—2 2 An den n SSa e — XSSAnren eeee. — ͤ——— SS. Hezugspreiſe: In manndeim und Uumgebung monatlich zrei ins baus gebracht mark 300.—. durch die poſt bezogen viertell. Mk. 1280. Einzelnummer Mk. 10.— poſtſcheckkonto Ar. 17890 Kartsruhe in Saden und Nr. 2017 Ludwigshafen am Rhein. Gauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗ Nebenſtelle Neckarvorſtadt, Waldhofſtraße n 6. Fernſprech Nummer 7030, 7031. 7032, 7033, 7044, 7985. Lelegramm⸗Roreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der S²².— Abend⸗Ausgabe Berliner Wirrwarr (Von unſerm Berliner Büro) Berlin, 7. Nov. Aus parlamentäriſchen Kreiſen wird uns erneut beſtätigt, daß man innerhalb der Reparationskommiſſion in der Tat mit der Verhandlungsmethode der Reichsregierung durchaus unzufrieden iſt und ſehr ernſthaft die Abſicht erwägt, unter mſtänden auch unter Abbruch dar Verhandlungen am Donnerstag, ſpäteſtens am Montag Berlin zu verlaſſen. Es iſt nicht ſo ſehr die Erklärung unſecer Zahlungsunfähigkeit, was dieſe Verſtimmung in der Reparationskommiſſion auslöſt. Daß wir vor⸗ läufig nicht zahlen können, iſt natürlich auch den Herren der Repa⸗ rationskommiſſion nicht unbekannt, aber man hätte dort gewünſcht, daß die Regierung Ernſt machte mit der Säuberung und Sanie⸗ rung des Etats. Davon iſt aber bisher auch nicht andeutungsweiſe die Rede geweſen. Dazu kommen noch die Mißhelligkeiten zwiſchen dem Kanzler und dem Finanzminiſter Dr. Her⸗ mes, die zwar, wie uns verſichert wird, mehr perſönlicher als ſach⸗ licher Art ſein ſollen, die ſich aber von Tag zu Tag verſtärken. Aus den Reihen der Arbeitsgemeinſchaft iſt die Forderung erhoben wor⸗ den, das Zentrum möge dieſe Dinge endlich ins Reine bringen. Da⸗ rum eben wird die Zentrumsfraktion in den nächſten Tagen zuſam⸗ mentreten. Inzwiſchen dauern die Beratungen des Zweiten Ausſchuſſes, der für die wirtſchaftlichen Fragen eingeſetzt worden iſt, an und man hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß man doch zu irgend einer Verſtändigung mit den Sozialdemokraten kommt. Geſchieht das nicht, ſo wäre die bisherige Koalition, wie man annimmt, kaum länger zu halten und die Sozialdemo⸗ kratie müßte verſuchen, das Regiment allein in die Hand zu nehmen. Als letzte Eventualität käme Auflöſung und Neuwahl in Frage, aber doch nur als Allerletztes. Auch Dr. Streſemann verwahrt ſich, wie wir feſtſtellen konnten, gegen die Auf⸗ faſſung, daß er in Leipzig eine Auflöſung als irgendwie wünſchens⸗ wert hingeſtellt haben ſollte. 5 In amtlichen Kreiſen ſcheint man die Antwort der Repara⸗ tionskommiſſton nicht als ganz ungünſtig anzuſehen. Man glaubt, daß ſie die Möglichkeit biete, unſere Vorſchläge konkre⸗ ter auszuarbeiten und ſo zu der praktiſchen Ausführung der von uns gewünſchten Stabiliſierungsanleihe zu kommen. Man hält es für einen glücklichen Zufall, daß z, Zt. unter ausländiſchen Sachverſtän⸗ gen Finanzleute von Rang in Berlin anweſend ſind, mit denen man ſich über die techniſche Ausgeſtaltung der Anleihe, über ihre Vorausſetzung und Bedingungen ins Einvernehmen ſetzen kann. Da⸗ raufhin ſollen dann von der deutſchen Regierung, wenn wir recht un⸗ terrichtet ſind, die konkreten Vorſchläge ausgearbeitet werden. Die Differenzen zwiſchen Hermes und Wirth ſpielen, wie ſchon angedeutet, in dieſer Angelegenheit und in dieſem Stadium keine Nolle. aglich bleibt es ja allerdings nach wie vor, wie weit es ge⸗ lingen wird, die Zuſtimmung der Franzoſen zu einer ſol⸗ chen Stabiliſierungsanleihe zu gewinnen. Der Reichskanzler wird, wie wir erfahren, nun doch ſchon heute die Parteiführer informieren und zwar um 4 Uhr die Führer der Koalitionsparteien und der deulſchen Volkspartei und um 6 Uhr die Führer der übrigen Par⸗ eien. neue Spannungen im Orient Berlin, 7. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„Chigaco Tribmme“ meldet aus Konſtantinopel, die Hohe 17 12 aſcha 8 auf Anordnung des kemaliſtiſchen Gouverneurs Refi geſchloſſen worden. Gleichzeitig habe Refid Paſcha bekannt gegeben, in Konſtantinapel von nun an keine beſondere Verwaltung mehr ehe, ſondern daß das Gebiet gemeinſchaftlich mit den übrigen Provinzen verwaltet werde. Die türkiſche 15 werde aufgehoben. Um die Ausrufung der Republik zu ſichern, wurden große emonſtrationen organiſiert. Es gelang der Gendarmerie in den meiſten Fällen den Anſchein der Ordnung aufrecht zu erhalten. Trotzdem mußte die interalliierte Polizei einige Male von den Waf⸗ fen Gebrauch machen. Man zählte einen Toten und mehrere Ver⸗ wundete. di Nach einer Havasmeldung aus Konſtantinopel veröffentlichen 9⁰ alliierten Oberkommiſſare folgende Note: Die alliierten Oberkommiſſare ſind feſt entſchloſſen, in den Ereigniſſen, die die innere Politik betreffen, ſtrengſte Neutralität zu bewahren und ſtellen feſt, daß dieſe Ereigniſſe in nichts das ihnen von den verbündeten Regierungen übertragene Mandat ändern können. Die allüerten Generäle wenden Mudania geſchloſſene Abkommen zur Anwendung zu bringen und in der von den alliierten Armeen beſetzten Zone Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten, fortführen. Nach einer Havasmeldung aus Konſtantinopel hat die Regie⸗ Nols von Angora den alliierten Oberkommiſſaren in einer neuen die Maßnahmen mitgeteilt, die ſie für das Einlaufen von ſt riegsſchiffen derjenigen Mächte, mit denen der Waffenſtill⸗ ano beſteht, in ihre Häfen zu treffen gedenkt. Dieſe Schiffe müſſen Lit vorheriger Ermächtigung verſehen ſein. Sie können nur bei aage und zwar ſedesmal nur eines in die Häfen einfahren. Außer⸗ e⸗ könne die Bemannung nur in einzelnen Trupps ermächtigt erden, an Land zu gehen. Die verbündeten Oberkommiſſare hätten beantwortet, daß der Waffenſtillſtand von Mudros mit ſeinen ſee⸗ dehtlichen Veſtimmungen immer noch in Kraft ſei, und daß infolge⸗ deſſen die türkiſchen An kndech nicht anerkannt wer⸗ n könnten. Der Vertreter Angoras, Hamid Bei, ſei davon in enmtnis geſetzt worden, daß die Einrichtung der neuen nationaliſti ⸗ cden Verwaltung in Konſtantinopel die Herrſchaft der zwiſchen⸗ Verte deben Beſetzung, wie ſie gegenwärtig beſteht, nicht ändern 16 Die Abendblätter weiſen darauf hin, daß die Kemaliſten mit Vorgehen einen ſchweren Vertrauensbruch begangen gaben, und daß weitere Verletzungen des Mudania⸗Abkommens in drohen. Die Forderungen des Abzugs der alliierten Trup⸗ 1 aus Konſtantinopel ruft große dne hervor.„Eve⸗ ng Standard“ ſagt in einem Leitartikel, Bonar Law könne ſic verlaſſen, daß die Nation ihn unterſtützen werde, wenn exr 28 ie Schwlerigkeiten ſo entſchloſſen herantrete, wie es die Lage aube. Die Blätter erklären, die repolutionären Maßnahmen der Angora⸗Regſerimg, eſonders nlezenigen über die Sbellung des Sul. die ihnen obliegende Sendung, das in⸗ mohammedaniſchen Die Mohammedaner in In ie tans und des Kalifats hätten in der Welt tiefen Eindruck hervorgerufen. Indien ſeien dadurch in Erſtaunen geſetzt. 9 herrſche große Erbitterung. Die Blätter von Kalkutta erklären, Angoraregierung habe die Mohammedaner zum beſten gehabt. Nach einer Havasmeldung aus London erfährt Reuter, der Sul⸗ tan habe Sir Horgce Rumbold um einen Beſuch gebeten. Der eng⸗ liſche Oberkommiſſar habe ſich daraufhin zum Palaſt des Sultans begeben. Die engliſchen Truppen unterſtützen ſeit dem 5. die Palaſtwachen.— Wie der„Petit Pariſien“ mitteilt, hat Miniſter⸗ räſident Poincaré geſtern abend angeſichts der Ereigniſſe in Konſtantinopel mit Marſchall Foch verhandelt. der Umbau der Angeſtelltenverſicherung Von Otto Thiel, M. d. R. Der von der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei bereits im Juni 1920 beantragte Umbau der Ange⸗ ſtelltenverſicherung iſt nunmehr im weſentlichen beendet worden, nachdem der Reichstag einſtimmig den Entwurf eines Ge⸗ ſetzes über Aenderung des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte und der Reichsverſicherung angenommen hat. Ueber die weſentlichen Aenderungen mag nachſtehend in aller Kürze das folgende geſagt ſein: Alle die Perſonenkreiſe, die ſeither verſicherungspflichtig waren, ſind es auch künftig. Derüder hinaus ſind Bürolehrlinge, Hand⸗ lungslehrlinge, Lehrlinge in Apotheken und Werkſtattſchreiber künftig verſicherungspflichtig, ebenſo wie Muſiker, auch wenn ſie nicht Orcheſtermitglieder ſind, ferner Angeſtellte in Berufen der Erziehung, des Uinterrichts, der Fürſorge und der Kranken⸗ und Wohlfahrts⸗ pflege. Der Reichsarbeitsminiſter wird ermächtigt, durch Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen nach Anhören der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte und des Reichsverſicherungsamts die verſicherungspflich⸗ tigen Berufsgruppen näher zu bezeichnen. In der zweiten Leſung wurde ein Antrag angenommen, wonach die Vorausſetzung der Verſicherung für alle darin beſteht, daß ihr Jahresarbeitsverdienſt eine vom Reichsarbeitsminiſter mit Zuſtim⸗ mung des Reichsrats jeweils feſtzuſetzende Gehaltsgrenze nicht überſteigt. Es iſt in Ausſicht genommen, dieſe Gehaltsgrenze auf M. 840.000 feſtzuſetzen. Nach§ 4 kann die Reichsregierung mit Zuſtimmung des Reichsrats die Verſicherungspflicht auch auf andere Perſonen erſtrecken, die eine ähnliche Tätigkeit ausüben wie die durch Geſetz