—27 deckarvortadt. Waldbefſteaße nummer 6. Zummer v030, 701 7032, 7038, 703, Jons. Celegramm⸗Röreſſe: Oenerolanzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. ezugspreiſe: Zu Maunbeimm und umgebung menailie 6 zel ins Haus gebracht Mark 400.—. Durch öſe poſt bezggen Berten. Mt. asd0. Eingelnummer ink. 10.—. peſtſcheckkonte dr. 17300 Kartsrubeen Saden und Ur. 217 zuswigsbafen am Adein. gouptgeſchäftotelle k 6. 2. Seſchäfte Nedenſtellt Fernſprecher Mittag⸗Ausgabe euoſte 9 lachrichlen Nnzeigenpreiſe: gei vorauszaplung die kl. Jeile Mk. 30.—. Stellengeſ. u. Sam lien⸗NRug. 20% Nachl. Reklamen mk. 129.— Runahmeſchluß: mittagdiatt vorm.% Uhr, Adendbl. aachm. 2/ Uhr. Kür Rnzeigen an deſtimmt. Caten, Stellen.Ausgaben w. keine berantwertg. Abeen. Höhere Grewalt, Strelks, Betriebs · ſtöeungen uſto. derechtigen zu keln. erſatzanſprüchen ſ. ausgeſ. oder deſchränkte Ausgaden oder für verſpätete Rufnadme von Hinzelgen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Hewüde. Geſetz und Necht. Aus Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitung und Mannheimer Muſiks Jeitung. FFFFFFFCCCTTTCCCTTTTCTCCTCTCTCTCTT————————————...—— —— die Reparationskonferenz in Berlin Ueber den S 1 9 igen gi N Ver⸗ luulbarung en der en gibt folgende amtliche Ve Die Reparationskommiſſion und der Reichsfinanz⸗ r Dr. Hermes, der von mehreren Staatsſekretären unter⸗ wurden, haben drei Beſprechungen gehabt, in deren Ver⸗ — die Vertreter der deutſchen Regierung die den Haushalt für 922 und 1923 betreffenden Fragen ſowie die Frage der Stabill⸗ terung der Mark und der ſchwebenden Schulden dar⸗ Flegt haben. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen wurde unter eſtelung einer gewiſſen Anzahl von Fragen zur ſpäteren Erör⸗ ung vereinbart, daß Herr Hermes in der Nachmittagsſitzung vom November eine ſchriftliche Darſtellung der von der eichsregierung vorgeſehenen Löſung vorlegen werde. Die weiteren körterungen werden auf der Grundlage dieſer offiziellen Mitieilung geführt werden. wird uns von unſerm Berliner Vürs noch folgendes ge⸗ . Die Reichsregierung bleibt bei ihrer Zugeknöpftheit und Reer Mitteilungen. Neuerdings er ſegen ſc die Ber⸗ hinter 8 hinter die Mitglieder der Reparationskommiſſion und von Mittelnleſchen und franzöſiſchen Korreſpondenten. Aufgrund den zu 20 ungen von dieſer Seite wiſſen ein paar Berliner Zeitun⸗ kegaßlen kurzen halbamtlichen Veröffentlichung noch ergänzend zu ülteraber iſt eine Art Generaldiskulſton über die Sta⸗ — 555 der Mark, die Balanzierung des Budgets und die Rege⸗ 2 er ſchwebenden Schuld geführt worden. Dieſe Diskuſſion iſt nmehr abgeſchloſſen und es deginnt das 4 entſcheidende Stadlum der Spe zialdethandlungen 95 werden auf ber Baſis genau formulierter Vorſchläge der deut⸗ 5 n Regierung geführt, die heute nachmittag vorgelegt werden ſol⸗ n. Ihre endgültige Form erhalten ſie heute vormittag in einer ſasprechung der Reſſorts, die unter dem Vorſitz des Kanzlers ſiatt⸗ 9 en ſoll. Der deutſche Vorſchlag gipfelt in der Aufnahme lton er Auslands an leihe in der Höhe von mehreren 100 Mil⸗ 0 en Goldmark.(Die genaue Zahl ſteht, wie die Voſſiſche Zig im zegenſaßz zu anderen behauptet, noch nicht feſt). Vorausſetzung für 0 Durchführung einer ſolchen Anleihe wören aber ſelbſtperſtändlich — e ichende Sicherheiten fünedie Glünbigen, dit uhne ein hrjähriges Moratorium nicht möglich wäre. ü Berliner Korreſpondenz meint, daß die Regierung ein ergä bri ges Maratorium verlangen werde. Eine andere fügt 801 nöend hinzu, ein amerikaniſches Finanzkonſortium hätte ſich be⸗ bei Gewährung eines Moratoriums außer einer großen wäh me zur Stablliſierung der Reichsmark auch eine Anleihe zu ge⸗ beh Das B. T. behauptet, der neue Markſturz hätte auch r Kreiſen der Reparationskommiſſion beunruhigend ge⸗ 5 t und man ſei ſich darüber klar geworden, daß nunmehr n ortige Maßnahmen gegen den weiteren deutſchen Wäh⸗ gsſturz ergriffen werden müßten. Die beſſere Almoſphäre Reuter meidet aus Berlin, die Mitglieder der Kommiſſton ſeien de Nepalnſich, daß Deutſchland wirklich den Wunſch habe, mit der — rationskommiſſion zuſammen zu wirken. Die deutſche Regie⸗ Inſorncbeine dolleommemgewillten ſein, alle etforderlichen Mienmetianen zu geben. Es herrſche dalfachlich ene vielbeſſere oſphäre als bei irgend einer früheren Gelegenheit. Die Not der deutſchen Biſſenſchaft und n„B..“ erfährt, ſind einige Vorſtände kliniſcher den wordur wiſſenſchaftlicher Inſtitute Verlins eingela⸗ de orden, der Reparationskommiſſion heute über die Notlage r wi 25 atelleiſlenſchaftlichen Inſtitute Deutſchlands ausführlich Auskunft au Wie das Empfang beim Reichskanzler kanzlerſtern abend waren die Finanzſachverſtändigen beim Reichs⸗ Teinetg aden. Von der Reichsregierung waren die Mitglieder des Fing s anweſend. Viele Parlamentarier und Mitglieder, der niwelt waren zugegen. Gegen die Kapikafflucht llchr e Oeſedenwurf, der das Geſetz zur Bekämpfung der Kapital⸗ ang 900 weiſe verſchärft und teilweiſe mildert, wurde vom Reichsrat⸗ er Re ammen. Die Verſchärfungen entſprechen den Forderungen Geld inabationskommiſſion. Die perſönliche Mitnahme von s Ausland wurde auf 20 000 erhöht. der Kohlenmangel infolge der Reparationsleiſtungen Neichsbe das Reichsverkehrsminiſterium mitteilt, iſt die deutſche Deutf 2 hnverwaftung infolge der mangelnden Kohlenzufuhr aus 58 1N welche wieder eine Folge der ungeheuren Re⸗ is vor a ebdenkis! erungen ſind, gezwungen geweſen, engliſch etwa acht Tagen ſchon für über 30 Milliarden Mark 1 1 5 einzuführen. Ber echen⸗Vertrauensmännerverſammlung des EChriſtlichen Jeildarbeiterverbande⸗ hat, wie der Eſſener Korreſpondent der„Voſſ. Erh59 meldet, die in dem Schiedsſpruch vorgeſehene prozentuale als un ung der Bergarbeiterlöhne des Ruhrgebiets für November danken der keche nd bezeichnet, dagegen hat ſie ſich mit dem Ge⸗ olche B er kollektiven Lohnprämie einverſtanden erklärt, weil eine orderunerbindung der Entlohnung mit der Förderleiſtung den An⸗ Erzeugung ebenſo entſpreche, wie den Intereſſen .% ein Militärgarantie⸗Komitee ben hodierunger von Frankreich, England, Italien, Belgien und Ueberm ind auf ihren Vorſchlag zurückgekommen, die gegenwärtige dur⸗ Achi durch die alliierte Militärkontrolle zurückzuziehen und tie onm edeutend weniger zahlreiches Militärgaran⸗ trogen 5 0 e zu erſetzen, deſſen Koſten die genannten Reglerungen terer die 5 en. Vorbedingung ſei die endgültige Durchführung meh⸗ re Entwaffnung Deutſchlands betreffender Fragen. Die Reichs⸗ g hat ſich bereiterklärt, über dieſen Vorſchlag in Ver⸗ gierun Nerdlungen et einzutreten unter der Vorausſetzung, daß durch dieſe erha 8 auf die lungen die Beſchränkung der Ueberwachung Deutſchlands 70 Friedensvertrag dem Nate des Völkerbundes eingeräum⸗ gniſſe vorbereitet wird. aufzurichten, Der Rücktritt Lerchenfelds Das formelle Rücktrittsgeſuch des bayeriſchen Miniſter⸗ präſidenten Graf Lerchenfeld iſt, wie wir erſahren, am Donners⸗ kag dem Landtagspräſidenten Königsbauer zugeleitet worden. Staats⸗ rat Dr. Meyer hat ſeine Ablehnung einer Kandidatur gegen⸗ über dem Vorſitzenden der Fraktion der Bayeriſchen Volkspartei und gegenüber einer zu ihm entſandten Deputation erneuert, ſodaß die Kriſe im bayeriſchen nach wie vor andauert. Die Payeriſche Volkspartei⸗Korreſpondenz gibt angeſichts der Er⸗ ſchwerung der Lage durch die Weigerung des Staatsrates Dr. Mever der Hoffnung Ausdruck, daß er doch noch dazu bewegt werden könne, ſich in ſo ernſter Stunde dem Staate und der Partei nicht zu ver⸗ ſagen. Daß Dr. Meyer ſeinen Entſchluß abändern werde, wird je⸗ doch in politiſchen Kreiſen ſtark bezweifelt. Die der Deutſchen Volkspartel naheſtehende„Pfälziſche Rund⸗ ſchau“ gibt die Anſichten zweier führenden Parlamentarier der Pfatz wieder, die beide für die Rückkehr des früheren Handels⸗ nriniſtergs Hamm in das Kabinett eintreten. Der eine ſchreibt: Nach den letzten Nachrichten bin ich der Anſicht, daß ſich die Kriſe des Münchener Kabinetts ruhig weiter entwickeln wird und nur der frühere Handelsminiſter Hamm wieder in ſein bisher proviſoriſch beſeſſtes Miniſterium zurückkehrt. Ich würbe das begrüßen, da Hamm ein ſachtundiger Mann iſt, den man ohne jede Parteldrille betrach⸗ ten muß.— Auch der zweite Parlamentarler würde es begrüßen, wenn der frühere Handelsminiſter Hamm das Reſſort wieder über⸗ nehmen würde, da er Hamm für einen außerordentlich befähigten Wirtſchaftspolitiker halte, der auch ſein Miniſterium vorzüglich ge⸗ leitet habe. Seine Rückkehr in das Kabinett dürfte zweifellos für dieſes ſowohl als auch für die dayeriſche Wirtſchaſt überhaupt einen Gewinn bedeuten. Abermals Putſchgerüchte in Bayern Das ſoztaldemokratiſche Partejorgan, die„Münchener Poſt“ ruft heute die Arbeiterſchaft und die Republikaner Bayerns zu größter Wachſamteit gegenüber Plänen auf, die angeblich auf einen Puiſch abzieten ſollen. Stichtag des P utſches ſei der 11. November. Ziel der Bewegung ſei die Diktatur. Auf Erkundigungen an zuſtän⸗ diger Stelle erfahren wir, daß dort keinerlei Anzeichen be⸗ kannt ſind, die auf ſolche Pläne oder auf die Abſicht eines derartigen Putſches ſchließen laſſen könnten. Dem Blatt muß alſo die Verantworkung für ſeine Aufſehen er⸗ regenden Mitteilungen voll und ganz überlaſſen werden— die, wie ſo oft ſchon, unverantwortlich ſind! Berlin, 3. Nov.(Von unl. Berl. Züro.) Die„Voſſiſche Zeꝛ⸗ tung“erhebt gegen die bayeriſche Regierung und die Münchner Poli⸗ zei den Vorwurf, daß ſie den Kapitaän Ehrhardt vom Mächner Hotel Marienbad aus, wo er angeblich ſein Hauptquartier hat, une eſtört ſeine Geheimbünde lenken und ſeine Pläne vorbereiten laſſe. ieſe Pläne gingen darauf hinaus, ein Wittelsbacher Reich das außer Bayern noch Tirol und Salzburg und wo⸗ möglich ganz Deutſch⸗Oeſterreich zu umfaſſen hätte, das, mit Hilfe von Ungarn deſetzt und niedergezwungen werden ſoll. treibe jeßt die Aufftsliung einer gut ausgerüſteten deutſchen Faſziſten⸗ armee, ſür die die Anſätze in Bayern und in Oſtpreußen, ferner in Pemmern und in der Neumark vorhanden ſeſen. Forigeſetzte Wer⸗ bungen gingen mit der Einrichtung von Waffenlagern Häand in Hand. Gleichzeilig ſpricht man davon, einer gewaltſamen Einverleibung von Nordtirol in das italieniſche Staatsgebiet zuvorzukommen. Die Be⸗ Baner Tirols ſoll das Signal für die Vereinigung eſterreichz mit Bayern unter Wittelsbacher Zepter ſein. Die„Voſſiſche Zeitung“ knüpft an 1 Mitteilungen, die wir einſtweilen nicht kritiſieren möchten, den Bericht einer Nachrichten⸗ Agentur, der vom Kronprinzen Rupprecht handelt Ein bekannter Politiker der Deutſchen Volkspartei hätte unlängſt mit dem ehe⸗ maligen Kronpringen von Bayern in München eine Unterredung ge⸗ habt, dabei hätte er ihn auf die drohenden Anzeichen eines Putſcher hingewieſen und gefragt, ob der einem Ruf, ſei es als König von Bayern, ſei es als deutſcher Kaiſer Folge leiſten würde. In einem ſolchen Falle könnte leicht t Teile Kronprinz Rupprecht hätte darauf geantwortet, daß er einer ſolchen Bewegung völlig 5 r n ſt e he und daß er der Gefahr für das i ſich völlig bewußt ſei“ Der ronprinz gab dem volks⸗ parteilichen Politiker 15 Manneswort darauf, daß er keinen. ſolchen Ruf Folge leiſten würde. Wörtlich erklärte der Kronpring: „An mein Perſon wird und darf die Reichsein⸗ er n heit nicht ſcheitern. neues Deſizit der Reichspoſt Berdoppelung der Gebühren am 15. November Vom Reichsrat iſt geſtern die neue Vorlage des Reichspoſt⸗ miniſteriums über die Erhöhung der Poſt., Fernſprech⸗ und Teie⸗ graphengebühren unperändert angen ommen worden. Die vor⸗ geſehenen Sätze ſind ſchon vor einiger Zeit veröffentlicht worden. (Briefe im Fernverkehr 12 Mark, Poſtkarten 6 Mark uſw.) Ste ſollen nach dem heutigen Beſchluß nicht, wie urſprünglich vor⸗ geſehen, am 1. Dezember, ſondern ſchon am 15. Rovember in 7255 treten. Die Vorlage ſoll eine Mehreinnohme von 11 Milliarden ermöglichen, für den Reſt des Rechnungsjahres 13 Milliarden, ſodaß immer noch ein Defizit von rund 50 Milliarden zu Laſten des Reiches zu decken fei. Zau der Vorlage erklärte der Berichterſtatter, der braunſchwei⸗ iſche Geſandte Boden: Trotz aller Erhöhungen ſehe 15 die Poſterwaltung heute wieder einem Minderertra g von 60 Milliarder infolge der Erhöhung der Gehälter und der Stei⸗ gerung der ſachlichen Ausgaben gegenüber. Eine Sanierung könne dei der Reichspoſt nur herbeigeführt werden durch eine