· WW..ee Nrete c r · · — »-—— ne. 17500 Rarisruhe in Baden und Nr. 2017 Knöwigshafen am Bezugspreiſe: In Mannbelm und Umgedung monatuch frei ius Haus aebracht mark 400.—. Durch die poſt dezogen vierteil. mk. 1280.— Einzeinummer mk. 10.—. poſtſcheckkonto Adein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchöfte Rebenſtelle KNeckarvorſtaöt, Waldhofſtraße nummer 6. Lernſprecher Aummer 7930, 701, 7932, 7038, 7048,%8. Telegramm-Roseſſe: Senetalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwöö imal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Te Ausſichten auf Entwirrung in Berlin der Stand der verhandlungen (Von unſerm Berliner Büro) Berlin, 8. Nov. Der Reichskanzler hat geſtern nachmittag, wie wir be⸗ reits ankündigen konnten, die Fraktionsführer der durch Ab⸗ geordnete der Deutſchen und bayeriſchen Volkspartei verſtärkten Koa⸗ litionsparteien und nachher auch die Vertreter der Deutſchnationalen empfangen. Es hat ſich dabei nur um Informationen über den bis⸗ herigen Gang der Dinge gehandelt. Die Ausſprache iſt kaum begon⸗ nen, ſofort wieder geſchloſſen worden. Urſprünglich iſt wohl mehr beabſichtigt geweſen. Daß es nicht dazu gekommen iſt, iſt in dieſem Fall nicht die —8 des Kanzlers. Wir haben ſchon berichtet, daß die Regierung von den Sachverſtändigen Gutachten erbeten hat, wie dieſe— und es handelt ſich nicht nur um Theoretiker von der Art Keynes und Caſſel, ſondern auch um bedeutende Kapazi⸗ täten des internationalen Geldmarktes, wie Brand und Viſſering— eine Stützungsaktion der Mark auf der Baſis einer ausländiſchen Boldanleihe denken. Von den ſo erbetenen Gutachten iſt erſt eines ſpüt abends in die Hände des Kanzlers gelangt, es trägt die Unter⸗ ſchriften von Brand, Caſſel, Jenk und Keynes, und wird wohl, wie wir anzunehmen Grund haben, ins Deutſche übertragen und im Lauf des heutigen Vormittags der deutſchen Oeffentlichkeit un ter⸗ reitet werden. Ehe dieſe Gutachten nicht vorliegen, die von der deutſchen Regierung in ihre detaillierte Vorſchläge hineingearbeitet ſollen, iſt im gegenwärtigen Stadium eine Diskuſſion zweck⸗ Immerhin ſchon erſieht man nun doch ſchon klarer, was in den letzten Tagen geſchehen iſt und wohin die Regierung ſteuert. Ihr iel iſt ein großes, d. h. ein wirkliches Moratorium und daneben die internationale Goldanleihe, die einen wei⸗ teren kataſtrophalen Sturz der Mark aufhält. Für eine ſolche Gold⸗ anleihe, für die die Regierung ſelbſtperſtändlich beſtimmte Si⸗ herheiten zu bieten hätte, ſoll, wie glaubwürdig verſichert wird, ſich auch ſchon einige Ausſicht eröffnet haben. Sie wäre ret⸗ tungslos zerſtört worden, wenn die Regierung den ſozialiſtiſchen ünſchen nachgegeben, das Währungsproblem iſoliert zu behandeln und zu betrachten und das Gold der Reichsbank zu anſehnlichen Tei⸗ len in den Strudel hineingeworfen hätte. Das iſt nicht geſchehen und für wird man, wie immer man auch ſonſt zu Dr. Wirth ſtehen mag, ihm Dank wiſſen dürfen. Nun aber haben ſich, wie geſagt, zankiers, die dazu noch getragen ſind von dem. Vertrauen ihrer Re⸗ glerungen, bereit erklärt, an ein entſprechend zu vermehrendes Syn⸗ dikat und unter ſelbſtverſtändlicher Beteiligung der Reichsbank an eine ſolche Stützungsaktion heranzutreten. Vorausſetzung da⸗ r wäre freilich, daß auch die Reparationskommiſſion Entgegenkommen zeigt, daß ſie auf gewiſſe ihr zuſtehende Anſprüche einſtweilen verzichtet und daß Gewähr geleiſtet wird, daß ieſes neue Syndikat des erweiterten Bankierkomitees von ehedem, diesmal nun wirklich frei und ſachlich, unbehindert von fran⸗ zöſiſchen Drohungen arbeiten kann. Die franzöſiſche Regierung müßte ſich dabei allerdings zu einer Enthaltſamkeit verſtehen, wie ſie in dieſen Tagen von der deutſchen egierung in Bezug auf die ausländiſchen Sachverſtändigen geübt worden iſt, die ohne irgend welchen Einfluß von außen, ihre Gut⸗ achten haben abgeben können. Wie weit das möglich ſein wird, ſteht en Jedenfalls darf als ein nicht ungünſtiges Symptom verzeich⸗ R werden, daß ein Abbruch der Verhandlungen von der teparationskommiſſion tatſächlich vorderhand nicht beabſich⸗ igt geweſen iſt. Die Ankwork der Reparakionskommiſſion auf die Vorſchläge der deutſchen Regierung vom Samstag kann aus ückſichten auf die Gegenſeite immer noch nicht veröffentlicht werden. 8 Satz aus der Antwortnote der Reparationskommiſſion wird indeß ſchon jetzt herausgeben dürfen, nämlich deren Wunſch, aß, nachdem die deutſche Regierung auch internationale an verſtändige berufen hat, von ihr gewiſſe Leitſäte der Re · raltſonskommiſſion unterbreitet werden ſollen. bom Daraus wird man doch wohl ſchließen dürfen: Die Reparations⸗ hör miſſion hat ihre Koffer noch nicht gepackt, ſie will vielmehr erſt 80 was ſich ſolcher Geſtalt aus dem Schoße der deutſchen Regie⸗ A g entringt. Das etwa war der Stand der Dinge am geſtrigen ee Man begreift ohne weiteres, daß die nächſten Tage unter obwaltenden Umſtänden von unermeßlicher Bedeutung für Deulſchland ale 0 Die deutſche Verelendung hat, ſo ſchmerzlich ſie uns in oren dringt, immer noch nicht den höchſten Stand erreicht. Wir ir 5 Goldzahlungen nicht mehr leiſten; wie ſich unſer Budget, das angeſicht ein Paar Monaten noch notdürftig bilanzieren konnten, glleder des neuen Valutaſchwundes präſentiert, haben die Mit⸗ udier der Reparationskommiſſion genugſam in der letzten Woche Sa Aai können. Aber, ob wir auch unfähig wurden zu jedwelcher um 3 5 79 7 gehen müſſen nach Krediten, ſich nun ſche nsmitteleinfuhr zu See das muß — 1 ſolchen Umſtänden verbieten ſich innere Kriſen ſelbſt. Man hört es deshalb gerne, daß die Beſchlüſſe im Rei 1 5 deskabmett einmütig gefaßt worden ſind, daß über den Weg, der ſchritte Verhandlungen mit der Reparationskommiſſion von uns be⸗ weſen f werden muß, abweichende Meinungen nicht feſtzuſtellen ge⸗ dom dea Damit wird natürlich nicht aus der Welt geſchafft, daß mes bi pallo⸗Vertrag über die Pariſer Verhandlungen des Dr. Her⸗ is in die letzten Tage, wo Robert Schmidt und Dr. Hirſch ſich achen, das Währungsproblem auf eigene Fauſt zu löſen, Mei⸗ nun 8 Jsperſchiedenheiten vorhanden waren. Wenn erſt die drückenden Wittag⸗Ausgabe Bodiſch Aeneſe Machrichen chnik. Geſetz und Recht. Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Zeitung und Nannbeimer Muſike-Seitung. auswärtigen Sorgen— die deutſche Finanz⸗ und Geldnot iſt ſo ge⸗ ſehen vorwiegend ein außenpolitiſches Problem— ge⸗ wichen ſind, wird unbedingt Ordnung geſchafft werden müſſen. Man darf auch annehmen, daß der Kanzler von dieſer Notwendigkeit durchaus durchdrungen iſt und nach Abſchluß der 3. Zt. laufenden Verhandlungen an die Umbildung des Kabinelts und wohl auch an eine Erweiterung durch Aufnahme der Deut⸗ ſchen Volkspartei in die Koalition heranzutreten wünſcht. Für den Augenblick indes wird man wohl oder übel ſich zu beſcheiden haben. Man kann in dieſen Stunden, ohne das Reich nicht ſeiner Regierung zu berauben und es aktionsunfähig zu machen, das Ka⸗ binett nicht verändern. Man kann auch darüber keinen neuen inneren Streit entfeſſeln. Einem in dieſen kritiſchen Fragen aneinigen und zerklüfteten Staat wird kein ausländiſches Finanzkon⸗ ſortium Kredite bewilligen. Das B. T. glaubt übrigens eine zweile Bankierkonferenz zur Diskuſſion der Reparationsfragen ankündigen zu können, die vorausſichtlich noch vor dem 26. November in Paris ſtattfinden ſoll. Dies geſchehe deshalb, weil Morgan ſpäteſtens zu dieſem Termin nach Amerika zurück zu kehren wünſcht und auch in der neuen Bankierkonferenz den Vorſitz übernehmen ſoll. Mit Rückſicht auf die Konferenz und ihre Vorarbeiten will die Reparationskommiſſion ſo ſchnell wie möglich nach Paris zur ückkehren. Sie werde ihren Berliner Aufenthalt um einen oder zwei Tage verlängern, wenn ſie zu der Ueberzeugung käme, daß der für heute erwartete neue deutſche Vorſchlag Ausſicht bietet, die Beſprechungen über die Markſtabiliſierung noch weſentlich zu fördern. Sollte das nicht der Fall ſein, ſo würde die Diskuſſion in Paris fortgeſetzt werden. An hieſigen Stellen war man, wie wir bereits andeuteten, noch geſtern abend der Auffaſſung, daß die Abreiſe der Reparationskommiſſion noch nicht vor der Tür ſtehe. Außer dem geſtern ſpät abends überreichten Gutachten der Herren Dr. Brand, Caſſel, Jenks, und Keynes, erwartet man ein zweites Gutachten der Herren Dubois, Kamenka und Biſſering. Der endgültige deutſche Vorſchlag wird erſt auf der Grundlage dieſer beiden Gutachten for⸗ muliert werden. Für alle Fälle aber werden die Verhandlungen über die Holzlieferungen Deutſchlands erſt in Paris fortge⸗ führt werden. Man hat geſtern nur über die Kohlenlieferun⸗ gen geſprochen, wo, wie der ſozialdemokratiſche Parlamentsdienſt mitzuteilen weiß, der Reichskohlenkommiſſar Stutz den Stand der Kohlenproduktion in Deutſchland an Hand ausführlichen ſtatiſtiſchen Materials ſchilderte. Zu dem Konflikt Hermes—Wirth, der, wie wir ſchon mehrfach betonten, im gegenwärtigen Augenblick keine akute Rolle ſpielt, nimmt die„Germania“ in einer partei⸗ politiſch bedeutſamen Auslaſſung Stellung. Sie erklärt, das Zen⸗ trum ſtütze die Politik des Kanzlers und betrachte Dr. Wirth als⸗ ſeinen— nämlich dem Zentrum— Vertrauensmann. Jeder Ver⸗ breiter der Gerüchte über die Differenzen in der Regierung und ihre Folgen würde„gut tun, das Zentrum nicht als Unterſtützungs⸗ faktör in ſeine Rechnung einzuſtellen. Man ſolle nicht zuviel dementieren.“ Bei den Differenzen zwiſchen Hermes und Wirth handelt es ſich nicht um Gerüchte, ſondern um Tatſachen, die vom Kanzler freimütig zugegeben werden. Im Zentrum aber gibt es Wohnungen und nicht in allen thront Dr. Wirthögleich icher. 85 Die verdrängten Am Sonntag hat in Berlin ein auf vier Tage berechneter Kon⸗ greß der verdrängten Auslandsdeutſchen begonnen, bei deſſen Er⸗ öffnung ſofort die Regierung ſehr unangenehme bittere Wahrheiten zu hören bekommen hat. Es iſt allerdings eins der dunkelſten Kapitel in der neueren Geſchichte Deutſchlands, wie die Leute behandelt worden ſind, die jahrzehntelang vor dem Krieg überall in der Welt als Pioniere des Deutſchtums in den vorderſten Reihen im Kampf geſtanden haben für das Anſehen des deutſchen Namens, für den deutſchen Handel und die deutſche Induſtrie. Es waren ſicherlich nicht die Schlechteſten, die, von ungeſtümem Tatendrang etrieben, den Weg in die Ferne aufſuchten und ſich aus eigener raft ein Daſein ſchufen. Das gilt ebenſo für diejenigen, die unſere, uns entriſſenen Kolonien zu hoher Blüte brachten, wie für die an⸗ deren, die in fernen Ländern als Agenten Deutſchlands auftraten. Grauſame Feinde haben wohl gewußt, was ſie taten, als ſie beim Kriegsbeginn erſt ohne Rechtsgrund unter ſchwerſter Verletzung aller völkerrechtlichen Grundſätze deutſchen Privatbürgern auch die Spur von Hab und Gut forinahmen. Und dieſe ſelben inde wußten ganz genau, was ſie taten, als ſie beim Friedens⸗ ſchluß Deutſchland zu einer Art von ſcheinbarer Legitimierung dieſes völkerrechtswidrigen Verhaltens zwangen. Es ſollten die deutſche Regierung, das deutſche Reich die Tauſende von Leuten entſchädigen, die im Ausland es früher zu Wohlſtand gebracht, nun aber Hab und Gut bis zum letzten Stück verloren hatten. Unſere Feinde wußten recht wohl, was ſie taten, als ſie auf dieſe Weiſe einen neuen Keim der Zwietracht in unſer Volk ſenkten, denn ihnen war⸗ es klarer als uns, daß es der deutſchen Regierung kaum möglich ſein würde, die gewaltigen, in die Milliarden Goldmark gehenden An⸗ ſprüche der Geſchädigten wieder gut zu machen. Auch die Geſchädigten ſelbſt ſind ſich nicht darüber im unklaren, daß ein voller Erſatz des Verlorenen ihnen nicht gewährleiſtet wer⸗ den kann. Sie haben ihre Anſprüche weit heruntergeſchraubt. Aber ſie durften wenigſtens von einer pflichtbewußten deutſchen Regie⸗ rung und dem deutſchen Reichstag verlangen, daß man ihnen die Entſchädigung gewährte, die notwendig iſt, um ſie und ihre Ange⸗ hörigen vor der allerbitterſten Not zu bewahren. Auch dieſe Pflicht iſt in vielen Fällen nicht erfüllt worden. Der Kongreß der Ver⸗ drängten läßt ſeine Stimme gerade in einem Augenblick erſchallen, in dem die Reparationskommiſſion in Berlin tagt. Möge den Ver⸗ tretern der feindlichen Mächte auch dieſe Klage über Unrecht und Vergewaltigung eindringlich ans Ohr ſchallen und mögen Regierung und Reichstag endlich der unauslöſchlichen Dankespflicht eingedenk ſein, den ſie den mit am ſchwerſten getroffenen und geprüften Volks⸗ genoſſen ſchulden. Anzeigenpreiſe: Sel vorauszaslung die kl. Zeile Mk. 30.—. Stellengeſ. u. Sam lien⸗nz. 20% nacht. Rektamen mk. 129.— Annahmeſchlu: mittagblatt vorm. 8½ uhr, Abenddl. nachm. 