1 S n — bel Anleih ern onne das Dienstag, 7. November Nei 8 monatlich keel ins Haus oebracht mark 300.—. durch zie poſt bezegen viertell. Mt. 1290, Eingelnummer mk. 10.—. poſtſcheckkonte Ar. 17800 flertsrube in Saden une Nr. 2017 zuòdwies bafen am Adeln. Sauptgeſchäftsnelt kE 6. 2. erſobftenebenſtelle und umgeb Sezugspreiſe: In m neckarvorſtadt. Woldboffraße n 6. Fernſr nummer 7000, 70l. 7032, 7043, 74, 7e8s. Cele gramm- floreſſe: 8 iger mannbelm. Erſcheint wöchentlich zwoölimal. Veilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Ce Die Lage in Berlin peſſimiſtiſche Ruffaſſungen Verlin, 7. November. (Von unſerem Berliner Büro⸗) An dem Stand der zeparationsverhandlungen hat ſich äuß er⸗ lich nich!z geändert. Geſtern morgen war von zuſtändiger Stelle in Ausſicht genommen worden, daß die Deffentlichkeit im Laufe des Tages von dem Inhalt der deutſchen Denkſchriften in Kenntnis geſetzt werden ſollte. Dies iſt nun, und zwar ganz offen⸗ adig auf einen Wink der Reparationskommiſſion hin, unter⸗ bliebe n. Das iſt um ſo verwunderlicher, als die nicht ſehr um⸗ angreichen Darlegungen, die am Sonntag der Reparationskom⸗ miſſion übergeben worden ſind, eigentlich kein Geheimnis mehr bil⸗ n. dan weiß, daß es ſich um nicht vielmehr als eine pofſitive Anregung handelt. 2 Die Reichsregierung, ſo wird von verſchiedenen Seiten dieſe nregung ziemlich übereinſtimmend ſtizziert, ſieht ſich darnach Krberſtande. die Balancierung des Etats aus eigener raft zuwege zu bringen. Sie müſſe ſich auf die äußere Mit⸗ Seußſe anderer Länder verlaſſen, deshalb ſchlage ſie vor, daß tſchland eine Goldanleihe in Höhe von 500 Millionen Gold⸗ mark zugebilligt werde, die im Ausland zu begeben ſei und die von einem ausländiſchen Konſorkium durchgeführt werden müſſe. Die eichsregierung erſucht die Reparationskommiſſion, ſich mit einem olchen ausländiſchen Konſortium in Verbindung zu ſetzen, um die nleihe aufzubringen. Sie erklärt ferner, daß Deutſchland auch 80 weiterhin in der Lage ſein werde, die Sach⸗ eiſtu ngen im bisherigen Umfange durchzuführen. eber die internen Vorgänge in beiden Verhandlungslagern natürlich Stillſchweigen bewahrt, doch dringt allerhand durch, s auf eine für den weiteren Fortgang der Verhandlungen nicht ade günſtige Stimmung ſchließen läßt. Die Dena weiß zu melden, einige führende Mitglieder der Re⸗ parationskommiſſion ſeien mit deutſchen Induſtriellen in R rbindlicher Form i eine Erörterung des geſamten eparationsthemas eingeireten. Es ſei dabei ein neuer von den Franzoſen propagierter Plan zur Sprache gekommen, der deutichen Induſtrie frünzöſiſche Erze und oberſchleſiſche Kohle unter gewiſſen Kautelen zuſichern ſoll. Feſt ſteht im Augenblick nur, heute in einer gemeinſamen Sitzung über die Kohlen frage morgen über die Holzlieferungen beraten werden ſoll. Als vorausſichtlicher Abreiſetag der Reparationskommiſſion iſt „Donnerstag in Ausſicht genommen. indeſſen hängt der end⸗ tige Termin noch von der weiteren Entwicklung der Dinge ab. Geſtern iſt der Reichsregierung eine Uote der Reparationskommiſſion Abergeben worden, die die Antwort auf die Deneſchriften — Sonntag darſtellt. Dieſe Note trägt die Unterſchrift ſämt⸗ icher Mitglieder der Reparationskommiſſion und ſoll, wie man ba⸗ hauptet, auf derenleinſtimmigen Beſchluß zurückzuführen ſein. — den Inhalt gehen die Meinungen aüseinander. Ra Schreimen Darſtellung ſoll es ſich um ein recht ſcharf gehaltenes A eiben handeln, das gewiſſermaßen ſchon auf den völligen bruch der Verhandlungen vorbereitet. Es werde an die Ver⸗ ichtungen erinnert, die Dr. Hermes im Juli in Paris eingegangen deutſche Regierung erſucht, dieſe Maßnahmen nunmehr zuführen. „Nach einer anderen Darſtellung ſoll dieſe Schilderung zu peſſi⸗ ſuſlch fein. Die Antwortnote bedeute nichts weiter als ein Er⸗ uchen um weitere umſaſſendere Regierungsvorſchläge. Veide Schilderungen aber ſtimmen doch darin überein, daß man die Vor⸗ chläge der Reichsregierung als nicht genügend anſieht und um baldige präziſere Vorſchläge erſucht. 1235 ber Auch ſonſt wird aus den Kreiſen der Reparationskommiſſion Dinennt, daß ſie über die Art, wie in den letzten 8 Tagen dieſe nge von der Regierung behandelt worden ſind, nicht gerade ent⸗ iſt, eine Auffaſſung, die übrigens auch in deutſchen politiſchen Kreiſen geteilt wird. Man findet ganz allgemein, daß die Heichs⸗ der Tung ſich geiſtig bei dieſer Gelegenheit nicht gerade in glänzen⸗ Verfaſfung präſentierte und anderem und ſorgfältigerem Rüſt⸗ zur Zufammenkunft mit den Mitgliedern der Reparations⸗ ommiſſion hätte erſcheinen müſſen. Daneben halten ſich die Gerüchte über einen Gegenſatz zwiſchen Dr. Hermes und Dr. Wielh delchon der Vorwärts ſie dementiert und lediglich auf einen Ausfluß daſte be von Induſtriekreiſen darſtellt. Es gibt aber recht ernſt⸗ dente Kreiſe, die der ſchon in Leipzig von Dr. Streſemann ange⸗ een Meinung ſind, daß ſchließlich keine andere Möglichkeit blei⸗ wird, als Reichstagsauflöſung und Neuwahlen. Jen* Lokalanzeiger behauptet in dieſem Zuſammenhang, daß das . in den nächſten Tagen zuſammentreten wird, um ſich dat di ie Angelegenheit Wirth⸗Hermes zu unterhalten. Der Kanzler 15 e politiſchen Parteien für Mittwoch zu einer informatoriſchen auswärtf eingeladen, am Freitag ſoll dann zu demſelben Zweck der rtige Ausſchuß des Reichstags zuſammentreten. Auch das miſſto darauf hin, daß die Verhandlungen mit der Reparationskom⸗ n por ihrem Ende ſtehen, vor einem, wie man leider ausſpre⸗ labnet recht unbefriedigenden Ende. Das Reichs⸗ totoll— 5 ſich heute mit der Antwortnote beſchäftigen.— Das Pro⸗ ausländiſchen Währungsſachverſtändigen Lndee der Regierung übergeben werden. Auch hier iſt es zu den Einigung gekommen. Es werden vielmehr drei verſchie⸗ Deutſ Vorſchläge dem Protokoll beigefügt werden. Wie die —5 Ztg.“ erfährt, hat ein Teil der Sachverſtändigen Berlin wieder verlaſſen. der„Cemps“ zu den Berliner Verhandlungen Der„. 3 5„Temps“ bezeichnet die Berliner Ergebniſſe als unbefrle⸗ Seſc Der Wiederherſtellungsausſchuß Natze nch die 05 Aüllerten d Finanzen zu ſanieren, ſondern die Forderungen der dere, f enn Deutſchland ſtatt zu zahlen Geld for⸗ müßten ren weitere Beratunzen zwecklos. Die Alllierten gahmen ſich bae werden, ob ſie noch weiter gemeinſame Maß⸗ treffen wollen, oder ob jede Regierung ihre Handlungsfrei⸗ egenüber Deutſchland zurücknehmen ſoll. Der„Temps“ em⸗ 10 für Brüffel felgendes Programm: Die Staaten mit ver⸗ en Provinzen werden von der Zurückzahlung ihrer Schulden W lederaufbaues zurückerſtattet find. Deutſchland wird internationale erpflicht erhalten, deren Ertrag zur Erfüllung der Reparattons⸗ Haentshauahal beſtimmt ſein müßte. Dadurch werde der deutſche And 76 ushalt für einige Jahre von Reparationszahlungen befreit ſierun Budget ins Gleichgewicht bringen und die Stabili⸗ ing der Mark erreichen. 1. ch ſich folgendes Geſamtbild: Verbündeten befreit, ſolange ihnen nicht die Koſten ihres Bodiſche emſe Nachrichmm chnik. Geſetz und Necht. Aus Geit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Geitung und Mannheimer Muſik-Seitung. Franzöſiſche Rechenkunſtſtücke Der Berichterſtatter der Finanzkommiſſion de⸗ Senats für die Gruppe der demokratiſchen Linken berechnet die Summe der fran⸗ zöſiſchen Verpflichtungen auf 475 Milliarden, während die Forde⸗ rungen Frankreichs an Deutſchland Schuldner nur noch 139 Milliarden ausmachen. Der Finanzbericht⸗ erſtatter verlangt eine Reorganiſation des Finanzminiſteriums. Ueber⸗ mäßige Belaſtung für militäriſche Zwecke und koſtſpielige Propa⸗ ganda⸗Unternehmungen müßten unterdrückt werden. Der Bericht⸗ erſtatter ſagt zu dem Reparationsproblem, Frankreich werde von Deutſchland ein brauchbares Syſtem zur Wiedergutmachung nur durch eine Politik der Sachlieferungen und der Geſchäftsbeteiligungen er⸗ ielen können. Geldleiſtungen ſeien nur durch deutſche Schatzanwei⸗ 7 7— zu erhalten, die von allen Staaten mit geſunder Währung garantiert werden müßten. Die deutſchen Schulden müßten durch die alliterten Schatzämter finanziert werden. Beteiligung der deutſchen Induſtrie am Reparationaproblem Die„Deutſche Zig, bringt eine Nachricht, nach der deutſche Induſtrielle mit Mitgliedern der Be⸗ prechungen gehabt haben, um in unverbindlicher Form das Thema 5 Entſchädigungen zu behandeln. Es ſei dabei(wie oben ſchon erwähnt) ein franzöſiſcher Plan zur Sprache gekommen, der der deutſchen Induſtrie franzöſiſche Erze und oberſchleſiſche Kohle unter gewiſſen Kautelen ſichert. Einige der deutſchen Groß⸗ induſtriellen ſollen eventuell bereit ſein, auf einen derartigen Plan einzugehen und andererſeits auch dazu, daß Deutſchland eine größere Anleihe von 20 Milliarden Goldmark aufnimmt, für die dann auch die deutſche Induſtrie als Garant auftreten dürfte. 5 Ein Vertreter der„United Preß“ au⸗ Amerika hat führende deutſche Großinduſtrielle gefragt, welchen Wert ſie auf die Teilnahme Amerikas an der Regelung des Entſchädigungsproblems legen. Herr Krupp von Bohlen⸗Hallbach, heißt es in der Erwiderung, habe darauf hingewieſen, daß Amerika⸗ Eintritt in den Weltkrieg die Entſcheidung brachte, und daß deſſen Präſident ſeinerzeit die be⸗ kannten 14 Punkte als Grundlage für die Waffenſtillſtands⸗ und Friedensverhandlungen aufſtellte. Amerika habe die Pflicht, für die Einhaltung dieſer grundſätzlichen Richtlinien Sorge zu tragen. Dabei könne der Erlaß der Amerika geſchuldeten Beträge von großer Wir⸗ kung ſein. Das reichſte Land der Welt müſſe aus ſeinem Ueber⸗ fluß den darbenden aber arbeitswilligen Völkern Betriebsmittel leihweiſe zur Verfügung ſtellen. Die Rückerſtattung werde Ehren⸗ pflicht dieſer Völker bleiben. Auguſt Thyſſen antwortete ähnlich. Er hob noch hervor, daß Amerikas Forderungen gegenüber der Entente realiſterbar. die⸗ jenigen der Entente an Deutſchland unerfüllbar ſein. Würde Amerika den Verbündeten ihre Kriegsſchulden erlaſſen, ſo müßten dieſe logiſcherweiſe auch Deutſchland alle Kriegsſchulden erlaſſen. das Ergebnis der ſächſiſchen Wahlen Nach dem nunmehr vorliegenden amtlichen Wahlergebnis ergibt Deutſchnationale 490 122 Stimmen(gegen Stimmen bei den Landtagswahlen im Jahre 1920), Deutſche Volkspartei 474 038(gegen 385 524), Demokraten 213 977(gegen 159 709), Zentrum 22 307(gegen 22 731), Wirtſchafts⸗ partei 5201(gegen 17 725), Sozialiſten 1058 200(gegen 873 679), Kommuniſten 266 365(gegen 177 388) u. Deutſch⸗Sozialiſten 11361 (gegen). Der Prozentſaß beträgt: Deutſchnationale + 12,94 Proz., Zeutſche Volksparkei 1 22,93 Proz., Deutſch⸗Demokratiſche Partei + 33,97 Proz., Kommuniſten + 16,27 Proz. Zentrum— 30,36 Proz, Ver. Sozd. Partei 21, 2 Proz. Wirtſchaftspartei — 70 Proz. An Stimmen wurden 22 Prozent mehr abgegeben als bei den vorigen Wahlen. Die Zahl der Nichtwähler fiel aus⸗ ſchließlich auf die bürgerlichen Parteien Die 96 Sitze der ſächſiſchen Kammer verteilen ſich folgender⸗ maßen: Deutſchnationale 20(bisher 20), Deutſche Volks⸗ partei 18(18), Demokraten 8(), Sozialdemokraten 40(27. + 13 Unabhängige), Kommuniſten 10(). Das Zentrum, das 1920 einen Sitz hatte, die Wirtſchaftspartei und die Deutſch⸗Sozialen werden nach den bisherigen Feſtſtellungen in dem neuen Landtag nicht vertreten ſein. Trotz der ſtärkeren Wahlbeteiligung iſt es alſo den bürgerlichen Parteien leider nicht gelungen, die ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſche Mehr⸗ heit zu brechen. Daß ausgerechnet das Zentrum ſeinen Sitz an die Kommuniſten abgeben mußte, iſt eine reizvolle Jronie. Ob die Sozialdemokratie es trotz des Wahlergebniſſes wagen wird, weiter ihre von allen demokratiſchen Grundſätzen entfernte Politik ſo fort⸗ zuſetzen wie bisher, erſcheint fraglich. In irgend einer Form muß ſich auch in Sachſen die Koalition durchſetzen. * 1* 4. 433 936 In Dresdener politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß der Miniſter des Innern Lipinski zum neuen Miniſterpräſi⸗ denten gewählt wird. Oberſchleſien bleibt preußiſche Provinz Das Wahlprüfungsgericht beim Reichstag hat unter dem Vorſitz des Abgeordneten Spahn das Ergebnis der Abſtimmung in Ober⸗ ſchleſien vom 5. September über die Frage, ob Oberſchleſien eine preußiſche Provinz bleiben oder ein ſelbſtändiges Land bilden ſolle, geprüft. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 568 341. Davon enſfielen 317 812 auf den Fortbeſtand der preüßiſchen Provinz. Das Wahlprüfungsgericht erklärte die Abſtimmung als gültig. Der Vertreter der Reichsregierung erklärte, daß alſo die verfaſſungsmäßi⸗ gen Vorausſetzungen für die Bildung eines Landes Oberſchleſien nicht gegeben ſeien. N1! die Wahlen in Polen Nach einer Breslauer Meldung haben die Deutſchen in pol⸗ niſch Oberſchleſien bei den Wahlen zum Warſchauer Sejm günſtig abgeſchnitten. In Kattowitz, Myslowitz, Tarnowitz und be⸗ ſiden in Königshütte werden die deutſchen Liſten an erſter Stelle ehen. Nach einer Warſchauer Meldung hat der nationaldemokratiſche Block mit den Spitzenkandidaten Korfanty und General Haller in Warſchau, der Provinz Poſen und Oberſchleſien Erfolge zu verzeich⸗ nen. In Weſtgalizien, im ſüdlichen Kongreßpolen und in den Oſt⸗ marken überwiegen die Bauernpartei und die Radikale Bauernpartei. Der Minderheitenblock erzielte über 40 Mandate. Die Partei der Menſchewiki ſol von der Sowjetregierung auf⸗ elöſt werden. Die Führer der Partei würden aus Rußland ver⸗ nt und den im Auslande weilenden Führern würde verboten, noch Rußland zurücksukehren. und die anderen Einverſtändnis mit den andern Ententeſtaaten Nnzeigenpreiſe: Sel vorauezahlung die kl. Feile mk. 89.