Vermin⸗ derung der Perſonalausgaben, die 3 aller Ausgaben darſtellten und durch eine Vereinfachung der Verwal⸗ tung. Im großen und ganzen ſeien die neuen Erhöhungen auf dem Grundſatz der Verdoppelung der Gebühren aufge⸗ baut. Bei den Zeitungsgebäühren ſei im Hindlick auf die Notlage der Preſſe von einer Erhöhung abgeſehen worden. Die Poſt könne ſich dadurch ſchadlos halten, daß das Zeitungsbeſtell⸗ geld wieder eingeführt werde. Reichspoſtwiniſter Giesberts wies darauf hin, daß die jüngſten Beſchlüſſe wegen der Erhöhung der kataſtrophal auf die Verkehrsverwaltung wirkten. Die Sache werde ſo kommen, daß wir für 1922 einen Minderertrag von 80 Milliarden und für 1923 von 350 Millforden hoben werden. Errechnen laſſe ſich heute überhaupt nichts mehr. Im Fernſprechverkehr liegen heute mehr Anmeldungen als Apmeldungen vor. Der Brief⸗ verkehr gehe dagegen enorm zurück. Nach dieſer Erhöhung werde er noch weiter zurückgehen. Der Miniſter erſuchte die Ver⸗ treter der einzelnen Länder, ſich ſchon jetzt darauf vorzubereſten, die ſozialen Einrichtungen und insbeſondere die Verſicherungsorgani⸗ ſationen würden ungeheuer belaſtet. Die Vorlage wurde unver⸗ öndert angenommen. Trotz der Einigung, die am Finanzminiſter aufs Gericht mit Man de⸗ hat, kommt von der Medizin her. eutſchland in drei oder mehrere Mehr Aktivitätl Von Dr. Richard Bahr⸗Berlin Vielleicht hat es ſich nicht vermelden laſſen, daß gerade in dem Moment, da die Reparationskommiſſton uns mit ihrem Beſuch be⸗ ehrt, die Regierung ihre Sachverſtändigen und Gutachter, die aus⸗ ländiſchen wie die inländiſchen, nach Berlin, berief. Kann ſein, daß es ſich auch da um einen der neuerdings beliebt gewordenen „zwangskäufigen“ Vorgänge handelt. Dennoch wird man das Zu⸗ ſammentreffen bedauern dürfen Viele Köche verderben den Brei. ontag Abend, alſo in zwölfter Stunde, wie es heißt, erzielt wurde, werden ſelbſt die Meinungen der inkän⸗ diſchen Sachverſtändigen noch immer ein wenig auseinandergehen und man weiß nicht einmal, od man wünſchen ſoll, daß viele dieſer Herren den 5 der Barthou und Genoſſen kreuzen. Die möchten leicht auf ein Durcheinander, wenn nicht der Urteile, ſo doch der Stimmungen ſtoßen und die Gefahr läge nahe, daß ſie juſt(oder immer nur das) heraushörten, was ihnen in den Kram paßt. Auch ſonſt eiſt das Geſchick uns nicht eben hold. Vormittags konnte mit der eee eee nicht verhandelt werden, weil der Herr kten mußte. Nach Moabit, wo man ausgerechnet jetzt den durch Jahr und ea oe chobenen Prozeß um des Doktor Hermes billige Weine betreibt. Auch das mag zwangsläufig und nicht zu ändern geweſen ſein. Aber ärger⸗ lich, das wird man ſchon bekennen dürfen, ärgerkich blelbt es doch. Immerhin wären dieſe kleinen Regiefehler und unfreundlichen Zufälle, die ja noch keine Schickſalsſchläge ſind, zu ertragen, wenn man die Gewähr hätte, daß der Nene die anſchei⸗ nend doch mit einem feſt 1 enen Programm hierher⸗ kam, die deutſche Reglerung gleich gerüſtet e net gegenüberſtünde. Solche üſtung aber, ſcheints, t troß der Beſchwichtigungsnotizen der wieder einmgl mit Bedeutung wiſpern⸗ den ſitgieſen. Da iſt ja ſchließlich der Sinn der Erörterungen, die im Rahmen von Unterkommiſſtionen und interfraktionellen 5 5 menkünften zur Zeit mit der Regierung gepflogen werden, daß man ſie aus dem müden Gleichmaß des Geſchehen⸗ und Gewährenlaſſens herauszulzſen wünſcht. Die Erfüllungswalze iſt abgeſpielt. Die bür⸗ erlichen Koalitionspartelen hatten(pon ein paar Außenſeitern abge⸗ ehen) die Formel zudem nie wörtlich verſtanden wiſſen wollen. Er⸗ — das hatte ihnen geheißen: wir wollen unſer Möglichſtes tun. Anders ausgedrückt: Zeit gewinnen, bis die Stunde reif wurde, die Dinge neu zu ordnen. An die Stelle ausſchweifender Utopie das wirklich Erfüllbare zu ſetzen. In dieſen Stücken hat ſich ſa nun wohl auch eine gewiſſe Ein⸗ heitsfront ſornetert. Umſo ſchmerzlichet klafft der Zwieſpalt, was die inneren Angeſegenheiten, was Staats⸗ Und Volkswirtſchaft an⸗ geht. Die Sozialdemokratie teilt mit der Jugend und dem Natur⸗ recht, von dem ſie abzuſtammen behauptet, den Vorzug, fertig mit dem Wort zu ſein. 350 Milliarden Gold aus der Reichsbank, ſo ſchroßrt ſie in VLerba magistri Hilferding, und wir ſind, zum mindeſten für dieſen Winter, aus den dringendſten Nöten. Die Sa⸗ nierung Deutſchlands als reines Währungsproblem begriffen. Dr. Hilferding, der der Sozialdemokratie die einprägſame Lehre beſchert Das braucht noch kein Vorwurf zu ſein. Auch Franz Oppenheimer, der Frankfurter Nationalökonom, hat als Mediziner degonnen. Man kann, wenn man will, ſelbſt an Frangois Quesnay denken, den Leibarzt Ludwigs XV., der der mer⸗ kantillſtiſchen Einſchnürung und Reglementierung das ppyſiokratiſche .e monde va de jul mérne“ enigegenſtellte und der damit der Horläufer der klaſſiſchen Natlonalökonomie geworden iſt, die nahezu durch ein Jahrhundert in Theorie und Praxis die Welt beherrſcht hat. Nur daß die Dinge in irklichkeit leider nicht ſo einfach liegen, wie es ſiſt die neumarxiſtiſchen Denker vorſtellen. Es wird zutreffen, daß auch die Hebung der Produktion allein nicht ausreicht, uns von allen zu defreſen. Dazu wird beides gehören: Stabiliſte⸗ rung der Währung und Produktlonsvermehrung. Aber auch noch manches andere daneben. 0 Die Polltiker, die ſich in der areee demche zuſammen⸗ fanden, haben, wenn wir ſie richtig verſtanden, die Löſung des Problems ſich auch nie anders gedacht. Sie wollen eine Steigerung der Produktion durch Nationaliſierung der Arbeit und Nachprüfung des Achtſtundentags. Wünſchen auch, immer mit dem Ziel, den Stand Friedenserzeugung herzuſtellen, eine vernünftige Lohnpalitik, die der Qualitätsatbeit wieder An⸗ trieb umd Anreiz leiht. Dringen auf Erſparniſſe an dem heute viel⸗ fach leer laufenden Beamtenapparat, ohne die uns niemand je eine Anfeihe geden wird. Und ſordern ſchließlich eine Steuerpolitik, die, anſtatt mit ſinnlos gewordenen Auflaßen die Wirtſchaft zu Tode zu droſſeln, ſich endlich der Geldentwertung anpaßt. In alledem ſtimmen die Politiker der Mitte mit einem ſo beachtlichen Kritiker wie Parvus⸗Helphand überein, der vor dem Vulgärſozialismus vdoraushat, daß er im Krleg und nach ihm in Geſchäfte ganz großen Stits hineingewachſen iſt. Die Frage bleibt: wird es gelingen, in den Velſen die ja neben den Konferenzen mit der Reparationskommiſſton hergehen. Sozialdemokratie und Arbeitsgemeinſchaft einander zu nähern und anzugleichen? Aus den zwei Aktionsprogrammen, die Teil ſich ausſchließen, eines zu formen, das dann auch zum der Regierung werden könnte? Von der Beant⸗ wortung dieſer Frage wird nicht nur die 1 5 des Kabinetts Wirth, wird auch die Ausgeſtaltung unſerer ganzen Innen⸗ und Außenpolitäk abhängen. Der Appell an die Ge⸗ duld, zu oft ſchon erhoben, verſängt nicht mehr. Auch die nachſich⸗ tigſten Beurteiler verlangen nachgerade von der Regierung, daß ſie Willen zeigt und Wege und Ziele weiſt. Von Mitarbeitern, die, in parteidogmatiſchen Velleitäten befangen, nur als Hemmſchuh wirken, wird der Kanzler wohl oder übel ſich trennen müſſen. Die Sozialdemokratie hat in bald er Herrſchaft dargetan, daß auch ſie nicht über das Rezept verfügt, die aus den Fugen geratene Welt in Ordnung zu bringen. Nun wird ſie, was ſchließlich ſa auch der Volſchewismus getan hat, der Privatwirtſchaft geſtatten müſſen. daß ſie ſich ſeſber hilft. 650 der Beleidigungsprozeß Hermes Im Beleidigungsgrozeß Hermes beantragte der Generalſtaats⸗ anwalt gegen den Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von dret Monaten, Publikatian des Urteils im„Vorwärts“ und anderen Berliner Zeitungen, Vernichtung der Platten und Einziehung der inbetracht kommenden RNummern det Freiheit. Neben ihrer Un⸗ ermieſenheit ſeien die Angriffe des Angeklagten auf den Miniſter von unerhörter Schroffheit und Grobheit geweſen. Der Angeklagte hätte die Angelegenheit, die ihm am Herzen lag, durch das Parla⸗ ment aufkfären laſſen können. Er habe es aber gerade darauf angelegt, die Dinge in der breiteſten Oeffentlichkeit vor Gericht zu erörtern. Es ſei ein altes Sprichwort: Wer ſich in Gefahr be⸗ gibt, kommt drin um. 705 ———.—— 2. Selte. Nr. 307 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 3. November 1922 Wiederkehr der Oroͤnung in Italien Nuſſolini erklärte in dem dreiſtündigen Miniſterrat, in ganz AMalien ſei die Ruhe zurückgekehrt. In 24 Stunden hätten die Staatsbahnen 42 000 Faſziſten von Rom abgeſchoben. Die Maß⸗ nahmen der Faſziſten gegen einzelne Perſonen, Zeitungen und Unternehmungen müßten rückgängig gemacht. und die öffentliche Ruhe überall wiederhergeſtellt werden. Muſſolini ſtellte folgendes Programm für ſeine innere Politik auf: Wiederherſtellung der Diſziplin und Ordnung als Grundbedingung für die Entwick⸗ lung der Arbeit und der Produktion, Förderung aller Mittel und Anregungen zur nationalen Verſöhnung. Der Miniſterrat nahn mit Befriedigung von der Wiederherſtellung der normalen Lage im Innern Kenntnis. Es wurde beſonders auf die Veſſerung der italieniſchen Valuta hingewieſen. In der Kammer will dir Re⸗ 1923 2 die Verlängerung der budgetloſen Verwaltung bis 30. Juni 923 verlangen. Hinſichtlich der Wirtſchafts⸗ und Finanzlage ſtimmte der Miniſterrat der Aufhebung aller überflüſſigen Mini⸗ ſterien und Behörden zu, ſowie der Rückgabe der unzulänglichen Staatsbetriebe an die Privatinduſtrie. Vom Parlament verlangt die Regierung Vollmachten für die Verwaltungsreform und die Regelung der Auswanderung. Der Miniſterrat hat die Wieder⸗ eröffnung der Kammer auf den 16. November feſtgeſetzt. Der Miniſterrat hat auf Veranlaſſung Muſſolinis beſchloſſen, den Gedenktag der Schlacht bei Vittorio Veneto am 4. November mit einer Botſchaft an die Nation zu feiern. In Rom wird in Anweſenheit des Königs eine kirchliche Feier ſtattfinden, nach der ſich die Regierungsmitglieder zum National⸗ denkmal begeben und einen Augenblick vor dem Grabe des un⸗ bekannten Soldaten knien werden. Von 10 Uhr an werden die Glocken in ganz Italien eine halbe Stunde lang zur Erinnerung an den italieniſchen Sieg läuten. Muſſolini berief heute die hauptſächlichſten Führer der faſzi⸗ ſtiſchen Miliz zuſammen und forderte von ihnen nochmals eindringlich die Aufrechterhaltung der Ruhe. Nament⸗ lich in der Hauptſtadt müſſe ſofort das gewohnte Leben zurückkehren. Die Ausſchreitungen gegen Perſonen, gegen öffentliches, privates und Vereinseigentum ſowie gegen Arbeitskammern und Genoſſen⸗ —— müßten unbedingt ein Ende nehmen. Hierauf folgte im iniſterium des Innern eine Sitzung unter Teilnahme des Staats⸗ ſekretärs des Innern Finzi ſowie von Vertretern der Polizei⸗ behörden. Muſſolini gab dem Regierungsſtatthalter Befehl, die von den Faſziſten erzwungenen Demiſſionen ſozialiſtiſcher und katholiſcher Gemeindeverwaltungen nicht anzuerkennen und etwaigen Forderungen der Faſziſten keine Folge zu leiſten. Die erſten außenpolitiſchen Aufgaben Zu den erſten außenpolitiſchen Aufgaben der neuen Regierung wird die Ratifizierung der zwiſchen Italien und Südflawien in Santa Margherita getroffenen Vereinbarung ge⸗ hören, die von der Regierung Facta einige Tage vor ihrem Sturz anter dem Vorbehalt der Zuſtimmung des Parlaments unterzeich⸗ net worden iſt. Dieſes Abkommen beſtimmt hinſichtlich der Stadt Fiume, daß die Räumung der ſüdflawiſchen Vorſtadt Suſk innerhalb fünf Tagen nach der Ratifizierung des Abkommens durch⸗ geführt ſein muß. Zur Ueberwachung der Räumung wird eine ge⸗ miſchte Kommiſſion von drei italieniſchen und drei ſüd⸗ ſlawiſchen Delegierten eingeſetzt, in der auch Sachverſtändige mit⸗ wirken ſollen Die Arbett dieſer Kommiſſion ſoll in drei Monaten beendet ſein. Im Falle von Meinungsverſchiedenheiten werden die Parteien den im Vertrage von Rapallo vorgeſehenen Schiedsſpruch des ſchweizeriſchen Bundesrats anrufen. Dder Min iſterrat hat Muſſolini umfangreiche Vollmachten für⸗ ſeine auswärtige Politik erteilt und einmütig die Antwort des Miniſterpräſidenten auf das Demiſſionsſchreiben des Grafen Sforza in Paris genehmigt. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Frage von Dalmatien und der Adria zu keiner beſonderen Beunruhigung Anlaß gibt. Das Blatt Muſſolinis erklärt, die Uebernahme der Regierung durch den 1. N Das erinnert uns daran, daß vor kurzem der italieniſche König Muſſolinis Vorgänger'Annunzio ebenſo gerührt umarmte und durch Verleihung des Annunziatenordens zu ſeinem Vetter erhob und dabei erinnern wir uns ferner, daß dieſer ſelbe König vor dem Kriege unzählige Male vor verſammeltem Römervolk und ander⸗ wärts in Italien den deutſchen Kaiſer ebenſo tiefbewegt umarmte, mit ihm Küſſe avstauſchte und ihn ſeiner unwandelbaren treuen Freundſchaft verſicherte. Wie man ſieht, iſt der König an ſolche Vorſtellungen gewöhnt, und man muß ihm laſſen, daß er ſich ſeiner Schauſvieleraufgabe mit Meiſterſchaft entledigt. Nur llegt uns ſchwerfälligen und ſchwerblütigen Deutſchen dabei der Vergleich mit dem Judaskuß leider ſehr nahe. Der italieniſche saero egoismo wird noch manche merkwürdige Blüte treiben. Die Orientfrage Die„Times“ berichtet: Der franzöſiſche Botſchafter rich⸗ tete an Lord Curzon die Anfrage, ob die britiſche Reglerung möglicherweiſe gemeinſam mit der franzöſiſchen Regierung bei den Türken Vorſtellungen wegen der von den Türken nach den vor⸗ liegenden Berichten geplanten Aushebung einer Armee in Oſtthrazien erheben würde. Der Londoner Schritt der fran⸗ zöſiſchen Regierung bedeute, ſo ſchreibt der franzöſiſche Bericht⸗ erſtatter des„Daily Telegraph“, daß von Poincars in naher Zukunft eine energiſchere Politik den Türken gegen⸗ über erwartet werden dürfe. Es beſtehe Grund zu der Annahme, daß die Beibehaltung der allitlerten Garniſon auf Gallipoli, ſolange als der gegenwärtige ungewiſſe Zuſtand an⸗ dauere, fortan einen weſentlichen Teil der franzöſiſchen Politik im Nahen Oſten bilden werde. Die franzöſiſche Regierung werde ſich bemühen, auf der Friedenskonferenz einen erträglichen Aus⸗ gleich mit den Türken zu erzielen, aber es werde in Paris daß einer Politik der Unterwerfung nicht zugeſehen werden önne. Die Nachricht von einem franzöſiſch⸗türkiſchen Zuſammenſtoß in der Gegend von Adrianopel, bei dem 13 franzöſiſche Soldaten ge⸗ fallen ſein ſollen, wird bis zur Stunde im Außenminiſterium weder beſtätigt noch dementiert. Doch heißt es, daß die Nachricht vermut⸗ lich erfunden iſt. vor den engliſchen Parlamentswahlen In ganz England ſind die Gemeinderatswahlen mit größter Spannung erwartet worden, da ſie gewiſſe Rückſchlüſſe auf die kom⸗ menden Hauptwahlen zulaſſen. Aus den bisher bekannt gewordenen Ergebniſſen geht hervor, daß die Arbeiterpartei eine ſchwere Niederlage erlitten hat; der„Daiyl Expfeß“ ſchreibt, nicht nur eine Niederlage, ſondern einen wahren Zuͤſammen⸗ bruch. Bis jetzt haben die Konſervativen 101 Sitze gewonnen und 12 verloren, die Liberalen 33 gewonnen und 11 verloren, die Ar⸗ beiterpartei 5 gewonnen und 168 verloren, die Unabhängigen 37 gewongenn und 19 verloren. Die Niederlage der Arbeiter⸗ partei iſt beſonders empfindlich in den Induſtriezentren Südeng⸗ lands. In London hat die Arbeiterpartei ihre frühere Mehrheit in 5 Wahlkreiſen verloren. In vier Wahlkreiſen haben ſie zuſammen 111 und in einem Wahlkreiſe ſogar alle Sitze verloren. Im übrigen ſind die Verhöltniſſe noch wenig geklärt. Vor allem bleibt der Konflikt zwiſchen Konſervativen und National⸗ liberalen ſtetionär. Es wird mitgeteilt, daß die Konſervativen beſchloſſen haben, Gegenkandidaten in denjenigen Wahlkreiſen auf⸗ zuſtellen, die durch liberale Mitglieder des Miniſteriums Lloyd George vertreten waren. Vis jetzt haben die Nationalliberalen noch keine der von Lloyd George in ſeiner letzten Rede angedrohten Maß⸗ nahmen ergriffen. Dies wird auf die Erkrankung Lloyd Georges zurückgeführt, die übrigens leichter Natur iſt, die ihn aber zwei Tage ans Haus feſſeln wird. Man erwartet, daß er am Samstag ſeine Rede in London halten wird. Die Nationalliberalen werden ohne Zweifel alle Reſervekandidaten heranziehen und in denjenigen Wahl⸗ Faszismus habe wegen ſeiner Vergangenheit und der Art und kreiſen Kandidelen aufſtellen, in denen die Konſervativen mit Sicher⸗ eiſe der Durchführung im erſten Augenblick einen beſorgniserre⸗ genden Charakter gehabt. Die von ihm den fremden Regierungs⸗ lettern gegebenen Zuſicherungen müßten dieſe aber ſchon beſchwich⸗ tigt haben. Der Miniſterpräſident legte auch die Richtlinien für die Orientkonferenz in Lauſanne dar und erklärte, er widme ſich auch der Prüfung der Wiedergutmachungsfrage für die Kon⸗ ferenz in Brüſſel. Wie in Regierungskreiſen erklärt wird, beab⸗ ſichtigt Muſſolini die hauptſächlichſten diplomatiſchen und konſulari⸗ ſchen Vertreter Italiens im Auslande zu ernennen. Als Botſchafter in Berlin an Stelle des Senators Fraſſati nennen die Blätter den Baron Romano'Avezzano, der Hauptſekretär der Konferenz von Genua war, und als neuen Votſchafter in Wathing⸗ ton den Senator Albertini, den Direktor des„Corriere della Sera“. Der gerührte ftönig Auf dem pol tiſchen Welttheater ſpielen die Italiener unbeſtrit⸗ ten zugleich die Rollen des erſten Liebhabers und des erſten Helden, ſe nach der Gunſt des Augenblicks. In dieſem Sinn iſt der König von Italien einer der gewandteſten Schauſpieler, den man ſich vorzuſtellen vermag, denn er verfügt über die beneidenswerte Kunſt, — ſeder Zeit die Tränendrüſen reichlich fließen zu laſſen. Als ſich uſſolini als ſelbſternannter Miniſterpräſident bei ihm meldete, ſchloß ihn der König bewegt in die Arme und beide vergoſſen Tränen der Rührung. Der Tod iſt die Gebärde der ſchweigenden Verachtung für das Leben. * Die gute alte Eiſenbahnzeit Gar ſo weit liegt ſie noch nicht zurück, die gute alte Eiſenbahn⸗ Am 1. Auguſt 1914 war es, daß ihr letztes Stündtlein ſchlug. nb ſie konnte wahrhaftig ſo gut wie nichts dafür. Aber wir wollen nicht greinen, wollen auch— für den Augenblick— nicht daran den⸗ ken, was uns an der Eiſenbahn heute nicht gefallen kann, ſondern wir wollen auf beſſere Zeiten hoffen, und nichts ſoll uns daran hin⸗ dern, auf di, guten alten Tage einen Blick zurückzuwerfen. Nicht vergebens ſehen wir uns nach einem zuͤverläſſigen Führer um. Es iſt der alte Geheimrat Kirchhoff, eine der„drei rechten Hände“ des Eiſenbahnminiſters Thielen, während deſſen Amts⸗ — die vielen nach der Eiſenbahnverſtaatlichung in der Hand des taates vereinten Privatbahnen einheitlich organiſiert wurden. Drei Miniſterialbeamte wurden mit dieſer Aufgabe betraut. Einer hatte die Verwaltungsordnung zu bearbeiten, der techniſche Fachmann die techniſchen Angelegenheiten und Kirchhoff die Finanzordnung. In den„fünf Büchern Moſes“, wie Kirchhoffs Werk ſcherzweiſe genannt wurde, iſt dieſe neue Eiſenbohn⸗Finanzordung niedergelegt. Darüber und über manches andere plauderte jüngſt Geheimrat Kirchhoff in ſeiner Vaterſtadt Paderborn in einem öffentlichen Vor⸗ trag, deſſen Genuß und Wiſſensgewinn wir den brapen Paderbornern allein aber nicht gönnen wollen. Abgeſehen von allem anderen woh⸗ nen wir viel nahe am Heſſiſchen. und der Staatsvertrag über die Heſſiſche Ludwigsbahn war der wichtigſte und einer der intereſſan⸗ teſten von den vierundzwanzig Verträgen, die Kirchhoff im Sinne eines großen einheitlichen deutſchen Eiſenbahnweſens über Vahnen abſchloß. Als damals der ſtark preußiſch⸗partikulariſtiſch geſinnte Eiſenbahnchef Maybach die Ludwigsbahn zu einer ausſchließlich machen wollte, entſchied ſich Fürſt Bismarck— in ſſen Aera wir uns zurückverſetzen müſſen— mit den draſtiſchen Worten:„Die Nabelſchnur zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland ſolh nicht durchſchnitten werden!“ für eine Eiſenbahngemeinſchaft mit Heſſen, das zuerſt auch den Zollverein mit Preußen gegründet hatte Mit welchen einfachen Mitteln die großen Erfolge der Eiſen⸗ bahnverwaltung erzielt wurden, dafür gab Kirchhoff aus ſeiner rei⸗ chen Erinnerung einige Proben zum beſten. Ihm ſtand für die aufs ſtrengſte geheim gehaltenen Ausarbeitungen nur ein einziger dafür vereidigter Kalkulator zur Verfſſaung. Die Verſtaatlichungsangebote wurden zur Vermeidung von Vörſenſpekulationen erſt nach Börſen⸗ ſchluß im Stagtsanzeiger veröffentlicht. Jeder mit äußerſter Vorſicht abgeſchoſſene Pfeil wirkte treffſicher: niemafs gab es einen Fehlſchuß. heit auf einen Sieg über die Arbeiterkandidaten rechnen. Zur Stunde beträgt die Zahl der Kandidaten 1430, darunter. 460 Konſervative, 412 Arbeiterparteiler, 370 unabhängige Liberale und 170 National⸗ — liberule. Auslanòsrundſchau *Eine revolulionäre Bewegung in Albanien iſt nach dem „Exchange Telegraph“ in Florina ausgebrochen. Die Regierungs⸗ truppen wurden von den Aufſtändiſchen gezwungen, ſich nach Beira zurückzuziehen. Die albaniſche Regierung hat ſich von Tirana nach Valona begeben. *Der Beamkenabbau in Oeſterreich. In Heſterreich ſollen dem⸗ nächſt 20 000 bhis 30 000 Arbeiter und Staatsangeſtellte entlaſſen werden. Nach den Vereinbar ingen mit dem Völkerbund iſt die Ent⸗ laſſung von 100 000 Beamten vorgeſehen. Eine deulſche Tokenſeier in Frankreich fand auf dem Friedhof Pantin zu Ehren der in franzöſiſcher Erde ruhenden deutſchen Krie⸗ ger ſtatt, bei der der deutſche Botſchafter Dr. Mayer eine Anſprache hielt, in der er bei der Einweiung eines Gedenkſteines hinwies auf die Not der Heimat und die Gefühle der Dankbarkeit für die gefalle⸗ nen tapferen Soldaten. Die Frau des Botſchafters legte einen Kranz für die deutſchen Frauen und Mütter nieder. e durch den Staatsanzeiger noch eine Auskunft von dem Direktor einer thüringiſchen Privatbahn mündlich einzuholen war, wurde dieſer bis zum Börſenſchluß zurückgehalten, und als er am ſelben Tage ahnungslos über das inzwiſchen Geſchehene in ſeine Heimat zurück⸗ kehrte, hatte bereits die Stadt geflaggt und der Eiſenbahn⸗Direktor erhielt auf ſeine Frage.„Wos das zu bedeuten habe?“ die für ihn überraſchende Antwort.„Wiſſen Sie das nicht? Ihre Bahn iſt ja ver⸗ ſtaatlicht!“ Nach der Durchführung der Eiſenbahnverſtaatlichung war das erſte, was aufgegriffen wurde, eine gründliche Siebung des Verwal⸗ tungsperſonals. Alle in die Neuordnung nicht hineinpaſſenden Ele⸗ mente wurden unter Fortgewährung ihres vollen Gehaltes für fünf Jahre aus der Nerwaltung ausgeſchieden. Dreitauſend Beamte mit einer Jahreserſparnis von 20 Millionen Mark waren danach weni⸗ ger erforderlich. Ganze Etagen in den Büros ſtanden leer und die zurückgebliebenen Beamten arbeiteten mit um ſo größerem Eifer Ueber das Eiſenbahnweſen war damals ein wahrer Völkerfrühling gekommen. Nicht nur in Deutſchland, auch in anderen Ländern wurde dieſe Neuordnung nachgemacht und hat bis zum Weltkrieg ſegensreich gewirkt. Beherzigenswert iſt, wos Kirchhoff über den Geiſt erzählte, der damals durch die ganze Verwaltung ging und wohl ein Haupthebel für die Erziehung der großen Erfolge im Eiſenbahnweſen war. Thielen, der Nachfolger Maybachs, brachte es fertig, für alle ausran⸗ gierten Eiſenbahnſchienen hähere Preiſe zu erzielen, als die an deren Stelle einzubauenden neuen Schienen koſteten. Günſtig abgeſchloſ⸗ ſene mehrjährige Kohlenverträge brachten der Verwaltung Vorteile von jährlich 20 Millionen Mark. Der Geiſt der Verwaltung war auf Wirtſchaftlichkeit gerichtet und von einer ſolchen Integrität, daß Ehr⸗ lichkeit keine Tugend, vielmehr etwas ganz Selbſtverſtändliches war. Der Bürokratismus der damaligen Zeit kann hinſichtlich ſeiner Ge⸗ diegenheit nicht hoch genug eingeſchätzt werden. Was ihm an fach⸗ männiſcher Vorbildung hier und da fehlen machte, wurde reſchlich erſotzt durch die Lauterkeit der Geſinnung. In ſeiner mehr als dreißigjährigen Eiſenbahnpraxis iſt Kirchhoff kein Fall bekannt ge⸗ worden, der gegen dieſe wichtiaſte Vorbedingung für eine tüchtige Nerwaltung verſtoßen hätte Man kann auch nicht behaunten, daß der Grundſatz:„Freie Bahn dem Füchtigen“ in der damaligen Staatsbahnbürokratie unterdrſckt worden wäre. 4 Prof. Dr. Brunner, der viel angefeindete Zenſor des Ber⸗ liner Polizeipräſidiums, der zuletzt bei dem Kampf gegen den Schnitzlerſchen Reigen eine Rolle geſpielt hat, hat ſeine Aemter niedergelegt und will ſich in Prien am Chiemſce niederlaſſen. Als in einem Fall unmittelbar vor der Veröffentlichung der Offert vom Deutſchtum im Auslanòd Eine deutſche ZJeitung in China 1 80 Die in Berlin erſcheinende„Oſtaſiatiſche Rundſchau“, die 10 bemüht, ein Bindeglied zwiſchen den Ländern des Fernen Oſte und Deutſchland zu ſein, ſchreibt in ihrer Novemberausgabe: 10 Unter dem Titel„Deutſche China⸗Nachrichten 1h am 8. September die erſte Nummer eines deutſchen Wochenblal erſchienen, des erſten und einzigen, das ſein der Beſchlagnahme 1 ehemals in Schanghai, Tſingtau und Tientſin erſchienenen deuuſchn Zeitungen jetzt in Schanghal herausgegeben wird. Wie die a Richter u. Co. bekannt gibt, will das Blatt nicht mit den darth Tageszeitungen in Wettbewerb treten, ſondern durch zahlreiche, 5 den bedeutendſten Männern in der Heimat für das Blatt gecht bene Artikel ein Bindeglied zwiſchen Deutſchland und China 50 wirtſchaftlicher, techniſcher und kultureller Beziehung ſein und et in China ſelbſt lebenden deutſchen Frauen und Männer zu 1* engen Gemeinſchaft zuſammenſchließen. Im Umfang ähnelt bet Blatt dem ehemaligen„Oftaſtatiſchen Llond“, unterſcheidet ſich an, von dieſem inhaltlich inſofern, als es einen chineſiſchen und ee amerikaniſchen Teil enthält. Der Herausgeber will 3000 Epempl drucken. Deutſches Reich *Die Sammelliſte für Techow. Die Inhaberin eines 15 geſchäfts in der Nähe der Techniſchen Hochſchule in Charlottenbn hatte, wie geſtern berichtet, durch Aushang zu einer Liſt en zei nung zugunſten Ernſt Werner Techows aufgefordert. Gegen 1 Geſchäftsinhaberin hat nun die Abteilung la des Berliner Poliz präſidiums das Strafverfahren wegen Vergehens gegen das 0 zum Schutz der Republik eingeleitet. Darnach wird die Ausſeßun von Belohnungen auf Gewalttätigkeiten gegen Mitglieder einer ke blikaniſchen Regierung des Reichs oder eines der Länder mit fängnisſtrafen von 3 Monaten bis zu 5 Jahren bezw. mit +5 Geldſtrafen bedroht. Die Zeichnungsliſte ſelbſt und auch das ihr geſammelte Geld iſt beſchlagnahmt worden. * Eine abgeſehnte Demonſtration. Die Berliner Sozialſſte wollten in der Berliner Stadtverordnetenverſammlung den Köni 10 platz in„Platz der Republik“ umtaufen. Der Dringli keit ihres Antrags wurde aber in der Stadtverordnetenverſamml am Donnerstag widerſprochen. 