2/ Uyr. Kür Rnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.flusgaben w. keine herantwortg. übern. Höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. verechtigen zu kein. Erſatzanſprͤchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Angeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Oewühr. Wo lag der Urfehler: Das Verhalten des Kaiſers in den Novemberkagen 1918 War die Monarchie in den Novembertagen 1918 noch zu retten? Die Frage, die durch die Veröffentlichung der Kaiſer⸗ erinnerungen wieder einmal aktuell geworden iſt, bildet in dem heute!) erſchienenen neueſten Buch„Bilder aus der letzten Kaiſerzeit“ von Otto Hammann, dem frü⸗ heren Preſſechef des Auswärtigen Amtes, eines der reizvollſten Kapitel, das dadurch noch beſonders intereſſieren wird, weil ihm ein Dokument beigefügt iſt, das das Verhalten des Kai⸗ ſers wie der oberſten Reichsbehörden in jenen kritiſchen Tagen in einem ganz neuen Licht erſcheinen läßt. Der Staats⸗ ſekretär des Auswärtigen Amts im Kabinett des Prinzen Max, Dr. Solf, jetzt Botſchafter in Tokio, ſchrieb an Ham⸗ mann am 23. Januar 1919 einen längeren Brief, dem wir folgendes entnehmen: „Die Reiſe nach Holland iſt meines Exrachtens mißver⸗ ſtändlich aufgefaßt und falſch beurteilt worden. Das Schickſal unſeres Kaiſertums iſt nicht durch die Reiſe des Kaiſers nach Holland beſiegelt worden, ſondern durch ſeine Flucht aus Berlin, aus der Verbindung mit ſeinen zuſtändigen zivilen Be⸗ ratern, durch die Flucht an die militäriſche Front, ins Hauptquartier. Das iſt des Pudels Kern! Prinz Max hat ſich alle Mühe gegeben, S. M. von dieſem Schritt abzubringen, weil er vorausſah, wie verhängnisvoll dieſe Flucht auf die in den politiſierten Maſſen herr⸗ ſchende Uebergärung wirken mußte. Der Prinz erſchöpfte ſeinen Ein⸗ fluß als Reichskanzler und als deutſcher Fürſt im Kampf gegen die vom Kaiſer beliebte ausſichtsloſe Rückzugslinie auf die Armee. Nach⸗ dem er alles getan, was er vermochte, erſuchte er mich um Vorſtel⸗ lungen bei Perlonen der nächſten Umgebung des Herrſchers, wie dem Hausminiſter Grafen Auguſt Eulenburg u. dem Kabinettschef v. Del⸗ brück, damit dieſe ihrerſeits dem Kaiſer über die täglich zunehmende Gefährdung der Dynaſtie die Augen äffnen ſollten. Ich habe bei Eulen⸗ burg alle Gründe gegen eine nochmalige Rückkehr des Monarchen zur Armee offen und dringend ausgeſprochen. Er zog ſich aber auf ſein Amt als Hausminiſter zurück. Politiſche Ratſchläge dürfe er S. M. nicht erteilen und ſelbſt, wenn er es verſuchen wollte, würde es ausſichtslos ſein, den Kaiſer von einem feſtgefaßten Entſchluß zu⸗ rückzubringen. Aus Andeutungen, Gebärden und Mienen Eulen⸗ burgs mußte ich ſchließen, daß er glaubte und hoffte, der Kaiſer wolle zum Heer zurück, um ſich an die Spitze ſeines Leibregiments zu ſtellen und einen Heldentod zu finden. Andere haben Aehnliches gedacht und für die Zukunft des Hohenzollernhauſes gewünſcht, und berechtigt war in ſolchen Stimmungen das Grundgefühl, daß nur noch perſönliche Aufopferung des Kaiſers ſeine Dynaſtie erhal⸗ ten konnte. Eine Einwirkung auf S. M. aber, die Pflicht der Selbſt⸗ verleugnung durch Ausharren in Berlin zu erfüllen, ließ ſich von Graf Eulenburg nicht erlangen. 5 Vergeblich war auch mein Bemühen bei Delbrück. Er verſchanzte ſich hinter ſeine neutrale Stellung als Vermittler zwiſchen der Krone und den Leitern der Behörden, der nicht ſelbſtändig her⸗ vortreten dürfe. Ohne formaliſtiſche Bedenken eine Ausſprache von Menſch zu Menſch mit dem Kaiſer herbeizuführen, ihm nahezulegen, daß er durch Verlaſſen Berlins ſeine Reichshauptſtadt aufgebe und ſie dem Umſturz in die Arme treiben werde, lehnte Delbrück ab. Die unausbleiblichen Folgen einer fluchtartig erſcheinenden Abreiſe, die ich dem Hausminiſter und dem Chef des Zivilkabinetts vorausgeſagt, zeigten ſich nur zu bald. Die gegen den Rat und gegen den Willen der Berliner Regierung unternommene Rück⸗ kehr des Kaiſers ins Hauptquartier verſchaffte dem bedenklichen Ge⸗ rücht glauben er ſuche Rat und Hilfe bei den Militärs zu Gewalt⸗ maßregeln gegen ſeine Hauptſtadt. Gleich aufreizend hatte ein anderes Gerücht gewirkt, wonach die Flotte zu einem letzten To⸗ deskampf ausgeſchickt werden ſollte. Die Maſſe fühlte ſich militäriſch herausgefordert, ihr Wille zu offenem Widerſtand zum Angriff, zur Revolution wurde entfeſſelt. Der in Berlin gebliebene Kaiſer wäre reſpekliert, jedenfalls vorſichtig behandelt worden, der zu den Trup⸗ pen entwichene galt als Volksfeind und war geächtet. Ich habe mich bei meinen Begegnungen mit ihm in jenen ſchlim⸗ men Tagen trotz alledem nie einer tiefen menſchlichen Sym⸗ pathie für ihn erwehren können. Er war geweiht durch ſein Un⸗ glück und trug mit Achtung gebietender Ruhe und Haltung das tra⸗ giſche Geſchick, das ihm nach meiner Meinung damals und ein ganzes Leben lang durch kurzſichtige Ratgeber bereitet worden war. Inzwiſchen war durch die ſuucere iie⸗ Note Wilſons, die das Verlangen nach Abſetzung Wilhelms II. nicht ausſprach, aber einzuſchließen ſchien, die Frage eines kaiſerlichen Thronver⸗ zichts auch für die Beziehungen zu unſeren Gegnern bren⸗ nend geworden. Alle Anſtrengungen des Prinzen Max, vom Kaiſer einen Akt perſönlicher Entſagung zu erlangen, hatten keinen Erfolg gehabt. Am 8. November, abends 11 Uhr, ließ der Prinz mich kommen und beauftragte mich, als letzten Verſuch, ſofort nach Spa zu fahren, um den Kaiſer erneut zur Abdankung zu bewegen. Ich ſagte dem Prinzen, ich würde kein geeigneter Bote ſein, weil S. M. das Vertrauen zum Reichskanzler und ſeinen Mitarbeitern verloren hätte. Wenigſtens ſollte mir der Prinz einen Mann mitgeben, der als königstreuer Konſervativer und alter Preuße bei S. M Gehör ſinden würde. Als ſolchen ſchlug ich den vom Kabinett hochgeſchätzten Ernährungsminiſter Herrn von W᷑̃ aldo w vor. Waldow wurde geholt, erklärte es aber mit ſeinem Gewiſſen nicht vereinbar, daß er als ehemaliger preußiſcher Miniſter und treuer Anhänger der Monarchie ſeinem Herrn Nachgiebigkeit gegen revolutionäre Wünſche empfehlen ſolle. Waldow ſchloß in großer Erregung:„Wenn S. M. noch Macht habe, dann ſolle er dem aufrühreriſchen Berlin zeigen, wie die Monarchie mit den Aufrührern abrechne, wenn er Macht nicht mehr habe, dann in [Gottes Namen möge er tun, was ſich als Pfücht für ihn ergebe.“ Nach der Ablehnung Waldows beſtand der Prinz darauf, ich ſolle allein nach Spa fahren. Ich empfahl, vorher bei Scheide⸗ mann und Ebert feſtzuſtellen, wie weit die Verhandlungen zwiſchen Mehrheitsſozialiſten und Unabhängigen fortgeſchritten ſeien. Mit Einverſtändnis des Prinzen rief ich Scheidemann an, der mir erklärte, wenn morgen bis am frühen nachmittag die Abdankung des Kaiſers verkündet würde, beſtünde vielleichk ein Schimmer von Möalichkeit, die Revolution abzuwenden. Zur Sicher⸗ heit rief ich auch Ebert an und teilte ihm Scheidemanns Auskunft mit. Ebert antwortete, die Reiſe nach Spa ſei nutzlos, die Revo⸗ lution werde am andern Morgen ausbrechen, Scheidemann ſei aus der Sitzung fortgegangen, bevor er dieſe Wendung der Dinge wiſſen *) Bei Reimar Hobbing, Berlin, S. W. 61. reis geb. 850, Halbleinen 950 A. 5 — ̃——.—————— 2. Seife. Nr. 515 „Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 8. November 1922 zonnte. Der Prinz verzichtete hiernach auf meine Reiſe, ſagte aber, in einem Tele⸗ gramm nach Spa zum letzten Male auf die Folgen hinweiſen, die ich ſolle als Staatsſekretär des Aeußern den Kalſer eintreten würden, wenn die Sozialdemokraten aus dem Kabinett des Prinzen Max ausſchieden und es Genützt hat die hiernach abgeſandte Depeſche im Hauptquartier nichts, ſie hat nur, wie ich nach wenigen Tagen erfuhr, neue Ent⸗ rüſtung gegen Prinz Max und die um ihn zur Folge gehabt. Das ſind die dächtnis behalten habe. Wer an der letzten Zeit der monarchiſchen Regierung Anteil gehabt, insbeſondere in der Reichskanzlei den ge⸗ radezu fürchterlichen Vormittag des 9. mit durchgemacht hat, muß ſich auflehnen gegen die blinde Ungerechtigkeit, die den Prinzen May von Baden zum Kaiſerſtürmer und Hohenzollern ſtempeln möchte. Wochen des Oktober 1918 Tag für Tag Prinz dafür gewirkt hat, den Kaiſer, und, als dies unmög⸗ lich wurde, der Familie Hohenzollern den Kaiſerthron zu erhalten. Aus vielen Einzelheiten der langen ſchwierigen Verhandlungen über die Auslegung des rätſelhaften Wortlauts der Wilfonſchen Note habe ich und meine Mitarbeiter die Ueberzeugung zurückbehal⸗ ten, daß Prinz Max bis zuletzt bemüht geblieben iſt, die Ich bin in den ſchweren bis zum Schluß, am 9. November, als Scheidemann und Ebert mit vier anderen Parteiführern in der Reichskanzlei erſchienen und dem Prinzen verkündeten— Ebert war der Sprecher—, die kaiſerliche Regierung habe kein Vertrauen mehr im Volke. Ich werde die wenigen Minuten dieſer Unterhandlung nie vergeſſen. Ebert redete kurz ohne Umſchweife, voll eindringlicher Wucht und mit großem Ernſt als Wortführer einer überlegenen, zum Schlagen geſammelten Maſſenkraft, der die Regierung des Prinzen Max Ebenbürtiges nicht entgegenzuſetzen hatte.“ Auf das auch in anderer Hinſicht außerordentlich wert⸗ volle Buch kommen wir noch ausführlich zurück, —ůůů Eine Kammerrede Loucheurs In der heutigen Kammerſitzung ergreift nach einer Rede des Abg. Ancel, der frühere Miniſter Loucheur das Wort: Es handle ſich darum, erklärte er, daß die Tatſache der Maximal⸗ fähigkeit Deutſchlands feſtgeſtellt werde. Eine der Haupturſachen der Weltkriſe ſei die Wührungskrankheit der Welt, die die Währungen in den alllterten und den e emaligen feindlichen Staaten entwerſe. Er erinnere ſich, daß er(Loucheur) im Jahre 1920 auf die erſten Symptome dieſer über die ganze Welt verbrei⸗ tete Währungskrankhelt hingewieſen habe. Er ſei ausgegangen von dem Entſchluß Englands, und der Vereinigten Staaten, der interalli⸗ ierten Finanzſolidarität ein Ende zu bereiten. Die Vereinigten Staaten ten hätten wie England die furchtbaren Folgen dieſes Entſchluſſes in Form von Arbeitsloſigkeit erfahren. Ferner trage aber auch Deutſchland einen recht großen Teil der Verantwortung für dieſen Zuſtand. Loucheur greiſt auf ſeine Bemühungen zurück, ein ⸗ poſi⸗ tiven Plan in die Wirklichkeit aaen Pen bei den alliierten Regie⸗ rungen und den Vereinigten Staaten Beutſchland gegenüber. Frank⸗ reich und England hätten dem Erlaß ihrer gegen eitigen Schulden zugeſtimmt und dabei eine beſondere Verwendung der Reparations⸗ abligationen Serie E vorgeſehen. Im Dezember 1921 habe er in London eine Unterredung mit Rathenau gehabt, und er(Loucheur) habe ihm die unlösbaren Schwierigkeiten beſchrieben, in die Deutſch⸗ and geraten würde, wenn es nicht die interalliterte Finanzkontrolle—5 ſich nehme. Loucheur verweiſt im wei⸗ teren darauf, daß es Frankreich völli unmöglich ſei, in dieſem Zeit⸗ punkt die in Gold England gegenüber eingegangenen Schulden zu löſchen und ſtützt ſich darauf, daß Amerika z. It. im Beſitz eben desjenigen Golde⸗ 555 das den Gegenwert dieſer Schuld darſtelle. Er ſei durchaus dafür, daß Frankreich ſeine Schulden bei England und den Vereinigten Staaten zurückzahle, aber er warte noch immer Darauf, daß man ein praktiſches Mittel hierzu angebe.(Beifall). Der Abg. Marcel Hubert ruft dazwiſchen: Würde Deutſchland uns be⸗ zahlen, dann könnten auch wir bezahlen. Loucheur entwirft dann ein Bild von der Lage Deutſchlands. Deutſchland werde in dieſem Jahre wieder einführen mil en. Der Abg. Blum habe recht gehabt, wenn er geſagt habe, da Deulſchland ſich durch ſeine Juflalionspolitik bankerott gemacht habe. Es handle ſich hier nicht allein um einen Fehler der deutſchen Regierung. Dieſen Fehler begingen auch deutſche Finanz⸗ leute und Induſtrielle, die geglaubt hätten, daß die Wechſelkurſe ihre Ausfuhr begünſtigen würden, während in Wirklichkeit das fortge⸗ ſetzte Sinken der Mark Deutſchland genötigt habe, bei immer unheil⸗ volleren Verhältniſſen ſeine henſegung vorzunehm das Land ruinlert und den Ausgleich verhinderk habe. eutſchland müſſe vor allem ſeine Finanzen in Ordnung bringen, ſeinen Haushalt ſeine Zahlungsbilanz ausgleichen. Gewiſſe alliierte Länder wie Polen bedürfen ebenfalls der Stützung der Mark. Der gleiche Irrtum liege darin, daß man die Frage allein vom Standpunkt Deutſchlands aus betrachte Ende 1919 ſei er nach London gegangen, und habe ſich vergeblich bemüht, Chamberlain zu überzeügen, deß man Europa wieder auf die Beine bringen müſſe und daß man dabei nicht 00 Amerika warten dürfe. Weiter ſagte Loucheur, er glaube n h f an die Wirkſamkeit einer internationalen Wäh⸗ rung. Nach Anſicht Loucheurs würden die Länder, die Roh⸗ material erzeugen, bald das internationale Gold aufgeſogen haben. Loucheur beſprach die Frage der Sicherheit Frankreichs. Wenn zwiſchen der Frage, ob man nicht bezahlt werde und der Frage, ob man eine günſtige Sicherheit beſitze, gewählt werden müſſe, würde er für die Sicherheit eintreten. Es gebe keinen Fran⸗ oſen, der imperialiſtiſche Gedanken habe, wenn er wünſche, daß eutſchland nicht mehr angreifen könne. Niemand könne es Frank⸗ reich verdenken, wenn es am linken Rheinufer eine Regie⸗ rungsform verlange, die ihm geſtatte, in Ruhe zu ſchlafen. Er habe niemals den Gedanken eines verſchleierten Protektorats oder eine Annexion gehabt. Er denke nicht einmal daran, das linke Rheinufer vom deutſchen Reiche zu trennen. s linke und das rechte Rhein⸗ ufer ſeien durch ſehr enge Intereſſen miteinander verbunden. Aber wie Maurice u.. verlange er, daß alle preußiſchen Beamten entfernt werden, die nach dem Rheinlande den krie⸗ geriſchen Geiſt tragen. Das Rheinland den Rheinlän⸗ dern!(Beifall.) Im Rheinland dürfe man keine Finanzkontrolle, nicht einmal eine poktiſche Kontrolle aufrichten, aber eine mili⸗ AGriſche Kontrolle. Dort dürften ſich keine weiteren Aemter gegen Frankreich bulden, deshalb ſei eine internationale Macht unter der Heberwachung des Völkerbundes vorgeſehen, in der franzöſiſche Kandidaten die Mehrheit hätten. Das ſel ein Plan Clemenceaus ge⸗ weſen. Miniſterpräſident Poincare unterbricht und erklärt, nuch dem Vertrage ſelbſt, kann eine Räumung des linken Rhein⸗ ufers erſt an dem Tage erfolgen, an dem Deutſchland ſeine Verpflichtungen erfüllt hat.