der Verſicherungspflicht unterworfenen Perſonen. Angeſtellte im Dienſte des Reiches, eines Landes, eines Ge⸗ meindeverbandes, einer Gemeinde oder eines Trägers der reichsgeſetz⸗ lichen Arbeiter⸗ ader Angeſtelltenverſicherung, Geiſtliche der als öffentlich⸗rechtliche Körperſchaften anerkannten Religionsgeſellſchaften, ſowie Lehrer und Erzieher an öffentlichen Schulen oder Anſtalten ſind künftighin nur dann verſicherungsfrei, wenn ihnen Anwartſchaft guf Ruhegeld und Hinterbliebenenrente im Mindeſtbetrage der ihrem Dienſteinkommen entſprechenden Höhe gewährleiſtet iſt. Das ſoll bewirken, daß nicht wie bisher an manchen Orten völlig ungenügend Fürſorge für ſolche Perſonen die Verſicherungspflicht ausſchließt. Neuperſicherte, die beim Inkrafttreten dieſes Geſetzes das 55. Lebensjahr vollendet haben, werden auf ihren Antrag von der Per⸗ ſicherungspflicht befreit, wenn ihnen die Abkürzung der Wartezeit nicht geſtattet wird oder nicht zugemutet werden kann. Damit ent⸗ fällt ein weſentlicher Grund für die hier und da aufgetauchten Wider⸗ 115 älterer Angeſtellter gegen die Erweiterung der Verſicherungs⸗ pflicht. Zum freiwilligen Eintritt in die Verſicherung (Selbſtverſicherung) ſind, entſprechend ihrem Einkommen, bis zum vollendeten 40. Lebensjahre ſolche Perſonen berechtigt, die für eigene Rechnung eine ähnliche Tätigkeit wie die im 8 1 genannten ausüben(Kaufleute, Aerzte, Volkswirte, Rechtsanwälte, Künſtler uſtb.). Die Beiträge und Leiſtungen ſind grundſätzlich ge⸗ ändert und den heutigen Geldverhältniſſen angepaßt worden. Hin⸗ ſichtlich der Leiſtungen hat der Reichstag feſtgehalten an der Ueber⸗ legenheit der Angeſtelltenverſicherung gegenüber der Invalidenver⸗ ſicherung. Ddie Höhe der Ruhegelder und Hinterbliebe⸗ nenrenten wird nach anderen Grundſätzen bemeſſen als ſeither. Das jährliche Ruhegeld beſteht aus Grundbetrag und Steige⸗ rungsbetrag. Der Grundbetrag iſt für alle Gehaltsklaſſen 720 A. Die in Frage kommenden Steigerungsſätze richten ſich nach den Gehaltsklaſſen und den danach berechneten monatlichen Beiträgen. Sie beziffern ſich: bei einem monatlichen Beitrag von 60 1 auf .40, von 100 auf 10.80, von 170 auf 21.60 A1, 280% (39.60), 420(61.20) 600 4(90), 820(126), 1150(180), 7— 30(270), 2340 N378), 3100(504), 3970(648), 4840 5 Die Beiträge ſind wie bisher je zur Hälfte vom Arbeitgeber und vom Arbeitnehmer zu tragen⸗ Ein aus agitatoriſchen Gründen von der Sozialdemokratie geſtellter Antrag, eine andere Laſtverteilung vorzunehmen, wurde vom Reichstag natürlich abgelehnt. Hat der Ruhegeldempfänger Kinder unter 18 Jahren, ſo erhöht ſich das Ruhegeld für jedes von ihnen um jährlich 960 l. Die Witwen(Witwer⸗)rente beträgt 76 des für den Ver⸗ ſicherten zu berechnenden Ruhegeldes. Waſſen erhalten ſe 77, Doppelwaiſen je 75(bisher bzw. 3 der Witwen(Witwer⸗ rente. Zu dem Ruhegeld und den Witwen⸗, Witwer⸗ und Waiſen⸗ renten tritt als Rentenerhöhung ein Teuerungszuſchlag hinzu. Dieſer beträgt bei Ruhegeld und Witwen(Witwer⸗hrenten fährlich 9000„, bei Waiſenrenten jährlich 4500 l. Für Beitragsmonate vor dem 1. November 1922 werden je nach den Gehaltsklaſſen nachſtehend bezeichnete Steigerungsbeträge angerechnet: A(.55), B(.85), C(.15), D(.50), E(2), F(.50), C.(), H(4 40), J(5), K(10), L(15), M(30, N(50), O(75), P(100 Nach dieſen Angaben kann jeder Verſicherter mit Leichtigkeit das Ruhegeld und die Hinterbliebenenrenten berechnen. Zu den Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung treten als Er⸗ gänzung die Steigerungen der Invalidenverſicherung für anrech⸗ nungsfähige Beitragswochen dieſer Verſicherung. hinzu. Ein Ver⸗ ſicherter, der die Wartezeit bei beiden Verſicherungen zurückgelegt hat, kann wählen, ob er Ruhegeld aus der Angeſtelltenverſicherung oder Invalidenrenten aus der Invalidenverſicherung empfangen will. Im letzteren Falle werden die Steigerungsſätze der Angeſtell⸗ tenperſicherung rentenſteigernd bei der Invalidenverſicherung ange⸗ rechnet. Die Entſcheidung des Verſicherten für einen der beiden Ver⸗ ſicherungsträger iſt für ſeine Hinterbliebenen bindend. Ein Ver⸗ ſicherter der Invalidenverſicherung, der infolge eines Berufswechſels in die Angeſtelltenverſicherung kommt, geht ſeiner Rechte an die Invalidenverſicherung nicht verſuſtig, wenn er keine Beiträge weiter an dieſe entrichtet für die Zeit, während der er Beiträge an die Angeſtelltenverſicherung bezahlt. Das gilt auch für den umgekehrten Fafl. Eine freiwillige Weiterverſicherung in ſolchem fFalle iſt zwar — 1——˖ ·˖“ 1922— Ar. 514 Anzeigenpreiſe: onl vorauszahlung die kl. Zelle Mk. 80.—. Stellengeſ. u. Lam lien-Anz. 209% Rachl. Reklamen mk. 129.— Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8¼ ühr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Lür Anzelgen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rusgaben w. keine berantwortg.übern. öhere Gewalt, Streiks, Oetriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von Anzeigen. Nufträge durch Fernſprecher ohne Gewühr. ßFFF ˙AA. ˙¾» ↄKT Fuſammentritt des badiſchen Candtags Wahl des Präſidiums.— Abſchiedsrede des Staalsprãſidenten Dr. Hummel ):( Karlsruhe, 7. Nov. (Eigener Drahtbericht). Der Zuſammentritt des Landtags vollzog ſich in einfachen Formen. Nach den evangeliſchen und katholiſchen Gottesdienſten in der Schloßkirche und der St. Stephanskirche verſammelten ſich nach 11 Uhr die Abgeordneten im Sitzungsſaal. Am Regierungstiſch waren ſämtliche 5 Miniſter vertreten, als Präſident Wittemann um halb 12 Uhr die Sitzung eröffnete. Zu der nun folgenden Wahl des Präſidiums teilte Abgeordneter Dr. Schofer(3Ztr.) mit, daß ſich die Parteien geeinigt haben, die Wahl durch Zuruf vorzunehmen und daß der Vertrauensmännerausſchuß vorſchlage, zum erſten Präſidenten den Abg. Wittemann(3tr.), zum zweiten den Abg. Maier⸗Hei⸗ delberg(Soz.) und zum dritten den Abg. u binſchtle(Landbund) zu wählen.— Eine Aenderung ſoll eintreten hinſichtlich der Zahl der Schriftführer, die von 4 auf 6 erhöht werden ſoll. Das Amt eines Schriftführers ſoll folgenden Abgeordneten übertragen werden: Abg. Ammann(3tr.), Ziegelmaier(Ztr.), Frau Fiſcher (Soz.), Graf(Soz.), Frau Straub(Dem.) und Frau Richter(.⸗N.). Das Haus war damit einverſtanden. Präſident Wittemann nadm im Namen des Präſidiums mit herzlichem Dank für das Vertrauen die Wahl an. Der Präſident gab darnach die Bildung der Ausſchüſſe bekannt und widmete einer Reihe von Abgeordneten, die in der letzten Zeit geſtorben ſind und dem Landtag(der 1. und 2. Kammer) angehört haben, Nachrufe. 2 Staatspräſidenk Dr. Hummel beglückwünſchte das Präſidium zu der Wahl und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Arbeiten des Landtags unter der bewährten Leitung des Präſidenten Wittemann erfolgreich für unſer Land ſein mögen. Er fuhr dann fort: „Ich benutze dieſen Anlaß, um mein Amt als Staatspräſident und als Miniſter des Kultus und Unterrichts in die Hände des badiſchen Landtags zurückzugeben. Meinen näheren Freunden iſt dieſer Entſchluß nicht überraſchend gekommen. Es handelt ſich bei meinem Uebertritt in die Wirtſchaft um einen ſchon lange ge⸗ hegten Plan. Schon vor Kriegsausbruch wollte ich den Ueber⸗ tritt in die Wirtſchaft vollziehen und in den verfloſſenen Jahren habe* Abſicht nicht aus den Augen verloren. Die Stellung eines Miniſters im neuen Deutſchland ſoll kein Beruf ſein und man erwartet von einem Miniſter, daß er wieder in das Leben zurück⸗ tritt, nachdem ſein Amt als Miniſter abgelaufen iſt. Ich bin der Meinung, daß ich nach einer 4jährigen Tätigkeit im Dienſte der badiſchen Republik das Recht erworben habe, den Zeitpunkt, an dem ich von meinem Amte urücktrete, ſelbſt zu beſtimmen, und nicht anderen zu überlaſſen. Soweit ich ſehe, hat dieſe meine Anſicht überall Verſtändnis gefunden, mit Ausnahme eben dieſer Anderen. Die Perſon meines Nachfolgers wird eine Garantie dafür ſein, daß das Amt ſich in guten Händen befindet. Eine Reihe von Vorarbeiten zu wichtigen Maßnahmen auf dem Gebiet der Unterrichtsverwaltung ſind geleiſtet, ein Entwurf für den Lehr⸗ plan der Fortbildungsſchule iſt zur Aeußerung hinaus⸗ gegeben, ein Entwurf für Aender ung des Volksſchul⸗ weſens befindet ſich in Händen der Referenten und das neue Volksſchul⸗Leſebuch iſt ſoweit gediehen, daß die Arbeiten alsbald abgeſchloſſen werden können, auch auf dem Gebiet der Lehrerbildung ſind die wichtigſten Vorarbeiten geleiſtet worden. Wenn ich heute in das Wirtſchaftsleben hinübertrete, ſo hat mich dazu die Ueberzeugung Pieicch daß bei den Zentralproblemen der Reparationsfragen die wirt chaftlichen Fragen ein bedeutſames Uebergewicht haben. Wir müſſen Fühlung zwiſchen Wirkſchaft und Politit im neuen Staat herbeiführen, um einen Einklang zwiſchen Politik und Wirtſchaft im öffentlichen Leben zu ermöglichen. Ich habe die Ueberzeugung, daß ich auf dem Boden der Demokratie auch in meiner neuen Stelle dem deutſchen Volke dienen kann.“ Am Schluſſe ſeiner Ausführungen dankte Dr. Hummel dem Hauſe für das ihm von allem Seiten des Hauſes ununterbrochen ent⸗ gegengebrachte Vertrauen und ſchloß in dieſem Dank alle Parteien des Hauſes ein. Es werde ihm immer eine ſtolze Erinnerung in fieriun künftigen Leben ſein, an der Spitze des Unterrichtsmini⸗ teriums und an der Spitze des ganzen Landes habe ſtehen zu dürfen. Weiter dankte Dr. Hummel den Mitgliedern des Kabinetts beiten werde.