.rrß Y ⸗ K, — Donnerstag, 9. November neckarvorſtadt.- Waldbofſtraße nummer 7030, 7031, 702, 7043, 7043, 70a8. Lelegramm⸗Roreſſe: Senerglanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentuch zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cochnib. Geſetz und Necht. Bezugspreiſe: zn mannbeim und Amgedung monatlich 0 ſrei ins Haus gebracht mark 300.—. durch die poſt bezogen 5 vierteli. Mf. 1280. Einzelnummer Mk. 10.—. poſtſcheckkonte 4 Ar. 17590 Karlsrube n Saden und Ur. 2017 gudwigshafen um Rhein. Houptgeſchäftsnelle E 6. 2. Geſchüfts ⸗Nebenſtelle 1 nummer 6. Fernſprecher 1922— Kr. 317 Anzeigenpreiſe: gei vorausza lung die kl. Zeile Mk. 30.—. Stellengeſ. u. Lam lien⸗Rnz. 20% Racht. Reklamen mk. 129.— Runahmeſchtuß: mittagblatt vorm. 8% Uhr, Abenddt. nachm. 2½ Uhr. Für Aazeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. fiasgaben w. keine berantwortg.übern. Höhere Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſpruchen t. ausgef. oder beſchränkte Rusgaden oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. 18 Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitung und Mannheimer Muſik ⸗Jeitung. 7Cã AAT — Die Serliner Verhandlungen vor dem Abſchluß (Von unſerm Berliner Bür o) Berlin, 9. November. Nachdem das Reichskabinett in ſeiner geſtrigen Vormittagsſitzung die neuen deutſchen Vorſchläge, die in ihren Grundzügen auf den Gutachten der ausländiſchen Sachverſtändigen baſieren, vor⸗ bereitet hat, iſt die Antwort in einer weiteren Sitzung, die nach⸗ mittags unter dem Vorſitz des Kanzlers abgehalten wurde, endgültig, fertiggeſtellt worden. Sie iſt noch im Lauf des Abends der Reparationskommiſſion unterbreitet worden. Auf heute vormittag hat der Reichskanzler wiederum die Parteiführer zu ſich gebeten, um ſie über die neuen Vorſchläge ins Bild zu ſetzen. Es iſt zu erwarten, daß auch die Reparationskommiſſion, die, wenn nicht ſchon heute, ſo jedenfalls ſpäteſtens am Freitag ihre Zelte abzubrechen gedenkt, eben⸗ falls ſchon geſtern an die Prüfung der nunmehr ſpezialiſierten deütſchen Pläne herangetreten iſt. Fraglich iſt indeſſen, ob man noch auf eine Debatte über die Markſtabiliſierung zu rechnen hat. Jeden⸗ ſalls iſt zur Stunde noch kein Termin für eine gemeinſame neue Sitzung der Reichsregierung mit der Reparationskommiſ⸗ ſion vereinbart. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß die Reparations⸗ kommiſſion in einem abſchließenden Bericht die Ergebniſſe der Ber⸗ liner Beratungen zuſammenfaſſen wird. Zu erwähnen iſt noch, daß der Porſitzende der Reparationskommiſſion Barthou geſtern noch eine längere Unterredung mit dem bekannten Induſtriellen Arnold Rechberg gehabt hat. Das zweite Gutachten der Sachver⸗ ſtändigen ſoll, wie wir hören, heute der Heffentlichkeit übergeben werden. Es liegen insgeſamt vier Gutachten vor, von denen ſich zwei mit der Stabiliſierung der Währung und zwei mit der Frage der Bankkredite befaſſen. Der Vorſchlag der deuiſchen Regierung. der geſtern abend der Reparationskommiſſion überreicht worden iſt, macht ſich die Grundauffaſſung der Gutachten der ausländiſchen Sachverſtändigen zu eigen: Notwendigkeiteiner Stützung „der Mark unter gewiſſen Vorausſetzungen, alſo Herabſetzung der Reparationslaſten und Gewährung einer äußeren Anleihe. Wie der Sozialdemokratiſche Parfamentsdienſt zu berichten weiß, wird die Auffaſſung der Regierung über das Zuſtandekommen einer äußeren durch ein Bankkonſortium und die Aufwendung der aufge⸗ brachten Mittel zu Stabiliſierungszwecken in allen Einzelheiten an⸗ gefüßrt. Unter der Vorausſetzung, daß die Grundauffaſſung in den Vorſchlägen der Finanzlachverſtändigen Anerkennung findet, ver⸗ yflichtet ſich die Regierung zu durchgreifenden Maß⸗ nahmen zur Behebung der ſchwebenden Schuld und zur Aus⸗ gleichung des Budgets. Die Mitwirkung der Reichsbank in einem zur Stützung der Mark mitwirkenden Bankenkonſortium wird in Ausſicht geſtellt. Die Reparationskommiſſion ſoll noch heute vormittag ſich mit den Vorſchlägen der Reichsregierung beſchäftigen, wahrſcheinlich wird dann noch im Laufe des heutigen Tages eine Zu⸗ kunft zwiſchen den Mitgliedern der Reparationskommiſſion und den deutſchen Regierungsvertretern ſtattfinden, die aber ledig⸗ lich ein Abſchiedsbeſuch und formellen Abſchluß der Verhandlungen bedeuten dürfte. Vorausſichtlich reiſt die Repara⸗ tionstommiſſion morgen mittaß- um 2 Uhr ab. Knüpfen ſich, was man wünſchen müſſen wird, weilere Verhandlungen an die deutſchen Vorſchläge, ſo werden dieſe in Paris geführt werden. In der Sitzung der Parteiführer, die heute vormittag ebenſo wie die Preſſe vom Kanzler informiert werden ſollen, wird auch über die Einberufung des Reichstags endgültig beſchloſſen werden. Vermutlich wird der Reichstag am Montag zufammen⸗ treten, ſchon deshalb, weil er ſpäteſtens am Mittwoch mit Rückſich auf die oberſchleſiſchen Wahlen auseinandergehen muß. 8 Die deutſchen Sarantien ſur das zweisahrzge Morctortum ſollen nach dem Gutachten der Fananzſachverſtändigen in folgendem beſtehen: 1. In Berlin iſt als beſonderer Teil innerhalb der Organiſation der Reichsbank eine unabhängige Währunggſtelle zu ſchaffen, der die Reichsbank einen angemeſſenen Teil ihrer Goldreſerven zur Ver⸗ fügung zu ſtellen hätte. 2. Solange ein Teil dieſes Gelde⸗ noch frei iſt, hat die Währungsſtelle Papiermark bei Angebot zu einem feſt⸗ zuſetzenden Kurſe zu kaufen. 3. Der Geſamtbetrag der ſchwebenden Schuld darf nicht über eine beſtimmte Ziffer hinaus anwachſen. An dieſen Grundſätzen darf ohne Genehmigung der Reparations⸗ kommiſſion nichts geündert werden. Weitere Vorſchläge der Sachverſtändigen betreffen die Schaffung einer Depiſenreſerve und die Beſeitigung aller Devi⸗ enverordnungen. Ferner heißt es, der Reichsbankdiskontſatz müßte hinxeichend hinaufgeſetzt und teueres Geld ſolange aufrecht er⸗ lten werden, bis die Stabiliſierung völlig geſichert ſei. Dagegen müßten Handelswechſel weitherzig diskontiert und Lombardvorſchüſſe gegen übliche Sicherheiten für den legitimen Bedarf des Handels ein⸗ deutemt werden. Zur Heranziehung der ungenützten Deviſen des Deutſchen Privatpublikums ſoll die Währungsſtelle Goldſchatzwechſel mit ein⸗ bis zweijähriger Laufzeit ausgeben, die Deviſen per Kaſſa ezulen und auf einen beſtinmten Termin wieder verkaufen bei inem angemeſſenen Margin für die einzelnen Termine. Da eine r Notenzirkulation für den geſchäftlichen Bedarf des Landes rforderlich iſt, ſobald es zu normalen Bedingungen zurückkehrt, wären Noten ſoweit wie möglich auszugeben durch Diskontierung Handelswechſeln, Gewährung von Lombardkrediten an den Han⸗ 80 durch die Reichsbank, durch den Verkauf von Mark durch die ährungsſtelle gegen Deviſen und daneben in möglichſt geringem i mfange gegen weitere Schatzanweiſungen zur Deckung des Defizits m Staatshaushalt in der Uebergangszeit. Das Sinken des Franken 55 .En Pariſer Telegramm des„VB..“ beſchäftigt ſich mit dem derduden Sinken des franzbſiſchen Franken. Als Gründe wer⸗ f Huts dt die ſchlechte Ernte, die Jahlung gewiſſer Auslands⸗ Dulden und endlich das bisher negative Ergebnis der Berliner Ver⸗ andlurgen Das Vertrauen zum franzöſiſchen Frapken gebe ver⸗ weil die Politik der franzöſiſchen Regierung in der Neyora⸗ W kein Gefühl der Sicherheit aufkommen läßt. Der Bericht. rſtatter ſagt, nur die Geſchloſſenheit der franzöſiſchen Preſſe in „ allen Fragen, die Deutſchland betreffen, halte von der Veröffent⸗ lichung dieſer Urteile zurück, aber der franzöſiſche Bürger fange all⸗ mählich an zu begreifen, daß die Sachverſtändigen der ganzen Welt, ſogar die Belgier, die Reviſion der Reparationsverpflichtungen und eine Rückſichtnahme auf die kataſtrophale Lage Deutſchlands ver⸗ langen, während die franzöſiſche Politik einen entgegengeſetzten Standpunkt einnimmt. Induſtrie und Währung In einer Sitzung des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie wurde einſtimmig das Intereſſe der Induſtrie betont. von den Schwankungen der Währung loszukommen. Umſtritten ſeien nur und Vorausſezungen für eine dauernde Stabiliſierung der Mark. Die neuwahl — des bayriſchen Miniſter⸗ präſidenten 5 Der bayeriſche Landtag hat am Mittwoch nachmittag in ſeiner erſten Vollſitzung auf Vorſchlag des Abg. Held(Bayer. Volkspartei) den Abgeordneten Dr. von Knilling, mit 86 Stimmen der Koali⸗ tionsparteien, alſo mit 6 Stimmen mehr als der verfaſſungsmäßigen Mehrheit, zum Miniſterpräſidenten gewählt. 54 Stimm⸗ zettel der V. S.., der K. P. und der Demokraten von insgeſamt 143 abgegebenen Stimmen waren weiß. 3 Stimmen waren zerſplit⸗ tert und entfielen auf Dr. Heim, Dr. Zahnbrecher und den Führer der Nationalſozialiſten Hitler. Dder Bauernbundführer Gandorfer und der Abg. Eiſenberger des Bauernbundes waren der Wahl des Miniſterpräſidenten ferngeblieben. In parlamentariſchen Kreiſen wird dies damit erklärt, daß ſich noch heute vormittag gerade im Bauernbunde erhebliche Widerſtände gegen die Wahl Dr. v. Knil⸗ lings geltend gemacht haben. Dr. v. Knilling erklärte ſich bereit, unter Zurückſtellugg der bei ihm beſtehenden ernſten Bedenken allge⸗ meiner und perſönlicher Art, das von ihm nie erſtrebte Amt des Mi⸗ niſterpräſidenten im Geiſte vaterländiſcher Pflichterfüllung anzu⸗ nehmen, und dankte dem Landtage für das ihm entgegengebrachte Vertrauen mit der Bitte, ihn durch rege Mitarbeit zu unterſtützen. Der neue Miniſterpräſident wird am Donnerstag vormittag 9 Uhr ſein Programm vor dem Landtag entwickeln und das bis dahin gebildete Kabinett im Landtag vorſtellen. 0 *** Herr Dr. v. Knilling, 55 Jahre alt, kleinbürgerlicher Abkunft, Sohn eines Hausmeiſters, durch den Verdienſtorden der Bayeriſchen Krone geadelt, iſt ein tüchtiger Verwaltungsbeamter der altliberalen Staatsbeamtenſchule des Grafen von Feilizſch und war im Kabinett Dandl, das von der Revolution beſeitigt wurde, Kultusmini⸗ ſter. Er war in dieſem konſervativen Zentrumsminiſterium eigent⸗ lich der einzige Liberale, wußte ſich aber anzupaſſen. Nach der Re⸗ volution war der Weg für ihn zur Bayexriſchen Volkspartei ohnehin gegeben. Der Katholik von Knilling iſt für das Konkordat beſſer ge⸗ eignet als der Proteſtant Dr. Meyer. Das bayeriſche Kultusminiſte⸗ rium galt bei den äußerſt verwickelten Beziehungen zwiſchen Staat und Kirche in Bayern immer als das ſchwierigſte aller Miniſterien. v. Knilling hat ſich dort immer zurecht gefunden, und man darf an⸗ nehmen, daß er ein ebenſo guter Miniſter des Innern ſein wird. Eine beachtenswerte Würdigung der Perſönlichkeit des neuen Miniſterpräſidenten bringt das offizielle Organ der Bayer. Volks⸗ partei, die„Bayer. Volkspartei⸗Korreſpondenz“. Darin heißt es u..: Bei den letzten Landtagswahlen im Jahr 1921 trat Dr. v. Knil⸗ ling wieder in das politiſche Leben ein. Als Vertreter von München zog er in den Landtag ein. Seine hohen Geiſtesgaben, ſein ſcharfes politiſches Urteil und ſeine eingehende Kenntnis der geſamten Staats⸗ verwaltung machten ihn bald zu einem der hervorragendſten Mit⸗ glieder der Fraktion der Bayer. Volkspartei. Herr von Knilling iſt ein ausgeſprochene Realpolitiker, der ein feines Gefühl für die Be⸗ dürfniſſe der Zeit und der Stunde hat. Seine taktiſche Gewandtheit iſt allgemein anerkannt. Er hat einen ausgeſprochenen Wirk⸗ lichkeitsſinn, der ihn davor bewahrt, ſich in Utopien zu ver⸗ ſteigen, und der ihm das richtige Maß für die Dinge verleiht. Nüch⸗ ternes Urteil und Tatſachenſinn machen ihn jeder Deſperadopolitik und allen politiſchen Extremen abhold. Dr. v. Knilling ſteht feſt auf dem Boden des Pro⸗ gramms der Baperiſchen Volkspartei. Ueberall, wo er in den letzten zwei Jahren politiſch auftrat— ſei es in politiſchen Verſammlungen vor der Oeffentlichkeit oder in entſcheidenden Stun⸗ den in der Fraktion— hat er in vorderſter Reihe geſtanden, wenn es galt, die ſtaatlichen Intereſſen Bayerns vor Uebergriffen des Reichs zu ſchützen. Nicht nur gefühls⸗ mäßig als Sohn ſeines Landes, ſondern ebenſo ſehr aus politiſcher Einſicht iſt Dr. von Knilling ein Vorkämpfer des föderaliſtiſchen Staatsgedankens 85 Das Miniſterium Knilling iſt in den ſechs Hauptminiſterien ein reines Beamtenminiſterium. Nur die Landwirtſchafts⸗ und die Sozialfürſorge ſind mit Intereſſenvertretern beſetzt. Der neue bayeriſche Handelsminiſter Wie wir erfahren, wird der vorläufige Leiter des Handelsmini⸗ ſteriums, Staatsrat Dr. Ritter von Meinel das Miniſterium als Fachminiſter erhalten. Er gilt als einer der hervorragendſten Wirt⸗ ſchaftsſachverſtändigen Bayerns und ſteht volitiſch der Deutſchen Volkspartei nahe. Die Bayeriſche Mittelpartei(Deutſchnatio⸗ nale Volkspartei in Bayern) wird einen politiſchen Staatsſekretär in das Handelsminiſterium entſenden. Für den Poſten iſt der jetzige Direktor der Max⸗Hütte, Dr. Glaſer, in Ausſicht genommen. Eine Erklärung der demokratiſchen Fraklion beſagt, daß ſie über das Programm der neugebildeten Regierung nicht vorher unterrichtet worden iſt und ſich daher veranlaßt ſah, ſich der Stimme bei der Wahl des Miniſterpräſidenten zu enthalten. Die Fraktion iſt entſchtoſſen, die Staatsregierung bei allem zu unter⸗ ſtützen, was die Ruhe und Ordnung ſichern und der furchtharen wirt⸗ ſchaftlichen Not ſteuern kann. Nach Anſicht der Fraktion kann dieſe nationale Rettungsarbeit nur geleiſtet werden in treulichem Zuſam⸗ menwirken Bayerns mit Geſamtdeutſchland, ferner nur unter der Vorausſetzung, daß die Staatsregierung alle verfaſſungswidrigen Perſuche ungeſetzlicher Beeinfluſſung oder Gewaltanmendung, von mo ſie auch kommen möagen, entſchloſſen niederhält und die Autori⸗ tät des Staates und der Staatsgewalt zur vollen Geltung bringt. Die Jenkrale der K. N D. fordert in der„Roten Fahne“ von der V. S. P. D. und den Gewerkſhaften unnerzſglich den Kampf um die Aufrechterhaltung des Achtſtimdentages und die Durchſetzung der anläßlich der Ermordung Rathenaus von allen drei Arbeſterpar teien gemeinſam mit dem Allgem. Deutſchen Gewerkſchaftsbund unterſchriebenen Forderungen zu beginnen. Fur verſchärfung der Lage in Elſaß⸗ Cothringen . Von Dr. Robert Ernſt Es iſt wirklich intereſſant, zu beobachten, wie das rote Röcklein des Kommunismus heutzutage bei allen Völkern von den Unzufrie⸗ denen jeder Richtung, angezogen wird. Nicht der Hunger nach ma⸗ teriellen Gütern, nicht der Neid und Haß der aus Schuld oder Schickſal Armen gegenüber den Beſitzenden ſind heute die einzige Stütze der kommuniſtiſchen Bewegung, auch die Unzufriedenheit, die nicht aus dem Mangel an Brot erwächſt, wird zum furchtbaren Boden für die kommuniſtiſche Saat. Man betrachte nur die elſäſſi⸗ ſchen Kommumiſten. Als jüngſt im Kanton Niederbronn ein Gene⸗ ralrat, ein Vertreter der Intereſſen des Kantons zu wählen war, da erhielten die Kommuniſten im erſten Wahlgang 7s aller abgegebenen Stimmen und dies in einem Bezirk, deſſen ländliche Bevölkerung nur wenig miaterielle Not kennt. Die Bauern mit eigenem Grund und Boden als Kommuniſten! Erklärlich wird dieſe Wahl, wenn wir hören, daß es die Vertreter der kommuniſtiſchen Partei in Elſaß und Lothringen ſind, die leider allein den Mut beſitzen in all ihren Ver⸗ ſammlungen immer wieder darauf hinzuweiſen, daß die elſaß⸗loth⸗ ringiſche Frage nicht gelöſt iſt, und die mit aller Kraft die Vernich⸗ tung der Elſäſſer und Lothringer durch Frankreich aufzuhalten ſuchen. Denn eine Vernichtung der Elſäſſer und Lothringer bedeutet es, wenn Frankreich dieſen deutſchen Stämmen ihr deutſches Weſen, ihre deutſche Sprache mit allen Mitteln, zu rauben ſucht. Mitte Oktober fand in Riedisheim im Elſaß eine ſozialiſtiſche Verſammlung ſtatt, in der der Kommuniſt Kuhn das Wort ergriff und u. a. einen aus allgemeinen. Wahlen hervorgehenden Landtag und ein eigenes elſaß⸗lothringiſches Budget orderte. Den Kommu⸗ niſten komme es weniger darauf an, ob die Schule konfeſſionell oder weltlich aufgebaut ſei, ſie forderten vor allem die deutſche S rache bei der Erziehung ihrer Kinder, elſäſſiſche und lothringiſche zehrer und Entfernung der aus dem Innern Frankreichs importierten Lehrer und Lehrerinnen, die ſich mehr für den Foxtrott intereſſierten als für die Schule, und die der elſäſſiſchen Jugend nicht Bildung bringen ſollten, ſondern lediglich franzöſiſch ſprechende Papageien auf Befehl der franzöſiſchen Regierung heranbilden ſollten. Wer die Stimmung in Elſaß⸗Lothringen kennt, der muß an⸗ nehmen, daß ſolcher„Kommunismus“ bald das ganze Volk hinter ſich haben wird. Aber freilich auch die Führer der andern Partelen erwachen allmählich aus ihrem franzöſiſchen„Duſel“ und erkennen voll Enttäuſchung, daß das elſäſſiſche und lothringiſche Heimats⸗ gefühl in den Nopembertagen 1918 in recht geſchickter, aber doch völlig gekünſtelter Form zurechtgemachten elſäſſiſch⸗franzöſiſchen Patriotismus vernichtet hat. Das Märchen vom Elſaß und Loth⸗ ringen als den„beſten Kindern Frankreichs“ hat ſeine Anziehungs⸗ kraft verloren. Kürzlich ſchrzeb der Chefredakteur der Straßburger Zeitung„La Republigue:„Es gab wohl eine Menge Elfäſſer, die in ihrem ganzen Denken und Handeln von 1870 bis 1918 von dem unerſchütkerlichen Gedanken an die Wiedervereinigung mit Frankreich beherrſcht waren. Aber dieſe Kreiſe bildeten in der letzten Zeit nur eine hauptſächlich der ſtädtiſchen Bourgeoiſte ange⸗ hörenden Minoritäſtt. Die Mehrheit der autoch⸗ konen Bevölkerung unſeres Landes dagegen empfandin keiner Weiſe mehr das, was man fran⸗ öſiſche Gefühle nennen könnte, ſondern nur ein ſtattes elfäſſiſches Heimatsgefühl. Noch verſuchen die heute in der elſäſſiſchen Politik führenden Männer an Stelle dieſes Heimatgefühls franzöſiſchen Patriotismu⸗ zu erwecken. Es wird ihnen nicht gelingen. Immer mehr werden ſie ſich von Frankreich trennen müſſen, das dem elſäſſiſchen Heimats⸗ gedanken eine Auswirkung innerhalb des franzöſiſchen Staates nicht erlaubt, oder aber die Elſäſſer und Lothringer werden ſich ihrer Führerſchaſt entziehen. Wie unzufrieden das Volk mit ſeinen Füh⸗ rern iſt, die bei jedem Machtſpruch, der von Paris kommt, immer wieder eine gut einſtudierte devote Verbeugung machen, das wurde deutlich als Baron Claus von Bulach im Juli im Straßburger Sängerhaus unter der Firma„die beleidigten Elſäſſer eine Ver⸗ ſammlung zur Gründung einer neuen Partei berief. Der rieſige Saal war überfüllt, und Bulach, der alles andere als ein guter Redner iſt, wurde für ſeine Auskührungen mit frenetiſchem Beifall belohnt. Ddenn was man auch gegen Bulach einwenden mag, er iſt neben den Kommuniſten der erſte Elſäſſer geweſen, der es ſeit 1918 gewagt hat, in einer öffentlichen Verſammlung auszuſprechen, daß die Elſäſſer die ganze franzöſiſche Verwaltung zum Teufel jagen möchten, um endlich unter ſich zu ſein, ihrer deutſchen Art leben zu können. In einer kleinen Schrift formuliert die neugegründete „Elſäſſerpartei“ ihre Ziele u. a. folgendermaßen:„Die völlige Gleichberechtigung der Mutterſprache, des elſäſſiſchen Dialekts und der ihm verwandten hochdeutſchen Schriftſprache mit der franzöſiſchen Sprache in allen Verwalkungszweigen, die Beſetzung aller einfluß⸗ Stellen dudch Elſäſſer. Auch hier alſo das Elſaß den lſäſſern! Frankreich tritt all dieſen Selbſtändigkeitsbeſtrebungen mit der größten Rückſichtsloſigkeit entgegen. Elſäſſer und Loth⸗ ringer mögen ſich recht blöde vorkommen, wenn neuerdings von Paris her unbeirrt an der Ueberführung der, elſaß⸗lothringiſchen Bahnen in den Beſitz der franzöſiſchen Oſtbahn gearbeitet wird, trotzdem die verſchiedenſten Vertretungen des elſaß⸗lothringiſchen Volkes immer wieder dieſe drohende Auslieferung elſaß⸗lothringi⸗ ſchen Beſitzes in die Hände franzöſtſcher Kapitaliſten mit aller wünſchenswerten Deutlichkeit bekämpft haben. Und das gleiche Entgegenkommen beweiſt man allen Wünſchen der„geliebten be⸗ freiten Kinder“ gegenüber. Nur ſchade, daß man dieſer Bande von dickköpfigen Elſäſſern den Mund nicht verbieten kann. Am Sonn⸗ tag, den 22. Oktober, fand in Straßburg eine gewaltige Demon⸗ ſtration der geſamten Beamtenorganiſationen des Elfaſſes ſtatt. In erſter Linie wurde gegen die Verſchache⸗ rung der elſaß⸗lothringiſchen Staatsbahnen demonſtriert, und es verdient hervorgehoben zu werden, was der Präſident der Be⸗ amtenvereinigungen im Hinblick auf die geſchichtliche Entwicklung der elſaß⸗lothringiſchen Bahnen ausführte:„Das elſaß⸗lothringiſche Eiſenbahnnetz iſt nicht durch die franzöſiſche Oſtbahngeſellſchaft er⸗ baut worden. Die meiſten Strecken wurden aus Staats⸗ und De⸗ partementsmitteln gebaut. Was die Oſtbahn bis 1870 aufkaufte, wurde ihr 1871 reichlich vergütet Unter deutſcher Zeit wurden dann die meiſten übrigen Strecken ausgebaut und zwar in muſtergül⸗ tiger Weiſe“, Zur Veranſchaulichung der heutigen Verhöltniſſe der franzöſiſchen Bahnen wies der Redner auf die vielen Eiſen⸗ bahnunfälle der letzten Zeit hin, ſo vor allem auf das Eiſenbahn⸗ ümclück bei Rufoch vom 21. Oktober, bei dem man 13 Tate zöhlte. Und weiter nerlangten die elſaß⸗ſothringiſchen Beamten die Gleich⸗ ſtellung in finanzieller Hinſicht mit den aus Innerfrankreich zuge⸗ zogenen Beamten. Nach 4 Jahren alſo das„geliebte“ Elſaß⸗Loth⸗ ringen noch immer das Aſchenbrödell! 