(Langanhaltender Beifall.) Der Abg. Loucheur erwidert, mein Standpunkt iſt ein klein wenig verſchleden von dem ihrigen. Ich⸗ ſuche ein Regime, das den Frieden—+ der Räumung ſicherſtellt. Poincare erwidert: Wir können das jetzt nicht ins Auge faſſen. ſpreche nicht ven einer e aber er glaube, daß man zur Sicherſtellung des Friedens das egime am linken Rheinufer ändern müſſe. Der Augenblick ſei für Frank⸗ reich gekommen, um der Welt das große Programm einer allge⸗ meinen Regelung vorzulegen. In wenigen Tagen müſſe ſich Frankreich erklären. Das ſclage er vor, um das Leben Europas wieder herzuſtellen und um zu gleicher Zeit Frankreichs Sicherheit zu begründen. Frankreich habe dielleicht Ausſicht auf Erfolg, aber wenn man ihm bei dieſem loyalen Verſuch mit einem Nein and⸗ Wartet, dann habe das allzu allein gelaſſene Recht, dieſenigen Maßnahmen zu ergreifen, und ſeine Sicherheit gewährleiſtet. Poincaré erwidert, das hahe Frankreich immer getan. Loucheur antwortet: Herr Miniſterpräſident, geſtatten Sie mir, Ihnen zu ſagen, daß ich viel welter blücke. von Reparationen und dann von Europa ſprechen, denn man darf nicht auſhören, daran zu denken, die ſein Leben zu einer machtloſen Regierung abſchwächten, die vor den Spartakiſten ſchließlich kapitulieren müſſe. uſammenhänge, die ich lebhaft im Ge⸗ November zu einem ſüddeutſchen Feind der Zeuge geweſen, wie der Zukunft für ein monarchiſches, ein kaiſerliches Deutſchland ſicherzuſtellen— für die befreiten Gebiete Loucheur fährt fort, er Frankreich das Man muß nicht zuerſt, daß wir alle, die einen mit den an⸗ deren ſolidariſch ſind. Poincars erwidert: In dieſem Gedanken haben wir in London ausdrücklich verlangt, daß die Konferenz in Brüſſel nicht ohne Polen und die anderen Nationen ſtaͤttfinden ſoll. Abg. Loucheur bleibt dabei, daß das Programm Frankreichs einen allgemeinen Charakter haben müſſe. Nach kurzer Unterbrechung der Sitzung ſpricht Loucheur vom Haushalt. Er geht des Näheren auf die Steuerfrage ein und macht Vorſchläge, wie man nach ſeiner Anſicht den Fehlbetrag decken könne. Um die franzöſiſche Währungsfrage zu ſtützen, müſſe man ſuchen, durch Anleihen im Auslande größere Reſerven von auslän⸗ diſchen Deviſen zu erlangen und das Vaterlandsgefühl aller Fran⸗ zoſen aufzurufen, die ausländiſche Werte umgeſetzt haben. Der Frank ſei mehr wert als die augenblickliche Notierung an der Börſe Er ſei optimiſtiſch. Er ſchliezt mit dem Hinweis auf die Schwierigkeiten des Tages und mit einem Aufruf an den Optimismus, Die Rede Loucheurs hat in der Kammer große Wirkung aus⸗ gelöſt. Die Alliierten und die neue Türkei Reuter meldet: In Tſchanak iſt eine kritiſche Lage entſtanden, da dort türkiſche Gendarmerie gegen die griechiſchen Linien vorrückt und das Vorgehen griechiſcher Patrouillen ſenſeits der Dreimeilenzone verhindert. General Harrington wird am Dienstag die Lage mit Jsmed Paſcha erörtern. Weiter wird aus Konſtanſ⸗ nopel gemeldet: Eine große Anzahl Perſonen flüchtete in die Geſandtſchaften mit der Bitte um Schutz und Hilfe, damit ſie das Land verlaſſen könnten. Ueber 7000 Griechen baben ſich aus den Dörfern in der Nähe der alliierten Linien geflüchtet und ſind unter engliſchem Schutze eingeſchifft worden, um nach Salonik geſchafft zu werden. Der Abzug der Bepölkerung nimmt zu. Der„Daily Chronicle“ ſchreibt, der Waffenſtillſtand von Mu⸗ dania ſei bereits ein toter Buchſtabe, da zahlreiche Verletzungen der neutralen Zone ſtattfänden. Der diplomatiſche Berichterſtatter des Blattes führt aus, es ſei kaum möglich, den Ernſt der Lage zu übertreiben, die ſich im Hohen Oſten raſch entwickele. Der tür⸗ kiſche Siegesrauſch ſcheine keine Grenzen zu kennen. Durch den Staatsſtreich in Konſtantinopel hätten die Kemaliſten die Verwaltung Konſtantinopels, die unter alliierter Kontrolle ſtehen ſolle, in die Hände genommen. Der aus Konſtantinopel zurück⸗ gekehrte Sonderberichterſtatter des„Daily Chronirle“ fügt hinzu, Pakt von Angora bezwecke die vollſtändige politiſche Wiedergeburt des früheren türkiſchen Reiches. Man müſſe fragen, ob Großbritannien wirklich eine geſchlagene Nation und unfähig oder nicht gewillt ſei, die bedrohte nationale Ehre und das Leben ſeiner Staatsbürger in der Türkei zu ver⸗ teidigen. Die Antwort müſſe in den allernächſten Tagen erfolgen. Es könme ſein, daß Blut fließen müſſe, um die Ehre Eng⸗ lands rein zu halten. „Daily Chronicle“ ſchreibt weiter: Die Parteffanatiker in Eng⸗ land ſeien ihrer Sache ſo ſicher geweſen, als die Kriſe im Nahen Oſten überwunden war, daß ſie eine zugleich franzoſen⸗ und türken⸗ freundliche Kampagne ins Leben riefen. Zur allgemeinen Ueber⸗ raſchung haben die Kemaliſten bald neue Forderungen geſtellt, denen ſie die Forderung nach einer Kriegsentſchädigung, nach der Rückgabe Weſtthraziens und wie man nach den Worten des kema⸗ liſtiſchen Vertreters annehmen kann, die Forderung nach Zurück⸗ ziehung der engliſchen Truppen aus Moſſul und Meſopotamien fol⸗ gen laſſen werden. Die„Times“ ſchreiben, daß der Rückzug der Alliierten aus Kon⸗ ſtantinopel die Konferenz unmöglich machen würde, da er eine uner⸗ hörte Unordnung in Konſtantinopel zur Folge haben werde; deshalb müſſe man in Konſtantinopel bleiben, nicht weil man dem ottomaniſchen Volke feindlich geſinnt ſei, ſondern weil ſich eine neue Macht in der Türkei gezeigt habe, die die ganze Auf⸗ merkſamkeit der Alliierten erfordern und die ſich gegen die Prinzipien der Ziviliſation des Abendlandes richte. Dieſe neue Macht ſcheine ſich in Kleinaſien die Aufgabe geſtellt zu haben, die chriſtlichen Min⸗ derheiten zu vertreiben oder auszurotten und habe einen revolu⸗ tionären Charakter der ſich nicht nur gegen dieſe Minder⸗ heiten im nahen Oſten, ſondern auch im allgemeinen gegen den gan⸗ zen Occident richte. Dieſem neuen revolutionären Charakter gegen⸗ über müßten die Regierungen Englands, Frankreichs und Italiens Einigkeit gewinnen, um den Türken eine gemein⸗ ſame Front entgegenſtellen zu können. Der Londoner Korreſpondent der„Information“ erfährt aus amtlichen engliſchen und italieniſchen Kreiſen, daß die letzten Ereig⸗ niſſe im nahen Oſten es wahrſcheinlich nötig machen werden, die Lauſanner Konferenz um mindeſtens 10 Tage zu verſchie⸗ ben. Baoͤiſcher Candtag Wahl des Unterrichtsminiſters und des Staatspräſidenten 5( Karlsruhe, 7. November. Die Nachmittagsſitzung begann mit ziemlicher Ver⸗ ſpätung. Die Tribüne für das Publikum war dicht beſetzt. fallend war die große Zahl uniformierter Schutzleute, die ſich eben⸗ falls auf der Tribüne eingefunden hatten. Auf der Tagesordnung ſtand zunächſt die Wahl des Miniſters des Kultus und Anterrichtz wofür die demokratiſche Fraktion Prof. Dr. Hellpach vorgeſchla⸗ n hatte. Vor Beginn der Wahlhandlung erklärte Abg. Mayer⸗ arlsruhe namens der Deutſchnationalen, daß ſeine Fraktion ſi bei der Wahlhandlung der Stimme enthalten werde, womit 7235 kein Präjudiz über die Perſon und das Programm des künftigen Miniſters für Kultus und Unterrichts geſchaffen ſei. Die deutſch⸗ nationale Fraktion hoffe vielmehr aufgrund der Reden, die der Vorgeſchlagene auf der Landesſchulkonferenz gehalten hat, daß ſich zwiſchen ihm und den Deutſchnatlonalen Berührungspunkte genug finden werden zu einem gemeinſamen und erſprießlichen Mit⸗ einanderarbeiten. Für die Fraktion der Deutſchen Volkspartei gab Abg. Weber eine ühnliche Erklärung ab, ſeine Partei nehme gegenüber dem neuen Miniſter eine abwartende Haltung ein. Abg. Bock Rom.) führte aus, ſeine Gruppe werde ſich der Stimme enthalten, zumal bei der Wahl des Staatspräſidenten, die eine zweckloſe und ſinnloſe Dekoration darſtelle. Die vorgeſchlagene Perſon(Miniſter Remmele) habe zudem nicht das Vertrauen der Kommuniſten. Abg. Klaber(Landbund) ſchloß ſich den Ausführungen der Red⸗ ner der Deutſchnatlonalen und der Deutſchen Volkspartei an und erklärte, der Landbund nehme eine abwartende Stellung ein. Bei der nun vollzogenen Wahl des Unterrichtsminiſters wur⸗ den von 77 Abgeordneten 76 Stimmzettel abgegeben. Somit fehl⸗ ten 10 Abgeordnete bei der Wahlhandlung. Auf Dr. Hellpach ent⸗ fielen von den 76 Stimmen 51 Stimmen. 24 Zettel waren weiß und einer war ungültig. Dr. Hellpach war damit, da er die er⸗ ſorderliche Mehrhoit auf ſich vereinigte, gewählt. Auf die Frage des Präſtdenten Witteman n, ob er das Amt annehme, erklärte Dr. Hellpach: Mit dem Ausdruück des herz⸗ lichen Dankes für das ehrenvolle Vertrauen nehme ſch die Wahl an und knüpfe daran die Hoffnung, daß ich das Bertrauen des Land⸗ tags auch praktiſch rechtfertigen kann zum geiſtigen und ſtttlichen Wohl unſeres badiſchen Volkes. Präſident Wittemann wünſchte dem neuen Unterrichts⸗ miniſter das Beſte für ſein Amt, das ihm keine leichten Aufgaben bringe, da auf dem Gebiet der Schule und des Kultus die Gegen⸗ ſätze ganz beſonders ſcharf ſind.(Zuruf des Abg. Bock(Kom): Er muß ſich mit dem Abg. Schofer gutſtellen!— Große Heiterkeit.) Bei der nun folgenden Wall des Staatspräſidenten wurden 75 Stimmzettel abgegeben. Mit 48 Stimmen wurde Mini⸗ ter Remmele zum Staatspräſidenten und mit 44 Stimmen Miniſter Köhler zu ſeinem Stellvertreter gewählt. 26 Zettel waren leer. Unter der Heiterkeit des Hauſes teilte der Präſident mit, daß auf einem Zettel Abg. Bock(Komm.) als Staatspräfident genannt war. Staakspräſtdent Remmele nahm die Wahl an und erklärte: Ich bin mir durchaus bewußt, daß mit der Uebernahme des Amtes als Staatspräſident insbeſondere für das kommende parlamenta⸗ Auf⸗ riſche Geſchäftsjahr eine große Maſſe von Verantwortung und Mehrarbeit verbunden iſt. Die allgemeine wirtſchaftliche und poli⸗ tiſche Lage iſt nicht gerade dazu angetan, auf den vorderſten Poſten in der Politik zu treten. Ich danke dem Hauſe für das Vertrauen und verbinde meinerſeits die Anerkennung der großen Leiſtungen, mit denen ſich mein Vorgänger in dieſem Amt den herzlichen Da erworben hat. In dem bisherigen Staatspräſidenten Dr. Humme hatten wir im Kabinett einen Kameraden, der allezeit beſtrebt war, in treuer Pflichterfüllung Schulter an Schulter mit uns zu arbeiten. Ich erkläre, wie bisher meine Pflicht zu tun im Intereſſe des deutſchen Vaterlandes.(Zuſtimmung.) Miniſter Köhler nahm ebenfalls das Amt als ſtellv. Staats⸗ präſident an, worauf Präſident Wittemann den Neugewählten die beſten Wünſche auf den Weg gab. Abends.30 Uhr fand eine dritte Sitzung ſtatt, in der Abg. Dr. Glockner(Dem.) über den Geſetzentwurf über den Entſchädigungsaufwand der Landtagsabgeordneten (Diätengeſetz) Bericht erſtattete. Nach dem neuen Geſetz ſoll der Aufwand 24000% monatlich betragen. Für die Karlsruher Ab⸗ geordneten ermäßigt ſich dieſer Betrag um die Hälfte. Diejenigen Abgeordneten, die infolge ihrer Teilnahme an den Landtagstbungen einen Ausfall an Verdienſt haben oder einen Vertreter in ihrer Dienſtſtelle ſtellen müſſen, erhalten einen“ Zuſchlag von 50% zu der Entſchädigung von 24000. Außerdem tritt zu der Grund⸗ entſchädigung von 24000/ noch für ſämtliche Abgeordneten ein Teuerungszuſchlag, wie er den Beamten zukommt. Abgeordnete, die über 120 Kilometer von Karlsruhe entfernt wohnen, erhalten noch ſtbun Zuſchlag für Teilnahme an den Ausſchuß⸗ oder Fraktions⸗ itzungen. Das Geſetz wurde ohne Ausſprache in erſter und zweiter Leſung einſtimmig angenommen. Nach Mitteilung der neuen Eingänge begründete Abg. Dr. Schmikk⸗Karlsruhe einen Zentrumsantrag über die Abgabe von Waldſtreu an minderbemittelte Landwirte. Jinanzminiſter Köhler bat, dieſe Angelegenheit heute nicht mehr zu behandeln, 0 da das dazu nötige Aktenmaterial augenblicklich in⸗ folge des bereits vollzogenen Dienſtſchluſſes nicht beſchafft werden könne. Abg. Weißhaupt(Ztr.): Die Sache iſt ehr dringlich. Die Land⸗ wirte wollen keine Akten, ſondern Laubſtreu. Ich bitte den Antrag anzunehmen. Bei der Abſtimmung wurde der Antrag mit ſehr großer Mehrheit(zwei Miniſter ſtimmten dagegen) angenommen. In einer ſich anſchließenden Geſchäftsordnungsdebatte teilte Finanz⸗ miniſter Köhler mit, daß dem Hauſe demnächſt eine Denkſchrift über die Laubſtreufrage zugehen wird. Damit war die Tagesordnung erledigt. Schluß der Sitzung 7 Uhr. Nächſte Sitzung unbeſtimmk. Bildung der Tandtagsausſchüſſe Der Haushaltsausſchuß wählte Abg. Marum(Soz.) zu ſeinem Vorſitzenden, Abg. Dr. Glockner(Dem.) zum Stellvertreter und Abg. Seubert(.) zum Schriftführer.— Der R echtspflege⸗ ausſchuß wählte zum Vorſitzenden Abg. Rieger(Ztr.), zu deſſen Stellvertreter Abg. Strobel(Soz.) und zum Schriftführer Abg. Schrank(Landb.).— Der Ausſchuß für Geſuche wählte— Schön(Dem.) zum Vorſitzenden, Abg. Schneider⸗Heidelberg(Ztr. zu ſeinem Stellvertreter und Abg. Schneider⸗Mannbeim(Deutſchn. zum Schriftführer.