—. Stellengeſ. u. Sam lien⸗finz. 20% Nachl. Reklamen mk. 120.— Runabmeſchiu d: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nochm⸗ 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. lusgaben w. keine berantwortg.übern. höhere Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtdrungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rus gaben oder für verſpätete Rufnahme von Auzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Gewühr. CCCCpCCCͥ ²ðV„ ͤKvb der franzöſiſche Plan zur vernichtung Deutſchlands Nitti über die Intrigen des alliierten Kapkals n E. D. Morels„Foreign affairs“, die ſich ſchon ſo oft für eine Entgiftung der politiſchen Atmoſphäre und den Sieg des ge⸗ ſunden Menſchenverſtandes eingeſetzt haben, veröffentlicht der frühere italieniſche Miniſterpräſident Francesco Nitti einen Ar⸗ likel unter der Ueberſchrift„Der Plan der Vernichtung Deutſchlands“. Nitti macht in erſter Linie für alle Maß⸗ nahmen der Reparationskommiiſſon degenüber Deutſchland die franzöſiſche Eiſeminduſtrie verantwortlich, die den unbe⸗ quemen Konkurrenten, der vor dem Kriege allen anderen Staaten infolge ſeiner höheren geiſtigen Organiſation überlegen geweſen ſei, vollſtändig zu vernichten ſuche Nitti weiſt dann nach, daß viele Beſtimmungen des Verfailler Vertrages ausſchließlich die Ver⸗ nichtung der deutſchen Eiſen⸗ und Kohlen In⸗ duſtrie zum Zweck haben. Das erhelle aus der langen Beſetzung der Saarbergwerke durch Frankreich als„Ausgleich“ für den kurzen Eingriff der Deutſchen in die Bergwerke von Pas de Calais. Das erhelle aus den ſtändigen Drohungen einer Beſetzung des Ruhr⸗ gebietes. Nitti ſchreibt dazu:„Nicht genug mit der Entwaffnung Deutſchland haben es ſeine Gegner jeder Art von Sklaverei unter⸗ worfen, in Verletzung der Erklärungen dere Entente und der Ver⸗ pflichtungen, die Präſident Wilſon im Namen von Amerika über⸗ nahm. Auch die Entſcheikdung in Oberſchleſien iſt nach Nittis Anſicht nur im Hinblick auf die wirtſchaftliche Vernſchtung Deutſch⸗ lands getroffen worden. Er ſchreibt dazu:„Oberſchleſien war deutſches Gebiet und die polniſche Bevölkerung wurde zum großen Teil zur Bergwerks⸗ und Landarbeit hereingezogen. Die Abtretung Oberſchleſiens iſt vergleichbar mit einer Lage, die entſtehen würde, wenn ital eniſche, deutſche oder teiſche Emigranten die Stadt New⸗ hork von den Amerikanern verlangen wollten. Die Volksabſtim⸗ mung fiel zu Gunſten Deutſchlands aus, trotz der Unterdrückung durch die Alliierten, trotz der vielfach bewieſenen Korruption, krotz des Treibens Korfantys, der gerade ſetzt die Herrſchaft im neuen Polen zu erlangen ſucht. Die Entente beging eine piel größers Vertragsverletzung mit der Nichtachtung dieſes Volks⸗ abſtimmungsreſultats als Deutſchland mit der Verletzung der bel⸗ giſchen Neutralität Sie zerſchnitt Oberſchleſien in der ſchrecklichſten Weiſe und zerſchlug ſeine Wirtſchaftsorganiſation.“ Alles dies führt Nitti auf die Intriguen des alliierten Kapitals zurück und zeigt dann den Unſinn der Zahlen, daß man von Deutſchland Kohlen⸗ und Eiſenlieferung verlange, nach⸗ dem man ihm die Kohlen⸗ und Eiſenbergwerke fortgenommen hat, ſodaß es die Kohlen bei ſeinen Gläubigern kaufen muß. Nitti ſchließt mit den Worten:„Ein ſolches Programm dient nicht nur dazu, Deutſchland zu ruinteren und zu Boden zu werfen, ſondern es bringt das Leben Europas in Bedingungen, unter denen die Moral vdon Taſchendieben und Plünderern täglich mehr Einfluß gewinnen wird, bis irgend ein unintereſſierter Protektor gefunden werden kann. Die amerikaniſche Demokratie und die Demokratie der ganzen Welt muß ſchließlich erkennen, daß ſie nicht nur alles moraliſche Anſehen, ſondern früher oder ſpäter auch jede wirtſchaft⸗ liche Blüte verlieren muß, wenn nicht ein Ende mit dieſer Politik der Vergewaltigung und Dummheit gemacht wird.“ *** Das„Luxemburger Wort für Wahrheitund Recht“, ein Blatt, das ſich zumeiſt nicht durch übermäßige Deutſchfreundlichkeit auszuzeichnen pflegt, veröffentlicht aus einem in Deutſchland nur in kurzen Auszügen bekannt gewor⸗ denem Artikel Nittis über den Niedergang Europas einige Gedankengänge, die es wert ſind, auch in den Spalten eines deutſchen Blattes wiedergegeben zu werden: f„Die heutige Welt muß die unglaublichſten Dinge erleben. Nach dem Kampfe haben die Ententeſtaaten, die doch während des Krieges beſtändig die Worte„Ziviliſation“ und„Demokratie“ als ihre angeb⸗ liche Loſung im Munde führten, die Prinzipien der Gewalt über⸗ nommen und noch rſchert die ſie während des Krieges den beſieg⸗ ten Völkern zuſchrieben. Sie bezahlen ihre Gläubiger nicht und ver⸗ langen, daß die Beſiegten unvernünftig hohe Summen bezahlen; ſie achten die Verträge nicht, obgleich dieſelben doch im Geiſte der Ge⸗ walt und Kriegsfortſetzung abgefaßt ſind. Ohne Notwendigkeit und nur, um ein großes beſiegtes Volk zu demütigen, führen ſie Heere von Negern und Gelben aus Afrika und Aſien heran und laſſen zu, daß dieſe Wilden hemmungslos ihrer Wolluſt frönen; ſie errichten Zollſchranken zwiſchen den aus dem Kriege hervorgegangenen neuen Staaten. „Alle glauben ſchließlich aum Grunde recht zu haben, vielleicht weil heute niemand mehr nachdenkt: und Europa zerfällt immer mehr und geht neuen Kriegen entgegen. Verweilen wir einen Augenblick bei dem Bilde der Schulden und Kredite, das mit der Reparation Frankreichs eng verknüpft iſt. Obſchon die Entente damit gegen die mit Briands Erklärungen und Wilſons 14 Punkten verſtößt, verlangt ſie, daß die Beſiegten Entſchädigungen bezahlen. Zwar heißen dieſe nicht„Entſchädigung“, ſondern Reparationen auf Grund eines von mir im„Friedloſen Europa“ gekennzeichneten zweideutigen Verfahrens. Jeder will ſeine Guthaben eintreiben, und dabei kann faſt keiner ſeine eigenen Schul⸗ den bezahlen. Aber faſt alle glauben Recht zu haben und ſprechen im Namen des Rechts. Frankreich, das nach dem Kriege reiche Gebiete erwarb und Deutſchland einen großen FTeil ſeiner beſten Bodenſchätze und im alle beweglichen Güter, die Kolonien, die Handelsflotte, die Handelsorganiſation im Auslande genommen hat, kann ſeine Schulden nicht bezahlen, ver⸗ langt aber, daß Deutſchland drei⸗, vier⸗ oder fünfmal mehr zahlen ſoll, als Frankreich ſelbſt nicht zahlen kann. Das franzöſiſche Volk iſt derart getäuſcht, daß es von keiner Entſchädigung etwas wiſſen will, die Deutſchland praktiſch zahlen könnte. Um ein unmögliches, der öffentlichen Meinung aber möglich dünkendes Pro⸗ gramm durchzuſetzen, unterhält Frankreich ein Heer, das beinahe das Doppelte koſtet, wie jedes andere Heer vor dem Kriege. Es hat ferner ein Heer am Rhein ſtehen, das an Goldmark bereits mehr gekoſtet hat, als Deutſchland vernünftigerweiſe an„Reparg⸗ tionen“ zahlen könnte. „Wird der Tag kommen, wo die beiden angelſächſiſchen Völker, Amerika und Großbritannien, jeden Zwiſt beiſeite ſetzen und zuſammen das neue Lebensprogramm auferlegen werden? Dann werden ſie auf ihre Schuldforderungen verzichten unter der Be⸗ dingung, daß Frankreich, Italien und Belgien ſich mit den beſiegten Völkern verſtändigen und ihrerſeits auf ihre widerſinnigen und ungerechten Forderungen, ihre grauſamen Beſetzungen, ihre Politik des Todes verzichten Es gibt keinen anderen Weg der Rettung.“ um die Frucht ſeines Sieges zu bringen. 2. Seſle. Nr. 513 Mannheimer General-Anzeiger(Miftag · Ausgabe) Dienstag, den 7. November 1922 Die Konſerenz von Lauſanne Rußland beſteht auf Teilnahme Das Außenkommiſſariat der Sowjetrepublik teilt durch die ruſ⸗ „ſiſche Telegraphenagentur mit, die ruſſiſche Regierung könne auf keinen Fall zuſtimmen, daß Rußland in Lauſanne nur zur Erörterung der Meerengen⸗Frage und nicht zu allen Veratungen der Konferenz zugelaſſen werden ſoll. Außerdem ſei es unverſtänd⸗ lich, warum Bulgarien, ein Nachbar der Türkei, fehlen ſoll, während⸗ gleichzeitig Südſlavien, Rumänien und ſogar das ferne Japan an⸗ weſend wären. Dieſe. künſtliche Auswahl unter den Konferenzteil⸗ nehmern erſcheine der ruſſiſchen Regierung als ein Verſuch der ein⸗ ladenden Mächte, die Rechte und den Umfang der Veteiligung jedes Staates willkürlich feſtzuſetzen. Der Verſuch, Rußland auszuſchließen, zeige, daß die Ententemächte entſchloſſen ſeien, das türkiſche Volk Die ruſſiſche Regierung beſtehe kategoriſch auf der uneingeſchränkten Teilnahme Rußlands, der Urkaine und Georgiens auf der Konferenz über den Nahen Oſten und zwar mit gleichen Rechten wie die übrigen Konferenzteilnehmer. Die ruſſiſche Regierung erſuche um ſafor⸗ tige Antwort, damit die ruſſiſche Delegatkon rechtzeitig zur Konferenz eintreffen könne. Der Rat der Volkskommiſſare hat einen Vorſchlag Trotzki angenommen, wonach die Republik des Fernen Oſtens direkt unter die Herrſchaft der Sowjetregierung gebracht werden ſoll. Verſchiebung? Auf eine Anfrage Ismet Paſchas nach London, Paris und Rom haben die betreffenden Regierungen mitgeteilt, daß die Verbindung von Lauſanne mit der Regierung von Angora geſichert wurde.— Nach einer Meldung aus Paris hat die türkiſche Abordnung den Wunſch zu erkennen gegeben, vor der Konferenz von Lauſanne eine Zuſammenkunft mit Poincaré in Paris zu haben. Da auch Italien und England aus innerpolitiſchen Gründen einen Aufſchub der Kon⸗ ferenz wünſchen, wird erwartet, daß der Beginn der Konferenz um mehrere Tage verſchoben werden wird. Unruhen in Konſtantinopel J Berlin, 7. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Radio⸗ agentur veröffentlicht folgendes Telegramm aus London: Die tür⸗ kiſchen Extremiſten, die nicht einmal die Autorität Kemal Paſchas an⸗ erkennen wollen, ſollen gewaltſame Ruheſtörungen in Konſtantinopel hervorgerufen haben. Sie ſollen in Maſſen gegen das Palais des Sultans gezogen ſein, wo ein heftiger Zuſammenſtoß mit den engliſchen Truppen erfolgt ſei. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen der engliſchen Polizei und türkiſchen Manifeſtanten auf der Stambulbrücke iſt ein engliſcher Poliziſt getötet und zwei verwundet worden, während vier türkiſche Manifeſtanten getötet wurden. In der Stadt ſoll völlige Anarchie herrſchen. Nach anderen Meldungen befindet ſich die Regierungsgewalt vollſtändig in den Händen der Kemaliſten. Der Sultan ſoll den Verſuch gemacht haben, die Stadt zu verlaſſen, woran er jedoch von der Bevölkerung verhindert wor⸗ den ſei. Unter den indiſchen Mohammedanern herrſcht Erregung, da ſie den Angora⸗Türken das Recht beſtreiten, den Kalifen künftig⸗ hin zu ernennen. *** Nach einer Havasmeldung aus Konſtantinopel hat der Vertre⸗ ter Angdras den alliierten Oberkommiſſaren eine zweite Note über⸗ reicht, in der erklärt wird, Kriegsſchiffe aller Nationalitäten müßten um die Ermächtigung zur Durchfahrt durch die Dardanellen erſuchen und im Hafen die neue türkiſche Regierung grü⸗ ßen. Eine weitere Note fordert den Betrieb der Eiſenbahnen durch den Staat. Nach einer Meldung der„Chicago Tribune“ aus Athen verlau⸗ tet aus Gallipoli, daß 10 türkiſche Segelboote bei Lampſaki auf der ſalbinſel Gallipoli kemaliſtiſche Soldaten gelandet hätten. Die emaliſten beabſichtigten, die Abweſenheit der engliſchen Kriegsſchiffe im Augenblick des Patrouillenwechſels auszunützen und Gallipoli zu beſetzen. Die griechiſchen Zivilbehörden würden auf Gallipoli blei⸗ ben und am 20. November die Verwaltung dem Befehlshaber der kranzöſiſchen Truppen auf Gallipoli übergeben. %Reuter meldet aus Konſtantinopel: Der neuernannte Gouver⸗ neur von Konſtantinopel Rifat Paſcha erklärte, die Türken würden das Mudaniga⸗Abkommen nicht antaſten. Sie würden die alliierte Beſetzung anerkennen, lehnten aber jede Einmiſchung der Alliierten in die türkiſchen Angelegenheiten ab. Der Verwaltungsrat des Villäjets Konſtantinopel und der Vorſteher der Gendarmerie ge⸗ —9 der Regierung Treue⸗ und Gehorſam der Nationalverſamm⸗ ng. Aus Angora wird der Rücktritt des Kommiſſars für religiöſe Angelegenheiten berichtet. ſtaatsſekretäre der verſchiedenen Verwaltungszweige zuſammenberu⸗ ſen und ſie in Kenntnis geſetzt, daß die Amtsräume des Großweſirs und der Miniſterien des Aeußern und Innern geſchloſſen wurden. Die Konſtantinopeler Truppen würden ihre Befehle vom Kom⸗ mandanten der Garniſon und die Polizei von der Nationalverſamm⸗ lung von Angora erhalten. Nach einem„Exchange Telegramm“ wird die Nationalverſammlung den Prinzen Selim, ejnen Sohn Abdul Hamids, zum Kalifen erwählen. Nach anderen Meldungen erklärt man dort, England habe gegen den Sultan keinerlei Ver⸗ pflichtungen und wolle ſich nicht in rein innere Angelegenheiten der Türkei einmiſchen. Rifat Paſcha habe vorgeſtern die Unter⸗ A hauptkaſſe auf 500 Milli vor den engliſchen Wahlen Die 8 Miniſter der gegenwärtigen Regierung und der Sprecher des bisherigen Unterhauſes ſind ohne Gegenkandidaten wieder⸗ gewählt worden. Bemerkenswert iſt, daß Lloyd George, der bisher niemals ohne Widerſtand insParlament gewählt wurde, keinen Gegenkandidaten hatte, während alle andern Parteiführer wie Bonar Law, Asquith, Clynes and Chamberlain Gegenkandidaten gegenüberſtehen hatten. Die offizielle Kandidatenliſte für die Unter⸗ hauswahlen beſteht aus 1426 Namen, darunter 461 Konſervatwe, 414 Kandidaten der Arbeiterpartei, 336 Unabhängig⸗Liberalen, 135 Liberalen der Richtung Lloyd George, 13 Kandidaten von Ulſter und 67 verſchiedener Richtung. Im ganzen ſind noch 556 Sitze zu vergeben. 