1 ö * 2288 ſtarke kaub EBes eren, Bezugspreiſe: In mannbeim uns umgebung monatlich ſrei ins Baus gebrucht Mork 300.—. Durch die poſt bezogen biertel. mi. 128d. Einzeinummer enk. 10.—. Poſtſcheckkonto Ar. 17890 Karisruhe in Saden und Rr. 2017 Tudwigshafen am kdein. Hauptgeſchäftonelle k. 6. 2. Seſchäfts ⸗ nebenſtelle Ueckarvorſtadt, Waldhofſtraße Rummer 6. Lernſprecher nummer 7030, 7031, 7002, 7038, 703, 7938. Telegramm⸗Adreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. ———— Die Wahlen in Sachſen 5 Den ſächſiſchen Landtagswahlen kommt diesmal beſondere Be⸗ zu, denn es handelt ſich darum, die unerträgliche ſozia⸗ iſtiſche Gewaltherrſchaft in Sachſen zu brechen. Die Wahlen ſind trotz der ſchärfſten Widerſtände der Sozialiſten von r bisher bürgerlichen Minderheit durch Volksentſcheid erzwungen worden. Der Wahlkampf war zeitweilig außerordentlich heftig, doch iſt es, wie am Wahltage ſelbſt, zu keinerlei ſchlimmen Zwiſchen⸗ ällen gekommen. Der Wichtigkeit der Wahl entſprechend war dies⸗ 25 auch endlich wieder einmal die Wahlbeleiligung, die ver⸗ chiedentlich 90 v. H. überſchritt. Wenn auch noch kein endgültiges Ergebnis vorliegt, iſt doch aus den Einzelergebniſſen überall eine 75 Zunahme der bürgerlichen Stimmen feſtzu⸗ küten, ſo daß zu hoffen ſteht, daß eine, wenn auch noch geringe zürgerliche Mehrheit zuſtande kommt. Üeber den Stand von heute früh meldet uns unſer Berliner Bureau: I Berlin, 6. Nov. Unter ſehr ſtarker Wahlbeteiligung fanden geſtern in Sachfen die Wahlen zum Landtag ſtatt. Alle Parteien datten einen gutorganiſierten Schlepperdienſt ein⸗ gerichtet, insbeſondere aber die Sozialdemokraten, die alles aufboten, um auch den letzten Mann an die Urne zu bringen. Nach den bis Mitternacht vorliegenden Ergebniſſen ſind im Wahlkreis Sachſen⸗ Oſt 284000 Stimmen für die Bürgerlichen und 277 000 Stim⸗ men für die Sozialiſten und Kommuniſten abgegeben worden. Es fehlen alſo noch wenigſtens 150 000—200 000 Stimmen aus den ländlichen Bezirken; zu einem abſchließenden Urteil reicht es ümmer noch nicht. Einzelergebniſſe 2 Dresden: Deutſchnationale Volkspartei 56 055(bei der letzten 20 dtagewahl im November 1920: 56 173), Wirtſchaftspartei 205 251), Deutſche Volkspartei 68002(55 818), Ver. Soz. 155 90 146 041(Mehrheitsſozialiſten und Unabhängigen zuſammen 02 121), Zentrum 4506(3799), Kommuniſten 20 124(5744), Deutſch⸗ Slar Partei 9012(), demokratiſche Partei 29 470(18 496) mmen. Im Wahlkreis Leipzig⸗Land erhielt die Liſte der Ver. Foz. P. 224 657, Demokraten 43 964, Zentrum 3261, Deutſche Jolkspartei 132205, Kommuniſten 72 364. Insgeſamt ent⸗ fallen auf die ſozialdemokratiſchen Parteien 297 021, auf die bürger⸗ lichen Parteien 293 366 Stimmen. Das Ergebnis von Mittweida⸗ Seadt ſowie aus 4 kleineren Bezieken der Amtshauptmannſchaft —.— und einem Bezirk der Amtshauptmannſchaft Grimma ſtehen och aus. g0 Leipzig⸗Stadt: V. S. P. 140 230, Demokraten 29 627, ntrum 2958 Deutſche Volkspartei 101 382, die Deutſch⸗ nationalen 52 279, Kommuniſten 46 072. autzen: Deutſchnationale 2175, Deutſche Volks⸗ 4779, Sozialdemokraten 6073, Zentrum 996, Demokraten 230 Kommuniſten 502 Stimmen. 2 Chemnitz⸗Land: Deutſchnational 9605, Deutſche 1 olkspartei 8422. Zentrum 25, Demokraten 2908, Deutſchſozial 3, Soztaldemokratie 22 607, Kommuniſten 13 888. d Das Geſamtergebnis im Wahlkreiſe 1(0 ſtſachſen) iſt nach —5 bisherigen Zählung folgendes. Insgeſamt abgegeben wurden: 1855 471 Stimmen. Davon entfielen auf die Deutſchnationalen 190 422 ei den letzten Wahlen im November 1920 176 176), Deutſche olkspartei 162 275(141 466), Demokraten 81938(57 164), Is de Sozialdem. Partei 419 087(340 501), Kommun ſten Par 6(14824), Wirtſchaftspartei 5201(17 725), Deutſchſoziale rtei 10 200(), Zentrum 15 730(17 564). — 2 Die angeb ichen bayeriſchen putſch pläne zi Berlin, 6. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Der So⸗ 0 emokratiſche Parlamentsdienſt bleibt trotz des Dementis Aad Lüttwitz und Ehrhardt ſich in München aufhalten. i twitz führe das Pfeudonym General Lorentz, Ehrhardt nenne ſich mann und ſei mehrmals im Monat Gaſt eines bekannten bayeri⸗ 55 Profeſſors, der auch noch mit anderen Faſziſten eifrig verkehre. 15 die Erklärung, die Ehrhardt nach dem Rathenaumord veröffent⸗ ieſ e, ſei nicht, wie es damals hieß, in Wien, ſondern unter Beihilfe —8 Profeſſors in Bayern verfaßt und dann auf Umwegen nach will in geſchickt worden. Der ſozialdemokratiſche Parlamentsdienſt abe einſtweilen weitere Einzelheiten noch nicht mitteilen, verſichert daß die Regierung im Beſitz von Material ſei und Pflicht zu handeln hätte. ** 8 Stacd⸗ den Meldungen über Vorbereitungen zu einem reaktionären in sſtreich in Bayern ſchreibt der„Temps“: Was ſich gegenwärtig en vorbereite, das gehe nicht nur Deutſchland an, ſondern auch tereſſterte uro p A iſche Rationen ſeien daran ſehr Kohaft an, utoritſ Wenn ſich in München als Folge eines von den militäriſchen Diktat äten geduldeten oder gar vorbereiteten Putſches eine nationale ur inſtallieren ſollte, ſo werde Italien die Rückwirkung ſehr ernſtlic ſpuren, die Unabhängigkeit Oeſterreichs werde dadurch bedroht gefährdet und ſelbſt die Schweiz werde in ihren Intereſſen Deutſch werden, die Tſchecho⸗Slowakei werde ſehr bald as 5 5 in Böhmen als Führer ſehen und Frankreich endlich, gleich Rheinpfalz eine gemeinſame Grenze habe, könne es nicht üre 5 tig ſein, wenn dieſe Provinz, die nun einmal zu Bayern ge⸗ ſtür on Leuten regiert werde, deren Ziel es ſei, die Regierung zu zen und den Krieg vorzubereiten. Abſchluß der deutſch-ruſſiſchen verhandlungen beugſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen über die Ausdehnung des deten St„„Vertrages auf die mit der Sowjetrepublik verbün⸗ rufßſche gaten haben zum Abſchluß geführt und wurden durch den or ſden Botſchafter Kreszinski und durch den Miniſterialdirek⸗ Baerrn don Malgahn unterzeichnet. der erſte Teil auf rages handelt von der weiteren Ausdehnung des Vertrages Föderatiot rußland, die Ukraine, die drei kaukaſiſchen Teil es Boublſten und die fernöftſiche Republit. Der dweite Rußland ert oges enthält die weſentli hen Beſtimmungen des mit bilden 10fsel ſſenen Vertrages vom Mai 1922, die die Grundlage zwiſchen Deutſchland und den oben genannten Staaten. ch. Die Berliner Sozialdemokratie und die ruhe haben beſchloſſen, den 9. November durch Arbeits⸗ derten zu außerdem noch durch eine Demonſtration im Luſt⸗ *.adetend Dieſe Demonſtration ſoll den„Errungenſchaften rauben laf ion“ und dem Achtſtundentag gelten, den man ſich nicht ſen will: außerdem gedenkt man„gegen Teuerung und ererltef 9. November. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechni eriſchen Wucher, gegen Orgeſch und Monarchie zu demon⸗ e eee . Wlittag⸗Ausgabe Ablehnung franzöſiſcher Rheinlandpläne § London, 5. Nov. Von dem in Deutſchland bekannt gewordenen Geheimbe⸗ richte des franzöſiſchen Deputierten Dariac betreffs der ſyſtema⸗ tiſchen Abtrennung des linken Rheinufers vom Reiche nahmen nur wenige engliſche Zeitungen Notiz; vorige Woche machte der diplomatiſche Mitarbeiter des konſervativen„Daily Telegraph auf die Veröffentlichung des Dariacſchen„Aktionsplanes“ aufmerk⸗ ſam und beſchränkte ſich darauf, zu erklären, daß man in Paris auf eine engliſche Unterſtützung vergeblich rechnen möge. In anderen Zeitungen wurde die Tatſache regiſtriert, daß ein Geheimbericht, der die Abſichten Frankreichs in den Rheinprovinzen enthülle, deut⸗ ſchen Blättern zugegangen ſei. Auffallend war, daß„Daily Mail den Bericht Dariacs als„apokryph“ bezeichnete... Nun bringt das liberale Hauptorgan Englands,„Mancheſter Guardian⸗, den vollſtändigen Text des Berichtes. Bei einem Vergleiche mit dem in deutſchen Blättern erſchienenen Worklaute ergibt ſich, daß „Mancheſter Guardian“ verſchiedene ſtatiſtiſche Angaben Dariacs publiziert, außerdem bemerkenswerte Schlußfolgerungen des Depu⸗ tierten bekannt macht, die im deutſchen Texte nicht vorkommen. Das engliſche Blatt kennzeichnet Dariac als den„Vertrauensmann Poincare, macht dabei eine direkte Anſpielung auf„den inneren Wunſch“ des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, gerade eine ſolche Rheinlandpolitik vertreten zu ſehen, wie ſie der Emiſſär in ſeinen Ratſchlägen empfiehlt. Der engliſche Text enthält z. B. einen Hinweis Dariacs auf die„unerwünſchte Möglichkeit“, daß Deutſchland mit Hilfe ſeiner induſtriellen Kräfte tatſächlich in die Lage verſetzt werden könnte, die Entſchädigung abzutragen. Daraus würde ſich die„Notwendig⸗ keit“ der Räumung des beſetzten Gebietes ergeben. Dieſe Eventuali⸗ tät mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln auszuſchalten, iſt der Leitgedanke des Berichtes. Ferner findet ſich der Paſſus: „Die franzöſiſch⸗belgiſche Rheinlandpolitik muß durch Verhandlun⸗ gen mit den andern Alliierten geſichert werden.“ Dariac hofft hier, nach Meinung des„Mancheſter Guardian“, auf eine Kursänderung in der britiſchen Europapolitik hinſichtlich der Zukunft des linksrheiniſchen Gebietes. Was die Zifferntabellen, in denen ſich die Bedeutung der rheinländiſchen Induſtriegruppen er⸗ kennen läßt, anbelangt, ſo ſei auf eine Fußnote Dariacs hingewieſen, die beſagt:„Dieſer Reichtum ſichert Frankreich die Entlaſtung von ſeinen inneren Kriegsſchulden; hier liegt der Hebel zur Wieder⸗ herſtellung unſeres Budaets.“ In einem Leitartikel ſpricht das liberale Blatt ſein ſcharfes Verdammungsurteil über den„brutalen Sendling Poincarées aue, ohne dabei den franzöſiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten beſonders vor dem Verdachte in Schutz zu nehmen, daß er die Vorſchläge Dariacs nicht für richtig hielte. Das Blatt unterſtreicht ſogar die Möglichkeit einer inneren Ulebereinſtimmung Dariacs mit Poincars. Gezen den Plan proteſtiert da⸗ liberale Organ entſchieden und warnt Bonar Law vor irgendwelchen Ver⸗ handlungen, die als franzöſiſche Zielſetzung die Ablöſung des linken Rheinufers und des Ruhrgebietes haben könnten. Daß die Fort⸗ dauer der Beſetzung von PDüſſeldorf, Ruhrort und Duisburg unge⸗ rechtfertigt iſt, hebt„Mancheſter Guardian“ hervor. „Daily Ehronicle“ kommentiert die Vorſchlöge Dariges abfällig; das Blatt des früheren Miniſterpräſidenten ſchreibt: „Wir haben es hier mit dem Ideenkomplex eines franzöſiſchen Annexioniſten zu tun, der auf den Beifall der Pariſer Nationaliſter rechnen kann. Der Wjederaufbau Europas, die Sicherung des Friedens würde in Frage geſtellt, wenn ſolche Pläne verwirklicht werden ſollten.“ Im„Daily Expreß“ wird kurz geſagt:„Der Bericht Dariacs iſt vom engliſchen Standpunkt unannehmbar.“ Die extrem konſervatſve„Morning Poſt“ bildet eine Aus⸗ nahme. Das von einer Frau geleitete, für franzöſiſchen Annexio⸗ nismus und Militarismus ſtets eintretende Blatt betont, daß Dariac und Paul Reynaud in der franzöſiſchen Kammer die Idee der indu⸗ ſtriellen Ausbeutung des linken Rheinufers vertreten, dagegen die finanzieſle Kontrolle, wie ſie die Reparationskommiſſion einführen will, als zwecklos ablehnen. Die Vorſchläge Dariacs haben. nach Meinung der„Morning Poſt“, eine größere Zukunft als das in Berlin zur Diskuſſion geſtellte Kontroll⸗Schema. Dortens Rheinlandsliebe Dr. Dorten läuft im„Rheiniſchen Herold“ unter der Ueber⸗ ſchrift„Wolff⸗Strauß⸗Apfelbaum⸗Trotzki u. Co.“ Sturm gegen das Abkommen der Otto Wolff⸗Gruppe mit der Sowfetrogie⸗ rung und richtet an die Rheinlandkommiſſion die Anfrage, ob ſie gewillt ſei, zu verhüten, daß erhebliche Teile des durch den Friedens⸗ vertrag verpfändeten rheiniſchen Vermögens der Sowſfetregierung ur Verfügung geſtellt werden. In der Begründung wird unter⸗ ſtrichen, daß das öffentliche und private Vermögen des Rheinlandes als Pfand anzuſehen ſei. Indem Wolff, der über große Beſtände rheiniſcher Induſtriepapiere verfüge und dieſe zudem durch Kriegs⸗ gewinne auf Koſten des deutſchen Volkes erworben habe, dieſe Werte der Sowjetregierung zur Verfügung ſtelle, entziehe er ſie dem Zugriff und zwinge die Bepölkerung des beſetzten Gebietes, den entſtandenen Ausfall zu decken. Die Folge ſei Not. Erbitterung und Gefährdung(!) der Beſatzungstruppen.— Mehr Denunzia⸗ tionen auf einmal laſſen ſich von dieſem„Deutſchen“ wohl kaum zuſammenbringen. 7 4 2 Die hochzeit in Doorn Am Sonntag wurde in Doorn die Vermählung des vor⸗ maligen deutſchen Kaiſecs mit der Prinzeſſin Hermine v. Schönaich⸗ Carolath geb. Prinzeſſin Reuß vollzogen. Am Vormittag wurde im Schloß in Doorn die ſtandesamtliche.auung vollzogen. Der Kaiſer hatte vier ſeiner holländiſchen Freunde und zwei in Holland eingebürgerte Deutſche, ſeinen früheren Adjutanten Grafen von Hilſemann den Schwiegerſohn des Grafen Benting und den ehe⸗ maligen Baltikumsführer Grafen von der Goltz zu ſeinen Zeugen gewählt. Die ganze Zeremonie dauerte zehn Minuten. Nach der Ziviltrauung fuhr das Paar im geſchloſſenen Auto nach dem eigent⸗ lichen Haus Doorn. Dort waren in der großen Halle die übrigen Gäſte verſammelt. Die Halle des Hauſes war mit Blumen reich geſchmückt. An einer Wand war ein Altar errichtet worden. Der frühere Kaiſer und die Prinzeſſin nahmen auf den Thronſeſſeln Platz. Dann verlas der Hofprediger Vogel von der Friedenskirche in Potsdam den vom Kaiſer gewählten Text:„Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe, dieſe drei. Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen.“ In ſeiner Rede kam der Pfarrer auch auf die verſtorbene Kaiſerin zu ſprechen und ſagte u..: Die Ruheſtätte der Kai⸗ ſerin werde je länger je mehr zur Opferſtätte der Liebe unſeres Polkes. Ihr Gedächtnis werde zum Ideal des chriſtlichen Familien⸗ lebens. Dann wurden die Ringe gewechſelt. Beim Hochzeitsmahl hielt Prinz Heinrich die einzige Rede. Er beglückwünſchte die Braut als Mitglied der Familis und leerte ſein Glaßs auf das Wohl des neuen Paares. De Bar ig war zu Hunderten in Autos herbei⸗ e Gadiſche Neueſte Nachrichlen k. Geſetz und Recht. Aus Seit und Leben mit Maunheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik⸗Seitung. ee cee, edee, · 1922— Xr. 31 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung die kl. Zeile mk. 30.—. Stellengeſ. u. Lam llen⸗Anz. 20% nachl. Reklamen mk. 120. Aunahmeſchluß: mittagblatt voem. 8% Uhr, Abendbl. nachm, 2½ Uhr. Kür Nnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. flisgaben w. keine Verantwortg.