— Der Geſchäftsordnungsausſchuß wählte zum Vorſitzenden Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe(Deutſchnat.), zu deſſen Stellverireter Abg. Gebhard(Landb.) und Abg. Rauſch (Soz.) zum Schriftführer. Neue Anträge im Landtag Im ee die Abg. Dr. Vaumgartner(Itr.) und Genoſſen einen ntrag eingebracht, in dem 445 wird, daß in⸗ folge rhöhinngd kataſtrophalen Geldentwertung eine ganz weſent⸗ liche Erhöhung der Freigrenze und der Ermäßigungen der im Steuergeſetz vorgeſehenen Steuerſätze vom Grundvermögen und Ge⸗ werbebetrieb eintreten ſoll. Der——— des Antrages bezieht ſich auf die Steuerfreiheit der landwirtf aftchen Umwandlun produkte(Futtermittel, Streu⸗ und Düngervorräte, Saatgut), um im Intereſſe der Volksernährung dringend gebotene Produktions⸗ freudigkeit zu erhöhen und eine weitere Steigerung der mittelpreiſe in angemeſſenen Grenzen zu halten. Die Demokratiſche Landtagsfraktion hat folgenden Antrag 9—— bracht: Die in den letzten Wochen eingetretene Geldentwertung droht nicht nur den gewerblichen Mitte tand, das Handwerk und den Kleinhandel, ſondern auch die freien Berufe, insbeſondere Aerzte, Rechtaanwäfte, Künſtler, Privatgelehrte und freie Schriftſteller. Was Nroben die Regierung zu tun, um die dieſen Ständen und Berufen rohende Not abzuwenden? Unter den Anträgen der Parteien, die dem Landta heute zuge⸗ gen ſind, iſt noch zu erwähnen, ein Antrag der Abg. Straul er und Gen.) über die Schulgeldbefrelung für ein ntrag der Abg. Freudenberg(Dem.) und Gen. über die Jer Ahrureg des an die Gemeinden, ein Antrag der bg. Schofer(Ztr.) und Gen. über die Au eſſerung der gering oldeten Pfarrer aus Staatsmitteln, die Gle chſtellung der Geiſt⸗ mit den Staatsbeamten hinſichtlich der Beſoldungsordnung und die raſcheſte Durchführung der Kirchenſteuern an die betteffenden Kirchenverwaltungen. Weiter vor eine förmliche Anfrage der be i Abg. Richter(Deutſchn. V..) und Gen. über die Notlage de⸗ Miktelſtandes und Anträge der 2875 und Genoſſen über die Dr. attes(B. V..) und Gen. über die Zuwachsſteuer und über den Kreis der Bezugsberechtigten von Markenbrot. 5 N —.— 100 5 0 r Entwurf eines Ausführun etzes Fber die Aufhebung der Fen und Fideikommiſſe des vormaligen Groß⸗ 1 Hauſes und des Hausvermögens der Standesherrlichen Familien zugegangen, ferner ein Geſetzentwurf über die des Entwurf einer Badiſchen Kreisordnung und der Entwurf eines Polizeigeſetzes. Aebernahme notleidender Intellektueller in Staatsſtellen Der badiſche Finanzminiſter Köhler teilte in einem Kommu⸗ nalpolitiſchen Abend der Zenkrunspartei mit, daß er im Hinblick auf die entſetzliche Notlage in einem Teil der freien Berufe(Aerzten, Rechtsanwälten, Schriftſtellern uſw.) in dem Bereich ſeiner Verwal⸗ tung anordnen werde, daß voll arbeitsfählge, aber zur Zeit ohne Arbeit befindliche Angehörige dieſer Berufe, ſoweit ſie Familien zu verſorgen hätten, bei den W eingeſtellt werden, an Stelle der ſetzt zahlreich vorhandenen jungen Aushilfskräfte uſw., denen nur die Sorge für das eigene Ich obliege. Denn die Erhaltung einer Familie ſei wichtiger als die Erhshung der Lebensannehmlich⸗ keit eines Einzelnen. Er zweifle nicht daran, die badiſche Staats⸗ verwaltung dieſe Rettungsaktion durchführen werde. Dieſe Aktion durchkreuze in keiner Weiſe die rückſichtsloſe Sparpolitik, die der badiſche Staat jetzt betreibe. 5 Letzte Meldungen Berlin, 7. Nop. Bei einem Poſtamt im Berliner Weſten wurde nach mehrſachen Beſchwerden über den Verluſt von Briefen, nament⸗ lich ſolchen aus dem Auslande, die kleine Geldbeträge in fremder Va⸗ luta enthielten, ein Oberpoſtſchaffner beim Verlaſſen des Dienſtes dabel ertappt, wie er nicht weniger als 30 Briefe aus dem Auslande in den Taſchen mit nach Hauſe nahm. Der Beamte brach, als er ſich entdeckt ſah, bewußtlos zuſammen und erlitt einen ſolchen Nervenanfall, daß er bisher noch nicht vernehmungsfähig war. Die bei ihm vorgenommene Hausſuchung führte zur Auffin⸗ dung von 600 000 Mark in deutſchem und ausländiſchem Gelde. Der Schiebsſpruch im Buchdruckgewerbe. In den vom Reichs⸗ arbeitsminiſter geführten Verhandlungen über den von den Arbeit⸗ gebern abgelehnten Schiedsſpruch im Buchdruck⸗ und Zeitungs⸗ gewerbe wurde auf Antrag der Arbeitnehmer der Schiedsſpruch vom Reichsarbeitsminiſter für verbindlich erklärt. Der Vorſitzende des Tarifamts ſetzte den Aufſchlag auf die gegenwärtigen Druck⸗ preiſe in Höhe von 75 Prozent feſt. *Aronptinz Rupprecht von Bayern hat ſeine Penſion als Ge⸗ neralfeldmarſchall für eine Stiftung zu mohltätigen Zwecken zu⸗ gunſten von Kriegshinterbliebenen und⸗Kriegsteilnehmern zur Ver⸗ fügung geſtellt. ——— — Dem Landtag Fr der Verfaſſung Stammgüter, über die — — W0 Umlaufzeit fär alle⸗ Nofgeld, deſſen bbisher 120 Mk.) und ein Roggenbrot, 1000 Gramm, auf dem wenige der gr Aunn „„ rr——— Mittwoch, den 8. November 1922 Mannheimer General-Anzeiger Militag⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 515 Stãadtiſche Nachrichten Ausgabe und Annahme von Rotgeld Bis jetzt haben die nachſtehenden Städte und Gemeinden die Genehmigung des Reichsfinanzminiſters zur Ausgabe von Not⸗ geld erhalten: Baden⸗Baden, Freiburg, Hornberg, Konſtanz, Lör⸗ aut, Pforzheim, Raſtatt, Weinheim, Furtwangen, Heidelberg, Klein⸗ laufenburg, Radolfzell, Waldshut, Singen, Kebl, Zell 1. W. Offen⸗ durg, Säckingen, Wannheim, Karlsruhe, Schopfheim, Gaggenau⸗ Gernsbach und Forbach(letztere drei gemeinſam). Der Präſident des Landesfinanzamts Karlsruhe, die Reichs⸗ bahndirektjon Karlsruhe, ſowie das badiſche Finanzminiſterium n Weiſung gegeben, daß die ihnen unterſtellten Kaſſen das is ſetzt ausgegebene und demnächſt weiter zur Ausgabe kommende Notgeld der badiſchen Städte und Gemeinden in Zahlung neh⸗ men, Es iſt alſo in weitem Maße dafür geſorgt, daß das in Baden ausgegebene Notgeld auch außerhalb des Ausgabeortes erwendung finden kann, ſo daß dem Notgeld der badiſchen Städte und Gemeinden ein möglichſt freier Umlauf inner⸗ dalb VBadens geſichert iſt. Die Laufgeit der Notgeldſcheine beträgt durchweg 2 Monate. zo aber die Laufzeit hiernach vor dem 15. Dezember 1922 endigen würde, hat der Reichsfinanzminiſter allgemein genehmigt, daß die Scheine nicht vor dem 15. Dezember d. J. aufgerufen werden. „ ueberkragen worden ſind dem Diplomingenieur Ernſt Na ber in Mannheim die Befugniſſe eines Sachverſtändigen für die Prüfung 0 Aufzügen, Druckgefäßen und Azetylenapparaten und dem Elek⸗ roingenieur Karl Sauter in Mannheim die Befugniſſe eines Sach⸗ verſtändigen für die Prüfung von Aufzügen im Freiſtaat Baden. M Rneue Tauſendmarkſcheine. Von den Reichsbanknoten zu 100⁰0 ark mit dem Datum vom 15. September 1922 wird demnächſt eine vierte Serie ausgegeben werden. Sie hat folgende beſondere Merk⸗ — 5 Das Papier iſt weiß und trägt ein Waſſerzeichen, das aus unklen, ineinander greifenden Linien in Form eines ſtiliſterten O gebildet wird. Die Nummern in der linken oberen Ecke der Vorder⸗ ſeite iſt in hellbrauner Farbe gedruckt. *Ausgabe von Nolgeld. Das e hat die usgabe es im Einver⸗ nehmen mit der Landesregierung bewilligt hat, bis 15. Dezember 922 verlängert. Die Verlängerung gilt auch für diejenigen cheine, auf denen ein früherer Ablauf vermerkt iſt. Soweit die in einzelnen Föllen bewilligte Umlaufszeit erſt nach dem 15. Dezember Feſt würde, verbleibt es bei dleſer für den Einzelfall beſtimmten Reuer Brotaufſchlag. Nach einer Bekanntmachung der hieſigen Bäckerinnung in vorliegender Ausgabe unſeres Generalanzeigers ſieht ſich dieſe infolge dauernder Steigerung des Mehlpreiſes ge⸗ zwungen, ihre Brotpreiſe von Donnerskag, den 9. November, ab zuerhöhen. Darnach koſten: Weiße Brötchen, 40 Gramm, 15 Mk.(bisher 12 Mk.), ein Weißbrot, 500 Gramm, 12 5 0 8 (elsher 200 Me.). * Die kommuniftiſche Agitation in Mannheim. Der auf Be⸗ treiben der eeee eingeſette Neunerausſchuß hat dem Stadt⸗ rat eine Reihe von Forderungen überreicht. Daraufhin hat der Ober⸗ bürgermeiſter von dem Neunerausſchuß Unterlagen verlangt, — an zu können, ob der Ausſchuß befugt ſet, im Namen er Mannheimer Arbeiterſchaft zu verhandeln. ( Bon der diesſährigen Karkoffelernte. Der der deutſchen Landwirtſchaft teilt mit: Die Kartoffelernte iſt ſaſt ganz ndet, und der Ertrag dürfte noch weſentlich höher ſein, als in den letzten Wochen der Heffentlichkeit mitgeteilt wurde. Ungerechnet der Stückgutſendungen ſind in der zweiten Oktoberhälfte auf der Eiſen⸗ dahn iäglich 2 Millionen Zentner befördert worden. Leider ſind in den Frofttagen infolge Froſtes etwa 5 Prozent der geſamten Ernte erfroren. ueber den Bau eines Molorſchleppers für die Rheinſchifſahrt wird berichtet: Die deutſche Shh bamechnt hat eine bedeutende Zeuerung in der Rheinſchiffahrt durchgeführt. Die Schiffswerft der SGutcho ütte hat einen Rheinſchlepper gebaut, der nicht darch Darn en, ſondern durch zwei Dieſelmotoren von 2000 PSs 1 wied. Es iſt dies das erſte derarkige Fahrzeug Lage 180 000 Zentner von 5 Oberrhein zu ſchleppen, eine Leiſtung, die nur größten Rheinſchleppdampfer vollbringen können. Die Bemannung und die Betriebskoſten dieſes Motorſchiffes ſind gering. Mit Dieſelmotoren wurden ſchon früher Fahrten auf dem Rhein ausgeführt. Die Schriftleitung). ch. Rhein und Neckar. Der Waſſerſtand von Rhein und Neckar infolge des anhaltenden Regenwetiters bedeutend geſtiegen. Ober⸗ der Friedrichsbrücke hat der Neckar ſeine Ufer überflutet, was das Stauwaſſer im Rhein zurückzuführen iſt. Die Neckarſchiff⸗ rt iſt flott. Nach den uns heute früh zugegangenen amtlichen ſeſtane iffern hat der Waſſerſtand ſowohl beim Rhein als duch beim Neckar ſeinen Höhepunkt überſchritten. In Mannheim ng der Neckar von.30 auf.26 Meter zurück, während vom erlauf des Rheins heute früh ebenfalls von einem zurückgehenden ſſerſtand berichtet wird. Nach dem hieſigen Pegel iſt der Rhein⸗ waſſerſtand in vergangener Nacht von.6 auf.26 Meter ge⸗ 50 en. Vom Schwarzwald liegen Meldungen vor, wonach über den Jer Schlepper iſt in der Ruhrort 1 c0 55 Fpweite Mufikaliſche Akademie Der Stern Beethoven ſtrahlte über dem Abend. Er kuchet wie kein anderer in die Tiefen unſerer Seele. Denn er ſt der Künder deutſchen Weſens und Schickſals. Vor dem einſamen Muſiker aus VBonn, der einſt ſelbſt ein Enterbter war, ſteht heute das im Elend irrende Deutſchland, alle wir Mühſeligen und ladenen, fragend nach dem Sinn unſeres ratloſen Wirrfals. Deethovens Klangwelt deutet ihn, kündet, was wir glauben und ften ſollen, und was uns, die wir nicht zeitlich, ſondern nur von eitlichen geprüft und verfolgt ſind, als Ueberzeitliches ſtark und auf⸗ vecht erhallen kann. Seufzen wir gleich unter der Laft des Un⸗ glücks, das uns zermalmen will, und wähnen wir uns unentrinnbar verſtrickt in den Fluch eines auswegloſen Fatums— wenn mir zeethovens Genius beſchwören und ſeine göttliche Muſik uns er⸗ önt, fühlen wir den Zauber unſeres quellenden Lebens und finden fealſche Erlunn uns ſelbſt wieder, und unſere Sehnſucht wird rfüllung. 0 Ein Werk 505 letzten Beethoven, die Duvertüre„Zur Weihe lüze Hauſes“ ſtand am Anfang, einer der ſchönſten Orcheſter⸗ 555 des Meiſters, der ſo oft mit ſeinen Feierklängen künſtleriſche Stiage ſpendete. Er war auch geſtern der Vermittler ſeſtlicher a mmung. Das Orcheſter, das in Allen Inſtrumenten Vortreff⸗ 85 leiſtete, führte Erich Kleiber. Seine Art muſitaliſcher alrung hat ſo gar nichts Selbſtherrliches; ſeine Tempi, die Auf⸗ ordent der Rhythmik und Dynamik der Duvertüre waren ſo außer⸗ geb ntlich ehrlich und aus dem Geiſt der Tonſchöpfung heraus⸗ daß man unwillkürlich auf das unmittelbare Miterleben hrüngt wurde und das von heißem Empfinden und reicher Klang⸗ 5 belebte Werk als machtvolle Apotheoſe eee Zu⸗ 31 5. mit innerer Erhebung aufnahm. Und dann erklang das 8 inkonzert des Meiſterg, das Hohelied der Geige. Guſtav bavemaan, der aogeklärte, geref Geiger, ſchenkte es uns. Man Schb s Konzert, dieſe Perle' im Kranze der Beethovenſchen 83 1 ungen, nicht beſeelter und vergeiſtigter denken, als Hanemann Del glie, nicht ſchöner im Ton, nicht edler in der Linienführung. and Künſtler überwand eine anfängliche leichte Unruhe ſehr raſch gefü uf dem Werk eine ſeine Schönheiten mit vallendetem Fein⸗ bunl nachbildende Wiedergabe, in der namentlich das wie aus 10 öt iſchen Regionen herübertönende Larghetto bezwingende Ton⸗ hnheit und Herzenswärme ausſtrahlte. Dem von der Hörer⸗ eierten Soliſten zeigte ſich das begleitende Orcheſter bildete, um den Paichtum des Kößſtlichen zu Siebente. Samphonie(aus Jedur), des ünd, für das Kleiber als begeiſterter VBeethaven⸗ chſchwarzwald ein furchtbarer Schneeſturm brauſte. In der Rheinebene iſt dagegen die Lufttemperatur merklich gelinder ge⸗ worden. In Mannheim war heute früh? Uhr eine Luftwärme von 9 Grad C. feſtzuſtellen. Bei Schneeſchmelze im Gebirge wird auch der Waſſerſtand wieder zunehmen. 3 Direktor G. W. Fritze f. Vergangenen Freitag wurde bei einer Radwanderfahrt der Deutſchen Radfahrer⸗Union(Ortsgruppe Mannheim) Herr Direktor G. W. Fritze plötzlich von einer Herz⸗ kähmung betroffen, wobei er bewußtlos vom Rade ſtürzte. Mit dem Sanitätsauto nach dem Krankenhaus überführt, konnte nur. der in⸗ zwiſchen eingetretene Tod feſtgeſtellt werden. Der Verſtorbene war Begründer verſchiedener ſüddeutſcher Lichtſpielhäuſer, u. a. auch der hieſigen Palaſtlichtſpiele. Auf radſportlichem Gebiet war Fritze in der Radwanderfahrbewegung eine bekannte Perſönlichkeit. Veranſtaltungen Theakernachricht: Als nüchſte Neuinſzenierung im Schauſpiel wird das Trauerſpiel„Hamlet“ von Shakeſpeare unter der Spiel⸗ leitung von Artur Holz vorbereitet. Bunter Künſtlerabend im Nibelungenſaal. Der kommende Sonn⸗ tag abend im Nibelungenſgal ſieht ein künſtleriſch gediegenes Pro⸗ gramm vor, in dem Muſikdarbietungen mit Tanzdichtu ngen der Berliner Tänzerin Dora Waege und Geſänge unſeres Hel⸗ dentenors Alfred Färbach in buntem Wechſel aufeinanderfolgen. Als weitere Mitwirkende ſind Paula Kapper und Fritz Leh⸗ mann, daneben das verſtärkte Orcheſter in Ausſicht genommen. 