(Lebh. Beifall⸗ Präſident Wittemann erklärte im Namen des Hauſes, daß ſtanden ausgleichend und ebnend zu wirken, deshalb bedaure man ſeine Amtsniederlegung. Er habe den badiſchen Staat nach außen und nach innen muſtergültig vertreten und er ſpreche ihm deshalb herzlichſten Dank für ſeine Tätigkeit aus. Was Dr. Hummel inner⸗ halb der 4 Jahre geleiſtet habe, werde immer anerkannt werden. Die beſten Wünſche begleiten ihn für ſein ferneres Leben. Darnach wurde die Sitzung um 51 Uhr geſchloſſen. Letzte Meldungen Die lürkiſchen Forderungen in Lauſanne Reuter meldet aus Konſtantinopel: Die Nationalverſammlung in Angora hat Ismed Paſcha angewieſen, auf der Lauſanner Kon⸗ ferenz folgende Forderungen zu ſtellen: 1. die Grenze der Türkei müſſe mit dem nationalen Pakt über⸗ einſtimmen; 2. Griechenland muß eine Entſchädigung bezahlen; 3. Beſeitigung der Kapitulationen; 4. Neuregelung der Grenze des Irak(Meſopotamien); finanziellen, wirtſchaftlichen und politiſchen Kontrolle. Radom wurde von einem Unbekannten eine Bombe geworfen. Die Druckerei wurde vollſtändig vernichtet. Der Bombenanſchlag iſt wahrſcheinlich die Folge der Wahlaufregung. Paris, 6. Nov. Die Gasarbeiter ſind heute in einen Teilſtreiß getreten. Die Bewegung wurde hervorgerufen durch die Weigerung — 75 aber nicht zur Aufrechterhaltung der Anwartſchaften not⸗ Dee mehrerer Arbeiter, die Einkommenſteuer zu bezahlen. der Landtag es gern geſehen hätte, Dr. Hummel noch länger im Amte als Miniſter zu wiſſen. Dr. Hummel habe es meiſterhaft ver⸗ 5. vollſtändige Unabhängigkeit der Kürken in der und erklärte, daß er als Abgeordneter auch weiter im Hauſe ar⸗ —3 nlinche Padiſche Neuoſte Nachrichten Welt der Cechnik. Geſetz und Necht. Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik-Seitung. ———————————11r1—— Watſchau, 7. Nop, In die Redattion des Radomste Slowo in —— 2— den mit ſebhaftem Beifall werd' nicht allein hinauftönnen; es wird einer herunter müſſen mit 2. Seite. Nr. 514 Mannheimer General- Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) — Dienskag, den 7. November 1922 Meſſen und Ausſtellungen Jur Kölner Meſſe. 8 Sg. Köln, 6. Nopbr. In einer Beſprechung der beteiligten Stellen über die Vorführung hochwertiger deutſcher H andwerks⸗ arbeit auf der Kölner Meſſe wurde man ſich darüber ſchlüͤſſig, eine Meſſeausſtellung der verſchiedenartigen heimatlichen Hand⸗ werkstechniken(Tiſchlerei, Drechſlerei, keramiſches, Schmiede⸗, Tex⸗ tilgewerbe uſw.) mit einer Ausſtellung von Siedlungsbauten menzufaſſen. Die Organiſatiun liegt in den Händen des Meßamts Köln und der Arbeitsgemeinſchaft für deutſche Handwerkskultur, die ſich die Pflege handwerklichen Könnens zur beſonderen Aufgabe ge⸗ macht hat. Weitere Verhandlungen, vor allem mit Unternehmungen, die Siedlungsbauten auf der Kölner Meſſe vorführen wollen, find in die Wege geleitet worden. Staͤdtiſche Nachrichten Fahrgeſchwindigkeit der Schnellzüge. In der Oeffentlichkeit⸗ wird in der letzten Zeit häufig die Frage erörtert, weshalb die Schnellzüge noch nicht wieder die Fahrgeſchwindigkeiten erhalten, wie ſie vor dem Kriege üblich waren. auf verſchiedene Urſachen zurückzuführen. Während lange Zeit der Zuſtand der Lokomotiven und die Bahnanlagen die Anwendung großer Geſchwindigkeiten unmöglich gemacht haben, läßt die Be⸗ ſchaffenheit der Brennſtoffe immer noch ſehr zu wünſchen übrig, weil die beſte Kohle für Reparationszwecke gußerhalb Deutſchlands geht. Ganz weſentlich abhängig iſt die außerdem von der Zahl der Halte früher die Stärke der Züge im allgemeinen nur 28 bis 32 Achf betragen hat, iſt ſie nunmehr auf den Hauptſtrecken auf 40 bis Achſen mit einem Gewicht von teilweiſe über 500 Tonnen Während der Hauptreiſezeit ſind zahlreiche Schnellzüge ſogar mi noch größerer Belaſtung geführt worden, ſodaß ſich das Zugge wicht in vielen Fällen verdoppelt hat. Die Steigerung der Belaſtung iſt auf die verminderte Zahl der Schnellzüge zurückzuführen. Mit einer weiteren weſentlichen Beſchleungung der Schnellzüge wird daher ſolange nicht gerechnet werden können, als ihre lerheblich ver⸗ mehrt werden kann. Erſt dann wird es auch möglich ſein, bei einem Teil der Schnellzüge Halte aufzugeben, die bei dem großen Zugge⸗ wicht für jede einzelne Station gegenwärtig mindeſtens 4 bis 5 Minuten Zeitverluſt zur Folge haben, ſelbſt wenn die Haltezeit nur eine Minute beträgt.— (Ueber die Nollage im Photographen · Gewerbe ſchreibt die Photographen⸗Zwangsinnung für den Handwerkskammerbezirt Mannheim(Sitz Heidelberg), daß die Notlage in einigen Gewerben wohl noch glänzend zu nennen ſei im Vergleich zum Photographen⸗ gewerbe. lle Hauptbedarfsartikel und Materialien, Glas, fäure⸗ freie Papiere, Karten, Silber, Gold, alle Chemikalien ſeien um das —800fache geſtiegen. Einiges hat ſchon das tauſendfache erpeicht. Kein Menſch denkt mehr daran, ſich⸗photographieren zu laſſen, trotzdem die Preiſe der Photographen erſt bis zum hundertfachen geſtiegen ſind. Auch im Phdtographengewerbe müſſen faft täglich Geſchäfte geſchloſſen werden; Gehilfen können nur noch wenige Photographen beſchäftigen und ihr Einkommen ſelbſt liegt bei den meiſten weit unter dem Exiſtenzminimum eines ungeſernten Ar⸗ beiters. „3000 Mark von einer armen alten Frau verloren. Wie und der Belaſtung. Während dem Anzeigenteil im heutigen Mittagsblatt erſichtlich, hat eine arme, alte Frau am Samstag vormittag zwiſchen 9 und 10 Uhr in der Innenſtadt ca. 3000 Mark verloren oder in einem Ladengeſchäft liegen laſſen. Die Frau geriet dadurch in ſchwere Bedrängnis, da dieſer Betrag der Woch enlohn ihres Mannes iſt. Angeſichts der großen Notlage der Frau wird der ehrliche Finder um Rückgabe der Summe gegen Boloh⸗ nung in der Geſchäftsſtelle unſeres Generalanzeigers gebeten. v. Gründungsfeier der Realſchule Mannheim-Feudenheim, Ver⸗ Montag fand in der Tuürnhalle der Feudenheimſchule die ründungsfeier der neuen Realſchule Mannheim⸗Feudenheim ſtatt. Der von der Direktion hierzu ergangenen Einladung folgte eine erfreulich große Anzahl von Eltern und Schulfreunden. Das Pro⸗ gramm enthielt in Abwechslung Gedichtvorträge, muſikaliſche und turneriſche Darbietungen. Alle drei ſtanden inner⸗ lich in Zuſammenhang, indem ſie den friſchen deutſchen Geiſt zum Aüsdruck brachten, der bereits in der neuen Schule ſein Heim ge⸗ ſunden hat. Die Leiſtungen der Sänger, vor allem des Orcheſters, Ubertrafen jede Erwartung und zeugten in ehrender Weiſe von der Rührigkeit und dem Fleiße des Muſiklehrers der Anſtall“ Im leſchen Sinne müſſen dle turneriſchen Vorführungen gewertet wer⸗ n, die in ihrer Genauigkeit und Lebendigkeit von den Anweſen⸗ aufgenommen wurden. Im Geiſte der eben genannten Darbietungen ſprach dann uuch der Direktor der Anſtalt, Herr Zamponſ. Er begrüßte einleitend die erſchienenen Gäſte, beſonders Oberrealſchuldirektor Gſcheidlen, Rektor Wieder⸗ kehr, Oberlehrer Enderlin und die Mitglieder des Elternbeirats. Ihnen allen ſprach der Redner den wärmſten Dank der Anſtalt aus für ihre Bemühungen zur Schaffung der neuen Schule. Weiterhin gab er einen Ueberblick über die Vorgeſchichte der Schule, die Not⸗ wendigkeit ihrer Gründung und die Vorbereitungen dazu. Alsdann ſprach Redner über die hohen Aufgaben der Schuſe im Dienſte des Wiederaufbaues und bezeichnete Gehorſam und Pflichterfüllung als das beſte Fundament, auf dem das zerſtörte, nun neu zu errichtende L 2 L Jungfrau Königin Roman von Erwin Noſen Copyright by Verlag„Berlin⸗Wien“. Berlin (Fortſetzung] 60)(Nachdruck verboten) Sei es, daß die Wächte vom vorgeſtrigen Morgen morſch und riſſig geworden, ſei es, daß friſcher Schnee einen zu großen Druck auzübte— ſtatt des beabſichigten Durchſchlupfes entſtand ein Bruch, der ſich mit donnerndem Getöſe längs des Grates fortſetzte. Eine fürchterliche Schneewelle rauſchte und polterte über den Hang die Rinne hinunter, bis ſie auf dem Firnfeld wie gefrorener Schaum zerſtäubte. 1 Chriſten Almer war von den ſtürzenden Maſſen kaum berührt worden, er ſtand ſo dicht an den Grat. gedrückt, daß die weiße Sturz⸗ welle über ihn hinweggeſchoſſen war, ohne ihn zu berühren. Als der Aufruhr von ſtürzenden Klumpen und ſtäubendem Schnee ſich gelichtet, ſuchte ſein Auge die Männer, die einige Schritte hinter ihm geſtanden hatten. Sie waren nicht mehr da. Schon wollt' er rufen— da erklang ein helles Jauchzen und etwa hundert Schritt weiter unten wühlte ſich aus den niedergegan⸗ genen Schneemaſſen eine menſchliche Geſtalt hervor, ſchüttelte ſich und pluſterte ſich wie ein beſchneiter Vogel und ſandte dabei den Gefährten zur Beruhigung einen fröhlichen Jauchzer hinauf. Es war Rainer Amberger. Wo aber war der andere? Sie riefen und ſchrien— ſchon wollten ſie hinunterſteigen, wo die gawaltigen Schneetrümmer auf dem Firnfeld aufgeſchlagen waren. Da hörten ſie Antwort; dem Schalle folgend, ſanden ſie ihn. Von einem großen Stück getroffen und durch die Wucht des Schlages aus dem Gleichgwicht geſtoßen, hatte er ſich überkugelt und war neben der Rinne, in der ſie heraufgekommen waren, eine ſtar⸗ rende, ſenkrechte Eiswand hinuntergeſtürzt, bis er auf halber Höhe in einem Spalt hängen geblleben war. Oben am Rande ſtehend, konnten ſie ihn ſehen.