übern. Höhere Sewalt, Streiks, Betriebs⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſpruchen f. ousgeſ⸗ oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr⸗ ECããã ·üi die deutſchen Keparationsvorſchläge [ Berlin, 6. November, (Von unſerem Berliner Büro.) Die Vorſchläge der Reichsregierung ſind geſtern(Sonntag), wie angekündigt, der Reparatlonskommiſſion überreicht worden. Auch jetzt wird noch über den Inhalt das eiſige halbamtliche Still⸗ ſchweigen bewahrt, aber man weiß ja nachgerade, in welcher Rich⸗ tung ſich die Vorſchläge bewegt haben. Es hat ſich um eine Er⸗ gänzung der bereits übergebenen Denkſchriften gehandelt; wenn man ſo will, um Ausführungsbeſtimmungen. Die Regierung ſieht nach wie vor in einer Goldanleihe, deren Höhe ſie offen läßt, die Vorausſetzung für eine Stabiliſterung der Mark und damit auch für eine Balancierung des Etats und eine Beſeitigung der ſchwebenden Schuld. Als Sicherſtellung bietet die Regierung gewiſſe Aufſichtsrechte an, von denen ſie glaubt, daß ſie die deutſche Souveränität nicht beengen würden. Die Einzelheiten über die Sicherheiten(es kommen auch noch beſtimmte Einnahmen in Betracht, die den ausländiſchen Kredit⸗ gebern zufließen ſollen) werden wohl das weſentliche in den geſtern überreichten Vorſchlägen bedeutet haben. Die Verhandlungen mit der Reparationskommiſſion ſollen morgen fortgeſetzt werden. Geſtern nahm man an unterrichteten Stellen an, daß dieſe Verhandlungen Ende der Woche abgeſchloſſen ſein werden. Heute will die Regierung wieder mit den ausländiſchen Sachverſtändi⸗ gen beraten. .* In der Oeffentlichkeit hat es eine gewiſſe Enttäuſchung hervor⸗ gerufen, daß die Regierung nicht imſtande geweſen i e ktionskommiſſion zum Abſchluß der Beſprechung im Reichsfinanzmini⸗ ſterium einen endgültigen Plan über ein finanzielles Reformpro⸗ gramm vorzulegen. Dieſe Stimmung iſt indeſſen kaum berechtigt, Denn jeder, der ein ſolches Programm erwartete, mußte von vorn⸗ herein mit einer ſicheren Enttäuſchung rechnen. Die ſogen. Reparationskommiſſion wird heute ihrerſeits das Wort ergreifen, nachdem ſie es bisher in der Hauptſache der deutſchen Regierung und dem Reichsfinanzminiſter überlaſſen hat. Sie wird auf die deut⸗ ſchen Darlegungen eingehen und dabei wird ſich zweifellos heraus⸗ ſtellen, daß das Streben auf deutſcher Seite und die Abſichten der Reparationskommiſſion ſich durchaus nicht entgegenkommen. Die Kommiſſion iſt in der beſtinmmten Abſicht nach Berlin gekommen, um ſich von der Zahlungsunfähigkeit der deutſchen Regierung zu über⸗ zeugen und danach ihre Maßnahmen zu treffen. Dieſe Maßnahmen können nur nach zweierlei Richtungen gehen. Glaubt die Kommiſſion auf Grund ihrer Unterfuchungen an Ort und Stelle, daß Deutſ hland noch zahlungsfähig ſei, ſo wird die Erpreſſung weiter⸗ gehen. Glaubt ſie aber, daß Deutſchlands Zahlungskraft zur Zeit erſchöpft iſt, 1 wird 5 Mittel ins Auge faſſen, durch die nach ihrer Anſicht Deutſchland zahlungsfähig gemacht werden kann. Und gerade hier liegt die kritiſche Stelle Die Mitglieder der Reparg⸗ tionskommiſſion haben es oft genug durchblicken laſſen, daß für ſie die erſte und wichtigſte Frage iſt: Wie kann der deutſche Reichs⸗ b ins Gleichgewicht gebracht werden. Die Frage der ſchwebenden Schuld iſt für ſie der Punkt, von dem au⸗z ihrer Anſicht nach das völlig in Unordnung geratene deutſche Finanz⸗ 8 wieder eingerenkt werden muß. Es hat nun durchaus den nſchein, daß auch heute noch, wie im Frühjahr, als Hermes in Paris verhandelte, das Loſungswort der Kommiſſion lautet: Aeußerſte der Steuerkraft bei ſchärfſter Ein⸗ ſchränkung der Ausgaben. Hört erſt die deutſche Notenflut auf immer wieder neue Wellen zu ſchlagen, ſo wird der Waſſerſpiegel von ſelbſt aufhören, fortwäßrend in Schwankungen zu geraten und die deutſche Währung wird wieder Stetigkeit gewinnen. So wenigſtens denkt die Reparationskommiſſion. Die deutſche Regierung iſt in ihrer Denkſchrift einen ganz anderen Weg gegangen. Sie hat es leider nicht verſtanden, nach gußen den Eindruck 75 vermeiden, als ob ſie innerlich nicht ganz e und geſchloſſener Meinung ſei. Aber ſelbſt wenn eine zielbewußte Regierungspolitik anſtelle der beae lanloſigkeit vorhanden wäre — ſelbſt dann hätten die Darlegungen der deutſchen Regierung der Reparationskommiſſion nicht gefallen können Ja noch mehr! Der deutſche Kurs wäre dann ſicher von Anfang an ohne jede Umſchibeife auf das ei nes mögliche Ziel losgegangen und es wären dann ſicher au e Mittel angeſetzt worden, mit denen dieſes Zeil er⸗ reichbar iſt. Dazu gehört nicht die Geheimniskrämerei, mit der die ganze Angelegenheit von den amtlichen Stellen behandelt wird, ſon⸗ dern dae eine energiſche Aufrüttelung der öffent⸗ 1 8 einung und eine klare und beſtimmte Sprache der eſamten Preſſe, die nicht möglich iſt, wenn die egierung mit geheimen Karten ſpielt. außerhalb der Reparationskommiſſion und das hätte die Regierung auch gerade jetzt durch die vielſtimmige Sprache der Preſſe der ge⸗ amten Welt zum 1„ bringen müſſen: Der Weg zur Stabili⸗ ſierung der Mark, zur Zahlungs⸗ und Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands geht nur über die Repiſion des Verſailler Vertrages und des Londoner Ultimatums, geht nur über eine langjäh rige Ruhepauſe und ausländiſſ he Finanshilfe. Wenn die Reparg⸗ tionskommiſſion wieder über dieſe klare Wahrheit triumphieren ſollte, ſo wäre damit auch ein Urteil über die Art geſprochen, wie die Re⸗ gierung dieſe Frage behandelt hat. Einziehung der Forderungen„durch alle Miktel“ Die republikaniſche demokratiſche Partei, die in Marſeille ihre Jahreskonferenz abhielt, veranſtaltete nach Beendigung der Arbeiten ein Bankett, in deſſen Verlauf der der Partei ange⸗ hörende Miniſter für die befreiten Gebiete, Reibel, eine Rede hielt. Er ſagte u. a. Die Regierung iſt feſt entſchloſſen, Reparationen zu fordern. Sie verkennt nicht die Schwierigkeiten der Lage, in der ſich Deutſchz land befindet, aber ſie kann es nicht zulaſſen, daß dieſe Lage fortgeſetzt angezogen wird, um den übernommenen Verpflichtungen zu enk⸗ gehen. Sie will in jedem Falle die Einziehung der Forderungen durch alle Mittel und in ſeder Form, die zu einem poſi⸗ tiven Ergebnis führen kann, durchführen Sie will als eines dieſer Mittel eine ſoweit als möalich gehende Ausführung der Abkommen von Wiesbaden und Berlin anſehen und vielleicht auch ſelbſt die Heranziehung deutſcher Arbeitskräfte zum Wiederaufbau. Beachtenswert iſt auch die Geſamtſtellungnahme der Parfei zuß Reyarationsfrage:„Sollten di« Fomperſatſonen der interoflztorten Schulden, die Mobiliſierung der deutſchen Schulden, die Stabiliſie⸗ rung der Mark, die Kontrolle der deutſchen Finanzen nicht gelingen, müſſe die Regierung ihre Handſungsfreibeit zurſckneßmen und Pfänder nehmen, die allein Frankreich gegen ein völliges Ent⸗ mer Schuldner ſichern könnten heillichet Denn das weiß alle Welt, ——— —— ———— 2. Seitke. Nr. 511 mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Montag, den 6. November 1522 — Kommt Amerika nach Brüſſel? Wie aus Paris verlautet, ſcheint Ausſicht vorhanden zu ſein, die Vereinigten Staaten an der Brüſſeler Konferenz teilnehmen „allerdings unter anderen Vorausſetzungen, als den verbündeten Regierungen erhofft wurden. Wie das „B..“ berichtet, hat nach Meldungen aus Waſhington Präſident Harding erklärt, daß von einer Herabſetzung der Kriegsſchulden unter den Verbündeten erſt dann geſprochen werden könne, wenn wieder Ordnung in Europa herrſche, und daß die Vereinigten Staaten ſich nur dann an einer Konferenz beteiligen werden, wenn ſie ſich mit der europäiſchen Kriſe und den Mitteln zu ihrer Heilung beſchäftigte. Als Urſache der Kriſe ſind nach amerikaniſcher Auffaſſung die übertriebenen Rüſtungen, das Uebermaß der Re⸗ parationsforderungen, die Koſten für die Be⸗ ſctzungsarmee und für die verſchiedenen Kommiſſionen zu hezeichnen. Auslanòsrunòſchau Ueber das franzöſiſche Budgel werden, nach einer Erklärung hterſtatters im Senat, keine genaue Ziffern angegeben. aſſiva betrügen 475 Milliarden, die Aktiva 139 Milliar⸗ Paſſivum von 336 Milliarden ergebe. Das Geſamt⸗ defizit würde im Jahre 1923 mehr als 47 Milliarden betragen, die die Regierung durch Anleihen zu decken beabſichtige. Um dieſe 17 Milliarden vermehrt würde die Paſſiva im Jahre 1923 350 Milliar⸗ den überſchreiten. Der Berichterſtatter ſchlägt zur Beſſerung der Finanzlage hohe Steuern auf die großen Einkommen und die großen Erbſchaften ſowie eine Reviſion der Steuerveranlagung der Ver⸗ mögen vor. * Jum ikaltenſchen Bolſchafter in Berlin wird der Marquis Nla Toretta ernannt werden. * Gebete für günſtige Wahlen in Polen. In den Warſchauer Kirchen wird ein Hirtenbrief des Biſchofs Sapieha verleſen, in dem gufgefordert wird, flehentliche Gebete für einen günſtigen Ausfall der Wahlen zu verrichten. Der Hirtenbrief erinnert daran, daß im alten Polen für die Wahl eines guten Königs gebetet wurde. Heute müſſe man für die Wahl guter Abgeordneter beten.— Biſchof Sapieha, ſelbſt als Kandidat von den Nationaldemokraten aufgeſtellt, dürfte ach wohl als„gute“ Abgeordnete die Nationaldemokraten be⸗ zeichnen. Das Ganze nennt man dann traditionelle polniſche To⸗ lexanz. Nach der Abſetzung des Sultans In kemaliſtiſchen Kreiſen erklärt man, daß die Nationalver⸗ ſammlung von Angora wahrſcheinlich einen Wali, d. i. einen Gonverneur, nach Konſtantinopel ſenden wird, um die Verwaltungs⸗ ſte anſtelle der abgeſetzten Regierung fortzuführen. In allfierten Kreiſen weiſt man darauf hin, daß dadurch eine ähnliche Lage geſchaffen werde, wie ſie in Thrazien beſteht, was den Beſtim⸗ mungen des Vertrages von Mudania zuwiderlaufe. Man glaubt, daß die Frage zu Schwierigkeiten mit den Alliierten führen dach einer Havasmeldung aus Konſtantinopel iſt das Selam⸗ t in der gebräuchlichen Weiſe begangen worden. Der ich nach der Jildiz⸗Moſchee begeben und dort nach alter die Glückwünſche der Miniſter, Staatswürdenträger und reli⸗ Perſönlichkeiten entgegengenommen. Nachmittags ſind der ußen⸗, der Innen⸗ und der Marineminiſter ſowie der-Scheik⸗ül⸗ am zum Palaſt zurückgekehrt. Sie haben unter dem Vorſitze des Sultans eine Sitzung abgehalten, von der die Anhänger Angoras unter deif Miniſtern ausgeſchloſſen waren. Dieſe haben erklärt, wenn ſie heute nicht von den Verhandlungen im Zalaſte in Kenntnis geſetzt würden, würden ſie zurücktreten und den iftern/ die Verantwortung für die etwaligen Folgen überlaſſen. Die„Morning Poſt“ und„Daily Mail“ melden aus Konſtan⸗ tinopel, daß die Nationalverſammlung von Angora beſchloſſen hat, den Sultan und die Regierung von Konſtantinopel wegen Hoch⸗ verrats unter Anklage zu ſtellen. Die Meldung von der Abſetzung des Sultans hat in politiſchen Kreiſen eine ſehr große Ueberraſchung hervorgerufen. Die Meldung, wonach die Verträge, die nach dem 13. März 1920 von der Konſtantinopler Regierung abgeſchloſſen wurden, ni aner⸗ kannt werden, hat aber weit mehr überraſcht und man weiſt darauf hin, daß der Vertrag von Séèvres, der am 20. Auguſt 1920 abgeſchloſſen wurde, ſomit ebenfalls als aufgelöſt zu betrachten iſt. Der„Daily Telegraph“ meldet aus Alahabad, daß die Abſetzung des Sultans duürch die Große Nationalverſammlung von Angorg bei den Mohammedanern in Indien große Befürchtungen hervor⸗ gerufen habe, da dieſe dem Kalifat, das ſich dem Sultanat anſchließt, ſehr ergeben ſeien. Demiſſion der Regierung in Konſtantinopel Nach einer Havasmeldung aus Konſtantinopel hat die Konſtan⸗ tinopeler Regierung demiſſioniert. Der Großweſir hat die alllierten Oberkommiſſare davon verſtändigt, daß das Kabinett die Beteiligung der Pforte an der Konferenz von Lauſanne nicht für notwendig halte. Prätendent ſein. Nach einer Pariſer Drahtung ſoll der ernſteſte auf das Kalifat der Emir von Afghaniſtan Der Wahlkampf in England BVonar Law erklärte in einer Rede in Leeds:„Wir können in unſerer Außenpolitik nur Erfolg haben, wenn wir zu ihrer Wur⸗ zel ein Zuſammenwirken mit Frankreich. u. Italien machen. Die Politik, die ich jetzt dem Lande unterbreite, iſt genau dieſelbe, die Disraeli 1874 vorſchlug. Es gibt Zeiten, in denen man raſch leben muß, es gibt aber auch Zeiten— und das iſt jetzt der Fall— wo man langſam lben muß. Ich habe die Zuverſicht, daß wir eine große Mehrheit erhalten.“ In ſeiner letzten Rede hat Lloyd George ſeine bishertge Haltung gegen die Arbeitergefahr bedeutend gemäßigt und erklärt, Jaß die Reaktion der allgemeine Feind ſei. Seine mehr als drei⸗ ſtündigen Ausführungen begann Lloyd George mit einer Recht⸗ fertigung der Koalitionspolitik. Vieie Konſervative, ſo erklärte er, die ſich heute entſchuldigen, ſich an der Koalition beteiligt zu haben, würden in einigen Jahren dafür Dank ernten, dieſes Syſtem unterſtützt zu haben. Die ſozialiſtiſche Gefahr ſei, wie die Gemeindewahlen in ganz England gezeigt hatten, viel weniger ernſt, als die der Reak⸗ tion. Man müſſe wohl die Arbeiterpartei und ihre Propaganda be⸗ kämpfen, aber weitmehr den reaktionären Unternehmungen ntgegentreten Es iſt nicht recht klar, was Lloyd George damit 79965 will, man nimmt aber an, daß ſeine Rede eine Begründung für die Rückkehr zu den Liberalen ſein ſoll. vom Ddeutſchtum im Ausland Der Kongreß der Verdrängten Berlin, 6. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Kon⸗ greß der verdrängten Auslands⸗, Grenz⸗ u. Kolonialdeutſchen ſetzte am Sonntag vormittag in der Skala mit einer eindrucksvollen Kundgebung ein. Ueber drei Jahre haben die vertriebenen Aus- landsdeutſchen darauf gewartet, daß die Regierung, die den Wert ihrer einzigen Beſitztümer auf das Reparationskonto gutgeſchrieben erhielt, endlich an die Abtragung der längſt fälligen Schuld heran⸗ gehen würde. Sie haben bisher leider vergeblich gewartet. Ober⸗ regierungsrat v. Tilly, der Präſident des deutſchen Oſtbundes, der die Verſammlung leitete, teilte mit, daß die Regierung ſich wenigſtens entſchloſſen habe. die im Verdrängungsſchädengeſetz vorgeſehenen Zahlungen einigermaßen zu erhöhen. Ddie Barquote für die Entſchädigungen ſoll von 600 000 auf eine Million erhöht werden. Die Höchſtgrenze für Hausrat, Kleidungsſtücke uſw. von bisher 100 000 auf 500 000„ und Zuſatzdarlehen auf Liquida⸗ tionsſchäden ſollen im Vorverfahren ſtatt bisher 50 Proz. des Frie⸗ denswertes künftig das 4fache und in Ausnahmefällen das dfache des Friedenswertes betragen. Herr v. Tilly konnte nur mit Mühe durch ſeine kluge und zurückhaltende Rede ſeine Ausführungen der Auf⸗ ruhrſtimmung der Verſammlung anpaſſen. Das gelang dem nächſten Redner Donnevert vom Hilfsbund für Elſaß⸗Lothringen ſchon beſſer, während Generaldirektor Dr. Bach mit ungemein temperamentvoller Satire gegen die mit der Regelung der Entſchädigungsfrage betrau⸗ ten Regierungsſtelle wiederholt donnernden Beifall erzielte. Nach⸗ dem Verlagsdirektor Ginſchel die Not der in den Internierungslagern noch immer hauſenden Vertriebenen und Dr. Ficht vom Reichsver⸗ band der Kolonialdeutſchen, der den Geiſt der Entſchädigungsgeſetze geſchildert hatte, beſchloß Dr. Erich die Verſammlung mit einem er⸗ greifenden Schlußwort über die Not der Oberſchleſier. Die Tagung iſt auf insgeſamt 4 Tage bemeſſen. Drangſalierung Deutſcher in Kuſtralien Allen, die die Abſicht hegen, nach Aüſtralien auszuwandern, dürften nachfolgende Stellen aus einem uns von einem Mann⸗ heimer Leſer zur Verfügung geſtellten Briefe eines ſeit 30 Jahren dort lebenden deutſchen Koloniſten zu denken geben. Es heißt darin unter anderem: „Trotzdem der Krieg längſt zu Ende iſt, gelten für die hier lebenden Deutſchen noch die vollen Kriegsgeſetze. Wir dürfen unſer Eigentum nicht verkaufen, auch keine Hypothek darauf nehmen, noch irgendwelchen Handel treiben. Die Lebensmittelpreiſe gehen auch hier furchtbar in die Höhe. Wir werden wohl ſicherlich auch unſeren Anteil an der Weltnot bekommen. Man erwartet hier eine Revolution. Soll es wahr ſein, daß unſer Land(Auſtralien) etwa 900 Millionen& Schulden hat und kaum 5 Millionen Menſchen, die Hälfte weiblich— die Hälfte des männlichen Geſchlechts ſind Greiſe und Kinder!— Wer ſoll es bezahlen? Von den meiſten alten Deutſchen, die noch leben, haben wohl wenige etwas erübrigt. Die wenigen Deutſchen der jüngeren Zeit wurden von der Regierung abſichtlich ruiniert. Ich darf heute noch nicht in die Nähe des Hafens, noch in die Nähe einer Eiſenbahnbrücke, ich könnte etwas abzeichnen oder ſpionieren. Auch das Wahlrecht dürfen wir im Arbeiterſtaat Auſtralien nicht ausüben. Wir dürfen keinerlei Aktien oder Minenſhares beſitzen, haben die größten Schwierig⸗ keiten, eine Wohnung zu erlangen. Niemand will uns haben und fort dürfen wir auch nicht. Das Land hat 45 Millionen& Zinſen im Jahr und dazu noch die laufende Unterhaltung der Regierung zu beſchaffen, und zählt kaum 2 Millionen erwerbsfähige Menſchen. Wo ſoll das Geld herkommen? Alle warten auf die 50 Millionen deutſche Kriegsentſchädigung. Deutſche Waren ſollen durch den neuen Tarif aus dem Lande gehalten werden, ſie wollen von Deutſchland nichts mehr kaufen, aber bezahlen ſoll es. Wem wollen ſie ihren Weizen und das Gefrierfleiſch verkaufen? Falls Deutſch⸗ ſind. he im Internierten Camp Toren, wenn wir Mäd⸗ dieſen Krieg haben viele FErden gehabt 8 froh ſein, daß zu mir hielt. Jetzt ſind noch immer 38 Deutf Liverpol(bei Sydney). Wir Deutſche ſi chen anderer Nationen heiraten. Je Deutſchen von ihren engliſche noch mehr, wenn Kinder vorhan meine Frau nicht auch kriegsverrb Streiflichter seiſenbe Die Reich len in großen triebes ſicherzuf betraut, der nur lei verſteht. Das ſoll erinnern, hat der N die Miniſterien verpflic Technikern die Entſcheidu irgendwelche Bedenken er ſtändige“ Stelle in größtem gekauft, d. h. eine Kohle, die z erwünſcht iſt, aber für Lokomotiv Denn Lokomotiven ſind keine Retorten; außerordentlich wertvollen vergaſen dickem ſchwarzem Jualm zum S Folge: Jetzt werden Ingenieure im Reich herumgeſchickt, um den Lokomotipführern Unterricht zu geben, wie ſie mit dieſem hö ſt teuren Brennmaterial, das es kaäum möglich macht, den richtigen Dampfdruck zu halten, einigermaßen zurechtzukommen. Auf den Ge⸗ danken, die Gastohlen Tonne für Tonne gegen deutſche Flammkohle bei den Gasanſtalten einzutauſchen, die ihrerſeits Kohle erhalten, ſich ſehr ſchlecht zum Vergaſen eignet, iſt man wohl noch nicht ge⸗ kommen. * a.* Die Gewerkſchaften rüſten ſich abermals zu einer ihrer be⸗ rühmten internationalen Konferenzen, die vom 10. bis 15. Dezember im Haag tagen und eine wirkſame Friedensaktion beraten ſoll. Wenn die Gewerkſchaften ſo viel Geld übrig haben, um derartige koſtſpielige Beſprechungen in einem Lande abzuhalten, das zu den teuerſten Ländern der Welt gehört, ſo mögen ſi ld⸗ gebern, als der Arbeiterſchaft aller Länder, will es ſcheinen, als ob Fragen der hohen Politik ſch 1 5 Gewerkſchaften gelöſt werden können. Die Weltgeſchichte ſchreite deshalb doch über ſie hinweg, wie der Sieg des Faßzismus in Italien beweiſt, der für die nüchſte Zukunft ſehr große Gefahren für die Er⸗ haltung des Weltfriedens in ſich birgt, falls er am Ruder bleiht Weltpolitiſchen Entwicklungen gegenüber ſind bisher noch ſo wo gemeinte Beſchlüſſe internationgler Gewerkſchaftskonferenzen machl⸗ los geweſen und werden es in gller Zukunft bleiben. Gerade die deutſche Arbeiterſchaft und beſonders die deul⸗ ſchen Gewerkſchaften hätten im jetzigen Augenblick alle Veranlaſſung, ſich endlich einmal aus ihren internatbonalen Träume reien wachrütteln zu laſſen. Sie ſind als echte Deutſche die ein⸗ zigen, die ſolche internationale Beſprechung für ernſt und die do gehaltenen Reden für bare N e nehmen. Deswegen konnten eigentlich auch nur deutſche Arbeitervertreter ſo tief enttäuſcht über den fämmerlichen Ausgang der internationalen Arbeits⸗ konferenz in Genf ſein, wie es der Fall iſt. Troß aller ſchönen Betenerungen hat erſt der franzöſiſche Ar⸗ beitervertreter Fontaine den Deutſchen kalt den Rücken gekehrt, und ſchließlich hat auch der Engländer Albert Thomas das Ver⸗ langen der Deutſchen nach Einführung des Deutſchen als dritte Amtsſprache kurzer Hand abgefertigt mit der Bemerkung, der Kon⸗ greß habe einmal entſchieden und könne ſich nicht dauernd mit der Sprachenfrage beſchäftigen. Mit vollem Recht konnte Wiſſell darauf hinweiſen, daß ihm der Präſident des Kongreſſes, der Engländer Burnham, ausdrücklich yn ha Jengliſche Koh⸗ ltung des Be⸗ inen Beamten abfolut nicht⸗ d wenn wir uns kech ſſchließung gefaßt, dis in techniſchen Zingen ch dem haben offenbal 1. Jedenfalls hat die„u⸗ engliſche— Gaskohle ſtalten außerordentlich ſauſt aufs Auge paßt. igen wohl oder übel die der Kohle in Form von ein heraus. nutzte nichts. So entſchloſſen ſich denn die fämtlichen deutſchen Teil⸗ nehmer mit Einſchluß der Regierungsvertreter, den Kongreß vo deſſen Abſchluß feierlich zu verlaſſen, nachdem Wiſſell eine Erklärung abgegeben hatte. Wir woſlen gern und mit beſonderer Genugtuung anerkennen, daß Herr Wiſſelt hier ausgezeichnete Worte fand un mit Würde die deutſche Auffaſſung vertrat, wodurch er ſich und ſeinen Kollegen einen guten Abgang ſicherte. Aber es klingt doc wie Hohn, wenn berichtet wird, daß Präſident Burnham ſelbſt mit der ganzen Verſammlung den Worten Wiſſells Veifall geklatſ habe— das iſt ein billiges Vergnügen, das nichts koſtet. Man ſollte meinen, daß die deutſchen Gewerkſchaftler und die deutſchen Arbeiter nunmehr vom Internationalismus genug haben ſollten. Letzte Meloungen Berlin, 6. Nov.(Priv.⸗Tel.) Am geſtrigen Sonntag fand vor dem Gebäude der polniſchen Geſandtſchaft eine Kundgebun ukrainiſcher Studenten gegen die polniſche Herrſchaft in Oſtgalizien ſtatt. Die Kundgeber verteilten Proteſtflugſchriften untel die Straßengänger, verbrannten einen polniſchen Adler und gingen unter Abſingung ihrer Nationalhymne in Ruhe auseinander. “ Abgelehnke Schiedsſprüche. Wie aus Vochum gemeldet wird/ hat eine vom Alten Bergarbeiterverband mit den andere freien Gewerkſchaften in Bochum abgehaltene Reichslohnkonferenz die Schiedsſprüche und vorläufigen Abſchlüſſe in der Lohnfrage ab⸗ gelehnt— Die Arbeitgeber des deutſchen Buchdruckgewerbe haben den jüngſten Schiedsſpruch, der für November 55 Proz. bezw. land nicht zahlen kann, ſoll den deutſchen Anſiedlern alles Eigen⸗ tum genommen werden. Wohl denen, die vor dem Kriege geſtorben 70 Proz. Lohnerhöhungen gegenüber Oktober vorſah, abgelehnt. Weisheit des Morgenlandes Ueberſetzt von Roda Roda Wer für ſein eigenes Leben fürchtet, den brauchen die andern nicht zu fürchten. Solang ein Schiff angebunden iſt, nuͤtzt ihm kein Steuer. Die Pflicht haſt du auf dem Hals; deine Taten liegen dir zu Füßen. * Verdienſte und armeniſche Bräute altern ſchnell. Erzähl mir, was du weißt— und nicht, von wem du abſtammſt. Das iſt kein richtiger Wolf, hinter dem nicht hundert Hunde her ſind. 1 Der Menſch in der Einſamkeit iſt wie der Vogel in der Nacht. * Wer immer nur tut, was ihm behagt, muß ertragen, was da kommt. * Lieber auf halbem Weg umkehren, als am Ziel den Hals brechen. Wer die Welt verſteht, iſt klug— und wen die Welt verſteht, iſt klüger. * Der Schmeichler iſt ein Wucherer— er borgt ſein Lob nur gegen hohe Zinſen. (Aus dem neuen Büchlein von Roda Roda, München, Weltbücher⸗Verlag.) Kunſt und Wiſſenſchaſt ſe Berliner Theater. Mit einer ganz ausgezeichneten Auffüh⸗ rung(Regie John Gottowt) brachte Eugen Roberts Tribüne den „Teufelsſchüler“ heraus. Es iſt das beſte Theaterſtück von Bernard Shaw, womit aber nicht geſagt iſt, daß der beſte Bernard Shaw in dieſem Stücke ſtecke. Es gibt in der geſamten Theater⸗ literatur nicht piel, was mit ſo eiſernem Griff den Publikumserfolg feſthält und trotzdem eine anſtändige Unterhaltung auch den vernünf⸗ tigen Menſchen bietet. Alles iſt da: Abenteurer⸗Romantik, Span⸗ nung, Rührung(„ein Rührſtück“, ſo nennt ſein Schauſpiel der ſpöt⸗ tiſche Verfaſſer), ethiſche Vorurteilsloſigkeit, die ſich in Satire wider heologie, Puritanertum, Heldenpoſe und Engländerei auslöſt, Liebesverwirrung und Humor,— ja, ein noch unter dem lichten Galgen ſtandhafter Humor! Bei der dauernden Shaw⸗Hauſſe in Deutſchland iſt es beſonders rätſelhaft, daß gerade der„Teufels⸗ ſchüler“ an die zwanzig Jahre in Berlin nicht aufgeführt wurde. Unſere Theaterdirektoren ſind doch nicht ſo, daß ſie, päpſtlicher als der Papft, vor den literariſchen Schwächen der Komödie zurück⸗ ſcheuten, vor den Schwächem die niemand genauer kannte, als Bernard Shaw ſelbſt, der ſie trotzdem für ein„Rührſtück“ ſchmun⸗ zelnd geltend ließ. Es fügt ſich in der abenteuerlichen Geſchichte des Richard Dudgeon wirklich manches wie nur in einem gutklappenden Roman, und der pfychologiſche Zwang iſt allzu locker. Man weiß nicht recht, warum der Burſche von der frommen Sippe als Teufels⸗ braten verfolgt wird, noch, warum er ſeinen Hals für einen anderen edelmütig in die Schlinge ſteckt. Und hielte man es für möglich, daß er's aus keimhafter Liebe zur Frau des andern tut, ſo iſt's ungereimt, daß die Neigung der anima candida(einer Milchſchweſter von Shaws„Candida“!) ihm ſelbſt gehört... Doch ſo will's die Romantik, die ihr Meiſterſtück gibt in der Jronie. Die Jronie wächſt zur ganzen Höhe Shaws hinauf in dem letzten, dem Hin⸗ richtungsakt. Sie vergreift ſich reſpektlos an der glorreichen Ge⸗ ſchichte Englands(das Stück ſpiell 1777 im amerikaniſchen Be⸗ freiungskrieg) und triumphiert in der Figur des Generals Bur⸗ goyne, der mit jedem lächelnden Wort einen Torpedo unter Groß⸗ britanniens Arche legt. Zwei Meiſterſpieler halten ſich die Wage: Albert Baſſermann, ſeit langem nicht mehr ſo unverdorben er ſelbſt, wie in der ſichtbar tiefdurchlebten Rolle des ſchmuckloſen Helden und Naturburſchen, und Kurt Götz, der ehrlichſte Sarkaſt. Hermann Kienz! % Araufführung im Dresdner Staaksſheater. War ſchon das Drama„Der König“ von Hanns Johſt die zeiigemäße Tragödie eines unzeitgemäßen Idealiſten, von ſtarker Triebkraft und Samm⸗ lung, ſo ſind ſeine„Propheten“ ein Bekenntnis zum Glauben, ein Weckruf ans deutſche Volk. Das Ur⸗Deutſche, das Suchende und Ringende und dennoch Kernig⸗Starke, das Heil der inneren Erneue⸗ rung des Volkes, iſt die ſtarke Triebkraft dieſes Bekenntniſſes. Von innen heraus muß die Kraft des Volkes kommen, ſoll eine Sendung ſich erfüllen. Unbeugſam und aufrecht im Glauben bei aller Seelen⸗ not, das gibt Kraft und Größe. Die nationale Wiedergeburt aus dem Glauben heraus, der Weg eines neuen deutſchen Nationalismus, in tiefſtem, kulturellem Sinne leuchtet auf. Die Namen und Perſonen werden zu einem Ideenkieis: Der junge Kaiſer neben Martinus Luther, der würdige Prior, der kluge, ſcharfſe Dr. Eck, der weiſe grundgütige, liebe Philipp Melanchthon, Georg von Frundsberg. weit. Er iſt ein Stück lebendig gewordenes Deutſchtum. Das Herz wird „„Deutſchland?.. Keiner weiß, wo es anfüngt, keiner, wo es. aufhört. Es hat keine Grenzen, Herr, in dieſer Welt.. Man hat es im Herzen. oder man findet es nirgends und nie. Deutſch⸗ allerwegen.“ Wie ein flammendes Bekenntnis leuchtet der Schluß auf. Leben, das Symbol wird. Die Dichterbrunſt bekennt ekſtatiſch, die Stimme ſeines Blutes wird verklärter Ausdruck:„Der lebendige Glaube erlöſt das Leben! Deutſchland ſtürmt ſich ſeinen Himmel Regie(Georg Kieſau aus Köln) und Darſtellung abgetönt, zutr rechten Zeit auflodernd, aber nicht reſtlos aus dem Gefühl geboren, ins Zeitloſe la gſend. Das äußere Gewand und die Zeit müſſen dieſem Drama zerfließen, wo die Seele flammt.„Regiſſeure, Darſteller, ſeid Gegenwart!“ ſagt der Dichter in ſeinem Perſonen? verzeichnis und gibt den Schlüſſel für das unvergängliche. Ueber⸗ lebensgroß Friedrich Lindner als Luther, ſtark Elara Salbach Frau Schwarzerd und Antonia Dietrich als Martha Gentler, Ilß als Dr. Eck, Ponto als Melanchthon, Meyer als Baruch, Dirmeſer als Pfefferkorn. Wierth als Frundsberg. Stimmungsſtark die Bül nenbilder von Henſelmann und Linnebach und die Mufik von Arthl Chitz. Ein großer, tiefgehender Erfolg. Der anweſende Dichtel wurde ſtürmiſch gefeiert. J. R. 1Hermann Sudermann hat ein Enſemble erer Kräfte zu ſammengeſtellt, das unter ſeiner Leitung deutſche Stuce in den Sprache im Winter auf amerikaniſchen Bühnen aufführen u ze Ein unveröffenklichtes Manufkript Balzacs., In Paris fand man unter alten Möbeln ein Manuſkript Balzacs, das bisher 1 bekannt und unveröffentlicht iſt. Der Figaro beſchreibt das Manu⸗ ſkript, das die Form eines Oktapbandes hat, in violettes Maroqui leder gebunden iſt und in romantiſchem Stil die Initialen 8. 