3 Liederabend Clara Gogs. Ein feingewähltes Programm wird Clard Goos. eine junge Altiſtin am Donnerstag, den 9. Rovember bei ihrem einzigen Liederahend zum Vortrag bringen. Neben Arien von Händel, Scarlatti und Bach wird ſie Lieder von Schubert, Brahms, Cairati und Marx ſingen. Am Flügel begleitet Profeſſor Cairati. Volks⸗Singakademie. Am 11., 12. und 14. November ge⸗ langt unter Prof. Schattſchneiders Leitung die IX. Sinfonie von Beethoven zur Aufführung. Zur Mitwirkung ſind gewonnen: Kam⸗ merfängerin Anna Kaempfert, Jane Freund⸗Nauen, Antoni Koh⸗ mann, Kammerſänger Wilh. Fenten, ſowie das verſtärkte Orcheſter des Nationaltheaters. Dem Sonntag⸗Konzert wird wiederum eine thematiſch⸗praktiſche Erläuterung der IX. Sinfonie durch Profeſſor Schattſchneider vorausgehen. * Neue Stenographiekurſe. Wie aus dem Anzeigenteil erſicht⸗ lich, eröffnet der hieſige Stenographenverein Stolze⸗Schrey am kommenden Freitag in der Kurfürſtenſchule wieder einen neuen Anfängerkurs. Aus dem Parteileben Deutſche(liberale) volkspartel Mit einer ganz außerordentlich gut beſuchten Verſammlung, die unter der Leitung des 1. Vorſitzenden, Steinbrecher Peter Freitag ſtand, leitete am Sonntag der Ortsverein Doſſenhe im der Deutſchrien Volkspartei die Wahlbewegung für die Ge⸗ meindewahlen ein. Als Redner war Stadtverordneter M. Moſes⸗ Mannheim gewonnen, der in der ihm eigenen klaren und tiefſchür⸗ fenden Weiſe über Gemelndepolitik und die Stellung der Deutſchen Volkspartei hiergzu ſprach. Einleitend führte der Redner aus, daß bei Betrachtung der allgemeinen Lage, unter der die Gemeindewahlen 1919 und 1922 ſtattfinden, jedem der große Unterſchled auffallen müſſe. Im Jahre 1919 ſtanden die Wah⸗ len noch unter dem ſchweren nationalen Druck des verlorenen Krie⸗ ges und der Repolution. Die gefühlsmäßige Hoffnung auf das Neue und Beſſere, das da kommen ſollte, ließ die Bürgerparteien, die wirtſchaftlichen Vereinigungen uſw. uſw. entſtehen, als deutliches Kennzeichen der äußeren und inneren Zerfahrenheit. Eine Zerfah⸗ renheit, die ſich in den nachfolgenden Jahren bitter gerächt hat und die den Wunſch nach einer Partei entſtehen ließ, die jedem das Seine gibt, nicht nur materiell das Seine, ſondern auch ideell; die auch den geiſtigen Terror abſchüttele Und ein ſtarkes Bollwerk gegen ſolch gei⸗ ſtigen Terror bilde. 5 Die Parole der Freiheit, der Gleichheit und der Brüderlichkeit, unter der vielfach die Gemeindewahlen 1919 geſtanden haben, habe vollſtändig verſagt. In der Zwiſchenzeit ſei die Hohlheit dieſer Phraſe von den Ereigniſſen aufs Beſte bewieſen worden. Durch die verkehrte Steuerpolitik des Reiches und der Länder ſei die Steuer⸗ hoheit der Gemeinden durch Trinkgelder abgelöſt worden. Immer wieder von neuem erhebe ſich die Frage nach dem Verbleib der Un⸗ ſummen, die durch die Einkommen⸗ und vor allem durch die Umfatz⸗ ſteuer einküämen. Hier müſſe von zielbewußten Männern in den Ge⸗ meinden eingegriffen und Reich und Länder auf den rechten Weg zu⸗ rückgeführt werden. Wenn ſich die Deutſche Volkspartei gegen das Parteikrippenweſen, das ſich auch in der Gemeindepolitik breit mache, gegen die Brüderlichkeit wende, die nicht nach den Leiſtungen des Einzelnen frage, ſondern nur danach, wo er eingeſchriebenes Mitglied iſt: wenn ſie ſich gegen Geſinnungsſchnüffelei in jeder Form und gegen Terror in ſeder Form wende, ſo wolle ſie damit keine un⸗ ſoztale Politik treiben, ſondern wende ſich gegen eine ſoziali⸗ ſtiſchſe Politik. Bekanntlich ſei hierin ein großer Unterſchied, wie ja gerade das Wirken der ſozialiſriſchen Fraktionen in den Gemein⸗ den deutlich das Unſoziale ihrer Politik bewieſen habe. Aus der neuen badiſchen Gemeindeordnung hob der Vortra⸗ gende hervor, daß es nach dieſer Gemeindeordnung keine Bürger mehr gibt, ſondern nur noch Einwohner. Dieſe Gemeindeordnung, die jedem, der nur ſechs Monate am gleichen Platz gewohnt hat, das ausdeuter ſeine ganze Perſönlichkeit mitgeſtaltend einzuſetzen ſchien, ſo friſch, ſo natürlich und vodenſtändig rauſchte es daher in der ſchäumenden Heiterkeit des Preſtos, der ergreifenden Zartheit des lraumhaften Allegrettos, dem feurigen Scherzo und dem in einen Rauſch des Entzückens ausklingenden Allegro⸗finale. Und wenn uns auch der zweite Satz um eine Schattierung zu raſch erſchien und im Finale einzelne Forteſtellen bdämpfung be⸗ dürften, ſo war doch das Ganze eine eiſterleiſtung pietätvoller Ausdeutung, die gewiß der Meiſter ſelbſt, wäre er zugegen geweſen, mit ſeinem freudigen„Bravi kuttf!“ bedankt hätte. Denn ſolches Beethovenſpiel, das Muſiker und Zuhörer gleich zwingend mit dem magiſchen Jauber der Tonſchöpfung ergreift, iſt rechter Art. Karl Höfler das Mannheimer Stadtbild im Wandel der Zeit Der Nonembervortragsabend des Mannheimer Alter⸗ tumsvereins war dem intereſſanten Thema„Das Mannheimer Stadtbild im Wandel ber Zeit“ gewidmet. Als VPortragender er⸗ ſchien am Rednerpult ein aus Mannheim ſtammender junger Kunſt⸗ hiſtoriker Dr. Guſtav Jacob, der kürzlich mit einer erfolgreichen Arbeit über den hieſigen Maler Philipp Hieronymus Brinkmann hervorgetreten iſt. Wir geben nachſtehend in großen Zügen den Gedankengang ſeiner mit lebhaftem Beifall aufgenommenen feſſeln⸗ den und kenntnfsreichen Ausführungen. Für die Gründung Mannheims war zunächſt das Agglome⸗ rationsbedürfnis von Menſchen, die ſoziales Intereſſe miteinander perband, maßgeebnd. Die urſprüngliche Anlage war als Bollwerk edacht, das ſeine Aufgabe in den Kämpfen der proteſtantiſchen nion mit der katholiſchen Liga zu erfüllen hatte; doch ſollte die Stadt auch auswärtigen Koloniſten als Siedlungsplatz dienen. Die regelmäßige Anlage der Stadt entſprang einem Zweckbewußtſein, das mehr nach praktiſcher Verwendbarkeit, als maleriſcher Bild⸗ wirkung fragte. Für die Zweiteilung von Stadt und Feſtung war holländiſches Borbild beſtimmend, das ſich auch ſpäterhin noch zu erkennen gibt. War es doch ein holländiſcher General Coehorn, nach deſſen Angaben zu Beginn des 18. Jahrhunderts, nachdem Mannheim inzwiſchen zweimal vom Feind zerſtört worden war, wieder aufgebaut und neu befeſtigt wurde. Nach der Zerſtörung von 1622 hat ſich das Stadtbild gegenüber der urſprünglichen An⸗ lage nur um weniges verändert. Mit dem Ausbruch des Orleans⸗ ſchen Erbfalgebrſeges lamen neue Schreckniſſe über die Stadt. Nach 17tägiger Belagerung zieht der Feind in Mannheim ein. Am 5. März 190 iſt Mannheim und die Friedrichsburg vom Erdboden verſchwunden. die Gemeindewahlen in Mannheim Bei früheren Wahlen ſoll es vorgekommen ſein, daß Wähler. obgleich ſie in der Wählerliſte eingetragen waren, deshalb nicht zur Wahl zugelaſſen wurden, weil ſie die Benachrichtigung über den Eintrag in die Wählerliſte nicht vorweiſen konnten. Eine Zurückweiſung aus dieſem Grund iſt nicht zuläſſig. Zur Wahl berechtigt iſt jeder, der in der Wählerliſte einge⸗ tragen iſt und ſich hinreichend über ſeine Perſon ausweiſen kann. Wahlverſammlung des Bezirksvereins Oſtſtadt der Deulſchen Volkspartei. In der gut beſuchten Verſammlung des Bezirksvereins Oſtſtadt der DBP. hielt Stadtverordneter Moſes einen Vortrag über „Gemeindepolitik“. Ausgehend von der derzeitigen Zu⸗ ſammenſetzung des Bürgerausſchuſſes beſprach der Redner u. a. die Stellungnahme der einzelnen Fraktionen zu den bedeutenderen Vorlagen. Hierbei fiel die unkonſequente Stellungnahme der Demo⸗ kraten, die häufig heute ſo und morgen anders ſtimmten, mit am meiſten auf. Da in den nächſten Jahren viele, für die weſtere Ent⸗ wicklung der Stadt Mannheim ausſchlaggebende Fragen entſchieden werden müßten, warnte der Redner vor den wirtſchaßlichen Grup⸗ pen und Grüppchen, die im Stadtparlament ohne Zweifel zur voll⸗ kommenen Wirkungsloſigkeit verurteilt ſein werden und die durch ihre eigenen Vorſchlagsliſten nur die Reihen des Bürgertums zer⸗ ſplittern, während eine Zuſammenfaſſung aller Kräfte notwendig ſei. Eine Beſprechung der notwendigen Wahlarbeiten ſchloß ſich dem Vortrage an. An dieſer Beſprechung beteiligte ſich eine größere Zahl von Damen und Herren, die allgemein den feſten Willen zur Mttarbelt zum Ausdruck brachten. Der Leiter der Verſamm⸗ lung, Finanzrat Welcker, betonte zuſammenfaſſend, daß das Bürgerkum am Wahltage ſelbſt das Geſchick der Stadt für die näch⸗ ſten vier Jahre beſtimme. Die Nichtwähler dürften ſich über etwaige weitere Belaſtungen durch indirekte Steuern und Umlagen nicht be⸗ ſchweren, da ſie durch Vernachläſſigung ihres oberſten Rechtes— des Wahlrechtes— derartige Beſtrebungen ſelbſt unterſtützt hätten. R. eee eee Wahlrecht und beim 25. Lebensjahre auch die Wählbarkeit gibt, wolle den Gemeinden ihre Eigenart nehmen, die bei den heutigen Verhältniſſen mehr denn je gepflegt werden müſſe, wenn wir wieder zu geſunden Verhältniſſen kommen wollen. Der ſozialiſtiſchen Idee des Klaſſenkampfes müſſe der Grundſatz des Ausgleiches gegenüber⸗ geſtellt werden. Der wirklich liberale Grundſatz der Deutſchen Volks⸗ partei, der nur in der Einzelperſönlichkeit ſein Heil erblicke, ſei dazu angetan, die kulturellen, nationalen und ideellen Güter zu ſammeln und zu wahren. Wer keine ideellen Güter und keine Ideale habe, wie dies bei den wirtſchaftlichen Gruppen der Fall ſei, die ebenfalls wie die Sozialdemokratie nur einſeitigen Klaſſenkampf wollen, der habe ſich von Anfang an ſelbſt aufgegeben und zur Bedeutungsloſig⸗ keit verurteilt, was ſa auch von den wirtſchaftlichen Grüppchen zu⸗ treffe. Mit der Aufforderung, am 19. November mitzuhelfen, daß die ſozlalen, liberalen und nationalen Grundſätze der Deutſchen Volkspartei auch in den Gemeindevertretungen den ihnen gebühren⸗ den Platz bekämen, ſchloß Stadtverordneter Moſes ſeine mit lang⸗ anhaltendem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Hauptlehrer R. Hilsheimer⸗ Doſſenheim ſprach hierauf über Wahlfragen und Organiſation. Beſonders wies er da⸗ rauf hin, daß es nur der zielbewußten Arbeit und der aufbauenden und zuſammenfaſſenden Grundſätze der Deutſchen Volkspartei zu verdanken iſt, daß es in Doſſenheim möglich war, in kurzer Zeit nicht nur die ſog. Bürgerpartei überflüſſig zu machen, ſondern daß ſich in dieſer Zeit auch die etwaigen Organiſationen der Demokraten und der Deuͤtſchnationalen in Wohlgefallen aufgelöſt hätten. Neben dem Zentrum iſt die Deutſche Volkspartei die einzige bürgerliche Partel in Doſſenheim, auch für wirtſchaftliche Gruppen und Grüppchen ſei kein Platz vorhanden. Die vom 1. Vorſitzenden, Steinbrecher Peter Freitag⸗Doſ⸗ ſenheim, bekanntgegebene Vorſchlagsliſte für die Gemeindewahl in Doſſenheim fand nach kurzer Ausſprache einſtimmige Annahme, da es gelungen war, nicht nur wirkliche Führerperſönlichkeiten auf der Liſte zu vereinigen, ſondern auch jedem Berufe, wie den Arheitern, Angeſtellten, Handwerkern, Landwirten uſw. uſw. die ihm zuſtehende Zahl der Sitze zuzuweiſen. An der Ausſprache beteiligten ſich u. a. die Herren Johann Kraft, Karl Lorenz, Hauptlehrer R. Hilsheimer, Peter Freitag, Philipp Schmidt und Hermann Kraft. Nach der Ver⸗ ſammlung ließ ſich eine große Zahl der Zuhörer als Mitglieder der Deutſchen Volkspartei aufnehmen, ſicherlich der beſte Beweis für die große Zugkraft der Ideen der Deutſchen Volkspartei. R. NMühneraugen werden Sie ſicher los durch HUühneraugen-Lebewohl Hornhaut an der Fußſohle beſeitigt Lebewohl-Ballen⸗Scheiben. 0 Kein Verrutſchen, kein Feſtkleben am Strumpf. In Drogerien und Apotheken. Merkur-Drog., Gontardpl. 2, K. Muhlhardt, Drog., Mittelſtr. 36 Arth. Rahuert. Adler-Drog., Bellenſtr. 26, C. Sachse. Flora, Drog., Mittelſtr. 61. Ludwig& Schütthelm, Hofdrogerie⸗ Friedrichplatz 19. E190 Mannheim bietet nach Ablauf des erſten Jahrhunderts ſeines Beſtehens als Feſtung iid Bürgerſtadt nur noch die günſtige geo⸗ graphiſche Lage zwiſchen ben beiden Flußläufen des Neckars und des Rheins. Die Stadt ſelbſt und ihre äußere Phyſiognomie war zu völliger Bedeutungsloſigkeit herabgeſunken. Mit dem Wiedererſtar⸗ ken des Kurfürſtentums unter der Regierung Karl Philipps und Karl Theodors beginnt für Mannheim eine neue Zeit. Mannheim wird Reſidenz— für die Neuentwicklung des Stadtbildes das ent⸗ ſcheidende Ereignis. 