S c F * KK2KK ²˙ S 1 —— Braxis denke. Die Verliner Sreitag, 10. November Mittag⸗Ausgabe 1922 bei Kich aezugspreiſe: In m und Umgebung rei ins Paus gebrocht morr 400.—. durch die poſt dezogen Mk. 1200. Einzelrummer Mk. 10.—. poſtſcheckkonto —5 17890 Karisruhe in Saden und Nr. 2017 uswigshafen am 5 ein. Hauptgeſchüäßtsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Nebenſtelle 85 eckarvorſtadt, Waldbofſtraße nummer 6. Fernſprecher zummer 700, 7541. 7082, 7043. 54, 7948. Telegramm⸗Roreſſe: er etger Mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Badi cheNeueſte Nachrichlen Rnzeigenpreiſet del vorausza lung die kl. Jeile Mk. 46.— Stellengeſ. u. Fam lien⸗finz. 20% Racht. Reklamen mk. 109.— Rnnahmeſchtun: Mittagbiau vorm. 8% Ude, Rbenddl. nachm. 2½ Uhr. gur Rinzeigen an beſummt. Tagen. Stellen.Rusgaden w. kelne berantwortg.übern. höbere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtöeungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſpruchen. ausgef. oder beſchrünkte Rusgaben oder für verſpätete ſiufnohme von inzeigen. Rufträge öurch Lernſprecher ohne Sewähe. Cechnik. Geſetz ind Necht. Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Mulik-Seitung. —— vor der Kegierungsumbildung! gerſſn, 10. Nov. (Von unſerm Verliner Büro) Allgemein nimmt man an, daß, nachdem die Verhandlun! gen mit der Reparationskommiſſion beendet ſind, die Ordnung er inneren Dinge, will ſagen die Erweiterung der Koali⸗ dion und Regierungsumbildung wieder in den Vorder⸗ grund rücken müſſe. Wenn Worte überhaupt einen Sinn haben, ſo iſt das auch die Meinung des Kanzlers. Er hat, wie wir feſtſtellen können, in den letzten Tagen bei mehr als einer Gelegenheit, wo er zmit politiſchen Perſönlichkeiten zuſammenkam, erklärt, daß dann ſelbſtoerſtändlich eine innerpolitiſche Auseinander⸗ bicwng erfolgen muß, wenn die Verhandlungen mit den auslän⸗ 2 iſchen Sachverſtändigen beendet ſeien. Wenn unſer Gedächtnis uns nicht täuſcht, hat er bei einer dieſer Gelegenheiten auch ganz direkt von der Heranziehung aller Wirtſchaftskräfte geſprochen. In den Keeiſen der Arbeitsgemeinſchaft der Mitte erwartet man eine ſolche Drientierung ganz beſtimmt. Man hat geſtern dort über die Um⸗ bildung der Regierung geſprochen. Der ſozlaldemokratiſche Parlamentsdienſt berichtet, man ſei ſich emig geweſen, in der großen politiſchen Reichstagsdebatte, die am Dienstag beginnen ſoll und mit Rückſicht auf die oberſchleſiſchen Wah⸗ ten wahrſcheinlich ſchon am Mittwoch beendet werde, hier eine Er⸗ meiterung der Regierung zu fordern. In der Sozialdemokratie ſcheint aber die nötige Einſicht und die erforderliche Reife für das, was nottut, immer noch zu fehlen. Der„Vorwärts“ nimmt die Rede, die geſtern Stinnes im Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrats gehalten at und wo er angeblich unter allen Umſtänden eine Stabiliſierung der Mark ablehnt, vielmehr die Rückkehr zum 10 Stundentag ver⸗ langt haben ſoll, zum Anlaß, Herrn Stinnes des Landesverrats zu Leſchuldigen und zu erklären, der Feind(ö) ſteht rechts. Die politiſche Lage ſei ſetzt