70 in vergoldeten Arabesken trägt. Auf der erſten Seite ſteht die 1 mung:„Mlle. Sophie Geevebdn von ihrem ſehr ergebenen De Ba zac.“ Die Noveſle„Les kantaisles de la Gina“ wird von 1 Balzackenner Marcel Bouteron als durchaus authentiſch, in de Handſchrift Balzacs geſchrieben anerkannt. zer Ein Inftitut für Eiszeilforſchung in Wien. In Europa 0. es bisher für die früheſte Urgefe des Menſchen, ſeine Entmin, lung im Eiszeitalter und die gleichzeitigen erdgeſchichtlichen Bo. gänge, mit Ausnahme des vom Fürſten von Monako gegründeten „Inſtitut de Paleontologie“, Paris, kein wiſſenſchaftliches Zentrum, Ein ſolches iſt nun auch in Mitteleuropa geſchaffen durch das n längſt gegründete Inſtitut für Eiszeitforſchung am Natu' hiſtoriſche; Staatsmuſeum in Wien. Das Inſtitut 5 unter der Leitung de Direktors der antropologiſch⸗elhno Sammlung, Dr. c0⸗ Bayer, ſteht, will ſein Ziel mit H ſenſchaftlichen Bach⸗ beirats verfolgen, dem die bedeut egzialforſcher Oeſterrel guf dieſem Gebiete angehören. 2 eine Zuſicherung im Sinne der Deutſchen gegeben hatte, aber alles — — — ſinnig wird aäber mit den Fa rrädern umgegangen. Monkag. den 6. November 1922 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe! 3. Seite. Nr. 511 Wertſchaſtliches und Soziales Eim Nettungsgürtel für die Semeinde Die Finanznot laſtet nach wie vor mit ſchwerſter Belaſtung auf den Gemeinden und alle Rettungsverſuche und alle Selbſehilfe bilden nur einen Tropfen auf einen heißen Stein. Ausreichende und durch⸗ greifende Hülfe tann letzten Endes nur kommen, wenn Reich und Ge⸗ meinden ſich endlich über die Abgrenzung des Steuergeble⸗ tes auseinanderſetzen. Dieſe einzig mögliche Löſung geht jetzt ihrer zerwirklichung entgegen. Der Entwurf des ſogen. Landesſteuer⸗ geſetzes liegt den maßgebenden Körperſchaften zur Beratung vor und man kann nur wünſchen, daß jetzt endlich ohne Verzug gehandelt und eine Grundlage geſchaffen wird, aus welcher der Selbſtverwaltung und damit auch dem Staate und dem Reiche neues Leben entkeimen kann. Dieſer Hoffnung gibt auch der ehemalige Reichsſchatzſekretär und Oberbürgermeiſter von Berlin Wermuth in einem Artikel im erliner Lokalanzeiger Ausdruck. Mit ihrem Entwurf wird die Reichsregierung den Wünſchen und Nöten der Gemeinden vielfach gerecht. Was im Kampfe bleibt, iſt z. T. die zahlenmäßige Höhe der Leiſtung. Der andere Teil freilich wird dadurch beeinflußt, daß dae eich an ſeinem jungen Finanzprogramm ſelbſt da mit Zähigkeit feſthält, wo ihm auch bei anerfennenswerter Strammheit in den rundſätzen ein Nachgeben nichk allzu ſauer ſein ſollte. Die erſte Gattung ſteht zur augenblicklichen Rettung der Gemeindefinanzen digkeit die zweite entſcheidet über die Zukunft kommunaler Selbſtän⸗ eit. Mehrfach nacheinander hat das Reichsgeſetz die Anteile der Ge⸗ meinden am der Reichsſteuern verbeſſert. Für gie Ein⸗ kommenſteuer will es ihnen jetzt drei Viertel des Steſeerſolls über⸗ laſſen. Aber mit der tatſächlichen Zuweiſung der ſo zu erwͤrtenden Summen iſt es traurig beſtellt. Die Städte fürchten, noch jahrelang harren zu müſſen, bis ſie auch nur für das Jahr 1920 erhalten, was ihnen nach dem Geſetze zukommt. Das gibt einen ſchier unerträg⸗ lichen Zuſtand, beſonders bei der ropiden Aenderung des Geldwertes. Statt die Rechnungen des Gebenden und des Empfangsberechtigten mit Vorſchüſſen zu überlaſten, ſollte man ſchnell und reichlich die Schulden bezahlen. Und zudem verlangen die Gemeinden ſtürmiſch eine Erhöhung ihres Anteils an der Umſatzſteuer, ohne Rückſicht darauf, ob das Mehr auf dem unbequemen Wege einer Erhöhung der Sbeuer ſelbſt gewonnen werden muß. Was die Fragen von dauernder, grundſätzlicher Bedeutung an⸗ longt, ſo hat das Reich mittels des Einſpruchsrechts ſeine Ueber⸗ macht über die Gemeinden allzu felſenfeſt ſtabiliſtert. Durch Geſetz kann es die kommunale Steuergeſetzgebung immer 0 Aber daß der Reichsfinanzminiſter(falls nötig, mit Hilfe des Reichsrats) 2 Wege der Verwallung beliebig dazwiſchenfahren darf, weil eine Landes⸗ oder Gemeindeſteuer„die Steuereinnahmen des Reſches zu ſchädigen geeignet iſt“, das heißt denn doch das Seloſtgefühl und die Bewegungsfreiheit der Gemeinden in einet mit den Steinſchen Gedanken nicht mehr verträglichen Weiſe ein⸗ dämmen. Und das wichtigſte, lebhaft zurückerſehnte Kennzeichen der Selbſtändigkeit, den beweglichen Zuſchlag zur Einkommen⸗ ſteuer gibt der neue Entwurf zum Landesſteuergeſetz den Gemeinden in noch ſo beſcheidenem Umfange nicht wieder. Gelingt es den Verhandlungen im Reichswirtſchaftsrat und Reichstag nicht, hier Wandel zu ſchaffen, ſo muß in dem entſcheidendſten Punkte das Ringen weiter dauern. Denn er iſt auch Hauptausgangspunkt der neueſten Entwicklung, welche die Gemeindeverwaltung zu einer ſtaatlichen Inſtanz zu machen droht. Selbſtverwaltung im Finanz⸗ weſen und Selbſtverwaltung in den ſachlichen Ausgaben gehen Hand in Hand. Die ſeit dem Kriege eingebürgerte Belaſtung der Gemeinden mit Anforderungen des Reſches und des Staates muß einer klaren Scheidung des Arbeitsgebiets der drei großen öffentlich⸗ rechtlichen Körperſchaften weichen. Was dabei auf Seiten der Ge⸗ emeinde verbleibt, ſollte ſie wieder in freier Tätigkeit aus ſich ſelbſt heraus anfaſſen dürfen. Zur Freiheit im Schaffen aber gehört auch eine gewiſſe Freiheit im Beſchaffen der Mittel. Daß das Seil, an dem die Finanzen der Gemeinde flattern, zu lang oder zerreißbar werden möchte, iſt wahrlich nicht zu beſorgen. Einigung zwiſchen Aerzten und Krankenkaſſen in Württemberg. Unter Beteiligung des Miniſteriums des Innern und des Arbeits⸗ mintſteriums iſt zwiſchen den Vertretern des Württ. Aerzteverbandes und denſenigen der Arbeitsgemeinſchaft der württ. Krankenkaſſenver⸗ ände eine Einigung über die gegenwärtigen Streitpunkte erzielt worden, mit deren Annahme ſeitens der beleiligten Verbände ſelbſt gerechnet werden kann. Es ſteht zu erwerten, daß hierdurch für Württemberg die Kündigung des Vertragsverhältniſſes zwiſchen Krankenkaſſen und Aerzte vermieden wird. Städtiſche Nachrichten Die öffentliche Unſicherheit Die vielen Einbrüche und Diebſtähle haben teildbeiſe eine ſtarke Deunruhigung in der hieſigen Bevölkerung hervorgeruſen. Es iſt leider Tatſache, daß Einbrüche, Diebſtähle und Raubüberfälle N der letzten Zeit in ganz erſchreckendem Maße zugenommen haben. icht mik Unrecht ertoͤnt daher aus allen Stadtteilen der Ruf nach r Polizei und nach verſtärktem Schutz der Einwohner⸗ ſchaft der Stadt. Andererſeits iſt abet auch darauf zu verweiſen, daß 3925 ganz erhebliche Anzahl von Vergehen und ſonſtigen Straf⸗ elikten auf die Unachkſamkeit vieler Hausbewohner und deren allzu große Leichtgläubigkeit fremden Per⸗ onen gegenüber zurückzuführen ſind. Beim Verlaſſen der Woh⸗ nung wird dieſe aus Vergeßlichkeit oder Gewohnheit oft nicht ab⸗ geſchloſſen. Ebenſo verhält es ſich mit den Haustüren, die vielfach ganze Nächte hindurch weit offen ſtehen und dem Diebesgeſindel zu ub und Plünderung noch Anreiz geben. Geradezu ſträflich 9 75 ieſe 5 rden entweder an die Bürgerſteige und an die Häuſer gelehnt 80 er in die Hauseingänge geſtellt, wo ſie bei dem ſtarken Fahrrad⸗ erkehr von ſedem Vorübergehenden unauffällig mitgenommen werden können. di Schon in der Vorkriegszeit hat die Zahl der Einbrüche und ebſtahle zu Wintersanfang ganz bedeutend zugenommen. Dieſe 45 cheinung tritt in dieſem Jahre in weſentlich ſtärkerem Umfange beit Bekanntlich gehören die Täter zu den Geſellen, die nicht ar⸗ 5 aber doch eſſen wollen. Und da wir gegenwärtig in einer 85 it der Preiserhöhung ſämtlicher Lebens⸗ und Bedarfsarkikel leben, G iſt auch die Zunahme der Diebſtähle durch dieſes arbeitsſcheue eſindel zu erklären. lie Polj Beruhigung von aufgeregten Gemütern ſei mitgeteilt, daß günſtigt den alles tun wird, um der Di⸗de habhaft zu werden. Be⸗ durch ödevurden letztere bei Ausübung ihres Handwerks einmal Es ft die ſchlechte Beleuchtung der Straßen der Stadt. gebiet unmöglich, einen Einbrecher zu verfolgen, wenn ganze Stadt⸗ Daß e nur ſpärlich beleuchtet, nahezu ganz im Dunkeln liegen. 55 ſick durch die Sicherheit der Bevölkerung und der Stadt im 005 en Maße gefährdet iſt, ſteht außer allem Zweifel. Schließlich gauch nicht an jeder Ecke ein Schutzmann poſt'ert werden. Nerfeü dieſer Gelegenheit ſei einmal auf das gänzlich unſinnige — alten von Straßenpaſfanten gegenüber der werden man nſchaft verwieſen, das mit aller Schärfe gerügt ie Man kann faſt käglich die Beobachtung machen, daß ſonen hutzmannſchaft bei Feſtnahme ſchlecht beleumundeter Per⸗ wie überhaupt in Ausübung ihres Dienſtes inſofern mit haftung Schwierigkeiten zu kämpfen hat, als nahezu bei ſeder Ver⸗ . 85 die Straßenpaſſanten anſtatt den Schutzleuten behilflich zu ſie e gegen ſie nehmen und ſich oft ſoweit vergeſſen, daß lede Wen die Polizeiorgane noch tätlich vorgehen und dieſen auf weitere eiſe ihren Dienſt zu erſchweren verſuchen. Dies iſt ohne ein grober Unfug, der exemplariſch beſtraft gehört. Will ſein. Schutzleuten bei Ausübung ihres Dienſtes nicht behülflich bine n. gehe man ſeines Weges, aber miſche ſich nicht in Sachen ſpiel tztes Ende ſich immer vor den Gerichtsſchranken ab⸗ 910 appen dann die Helden von r wie Taſchen⸗ gurch br Herat 0 t. e 1* 1 mannſchaft mitunter ſehr ſchwierig iſt. Auf der einen Seite ertönt der Ruf nach der Polizei und auf der anderen wird ſie in Ausübung ihres gefährlichen Dienſtes von unverantwortlichen, kurzſichtigen Menſchen daran gehindert und ſelbſt bedroht. Das ſind Zuſtände, wie ſie eigentlich nicht vorkommen ſollten und die geeignet ſind, jegliche Autorität der ſtaatlichen Aufſichtsorgane zu untergraben und den Beamten den Dienſt ſchließlich zu verleiden. Nun hat, wie bereits im Freitag⸗Abendblatt mitgeteilt, die hieſige Polizeidirektion angeſichts der vermehrten Einbruchsdieb⸗ ſtähle für die Nachtzet ein beſonderes Kommanda bereitgeſtellt, das bei jedem Einbruch oder bei Einbruchsgefahr durch den Fern⸗ ſprecher unter„Notruf“ angefordert werden kann. Vielleſcht ge⸗ lingt es dadurch, die Zahl der Diebſtähle herabzumindern. Zweifel⸗ los kann dies auch geſchehen, wenn das Publikum die Polizei⸗ organe mehr als bisher unterſtützt, anſtatt Stellung gegen ſie zu nehmen. ch. — Die polizeigewalt der Bahnbeamten Die wenigſten wiſſen, daß ſie ſich ſtrafbar machen, wenn ſie aus einem noch fahrenden Zuge abſpringen oder einen ſchon fahren⸗ den Zug beſteigen. Der dienſttuende Bahnbeamte mit der roten Mütze, der den Zug abläßt, hat das Recht, in dieſem FJalle die Per⸗ ſonallen des Unvorſichtigen feſtzuſtellen. Das gleiche gilt vom Zug⸗ führer, der für die Fahrt des Juges verantwortlich iſt. Dieſe Be⸗ amten ſind auch berechtigt, einen ſich ihren Anordnungen Wider⸗ ſetzenden von der Fahrt auszuſchließen. In der Eiſenbahnbetriebs⸗ ordnung im Reichsgeſetz vom 4. November 1909 heißt es ausdrück⸗ lich,„daß die Reiſenden den Anordnungen der Beamten, die von dieſen zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffen werden, inner⸗ halb des Bahngebiets nachzukommen haben. Die Strafen, die auf dem Verſtoß gegen dieſe Vorſchriften ruhen, ſind Geldſtrafen und betragen bis zu 1000 Mark. Ihre Erhoͤhung auf 3000 Mark iſt vorgeſehen. Bekannt iſt, daß das Rauchen in Nichtraucherabteilen und in den D⸗Zug⸗Gängen der Raucherwagen mit einer ſofort zu zahlenden Bahnpolizeiſtrafe von 20 Mark beſtraft wird. Werden von einem Reiſenden, der gegen ein Verbot verſtößt, die Perſonalien aufgenommen, ſo erhält der Betreffende innerhalb drei Monaten eine Benachrichtigung, gegen die während acht Tagen Einſpruch er⸗ hoben bezw. ein Antrag auf gerichtliche Entſcheidung geſtellt werden kann. Damit begibt man ſich allerdings in die Gefahr einer ge⸗ richtlichen Verurteilung. Das Vorgehen der Eiſenbahn beruht auf dem Reichshaftpflichtgeſetz von 1871, das die Eiſenbahn für jeden Schaden haftbar macht, ſofern ſie nicht die Schuld eines anderen nachweiſen kann. Die Rauſwut Seit der Dollar in mächtigen Sprüngen klettert, hat weite Kreiſe der Bevölkerung die Kaufwut gepackt. Der Hamſterer aus der Kriegszeit feiert ſeine Auferſtehung und ſcharrt Vorräte zu⸗ ſammen. So kommt es denn, daß es keine Seltenheit mehr iſt, wenn manchen Geſchäfren gerade die wichtigſten Waren ausgehen. Es gibt Leute, die nicht nur ganze ohnungseinrichtungen, Wäſche für Kinder und Kindeskinder, Sofals, Klaviere, Manufaktur⸗ und Textilwaren, Teppiche, Pelze, ſondern vor allem Lebensmittel aller Ark kiſtenweiſe aufhäufen und ſich bis zum Uebermaß einbdecken. Dieſe Folge des Markſturzes macht ſich überall bemerkbar. Alles, was nicht niet⸗ und nagelfeſt iſt, wird gekauft. Ohnmächtig und wehrlos müſſen dieſem Treiben nun die breiten Bevölkerungsmaſſen zuſchauen, die nicht Banknoten bündelweiſe zur Verfügung haben. Das Haſchen nach Sachwerten, wie die ganz Schlauen ihr fünd⸗ haftes Tun beſchönigend benennen, hat ſo um ich gegriffen, daß in manchen Geſchäften der tägliche Andrang kaum mehr bewültigt werden kann, und die Türen geſchloſſen werden müſſen, um ſich des unſinnigen Anſturmes zu erwehren. Dämmert es wirklich keinem von dieſen Käufern, daß ſie durch dieſe Hamſterkäufe die Warenknappheit nur noch verſchlimmern und ſo mitperantwortlich an der täglich wachſenden Teuerung ſind? Wer ſoll denn noch Vertrauen zur deutſchen Mark haben, wonn ſich ſelbſt bei uns ſo abſchreckend die Flucht vor der Mark äußert? Wenn unſere Läger und Fabriken ausverkauft ſind, können wir bei dem jetzigen Stand der Mark keine Rohſtoffe mehr aus dem Aus⸗ land beziehen. Die Erzeugung muß ſtocken. Was iſt der Erfolg dieſes an Wahnſinn grenzenden Gebarens des Publikums? Von Tog zu Tag gehen dik Preiſe rapid in die Höhe, wächſt die Teuerung und Not, Elend und Arbeitsloſigkeit wird in weite Kreiſe unferes Volkes getragen. Kämpft deshalb alle an gegen die Dumm⸗ heit und den Unverſtand, in dem wir zu erſticken drohen. J. G „Verkehrsnollz. Der um.22 nachmittags in Heidelberg ab⸗ fahrende Perſonenzug 348 hält nunmehr auch in Monnheim Rbf. an und trifft infolgedeſſen erſt um.00 nachm. in Mannheim Hbf. ein. Der Anſchluß an den Schnellzug D 269 nach Köln—Dortmund iſt aufgehoben worden, nachdem Reiſende vom Neckartal in Heidelberg auf den Anſchlußſchnellzug D 72, Heidelberg ab.16 nachm., über⸗ gehen können. 