0 Graͤß Brockdorff⸗Rantzau iſt, wie aus Moskau genebs wird, am Donnerstag dort eingetroffen. Bei der Begrüßung 0 klärte er, er hätte ſeine Aufgabe nicht übernommen, wenn er m. überzeugt wäre, daß Rußland und Deutſchland eine geme! ſame Miſſion in der Welt zu erfüllen hätten. “Der kommuniſliſche Betriebsrätekon reß wird ſich nach eine Mitteilung der Roten Fahne am 23. bis 28. November in Bel lin abſpielen. LEine neue Jivilprozeßordnung. Dieſer Tage trat im Reich, juſtizminiſterium die Kommiſſion zur Aufſtellung des Entwurfs ein neuen Zivilprozeßordnung zuſammen. Außer den Referenten 9, Reichsjuſtizminiſteriums und Vertretern der preußiſchen und baug, ſchen Juſtizverwaltung gehören der Kommiſſion namhafte juriſtiſ Autoritöten an. Der Reichsjuſtizminiſter hob im Zuſammenhane z, ſeiner einleitenden Anſprache über die Ziele des Geſetzgebungswe die Geſichtspunkte von allgemeiner Bedeutung hervor. Letzte Meldungen Handelsluftverkehr Schütte · Canz I Berlin, 3 Nor(Von unſ. Berliner Büro.) Vor einemeig leſenen Auditorium, Förderern und Freunden der Luſtſchlſſaß, ſprach dieſer Tage Geh. Rat Schütte über die Entwickungenſit lichkeit des Handelslufwerkehrs Nach einem hiſtoriſchen Rüchr, entwarf er ein Bild von der Norwecdigkeit des Luftſchiffverkehe von den Mitteln, von denen wir Gebrauch machen müſſen 1 zeigte, daß der Luftſchiffbau Schütte⸗Lanz heute in der Lage 15 dieſe Pläne zu verwirklichen. Die Jabetriebnahme des erſten ſein Sch ffe werde nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Ein Alpenflug mit dem Rumpler-Derkehrsflugzeug Berlin, 3. Nov.(Von unſerem Verliner Büro.) Wie er München gemeldet wird flog am 1. November bei böigem Weng eines der Normal⸗Rumpler-Verkehrsflugzeuge. voller Belaſtung über den Großglockner und den Großvenedigſ Das Flugzeug, das mit 5 Perſonen und einem Filmapparat belohn war, flogüber Salzburg und umkreiſte den Groß glockner 900 mal bei böigen Winden. Ueber dem Großvenedi ger erh lt es ſich bis auf 4500 Meter und kehrte dann nach vierſtündiger Fah über Kufſtein nach München zurück. — — — — 1 EBerlin, 3. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Ben wärts? hatte dieſer Tage wegen eines Diadems Lärm geſchlaſſe das der Kaiſ er für ſeine Braut in Verlin habe anfertigen loſe und das einen Wert von 800 Millionen Mark— heute ⸗ Wert vom Vorwärts allerdings bereits ermäßigt— als Bra geſchenk nach Holland habe ausführen laſſen. Nunmehr haben, 0 das ſozialiſtiſche Zentralorgan mitteilt, die Abgeordneten Wels 100 Braun dieſerhalb eine Anfrage an den Reichs gerichtet. Naturwiſſenſchaftliche Rund ſchal Aus der Menſchenkunde hak der Menſch einen beſonderen Zeitſinn? Gewöhnlich 15 es Wahrnehmungen durch die bekannten Sinne, die uns auf 10 direktem Wege das Bewußtſein einer verfloſſenen Zeit vermilte, und aufrecht erhalten: Die Beleuchtung, der Stand der Sonne, fle/ Verhalten der Menſchen zu den gewohnten Tageszeiten, die 0 äußere Ordnung des Lebens. Nun iſt die Frage, ob der Meunt auch ohne ſolche Anhaltspunkte die Zeit direkt warnehmen kauet ob er ein inneres Zeitbewußtſein oder einen beſonderen Zellh habe. Dieſe Frage wird von dem Schweizer Nervenarzt eſih bejaht, der in letzter Zeit eine große Anzahl von Verſuchen an mi ſelbſt gemacht hat. Um die äußeren Anhaltspunkte und 115 Störungen auszuſchalten, wählte er die Nachtzett, und zwar verſü el, er, bei einem plötzlichen Erwachen aus dem Schlafe zu errch welche Zeit es ſei. Ein nachträgliches Vergleichen mit der Uhr ergegg daß er nur in ein Siebentel der Fälle die richtige getroffen hatte den anderen Fällen aber öfter eine zu frühe als eine zu ſpäte ne Dies erklärt er als die Folge des Wunſches noch eine möglichſt ba Zeit vor ſich zum Schlafen zu haben. Umgekehrt war es, wenn ſi irgend welche Sorgen quälten; denn begreiflicher Weiſe ſehnt ne dann der Menſch nach dem heranbrechenden Tage und errät egg Zeit, die gegenüber den wirklichen viel weiter vorgeſchritten iſt. et⸗ den Fällen, wo Weber in ein und derſelben Nacht mehrmals in⸗ wachte, erriet er beim zweiten oder dritten Male ſtets auch el⸗ ſpätere Zeit als beim 90 Dies iſt von vornherein nicht zu, warten und muß ſomit als Beweis dafür angeſehen werden, ein unterbewußtes Zeitempfinden beſteht. Weber iſt in 403 Nune 886 Mal erwacht, während er dieſe Experimente durchführte. Junſch hin muß angenommen werden daß hierin ſehr ſtarke perſönſe Unterſchiede beſtehen, ſodaß die Durchführung ähnli⸗her Ves de 1 von anderer Seite als ſehr wünſchenswert angeſehen we muß. Nus der Tier⸗ und pflanzenkunde i Neue Enktdeckungen an den kleinſten Lebeweſen. In Amelg — erſchien vor kurzem ein Werk des bekannten Zoologen Jenniaſc in dem er über eine Anzahl wichtiger Verſuche berichtet, die eimi grundlegende Fragen in ganz neuer Beleuchtung zeigen. mehren. Rur ſelten tritt bei ſolchen Formen Konjugation ein, 9e die Kerne zweier Individuen müſſen miteinander verſchmelzen, ſoh. weitere Teilungen erfolgen können. Frühzeitig wurde daher die 8 el bekannt, daß ſich viele Einzeller ungeſchlechtlich durch Teilung ſchmelzung die Lebenskraft des Stammes wieder hergeſtellt 4 Verfüngungstheorie aufgeſtellt, welche ausſagt, daß durch dieſe witb. S * rr r r e Nrr rr r 28. ſorgfäl Freltag, den 3. November 1922 Mannheimer Genergl-Anzeiger(Miltag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 507 Städtiſche Nachrichten Sürgerausſchußvorlagen Berkauf von Baugelände an der Auguſta⸗Anlage an die Reichspoſtverwaltung Die Reichspoſtverwaltung ſteht vor der Notwendigkeit der Ent⸗ laſtung ihres Poſtgrundſtücks in O 2. In langen Verhandlungen wurde ſchließlich vereinbart, daß das Verwaltungs⸗ und Betriebs⸗ gebäude für ein neues Telegraphenamt, die Fernſprechbauabteilung und ein Poſtamt an der Auguſta⸗Anlage, Ecke Otto Beck⸗ und Richard agnerſtraße errichtet wird. Der Kaufvertrag ſieht vor: Der Kauf⸗ preis des etwa 7073 QOm. großen Geländes beträgt 60„ für den Im. Die Wünſche der Stadt über die Geſtaltung des Baues ſollen nach Tunlichkeit berückſichtigt werden. Ein mit Beläſtigung für die Nach⸗ barſchaft verbundener, regelmäßig in ſtörender Weiſe wiederkehren⸗ der Wagenverkehr von und nach dem Grundſtück, insbeſondere ein ſtarker Verkehr mit Laſtkraftwagen darf im Zuge der Auguſta⸗Anlage nicht ſtattfinden. Falls das verkaufte Gelände ſpäterhin für die Zwecke der Reichspoſt⸗ und Telegraphenverwaltung nach deren Er⸗ meſſen entbehrlich werden ſollte, ſteht der Stadt das Necht der Rück⸗ erwerbung zum urſprünglichen Kaufpreis für das Gelände zu. Die⸗ ſes Recht erliſcht, ſobald der Stadt von dem Gelände der durch das eich erworbenen alten Oelfabrik eine Fläche von ungefähr 6000 QAm. abgetreten werden ſollte. Sowelt nicht mindeſtens ein Viertel des an das Reich verkauften Oſtſtadtgeländes mit entſprechender Angrenzung an die Straße der Stadt zurückübertragen wird, wird ihr mit Rück⸗ ſicht auf den mäßigen Kaufpreis vom Reich für den Fall einer Ver⸗ äußerung des Geländes der alten Oelfabrik ein Kaufvorrecht einge⸗ räumt: die Stadt ſoll berechtigt ſein, die Ueberlaſſung der Eckfläche Meerfeldſtraße—Lindenhofplaß im Ausmaße von etwa 6000 Om. zu 0 für einen Om. zu verlangen. Die Stadt verzichtet auf die Er⸗ hebung ihres Grunderwerbſteuerzuſchlags von 2 Proz. Errichtung einer Realſchule in Feudenheim Der Bürgerausſchuß hat ank 15. Juli 1913 der Errichtung einer neuen Realſchule, die einen 7jährigen Lehrkurs erhalten ſollte, und den Satzungen für dieſe zugeſtimmt ſowie am 13. Januar 1914 die Mittel für einen im Stadtteil Lindenhof für dieſe Schule geplanten Neubau bewilligt. Mit dem Bau konnte vor Ausbruch des Krieges wegen der durch die längeren Erörterungen der Fundierungsfrage eingetretenen Verzögerung und während des Krieges aus den be⸗ kannten Urſachen(Arbeitermangel, Bauſtoffſperre) nicht begonnen werden. Die Erſtellung eines Neubaues in der Gegenwart verbietet die Not der Zeit. In der Zwiſchenzeit hat aber insbeſondere die Oberrealſchule einen gewaltigen Umfang angenommen; es mußte für ſie im Jahre 1921 eine Filiale von 4 Klaſſen in der Kurfürſt⸗Fried⸗ richſchule und an Oſtern 1922 eine Filiale von 9 Klaſſen in freien äumen der Volksſchule Feudenheim errichtet werden. Zur Ent⸗ laſtung der Direktion der Oberrealſchule ſoll entſprechend dem Antrag des Unterrichtsminiſteriums die Abteilung Feudenheim der Ober⸗ realſchule als„Realſchule Feudenheim“ in eine ſelbſtän⸗ ige Anſtalt umgewandelt und einer beſonderen Direktion unter⸗ ſtellt werden. Dieſe Schule ſoll die neue Schule im Sinne der Satzun⸗ gen vom 1913 ſein. Die Schule ſoll nur einen 6jährigen Lehrgang erhalten, da das Weiterſtudium über die 6. Klaſſe hinaus durch Uebertritt in die Oberrealſchule möglich iſt. Mit Rückſicht hierauf haben die aus der Klaſſe VI abgehenden Schüler eine Abſchlußprü⸗ fung nicht abzulegen. Oberroalſchule und jetzige neue Realſchule ſind für das laufende Rech⸗ nungsſahr im Voranſchlag der Oberrealſchule enthalten. Die für die neue Anſtalt erforderlichen Lehrkräfte ſind von der Oberrealſchule ernommen, neue Stellen alſo nicht errichtet worden. Eine Pro⸗ feſſorſtelle wurde in eine Direktorſtelle umgewandelt. Eine Per⸗ ſonalvermehrung wird ledialich durch die Anſtellung eines Hilfs⸗ hausmeiſters erforderlich werden. Vergnügungsſteuerordnung Die in§8 8 unſerer Vergnügungsſteuerordnung feſtgeſetzte Kar⸗ tenſteuer bringt durch die infolge der Geldentwertung eingetretene ganz außergewöhnliche Erhöhung aller Entgelte, aus denen ſie be⸗ zechnet wird, weſentliche Mehrerträge, obgleich der Stadtrat für eine eihe von Veranſtaltungen(die der Lichtſpiele und Varietetheater) auf Grund der Ermächtigung in§ 8 Abſ. 2 der Vergnügungsſteuer⸗ ordnung eine veränderte Staffelung im Verhältnis der Steuerfätze hat eintreten laſſen. Im Vergleich zu den zur Kartenſteuer heran⸗ gezogenen Veranſtaltungen ſind infolgedeſſen jene, die der Pauſch⸗ euer unterliegen, mit den ſeitherigen Sätzen viel zu niedrig be⸗ laſtet. Der Stadirat erachtet eine Verdoppelung der Sätze als das Mindeſtmaß deſſen, was unter den heutigen Verhältniſſen ge⸗ rechtfertigt erſcheint. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens der Erhöhung ängt vom Verlauf des Genehmigungsverfahrens bei den Staats⸗ —8 Reichsbehörden ab und kann deshalb heute nicht beſtimmt wer⸗ n. Herſtellung von Skraßen in der Gartenſtadt Waldhof Der Stadtrat hat mit Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes vom November 1919 für die Herſtellung der Straßen in der Garten⸗ ſtadt Waldhof folgende Mittel bewilligt: für Straßenherſtellung(ohne E Der großen Zähigkeit der Amerikaner iſt es gelungen, von einem zolchen Einzeller, dem Pantoffeltierchen, 6000 Generationen allein urch Teilungen zu erhalten; zurzeit der Veröffentlichung dieſer Verſuche war noch keine Spur von Degeneration zu bemerken, ob⸗ wohl niemals eine Konjugation ſtattgefunden hatte. Dieſe Beob⸗ gchtung ſpricht ſehr gegen die Verjüngungstheorie, zumal an andern ſceern ähnliche Reſultate erzielt wurden. Die amerikaniſchen For⸗ er mußten 13 Jahre lang die Pantoffeltiere Tag und Nacht ter dem Mikroſkop beobachten, weil die Teilungen ziemlich leb⸗ haft vor ſich gehen; denn innerhalb von 21 Tagen teilen ſie ſich ſch allgemeinen 26 mal. Die Aufgaben, die die amerikaniſchen For⸗ dber zu erfüllen hatten, waren alſo durchaus nicht gering.