1720 wird der Grundſtein zum Mannheimer Schloß gelegt, 1724 mit dem Bau des Kaufhauſes begonnen, 1733 die Jeſuitenkirche angefangen. An Hond zahlreicher vorzüglicher Lichtbilder zeigte der Redner die Entwillung des Stadtbildes von außen her, wie guch im Innern, flocht nianche Bemerkung über die damaligen Künſtler wie De la Roeque, Ph. H. Brinckmann, J. Gardnor, Egid Verhelſt, die Künſt'er⸗ familie Kobell, Jakob Rieger, Carl Kuntz ein, die Mannheims Ve⸗ dute im Kupferſtich feſtgehalten haben, und verbreitete ſich über die Mannheimer Plaßanlagen im Verhältnis zu der ſie umgebenden Architektur(Paradeplatz, Marktplatz Theaterplaßß). Nach der Ueberſiedlung des Hoſes im Jahre 1778 nach München und nach der Belagerung von 1795 hat ſich das Stadtbild wenig ver⸗ ändert. Monumental wirkende Bauten kamen in der Folgezeit nicht mehr binzu, 1799 verliert die Stadt durch die Schleifung der Be⸗ ſeſtigungswerke ihren Charakter als Feſtung. In der Straßen⸗ und Hausanlage bringt das neue Jahrhundert kaum merkliche Verände⸗ rungen. Noch immer kehren zwei⸗ und dreiſtöckige Häuſer ihre Breit⸗ ſeite der Straße zu. Regelmäßig ſind die Reihen der Fenſter— gleichfalls ein Kennzeichen bewußten Formwillens. Wichtig für das Stadtbild des anfangenden 19. Jahrhunderts iſt die Anlage des Schloßgartens unter Großherzogin Stephanie. Der Stimmungston iſt bei ſeiner Anlage vorherrſchend geweſen; unregelmäßige Baum⸗ gruppen und glatte Raſenflächen im Sinne des engliſchen Land⸗ ſchaftsſtiles beſtimmen das Bild. Allmählich tritt das Mannheim des Barock und Rokoko zurück, nicht als ob ſeine Hauptbauwerke, das Schloß oder die Jeſuitenkirche verſchwunden wären, aher draußen an der Peripherie beginnt ſich ein neues Stadtbild zu zeigen. Die Rheinſchanze wird für Verkehrs⸗ zwecke hergerichtet, Verkehrsanlagen wie der Freihafen und die Ket⸗ tenbrücke werden gebaut. Es iſt das Mannheim der Mitte des vori⸗ gen Jahrhunderts. Mit dem Aufſchwung von Handel und Induſtrie berändert ſich das Stadtbild in Rieſenſchritten. Ueber das kulturelle Erbe hinwegſehend formt ſich der moderne Menſch ſeinen eigenen Stil. Nach Oſten ſpannt der Hürgerliche Machtwille ſeine neuen Straßenzüge. Außerhalb des alten Gürtels werden neue Baumaſſen angefügt, mächtige Zweckbauten bedecken das Neckar⸗ und Rheinufer, ohne daß die erweiternden Glieder eine Bin⸗ ——— —3 ————————————— ee e — ——̃—ͤ —— — 4. Seſte. Nr. 513 mannheimer Generai-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 8. November 1922 Rommunale Chronik Erhõhung der Wohnungsbauabgabe und Mieten in Köln In der Kölner Stadtverordnetenverſammlung wurde nach ein⸗ gehender Beratung mit allen Stimmen gegen die äußerſte Linke beſchloſſen, 400 Proz.(25 Proz. Staats⸗ und 375 Proz. Gemeinde⸗ uſchlag) Wohnungsbauabgabe ab 1. Okt. zu erheben. Die rwaltung bezeichnete durch den Dezernenten des Wohnungs⸗ weſens als das Mindeſte einen Gemeindezuſchlag von 500 Proz. auf die Friedensmiete, ſo daß die Wohnungsbauabgabe einſchließlich des ſtaatlichen Zuſchlages dann 525 Proz. betragen haben würde. Dieſe ſtarke Erhöhung ſei nötig, um die am 1. Okt. in Bau begriffe⸗ nen 1700 Wohnungen zu vollenden. Einmal zwinge die Wohnungsnot dazu und dann ſei es unwirtſchaftlich, die angefangenen Bauten gleichſam als Ruinen liegen zu laſſen und ſie dem Verfall oder gar dem Diebſtahl auszuſetzen. An die Stillegung der Bedürfniſſe der pielen jung verheirateten Paare oder ſolcher, die heiraten wollen, ſei gar nicht zu denken. Gegen 300—400 Wohnungsgeſuche lägen noch vor, die ſeit 1919 bereits vorgemerkt ſind. Immerhin ſei es gelungen, die Not in etwas einzudämmen. Der reine Fehlbetrag beziffere ſich heute auf 8500 Wohnungen gegen 11 000—12 000 in den Vorfahren. Zur Fertigſtellung der begonnenen Bauten ſeien 400 Mill. Mk. erforderlich. Der Anleiheweg ſei wegen der allge⸗ meinen Anleiheflut nicht beſchreitbar, die Erhöhung der Mieten ſei aber auch ejne wirtſchaftliche Notwendigkeit, um allmählich wieder von der Zwangs⸗ zur freien Wirtſchaft zu gelangen. Auch Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Adenauer unterſtrich die Dringlichkeit des Wohnungsbaues. So außerordentlich ſchwer zwar manche Kreiſe von der Abgabenerhöhung betroffen würden, die brennende Woh⸗ nungsnot ſei das größere Uebel. In der Ausſprache wurde feſtgeſtellt, daß die kraſſen Un⸗ gerechtigkeiten bei der Erhebung der Wohnungs⸗ bauabgabe ſtarke Verurteilung fänden. Es wurden Fälle an⸗ geführt, wo 3 Perſonen mit 770000 Mk. Einkommen 1350 Mk. Wohnungsbauabgabe zahlen gegenüber 7 Perſonen mit 180 000 Mk. Einkommen mit 1620 Mk. Abgabe, ferner, wo 5 Perſonen mit 1500 000 Mk. Einkommen 10 000 Mk. und 4 Perſonen mit 508 000 Mark ebenfalls 10 000 Mk. aufbringen müſſen und ein dritter Fall, wo eine Familie mit 5 Kindern mit 232 000 Mk. Einkommen 1086 Mark zahlen müſſe, während /ein Kinderloſer, der zur gleichen Summe veranlagt iſt, dazu aber 2880 Mk. aus Untervermietung herausholt, und zwar von ſolchen Untermietern, die, obwohl 140 000—196 000 Mk. Einkommen, ſich an dieſer Abgabe gar nicht beteiligen, aber ſehr wahrſcheinlich doch das Wohnungsamt für Zuweiſung neuer Wohnungen in Anſpruch nehmen werden. Von allgemeinem Intereſſe iſt weiter die Feſtſtellung, daß die außer⸗ gewöhnlichen Schwierigkeiten der Stadt Köln auf das ſtändige un⸗ vergleichlich ſtarke Wachstum der Einwohner(100—1200 im Monat) infolge ſeiner günſtigen geographiſchen Lage, ſeiner großen Pläne uſw. zurückzuführen ſeien. Das flache Land müſſe mehr herangezogen werden. Es beſchränke ſich meiſt auf den ſtaatlichen Zuſchlag und überlaſſe den Löwenanteil der Laſten für den Woh⸗ nungsbau den Städten. Von einem Vertreter der Stadtverwaltung wurde ferner feſtgeſtellt, daß durch die Rationierung 7065 Familien⸗ wohnungen gewonnen worden ſind. Von 1918—1922 ſind insge⸗ ſamt 14 210 neue Wohnungen erſtellt worden, pro Jahr 3537, un⸗ gefähr ſoviel wie der frühere jährliche Wohnungszuwachs. Die Verwaltung bereitet eine Vorlage vor, wonach demnächſt auch die nach 1918 erſtellten Wohnungen für die Zahlung der Wohnungs⸗ bauabgabe mit herangezogen werden. Aus dem allgemeinen Intereſſe heraus, die Abgabenerhöhung möglichſt ſchnell und in großer Summe hereinzubekommen, wurde angeregt, unter Hinweis auf die Mühen und Unannehmlichkeiten, welche die Hausbeſitzer mit der Einziehung der Abgaben vielfach haben, dieſen eine Vergütung zu bewilligen. Dieſer Antrag wurde mit den Stimmen der bürgerlichen Parteien gegen die ge⸗ ſamte Linke angenommen. Dieſelben Parteien nahmen eine Ent⸗ ſchließung an, in welcher die Notwendigkeit der Aufbringung öffentlicher Mittel für den Wohnungsbau hervor⸗ gehoben wird. Der Oberbürgermeiſter wird beauftragt, bei der Reichs⸗ und Staatsregierung u. a. ſtrengſte Maßnahmen gegen den Bauſtoffwucher, Bauverbot für alle nicht lebensnotwendigen Be⸗ triebe(Kaffeehäuſer, Dielen, Bars, Wirtſchaften uſw.), Beſchrän⸗ kung des mit Zuſchüſſen bedachten Wohnungsbaues auf Kleinwoh⸗ mungen und ſolche für kinderreiche Familien, ein Verbot des Baues K von Luxuswohnungen und Einführung einer Wohnungsluxusſteuer und Maßnahmen zur Verhinderung des Ausländerzuzugs zu ver⸗ en. Mit der Wohnumngsbauabgabe werden gleichzeitig die Z u⸗ ſchläge auf die Friedensmieten erhöht, da die im Juli feſtgeſeßten heute in keiner Weiſe mehr der Wirklichkeit entſprechen. Gleiche oder ähnliche Erhöhungen ſind auch in den Städten Düſſeldorf, Eſſen, Frankfurt a.., Duisburg, Aachen uſw. in Vorbereitung. Erhöht follen werden gegen die bisherigen Sätze die Steigerung der Zinſen für Hypotheken uſw. von 15 auf 42 v.., die Sätze für die Betriebskoſten, die nicht umgelegt werden, einſchließlich der Verwal⸗ tungskoſten von 50 auf 180 v.., die Sätze für laufende Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten, die bisher 100 v. H. betrugen, auf 270 v. H. Was die laufenden Inſtandſetzungsarbeiten angeht, ſo iſt eine grund⸗ legende Aenderung eingetreten infolge einer Verfügung des Mini⸗ ſteriums: In Zukunft werden die Inſtandſetzungsarbeiten im In⸗ nern der Wohnung im vollen Umfange vom Mieter ſelbſt getragen. Künftig will man, um der andauernden Steigerung der Löhne, Betriebskoſten uſw. beſſer gerecht zu werden, für die einzelnen Zuſchläge gleitende Sätze einführen. Der Hundertſatz er⸗ mäßigt oder erhöht ſich dann je nach dem Steigen oder Fallen des Zinsſatzee, den die ſtädtiſche Sparkaſſe für die ausgeliehenen Hypo⸗ theken feſtſetzt. Die Verwaltung beabſichtigt dann, jeden Monat die genauen Sätze errechnen zu laſſen und ſie regelmäßig bekanntzu⸗ machen. Für die großen Inſtandſetzungsarbeiten wird der höchſte Belaſtungsſatz um 3,6 v. H. geſteigert werden. Aus dem Lande Die bevorſtehenden Gemeindewahlen Edingen, 7 Nov. Am Sonntag nachmittag fand im„Gaſt⸗ haus zum Ochſen“ eine Zuſammenkunft ſtatt. Stadtverordneter L. Haas⸗Mannheim ſprach über die„Bedeutung der Ge⸗ meindewahlen“. Die zahlreich Erſchienenen folgten den Aus⸗ führungen mit großer Aufmerkſamkeit. Anſchließend wurde die Liſte für die Bürgerausſchußwahlen aufgeſtellt und über verſchiedene wahltechniſche Fragen geſprochen, wobei manche wertvolle Anregung gegeben wurde. Mit Dankesworten ſchloß der Verſammlungsleiter, Herr Jung, die gut verlaufene Verſammlung. N ):(hHeidelberg, 7. Nov. Geſtern vormittag gegen 12 Uhr erlitt auf dem hieſigen Hauptbahnhof ein von Thüringen zugereiſter 60jäh⸗ ——— einen Herzſchlag, an deſſen Folgen er arb. fKarlsruhe, 7. Nov. Die Polizei verhaftete einen aus dem hie⸗ ſigen Amtsgefängnis ausgebrochenen 22jährigen Schriftſetzer in dem Augenblick, als er in ein Magazin eines Spezereihändlers einge⸗ bro 0 en war und für etwa 22 000 Lebensmittel geſtohlen hatte. Donaueſchingen,.Nov. Ein furchtbarer Schneeſturm brauſte am letzten Samstag über den Hochſchwarzwald. Das ſtaat⸗ liche Perſonenauto konnte auf der Fahrt nach Neuſtadt kaum die Schneemaſſen bewältigen; ſtreckenweiſe mußte der Autoführer den Schnee wegſchaufeln, um freie Fahrbahn zu bekommen. Bei Hammer⸗ eiſenbach lagen die Trümmer eines Langholzwagens, der im Schnee⸗ ſturm ſtecken geblieben und bei den Verſuchen, ihn wieder flott zu machen, auseinander gegangen war. 0( Lörrach, 7. Nov In einem Werk in Wylen wurde der 31⸗ jährige Arbeiter Wilhelm Dietſche von Herten beim Bedienen 115 Kranens vom Strom erfaßt und auf der Stelle ge⸗ ötet. Waldshuf, 7. Nov. Die leidige Unſitte/ auf fahrende Züge auf⸗ zuſpringen, koſtete dem 32 Jahre alten ledigen Heinrich Stroehle von Erzingen das Leben. Er hatte in der Bahnhofswirtſchaft die Abfahrt ſeines Zuges verpaßt, verſuchte auf den ſchon fahrenden Zug aufzuſpringen, kam zu Fall und geriet unter die Räder. Im Spital mußten dem Verunglückten beide Beine vom Knie an abge⸗ nommen werden. In der Nacht ſtarb er trotzdem an den Folgen ſeiner Verletzungen. )( Konſfanz, 7. Nov. Der Sturm am Sonntag hat den Bo⸗ denſeedampfer„Baden“ wie ſchon öfter, in Seenot gebracht. Radſchaufelbrüche und andere VBeſchädigungen zwangen den Dampfer zweimal zum Halten, einmal auf See. Die Betriebsſicherheit dieſes Schiffes iſt, lt.„Konſt. Nachr.“ ſehr gering und die Paſſagiere, die ſich ihm anvertruuen, können in Schwierigkeiten kommen, Bei jedem Sturm kommen bei dem Schiff Havarien vor. Nus der pfalz dp. Ludwigshafen a. Rh., 7. Nov. Die Stadtratsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei hat an das Bürgermeiſteramt eine Anfrage gerichtet, in der darauf hingewieſen wird, daß in Ludwigshafen trotz des hohen Brotpreiſe⸗ das Markenbrot von ſo minderwertiger Beſchaffenheit iſt, daß es geradezu als geſundheitsſchädlich bezeichnet werden muß. Das ſei um ſo mehr zu beklagen, als der größte Teil der Bevölkerung Ludwigshafens auf den Bezug von Markenbrot angewieſen iſt. Es wird unter anderem gefragt, von welcher Güte das angelieferte Mehl und wie das Miſchungsverhältnis bei der Brotzubereitung iſt, und ferner, ob nach dieſer Hinſicht ge⸗ ſundheitspolizeiliche Kontrollen und Unterſuchungen durch die Nah⸗ rungsmittelunterſuchungsanſtalt durchgeführt werden.— Die Stadt⸗ ratsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei hat an das Bürgermeiſter⸗ amt weiter eine Anfrage gerichtet, in der darauf hingewieſen wird, daß auf dem Ehrenfriedhof in Ludwigshafen zurzeit die Holzkreuze auf den Kriegergräbern entfernt und dafür armſelige, ſinn⸗ und formloſe Gedenkſteine errichtet werden, welche nur Namen und Sterbetag der Krieger verkünden. Es wird beantragt: Für jedes riegergrab einen ſchlichten, jedoch kunſtgerechten Gedenkſtein mit Namensinſchrift, Dienſtgrad, Truppenteil und Todestag mit dem Zeichen des Eiſernen Kreuzes zu errichten und wenn tunlich, an der Gedächtnishalle die Inſchrift:„Ehre den gefallenen Helden! Welt⸗ krieg 1914—18“ anzubringen. Die Mittel ſollen durch freiwillige Spenden und einen ſtädtiſchen Zuſchuß aufgebracht werden. Hinkerweidenthal. 7. Nop. Auf ſeinem Dienſtgange nach Salz⸗ woog wurde ein Hilfspoſtbote von einem fremden, kräftigen Manne mitten im Walde überfallen. Durch allerlei Kriegserfahrungen gewitzigt, hatte der Hilfspoſtbote in richtiger Geiſtesgegenwart ſeinen eichenen Handſtock kürzer gefaßt und dem Angreifer einen Denkzettel über den Schädel verabfolgt, ſodaß ein zweiter Angriff unterblieb. Als der Poſthilfsbote ſpäter zurückblickte, ſtanden zwei ſolcher Land⸗ ſtreicher auf dem Wege. Nachbargebiete .— Neunkirchen, 7. Nop. Eine Roheit ohnegleichen wurde in der Nacht zum Montag auf dem evangeliſchen Friedhof verübt, wo von mehreren noch nicht ermittelten Rowdies eine große Anzahl von Grabkreuzen, etwa 200 Stück, ausgeriſſen, zum Teil demoliert und über den hohen eiſernen Staketenzaun geworfen wurden. —̃ñ— dung mit der urſprünglichen Raumidee eingehen. Das Mannheim von heute läßt ſich mit dem hiſtoriſchen Stadtbild nicht in Parallele ſetzen. Auch der moderne Künſtler, der unſer Mannheimer Stadtbild mit der Radiernadel oder in der Lithographie feſthält, nimmt eine ganz andere Stelle ein. So ſieht Hermann Eſch in ſeiner Litho⸗ graphie„Sternwarte“ nur die große Form, der Turm des Baus, ein⸗ gerahmt in die Landſchaft, einem machtvollen Crescendo gleichend und hinter ihm als einende Syntheſe des modernen Stadtbilds: Zweck, Wille, Kraft! In einleitenden Worten, die zugleich dem Redner den Dank für die bereitwillige Uebernahme des Vortrags ausdrückten, richtete Prof. Dr. Walter im Namen des Vorſtandes an die Hörer, die in großer Zahl den Rathausſaal füllten, die Aufforderung zu reger Mit⸗ arbeit an den Aufgaben des Altertumsvereins, insbeſondere durch eifrige Werbung unter den hieſigen und auswärtigen Mannheimern, durch opferwillige Spenden und durch wiſſenſchaftliche Beteiligung an den Arbeiten des Vereins. Kunſt und wiſſenſchaſt Frankfurter Theaker. Ein angenehmer, keineswegs auf⸗ regender Novitätenabend des Neuen Theaters machte mit drei Ein⸗ aktern älteren Datums von Jakob Waſſermann bekannt.