81 0 * Neue Reihe der Reichsbanknolen zu 1000 M. vom 15. Sep⸗ tember 1922. Von den Reichsbanknoßen zu 1000 M. mit dem Datum vom 15. September 1922 wird demnächſt eine dritte Serie aus⸗ gegeben werden, die folgende Merkmale hat: Das Papier iſt hellblau getönt, das Waſſerzeichen des Papier iſt ein aus hellen Linien gebil⸗ detes, mäanderförmiges offenes Flächenmuſter, in deſſen Zwiſchen⸗ räume kleine, ebenfalls aus hellen Linien gebildete Rhomben ein⸗ gefügt ſind. Die Nummer in der linken oberen Ecke der Vorderſeite iſt in blaugrüner Farbe gedruckt. « Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruchs in der Induſtrie. Wie uns mitgeteilt wird, hat der Demobilmachungskommiſſär den Schledsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes vom 21, Oktober für vorbindlich erklärt. Dieſer Schiedsſpruch ſieht, wie ſeinerzeit gemeldet, Zuſchläge von 40 bzw. 45 auf die Septemberbegüge der Generaltarif⸗Angeſtellten vor. Die Angeſtellten der Induſtrie ſind mit dieſem Schiedsſpruch nicht einverſtanden, da den Angeſtellten des Einzelhandels ein höherer Zuſchlag bewilligt worden ſei. Es iſt beabſichtigt, in einer heute nachmittag ſtattfindenden Verſammlung gegen den Schiedsſpruch Stellung zu nehmen. Weihnachtspakete nach überſeeiſchen Ländern. Es empfiehlt ſich, Weihnachtspakete nach überſeeiſchen Ländern, namentlich auch nach den Vereinigten Staaten von Amerika, ſchon Anfanga November bdei der Poſt einzuliefern. damit die rechtzeitige Aushändigung an die Empfänger geſichert iſt. ch. Der geſtrige Sonntag war endlich wieder einmal ein Tag ohne Regen. In der Frühe herrſchte eine Lufttemperatur von 25 Wärme, die in den Mittagsſtunden etwas zunahm, um gegen Abend auf 39 C. zurückzugehen. Der Monat November hat ſich bisher nicht beſonders gut angelaſſen; er ſcheint der gleiche launiſche Wettergeſelle zu werden wie der Monat April. Eine Ausnahme machte der geſtrige Sonntag, der ſchönes Herbſtwetter brachte. In den Anlagen hat der Wind die Päume ihres Blätterſchmuckes beraubt. Der Blumenflor iſt verblüht und bald werden auch die letzten Chryſanthemumrabatte am Paradeplatz ihre Schönheit und Faärbenpracht eingebüßt haben. Infolge der am 1. November erfolgten Tariferhöhung der Stagtsbahn war der Ausflugsverkehr trotz des günſtigen Wetters recht ſchwach, Die von Tag zu Tag fühlharer werdende Teuerung zwingt viele zur Einſchränkung und zum Ver⸗ zicht liebgewordener Gewohnheiten. Die evangeliſche Kirchen⸗ gemeinde feierte geſtern das Reformationsfeſt und damit das jährliche Gedächtnis des Tages, an dem Luther am 31. Oktober 1517 an die Schloßkirche zu Wittenberg die 95 Theſen anſchlug. Die Vormittags⸗ wie die Abendgottesdienſte waren ſtark beſucht. In der Stadt, insbeſondere in den Hauptſtraßen, war ziemlicher Verkehr, der ſich dann in den Abendſtunden auf die Vergnügungs⸗ lokale konzentrierte. Leider ſollte der geſtrige Sonntag nicht ohne Blutvergießen vorübergehen, da verſchiedene Raufhändel mit Meſſerſtechereien vorkamen. Zu ſchweren Ausſchreitungen kam es in der Nacht vom Samstag zum Sonntag. Nachts gegen halb 12 Uhr gab es in der Wirtſchaft zum„Rheinſtrom“ in der Jungbuſchſtraße gelegentlich eines Raufhandels eine wüſte Schlägerei, wobei der verheiratete 29 Jahre alte Keſſelſchmied Max Kaiſer durch zwei Meſſerſtiche verletzt wurde. Der eine Stich ging durch die rechte Bruſtſeite durch die Lunge, Die Täter, ein 18jähriger Tagſöhner und ein 20jähriger Schiffsknecht, ſind verhaftet. Die Verletzungen des Kaiſer ſind der⸗ art, daß er heute Montag vormittag noch nicht vernehmungs⸗ fähig war. Schauturnen. Es war ein rechtes Kinderfeſt, zu dem man uns am Sonntag en in die Turnhalle des Turnvereins Mann⸗ heim 1846 geladen. Die Herrn Reallehrer Leutz unterſtellte Schülerinnen⸗Abtellung J zeigte einem aus Angehörigen und Freun⸗ den der Turnſache zuſammengeſetzten Publikum ihr vielſeitiges kurne⸗ riſſches Können. Und die kleinen Mädels durften ſich wohl ſehen laſſen. In dieſem engeren Rahmen ſind die Turnvorführungen nicht auf Maſſenwirkung eingeſtellt, wie in dem rleſigen Nibelungenſaal, ihre Stärke liegt in diesſem Raume in Gruppen⸗ und Einzelleiſtungen und dadurch bekommt das ganze einen intimeren Auſtrich. Es ſcheint, als ob ſich die Jugend auf dieſem Boden auch viel mehr zuhauſe fühlt als im Roſengarten. Dazu kommt, daß Uebungen an den Schaukelringen und am Rundlauf gezeigt werden konnten, die hei den großen Schauturnen immer wegfallen mußten. Was die Turn⸗ ſchülerinnen an Mut bei den Pferdübungen aufwieſen, iſt ganz er⸗ ſtaunlich, ſie ſtehen den Jungens in dieſem Alter nicht mehr nach. Wie köſtlich vereinigte ſich Mut, Kraft und Grazie, dieſe nicht zuletzt, bei den Rundlaufübungen, bei denen die ausgezeichnete ſchöpferiſche und pädagogiſche Begabung des Herrn Leutz wieder ganz Neues zu⸗ wege brachte. Den Kranz der Darbietungen ſchloß die Oberſtufe mit einem hübſchen Reigen. Neues von der Staaksloklerie. Den jetzigen Geldverhältniſſen Rechnung tragend iſt der Gewinnplan für die demnächſt begin⸗ nende 21 Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie neu aufgebaut und namentlich die Schlußklaſſe mit großen Gewinnen reich ausgeſtattet worden. In dieſer beträgt die Gewinnſumme insgeſamt über 1 Mil⸗ liarde Mark und ſind an Hauptgewinnen vertreten je 4 Gewinne zu 5, 3, 2, 1 und Mill.„ neben zwei Prämien zu je 5 Mill., zwei Prämien zu je 27½ Mill.„ und 20 Prämien zu ſe 25 000 l. Es können nunmehr im günſtigſten Falle auf ein ganzes Los 127 Mill. Mark und auf ein ganzes Doppellos 25 Mill.„ gewonnen werden. Die Lotterie wird von jetzt an nicht mehr in 5, ſondern in 4 Klaſſen geſpielt. Die Zahl der Loſe iſt mit 750 000 unverändert belaſſen. z Wochenendtelegramme zwiſchen Deulſchland und New Vork, Mit der Radio Corporation of America in New Vork, die auf amerikaniſcher Seite die Funkverbindung zwiſchen Amerika und Deutſchland betreibt, iſt vereinbart worden, daß vom 1. November 1922 ab Wochenendtelegramme zwiſchen Deutſchland und New York(Stadt) ſowie dem Diſtrikt New York eingeführt werden. Die Wochenendtelegramme können im Laufe der Woche bei jeder Telegraphenanſtalt aufgeliefert werden und müſſen bis Samstag Mitternacht beim Haupttelegraphenamt in Berlin vorliegen Für die Abfaſſung ſind im allgemeinen die Vorſchriften für Ueberſee⸗ telegramme zu halber Gebühr maßgebend. Die Telegramme müſſen den gebührenpflichtigen Vermerk„RL.“ vor der Anſchrift und den Leitvermerk„via Transradio“ tragen und werden vol Samstag Mitternacht ab nach Erledigung des übrigen Verkehrs funktelegra⸗ phiſch befördert. Ihre Veſtellung erfolgt nicht vor Montag. veranſtaltungen Skädtiſche Konzerte im Roſengarten. Wenn wir von der Schlußnunimer, dem unerträglichen Schwank„Hohe Gäſte“, ab⸗ ſehen wollen— es ſei auch kein Wort weiter über ihn verloren— ſo dürfen wir ſagen daß die Roſengartenleitung mit der Veran⸗ ſtaltung einer Bunten Bühne das Richtige getroffen hat. Der Beſuch war ausgezeichnet, und die zwanglos heitere Art des An⸗ ſagers L. Puſchacher entfachte raſch eine höchſt angeregte Stimmung. die bis zum Schwank anhielt.(Dann begannen die Leute davonzulaufen.) Die reichen Darbietungen hielten ein anſtän⸗ d ges künſtleriſches Niweau ein. Die erſte Nummer war überdies mit einer herzlichen Wiederſehensfreude verbunden: Frau Elſe Flohr ſang, glänzend bei Stimme, mit einſchmeichelndem Vortrag den Dorfſchwalbenwalzer von J Strauß. Zwiſchen die meiſter⸗ haften Vorträge zündender luſtiger Sachen, die wir Fritz Linn und Karl Nemann⸗Hoditz dankten, ſtreute der origmelle, muntere Lautenſänger Karlheinz Kögele ſeine neckiſchen Liedchen. Bei ſeinem zweiten Auftreten war er von ſeiner Gattin Ada be⸗ gleitet, einer Liederſängerin von bedeutender Vortragskultur. Mit ſchelmiſchen Duetten zur Laute erntete das Künſtlerpaar wohlver⸗ dienten ſtürmiſchen Beifall. A. N. Künftlerſpiele Libelle. War der Geſamteindruck des Oktoberpro⸗ gramms Gemütlichkeit und ſchalkhafter Frohſinn, ſo überwiegt jetzt der Geiſt des ſtreng modernen Kabaretts. Dieſer Geiſt iſt, durchaus künſtleriſch, aber er läßt bisweilen kalt. Und wenn es dem Anſager Hans Fried im Gegenſatz zu ſeinem Vorgänger erſt allmählich gelingt, ſeine zahlreichen Zuhörer in die richtige Frohlaune zu ver⸗ ſetzen, ſo mag der Mangel an innerer Wärme nicht zuleßt daran ſchuld ſein. Die Perſönlichkeit, die den ganzen Raum ſozuſagen aus⸗ füllt und darum jedes Gemüt in ihren Bann zu zwingen vermag, iſt Fried nicht. Seine Stärke liegt im wirkungsvollen Vortrag wohr⸗ pointierter Humoresken und Zeitſatiren. Vortrag und Tanz— in dieſem Zeichen ſteht das Novemberprogramm. Marga und Ella Zoal eröffnen es mit niedlichen, ganz und gar jugendlich reinen Tanazkten. Im kühnſten Gegenſatz hierzu ſind die Blicke der vor⸗ züglichen Sprecherin Suſy Gabler wiſſend und überlegen aufs reiſe Leben gerichtet. Die Vorträge des Hermann⸗Trios, der Liliput⸗Cylophon⸗Virtuoſen, die dieſe Bezeichnung verdienen, werden mit rauſchendem Beifall aufgenommen. Aber man muß ein Lieb⸗ haber 1910 geräuſchvollen Art von Muſik ſein. Heinz Ehnle, als Grotesk⸗Satiriker vorgeſtellt, verblüfft einmal durch ſeine fabelhafte Jungenfertigkeit. Sein Erlkönig, über deſſen Anfang er nichd hinauskommt und den er als heftig Zerſtreuter vollkommen durcheiag⸗ anderwirft, iſt ein Schlager erſter Güte. Die bitteren deutſchen Wahr⸗ heiten, die er uns dann ins Geſicht ſagt, finden laute Zuſtimmung. Jula Rillo ſpricht im Wedekindſpiel geiſtvolle Zeitpoeme. Das Meiſterſchafts⸗Tänzerpaar Ollendorff deigt mit pollendeter Tech⸗ nik die modernen Tänze und mit unwiderſtehlicher Draſtik Kari⸗ katuren darauf. Irma Traun vertritt das ſeltene Fach der ge⸗ ſchmackvollen Humoriſtin. Bruno Müller aber iſt derjenige, welcher Er wird nur viel zu ſpät aufs Publikum losgelaſſen, das er dann aber im Sturm mit ſich reißt. Er iſt als Tänzer ein Virtuoſe, als Humoriſt ein liebenswürdiger Geſellſ hafter. Schließlich ſei auch der künſtleriſchen Leiſtungen des kleinen Orcheſters gedacht. A. ANus dem Lande dp. Gerlachsheim, 3. Nov. Von den hier für caritatine Zwecke geſammelten Liebesgaben, die in der Pfarrſcheune über Nacht auf⸗ bewahrt wurden, ſind die wertvollſten Gaben, wie Brotgetreide, Mehl, Dürrobſt u. a. geſtohlen worden. So machen auch die Spitz⸗ buben vor den Gaben nicht mehr Halt, die für die Aermſten der Armen durch mühevolle Sammelarbeit aufgebracht wurden. * Bietzighoſen, 2. Nov. Ein Banditenſtreich, wie er frecher nicht gut gedacht werden kann, hat ſich geſtern nachmittag bei uns abgeſpielt. Zwei Radfahrer kamen den Kirchweg daher, beſahen ſich die einzelnen Kirchgänger und erkundigten ſich nach dem Weg nach St. Ulrich. Als die Leute dann aus der Kirche kamen, var in drei Höfen äeingebrochenz in einem, wo die Einbrecher nichts gefunden hatten, war alles kurz und klein geſchlagen. Im letzten Hof hatten die Kerle ſich eingeſchloſſen und hielten die Eigentümer und deren Hilfsmannſchaft duͤrch ſcharfe Schüſſe durch die Fenſter vom Leibe. Der Wirt, der mit ſeinem Jagdgewehr den Beſtohlenen zu Hilfe kam, wurde ſchwer verwundet und liegt in der Klinik. Ein neues Fahrrad, einen ſchönen neuen Gummimantel und einen Ruck⸗ ſack ließen die Burſchen am Platz zurück Die Spur des einen wurde durch den Polizeihund bis in den Wald verfolgt; der andere hatte ſich auß ſeinem Rad talabwärts gegen die Stadt zu aus dem Staube gemacht. Hoffentlich gelingt es, ſolche Strolche dingfeſt zu machen und einer ſtrengen Beſtrafung zuzuführen * Freiburg, 3. Nop Mie die Freiburger Blätter berichten, iſt in einem dortigen Metzgergeſchäft ein neuartiger Gaunertrick mit Erfolg ausgeführt worden: Während einer lebhaften Geſchäfts⸗ zeit erſchien ein Fremder, der angab, Wurſt kaufen zu wollen wenn ihm ein Zehntauſendmarkſchein gewechſelt werden könne. Da ihm dies zugeſagt wurde, wählte er Wurſtſorten für insgeſamt 678. aus und übergab der Tochter des Hauſes den angekündigten Zehn⸗ 1 Putzt Meer Zur mit —— ——— ——— —... 1 0 bemerkbar. ſo ſchwer verletzt, daß er ſeinen Verletzungen erlag. J. Seite. Nt. 311 Mannheimer General-Anzeiger ¶Mittag ⸗Ausgabe) Monkag, den 6. November 1922 tauſender zuſammengefaltet. In der Eile ſah ſich dieſe den Schein nicht genauer an und gab dem Käufer 9232 ½ heraus. Erſt nach kinigen Stunden entdeckte man, daß der angebliche Zehntauſender einer der neuen Fünfhunderter war. Freiburg, 3. Nov. Ein Leſer ſchreibt der„Freiburger Ztg.“ unter der Ueberſchrift„Zwei Kulturbilder der Gegenwart“ wie jolgt:„In meiner Straße kann man faſt täglich ſehen, wie ein Oberſt a. D. und ein Dr. phil. die Straße kehren, und neulich trug ein alter Geheimrat, ein Univerſitätsproſeſſor von Weltruf, einen großen Haufen Holz ſelbſt ins Haus. Auf der Bahnfahrt nach Frei⸗ burg ſteigen in Karlsruhe einige jugendliche Goldarbeiter aus Pforz⸗ heim ein. Einige Zeit darauf breiten ſie über den Knieen einen Ueberzieher aus, ziehen Karten aus der Taſche und beginnen ein Glücksſpiel mit Einſatz von Hunderter⸗ und Tauſenderſcheinen. Als die Burſchen von einem älteren Mitreiſenden in ruhiger Form auf das Anſtößige dieſer Handlungsweiſe aufmerkſam gemacht werden, erhält er eine unverſchämte Antwort.