— An 50 anderen Tiere, der Difflugia, konnte Jennings weitere Veob⸗ achtungen machen. Die Difflugia iſt eine winzige Amöbe, die ſich us Geſteinsſplitterchen ein flaſchenförmiges Gehäuſe baut. Im all⸗ demeine bleibt die Form der Hülle in der Nachkommenſchaft gleich; Forn Jennings ſtellte durch kangwierige Verſuche feſt, daß dieſe liarmen erblich ſind. Damit wäre ein Beweis für die Unveränder⸗ t der einzelnen Formen gegeben; aber dies gilt nicht für e Fälle. Jennings ſah nämlich, wie ſich aus einer einzigen Form bene Einwirkung der Umgebung mehrere Formentypen entwickel⸗ —— Eine Reihe ähnlicher Verſuche hatten dasſelbe Ergebnis. Es z. B. möglich, die Teilungsgeſchwindigkeit bei dem Pantoffel⸗ habggen zu verändern. 0 Tiere, die keine Konjugation durchgemacht uuben, zeigen eine gleichbleibende Ceſchwindigkeit, durch die Kon⸗ Ahanten tritt indeſſen eine oft bedeutende Verſchiebung ein. So ſah und nngs Stänmne entſtehen, die ſich in 21 Tagen nur 9 mal teilten — andere, die ſich in derſelben Zeit 30 mal vermehrten. Von Aner durchgehenden Konſtanz der Formen kann alſo nicht in allen n geſprochen werden. Allgemeine Naturwiſſenſchaft ſche Selten betretenes Land. Ueber 400 Kilometer von der ſchotti⸗ 995 Weſttüſte entfernt ragt aus dem Atlantiſchen Ozean ein ein⸗ Nr Fels, die höchſte Erhebung eines großen unterſeeiſchen Pla⸗ oſten das ſich in 150 Kilometer Länge von Nordweſten nach Süd⸗ 5 Berſtreckt Nur Seevögel benutzen den„Rockallfelſen“ regelmäßig ſich b und die Spuren ihrer kalkigen Ausſcheidungen heben Van 5weiße Flecken weithin ſichtbar von dem dunklen Geſtein ab. den engliſchen und franzöſiſchen Fahrzeugen werden die umliegen⸗ ründe wegen ihres Fiſchreichtums häufig aufgeſucht, aber iig vermeiden es alle, wegen der vielen Klippen und der un⸗ omm lich tobenden Brandung, in zu große Nähe des Felſens zu gefüh Dreimal iſt bisher eine Landung am Rockallfelſen aus⸗ 1863 rt worden, 1810 von der engliſchen Fregatte„Endymion“ aus, kupfne der Beſatzung des engliſchen Expeditionsfahrzeuges„Oor⸗ ſchiff und vor kurzem von dem franzöſiſchen Fiſchereiforſchungs⸗ wurden ourquois Pas“, von dem auch Geſteinproben mitgehracht Oranft Ihre genaue Unterſuchung zeigte, daß dür Notkallfelſen aus irn mit beſteht, der ähnliche Mineraleinſchlüſſe aulwelle, teie mon ſie rönländiſchen Granit findet. ufhör Die Mittel für die frühere Abteilung der Verwaltungsaufwand) 257 900. für Kanäle 178 880„l, für Gas⸗ leitung 97 320, für Waſſerleitung 90 710„. Nachdem die Stra⸗ ßen in der Gartenſtadt Waldhof in dem durch dieſe Kreditbewilli⸗ gung erſchloſſenen Baugebiet größtenteils fertiggeſtellt ſind, har ſich ergeben, daß die bewilligten Mittel überſchritten bezw. daß zur Fer⸗ tigſtellung der Reſtarbeiten weitere Mittel erforderlich ſind. Die Nachforderungen betragen: a) für die Straßenherſtellung 277 650 l, b) für die Gasleitung: 178 525 l, für die Waſſerleitung 222 899., zuſammen 679 074„. Dieſer Berrog wird vom Bürgerausſchuß an⸗ gefordert. — Unha tbare Steuergrundlagen Von jeher galt als einzig richtige und gerechte Grundlage jeder Beſteuerung der Grundſag, den Schiller Wilhelm Tell ausſprechen läßt:„Cin jeder wird beſteuert nach Vermögen.“ In der Theorie ſuchten alle Parteien dieſe Forderung der Gerechtigkeit mit mehr oder weniger Nachdruck durchzuſetzen. Wenn es ſteuer⸗ techniſch raſch zu ermöglichen wäre, müßte die Steuerberanlagung jedes Jahr auf dem jeweiligen Vermögensſtand aufgebaut werden, und dann müßten nach dem jeweiligen Stand des Einkommens direkte Steuern erhoben werden. Vor dem Krieg war dies bis zu einem gewiſſen Grad auch der Fall. Die ungleich als Kopfſteuer wirkenden indirekten Staats⸗ und Gemeindegebühren wurden alljährlich mehr und mehr abgebaut, beſonders auf Drängen der Sozialdemokratie, unter deren zug⸗ kräftigſten Schlagworten: Direkte Steuern! Fort mit den indirekten Steuern! obenan ſtanden. Wie ſich dies im Wirtſchaftsleben auswirkt, machte ihnen weiter keine Sorge. Als Reichsfinanzminiſter Erzberger zur direkten Erfaſſung der Ein⸗ kommenſteuer bei Betrieben, Herrſchaften und Behörden überging, erlebten wir in Württemberg den ſchärfſten Steuerſtreik; die Ein⸗ kommenſteuer der Arbeiter und Dienſtboten iſt inzwiſchen wohl reſt⸗ los auf die Arbeitgeber abgewälzt, trotz des ausdrücklichen geſetz⸗ lichen Verbots oft ſogar ohne jede Verſchleierung. Dieſer Vorgang beweiſt, daß die direkte Erfaſſung der Steuern aus dem Einkommen theoretiſch richtig wäre, in der rauhen Wirklichkeit ſich aber nicht ſo einfach durchführen läßt. Richtig bleibt aber troßdem:„Ein jeder gehört beſteuert nach Vermögen.“ Vor dem Krieg konnte man von„Vermögen“ bei vielen ſprechen. Heute ſind ehe⸗ mals„vermögliche“ Leute zu Bettlern geworden, die oft buchſtäb⸗ lich Hunger leiden müſſen. Heute kann man eigentlich nur noch von „Einkommen aus direkter Arbeit“ reden, die Schieber natürlich ausgenommen. Einnahmen aus Kapitalien ſind heute ſo zuſammen⸗ geſchrumpft, daß ſie beinahe nicht mehr in Betracht kommen. Es bleibt daher troß aller Schwierigkeiten kein anderer Aus⸗ weg, als zur möglichſten Erfaſſung der Einkommen überzugehen. Wer viel verdient, muß viel zahlen; wer wenig ein⸗ nimmt, muß geſchont werden! Dem ſtehen aber zumteil die beſtehen⸗ den Steuergeſetze entgegen. Als in einer der letzten Bürgerausſchuß⸗ 179 75 die ſozial direkt ungerecht wirkenden indirekten ohnſteuern, Wohnabgabe, Waſſergeld, Müllab⸗ fuhr⸗ und Straßenreinigungsgebühren bekämpft wurden, konnte Oberbürgermeiſter Dr. Kußer dieſe Feſtſtellungen nicht entkräften, wollte es auch nicht, ſondern berief ſich auf die Reichs⸗ imd Landesſteuergeſetze, die keinen anderen Ausweg zu⸗ ließen. Wundern mußten wir uns am meiſten über die Sozialdemo⸗ kraten, die ſolche indirekten Gemeindeſteuern glatt ſchlucken, trotz⸗ dem es doch geradewegs gegen ihre ſeitherigen ſteuerlichen Grund⸗ ſätze geht, und obwohl auch ſie zugeben müſſen, daß die zufällig bezahlte Miete kein gerechter Boden zur Steuer⸗ veranlagung iſt. Er war es früher nicht, wo zwar die Woh⸗ nung ein gewiſſer Maßſtab der wirtſchaftlichen Lage einer Familie war. Aber heute, wo eine durch die Geldentwertung verarmte Familie die Möglichkeit, in eine billigere Wohnung zu ziehen, bei⸗ nahe gar nicht mehr hat— die Wohnungszwangswirtſchaft und die bald unerſchwinglichen Umzugskoſten verbieten dies ja nahezu — heute deg Mietpreis als Grundlage der Beſteuerung zu wählen, iſt ungerecht. Wir kennen früher auskömmlich ſituierte Bürgers⸗ familien, die ſeit 20—30 Jahren in ihren Wohnungen noch ſitzen, obwohl ihr Einkommen infolge der oben genannten Gründe nicht mehr zum Leben reicht. Dieſe Familien ſollen die ſtändig wachſen⸗ den Waſſerpreiſe und Gebühren für Müllabfuhr und Straßenreini⸗ gung uſw. im Verhältnis ihrer Mietpreiſe zahlen, während andere, die heute vielleicht das Zehnfache einnehmen, und einen Bruchteil dieſer Beträge entrichten, weil ſie zufällig in kleineren Wohnungen hauſen? Oder viele junge Ehepaare zahlen gar nichts von dieſen Gebühren, weil ſie ihre Beine noch unter Vaters Tiſch ſtreckhen. Wir wollen ſie darob nicht beneiden. Aber in ſteuerlicher Hinſicht leiſten ſie bei hohem Arbeitseinkommen häufig gar nichts oder nur geringſte Beträge. Das iſt doch nicht ſozial! Aber ſelbſt bei gleich⸗ mertigen Wohnungen treten kraſſe Unterſchiede zutage. Je nach dem Steuerwert eines Hauſes fielen die Mietpreiſe verſchieden hoch aus. Und jetzt bei der Feſtſetzung der reichsgeſetzlichen Miete, die das —Sfache der Friedensmiete ausmacht, wurden die Unterſchiede noch größer. Wir kennen Häuſer in gleicher Lage, Größe und ähnlicher Ausſtattung, die aber 20000—30 000 im Steueranſchlag ausein⸗ andergehen. Die Folge davon iſt, daß nun die einzelnen Mietpreiſe ebenfalls Unterſchiede von einigen hundert Mark auſweiſen und im Anſchluß daran erſt recht die hohen Gebühren für Wohnabgabe, Waſſer, Müllabfuhr uſw. als im billiger geſchätzten Gebäude. Alſo auch dieſe Ungleichheiten beweiſen, daß die gegenwärtige Uebung, 205 1 87 auf den jeweiligen Mietpreiſen aufzubauen, unhalt⸗ ar iſt. Aber noch ungerechter tritt dieſe Beſteuerungsgrundlage herpor, wenn man an kinder reiche Familien denkt, die infolgedeſſen gezwungen waren, größere Wohnungen zu mieten. Während kinder⸗ loſe Familien oder ſolche, mit wenigen Kindern wirtſchaftlich viel eher in der Lage wären, höhere Steuern zu zahlen als kinderreiche, iſt das Verhältnis bei der heutigen Beſteuerungsart aber meiſt um⸗ gekehrt, bloß weil die einen billigere, die anderen teurere Wohnungen innehaben. Es bleibt deshalb, wenn wieder Gerechtigkeit der oberſte Grundſatz bei der Beſteuerung werden ſoll, nichts anderes übrig, als das tatſächliche Einkommen zur Grundlage zu nehmen. Seit der Umwertung aller Werte, iſt dies der einzige Weg. Und wenn die Steuergeſetzgebung des Landes oder Reiches dies nicht ermöglichen, 0 müſſen ſie eben geändert werden. Unrecht darf nicht bleiben, weil alte Geſetze in die veränderten Verhöltniſſe nicht mehr paſſen. Wenn von den Stadtparlamenten der Ruf nach ge⸗ rechter Laſtenverteilung mit dem nötigen Nachdruck erhoben wird, werden Landtags⸗ und Reichstagsabgeordnete ihn nicht überhören. Die Fraktion der Deutſchen Volksportei wird ſich nach wie vor auf dem Rathauſe für die einzig gerechte direkte und indſrekte Beſteue⸗ rung nach dem Einkommen einſetzen. Darum wählt am 19. November die Kandidaten, die auf der Liſte der Deutſchen Volkspartei ſtehen. G. K. *Die Paßzvorſchrften für das beſetzte Gebief. Die Preſſenotiz, wonach die interalliierte Rheinlandkommiſſion dem deutſchen Reichs⸗ kommiſſar mitgeteilt habe, daß die Feſtnahme von Perſonen wegen Paßvergehens nicht mehr vorgenommen werden dürfe, bezieht ſich, wie unſer Berichterſtatter aus informierter Quelle erfährt, nur auf Perſonen, die nachweislich im beſetzten Gebiet ihren ſtändigen Woahn⸗ ſitz haben. Bei Paßvergehen durch mittelloſe Perſonen aus dem Unbeſetzen Deutſchtond, dem Auslande oder durch Perſonen ohne feſten Wohnſitz ſei die Feſtnahme nach wie vor zuläſſig. *Erhöhung der Poſigebühren ſchon am 15. November! Der Reichsrat genehmigte geſtern abend die Erhöhung der Poſtgebühren, die am 15. Novempber in Kraft treten ſollen, wonach ein Vrief des Fernverkehrs 12 Mark und eine Poſt⸗ karte 6 Mark koſten ſoll.