„Die ungleichen Schalen“, ſo heißt der gemeinſame Titel der klei⸗ nen Stücke, von denen das mittlere durch fein entwickelten Dialog beſonders für ſich einnimmt. Zweimal wird an hiſtoriſchen Figuren das Problem der Liebe und Ehe zwiſchen Vertretern verſchiedener Altersgenerationen und ſozialer Kreiſe abgewandelt:„Gentz und Fanny Elßler“ gibt Abſchieds⸗ und Reſignationsſtimmung, da die jugendlich blühende Tänzerin zu dem alternden Hofrat nur Freund⸗ ſchaft, nicht Ltebe empfinden kann.„Lord Hamiltons Bekehrung“ zeigt dagegen, wie die gefeierte Schönheit Emma Lyon im Verlauf eines Geſprächs unter vier Augen Macht über den ſittenſtrengen engliſchen Ariſtokraten bekommt und wie ſie von Lord Hamilton, der zuvor nichts von ihr als Schwiegertochter wiſſen will, zu ſeiner Frau erhoben wird. Dieſe Sinnesänderung geht allerdings etwas raſch vor ſich, obwohl ſie Waſſermann durch den kunſtvollen Aufbau der Konſervation pſfychologiſch begreiflicher macht. Den beiden Sittenbildern einer näher beſtimmten Geſchichtse poche reiht der Autor ein drittes zeitlich ungebundenes„Hockenjos“ an, ein kleines Kapitel der großen„comédie humaine“, und ſchildert hier mit ver⸗ gnüglichem Humor und treffender, aber nicht biſſiger Satire, wie dem Künſtler Hockenjos, den alle Welt für tot hält, unter viel ſchönen Reden ein Denkmal enthüllt wird, während der lebendige Hockenjos im gleichen Moment ſich die größten Injurien von der⸗ ſelben Geſellſchaft gefallen laſſen muß. Der Vorwurf und die Aus⸗ führung der hübſchen kleinbürgerlichen Milieuſzene könnten diesmal auch von Ludwig Thoma ſtammen. Das Publikum nahm die drei Akte mit viel Behagen entgegen. Dr. Georg Schott 2 Karl heckels Nietzſche. Karl Heckel, der infolge der Freundſchaft zu Nietzſche und Wagner ſchon frühzeitig mit beiden perſönlich in Berührung kam und durch Aufſätze und Vorträge ſich für das Verſtändnis des einſamen Philoſophen einſetzte, gibt in Reclams Univerſalbibliothek eine gehaltvolle, gemeinverſtändliche Darſtellung von Nietzſches Leben und Lehre. Die Schilderung des Lebens verdankt den erwähnten Beziehungen des Verfaſſers ſswie ſeinen Verbindungen mit verſchiedenen Freunden Nietzſches die Herausarbeitung bisher wenig bekannter charakteriſtiſcher Züge. Bei der Darſtellung der Lehre tritt zu dem Streben, Nietzſche in ſeiner Ganzheit zu ſehen, die Entſchloſſenheit, ſeinem philoſophiſchen Radi⸗ kalismus ohne Abſchwächung gerecht zu werden. Hochſchulnachrichten. Zum Nachfolger Friedrich Pützers, des verſtorbenen Darmſtädter Architekten und hervorragenden Lehrers an der dortigen Techniſchen Hochſchule, iſt ſoeben der Architekt Profeſſor Max Hummel in Kaſſel berufen worden. 7 5 erhält eine ordentliche Profeſſur an der Darmſtädter Hoch⸗ ule. — Gerhart Hauptmanns Geburtskag. Es iſt ein Vorrecht für Deutſchlands Dichter geweſen, daß er nicht einen Geburtstag, ſondern ein ganzes Geburtsjahr feiern durfte. Nun aber naht der Tag, an dem Gerhart Hauptmann wirklich den ſechzigſten Ge⸗ burtstag begeht. Er wird ſein ſchle iſches Haus verlaſſen und dieſen Tag in Berlin verleben. Seine Freunde bereiten ihm eine Feier vor geladenen Gäſten in der Neuen Aula der Univerſität. In der Mittagsſtunde wird er dort begrüßt werden. Als Feſtredaer werden drei Wortführer die Kanzel beſteigen: Erich Schmidts Nach⸗ folger auf dem Lehrſtuhl der Literaturgeſchichte, Profeſſor Julius Peterſen, Profeſſor Max Deſſoir und der Präſident des deur⸗ ſchen Reichstages Löbe. Am Abend gehört Gerhart Hauptmann bei der Feſtvorſtellung des„Florian Geyer“ im Großen Schauſpiet⸗ hauſe dem Publikum, nachher bei einer intimen Feier in der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft ſeinen Freunden. 4% Jum Direktor der Kunſtgewerbeſchule in Hannover iſt ſetzt der Architekt Prof. F. W. Jochem berufen worden. Der Künſtler, der dem Bund Deutſcher Architekten und dem Deutſchen Werkbund angehört, war bisher Direktor der Kunſtgewerbeſchule in Pforz⸗ heim. In weiteren Kreiſen iſt er mit ſeinem 1905 erſchienenen Werk über„Das Haus des Bürgers“ bekannt geworden. Sportliche Runoſchau Fußball Wiener Alhlekikſportklub—B. f. R.:1(:1) Sp. C. 80 Frankfurt Damen—B. f. R. Damen 1:0(:0) Der V. f. R. hatte einen ſchwarzen Tog. Die Domenmann⸗ ſchaft, die bisher gute Leiſtungen gezeigt, enttäuſchte in ihrer Form. Frankfurts Damen taktiſch und techniſch ſtark überlegen, Mannheim durch mehrfachen Erſatz geſchwächt.— Das Spiel gegen Wien ging infolge der Schußunfähigkeit des Mannheimer Sturmes und durch das Verſagen ſeines Torwächters, der gleich zu Anfang ſich überrumpeln ließ, für V. f. R. verloren. In der erſten Halbzeit war das Spiel ausgeglichen und äußerſt ſchnell. Wien im Angriff energiſcher und durch ſeine Laufer beſſer unterſtützt. In der zweiten Halbzeit Mannheim im Feld überlegen, konnte dies aber zahlen⸗ mäßig nicht zum Ausdruck bringen, infolge der geradezu glänzenden Abwehr des Wiener Torwächters, der dem Mannheimer Sturm in ſeiner derzeitigen Spielſtärke abſolut gewachſen war. Die Wiener fielen ihrem Tempo zum Opfer, ſie konnten von dem ausgezeichnet arbeitenden Verteidigerpaar Mannheims mühelos gehalten werden. — Bei den Heſterreichern konnten neben dem ausgezeichneten Tor⸗ mann noch der Mittelläufer durch ſeine genauen Vorlagen, die Seiten⸗ läufer durch ihre ſichere Störungsarbeit und wirkſamſte Unter⸗ ſtützung ihrer Flügel gefallen.— Das ganze Spiel war äußerſt fair, ſchnell und intereſſant und enttäuſchte das zahlreiche Pub⸗ likum— es mögen 2000 Köpfe geweſen ſein— nur durch das Ver⸗ ſagen des einheimiſchen Sturmes..-W. Luftfahrt Neue Flugrekorde. Die beiden amerikaniſchen Militärflieger Max Ready und Kelly. die vor einem Monat den bekannten 35 Stundenflug vollführten, haben am Freitag und Samstag eine neue Rekordleiſtung vollbracht, indem ſie in ununterbro⸗ chenem Diſtanzfluge eine Strecke von 3300 Kilometer zurücklegten, das ſind rund 270 Kilometer mehr, als die bisher längſte Flug⸗ ſtrecke beträgt, die die beiden engliſchen Flieger Alcock und Brown bei ihrem Fluge über den Atlantiſchen Ozean im Jahre 1920 zurũck⸗ legten. Die beiden amerikaniſchen Fliegeroffiziere ſtarteten Freitag früh 6 Uhr in Santiago in Kalifornien, um ihren Verſuch zu wie⸗ derholen, in ununterbrochenem Fluge die Küfte de⸗ Atlantiſchen Ozeans bei Newyork zu gewinnen. Durch einen Defekt in der Benzin⸗ zuleitung wurden ſie jedoch Samstag früh 2 Uhr bei Fort Harryſon — öſtlich von Indianapolis— zu einer Notlandung gezwungen, nachdem ſie eine Strecke von 3300 Kilometer, etwa 78 der ge⸗ ſamten Entfernung, zurückgelegt hatten. Nach der Vehebung des Defektes wird der Weiterflug nach Newyork fortgeſetzt werden. Die benutzte Maſchine iſt ein Curtis⸗Eindecker, der gleiche, mit dem auch der 35 Stundenflug ausgeführt wurde. Winterſport *Eisſpork. Die deutſchen Meiſterſchaften im Eiskunſt⸗ laufen für Damen, Herren und Paare werden am 13. und 14. Jan. durch den Berliner Schlittſchuhklub zum Austra gebracht. Schnellauf⸗ und ſeendeng de begl fee, kommen München zur Entſcheidung.— Das bekannte läuferpaar Metzner vom Berliner rufsläufern übergetreten und wird Aroſa tätig ſein. —— Neues aus aller welt — der Raubmordverſuch im-Zug. Durch die Nachfo der Frankfurter Kriminalpolizei konnte ſetzt ein Zeuge tgenom· men werden, der folgendes bekundet: Von Hamburg eintreffend. hat ſich der Zeuge nach dem D⸗Zug nach Bafſel begeben und den Wagen, in dem die Tat verübt wurde, beſtiegen. Er betrat auch das Abteil des Sauerwein, das nicht beleuchtet und mit Vorhängen abgedichtet war. Als er durch die etwa dandbreite o Tür den Vorhang zurückſchlug, nahm er einen widerſich Geruch aus dem Abteil wahr. Auf dem einen Sitz lag ein bis zu den Knien mit einer Decke zugedeckt, der den Eindruck Betrunkenen machte, da er fortgeſetzt in ſingendem Tone diſche Laute vor ſich gab. Im Abteil ſtand ein ſunger Mann, der ſich mit beiden Händen an dem gegenüb Gepäcknetz feſthielt und nach dem Liegenden hinſah. S dann beobachtet, wie dieſer junge Mann in Begleitung terer junger Leute im Alter von 22—28 Jahren in eiligen nach der Bahnſteigſperre ging. Es iſt anzunehmen, daß jungen Leute offenbar als Täter in Frage kommen. —. Arahne, Großmukter, Mukler und Kind. Ende Oktoder in der franzöſiſchen Stadt Nevers eine Frau im Alter von 94 Jahren geſtorben. Sie hinterließ 98 noch am Leben befindliche Kinder, und Urenkel, gewiß ein Familienkreis, wie er in dieſer Statt⸗ lichkeit nicht häufig vorkommen wird. — Vor dem Ralhauſe zu Forſt hatten ſich Freitag nachmtittog 4 Uhr große Menſchenmaſſen eingefunden, um zu erfahren, welchen Ausgang die Schlichtungsverhandlungen in den Lohnangelegenheiten in der Textilinduſtrie genommen haben. Die Leute verſuchten, in das Rathaus einzudringen, wurden aber zurückgedrängt und zogen nun über den Markt. In Buttergeſchäften erzwang die Menge die Verabfolgung von Lebensmitteln zu ungewöhnlich billigen Preiſen. Dann flutete ſie in die Kottbuſer und Berliner Straße. In mehreren Wurſtgeſchäften wiederholten ſich die Szenen billigen Einkaufs. Später plünderte die erregte Menge zwei Materialiengeſchäfte, ein Delikateſſen⸗ und ein Großſchuhwarengeſchäft. Schaufenſter und Ladentüren wurden zertrümmert. In überwiegender Jahl beteilig⸗ ten ſich die Jugendlichen an dem Treiben, auch Kinder von 13—14 Jahren waren dabei. Die Tuchlager zweier großer Fabriken wurden ebenfalls ausgeräumt. Gewerkſchafts⸗ und Parteiführer ſowie beſonnene Arbeiter ermahnten die Menge zur Ruhe. Es gelang ihnen auch, die Maſſe vor weiteren Plünderungen abzu⸗ halten. Schupo traf in der Nacht von Kottbus ein. Gegen 30 Ver⸗ haftungen ſind erfolgt. Die feſtgenommenen Perſonen, die in Forſt in Baracken untergebracht ſind, ſind zum großen Teil von aus⸗ wärts zugezogen. 5 heitere Ecke Bäter und Söhne.(Schauplatz: Diele.) Sohn zum(Hauſierer⸗) Vater:„Siehſte Vater, wärſt du Jugendlicher und Unjelernter wie ick, dann könnt'ſte ooch hier ſitzen!“ Nutzloſe Weisheit.„Nur ein Ehemann weiß, Leben iſt.“—„Sehr richtig, gnädige Frau, lich für ihn ſchon zu ſpät.“ Reſignation. Barbierlehrling(eleinlaut): Da habe ich Sie geſchnitten; ſoll ich aufhören? Kunde(gutmütig): Unſinn, raſiere nur weiter, jetzt bin ich ja einmal angeſchnitten. („Fliegende Blätter“.) Jeitungsnachricht. Unſerm Bericht über das Brandunglück beim Kleinbauern Knatterer in Hinterdimpelhauſen traben wir noch nach, daß Knatterer dem edelmütigen Sommerfriſchler aus Berlin, der mit eigener Lebensgefahr die Bäuerin rettete, aus ſeinem geringen Kar⸗ toffelvorrat aus Dankbarkeit 3 Zentner zu je 800 ½ abgegeben hat. („Meggendorfer Blätter“.) —.—+—— 1 5 ff fü 4 1 215 was ein glückliches aber dann iſt es gewöhn⸗ („Simpliciſſimus“.) Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Rovember Rhein Pegel3f. 5 7ſ Neckar⸗Heqel 3. J. EF Schu erinſel“).40 0/3 0502.7002.60f. 7% Mannbeim.004. 104.25. 230. 3508.26 Kehl 43.18]3 50J3.873.887.682.78 Heilbronn.56.201.90f.58 Maxau.74½5 135.72 045 9804 50 Mannbeim 3 04½.1004 03 27½% 303.60 Kaulb.462.5202.04% 43/370 Köln.69ʃ2 805.130.8.32) Weſtwind, bed. 780. Mannheimer Wetterbericht v. 8. Nov. morgens 7 Uhr Barometer: 752,5 mm. Thermometer: 8,00 C. Niedrigſte Temperatur nachts:.5 C. Höchſte Temperatur geſtern: 10,20 C. Niederſchlag: qs Liter auf den qm. Süd 2, bedeckt. 0 Mannheimer General-Anzeiger.(Miſtag⸗NAusgabe.) 