“ B. Konſtanz, 3. Nov. Die Milchverſorgung der Stadt iſt am Zuſammenbruch. Der genaueſt rationierte Milchverbrauch beträgt, täglich rund 5090 Liter. Geliefert wurde dieſe Menge nie. Am 1. Juli wurden noch 3550, dieſer Tage nur noch 2100 Liter ge⸗ liefert. Allein für Kinder bis zum 6. Jahre, für Schwangere, für Leute über 70 Jahre und für Schwerkranke werden täglich 3036 Liter benötigt bei einer Rationierung von nur einem halben Liter täglich. Nun können Kinder von—6 Jahren und Kranke keine Milch mehr erhalten. Gemeinden mit großem Viehſtand, die noch vor drei Monaten 70—80 Liter abgeliefert haben, was wenig genug war, liefern heute nichts mehr ab. Dafür aber werden Ferkel großgezogen und Hamſterer zu höhetem Preis verſorgt; währenddem können ſelbſt auf dringenden ärztlichen Rat hin Kranke Milch nicht mehr erhalten. Heftige Auftritte an den Milchwagen und auf dem Lebens⸗ mittelamt ſind die Folge, ebenſo Verſchlechterung vieler Kranken. Hunderten von ärztlichen Beſcheinigungen auf Verabreichung von Milch konnte ſchon nicht entſprochen werden. Konſtanz iſt die am ſchlechteſten mit Milch verſorgte Stadt Badens. Nus der Pfalz Mordorf, 3. Nov. Eine hieſige Frau fand beim Holzſammeln im Walde einen kleinen Gasballon. Die anhängende Poſtkarte ſchickte ſie an die angegebene Adreſſe nach England. Dieſer Tage traf nun ein Antwortſchreiben ein. In dem Brief lag außerdem eine 10⸗ Schilling⸗Note, nach deutſcher Währung ungefähr 40 000 Mark. * Aus der Pfalz, 3. Nov. 110 Pfälzer Kinder ſind vorgeſtern über Würzburg zu einem mehrwöchigen nach dem Kinderheim Neuſtadt a d. Waldnaab in der Oberpfalz abgereiſt. Die Aufnahme hat der Pfälzer Hilfsbund in Unterfranken vermittelt. Die Kinder übernachteten in Würzburg und waren in verſchiedenen Wohlfahrtsanſtalten untergebracht. Pirmaſens, 3. Nov. Die gewaltige Senkung des deutſchen Markkurſes machen ſich in der pfälziſchen Schuhwareninduſtrie ſtark Bereits Mitte September mußten cn von Abſatz⸗ ſtockungen Notſtandsmaßnahmen wie Betriebseinſchränkungen ein⸗ geführt werden. Zwar iſt die Zahl der in der Schuhwareninduſtrie beſchäftigten Arbeiter geſtiegen gegenüber dem Vorjahre, die ſchwie⸗ rigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe bedingen jedoch eine neue Kriſe in dieſem Gewerbe. 8 Nachbargebiete Frankfurk, 3. Nov. Frankfurt wird, wenn die Hauskäufe der Saarländer in dem ſeither gen Maße ſich fortſetzen, allmählich ein Anhäßgſel des Saarſtaates werden. 17 Saar⸗ bewohner ſuchen ihr Kapital in Frankfurter Grundſtückswerten an⸗ zulegen und in jeder Woche werden vor hieſigen Notaren ſolche Hauskäufe abgeſchloſſen. Die Käufer ſcheinen ſich übrigens lebhafte Mühe zu geben, das Erworbene baldigſt mit Nutzen wieder zu ver⸗ außern, wie ein Vorgang zeigt, der ein Wohnhaus im Nordend de⸗ trifft, das 4 Dreizimmerwohnungen birgt und ſeit November v. J. ſchon viermal an Saarländer verkauft wurde. Damals wurden rund 100 000 M. für das Gebäude bezahlt, das jetzt für 670 000 Mark wieder in anderen Beſitz überging und einſchließlich der Wert⸗ zuwachsſteuer ein Objekt von nahezu einer Million Mark darſtellt. * Ludwigsburg, 3 Nov. Am Donnerstag abend ertönten die Sirenen, deren Geheul immer ſtärker wurde. Gleichzeitig ſchoſſen hohe Feuerſäulen am Himmel empor. Das große alte Favprik⸗ gehäude der Eiſengießerei und Maſchinenfabrik Barth ſtand in hellen Flammen. Die Feuerwehr mit der Motorſpritze war raſch zur Stelle. Den vereinten Bemühungen der Feuerwehr, des Reichs⸗ wehrkommandos und einer Abteilung der Ordnungspolizei gelang es, wenigſtens das Wohnhaus und das neue Fabrikgebäude zu retten, während die alte Fabrik größtenteils ein Raub der Flammen „wurde. Der Schaden iſt ſehr groß. Neues aus aller Welt — Das Ende eines gefährlichen Schwerverbrechers. Willy Opitz, der zuletzt vor drei Monaten durch eine aufſehenerregende Flucht aus dem Gefängnis Tegel von ſich reden machte, wurde Samstag im Kampf mit Kriminalbeamten durch mehrere Schüſſe Opitz hatte vier. Menſchenleben auf dem Gewiſſen. Wenn er bei ſeinen vlelen Straftaten irgendwo erkannt wurde und feſtgenommen werden ſollte, ariff et ohne weiteres zur Piſtole und ſchoß alles nieder, was ihm in den Weg kam. Die Beamten, die ſtändig mit ihm im Kampfe lagen, da der Schwerverbrecher nicht weniger als viermal ausgebrochen war, konnten ihn ſtets nur unter Einſetzung ihres Lebens unſchädlich machen. Opitz. der eine ganze Reihe ſchwerer Raubübe fälle und ſchwerer Einbrüche verübke, hatte immer eine mehrköpfige Bande zur Seſte, ſo auch bei ſeiner letzten Straftat in Berlin wo er om 30. Juni 1921 mit ſechs Mann auf dem Bahnhof Warſchauerſtraße den Eiſenbahnbeamten Walter Dittmann und den Boten Otto Friedrich überfiel und ihnen 118 000 M. Lohn⸗ gelder raubte und mit einem bereitſtehenden Auto davonfuhr. In der letzten Zeit tauchte er plötzlcch in der Gegend der Zentralvieh⸗ hofes auf, wo er in einem Lokal in der Rigoerſtraße den Bonkhalter machte und unter den Fleiſ hergeſellen vom Viehhof regen Zuſpruch hatte. In der Nacht zum Sonntag ſchritt die Kriminalpolizei zu ſeiner Feſtnahme. Um unqauffälliger zu erſcheinen, legten mehrere Beamten, die Opitz kannten, die grüne Uniform der Schutzvolizei an. So ſchöpfte Opitz zunächſt keinen Nerdacht, als wenige Minuten vor 1 Uhr mehere Beamte in grüner Uniform in das Lokal traten: trotz⸗ dem hielt Opitz es für angebracht, zu verſchwinden. Als er aber das Lokal durch einen Hinterausgang verlaſſen wollte, nahm er wohr, daß dieſer Ausgang von mehreren Kriminalbeamten umſtellt war. Sofort zog er aus beiden Seitentaſchen bereitgehaltene und ent⸗ ſicherte Piſtolen, um mit beiden Händen auf die Beamten zu ſchießen. Auch die Beamten hatten die Waffen ſchußfertig in der Hand und noch ehe Opitz losdrücken konnte, brach er von mehreren Kugeln ge⸗ troffen zu Boden. In der Charite wurde er ſofort operiert, doch verſtarb Opin an innerer Verblutung. Es beſteht der dringende Verdacht, daß Opitz auch der Anführer der Automobilräuberbande geweſen iſt, die das Poſtamt Hegermühle ausplünderte. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Nein den eeeee i 6 Schu erinſel“. 7 305/2.70 Mannbeim.50% 50/5 604. 10.623 2³ Kehl.%½ 28% 83.88 deilbronn.730.731.36 220 Maxau 402½ 80%% 13ʃ5.7305 64 Mannbeim 300½5.50% 84% 1004.03ʃ8 21 Kauöb.50 2 10% 462.522.94/3.43 Köln...362.462.92 803.13) Südweſt, bed.—1 Mannheimer Wetterbericht v. 6. Roy morgens 7 Uhr Barometer 752,4 mm. Thermometer: 0 8 0. Leinperatur nuchte.2 8. Ale Ter rit; 6,0 Liten ꝛ* 4 60* Sü 2 n rr 95 %den Südoſt, ſchwach bedeckt del und industrie Der zahlenmähbige Grad der leuerungs- welle Das 944 fache der Friedenspreise überschritten. Die Verelendung der deutschen Wirtschaft nimmt seit Wochen ein Entwicklungstempo an, das alles bisher Da- gewesene weit übertrifft. Der Wirtschaftsorganismus droht in der papiernen Flut wertloser Zahlungsmittel zu er- sticken. Die mit Volldampf arbeitende Notenpresse ist dem täglich enorm wachsenden Bedarf nicht mehr gewachsen. Während die deutsche Mark an den Welthandelsplätzen den Weg der österreichischen Krone geht, Befindet sich die deut- sche Wirtschaft in einem Zustande völliger Zerfahrenheit und Auflösung, der das schlimmste befürchten läßt. Der Notenumlauf der Reichsbank nimmt visionäre Formen an, der Ueberfremdung der deutschen Wirtschaft kann nicht mehr gesteuert werden, die Handelsbilanz gestaltet sich immer mehr passiv, die Produktivkraft nimmt erschreckend ab; mit einem Wort: der ganze Komplex ungünstiger Momente läßt im weiten Raum der deutschen Wirtschaft seine zersetzenden und zerstörenden Kräfte frei spielen. Unsere Wirtschaft ruht auf gespaltener und rissiger Vesuv- decke, jeden Augenblick der Gefahr ausgesetzt, daß ein Ausbruch mit seinen ungeheuren Lavamassen alles unter sich begräbt. Der Grad unserer wirtschaftlichen Ver- elendung prägt sich am deutlichsten aus, wenn man die nackten Indexziffern voll auf sich wirken läßt. Stellen wir den Monat Juli 1914 gleich 100, so ergibt die Großhandelsindexziffer für Anfang November nach den all- gemein anerkannten und maßgebenden Berechnungen der „Frankfurter Zeitung die Ziffer von 94 492, was gegenüber den Friedenspreisen einer 944 fachen Verteuerung entspricht; die Indexziffer ist errechnet aufgrund der Preise von 98 der lebensnotwendigsten Bedarfsartikel. Es ist nun interessant, die Verteuerung innerhalb der einzelnen Gruppen zu betrach- ten. Bei den Lebens- und Genußmitteln beträgt die Ver- teuerung das 890 fache, bei Textilien und Lederwaren das 1539 fache, bei Mineralien das 1290 fache, bei den Endproduk- ten der Industrie das 577 fache und bei einer Gruppe, die Verschiedenes umfaßt, das 720 fache der Vorkriegspreise. Hierbei ist noch zu berücksichtigen, daß die in den letzten Tagen für die verschiedensten Wafengattungen erfolgten er- heblichen Preiserhöhungen nicht in Rechnung gestellt sind. Werden die inzwischen erfolgten Preiserhöhungen berück- sichtigt, so ist das 1000 fache der Friedenspreise erheblich überschritten. Für Oktober stellte sich die Großhandels- indexziffer auf 43 223. Wir haben also im Monat Oktober mit einer Ziffer von 94 492 eine mehr als 100% betragende Erhöhung aller Waren im Großhandel erlebt, also eine reich- liche Verdoppelung aller Preise im Monat Oktober. Aeußerst interessant und lehrreich ist die Entwicklung der Preise in den einzelnen Monaten des Jahres 1922: Für Januar errechnete sich eine 42 fache, für Februar eine 46 fache, für März eine 54 fache, für April eine 67 fache, für Mai eine 73 fache und für Juni eine 78 fache Verteuerung. Von da ab nimmt die Teuerungswelle eine geradezu be- ängstigende Kurve an: im Juli das 91 fache, im August das 139 fache, im September das 291 fache, im Oklober das 432 fkache, Anfang November das 944 fache der Friedenspreise. Das sind Ziffern, die in ihrer furchtbaren Nacktheit ernst- lich zu denken geben, Ziffern, die schlagender und treffender als dickleibige Folianten den vollständigen Zerfall der deut- schen Wirtschaft kaleidoskopartig vorüberziehen lassen.— Vergleicht man dem gegenüber die Konsumkraft des deut- schen Volkes, so gelangt man ohne weiteres zu der Fest- stellung, daß in Deulschland kein Arbeiter— sei er geistiger oder körperlicher— eine auch nur annähernd der Geldent- wertung entsprechende Besoldung beziéht. Am besten schnei- det hier naturgemäß der Handarbeiter ab, der etwa das 350 bis 500 fache des Friedenslohnes bezieht. Der untere An- gestellte und Beamte bezieht das 200—300 fache des Friedens- lohnes, während der mittlere Angestellte und Beamte selten mehr als das 100 fache der Friedenseinnahme bezieht. Der höhere Beamte bleibtl sogar noch weiter zurück. Tiefernst und besorgniserregend ist auch diese letztere Zahlenreihe. Es ist hier nicht die Stelle, die sozialpolitischen Folge- erscheinungen dieser Tatsachen klarzulegen. Es kann 1 allgemein volbswirtschaftliche Bedeu- tung dieser Feststellungen nicht ganz ubergangen werden, denn deutlicher kann der langsam aber sicher folgende voll- ständige Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft richt ge- zeichnet werden. Wir müssen den Tatsachen in voller Schwere offen ins Auge sehen, weil wir nicht etwa am Ende der Entwicklung, sondern am Anfang der Elends stehen. Wir treiben einen unverantwortlichen Räubbau mit unserer wirt⸗ schaftlichen Kraft. Wir kommen um die bittere Erkenntnis nicht herum, daß wir wirtschaftlich einfach nicht mehr existenzfähig sind. Deutschland; seiner wichtigsten Pro- dukfionsquellen und Wirtschaftsgebiete in Europa und Ueber- see beraubt, mit unerträglichen Wirtschaftlichen und finanziel- len Lasten beschwert, innerpolitisch zermürbt, der morali- schen Führerschaft sowohl auf politischem wie wirtschaft- lichem Gebiete ermangelnd, hat dreiviertel seiner Produktiv- kraft verloren. Die Grundursachen dieser Verminderung zu betrachten und die sich daraus für die Zukunft ergebenden Folgen zu zeichnen, soll nicht die Aufgabe dieses Artikels sein. Die psvchologisch grundfalsche und praktisch verderb- liche Einstellung der Erfüllungspolitik hat endlich die Quit- tung bekommen, die vorauszusagen schon 1919 nicht schwer hielt. Daß weitsichtige Wirtschaftspolitiker seit Jahr und Tag warnend mit lauter Stimme immer und immer wieder auf das Verkehrte der Erfüllungspolitik bingewiesen und die Mäygel der deutschen Wirtschaftsregierung abzustellen ver- sucht haben. ist jedenfalls kein Entlastingsmoment für die wirtschaftliche und politische Regierung in Berlin. Petersen Han Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichs- bank und Post erfolgt in der Woche vom.—12. November zum Preise von 20 000 kür ein 20-Markstück, 10 000% für ein 10-Markstück. Für ausländische Goldmünzen werden ent. sprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichssilber- münzen durch die Reichsbank und Post erfolgt 6. November ab bis auf. weiteres zum 450 fachen Betrage des Nennwertes. Deutsche, Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und Chemische Industrie Friedrichsfeld i. Baden. Die ao..-V. vom 4. November beschloß(für den Fall unvermittelt ein- tretender Geldknappheit vorsorgend) das Grundkapftal durch Ausgabe von 6000 Stück Stamm-Aktien je 1000 M. von 10 Millionen., auf 16 Mil. M. zu erhöhen. Aufsichtsrat und Vorstand erhiellen Vollmacht die Durchführung dieses Be- schlusses zu einem geeignet erscheinenden Zeitpunkt zu be⸗ wirken, die Festsetzung des Ausgabe-Kurses zu bestimmen und die vedaktionelle Aenderung des Gesellschaftsverlrages entsprechend vorzunehmen(2, B..) Bezüglich der Aus- sichten für das laufende Geschäftsſahr kann unter allem üblichen Vorbehalt gesagt werden, daß voraussichtlich ein befriedigendes Ergebnis zu erwarten steht. vom Kapitalerhöhung der Daimler Motorengesellschaft. Die Verwaltung der Daimler-Werke beruft eine ao..-V. ein, die über die Erhöhung des 196 Mill. M. betragenden Stamm- aktienkapitals um 100 Mill. M. und die Erhéhung der 4 Mill. Mark Vorzugsaktien um 8 Mill. M. beschlieflen soll. Gleich⸗ zeitig soll die Verwaltung ermächtigt werden, weitere 100 Mill. M. Stammaktien und 4 Mill. M. Vorzugsaktien auszu- geben. Zweck der Kapitalerhöhung ist, die weiteren Mittel zu beschaffen zum Ausbau der Inlands- und Auslandsver- kaufsorganisation. Die Stammaktionäre erhalten ein mittel bares Bezugsrecht. Der Ausgabekurs soll im Hinblick auf die gegenwärtige unübersichtliche Lage von der General- versammlung bestimmt werden. Ver. Stahlwerke van der Zypen und Wissener Eisen- hütten.-., Köln. Die o..-V. genehmigte die Regularien und beschloß die Verteilung der sofort zahlbaren Dividende von 100 v. H. Weiterhin wurde der Antrag der Verwaltung betreffend Abschluß eines Interessengemeinschaftsvertrages mit den Rheinischen Stahlwerken genehmigt. Zur Begrün- dung des bereits bekannten Vertrages wurden vor allem die Vereinfachungen in der Produktion angeführt. Nach dem Vertrage werden deno Aktionären der van der Zypen die%ache Dividende Rheinstahl gezahlt. Neu in den Aufsichtsrat wurden ge⸗ Wählt: Karwehl-Rheinstahl, Geheimrat O. Wolff, Bankier Warburg, Direktor O. Schlicker-Berlin. Die Beschäftigung sei durchweg gut. Vereinigte Königs- und Laurahütte.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Berlin. In der o..