(Siehe weitere Nachrichten hierüber im politiſchen Teil.) * Weitere Gütertariferhöhung am 1. Dezember. Wie bekannt trat mif dem geſtrigen 1. November eine 50prozentige Erhöhung aller Eiſenbahngütertarife ein Da aber auch deſe Erhögung nicht ausreicht, bei der fortſchreitenden Geldentwertung das Defizit der Reichsbahnverwaltung zu decken, trägt man ſich, wie aus parlamen⸗ tariſchen Kreiſen verlautet, im Reichsverkehrsminiſterium mit der Abſicht, am 1. Dezember eine abermalige Erhöhung der Gütertar fe vorzunehmen und zwar ſpricht man von einer Verdoppelung der Novemb'ertarife. Die Verhandlungen darüber ſind aber noch nicht zum Abſchluß geiangt. Vor allem har der für Tarif⸗ angelegenheiten zuſtändige Reichseiſenvahnrat noch keine Stellung dazu genommen An amtlicher Stelle iſt man im Augenblick noch nicht in der Lage, beſtimmte Angaben zu machen. „ Einen Flatz oder einen Abtell. Neuerdings ſuchen ſich Reiſende der hͤheren Wagenklaſſen, namentlich aus dem valuta⸗ ſtarken Auslande, eine beſonders bequeme Fahrt dadurch zu ſichern, daß ſie unter dem Vorgeben von Krankheit mehrere Fahr⸗ karten löſen und die entſprechende Anzahl Plätze im Zug in An⸗ ſpruch nehmen. Auch bei Platzmangel beſtehen ſolche Reſſende auf den von ihnen bezahlten Plätzen. Ein ſolches Vorgehen iſt unzu⸗ läſſig und das Zug⸗ und Auſſichts perſonal iſt angewieſen dagegen unbedingt einzuſchreiten. Der Eiſenbahn⸗Perſonentarif ſieht nur das Beſtellen ganzer Abteile, nicht aber das Einnehmen mehrerer Plätze durch eine Perſon vor *Die he, von Auslandszucker iſt vom 16. November an nur noch auf Grund behördlicher Einfuhrbew lligung zuläſſig. Die Sperre der Einfuhr von Auslandszucker konnte vorgenommen werden, da damit gerechnet werden kann, daß der Mundbedarf der Bevölkerung aus der inländiſchen Ernte, hinreichend befriedigt werden kann. )( Die Villeneinbrüche in hieſiger Skadk. Die Villeneinbrecher, die in der letzten Zeit die Mannheimer Villenviertel heimſuchen und bis jetzt immer noch nicht ermittelt werden konnten, haben am voy⸗ geſtrigen Nachmittag einen neuen Einbruch verubt, der von umſo größerer Frechheit zeigt, als die Wohnuſigsinhaber während des Einbruchs zuhauſe waren, ohne von dem Einbruch etwae zu merken. Es ſcheint ſich alſo bei den Tätern, die vollſtändig geräuſchlos arbei⸗ teten, um gewerbsmäßige Einbrecher zu handeln. Sie erbeuteten bei dem Einbruch Silbergegenſtände im Werte von etwa 200 000 Mk. veranſtaltungen Bei der„großen bunken Bühne“ im RNibelungenſaal ſind am Sonntag neben dem Orcheſter(in Jazz⸗Beſetzung) die Herren Neumann⸗Hoditz und Fritz Lian vom Nationaltheater, fer⸗ ner die Damen Elſe Flohr und Lieſel Gerlach, außerdem das Lautenſängerpaar Karlheinz und Ada Kögele beſchäftigt. Im zweiten Teil kommt die Poſſe„Hoher Beſuch“ mit den Herren Neumann⸗Hoditz, Linn und Puſchacher zur Aufführung. Stkenographiekurs. Auf die Eröffnung eines neuen Steno⸗ raphiekurſes durch den Stenogruphenverein Gabelsberger ſiehe Anzeige in vorliegender Ausgabe— wird aufmerkſam gemacht. Alklankide bleibt noch bis einſchl. Sonntag auf dem Spiel⸗ plan des Union⸗Theaters, um jenen, die wegen Ueberfüllung keinen Einlaß mehr erhielten, nochmals die Gelegenheit zu bieten, ſich den außergewöhnlichen Film Atlantide anzuſehen. Wir verweiſen auf die Anzeige in vorliegender Ausgabe. Relkung Erkrinkender. Die Weſtdeutſche Binnenſchiff⸗ fahrts⸗Berufsgenoſſenſchaft Sektion 1 ann⸗ heim hatte auf Dienstag abend ins Herſchelbad eingeladen, um dort Rettungs⸗ und Wiederbelebungsverſuche Ertrinkender vorzu⸗ führen. Der Schwimm⸗Verein Mannheim hatte ſich be⸗ reit erklärt, die Vorführungen durch Mitglieder darſtellen zu laſſen. Eingangs des Abends wies ein Mitglied des Schwimmvereins auf die Notwendigkeit des Schwimmens gerade bei den Schiffern hin. Sie müßten auch mit den verſchiedenen Rettungsverſuchen betraut ſein. Die Deutſche Lebensrettungsgeſellſchaft habe es ſich zur Aufgabe durch ſachgemäße Ausbildung über ganz Deutſchland ein Netz von Perſonen zu bilden, die in der Lage ſind, Leuten, die in Gefahr kommen, vom Tode des Ertrinkens zu retten. Bevor die eigentlichen Rettungsverſuche vorgeführt wurden, ean die verſchiedenen Abteilungen des Schwimmvereins alle rten des Schwimmens. Die Springvorführungen, von den Veſten des Vereins ausgeführt, fanden großen Anklang. Tauch⸗ vorführungen, Kunſtſchwimmen und eee ſchloſſen ſich an. Der von einer Abteilung der Damen geſchwommene Reigen verriet großes ſchwimmeriſches Können. Auch ein Waſſerballſpiel wurde vorgeführt. Das Rettungsſchwimmen lag in Händen des Kreisvertreters der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft, Bahn⸗ meyer. Mit kurzen Worten wies er auf die Ziele der Geſellſchaft hin, um dann zur Erklärung der einzelnen Rektungsgriffe überzu⸗ Dieſe, an und für ſich ſehr einfach ausſehend, ſind doch im aſſer ſehr ſchwer auszuführen, da ſich ein Ertrinkender immer verzweifelt um ſein Leben wehrt. So wie die Mitglieder des Schwimmvereins die einzelnen Griffe und Verſuche darſtellten, war ein Bild über die Schwierigkeit der Rettungsverſuche leicht zu ge⸗ winnen. Auch die Wiederbelebungsverſuche an Land bewieſen die gute Durchbildung der Mitglieder. Das Herſchelbad erwies ſich für den zahlreichen Beſuch faſt als zu klein. Die Weſt⸗ deutſche Binnenſchiffahrts⸗Berufsgenoſſenſchaft Sektion J in Mann⸗ heim kann mit dem Erfolg dieſer Veranſtaltung ebenſo wie mit der Filmvorführung über Geſchlechtskrankheiten zufrieden ſein. Aus dem Lande Die bevorſtehenden Gemeindewahlen Schiwetzingen, 2. Nov. Für die Bezirksrats⸗ und Kreisabge⸗ ordnetenwahlen im Amtsbezirk Schwetzingen wurden vier Wahlvor⸗ ſchlagsliſten eingereicht und zwar je eine Liſte von den vereinigten bürgerlichen Parteien, von den vereinigten Sozialdemokraten, von der Kommuniſtiſchen Partei und von der Zentrumspartei. —Eltenheim, 2. Nov. Für die Gemeindewahlen iſt es zu einem Kompromiß gekommen, ſodaß ein Wahlkampf vermieden wird. ( Staufen, 2. Nov. Die Wahlkommiſſion für die Kreis⸗ und Be⸗ zirksratswahlen hat feſtgeſtellt, daß die Liſte der Sozialdemokratiſchen Partei zu ſpät eingereicht worden iſt und deshalb nicht mehr be⸗ rückſichtigt werden kann.— In Krozingen haben die politiſchen Par⸗ teien zu den Gemeinderats⸗ und Bürgerausſchußwahlen eine gemein⸗ ſame Liſte aufgeſtellt. Eine Wahl iſt nicht nötig. ( Schopfheim, 2. Nov. Die hier geplante Aufſtellung einer ge⸗ meinſchaftlichen Vorſchlagsliſte der bürgerlichen Parteien für die Ge⸗ meindewahlen hat ſich nicht verwirklichen laſſen. Das Zentrum, das bisher fünf Sitze inne hatte, geht für ſich allein in den Wahlkampf, während die übrigen bürgerlichen Parteien ſich mit den Wirtſchafts⸗ Zahlreiche Krankheitskeime, darunter die Erreger der Halsentzündungen, Grippe und 1 ge · lan gen durch Mund und RNachen in den Körper. Schutz vor Anſteckung, beſonders in der Zeit der Erkältungen, bieten die altbewährten, von mehr als 10000 Arzten in ſchriftlichen Gutachten als Mund⸗ und Nachen⸗ desinſiziens empfohlenen * — Tahletten. Vequemer im Gebrauch und nachhaltiger in der Wirkung als Gurgelungen.) Angebliche„Erſatzpräparate“ weiſe man zurick Erhälilich in allen Apolheken u. Drogsyrien. Eine illuſtrierte Broſchüre„Anſicotbare FJeinde“ ſowie das ärztliche Merkblatt „Verhaltunzsmoßregeln bei Grippe“ überſenden auf Munſch koſtenlos und poſtfrei Bauer& Cie., Berlin SW 48, Friedrichſtr. 231 95 ————TTT———Tv———.....——9ꝙ.¶ —— Freitag, den 3. November 1922 4. Seite. Nr. 507 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe gruppen auf eine gemeinſame Liſte verſtändigt haben. Für die Wahl 7— der Kreisabgeordneten ſcheiterte der Plan einer gemeinſamen Liſte Sportliche Kunòſchau 4 aller Gruppen einſchließlich der Sozialdemokraten an den Forderun⸗ An d el un d 1 d u Stri 2 gen des Landbundes und der Deutſchnationalen. Pferòerennen * Berlin⸗Karlshorſt 2 Ilvesheim, 3. Noo. Die Silberhochzeit feiern am morgigen Preis von Mahlsdorf. 80000 1000 Meter. 1. Dr. Phönige 4. Nopember Joh. Macko und Frau Liſette geb. Schön, Ilveshelm, Schloßſtraße 123. c0 Schwetzingen, 2. Nov. Der 46 Jahre alte Bäcker und Kauf⸗ mann Otto Schottenhofer von hier hat ſich geſtern aus unbe⸗ kannter Urſache erſchoſſen. Die Ehefrau wurde heute ver⸗ aftet. 1 155 Heldelberg, 2. Nov. Der heutige Polizeibericht teilt mehrere Diebſtähle mit, bei denen Waren im Werte von einer halben Million Mark den Dieben in die Hände fielen. Wiesloch, 2. Nop. In der Küche des Kaufmann⸗ Joſef Ge⸗ rold fing die über dem Ofen zum Trocknen aufgehängte Wäſche auf unaufgeklärte Weiſe Feuer. Dabei geriet auch der neben dem Herd ſtehende Kinderngggen in Brand und das darin liegende ſieben Mo⸗ nate alte Kind erkltt den Erſtickungstod. Karlsruhe, 1 Nov. In einer außerordentlichen Hauptver⸗ ammlung des Verkehrsvereins wurde u. a. mitgeteilt, daß der in Karlsruhe eine gewaltige Stei⸗ erung erfahren hat. Während der Herbſtwoche betrug die Zahl — Uebernachtungen in Wirtſchaften und Hotels 11000. Bei der Neuwahl eines 1. Vorſitzenben wucde anſtelle des zum Borſitzenden des Landesverkehrsverbandes gewählten bisherigen Vorſizenden Kon⸗ ſul Menzinger, Kaufmann und Stadtrat Karl Wißler und zu ſeinem Steilvertreter Profeſſor Rudolf Wilhelm gewählt. Der bisherige 1. Vorſitzende Konſul Menzinger wurde zum Ehrenmitglied ernannt. 8 (Gernsbach, 2. Nov. Auf der hieſigen Station iſt es vorgeſtern abend zu einem Zugszuſammenſtoß gekommen. Der von der Sta⸗ tion Scheuern kommende Güterzug war infolge zu früher Freigabe des Einfahrtszeichens auf den in der Station Gernsbach haltenden Perſonenzug aufgefahren. Die beiden Lokomotioführer hatten noch rechtzeitig die Gefahr erkannt und konnten den Zuſammenſtoß mil⸗ dern. Nur der Gepäckwagen wurde aus den Schienen gehoben. Per⸗ onen wurden nicht verletzt. — Noy. Einer der bekannteſten badiſchen Indu⸗ ſtriellen, Dr. Hermann Himmelsbach, der langjährige Mitinhaber der bekannten Holzgroßhandlung Gebr. Himme lsboch.⸗G. Frei⸗ burg, kann am Samstag, den 4. November ſeinen 60. Geburtstag feiern. Dr. Hermann Himmalsbach, der vor dem Kriege die Handels⸗ heziehungen der Firma mit Frankreich, Italien und Belgien begrün⸗ dete, gilt heute nicht nur als Autorität auf dem Gebiet der deutſchen Holzgewinnung und Verwertung, ſondern als einer der beſten Kenner der einſchlägigen Verhältniſſe des Auslandes. In der deutſchen Holzirduſtrie nimmt Dr. Hermann Himmelsbach eine führende Stel⸗ lung ein. Nachbargebiete sw. Vorms, 1. Nov. Tödlich verunglückt iſt in Pſifflig⸗ — der 75jährige§ fsarbeiter Friedrich Neiß II. Er ſtürzte bei usbeſſerungsarbeiten vom Dache eines Hauſes und war ſofort tot. sw. Darmſtadt, 2 Nov. In der Kirche des Eliſabethenſtiftes machte ſich ein junger Mann zu ſchaffen und erklärte einem Mädchen auf Befragen, er ſei Dachdecker und wolle dae Dach reparſeren. Das Mädchen erzählte die Geſchichte auf dem Büro des Stiftes, man ging in die Kirche und konnte den Eindringling erwiſchen, der be⸗ reits eine Reihe Gegenände verſtaut hatte. sw. Darmſtadt, 2. Nop. Die 55jährige Witwe des Landwirtes Konr. Hedderich aus Stockſtadt hatte ihrer Milch 16 Proz. Waſſer zugeſetzt. Sie wurde vom Schöffengericht zu 600 M. Geldſtrafe verurteilt. Der Staatsanwalt legte gegen dieſes Urteil Berufung ein und wurde das Urteit jetzt von der Strafkammer auf 2 Wochen Gefängnis und 3000 M. Geldſtrafe umgeändert. Bei der Verhand⸗ lung ergab ſich, daß die Angeklagte ein Anweſen nebſt 10 Morgen Feld, zwe Kühe, ein Pferd uſw. beſitzt. Bei der Urteilverkündigung koam zum Ausdruck, daß durch die gewinnſüchtige Milchpantſcherei nz beſonders Schutzbedürftige(Finder, Kranke, Greiſe) an der Ge⸗ ſundheit bei hohem Koſtenaufwand ihrerſeits geſchädigt worden ſind. sw. Erbach i.., 2. Nov. Für Kleinrentner hat Kreisaus⸗ ſchußmitglied Franz⸗Erbach einen Antrag an den Kommunalverband erichtet, er möge beim Heſſ. Landes⸗Ernährungsamt vorſchlagen, 822 Markenbrot in allen Kommunalverbänden um eine kleine Summe zu erhöhen und den Mehrerlös dazu zu verwenden, den bedürftigen Kleinrentnern das Brot zu einem weſentlich verbilligten Preiſe und in beſonders trautigen Fällen völlig koſtenfrei zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. 80 Siuttgart, 1. Nov. Der in der Nacht zum 17. Oktober ver⸗ übte große Einbruchsdiebſtahl in das Magazin der Daimler⸗ Motoren⸗Geſellſchaft in Untertürkheim, bei dem Auto⸗Zubehörteile im Geſamtwert von etwa 2 Millionen Mark entwendet wurden, iſt aufgeklärt. Als Täter hat die Kriminalpolizei 3 Arbeiter der Fabrik ſowie 2 Hehler ermittelt und feſtgenommen. Der größte Teil der geſtohlenen Waren iſt wieder beigebracht. Gerichtszeitung Mannheimer Strafkammer Auf gefährliche Einfälle verfiel der 16 Jahre alte Taglöhner Magin von hier. Weil ihm ſein Stiefvater nur 15 Mark Taſchengeld gab, wallte er ihm ein bißchen Bauchweh beſorgen. dieſem Zwecke miſchte er ihm im Juni ds. Is. ene kleine Menge eeſalz in Bohnengemüſe, doch wurde das gleich gemerkt und nach dem Gutachten des Sachverſtändigen hätte das Salz auch wenig gewirkt. Ferner paßte dem Jungen die Arbeit bei Lanz nicht mehr. Damſt er entlaſſen werde, beſchloß er, ein glühendes Zylindereiſen in die Putzwolle zu werfen. Er meinte, dann gebe es einen kleinen Brand und er bekomme darauf den Laufpaß. Der Anſchlag nahm aber einen anderen Verlauf: der ganze Schuppen 10 in auf und der Schaden belief ſich auf eine halbe illion Mark. Das war am 8. Auguſt. Nun hatte ſich der Junge wegen Vergtftungsverſuchs und Brandſtiftung zu verantworten. Geſengntsafz Dr. Götzmann bezeichnete ihn als geiſtig minder⸗ wertig aber nicht verantwortungslos. Das Urteil lautete alsdann auf 6 Monate Gefängnis und zwar nur wegen der Bra⸗ ſtiftung, vom Vergiftungsverſuch erfolgte Freiſprechung. Vert. Rechts⸗ anwalt Dr. Stoll. * sw. Oſthofen, 1. Nov. Wegen Milchfälſchung wurde die Witwe Phil. Diefenthäler in Dittelsheim vom hieſ. Shöffen⸗ D. hat ihrer Milch 20 —7 zu 6000 Mark Geldſtrafe verurteilt. rozent Waſſer zugeſetzt. Güttlers Papiermark(Schneider), 2. Alſterroſe, 3. Orkaira. Ferner: Immer voran, Spökenkieker, Brangäne, Minenhof, 95:10; 37, 32, 43:10.