* „Biſt du unvperletzt?“ ſchrie Almer hinunter. „Ja—“ flang es zurück—„ſo ziemlich: nur die Hand. Ich — und einer Gartenbauausſtellung zu einem abgerundeten Ganzen zuſam⸗ Die Gründe hierfür ſind Reiſegeſchwindigkeit der Schnellzüge Aus deutſche Vaterland erſtehen ſoll. Daß dieſe Worte allen aus dem Herzen geſprochen waren, bewies der ſtarke Beifall. Möge es nun der neuen Schule beſchieden ſein, ihre Schüler zu tüchtigen, brauchbaren Gliedern der Gemeinde und des Staates zum Wohle der Allgemeinheit zu erziehen. ch. Ein verwegener Einbruchsdiebſtahl wurde heute früh egen 6 Uhr im Hauſe B 6, 29 gegenüber dem Friedrichspark dusgefihrt Um die angegebene Zeit wurde wiederholt an einen Laden der im Parterre gelegenen Wohnung von Guſtavr Wittenberg geklopft. Das Dienſtmädchen, das das Klopfen hörte, eilte vom Bekt ans Fen⸗ ſter, um nachzuſehen. was los iſt. Beim Oeffnen des Fenſters er⸗ hielt ſie einen Schlag auf den Kopf, der ſie bewußtlos zu Boden ſtreckte. Ueber die weſteren Vorgänge weiß das Dienſtmädchen, das heute nachmittag noch unter den Naneren des Ueberfalles litt, nichts anzugeben. Sie kam erſt wieder zu ſich, als ſie von ihrer Herrſchaft auf die Chaiſelongue gelegt wurde. Der Einbruch wurde raſch aufgedeckt. Wie gewöhnlich, wurde das Mädchen um 7 Uhr durch Rufe geweckt. Als keine Antwort erfolgte, wohl aber ſchon Licht im Wohnzimmer brannte, ſchaute ſich der Wohnungsinhaber nach dem Mädchen um. Er fand es in einer Ecke des Zimmers lie⸗ gend mit einem Knebel im Munde und mit einer Tiſchdecke zugedeckt. Die auf dem Boden Teppiche waren zum Mit⸗ nehmen zuſammengerollt. Geſtohlen wurde nichts. Der oder die Täter entkamen unerkannt.— Bei der tagtäglich Zahl der Einbrüche und Diebſtähle wirft ſich doch die Frage auf, ob das Schutzmannsaufgebot für Mannheim wirklich auch ausrei⸗ chend iſt. Wir möchten dies faſt bezweifeln. Rommunale Chronik Kleine Mitleilungen. Aus dem vom Reich zur Fertigſtellung der begonnenen Wohnbauten zur Verfügung geſtellten Darlehens on 3 Milliarden Mark entfallen nach der Verteilung durch die zandesbehörde auf die Stadt Heidelberg 11 Millionen Mark. der Gemiſchte beſchließende Ausſchuß ſtimmte in ſeiner jüngſten Sitzung der Aufnahme dieſes Reichsdarlehens zu. Der Waſſerzins für ein Zimmer wurde ab 1. November auf 225 Mark jährlich feſt⸗ geſetzt, da infolge der Steigerung der Gewinnungskoſten eine Er⸗ höhung des Zuſchuſſes auf 3000 Proz. nötig geworden iſt. Ferner würden die Gebühren für die Leiſtungen der Abfuhranſtalt um 50 Proz. im Durchſchnitt erhöht und für entfernte und an den Berghängen gelegene Abholſtellen von 100—300 Proz. geſtaffelte Zuſchläge ſeſtgeſet. Ueber die Erhöhung der Wohnabgabe hat der Bürgerausſchuß zu beſchließen.— Märchenhafte Preiſe wurden er⸗ zielt bei Verpachtung verſchiedener Gemeindejagden des Amtsbezirks Achern, bei denen es teilweiſe heiß herging. In Oberachern wurden ſeither 500 Mark für das Jahr bezahlt, der gemeinderätliche Anſchlag für die Neuverpachtung war heuer 15 000 Mark, welcher Betrag ſich jeweils nach dem Stand des Markwertes erhöht oder ermäßigt. Als Letztbietender erſteigerte Fabrikant Ad. Karcher⸗Oberachern die Jagd zum Preiſe von 252 000 Mark. In Kappelrodeck betrug der frühere Jagdpachtpreis 3000 Mk., der Anſchlag war 20 000 Mark. Zugeſchlagen wurde die Jagd Dr. Schliephake und Genoſſen, welche 48 000 Mark bezahlen.— Der Magiſtrat von Frankfurt hat der Auszahlung der erhöhten Löhne für Angeſtellte und Arbeiter ſowie der erhöhten Bezüge für die Beamten zugeſtimmt. Hierzu ſind, wie verlautet, 860 Millionen Mark erforderlich; allein die reſtlichen 5½ Monate Lohnerhöhung im Rechnungsjahr 1922 erfordern 87 Millionen. Infolgedeſſen wer⸗ den in aller Kürze neue Steuervorlagen präſentiert werden. Zur Deckung des ſtädtiſchen Defizits von 1½ Milliarden Mark ſoll zunächſt eine Anleihe von 5600 Millionen aufgenommen werden. Ebenſo ſollen Autodroſchkenſteuern eingeführt, die Ge⸗ werbeſteuer und die Kangl⸗, Straßenreinigungs⸗ uſw. Gebühren erhöht werden.— In Berlin wurde in der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung gegen die Stimmen der Deutſchnationalen und Kommu⸗ niſten beſchloſſen, der Werksdeputation unter Ausſchaltung der Stadt⸗ verordnetenverſammlung die Feſtſetzung der Tarife nach dem je⸗ weiligen Stande des Kohlenpreiſes bis Ende des laufenden Jahres zu übertragen. Der zuſtändige Ausſchuß der Werksdeputation hat daraufhin ſofort beſchloſſen, von der Novemberaufnahme an den Tarif für Waſſer von 10 auf 30 Mark für den Kubikmeter und für Licht⸗ und Kraftſtrom von 41 auf 80 Mark zu erhöhen. rner haben die Verbraucher von Eletkrizität eine Sicherheit in Höhe der Oktobertechnung zu ſtellen. Aus dem Lande Heidelberg, 6. Nov. In Ziegelhauſen iſt der beim ſtädtiſchen Hochbauamt beſchäftigte 36jährige Bautechniker Peter ffiſcher in den zurzeit hochgehenden Neckar⸗ geſtürzt und ertrunken. Der Ver⸗ unglückte wollte Müll in den Fluß ſchütten und ſtürzte dabei ins Waſſer.— In einem Hauſe in der Ziegelhauſer Landſtraße wurde ein ſchwerer Einbruchsdiebſtahl verübk und dabei Silbergegenſtände, Wäſche, Stoffe uſw. im Geſamtwert von über 700 000 4 geſtohlen. J, Karlsruße, 6. Nov. Zu dem im Vierordtbad eingerichteten FJamilienbad nahmen in den Gottesdienſten am Sonntag die katho⸗ liſchen Geiſtlichen Stellung. Es wurde von ihnen ein Proteſt bekannt gegeben, wonach die katholiſchen Familien aufgefordert wurden, dem Familienbad fernzubleiben. Eine ähnliche Proteſtaktſon der evan⸗ geliſchen Geiſtlichkeit ſoll bevorſtehen. geſetzt im Preiſe; pro Zentner werden jetzt 6000 Mark bezahlt. Der Acher⸗ und Büßler⸗Bote“ erinnert daran, wie ſich die Jeiten än⸗ dern und wie früher der Urloffer Merrettichmann mit elnem Sack Aber welcher? Hinunterzuklettern erforderte mehr Gewandt⸗ heit; oben zu ſtehen und das Seil zu halten, mehr Uebung und Kraft. Rainer war ſofort bereit, hinabzuſteigen, und da nicht viel Zeit zum Ueberlegen war, machte er ſich ſofort daran. Almer unterſuchte zunächſt den Schnee am Rande der Wand, an der Stelle, wo man hinunter mußte, und ſtieß ihn ab, ſoweit er loſe war. Dann band er Rainer am Seil feſt. Dann ſuchte er ſich in einiger Entfernung am Rande eine Stelle, wo er ſich feſt einſtemmen konnte; eine Zacke, um die er das andere Ende des Seiles hätte ſchlingen können, gab es nicht— er war ganz allein auf die eigene Kraft angewieſen. „Ich werd' euch zwei nicht auf einmal heraufſeilen können,“ ſagte er bedenklich.„Ich möcht' das Seil leer hinunterlaſſen— aber der Peter wird ſich's nicht feſtſchlingen können mit der verletzten Hand. Ihr müßt's ihm bringen und ihn an eurer Stelle feſtmachen und dann warten, bis ich euch nachhole. Wird's gehen—2“ „Es muß!“ rief der Amberger mutig. Und ſchon ließ er ſich vorſichtig über den Rand hinaus. Almer ſtemmte aus Leibeskräften. Von der ſchweren Laſt gezogen, ſenkte ſich das Seil in die Tiefe. Manchmal, wenn der Amberger die Füße auf einen Vorſprung ſtellen konnte, hing es ſchlaff; aber immer ſchon nach wenig Sekun⸗ den zog es allmählich wieder au. „Weiß der Himmel, wo der Mann den Verſtand her hatl“ dachte Ihriſten Almer, und beruhigte ſich immer mehr. Es war ihm doch lieber, den Ungeübten auf dem gefährlichen Wege in ſeiner ſicheren Hand zu halten, als ſich ſelbſt, zwiſchen Tod und Leben ſchwebend, von ünerprobten Armen abhängig zu wiſſen. „Halt!“ tönte es von unten. Eine gute Weile verſtrich. Almer lauſchte atemlos, ohne auch nur einen Augenblick das Seil lockrer zu halten. Ein plötzlicher Ruck— es konnte ſeiner Hand entgleiten und die unten wären verloren. „Auf!“ tönte Ambergers helle Skimme. Almer zog an; langſam und vorſichtig. Meiſt hing die Laſt ſchwer und bewegungslos; nur ſelten ſchien es dem Angeſeilten zu gelingen, mit Hand oder Fuß nachzuhelfen. Endlich— dem Almer drohten vor Anſtrengung die Adern zu platzen— tauchte Peter Schlegels Kopf über dem Rande herauf. Ein letzter kräftiger Ruck— er war oben. Stöhnend ließ ſich Almer in den Schnee fallen. Der Abgeſtürzte hatte einen zerfetzten Rock, eine zerſchundene Seil!