2. Seite. Nt. 317 Ldeitung Mannheimer General-Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) Donnerskag, den 9. November 1922 Und wie sie Beamten, ſo leiden auch die andern Teile der Ba. völkerung, ſo leidet auch die elſäſſiſche Jugend. Immer wieder rühmt ſich Frankreich ſeiner Erfolge in der ſprachlichen Dreſſur der deutſch⸗ ſtämmigen elſäſſiſchen und lothringiſchen Kinder. Die elſäſſiſche und lothringiſche Preſſe weiß jedoch anderes zu berichten über die Er⸗ folge des rein franzöſiſchen Unterrichts bei einem Volke deutſcher Mutterſprache! Am 11. Oktober erſchien in der„Lothringer Volks⸗ ein Aufſatz, betitelt„Das Sprachenelend“. Wir greifen einen Satz heraus.„Die franzöſiſche Schulverwaltung wird das eine erreichen, daß unſere Kinder auf lange, lange Jahre hinaus eine Sprache, nämlich ihre deutſche Mutterſprache ſprechen werden, ohne ſie leſen und ſchreiben zu können. D. h. wir werden Generationen heranziehen, die weder Geiſt noch Herz ausgebildet haben und auf die man ſicherlich nicht ſtolz wird ſein können.“ Alles Klagen wird aber nichts helfen, wenn die verantiwort⸗ lichen Männer in Elſaß⸗Lothringen nicht einſehen, daß nur eine offene Abkehr von Frankreichs Verwaltungsmethoden die Elſäſſer und Lothringer vor der Vernichtung retten kann. verſchärfung im nahen Oſten Militäriſches Eingreifen gegen die Kemaliſten? Die Londoner Preſſe betrachtet die Lage in der Türkei als außerordentlich ernſt. Auch M uſſolini habe ſich bereit er⸗ klärt, die italieniſche Flotte und das Heer an einer militä⸗ riſchen Aktton gegen die Kemaliſten teilnehmen zu laſſen. Die Hilfe Amerikas würde ohne Zwolfel ſehr willkommen ſein, aber auch die Hollands und der ſkandinaviſchen Länder. An einem eilig zuſammenberufenen Miniſterrat in London nahmen der Kriegsminiſter, der Premierminiſter, der Außenminiſter Lord Turzon und der Herzog von Devonſhire teil. Es wurden die neuen Ereign ſſe im nahen Oſten beſprochen. Die Kemaliſten haben nach den an amtlicher Stelle eingetroffenen Meldungen die alliierten Gerichtshöſe und ſanitären Kontrollmaßnahmen aufgehoben, die Zollämter beſetzt und alle Beamten der Schuldenverwaltung ent⸗ laſſen. Die Lage wird als ſehr ernſt, aber nicht als ge⸗ fahrdrohend betrachtet Es wurden Maßnahmen vorbereitet, die bei einer weiteren Verſchärfung getroffen werden ſollen. Ferner wurde beſchloſſen, daß eine Aktion nur nach Beſprechung mit den übrigen Alliſerten erfolgen könne. Nach dem Kabinettsrat ſandte Lord Curzon ein Telegramm an den engliſchen Oberkommiſſar ab, orin er dieſem und Lord Harrington ſeine Zuſtimmung zu der ſeſten Haltung ausſprach, die ſi- den türkiſchen Forderungen gegen⸗ über eingenommen hätten. In Pariſer politiſchen Kreiſen iſt man überzeugt, daß die neue Kriſe im nahen Oſten durch eine gemeinſame Front der Alliierten den türkiſchen Forderungen gegenüber beſchworen werden werd. Man iſt ſich des Ernſtes der Lage bewußt. Die alliierten Oberkommiſſare haben Inſtruktionen ihrer Regierungen erhalten, wodurch ſie die Vollmacht haben, nötigenfalls den Belage⸗ rungszuſtand zu proklamieren. Die Verkündigung des Bela⸗ gerungszuſtandes über Konſtantinapel ſoll unmittelbar bevorſtehen. Die Meldung von der Ueberreichung eines Ultimatums an den kür⸗ ztiſchen Außenminiſter trifft nicht zu. Die Nachricht, daß der Sultan auf ein engliſches Kriegsſchiff geflohen ſei, wurde nicht be⸗ ſtätigt. Rumänzen hat ſich berei. erklärt, Truppen nach Kon⸗ ſtantinopel zu ſchicken In Frankreich befürchtet man, daß Ru ß⸗ land dann gegen Rumänien eingreifen wird. Die„Times“ meldet aus Konſtantinopel: Die drei alliierten Oberkommiſſare forderten die Freilaſſung des von den Kema⸗ gelyncht worden war. liſten verhafteten liberalen Journaliſten Ali Kemal Bey, des frühe⸗ ren Innenminiſters. Indeſſen wird gemeldet, daß Ali Kemal Ismid gehängt wurde, nachdem er zuvor von einer Volksmenge beinahe Reuter meldet aus Konſtantinopel: Als der britiſche Oberkommiſſar den Sultan beſuchte, zeigte dieſer eine ſehr würdige Haltung und erklärte, daß er als Oberhaupt der geſamten mohammedaniſchen Welt die Beſchlüſſe Angoras nicht an⸗ nehmen könne. Die Halkung der Türken Die Nationalverſammlung von Angora hat der türkiſchen De⸗ legation für die Lauſanner Konferenz die größte Un nachgie⸗ bigkeit zur Pflicht gemacht. Ddie Kem aliſten haben angeord⸗ het, daß die Direktion der Zölle nicht mehr an die Verwaltung der öffentlichen Schuld drei Prozent der Zölle abführen ſoll. Auch die Auszahlung anderer Schuldbeträge ſoll eingeſtellt werden und alle Zolleinkünfte ſollen nicht mehr an die Ottömaniſche Bank, ſondern an die Finanzvertreter Angoras abgeliefert werden. Auch die Beamten der öffentlichen Schuld wurden aufgefordert, zurück⸗ zutreten. Die Sowjetregierung wird nach Nachrichten aus Stockholm in ihrer Antwort auf die Ein⸗ ladung der Alliierten zur Orientkonferenz erklären, daß ſie an der Orientkonferenz nicht teilnehmen würde, wenn ſie nur an der Kon⸗ erenz über die Meerengen zugelaſſen werden ſollte. Von anderer Seite wird gemeldet, die Note erkläre, daß Rußland an der Konfe⸗ renz die ſofortige Wiederherſtellung der Souvecäni⸗ tät der Türkei verlangen würde. Ein griechiſch⸗ſüdſlawiſches Abkommen Der Außenminiſter Politis iſt von Belgrad kommend nach Athen zurückgekehrt. Man glaubt zu wiſſen, daß das Abkommen mit Südflawien auf folgender Grundlage abgeſchloſſen worden iſt: 1. Abſchluß eines Handelsvertrages; 2. Ratifizierüng der Konvention über die Schaffung eines ſerbiſchen Korridors nach Saloniki; 3. Ach⸗ tung der internationalen Verträge, wodurch die Minderheiten in bei⸗ den Ländern geſchützt werden. Es wurde auch eine Einigung erzielt über die gemeinſame Politik der beiden Länder auf der Konferenz von Lauſannc Die Frage eines ſerbiſchen Hafens im Aegäiſchen 5 wird direkt zwiſchen Veniſelos und Nintſchitſch behandelt wer⸗ en. Italieniſche Nußenpolitik Die Antwort Italiens auf die engliſchen Einwendungen gegen Kündigimg des italieniſch⸗grie chiſchen Abkommens über die Inſeln des Dodekanes iſt nach London abgegangen. Muſſolini, der die Antwort ſelbſt verfaßt hat, begründet darin die Berechtigung des Vorgehens von Schanzer. Wie der„Corriera della Sera“ aus Rom erfährt, äußert die Konſulata ihr Erſtaunen über die Rede, die Lenin auf dem oghre der 3. Internationale über den Faſzismus gehalten hat. Die Regierung Muſſolinis ſei gewillt, auch freund⸗ ſchaftliche Beziehüngen mit Somfetrußland de unterhalten. Zu dieſem Zweck hat ſich der Miniſterpräſident mit der ruſſiſchen Han⸗ delsdelegation in Rom ins Einpernehmen geſetzt. Außerdem hat Muſſolinſ am Dienstag an England eine Note geſandt, in der er den Geſichtspunkt Schanzers zu Gunſten einer Teilnahme Rußlands an der Orientkonferenz nochmals in Exinnerung bringt. Muſſolini beabſichtigt, ſich perſönlich in die Orientkonferenz in Lauſanne zu begeben, wird aber laut„Tri⸗ bang“ vom italieniſchen Botſchafter in Konſtantinopel, Garroni, be⸗ gleitet ſein, deſſen Rücktrittsgeſuch Muſſolini nicht angenommen hat. 1*. 1 E Berlin, 9. Nopbr.(Von unſerm Berliner Büro.) Nach einer Meldung aus Rom ſoll Frafſatis Demiſſionsgeſuch nicht ange⸗ non⸗men worden ſein. Er werde noch einige Zeit in Berlin weilen. Jaſziſten⸗Terror in Südtirol IBerlin, 9. Non.(Von unſ Berl. Büro.) Die terroriſtiſche gerkſchaft der 2 157 in Bozen dauert an. Wie von dort gemeldet Zird, zogen anläßlich des faſziſtiſchen Sieges mit Kull pel bewaff⸗ zete Trupps von Geſchäft zu Geſchäft und förderten binnen einer Wiertelſtunde, daß die Trikolore gehißt werde. Um ſchwere Ausſchreitungen zu verhindern, blieb den deut chen Geſchäfts⸗ leuten nichts anderes übrig, als die ſtalieniſchen herauszu⸗ hängen. Die Faſziſten befeſtigten auch am Standbild Walters von der Bogelweide auf dem Walterplatz 2 Trikoloren. Bei einem Feſt⸗ zug ordneten die Italiener an, daß die Schüler aller deutſchen Schu⸗ len an dem Umzug teilzunehmen hätten. eeeeee „dieſer Schlußpaſſus der Depeſche Paléologues unterdrückt. Nach der Reoͤe Loucheurs Die franzöſiſchen Zeitungen beſchäftigen ſich, wie aus Paris ge⸗ meldet wird, eingehend mit der Rede Loucheurs. Loucheur habe ſich für den Poſten des Miniſterpräſidenten in Erinnerung gebracht. Vom„Matin“ bis zum„Gaulois iſt der Beifall einmütig.„Journee Induſtrielle“ ſchreibt: Die Rede war eine Programmrede und nach der Anſicht aller Abgeordneten ein großangelegtes Unternehmen zu dem Zwecke, das Miniſterium Poincare ins Wanken zu bringen. Der Finanzminiſter de Laſteyrie, der mehrmals einen kräftigen Stoß vor die Bruſt erhielt, machte gute Miene zum böſen Spiele. Poincare ſelbſt ſchien keinen Kampf zu wünſchen. Tardieu ſchreibt im „Echo National“: Loucheur wollte ſich ſicher, das iſt ſein unbeding⸗ tes Recht, der Kammer als Regierungschef anbieten. Es ſcheint mir nicht, als ob ſeine Rede ſeiner Abſicht in vollem Maße entſprochen hätte. Namentlich iſt ſeine Behauptung, daß Frankreich auf keinen Fall ſeine Schulden bei England und bei den Vereinigten Staaten bezahlen könnte, eine ſchlechte Vorrede zu den Profekten, die man ihm zuſchreibt. Im übrigen iſt es, wenn in Brüſſel die Repara⸗ tionsfrage von neuem aufgeworfen werden ſoll, ſehr gefährlich, Waſ⸗ ſer auf die Mühle unſerer Gegner zu leiten, indem man hinſichtlich der franzöſiſchen Schulden ſich auf denſelben Beweisgrund beruft, mit der die Deutſchen ihre Zahlungsverweigerung begründen.(Nun, man weiß, daß Tardieu ſelbſt Aſpirationen auf den Stuhl des Minl⸗ ſterpräſidenten hat!l) 115* Der„Vorwärts“ wendet ſich in einem Artikel gegen den Plan Loucheurs in der franzöſiſchen Kammer. das Rheinland ginge die Franzoſen ebenſo wenig an wie die iriſche Frage den deut⸗ ſchen Reichstag. Das geſamte deutſche Volk und nicht zuletzt die deutſche Sozialdemokratie empfinden derartige Ausführungen als unerträgliche Einmiſchungen in unſere inneren Verhält⸗ niſſe, die viel ſchlimmer wirkten als die ſchärfſte Finanzlontrolle: Smeets möge mit ſeinem franzöſiſchen Gold ein paar reaktionäre Anhänger gedungen haben. Er werde ſtets von mehr als 99 Pro⸗ 50 zent des deutſchen Volkes und von 100 Prozent der deutſchen Arbei⸗ terſchaft als ein Hochverräter angeſehen. Deshalb werde der phantaſtiſche Plan einer internationalen Schutztruppe mit überwie⸗ gendem franzßſiſchem Einſchlag in Deutſchland nicht anders aufge⸗ faßt werden können, als ein verſchleierter Verſuch Frank⸗ reichs, ſeine bewaffnete Hand dauernd auf das linke Rheinufer zu legen. Die Niederlage der amerikaniſchen Republikaner Wie aus Newyork gemeldet wird, haben die Wahlen zum Kongreß den Republikanern eine ſchwere Niederla ge gebracht. Nach den bisher bekannt gewordenen Ergebniſſen haben die Demo⸗ kraten bei den Wahlen zum Repräſentantenhaus 28 Sitze gewonnen. Das Weiße Haus hat offiziell bekannt gegeben, daß Präſident Har⸗ ding eine außerordentliche Tagung des Kongreſſes auf den 20. November einberufen wird. Im Senat foll indeſſen eine Mehrheit der Republikaner zu verzeichnen ſein. Die hauptſächlichſte Tendenz der Wahlen ſcheine ſich gegen die Schutzzölle zu richten, um einer Verteuerung der Lebensmittelpreiſe entgegenzuwirken. Hapas berichtet aus Newyork: Nach bisher bekannten Er⸗ gehniſſen gewannen die Demokraten im Repräſentantenhaus 28 Sitze. Der Demokrat Hitchock wurde geſchlagen. Die Republi⸗ kaner haben bisher keinen einzigen demokratiſchen Kandidaten ge⸗ ſchlagen, während die Demokraten 28 Sitze gewannen. Um aber die Mehrheit im Repräſentantenhaus zu erlangen, müſſen die Demokra⸗ ten 80 Sitze gewinnen. Die Zahlen der Senatswahlen zeigen bis⸗ her einen Gewinn der Demokraten von einem Sitz durch die Wahl von Copeland in Newyork. Dieſer Gewinn geht indeſſen durch die Niederlage von Hitchock verloren. 2 2 Die Kriegsſchulofrage Das heimliche Einverſtändnis zwiſchen Paris und Petersburg Der Sekretär der franzöſiſchen„Liga für Menſchenrechte“, Jac⸗ ques Megnil, prüft die kürzlich erſchienenen und von zwei fran⸗ zöſiſchen Hiſtorikern kommentierten„Geſchichtstabellen“ des deutſchen Kaiſers hinſichtlich ihrer Richtigkeit und vergleicht ſie mit den amt⸗ lichen franzöſiſchen Veröffentlichungen, insbeſondere mit dem„Gelb⸗ buch“. lleber das Ergebnis ſeiner Unterſuchung teilt Mesnil im Organ der„Liga für Menſchenrechte“ folgendes mit:„Die Heraus⸗ geber der Geſchichtstabellen waren vor allem beſtrebt, den franzö⸗ ſiſchen Diplomaten Paléologue(der bei Ausbruch des Krieges Bot⸗ ſchafter in Petersburg war) und Viviani zu decken; ſie ſind bemüht, den Beweis zu führen, daß die franzöſiſche Regierung am 30. Juli noch nichts über die ruſſiſche Mobilmachung, die mit dem Kriege gleichbedeutend ſein mußte, erfahren hatte. Bekanntlich erklärte Viviani am 30. Juli dem deutſchen Botſchafter von Schoen, daß er über eine ruſſiſche Mobilmachung nichts wiſſe. Das iſt äber unrichtig, denn am 30. Juli, um 11 Uhr 25, traf eine Depeſche Paléologues ein, in der mitgeteilt wurde,„daß die ruſſiſche Regieru ng alle nötigen militäriſchen Maßnahmen heimlich bereits getroffenhabe.“ Im franzöſiſchen Gelbbuche—90 5 Ferner weiſt Mesnil auf die Enthüllung des verbannten franzöſiſchen Ex⸗ miniſters Malvy hin, der die wichtige Tatſache verriet, daß am 22. Juli 1914 ein Kabinettsbeſchluß gefaßt wurde, dahingehend, alle Perſonen extrem⸗ſozialiſtiſcher Anſchauungen(die in der Geheimliſte B figurierten) mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Krieg feſtnehmen zu laſſen: in dieſem Kabinettsrat wurde von den ruſſiſchen Kriegs⸗ vorbereitungen geſprochen. Inwieferne dieſer Kabinettsrat mit dem auf Jaures perübten Attentate in Zuſammenhang ſteht, wird wohl noch lange ein Geheimnis bleiben. Das iſt die Meinung Mesnils betreffs des heimlichen Ein⸗ verſtändniſſes zwiſchen Paris und Petersburg. Mesnjl verlangt, daß die„Liga für Menſchenrechte“ in der Kriegs⸗ ſchuldfrage eine großzügige Beweguna ins Werk ſetzen ſolle.„Vi⸗ nianis hisherige Behauptungen haben ſich als falſch erwieſen; das Gebäude der Kriegsſchuldfabel wankt und bedarf nur einiger Hiebe, um einzuſtürzen,“ ſchreibt er am Schluſſe ſeiner Ausführungen. vom Deutſchtum im Ausland Schulungslagung der Vereine Deutſcher Studenten Zur Vertiefung der ſtudentiſchen Grenzlandarbeit hatte die Grenzlandſtiftung der Vereine deutſcher Studenten eine Reihe älterer bewährter Hochſchüler zu einer Schulungstagung nach Nord⸗ hauſen eingeladen. An ihr nahmen neben Angehörigen des reichs⸗ deutſchen und deutſchöſterreichiſchen Binnenlandes Führer aus Oſt⸗ preußen, Danzig, Schleſien, dem Baltikum, dem Rheinlande, den: Saargebiet, der Tſchechei, Südſlavien und Rumpfungarn teil. Dr. Friedrich Lange gab einen Ueberblick über die Notwendigkeit und die Möglichkeiten der Vertiefung der Grenzlandarbeit, der bekannte Führer der Minderheitenrecht⸗Bewegung Dr. Szagunn ſprach an⸗ ſchaulich über dieſes von den Studenten vernachläſſigte Gebiet, der landarbeit bedeutſamen innerdeutſchen Fragen. Das Schwergewicht lag natürlich in der Ausſprache und in den Berichten, der aus ſo ver⸗ ſchiedenen Ländern ſtammenden Studenten. Der Zweck der Tagung wurde voll erreicht. Die Koſten wurden ausſchließlich durch die von wirtſchaftlich ſelbſt ſchwer ringenden Studenten aufgebrachten Wit⸗ tel der Grenzlandſtiftung der Vereine deutſcher Studenten gedeckt. Der HRongreß der Verdrängten Berlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Bürb.) Der Kon⸗ 74 der Verdrängten fand am geſtrigen Mittwoch nachmittag mit einer gemeinſamen Tagung im Meiſterſaal ſeinen Abſchluß. Saatsſekreür Müller erklärte, die Regierung werde alles tun, um die Beſchlußfaſſung über das Liquidationsſchädengeſetz, das dem Reichstag vorliegt, ſo raſch wie möglich zu fördern. Die Finanznot des Reichs verlange, daß ſich die Entſchädigungsaktion, um einen völligen Zuſammenbruch zu vermeiden, in den Grenzen halten müſſe, die für die Allgemeinheit tragbar ſeien. Da die Entſchädigung nur begrenzt ſein könne, müſſe mit Rückſicht auf die dauernde Ver⸗ rrneer 5 ſchlechterung die Wirtſchaftslage die Entſchädigung ſo ſchnell wi Schriſtleiter Maßmann(Akademiſche Blätter) über die für die Grenz⸗ D möglich ausbezahlt werden. Im weiteren Verlauf der Debatte führte Reichstagspräſident Löbe noch aus:„Ich hoffe, Ihnen verſprechen zu können, daß Ihre Kräfte, die bereits 4 Jahre feiern mußten, nicht länger brach liegen bleiben und daß Reichstag und Regierung für Sie tun werden, was in ihren Kräften ſteht.“ Abgeordneter Dietrich⸗Baden(Dem.) warnte indeſſen den Kongreß vor übergroßen Hoffnungen. Die Verſammlung nahm eine Entſchließung an, in der gefordert wurde, daß den Verdrängten ein Rechtsanſpruch auf volle Entſchädigung zuſtehen muß. Dieſe Entſchädigungen ſollen ſelbſtfätig den Schwankungen der deutſchen Mark angepaßt werden. Im Entwurf des Liquidationsſchädengeſetzes wird geltend gemacht, daß die Entſchädigung von Wertpapieren grundſätzlich vom Friedenswert auszugehen habe. Die Entſchädigungen ſollen ſteuerfrei bleiben u. anſtelle ordentlicher Entſchädigungs⸗ verfahren ſollen freiwillige Verwaltungsvergleiche treten. Schließ⸗ lich wird verlangt, daß die zugeſprochenen Beträge nicht in Zahlungsmitteln gewährt werden, deren Verwertung die Geſchä⸗ digten um einen Teil der Entſchädigung bringe. Auslanòsrunòͤſchau Die Ergebniſſe der Warſchauer Sejmswahlen verteilen, ſo⸗ weit bisher feſtſteht, die etwa 300 Mandate wie folgt: Rechtsblock 125, Witos⸗Partei 45, Sozialiſten u. Thugutt⸗Partei je 30, Minder⸗ heitsblock 35, nationale Arbeiterpartei 12, galiziſche Zioniſten 10, Skulſki⸗Gruppe 5. Die noch ausſtehenden etwa 70 Mandate dürften vor allem ddem Minderheitsblock und den Bauernparteien zufallen. Die Blätter heben heute übereinſtimmend hervor, daß die Regierungsbildung ſchwierig ſei. Die„D. A. 3. hebt in einem Artikel die ungewöhnlich ſtarke Beteiligung der Deut⸗ ſchen bei den Wahlen in Polen hervor. Der Block der nationalen Minderheiten dürfte an zweiter Stelle—— Die deutſchen Parteien werden ihren bisherigen Beſtand verdoppeln und auch in dem Block, der für die gemeinſame Verteidigung der Minder⸗ eltsrechte erhalten bleibt, mit etwa 13 Abgeordnten eine eigene Fraktion bilden. Endgültige Feſtſetzung der deutſch⸗ belgiſchen Grenze. Am Montag fand im Regierungsgebäude in Aachen die Unterzeichnung der von der Grenzkommiſſion feſtgeſetzten Grenzbeſtimmungen und der Grenzverträge durch die Bevollmächtigten der beiden Regierun⸗ gen Deutſchlands und Belgiens ſtatt. Damit gilt die deutſch⸗belgiſche Grenzregelung als abgeſchloſſen. Beamtenſtreikverbok in Spanien. Havas meldet aus Madrid, daß die Regierung einen Geſetzentwurf vorbereite, der den Beamten den Streik verbietet, ihnen jedoch Koalttionsfreiheit gewährt. 