59 Kandidaten ſind alßsgewählt proklamiert, weil in ihren Wahlkreiſen kein Gegenkandidat aufgeſtellt worden war. Das Unter⸗ haus zählt im ganzen 615 Sitze. Der Abgeordnete der Arbeiterpartei, Thomas, erklärte in einer Rede, der hauptſächlichſte Einwand der Arbeiterpartei gegen die Reg erung ſei der, daß ſie zu wenig demokratiſchen Charakter habe. Die Regierung bringe nicht den Willen des Volkes zum Ausdruck und man könne ſagen, daß England heute von Leuten regiert werde, die nicht die öffentliche Meinung vertreten. Es ſei eigentümlich zu ſehen, daß Asquith Lloyd George angreife und dieſer wiederum Bonar Law, daß aber alle dieſe Staatsmänner darin einig ſeien, die Arbeiterpartei zu bekämpfen. Spionage in Deutſchland Daß die Franzoſen ganz Deutſchland mit einem ausge⸗ dehnten Spionagenetz überzogen haben, iſt bekannt. Weniger bekannt in der deutſchen Oeffentlichkeit iſt die Gliederung und Ar⸗ beitsweiſe dieſes Netzes, wie es uns die von Jahr zu Jahr zuneh⸗ menden Spionageprozeſſe vor dem Reichsgericht in Leipzig zeigen. Der geſamte franzöſiſche Nachrichtendienſt in Deutſchland wird von einer beſonderen Abteilung des franzöſiſchen Generalſtabes in Paris geleitet. Sie arbeitet im engſten Einnernehmen mit der belgiſchen, polniſchen und tſchechiſchen Spionage und beſitzt ihre Hauptſtellen in den verſchiedenen in Deutſchland ſitzenden Kontroll⸗ kommiſſionen. Daneben beſtehen noch franzöſiſche Nachrichtenſtellen im neutralen Ausland in Baſel, Amſterdam und Kopenhagen, die die Reſte der franzöſiſchen Nachrichtenorganiſationen aus dem Kriege bilden, von Neutralen geleitet werden und vor allen Dingen die Spionage des unbeſetzten Deutſchland bezw. die Sammlung des aus dleſem kommenden Nachrichten zue Aufgabe haben. Tageszeitung“(Nr. 490) ſchreibt, dem franzöſiſchen Generalſtab und ſeiner Regierung das nötige Material für die Unmöglichkeit einer ſtarken franzöſiſchen Wehrmacht, dann aber die Unterlagen zur Aufrechterhaltung der Kontrolltätigkeit in Deutſchland liefern. Sie erſtreckt ſich dementſprechend auf alle militäriſchen, wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Maßnahmen und Pläne Deutſchlands. Die Bezahlung der Agenten erfolgt je nach dem Werte des herbeige⸗ ſchafften Materials, und die Folge davon iſt, daß ein großer Teil der Agenten völlig bringt. Den ganzen Umfang der franzöſiſchen Spionage erhellt am klarſten die Tatſache, daß allein im erſten Vierteljahr 1922 das Reichsgericht in Leipzig 36 Perſonen wegen Spionage abz u⸗ urteilen hatte. Deutſches Reich Der 9. November Berlin, 7. Nov.(Von unſerm Berliner Vüro.) Die dem Ge⸗ werkſchaftsring deutſcher Arbeiter, Angeſtellten und Beamten⸗Ver⸗ büände angeſchloſſenen Organiſationen lehnen die Arbeitsruhe am 9. November ab und überlaſſen es ihren Mitgliedern, ob ſie an dieſem Tage an den Abendfeierlichkeiten teilnehmen wollen; dagegen hat die Afa ſich lebhaft⸗für die Revolutionsfeierä eingelegt.— Das thüringiſche Staatsminiſterium richtet an die Bevölkerung einen Aufruf, den 9. November als geſetzlichen Feiertag zu be⸗ gehen.— Eine Verſammlung des nationalen Verbandes deutſcher Berufsverbände in Berlin nahm einſtimmig eine Aufforderung zur Arbeit am 9. November an. Die hannoverſche Frage Während das Organ der Deutſch⸗Hannoverſchen Partei(Welfen), die„Hannoverſche Landeszeitung“, bis jetzt die Abſtimmung über die hannoverſche Frage immer als nahe bevorſtehend bezeichnet hatte, teilte in einer öffentlichen Verſammlung in Lüneburg der deutſch⸗ hannoverſche Paſtor Prelle mit, daß ſeine Partei den Gedanken einer bſtimmung über ein neues Hannover bis zu einem Zeitpunkt zurückgeſtellt habe, an dem die deutſchen Intereſſen es erlaub⸗ ten, eine ſolche Abſtimmung vorzunehmen. Oberpräſident Noske bekannte ſich in einer anderen Verſammlung als ſchärfſter Geg⸗ ner eines ſelbſtändigen Hannover und erklärte den Kampf der Deutſch⸗Hannoveraner für ausſichtslos. — 01** * Der Reichsrat hat den 5. Nachtragsetat zum Reichshaushalt für das Rechnungsjahr 1922 angenommen. Durch dieſen Nachtrags⸗ etat werden die Teuerungszuſchläge für die Beamten um weitere 30 Proz. bis auf 49 Proz. erhöht. Der Kredit wurde für die Reichs⸗ arden geſteigert. FCCCCCCCccCcc 2277 ⁰b Die franzöſiſche Spionageorganiſation ſoll, wie die„„Deutſche f franzöſiſchen Abrüſtung und für die Notwendigkeit einer. erdichtete und gefälſchte Nachrichten⸗ Schwenningen feſtgenommen. »Nach der Reichsindexziffer beträgt die Steigerung der Lebens haltungskoſten vom September bis zum Oktober 65,7 Prozent. * Wiedereinſtellung der diſziplinierten Eiſenbahnbeamken. Der Reichsdiſziplinarhof und der Reichsverkehrsminiſter haben die Akten über die auf diſziplinarem Wege entlaſſenen Eiſenbahner aus Anla des Eiſenbahnerſtreiks eingefordert. Wie die„Deutſche Ztg.“ hött, ſoll in ſolchen Fällen, wo es ſich um weniger ſchwere Vergehen han⸗ delt, eine Wiedereinſtellung der Dienſtentlaſſenen erfolgen. Der Aufkauf von Grundbeſitz durch Ausländer In der letzten Stadtverordnetenſitzung in Wiesbaden machte eil ſozialdemokratiſcher Stadtverordneter die Mitteilung, daß in der leh⸗ ten Zeit hier 800 Häuſer mit erheblichem Werkzuwachs in anderen Beſiß übergegangen ſind. Etwa 750 Häuſer wurden von Ausländern erworben, das iſt s des geſamten hieſigen Hausbeſitzes. Bayern und die Pfalz Die Kohlenverſorgung der pfalz. Nach dem Bericht der bayriſchen Landeskohlenſtelle über die Kohlenlage Bayerns für die Zeit vom 16.—29. Oktober iſt die K9 lenverſorg ung der Pfalz auch in den letzten Tagen wieder zurückgegangen. Die Eiſenbahnverkehrslage war verhältniz⸗ mäßig noch günſtig, obgleich die Leerwagenbeſtände infolge de durch dichten Nebel und Nachtfröſte beeinträchtigten Rangierbetrieh in allen Revleren zurückgegangen ſind. Der Rheinwaſſerſtand ermöß licht immer noch die volle Ausnutzung des Kahnraums. Troßde ging die Kohlenzufuhr zurück. Eine leichte Beſſerung erfuhr de⸗ gegen die Koksverſorgung. Auslanòsrunòſchau die holländiſche Regierung gibt in ihren Mitteilungen zum Staatsbudget bekannt, daß das Prinzip des Freihandels weiter beibehalten werden ſoll. Wie man über Ueberläufer urkeilt. Der„Reſezpospolita“ bringt die Meldung, daß ſich evangeliſche Polen in Warſchau ene ſchloſſen hätten, für eine Liſte der Nationaldemokratie zu ſtimmen die ſich, wie das genannte Blatt ſelbſt ſagt, die vollſtändig Ausrottung des Proteſtantismus in Pofen zur Aufgabe gemacht hat. Das nationaldemokratiſche Blatt ſchreibt ſelbſt dazu⸗ Dieſe evangeliſchen Polen wollen, trotzdem ſie alle deutſche Namen ragen— die Namen werden genannt— polniſcher als di⸗ Polen ſelbſt ſein. Darum verraten ſie ihren evangeliſchen Glauben. Clemenceau ſoll nach der Rückkehr von ſeiner amerikaniſchen Propagandareiſe ſich wieder in der franzöſiſchen Politik betätigen wollen. Er werde ſich entweder in die Kammer oder in den Sen wählen laſſen. Die Abrüſtungskonferenz für den Oſten, zu der⸗ die Sower regierung Polen, Finnland und die Randſtaaten eingeladen hat, wir am 30. Nopember in Moskau eröffnet werden. In einer Unt redung mit dem Moskauer Korreſpondenten des„Obſerver“ e klärte Trotzki, daß es die, Abſicht Rußlands ſei, entweder durch ein direktes Abkommen mit ſeinen Nachbarn oder durch ein allgemeines internationales Abkommen zu einem allgemeinen Abrüſtungsver⸗ trag mit ſeinen Nachbarn zu gelangen. + Letzte Meldungen Der Kongreß der Verdrängten Berlin, 7. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Der geſtrig⸗ zweite Tag des Verdrängten⸗Kongreſſes war den Beratungen der Arbeitsausſchüſſe gewidmet, die für die verſchiedenen Spezialfragen — Liquidationsſchädengeſetz, Ausgleichsgeſetz, Gewaltſchädengeſetz 7 eingeſetzt worden ſind. Die Ausſchüſſe haben Entſchließungen un Denkſchriften beraten und beſchloſſen. Die Entſchließungen werde heute von den einzelnen Intereſſenvertretungen zu einer Geſamtent⸗ ſchließung vereint werden, die morgen dem Reichspräſide nten überreicht werden ſoll. Berlin, 7. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie die„Rot, Fahne“ bekümmert mitteilt, iſt Max Hölz abermals in den Hun gerſtreik getreten. Berlin, 7. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Strcl, ßenbahnfahrt in Berlin wird auf 30/ geſetzt werden, Es ſo len dann ſofort 400 Mann aus Gründen der Sparſamkeit entlaſſen werden. Die Autotaxe ſoll auf das 500fache und die Droſchkentae auf das 300fache ſteigen. Breslau, 7. Nov. In einem Sägewerk in Glaz brach ein B ranb aus, der in ſeiner Folge zu einer ſchweren Exploſion von Sprengkapſeln und Pikrin führte. Man nimmt Brandſtiftung an⸗ Der Schaden beträgt mindeſtens 20 Millionen Mark. Lörrach, 6. Nov. Wie wir ſeinerzeit gemeldet hatten, war 4 der Papiermühle bei Adelmafelden(Württ.) die Frau des Bauer Georg Bäuerle ermordet und um 20 000 Mark beraubt worder Der Haupttäter Rupert Schwänzle iſt jetzt in Lörrach verhafte worden und ſeine beiden Helfershelfer Maier und Schrot wurden! DNN 1 National⸗Theater Mannheim Johann Neſtroy; Der Talisman Die Literaturgeſchichte macht es wie das Leben: ſie ſpannt oft zwei zuſammen, die weder einander ergänzen, noch gemeinſame Berſihrungspunkte ſuchen, ei, von denen der eine niederreißt, was der andere hochhält. Die die ſtolz darauf iſt, zu einem Ergebnis gekommen ſein, ehrt in Ferdinand Rai⸗ mund den romantiſch bewegten Dichter und ſchilt Neſtroy einen groben Poſſenreißer. Aber ſie nennt die beiden in einem Atem und beweiſt damit— will ſie's nun oder nicht—, daß die Entwicklung des einen von der Art des anderen abhängig war. Je romantiſcher Raimund kam, deſto ſtärker fühlte ſich Neſtroy als Parodiſt heraus⸗ gefordert, aber nur weil er das Publikum, die Lacher und Freunde des Spottes, auf ſeiner Seite hatte, iſt er auch Sieger geblieben — damals, vor drei Menſchenaltern. Soviel ſieht ja der Theater⸗ kundige auf den erſten Blick: Neſtroy arbeitet mit Raimunds Tech⸗ nik,. Und wo esſgufs Grobe, Derbe geht, mißbraucht er ſowohl das Raimundſche Milieu, als auch Raimunds Geſtalten. Da macht er ſich gar kein Gewiſſen daraus. Konnte es wohl auch nicht gut, denn eine edlere Veranlagung drückte den Vater der Poſſe nicht. Uebrigens war es ſein„Konkurrent“ nicht allein, an dem ſich ſein⸗ Luſt an tollen Uebertreibungen und herzhaften Scherzen rieb. Wor⸗ aus ſich etwas machen ließ, das griff Neſtroy eben auf, und hing auch der Name Grillparzer daran oder irgendeine Größe aus der damaligen Opernwelt. Gerade dafür und weit weniger für den Zwei⸗ kampf mit Raimund iſt der„Talisman“ ein guter Beweis. Er iſt eine von Neſtroys zahmſten Poſſen, die bei allen Konzeſſionen, die ſie dem Vorſtadtgeſchmack macht, niemals in Frivolität oder gar Gemeinheit ausartet und die nur bisweilen durch allzu platten Unſinn unſere Aufmerkſamkeit beurlauht. Anläßlich einer ſtürmiſch geforderten Wiederholung ließ ſich geſtern die Wahrnehmung machen, daß der Witz ein zweites Mal nicht zündet. Die Regie— im allgemeinen geſprochen— kann daraus lernen. Was wir am „Talisman“ bewundern müſſen, iſt der Bau des Stückes. Mit er⸗ ſtaunlichem Stilgefühl— denn er iſt und bleibt ein ungehobelter Patron— hat Neſtroy Handlung und Bühnenbild eng verknüpft, ſo eng, daß er jene nicht ſteigern kann, ohne dieſes zu verfeinern. Titus Feuerfuchs, ein ſtzllenloſer Barbiergeſelle, der ſich uns als Landſtreicher vorſtellt, mächt dank ſeinem Talisman, einer Perücke, die den abſtoßenden Rotſchädel in einen begehrten Schwarzkopf verwandelt, Karriere. Gegen Schluß droht die Sache ja ſchief gehen zu wollen; Feuerfuchs, der, immer in den Kleidern ſelig gewordener Ehemännex, erſt Gärtner, dann Jäger, endlich Sekretäxr einer dich⸗ tenden Schloßherrin geworden— alles an einem Tage und dank geteder Größe des weiblichen Herzens—, wird wieder zum Land⸗ ſtreicher degradiert, als der Schwindel mit der Perücke heraus⸗ kommt, herauskommt durch das Primitivſte, das man ſich denken kann, durch Eiferſucht. Den Aufſtieg unſeres Helden begleitet, wie geſagt, die Verfeinerung der Bühnenbilder, mit denen Heinz Grete wieder einmal ſein feines, ſicheres Stilgefühl und ein ſchmunzelndes Verſtändnis für Neſtroys Spottluſt bewieſen hat. Eugen Felber hat das Werk in Szene geſetzt. Das war eine Arbeit, die ſich nicht übers Knie brechen ließ. Wenn auch nicht die Poſſe ſelbſt, ſo iſt doch ihr Verfaſſer eine urwieneriſche Angelegen⸗ heit, mit der ſich unbedingt die Regie auseinanderzufetzen hat, wenn ſchon dem Publikum in ſeiner Geſamtheit dieſe Aufgabe nicht auch geſtellt werden kann. Der Erfolg dürfte, am einzelnen Zu⸗ ſchauer gemeſſen, allerdings problematiſch ſein. Was an der Hand⸗ lung„‚den Geſtalten und an der Poſſe im engeren erſt aus dem Urwieneriſchen erklärt und verſtanden werden kann, das dürfte dem die Wage halten, was für jeden Nichtwiener eben daßurch unver⸗ ſtändlich, zum mindeſten aber ohne Eindruck bleiben muß. Wir können uns dabei jedoch nicht aufhalten. Jeder aber, dem der genius loci nicht fremd iſt, wird zugeben müſſen, daß Felber ſeine Sache hervorragend gut gemacht hat. Es iſt ihm nicht nur gelungen, das zappelige Tempo eines Dramatikers äufzufinden, dem noch der Hanswurſt im Nacken ſaß, ſondern es iſt ihm auch geglückt, den lſe Lahns iſt zu klein, um hier mitgezählt werden zu können, aber das Koſtüm war entzückend!