— Eſchen⸗Jagdrennen. 130 000 4000 Mtr. 1. Stall Hegis Heribert(Bismark), 2. Herzog, 38. Sinn Fein. Ferner: Reichsgräfin. 15:10; 12, 13:10.— Helden⸗Gedächt⸗ nisrennen. 130 00 4000 Meter. 1. Frhr. v. Dörnbergs Trompeter(Beſ.), 2. Algebra, 3. Lorbas. Ferner: Ahaſver, Flucht. 106:10; 24, 23:10.— Großes Hürdenrennen. 250 000„ 4000 Meter. 1. Graf Henckels Augur(Lüneberger), 2. Ordensritter, 3 Einhart, 4. Hanswurſt. Ferner: Zarin, Argeſul, Sage, Iburg, Vitznau, Roſenfels, Hexenmeiſter 2. 77:10: 26, 27, 63:10. Kopf, Hals, 1 L.— Deutſches Halbblut⸗Jagdren⸗ nen. 150 000„ 5000 Meter. 1. Maj. v. Roſenbergs Voigt(don Falkenhauſen) 2. Heldin, 3. Paganini. 15:10. 2., Weile.— Preis von Moabit. 80 000„ 3000 Meter. 1. Sklareks Alarid(Thalecke), 2. Innocenz, 3. Elöre 2. Ferner: Mime, Garderobe, Fontalyca, Breſa. 34:10: 12, 12, 13:10.— Preis von Lichtenberg. 100 000. 3000 Meter. 1. Sklareks Fa⸗ biola(Thalecke), 2. Element, 3. Raugraf 2. Ferner: Perbi, Dia⸗ nant, Baron Clemens. 70:10; 32, 20:10. Leichtathletik Olympiſche Spiele in Göleborg 1923. Die Olympiſchen Spiele für Göteborg nehmen immer feſtere Geſtalt an. Nachdem durch Bereitſtellung größerer Geldmittel die finanzielle Seite geregelt iſt, hat ſich jetzt der bekannte ſchwediſche Schiffsreeder Oſſian Ahrenberg bereit erklärt, die kontinentalen Teilnehmer aus Un⸗ garn, Oeſterreich, der Schweiz und Deutſchland auf ſeinen Schif⸗ fen von Stettin nach Göteburg unentgeltlich zu befördern. Fußball Bundespokal des Deutſchen Jußballbundes. Das Zwiſchen⸗ rundenſpiel um den Bundespokal des Deutſchen Fußbalſllundes zwiſchen Weſt⸗ und Mitteldeutſchland findet am 12. November nicht 5.65 e, wie urſprünglich vorgeſehen war, ſondern in Chemni 55 att. 5 Naòſport sr. Die Kriſe im Nadſport. Zwiſchen dem Verband Deutſcher Radrennbahnen und dem Bund Deutſcher Radfahrer nimmt die Fehde, die durch den Austritt des B..R. aus der Arbeitsgemein⸗ ſchaft herbeigeführt worden iſt, immer ſchärfere Formen an. Nach⸗ dem zuerſt der.D. R. vom V..R. aus deſſen Reihen ausge⸗ ſchloſſen worden war und den Bundesamateuren der Start auf den offenen Radrennbahnen verboten wurde, hat jetzt der B..R. gegen ſeinen Ausſchluß aus dem V..R. proteſtiert. Als Begründung wird angegeben, daß der Ausſchluß weder durch die Satzungen des V..R. noch durch andere Gründe geſtützt ſei. Der V..R. will jedoch ſchon in der allernächſten Zeit eine Verwaltungsausſchuß⸗ Sitzung einberufen, die den Ausſchluß des B. D.., der bisher nur des V. D. R. ausgeſprochen werden konnte, beſtäti⸗ gen ſoll. Schwimmen » Einen neuen Weltrekord im Schwimmen über 150 Vards für Damen ſtellte in Amerika Miß Gertrud Ederle— die meiſten großen Schwimmer und Schwimmerinnen der Vereinigten Staaten tragen deutſchklingende Namen— dieſer Tage auf. Miß Ederle verbeſſerte den bisher von Miß Boyle gehaltenen Rekord von 1 Min. 49 76 Sek. auf 1 Min. 45 Sek. Neues aus aller welt —Was in Wien am meiſten geleſen wird. Auf die Frage, was Wien lieſt, bringen die Angaben der größten Leihbibliothek dieſer Stadt intereſſante, aber wenig erfreuliche Auskunft. Die Courths⸗ Mahler übt eine wahrhaft verblüffende Alleinherrſchaft auf den Gebiet der Romanliteratur oder Romanfabrikation aus. Die Leih⸗ liothek beſitzt von jedem Werke der Geiſtesfürſtin ſechzig Exemplare, die der Anfrage nicht genügen und die fortwährend erneuerk werden, weil die begeiſterten Leſerinnen das intereſſante Buch zerreißen. Be⸗ ſonders die reifere Damenwelt ſchwärmt für die Courths⸗Mahler, die jüngeren weiblichen Generationen folgen lieber den pſychoanaly⸗ tiſchen Pfaden des Profeſſors Freub. Miz Rabindranath Tagore iſt es ſehr ſchnell wieder vorüber geweſen, aber bud⸗ dhiſtiſche, iderhaupt oſtaſiatiſche Ware wird noch immer ſtark ge⸗ fragt. Der Dammapada in der Ueberſetzung Neumanns, das iſt ſo das richtige Werk für unſere Zeit. Romane mit buddhiſtiſchem Ein⸗ ſchlag haben beſonderes Glück und Paul Bruſſon mit ſeiner „Wiedergeburt des Melchior Dronte“ hat einen Erfolg, der beinahe an die Triumphe der Courths⸗Mohler ermnnert. Auch H. H. Ewers iſt, namentlich bei kleinen Mädchen, immer noch beliebt. Dagegen hat Meyrinck ſeine Führerrolle längſt abgeben müſſen, ſein„Weißer Dominikaner“ war ein Hereinfall. Von franzöſiſcher Literatur— in Ueberſetzungen wird gemeldet, daß der glatte Marcel Prevoſt eine etwas unverſtändliche Wiedererſtehung ſeſert Mit der großen klaſſi⸗ ſchen Literatur iſt es nun endlich ganz aus und Schluß. Auch mit den heufigen Größen, Gerhart Hauptmann oder Thomas Mann, geht es bergab, ſie werden viel weniger geleſen als noch vor einigen Jahren. Hauptmannſche Dramen werden nur verlangt. wenn das Drama in einem Wiener Theater geſpielt wird. Ein Buch liegt in der Leihbibliothek, ohne ein einziges Mal verlangt worden zu ſein, und ift deshalb noch nicht aufgeſchnitten; es iſt Immanuel Kants„Kritik der reinen Vernunft“. , Milljonendiebſtahl. Dem bekannten Geigenkünſtler Geheim⸗ rat Willy Burmeſter iſt geſtern nacht in Hamburg in einem Hotel ein Betrag von rund zehn Millionen Mark in verſchiedenen Valuten aus dem Koffer geſtohlen worden. Waſſerſtandͤsdeobachtungen im Monat Kovember Mein Beae 2 IIIIIZILe Deael 5. J5. Ii.TIA.J. 0 1 0 Schu terinſel“) 920 221.18fl.55l.23½ 40 Mannde· m.75/3 7000 0% 5603 00 Kehl..5.85½2.852.842.7803 1% Heilöronn.800.900. 740.73%.75.56 Marau..704.60%%%.74 Mannheim 5407%4% e eze Kaub.022.54,3.48.50.40 Köln 254(.4.30.40) Windſtill, bedeckt. 4. 0⸗. Mannheimer Wetterbericht v. 3. Nov. morgens 7 Uhr Barometer: 749,5 mm. Thermometer:.50 C. Niedrigſte Temperatur nachts: C0 C. Höchſte Temperatur geſtern 9 5 C. Niederſchlag:.3 Liter In der.-V. der Phönix-.-G. für Bergbau- und Hütten. betrieb wurden, wie die„Frkft. Zig.“ meldet, von einem Kölner Aktionär, Dr. Tennhaef, der über 50 Stimmen. kügte, Befürchtungen in der Richtung geäuſlert, daß die eng Nerbindung des Phönix mit der Elsenausfuhrfirma Otlö Wolft K Co. in Köln und mit der dortigen Eisengronhandlung Otto Wolft& Co der letzteren besondere zum Nachteile der einzelnen Aktionäre des Phönix zuführen könne. Die Verwaltung widersprach ſdiesen Bedenken, die unzutreffend seien. Herr Tennhaef sprach sich gegen Entlastung des Aufsichtsrats aus, aber für die Enflastung des Vorstandes mit dem Bemerken, daß der Vorstand at. gesichts des Elnflusseg des Aufsichtsrats ja doch nicht der Lage sei, selbständig verantwortlich handeln zu können. Diese Vorwürfe wurden sowohl vom Aufsichisrat wie vom Vorstand zurückgewiesen. Die Dividende von 507“ wurde genehmigt. Eine Anregung Dr. Tennhaefs, die Kapital ertragsstfeuer künftighin auf die Gesellschaft zu übernehmen, will die Gesellschaft in Erwägung ziehen. Neu in den Aul⸗ sichtsrat gewählt wurden Bankdirektor Dr. Wupperman von der Deutschen Bank in Düsseldorf, Bankdirektof Dr. Jahr von der Rheinischen Creditbank in Mannhei Generaldirektor Heineken vom Norddeutschen Lloyd un Generaldirektor Glaesel von der Rolandlinie. Der Kapitals“ erhöhung um 25 Mill.& wurde zugestimmt. Ein Bezug“ recht für die ab 1. Juli 1922 dividendenberechtigten Aktien kommt nicht in Betracht. Sie werden zum Eintausch— wendet infolge einer bereits vollzogenen Angliederung un im übrigen der Gesellscht zur Verwertung überlassen. In der Versammlung wurde weiter mitgeteilt, daß die Lage sich weiter verschärft habe durch die fortgesetule Entwertung der Märk, wobei den sprungweise steigende Löhnen eing entsprechend erhöhte Arbeitsleistung bishef nicht gegenfſberstehe. Die Schwerindustrie werde dabei be- sonders durch den Stand der Devisen betroffen, weil sie eine großen Teil ihrer Erze aus dem Auslande beziehen müsse Die notwendige Erhöhung der Preise für die Erzeugnisse habe das Inlandsgeschäft bisher noch nicht wesentlich be- einflussen können, dagegen würden die Auslandsgeschäte bei den hohen Selbstkosten immer schwieriger, zumal we die Ausfuhr in den anderen eisenproduzierenden Staatel auch durch die Regierung gefördert werde, während Deutschland auch jetzt noch die Industrie mit hohen Ausfuhr- abgabe belastet werde. Diese Ausfuhrabgaben machten zu- sammen eine Belastung von über 23% des Vcraufspreis aus, um die die deutsche Industrie hinter der Konkurren des Auslandes zurückbleſbe. Erschwerend wirke z. Jt. aue qdie außberordentliche Geldanspbannung, die die Beschaffun Löhne zu einer täglichen Sorge mache. Bei Phönix sei allein für Löhne allmonatlich ein Betrag von weit über eine Milſiarde aufzubringen. Wie die Lage der Industrie sich 18 Zukunft gestalten werde, sei heute schwerer als je zu er- schen. Sicher sei, daß Anleihen, Jwangswirtschaft un Devisenverordnung uns nicht kelfen könnten. Wirklich heifen köpne nur Mehrarbeit, das müsse immer von neuem beton werden: denn ein Staat. der bei einer nahezu gleichen Nfen- schenzahl gegen früher nur knapp wei Drittel sefner Frie- ständiges Herabsinken seiner Valuta und Lebenshaltung oder Seigerung seiner Produktion. Für den Phönix dürſe Finsfellung seiner Bstriebe fediglich auf Hangelsware un die damit zusammenbängende Apvassungstänfgkeit seiner Fr- zeugung ihm in schweren Zeiten besonders gut zustatt kommen würde. Gemeinschaſt süddeutscher Zuckerfahriken Zur Beschlußfassung über die bereits angekündigte höhung des Grundkapitals haben die der Gemeinschaft Süd deutscher Zuckerfabriken angehörenden Fabriken Franken- thal, Waghäusel, Stuttgart, Heilbronn, Offstein und Worms nunmehr auherordentliche Generalversammlungen ihrer Ge sellschaften auf Montag, den 27. November einberufen. 4 Die derzeitigen Stammaktien sollen um 25096 erhöht un den Aktionären auf je eine alte Akfie zwei neue zum Kurs von 130% angeboten werden. Ein Fünftel der neuen Akti bleibt späterer Verfügung der Gesellschaften vorbehalten. falls um 250% vermehrt und den derzeitigen Inhabern 110% voll angeboten. Handelsauskunſteien Die führenden Handelsauskunfteien, zu denen eine Reile altbewährter Organisalionen zu zählen sind, mußten sich in kolge der Geldentwertung und der damit verbundenen Steige- rung aller Unkosten, dazu entschließen, einen erhöhlen Auskunktstarif einzuführen in der richtigen Voraussetzung daß Qualitätsarbeiten nur durch entsprechende Preise ver- bürgt werden. Es handelt sich im Zusammenhang mit entwerteten deutschen Mark heute immer um recht hohe Kredite. Da liegt es im Interesse der Geschäftswelt, 25 eine sachgemäßle und zuverlässige Beratung gewährleistet 10 Paneben hat die Geschäftswelt ein Inferesse daran, da die Handelsauskunfteien finanziell gesund dastehen. Bekannt⸗ lich müssen alle Auskunftszettel im Voraus bezahlt werden. Es ist deshalb nicht unwesentlich mit welchen Sicherheiten die einzelnen Organisationen arbeiten. Als sehr erkreuli dark in dieser Beziehung bezeichnet werden, dall unser führenden Handelsauskunffeien gute Rückendeckungen haben, denn die, Auskunfteien konnten bisher trotz gröbérer finan- zieller Verluste, die durch alte Zettelabschlüsse entstand alle Vertragsverpflichtungen glatt erfüllen. Die neuen Au kunftstarife bringen in dieser Beziehung durch besondere Verkaufsbedingungen für die Auskunfteien eine Besserun sodaß in Lerbindung mit einer weiteren Steigerung de Unkosten(Celdentwertung Verluste, die gefährlich werd u den qm. Südweſt 2, Heiter. könnten, nicht zu erwarten sind. 2 23 4. +. 05 a1 Auif , 55 1 Als der fabrik Waschtisck und ins Bed. der ungeheuren Summen für Betriebsmittel. Gehälter und denserzeugung leiste, habe nur de eine Wahl: Enfweder man auf ſeden Fall als günstſg anschen, daß die einheitliche Die auf 7% beschränkten Vorzugsaklien werden eben- — —, . rechnung der Währun 6l Freitag, den 3. November 1922 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 5. Se ſe. Nr. 507 Dumping-Zölle in Beitisch-Südafrika Die Außbenhandelsabteilung der Handelskammer Mann- heim teilt uns mit: Nach Berichten des Deutschen CGeneral- zonsulats in Preloria sind in der südafrikanischen Union ollvorschriften gegen das Valutadumping, sowie gegen das Dumping durch hochvalutarische Länder erlassen worden. 