0 Ein poſitives Wirtſchaſtsprogramm Der Ausſchuß für Handel und Induſtrie der Deutſchen Volksparte! beſchäftigte ſich am Montag mit der gegenwärtigen Wirtſchaftslage und faßte zur Frage des, Wirt⸗ ſchafts- und Währungsverfalls eine Entſchließung, die größte Be⸗ achtung nerdient. Die Urſache der Verarmung des deutſchen Volkes wird in den untragbaren Verpflichtungen aus dem Verfailler Ver⸗ trage geſehen und in dem ſtarken Produktionsrückgang in Deutſch⸗ land infolge der verfehlten Wirtſchafts⸗, Steuer⸗ und Sozialpolitik. Dieſe Grundurſachen hätten einen weſentlichen Teil des deutſchen Privatvermögens dem Auslande ausgeliefert. Die Paſſivität der deutſchen Handels⸗ und Zahlungsbilanz verſchuldet und verengerk von Tag zu Tag den Nahrungeſpielraum des deulſchen Volkes. Der ſich daraus zweifellos ergebene Wirtſchaftsperfall ſei durch den Währungsverfall der letzten Wochen in weiteſten Kreiſen erſt zum Bewußtſein gekommen. Eine Beſſerung der Wirtſchaftslage kann nur durch das Zu⸗ ſammenwirken einer Reihe von ümſtänden eintreten. Alle Leiſtungen an die Entente müſſen auf eine Zeit wiederkehrender Zahlungsfähigkeit Deutſchlands vertagt werden. Die Erfüllung aller Verpflichtungen auch nach wiederkehrender Zahlungsfähigkeit iſt abzulehnen, wenn ſie über die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft hinausgehen. Die Produktionsförderung hat zielbewußt insbeſondere durch Abſtellung der unprodukt ven Vergeudung von Arbeitskräften in Staat, Gemeinden und Privatwirtſchaft zu er⸗ folgen. Eine ausländiſche Goldanleihe, die unter unabhängiger Verwendung zur Herſtellung eines gefunden Wirtſchaftsſyſtems zu dienen hat, muß gewonnen werden. Die Entſchließung erklärt dagegen ſede Goldverwendung un⸗ ſerer bisherigen Währung für nutzlos und ſchädlich, ſolange nicht die Vorausſetzungen für eine dauernde Beſſerung der Wirtſchafts⸗ lage gegeben ſind, da auch dieſes Gold in kurzer Friſt wieder ab⸗ laufen würde und jeder Fehlſchlag auf dieſem Gebiet das Vertrauen zum deutſchen Wiederaufbau nachhaltig erſchüttert. Baödiſche Politik Das badiſche Berggeſetz Dem Landtag iſt von der Regierung ein Geſetzentwurf über die Aenderung des Berggeſetzes zugegangen. Mit der Aenderung ſoll bezweckt werden, daß das Land die weitere Möglichkeit des Abbaues von Mineralien für ſich ſeloſt erhält. Anlaß hierzu bietet der in Angriff genommene Kalibe gbau bei Buggingen(Ait Müllheim). Vor allem ſoll die Mög,ichkeit gegeben ſein, daß der Konzeſſionsinhaber für ein Bergwerk enter fremdem Boden ſich einen Raffkredit zur Deckung ſeines Kap talbedarfs beſchaffen kann, daß der Staat das Bergwerkseigentum Kuch dann an ſich ziehen kann, wenn er eine Konzeſſion bereits verge⸗hen hat, natürlich gegen Entſchädigung. Bezüglich der Salinen erforgle Unterſtellung unter die bergpolizeiliche Aufſicht, auch bezüglich der Siedhäuſer. Letzte Melͤungen Verbotene Verſammlungen JBBerlin, 9. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Heute abend 5 ein„vaterländiſcher Abend“ im Berliner Srodtmiſſionsſaal tattfinden. Die Veranſtaltung iſt vom Berliner Polibeipräſidenten verboten worden, weil anzunehmen ſei, daß der Perſonenkreis der eingeladenen Teilnehmer ſich mit den Mitgliedern des aufgelöſten Bundes der Aufrechten decke.— Der Berliner Polizeipräſtdent hat eine Verſammlung der deutſch⸗ſozialen Parte ver⸗ boten, die an dieſem Sonntag im Zirkus Buſch ſtattfinden und in der Richard Kenze über die Wirtſchaftsverelendung und ihre Ur⸗ ſachen ſprechen ſollte. Berlin, 9. Nop.(Von unſ Berl. Büro.) Die Nachricht, die von der Berliner„Roten Fahne“ ausgeht, daß in der Strafanſtalt Görlitz 5 Gefangene, die in den Hungerſtreik getreten ſind, künſtlich ernährt würden und dabei von den Wärtern auf dem Operationstiſch feſtgehalten und ihnen ſo durch. einen Schlauch Milch eingeflößt worden ſel, trifft, wie den politiſch⸗parlamentariſchen Nach⸗ richten von zuſtändiger Stelle mitgeleilt wird, nicht zu. Von den 5 Gefangenen, die in Görlitz tatſächlich in den Hunger⸗ ſtreik getreten ſind, hat einer bereits den Streik a ufgegeben. ie übrigen haben, als ſie erfuhren, daß ihnen bei weiterer Ver⸗ weigerung die Nahrung künſtlich zugeführt werden würde, ſich als⸗ bald bereit erklärt, freiwillig diejenige Nahrung, die ſie ſonſt künſt⸗ lich erhalten würden. zu ſich zu nehmen. Die Nervoſität in München. Nach einer Meldung der„Voſſ. Ztg.“ aus München wurden das Redaktions gebäude der ſozialdemokratiſchen, Münchener Poſt“ und das Gewerkſchafts⸗ gaus auf die Vorſtellungen des ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Timm und Auer bis auf weiteres unter polizeilichem Schutz geſtellt, um etwa beabſichtigte Angriffe von rechtsradikaler Seite rechtzeitig zu verhindern. Kulturkampf in Sachſen? Am 1. November, dem katholiſchen Feiertag Allerheiligen, hatten die kathpliſchen Eltern in Sachſen ent⸗ gegen einer Verordnung des Kultusminiſters ihre Kinder nicht zur Schule geſchickt.„Das biſchöfliche Ordinariat hatte die katholiſchen Eltern hierzu aufgefordert. Wie die Blätter mitteilen, läßt nun der Kultusminiſter durch die Staatskanzlei mitteilen, daß er gegen das ————————äũ— e Ordingriat und gegen die Eltern ein Straf⸗ verfahren wegen offener Geſetzwidrigkeit einleiten wird. -Donnerskag, den 9. November 1922 Mannheimer General-Anzeiger(Mitiag⸗Ausgabe) 3. Seite. Ar. 517 Die Erdroſſelung des Expreßgutverkehrs im Bereich der Eiſenbahnverwaltung Es iſt eine bekannte Tatſache, daß der Expreßgutverkehr, der insbeſondere in Baden einen bedeutenden Umfang angenommen hatte und eine ſchätzenswerte Einnahmequelle für die ehemaligen badiſchen Staatseiſenbahnen dargeſtellt hat, ſeit dem liebergang ir Bahnen an das Reich beinahe ſyſtematiſch unterdrückt wird. Dieſe Maßnahme iſt um ſo unverſtändlicher, als die Eiſenbahn⸗ verwaltung gegenwärtig mehr als je auf die Erſchließung neuer Einnahmen angewieſen iſt, weil es nicht möglich iſt, die großen Mehraufwendungen reſtlos durch Tariferhöhungen zu decken. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei den gegenwärtigen außergewöhnlichen Verhältniſſen der Expreßgutverkehr für ſich allein bekrachtet, ebenſo⸗ wenig gewinnbringend ſein kann, wie es im einzelnen beim Per⸗ ſonenverkehr der Fall iſt. Für die Eiſenbahnverwaltung muß es ſich vielmehr darum handeln, das ohnedies beſchäftigte Perſonal zweckentſprechend auszunutzen, und ohne daß beſondere Aufwen⸗ dungen entſtehen, weitere Einnahmequellen zu erſchließen. In voll⸗ kommener Unkenntnis der Verhältniſſe und in Verkennung der großen Bedeutäng, die der Expreßgutverkehr früher in Süddeutſch⸗ land hatte, hat man es aber innerhalb kürzeſter Zeit fertig gebracht, den einſt blühenden Expreßgutverkehr in Baden vollſtändig zu⸗ grunde zu richten. Anſtatt mit der Erhöhung der Tarife, wief es beim Perſonenverkehr geſchehen iſt, als deſſen Beſtandteil der Expreßgutverkehr nach ſeiner ganzen Organiſation angeſehen werden muß, in vernünftigen Grenzen zu bleiben, hat man die Taxen ins Ungemeſſene, weit über die Poſtgebühren hinaus, erhöht. Die Folae hiervon war, daß zahlreiche Betriebe, die ſich früher regelmäßig der Eiſenbahn zur Beförderung leichtverderblicher Güter als Ex⸗ preßgut bedienten, gezwungen waren, den Verſand gänzlich einzuſtellen, weil die Poſtbeförderung den gewohnten Erfor⸗ derniſſen nicht entſprach oder ſie waren genöbtigt, die Beförderung dringlicher Sendungen durch beſondere Boten vollziehen zu laſſen, eine Maßnahme, die in den meiſten Fällen wenigſtens den Erfolg hatte, daß ſich das Fahrgeld für Hin⸗ und Rückfahrt erheblich billiger als die Expreßgutfracht geſtellt hat. Betrachtet man heute einen Perſonenzug, dann ſieht man in der Regel leere Packwagen, in denen aber nach wie vor ein beſonderer Packmeiſter verwendet werden muß, deſſen hauptſächlichſte Aufgabe es iſt, die wenigen Ge⸗ päckſtücke oder Fahrräder in Empfang zu nehmen oder abzugeben. Gleich unzweckmäßig und unwirtſchaftlich wird das Stations⸗Per⸗ ſonal verwendet, das vorher den Expreßgutverkehr in vielen Fällen mitbeſorgt hat, ohne daß beſondere Aufwendungen notwendig waren. Inzwiſchew hat die Poſtpaketbeförderung einen nie geahnten Aufſchwung genommen. Die Zahl der Poſtſendungen häuft ſich mitunter ſo ſehr, daß ſie kaum gelagert werden können. Noch viel ſchwieriger geſtaltet ſich die Beförderung. Auf den kleinen Plätzen werden die Poſtpakete häufig mehrmals an den Bahnhof gefahren, bis ſie mit den größten Schwierigkeiten in die unzuläng⸗ lichen Bahnpoſtwagen verſtaut werden können. Unter dieſen Um⸗ tanden geſtaltet ſich die Beförderung der Poſtpakete außerordent⸗ lich langſam, in vielen Fällen ſogar weſentlich zeitraubender als ieſenige der Frachtgutſendungen, ſo daß es nicht verwunderlich iſt, beſt zur Poſtpaketbeförderung häufig kein Vertrauen mehr eht. Urſprünglich konnte man der Auffaſſung ſein, die Eiſenbahn⸗ verwaltung bezwecke mit der Erdroſſelung des Expreßgutverkehrs eine beſondere Begünſtigung der Poſtverwaltung, dahinſtrebend, Ur die eigenen Leiſtungen eine angemeſſene, den heutigen Verhält⸗ niſſen entſprechende Bezahlung zu erreichen. Davon iſt aber bis jetzt ichts zu merken, vielmehr werden die zahlreichen Poſtwagen, in manchen Zügen ſogar—3 und mehr Wagen, ſo gut wie unentgelt⸗ lich befördert. In der Oeffentlichkeit iſt es wohl wenig bekannt, daß ie Eiſnbahnverwaltung auf Grund des gänzlich veralteten Eiſen⸗ bahn⸗Poſtgeſetzes verpflichtet iſt, in jedem der Perſonenbeförderung dienenden Zuge einen Poſtwagen unentgeltlich zu befördern. Als Gebühr Für das Ein⸗ oder Ausſtellen entrichtet die Poſtverwal⸗ tung den Bekrag von einer Papiermark, eine Summe, die infolge der großen Geldentwertung es überhaupt nicht mehr recht⸗ ertigt, einen koſtſpieligen Abrechnungsapparat zu unterhalten. Naturgemäß kann aber die Poſtverwaltung die bei ihr anfallenden endungen, deren Zahl infolge des Rückgangs des Expreßgutver⸗ ehrs ganz bedeutend zugenommen hat, in einem einzelnen Poſt⸗ wagen überhaupt nicht unterbringen. Es müſſen daher weitere Poſtwagen eingeſtellt werden, über welche die Poſt ſelbſt nicht in genügender Anzahl perfügt. Notgedrungenermaßen iſt die Eiſen⸗ ahn alsdann verpflichtet, zur Beförderung der Poſtſendungen üterwagen zur Verfügung zu ſtellen, an denen gerade fetzt wieder ganz empfindlicher Mangel herrſcht, die als ſog. Poſtſack⸗ 9 0 Beiwagen verwendet werden. Vom Standpunkt der Eiſen⸗ ahnverwaltung aus betrachtet, wäre hiergegen nichts einzuwen⸗ An wenn ſie für die Geſtellung und Beförderung ſolcher Wagen anigermaßen entſchädigt werden würde. Davon kann aber keine pf. e ſein, ſolange die Poſt für einen ſolchen Wagen 10 Papier⸗ 5 fennige für das Achskilometer entrichtet. Während die Mindeſt⸗ befges für das kleinſte Expreßgutſtück nunmehr 180 beträgt, veferdert die Eiſenbahn der Poſt zum faſt gleichen Betrag drei oll beladene, tauſende Poſtpakete enthaltende Güterwagen von annheim nach Konſtanz. di Unter Berückſichtigung dieſes ganz unhaltbaren Zuſtandes ſollte e Reichsbahn den beliebten und volkswirtſchaftlich außerordentlich ar ign Expreßgutverkehr zu vernünftigen Taxen und unter Zu⸗ undelegung der früheren Gewichtsſtaffelung mit größter Be ſchleu⸗ nigung wieder einführen. Der Erfolg würde ſich in den ſehr auf⸗ füllungsbebürftigen Reichsbahnkaſſen bald fühlbar machen, um ſo mehr, als ſogar ein nicht unerheblicher Teil der ſeither eilgutmäßig oder als Frachtgut beförderten Güter nach der Poſt abwandert, die dieſem Verkehr auch ganz und gar nicht gewachſen iſt. Bei der Be⸗ handlung dieſer Frage darf keinesfalls der Umſtand ausſchlaggebend ſein, daß es ſich in beiden Fällen um Reichsbetriebe handelt, viel⸗ mehr muß die Angelegenheit lediglich von dem Geſichtspunkt aus betrachtet werden, inwieweit durch den vernünftigen Ausbau des Expreßgutverkehrs den allgemeinen Bedürfniſſen entſprochen werden kann, wobei es ſich außerdem darum handelt, bei zweckentſprechen⸗ der und wirtſchaftlicher Ausnutzung der vorhandenen Betriebsmittel und Arbeitskräfte weſentliche Einnahmequellen wieder zu er⸗ ſchließen, die früher für die ſüddeutſchen Bahnen von großer Be⸗ deutung waren. Städtiſche Nachrichten Monatliche Mietzinszahlung zur Entlaſtung des Hausbeſttzers In Mannheim beſteht die Uebung, daß der Mietzins durch die Inhaber größerer Wohnungen vierteljährlich nachher entrichtet wird. Die geſetzliche Miete wird infolgedeſſen von den meiſten Wohnungs⸗ inhabern, ſofern ſie vertraglich Jahresmiete und vierteljährliche Zah⸗ lung vereinbart haben, zum erſtenmale am 1. Januar 1923 bezahlt. In Hausbeſitzerkreiſen iſt man begreiflicherweiſe darüber nicht ſehr erbaut, daß die auf das geſetzliche Maß erhöhten Mietbeträge ſo ſpät zur Verfügung ſtehen, weil ſie ihre Steuern und Abgaben viel frü⸗ her zahlen müſſen. Es erhebt ſich deshalb die Frage, ob der Mieter ſeinem Vermieter nicht dadurch entgegenkommen könnte, daß er die Miete künftighin monatlich bezahlt, ſelbſtverſtändlich unter der Vorausſetzung, daß damit in keiner Weiſe die vertraglichen Verein⸗ barungen berührt werden. Der Karlsruher Stadtrat hat ſich bereits mit dieſer bei der kataſtrophalen Geldentwertung wirklich aktuellen Frage beſchäftigt und beſchloſſen, den Vermietern und Mietern zu empfehlen, eine Vereinbarung zu treffen, nach der die Mietzinſen monatlich zu entrichten ſind. In einer dieſer Tage abgehaltenen Be⸗ ſprechung von Vermieter⸗ und Mieterorganiſationen hat man dieſen Vorſchlag ſofort durch folgende Vereinbarung in die Tat umgeſetzt: 1. Die geſetzliche Miete ſoll ab 1. Oktober 1922 zukünftig mo⸗ natlich und zwar erſtmals ab 1. November 1922 bezahlt werden. 2. Den Mietern wird da, wo die geſetzliche Miete noch nicht errechnet iſt, empfohlen, die dreifache ſeitherige Miete, vorbe⸗ haltlich der endgültigen Feſtſetzung, zu entrichten. 3. Die durch die Erhöhung der Betriebskoſten entſtehenden Mehrkoſten für die Zeit vom 1. April 1922 bis 30. September 1922 ſollen in 6 monatlichen Raten bezahlt werden. Die erſte iſt am 1922 fällig. Der Satz ſelbſt wird noch bekannt ge⸗ geben. 2 Denjenigen Mietern, die finanziell in der Lage ſind, wird nahegelegt, die Nachzahlung ſofort zu leiſten, damit der Haus⸗ beſitzer der Stadtverwaltung gegenüber ſeinen Verpflichtungen nachkommen kann. Dieſe Vereinbarung hat auf die vertraglich feſt⸗ gelegten Kündigungsfriſten keine Einwirkung. Es wird ſich empfehlen, auch in Mannheim recht bald eine der⸗ artige Vereinbarung zu treffen. Man dürfte damit gleichzeitig einem Wunſche aller derjenigen entgegenkommen, die ein feſtes monatliches Einkommen haben und darauf ihre Ausgaben aufbauen. Die Miete wird zudem, wenn ſie die geſetzlich zuläſſige Höhe erhält, ſo hoch, daß auch der Mieter an der monatlichen Zahlung Intereſſe hat. Schwie⸗ rigkeiten dürften ſich allerdings in denjenigen Fällen ergeben, in denen die Errechnung der geſetzlichen Miete noch nicht erfolgt iſt. Aber auch hierin iſt durch die Karlsruher Vereinbarung ein Ausweg gefunden. Mieter und Vermieter müſſen ſich im Intereſſe eines er⸗ träglichen Einvernehmens entgegenkommen. Es wird ſicherlich zu einer Verbeſſerung dieſer in vielen Fällen leider noch ſehr froſtigen Beziehungen beitragen, wenn der Mieter in der Frage der monat⸗ lichen Mietzahlung die Initiative ergreift und dem Vermieter auf dieſe Weiſe hilfreich beiſteht.— 8115 Das Bäckergewerbe und der Juſammenbruch der Ernährung Aus Bäckerkreiſen wird uns u. a. wie folgt geſchrieben: Für das Bäckergewerbe bricht eine ſchwere Zeit heran. Die Währungskataſtrophe(Dollar 8000) führt nun auch den Zuſammen⸗ bruch der deutſchen Volksernährung herbei. Der Gewerbeſtand iſt nicht mehr in der Lage, bei einem Mehlpreis von Mk. 40 000 ſeine Lagerbeſtände ſo auf der Höhe zu halten, daß die Preiſe der Waren auf einige Wochen hinaus ſtabiliſiert werden könnten. Reſultatlos iſt die Repko in Berlin auseinandergegangen, keiner hat ſich gefun⸗ den, der imſtande iſt, die verworrenen Verhältniſſe zu löſen, kein fähiger Kopf, der die einzelnen Währungen zur Stabiliſierung führen kann. Erſchütternd ſieht man den Ruin des geſamten Wirtſchafts⸗ lebens mit ſeinen Folgen immer näher rücken. Der Weg führt nach Wien. Wie ſoll die Regierung imſtande ſein, wo der Tauſendmark⸗ ſchein kaum 50 Friedenspfennige wert iſt, Auslandsgetreide einzu⸗ kaufen zur Ernährung des Volkes. Wie ſoll es möglich ſein, daß das Bäckergewerbe dauernd die Beträge aufbringen kann, um freie Ware herſtellen zu können. Das Brötchen müßte heute nach dem Mehl⸗ preis 20 Mark koſten und das ſogen. Roggenbrot— 1000 Gramm Mk. 300.— Das Bäckergewerbe verlangt, daß Ausmahlungen von 60 Prozent und niedriger unterbleiben. Ein Mehl von 75 bis 80% und eine Qualität von Brot, daß die ſchaffenden Stände in der Er⸗ nährung nicht zu Gunſten anderer notleiden, iſt dringendes Bedürf⸗ nis. Die unzuverläſſige Kriegsausmahlung muß weg. Streckungs⸗ mittel, wie Kartoffeln mag man der Bevölkerung ſo zuführen, das Bäckergewerbe muß derartiges zurückweiſen und eine Ausmahlung verlangen, auf der ſich die Brotverſorgung aufbauen läßt. Br. Wir nehmen an, daß obige Mitteilungen den Tatſachen ent⸗ ſprechen. Andererſeits müſſen wir aber bemerken, daß die Klagen über ſchlechtes Brot nicht verſtummen wollen und daß auch Be⸗ ſchwerden über Mindergewichte wiederholt erhoben wer⸗ den. Wir haben uns auf Erkundigungen an maßgebender Stelle aber belehren laſſen, daß eventl. vorkommende Min ergewichte auf techniſche Einflüſſe beim Backen zurückzuführen ſind Dieſe Minder⸗ gewichte belaufen ſich bis zu 50 Gramm bei einem 3 Pfund⸗Brot. Was die ſchlechte Qualität des Kommunalbrotes anbelangt, ſo iſt dieſes auf die ſchlechte Ernte zurückzuführen. Das Getreide konnte infolge des anhaltenden Regens nicht auswachſen. Es fehlt der ſog. Klebergehalt, der das Brot ſchmackhaft macht. Der Betrieb der Rhein⸗Haardtbahn Aus Ludwigshafen wird uns unterm geſtrigen geſchrieben: Mit der Frage eines Zuſchuſſes für die Rhein⸗Haardt⸗Bahn, deren Weiterbetrieb bekanntlich nur durch größere ſtändige Zuſchüſſe der beteiligten Gemeinden aufrechterhalten werden kann, beſchäftigte ſich der Stadtrat Ludwigshafen, nachdem ſich ein Teil der Gemein⸗ den bereits zur Leiſtung eines Agechlen bereit erklärt hätte. Der Finanzausſchuß beantragte die Bewilllgung eines Zuſchuſſes von monatlich 50000 Mark auf drei Mongte. Einen von der Direktion der Rhein⸗Haardtbahn verlangten Zuſchuß hatte der Finanzausſchuß abgelehnt. Der Stadtrat bewilligte den beantragten Zuſchuß gegen die Stimmen der Kommuniſten und der Bayeriſchen Volkspartei, die ſich dagegen wandte, daß der Zuſchuß durch Ueber⸗ ſchüſſe der Straßenbahn gedeckt werde und die ſich auf den Stand⸗ punkt ſtellte, daß es überhaupt kein Mittel mehr gebe, die Kleinbah⸗ nen am Leben zu erhalten. 3 Zum Winker⸗Semeſter der Handels-Hochſchule macht ſich er⸗ freulicherweiſe ein ſtarker Zudrang von Studierenden, Hoſpidanten und Hörern kund. Bei mehreren Vorleſungen vermögen die ur⸗ ſprünglich vorgeſehenen Hörſäle die Hörer nicht zu faſſen, weshalb eine Verlegung erforderlich geworden iſt. So müſſen die Vorleſungen von Geheimrat Gothein über Urproduktion und von Profeſſor Erdel über Grundzüge des Bürgerl.⸗ und Handelsrecht beide nach der Aula A 4, 1 verlegt werden. Es ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß Geheimrat Gothein ſeine Vorleſung Freitag abends jeweils pünktlich 7 Uhr beginnen und bis 8½ durchleſen wird, daran an⸗ ſchließend wird Profeſſor Erdel über Grundzüge des Bügerl. und Handelsrechts von 8½ Uhr bis 10 Uhr leſen. * Ein langer und kalter Winter ſteht bevor? Der Polarforſcher Max Raebel, der ſchon im April 1922 einen kurzen und beſonders regneriſchen Sommer vorausgeſagt und mit dieſer Vorausſage leſder recht behalten hat, kündigt einen langen und kalten Winter an. Nach ſeinen Forſchungen ſoll ſich der bevorſtehende Winter durch Oſtwinde, Nordwinde, Nebel, viel Rauhreif, wenig Schnee und un⸗ angenehme Kälte auszeichnen. Erſt im Februar werden ſich die weſtlichen Depreſſionen mit größerem Niederſchlag bemerkbar machen; aber ob dann ſchon ein baldiges Frühjahr zu erwarten iſt, das hängt von den Eisverhältniſſen des nördlichen Eismeeres ad. * Lebenswerke. Beinahe alle hervorragenden Menſchen ſind in ihrer Jugend eindringlich darauf hingewieſen worden, daß man von ihnen etwas erwarte und ſie gewiſſe Pflichten gegen ihre Mitmen⸗ ſchen zu erfüllen hätten. Man gab ihnen gute Bücher, um ihnen Ge⸗ legenheit zu geben, ſich geiſtig zu entwickeln, oder hielt ſie dazu an, aus der Natur Freuden und Erkenntniſſe zu ſchöpfen. Wie iſt es nun für den Kinderfreund betrübend, wenn er ſehen muß, welche Liebe für Putz und Tand den Hindern ſchon in früher Jugend aner⸗ zogen wird, wie man ihren Klatſchereien von Freunden, Nachbarn und Lehrern Gehör ſchenkt und ſie womöglich gar noch aneifert,„ſich ja nichts bieten zu laſſen“ und dergleichen. Auf dieſe Weiſe raubt man den Kindern die Achtung vor den Menſchen und den Werten des Lebens. Kein Wunder, wenn es den Sprößlingen ſpäter nicht einfällt, e zu ſchaffen und dieſe nur auf geſellſchaft⸗ lichen Aufwand ihr Hauptaugenmerk richten. Wozu etwas leiſtend ſagen ſich die heranwachſenden Kinder; ich möchte wiſſen, für wen ich mich abquälen ſollte. Solche Menſchen ſind von vornherein für den Untergang beſtimmt, im Falle nicht durch genügende Geldmittel vor⸗ geſorgt iſt. Aber ſelbſt dann wären keine erfreulichen Bilder zu er⸗ warten; die Zahl derer würde nur vermehrt, die in unbeſtändiger Tätigkeit dahinleben, und— wie man ſo treffend ſagt— nicht wiſſen, was ſie wollen. Eltern, pflegt in euren Kindern geſundes Ehrge⸗ fühl und Pflichtbewußtſein. Es müßte dann über euere Kinder viel kommen, ehe es geſchehen würde, daß ſie der Welt nichts nütze wären. 