“ (Arloffen bei Achern, 6. Nov. Auch der Merrettich ſteigt fort⸗ G Die Gemeindewahlen in Mannheim „Willſt Du nicht mein Bruder ſein“. Aus Mittelſtandskreiſen wird uns geſchrieben: Die politiſche Nötigung, die ſeither ein Vorrecht ſozialdemokratiſch gerichteter Or⸗ ganiſationen war, ſcheint auch leider anderswo Schule machen zu wollen. Einem angeſehenen, hieſigen Handwerksmzeiſter wurde dieſer Tage die Sammelliſte für den Wahlfonds der„Mittelſtandsvereini⸗ gung“ vorgelegt. Als der Handcderksmeiſter nun zu erkennen gab, daß er nicht mit von der Partie ſei und eine Unterſtützung dieſer da⸗ Bürgertum noch mehr ſpaltenden neuen Richtung ablehnte, wurde ihm im brüsken Tone erklärt: Wir wirden uns Ihren Namen, wie die aller anderen Handwerksmeiſter, die nicht zeichnen, merken. Werden ſich die Handwerksmeiſter dieſe Spekulation auf ihre Feig⸗ heit gefallen laſſen? Die überwältigende Mehrheit des Mannheimer Handwerkerſtandes hält den von der Mittelſtandsvereinigung be⸗ ſchrittenen Weg außerhalb der bürgerlichen Parten für verfehlt und gerichtet. Haben die Agitatoren der„Mittelſtandsvereinigung“ je⸗ mals den ernſten Verſuch gemacht, den Einfluß des Mittelſtandes in den bürgerlichen Parteien durch tätige Mitarbeit zu vergrößern oder hat die politiſche Wiege des einen oder anderen nicht gar im roten Lager geſtanden? Das politiſche Gewiſſen, das gerade in der heutigen Zeit der Notlage Volkes geſtärkt werden muß, wird bei dieſen Leuten allerdings ni belaſtet. Die letztere Kategorie wirkt ja, vielleicht unbewußt, immer noch im Intereſſe ihrer alten politiſchen Liebe, indem ſie die Stel⸗ lung des Bürgertums durch ihre zerſetzende Wirkung ſchwächt und die der Sozialdemokratie naturgemäß ſtärkt. Die Deutſche Volkspartei konnte bei der letzten Stadtverordneten⸗ wahl nur wenige Vertreter auf das Rathaus entſenden, da ſie da⸗ mals in den Anfängen ihrer politiſchen Organiſation ſtand. Seitdem at ſich das liberale Bürgertum wieder auf ſich ſelbſt beſonnen, was ich in einem raſch ſteigenden Mitglieder⸗ und Stimmenzuwachs kundgibt. Insbeſondere viele Mannheimer Handwerker haben ſich dieſer Partei angeſchloſſen, was nicht zuletzt auf das mannhafte Ein⸗ treten der kleinen Rathausfraktion für die Belange des Mittelſtandes zurückzuführen iſt. Der Mannheimer Handwerkerſtand lehnt es in er Mehrheit ab, den Reſonanzboden für eine„Verſpreng! tenſammelſtelle politiſch Indifferenter abzugeben. Eine objektive Prüfung der Tätigkeit der Parteien im Stabtparlament wird jeden Mittelſtändler davon überzeugen, wo er hingehört. Wird es der liberalen Volkspartei auf Grund ihrer alle Kreiſe des Mann⸗ heimer Bürgertums umfaſſenden Organiſation und ihrer wirtſchafts⸗ politiſch gebildeten Führer— auch aus dem Handwerkerſtande ge⸗ lingen, das Mannheimer Bürgertum endlich aufzurütteln und wird dieſes ſeiner Wahlpflicht genügen, ſo wird ſie mit einer achtung⸗ gebietenden Fraktion in das Rathaus einziehen und die übrigen nichtſozialiſtiſchen Parteien zwingen, ihre Rathauspolitik mehr den Wünſchen des erwerbstätigen Mittelſtandes anzupaſſen. Wird durch eine rege Wahlbeteiligung die rote Mehrheit gebrochen, ſo wird da⸗ durch auch die Stadtverwaltung veranlaßt, ihr Steuer wieder mehr nach rechts zu drehen und eine Verwaltungspolitik zu treiben, die ſich mehr im Rahmen der„bürgerlichen Ordnung“ bewegt. Die Stunde iſt ernſt. Die Parole heißt: Sammlung, nicht Spaltung⸗ auf dem Rücken mühſelig von Ort zu Ort wanderte bis in die Schweiz und das Elſaß kam und ſeine Ware feil bot. Heute erſcheint der Meerrettich auf der Börſe, wie der Kehler Börſenbericht erkennen läßt (Lahr, 6. Nov. Ein Zopfabſchneider treibt nun auch hier ſein Unweſen. Am Samstag abend hat er einem 11jährigen Mädchen den Zopf abgeſchnitten. 0 Jreiburg, 6. Nop. In einem Zug der Höllentalbahn wurden zwei Kirchenräuber verhaftet. Als die Schutzleute ſie feſtſtellten, er⸗ griffen ſie die Flucht, konnten aber bald wieder in Haft genommen werden. In ihrem Beſitz waren einige kirchliche Geräte, außerdem waren die Diebe mit Brechwerkzeugen und einer geladenen Piſtole ausgerüſtet. OVillingen, 6. Nov. In einem Hotel benutzte ein Gaſt, der allein im Reſtaurationsraum anweſend war, die vorübergehende Ab⸗ weſenheit der Bedienung, um einen tiefen Griff in die Kaſſe zu tun und zu perſchwinden. Es fielen ihm 50 000„ in die Hände. Gerichtszeitung fiarlsruhe, 4. Nov. Vor dem Schöffengericht hatten ſich ein Landwirt und vier Landwirtsehefrauen aus Graben wegen ſchwerer Milchfälſchungen zu verantworten. Die Anklage legte ihnen zur Laſt, die pon ihnen weiter verkaufte Milch zum Teil bis zu 40 Proz. ge⸗ wäſſert zu haben. Die Angeklagten erklärten demgegenüber, ſie hät⸗ ten die leeren Melkeimer nur mit einem Kaffeetäßchen noll Maſſer ausgeſpült. Das Gericht ſchenkte aber dieſen Angaben keinen Glau⸗ ben, zumal die Zeugenausſagen ganz anders lauteten. Eine der An⸗ geklagten erhielt eine Geldſtrafe von 12 000 /, eine andere, eine Bäckersehefrau, eine ſolche von 10 000 1, die übrigen Angeklagten kamen mit etwas niedereren, aber immerhin noch recht ſaftigen Geld⸗ ſtrafen davon. (Kehl, 6. Nov. Drei Arbeiter aus Straßburg verſuchten in einem Handkarren mehrere Pakete mit Fahrradiaternen über die Jrenze zu ſchmuggeln. Die Pakete waren mit Kehrricht verdeckt, aber die Zollbeamten das Schmugglergut. Die Schmuggler erhiel⸗ Geldſtrafen in H ten neben einer Freiheitsſtrafe von einem Monat Gefängnis noch öhe von 284 400 Mark. nichts geſchehen. Er war auch ganz guter Dinge trotz ſeiner vor⸗ herigen Brummigkeit. „Mach' ſchnell, hol' den Amberger auf,“ von ſich ſelber ſprach.„Der ſitzt wie die Maus in der Falle in meiner Spalte— ſie iſt nach unten offen, und wenn er ſich nicht mehr halten kann, rutſcht er durch. Er iſt ein gut Teil ſchmäler als ich!“ Und wieder glitt das Seil in die Tiefe. Almer beugte ſich, platt auf dem Bauche liegend, über den Rand hinaus, um zu ſehen, ob er ſein Ziel erreiche. Inzwiſchen hing Rainer Amberger feſtgeklemmt in dem eiſigen Riß. Solange er mit dem Verletzten zu tun gehabt, waren alle ſeine Sinne in Anſpruch genommen worden durch die ſchwierige Arbeit, in der engen Kluft, in der ſich kaum einer am andern vorbei⸗ ſchieben konnte, das Seil von ſeinen Hüften zu löſen und dem andern umzulegen. Nun war der andere hinauf, und er ſchwebte allein zwiſchen Himmel und Erde, ohne andern Halt, als ſeine ſtem⸗ menden Glieder. Ueber ihm zwiſchen verſchneiten Eisrändern da⸗ Aetherblau; unter ihm in bläulicher Tieſe die harte Firn. Wenn er jetzt die ſtemmenden Arme und Kniee losließe, nur ein ganz klein wenig— danit ſtürzte er über die ſcharfkantigen Schrunden und Zacken hinab; dann kam er unten an tot oder mit zerſchmetterten Gliedern. Die leicht erreichbare Möglichkeit, ſeine geſtrigen Gedanken wahr zu machen, erfüllte ihn mit Schaudern; mit Staunen über ſich ſelbſt. Nach Leben ſchrie alles in ihm: nach Leben und Arbeit: nach Leben mit ſeinem warmen Blut, ſeinen jungen Augen, ſeinem friſchen Herzen; nach Leben in einer Welt wie dieſe— Straffer ſpannten ſich ſeine Muskeln; er hob den Kopf und ſpähte nach oben. Das Seil kam. Oft blieb es ſitzen zwiſchen Zacken und ſtufenförmigen Vorſprüngen. Dann mußte es angezogen von neuem geſenkt werden. Aber es kam näher— ſchnell und ſicher. Nun war es da. löſend, ergriff es der Mann. Nun brauchte er auch den andern Arm. Nur mit den Knieen und den genagelten Sohlen gegen die glatte Wand geſtemmt, ſchlang er ſich das Seil um und ſchürzte es feſt, mit mehreren Pauſen, weil immer dazwiſchen die Arme die ermattenden Beine unterſtützen mußten. Nun hielt die Schlinge. „Auf!“ jauchzte es aus der Tiefe. rief er, ehe er weiter Backe und die Hand war gequetſcht und blutete heftig; ſonſt war ihm FFortſetzung folgt.] unſeres ganzen deutſchen werktätigen Vorſichtig den einen Arm von der Eiswand in ſeiner ſpaltenden Wirkung gegen das Intereſſe des Mittelſtandes — Dienstag, den 7. November 1922 Mannheimer General-Anzeiger Abend ·Ausgabe) 3. Seite. Nr. 514 Neues aus aller Welt — Taufend Feſinahmen bei einer Berliner Razzia. Eine der größten Razzien, die in Berlin von der Kriminalpolizei ausgeführt worden ſind, wurde wie ſchon kurz berichtet, Freitag auf Samstag nacht mit einem ungewöhnlich umfangreichen Aufgebot von Beamten und Laſtautomobflen im Weſten, im Südweſten und im Zentrum Berlins vom Berliner Polizeipräſidium veranſtaltet. Kurz nach Polizeiſtunde ſuchten die einzelnen Truppen die ihnen ſeit langem bekannten heimlichen Nachtlokale auf, überrumpel⸗ ten die Spanner und drangen ohne weiteren Widerſtand ſofort überall in die Räume ein. So wurde u. a. am Rurfürſtendamm und in der Wiimersdorfer Straße ganze Arbeit getan. Wer nicht im Peſißz gültiger Ausweispapiere angetroffen oder ſich ſonſt über ſeine Perſon legitimieren konnte, mußte den bekannten Weg mit dem Haſtauto nach dem am Alexanderplatz antreten. In der Flottwellſtraße erſchien die Kriminalpolizel in dem berüchtigten Nachtlokal„Flotte“. Hier fand man faſt alle Beſucher in völlig ehenertem Zuſtand an den verſchiedenen Stellen herumliegen. Del näherer entdeckte die Behörde, daß ſie hier einer 5 Kokainhhke auf die Spur gekommen war. Ueberall harten die Uberraſchten Kokainiſten und Morphiniſten, in der Haupt⸗ ache Frauen, ſchnell ihre Schnupfdoſen zu verſtecken verſucht. Dle beſchlagnahmte alle Vorräte dieſer Gifte, die de vorfand. Unter den Geſten waren viele Beſucherinnen, die den Kriminalbeamten als alte Kundinnen beſtens bekannt waren. Eben⸗ ſalls reiche Beute machte die Streife bei der Aushebung eines Nacht⸗ lokals in der Aaee Die Mehrzahl der Anweſenden waren Ausländer, die ſich nicht im Beſitze von gültigen Päſſen be⸗ ſanden. 