattung der Selbſt⸗ koſten erhältlich bei unſerer Bauabteilung K 7, Ig0 11 Zimmer 22. Termin am 8. Nopbr. 1922, vor · mittags 11 Uhr, Zimmer 12. zu kaufen geſ. 4417 15 Direktin Johann Ph. Bachmann der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. Elekir,⸗Werle. Werbindungskanal. 5 eſchäftigung als Packer oder Knaben- Anzug nebſt Mantel für 10 Jung U. Zwiſchenkeil zu verk. gumg gleich welcher Art. Angeb. unter A. S. Hietdesushe es Ehepaar ſucht Grossbankfiliale in Ludwigshafen a. Rh. sucht zum möglichst baldigen Eintritt mehrere jüngere, tüchtige, gut ausgebildete und in jeder Beziehung zuverlässige beamte(innen) für Buchhaltung, Effekten- und Depotabteilung. Angebote unter F. Lu. 4186 an Rud. Mosse, Ludwigshafen a. Ru. E9os Reirat bis 14 Jahren, Gas- herd, 4 flammig, zu in Handwerker, Mitte verkaufen. f 993183 Mabaein Velwalter 20er Jahre, wünſcht eig. Arnold. Nedaran in der Elektr.⸗Branche. 9 Heim, eventl. Witwe m. Luiſenſtraße 11. Zeugn, vorhand. Ang. 1 Kind nicht ausgeſchl. unter B. G. 57 an die in Erbitte Bild und ernſt⸗ 4 Geſchäftsſtelle 3903(möbliert oder unmöbliert), nur in gemeinte Rückantwort 2 Beitstellen*5 er gutem Haus, eventl. Beteiligung am Ha Aater. O. 18 gn de lac, gut erh., ev. Röte Male: schäfti- gegen zeitgemäße Bezahlung. Geſchäftsſtelle. B7042 42 an die Geſchäftsſtelle Junger Manm ſucht dſe Bißderf, Hafen⸗Angebote u. K. 2674 an 3218 ſtraße 26. Mannh. General⸗Anzeig., Zweigſt Waldhofſtr. 6. Frack Iangere Ssenofypisfin wie neu, preiswert zuſſucht Hei it. Ang. verkaufen. Leininger unter ß. O. 64 an die 120 15 ffn ne möbete Anmel mit oder ohne Penſion von Herrn er sofort gesuent. Augebote unter A. E. 30 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Bekanntſchaft einer jg. Dame im Alter von 18 bis 21 Jahren aus exſter Familie zwecks ſpäterer Helral. uſchrift., evtl. m. Bild, u R. 2670 a. d. Mhm.⸗A. 3152 Lindenhofſtr. 82. B7071 49214 Wohnungs-Jausd!. 2 Zimmer, Küche, Manſ., bill. Miete, gegen Zweigſt. Waldhofſtr 8. Tlaukesneim ülüc aeln a. d. Geſchäftsſt. 87040 Lan die Geſchäftsſtelle d. Bl. Se ο οοο οο Aae oeen die Schreibmaschine und Steno- graphie beherrschen, möglichst auch mit Registraturarbeiten ver- traut sind, zum 1. Januar 1923 evt. früner gesucht. Angebote mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften u. Referenzen unter Q. K. 185 an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. 9762 Jüngere U perſett, in ſeloſtändige u. angenehme Stellung, die ſich auch für Fräulein aus guter Famitie eignet, für kleineres Privatbüro ge⸗ ſucht. Mitteilung erbeten unier Q.'. 181 an die Geſchäftsſtelle d Bl. 4395 8 Tüchtiger SepeerrVJ§ie Lagenaum auptee le Wlste hof zu vermieten. 3150 alsbald. tritt geſucht Sofort geſucht von ſehr ruhig. Mieter, Kaufmann in anſtändig. Poſition 43221 lcöht unng Angeb. unt. B. V. 71 an die Geſchäftsſtelle. 