1,5 nheciftgt Hor deselggnen icher.schrnerEILOS 1 6 550 Apothheſten g. besseren Drogerien erhöltlich, Gecen fuhschWeiſd ond Wundleufen NOkirstsfusbec Drogerie Goßmann. Marktplatz. Drog. Hupperis, Schwetzingerstt. 26. Deutſchland, zu Boden geſtreckt Von Gerhart Hauptmann Deulſchland heute zu Boden geſtreckt, wird ſich wieder erheben, och die Herrſchaft der Dummheit zu brechen im Inland und Wird Ausland, Wird ihm ebenſowenig gelingen als Moſe und Chriſto. Deutſchland, heute zu Boden geſtreckt, wird ſich wieder erheben. och die Herrſchaft der Habſucht zu brechen im Inland und 88 Ausland, De gelingt ihm ſo wenig, wie Sakia Muni und Chriſto. eutſchland, heute zu Boden geſtreckt, wird ſich wieder erheben, och den Drachen des Kriegs zu zertreten, gelingt ihm ſo wenig ls dem dreieinigen Gott in Geſtalt ſeines leiblichen Sohnes. ieſer ſtaͤrb, von der Beſtie erwürget,— der Gottl— die ſich Menſch nennt. 15(Aus dem Versepos„Till Eulenſpiegel“, veröffentlicht im No⸗ bemberheft der„Neuen Rundſchau.“) Kunſt und Wiſſenſchaſt 5 22 Die Gerhart Haupkmann⸗Skunde, die der Theaterkultur⸗ fürband geſtern abend für ſeine Mitglieder abhielt, war dem Dichteen Hauptmann gewidmet, dem Ende der 8ber Jahre zum 15 er erwachenden. Naturphiloſophie, Italien und Kunſt lagen dem heranreifenden Manne, der in der Stille der jungen Ehe c die märkiſche Kieferneinſamkeit von Erkner hindurch das Leben me e. Dort irgendwo zwiſchen den braunen, unfreundlichen Stäm⸗ 0 ſtand auch das Wärterhäuschen des Bahnwärters, bei dem en dnmann Stunde um Stunde verbrachte, am Menſchen horchend, Um Menſchen lernend, mit dem Menſchen leidend. Eingeſagt hatte 50 bereits Zola die harten Worte des ringenden Alltags, doch verſchtezenm drängte es, den Re lismus zu beſeelen, die Seele zu —4ů kelern. Geſellige Geſtalten konnten da aus den Menſchen nicht wir 80 die der junge Dichter mit Worten lebendig machte. Wo uns tber auch ſpäter einem ſeiner Geſchöpfe ins Auge blicken, es wird mö meiſt fragend anſehen, ohne daß wir immer zu antworten ver⸗ „8 15 ohne daß wir überhaupt gewillt wären, zu antworten. Im. iſt H nwärter Thiel“, ſeiner erſten größeren Proſadichtung, uptmann auf dem Wege, dem er fortan folgen ſollte, bereits ein Sti a Stüct vorwärtsgeſchritten. Im Grunde iſt es immer der gleiche 79 er den Dichter durch den Naturalismus oder Symbolismus Auch in dieſer Novelle iſt Hauptmann der berufene Drama⸗ irſehen die Handlung, wie wir die dichteriſch geſchilderte ehen, in der ſie grauenhaft packend, gräßlich lähmend vor iker. mwelt ſich geht. Die Novelle vom Bahnwärter Thiel, die mit der heiligen Stille des Blutes beginnt und mit der ſchrecklichen Nacht des Irr⸗ ſinns endet, iſt ein tragiſcher Vorgang von zermürbender Spannung. Ohne ihr den geringſten Abbruch zu tun, hat der Vortragsmeiſter Otto Bernſtein dieſe Novelle geſtern geleſen; im dichtgefüllten Saale der Harmonie, vor Menſchen, denen das Herz bis zum Halſe herauf zu ſchlagen begann. Noch ſtärker war die Wirkung und ſie läßt ſich darum auch nicht beſchreiben. Wohl aber läßt ſich vermuten, warum. Bernſtein las nicht, ſondern er ſprach Hauptmanns Dichtung frei aus dem Gedächtnis, aus einer Gedächtnisſicherheit heraus, die mit bewußter Vortragskunſt nichts mehr gemein hatte, ſondern längſt erbebendes, erſchauderndes Miterleben geworden iſt. So wirkte dieſe Erzählung wie von der Bühne herab; nur daß es die ganz große Weltbühne war, deren Vordergrund bis an Ae e reicht. Ne 18 Die Galerie Buck eröffnet heute anläßlich ihres Geſchäfts⸗ jubiläums eine Sonderausſtellung. Es werden ausſchließ⸗ lich Werke gezeigt, die aus dem Beſitz der Galerie Buck in Mann⸗ heimer Privatbeſitz übergegangen ſind und zwar nur deutſche Meiſter allererſten Ranges. 28 Erſtes ſtädt. Zymphonie⸗Konzerk Heidelberg. Nach den die muſikaliſchen Nerven bis aufs äußerſte anſpannenden Reger⸗ Tagen empfand man das erſte Symphonie⸗Kenzert(im Zeichen Beethovens) als wohltuende Beruhigung. Radig hatte ein ſchönes Programm zuſammengeſtellt und ganz beſonders mit der ausgezeich⸗ neten Wiedergabe der IV. Symphonie einen wohlverdienten ſchönen künſtleriſchen Erfolg erzielt. Das Orcheſter, das die große Leonoren⸗ Ouvertüre noch etwas al frescc anfaßte, hatte ſich klanglich ſchon bei der prächtig ausgeführten Begleitung des Klavier⸗Konzertes wieder auf Beethoven eingeſtellt und für die Art, wie es bei dem letzten Satz der Symphonie den Abſichten Radigs folgte, ſei ihm beſonders ge⸗ dankt. Soliſt war Max von Pauer⸗Stuttgart, der pit' dem -⸗Dur⸗Konzert wieder einmal ſeine hohen pianiſtiſchen und muſika⸗ liſchen Qualitäten beweiſen konnte. Er ſpielt vornehm, faſt etwas zu akademiſch für unſer heutiges Emyfinden, aber mit einer wunder⸗ vollen Ruhe, einem zarten, weichen Anſchlag und— man fühlte es deutlich— mit ſouveräner geiſtiger Beherrſchung des ganzen Wer⸗ kes. Das Konzert war ſehr gut beſucht— ein neuer Beweis, wie muſikhungrig die Heidelberger ſind. Anna Müller zer Heinrich SchützFeſt in Dresden. Was Heinrich Schütz, der Oberkapellmeiſter des kunſtſinnigen Kurfürſten Johann Georg J. von Sachſen, im dreißiajährigen Krieg mit ſeiner Kunſt dem deutſchen Volke war, das zeigte eindrucksvoll das große Muſikfeſt. das vom .—6. November in Dresden ſtattfand. Der Hauptanziehungspunkt mehrere Generationen aufgeſtellt werden. war das Konzert in der Stagtsoper unter Generalmuſikdirektor Fritz Buſch und Karl Pembaur. Die Konzertfolge gab einen Ueberblick der Entwicklung der deutſchen Muſik von Schütz zu Bach. Es kamen teilweiſe gänzlich unbekannte Werke zur Aufführung u. a. das durch Bachs Bearbeitung bekannt gewordene Konzert für vier Violinen von Antonio Vivaldi. Abends 6 Uhr erfolgte ein Kirchenkonzert in der Kreuzkirche unter Prof. Otto Richters Leitung, daran ſchloß ſich im Union⸗Hotel der Begrüßungsabend an. Sonntag früh fand ein Feſtgottesdienſt in der Kreuzkirche und abends eine Feſtſitzung der Heinrich Schütz⸗Geſellſchaft ſtatt. Am Montag beſchloß ein Kirchen⸗ konzert in der Dreikönigskirche die Schützfeier. J. R Araufführung eines neuen Sudermann. Aus annee wird gedrahtet: Sudermanns nach einem Pſalmenwort betiteltes Schau⸗ ſpiel„Wie die Träumenden“ hatte im Neuen Schauſptel⸗ haus in Königsberg unter der Regie des Autors und Friedrich Brandenburgs entſchiedenen Erfolg. Lokhar Meggendorfer, der bekannte Münchener Maker und Illuſtrator, beging geſtern ſeinen 75. Geburtstag. Der Künſtler, der aus München ſtammt und den Münchener Humor in ſtets liebenswürd ger Faſſung vertritt, iſt als langjähriger Mitarbeiter der„Fliegenden Blätter“ und dann als Begründer der nach ihm benannten„Meggendorfer Blätter“ allbekannt. ze Lukas Cranachs Vatersname gefunden? Zur Feier des 450. Geburtstags von Lukas Cranach d. Ae. veranſtaltete die Vater⸗ ſtadt des Künſtlers, die Stadt Kronach, im Rathaus einen Feſt. akt, an dem der Cranach⸗Forſcher Stadtbaurat Werner den Feſt⸗ vortrag hielt. Werner unterbreitete bei dieſer Gelegenheit neues Quellenmaterial über Lukas Cranach der Oeffentlichkeit. Der wirk⸗ liche Familtienname des Malers kann jetzt nachgewieſen und auch das Elternhaus feſtgeſtellt werden. Demnach hieße Cranach mit dem Familiennamen: Maler. Sein Vater war der Stadtmaler Hans Maler, ſein Bruder der Kunſtmaler Matthes Maler: nach den neuen Funden kann der ganze Stammbaum der Familie bis auf Das bisher für das Elternhaus angeſehene„Scharfe Eck“ iſt nicht das Haus, in dem der Künſtler geboren wurde. Es ſteht vielmehr oben am Markt⸗ platz, ein unſcheinbares Gebäude, das die letzten Jahrhunderte über kaum Beachtung gefunden hat. ze Die Rückgabe des Florenkiner Deutſchen Kunſthiſtoriſchen Inſtituts, das mit einer kleinen Reichsunterſtützung von einer pri⸗ vaten Vereinigung unterhalten wird, ſollte erſt noch der Entſcheidung der Reparationskommiſſion unterliegen. Wie dagegen die Seemann⸗ ſche„Kunſtchronik“ mitteilt, gibt die italieniſche das Iunſtt⸗ tut bedingungslos dem Deutſchen Reiche zurück. Die mit der Rück⸗ gabe zuſammenhängenden Verhandlungen hat Wilhelm von Bode eben in Florenz geführt. 8 2 — r niſſen zu konſtatieren, 4. Seite. Mr. 51 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag. den 9. November 1922 Aueber die Notlage im Photographengewerbe. Zu dem in der Dienstag Abendausgabe unſeres Generalanzeigers unter obiger Spitzmarke veröffentlichten Bericht der Photographen⸗Zwangsinnung für den Handwerkskammerbezirk Mannheim wird uns von fachmän⸗ niſcher Seite geſchrieben, daß die Behauptung nicht zutreffend ſei, daß kein Menſch mehr daran denke ſich photographieren zu laſſen. Im Gegenteil ſei eine größere Nachfrage nach künſtleriſchen Bild⸗ was ein kunſtverſtändiges Publikum ſchließen laſſe. Da jedoch das hotographieren noch zu dem im Preiſe rückſtändigſten Artikel gehöre, ſo ſei es verwunderlich, daß das Photographieren vom Publikum in nicht noch größerem Maße ausgenutzt würde. Prüfung für Candwirtſchaftslehrlinge. Die Badiſche Land⸗ wirtſchaftskammer hat auf dem Verſuchs⸗ und Lehrgut Forchheim zum erſtenmale eine Prüfung von landwirtſchaftlichen Lehrlingen ab⸗ gehalten. Zur Prüfung zugelaſſen waren nur unbeſcholtene junge Leute, welche nach Beſuch einer Mittelſchule bis zum Einjährigen oder nach Beſuch einer Winterſchule eine richtige Lehrzeit von min⸗ deſtens 2 Jahren in badiſchen landwirtſchaftlichen Betrieben durch⸗ gemacht haben. Das Intereſſe für die Veranſtaltung war außer⸗ ordentlich lebhaft. Elf Prüflinge hatten ſich angemeldet, welche auch alle zur Prüfung zugelaſſen werden konnten. Etwa die Hälfte der Prüflinge ſtammte aus Landwirtskreiſen, der Reſt kam aus fremden Berufskreiſen. Mit dieſer erſten Lehrlingsprüfung iſt mit gutem Erfolge der Anfang zur Organiſation des landwirtſchaftlichen Lehr⸗ lingsweſens auch in Baden gemacht und damit ein kräftiger Schritt zur Förderung der Berufsausbildung der jungen angehenden Land⸗ wirte nach vorwärts getan. Als nächſte Aufgabe iſt die Anerkennung von Lehrwirtſchäften in Ausſicht genommen. Der koſtbere Maulwurf. Gegenwärtig werden für Maul⸗ wurfsfelle im Großhandel 200—300 bezahlt. Natürlich locken dieſe hohen Preiſe zum Fangen des immer weniger werdenden Maulwurfs, ungeachtet des beſtehenden Verbots und der darauf geſetzten hohen Strafen. Jedermann, auch der Eigentümer des be⸗ kreffenden Grundſtücks, bedarf der erforderlichen behördlichen Er⸗ laubnis zum Maulwurffang. Neben der Strafe werden die Fallen, Maulwürfe und Felle von ſolchen, die unerlaubt gefangen worden ſind, weggenommen. Eltern und Lehrer ſollten daher ihre Kinder und Schüler von dieſer ſtrafbaren Handlung, die gerichtlich ge⸗ ahndet wird, zurückhalten. Eine ſchlichte Feier veranſtaltete der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen am vergangenen Sonntag zu Ehren der gefallenen Opfer des Weltkrie⸗ s auf dem Krieger⸗Friedhof, Das Arbeiter⸗Sänger⸗Kartell und ie Feuerwehrkapelle umrahmten die Feier mit ſtimmungsvollen Vorträgen. Herr Rauck hielt die Gedächtnisrede. Er verlangte eine Ausbildung unſerer Jugend im Geiſte der Liebe und Verſöh⸗ nung und ſperch die Hoffnung aus, daß auch jenſeits unſerer Gren⸗ zen endlich der gleiche Geiſt einziehen möge. Pb. Selbſtmordverſuch. Am 6. ds. Mts. nachmittags verſuchte eine in der Lulſenſtraße in Neckarau wohnende 40 Jahre alte Ar⸗ deitersehefrau infolge ehelicher Zwiſtigkeiten in der Küche ihrer Wohnung mittelſt Leuchtgas ſich zu vergiften. Die Lebens⸗ müde wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. veranſtaltungen cTheaternachrichl. Wegen Erkrankung des Ballettmeiſters Rein⸗ —5 Kreideweiß geht heute Donnerstag im Nationaltheater„Der affenſchmied“ von A. Lortzing in Szene.— Die nächſte Wieder⸗ holung der„Tänze“ und„Suſannens Geheimnis“ findet am Mon⸗ tag, den 13. November ſtatt.— Die von Erich Kleiber vorbereitete — 96588 von„Figaros Hochzeit“ iſt auf den 18. November an⸗ geſetzt. Einziges Gaſtſpiel des großruſſiſchen Balalaika-Orcheſters. Das weltberühmte großruſſiſche Balalaika⸗Orcheſter, im ganzen 20 Künſtler, Dirigent Georg wird unter Mitwirkung der ruſſiſchen Solotänzer Iwan Orlik, Ellen Bojarskaja, Sergei Demi⸗ triewski vom Petersburger Ballett am Freitag, 10. November eln Gaſtſpiel veranſtalten. Aus dem Lande Heidelberg, 8. Nov. Der Luiſen⸗Heilanſtalt wurden anläß⸗ ch ihres 25jährigen Beſtehens von der Firma Reis u. Co. in riedrichsfeld 200 000 Mark und von der Siedlungsgeſellſchaft Ba⸗ diſche Pfalz 100 000 Mark geſtiftet. )( Heidelberg, 8. Nov. In Stuttgart ſind die beiden Diebe ver⸗ ſtet worden, die vor einigen Tagen bei einem Einbruch Kleider⸗ offe im Wert von rund 34 Millionen Mark geſtohlen hatten. )(offenburg, 8. Nov. Mit der Errichtung eines Großwaſſer⸗ kraftwerks im Gebiete der Kinzig und Wolf hat ſich die Kreisver⸗ ſammlung in ihrer geſtrigen Sizung befaßt. Trotzdem die Sach⸗ verſtändigen anerkannt haben, daß durch den Ausbau dieſes Werkes eine ganz bedeutende Menge Kraft gewonnen werden könne, ſo itert die ſofortige Ausführung des Projekts an den erheblichen nanziellen Schwierigkeiten. Auch die Bevölkerung der in Vetracht kommenden Gebiete hätte erhebliche wirtſchaftliche Bedenken(2) da⸗ gegen geltend gemacht. J, Dörlinbach b. Lahr, 8. Nov. Das 4½jährige Töchterchen des Zigarrenmachers Johann Georg Göpperd ſtürzte von einer Veranda e 3½% Meter tief in den Hof und war ſofort tot. )(Hornberg bei Triberg, 8. Nov. Eine unſinnige Wette kam hier zwiſchen jungen Burſchen zum Austrag, die zu jenen jungen Eiterariſche Rundſchau Dichtung und Kultur Das dichleriſche Kunſtwerk. Von Emil Ermatinger.(Leip⸗ d0 Teubner). Gegen beide heute üblichen Richtungen der Literatur⸗ etrachtung, gegen die hiſtoriſche wie die philoſophiſche, kann der Vorwurf der ichbezogenen Einſeitigkeit erhoben werden. In der einen lebt ſich das Individuum ausſchließlich wiſſenſchaftlich, in der anderen äſthetiſch aus. Beidemale iſt der Blick dem ſich bewegenden Leben des gegenwärtigen Ganzen, der Volksgemeinſchaft im weite⸗ ſten Sinne, abgewandt. Lebensfremdheit aber iſt noch kein Beweis ür Weisheit, Im Gegenteil, alle Weisheit quillt nur aus der leben⸗ digen Ideenauseinanderſetzung einer Zeit. In ſie alſo ſoll man wie⸗ der den Mut haben, die Geſchichtsſchreibung einzubeziehen. Denn die Geſchichte, mit den wahrhaft großen Ideen der Gegenwart ge⸗ ſchaut, wird dem lebenden Geſchlechte dann zum Spiegel ſeines Stre⸗ bens und Seins. Der vorliegende Verſuch, die Grundbegriffe litera⸗ turwiſſenſchaftlicher Urteilsbildung zu entwickeln, geht von dieſer Auf⸗ faſſung der Geſchichte aus. Alles Leben, alſo auch das dichteriſche Schaffen, wird als Erleben, als ichbedingte Schöpfung vom Leben betrachtet. Es gilt die Weltanſchauung des Dichters, Stoff und Form in ſeinem Werk nicht als ſtarre Größen, ſondern als Bewegung und Wirkung organiſchen Lebens zu betrachten. Von hier aus gelangt der Verfaſſer auf ſicherſtem Wege auch zur Beſtimmung des Weſens des dichteriſchen Stils. Das neue Werk Ermatingers iſt ebenſo wich⸗ tig wie die Bücher Wilhelm Diltheys. Die Heidelberger Romankik. Von Herbert Levin.(München, Pareus u. Co.) Ein akademiſches Preisausſchreiben der Univerſität Heidelberg hat die Abfaſſung bieſes vorzüglichen Büches über das Weſen der Heidelberger Romantik, ihre Geſtalten und ihre dich⸗ teriſche, künſtleriſche und wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe angeregt. Der ſee at die einſchlägige Literatur mit Bienenfleiß durchgearbei⸗ tet. riſche der Darſtellung mochte zuweilen darunter gelitten haben. Doch müſſen wir uns ſagen, daß ſein Werk niemals in dieſe eiſtige Breite gediehen wäre, wenn ſich Levin ſeine Arbeit weniger ſaer gemacht hätte. Nach welcher Seite immer man dieſes Werk prüfen und benutzen mag, es hält, was es mit ſchlichtem Titel ver⸗ ſpricht, heimelt an und iſt in gegenwärtiger Zeit des Wiederauf⸗ glühens romantiſcher Ideen eines der unenkbehrlichſten Bücher. Eine Anzahl Bilder, Anſichten Heidelbhergs aus der Romantikerzeit, einer bedeutenden Periode in der badiſchen Landſchaftsmalerei, gereichen doͤm Werke zum beſonderen Schmuck. Lyrik aus Deutſchöſterreich. Herausgegeben von Stefan Hock. Wien. Amalthea⸗Verlag). Von wiſſenſchaftlichen Zielen entfernt, lag es dem 1 nur daran, die Leiſtungen deutſchöſterreichiſcher Lyriker 99——7ð22——.——— 9 Leuten gehören, die über zu viel Geld verfügen. Einer der beteilig⸗ ten verpflichtete ſich nämlich 10 Stück 100 Gramm⸗Tafeln Schokg⸗ lade auf einmal zu vertilgen. Der Burſche brachte es bis zu 772 Tafeln, dann mußte er infolge Uebelkeit die Wette verloren geben. Wieviele Kranke und alte Leute wären froh, wenn ſie ſich nur eine Tafel Schokolade leiſten könnten. Villingen, 7. Nov. Ein tödlicher Unglücksfall hat ſich auf der Eiſenbahnſtrecke zwiſchen Villingen und Kirnach ereignet. Der 26⸗ jährige Ablöſer Karl Ehret von Hofweier war mit dem Anzünden der Signallichter beſchäftigt und hatte infolge des Schneetreibens einen Schirm aufgeſpannt. Er war gerade einem Güterzug ausgewichen und auf das andere Geleiſe getreten, als ein Lokalzug Ehret überfuhr und auf der Stelle tötete.— In einem hieſigen Hotel hatte ein Gaſt eine günſtige Gelegenheit be⸗ nützt und die Büfettkaſſe mit ungefähr 50 000 Mark Inhalt ge⸗ ſtohlen. In Ulm konnte der Dieb in der Perſon des Monteurs Karl Göpfert aus Tuttlingen verhaftet werden. Etwa 20000 M. waren noch in ſeinem Beſitz. (Waldshut, 7. Nov. Dem„Albboten“ zufolge wurden hier drei Waiſenkinder im Alter von 6, 8 und 12 Jahren aufgegriffen, welche aus Nürnberg ſtammten und die weite Reiſe von dort nach Walds⸗ hut zu Fuß zurückgelegt hatten. Die Kinder wurden im Spttal untergebrücht, bis ein Heim füc ſie gefunden ſein wird. „ Binzgen b. Säckingen, 8. Nop. Infolge der ſtarken Regen⸗ fälle ſtürzten die Mauern eines hieſigen Neubaues ein, wobei der Zimmermann Joſef Albien von Kotzel ſchwere Verletzungen erlitt. Aus der pfalz Die Wohnungsbautätigkeit in der Pfalz. K. Ludwigshafen a. Ah., 8. Nov. Die Wohnungsverhältniſſe in der Pfalz ſind durch den Krieg, die Induſtrieentwicklung, die Flücht⸗ lingsaufnahme, vor allem aber durch die ſtarke Beſatzung nach dem Kriege beſonders ſchwierig geworden. Daher iſt die Pfalz bei der Verteilung der öffentlichen Zuſchüſſe, die zu den Wohnungsbauten ſeit 1919 gewährt werde, beſonders berückſichtigt worden. Dieſe Berückſichtigung der Pfalz iſt ſowohl bei den leinwohnungsbauten der Gemeinden und Bezirkswohnungsverbände, als auch der gemein⸗ nützigen Baugenoſſenſchaften und der privaten Einzelbauer von Klein⸗ wohnungen in den vergangenen Jahren geſchehen. So wurden im Jahre 1919 dürch die Unterſtützung aus öffentlichen Mitteln wohl rund 900 und im Jahre 1920 über 1000 Kleinwohnungen erſtellt. Bei weitem die meiſten dieſer Wohnungen wuürden als Neubauten errichtet; die Zahl der Ausbauten oder Umbauten oder der im Wege der Wohnungsrationierung gewonnenen Familienwohnungen läuft nebenher. Im Jahre 1921 wurden mit Hilfe von öffentlichen Zu⸗ ſchüſſen 1836 Wohnungen erbaut, nämlich durch Gemeinden 331, durch Bauvereinigungen 410 und durch Privatperſonen 1095. Im Jahre 1922 beträgt die Zahl der bis zum 1. September finanzierten Kleinwohnungen 1487, wovon durch die Gemeinden 367, durch Bau⸗ vereinigungen 245 und durch Privatperſonen 875 Wohnungen erſtellt werden. Hierzu kommen noch die ohne öffentliche Beihilfen erbauten Wohnungen, insbeſondere die Werkwohnungen der Großbetriebe. Die Zahl dieſer ohne öffentliche Beihilfen erſtellten Wohnungen mag ſchätzungsweiſe zuſammen in den Jahren 1919 bis 1922 weit über 2000 betragen. Unterſtützung wurde auch dem Bau von Beamten⸗ wohnungen gewährt. —o— Kaiſerslautern, 7. Nov. Die Ausſperrung in den Kayſer⸗ werken dauert fort. Der Gauleiter der Freien Gewerkſchaften iſt zum Zwecke von Verhandlungen mit der Direktion eingetroffen. (Zweibkücken, 8. Nov. Ein umfangreicher, mehrere Monate fortgeſetzter Wäſchediebſtahl konnte in einem hieſigen zadengeſchäft aufgedeckt werden. Dort war in der letzten Zeit be⸗ merkt worden, daß fortgeſetzt Warenbeſtände verſchwanden. Der Verdacht lenkte ſich ſchließlich auf das mehrere Jahre im Haus be⸗ ſchäftigte Dienſtmädchen. Eine Durchſuchung in deſſen Zimmer för⸗ derte gleich Koffer voll Wäſche aller Art ans Tageslicht, in der elterlichen Wohnung zu Contwig wurden weitere Vorräte entdeckt. Eine Hausſuchung ei einer 19jährigen Verkäuferin, die vor kurzem aus dem Geſchäft austrat, daß auch hier Dutzende von Wäſche⸗ ſtücken aller Art, ſchön gebündelt für die Ausſteuer aufgeſtapelt waren. Im Vorort Irhelm wurde eine weitere Diebesfiliale ent⸗ deckt. Ganze Körbe und Koffer voll Kinderwäſche, ferner Bluſen, Hemden, Spitzen, Handſchuhe, Selbſtbinder, Unterröcke und dergl. konnten dem Eigentümer wieder zurückerſtattet werden. Dienſtmagd und Verkäuferin kamen in Unterſuchungshaft. Nachbargebiete sw. Darmſtadt, 7. Nop. Auf eine Verflügung des Landesamtes für das Bildungsweſen haben ſich über 1000 junge Leute der Tech⸗ Nothilfe gemeldet. Von der Techniſchen Nothilfe ſoll nun mitgeteilt worden ſein, daß für die freiwilligen Helſer keine Ver⸗ wendung da ſei. Vielleicht bedarf es nur einiges Hinweiſes an die Hilfeſuchenden, von dem Gebrauch zu machen. Die frei⸗ willigen Helfer ſind meiſt Söhne des Mittelſtandes, die lieber Naturalien als Geld für ihre Hilfe annehmen werden. Der Ver⸗ wendungszweck 5 ſicherlich ein vielſeitiger, ſo zum Kartoffelaus⸗ machen oder Leſen, Maſchinen⸗ oder Handdruſch u. a. m. 0 Metz, 7. Nov. Im lothringiſchen Wiederaufbaugeblet, in den Grenzſtrichen des Kreiſes Sgarburg und vor allem in der Gegend von Chäteau⸗Salins, hat der Wiederaufbau der einzelnen Ortſchaften ſo große Fortſchritte gemacht, daß man im kommenden Jahr kaum noch Spuren der Kriegszerſtörungen wahrnehmen wird. Sportliche Rundſchau Pferderennen Grunewald. Preis von Schreiberhau. 