150 andere Perſonen wurden außer ihnen mitgenommen und der Sittenpolizel, die ſchon längere Zeit nach dieſen Gäſten fahn⸗ dete, übergeben. die Ausländer wurden trotz ihrer Proteſte der politiſchen Polizei des Berliner Polizeipräſidiums überwieſen. Kurz vor der Rückkehr zum Alexanderplatz maezte man noch einen loh⸗ nenden Abſtecher in eine Nachtkaſchenme, die ſich ein paar Schritte vom Polizeipräftdium entfernt am Alexanderplatz beſand. Ins⸗ eſamt wurden 1000 Perſonen zur Feſtſtellung ihrer Per⸗ onalien ins Präſidium eingeliefert. ehr als 200 Frauen und Mädchen mußten nach ihrer Vernehmung in das Poltzei⸗ gewährſam geſchafft werden, weil ſie wegen verſchiedener Verbrechen geſucht wurden. Ein beſonders elegant gekleideter Gaſt aus einem Nachtlokal in der Friedrichſtraße entpuppte ſich als ein wegen ſchwerer Raubüberfälle langgeſuchter Verbrecher und ausge. brochener Zuchthäusler. Eine junge Frau, die bisher vom Ladendiebſtahl zu leben pflegte, verſuchte während der Fahrt den Wagenführer durch einen Jentauſendmarkſchein zu beſtechen Gegen ſie wird nun u. d. auch noch ein Verfahren wegen verſuchter Be⸗ intenheſtechung eingeleltet werden. Kunſt und Wiſſenſchaſt Mannheimer Geſchichtsblätter. Aus dem reichen Inhalt des Oktoberheftes der vom Mannheimer Altertumsverein annheimer Geſchichtsblätter erwähnten wir folgende für die Ge⸗ ſchichte unſerer Helmat bemerkenswerte Aufſätze:„Goethe in Mann⸗ eim“, von Geh. Archivrat Dr. Zimmermann.„ wei Mann⸗ eimer Grabſteine aus den Jahren 1621 und 1623“, von Profeſſor Droes.„Ein zeitgendſſiſcher Bericht über die Belagerung annheims durch Ti 1 1622.“„Kreiswardein Joh. Anton Eberle,“ von Dr. Adolf Stoll. 1 75 unter den kleinen Bei⸗ Cuenn„Die e in Doſſenheim“ und„Bildhauer Paul gell“, Es wäre ſehr zu bedauern, wenn die Zeitſchrift durch die Not der Verhältniſſe eine Einſchränkung erleiden müßte. dc Mmannheimer Künſtler auswärts. Hugo Voiſin gaſtierte in München mit großem Erfolg als„Beckmeſſer“. Die Münchener Jeueſten Nachrichten ſchreſben:„Sein Beckmeſſer war eine von Stimme und deutlichſter Ausſprache unterſtützte Leiſtung gibt keine höhere Anerkennung dafür, von eigenſter Prägung: es als daß ſie— mit ihrer ganz andern Art— neben dem Melſter⸗ beckmeſſer Geiſens ebenbürtig beſtand.“ Die München⸗Augsburger Abendzeitung ſpricht von einem Beckmeſſer„von ausgezeichneter und ſehr perſönlicher ene In der Münchener Zeitung leſen wir:„Wir ſpüren hier in München ſonſt wegen der auf den ver⸗ ſemerten Luſtſpiekton geſtimmten„Beckmeſſerel von Geis nicht die ganze Schärſe und Herbe dieſes galligen und ſpottfrohen Wagner⸗ humors. Boiſin gab der Rolle dieſen Charakter zurück. Seine be⸗ ſtimmten Züge, die Kraft und Fülle der Stimme, das mürriſch⸗ 0 in den Bewegungen ließen den Herrn Sixtus als jenen bös⸗ willigen Choleriker erſcheinen, dem nur das Mißverhältnis der eige⸗ nen Kräfte zum überhobenen! Wollen die Schlinge legt. Ffello⸗ ſm Sinne Wagners, nicht ohne Reiz und nicht ohne ihe vortrefflicher Einzelheiten, Erfolge, die Voiſin nicht zuletzt ſeiner vortrefflichen Ausſprache verdankt. Wie wir hören. hat Hugo oiſin eine Einladung erhalten, im königl. Thealer in Madrid den Beckmeſſer zu ſingen. S ein neuer Muſeumsdirektor in Freiburg 1. Br. Zum Direk⸗ tor des Muſeums in Freiburg i. Br. wurde al Nachfolger Max Wingenrohts Dr. Werner Noac, bisher Aſſiſtent am ſtädtiſchen Muſeum in Erfurt, berufen. Aubert Koeſter, der ausgezeichnete Leipzlger Germaniſt, vollendet am Dienstag, den 7. Nopember, ſein 60. Lebensjahr. Gelehrte, der ſeinerzeit die Nachfolge Erich Schmidts an der Berliner Univerſttät ablehnte, ſteht ſeit langer Reihe der Meiſter deutſcher Literaturgeſchichte. Hamburger von Geburt, iſt er erſt von der Jurſsprudenz und der Geſchichte her dur deutſchen Philologie gekommen. Er iſt einer unſerer beſten Schiller⸗ Kenner, und er iſt der einflußreichſte Begründer der theatergeſchicht⸗ lichen Forſchung innerhalb der neueren deutſchen Literaturgeſchichte. Ueber Marburg führte ihn ſeine akademiſche Laufbahn 1899 nach Leipzig, 1913 war er Rektor der Univerſität. Damals und bei man⸗ er anderen Gelegenheit hat Koeſter, deſſen ſcharfe Geiſtigkeit den ragen des geſchichtlichen Werdens und des literariſchen Schaffens mit freier Selbſtändigkeit gegenüberſteht, feinſinnige Proben ſeiner Beredſamkei gegeben. Die Freunde der deutſchen Literatur kennen N ſchätzen beſonders ſeine Vorleſungen Über Gottfried Keller, ſeine Ausgaben der Werke Storms, des Briefwechſels von Storm und Keller, der Briefe der Frau Rat. Als Lehrer iſt Koeſter von weiteſtem Einfluß für die Entwicklung der deutſchen Literatur⸗ F55 98 geſchichte geworden. der badiſchen Landeswelterwarte in Katlstühe BVeobachtungen badiſcher Wetterſtellen ſres morgens) eee *1 55 Luft⸗Tem⸗.I See⸗ druck pera⸗g Wind 25 8 8 Be⸗ böhe in de tur ⸗. merkungen — ma mm Wachr Suurte* Sanſhem⸗ e s en 2 arlenndl 563 752.33 55 7—3 OW leicht ungd 4 ...127 759.1 8] 10 1SwW eicht eteaß 5 Viller Baden 213753.22 8 10—2 Wmäß. eted 7 lobden— 780 755.66 5 2 2 M ſchw. fegm 14 Vadcderß, Hof 1281 6441] 1 4—7Sw ſchw. Süneeſ 33 S enweiler715—/ %%// ᷣU-w ̃²—3 ĩ⅛˙—ui, Allgemeine Wilterungsüberſicht⸗ Luftbrie in Begleitung des nordweſtlichen Tiefdruckgebiets erſchienene 15 ruckwelle iſt oſtwärts gewandert und hat auch in Süddeutſch⸗ wieder Trübung mit Regenfällen und Erwärmung gebracht. fluß über den britiſchen Inſeln der Luftdruck ſteigt, wird der Ein⸗ 0 des Tiefdruckgebiets abnehmen. Im Bereich nördlicher Luft⸗ mungen iſt in Süddeutſchland etwas kälteres, im allgemeinen Kufhef Wetter mit ſtrichweiſe Schnee⸗ und Regenſchauern zu Vorausſichtliche witterung für Mitzwoch bis 1e uhe nachts: beſe Jeitweiſe aufheiternd, ſtrichweiſe Regen und Schneeböen, letztere ers im Ge e, etwas kälter(im Hochſchwarzwald wieder Winde. ichter Froſt), nordweſtliche Zeit in der erſten von der Verwaltung, wie kolgt, angegeben: Handel und industrie Bank für auswärtigen Handel Kürzlich fand in Berlin die Konstitujerung der Bank für auswärligen Handel, Aktiengesellschaft, statt. Die seit vielen Monaten geführten Verhandlungen fanden hierdurch ihren kformellen Abschluß. Das Aktienkapital beträgt 250 Mill., welche voll eingezahlt sind. Sämtliche Aklien wurden von einem Konsortium übernommen, welches dieselben dauernd im Portefeuille zu behalten beabsichtigt. In den Aufsichtsrat wurden gewählt die Herren Robert Blum, Otto Deutsch und Dr. Otto Feilchenfeld, sämtlich Mit- lieder des Vorstandes der Böhmischen Escompte-Bank und redit-Anstalt in Prag, Friedrich Ehrenfest, Faul Lechner, Ludwig von Neurath und Dr. Wilhelm Regendanz, sämtlich Mitglieder des Vorstandes der Oesterreichischen Credit-An⸗ stalfl kür Handel und Gewerbe in Wien, Dr. Hans von Mauth- ner, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der Amstelbank in Amsterdam, Dr. Albert Hopff, Direktor der Hamburg-Amerika Linie in Hamburg, Dr. George Melchior, Hamburg, Exzellenz Dr. Friedrich Rosen, Reichsminister a. D. in Berlin, und Geheimer Oberfinanzrat Dr. Ernst Springer in Berlin. Der Aufsichtsrat wählte Direktor Ludwig von Neurath zu seinem Vorsitzenden, die Herren Exzellenz Dr. Friedrich Rosen und Dr. Otto Feilchenfeld zu stellvertretenden Vor- sitzenden. Zu Mitgliedern des Vorstandes wurden die Herren Franz Feilchenfeld, bisher stellvertretender Direktor, der Allge- meinen Oesterreichischen Boden-Credit-Austalt in Wien und Stephan Popper, bisher stellvertretender Direktor der Böhmi- schen Escompte-Bank und Credit-Austalt in Prag, bestellt. Die Büros der Bank für auswärtigen Handel, Aktien- gesellschaft, befinden sich in Berlin We9, Budapesterstr.—3. Die neuen RKohlenpreise In Ergünzung der bereits von uns milgeteilten Preise ent- nehmen Wir dem„Reichsanzeiger noch folgende gleichfalls ab., November geltenden Preise je Tonne einschließlich Kohlen- und Umsatzsteuer: Rheinisch-Westfälisches Kohlensyndiket: Steinkohlenbri- ketts: I. Klasse 14 319, II. Klasse 14 318, III. Klasse 14 316&A. Aachener Steinkohlensyndikat: Eschweiler Bergwerks- verein: Eierbriketts 14 319 l, Vollbriketts 14 400. Niedersächsisches Kohlensyndikat: Steinkohlenbriketts Obernkirchen 14 221. Sächsisches Steinkohlensyndikat: Steinkohlenbriketts(Mor- genstern und Glückauf-Oelnitz) 18 025. Niederschlesisches Kohlensyndikat: Steinkohlenbriketts (Waldenburger und Wenceslaus) 15 912 KA. Unter den Bedingungen der Bekanntmachung des Reichs- kohlenverbandes vom 31. Januar 1921 dürfen ab 1. November 1922 für den Brennstoffverkauf frei Eisenbahnwagen ab ober- rheinischen Umschlagplätzen folgende Zuschläge je Tonne 2u den ab Werk geltenden Verkaulspreisen erhoben werden: a) für Brennstoffe aus dem Bezirk des Rheinisch-West⸗ fälischen Kohlensyndikats: Bingen—Mainz-Kastel—Gustavs- burg—Gernsheim—Worms— Mannheim— Rheinau-—Ludwigs- hafen für Kohlen 3390, für Koks 3612, Frankfurt 4/.— MainkurOftenbach(einschl. Werft- und Mainkanalgebühren) 3436 bzw. 3662, Aschaffenburg 3614 bzw. 3845, Karls- ruhe—Speyer 3768 bzw. 3995. Kehl 4619 bzw. 4860 A, Lauterburg(frei Schiff) 3627 bzw. 3727 4, Kehl—Straßburg (frei Schiff) 4242 bzw. 4349 A b) für Braunkohlenbriketts des Rheinischen Braunkohlen- syndikats: Bin gen—Kostheim—WeisenauFrei-Weinheim— Mainz—Gustavsburg 2738„, Mannheim—RheinauWorms Ludwrigshafen 2854, Frankfurt a/M.—Offenbach(einschl. Werkt- und Mainkanalgebühren) 2897, Karlsruhe-Speyer— Leopoldshafen 3237, Lauterburg(trei Schift) 3842, Straß- burg(krei Schiff) 3975. Die neuen Kalipreise In Ergänzung unserer kurzen Mittellung in Nr. 507, die eine Erhöhung der Kalipreise um 9276 meldete, lassen Wir heute die neuen Kalipreise ab 3. November im Vergleich zu den früheren Preisen folgen. Die Preise verstehen sich kür je 17% Reinkali im Doppelzentner: .12. 