—, eine größere Anzahl wien⸗ fremder Darſteller ſo weit anzugleichen, daß der Charakl, des Stückes durchweg gewahrt blieb. konnte der Hauptdarſteller Anton Gaugl ſeine Rolle auf einen aus dem Schauſpielerſtande hervorgegangen, die Schlagerrollen ſeiner Stücke mit Vorliebe ſelbſt ſpielte. Das hob den Witz, ſchärfte die Pointe, ermöglichte das unvermeidliche Improviſieren im Sinne des Verfaſſers. Jeder Neſtroyſpieler, der wirken will, muß auch etwas vom Komödianten Neſtroy mitbringen, eine„Gſchaftigkeit“, die heute unnötig erſcheinen mag, damals aber ſo etwas wie Spiel⸗ leitung war und nicht entbehrt werden konnte: zum Stil der Neſtroy⸗ bühne gehört ſie fraglos auch heute noch. Gaugl war darauf wohl bedacht. Und wenn wir bisweilen ein Zeitſtück vor uns zu habt glaubten, ſo war dies nicht zuletzt ſein Werk. Die nächſt wichtige Aufgabe war durch ſein angeborenes Talent ſchon erfüllt: das zu treffen, das ſich im grotesk wirkenden Wechfel von Dialekt und geſpreiztem Hochdeutſch kundgibt. Die Lachſalven, die immer wieder durch das Haus dröhnten, bewieſen, daß die Wirkung nicht verloren ging. Hierin konnte nur Grete Bäck gleichmertig an ihren Partner * wei Kernöſterreichern, die ihm zur Verfügung ſtanden— die Nolle Erſt nachdem die Regie ſolch vorzügliche Arbeit geleiſtet hatte, ſicheren und großen Erfolg hin anlegen. Es iſt bekannt, daß Neſtroy, Pathos des Urwienertums, des kleinen Mannes, des Halbgebildeten heranreichen, die ihre ebenfalls rothaarige Salome mit einer vo it kommen natürlichen und darum unwiderſtehlichen draſtiſchen Kom ausſtattete. Den großen Augenblick“ hatte Gaugl jedoch mit Elſ de Lank, der männerliebenden Gärtnerin, mit der er— al Höhepunkt der gefälligen Geſangseinlagen— eine zwerchfellerſchü, ternde Parodie auf die große Oper aufführte. Die übrigen Perſone! ſamt und ſonders witzige Karikaturen: die ſchöngeiſtige Frau b Cypreſſenburg, ihre liebedürſtende Kammerfrau(Lene Banke. feld und Helene Leydenius), der eitle eiferſüchtige Haa kräusler(H. Herbert Michels), der Bierbrauer⸗Spund, dem 8 Amt des deus ex machina zufällt(Karl Neumann⸗Hodih ünd der Gärtnergehilfe(Ernſt Sladeck). Sie alle trugen zu 17 ſtarken Geſamterfolg redlich bei. Eine beſondere Zugabe bildei, von Reinhold Kreideweiß überaus gefällig arrangierte A wiener Tänze. Mit einem der ſchönſten Lanner⸗Walzer, von Kreibe meiß und Lieſel Gerlach mit vollendeter Anmut geführt, klang de⸗ Abend aus. Der muſikaliſchen Leitung widmete ſich Werner 1 Bülow mit jener vornehmen Willfährigkeit, mit der er ſich auf eil, anſpruchsloſeres muſikaliſches Genre einzuſtellen pflegt. Alfred Maderno Weroͤen der italieniſchen Städte Von G. F. Harklaub(Mannheim) Der Aſſiſtent und ſtellvertretende Direkln an unſerer Kunſthalle überläßt uns aus einen größeren Manuſkript den folgenden Abſchmi⸗ Anläßlich des Vortragszyklus„Italieniſche Rel 1 (im Freien Bund) dürfte der Beitrag von tereſſe ſein. zget Neben dem Papſttum iſt das Städteweſen der ſtärkſte Träge, der künſtleriſchen Kultur des alten Italien. War das Papſfttum* die Kirche der vereinheitlichende Faktor für die Geſamtheit des ic lieniſchen Kunſtſchaffens, ſo iſt das vielgliederige und kontraſtrei 5 Städteweſen mit ſeinem politiſchen Partikularismus wohl Hauf urſache der unendlichen Pfelgeſtaltigkeit und Individualiſierung fäbigkeit der bildneriſchen Geſlaltung in dem kunſtreſchſten aller an, der. Depnoch weiſt auch die lialleniſche Stadtgeſchichte durchan typiſche, ſich ſtets wiederholende Züge auf. Wer aufmerkſam le⸗ und Bauart der verſchledenen Orte betrachtet und vergleicht, kann di ſen typiſchen Verlauf ſich leicht im Geiſte wiederherſtellen. n Die meiſten italieniſchen Orte ſind von antiker Gründung. 1198 hat ſie am Ende binnenländiſcher Handelsſtraßen angelegt, wie 25 nedig, Genua und Rom oder an wichtigen Uebergangsſtellen wie 316 rin, Bologna, Salerno und Nocera, oder man wählte den Ausgan von Tälern, wie es zin Mailand und Bergamo, in Verono Breſeſa geſchehen iſt; viele Städte ſind auch als etruskiſche Zwlnn hene — n ö m 1 * Dienskag, den 7. November 1922 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Selte. Nr. 513 Wirtſchaſtliches und Soziales Krankenkaſſen und Krankenhauspflege Die dauernd ſteigenden Anforderungen, namentlich die ſteigenden Verpflegungsſätze in den Krankenhäuſern, zwingen die Krankenkaſſen quf Erſparniſſe in dieſer Richtung bedacht zu ſein. luf der Tagung der„Freien Vereinigung badiſcher Krankenkaſſen“, ie, wie ſeinerzeit berichtet, in Freiburg abgehalten wurde, wurden neue Richtlinien über die Gewährung von Krankenhauspflege für die Mitglieder von Krankenkaſſen bekanntgegehen. In der Haupt⸗ ſache ſind folgende Maßnahmen vorgeſehen: Alle Einweiſungen, ſoweit ſie nicht wegen Dringſichteit ſofortige Aufnahme ins Ktanken⸗ haus erfordern, ſind durch einen Vertrauensarzt nachprüfen zu laſſen. Mitglieder der Krankenkaſſen, die einen Anſpruch auf rankenhauspflege haben, ſollen gerignetenfalls gegen ewährung Krankengeldes und Uebernahme der Arzt⸗, Arznei⸗ und Reiſe⸗ koſten in ihre Heimat befördert werden, ſofern ſich dieſe Koſten billiger ſtellen als die Krankenhauspflege. Den Krankenkaſſen wird nahegelegt, vor jeder Erhöhung der Krankenhauspflegeſätze zunächſt mit den Anſtaltsbeſitzern über die Notwendigkeit der Erhöhung der —5 und der Möglichkeit der Tragung durch die Krankenkaſſen zu perhandeln. Nolfleidende Aerzte und Krankenkaſſen ( Darmſtadt, 6. Nov. Die ungeheuere Geldentwertung hat die freien B erufe in außerordentliche Notlage gebracht. Die Kaſſen⸗ üärzte können ihre Honorare von den Krankenkaffen nicht erhalten, weil dieſe durch die plötzliche Heraufſetzung des Grundlohnes in finan⸗ jelle Schwierigkeiten geraten ſind. Das heſſiſche Miniſterium für rbeit und Wirtſchaft iſt an die Reichsregierung herangetreten, um eine Kreditaktion des Reichsfinanzminiſteriums für die gefährdeten ankenkaſſen zu empfehlen. Oberbür ermeiſter angewieſen worden, auf die Krankenkaſſen einzu⸗ 0 aß ſie ihre Verpflichtungen gegenüber den Aerzten erfüllen ie zahlen. Städtiſche Nachrichten Wie kann in den Schulen geſpart werden: 2 Obwohl wir der Anſicht ſind und ſtets waren, daß an der usbildung unſerer Jugend zu allerletzt geſpart karden darf, denn ſie iſt unſer wertvollſtes Nationalvermögen, das ein Reparationsbeſchluß beſchlagnahmen kann, ſind wir durch die zunehmende Not der Gemeinden gezwungen, nach Sparmögli ch⸗ teiten Umſchau zu halten, ohne daß die Unterrichts⸗ erfolge Schaden erleiden. Die deutſche(liberale) Volks⸗ partel hat ſtets durch die Tat bewieſen, daß ſie für die Bedürfniſſe von Lehrern und Schülern ein warmes Herz und eine offene Hand atte. gerade hier in Mannheim, wenn ihre Vorgängerin, die natio⸗ nalliberale Partei, auch nicht unbeſehen die Forderungen der Sozial⸗ emokraten auf völlige Lernmittelfreiheit einfach mitmachte. Aber e Stellung der Lehrerſchaft und die Ausſtattung der Volksſchulen erfuhr von dieſer Partei ſtets tatkräftigſte Förderung, während andere freilich mit Worten manchmal noch freigebiger waren. Gerade die völlige Lernmittelfreiheit begegnete in dieſer Partei bis zuletzt größten Bedenken; einmal, weil ſte auch an die Schulmittel führenden Geſchäfte dachte und nicht alles in ſtädtiſchen Betrieb überführen wollte, der nicht billiger, ſondern teurer arbeitet. Und zum andern waren die Führer dieſer Partei immer der Anſicht, daß in erſter Linie die Eltern für ihre Kinder zu ſorgen haben, und nur bei tatſächlich vorhandener Bedürftigkeit die Allgemeinheit zur Hilfe verpflichtet ſei. Erziehung zum Gefühl der Selbſtverant⸗ wortlichkeit bei Eltern und Kindern war mitleidender Gedanke und iſt es bei den Männern und Frauen der Deutſchen Volkspartei noch. Wie richtig dieſe Anſichten waren und ſind, lehrt uns ſchon die egenwart, und die Zukunft wird auch noch andere zwingen, ähnlich denken. Ob die in der Verfaſſung angeordnete völlige Lern⸗ mittelfreiheit heute überall im deutſchen Lande durchgeführt iſt oder ihre Durchführung noch erzwungen wird, bezweifeln wir, wie auch, 5b ſie dort, wo ſie vorhanden iſt, reſtlos beibehalten werden kann. eute, wo die Städte vor dem findnziellen Bankrott ſtehen, dank der erdroſſelnden Erzbergerſchen Reichsſteuerpolitik, heute, wo viele ein Mehrfaches von dem verdienen, was dem raſendſchnell verarmen⸗ Mittelſtand zum Leben bleibt, heute ſind die Vorausſetzungen r völlige Lernmittelfreiheit aanz andere geworden. Vielleicht laſſen ich die Anhänger der unbedingten Lernmittelfreiheit auch einmal ſolche Gedanken durch den Kopf gehen. Die Finanzlage Mannheims das bald zur Milllarde anwachſende Schulbudget wird bald dazu ingen. Dioch heute ſei daran nicht gerüttelt. Aber die Forderun heben— 8 baß auch in 9975 Schulen geſpart wer uß, mo es irgend geht. Hier ſteht obenan der Ausgabe⸗ poſten 1* reibhefte. N 2 neulich ſchon der Wiedereinführung der Schie⸗ le kafel das Wort geredet. Daß der Schulleiter ſich dagegen Wiber veranlaßt uns, nochmals in aller Deffurnndeg die Für und Wider zu beſprechen. Die Feinde des urinsheftſchreibens be⸗ tonen, daß dadurch die Schüler zur größeren Pünktlichkeit und Sau⸗ berkeit erzogen würden; ſle könnten Fehlerhaftes nicht mehr beſei⸗ en und bekämen eine leichtere Hand. Boshafte Menſchen meinten duch ſchon, man könne ſo die Lehrenden beſſer kontrollieren. D er⸗ e n Außerdem ſind die Kreisämter und Honorare nicht mehr vierteljährlich ſondern monatlich be⸗ g Stadtverordneter Moſes hat im Bürger⸗ 9 em⸗ gegenüber beſtreiten viele erfahrene Schulmänner, daß die Schriften beſſer würden als bei Mitbenützung der Schiefertafel. Die Schriften in Landſchulen, wo die Schieferkafel n Sadl verdrängt worden war, halten den Vergleich mit denen von Stadtſchülern gut aus,, was jeder Kreisſchulrat beſtätigen wird. Daß die Schüler pünkt⸗ licher im Heft arbeiten, kann auch nicht durch die Erfolge bewieſen merden. uider langſamer arbeiten lernen ſie. Statt drei u. vier hriftlichen Uebungen auf der Tafel machen ſie vielleicht eine, und die meiſt auch nicht fehlerfrei. Und da bekanntlich Uebung den Meiſter macht, viel Uebung, ſo trägt ſchon aus dieſem Grund die Schiefertafel den Sieg davon. Denkt man aber gar ans Rechnen und ans Zeichnen, ſo darf das Heft gar nicht mehr an die Benützung der Schiefertafel heran. Was kann nicht alles raſch auf der Tafel gezeichnet werden in Naturgeſchichte. Naturlehre, Geographie und Geſchichte. Mißratene Zeichnungen ſind im Augenblick entfernt und werden nochmals probiert, bis ſie richtig werden. Und erſt die Hausaufgaben! Selbſt in nicht ganz ſauberen Haushaltungen iſt die Taſel gegen Fettflecken und dergl. weniger empfänglich als das Heft, Und gar die kleinen A⸗B⸗C⸗Schützen! Was verderben die Papier! Nutzlos. Schaut nur im erſten halben Jahr ihrer Schulzeit in ihre Hefte hinein. Und ihre Kleider und Schürzen. Alſo ſelbſt aus rein chuliſchen Gründen bietet die Tafel mehr Vorteile als Nachteile. Aber erſt der Kaſtenpunkt. Ein ſechzehnblättriges Heft koſtet bereits 48—50 Mark, eine Feder bis zu 6 Mark, ein Bleiſtift 40—50 Mark, ein Radiergummi über 100 Mark, Nun rechne man dies auf 40 006 Mannheimer Schulkinder um. Selbſt der Zeichenunterricht wird dann ohne Zuhilfenahme der Schiefertafel nicht mehr aufrecht erhalten werden können. Auch ihm nicht zum Nach⸗ teil. Viele immer beſſer gelingende Uebungen zauf der Tafel ſind wertvoller als wenige auf dem teuren Papier. Die Hauptſache bleſot doch das Können am Ende der Schulzeit, nicht die Methode oder gar das Uebungsmaterial. So iſt's auch mit manchen Schulbüchern. e e ſie um ein paar Pfennige zu haben waren, wäre es geizig und un⸗ wortlichkeit bei Eltern und Kindern war mitleitender Gedanke 5 ſeben. Aber jetzt bei den bald unerſchwinglichen Preiſen hört l Freigebigkeit eben auf. Ein Realienbuch iſt gewiß ſehr es geht aber auch ohne dasſelbe. Mehr in die Köpfe un daneben die Schiefertafel. Dasſelbe trifft für die Lieder⸗ bücher, ſelbſt für Atlanten zu. Auch Rechenbücher kann der Lehrer durch raſches Notieren auf der Tafel erſetzen. Dadurch können heute Millionen erſpart werden, ohne daß die Unterrichtsergebniſſe ſchlechter zu werden brauchen. So viel wir wiſſen, hat ſelbſt ein Hans Thoma ſeine erſten Zeichenverſuche an Scheuertoren und Stalltüren gemacht und iſt doch ein großer Meiſter geworden. Zu andern Zeiten würden wir kein Wort über Lernmittelfrei⸗ heit und Sparen an Lernmitteln verloren haben; aber die Not der Stadtkaſſe zwingt uns zur Nachprüfung. Wir glauben, daß die Deutſche liberale Rathausfraktion den richtigen Standpunkt ein⸗ nahm und können verſichern, daß ſie auch in Zukunft für die Jugendbildung alles bewilligen wird, was erfordetlich iſt; ſie wird aber ſtets prüfen und auch die nötige Rückſicht auf die Geſamtlage unſeres Volkes und unſerer Stadt nicht vermiſ⸗ ſen laſſen. Darum kann nur allen, die ſich ihrer Verantwor⸗ tung bewußt ſind u. die die Stadtrats⸗ u. Bürgerausſchußbeſchlüſſe helfen zahlen müſſen, in ihrem Intereſſe geraten werden, am 19. November die Liſte der Deutſchen(iberalen) lkspartei zu wählen. 