85000 Mark. 1600 Meter. 1. Kratzenſteins Caſſierer(Broda), 2. Iſis II, 3. Inclan. Ferner: 10 0 Manrico. 44:10; 19, 16:10.— Preis von der Graf⸗ ſchaft Glatz. 85000 Mark. 1200 Meter. 1. Schumanns Otavi Otto Müller), 2. Lagune, 3. Liktor. Ferner: Maſus, Idealiſt, Raub⸗ raf II, Forelle, Melinit, Herzliesl, Florec, Adolphus, Orkaira, onnenſchein, Czardas Gretel, Eidmete, Morgane. 193:10; 37, 21, 20:10.— Preis von Kynaſt. 85 000 Mark. 1800 Meter. 1. Liſſaus Narr(Koſina), 2. Thusnelda, 3. Turmglocke. Ferner: Iſer, Sinn Fein, Orkan, Olala, Rubin, Uſed nem apard, Mrs. Bunch, Ma⸗ rotte, Sheitani, Whiſt. 96:10; 29, 25, 32:10.— Preis von Krummhübel. 150 000 Mark. 2800 Meter. 1. Geſtüt Graditz Abenteuer(Oleinik), 2. Iburg, 3. Elöre II. Ferner: Halloh, Pelide. 22:10; 16, 31:10.— Preis von Kudowa. 85 000 Mk. 1400 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Pelargonie(O. Schmidt), 2. Irmſch, 3. Tuan Fang. Ferner: Licht, Eſther, Rachiwin, Per Durk, Modepuppe. 15:10; 13, 44„18:10.— Preis von Reinerz⸗ 85 000 Mark. 1600 Meter. 1. H. v. Opels Enver(eentzſch), 2. Goldſtrom, 3. Rinaldo. Ferner: Sommerflor, Rabenlocke, Simſon, Berliner, Falter, Waſſerſchlange, Trumpf, Saxnot, Filou, Pindar, Contrahent, Rosmunda. 187:10; 37, 35, 15:10.— Preis von Salzbrunn. 85 000 Mark. 1000 Meter. 1. Stall Linings Pali (Guhnke), 2. Verbene, 3. Marone. Ferner: Landrichter, Gigerl, Elſenſtein, Sultan, Erdroſe, Grasmücke, Hände hoch, Lebensſonne. 49:10; 19, 21, 23:10. Allgemeines Heitungs-Berkauf und 82 Die Sportzeitſchrift„Ten⸗ nis“, alleiniges amtliches Organ des Deutſchen Tennis⸗Bundes, iſt durch Verkauß in den Beſitz des bekannten portverlags O. F. Tiſch⸗ bein übergegangen Die Zeitſchrift„Tennis“ geht in der Neſſen „Tennis, Hockey und Golf“, alleiniges amtliches Organ des Deutſchen Hockey⸗Bundes und des Vereins Deutſcher Tennislehrer auf und hat an dieſe den Charakter als alleiniges amtliches Organ des Deutſchen Tennis⸗Bundes abgegeben. Die Schriftleitung des Tennisteiles ver⸗ bleibt in den Händen des General⸗Sekretärs des Deutſchen Tennis⸗ Bundes F. Gruber, Berlin⸗Halenſee. Wie verkeidige ich mich bei Ueberfällen? In den jetzigen un⸗ ſicheren Zeitläuften iſt niemand— weder in der Stadt noch auf dem Lande— vor plötzlichen körperlichen Angriffen ſicher. Der bekannte Polizeileutnant E. Stephan gibt daher eine Anweiſung zur im Bild. Die ernſte Kunſt, auch bei —5 er Kraftentfaltung den Gegner wehrlos zu machen. Von E. tephan. Franckhs Dieck u. Co., Stuttgart. Hier wird jedermann an Hand von 12 Lehrbildern auf das Leichtverſtänd⸗ lichſte über die notwendigen Verteidigungsverhältniſſe unterrichtet. * Elf Millionen Aukomobiſe im Weltverkehr. Nach einer zur Zeit des Pariſer Automobilſalons herausgegebenen Statiſtik waren im vergangenen Monat insgeſamt 10 922 278 Automobile auf der ganzen Welt in Betrieb geweſen. Den Vorrang hat naturgemäß Amerika, während die europäiſchen Staaten folgende Ziffern auf⸗ weiſen: England 420 000(ein Automobil auf 110 Einwohner), Frankreich 205 500(205), Deutſchland 75000(733), Italien 35 000(1125), Schweiz 26 500(151). Ungeahnte Einnahmen an Buchmacherſteuern. Daß die Buch⸗ macherſteuer eine hervorragende Einnahmequelle für den Steuerfls⸗ kus werden würde, haben alle, die von der Sache etwas verſtehen, vorher gewußt. Der tatſächliche Erfolg übertrifft aber noch die kühn⸗ ſten Erwartungen. So erfahren wir, daß einer der badiſchen Buch⸗ macher, der ſeine Tätigkeit in der 5 Auguſthälfte begann, für die Zeit vom 15. Auguſt bis zum 31. Oktober 800 000 Mark Steuern abgeliefert hat. Leichtathletik Die* Eine Einführung für Alle in Technik, Training und Taktik der Leichtathletik, Von Dr. Karl Jerdinand Ritter von Halt. 104 Seiten mit vielen Textabbildungen und 8 doppelſeitigen Drucktafeln. eder Menſch hat die Pflicht, ſich körperlich irgendwie in der Abſicht zu etätigen, ſeine Konſtitution zu verbeſſern, ſeinen Körper geſund, kräftig und ſchön zu machen oder zu erhalten! Das iſt zunächſt der Hauptzweck aller Leibesübungen. Auf Grund einer 15jährigen Trainings⸗ und Wett⸗ kampfpraxis hat der mehrſache deutſche Zehnkampfmeiſter Dr. von Halt ſeine Erfahrungen auf dem Gebiete der Leichtathletik in dem obengenannten Buche(Franckhs Sportverlag Dieck u. Co. Stuttgart) niedergelegt. Laufen, Springen, Werfen, Stoßen mit allen Abarten werden eingehend in Wort und Bild behandelt. Jeder, der wixklich den ernſten Willen hat, ſich und ſeinem Vaterlande durch ſportliche Betätigung zu nützen, kann auf Grund dieſer anſchaulich geſchriebenen Einführung in die Leichtathletik bald heraus⸗ finden, welche beſondere leichtathletiſche Veranlagung in ihm ſchlummert. Das Buch bietet in Wort und Bild Hochintereſſantes und wird ſelbſt den noch nicht Sporttreibenden von der eyſten bis zur letzten Zeile feſſeln. Das Werk erreicht reſtlos das von dem berühmten Verfaſſer angeſtrebte Ziel: Es iſt ein Richtungspfeiler für das Werden des Sportsmannes in Perſon und Leiſtung, eine werbefreudige Anregung zum Studium der Technik in der Leichtathletik! Ich empfehle das Buch beſtens; es wird Tauſende auf den grünen Raſenboden hinauslocken und auch ſie zu begeiſterten Anhängern der olympiſchen Spiele machen. Putzt Meꝶer nur Ait vom Mittelalter bis zur Gegenwart mit der nötigen und wünſchens⸗ werten Beſchränkung auf das Beſte dem deutſchen Volke in Erinne⸗ rung zu rufen. Inhaltlich wurden die Grenzen möglichſt weit ge⸗ ſtect. Die mittelhochdeutſchen Lyriker wurden im Original aufge⸗ nommen und die Jüngſten bis auf die Allerjüngſten ohne Vorurteil herückſichtigt. Den Freunden des Expreſſionismus ſei nicht verheim⸗ licht, vaß Ehrenſtein, Werfel, Trakl, Däubler mit etlichen Proben ver⸗ tceten ſind. Mancher wird Namen finden, die ihm bisher vollkom⸗ men fremd waren; deſto vertrauter wird ihn die Lyrik dieſer Unbe⸗ kannten anſprechen. Und mancher wird erſt aus dieſem Buche voll und ganz begreifen, daß zwiſchen den Dichtern und Künſtlern hüben und drüben keine Landesgrenze verläuft. Wiens Kirchen und Kapellen. Von Alfred 9(Wien, Amalthea⸗Verlag.) Dieſe kunſt⸗ und kulturgeſchichtliche Darſtellung iſt zwar in erſter Linie für die Wiener ſelbſt beſtimmt, für die es die Verhältniſſe ebenfalls mit ſich gebracht haben, den eigenen geiſtigen Beſitz ausgiebiger als bisher beachten und würdigen zu lernen. Darüber hinaus hat dieſes init Plänen, Skizzen und Voll⸗ bildern reich ausgeſtattete Werk aber für jeden hohe Bedeutung, der ſich mit Architektur und bildender Kunſt beſchäftigt, die ja an kemen Ort gebunden ſind. Stammen doch die der Betrachtung unter⸗ ſtellten Bauten aus geſchichtlichen Tagen, in denen Wiens Schickſale die der deutſchen Welt waren, in denen das Aufblühen der Künſte an der Donau den Fortſchritt überhaupt bedeutete. * Gokllob Egelhaaf: Bismarck, ſein Leben und ſein Werk. 3. Aufl. (Karl Krabbe Verlag Erich Gußmann Stuttgart.) Mit innerer Genugtuung mag Egelhaaf an die neue Ueberarbeitung ſeines Bis⸗ marckbuches gegangen ſein, deſſen Neuauflage in eine Zeit fällt, die das wertpollſte Erbe des großen Kanzlers, die Reichseinheit, aufs Schwerſte bedroht ſieht. Denn Egelhaaf darf mit Stolz ſagen, daß er durch ſein Buch mit dazu beigetragen hat, dieſen Reichseinheits⸗ gedanken lebendig erhalten zu haben. Zugleich aber auch die Er⸗ innerung an den Menſchen und Staatsmann Bismarck, den wir vielleicht erſt jetzt in den Tagen unſerer politiſchen Ohnmacht richtig verſtehen werden. Anders, und, mag ſein, auch kritiſcher, ſtehen wir heute dieſer überlebensgroßen Erſchelinung gegenüber, und gerade da brauchen wir einen objektiven Führer zu ihr hin, einen, der ein klares und vorſichtiges auf einwandfreiſtes Material geſtütztes Urteil fällen kann, weil er auch die inneren Zuſammenhänge mit der Ueber⸗ legenheit des Geſchichtsforſchers überſieht und die engere Bindung der Geſchehniſſe herſtellt. Das Werk, klar und mit einer aus der Stärke des inneren Erlebens quellenden Wärme geſchrieben, lieſt ſich angenehm in ſeiner Knappheit, die doch niemals trocken und unlebendig wird. Und wenn Egelhaaf zuweilen irgend etwas ſehr Perſönliches einflicht, ſo wirkt das nicht aufdringlich, ſondern die Darſtellung bekommt dadurch einen leichten Anflug des Gemüt⸗ vollen, Herzlichen, Erzähleriſchen. Auch die Worte taktvoller Kritik ſind von ehrfurchtvoller Liebe zu Bismarck durchtränkt, ſo daß nie⸗ mals der Eindruck kleinlicher Mäkelei und profeſſoraler Beſſer⸗ wiſſerei erweckt wird. Zuweilen wünſcht man, beſonders in den Abſchnitten, die ſich mit Wilhelm II. befaſſen müſſen, kräftigere Worte und deutlichere Aolehnung, Ein prächtiges Schlußkapitel gibt die zuſammenfaſſende Charakteriſtik des Kanzlers. Das mit einem vorzüglichen Porträt Bismarcks gut ausgeſtattete Buch iſt mit einem Perſonen⸗ und Sachregiſter verſehen; auch ſind einige wichtige Dokumente(Immedjſatbericht in Sachen des Tagebuchs des Kronprinzen, Entlaſſungsgeſuch Bismarcks vom 18. ärz 1890, Schreiben des Kaiſers an Bismarck vom 20. März 1890, Briefwechſel des Kaiſers Wilhelm II. mit Kalſer Franz Joſeph aus Anlaß der Entlaſſung Bismarcks) eingefügt. Es iſt alſo auch als Nachſchlage⸗ werk wertvoll. Sein beſonderer Wert aber für unſere Zeit, und darum ſei es als Geſchenk nachhaltig empfohlen, beſteht darin, daß es, aus Verehrung und Begeiſterung für eine Führerperſönlichkeit geboren, das Verſtändnis für große Menſchen weckt. Darum ge⸗ hört es in die Hand jener heranwachſenden Jugend, die nicht im Materialismus erſticken will, ſondern, der Idee von der wieder⸗ zehrenden Größe Deutſchlands gläubigen Herzens hingegeben, mit ſtarkem vaterländiſchem Wollen in die Zukunft ſchreitet. hs. Neue Jugendſchriften Klaus Tummeldich. Erzählung von Anni Richter.(Gotha, F. A. Perthes.) Wenn es zu den vornehmſten Aufgaben der Jugend⸗ ſchriftſtellerei gehört„die kleinen Leſer dem Herzen der Natur, dem wahren Lebensquell nahe zu bringen, dann erfüllt dieſes Buch ſeinen Zweck in idealer Es erzählt höchſt anmutig und unterhaltſam, wie die Liebe zur Sonne ein armes krankes Büblein höchſt eigen⸗ händig in die Kur nimmt und geſund und munter macht. Das Vermächtnis. Ein deutſches Schickſal von Wilhelm Schreiner.(Stuttgart K. Thienemann). Wenn ein Buch noch ein begeiſterungsfähiges deutſches Knabenherz erwärmen kann, ſo iſt es dieſe packende, pon Leben und Farben erfüllte Geſchichte von den abenteuerlichen Schickſalen eines ſungen Samoa⸗Deulſchen und daneben von dem ernſten wortkargen Heldentum ſeines Vaters und Bruders während des Krieges. Deulſches Knabenbuch.(Stuttgart, Thienemann). In den langen Jahren 2 Erſcheinens hat ſich das Deutſche Knabenbuch einen großen Kreis von— eſern erworben. Der naue Band bietet wieder eine Fülle der Anregung für Herz und Geiſt: Ernſtes und Heiteres, Kunſt und Literatur und Technik, Unterhalten⸗ des und Praktiſches, Anleitung zu mancherlei Beſchäftigung. ——ů— desrückſ Donnerstag. den 9. November 1922 2 e eeee eee Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 517 Indexziffer⸗Berechnung Nemm ae Säckelche Getreide Unn e Blus aus echte Seide, Salz unn Peffer, Fleeſch unn Mehl, Owwedruff'n Schpritzer Oel, Sieb deß Ganze durch'n Schleier, Back dann alles mit zwee Eier, Schneid e Schizel Schinke nein, Mach e Soos dezu vun Wein, Scheen garnier's dann mit Linoleum, Trink dezu'n Schluck Petroleum, Nemm als Beilag Holz unn Kohle Unn Salat aus Schtiffelſohle, FJua?':'n noue Hut dezu, Cutawany unn Boxcalf⸗Schuh Loß dein Schtubb'r dabbeziere, Per Elektriſch fahr ſchpaziere, Raach e Sigarr owwedruff, Dreh de Gasherdhahne uff, Lutſch am Limonadefläſchel, Kaaf'r for dein Sarg die Näggel, Wann d' den ganze Krempel hoſcht Rechen's'ſamme, was deß koſcht, Du's addiere unn halwiere, Dividiere, ſubtrahiere, Mitte aus dem Zahl⸗Geborzel Schpringt dann raus die Index⸗Worzel! anns Glückstein Kommunale Chronik 50 Prozent Wohnungsabgabe für 1923 in Heidelberg kom Dem Heidelberger Bürgerausſchuß liegt für ſeine Sitzung am menden Freitag folgender ſtadträtlicher Antrag vor: Vom 1. April 1923 wird der ſtädt. Zuſchlag zur apabe von 5 Zuſchlag z pflichtigen Gebäude erhöht, ſo daß alſo von Wohnungs⸗ Steuerwerts der abgabe⸗ 2,5 auf 35 Prozent des dieſem Zeitpunkte an unter Einrechnung der dermaligen ſtaatlichen und gemeindlichen Flichtabgabe mit 7,5 Prozent insgeſamt 50 Pro d deſteuerwertes als Wohnungsabgabe zu * dem flar die einem Peligen N Aus der Begründung der Vorlage iſt zu entnehmen, Stand vom 1. Oktober d. Is. der Kapitalbedarf für den 108 sbau auf rund 2 0 Millionen Mark bereits aufgebracht und 32 ch Bürgſchaftsleiſtung gedeckt. Bom zur Fertigſtellung der zurzeit in der det rifft erforderlich. fft, ſo ſcheidet die Inanſpruchnahme des Geldmarktes Auß e pon weiteren Anleihen nach Lage der Verhältniſſe völlig z. des Ge⸗ entrichten daß nach Woh⸗ Millionen Mark berechnet iſt. Davon ſind Millionen Mark Es ſind alſo noch 120 Millionen Ausführung begriffenen Millionen Mark Was die Deckung dieſer 120 4 durch Auf⸗ ſehen von der Knappheit an Geld ſind die Bedingungen ſufnahme von Kapitalien dermaßen ungünſtig(nach einem nden Angebot auf Vermittlung eines uszahlungskurs von 70 gen Reichsbankdiskontſatz ffung der erforderlichen Darlehens wird bei Prozent eine Verzinſung zum je⸗ ſefordert), daß andere Wege für die eldmittel beſchritten werden müſſen. ie bekannt, iſt die Reichsregierung den Gemeinden in ihrer Hemerigen Finanzlage dadurch beigeſprungen, daß ſie für das ganze — einen Betrag von 3 Milliarden zur Durchführung der be⸗ 2 Bauten zur Verfügung geſtellt hat. Auch die badiſche rung hat durch Erhöhung des Kredits für die Gewährung von Ailarchen von 300 Millionen auf 600 en bekundet, den Gemeinden zu en erhielt das Land Baden 109 ſind der Stadt Heidelberg 11 Millionen Mark in Wegen der Verteilung der Landesmittel in leh tellt. Millionen den ernſten helfen. Aus dem Reichsdar⸗ Millionen Mark zugewieſen. Ausſicht ende von 300 Millionen Mk. hat dieſer Tage im Arbeitsminiſterium E Beſprechung ſtattgefunden, in der man ſich auf Vorſchlag des e auf folgenden Verteilungsmodus einigte: Fünſtel dieſer Summe, d. ſ. 120 Millionen Mk., ſollen an die einden verteilt werden nach Maßgabe des örtlichen 110 Wohnungsabgabe; k. ſollen verteilt werden nach Aufkom⸗ b) 2 Fünftel mit ebenfalls 120 Millio⸗ Maßgabe der Bautätigkeit des nen Ae 1922. Dabei ſoll als Stichtag der 10. Dezember 1921 gelten. den itdem begonnenen Bauten, nach dem 15. Oktober 1922 erſt begonnen worden ſind, ſollen emeſſung des Umfanges der 1 Fünftel ſtellt, damit die Bauten, für die age gewährt wurden, mit entſprechenden Nachſchüſſen bedacht ſoweit ſie nicht in der allerletzten Bautätigkeit berückſichtigt wer⸗ 60 Millionen Mk. werden als Landesrücklage Baudarlehen aus der Lan⸗ en können. 85 n Sdadte 70 ſchla 55 Kleine Mitteilungen. hat den Fehlbetrag des Stadthaushalts nach dem nfang Oktober auf 798 Millionen Mark errechnet. erordnetenverſammlung bewilligten die bürgerlichen Parteien 9 die Stimmen der Sozialdemokraten einen Nachtragskredit von all. Mark und ſtimmten den von der Stadtverwaltung vorge⸗ Erſparnisvorſchlägen zu. müſſe ie Verwaltung n. Sie hätte nicht einmal mehr den . Die Stadtverwaltung von Düſſel⸗ Stande In der Der Oberbürgermeiſter führte Bauten zum weſentlichen einſtellen habe die 5 Arbeitern die Löhne Haen können, wenn nicht das Reich endlich mit Vorſchüſſen zu u e gekommen wäre. eine E materif in die Subſtanz bedeuten. weiter und es müſſe ſobald wie möglich eine Aenderung danue zugunſten der Gemeinden er⸗ n Fraktionen für die Vorlagen der Verwaltung, betonten d Nlede dem d hoch, Die Vorſchläge der Verwaltung ſeien hart nochmalige Velaſtung der Gewerbeſteuer könne einen Es gehe auf dieſem Wege nicht der Ausſprache erklärten ſich die Sprecher der bürger⸗ das Reich endlich durch eine Aenderung der Steuer⸗ Städten zu Hilfe kommen müſſe. Nach den angenom⸗ ene 2 80 bn Vorſchlägen wird zur Gewerbeſteuer ein Jahreszuſchlag von mei —— erhoben; die Grundſteuer wird von 2 auf 3 v. H. des ge⸗ Wertes erhöht, und für Gas, Licht, Strom und Waſſer 8 rhöhte Finanzzuſchläge feſtgeſetzt Schulgelder, die Pflege Außerdem werden noch ätze in den Krankenanſtalten und die versamm Hundeſteuer erhöht.— In Dortmund wurde von der Stadtver⸗ ordnetenverſammlung beſchloſſen, zur Linderung der Wohnungsnot die Induſtriellen zum Wohnungsbau heranzuzlehen. Alle Arbeit⸗ geber, die in der Stadt Dortmund mehr als 40 Arbeitnehmer be⸗ ſchäftigen, ſollen auf den Kopf der Bevölkerung 2000—4000 Me bei⸗ tragen.— In Berlin wuürde vom Steueruusſchuß der Stadtver⸗ urdnetenverſammlung mit großer Mehrheit beſchloſſen, die erhöhte Steuer auf Luxvshunde aufzuheben und für alle Hunde einen einheitlichen Steuerſatz durchzuführen. Dieſer wurde für den erſten Hund von 300 auf 1500., für den zweiten Hund von 450 M. auf 2500., für den dritten Hund von 600 Pr. auf 4000 M. und für den vierten Hund auf 5000 M. erhöht. Für kinderloſe Ehepaare über 50 Jahre mit einem Jahreseinkommen unter 20000 M ſollen die Steuerſätze auf ein Fünftel ermäßigt werden. Mit dieſen Aenderungen wurde die Vorlage mit 8 gegen 7 Stimmen an Die neue Pferdeſteuer war von der Stadtverordnetenverſammlung an den Steuerausſchuß zurück⸗ nerwieſen worden, um die in erſter Leſung beſchloſſene allzu große Spannung zwiſchen Gebrauchs⸗ und Reitpferden etwas auszu⸗ gleichen. Der Ausſchuß beſchloß, die Steuer für alle Reitpferde ein⸗ heitlich auf 10 000 M. feſtzuſetzen. Sonſtige Pferde, Mauleſel und Maultiere werden mit 400., zur privaten Perſonenbeförderung benutzte Pferde mit 1600 M. und Droſchkenpferde mit 400 M. jähr⸗ lich beſteuert. Beide Steuern ſollen kür das zweite Halbjahr in Kraft treten. Es iſt bedauerlich, daß in Baden die geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen eine zeitgemäße Beſteuerung der Hunde nicht zulaſſen. Der Stadt Mannheim entgehen dadurch bedeutende Einnahmen. 8 Ladenburg,. 7. Nov. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt folgendes erwähnenswert: Der Gemeindevoran⸗ ſchlag für das Rechnungsjahr 1922/3 wurde aufgeſtellt und vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes genehmigt. Mit Wirkung vom J. Oktober ab wurde die Schularztvergütung auf 12 Mark pro Kind und Jahr erhöht. Als Vertreter der Verbandsab⸗ deckerei wurden die ſeitherigen Kommiſſionsmitglieder Michgel Blaeß, Schlachthofdirektor Dr. Fries und Altbürgermeiſter Volz dem Bezirksamt Mannheim in Vorſchlag gebracht. Der Er⸗ höhung der Taxe für Benützung der Neckarfähre zwiſchen Neckar⸗ hauſen und Ladenburg wurde zugeſtimmt mit der Maßgabe, daß die den hieſigen Einwohnern durch Erbbeſtandsbrief vom Jahre 1745 eingeräumten Sonderrechte gewahrt bleiben. Für das Jahr 1922 wurde der Beitrag an die freiwillige Feuerwehr Ladenburg auf Mk. 4000.— erhöht. Infolge der hohen Kohlen⸗ und Kokspreiſe ſoll die Inbetriebſezung der Zentralheizung in der Realſchule an Sonn⸗ und Feiertagen unter allen Umſtänden unterbleiben. Von jetzt ab ſoll das Volksbad nur noch Freitags und Samstags in der Woche geöffnet werden. Die Bezüge des Spitalvercbalters Palm und der Bedienſteten wurden mit Wirkung vom 1. Oktober d. Js. ab neu Keile ebenſo die Vergütung des Fleiſchbeſchauers und Tierarztes Kling. Neues aus aller Welt — Ein neuer Südamerikadampfer ferliggeſtellt. Auf der Werft von Schichau in Danzig geht für die Hamburg⸗Südamerifaniſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft ein neuer Frachtdampfer ſeiner Vollen⸗ dung entgegen, der den Namen„Tenerife“ führt. Das aus beſtem Material erbaute Sch hat eine Tragfähigkeit von etwa 7800 Tonnen. Es wird in den Mittelbraſildienſt der Geſellſchaft einge⸗ ſtellt. Die erſte Ausreiſe erfolgt noch im November. — Die erſte deulſche Eiſenbahn, die ſeit dem Jahre 1835 Nürn⸗ berg mit Fürth verband, ſtellte am 1. November d. Is. ihren Betrieb ein, gezwungen durch die kataſtrophale Steigerung der Ausgaben. Am 7. Dezember 1835 war der Verkehr aufgenommen worden. Die Lokomotive lieferte der Engländer Stephenſon. Die Eröffnungsfeier war natürlich für die beiden Städte ein ganz beſonderes Ereignis. In einem zeitgenöſſiſchen Bericht heißt es unter anderem darüber: „.. es möchte wohl keiner, der nicht völlig phantaſielos iſt, ruhigen Gemüts und ohne Staunen beim erſten Anblick des wunderwirklichen Phänomens geblieben ſein.“ Abordnungen des Königs, der Uni⸗ verſitäten, der Städte uſw. nahmen an der Feier teil und wagten die erſte Fahrt, während die zweite und dritte Fahrt am Eröffnungs⸗ tage Hreifahrten für das Publikum waren. Die regelmäßigen Fahr⸗ ten begannen am nächſten Tage, und zwar für Dampfwagenfahrten nur von 1 bis 2½ Uhr nachmittags, während die 910 8 Fahrten mit Pferden beſorgt wurden. Die Pferdefahrten wurden erſt im Jahre 1862 ganz eingeſtellt. Die Bahn hat ſich bis nach Kriegsende gut entwickelt, wenngleich ihr bereits im Jahre 1882 die Nürnberg⸗ Fürther Pferde⸗ und ſpäter Wettbewerb bereitete. — Der wohnungsloſe Bürgermeiſter. des ehemaligen Fürſtentums Waldeck, hat mit ihren Bürgermeiſtern entſchieden Pech. Vor einiger Zeit war eine Neuwahl vorgenom⸗ men worden, aber die Bürgerſchaft konnte ihm wegen der Woh⸗ nungsnat keine Wohnung ſtellen. So trat er gar nicht an und es fand eine Neuwahl ſtatt. Vorſichtigerweiſe hatte man in einem Dörfchen vor der Stadt eine Notwohnung freigemacht. Der neue Bürgermeiſter kam, ſah die Wohnung an und fand ſie für die Unterbringung ſeiner Möbel zu klein. Deshalb ſtellte er eine Art ltimatum! Entweder Einbau einer Wohnung in das Gymnaſium oder Ablehnung des Poſtens. Daraufhin ſetzte ſich der Gemeinderat zuſammen und erörterte die Frage: Bewilligung hoher Koſten für/ dieſe Bautätigkeit oder kein Bürgermeiſter! Das Ende war, daß man dem neuen Bürgermeiſter mitteilte, daß die Stadt nicht in der Lage ſei, ſeine Bedingungen zu erfüllen. — Orthographie ſchwach. Einem Reiſenden zeigte neulich im D⸗Zug ein Holländer einen neuen deutſchen Tauſendmarkſchein und fragte, ob er echt ſei. Er wies dabei auf das Wort„Tausend“; hier ſei doch ein Fehler; Tauſend werde doch mit einem langen geſchrieben und nicht mit einem Schluß⸗s. Der Reiſende ſah ſich den Schein hierauf näher an. Arolſen, die Hauptſtadt deutſchen Buchſtaben mit einem Schluß⸗s in der Mitte zeigte. Er mußte zu ſeiner Beſchüämung dem Holländer zugeſtehen, daß hier allerdings ein grober Fehler vorliege. Zum Ueberfluß machte ihn am Rächſten Tage ein Schweizer auf denſelben Fehler aufmerkſam. Bekanntlich wurde derſelbe Fehler in der Reichskunſt ſchon zweimal gemacht. Zuerſt bei der 15⸗Pfennig⸗Marke„Deutsche National⸗ lung“ vom Jahre 1919 und dann auf den neuen Ziffer⸗ elektriſche Straßenbahn empfindlichen 9 Es war eine„Reichsbanknote“ vom Kehl 15. September 1922, die richtig das Wort„Tausend“ in mächtigen „uf den qm. Windſtill, Regen. marken von 1921 mit der Aufſchrift„Deutsches Reich“. Jetzt alſo wieder bei den neuen„Tausend“⸗Martſcheinen.—⸗Wo bleibt dee Reichskunſtwart? — der Knall-Effekt. Die holländiſche Regierung hat vor ein paar Tagen der Wiſſenſchaft zu einem Experiment bergolfen, das dem Studium der Schallwellen gewidmet war. Zu dem Zweck wur⸗ den fünf Tonnen Amonin⸗Chlorat zur Exploſion gebracht. Dieſer Stoff war mehrere Meter tief in die Erde eingegraben und wurde durch eine elektriſche Zündſchnur in Brand geſetzt. Die Exploſion er⸗ folgte um 5 Uhr 20 nachmittags. Sobald die Exploſion erfolgte, ſtieg eine Feuerſäule hoch in die Luft, und es erfolgte ein Knall. der einem Donnerſchlag ähnlich lautete und mehrere Minuten anhielt. Kilometer weit in der Runde blieb weder Baum noch Strauch ſtehen. In den in der Nähe gelegenen Dörfern Epe und Apeldorn wurden einige Fenſterſcheiben durch den Knall zertrümmert, im übrigen war die Schallſtärke bei weitem nicht ſo durchdrin end, als man es ſich gedacht hatte. In London, wo man, im Luftverkehrsamt Beobach⸗ kungen anſtellte, wurde von dem Knall nichts gehört, dagegen gelang es einem engliſchen Gelehrten, in der Graſſchaft Kent den Knall auf der photographiſchen Platte feſtzuhalten. Er ſetzte den von ihm kon⸗ ſtruierten Audiometer, von fünf Uhr an gerechnet, eine Stunde lang in Betrieb, er ſelbſt wie die Beobachter hörten um 5 Uhr 37 einen ſchwachen Laut, dem ſie aber weiter keine Beachtung ſchenkten. Sie glaubten, die Exploſion völlig überhört zu haben, fanden dann aber auf der Platte die Lautwirkung regiſtriert, von der ſie ſelbſt weiter keine Notiz genommen hatten, unter Vorausſetzung genau gleicher Uhrzeit würde der Laut 2 von Holland bis nach Kent 17 Minuten Fortpflanzungszeit in Anſpruch genommen haben. Heitere Ecke Im Gaunercafs „Emil, du kommſt noch mal in die Zeitung.“ „Aber nur in die Rätſelecke.“ „Warum denn jrade darin?“ —„Na, mir hat doch in de letzte Sitzung von de Strafkammer der Vorſitzende forn pſchchologiſches Rätſel erklärt.“ ö Deullich Komponiſt(der dem Freund ſein neueſte⸗ Lied vorſpielt): „Na, meinſt du nicht, daß es bald populär wird?“ Der Freund: O, das war ſogar ſchon mal populär, mein Lieber!“ Keck —„Sie wollen alſo meine Tochter haben. Ja, glauben Sie denn, daß Sie bei der heutigen Teuerung einen Hausſtand erhalten können?“ —„Aber ich bitte Sie, Herr Kommerzienrat, wir beide wer⸗ den doch noch meine Familie ernähren können!“ Kalhederblüle Ein Hochſchulprofeſſor wetterte kürzlich mit folgendem Satze gegen die Spätheiraten los:„Es iſt ein Skandal, wenn Leute, die ſchon mit einem Fuß im Grabe ſtehn, noch auf Freiersfüßen gehn.“ Aus einer landwirtſchafklichen Rede „.. Die Herren haben eben den Mund von dem künſtlichen Dünger zu voll genommen.“ Das Gehalt Schuſter(zum Kandidaten):„Mein Junge kommt in der Schule nicht vorwärts. Wollen Sie ihm Stunden geben?“ Kandidat:„Jal“ 5 Schuſter:„Was wollen Sie denn dafür haben?“ Kandidat:„Soviel, wie Sie für eine Stunde erhalten.“ Schuſter Lentrüſtet):„Det is vill zu ville!“ Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt aus⸗ geſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. An⸗ fragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet F. 1881. Die Erhöhung der Gebühren müſſen Sie entrichten. Wenn 5 den Prozeß gewinnen, muß doch jedenfalls die Gegenpartei die Koſten ragen. 5 Adler 1922. 1. Für Mannheim iſt uns eine ſolche Zeitſchrift nicht Es gibt aber eine„Blätter für Genoſſenſchaftsweſen“, 2. Verſuchen Sie es mit einer Anzeige im General⸗ bekannt. Berlin⸗Charlottenburg; Anzeiger. A. 500. Fettflecken in Sammet ſind mittels Terpentinöl, das mit trockenem Flanell eingerieben, zu beſeitigen. Ein zweites Mittel beſteht darin, daß man die Flecken mit ſtets beiß zu haltendem Kartofſelmehl ab⸗ reibt. Zuletzt wird noch Zitronenöl mit Sammetbürſte zur Anwendung gebracht. S. K. Wenn Sie Ihrem Mieter ein anſtändiges Zimmer beſorgt haben, ſo muß er ausziehen. Sollte er ſich weigern, ſo übergeben Sie die Angelegenheit dem Mieteinigungsamt. Herr W.., hier. Bei Kindern im Alter von 19 und 20 Jahren iſt es im allgemeinen üblich, daß dieſe ihren Lohn abliefern und dafür ein anſtändiges Taſchengeld erhalten. Behalten, ſie aber ihren Verdienſt, ſo iſt es ſchwer zu ſagen, welchen Beitrag ſie an ihre Eltern leiſten müſſen; jedenfalls aber ſoviel, wie es die Verhältniſſe der Eltern erfordern, oder ſie in fremder Haushaltung zahlen müßten. Waßſerſtandsbeobachtungen im Monat November hein Wegel I..J Neckar-Vegel. I. I8.. 5 7 Schuſterinſel“).633.05.202.5002.55 Mannhbeim 40 0% 3085.205.30 gehl%52 5468.8.518.2J Seilbronn..20/l..88ʃ88 Maxau. 535.J28.545.985.535.7 Mannbeim.104.93/5.215.305.2005,21 Kaub 2 4J2.52(.94.433.78.98 Köln„.803.13.804.3204.71 mannheimer Wetterbericht v. 9. Nov. morgens 7 Ahr Barometer: 753,2 mm. Thermometer.40 C, Niedrigſte Tempergtur nachts: 6,0 0C. Höchſte Temperatur geſtern: 10,5 C. Niederſchlag 25 Liter fa Fauſfe im Cehræauchy byſige eleHEHtrische lempe haben wWIII. schede die losfen NHDichfdε,,Eenge SUsuNich „Osrem! 1 1 1 1 1 1 1 1 N 1 1 14 163 iih 19 4 1 —14 — 7 1 —14 14 1 40 1 n 11 1710 124 3 A . 4 ——— bilanz Deutschlands um rund 73 Millionen Tonnen. 6. Seite. Nr. 517 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe ſeſech ManR 88 5 7 79 7 des 8 2 N— 7 Das Rohlensyndikat im fanre 1921/22 1 Die Kohlennot dauerte in Deutschland an, Während in der ganzen Well Kohlenüberfluß herrschte. Ungünstig Wirkten Desonders folgende Umstände: In Oberschleslen keten durch den Polenaufstand im Mai und Juni 1921 éètwa 2% Millionen Tonnen für Deutschland aus. Ein Bergarbeiterausstand in Niederschlesien im Mai und Juni 1921 sowie der Eisenbahner- ausstand im Februar 1922 brachten bedenkliche Störungen der Kohlenversorgung mit sich. Engünstig war auch durch- weg der Wasserstand der Flüsse und Kanäle. Am schlimm- sten aber wurde die deutsche Kohlenversorgung dadurch ge- sehadigt, daf die Entente ihre Reparationsforderungen nach Mengen und Sorten in einer für die deutsche Wirtschalt über. aus schädlichen Weise erhöhte: Deutschland lieferte 1921 2,4 Milllonen Tonnen mehr als im Vorjahre. Die Ansprüche an die Qualitat der gelieferten Kohle nahmen immer mehr zu. Besonders unheilvoll aber wurden uns die erhöhten An- korderungen in Koks, die unmittelbar auf die für den Aufbau unseres ganzen Wirtschaftslebens so überaus wichtige Eisen- industrie einwirkten. Deshalb ergab sich, nachdem im Sommer 1921 die allgemeine Absatzkrise eine vorübergehende Erleichterung auf dem Koksmarkte gebracht hatte, mit Ein- tritt des Herbstes eine Verschärfung der allgemeinen Brenn- Stofkknappheit und besonders ein großer Mangel an Koks. Nach einer Berechnung des Reichskohlenverbandes ergibt sich— unter Zugrundelegung des Verbrauchs von 1913— für Deutschland nach dem Ausscheiden der an Polen abgetrete- nen Gruben bei Berücksichtigung von 22,4 Millionen Tonnen Reparationslieferungen eine Fehlmenge von 38,5 Millionen Tonnen(Braunkohle in Steinkohle umgereclmel) und. wenn man den Ausfuhrüberschuß von 1913 mik 34 Millionen Tonpben berücksichtigt eine Verschlechterung der Kohlenhandels- Unter diesen Umständen ist die Zunahme der Einfuhr besonders aus England, nur zu verständlich, so sehr sie wegen ihrer nachteiligen Wirkung auf unsere Zahlungsbilanz zu be- dauern ist. Die Entwicklung der Kohlenpreise spiegelt die Geldent- Wertung wieder. Bei den Preisverhandlüngen mit dem Reichskohlenverband, Reichskohlenrat und Reichswirtschafts ministerium ist es uns überaus schwer geworden und nicht immer gelungen, die Preise der Geldentwertung so anzu- passen, daß unseren Mitgliedern genügende Mitfel blieben, um die Produktionskraft ihrer Zechen zu erhalten. Theore- kisch erkennt man diese Forderung wohl als berechtigt an, praklisch aber macht man trotz der ungünstigen Folgen, die die Festhaltung der Preise im Vorjabhre gezeiligt hatte, bei jeder Preisfestsetzung neue Schwierigkeiten. So verweigerte man uns z. B. zum. 1. September 1921. mit der Erhöhung der Löhne auch eine Erhöhung der Malerialkosten anzu- erkennen, und mußte diesel Enterlassungsfebler angesichts seiner immer stärker in Erscheinung tretienden ungünstigen Wirkung zum 1. März 1922 durch einen besonderen Material- preiszuschlag ausgleichen. Inzwischen sind sich die Preis- Steigerungen entsprechend der fortschreitenden Geldentwer⸗ tung in immer kürzeren Abständen gefolgt. Wir haben ge- treu den in drei Jahrzehnten vertretenen Grundsätzen unseres in den jelzigen schwierigen Zeiten eine Poli- bs betriebenz Wir haben allerdings aber auch mit allem chdruck den Standpunkt vertreten, daß die deutsche Volkswirtschaft in einer nicht Wieder gut zu machenden We geschüdigt wird. wenn die Preise unter einen Stand gedrückt wWei der die Nachhaltigkeit der Kohlenerzeugung gefährdet. Am 1. Kpril 19 wurde die Kohlenstener von 20% auf 40% erhöht; auch die Umsatzstener erfuhr mit Wirkung vom 1. Januar 1922 eine Steigerung von 1% auf%. Die Sonder- steuer treibt den Preis weit über das durch die Geldentwer- tung bedingte Maß hinaus. Ende Kpril 1922 betrugen nach den Exmittlungen des Reichskohlenverbandes gegenüher den Vorkriegsziffern die Lohnkosten rund das 33 lache, die Kosten für Materialien und Ersatzbeschaffungen rund das 60 fache, die dem Bert zukliehenden Kohlenpreise rund das 50 fache, die vom Verbraucher zu zuhlenden Kohlenpveise eiuschl. der Steuer rund das 75 fache. Die hohe Steuerauflage kann von der Kohle fur vorübergehend getragen werden. Die Kohlensteuer muß abgehaut werden, sobald Rur dadurch dem deutschen Kohlenbergban oder den Kohle verbrauchen- den Industrien die Wettbewerhsfähigkeit erhalten werden kann. In den inneren Verhältnissen unseres Syndikats bereite- ten sich im Berichtzjiahre wesentliche Veränderungen vor. Der bisherige Sendikätsvertrag ging mit dem 31. März 1922 zu Ende. Er War zwar der Kohlenwirtschaftsgesetzgebung von 1919 angepaßt worden, aber wenn dabei auch das ganze Wesen unseres Syndikats durch die Eingliederung in die Gemeinwirtschaft von Grund auf geündert worden War, 80 War doch bei dieser Gelegenbeit def innere Aufbau des Syndikats unberührt geblieben. Jetzt aber drängte die wirt- schaffliche Entwicklung zu einer Neuregelung der inner- syndikatlichen Verhältnisse. Die Konzentrationsbewegung, die ein typisches Merkmal der ihdustriellen Entwicklung der letzten Jahre ist. hatte sich besonders auch in der Schwer⸗ industrie geltend gemacht. Ilte Hüttenzechen hatten ihre Konzerne erweiterk; reine Zechen halten sich Verbraucher- Werke angegliedert. Daraus ergaben sich Forderungen nach einém erweiterten und anpassungsfähigen Selbstverbrauchs- recht. Die privatwirtschaffliche und volkswirtschaftliche Be- rechtigung dieser Wünsche wuürde durch die Selbstver- brauchsbestimmungen des neuen Syndikatsvertrages an- erkannt. Eine weitere grundsätzlich bedeutungsvolle Aende- rung liegt in den Bestimmungen, die eine Beteiligungs- erhöhung für besonders hohe Leistungen im Jahre 1921 ge- Wöhren und für die Vermehrung der Förderung durch neue Schgchtanlagen in Aussicht stellen. Ein Zeichen für die Un- sicherheit unserer ganzen Wirtschaftslage ist es, daß der neue Syndikatsvertrag, der nach einer vorläufigen Zwangs- Verlängerung des alten Vertrages erst zum 1. Mai 1922 in Wirkung trat nur auf 11 Mongte abdeschlossen ist und sogar zum 30. September 1922 gekündigt werden konnte. Letzteres ist nicht geschehen, so daß der Vertrag bis zum 31. März 1923 läuft. er — Eisengieferei und Maschinenfabrik J. Roth.-., Lud- Wigshafen /Rh. Die Verwaltung teilt uns Mit:„Für das abgelaufene 4. Geschäftsjahr seit Bestehen der Aktiengesell- schaft wurde ein befriedigendes Ergebnis erzielt. Der Um- salz wurde wesentlich gesteigert. Das Exportgeschäft für die Sondererzeugnisse an Maschinen für die keramische In- dustrie war äußſerst lebhaft bei günstigen Preisen für Hoch- valuta-Länder. Der am 25. November 1922 stattfindenden Generalversammlung wird die Verteilung einer Dividende von 40% vorgeschlagen, nach Rückstellung von 5 Mill. auf Neubau-Erweiterungskonto und 1 Mill. für neu ge⸗ schaffenes Arbeiterunterstützungsfonds-Konto. Die General- versammlung hat außzerdem zu beschließen über einen Fusionsvertrag mit einer befreundeten Berliner Fabrik, und in Verbindung hiermit über eine weitere Kapitalserhöhung. Es ist ferner beantragt, auch bei dieser neuen Transaktion den bisherigen Aktionären ein günstiges Bezugsrecht für die neuen Aktien einzuräumen. Die vorzunehmende Kapitals- erhöhung ist zur 81 kührung von Erweitert verlügt über einen 8 1 in]l schaftszweigen, worunte porlauf, Schlüsse über die vor neuen Be- tiebsjahres lassen sic Verhältnissen nicht ziehen.“ * Kaltwalzwerke.-G. in Villingen. Im zw— schäftsjahr konnte die Gesellschaft, welche dem 5 Bruchsaler Konzern angehört, nach.21 Mill iten Ge⸗ ele- und Ahschrei- bungen einen Reingewinn in Höhe von 477 583 erzielen. Daraus sollen auf 3 Mill. alte Aktien 10% Dividende zur Verteilung gebracht werden, während die 2 Mill. 4 jungen Aktien an dieser Gewinnverteilung zur Haälfte teilnehmen. 50 000% Werden der Rücklage zZugewiesen, während der Rest in Höhe von 27 582„/ auf neue Rechnung vorgetragen Wird. Das Geschäft war gut und eine starke Nachfrage nach den Produkten zu verzeichnen. Für das laufende Jahr sind erhebliche Betriebserweiterungen vorgesehen. * Bevorstehende Syndizierung der deutschen Waggon-⸗ bau-Industrie. 52 Werke des deutschen Waggonbaues und damit fast diese gesamte Industrie werden sich, wie die „Frkft. Ztg.“ hört, zu einem neuen straffen Verbande zu- sammenschlieſßen. Am 9. November d. J. soll die Gründung einer Verbands-G. m. b. H. beschlossen werden. Die An- regung zu dem Wiederzusammenschluß der lange Zeit hin- durch lose oder zuletzt unter starker Außenseiterschaft arbei- tenden Waggonbau-Vereinigung dürfte aus den schwebenden Wiederaufbaugeschäften hervorgegangen sein. Der neue Verband wird wahrscheinlich auch neue Quoten für die einzelnen Fabriken vorsehen, ob für In- und Ausland zu- sammen oder nur für eine von beiden oder ob von Fall zu Fall, bleibt abzuwarten. Jedenfalls entsteht jetzt ein starkes Syndikat der deutschen Eisenbahnwagen-Industrie. Börsenheriente Berliner Wertpapferbörse Berliner Festverzinstiehe Werte. a) Relehs- und Stuatspapiere. 6- 8. 5% O Schatza Ser—.— 230— 199.— 5% do Sor 1 99.99 250.— 150.— 85.— 35 699.— 475.— 71.50 75 3 Anlelbe 17.— 250.— 77.59 7 1 150.— „ 350 350.„Stadtam—— 125— 3½. 230.— 35 4% Münch. Stadtan!—— 101 50 3% d0. 1490.— 1350 4% Frankft. Hypoth.- bank-Pfandbrlefe-.—— b) Auslündische Rentenwerte. 6 8. 6 8 4½% Oesterreich. 7¼%.85.-.. v. 1913 1700— 1750 Schatzanwels.—.— 12699 9½%% do. do. y 191,1375— 1405.— 4% 4do. Goldrente—.— 35000.—-1½% do. Goldrente 10000 13500.— 4% do oonv.Rente—.—— 4% do. Kronenrente 1706. 1756.— %% Oest. Sonatza.% Wien. invest.-Anl.—.——.— Sllberreate—.— 3790.—% Osster.-Ungar 1¼% do. Panlerrente—— 3400 Staatsbank, alte 4% Türk. Admin-Anf 70.— 83 0 3% do. IX. Serie 4% do. Bagdau- 3% do. Erg.-Autzen Elsenbahs 8500.— 10000.-4% de. Hoſdprioritat 4% do. Bagdad-.60% Sudöst.E8h., a. h kisenhahn 7000.— 7500. 2,50% do., neue Prlor 4% 40. unik. Anleihe—.—— · 16% do. Onligationen 4% d0. Tollohl. v 1971 7000. 7850.— 1½%% Anat. Sor l. 0. 400-Fos.-Los. 42000 53500.-[4½%% do. Sorle n 17/%/ do., Serie 1 Berliner Dividenden-Werte. 6. 8. Sohantungbahn 19891990 Allg. Lok. u. Str. 1375 1700 Sudg. Sisenbahn 1855 1500 Jest. Staatsels.— 2 00 Galtim.and Ohlo 3630 35000 .01 Zarmer Bankv. 880— gerl. Haud. des. 4500 6800 Comm. u. Priohk. 2000 2500 Darmst. Bank 14566— Acouuml.Fabrik 700 0 ꝶ Adler& Oppenh 5550 6800 Adterwerke. 5065 615 .-d. Anll. Trept. 1325 2050 Alexander werk 166 Alig. Slektr.ges. 4500 4700 Als. Fortid. Z2em.— 906 Amme gles.