-V. ergänzte Herr Generaldirektor Dr. Hilger den Geschäftsbericht durch inter- essante Ausführungen, denen wir folgendes entnehmen: Mi der Ziehung der Grenze als Folge der durch den Genfer Schiedsspruch ausgesprochenen Teilung Oberschlesiens ha sich einè große Reihe Schwierigkeiten gezeigt, die sich ins- besondere in Unsicherheit der politischen und wirtschaft- lichen Verhäaltnisse in den von dem Regierungswechsel be⸗ troffenen Gegenden, auf dem Gebiete des Zollwesens un auch in den valutarischen Verhältnissen bemerkbar machten Dabei muſi gerechterweise anerkannt werden, daß die pol- nische Regierung alles getan hat, was in ihrer Macht stand, um der Schwierigkeiten in den von ihr übernommenen Gegenden auf polifischem und wirtschaftlichem Gebiete Herr zu werden. Die in den Bergwerken liegenden Vorräte be⸗ tragen noch etwa 40 Mill. t und reichen für 15 Jahre berg⸗ bauliche Tätigkeit aus. Die Belegschaft besteht zurzeit ads 31500 Mann. Der Eisen- und Kohlenmarkt war bisher fest. Der Auftragsbestand beträgt gegenwärtig 3,5. Milliarden für Eisen.— Die Versammlung setzte die Dividende auf 304⁰ kest und beschloß die Erhöhung des Grundkapitals um die beantragten 108 Mill. und um weitere 18 Mill., so daß das Aktienkapital der Gesellschaft nunmehr 180 Mill. beträgt⸗ 54 Mill. sollen den Aktionären zum Bezuge neuer Aktien im Verhältnis von:1 zum Kurse von 300% angeboten werden. Diese neuen Aktien sind ab 1. Juli 1922 dividendenberechtigt- Der übrigbleibende Betrag des neu gewonnenen Kapitals soll zur Abdeckung von Bankkrediten Verwendung finden un im Interesse der Gesellschaft verwertet werden. ohne da der öffentliche Markt in Anspruch genommen wird. Die Ver⸗ sammlung beschloß ferner, die Höchstzahl der Aufsichtsrats- von 14 auf 18 zu erhöhen und wählte die satzungs- mähig ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder wieder. »Die Deutsche Bank in Holland. Aus Amsterdam wird uns mitgeteilt: Nach einer aus leitenden Börsenkreisen stam- menden Information, ist sehr wahrscheinlich, daß das An- suchen der hiesigen Niederlassung der Deutschen Bank, in die Vereinigung der Effektenhändler der Amsterdamer Börse als Mitglied aufgenommen zu werden, durch die Mehr- heit der Mitglieder zustimmend aufgenommen werden sol Man weist hier auf die Tragweite des zu erwartenden Be- schlusses hin, der mit der Tradition brechen soll, daß nicht- holländische Banken an der Amsterdamer Börse offiziell zu- gelassen werden. Durch die Zulassung der Deutschen Ban würden einflußreiche deutsche Finanzgruppen Einfluß an der wichtigsten Börse des Kontinents gewinnen. In der so- eben erschienenen dem Budgetentwurke angeliederten Be- trachtung über die europäischen Finanzverhältnisse spric der holländische Finanzminister seine Zuversicht betreffs einer baldigen Rüekkehr gesicherter Zustände im deutschen Geldwesen aus und rechnet auf die Verbesserung des hol- ländischen Handels. Deulsenmarkt Tendenz: sehr fest. Mannheim, 6. Nov.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgęteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Vork 3200(6040), Holland 2425(2401), London 27 600 (27 318), Schweiz 1140(1107), Paris 425(416), Italien 262(253). New Vork, 4. Nov. Die Reichsmark notiegte bei Börsen, schluß 0,01¾(0,01) cents, was einem Kurs Von 6153,85 (5714,29) entspricht. New Vork, 4 Noybr(W3) bevisen. 3 Spanlen 15.28 15˙25 erankreloh.83.8 Sohwelz 18.32 18.33 talf 20 .37.40 J England 1445 N.52 600 Waren und Märkte Neue Benzolpreise. Der Benzolverband G. m. b. H. Bochum hat mit Wirkung vom 6. November die Klein- Verkaufspreise wie folgt festgesetzt: Tetralitbenzol 410 (bisher 320), Motorenbenzol 454/(bisher 354 0 Lösungsbenzo“ II 345(bisher 272), Schwerbenzol 215„, (bisher 180), für 1 Kkg ab Hauptverkaufsstelle. Erhöhter Preisaufschlag für Isolierleitungen.(Eig- Drahtb.) Di, Verkaufsstelle verein. Fabrikanten isol. Lel⸗ tungsdrähte hat die Zuschläge mit Wirkung ab 6. November wie folgt erhöht: von 420 auf 500%, von 330 auf 40096, von 250 auf 300%, von 450 auf 550% und von 550 auf 650%. Amerikanischer Funkdienst New Lork, 4. Movbr.(WS) funkdienst.(Machdruok verboten). 8. 4 zut. zus 33000 1000 stand t 7⁴ Kaffe looo 10.28 10 4[elektroſyt 13.75 13.7 Cred. Bal 02 12 2 dcember 8 70 3 6s Lian loko 37.28.28 Lucker gentet.83.53 März.53.4Jlei.07.07terpentin 165.— 16.. Nal.33 224Llak.12.17 Savannah 15/.80 157•99 zull.04.55[Elsen 29.39 25.50J. oel Saum 24.25 24.50 Derember.7.68 Leidbleh.75.70 eizen rot 138.50 138. gaumw. 1000 24.15 85 8 ohmalz wt 11.55 11.65 Hart iok0 139.55 L 52 Aovember 248 85 50 rTalg.18.J. dals ſoko 85.50 8475 bezember 35 0, 38.48 Zaumwsatöt 907.07 denl aledr.fr.75 87 Januar 24.73 233 Lovemder.—7.31] bohst ßr,.28.25 tebruar.— 28.98Petrol. oases 17.— 17.—Zetrufr. Engi. 3 3 März 24.63 24 50] tanks.50.50 Kontinent 13.— 13.— Chicago, 4 Movbr.(ws) Funkdlenst.(Machdruok verboten). 3. 4J. Weiren Dez 115 65 115 50 faggen Mal 82 76 83.—Sohwelne 15 Mal 113.50 114.4⸗ ee 9435 5*eloht niedr..35 9˙3 zalis dez 88.— 88.28, lan..85 16.— nöonst.83.50 „„ Ma 67 88 68 68 Peork lan.— zohw. mlede.20 8˙58 later 125 48— 41 85 Aiggen n 928.87 galenee 80.5 35 42.— Speck niedr..5% ut. Chioago Koßhgen der 83.45 43.45 f höchst.—2 Westen 7900˙ 40 00 Herausgeber Dructer und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimen General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, P 6. 2 Direktion. Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. 15 Verantwortlich für Politik: Dr Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſe für Feuilleton Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellel Inhalt: Franz Kirther; für Anzeigen: Korl Hügel. 00 der jeweiligen Ausschüttung von Strauss-Olte 43 Der Spork vom sonnkag. Nr. 40 Mmannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Montag, den 6. November 1922 )VVVV Sportlicher Anſtand Unter ſportlichem Anſtand iſt ve Zuſck ſportlich anſtändige Benehmen des Spiel 5 gauer und ſchließlich das ſportliche derade das Benehmen der Vereine, das i Mal das zu Tage tritt, be 70 1 + Mat nicht ſo einfach ſein. wüch ieder zu ſportlich anſtän * gleich welcher Art, ſofort zu unterdrück effer mit den ſchärfſten Mitteln— und nicht zu deſſen Wecbteſt ſportlich einwandfrei en Spieler wegen Berufsſpielertum beſtraf rſchiedenes zu verſtehen. ers, dann das der der Vereine. n der Oeffentlichkeit wenig 65 t, bedarf einer beſonderen Beachtung. Was iſt ſport⸗ icher Anſtand der Vereine? Dieſe Frage zu beantworten Die Vereine haben die Pflicht, ihre digen Menſchen zu erziehen, alle en— wenn es letzt auch in der Einem Verein, t wurden, wird in k Deffentlichkeit immer mit Mißtrauen begegnet werden, verſucht nur d liga b Erzie i großer eine mög einen erein Fußb ſpie deden ffit kein überha 0 hat, mit unerlaubten Mitteln ſich Vorteile zu ver un es iſt ein Vorteil einem anderen Verein gegenüber, wenn urch den einen„gekauften Spieler“ leiben kann, da er dadurch bedeutend grö in der Befähigungsliga hat. uch im Verkehr mit der Preſſ * ehung eines Vereins nicht mit der Preſſe auf euntanchmal derarkt anmaßend, daß man den Eind ate, es gäbe in Deutſchland überhaupt nichts wicht Sportverein— vor allem Fußballverein—. eltudcoße Vorſchau und gibt dafür— keine Anzei aaden doch leben müſſen. ien Vergünſtigungen, an 5 zu laſſen, daran denkt man nicht. je Berichterſtatter ſin ſind ſie ein Dorn im Auge. Schreibt einer eine gerechte Kritik, die aber dem betre genehm iſt, ſo iſt der Berichterſtatter parteii jel zu beurteilen. itarbeit heran, ſo erfolgt meiſten e ſporkliche Erziehung. K gerhaupt kein Bericht, ſo 1 1195 ſich d gegen M ein K iſt mehr und inm Spiel r ſierung hablchen den Zuſchauern, Vorde Viele der Zuſchauer ſich latz völlig fern. um Schluß ſportlicher Anſta — 8 ür ſich klingt dies ja etwa 5. Sportlichen Anſtand un nennen, e Wogrt hat das Nöbperd Sportarten immer lieſt man, 80 99915 den Platz einge welt srichter angegrifſfen haben. och temperamentvolleren Südländern vor. ſonſt immer als das nüchterne 0 Aen ſport ſatz zu greifen. ſchleßen. Anteilnahme der 9 zur vollen Entfaltung ihres Könnens veranlaßt. darf aber nicht parteiiſch werden, den eauf dem Sportplatz ſtattfindet. eiden Mannſchaften und dann ein Wettkampf die ſich in zwei feindliche ſpielen außen mit und benutzen ihren 5 nicht ſelten auch zu Auseinander⸗ Leidegen führt. Hier tut unbedingt mehr Beherrſchung not. iandenſchaften müſſen zurückgehalten werder nicht beherrſchen kann, wird es am beſten ſein, rmann als Ball, Mann darf es nicht werden. Denn Spi Ar f Mannſchaft gegen Mannſchaft als Gan Manler, muß es auch überwinden können, wenn iannſchaft beſſer ſpielt als die eigene, der Betreffende ſelbſt. en wir uns hier nicht ſportliche An ſchwinden, beſonders bei uns in Südde daß die Zuſchauer währen drungen ſind und die Spieler o Dies kommt ja kaum bei den doch Wir Deutſche wollten Allmählich ſcheint Veranſtaltungen eine Balkani⸗ fehlt nur noch, daß man anfängt zu de die Spieler Dieſe Anteil⸗ da ſonſt ein doppelter Einmal ein Kampf noch näher auslaſſen, ſtand der Zuſchauer beginnt utſchland. d oder nach dem der den was wenn in einer Zirku rden. Das iſt nur eine nicht das geringſte zu tun. genuͤg, Solche ieten, noch mehr wie ſeither ge ben 0 Geſchmackloſigkeiten wie Boxen zu i, ſonſt wird der deutſche Sport ja nur lächerlich. Die Vereine verlangen für deren Unternehmungen aber etwas d ein Kapitel für ſi Kommt dann einma 2 ſchimpft man nach allen To Sportlicher Anſtand der on ſo viel geſchrieben, daß e noch weiter zu behandeln. Pottliben den Beweis erbracht, daß ſehr 5 iche Anſtand fehlt. Für viele heißt es: —9 den Ball. Unter allen Umſtänden gewinnen: Kla wie bleibt ſich ja gleich, wenn nur der V e abſteigen muß. Es iſt ja eine gänz gute er Spieler für ſeinen Verein einſetz Hierübe kaum nötig ſein ſollte, die Aber gerade die Spiele dieſes vielen Spielern jeder Zuerſt der Mann und auf welche Art t in eine andre Eigenſchaft, wenn ein Kampf Mann Fußballſpiel ſoll doch nur oder der Gegenſp das Benehmen der Spieler da es zu bekannt iſt. Es Zuſchauer muß ſein, da ſi der Verein in der Ob ßere Einnahmen als e kommt die ſportliche um Ausdruck. Manche Vereine ver die richtige Weiſe zu, verkehren. Der Ton ruck gewinnen igeres als ein Man verlangt, ge, wovon die ſich alle ch. Den Ver⸗ einmal über einen nden Verein nicht ſch und unfähig ein Tritt aber eine Zeitung an die V 5— keine Antwort. in der Zeitung narten. r wurde zes ſein. die gegneriſche ieler beſſer im ager geſpalten n.— Für manchen, er bleibt dem d im Sport ſelbſt. An lich und doch gibt es ſo d Sport kann man es nicht mehr sdrena Boxkämpfe zu Pferd ausgetra⸗ Unterhaltung für die Arena, mit Es gibt in Deutſchland die durch ihre Vorteile, die ſie dem ördert werden müßten. ferd müßten unterblei⸗ —0— Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe zuugliſche De Odenwaldkreis. r geſtrige Sonntag brachte wieder in den wichtigſten Spielen runde Keſultate, was auf beſonders harte Kämpfe in der Schluß⸗ lage ſchließen läßt. Der Altmeiſter Waldhof konnte 88 4 705 hließ⸗ lich 1 daß er aus Neckarau einen Punkt heimbrachte. dunte er aus einem Strafſtoß, den alterdin dienten Aus⸗ „den gs verdienten Aus übeſtellen Der Siegeslauf des M. F. C ferti W 8 jählings unterbrochen. 121 Rotbluſen nach langer Zeit den erſten Punkt abzuknöpfen. 5 ete das Ergebnis ſchon bei Halbzeit. Nach dem Wechſel war Nenten ahrige Abteilungsmeiſter überlegen, konnte aber troß Erfolg nicht erringen. Der Bezirksmeiſter V. f. meſſterſeiner 5 Erſatzleute ſtadt e heimbringen. Wanſe er die Heſſen lie errangeguß. Durch einen Leichtſinn des Darmſtädter Torwächtere gen dann die Gäſte Sieg und Punkte. f 9 Der Pfalzkreis hatte auch dieſesm bönix ſich F. G. rankenthal pauſſierten. In 03 und der alte ein kounzartnäckiges Treffen, n. mit Zen Pfalz weilte beim kelig aodie Punkte heimbringen. Kfahren gebrochen. Den Grund des Dort—5 Eine kleine Ueberraſchung gab es in unten die Rafenſpieler dem F. Der S:1 iſt das Ergebnis. tand der Tabellen iſt folgender: Oden waldkreis Gew. 5 e 0 Unen . t.. Vereine Wdhef ent, a00h an n 1907 Darmſtadt Ver Pfa r 8 Lud 19 udwi Auuat wicednen F. Ludwigshafen g gnaſens .8 N Kaiſerslautern 85 Jueen Fen weibrü 3* Nolſerslauseten tſchieden liefern. 9 9 95 9 9 8 Spiele Gew. Unentſch. Verl. 00 Oe ꝙ οο AKrereeesn tetsseancs 1s C.„Phönix“ wurde F. C. 08 brachite. es ielvereinigung 07 ſicher :1 lautete das Ergebnis. Feudenheim weilte in Darm⸗ Punkt nd konnte trotz überlegenem Feldſpiel der Reſidenzler die war führten bei Halbzeit die Feudenheimer n ſich nicht verblüffen und glichen nach der nicht alle Eiſen im Feuer, Ludwigshafen lieferten, igakämpfer F. V. Kaiſerslautern das die Zitronen:2 für ſich entſcheiden V. f. B. Zweibrücken und konnte Allerdings wurde das Spiel vor⸗ Abbruchs konnten wir noch nicht Kaiſerslautern. C. Pirmaſen s ein Tore 20:7 17:9 16:13 14:13 10.6 912 921 :21 Tore ſchaffen. en ver⸗ konnte B. f. R.— Spielvereinigung o7:2:). Ecken 611. Geſtern empfingen die Raſenſpieler die Spielvereinigung 07 zum fälligen Rückſpiel. Den erſten Gang hatte B. f. R. ſät. 311 ge⸗ wonnen. Der Platzinhaber, der mit fünffachem Erſatz antrat, konnte chließlich einen ſicheren Sieg erringen. Spielvereinigung hatte An⸗ „der Angriff kam ſofort gut vor und auch in den nächſten iuten konnte ſich 07 gut zurecht finden. In der 5. Minute gelang es dem Mittelſtürmer von 07, ſeinem Verein durch Eindrücken einer Flanke die Führung zu verſchaffen. V. f. R. ließ ſich durch dieſen Erfolg nicht entmutigen, leitete Angriffe ein, die beſonders vom rechten Sturmflügel ſchön vorgetragen wurden. Es dauerte nur einige Minuten und der Ausgleich war hergeſtellt. In der 22, Minute gelang es dem Halblinken, dem V. f. R. durch Kopfball die Führung zu geben. Halbzeit 211. Nach der Pauſe abwechſelndes Spiel bei leichter Ueberlegenheit der Raſenſpieler, die dann nach Verlauf einer Viertelſtunde inner⸗ halb 2 Minuten den 3. und 4. Treffer erzielen konnten. Das Spiel nahm jetzt einen ſcharfen Charakter an, 07 drängte den Gegner oftmals ganz beängſtigend in ſeine Hälfte zurück. In der 28. Minute reifte der eifrigen Elf ein 2. Erfolg durch den Mittelſtürmer; zum Schluß ging auch V. f. R. nochmals zur Offenſive über, doch es anderte nichts mehr am Ergebnis:2. Die Erſatzleute von V. f. R. hielten ſich ſehr gut. Die erzielten Erfolge waren das Ergebnis glänzender Kombination. 