28 Em Deutſchliberaler bildungsfreundlicher Bürger. Raminbrände vergeht kaum ein Tag, an dem nicht über einen oder mehrere zu berichten wäre. Woher kommt denn die Häufung dieſer Brandart, die doch in früheren Zeiten zu den Seltenheiten zählte? Einen großen Teil Schuld trägt zweifellos die Kohle, die vielfach nur den Namen einer ſolchen führt. Infolge der minder⸗ wertigen Brandmaterialien, die ſetzt zur Verwendung kommen und die, je länger es dauert, deſto ſchlechter werden, wird auch die Ruß⸗ abſonderung ein den Oefen größer. Es iſt dies ein ganz natür⸗ licher Vorgang, den jede Hausfrau an ihrem eigenen Herd beobach⸗ ten kann. Dieſe ſtarke Rußabſonderung iſt auch daran ſchuld, daß der Herd einmal keinen Zug hat, alſo ſchlecht brennt, zum anderen, daß ein großer Teil der Wärme verloren geht, da ſa erſt die Ruß⸗ ſchicht im Ofen erwärmt werden muß, was weſentlich länger dauert. Die Hausfrau hilft ſich damit, daß ſie ihren Herd häufiger reinigt. Has jeder Hausfrau erklärlich und verſtändlich iſt, iſt des⸗ halb dem Arbeitsminiſterium in Karlsruhe noch lange nicht ver⸗ ſtändlich. Statt als maßgebende und zuſtändige Stelle darauf zu dringen, daß die Kamine häufiger einer Reinigung unterzogen wer⸗ den, um dadurch die Brandgefahr zu vermindern, hat das Arbeſts⸗ miniſterium den entgegengeſetzten Weg beſchritten. Denn das Ar⸗ beitsminiſterium weiß dies alles ja viel beſſer. Es weiß dies alles viel beſſer, als die Organiſation der Kaminfeger, die in mehreren Beſprechungen in Karlsruhe das Miniſterium wieder⸗ holt darauf hingewieſen hat, daß an der ſe chsmaligen Reini⸗ ung der Kamine im Jahre bei den derzeitigen Haus⸗ brandverhältniſſen unbedingt feſtgehalten werden müſſe. Statt jeden zweiten Monat wird die Reinigung der Kamine jetzt nur jeden dritten Monat vorgenommen. Daß aber die Meiſter ihre Gehilfen und Lehrlinge nach wie vor ſo bezahlen müſſen, als wenn die Reinigung jeden zweiten Monat erfolgt, daran hat das Miniſterium ſcheinbar nicht gedacht. Für weniger Arbeit gibt es etzt das gleiche oder richtiger mehr Geld als bisher, das teils von den Haus⸗ beſitzern, teils von den Mietern aufgebracht werden muß. Sollte 5 auch daran das Arbeitsminiſterium nicht gedacht haben? Oder aber liegt hier das gleiche Syſtem vor, wie es von der Sozialdemokratie überall als das allein richtige gepredigt wird, das Syſtem der ver⸗ ringerten Leiſtung und der erhöhten Gegenleiſtung? Die Einwohner⸗ ſchaft hat wohl ein Recht, auf dieſe Fragen baldmöglichſt eine Ant⸗ wort der zuſtändigen Stellen zu erhalten. R. *Vom Pachteinigungsamt. Letzter Tage hat das Pachteinigungs⸗ amt die erſte Spruchſitzung ſeit Inkrafttreten der neuen Pachtſchutz⸗ ordnung abgehalten. Die Preiſe wurden, wie zu erwarten war, auf Grund von Weizenerträgniſſen berechnet, und hielten ſich auf einer mittleren Linie. Im Zuſammenhang hiermit ſei auf eine wichtige Neuerung hingewieſen: Nach§ 5 der neuen Pachtſchutzordnung müſ⸗ ſen Anträge auf Feſtſetzung höherer Pachtzinſen abgewieſen werden, wenn ſie nicht ſpäteſtens am letzten Tag des laufenden Vextrags⸗ jahrs— in der Regel alſo am Tag vor Martini— beim Pachteini⸗ gungsamt eingekommen ſind. Eine einſeitige Regelung der Pacht⸗ zinſen durch Beſchluß der Verpächter oder Pächter, iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht zuläſſig. Es muß eine Einigung erfolgen. Kommt keine Einigung zuſtande, ſo muß der Antrag auf neue Regelung ſpäteſtens am 10. November beim Amt eingegangen ſein, ſonſt bleibt es einfach beim alten Pachtzins. Die Einführung der Einheikskurzſchrift in den Schulen ge⸗ fährdet. Die Verhandlungen um die Schaffung einer Einheitskurz⸗ ſchrift in Berlin vom Reichsminiſterium des Innern, mit Vertretern der Regierungen und der Schulen Gabelsberger und Stolze⸗Schren haben vom 26.—30. Oktober ſtattgefunden. Nach dem zuletzt aus⸗ gearbeiteten Entwurf wurden wieder einige Abänderungen gemacht. Bei der Abſtimmung über die Annahme des neuen Ent⸗ wurfes haben die Vertreter der Schule Stolze⸗Schrey dagegen geſtimmt, ſo daß die Einführung in den Schulen abermals verzögert, wenn nicht gar geſährdet iſt. Der neueſte Entwurf wird durch das Reichsamt des Innern den deutſchen Regierungen zu⸗ geſtellt und falls eine Einigung zuſtande kommt, könnte derſelbe gzich ohne Zuſtimmung der Schule Stolze⸗Schrey in den Schulen ekc. zur Einführung kommen. * Proteſtverſammlung der Kngeſtellten⸗Vertrauensmäuner. In der auf geſtern Nachmittag einberufenen Proteſtverſammlung der Angeſtellten⸗Vertrauensmänner wurde an der Verbindlich⸗ keitserklärung des Schiedsſpruchs für Oktober ſcharfe Kritik geübt und der Schiedsſpruch ein Fehlſpruch genannt. Die Unzufrfedenheit der Angeſtellten über den Schiedsſpruch kam in einer teilweiſe ſehr heftigen Ausſprache zum Ausdruck. In einer Entſchließung wird dann geſagt, daß die Mannheimer Generaltarif⸗Angeſtellten in der Bemeſſung der Oktober⸗Teuerungszulage im Hinblick auf die maß⸗ gebenden amtlichen Teuerungsziffern empfindlich benachteiligt wurden. Die Verſammlung vertraut darauf, daß die Gewerkſchaften und ihre bewährten Führer den Zeitpunkt zu beſtimmen wiſſen, wo die unter den Mannheimer Generaltarif fallende Angeſtelltenſchaft geſchloſſen zum gerechien Kampfe um ihr Recht auf den Plan ge⸗ rufen wird. Pb. Großer Silberdiebſtahl. Geſtohlen wurde am 27. Oktober aus dem Hauſe Lachnerſtraße 17a: 1 kleiner, ſilberner Brotkorb, 3 ſilb. Suppenlöfſel, 9 Kaffeelöffel und 1 großes Tranchierbeſteck, altmodiſche Form Wert 200 000 Mark. Pb. Was alles in Mannheim geſtohlen wird. Entwendet wurden: In der Zeit vom 15. 9. bis 5. 10. in einem hieſigen Konfektionshaus ein wertvolles Ballkleid aus ſilbergrauem Velour⸗Shiffon, mit roten Verzierungen und zwei ſeitlichen Schleppen, die mit rotem Erep de Chine gefüttert ſind; am 8. Okt. nachmittags einer, die hieſige Meſſe beſuchenden Händlerin aus Frankfurt a.., auf dem Hauptwochenmarkt eine ſchwarze krokodillederne Handtaſche mit 120 000 Mark Inhalt, die ſie auf ihrem Schließkorb unter ihrem Stand liegen hatte; am 15. Okt. einer Marktbeſucherin auf dem Hauptwochenmarkt aus ihrer Handtaſche eine ſilberne Damenuhr mit Goldrand und eine ſchwarzlederne Brieftaſche mit 1000 Mark Bargeld; am 22. Okt. aus dem Hausgang D 1, 2 hier, ein ſchwarzer Taftdamenſchirm mit gehgogenem Griff; am 23. Okt. im Nationaltheater ein ſchwarzgkauer Mantel(Raglan) ein⸗ reihig mit 3 Knöpfen, 2 Außen⸗ und 2 Innentaſchen. veranſtaltungen Theater⸗Kulturverband. Mittwoch, den 8. November Wird Otto Bernſtein, Dresden, Gerhart Hauptmanns„Bahn⸗ wärter Thiel“ rezitieren. Theaternachricht. Außer den beiden Tanzſzenen, die am Don⸗ nerstag zuſammen mit dem Intermegzzo„Suſannes Geheimnis“ von Wolff Ferrari wiederholt werden, wird zur Einleitung des Abends eine Tanzſzene„Der Geiſt der Roſe“ nach Carl Maria von Webers „Aufforderung zum Tanz“(inſtrumentiert von Hectar Berlioz) nach der Choreographie von Fokin in der Bearbeitung von Reinhard Kreideweiß zur Erſtaufführung gelangen. Ausführende ſind: Rein⸗ hold Kreideweiß und als Gaſt Felia Erikſen aus Stockholm. * 40jähriges Beſtehen der Geſellſchaft Olymp. Die Geſellſch aft Olymp veranſtaltet aus Anlaß ihres 40fährigen Veſtehens am Sonn⸗ tag, den 11. Noember in den Sälen des Ballhauſes eine muſikaliſ theatraliſche Abendunterhaltung mit darauffolgendem Ball.(Na ſiehe Anzeige im heutigen Mittagsblatt). wird ſammetweich, zart, roſig und elaſtiſch bei täglichem Gebrauch NMVrrholin-Seife E 194 Spröde Hauf der an Milde und Rein⸗ heit unübertroffenen burgen gegründet worden, ſo Corneto, Orvieto, Volterra. Faſt alle ſind am Ausgang des Altertums völlig zurückgeſunken— nur Ra⸗ A macht hier eine Ausnahme—, ſie haben ſich erſt im Mittel⸗ ter wieder zu erſtarkenden Gemeinweſen erhoben. v Draußen an den italieniſchen Landſtraßen drohen noch heute om ſchroffen braunen Fels die zackigen Umriſſe der Ca ſt elle, der mittelalterlichen Wehrbauten, die einſt Sitze der germaniſchen Stänsritter, des Feudaladels waren: natürliche Feinde des ruhigen Beſdtertums. Viele ſind zerfallen und geſchleift, die Namen ihrer d ſiger, die ihnen immer noch anhaften, finden ſich auch innerhalb 550 Stadtmauern bei den Eigentümern der Paläſte wieder, die dem teßenbild der italieniſchen Städte ihr Gepräge geben: immer noch 5 ellartige, rauhe Wohnſitze, deren zahlreiche Wehrtürme meiſt in ges acheren Zeiten abgebrochen wurden und ſich nur noch an weni⸗ 0 Punkten, etwa in San Gimignano, zahlreicher erhalten haben. zelt Kundige lieſt aus dieſen Tatfachen leicht ab, daß der Adel früh⸗ la A von den Städtern gezwungen wuͤrde, ſeinen Adlerhorſt zu ver⸗ aft und in die Städte zu ziehen, daß er zwangsweiſe der Bürger⸗ Kä ſt eingegliedert worden iſt. So ſind es denn auch vor allem die ſchafpie zwiſchen dem Adel, der ſich hier ſeine kommunale Stellung anf flen wollte, und dem Bürgertum, das die Verwaltung für ſich be⸗ fülleruchte, welche die mittelalterlichen Stadtchroniken Italiens er⸗ e Draußen das Caſtell verödete derweilen, es wurde als Fe⸗ ſtaufegs wert(„Rocca“) den Städten angegliedert— die Hohen⸗ Beſi enburgen Apuliens bilden hier eine Ausnahme— oder aber ſein rauf er ließ das Oedland des Hügels terraſſieren, legte Weinbau da⸗ und 80 und verwandelte die rauhe Burg mit ihren Wachttürmen Hauntollwehren in die friedliche„Billa“. Damit erſtand jenes biſtüce des italieniſchen Wohnweſens, wie es im Altertum eine unge olle geſpielt und von Horaz mit vielen anderen Dichtern be⸗ nen c worden iſt, zu neuem Leben: Jas Landhaus erſtand mit ſei⸗ einſäf zrundſtücken(Poderi), jenes volf dem Herrn, dieſe von dem ſäſſigen„Contadino“, dem Pachtbauern, bewohnt. herv——4 den Städten aber ſtellte ſich dem widerſpenſtigen Feudaladel, Nobilftat Hlend aus den bürgerlichen Handwerkszünften, eine neue an tät, der Geldadel gegenüber und riß vielerorts die Macht ſich Die Medicer in Florenz ſind das berühmteſte Beiſpiel. Im S gtten hundert, da die deutſche kaiſezliche Oberhoheit nur noch als men en beſtand, gehen aus den Stadſdevubliken häufig die illegiti⸗ ſchen Suanen hervor, denen wir überall in der ſpäteren ſtalieni⸗ tadtgeſchichte begegnen. Sie ſind die Vorläufer der berüch⸗ waltherrſcher zur Zeit der Renaiſſance, Ahnherren der Ge⸗ Visconti, Scaliger, Gonzaga, Eſte, Malateſta, Baglioni Laller jener furchtbaren Individualiſten der Tat, denen Jacob ardt ſeine berühmte äſthetiſche Huldigung gewidmet hat. Der u. v. g .urah * Bund, den dieſe Tyrannen in ihrer notwendigen Vereinſamung mit den Künſtlern und Gelehrten ſchloſſen, um ihren moraliſch anrüchi⸗ gen Kronen Glanz zu verleihen, erweiſt ſich für die Ausbildung der repräſentativen Baukunſt, der Malerei, Plaſtik und des Kunſtgewer⸗ bes als außerordentlich ſegensreich. Das Schöne erfüllt hier ſeine großartigſte gewagteſte Miſſion: Sühne des Verbrechens zu ſein! Wie das alles in dem Zuſammenhang von Landſchaft und Bau⸗ kunſt ſeinen Ausdruck gefunden hat, lehrt oder lehrte doch ein Blick auf eine typiſche italieniſche Kleinſtadt. Eng zuſammengedrängt, kle⸗ bend am Abhang des braunen Berges, wie ausgebrannt in gelber Färbung der Erde, durchſichtig, aufragend gegen eine trasparente ſonnige Luft liegen die Türme, Mauern, Kirchen und Häuſer gleich⸗ ſam heroiſch, balladenhaft da. Heute ſind'ihre Spitzen meiſt wie raſiert, einſt aber zeigten ſie Turm an Turm, wie eine moderne Fabrikſtadt mit ihren zahlloſen Schornſteinen, ſie waren nach außen mit Zinnen und Wachtürmen bewehrt und ſchloſſen nach innen ihre Häuſer zu— 8 Turmgemeinden um die größeren Wehrbauten (ſpätere Paläſte der Gotik und Renaiſſance) zuſammen. Bereit zum ewigen Kampf nach außen und nach innen lag eine ſolche Burg⸗ gemeinſchaft da, das Bild höchſter Wehrhaftigkeit und Uneinigkeit zugleich, der furchtbar züſtere Zeuge des„bellum omnium contra omnes“. Nur die Kirche mit ihrem Campanile, dem Glockenturm, ſtellt ſich noch heute verſöhnend und überragend in den Chor der Feinde und Mitkämpfer. Ihr benachbart liegt die Piazza. der Marktplatz, Schauplatz aller bürgerlichen Zuſammenkünfte mit einer Halle, der Loggia in der Ecke und mit dem Palazzo pubblico und Hauptſeite. Mehr an der äußeren Peripherie haben die unrechtmüßi⸗ gen Gewaltherrſcher nicht ſelten ihre Burgen angelegt, ſo in Majland, Modena, Ferrara. Die Palazzi aber, ſchloßartige Häuſer von doch⸗ wahrbaftem Charakter zeugen von dem rieſigen Ehrgeiz des Feudal⸗ und Geldadels, der zwiſchen Bürger und Gewaltherrſcher ſtehend, ſtets bereit war. beide zu verraten, wenn es den eigenen Vorteil, die Erlangung der Macht gilt Indem auch ſie die Kunſt nflegten, eifer⸗ ten ſie nur den Tyrannen nach zum Ruhme ihres Namens. Denn der Kunſt fonnte keiner entraten. Weder Furann noch Adel noch die renublikaniſchen Stad-väter in ihrem Patbaus noch die Zünfte für ihre Zunfthäuſer noch die frommen Gemeinſchaften fſir ihre Aſule und Schulen noch endlich die Kirchen mit allen ihren Stiftern für Altäre, Kapeſſen und Neubauten. So war die Kunſt Notwendigkeit, tauſendfältig verwachſen mit den dringendſten Bedürfniſſen des tätigen und des geiſtigen Lebens. Und gerade vielleicht weil ſie aus ſo düſterem Erdgrund, auf ſo ſeinem Uhrturm, Zeichen republikaniſcher Selbſtverwaltung, an der J dunklem Hintergrund erwuchs, war ihre Blüte ſo voller Glanz und Duft. Lilm⸗Kundſchau Mannheimer Lichtſpiele .H. Im„Palaſt-Theater“ läuft eine ganz abenteuerliche Ge⸗ ſchichte in 6 Akten unter dem Titel:„Maciſte und die Tochter des Silberkönigs“.