1. Dumping untervalutarischer Länder. Falls ähnliche Waren, wie sie in der südafrikanischen nion erzeugt oder hergestellt werden, durch ein nieder- Nalutarisches Land infoige der Währungsentwertung unter- oten werden, so Wird der Unterschied zwischen dem fob- Wert der Waren, wie er dem Importeur in Rechnung geslellt Wird und dem fob-Wert der Waren, wie er sich unter Um- des Ursprungs- und Ausfuhrlandes in Unionwährung stellen würde, neben den sonstigen vor- ebenen Zöllen als Sonder- oder Währungszoll erhoben. + soll unter keinen Umständen 50 9% des 80 errechneten Wertes der Waren übersteigen. 2. Dumping hochvalutarischer Länder. Wenn bei Verkäufen von Waren in der Union der Preis niedriger ist als der Preis, zu dem gleichartige Ware auf n hauptsächlichsten Märkten des Herstellungslandes zum Inlandsverbrauch im Großhandel verkauft werden, zuzüglich der Kosten der Verpackung, der fob- und Frachtspesen im Eingangshaſen in der Union, so wird auf diese Waren bei ihrer Einfuhr in die Union neben den sonstigen Zöllen ein Sonderzoll in Höhe des Unterschieds zwischen dem Inlands- roßhandelspreis des Ausfuhrlandes einschließlich Unkosten und dem Preis, zu dem die Waren in der Union verkauft oder angeboten werden, berechnet. ** 5 N*Englische Antidumpingzölle. Pie Außzenhandelsabtei- dens der Handelskammer schreibt: Nach einer Verordnuiig 205 englischen Handelsamts(Board of Trade) fallen in ukunft Strümpfe für Glühlicht und ihre Bestandteile, fertig ader unfertig, unter die Waren, auf welche ein Sonderzoll in Höhe von 337% auferlegt wird. Dabei ist zu berück- slchtigen, daß die vorstehende Zollabgabe von 337% neben er unter Teil 1 des Industrieschutzgesetzes von 1921 bereits erhobenen Abgabe auf den Thorium- und Ceriumgehalt der Aähstrümpfe zur Erhebung gelangt. 1 Das Goldzollaufgeld beträgt für die Zeit vom 8. bis 4. November 85 400% gegenüber 70 400% in der Vorwoche. 14 Starke Kapitalserhöhung der Gesellschaft für elektrische icht- und Kraftanlagen.-G. in Berlin. schlägt einer ao..-V. die Erhöhung des Aktienkapitals um 110 Millioenen Mark vor. Die neuen Aktien sollen Areh das Bankenkonsortium der Gesellschaft den Inhabern er bpisherigen 110 Mill. M. Stammaktien derart angeboten Werden, daß auf die alten Stammaktien der gleiche Nenn- etrag neue Stammaktien ⸗u einem noch zu destimmenden bezogen Werden Die Kapitalserhöhung erfolgt, ie mitgeteilt wird, um de günstige Entwicklung der der esellschaft nahestehenden Unternehmungen durch Zufüh- Tung weiterer Mittel zu fördern und als Vorsorge für etwaige neue Geschäfte.— Die letzte Kapitalserhöhung fand im Mai leses Jahres statt. Damals wWurde das 70 Mill. M. betragende dtammakeltenkapital um 35 Mill. M. vermehrt, ferner würden de bestehenden 5 Mill. M. Vorzugsaktien in Stammaktien umgewandelt. 1 Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, Berlin. 5 der Aufsichtsratssitzung am 1. Nov. wurde beschlossen, mer auf den 23. Nov. d. J. einzuberufenden ao..-V. die Erhöhung des Aktienkapitals auf 300 Mill. M. durch Ausgabe on 150 Mill. M. vom 1. Jan. 1922 ab dividendenberechtigten Die Gesellschaft Aktien vorzüschlagen, von denen den alten Aktionären 75 Millionen Mark zu 20025 angeboten werden sollen. Während der Rest zur Verfügung der Verwaltung zu späterer Ver- zur Erweiterung und zum Ausbau der Elektrizitätswerke der Tochtergesellschaften Verwendung finden. Außerdem wird der G. der weitere Vorschlag unterbreitet. nom. 30 Mill. Hark Vorzugsaktien mit mehrfachem Stimmrecht auszugeben. „ Eine neue Verbandsgründung. Am 31. Okt. tagte in in Firma Walter Hoene.-G. Berlin, eine Versammlung deutscher Feldbabhnfirmen und gründete zwecks gemeinsamer Wahrnehmung ihrer wirtschaftlichen und fachlichen Inter- essen den Deutschen Feldbahnverband, dem sich bereits die namhaftesten Firmen aus der gesamten Feldbahnbranche, und zwar Hersteller wie Händler angeschlossen haben. Ner Sitz des Verbandes ist Berlin. Seine vorlänfige Geschäfts- stelle beſindet sich W 50, Nürnbergerstraße 64. Börsenberichte Mannheimer ftektenbörse Mannheim, 2. Nov. Die beutige Börse war auf der ganzen Linie enorm fest gestiegen. Von chemischen Werten wWurden Anilin bevorzugt und entwiekelte sich Geschäft in diesen Aktien zu 5700%. Außerdem sind größere Umsätze zu registrieren in Benz zu den Kursen von 1800%, nachbörs!. 1850%, ferner in Dampfkesself. Rodberg zu 1700%, in Pfälz. Nähmaschinen- und Fahrräderfabrik zu 1500%, Rhein-Elektra zu 1000%, ex. Bezugsrecht, Unionwerke zu 150026, Zellstoff- kabrik Waldhof zu den Kursen von 3100 und zu 3000%, Seil- industrie zu 1450 und in Zuckerfabrik Frankenthal zu 3600%. Von Bankaktien wurden Rhein. Creditbank zu 550% gehandelt und von Brauereien Sinner zu den Kursen von 1800% und 1825%. ** Die Börse der kommenden Woche. In der kommenden Woche findet an den Börsen von Berlin und Franßfurt der Effektenhandel wiederum nur am Monfag, Mittwoch und Freitag statt. Deuisenmark! Tendenz: sehr fest. Mannheim, 3. Nov.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier). New Vork 5950(5380), Holland 2335(2150), London 26 500 (24 000), Schweiz 1080(950), Paris 410(370), Italien 252(200). Starkes Sinken der Mark in New Lork. New Vork., 2. Nov. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schiuß.014(.02%/6%) cents, was einem Kurs von 5714,29 (4571,43) entspricht. New Vork. 2 Novbt, /3) Devisen. 5 2 N N 3 1527 crankreloß 7 0 onwelz 18 27 19.15 zalien 21 423 selglen 8 88 8 44 Engiand.45.46 deutsohlang.55.51 ren un Arnte Starke Erhöhung der Preise für künstliche Düngemittel. Laut einer Verordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft treten mit Wirkung vom 1. Nov. 1922 für künstliche Düngemittel folgende Preise in Kraft: 1. Schwefelsaures Ammoniak(Preise für 1 kg 7 Stick- stoff in 3) a) für gewöhnliche Ware 47 760(bisher 29 790), b) für gedarrte und gemahlenę Ware 48 900(30 500); 2. Salz- saures Ammoniak(Chlorammonium) 47 760(29 790): 3. Na- kriumammoniumsulfat 47 760(29 790); 4. Natrammonsalpeter mit 40—45% Steinsalz gemischt 47 760(29 790); 5. Kaliammon- 47 760(29 790), Wendung stehen soll. Die hieraus fließenden Mittel werden 5 Berlin unter dem Vorsitz von Generaldirektor Walter Hoene 1 Daneben kann der Kaligehalt mit den für Kali im Chlorkallum geltenden behördlichen Preisen in Rech- nung gestellt werden. 6. Natronsalpeier 57 610(35 930)ß 5 Faechenmehlammonsalpeter mit mindestens 39 Knochen- mehl 47 760(20 790); 8 Gipsammonsalpeter(mit eiwa 405 Gips) 47 760(29 790); 9. Ammonsulfatsalpeter 47 700 29 7900 10. Kalkstickstoff 42 500(26 510); 11. Blutmehl 3000; 12. Hornmehl 42 980(26 810). In den„Besonderen Lieferungs- bedingungen für—10 werden im Abs.3(Zu—9) die Worte „290 Mark' durch die Worte„550 Mark“ und im Abs. 6(Zu Odie Worte„230 Mark“ durch die Worte„440 Mark“ ersetzt. Iin Artikel II§ 3 Abs. 1 der Verordnung über künstliche Düngemittel vom 5. Juli 192t in der Fassung der Verord nungen vom 21. Juni und 13. Oktober 1922 wird die Zahl „33 390, durch die Zahl„53 830 Ersetzt. „ Neue Erhöhung der Linoleumpreise. Durch Rund- schreiben der Vereinigung deutscher Linoleumfabriken ist laut„Konfektionär“ der bisberige Teuerungszuschlag auf Linoleum von 1500 auf 2000% erhöht worden. „ Berliner Metallpreise. Für Altplatin wird ein Preis von 13 500—14 000„ und für Gold ein solcher von 3250 bis 3300 je Gramm gemeldet. „Bevorstehende Kalipreiserhöhung. Die Kalipreise sind mit Wirkung ab 3 November um 92% erhöht worden. e Preiserhäbung im Röhren- Verband. Der Deutsche Röhrenverband in Düsseldorf hat seine Preise für Gas- und Siederöhren., schwarz und verzinkt. mit Wirkung ab 1. Novbr. um durchschnittlich 35% heraufgesetzt. Berliner Metallbörse vom 2 November Prelss in Nark für 1 Kg. 1. Noy 15 7555 Mgen, c Elektrolytkupte: 3 15985 in Zarren Balfnadekugfer 6295.122 8883.175 kinn, au u Uünd 107*3797 34020 glel 58)-5 fſütte neinn 3715·-2779 193•4209 Rohzinx(Vb.-Pr.) 910 108050 Aonel 2599.265 2855.2825 do.(ir.vVerk.) 929-950 1 1050 intimon 599-525 45˙⁰88 plattenzink 749.75J) 7981 uder für 1 K 10500.102500 5 00 6000 eminlum 1732.— 1904. Piatin p. àn London, 2. Rovbr.(Wa) detallmarkt.(n Lst. für 1 engl. t. v. 107 Kg.) 15 2 bestseleot 55.— 57 nel 75 55. Kupfer Kass 63.— 63 Aokel 137801375] AInk 45 35. do. J monat 53 75 63.75 Ean Kasse 189.75 84.1 nöeorslber 18.28 12 do. Eloktrot 70 25 70.25 de. 3 Aonat 180.85 184.5% atimon— 34.— Amerikanischer Funkdlienst New Vork, 2. Novbr.(WS) funkdienst.(Nachdruck verboten). 15 10 25 1 929 1 8 57700 0 13.25 13.25 to looo 8.7:[Slektrolyt 78 13. Ored. 8a1—.— — 5 75 19 70 Ean 055 37.48 971 zuboke, Centrt 53.83 2ärz.54.9 Slel.57 6˙8 berpontin 164. 187.80 Rai.85 f., eial 7 9.1, Savannsh 156 24.— iull.05 L. 53bisen 29.3 21.56%1 örl Gaum—.— 24.— dersmder.7.71 Ceidblieen./.7 Velzen rot 133..80 Zaumm. 000 24.4 24.7 hmaz] 11.49 11.4. gart okO 39.5 149.59 Hovembe, 24 8 24 35 Taig.28 81 Jais ono, 87.— 86 Deremder 34 34. 1aamwsatä.89.0 eal niedr.Pr.78 8 Januar 2 94 45 dovemder.89 9. bonst Fr,.55 8³⁵ Februar 84.02 24 4etrol, oases 16 50 16˙5 Aotrukr. Engl 279 90 Rärz 24.0% 24 20 tanks.— 7 Kontinent 13.—— Ohleago, Novor(WS] Funkdlenst(Nachdcuok vernoten). 2 2 Wol, D 5 110 70 flotgen fal 83— 83—- ohwelne aden a44 8 if.odl 8 1960 Kaoßt, aledr.25 228 als dez 58 15 38.)5 Jan.87.85 acone!.4. 8. KRa 88 38 88 45 Pork Iunn ohwW. medr.—.10 gater 50 43.25 42 95 1 0 92842.85 nöoust..55 a 5 2 5 peo gledr. 501 Ahloa 19.00 Rohnen Dex 32.65 735 böonst. 12— 12.5 5 1 1803 193 00 r————————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Truckerei Dr Haas. 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Sommtug, tägleh um 4, 6 und ½ Uhr. zur Auflüntung. Kassenöfinung um 3 Uhr 5 Abends um%½ Uhr ist wenlger latzgelegenheit als um 4 und 6 Uhr. 92 uner verlängert! Hoggar- Gebirgszug dargestellt Des aussergewöhnlichen Erfolges wegen bis einschließlich Sonntag 8 Aoll. Hunstier 5 Nach dem berühmten phantastischen Koman gleichen Namens von P. Benolt in J2 eilen und 10 Akten. 15 Die tandlung sp eit im Herzen Afrikas. 55 Die Sahata, gewalt ge Steinwüsten und der bsagenhalte durch die die Bühne dieses eurerdramas. bilden Original-Aufnahmen phantastischen Aben- Im Labyrmth grossei unter- irdischer Räume, die ein palastisches Ge- ptäge haben, thront Antinea, die Königin durch Stasla Osar Wa erhallen Sie enoim billig in modernen Formen im S e hn hhaus Chuhe 9788 nger nur if3.8 5 bronner Schwestern der Spitze spenden, dem Trommlerkotps und der und schrittliche Anteilnahme. 80 bitte ich um dessen gütige Nachsicht. 3271/74 geb. Huber. Danksagung. Infolge der überaus vielen Beweise herzlicher Anteil- nahme an dem mich und die meinen so schwer beti offenen Verluste, ist es mir unmöglich allen einzeln zu danken und statte ich daher auf diesem Wege meinen tiefgeſühltesten Dank ab. Vor allem herzlichen Dank den ehrw. Nieder- Neckarstadt für ihtre liebevolle bflege, Herrn Dr. Gutkind lür seine ärztlichen Bemühungen und Herrn Stadtpiarret Dr. Lehmann für seine tröstenden Worte. Besondern Dank aber auch dem Herrn Oberbürger- meister sowie dem verehrlichen Stadtrat der Hauptsſadt Mannheim für die so schöne Kranzspende, dem Bad. Landes- ieuerwenverband, dem 9. Kreisfeuerwehtverband, den 10 Kompagnien der Freiw. Feuerwehr Mannhe m, an deren errn Rommandanten Grether, der Berutsfeuerwehr Mannhe m, der Berufsteuerwehr Ludwigshaten, den Fahrik⸗ feuerwehren Mannherms sowie Vororten, dem Radfahtet⸗ vetein Badenia, der Montagskegelgeselischalt, des Gesang- Vereins Flora, für ihre zahfeichen u. Kranz- für ihte erhebende Trauermusik, dem Feuerwehisingchor. und dem Gesangveren Flora für ihren ergreilenden Gesang, sowie allen Freunden und Bekannten für ihre persönliche Sollte mir Schmerze unterlaufen sein, jemanden nicht gedankt zu haben, Frau Maihilde Tüngerthal Witwe euerwehrkapelle in meinem 8 gogg⸗ nünnüm ngtne WILMA STEINHARDT ALFRED BETTAUER VERLOBTE MANNHEIM P 7, 73 BERLIN NO 43 LINIENSTR. 7 29. OKTOBER 1922. eeeeeeeeeeeeeeeeeeneeeeeeeeeeeeeenneneen 2* eeeeeee. 7„%nn 4ο Lastwagen 5 tonn. nimmt am., 10. oder II. Nob. von Breiten i. B. oder Umigegend preis- günstig Rüchfracht jegl. Art mit nach Mannheim od. Nahe. Anfragen an Firma H. Baum jun., G m. b., Ludswigs- naſen a. Rh., Steinstrasse 9. Tel. 199 oschf eing Wonnung 3 cder mehr Zimmer und Zubehör Möbel werden käuflich übernommen; kaufe auch Haus mit ſceſwerdend r Wohnung. Angebote(auch von Vermittler) unt. B. P 56 an die Ge ſchäftsſtelle dſs. Blattes. 13199 Frl., gebild. häusl., mitſik., gut. Ruf, 35., m. einger. 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