07 ſpielte im Rehmen ihrer gewohnten Form. Gut war die Verteidigung, Tormann, Mittelläufer und Mittelſtürmer. Der Sturm zeigte eifrigen Zug nach vorne, kann aber immer noch nicht ſchießen. Der Schiedsrichter war reichlich wenig befähigt und ſah ſelbſt nicht mal die Flaggenſignale der 1 richter. 1 B. f. L. Neckarau—Spork⸗ und Turnverein Waldhof 111(:0) (Ecken:2) Im wichtigſten Treffen des geſtrigen Sonntags kämpften V. f. L. Neckarau und Waldhof auf dem Sportplatze an der Altriper jähre vor ungefähr 3000 Zuſchauern um die ſo heißbegehrten Punkte. Waldhof hatte erſtmals den Mittelläuferpoſten durch ſeinen Trainer Willnecker e ſch Neckarau war gezwungen, zwei Erſatz⸗ leute einzuſtellen, die ſich jedoch nicht gut bewährten. Waldhof trat mit 10 Mann an und konnte erſt nach 10 Minuten Spielzeit ver⸗ vollſtändigen, aber V. f. L. hatte bis dahin dieſe Schwächung bereits ausgenützt und durch ſeinen Mittelſtürmer in der zweiten Minute den erſten Treffer erzielt. Auch weiterhin waren die Schwarzgelben im Porteil, konnten aber die Feldüberlegenheit nicht in Toren aus⸗ drücken. Die einzige Ecke der erſten Halbzeit erzielte Waldhof. Dieſe konnte jedoch nicht verwertet werden. Mit:0 für V. f. L. ging man in die Pauſe. Nach Wiederanſpiel wurde der Kampf ausgeglichener. Bald konnte Waldhof den Ausgleich herſtellen. Durch dieſen Erfolg er⸗ mutigt, nehmen nun die Schwarzblauen das Spiel in die Hand. Aber die Neckarauet Deckung vereitelte durch gute⸗ Abwehrſpiel die Niederlage. Einige totſichere Chancen wurden vom Stürm des Alt⸗ meiſters vergehen. Auch B. f. L. hatte des öfteren noch Gelegenheit, das Reſultat zu verbeſſern. Immer ſchärfer wurde der Kampf und beide Parteien leiſteten ſich manche Unſportlichkeit. Mit 141 teilte man ſich verdient in die Ehren und Punkte des Tages. Der Schieds⸗ richter Fritz(B. f. B. Karlsruhe) traf ſeine Entſcheidungen im ganzen korrekt, hätte aber bei den beiderſeits gezeigten Unfair⸗ heiten gleich ſchärfer eingreifen müſſen. 8. M. F. C. os—M. J. C. Phönix 1˙1(:). Eckball 613 Auch im zweiten Treffen mußten ſich beide Gegner eine Punkte⸗ teilung gefallen laſſen obwohl 08 den Sieg verdient hätte. An tor⸗ bringenden Chancen hatten die Weißen unbedingt ein Plusz. Auf der Gegenſeite wurden zwei taotſichere Tore verſcherzt. Mit 08⸗ — 5 entwickelte ſich ein ſchönes Spiel, beide Gegner taſteten im finden und 5559 in der 8. Minute fiel überraſchend das erſte Tor nach Prachtſchuß durch Achtſtetter. Phögix rafft ſich jetzt auf, geht zum Gegenangriff über und nach weiteren 2 Minuten kann Schönig den Ausgleich herſtellen. An dieſem Reſultat wird trotz der 3 Eck⸗ bälle beiderſeits nichts mehr geöndert. nfang etwas unſicher, die Weißen konnten ſich bald zuſammen⸗ Das Wiederanſpiel ſieht 08 eine Viertelſtunde drückend über⸗ legen. Der Kampf wird dann ausgeglichener, Phönir ſetzt zu Durch⸗ brüchen an, die jedoch erfolglos verlaufen. Der Schlußpfiff beendete ein wirklich ſchönes Treffen. Der gutamtierende Schiedsrichter mußte des öfteren an die Ruhe der Zuſchauer appellieren. St. T. B. 1846— Vorwärts Maunheim 40. Jur weiteren Verlauf der Verbandsſpiele trafen ſich obige Mannſchaften auf dem Sportplatz am Luiſenpark. Die Turner haben Anſtoß und verlegen ſofort das Spiel in des Gegners Hälfte. Zu⸗ nächſt ein beiderſeitiges Taſten nach ſchwachen Punkten, eine leichte Ueberlegenheit der 46er macht ſi bemerkbar. Schön eingeleitete Angriffe werden von der aufmerkſam ſpielenden Vorwärtsverteidi⸗ gung unterbunden. In der 24. Minute erzielt der Mittelſtürmer auf eine Vorlage des erſte Tor für T. B. derſelbe Stürmer erhöht einige Minuten ſpäter das Reſultat auf 20, mit dem in die Pauſe gegangen wird. Nach dieſer dasſelbe Bild. Vorwärts kommt etwas mehr auf und ſchafft auch einige brenzliche Situationen vor dem T..⸗Tor. Hier iſt es aber die glänzend ſpielende Verteidigung in Verbindung mit dem Torwart, die jeden Angriff zunichte machen. Auf der anderen Seite werden ſchöne Gelegenheiten durch ſchlechte Schüſſe verpaßt. T. V. iſt noch zweimal erfolgreich und bei dieſem Stande trennen ſich die Gegner. weitere Ergebniſſe: Odenwaldkreis Kreisliga V. f. R.— Spielvereinigung 07:2. M. F. C. o8— M..C. Phönix 111. V. f. L. Neckarau— Waldhof:1. Sportverein 98 Darmſtadt— V. f..⸗ u. R. Feudenheim:3. Befähigungsliga(1. Abteilung). Spielvereinigung Sandhofen— V. f. R. Bürſtadt 41. Sportklub Käfertal— Fußballverein Weinheim:0. Germania 03 Pfungſtadt— Union Beſſungen 42. 2. Abteilung Sportklub Herta— Germania Friedrichsfeld:3. 50 98— Spielvereinigung Plankſtadt:4. V. f. B. Heidelberg— Schwetzingen 64:0. Pfalzkreis Kreisliga 1903 Ludwigshafen— F. V. Kaiſerslautern:2. V. B. Zweibrücken— Pfalz Ludwigshafen:3(abg.) V. f. R. Kaiſerslautern—.C. Pirmaſens 111 Sübweſt Sportklub Freiburg— Phönix Karlsruhe 311. 1..C. Pforzheim— 1..C. Freiburg:1. Heſſen F. V Biebrich 02— Kreuznach 07 110. Südmain Union Niederrad— Offenbacher Kickers:2. Kickers Mühlheim— Sportverein Offenbach 012. 0 Sp.Cl. Bürgel— F. Ver. Sprendlingen 30. Nordmoin V. f. R. Frankfurt—.Sportverein Frankfurt:2. Hanau 94— Helvetia Bockenheim:2. Eintracht Frankfurt— Hanau 93 311. Sportfreunde Frankfurt— Germania Frankfurt 211. Württemberg Sportfreunde Stuttgart— Eintracht Stuttgart 110. Sportklub Stuttgart— F. V. Ulm 310. V. f. R. Heilbronn— Feuerbach 98 100. Südbayern Wacker München— 1860 München 110. .⸗V. Augsburg— Bayern München kid. Münchner Spieſvereinigung— M..⸗V. Ingolſtadt 976 Nordbanern 1..C. Nürnberg— Spielvereinigung Fürth Or!. Würzburger Kickers— Fußballverein Nürnberg 118. Saargebiet T. V. Buürbach— Boruſſia Neunkirchen 070, Sp.⸗Vereinigung Oberſtein— Sportverein Trier 113. Sportverein Völklingen— Saar Saarbrücken 22. die ſonntägigen Pferde⸗Rennen Berlin⸗Karlshorſt Winterpreis. 100 000 2800 Meter. 1. Gräfin Oſtheims Fontaſyca(Senkpeil), 2. Wickinger, 3. Elöre 2. Ferner: Simp⸗ licite, Herrſcherin, Pad, Raugraf 2, Uſed nem apad, Williana, Breſa. 65:10; 20, 16, 23:10.— Hubertus⸗Jagdrennen. 130 000 4500 Meter. 1. Frau Reeſers Penditö(Staudinger), 2. Immelmann, 3. Ginſter. Ferner Algebra, Cyganka, Blauſchwarz, Royal Blue, Putnik, Willehart. 118:10; 42, 25, 43:10.— Jagd⸗ rennen der Dreijährigen. 200000— 3600 Meter. 1. A. v. Negeleins Creda(ODertel), 2. Ritter Blaubart, 3. Lackl. Ferner. Element, Wiwja, Fabiola, Elmado, Welcome, Bliß. Altmärker, Wilde Roſe. 91:10; 20, 41, 15:10. 3 L. kurzer Kopf.— Parforce⸗ Jagdrennen. Herrenreiten. 250 000„ 7500 Meter. 1. K. v. Tepper⸗Laskis Minor(K. v. Weſternhagen), 2. Erich, 3. Wetter⸗ ſcheide. Ferner: Schwerenöter, Voigt, Top Twig. 34:10; 10, 22:19. 1 L. 7 L.— Wuhlheide⸗ZJagdrennen. 130 000 4000 M. 1. F. v. Zobeltitz Herzog(Bismark), 2. Tannkönig, 3. Flugſchrift. 16:10.— Troſt Ausgleich. 85 000„ 3000 Meter. 1. Rieſes Memento(Borowſky), 2. Wolkenſchieber, 3. Komponiſt. Ferner: Meduſa, Roderich, Gallipoli 2, Rheingau, Livig. 35:10; 16, 18, 29:10.— Ultimatum. 65 6000„4 1200 Meter. 1. Fleiſchmanns Hexerei(Grabſch), 2. Brangäne, 3. Immer voran. Ferner: Laerte, Jogull, Dolece, Reicher Troſt, Importe, Lebenswonne. 154:10; 36, 19, 30:10. Dortmund Martini⸗Jagdrennen. 82 000 Mk. 3650. Mtr. 1. Wit⸗ tigs Ottone(Köhnke), 2. Lodſinele, 3. Trianon. Ferner Liesl, Reißaus, Rächer, Sieglinde, Munkacs, Dalke. 20:10; 12, 20, 17:10. — Verkaufs⸗Rennen. 82 000 Mk. 1400 Mtr. 1. Klönnes Hexenkind(Broda), 2. Einerlei, 3. Coco. Ferner Congo II, Lotſe, Chalcedon, Eichenblatt, Alarm, Schade. 49:10; 13, 12, 16:10. — Weſtfalendamm. 82000 Mk. 3800 Mtr. 1. Weber⸗Nonnen⸗ hofs Styr(Klapper), 2. Anitra, 3. Flore. Ferner Mozart, Maunta, Eva, Edelfink, Fromm. 199:10; 36, 18, 21:10.— Metternich⸗ Rennen. 170000 Mk. 1400 Mtr. 1. Piepmeyers Probe⸗ fahrt(Fabel), 2, Bajuware, 3. Schneekönig. Ferner Cyrano, Kaulquappe, Malchin, Struma. 120:10; 20, 35, 14:10.— Witte⸗ kind⸗Rennen. 82 000 Mk. 2000 Mtr. 1. Webers Rondo (Floer), 2. Sternbild, 3. Achill. Ferner Puella, Bittſchrift, Fokker, Peter, Windsbraut. 58:10; 14, 12, 15:10.— Lebewohl⸗Ren⸗ nen. 82 000 Mk. 1600 Mtr. 1. Hemſoths Willkür(Fabel), 5— 5 3. Nugat. Ferner Cleverneß, Phroſinella, Freiheit. 26:10; 7, 24:10. Eröffnung des Winterſports im Schwarzwald Nachdem der Winter 1922½ J in dieſem Jahre die Proden ſeine⸗ Könnens ſchon reichlich früh und recht kräftig bereits mehrmals ſeit Mitte Oktober im Schwarzwald abgegeben hatte, hat er Anfang No⸗ vember mit aller Macht ſein Regiment, allem Anſchein nach für längere Zeit angetreten. Heftige Schneeſtürme, die gleich nach einem prachtvollen Allerhelligentag einſetzten, warfen zu der leichten Schneedecke auf den Höhen erhebliche Neuſchneemengen, denen auch die wiederkehrende Sonne nichts anhaben konnte und die ſich bei leichtem Froſt behaupteten. So kam es, daß, ziemlich unvermutet, der erſte November⸗ ſonntag der Eröffnungstag des Winterſports im Schwarzwald wurde. Der ganze im nördlichen Teil mit der Hornis⸗ grinde, im mittleren mit dem Triberger Gehiet, der üdliche, ſich um das Feldbergmaſſiv gruppierend, lag in vollſter Winterpracht tief eingeſchneſt und bot vor allem dem Skiläufer Gelegenheit für ganz herrliche Fahrten in ſchönſter Beleuchtung, wie es nur ſonniges Wetter mit Wolkenzug zu zaubern vermag. In den abſeits des Gebirges liegenden größeren Städten mochte man an den umerwar⸗ tet beſcherten Winterſportſonntag noch nicht glauben, da das Wetter ſich bis 500 Meter Meereshöhe hinauf in Form von ſchweren Regenſtürmen abſpielte. Wo dagegen die Gebirgsnähe raſch dle Kenntnis von der feinen Gelegenheſt vermittelte, gab es lebhaftes ſportliches Leben, das in Höhen über 800 Meter mit einer durch⸗ ſchnittlichen Schneedecke pon einem Viertel Meter ſehr ſchöne Fahr⸗ ten kreuz und quer 5 ohne Weg und Steg durch die verſchneiten Wälder erlaubte. In den Lagen unter 800 Wezer waren es die Rodler, die auf ihre Rechnung kamen, darüber zog der Skiläufer ungehindert in der edlen Freizügigkeit ſeines ſchlanken Sportgeräts allein mit der Natur ſeine Bahn. Schönſte Fernſichten in Verbindung mit den gutenf ortlichen Vorbedingungen machten den Sonntag im Gebirge vollends 0 einem reinen Genuß, wenn auch der Wolkenzug die fernſten Blicke in das verſchloſſene Paradies, vor dem der Schwelzer Franken Wache ſteht, nämlich in die Alpen verwehrte, ſo bot ein Rundblick über den ſchönen Schwarzwald, das nunmehrige Grenzgedirge Deutſchlands im Weſten, eine rei Fülle. Frühwinter herrſcht zuzeit im Schwarzwald, in manchen Höhen⸗ lagen wegen der infolge des ſchlechten Herbſtwetters noch immer nicht ganz eingebrachten Kartoffelernte höchſt ungelegen, und deckt in ununterbrochener Fläche ſeines in allen Farben leuchtenden [Weiß das Roſtrot der Buchen und Eichen und das Sattgrün ſchwei⸗ gender Tannenwälder zu einer geſchfoſſenen tiefwintetlichen Har⸗ monie. 95 Allgemeines * Ein neuer Spork. Unter dieſer Ueberſchrift geht in den letzten Tagen die Meldung durch die Zeitungen, daß morgen in Berlin im Zirkus Buſch Borkämpfe zu Pferd ſtattfinden. Es heißt, daß neben dem Perhalten der Boper auch das Verhalten der Tiere ausſchlaggebend ſel. So etwas kann ein vernünftiger Menſch wohl kaum als Sport bezeichnen. Es iſt nur zu wünſchen, daß die Pferde mehr Pernunft wie die Boxer haben und beizeiten den Kampf ab⸗ brechen. Der Zirkus iſt für derartigen Sport allerdings der richtige Ort. Vielleicht verkleiden ſich die beiden Boxer als„Dumme Auguſte“ und machen bei jedem Hieb einen Witz, dann wird dieſe Art der Unterhaltung ſich im Zirkus ſicher ſchnell Eingang verſchaffen. Als Sport muß man dieſe Art des Boxens entſchieden ablehnen. Radſport Rütt ſchlägt R. Huſchke und Roß Die Radrennen im Berliner Sportpalaſt am Mittwoch abend gingen vor faſt ausverkauftem Hauſe vor ſich. In dem Dreier⸗ match Rütt—Roß—R. Huſchke ſiegte der alte Weltmeiſter ſicher. Er gewann ſowohl das Malfahren, als auch das Punkte⸗ fahren, wührend im Verfolgungslauf Roß ſiegreich war; doch mußte er ſich mit dem dritten—55 im Geſamtergebnis begnügen, da er in den anderen Läufen nur jedesmal hatte Dritter werden können. Winterſport sr. Die Deuiſche Bobfleighmeiſterſchaft 1923 hat der Deutſche Bobſleigh⸗Berband dem Sauerländiſchen Bohfleigh⸗Klub zur tragung überwieſen. Dieſer wird ſie am 4. Februgar in Win⸗ terberg⸗Sauerland veranſtalten. — — — ————— ———— 8— —— — —— 6. Seite. Nr. 511 Mannheimer Nallona-Iheater AJannheim. MHontag, den 6. November 1922. In Miete C 12 47 Neu einstudlert: Der Talisman Posse mit Oesang in 3 Aufzünen(6 Bilder) von J. Nestroy Musik von A. Müller. In Szene n von Eugen Pelber. Musikalische Leitung: Werner von Bülow. Tanzeinlage: Alt-Wiener-Walzer; eingerichtet von Reinhold Kreideweißg. Titus Feuerfuchs, ein stellen · loser Barbiergeselle. Anton Gaugi Frau von(ypressenburg. Witwwe Lene Blankenfeld Emma, ihre Tochter Constantla, ihre Kammerfrau, kalls—N Flors Baumscheer,j Dienst Gartnerin, eben- n Dieuste talls Witwe der Frau Ise Lahn Helene Leydenius Elise de Lank, Piutzerkern, Gar-V Cypres-J Ernst Stadeck tengehilte) senburg Moneleur Marquis. Friseur. H. Herbert Michels Spund, ein Bierbrauer Karl Neumann-Hoditz Jeorg, Bedienter Peitz Linn Herr von Platt. osef Renkert Notarius Falig. Lurt Reiss Salome Pockerl, Gunschirtin. Grete Bäck Anfang 7 Uhr. Ende 9½ Uhr Dieustag, deu 7. November 1922 Minna von Barnhelm Anfang I Uhr. 47 läguch bei ausverhnutem r NMacisſie und die Tochter des Silberkönigs. Wir erwarben die Macistefilms im Allein- aufführungsrecht für Mannheim, so- daß dieselben nur bei uns zu sehen sind. PALAST-THEATER. ſſtanl öct e 77f Donnerstag, den 9. November, abends 8 Unr, beginmt ein 9854 Anfänger-Rursus in oxrisüblichen, wie modernsten Tänzen— Mitt- woch abend 7 Uhr ein moderner Kursus, wozu urn haldgeil persönl. Anmeldungen höfl. bittet D O zuise Hinkelmann Fritz Timme Verlobte Hamborn-Alsum November 1922. Nachlaß-Versteigerung. Die zum Nachlaß des verſtorbenen Herrn Tr. Wilh. Schönfeld gehörigen, nachben. Gegenſtände ige ich am 984⁰0 Mittwoch, 8. Novbr. d.., nachm. 2 Uhr N 4. 13/14, 2. St. 1 nußb. Muſchel bettſtelle m. Roſt, la. Steil. Wollmatr., 1 eiſ. weißlack. Bettſtelle m. Seegr.⸗ Matr., 1 nußb. 2tür. Kleiderſchrank, 1 zweitür. u. 2 eintür. lack. Kleiderſchränke, 1 Waſchkommode u. 1 Nachttiſch m. weiß. 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