& 00. 35 0 300 AngloContinent. 788050 10005 Aschaffb.Zellst. 410 4500 Agb.-Mh. Masch. 4000 4050 gadisohe Aniin 7500 8550 deutsche Wolle 4100 4490 Oeutsoh. Eisenh. 2450 2630 Ouckoppwerke—-——— Oüsssſd Eisenb 25990 24000 Dynamit Trust 459 480 Sokard Masch. 9000 12000 Elberfeld. Farb. 5505 6205 Elektr. L. uKrafi 575 3725 Elsbach& 00.. 2520 3500 EK. f. o. Unt.(.) 3520 3100 SSschwellBergw 70 0 7005 taber Bleistift 3225 8160 Hedwigshütte 4900 Hilpert Masob 1600 Hindr.SAufferm. 4100 5500 tlirsch Kupfer—— 6500 Hirsohhg. Lede— Köohst, Farhw. 5500 89000 Hoesohkls. u.“.—— 98 Hohenloh. Werk. 6710 7700 Phil. Holzmann 2500 290, Humbolgtgasch 29900 300“ HW. C. W. Kayser 1000—— Ilse Zergbau.. 8700 920 Maximiliansau— Neoh. Web. Lind 2600 Er.Meguin& G0. 3200—— merkur Wollw.—— 450 Aix& denest 3000ͤ—-—— Heokars. Fahrz.—— 3800 iedlaus. Kohle 7475 7185 Aordd, Wollkäam. 9200 9300 Obschl. Esb.-8u. 5306 5500 do.eissnindustr 3000 6270 do. Kokswerke 750 J0005 Orenstelnçone. 7680 725 Stolb. Zinkhütt.—— 12100 Südd. mobillen——— Leoklb. Schiftw.—— 3200 Telepn. gerun 1810 2300 Tnalsklsenhütt.——— Unlon. 8erl. Mh 1790 Varziner Fapier 2800.28) .Cnem.sisenn.—— Ver. O. Miokew. 5750 570 Ver Frk. Sohum 1570 1/0. aug. Sud.'sch. 5500715 0Zebr.BöhterCo, 14000 14500 OAhein. Köbelst 41 98909 Transport-Aktien. Argo Dampfsch. 3750— 2. Austr. Uamßf. 327 0 3600 Ibg. Amk. Pakt. 3500 3050 Hans.Dampfsch 22 0 2450 Bank-Aktien. Oeutsohe Bank 40 0 3600 Olsk. Gommand. 2600 Oresdner Bank 3500:— Heining.Hyptub.— Iudustrie-Aktien. dergmann Elek. 2730 3000 gel. Anh. Masch. 2000 2315 Zerliner Elektr.—— 31.8. Schwarzk. 9909 5800 aing Aürnnerg— 255 Zoch. Aunstan. 13 900 75000 Zraunk. u. Belk. 7809 6900 dbemer Julkan 8400 0000 Srown, Zover!—-—— Zuderusklsenw 54090 3800 Chemürleshelm 5559 5830 Fahlb. Llst& Co. 2200 2425 Feldmühle Pap. 3500 3830 Feſten& gulll, 5400 5825 Frieuriohshütte——— f. Frister. 1500 2000 daggenau Vorz. 240 3501 gasmotor.Deutz———— Gelsenk. Bergw. 18 550 20000 delsenk. Gufst.— denschow. O0. 2300 3000 Gsorgsmartenn.— dermanla. 3450 3500 J. Judel& Oo. 5009 5200 Kahla Porzellan 6700 5029 Kaltw.Asohersl 3619 5700 Karlsr. Masch. 3300 3500 dattow. Sergb. 1f 300 19800 Köln Rottweiler 4000 15 0 gehr. Körting. 2200 2350 Kolim. æ Iourdap 600%650⁰0 dosthelmgellul.——— Kyftpäus. Hutts— Lahmeyer& Co.—— 2200 Laurahdtte Fhönlxgergbau 12750 14000 nelsholz eaple— Ah. Zraunkohle 15000 22000 Rhein. Elektr. 1510—-—— Hh. Aetall. Vorz. 3025 3500 Rhenania 320503700 ahein. Stahlw. 13000 12 800 miebeok Hontan 14 500 5 300 ombach. Huütt. 5000 6500 Zosttz. Zraunk. Rositz. Zudker 2500 2700 Vor.Alanzstoffe 13350 V. StyzyD. A˙ 45100-— JogelTelegr.Dr. 2000 2500 Jogtid. Mason.——— dander-Verse 5250 580. deserAkt.-des. 3350 2510 esidtsoh. lute——— sesteregalkal“—— 790 Istt. Eis. uoraht— 39 0* iesldoh Tonw. 2350 250. 6. 8. Lordd. LIoyſ“07— Ver. Elbeschiff. 5500 7000 3K. f. olktr. Wert. 2500 3000 Aitteld. Kredth. 1650 Natlonalbk. f. D. 1000 Oasterr. Kredlt. 240 felchsbank. Ohem. Heyden. 4950 4800 Chem. Weller. 5500 300 Chem. Albert—— 8250 Oaimler Rotor.—— 1900 Jessauer das. 77000 Deutsoh-Luxbg. 12 990 400⁰ O. Elsenh.-Sign. 550 7200 deutsohe Erdöl 28000 28 700 O. Gulstahlkug.—— 2500 Deutschekallw. 9509 10953 O. Steinzeug. 3000 2675 O. Waffenu.Mun.———— Aerresh. Glas. 15 000 17 000 doldsohmidt, Tn. 5010 5500 Aroppin. werke 15000 5000 Jeltzner gasoh. 4390-— Jrün&allflnger 4000—-— Hann. M. Sgest—— 1900 Hann. Wwaggonfb 25900 25059 Harbgwiendum.—— 410) Harkort argw. 10 000 15 000 Harpen. gergy. 35 000 37 000 nertcß. Masch. 3100 3250 Hasper fls..St———— Leopoldshal. 9000 300 Lind. sismasoh. 3100 3250 Carl Lindström 3800 4100 Lingelschahfbr 1830 8000 Linke-dofmann 3000 3300 Lud.LOewes, Oo. 5800 6300 Lotarigg, Hütte 5300 J0000 Lothr. P. Cement— 2975 Lüdenschele 2390 2430 Lukau& Steffen 2499-— Magtrus.- G. 1100 Mannesmannr. 81090 900 ütgerswerke. 490) 4290 Sachsenwerk 2975 3137 .Außst.ODöhlen zarott!.. 2519 3900 zugo Zonneider 1800 2205 Sohubert&Salz. 45990 5300 Jonuocertͤo 10 72009 Slemens Halske. 10000 12 000 Zinner.-A. 220) 27 Stettiner Vukan 9990 8590 ztoeht 4ammg 23809 7500 Stoewor. 59½ 60 Zellstoff Verelr 1940 2225 ceilstoff WMaldu. 3000 4000 Jeutson-Ostaft—— 3175 leu-dulnea. 5399 7500 ztavl Min. u. Els. 25 300 30850 0. Genulscheln-— deutsonèebetrol 5400 555 onona. 229% 00 908 eidburg. 5850 600 zenz 2300340 Mannheimer fflektenbörse Mannheim, 8. Nov. und lebhaft. handelt und zwar Pfälz. H Hypothekenbank zu Rhein. Creditbank steigender Tendenz. 350%, zuf 775%. Auch Die Börse war durchweg recht fest In größeren Beträgen wurden Bankaktien ge- Ypothekenbank zu 335%, Rhein. Südd. Disconto zu 1200% und chemische Anilin 8300 bez. u. Werte in ., Rhenania 4100 bez. u.., Westeregeln 9900 bezund verein Deutscher Oel- kabriken 4000 etwa schlüsse in Benz zu 3300%, Rodberg zu 2500%, s bez. u. B. Weite in Fahr zu 31009½. in Dampfkesselfabrik rhin erfolgten Ab- vorm. Waggonfahrik Fuchs zu 1900%, Heddernheimer zu 3200%, Mannheimer Gummi zu 1900%, Neckarsulmer zu 2600%, Pfälz. Nähmaschinen zu 2500%, Rhein-Elektra zu 1500%, Unionwerke zu 2400%, Frei- 5000 6. Oberrheini⸗ bez. u. G. Depisenmarkt Tendenz: etwas fester. Mannheim, 9. Nov.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier)!: Newy Lork 8100(8400), Holland 3160(3300), London 36 000 (37 500), Schweiz 1430(1610), Paris 507(560), Italien 342(356). Die Reichsmark in New Lork stark entwertet. New Lork, 8. Nov. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schlu 004/(0,0126) cents, wWas einem Kurs von 8421,05 (7272,72 40) entspricht. New Vork, 8 Novbr(WS) Devisen. 6 8 Spanlen—.— 1 srankrelob.71 632 Zobwele 18.36 18.28 tallen.15 420 Selglen 6 15 8 59 cngland.34.46] eutschlana.01.01 Waren und Harkte Vom Chemikalieu-Markt m. Mannheim, 7. Nov. Die Nachrichten über die Verhand- lungen der Reparationskommissibn mit der deutschen Regie- zung haben auf den Devisenmarkt ungünstig eingewirkt un die Folge ddvon war, daß die ausländischen Zahlungsmitte wWeiter ganz gewaltig anzogen. Damit zusammenhängen halten die Fabrikanten, wie auch die Händler, die sich am Chemikalienmarkte beteiligen, mit ihren Angeboten zurück und das Wenige was an Material heraushommt, ist im Preise wesentlich héher gehalten. Man verlafgte heute für Blei⸗ zucker, dreif. raff., fein krist., exkl. Ball. 1000, Glaubersalz Ia., fein krist., weiß, eisenfrei, inkl. Sackpackung, 18., Naphtalin, Ia., weiß, in Schuppen. inkl. Faßpackung, 2⁰0 4 desgl. in Kugeln 270%, Brockenschwefel, Ia., hochgelb, inkl. Sackpackung, 140%, Chlorcaleium, geschmolzen, 70/½57%, inkl. Frommelpackung mit ca. 300 kg Inhalt, 58, Chlor- magnesium, krist., inkl. Original-Faßpackung, 58 A, Eisen- vitriol, krist., handelsüblich, inkl. Sackpackung, 29,50 Formaldehyd. 40% Vol., exkl. Korbflasche, 650, Gelbkali (Kal. ferro cxanat flav. cryst.), exkl. Verpackung, 2900 Gelbnatron(Natr. ferro cyanat flav. cryst.), exkl. Ver-⸗ packung, 1800 /, alles per Kilo ab Lager oder Nähe Mannheim. * Erhöhung des Weizenmehlpreises. Mühlenvereinigung hat den Spezial 0, auf 50 000„ kür 100 festgesetzt. Die süddeutsche Richtpreis für Weizenme i1o mit Sack ab Mühle Preiserhöhung für isolierte Leitungsdrähte.(Eigene Drahtmeldung.) Die Verkaufsstelle vereinigter Fabrikanten isoljerter Leitungsdrähte hat mit Wirkung ab 9. November die Teuerungszuschläge wie folgt erhöht: von 500 auf 70070 von 400 auf 550%, von 300 auf 45026, von 550 auf 750%, von 650 Auf 900%.— Die Verkaufsstelle für Isolierröhren hat mit Wirkung ab 9. November folgende Teuerungszuschläge kestgesetzt: Bleirohr 13 000%, Stahlpanzer- 20 000%, Messing- rohr 17 000%, Papierrohr 13 000%. *Erhöhung des Nähgarnpreiszuschlages. Die Vertriebs- gesellschaft Deutscher Baumwoll-Nähfaden-Fabriken hat, wie die„Textil-Woche“ erfährt, den Aufschlag auf die Liste vom 21. S. 22 mit Wirkung vom 6. November àab auf 370% erhöht, wWas einer Erhöhung der letzten Preise um 30% entspricht. *Erhebliche Preiserhöhung in der Baumwoll-Industrie- Der Verband der Deutschen Veredelungsanstalten für baum- wollene Gewebe in Leipzig hat, wie die„Textil-Woche) er- kährt, die Preise mit Wirkung vom 6. November ab um Weitere 60% erhöht, sodaß der Teuerungszuschlag auf die Preisliste vom 1. Mai ds. Js. 2300% beträgt. OAZur Lage am Holzmarkt. Die Geschäftslage am Holz- markt wird immer verworrener. Die Rundholztermine nahen, und man weiß in den Kreisen der Sägewerksindustrie nicht, wie die Gelder, die zum Einkauf nötig sind, aufgebrach werden sollen. Die gleiche Frage bildet auch bei den Forst- verwaltungen den Gegenstand der Sorge. Die Schnittholz- preise steigen weiter. Pommerellische Ablader verlangen jetzt vielfach Zahlung in holländischen Gulden oder in eng- lischer Währung, weil sie die deutsche Reichsmark als Zahlungsmittel beim Export nicht mehr anerkennen wollen. Verschiedene Geschäfte wurden in polnischer Mark getätigt, die in den Kreisen des pommerellischen Holzexporfes jetat gegenüber der deutschen Mark den Vorzug hat. Berliner Metallbörse vom 8 November Preise in Mark für 1 Kg. 0* 7. Nov. 8 Nov. Aluminlum 7. MHov. 8. Nov. Slektrolytkupfer 23.93 278f. 16 in Barren 3297.— 356 8 affinadekupfer 2300-2500 2500.200 Linn, auslAnd. 2200-72000 762—7675 Sſel 1006.1050 1078-125 Aütte neinn 7155.7250 2555.2555 Rohzinx dVb.-Fr.) 140547 145405 fickel 4950.8056/ 5150.529 do.(fr.Verk.)— 55 Antimon 80.2500 978.1 9000 Plattenzink—— Sllber fü- 1 Kg. 210000. 218000 223000 2300 Aluminium 3273.— 3536.— FPlatin p. Gr.—— London, 6. Movbr.(.s) detallmarkt. In Lst. für de engl. t. v. 1018 490 7. 8 bestselect, 65.50 665.50 del 25 18 25.45 Kupfer Kass 63.50 63..Liokel 144—. UAnd 35.85 36˙ 5 do. 3 Honat 64 25 24.— Zinn Kassa 184 75 181.—aueoksilber 13.25 12 25 d0. Elektrol 70.50 70.50 Pdo. 3 Monat 185.25 184.65 Antimon 34.— 34. Amerikanischer Funkdienst New Tork. 8. Movbr.(WS) Funkdlenst.(Naondruck verhoten). 6. Zuf. zus 43000 10 00 stand wt 13.75 13.75 Kaffe looo 10. 75 l Zlektroſyt 13.75 13.3 Cred. Bal.— 3 3 November 9 69 Eian ioco 39.— 37.—zuckel Centr?.53.55 Arz.51 31el.12.1 ferpontia 185.— 182. A.3 Eink.12.L] Savannah 157 50 153.2 Jull.52 Aisen 29.39 29.—. Oel saum 54.75 76.25 jerember.78 veiübleoh.75.25 Veizen rot 138.— 136 5 gaumw. 000 25.50 zohmalz wt 11.55 11.70 dact i0okO 138.— 13775 Novembe 35 1 faig.15.1lais iokO.30 87 75 Dezemder 28 37 38.5 Jlaimwsatöb 9—.20 lenl nledr. 5..75.25 lanuar 35 13 35 3 Noy mber.25.A donst Pr..25 6. ebruar 85.07 58.7) betrol. oases 17 1.—aetrdfr. Engi 3 3— Kärz 24.91 25/ tanks.50.Se Kontinent 13.1 Ohieago, 8 Novbr.(W31 Funkdlenst(NMachdruok vorhoten). 25 Welzen Dez. 116 Zo igen Mai 34 65 24 3% Zchwelne 5 Na15 85 1 385 72„olcht medr..43 9. jals Berz 20.65 lan 19.— 19.10 nöohst.85.30 a 6945.—orkK lan zohw. nledr.53 8˙85 iafer ber 42.50 42.55 aſppen lan 987 9 95 böohst..79 05 „ d 42J5 4f 4deok nledr. 19 75.75 zuf Choa30 34 00 69 00 achaen de: 3f.7 846 nöonst. 12— 2. Weste 108 218 0— 2———— Dructeret Dr Haas Monnbeimer Herausgeber Truger und Verteger 1* Genere⸗-Anigen G. m. h Man he m. 2 Direktion Ferdinand Heume Cbervedakteur Kurt Fiſcher 8 22 en Verantwortlich fur Politik Dr Fritz Hammes: eſir Handel' Nis Peterſen für Feuilleton Alſered Maderno; für Lokales und den übrigen redaktione 6 Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. mit Jaz R Manudeiwer General-Anzelger.(umttag · Aus gade 7. Seite. Nr. 517 8693 Aufzug Esbau, flotter Zeichner, für Büro U0 Reiſe ſofort oder ſpäter geſücht. Angebote m. ungsgang unter I. P. 90 an die Geſchäftsſtelle. e e e e e Durobursche guten Zeugniſſen zu Botengängen und en Bürdarbeiten für bald*3682 gesuchi. Ernst Cramer& C0., 6. f. b. g. Hausahaus. Junger Kaufmann Autt ſehr guter Allgemeinbildung, zur Führung der und allgemeine Bürbarbeiten, möglichſt 8 der Autobranche, ſofort oder per 1. Dezember gesucht. 991⁰ Gelt Angebote u. S. D. 129 an die Geſchäſtsſtelle Wir luchen für Mannheim und Umgegend — mehrer 3700 3 80 Akezuisiteure 2 2 2 — benorzugt gewandtes Auftreten. Vorzu- 4 b ſtellen von—6 Uhr abends Iheteren Beaufsichtigungs- Gesell- f schaft m. b.., Mannheim, N 3, 11. Sereeeresesan 295 Aneridss Persönndͤkeil mit leicht vorübergehenden Führung eines kleinen Haus⸗ — u. Beauſſichtigung eines Häbrigen Jungen lodort geſucht. Angebote mit Zeugn. od Empfeh⸗ Ungen unt I. O. 91 an die Geſchäftsſtelle. 3694 agssee Este Verkäufer u. 2 Verkäuferinnen zür Maunufakturwaren und errenwäsche zum baldigen Ein⸗ trütt geſucht Ausführtiche Bewerbungs⸗ 750 mit Bild und Neugntsabsche eten 8. Wronker& Co. Uacht. Ludigshafen a. Rh. es Fräulein ängerer Büropraxis, gewissenhaft, für meſne Büroarbeiten, sofort oder per erember 9912 all geèesucht. 130 an die Geschäftsstelle. 9938 Angeb. jüugeres rãaulein- 1 flaufmůnniſcher Vorbilòung. one und flolle Fanòſchrüßt, zum Nfortigen Eintritt gefucht. Ange⸗ 6 6 mit᷑ Jeugniſſen au Haujabank, . nꝛ 5. gH., Mannheim erbel. Aamünet Aente gehemem Säugling und 2½jährigen Mädchen gegen ader mäßen Lohn und guter Behandlung ſofort r ſpäter geſu cht. Dienſtmädchen vorhanden. Aebdbr g Sfaber, Tullastrase 10, Iil.. Tüchtiges Agamauden weſches perfekt kochen kann in kleinen Haushalt bei hohem Lohn geſucht. rdenaſigr Ausläufer für nachmitt. 8⸗ Whait ge g 4 3705 W. 97 185 2fl f bldenſ. Mäachen erlked, zur Be 0 igung v. 8 1d iand eunge Weßilfe ſofort geſucht. Vorſtell Geſchäſt geſucht 5— Samstag und Sonntag nachmittags erwünſcht. Feudenheim, Hauptſtraße 119. 3659 atagen in der 8642 Bankleute, zur ſeloſtändig. Führung eines kl Haushalts, mögl.) J. ungerer duchbinder der auch 77707 zu beſorgen hätte, ſofort oder ſpäter für ein Verſicherungs⸗ geſchäft geſucht. 4507 Angeb. m. Lebenslauf u. Zeugniſſ. erb. unter 0. 139 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. FJüngeres 05 kl. gut. Haushalt ſof, ſpät. geſucht. 3695 Wathſchwibt, Hildaſtr. 15 15. Nelteres tüchlig. 3632 feumanchen! Frau oder Haushälterin in gut. kleinen Haushal! (3 Erw) für 1 Dezember N Guter Lohn. Frau Ph Kioos Wwe. Roſengartenſtraße 19. Anstand. Mädchen tagsüber, oder Frau ſtundenweiſe zur Rein⸗ haltung der Praxis geſ. Dr. Grünbaum J1.3/. 3641 Unabhängige ſaubere J fiau oder Räbcgen in klein. beſſ. Haushalt geſucht. 3696 Gontardſtr. 5 III. Junger Kauimann bewandert in Verkauf, Lager, Buchhaltung und Korreſpondenz, prima Referenzen, ſucht Vertrauens⸗ ſtellung in Detallgeſchäft. Angebote unter I. E. ſolider leiſtungsfähiger Lage Württbgs. Vertretungen und Delikat⸗Geſch, Konditoreien ꝛc. in Württ. und bayr. Allgäu ſeit Jahren beſtens ein⸗ geführter Kaufſmanm mit Sitz in zenttaler Angebote unt. K. I. 69 an die eſchäfteſtelte ds. Bl. erbeten. —2———..]r Junger Rann, 24 Jahr alt, mit guten Seugniſſen 13672 80 an die Geſchäftsſtelle. — Häuſer ſucht bei Kol.⸗ 3647 Toaht tedung ag Mapaematele oder ähnlichen Poſten. Angebote unt. K. 2. 66 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. *3630 Jungef Mang 26 J. alt, verh., ehem. Polizeibeamt., ſucht Be⸗ ſchäftigung gleich welch. Art, am liebſten Veftrauenspo sten für 1— oder ſpäter. Gefl. Ang u. I. R. 92 a, d. Geſchäftsſt. 23697 Triscuse 1. Kraft 3661 sucht Stellung. L. Beck, K 4. 8 Tüchlges Mäachen tagsüber bei hoh. 950 90 150 6. 39 J11. In ſeinem Hauſe wird fleiss, ehrliches HMädden bei guter Behandlung u. hohem Lohn zu baldigem Eintritt geſucht. 3684 Angeb. unt... L. 86 an die an die Geſchäftsſ ſtelle. Bravpes, fleißiges Mädchen unter Vorlage v. Zeug⸗ niſſen bei b7 c u Lohn ſofort geſucht. Näh. bei Frau Schrade, Tulla⸗ ſtraße 155 5127. Saub. Putzfrau %2 Stunden wöchent⸗ lich, vormittags geſucht Zu erfr Beethovenſtr 12. p. rechts,—7 Uyr. 3570 Stellen- Gesuche Gewandter Kaufmann 25 Jahre, bilanzſ. Buch⸗ halter, ſucht ſich per 1. Jan. 23 zu verändern. Reſſepoſten bevorzugt. Angeb. unt. M. B. 2 a. d. Geſchäftsſt. 3716 Junger Mann mit Oberſekundareife ſucht, nachdem er ſich in hieſ. Handelsſchule auf den kaufmänn. Beruf vorber. hat, Stellg. als volonfär. 1 8 Ang. u. H. O. 16 d. Geſchäftsſt. B7129 feen nucht per ſofort oder ſpät Stellung in ſolidem Re⸗ ſtaurant oder Kaffee. Gefl. Angebote unt. J. X. 48 an die Geſchäfts⸗ Fabeikgepänbe, 55 in Viernheim b Mannheim, 158 Im bebaute Flache, mit elektr. Kraftau lage, ſof, zu vertaufen. Direkt an der elektr. Bahn ge⸗ legen. Preis 1200 Mille. Angeboſe an Bill, Frankfurt a., Grau⸗ bengaſſe 28. 6E194 Mehrere Seschäftshäusgf zu nerkaufen. 3665 Kergl, Waldhofſtr. 11a Therner dlen guterhalſen, zu verkaufen. Bickel, U 3, 18, ll. 3697 Nähmascſine verſenkbar, preiswert zu *366⸗ verkaufen. Bäckerei Scharf, E 3, 14 2 4 Stück Kronprinzen-Räder billig zu verkfl. B7130 Kern, Neckarau Friedrichſtraße 22. Eine ſchwere zweiſp neue Federnrolle Langbofzwagen u. 2 Handwagen zu verkaufen. 57133 Heinrich Straß, Stockhornſtraße 13. Sparherd zu verkaufen. 3640 Birnbaum. O 2, 23. II Lu verkaufen: elde-beich Federcolle, 20 Zentner. Tragkraft, Bordwagen, Häckſelmaſchine. Schub⸗ karren, Sackkarren, zwei⸗ rüdriger Hagdlarren, Dezimalwage, 400 weiße Blendſteine, 50 Gerüſt⸗ klammern, 6-Schienen, Fenſter, 150/175. vetſch. Zimmermannsgeſchirr, ſowie weiße Kinderbett⸗ ſtelle und elektr. 990 lampe 367 Schreck, Seckenheim ſtelle d. Bl. B7145⁵ Luiſenſtraße 60. Perfekte Stenotypistin Belze ſucht ſich per ſofort od. ſpäter zu verändern. Angeb. unt. M. C. 3 a. d. Geſchäftsſt. 3720 e NMenschen aus jeder doe Wie Suchbaltef, Kontoristen, Korrespondenten, Stenotypisten und Stenotypistinnen, Expedienten, Spediteure scwie teohnisches Personal vom Ingenieur und Betriebs- ſter bis zum Schlosser und Handwerker finden Sie. in Mannbeim — der industrie. und Handelsmetropole Sudwest- deutsghlands— in großer Zahl beschäftigt und in ständigem Austausch. Suchen Sle soſche, empfehlen Wir nnen die Veröffentſſchung einer Anzeige im ANNHEIMER GENERAL-ANZEIGERI, der sſch als Vermittler eſnes ſndivyiduellen Kräfte-Aus tausches stets am besten bewährt hat. )7222ͤĩð5ùAĩ Füchſe, Zobel, Silber⸗ chakale preisw. z. verk. Kürſchnerel Kunſt, 33688 J 4a. 10, 3 Tr. 2Izu verkaufen. Huücher ſchrank, Jaſt neues Herren-Fahrrad zu verkaufen. Schmitt, Hch. Lanzſtr. 19. 3690 Einige ſchöne Damennute preisw. zu verk. 3670 Löhnefinke, D 6, 9, II. Age,Pberneher mehrer. Dutz. rein lein. Stehkragen, Nr. 42, 43, 44, ſowie echt ledernen größer. 1„ Richter, Rheindamm⸗ ſtraße 20, 1 Tr. Damenrad preisw. zu verk. 3649 Koch, Max Joſefſtr. 32 parterre links. Wohn. Jon Tehältauz Lage egal, wenn auch reparaturbedürftig, ſofort gegen Barzahlung geſucht Angebote unt. L. B. 77 an die Geſchäftsſt. B7152 Fiur-Cargerobeständer von Privat zu kaufen geſucht. 3714 Angeb. unt. I. 2. 100 an die Geſchäftsſtelle. UI —4 Tonnen, gebraucht, aber gut erhalten, zu kaufen geſucht. 4515 Angebote erbet, unter 8. Q. 141 die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer HMöbllert. Zimmer Wohnungen Wohnungstausch vermittelt B73595 ekkahrs- und Haodes- gebellschaft, U. b.. Abt. Wohnungsnachweis O3, 10, krühe P 4, 2. Aobl. U. Leete Tamer vermittelt und ſucht Wohnungsbürs Schwetzingerſtraße 16 Tel. 5540. 3722 Jüngere. gebild. Dame ſucht per ſofort einfach Hahl. Lpel am liebſten mit Penſion. Angeb. u. J. G. 32 an die— B7136 + une ehält A1. Nlänzti im Nu eeee eeee die Schuh. fl-flüon zu kaufen geſucht, nur erſtklaſſiges Fabrikat u. tadellos erhalten. Ang. unter L. T. 94 an die Geſchäftsſtelle. B71ʃ56 Fſügeldecke aus Privathand zu 195 geſucht. 1725 Angeb. unt.., 95 ſan dle Geſchöftsſtelk Kl. Bücherschrank zu kaufen gel. Angebote mit Preis unt. I. H. 83 an d. Geſchäftsſt. 3875 Faſt neues Damen-ad umſtändehalb. ſehr billig zu verkaufen. 3692 Stolz, Windeckſtr. 25 V. Herren- und Damen-Fahrrad gut erhalten, preiswert zu verkaufen. 3703 Wagner, Neulußheim, Friedrichſtr. 170. Badewanne 1 Herrenrad zu verkaufen.*3706 Neck, Rheinhäuſerſtr. 13. Basofen weiß emailliert, wie neu Beitsielle mit Matratze umſtände⸗ halber ſofort zu verkauf , Guterhaltene Gelenkpuppe ſow. gußeiſ. Badewanne zu kauf. geſ. Ang, an Häußler, 85. 6 p. Vrus Ein guterhaltenern Puppenwagen zu kaufen geſucht. Herm. Hänel, Friedrichze feld. 3701 Gfammophon faſt neu, billig zu ver⸗ kaufen. 370 Herrmaun, Kleine Wall⸗ ſtablſtr. 34 part. Schön. b bl. Klappwagen nt. Dach z. verk. 3698 T 6. 37, Sommer. Aus Privatbeſitz ſoe zu verkaufen Rerren une beſteh aus Schreibtiſch mit Tucheinlage, klein. krundem Tiſch, 2 Lederſtühlen, Schreibfeſſel(Leder) und Chaiſelongue. Adreſſe zu erfragen bei der Geſchäftsſtelle. Pianes in reicher Auswahl. Scharf u. Hauk, Piano⸗ u. Flügelfabrik, C 4. 