— Die Tochter des reichen Silberkönigs Lund, welche von unzähligen Verehrern umſchwarmt wird, verliebt ſich— wie ſollte es auch anders ſein— in den Maſchinenheizer Pavell. Lund dagegen hat andere Pläne betreffs ſeiner Tochter. Ein Fürſt iſt das geringſte, was er als Schwiegec⸗ wünſcht. Da der Rivale Lunds, der Werkbeſitzer Eckſtröm, deſſen adlige Schwäche kennt, benutzt er ſeinen Arbeiter Pavell dazu, Ellen Lund zu ködern, indem er ihn als Fürſt ausgibt; neben⸗ bei beauftragt er einen Privatdetektiv, die Formel der neuen Erx⸗ findung Lunds zu rauben. Man hatte aber nicht damit gerechnet, daß auch Pavell ſich in Ellen verlieben könnte. Dadurch wird nun der Plan Eckſtröms vernichtet: denn Pavell deckt die dunkle Ge⸗ ſchichte auf und da natürlich im letzten Augenblick ein Brief von Pavell's Vater kommt, der ihn als Sohn eines Großinduſtriellen entpuppt, gibt Lund die Einwilligung zu der unvermeidlichen Ver⸗ lobung. Eine wahrhaft recht abenteuerliche Geſchichte!— Die Regie von Luigo Romano war ſauber und wirkungsvoll, zumal die große Hotelſzene war vorzüglich gelungen. Die Tarſtellung von Maciſte als Pavpell war ausgezeichnet; ſeine Senſationen waren ſchreckenerregend. Ludwig Hortau als Lund, ebenſo wie Hans unkermann als Eckſtröm waren gut Lilieu bot als Reporter eine ausgezeichnete Leiſtung. die vielgeprieſene Heleng Makowska. ſchung. Talent iſt nicht vorhanden. Schönheit ebenſowenig. K. H. Schauburg.„Der Ruf des Schickſals“ ein Decla⸗ Film in fünf Akten nach dem Roman von Ernſt Aram„Die Cou⸗ ſine aus Amerika“, iſt eine in der Grundidee ziemlich alltägliche Handlung, die durch Dr. Brandt zu einem ausgezeichneten Film⸗ manuſkript verarbeitet wurde. Durch ein Mißverſtändnis werden die beiden Liebenden getkennt. Gwendoline(Henig Desni) gibt in ihrem Schmerz, Konrad verloren zu haben, endlich dem Drängen des Fürſten Karthweli(Fritz Kortner) nach und heir⸗tet dieſen. Nach der Hochzeit klärt ſich das Mißverſtändnis zwiſchen Gwendaline und Konrad auf und nun verſucht dieſer, ſeine Geliebte von dem Fürſten zu befreien. Karthweli jedoch verfolgt die Fliehenden, es kommt zum Kampf zwiſchen ihm und ſeiner Frau, ſein Diener kommt dazu, ſieht wie Gwendoline den Fürſten erſtechen will, ſchießt auf dieſe, der Schuß geht fehl und trifft den Fürſten. Nun iſt Gwen⸗ Und nun Es war eine Enttäu⸗ doline frei und es ſteht der Vereinigung mit Konrad v. Seyler nichts am Platze. Kurt N 4. Seike. Nr. 513 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Rommunale Chronik GSchwetzingen, 4. Nopbr. Der Bürgerausſchuß hat in ſeiner geſtrigen Sitzung den Gemeindevoranſchlag für das laufende Rech⸗ nungsjahr einſtimmig angenommen. Die Ausgaben ſind auf 22 029.560 veranſchlagt, denen nur 14919 560% Einnahmen ge⸗ genüberſtehen. Durch Umlagen zu decken ſind ſomit 7 110 000 4. An Umlagen werden erhoben 15 von 100 Steuerwert des Betriebs⸗ und Gebäudevermögens, 22.50 von 100 Steuerwert der einzeln geſchätzten Grundſtücke und 30 1 von 100, Steuerwert der klaſſi⸗ figierten Grundſtücke. Die Vermögenslage der Stadt iſt nicht ungün⸗ ſtig; es ſind nur etwas mehr als 2 Millionen Schulden zu verzeich⸗ nen. Eine ausgedehnte und lebhafte Debatte entſpann ſich über die Frage der Lernmittelfreiheit und über den Weiterbeſtand der Real⸗ ſchule. Lernmittelfteiheit ſoll fortan jedermann gewährt werden, der für ſeine Kinder in der Volksſchule darum nachſucht. Strittig iſt die Frage, ob ſich die Lernmittelfreiheit auch auf die Mädchenſchule als einen Beſtandteil der Volksſchule erſtreckt. Der Gemeinderat hat den Vertrag mit der Staatsregierung über die Real⸗ ſchule gekündigt, da die Stadt die finanziellen Laſten, insbe⸗ ſondere diejenigen für die auswärtigen Schüler nicht mehr tra⸗ gen kann. Mit einem Abbau der Realſchule iſt daher zu rech⸗ nen. Von der weiteren Ausſprache iſt bemerkenswert, daß die öffent⸗ liche Fürſorge für die Sozial⸗ und Kleinrentner als durchaus unzu⸗ reichend erklärt wurde und daß ausreichende Hilfsmaßnahmen der Stadtgemeinde gefordert wurden. Schließlich wurden noch verſchie⸗ dene Gebührenſätze zeitgemäß erhöht. Das Gasgeld iſt auf 30 4 pro Kbm. feſtgeſetzt worden. Bürgermeiſter Reinhardt ſprach dem Kollegium Dank und Anerkennung für ſeine der Stadt während 4 Jahren geleiſteten Dienſte aus. Kommerzienrat Wittma nn dankte namens der Bürgerausſchußmitglieder Bürgermeiſter Rein⸗ hardt für ſeine vorzügliche Geſchäftsführung. Weinheim, 5. Nov. Für die Ausführung des Projſektes der Entwäſſerung der Weſchnitz⸗Niederung waren St. vom Bürgerausſchuß 2 Millionen Mark bewilligt woesden. Infolge von Widerſtänden gegen das Projekt innerhalb ſämtlicher Kreiſe, die eine Schmälerung ihter Allmendprivilegien befürchteten, iſt das Projekt bis heute noch nieit zu Ende geführt. Nach dem heutigen Stande des Geldmarktes erfordert die Vollendung des Projektes einen Koſtenaufwand von 12 Millionen. Unter dieſen Umſtänden wollte der Gemeinderat von einer Weiterführung der Arbeiten Abſtand nehmen, wogegen aber die Regierung, die einen Zuſchuß geleiſtet hatte, Widerſpruch erhob, da in dieſem Fall die verbauten 2 Millionen Mark einſchließlich des Staatsbeitrages von 300 000 Mark verloren geweſen wären. Der Gemeinderat hat ſich nunmehr unter der Bedingung, daß die Regierung ihren Beitrag auf die Hälfte des Aufwandes erhöht, entſchloſſen, dem Bürgeraus⸗ ſchuß eine erneute Kreditvorlage zur Ausführung des Millionen⸗ projektes der Entwäſſerung der Weſchnitzniederung zu unterbreiten. J( Karlsruhe, 4. Nov. In der geſtrigen letzten Bürgerausſchuß⸗ ſißung vor den Wahlen kam es zu einer ſehr lebhaften Ausſprache über das im Viexordtbad eingerichtete Familien bad. Das Zentrum hatte hierzu eine Anfrage eingebracht und ſeine Vertreter, die das Wort ergriffen, wandten ſich in der ſchärfſten Weiſe gegen die Einführung des Familienbades und forderten die Aufhebung des Stadtratsbeſchluſſes, der nur mit geringer Mehrheit gefaßt worden war. Der Führer der Demokraten, Prof. Keßler, äußerte ſich über die Erziehung unſerer Jugend und erklärte, daß in der Jugenderzie⸗ hung in den letzten Jahren eine weſentliche Aenderung eingetreten ſei. Das Mädchen trete dem Lehrer freier gegenüber und es habe ſich ein richtiges Vertrauensverhältnis wie vom Vater zum Kinde herausgebildet. Bei der Einführung des Familienbades ſei immer⸗ hin Vorſicht geboten, da ein Unterſchied zwiſchen einem gemiſchten Bad im Freien und einem ſolchen im gedeckten Raum zu erblicken ſei. Aus dem Lande Schwetzingen, 6. Nov. Die Bezirkslehrer⸗Konferenz wird demnächſt unter ihrem 1. Vorfttzenden Moſer einer Einladung des Bezirkslehrervereins Speyer zu einer gemeinſamen Tagung in Speyer folgen. An derſelben werden auch die badiſchen Nachbar⸗ konferenzen, ſowie die bayeriſchen teilnehmen. Heidelberg, 6. Nov. Die Mitglieder der hieſigen Ortsgruppe des Einzelhandelsverbandes ſammelten in ihren Geſchäften Waren aller Art(Bekleidungsſtücke, Lebensmittel uſw.), die ſie dem Rent⸗ nerbund als Geſchenk an bedürftige Kleinrentner überwieſen. Der Wert der Waren geht in die Hunderttauſende. Außerdem wur⸗ den noch 33 000 Mark in Bargeld gegeben. Doſſenheim, 4. Nov. Die am Samstag, 14. Oktober vor⸗ genommene zweite Bürgermeiſterwahl, bei der der Kandidat Her⸗ mann Böhler mit 29 gegen 27 Stimmen aus der Wahlurne her⸗ vorging, wurde angefochten, weil der jetzt noch amtierende Bürger⸗ meiſter Böhler, der zurzeit durch Gemeinderat Brunner vertreten wird, ebenfalls bei der Wahl ſeine Stimme abgab, wozu er be⸗ rechtigt iſt. Kommenden Donnerstag wird die Wahlanfechtung vor dem Bezirksrat verhandelt, wo vorausſichtlich der gewählte Kandidat Böhler beſtätigt wird, da nach allgemeiner Anſicht kein Formfehler vorliegt. Auf das Ergebnis der Entſcheidung des Bezirksrats iſt man ſehr geſpannt. mehr im Wege.— Henia Desni ſtand natürlich im Mittelpunkt des Intereſſes und das Erfreulichſte war: ſie enttäuſchte nicht. Im Gegenteil, ſie meiſterte die Rolle ausgezeichnet, trotzdem ſie ſich gegen einen ſo großen Künſtler wie Kortner zu behaupten hatte. Hrig Kortner als Karthweli war eine meiſterhafte Leiſtung, wie ſie eben nur einem Kortner gelingen kann. Ernſt ofmann dagegen fiel, wie faſt ſtets, völlig ab. Gute Leiſtungen boten Karl Günther als Rechts⸗ anwalt v. Seyler und Jury Jurowsley als Riza. Beſonders erwähnt ſei der kleine Bürolehrling des Rechtsanwaltes, der ein ganz fabel⸗ haftes Talent beſitzt. Die Regie von Dr. Johannes Guler bras te den Film auf ein Niveau, das weit über dem Durchſchnitt iſt. Ihm hat auch 1 Henia Desni vieles danken. Die Photographie von Wagner iſt nur zu loben.„Einmal und nicht wieder“, ein drei⸗ aktiges Luſtſpiel mit Kurt Veſpermann vervollſtändigt das Pro⸗ gramm. Die Eisbärenjagd im Polarmeer zeigte intereſſante Bilder auf dieſem Gebiete. —uU—„Du ſollſt nicht begehren.. Ein aus dem Leben ge⸗ griffenes Drama bringen die Kammer⸗Lichtſpiele in ihrem Programm zur Vorführung. Eine unverſtandene, von ihrem Mann vernachläſſigte junge Frau lernt einen jungen Leutnant auf der Er⸗ holungsreiſe kennen. Sofort erwacht in ihr der Lebenshunger, ſie iſt den Eroberungsverſuchen des Offiziers nicht ganz abgeneigt. Ihr Mann lebt ahnungslos neben beiden her, bis anläßlich eines Berg⸗ aufſtiegs das Verhältnis zwiſchen den zwei jungen Menſchen an den Tag kommt. Der Abſchluß iſt dann recht tra iſch, der Leutnant ſtürzt in den Abgrund um mit dem Tode zu fühnen. Ueber dem punden Fülm lagert die Schönheit der Alpen. underbare Schnee⸗ andſchaften wechſeln mit anderen prächtigen Landſchaftsbildern ab. Die ganze Stimmung entſpricht ſo recht der Einſamkeit der Berge. Das Spiel der Darſteller kann feſſeln. Ein heiteres Luſtſpiel— wie wenn ein„Luſtſpiel“ nicht heiter wäre— das aber weniger heiter iſt und ſich vielleicht für eine ausgeſprochene Kindervorführung eignet, ergeng das Programm. IHK. Anion-Theater. Die U..⸗Lichtſpiele bringen dieſe Woche ein nettes, auf den humoriſtiſchen Ton geſtimmtes Programm zur Vorführung. Verzweifelt ſuchen die Autoren nach neuem Stoff für ihre Senſationsdetektivfilms, und wenn ſie ſich nachher auf das Ge⸗ biet des humoriſtiſchen Spielfilms begeben haben, um hier tat⸗ ſächlich einige neue Momente zu entdecken, ſo muß man das voll und ganz anerkennen. Der neue Union⸗Film„Gentleman Gauner“ ſchildert in amüſanter Weiſe ein Abenteuer des Detek⸗ tivs Joe Deebs(Ferdinand v. Alten), der ſchließlich die beiden Gauner im Frack(Erich Kaiſer Titz u. C. Beckerſachs) zur Strecke bringt, nachdem dieſe den Bürgermeiſter(W. Diegelmann) und ſein Töchterchen(Üſchi Elliot) ſo ſchwer hereingelegt hatten. Ein flottes Tempo läßt den Film niemals auf einen koten Punkt kommen. Die Amerikaner ſind groß im Grotesken, und es iſt ein unſinniges Unterfangen der deutſchen Regiſſeure und Operateure, ihnen darin auch Konkurrenz machen zu wollen.