9. 8. 1. 9..10. 10.10..13. 1921 1922 1922 1922 1922 192² Karnalit—12 168 502 936 983 1265 2365 Rohsalze 12—15 199 594 1125 1181 1519 2841 Düngesalze 18—22 256 780 1525 1601 2060 3904 28—32 296 936 1891 1986 2555 4905 38—42 370 1200 2424 2545 3274 6319 Chlorkalium 50—60 413 1310 2646 2778 3574 6898 über 60 453 1435 2942 3089 4100 7982 Schwefels. Kali über 42 537 1905 4206 4416 5947 11449 Schwefels. Kallmagnesla 613 2093 4622 4853 6535 12590 Die letzte Erhöhlung der Talipreise fand am 10. Oktober statt und betrug 29,66%, während die vorletzte am 1. Oktober erfolgte und eine Erhöhung um 5% vorsah. * Sinner-.-., Karlsruhe- Grünwinkel. Der auf den 30. November einberufenen.-V. wird die Erhöhung des Kapitals um 40 Mill. Stamm- und 10 Mill. 4. Prioritäts- aktien mit 8½% Kumulation Vorzugsdividende und mehrfachem Stimmrecht vorgeschlagen. Die 1 Mill.% Prioritätsaktien Lit. A. und 15 Mill. Prioritätsaktien Lit. B sollen in Stamm, aktien mit Gewinnberechtigung ab 1. Januar 1923 umgewan⸗ delt werden. X Kaliwerk Krügershall in Halle a. d. S. Die in Magde- burg abgehalfene ac..-V. genehmigte die beantragte Kapi⸗ talserhöhung um 35 Mill.% Stammaktien mit veller Divi- dendenberechtigung für 1922, sowie um 3,5 Mill. Vorzugs- aktien mit zehnfachem Stimmrecht. Die neuen Stammaktien werden zu 500% durch eine Gruppe, unter Führung der Commerz. und Privatbank mit der Verpflichtung übernom- men, sie den Aktionären im Verhältnis von 15: 4 zum gleichen Kurse anzubieten. Die Kapitalerhöhung dient der Bereit. stellung Weiterer Mittel kür die badlischen Kaliwerke und kerner soll trotz der noch vorhandenen erheblichen flüssigen Beträge Vorsorge gegenüber der außerordentlichen Kredimot werden. Das Aktienkapital von Krügershall ist in en jüngsten zwei Jahren(von 21 Mill. auf 160 Mill.. erhöht Worden. Die Art der Verwendung dieser Erlöse Wird Nebeſ der Be- teiligung an den Badischen Werken und den Mitteln für die Sicherung der Liquidität hat sich die Gesellschaft an einer Reihe von großen Unternehmungen beteiligt und verkügt heute über folgenden Besitz: Hauptteil an Burbach, je die Halfte der Kuxe von Volkenroda, Salzmünde, Günthershall und Buttlar, fast alle Aktien von Wlitekind und damit die drei Viertel Mehrheiten von Hildasglück, Carlshall und Ellers, hundert Kuxe Walbeck, eine große Beteiligung bei Schwarz- burg sowie eine Mill. ½ Aktien der Oberschles. Kokswerke. Nach dem gegenwärligen Kursstande beläuft sjch der Besit⸗ der Gesellschaft auf nahezu 15 Milliarden, so daß unter Llinzupeeſmung der klüssigen Mittel und der Badischen Werke Holländische Münzverschlechterung. Das niederländ! sche Finanzministerium hat die des Guldens i! der Weise angeordnet, daß aus zwei Silßpergulden alten Prägung drei Gülden neuer Prägung(bei einem Silbergehalle von 23%) gemünzt werden sollen. Die Neugulden werden zur Einlösung der Während des Krieges ausgegebenen Eingulden. scheine verwendet werden, wobei der Staat den Vorteil hat daß er zur Einlösung der Scheine(30 Millionen) nur 20 Mil lionen aufzubringen hat. Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse X Frankfurt, 7. Nov.(Drahtb.) Heute war vom Börsen. vorstand jeder Effektenhandel, auch im Freiverkehr, unter- sagt. Am Devisenmarkt wurden lediglich die Wechselkurse noliert, eine Kursfestsetzung für Banknoten fand nicht stalt Die Haltung der ausländischen Zahlungsmittel war sehr fest. Vorbörslich begann der Dollar mit 7700 und stieg bei geringem Geschäft bis 7900—8200—8400. Soweit im Verkehr von Büro zu Büro festzustellen war, dürkte für morgen wieder mit einer sehr festen Börse zu rechnen sein, da der Auftragseingang vonseiten des Publikums stark ist. Ein Teil des Publikums scheint allerdings die stark gestiegenen Kurse zum Verkauf benützen zu Wollen, um sich in niedriger skehenden Effekten in doppelten Beträgen zu engagieren. Be- sonders große Kaufaufträge liegen in Industriepapieren vor, so in Scheideanstalt, Griesheim, Mansfelder, Maschinenfabrik Karlsruhe, Eblingen und vielen anderen. Schiffahrtswerte, ebenso Montanpapiere, wurden bei höheren Kursen genann!. Von ausländischen Renten waren besonders türkische Fonds begehrt. 39%ige preubßische Consols sehr gesucht. Berliner Wertpapierbörse Berlin, 7. Nov.(Drahtb.) Man hat nahezu die Hoff- nung auf ein Ergebnis der Verhandlungen mit der Repara- tlonskommission aufgegeben, und diese Sorge kam in einer gewaltigen Aufwärtsbewegung der Devisenkurse zum Aus druck. Die Nachfrage konnte bei weitem nicht befriedigt werden. Es fanden starke Repartierungen bei der Kurskfesk-⸗ setzung statt. Deuisenmarkt Tendenz: sehr sark befestigt. Mannheim, 7. Nov.(4,30 nachm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Vork 8825(7600), Holland 3450(2980), London 39 500 (34 000), Schweiz 1625(1410), Paris 580(506), Italien 365(316). Frankfurter Devisen X Frankfurt, 7. Nov.(Drahtb.) Auslandsdevisen lagen im Frühverkehr sehr fest. Es genügte eine bescheidene Nach- krage, um erhebliche Kurserhöhungen zu erzielen. Die amt- lichen Notierungen Wurden im Einklang mit regerem Ge- schäft wWelterhin fest. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 34 600—37 500(37 500), Paris 520—35 (553), Brüssel 478(495), New Nork 7800—8400(851276), Hol⸗ land 3050—3160(3295), Schweiz 1450—1500(1570), Italien 330(354). Amtlich(Gl. 6. 1. B. 6. fl. C. 1. 11. B. J..] Amtiteh(. 6. 1. B. 8. I. U, J.. 3, ,½% nolland. 2523 2539 3286 3303/Korwegen 1296 1213 1840 1883 Zelgl 1 4 Joh 5 3 ate. 2547325 5 125 7550 faer⸗ 2 9171 555 arls. SW-Vor 543 Sohwelr 1353 12 1896 18 Vien, abg..8 8837 A7 55 , eee eee * 2 6„ bänemarx 1316 1323 1895 1704 Berllner Devisen Amtlloh(G. 5. 11. B. 5. I1. 6. 2. 11. B. 7. 1l. Amteh b. 8. Hk. B. 5. 11. k. J. l., J. I. Hollaneg New-Vork gelee: 2437 115 2300 580f ee. 4 8 Ohriettanſa 1182 1187 1499 159 Sehreln. 1183 1 95 1881 1882 Lopenbag. 75 1280 1885 1854 dan ab. 80 35 1285 1236 delehurer 475 355 ee e, 455 270 24 318 808068! 24 805 350 Jl kondon. 28428 285/1 37406 37593 Waren und Härkie „ Kaflee-Wochenbericht.(Morris A. He G. m. b.., Hamburg.) Das Geschäft bewegte sich auch in der ab⸗ gelaufenen Berichtswoche in den engsten Grenzen, Die Weitere rapide Zerrüttung unserer Währung bedingt Preise. die den Konsum zu größter Zurückhaltung Veranlassen. Der Goldzollaufschlag beträgt für die Woche vom 8. November bis 14. November 85 400%, wWas einem Zollsatz von 555,75% für 1 Pfund Rohkaffee und 694,50 für 1 Pfund Röstkaffee entspricht. Heutige Notierungen je nach Qualität und Be- schreibung bei einem Kurse von 30 000„ für 1 Pfd. Sterl. Santos(superior /extra- prime) 1050—1125, Gewaschene Zentralamerikaner 1300—1400% per ½ Kilo roh, unverzoll ab Freihafenlager Hamburg. Zollsatz vom.—7. November e A, vom.—14. November 555,75 für 1 Pfund Roh gaffee. * Metall-Wochenbericht.(Mitgeteilt vom Deutschen Metallhandel.-G. in Berlin-Oberschöneweide.) Der deutsche Metallmarkt hatte in den ersten Tagen der beute zu Ende gehenden Berichtswoche eine ruhige, wenn auch feste Ten. denz aufzuweisen. Seit Mittwoch den 1. November 1922 setzte sich dann aber die bereits seit langer Zeit herrschende Auf⸗ Wärtsbewegung in einem Tempo fort, das jedes bisher er lebte Maß well überträf. Die Preise gingen fast stündlich sprunghaft in die Höhe, sodaß die heuligen Notierungen, wotzdem die Preise am Ende der Berichtswoche be. reits sehr hoch waren, um weitere 50 Proz. überschritten worden sind. Von einem regulären Geschäft kann infolge⸗ dessen garnicht mehr gesprochen werden. Zeitweise Waren Oflerten 1e nicht mehr zu haben, sodaß der sich be. merkbar machende Bedarf auch nicht annähernd befriedigt werden konnte. Die Tendenz blieb nach wie vor schr fesd. da bis jetzt noch garnicht abgesehen Werden kann, Wie Weit der Eniwertungsprozeſ der deutschen Mark, der die Ursache für die Haussebewegung am deutschen Metallmarkt ist, sich Weiter fortsetzt. Im Gegensatz hierzu war die Stimmung am Londoner Metallmarkt eiwas nachgebend. Kupfer Wirg etwa 33 Pfund Zinn etwa 1 Pfund und Blei etwa 24 Pfund niedriger als vor 8 Tagen bewertet; lediglich Zink konnte im Preise eiwa ½ Pfund per engl. Tonne anziehen. Die heutigen Preise für den deutschen Konsum stellen sich unge⸗ fähr wWie folgt: Elektrolytkupferkathoden M. 4800/1900 p. 1 Kg Raffinadekupfer M. 1625/1675 p. 1 kg, Hütteneichblei Mark 720/750 p. 1 kg, Hüttenrohzink, Marke Ziro RR M. 1250 bis 1300 p. 1 kg, Feinzink, Marke Zero, 99,9 proz. M. 1500 bis 1600 p. 1 kg, Bankazinn 51½200 p. 1 kg, Hüttenzinn 90proz. M. 5050/5150 p. 1 kg, Antimon regulus M. 675/725 p. 1 kg. * Starke Erhöhung fler Nähgarnpreise. Das Nähgarnsyn⸗ dikat hat den Aufschlag auf die Grundpreise mit Wirkung vom 6. ds. Mis. ab um 200% auk 370% erhöht. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, 8 6.. Direktion Ferdinand Heyme.— ECbeſredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwartlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den ührigen reda tionellen Vermögenswerte von rund zwei Milliarden vorhanden sind. Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. 5 — —— J. Seite. Mr. 514 Amtliche Bekanntmakfingen, 2 Tagesordu ung zu der am 9. November 1922, vorm. 9 Uhr ſitzung im Bezirksamtsgebaude, L 6 Nr. 1(Be⸗ zirksratsſaal, Zimmer 50). 1. Erteilung der Staatsgenehmigung zum Be⸗ ſchluß des Bürgerausſchuſſes Mannheim vom 7. September 1920 über den Beizug der Anlieger zu den Straßenkoſten der Friedrichſtraße, Teil⸗ ſtrecke zwiſchen Obſtgartenni und Waldweg im Stadtteil Neckarau; 2. Einſprache Albert Pur⸗ mann, hier, g. bezirksamtliche Auflage im Hauſe G 2. 24; 3. Geſuch Kraftſport⸗Klub Mann⸗ heim⸗Nord e.., Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft öhne Branntweinſchank auf dem Sportplatz im Gewann Herzogenried, hinter Uhlandſchule⸗Hohwieſenweg 2; 4. Geſuch Alfred Rott, Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirt⸗ ſchaft ohne Branntweinſchank N 2. 2; 5. desgl. Nikolaus Schneider, Mittelſtr. 131; 6. desgl. Joſef Schliff mit Branntweinſchank, Dalbergſtr. 10; 7. desgl. Johanna Mühlig, RAheinhäuſerſtr. 69 8. desgl. Albert Rinza, K 3. 4; 9. desgl. Joſef Demmer, Riedfeldſtr. 59/Elfenſtr. 43; 10. desgl. Karl Seibold, U 3. 19; 11. desgl. Fritz von Paris, Jungbuſchſtr. 32/34; 12. desgl. Roſa Pribil, Luiſenſtr. 70 in Neckarau; 13. Geſuch Wilhelm Debusmann, Erlaubnis zum Betrieb einer Schank⸗ wirtſchaft Oppauerſtr. 40 in Waldhof; 14. Geſuch Valentin Ding, Friſtung der Erlaubnis zum Be⸗ trieb einer Gaſtwirtſchaft Bahnhofplatz 1; 15. Ge⸗ ſuch Joſeph Schraut, Erlaubnis zum Betrieb einer Gaftwirtſchaft Relaisſtr. 170, Rheinau; 16. desgl. Johann Mächerlein, Relaisſtr. 118; 17. Ge⸗ ſuch Heinrich Karl, Erlaubnis zur Verlegung ſei⸗ nes perſönl. Schankwirtſchaftsrechts ohne Brannt⸗ weinſchank von Friedrichsfelderſtr. 45 nach Bahn⸗ hofplatz 13(Kantine Poſtamt 2) und Branntwein⸗ ſchank daſelbſt; 18. desgl. Georg Zittel von Schwetzingerſtr. 48 nach Kepplerſtr. 14; 19. desgl. Karl Hoffmann von Schwetzingerſtr. 165 nach Hafenſtr. 22; 20. desgl. Joſef Thomas von L 4. 9 nach Lortzingſtr. 17/19; 21. Geſuch Wilhelm Sei⸗ zinger, Erlaubnis zur Verlegung ſeines Schank⸗ wirtſchaftsrechts mit Branntweinſchank von Kron⸗ prinzenſtr. 58 nach Alphornſtr. 36; 22. desgl. Jakob Eberts von Käfertalerſtr. 15 nach Käfer⸗ kalerſtr. 18; 23. Wirtſchaftsbetrieb Anton Schlupp, 8 3. 7a— hier Konzeſſionsentziehungsverſahren. Mannheim, den 6. November 1922. 2 Badiſches Bezirksamt— Abt. I. Bauporſchriften für das Baugebiet hinter dem alten Friedhof im Stadtteil Sandhofen betr. Mit Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Lan⸗ deskommiſſars vom 23. Okt. 1922 wurde eine orts⸗ polizeiliche Vorſchrift über die Bebauung, des Bau⸗ gebiets hinter dem alten Friedhof im Stadtteil Sandhofen vom 11. Okt. 1922 erlaſſen. 67 Die ortspolizeiliche Vorſchrift gelangt an den Gemeindetafeln zum Aushang. Mannheim, den 30. Oktober 1922. Badiſches Bezirksamt, Abt. VII. Femäߧ 1 der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 23. März 1898,„Das Aus⸗ wanderungsweſen betr.“ bringen wir zur öffent⸗ lichen Kenntnis, daß dem Vertreter des Nord⸗ deutſchen Lloyd in Bremen, Mayer, U 6. 18 hier, unterm 23. Oktober 1922 gemäߧ 11 des Reichsgeſetzes vom 9. Juni 1897 über das Auswanderungsweſen für ſeine Perſon die Erlaubnis erteilt würde, bei der Beförderung -von Auswanderern nach außerdeutſchen Ländern als Agent des Unternehmens„Norddeutſcher Lloyd Bremen durch Vorbereitung von Beförderungs⸗ verträgen gewerbsmäßig mitzuwirken. Die Erlaubnis berechtigt zum Geſchäftsbetrieb im Amtsbezirk Mannheint. 1 40 Mannheim, den 23. Oktober 1922. Badiſches Bezirksamt— Polizeidirektion C. Das Auswanderungsweſen betr. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die dem Herrn Hans Chriſtian Ebhardt in Mannheim am 22. Dezember 1920 gemäߧ 11 des Reichsgeſetzes vom 9. Juni 1897 uͤber das Auswanderungsweſen erteilte Erlaubnis, bei der Beförderung von Auswanderern nach außer⸗ deutſchen Ländern als Agent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen durch Vorbereitung und Ab⸗ ſchluß von Beförderungsverträgen gewerbsmäßig mitzuwirken, erloſchen iſt. 8 Etwaige Anſprüche aus der Geſchäftsführung des genannten Auswanderungsagenten an die von ihm geſtellte Kaution ſind binnen 6 Monaten beim Bezirksamt hier anzumelden und zu begründen. Nach einem Jahr wird die Rückgabe der Kaution an Herrn Hans Chriſtian Ebhardt gemäߧ 31 der Verordnung des Bundesrats vom 14. März 1898, betreffend Beſtimmungen über den Geſchäfts⸗ betrieb der Auswanderungsunternehmer und Agenten, erfolgen. 40⁰ Mannheim, den 23. Oktober 1922. Badiſches Bezirksamt— Polizeidirektion C. Geſuch der Firma Imhoff& Stahl, Drogengroßhandiung in Mannheim ur Errichtung eines chemiſchen ——— betreffend. Die Firma Imhoff& Stahl. Drogengroßhand⸗ lung in Mannheim beabſichtigt auf ihrem Anweſen, Induſtrieſtr. 10 in Mannheim eln chemiſches Lavo⸗ ratorium zur Herſtellung pharmazeutiſch⸗chemiſcher Produkte zu errichten. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Vertündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigen⸗ falls alle 15 auf privatrechtſſchen Titeln be⸗ ruhenden Eiiſwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne lieges während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirks. amts und des Stadtrats zur Einſicht offen. Mannheim, den 30. Oktober 1922 Badiſches Bezirksamt— Abteilung V. Maulkkaag-. Ahoknladentaben Aktiengesellschaft Wernigerode. Die in der ordentlichen Generalverſammlung vom 28. Oktober 1922 für das Geſchäftsjahr 1921/22 feſtgeſetzte Dividende von 25% und Bonus von 15 0% für die Aktien Nr. 1/18000 ſind mit je 400 Mk. für die Aktie ofort zahlbar: 3578/79 Bei der Geſellſchaftskaſſe in Wernigerode. Bei den Bankhäuſern: F. W. Krauſe& Co., Bankgeſch. Komm.⸗ Geſ. a. Aktien, Berlin W. 8, Behrenſtr 2, Mooshake& Lindemann, Halberſtadt, Wernigeröder Bank für Handel und Ge⸗ werbe, Komm.-Geſellſch. a. Aktien, Werni⸗ gerode Vefeinigung der Freunde des humanist. bymnasjums, Ortsgruppe Mannheim. Vortrag von Profeſſor Dr. Deubuer(Univerſität Frei⸗ burg) über„Altgriechische Hochzeit“ (mit Lichtbüdern) am Freitag, 10. Novbr., abends 8 Uhr Garmonie). Anſchließend General-Versammlung. 9898 Der Vorſtand. ſtattfindenden Bezirksrats⸗ Herrn Eberhard 9 Nachrut! Nach kurzer schwerer Krankheit ver- schied am 6. November unerwartet der Angestellte unserer Geschäfisstelle, Herr Robert Appel im Aller von 20 Jahren. 9902 Die Geschäfisstelſe verliert in dem Verstorbenen einen hervorragend tüch- tigen und ſleissigen Angestellten von er- piobter Zuverlässigket und lauterstem Charakter, das Personal einen steis hilis- bereiten und hebenswürdigen Kol egen, dem alle ein daueindes, ehrendes Ange- denken bewahren werden. Hariell der Mannheimer Arbeligeher-verbünde Elsässer, Syndikus. Amtiche Lerotentochungen dor adtgemende. Die Grubenentleerungsgebühten würden den Teuerungsverhäliniſſen eniſprechend ab 1. Ottober 1922 erhöht. Tarif iſt bei der Fuhrverwaliung Luiſenring 40, einzufehen.(32). Fuhrverwaltung. Bekanntmachung. Zur Verhütung von Störungen im Bezug von 3 Waſſer und Gas, erſuchen wir unſere Konſumenten, während der Wintermonate die Gas⸗ und Waſſer⸗ meſſer und die Zuleitungen zu ihnen gut zu ver⸗ wahren und insbeſondere die Kellerläden geſchloſſen zu halten. Bei den derzeitigen hohen Reparatur⸗ koſten iſt doppelte Vorſicht geboten. 10 irektion der Wasser-, Gds- Und Flektrizitätsworke. Nachlag-Versieigerung. Am Donnerstag, den 9. November 1922 ver⸗ ſteigere ich im„Grünen Haus“, 1. 1, vor⸗ mitiags 9i Uhr: Herren⸗ und Frauenkleider, Stiefel, Hüte, Scherme, Tiſch⸗, Bett⸗ und Leib⸗ wäſche, Gehrockanzüge, Küchengeſchirre, Nipp⸗ ſachen; nachmittags 2 Uhr: Gas⸗ u. ebektr. Häuge⸗ lampen, Lüſter uſw., 1 Schreibmaſchine, 1 Sofa mit 4 Seſſel, 1 Konſol m. Marmorplatte, Kleider⸗ ſtänder, 1 Eisſchränkchen, Kommode, komplette Betten, Tiſche, Stühle, Pfeilerſpiegel, 1 Vertikow, 1 Grammophon m. Platten, 1 Lexikon(Meyer), Schließkorb. Bilder, Spiegel, ferner Möbel und Haushaltungsgegenſtände aller Art, 1 Waſch⸗ maſchine und 1 Ladentheke. 9896 Der Nachlaßpfleger: Julius Knapp, Ortsrichter u. gerichtl. vereidigter Schätzer. PS. Möbel uſw. können mitperſteigert werden, wenn ſolche rechtzeitig beigebracht werden. dl Dadgolenn Wande im ganzen oder geteilt B7063 Zu kaufen gesucht. Angebote unter A. O. 41 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Offene Stellen * gildungsstätte für junge Mädchen Schloss Brugghalden, Neckargemünd sucht Lehrkraft für ein od. zwei Stunden wöchentlich blementaren Handelsunterricht —— ſör dle Leſtung der Tarener eines größeren Unternehmens älterer Herr oder Dame mit langjähriger praktiſcher Erfahrung ge⸗ sucht. Angebote mit lückenloſem Lebens⸗ lauf, Zeugnisabſchriften und Angabe von Re⸗ ferenzen unter D. M. 396 ͤ an Rudolf Mosse, Mannheim erbeten. 6877 düngerer Masthlnel-Lelnnitel zur Unterstützung der Betriebs-Leitung möglichst mit Kenntnissen im Schiffahrts- Betrieb v. Mannheimer-Reederei gesucht. Bewerbungen unter R. M. 112 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. 9846 Zum baldigen Eintritt ſuchen wir einen tüͤchtigen. 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