4, Tel. 2468. B7153 Fchene ppichtungen Kleiderſchrk., lack. engl. Bettſtell m. Patentroſt, neu u. gebr., Divan. u. TChaiſelongues zu verk. Möbelhandlg. Florſchütz, 8 3. 4. 3723 Neue Wollmakratzen neue Caiſelongues preis⸗ wert zu verkauf. 3089 Fertig, K 3. 10, Hth. II. Kauf-Besuche. 900 255 Anz. zu geſuch B714 Angebote u. B Fl. 100 hauptpoſtl. Saarbrückens Sueche Mintschakten, acgerelen, Aelkperien. Mahn-H. desthätshöuger Tünnastücke seger Apt. landsdeutjche. B7149/50 Angebote an Mebgz. U b. 1. Lel. J028. fr. n Manentan mit Garten in Mann⸗ heim od. Urngegend mit freiwerdendex Wohnung zu kaufen. Tauſchwohn. ſoefsſele d. Bl. 37¹2 Ausführl, Angeb. unt, I. 90 an die Ge⸗ Lage egal, für viele Aus⸗ Modernes 3674 Sohlafzimmer 7aus Privathand zu kaufen geſucht. Angebote an Rebmeister. Delikateſſengeſchäft, P 2, 6 Juwelen Brillanten Alt 5 Bold Silber⸗ gegen⸗ gtünde, Platin, Uhren, sowie goldene u süberne Medaſſlen kauft zu Höchstpreisen S92 f. Sosnossl E.9fl Uhten v. Goldxaten. Lel. 42 Brillanten Alt-Gold- u. Silbergegen. stände, Zahngebisse kault höchstzahl. E28 Wertheim.] 3. J. Jel. 6494. aaheaan iſt, daß Ste dei mir für Alt⸗Gold⸗ u. Silberwaren, Platin, alte Gebiſſe die höchſten Tagespreiſe er⸗ zielen. 885 NManiel, O5, 2 Raufe Papier, Flaſchen, Eiſen, Kupfer, Meſſing, Zink, Blei, Zinn, Möbel, Kleider, Schuhe Fassler, S 2, 12. Tek. 8936. B7126 Id KHaufe Flaschen, Disen, Pa Pler, Messing, Kupl., Zink, Einn, Blei, Möbel, Kleider, Schuhe u. s. Wächtel. N A4, 6. 1819. 881 2 ſchwere pel ee zu kaufen geſucht. Schriftl. Angeb. erb. unter I. X. 98 an die 38708 ee eee Einſach möbltertes Zimmer ſofort zu mieten geſucht —3 75 unter I. O. 89 23691 Bankbeamter 29 Jahre, ledig, solide, angenehm. Dauermieter, sucht per 1. Januar 1923 in gutem Hause 9914 2 mödl. Zimmer eines heizbar, eigener Schreibtisch u. Bücher- schrank w. mitgebracht. Angebote unt. S. G. 132 an die Geschäftsstelle. 7777ͥͥC ͤͥͤͥ ³¹wä ² ³A Wir ſuchen für einen verheirateten Diplom Ingenieur 0 zwei möblierte Zimmer möglichſt mit Kochgelegenheit, ſowie für ledige Beamte E374 öblierte Zimmer Personalbüro fler Promn, Bovenl& Lie. Atiengeselschaft Mannheim-Käfertal. Ausländer sucht Her? möl. Linmere per ſofort oder vor 15. November. 3704 Angeb. unter L. V. 96 an die Geſchäftsſtelle. Wir suchen für einige Ange⸗ cstellten per 1. Dezember 22 bezw. 1. Januar 1923 9940 öblene Tnmel Gebr. Röchling, Bank Misdertassung Lucwgshafen, *meee Dame mit eigenen Möbeln ſucht Jeeros Timmer in nur gutem Hauſe, möglcchſt per ſofort. Angebote unter J. N. 38 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. B7140/42 iltswerkstätten auf dem Lindenhof gesucht. Bischoff& Hensel, G. m. b. H. .2 kleinere Arbeitsräume 995 im Hinterhaufe— frühere Werkſtätte oder Lagerraum— für kleineren, jedoch ſauberen maſchinellen Betrieb(Rauchtabakfabrikaſion) GEssg per sofort zu mieten gesuocht. Angebote unter A 5262 an D. Frenz, Annoncen⸗ Büro, Mannheim. Laden tu mieten gesucht. 3686 Angebote unter L. M. 87 an die Ge- schäktsstelle dieses Blattes 2 Waldhofſtr. 6. Fräulein ſucht 3673 ul Hüb. Ammel ſofort oder 1. Dezember. Angebote unt. I. K. 81 an die Geſchäftsſt. d Bl. Direktor einer hleſigen Akt⸗Geſ. ſucht in guter Familie gut möbllertes Zimmer auch Wohn⸗ mit Schlaf⸗ zimmer, wenn mögl. Bad⸗ und Teleßt onbe⸗ nützung. Gefl. Angeb. V. M. 411 an Rudolf Moſſe, Mannhelm. Gor Lüdwiesshaien⸗- aannheim. Tauſche neine 3 Zimmer⸗ Wohnung in ſchöner Lage mit Speiſekammer und 225 che, elekir. Licht gegen —4 Zimmer⸗Wohnung in. Mannheim. Umzug wird vergütet. 3681 Angebote unt. L. J. 84 an die Geſchäſtsſt d. Bl Tausche gutgehendes oloniatwarengeschäft mit 2 Zimmer u. Küche gegen eine—4 Zimmer⸗ Wohnung, auch nach Heidelberg, Kärlsruhe oder Bruchſal. 3648 Angebote u. K. U. 70 an die Geſchäftsſtelle. Zu mie eten. geſucht -4. Zimmer⸗ Wohnung in guter Lage lichkeitskarte v Preis zeitgemä 5. Erb, unt die ſt. eacſech Fl eah Junger Ausländer, der Aſien und Südamerſſa bereiſt hat, erteilt Unterricht in Handelskorreſpondenz und Literatur. 3663 Angeb. u. K. Z. 75 an die Geſchäftsſtelle. Gründlichen i nert wird erteilt.(Uebgelegen⸗ heit.) Angebote unter K. R. 67 an die Geſchäfts. ſtelle dſs. Wl. 3643 Kriegswitwe, Anf. 30, mit 1 Kinde, wünſcht, da ſonſt, keine Gelegenheitz anſtändigen Herrn tennen zu lernen, zw. ſpäterer Helrat. Zuſchr. u. K. 2680 an Mhm. Gen.⸗Anz., Zweigſt. 3679 1 dellhiger Nean Vvon der Reise 2urüol Heinrich Lanzstraße 13. Kind 10 Tage. alt(Knabe) iHule Pflage 2u geben gegen gute Bezahlung. Zu erfr. Wöchnerinnen⸗ Zimmer 21. 371g ſſſdt zu verkaufen unbd zwar: rechteckige 555, 555090, 55 480, 6080em, quadratiſche 48948 om, runde mit einem Durch⸗ meſſer von 45 und 50 em Näheres im Berlag dieſes Blattes. S398 EFEE 5 *9 10 14 14 — . 141 6% 139 1 44. 15 N 15 1651 15 9 1 Wen 4 0 155 6 E 35 1 0 100 ne 2 0 1 1IKlavier Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Teeee aler FHlanneim. Donnerstag, den 9. November 1922 In Miete A Breie Volksbühne L 5301—5390 und 5465—5475 B. V. B. No. 5771—5870 Der Waffenschmied Komische Oper in 3 Akten von A. Lortzing. Spielleitung: Karl Marx. Musikalische Leitung: Werner v. Bülow. Hans Stadinger, Waffenschmied Kar! Mang Marie, Gussa Heiken Graf von Liebenau losef Burxgwinkel Infſolge eines Unfalles verschied heute plötzlich mein langlähriger treuer Platzmeister, Herr 9900 Joseph Haas Eine von vorbildliehem Pflichtgefünl restlos erfüllte Dienst- zeit von fünfzig Jahren bei memei Vorgängerin Dreyfus& Mayer- Dinkel und meinel eigenen Frma, sichern dem Da- Hingeschiedenen ein unauslöschliches dankbares Gedenken. Mannneim, den 8. November 1922. Zum Handelsregiſter 8 Band XX.⸗3. Firma„Fahrzeugfabrik, Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung“ in Mannheim wurde heute einge⸗ tragen: Ernſt Damme in Hanau iſt als Geſchäfts⸗ führer ausgeſchieden. Mannheim, den 3. Nopember 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. AZum Handelsregiſter B Band X.⸗3. 85, Firma„E. G. Maier Aktien⸗Geſellſchaft für Schiffährt, Spedition und Commiſſion“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: Die Prokura des Willy Reisner iſt erloſchen. Paul Maier iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchieden. 171 Mannheim, den 3. November 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Alfred Landory Georg n Knappe Adelhof, Ritter aus Schwaben Hugo Voisin Firma Oscar Dreyfus Zum Handelsregiſter B Band XXIII.⸗3. 24 Irmentraut, Mariens Erzieherin. Betty Kofler Brenner, Gastwiilt Karl Zöller Anfang 7 Uhr. Ende 9% Uhr. wurde heute die Firma„Elektrotechniſche Fabrik, Aktiengeſellſchaft, Mannheim, eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am Freitag, den 10. November 1922 In Miete C13 FE. V. B. N 5741—5890 B. V. B. No. 5871—.6020 Die Vögel 88 Anfang! Ukr. S847 Neues Ineater im Nosengarten. Donnerstag, den 9. November 1922. F. V. B. M 5576—5740 und R 8266—8300 Bühnenvoll No. 7131—7330 5 Akten von W. Meyer-Fölster eitung: Eugen Felber. Ende 9½ Uhr. AMusensaal-Rosengart. Einziges Gastspiel des Dienstag Nacht verschied nach langem Leiden unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Tante Ffau Ludwig Botho Wwe. Wilhelmine geb, Mammele im Alter von 68 Jahren. MANNHEIM, den 9. November 1922. Die trauernd Hinterbliebenen. Franz Borho und Familie Borho und Frau Paul Villain und Frau Anna geb. Borho. Die Beerdigung findet Freitag nachm. 1 Uhr. von der Leichenhalle aus statt. B371½%/18 18. September 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fabrikation und der Ber⸗ trieb von elektriſchen Spezialapparaten, der Ein⸗ und Verkauf von elektrotechniſchen Artikeln, ſowie die Betätigung ſämtlicher verwandter Geſchäfte, die geeignet ſind, das Unternehmen zu fördern. Das Grundkapital beträgt 6 000 000 /. Es iſt eeingeteilt in 6000 auf den Inhaber lautende Alktien über je 1000 J4, und zwar in 1000 Aktien Lit. A und 5000 Aktien Lit. B. Die Aktien Lit. A erhalten eine Vorzugsdividende von%, nehmen jedoch an der weiteren Gewinnverteilung erſt dann, und zwar gleichmäig mit den Aktien Lit. B teil, wenn dieſe ebenfalls 4 Dividende erhalten haben. Die Aktien Lit. 4 werden außerdem mit ſechsfachem Stimmrecht ausgeſtattet. Die Aktien werden zum Nennbetrage ausgegeben. Die Mit⸗ glieder des erſten Vorſtandes ſind von den Grün⸗ dern beſtellt; im übrigen werden ſie von dem Vorſitzenden des Aufſichtsrats zuſammen mlit deſſen Stellvertreter beſtellt. Otto Rixecker, Direk⸗ 10. Nov., Freitag, weltberühmten? abends 8 Uhr grossrussischen tor, Mannheim, Auguſt Rumpf, Direktor, Mann⸗ heim, ſind als Vorſtandsmitglieder beſtellt. Sind mehrere Vorſtandsmitglieder beſtellt, ſo wird die Laeaf%g fidefbranee Geſellſchaft jeweils durch zwei Vorſtandsmitglieder oder durch ein Vorſtandsmitglied zuſammen mit einem Prokuriſten rechtswirkſam vertreten. Die Dirig.: Georg Wassilieff, Mitw.: Die russ. Meistertänzef Iwan Orlik, Ellen Bojarskaja. Sergei Dmitriewski zuletzt in Wiesbaden u. Frankfurtgrößte Erfolge! Karten zu Mk. 100.—, 80.—, 70.—, 60.—, 50.—, 40—, 30.— und Steuer bei Heckel O 3, 10 u. im Mannheime Musikhaus P 7, 14a. 9962 en eeeeeeeen e inn e e n Attdttdtütttiktdtbürd d Erste moderne Tanzschule J. STUNDEBEEK, MAAAAEN Restaur. Rheinpark, Stephanienufer 1 Tel. 1463. m 15. Nov. beginnen im Rest. Rheinparl und Wiener Restaurant C l, 10/11 due ode- u. Infänger-Tanzkurze schmerzlich betioffenen Verluste unserer innigstg und unvergeßlichen — Danksagung. Für die überaus gioße Anteilnahme an dem uns 80 bien 3709/10 Line sagen wir auf diesem Wege Allen, insbesondere den ehrw. Schwestern des Diakonissenhauses für die aufopfernde und liebevolle Pflege unseren herzlichsten und innigsten Dank. MANNHEIM, den 7. November 1922 Schanzenstr. 11. Fritz Weidenhammer u. Familie. Generalverſammlung wird durch öffentliche Be⸗ kanntmachung berufen. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Die Gründer ſind Fabrikant FJoſef Bitter, Fabrikant Walther Henſel, Direktor Otto Rixecker, Direktor Carl Barchfeld und Di⸗ rektor Auguſt Rumpf, alle in Mannheim. Die⸗ ſelben haben ſämtliche Aktien übernommen. Der erſte Aufſichtsrat beſteht aus folgenden Perſonen: Fabrikant Joſef Bitter, Fabrikant Walther Henſel, Bankdirektor Ernſt Loeb, Direktor Carl Barchfeld, dieſe in Mannheim, und Direktor Dr. Anton Hackmann in Wiesbaden. Von den mit der An⸗ meldung eingereichten Schriftſtücken, insbeſondere von dem Prüfungsbericht des Vorſtandes, des Aufſichtsrates und der Reviſoren kann bei dem Gericht, von dem Prüfungsbericht der Repiſoren auch bei der Handelskammer Mannheim Einſicht genommen werden. 171 Mannheim, den 3. November 1922. ründlich, vornehme u. individuelle Aus ildung. Schnellmögl. Einzel- Unterrich Badiſches Amtsgericht B. G. 4. heute ein⸗ 171 Zum Handelsregiſter 4 wurde getragen: 1. Baud X.⸗3. 191, Firma„Otto Sator“ in Mannheim. Das Geſchäft ſamt der Firma iſt 0 514·„. 4 7 40 Jubiläums-Husstellun Wrrt r in der 6HLFRIE RUTNH Einteift ſlk. 30.— zu Sunsten der Eleinteninerhilte. durch Erbfolge auf Kaufmann Otto Sator Witwe, Chriſtine Karoline geb. Kroel in Manuheim übergegangen. Otto Sator, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 2. Band XIII.⸗Z. 59, Firma„Mannheimer Spiegel⸗& Bilderrahmen⸗Fabrik Gebrüder Buck“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt mit Wirtung vom 15. Oktober 1922 aufgelöſt und das Geſchäft 2 mit Aktiven und ſamt der Firma von Ernſt und Karl,Buck auf Heinrich Hermannsdörfer, Fabri⸗ kant, Mannheim, als alleinigen Inhaber über⸗ gegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe durch Heinrich Hermannsdörfer aus⸗ geſchloſſen. Die Prokura der Frau Eliſe Buck geb. Reiß iſt erloſchen. Heinrich Hermannsdörfer Ehefrau, Jeanette geb. Unſöld, Mannheim, und Anng Hermannsdörfer, Mannheim, ſind⸗als Ein⸗ zelprokuriſten beſtellt. 3. Band XIII.⸗Z. 204, Firma„Joſef Mann⸗ — zu jeder Tageszeit. 995 72 Fahe Aeeemeenmntnnnnen e Wahees ꝛztrzr: 2 Hei beit Slmarbel Kunſtſtricken und Richeulle zu vergeben. An⸗ 7 eldungen mit Arbeit⸗probe erbet en 3667 2 2 2 L. Wintersberger ei,s. Aennung! Einige Waggons 227 Speisekarioffein täglich eintreffend, weisse und gelhe, sowie Salat- Kartoffeln„Mäuschen“, hat noch preiswert abzu- geben 87161 Rettenmaier, Kartoffeln en gros ltenstrasse 53. Telephon 4920.::: heimer“ in Mannheim. Der Ort der Nieder⸗ 2222 327˙ Einbrudisicher iſt Ihre Wohnung durch meine ſicher funkt. Alarm⸗ anlage. Ausk. bei der Geſchäftsſtelle. 87146 Nachmittags 4 Uhr-Tee mit Kabarett-Einſagen Abends 8 Uhr: Hans Fried Jula Rillo 2 Ollendorfs Bruno Mölier 3 Hermanns usw. usw. 884 Aneute 1 zum letzten Male Aanlegen FFE—— ammer-II A Dennerstag, 3 Uhr der größte Film der Saison in 5 Abteilungen nach dem bekannten Roman von 8260 Hlexander Dumas 1. Abt. Das Geheimnis des Sträflings 2. Abt. Der Schatz von Monte Christo 3. Abt. Broberung von Paris. 4. Abt. Gekaufte 5. Abt. Schuld in Sühne Jede Woche eine Fortsetzung. laſſung iſt nach Bruchſal verlegt. 4. Band XIV.⸗3. 233, Firma„Friedrich MMelchior“ in Mannheim. Jietzt: Weingroßhandel. 5. Band XV.⸗Z. 242, Firma„Rudolf Würth Union⸗Hotel“ in Mannheim. Rudolf Würth Ehefrau, Luiſe geb. Frankenbach in Mannheim Der Geſchäftszweig iſt Frauen Sehönes Belprogramm EEESbE FITHROHaNINNKAEITEIR iſt in das Geſchäft als perſönlich haftende Ge⸗ ſellſchafterin eingetreten. Die offene Handels⸗ cgaeſellſchaft hat am 1. Oktober 1922 begonnen. Die Prokura der Frau Luiſe Würth iſt erloſchen. 6. Band XVI.⸗Z. 222, Firma„Baum& Co.“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und in Liquidation getreten. Zu Liquidatoren ſind beſtellt: Hubert Baum, Kaufmann, Mannheim, und Ludwig Karl Strieder. Kaufmann, Altona; jeder derſelben iſt vertretungsberechtigt. 7. Band XVIII..⸗Z. 83, Firma„Krauß⸗ Bühler“ in Mannheim. Die Prokura des Man⸗ fred Krauß iſt erloſchen. 8. Band XIX.⸗Z. 59, Firma„Rheiniſche Elektrizitäts⸗Verſorgung Burger& Co.“ in Mann⸗ ſheim. Ein Kommanditiſt iſt ausgeſchieden. 9. Band XXIII.⸗Z. 59, Firma„Valentin Schick“ in Mannheim. Der Firmeninhaber Kauf⸗ mann Valentin Schick wohnt jetzt in Mannheim. 10. Band XXIII.⸗Z. 88, Firma„Lang& Schellenberger“ in Mannheim⸗Neckarau. Karl Lang iſt-aus der Geſellſchaft ausgeſchieden. Kauf⸗ mann Auguſt Sennert, Heilbronn, iſt als perſön⸗ lich haftender Geſellſchafter eingetreten. Die Firma iſt geändert in„Schellenberger& Co.“. . I. Band XIIII.⸗g. 135, Firma„Joſef Rottersmann“ in Mannheim, Kobellſtr. 17. In⸗ baber iſt Kaufmann Joſef Rottersmann, Mann⸗ heim. Geſchäftszweig: Handel mit Kurzwaren und Partiewaren. Ab 6 Uhr abends auner N Eine glänzende 1 Detekilvtomödie Exquisite Küche in 5 Akkten. 0 lik Hauptrollen: Ppban n keich kalser- kitrprar! der Saison. Bockersachs, Müneln Dezentes Musik Diagelmann, f. 1. Aton 2825 5 und Leonbard Haskel. 854 II. 9288 Men l. Serwudsatten] CMaphn Tbariert gut und billig als Reporter Fernſpr. Oskar Solfda, Uhrmacher, Oroteske. Nr. 180 G 4, 19, 2 Treppen. III. Ankauf von Juwelen 5 Schmuckſachen, Uhren u. blio zicendrahh Mannheim 07.5 Heidelbergerſtraße neben Kaffee gumpelmayer —. Mannheim, den 4. November 1922. 832 Zahngebiſſen. 870 Zahle höchſte Preiſe zur Selbſtverarbeitung. Bitte auf Adreſſe achten. Sine tolle Bulleske in 3 Akten. Tägl. Anf. 41½ Uhr. Letzte Vorst. 8 Uhr! vermietet*3719 Kirchenſtr. 9]W. Ils. Ibnen, .— Lachen ohne Ende. elſ imfa it AAtune Mrgus Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXIII.⸗Z. 25 wurde heute die Firma„Montage⸗ und Induſtrie⸗ Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ 3, eingetragen. Der Geſellſchafts⸗ vertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 18. September 1922 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt die Aufſtellung(Mon⸗ Gramlich. Tel. 3059, tage) und Abrüſtung ſowie die Inſtandſetzung von A. Maier& Co. Dampfkeſſeln und anderen Dampfanlagen, die ee m b. H. Herſtellung und der Vertrieb von Maſchinen, der DS 0 6, 6, Mannheim] Handel mit Eiſen und anderen Metallen jeder Art. — Telephon 3305 J Die Geſellſchaft darf ſich an anderen Unterneh⸗ — Vertrauliche Auskünfte] mungen mit ähnlichen Geſchäftszwecken beteiligen, — jeder Art, Erhedungen] ſie erwerben und ſie vertreten Das Stamm⸗ Iim llen Kriminal- un kapital beträgt 500 000„ Hugo Brugger. Kauf⸗ ivil rozessen. Fle rats-]“ mann, Mannheim⸗Neckarau, und Karl Stierle, — ſauskürfle. 590] Oberingenjeur, Mannheim, ſind Geſchäktsführer. 1 5 Mehrere Geſchäftsführer vertreten die Geſellſchaft Feue sichere Türe einzeln. Soweit öffentliche Bekauntmachungen 5 der Geſellſchaft geſetzlich vorgeſchrieben ſind, ge⸗ U 1 ca. 0,804,00, zu kaufen ſchehen ſie in der Karlsruher Zeitung. 171 geſucht. 36577 Mannheim, den 6. November 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. 7 Antliche Bekanntmachungen f 12. Zum Handelsregiſter B Band XVII be⸗ 1 L. Geſellſchaft 115 ränkter Haftung, Kohlenhandlung“ in 17 heim wurde heute eingetragen: Karl Lehmonn als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Kanate, Hermann Kayſer, Mannhbeim, iſt als Geſchaſſ führer beſtellt. 3 Mannheim, den 6. November 1922, Babiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handeksreg B Band XXIII.86 wurde heute die Firma Ettlinger& Weber, a, ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Manmat Diffenéſtr. 17, eingetragen. Der Geſellhſchen vertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haſeg iſt am 16. Oktober 1922 feſtgeſtellt. Gegen 10 des Unternehmens iſt der Handel mit Höc aller Art für eigene und fremde Rechnung, 15 die Lagerung und Spedition von Hölzern chaf eigene und fremde Rechnung. Die Geſell kann ſich an anderen Unternehmungen beteilgge Das Stammkapital beträgt 6 000 000 4. 8. Ettlinger, Kaufmann, Mannheim, 155 Weber, Kaufmann. Mannheim, ſind Geſchs 150 führer, Hermann Cordes, Düſſeldorf, Paul Fen Mannheim, und Eberhard Graf von Hardenb Mannheim, ſind zu Geſamtprokuriſten derant ig, ſtellt, daß jeder gemeinſam mit einem Geſchäcge führer zeichnungsberechtigt iſt. Sind mehrere 1 ſchäftsführer beſtimmt, ſo bedarf es zur Zei ri und Vertretung der Geſellſchaft der Unterſch 90 zweier Geſchäftsführer oder eines Geſchäftsfüh und eines Prokuriſten. Die Bekanntmachten der Geſellſchaft erfolgen nur im Deutſchen 10 anzeiger. Mannheim, den 6. November 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Jersteigerung. Im Kuftrag verſteigere Freitag, 10. 10 vember, nachm. 2 Ahr Q4, 5 folgendes! Schlafzimmer mit gr. Spiegelſchrank, Roß haarmatratze und Sedern, faſt neue Büroe richtung, hell eichen, beſteh. 1 Diplomates ſchreibtiſch, 1 Schreibſeſſel, 1 Ciſch, Stü Schrank, Regal ꝛc. 1 Projektionsapparat mit 150 m/ m, Bon denſator und Transportkaſten mit Reg widerſtaud, 60 Amp., und Schalttafel, Brutmaſchine. Ferner: 2 neue Bettſtellen, 1⸗ u. ztürig Schränke, pol. Kommode, Sofa, 6 neue weihe Ciſchtücher, waſchkommode, Gassherd, beſſess Bilder, Herren⸗ und Damenkleider, Sch beſſeren Hausrat, ſowie vieles Ungenannte⸗ Beſichtigung von—12 Uhr.* Heinrich Seel, Auktionator 9350 I 5, Cel. 4506. Aache ertenthcungen der Ssaotgemeln Morgen früh auf der Freibank Kuhfleise Anfang⸗Nr. 710. 88 Die Verwaltung 8 Schuhwaren in allen Ausführungen kaufen Sie immer billigſt bei S76 Munecher. Walaholstr. I1 Drucksaehen Trmee ſu Druckerei Dr. Haas, G. m. h.., E Derufe? Adnung! Suche mein kKompl. Landhals im bad. Bauſand mit großen Obſtgärten gen 2- oder-Eimmerwohnung in n· heim zu vertauschen od. zu verkaule Lebensmittelverſorgung wird ſichergeſtell“ ſelle Angeb. unter L. G. 82 an die Geſchänelter⸗ 200 Puppenmöbelgarniturel 10teilig, zum Füllen, zu verkaufen. E. Urban, Ludwigshafen E Plal grafenſtraf Kauf-desuche kaufen gesucht Asschäftshaus möglichſt in abſehbarer Zeit benchber 4, Lagerhalle mit Geleisanſchluß, auch 9000 kommt in Frage. Karl Adolf Nagel pharm. und techn. Chemikalien Waldparfdamm 1. Telephon 1232 und 12— Gold- und Silberschmelz“ W. Dosch, H 1, 1 722: ffl kauft zu höchsten Preisen 85 Zimngegenstände Aaul, Abe. Aann. Ues Brillanten Ankaut von 87105 Platin, alte Gold- und Silbergegenstäf zu den höchsten Tagsspreige stkt Rexin, grettestrabe, HI 1, 6, a kigen uund elien un Tradtiggan mit 200 500e 1 um Paradiss fer Damen]