„Die Schnee⸗ kur“, eine dreiaktige Damra⸗Burleske, war einfach hahnebüchen; aber von zwerchfellerſchütternder Komik. Beſonders der letzte Akt * wor mit das Tollſte, was je auf dieſem Gebiet gezeigt wurde. aus ſeiner Feder hervorgeg kam ihnen durch den Türfaal der Schrupper und Beſen entgegen. wWeinheim, 5. Nov. Der Singverein Weinheim 1842 be. ing heute ſein 80jähriges Stiftungsfeſt durch einen Feſtakt in der Turnhalle des Realgymnaſiums. Eröffnet wurde die Feier mit Beethopens„Die Ehre Gottes“ durch den Männerchor unter Leitung des Hauptlehrers Oskar Schlageter aus Mannheim. Der Vor⸗ ſitzende, Prof. Maenner, hielt die mit großem Beifall aufgenom⸗ mene Feſtrede und verkündete die Ernennung einer Anzahl aktiver und paſſiver Mitglieder zu Ehrenmitgliedern. Hauplehrer Stein aus Mannheim überbrachte die Grüße des Pfalzgau⸗Sängerbundes und zugleich einen Ehrenbrief des Badiſchen Sängerbundes. Bürger⸗ meiſter Huegel feierte in einer Anſprache die Bedeutung des deutſchen Liedes und ſprach die Glückwünſche des Rates der Stadt Weinheim aus. Oberpoſtſekretär Weſtermann dankte namens der neu ernannten Ehrenmitglieder. Unter Mitwirkung von Frau Freund⸗Nauen(Alt) u. Frau Bergmann⸗Sandfuchs aus Mannheim wurde anläßlich des Stiftungsfeſtes ein Schubert⸗ konzert aufgeführt, wobei den beiden genannten Mannheimer Künſt⸗ leſinnen begeiſterte Ovationen für ihre Leiſtungen dargebracht wurden. )(Bühl, 6. Nov. Ein unglaublicher Bubenſtreich der glücklicher⸗ weiſe noch glimpflich ausging, hat ſich am Sonntag nachmittag hier ereignet. Ein mit zwei Herren auch Achern und zwei Damen aus Heidelberg beſetztes Automobil begegnete zwiſchen Bühl und Müllen⸗ bach zwei Burſchen, von denen einer aus einem Revolver direkt in das Auto ſchoß. Die Kugel drang einer der Damen in die Schläfe. Als das Automobil zum Halten gebracht worden war, waren die Burſchen verſchwunden. Ein ſofort herbeigerufener Arzt konnte die Kugel entfernen; die Dame befindet ſich außer Lebensgefahr. Wie der„Acher⸗ und Bühler⸗Bote“ meldet, war der Schuß ohne Grund aus reiner Willkür abgegeben worden. Der Gendarmerie Herſon es unter Zuhilfenahme eines Polizeihundes den Täter in der Perſon des Kaufmannslehrlings Otto Hirth⸗Steinbach, zu verhaften. Der Revolver wurde dem Lausbuben abgenommen. (Gerlachsheim bei Tauberbiſchofsheim, 6. Nov. Die in der hieſigen Gemeinde geſammelten für wohltätige Zwecke beſtimmten Liebesgaben, die in der Pfarrſcheune über Nacht aufbewahrt wurden, ſind zum größten Teile geſtohlen worden. )(Offenburg, 4. Nov. Der Seelſorger der hieſigen altkatholi⸗ ſchen Gemeinde, Stadtpfarrer Edmund Kreuſch, iſt im Alter von 60 Jahren in Freiburg geſtorben. Seit 1903 wirkte er hier in Offenburg und war auch ſchriftſtelleriſch hervorgetreten, zumal er in der Zeit der Moderniſtenbewegung im Mittelpunkt ſcharfer Kämpfe ſtand. Auch zahlreiche Skizzen, Novellen und Romane ſind gegangen. )(Kehl, 6. Nov. Die elſäſſiſche Rheinſ iffahrts⸗Geſellſchaft hat mit Uaterſtzung einer engliſchen Reederei einen regelmäßigen Ver⸗ kehr Straßburg⸗London und zurück geſchaffen. Die Waren werden täglich auf dem Rhein nach Antwerpen gebracht, von wo ſie dreimal wöchentlich auf dem Dampferwege nach London gelangen. Aus der Pfalz Die Beerdigung der Opfer des Oggersheimer Brandunglücks i. Ludwigshafen a. Rh., 6. Nov. Die Opfer des Oggersheimer Brandunglücks, ſechs Feuerwehrleute und ein Obermüller der nieder⸗ gebrannten Mühle von König u. Herf, die unter dem zuſammenſtür⸗ zenden Keller verſchüttet und getötet wurden, als ſie die Mehlvorräte retten wollten, wurden geſtern unter großer Anteilnahme der Behör⸗ den, der Feuerwehren von Ludwigshafen, Oggersheim und Umge⸗ bung ſowie der Bevölkerung beerdigt. Die Beiſetzung der beiden ver⸗ unglückten Ludwigshafener Feuerwehrleute fand auf dem Ludwigs⸗ hafener Friedhof, die der vier Oggersheimer Wehrleute und des Ober⸗ müllers in Oggersheim ſtatt. Nach den Anſprachen der Geiſtlichen legten u. a. Kränze nieder der Oberbürgermeiſter Dr. Weiß von Lud⸗ wigshafen und Bürgermeiſter Treiber von Oggersheim im Namen der Stadtgemeinden, Oberregierungsrat Loeb im Namen der pfälzi⸗ ſchen Kreisregierung und Oberregierungsrat Wagner im Namen des bayeriſchen Innenminiſteriums. Kranzſpenden wurden u. a. auch gewidmet von dem Kreisverband pfälziſcher Feuerwehren und den Wehren von Ludwigshafen, Oggersheim, Mannheim uſw. und von dem Direktor der Firma König u. Herf.— Nach den Beiſetzungs⸗ feierlichkeiten dankte der Vorſitzende des Kreisverbandes Pfälziſcher Feuerwehren, Wirkl. Rat Lang-Landau der Oggersheimer Wehr für ihre aufopfernde Arbeit beim Brand und überbrachte namens der bayeriſchen Staatsregierung größte Anerkennung und aber auch das tiefſte Beileid.— Der bayeriſche Innenminiſter Dr. Schweyer hat in einem Beileidstelegramm an das Bezirksamt Ludwigshafen mitge⸗ teilt, daß eine Spende zur ene er Not unterwegs ſei. G. Speyer, 4. Nop. Die an der ſtädtiſchen höheren Mädchen⸗ ſchule wie auch an der gewerblichen Fortbildungsſchule nebenamt⸗ lichen tätigen Lehrern haben ihren Dienſt zum 1. November gekün⸗ digt. Sie verlangen eine den Teuerungsverhältniſſen entſprechende Bezahlung, die ſie bis jetzt ohne Erfolg anſtrebten. Nachbargebiete SwW. Darmſtadkt, 5. Nov. In einem Hauſe der Sandſtraße wurde ein etwa 14 Tage altes Kind auf der Treppe gefunden und ins Krankenhaus verbracht.— leber den Einbruch in der Kirche des Eliſabethenſtifts erfahren wir noch, daß es ſich um einen Jugend⸗ lichen, einen 15jährigen Menſchen, handelt; er war von ſeinem kranken Vater beauftragt, an der Arbeitsſtelle einen Kartoffelvor⸗ ſchuß zu erbitten. Statt deſſen begab er ſich auf das Dach der Kirche, machte dort die Zinkbleche ab und wollte verſchwinden, wobei er verhaftet werden konnte. Seine Beute beſtand bereits aus 5 Kllo Zinkblech.— Zu einem erregten Auftritt kam es hier in der Marktpaſſage, der einen großen Menſchenauflauf zur Folge hatte. Ein junger Mammn, der Sohn eines Hausbeſitzers, geriet mit Mietern in Streit, in deſſen Verlauf er in die Wohnung der Mieter — zweier Frauen— eindrang, dort eine rechte Verwüſtung vor⸗ nahm und die Frauen derart mißhandelte, daß die Rettungswache zu Hilfe eilen mußte. Der Wütende wurde von der Polizei ab⸗ geführt. Gerichtszeitung *Wiesbaden, 3. Nov. Eine hatte die 48jährige aus Poſen gebürtige Sofie Rabinowicz, geb. Buchbinder, in der Kirchgaſſe dahier, allein inne. Als nun am 24. März Beamte vom Magiſtrat kamen, um Frau Rabinowicz aus der Wohnung, die ihr vom Wohnungsamt abgeſprochen worden war, zwangsweiſe zu entfernen, widerſetzte ſie ſich. Ihre Vorplatztür verrammeite ſie mit ihren Möbeln, die ſie dorthin zuſammentrug und als die Be⸗ amten, die von einem Schloſſer geöffnete Tür aufſchicben wollten, Aber auch dieſer wurde überwunden und als die Beamten ſich endlich den Weg über das aufgeſtapelte Möbellager an der Tür gebahnt hatten, lag lt.„Mainz. Anz.“ plößlich Frau Rabinowicz im Bett. Jedes Bettſtück ließ ſich die Wohnungsinhaberin unter ihrem Körper hervorziehen. Als ſie nun ſah, daß nichts mehr half, griff ſie zu ihren Goldſachen und bot dieſe den Beamten an, wenn ſie von ihrer Amtshandlung ablaſſen würden. Das wurde abgewieſen und nun hagelte es:„Räuber, Spitzbuben, Bolſchewiſten uſw.“, ein nicht wiederzugebender Wortſchwall über die Beamten. Frau Rabinowicz, die kein Mittel unverſucht gelaſſen hatte, ſtand wegen Widerſtands, Körperverletzung, Beſtechung und Beleidigung vor den Schöffen. Dieſe nahmen die tüchtige Dame in eine Geldſtrafe von 20˙000 Mark. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rbeln Pegel 2.. 5 Nerr-Heat 2 5. Schuſterinſel“) .604.104.6205.230.35 .73.2 40.%/5 05/2.70..y0 Mannbeim 56 Kebl 258%%.5,.85.be beilbronn.73,J.56.201.90 Maxau.50745 125.73½,045,98 Mannheim.503·0.104.53% 27½,36 Kaub...42.46½2.52.%.43 öin.46.92.803.13.86) Süd, trüb. 80. Mannheimer Wetterbericht v. 7. Nov. morgens 7 Uhr Barometer: 744,7 mm. Thermometer:.00 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 5,5„C. Höchſte Temperatur geſtern:.80 C Niederſchlag:.3 Liter auf den qm. Süd 3, bedeckt. ee Industrieller Kapitalbedart Die im Oktober von der Industrie beanspruchten Kapi⸗ talien weisen neue Rekordzahlen auf. Nach den Aufzeich- nungen d. Bankhauses Schwarz, Goldschmidt& Co. wurden im vergangenen Monat insgesamt 5374 Mill. gegen nur 43²⁰ Mill.„ im vorhergehenden Monat und 1663 Mill. im Oktober 1921 beansprucht. Dięe Summe der beantragten Vorzugsaktien betrug 428 Mill... davon waren 81 Mill. mit mehrfachem Stimmrecht ausgestattet. Der Kapitalbedarf seit Beginn des Jahres zeigt im Vergleich zu den entsprechen- den Monaten des Vorjahrss folgendes Bild: in Mill. Mk. Vorz.-Aktien Vorz.-Aktien Industrie- Stammaktien n. nehrl. Uünmratt m. eint. Nünmrecht Obligation. 1921 1922 1921 1922 1921 1922 1921 1922 1921 1922 Januar 908 1256 57 30 190 286 396 1688 1551 3260 Februar 1329 919 38 23 390 148 636 315 2393 1405 März 557 2574 19 104 90 257 143 1240 809 4175 April 1988 3098 20 127 132 159 694 24 2834 3625 insgesamt Mai 868 1893 30 107 195 127 86 517 1179 2644 Juni 985 1399 9 54 47 47 484 113 1525 1613 Juli 600 1180 18 29 7 34 470 361 1095 1604 August 307 1435 7 532 34 137 1 51 349 1675 Septhr. 482 3405 15 153 81 76 1 686 529 4320 Oktober 1477 3932 33 81 138 347 15 1014 1663 3374 9501 21091 246 760 1254 1618 2926 6226 13927 29695 Gröhßere Kapitalserhöhungen wurden inbesondere bean- tragt von der Vereinigten Königs- und Laurahütte.-G. um 108 Mul, der Deutschen Margarine- und Speisefelt-Fabrik .G, Bremen, um 43 Mill., der Deutschen Evaporator-G. Berlin um 45 Mill. Stammaktien und 5 Mill. Vorzugsaktjen mit mehrfachem Stimmrecht, der Philipp Holzmann.-., Frankfurt a.., um 65,7 Mill. Stammaktien und 9 NIII. Vorzugsaktien mit mehrfachem Stimmrecht, der Essener Credit-Anstalt um 150 Mill., der Hansa-Lloyd-Werke.-., Bremen, um 44 Mill., der Lech-Elektrizitäts-Werke.G. um 50 Mill. Stammaktien und 2 Mill. Vorzugsaklien, der Chemi- schen Fabrik von Ileyden.-G. um 103 Mill. Stammaklien und 2 Mill. Vorzugsaktien, der Hackethal Drahl- und Kabelwerke .-G, um 75 Mitl. der Allgemeinen Elektrizitäls-Gesellschaft Berlin um 300 Mill., der Neuland.-., Berlin, um 55 Mill.&. Anträge auf Kapitalerhéhungen, die in der Statistik kfür den Monat September des laufenden Jahres enthalten waren, wurden zurückgezogen resp. abgelehnt von der Gesellschaft kür Spinnerei- und Weberei Ettlingen um 12 Mill. Stamm- aktien und 8 Mill. Vorzugsaktien mit einfachem Stimmrecht, der Leipziger Baumwollspinnerei-.-G. um ca. 11 Mill. Stammaktien, 10 Mill. Vorzugsaktien mit einfachem und 2 Mill. mit mehrfachem Stimmrecht, der Kupfer- und Messingwerke .-., Elberfeld, um 16 Mill. Stammaktien und 2 Mill. Vorzugs- aklien mit mehrfachem Stimmrecht. Industrie-Obligationen wurden unter anderm geschaffen von der Ueberlandzentrale Stolp-G. um 80 Mill., der Pfalzi- schen Hypothekenbank.-., Ludwigshafen, um 60 Mill., dem Bezirksverband Oberschwäb. Elektrizitäts- Werke, Biberach. um 250 Mill., dem Ostpreußenwerk A. G. zu Königsberg um 600 RMill.. A. E. G. Die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft schreibt u. a. in ihrem Geschäftsbericht: Das Berichtsjahr ist zu beurteilen unter Berücksichtigung der durch die Geldentwertung ge⸗ schaffenen Verhälmisse. Sie führten zu Umsätzen, die in Papiermark nach Milliarden zählen und die des Vorjahres um das mehrfache überstiegen. Entsprechend viel höher war in Papiermark der Auftragsbestand, als am Anfang des Ge- schäftsjahres. Auch an Menge war der Umsatz erheblich gestiegen, so daß alle Werkstälten reichlich Arbeit hatten und die Belegschaft einen entsprechenden Zuwachs erfuhr. Der Weltbedarf an Erzeugnissen der Elektroindustrie erwies sich als sehr groß und konnte nur in. Ianger Lieferfrist befriedigt werden. Der Nutzwert der Arbeit ist zwar gestiegen, bleibt aber hinter dem der Friedenszeit noch bedeutend zurück. In- zwischen hat der Niedergang ünserer Valuta erschreckende Fortschritte gemacht. Jeder Ausblick ist verwehrt, so lange nicht die Währung ins Gleichgewicht zu bringen ist. Stetig steigende Preise für ausländische Rohstoffe und fortwährende Erhöhung von Tarifen für Angestellte und Arbeiter zwingen zu Preiserhöhungen mit gleitender Skala und verschärften Zahlungsbedingungen. Die Folgen dieser ungksunden Wirt⸗ schaft für Industrie und Handel können nicht ausbleiben. Die ungünstige Lage des Geldmarkltes vermehrt die Besorgnisse. Die Maschinenfabrik war bis zur Grenze ihrer Leistungs- kähigkeit beschäftigt. Die Werkstätten- und Apparatefabrik reichte nicht mehr aus. Die Lokomotivfabrik hat sich gut entwickelt. Die Glühlampenfabrik hat wirtschaftlich und technisch gute Fortschritte gemacht. Die Entwicklung des Dampfturbinenbaues wird nach wie vor durch die Bestre- bungen der Wärmewirtschaft beeinflußt. Dle Eisen- und Stahlindustrie versah uns wiederum Hlit Aufträgen. Der Be⸗ darf an großen Maschinensätzen steigt stetig. Von Zucker⸗ kabriken liegen zahlreiche Aufträge vor. Der Wirkungskreis der Abteilung Zentralstation war von dem allgemeinen Be- streben beeinflußt, die Krafterzeugung zu verbilligen.— Die B. E.., auf deren Geschäflsbericht Bezug genommen wird, beahsichtigt 25 gegen 18% Dividende zu verfeilen. In Oesterreich bestehen intime geschäftliche Beziehungen zur AEG.-Union. Die Vorlage an die diesjährige General- 5 das Grundkapital um 300 Mill. zu erhöhen, kindet Ursache und Begründung in der eingangs geschilderten Wirtschaftslage. Die Anspannung der Miftel ist die Begleit⸗ erscheinung des Geschäftsumganges in einer Zeit, in der die Geldentwertung der Inflation vorauseilt. Gewaltsame Ein- schränkung der Fabrikation, deren Auslieferung, beginnend vom Rohskoff, eine Frist von Monaten zu durchlaufen hat, würde zur Arbeitslosigkeit und Beschleunigung wirtschaft- licher Krisen führen. Gewohnt, auf eigenen Füssen zu stehen, wir uns finanziell so stark und bereit wie möglich Alten. Nach Rückstellung von 400 Mill. 4 für das Werkerhal- tungskonts Wird beantragt, aus dem Reingewinn 67 Gewinnanteil auf 250 Mill. 69iger Vorzugsaktien, 10567% auf 250 Mill.