80 * 8 2 * Ruhiges jg. Ehepaar ſucht für ſofort B7037 Zimmer und Küche ev. Zimmer m. Küchen⸗ benützung. Rote Dring⸗ lichkeitsk. vorh. Angeb. U. X. V. 71 a. d. Geſchſt. öplestes Jnger bei nur guter Fa- milie Nähe C per sofort oder Später für meinen 19jährigen Sohn (Volontär) gesucht Ang. mit Preisan- gabe unter F. T. 15065 A an Ala- wurde in „Schnellzug Berlin Anh. Bhf.—Frankfurt Gefunden ein. Mannh. am 31. 10. 22 ein Geldbeutel m. einig Schecks u. gr. Geldbe etr. *8202 Stationsamt. ler, Frankfurt a. H. Haasenslein& Vog- 2 Strebſ. Herr, 80 J. alt, ſucht auf dieſem Wege mit einem neiten Mädchen v. (Witwe m. 1 Kind nich ausgeſchl.) zw. ſpäterer Heirat bekannt zu werden. Ang. unt. A. V. 49 0 a. d. Geſchäftsſt. 8188 Verloren. Hohe Belohuung? Verloren. 0 Mit woch abend im Apollotheater bezw. auf dem Weg Avollo⸗Friede richspark⸗Tatterſall 1 Brosche 5 mit Stein(Famee mit Frauenkopß). es 5 um Familielfandenken handelt, erh. d. Finder geg. Ablieferung. Kaiserring 36, pl. hohe Belohng. Vor An⸗ kauf w. gewarnt. 4419 Hauner Moſfnund entlaufen. Abzug. geg. gute Belohn. bei Hanf u. Joſeph, Holzſtr. 11. 43186 ee ſchöne—6 Zimmer, Bad, Elektr. zu tauſchen] Kaufm., 30., mittelgr 2 8„: 2geſucht. Großzügige Umzugsvergütung. Vermittl. ſprachk, mit groß. Eink., 8 Hliesi 0 Pfonbankffliale 2 jed. Art erwünſcht. Angebote unter B. E. 55 an ſelbſt, kath, wünſcht jung. 2 3 die Geſchäftsſtelle d. Bl. 3197 Dame, muſikliebend guten N Charakters zwecks B7060 2 ſucht tüchtige kaufmänniſch geſchulte 2 ht Iausche Heirat 3915 2 Hahl. Ammer . Wneuh⸗ i0 2 Zi ke u lernen. Zuſchr. Buchhaltungs- mee e 3 1 5 Zinmer mit ſchäftsſtelle ds. Blattes. B7045⁵5 1. 2 55 ee 1 ebn 2 2— + +2 Küche und Abſchluß, 3. 2 Innenſtadt.*3204 2 Hilfskräfte 2 1oder 2»Angeb. unt, B. H. 58 0 2 4 ge 5 b. 8 72 an die Geſchäftsſtelle. 2 zum ſofortigen Eintritt. 9750 4 möbl. Zimmer 14 15 brite 2 Kngebote mit Seugnisabſchriften und 2f. gutſit. Herrn geſucht. NI. abrt Uüeeee 2 Angabe von Referenzen unter Q. B. 177 6] Augeb unt. X. v. 140. eren 1 beft 8 tr. Drucksachen Krofkanl. m. freiwerd. —6 Zimmer⸗Wohn, iſt gegen en 7070 gegen ein B707 Haus in guter Stadtlage, in Ee, welch.—3 Büroräume + ö erden, zu ver⸗ 0 Angeb. unt. an die Ge⸗ lle d. Bl. zelche lebensluſtige, charaktervolle Damen hten m. 2 ſtudierend. Fet, r keih znnt werd. zw. ſpät · HeIT A1 Zuſchr. mit Bild unt. Z. R. 17 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*311² Verwaltungsbeamter, Mitte der 20er Jahre, ev., in ſicherer Lebens⸗ ſtellung, wünſcht ſolid., nettes jüng. Fräulein, dem wirklich an glückl. Ehe gelegen iſt, zwecks Heirat ſpäte Gefl. unter B. K. 60 an die Hieſchhorn, Kalf Angeb. unter. S. 98 a. d. Geſchäftsſt. B7049 erbeten. E194 Geſchäftsſtelle d. Bl. Die Zeiten ſind keuer. Der Froſch ſagt: Spar! Wie mach ich das richtig Kauf nur Erdal! NMarke Rolfrosch Schuhpasla Weäarger& Mertaz.- G. Moina 4 888 * das Geld iſt rar! und ideal?