5 5. Seite. Nr. 58 Handel und industrie Das Kohlensyndikat im ſahre 1921/22 Ha Dem Bericht des Vorstandes entnehmen wir: Die beiden aabaübel, an denen die deutsche Volkswirtschalt hinsiecht, und auch im Berichisjahre wirksam geblieben: Reparstionen Mindererzeugung. In der Reparationsfrage brachte uns 91 Berichtsjahr am 5. Mai 1921 das Ultimatum von London. ie Erfüllungspolitik drückte dem Jahre ihren Stempel auf. Diktattem lieb man entgegen dem Wortlaut und Sinn des ates von Versallles die militärische Faust auf Düsseldorf Duisburg liegen und nahm uns unter Nichtachtung des ſammungserge nisses drei Viertel von Oberschlesien. Die Mansent'werkung machte reißende Fortschritte. Die führenden 80 der internalionalen Finanz erklärten eine Gesundung deutschen Wirtschaft für unmöglich, solange das Langestem von Versailles beibehalten werde. Die anderen ear li'ten unter Absatzmangel und Arbeitslosigkeit; nur Nate aschland bdegünstigte das Sinken der Mark eine Schein- 7 der Industrie und eine Ausfuhr, die als Valutadumping wurde. Und doch ist die Ausfuhr weit kleiner als er Norkriegszeit, und sie ist das einzige Mittel, um die Aleralionen zu zahlen, die maa von uns erpreßt. Die eutserzeusung liegt weit unter der früheren Höhe. Das Peri Sche Reich hat nicht nur die hochentwickelten Industrie- im Westen und Osten verloren und gewaltige 15 un von Produktionsmitteln abgeben müssen, auch die 8 Ferbliebene, Möglichkeit der Gütererzeugung wird nicht —5 ernd in dem Grade ausgenutrt. wie in der Zeit vor dem 1 Die unheilvolle Wirkung der Reparationen wird Volk diese Mindererzeugung noch vergröfert. Die deutsche sWirtschaft wird ausgelau Das produktive Kapital mit der täuschenden ffilfe der Notenpresse in den Ver- 01— 85 und wird in Eöhnen und Gehältern aufgezehrt. In- — essen wird die Wirkung dieses furchtbaren Prozesses len breiten Massen bisher noch wenig spürt, während andere Schichten des Volkes zum Schaden We Gesamtwohls schon jetzt im Elend versinken. Dieser ue muß im Chaos enden, wenn das Volksvermögen soweit echrt ist, daß auch mit diesem Mittel die Volksernährung nt mehr aufrecht erhalten werden kann. Aber diese Er- 10 nis hat bisher, wenn sie auch an Boden gewonnen hat, ient genügt, um eine Umkehr auf dem unseligen Wege dag izuführen. Auch in den Ententeländern ist der Gedanke, politist der deutschen Not eine ernste wirtschaftliche und Bedrohung für sie selbst nerz noch nicht stark 8 Beworden, um in der Reparationsfrage die Vernunft 8 Orte kommen zu lassen. Noch immer müssen wir stis e erfüllen. In ohnmächtigem Grimme und fata- Dolla, er Ergebung liest das deutsche Volk am Stande des und 15 die Vernichtung seiner Wirtschaft ab und sieht ratlos m offnungslos den Erschũtterungen des endgültigen Zu- mmenbruches entgegen. Nenn der Art der Reparationeleistung hat sich in dem Be- ee eine Aenderung vorbereitet, die für das deutsche die Schaltsleben von eee e Bedeutung ist. An Sachl telle von Goldzahlungen sollen in größerem Umfange — ieistungen treten. Nachdem einmal dleser Weg beschrit- mö glie wird die Industrie versuchen, auf ihm Beschäftigungs- mit chkeiten zu erhalten, die übernommenen Leisfungen 95 einem möglichst hohen Wirkungsgrad für beide Teile ruführen und auf diesem unmittelbaren 755 4 den Boden Wirtschaftlich und damit auch poli vernünftige elung der Reparationsfrage zu ebnen. 5 5 — — 5 —.......... Der Kohlenbergbau im Ruhrbezirk blieb im Berichtsjahre von großen Erschülterungen verschont. Trotzdem konnte er eine Zufriedenstellende Entwicklung nicht nehmen. Die För- derung hatte durch das Aufhören der Ueberschiehten im März 1021 einen starken Rückschlag erfahren. Im Wege der Belegschaftsvermehrung trat zwar eine allmähliche Steige- rung ein; das Gesamtergebnis bleibt aber noch weit hinter dem der Vorkriegszeit zurück. Zu VUeberschichten war die Belegschaft im Laufe des Berichtsjahres nicht zu bewegen; erst für September 1922 kam ein neues Abkommen zZzustande. * Mannheimer Versicherungs-Gesellschaft, Mannhbeim. Wie die„Frkft. Zig.“ mitteilt, beabsichtigt das Unternehmen die Errichtung einer Mannheimer Lebensversicherungsbank .-., Mannheim. Das Aktienkapital ist bei 25% Einzahlung mit 25 Mill.& in Aussicht genommen. Die Mannheimer Gesellschaft hat sich bekanntlich seit 1921 bereits an der „Versicherungsgesellschaft Westfalen“ in Dortmund, sowie an der Errichtung der Allgemeinen Garantiebank Versiche- rungs-.-G. in Berlin betelligt, ferner an der„Rhein u. Mosel Allgemeine Versicherungs-.-.“ in Berlin, sie setzt jetzt die Ausdehnung ihrer Interessengruppe, zu der auch die„Con- tinentale Versicherungs-Gesellschaft“ in Mannheim ge⸗ hört, fort. X Heddernheimer Kupferwerke und Süddeutsche Kabel- werke.-G. Mannheim und Frankfurt aſM. In der gestrigen Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, der für Dienstag, den 3. Dezember vormittags 11 Uhr, nach Frankfurt einzu- berufenden ac..-V. vorzuschlagen, das Aktienkapital der Gesellschaft um 28 Mill 4 auf 60 Mill.& zu erhöhen, Die neuen Aktien sollen für das Geschäftsjahr 1922 dividenden- berechtigt sein. Von denselben sollen 24 Mill. A an ein Bankkonsortium mit der Verpflichtung gegeben werden. die- selben im Verhältnis von 3 neuen zu 4 alten Aktien zum. Kurse von 400% den Aktionären anzubieten, während die übrigen 4 Mill. 4 der Verwaltung zur Verfügung gestellt werden sollen. h. Eschweiler-Ratinger Metallwerke.-G. Wie wir er⸗ tahren, ist in einer jüngst abgehaltenen Aufsichtsratssitzung darüber beraten worden, ob die durch Geheimrat Weissen- berger vertretene Gruppe Chemnitzer Bankverein oder die Darmstädter-National-Bank die Einführung der Aktien an der Berliner Börse vornehmen soll. Inzwischen hat die Nationalbank diese Aufgabe übernommen. Wie wir weiter erfahren, hat ein großes Aktienpaket zu einem um 2000% liegenden Kurse den Besitzer gewechselt. Es scheint xurzeit ein Kampf um die entscheidende Aktien-Majorität statzu- finden, nachdem vor einiger Zeit die zum Konzern der Gute Hofinungshütte gehörende Steffens und Nölle.-G. in Essen, sowie ein großer westdeutscher Röhrenkonzern wegen An- kaufs des Unternehmens verhandelt hatten. Verlängerung der Demobilmachungsverordnungen. Der Reichstag hal in seiner Sitzung vom 20. Oktober d. J. dem von der Reichsregierung vorgelegten Gesetzentwurf über Verlängerung der Geltungsdauer von Demobilmachungsver- ordnungen unverändert zugestimmt. Hierdurch wird die Geltungsdauer der jetzt noch in Kraft befindlichen Demobil- machungsverordnungen einheitlich bis zum 31. März 1923 verlängert. ̃ New Vork, 7. Nov. Die amerikanischen Börsen und Märkte blieben heute geschlossen(Election Day). Devlsenmarkt Tendenz: fest. Mannheim, 8. Nov.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(miigeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Tork 8600(8825), Holland 3360(3450), London 38 000 (39 5000, Schweiz 1580(1625), Paris 500(580), Italien 356(365). 1 Umrechnungskurse tur die Berechnung der Austubrabgabe uach dem Stande vom 8. Novhr. gultig tur die Zelt vom 8 Moyde bis 14. hovdr 1822. 18⁴² Hollanad... 2009 tallen Sugapest 2 Zuenos Alres.. 1900 Fkagland„ 22809 Bulgarlen Suenos Alres G. 440% merka 5209 Rumänlen Belglen 33 Pacts„„„ 380 jluhoslawlen Norwegen 3 Schwelz. 59(fur 100 Dinar) Dänemark. 1400 Spanten: 730 kuremburg Sohweden„„„ 14%0 Zeu-Wen. J. 20 fur 199 Vokehama 2 Pianſand,„ 145 frag. 176 dis de Janelrs. Veber London ermittelte Kurse. Athben 32399 Alexandrlen 46500 Lissabon 22100 Valparalso 18788 Kurse der Federal Reserve Bank, New-Tork tür Repatatlonslieterungen m eien Verkeh nach Rrankreich Oa- I bapier- beitz Cartd. deigischer Purise um mark Hrauk Frank Frank Frank e 1922 Dolaf= Dol= Doßt-PapiermarkPapiermaik 28. 10„00 24.0 58.0702 21%083 29%500 992,568 30. 10.%00232 100045 00095 278.017 299,509 1020,794 Waren und Härkte. Berliner Metallpreise. Für Altplatin wird ein Preis von 20 000—.20 500 und für Gold von 5500—5800 je Gramm gemeldet. „ Wesentliche Erhöhung der Mehlpreise. Infolge der sprunghaften Entwicklung der Devisenkurse erhöhte die Süd- deutsche Mühlenvereinigung in Mannbeim den Richtpreis für Weizenmehl(Spezial 0) von 37 300 auf 43 400 je dz. Neue Riehtpreise in dor Schokolade-Industrie. Die Interessengemeinschall deutscher Kakag- und Schokolade- fabriken G. m. b. H.(Ideka), Dresden, gibt bekannt, daſ die Richtpreise für Kakao- Erzeugnisse(Ladenverkaufspr eise) vom 6. November 1922 ab wie folgt geändert worden smd: Kakaopulver 2000—2400 per kg; Vanille-Schokolade aus fester Masse, 40/0, in Blöcken 170—190 4 in Tafeln 175 bis 195; feine Vanille-Schokolade, 50/0, 180—200 A1; Schmelz-Schokolade, 50/0, 190—208; Schmelz-Schokolade, 60/40, bitter 200—220 1; Milch-Schokolade 200—220; Nuß- Schokolade 200—220; Milch-Nuß-Schokolade 200—220 K; Krem-Schokolade 165—185; alles per 100 g. * Um die schweizerische Holzeinfuhrsperre. Am 7. No- vember nachmittags kand in Bundeshause eine Konferenz statt, in der die Frage erörtert wurde, ob nicht die seinerzeit erlassene Einfuhrsperre für Holz aufzuheben wäre. Die Holzhändler traten weiterhin für die Einfuhrsperre ein, Während die Holzkonsumenten deren Auffiebung forderten. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Berllner Metallhörse vom 7. November prelas in Mark für 1 Kg. 0 6 Kov. 7. Ho Aluminſum 6. Rov. 7. No. Slektrolytkupfer 1063.83 250392] in Sarren 2519— 3297.— Ratfinadekupfer 1778-1825 00-2700 Einn. aualünd. 5360-5480 7200-2 Slel 7790-680 1000-1050 Aüttenzinn 5565•5400 7150-7280 Rohrlak(vp.-Fr.) 105699 110547fiarel 3800.3850 4389.5050 do.(ir.Verk.)—— Antimon 209•720 90•98 Plattenzink 1050-115⁰0— Süber für 1 Kg. 142000-143000 210000.2J5500 Aluminlum 2495.— 3273.—[Flatin p. Gr.— 98 London, 7. Kovrbr. CWa) nMetallmarkt. Un Lst. für d. eagl. t. v. 1018 Kg.) 6 7 bestseleot. 65. 65.50 J Slel 5. dee Aen e 8 un Kassa 5— 25 aued. do., Elektrel 70. 70.50J 40. 3 Ronat 187˙83 18825— 5 54 Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger. G. m. b. H. Mannheim, F 6, 2. Direktion Ferdinand Heome.— Ebefredakteur⸗ Kurt Fiſcher. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton! Alfr⸗d Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Korl gel. . 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Bühnen- dilder von Heinz Grete. —S·ĩ · Oerhard Ritter Adid a, seine Frau FElyvira Erdmann Der Kaiseer Paul Nose Der Kanzler eorg Köhler erNaggk Rarl Neumann- Hoditz weiter REũEigtrgTe Alexander Kökert Dritter Rahgt Frnz Linn .Anton Qaugl KRichard Eggarter Kurt Reiss Erster Verbrecher Zweiter Ein Page Der Uralte HFlans Godeck Stimme der Mutter Julie Sanden Fernes Reich, irgendwann Anlang 7½ Uhr. Ende gegen 9½ Uhr. Donnerstag, den 9. November 1922 Aufforderung zum Tanz— Brahms-Walzer — Susannens. Geheimnis— Carnaval Anfang I Uhr. Neues Iheaier im Nosengarten. Mittwoch, den 8. November 1922 Freie Volksbühne M 5991— QQ7600. B. V. B. No. 4711—5100 und 5201—3770 E 75851—8070 Josechh und scine nruder Oper nach dem Französischen des A. Duval. Musik von Mehul. Spielleitung: Eugen Gebrath. Musikal. Leitung: Paul Breisacfl. Bühnenbilder: Heinz Grete Aulang 7 Uhr. Ende 9 Uhr. Stadt. Konzerte im Rosengarten Sonntag, 12. Nov., abends 8 Uhr im NMibelungensaal Bunter Künstler-Abend Mitwirkende: Dora Waege(Berlim in ihren Tanzdichtung en, Paula Kapper(Sopran), Alfred Fähr- bach, Heldenfenor des Nationamheaters, Fritz Lehmaun(Klavier), das verstärkte Orchester. Karten zu Mk. 35.—, 50.—, 75.—, 100.— sengarten und Verkehrsverein. Sonntag 11—1 und bei erhöhten Preisen im Ro- sengarten. Kein Wirtschafisbetrieb. im NRo- 85⁵ fäglich bei ausverkauttem Haus: NMaciste und die Tochter des Süberkönigs. chaplin im Rino Wir erwarben die Macistefilms im Allein- aufführungsrecht für Mannheim, so- daß dieselben nur bel uns zu sehen sind. 8 DALAST-TNEATER. I Tnmnee-Jetann Gahresbetrieb einschl. 9 Renntage) wird hiermit ab 1. Januar 1923 zur 9918 Neuverpaduung ausgeſchrieben. Gefl. Angebote bis ſpäteſtens 20. November an den M. d. D. A. S. B. Leitung: Prof. Arunold Schattschneider. Samstag, 11. Nov., abends punkt ½28 Uhr Senntag, 12. Nov., hachm. punkt ½3 Uhr Dienstag, 14. Nov., abends punkt ½8 Uhr Im Nibelungeusagaal des Rosengarten ell. Aibnierunbeethoe. Für das Sonntag- und wird ein Jeuerungszuschlag von 10 M pro Platz erhopen. Karten zu haben: Heckel, O 3; Mannheimer Muszlhlaus. P 7; parteibuchhandlung. 8 2; an den Konzertiagen an der Rosengartenkasse 3628/½6 Nacdet-Anang Aannheim. Infolge dauernder Steigerung des Mehlprei ſes ꝛc. ſind wir gezwungen, unſere Preiſe wie folg! zu erhöhen. 9908 Es koſten ab Donnerstag, den 9. Noobr. 1922: Weige Brötchen 40 Gr. MH. 15.— Weigbrot 500„„ 150.— 1000„ 250.— Roggenbrot 5 Der Vorſtand. Freitag. 10. Novbr. 1922 abends ½8 Uhr in der Kurfürſtenſchule C 6(Eing. gegenüb. d. Moltke⸗Drogerie B6) Be⸗ ginn eines 9920 delen nfängerburseg unter bewährter Leitung Stenographenverein, Stolze-Schrey“, Mannheim. 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Chalgaiz EVAMay. als Mädchen in der I Szene, späte als Frau inLlebesglück, als unschuldig Verur- teilte im Geangnis und àa dem Sceheiterhauſen gidt eine tortschreitend Linie felfer, seeltschet Emwiceklung. Aer raf U. Charalats Bugen Klöpiel, dei galte Präsident, erheb sich vliebevoller Sorge zu fast elementaier Größe in der Gerichis szene und bricht aut der Richtstätte in ver- nicktender Geste ⁊zu sammen. der braf v. haelal Aus der Fülle dei Mu⸗ wirkenden seien her vorragend genannt Rudolf Rittner, F v. Alten, BE. ALieho Marg. Kupfer, Jos Kleirn, Pau!l Biens- teld etc. Der rafu. Charolals Bauten und Gge wänder: Erstaunlich in der bildmäßigen Komposition— Duch- gehend eine g osse Schönheit.szenischen Rahmen. 8278 ar braf. Caarslatz Die Photoglaphie ist ganz Bildnis. Nacht- aufnahmen unüber treiflich. Manwird foltgerissen vom Tempo d. Hand- lung und bieibt in der Spannung bis zum Schluss. Ab Freitag: PALAST. THEATER 4 Unr-Tee NN mit Kabarett-Einlagen Abends 8 Uhr: Hans Frieg Jula Rilio 2 Ollendorfs Bruno Müller 3 Hermauns usw usw. 864 Versteigefung. Donnerstag. den 9. Nov⸗ nachm 2 Uhr verſteigern wir im Lagerhaus J. Kratzert Hch. Lanzſtr. 34 gegen bare Zahlung: 2 Waſchtiſche m. Marmor u. Spiegel, 1 Nachttiſch, 1 Korbſeſſel, 1 Handkoffer (Krokodilleder), 1 Sofa, 2 Betten, 1 Ausziehtiſch, 6 Seſſel, 1 Gasherd, 1 gußeiſener Herd(Röder), 1 Nähmaſchine 6 Plüſch⸗ vorhänge, 3 Hüte. 1 hell. Damen⸗Winter⸗Mantel, 1 Anzug, 1 gr. Regulator, Waſchtöpfe, ſowie verſch. ſonſtige Haus⸗ u. Küchen⸗ geräte.—3622 Scheuber& Cic. m. b. H. Heh. Lauzstr. 22 Tel. 9245. Srosse Nachlass- Versteigerung 0.4. Am Donnerstag, den 9. Noobt., nachmint. 2½ Uhr verſteigere im Auf⸗ trag der Erben: Schönes Bett mit Roß⸗ haarmatratze, Schränke, Tiſche, Stühle, Chaiſe⸗ longue, Gasherd m. Tiſch. ſowie Möbel u. Haus⸗ haltungsgegenſtände aller Art. ferner 1 Badeofen, 1 ſchöner Flügel, Bilder. 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