% Vorzugsaktien Lit.., 25% auf 350 MIII. Stammaktien zu vertellen. Für Wohlfahrtszwecke sind 30 Mill. vorgesehen. Aus der Bilanz entnehmen wir Aktiva: Effekten 395,06 Millionen, Konsortialbeteiligungen 178.9 Millionen, Konto⸗ korrent 268,9 Mill.. Warenbeskände 1455,5 Mill. A. Passiva: Hypotheken 6,18 Millionen, Kontokorrent 1955,26 Millionen, Transitorisches Konto 428,/42 Millionen. Voereinigung Mannheimer und Ludwigshafener Banken und Bankiers. Die Vereinigung gibt bekannt, daß sich die der Vereinigung angehörenden Firmen infolge der sich von Tag zu Tag stelgernden Arbeitsüberlastung veranlaßt sehen, bis auf weiteres jede Verantwortung für pünktliche Aus-⸗ kührung von Aufträgen jeder Art abzulehnen, dah sie jedoch. bemüht bleiben werden, den Wünschen der KRundschaft Hach Möglichkeit gerecht zu werden. 5 * Ostdeutsche Stanz- u. Emaillierwerke.-G. zu Cüstrin, Bei einer zum 21. November 1922 einberufenen 40.-V. Wir beantragt, das Aktienkapital der im Jahre 1921 gegründeten Gesellschaft von 14,5 bis auf 40 Mill.% zu erhöhen und die neuen Aktien an die.-G. Hugo Stinnes zu überlassen —5— —.— Dienstag. den 7. Nobember 1922 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-Ausgade.) * 2 5. Seite. Nr. 513 X Weitere vertikale Ausdehnung im Rückforth-Konzern. bekannte Spezialfirma Neolitwerk Heitzenroether u. chse, Dessau, die sich insbesondere mit der Herstellung von ochwertigem Isoliermaterial für die Hlektrizitätsbranche kaßt, ist unter Führung des Rückforth- Konzerns in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 3 Mill. 4 um- Sewandelt worden. Hansa-Lloydwerke-G. in Bremen. Die a0..-V. ge- nehmigte die Kapitalserhöhung um 44 Mill. 4 Stammaktien auf 14 Mill. 4. Für die neuen, ab 1. Juli ds. Js. gewinn- en Aktien bestimmt der Aufsichtsrat die näheren nsgabebedingungen. Es sei beabsichtigt, 40 Mill. 4 5: 2 zu 1607% anzubieten; die restlichen 4 Mill.& sollen zu einer ein- Zeleiteten Einführung der Aktien an den Börsen zu Bremen, amburg, Berlin— Frankfurt aſM. dienen. Börsenberichie Mannheimer FEftektenbörse „ Mannheim, 6. Nov. Der heutige Börsenverkehr gestaltete — wieder bei fester Gesamttendenz recht lebhaft. Zur Jotterung gelangten Umsgtze in Rhein. Creditbant- üketten ru ecte el. Nben Mypethekenpende an 38 kate achpe⸗ ekenbank zu 335% und in Süddeutsche Disconto zu 1000 Von chemischen Industriewerten sind Anilin 8250., Deemen-Besigheimer 4500 C. Rhenania 4400 ber, und Verein 18005 her Oel gingen zu 2900% um. Ebenso Seilindustrie zu 300% Dampflessellabrit Höäberg 2n 21007, ratz Fahr 2u —0 4, Waggonfabrik Fuchs m 2500% rat., Rarisruher Maschinenbau zu 3200%, Mannheimer Gummi zu 1500 rat., hein-Elektra zu 1600% rat., Neckarsulmer zu 2500%, Freib. schluß 0,016(0,0176) cents, Was einem Kurs von 7272,7 (6153,85 4) entspricht. 0 825 Lecer Nine 48 58 Frankretoh.85 6· h. 3 tallen Leldien.20.45 England 773 2 bautschland.61.01 Eisenwirtschaftsbundes Wwurde festgestellt, daß mit Rücksicht auf die seit der letzten Preisfestsetzung eingetretene Steige: run 0 Höchstpreise für Lieterungen ab 1. Noyember erforderlich werde. Dementsprechend wurden die Preise wie folgt erhöht: Hàmatit Gleherei-Roheisen 1„ 33 486„ 73 662„ Gießerei-Roheisen III„ 3388„ 23592„ Stahleisen Siegerländer Qualitat„ e Cu-armes Stahleisen„ 35 132„ 83 326„ Spiegeleisen—10%„ 40777„ 77356„ Giellerei-Roheisen Luxemb. Qualität„ 29 486„ 68 730„ Temper-Roheisen e eee Ferrosilizium„ 40852„ 95 000„ Die Preise für Siegerländer Stahleisen und Spiegeleisen verstehen sich vorbehaltlich einer Berechnung aufgrund der — — egel zu 2600 aldhof zu Wayß 7 3800%, Zuckerfabrik Frankenthal zu 5800% und zuckerfabrik Waghäusel zu 5350%. & Freytag zu 71007%, Zellstofftabrik Ferner von Brauereien: Finner zu 25002%, Durlacher Hof gefragt zu 800% und Mann- beimer Aklienbrauerei(Mayerhof) zu 900. kungsaktien wurden Oberrheinische zum 1400 Benz-Aktien stellten sich 2400 G. Die Börse Tat. 90 inf handelt. on Versiche- urse von 1400 eiht morgen geschlossen. Frankfurter Dividenden-Werte. 3. 6· 225 760 800 Ang. d. Credit dag. Bank Bank f Br.Ind. dannbe . Ayp..Wb. Barm Bankv Zerl. Handg Com.-u. Pr.-B. 890 89 299 888 885708 Dartnel Bant 1800 1400 Deoh Bank 3750 3800 „Aulat. Bank—— .Effekt.-u. W. 605 840 Boed. Sp. u. 8. 10 udet. El dorsd 8890. 6000 5800 de dant Sün. 16909 14 009 elsenk, Bgw. 24000 18 050 „ aAußst 3000—-— Sobantu 8 u8 .-A Pakett, D kHypothekd. „ Uoebers.-B 6000 D. Vereinsbk 4. Olso.-Gesells 22 1Dresdn Bank 2850 2580 Erkf. Hyp.-Bk. 3 -B...-A. 6000 6510 kltteld. Cr-B8 560 1 Nat-H. f. D. 275 Aurndg. V.-B. Osst. Ur-Anst.— Pfz. Hyp.-Bk. 230 212 Bergb. 40000 36 000 Kal Weste E 90800 allw. r. Rasm. Rhr.-. 3888 89 Obschl. Eb.-Bd. 5400 33 Koroa. Loyd 1805 2880 2880 Jest⸗u. St.a. Deuvisenmarkt Bank-Aktien. 3. 6⸗ 8* 818 89 Relchebank.. 1 Hheln. Or.-Bk. Hhein Hyp.-B. Sudd. B..-B. Sudd. DIs.-GAes. Wiener Bankv. B. Angt. „ Netendank 1 „ Verelasb. Frankf.* Odborrh..-ꝗes. Frkf. R. u. Altv. 1885 *ον 5809 3285 1 260 + 8 n D. 8808 1183ʃ1 118 erk-Aktien. Phörtx Bergb 16000 18000 Rh. Braun-Khi. 14000 20 000 Asohrsl. 9500 7500 Tellus Bergb. 23 10 K Taafa 1288 78008 do. E. ind.(.) 5400 5500 Transport-Alxtlen. 28012 Jest.(tomb.) 20dJSeüe Baltim.& Ohie%%0— Der Dollar gegen 8000 Tendenz: sehrstark befestigt. Mannheim, 7. Aug.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeteiit von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): Neyr verk 7800(6200), Holland 2980(2425), London 34 000 e00 Altene Stelſen. ememeickerg deamie Auinnuen Gefl. Angebote X. 123 an die eſchäftsſtelle. 4481 Tüchtiger Hosenmacher rt ſtatte geſucht auf.. Ipe G 7, 41. * 7 Lagerardeſter 23504 —Ziegler, I. 8. 10. 8 Jüngere * Kontorssfin ber ſofort geſucht. Schriftl. Angeb. unter ſ T. 94 an die Ge⸗ ſtsſtelle. 29500 flee Lalſerring 34 part. Maheres achen 58h. Anen Hanshalt bei Beetg ahn 73463 eecl F ber. Ordentliehes HRadchen gelubobem Bohn für ſof. geſucht eſu 4445 Heinrich Lanz⸗ Nr. 42 haus, Zimmer Maädchen das kannöf bürgerlich kochen „ae . Monetsmadeben 1 junge Frau 5 e od. ganze F be NWafgage 770 2. Ciod Wendsmädchen . 8 2959, 19 l. Schweiz 1410(1140), Paris 506(425), Italien 316(262). Tochtergeſellſchaft eines größeren Konzerns der elektrotechniſchen Branche in Nordbanern ſucht per bald, ſpäteſtens 1. Januar 1925 zwei tüchtige jüngere Kaufleute für Einkauf und Buchhaltung. Gefl. aus⸗ führliche Bewerbungen bitten wir unter Beifügung von Zeugnisabſchriften, eines Lichtbildes und Kufgabe von Referenzen umgehend unt. R. U. 120 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes einzureichen. 9864 .-10. 11. 21.-31. 10. 16.-20. 10. 11.-15. 10..10. 10. Hamatit 83 994 48 862 39 921 38 099/ 32 278 Kupferarmes Aahleisen 83 326 48 194 39253 37431 31 610 Gießer.-Roheis. I 73 662 40 176 35 173 32 696 29 320 do. III 73 592 40 106 35 103 32 62⁰6 29 250 Siegerländ. Stabl 75 32⁰0 33 499 33 499 31 497 31 497 Spiegeleis.-10% 77 856 36 579 36579 34 494 34494 Gleberei-Roheis. Luxemb.Qual. 68 780 39 244 34 108 31271 27 805 Temper-Roheis. 80 170 48 537 39956 37 774 31955 Ferrosiliz. 10% 95 000 54 148 45 207 43 385 37 564 geboten. Betriebs-Leiter gesucht. Bedeutende Fabrik in der Nähe von Narls⸗ ruhe ſucht Ingenieur mit abgeſchloſſener theor. Bildung und vielſeitiger praktiſcher Betriebs⸗ erfahrung als 1. Betriebsleiter. Bedingung: 35— 45 Jahre, energiſch mit Initiative, arbeits⸗ freudig, fabrikatoriſche Fähigkeiten, zuverläſ⸗ ſiger Tharakter. Dauerſtellung mit guten Ausſichten! Dienſtwohnung mit Garlen! Kngebote mit Tebenslauf, Bild, Zeugniſſe, Ge⸗ haltsforderung unter R. Z. 125 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. 9588 Zum ſofortigen Eintritt wird ein bilanzſicherer, durchaus zuverläſſig. Buchhalter geſucht. Angebote mit Zeugnis⸗ abſchriften und Cichtbild erbeten Albert Imhoff Erste Mannheimer Wurstfabrik G. m. b. H. 9880 „Jalll. 3537 Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt 2 Büroburschen mit guten Schulzeugniſſen, aus anftändiger Familie. 9878 Gebr. Röchling, Bank Niederlassung Ludwigshafen a. Rh. Der Dollar in New Vork über 7000. New Vork, 6. Nov. Die Reichsmark notierte bei Börsen- New Lork, 6 tewbr.(B) Devisen. Starke Erhöhung der Eisenpreise In der gestrigen Sitzung des Roheisenausschusses des sämtlicher Preisfaktoren eine erhebliche Erhöhung der um 35 132 auf 83 994 endgültigen, zurzeit noch nicht feststehenden Eisenpreise. Die vorstehenden Preise schließen die Kursklausel und Fracht- klausel ein. Die Preisfestsetzung erfolgt bis auf weiteres viermal monatlich. Die neuen Höchstpreise stellen sich im Vergleich zu den früheren Preisen wie folgt(in& pro Tonne): Waren und NMärkte Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 6. Nov. Die Stimmung auf dem heutigen Produktenmarkt war wieder ausgésprochen fest, doch kamen keine größere Abschlüsse zustande, weil sowohl der Handel als auch die Konsumpnten sich im Einkauf reserviert ver- halten, um die weiterk Entwicklung auf dem Devisenmarkte abzuwarten. Man nannte Weizen mit 27 000—28 000, Roggen 24 000—24 500, Gerste 23 000—24 000„, Hafer 24 000 bis 25 000„ und Mais mit 26 000—27 000 je 100 kg babnfrei Mannheim. Von Futtermitteln Wwar Weizenkleietu 12 000 A, Weizenfuttermehl zu 14 000 und Biertreber zu 12 500 die 100 kg ab süddeutscher Verladestationen angeboten. Rauh- kfutter liegt weiter fest und man verlangt für Heu etwa 5700—6000 und für Stroh 5200 für je 100 kg bahnfrei Mann- heim. Für Weizenmehl Basis 0 verlangen unsere Mühlen 41 000 A, während aus zweiter Hand Angebote zu 38 000 vorliegen. Für Weizen-Nachmehl stellt sich der Preis auf Mannheimer Kolonialwarenbörse m. Mannheim, 6. Nov. Der Verkehr an der heutigen Kolonialwarenbörse zeigte ungefähr das gleiche Bild wie in der Vorwoche. Die Tendenz war wieder fest; man notierte für Kaffee Santos 3140, desgl. gewaschen 3500—3560, Kakao inländischer 1000, holländischer 1150—1300, Lee China 5400—5800, Indien und Java 5600—6000, Ceylon 6000 bis 7000, Zucker, weiß 475—.500, Kuba 350„ und Reis Burma II zu 430 für je 1 Kilo, verzollt, ab Lager Mann- heim, neito Kasse. * Preiserhöhung für Gummireifen. Die dem Verein deutscher Gummireifenfabriken angeschlossenen Werke er- höhten mit Wirkung ab 4. ds. Mts., dies Preise ihrer Erzeug- nisse wie folgt: Fahrrad und Motorradreifen 6026, Auto: mobilpneumatiks und Vollreifen 80% und Zubehör- und Reparaturmaterial 60%. Erhöhnng der deutschen Glühlampenpreise. Die im Zentralverband der deutschen elektrotechnischen Industrie zusammengeschlossenen Glühlampenfabriken haben mit so- fortiger Wirkung mit Rücksicht auf die weiterhin gestiegenen Materialpreise, Löhne igd sonstigen Unkosten eine Erhöhung des bisherigen Teuer ifszuschlages von 300 auf 700% be- schlossen. 0 * Neue Preise für Baumwollveredelung. Der Verband der Deutschen Veredelungsanstalten für baumwollene Ge- webe E. V. sieht sich laut„Konfektionäar“ abermals genöligt, seine Preise um weitere ca. 60% zu erhöhen. Für alle Ab- liekerungen vom 6. November 1922 Werden 2300% Teuerungs- zuschlag in Anrechnung gebracht. Die Preise der Tife —V eerfahren zunächst keine Kenderung. Preise in Rark für 1 Kg. 3. Nov. 6 Nov. Aluminlum Elektrolytkupfer 19 390652 1968.83 in Barren Rafflnadekupfer 1625.1 1776-1825 Zinn, auslAänd. Slei 720-750 770-685 fluüttenzinn Rohzink(Vh.⸗FPr.) 12545 105699 ickel do.(fr.Verk.) 1251320— Antimon Plattenzink 925-975 1880.-1150 Aluminlum 2377.— 2495.—[Flatin p. Gr. 3. 6 destseleot, 65.75 Kupfer Kass 62.75 6345 Hickel 144 do. 3 Monat 63.65 64.15 Zinn Kkassa 183.80 187.50 do. Elektrol 70.— 70.— New Vork, 6. Novbr.(WS) Funkdlenst. 4. 6. Zuf. zus. 31000 43000 Kafte oo 10.45 10.25 Elektrolyt 13.75 13.75 November.5 9 69 Einn loko 37.25 39.— 12· 42.81 al.24 Zlal 2 24 9. n juli.95.02 Elsen Derember.6 Weißblech Baumw. 1000 25.6 November 25 5 Dezember 28.4 Januar 25.2 Februar 2ʃ betrol. oases 17.— 17 Mürz 24 90 24.9 tanks.50.50 Chiengo, 6. Novbr.(V8) Funkdlenst. — D. nee We 5 28 rO Sr Zohmalz wWi. 1 Talg Zaumwsatöl Rovember doeide Sdendde —— UrcS SOcet 8 80 25 2 2 4. Welzen Dez, 415 50 416 115.85 1 uei444.45 nals Dez. 668.25 15 ual 68.68 62 45 Hafer Dez 42 45 48.50 „ Aa 4785 42.J5 fohgen Den 63.45 84.75 Roggen Mal 83. sohmafz.85.82 2 Jan. 10.— 10.— FPork lan. Bippen lan..87.87 Speok nledr. 10.50 10.75 nöchst. 12.— 12.— General⸗Anzeiger, G. m. b. 18 000 fl. Roggenmehl wird aus zweiter Hand zu 30 500 bis 31000 per 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen an- Füchtiger Magazin-Verwalter möglichst aus der Eisenwarenbranche, per sofort gesucht. Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschriſten, sowie Angabe 1641 Jeſſen Jun. per ſofort oder ſpäter. Gesuche Cere Dame aus guter Familie, geſchäftstüchtig, durchaus zu⸗ verläſſig, bereits auf Stelle als Verkäuferin tätig, sucht Stellung als Verkäuferin — Gefl. H. C. 3 an die Geſchäftsſtelle d. Bi. Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Haus mit freiwerd. Wohng. ſofort zu kaufen geſucht. Angeb. an Lehnus, E 4. 1/2, 4. St. 3499 Ich kaufe gutes Haus Angebote unter 43517 der Gehaltsanspruche unt. R. V. 124 an die Geschäftsstelle d. Bl. 9886 Lehrling von hieſiger Nahrungsmittelfabrik per ſofork geſucht. Angeb unt. 11. O. 14 an die Geſchäftsſtelle. ⸗3540 Laufbursche Redegewandte, tüchtige + Verkäuterin ſucht 3 auf 15. Nop. od. 1. Dez., gleich welch. Branche. Angeb. unter F. 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