ganz klar. Mit Stinnes gäbe es keine gemein⸗ ſame Arbeit. Dabei muß der„Vorwärts“ ſelber zugeben, daß in der Zeit“, alſo dem offiziellen Organ der Deutſchen Volkspartei über die Karkſtabiliſterung ganz andere Auffaſſungen vorgetragen werden. ſt es der Sozialdemokratie ſo ganz neu, daß in einer Partei ver⸗ chiedene, manchmal ſogar ſehr verſchiedene Meinungen vertreten ſein können? Der Reichslag beginnt die große politiſche Debatte, die ſich mit der Stabiliſierung der Mark und den Verhandlungen mit der Reparationskommiſſion beſchäftigen wird, durch eine Erklärung der Reichsregierung am Dienstag nachmittag um 1 Uhr. Am Montag nachmittag findet bereits eine Plenarſitzung um 3 Uhr ſtatt, die kleine Geſetze beraten ſoll. Am Montag abend werden die Fraktionen zu den großen poli⸗ tiſchen und finanziellen Fragen Stellung nehmen. Der auswärtige Ausſchuß wird ſich hiermit bereits am Freitag vormittag beſchäftigen. Mit dem Gutachten der Sachverſtändigen und der deutſchen Note an die Reparationskommiſſion hat ſich auch geſtern der Wirt⸗ ſchafts⸗ und finanzpolitiſche Ausſchuß des Reichs⸗ wirtſchaftsrats in gemeinſamer Sitzung beſchäftigt, wobei be⸗ ſonders die Vertreter der Induſtrie Gelegenheit nahmen, ihre Stel⸗ lung zur Frage der Stützung der Währung eingehend darzulegen. Stinnes ſoll dabei, wie verlautet, eine große Rede gehalten haben. (Siehe oben). die Keparationsverhandlungen Am Donnerstag mittag iſt die Empfangsbeſtätigung des Schrei⸗ dens der Reichsreglerung vom 8. November von der Reparations. zommiſſion beim Reichskanzler eingegangen. Die Kommiſſion teilt ſau. ſie werde die Vorſchläge nach ihrer Rückkehr in Paris prüfen. Eine weitere offizielle Juſammenkunft der Mitglieder der Repara⸗ tinnskommiffion mit den deutſchen Vertretern iſt nicht mehr vor⸗ Nage Die Mitglieder werden nur noch Abſchiedsbeſuche beim Keichskanzler und Reichsfinanzminiſter machen und Freitag mittag Aerlin verlaſſen. Der Eindruck der deutſchen Ergänzungsvor⸗ ſchläge ſoll nach dem„B..“ nicht ſonderlich günſtig geweſen ſein. Im zweiten deutſchen Vorſchlag ſei nicht genügend Aufſchluß ge⸗ geben, wie die deutſche e ſich die Durchführung in der lätter ſagen dagegen, der Eindruck ſei nicht ungünſtig. Nur die Franzoſen belrachteten die Vorſchläge peſſi⸗ 0 tiſch. Sie wieſen darauf hin, daß Frankreich Geld brauche und aß der Franken ſtark falle. Die Spannung ſei ſedoch bei weitem Wünd! mehr ſo groß wie bisher. Vor der Brüſſeler Konferenz nne allerdings von einem Moratorium keine Rede ſein. Am Montag wird ſich n Paris die Reparationskommiſſton aut„Lok.⸗Anz.“ mit den deutſchen 5 beſaſſen. Das Blat: inumt an, daß bereits Mitte der nächſten Woche die Entſcheidung ris fallen wird. Das„Journal des Debats“ erklärt, die Sach⸗ 1 tändigengutachten ſollten auf der Konferenz in Brüſſel vorgelegt ſterrden. Aus Brüſſel wird dem„Petit Journal“ gemeldet, ein be⸗ zanmter Tag für den Beginn der Brüſſeler Konferenz ſei noch nicht ſaltseſtellt Zuvor müſſe die Verſtändigung zwiſchen England nd Frankreich über die Reparationen erfolgt ſein. Was Bradburn ſagt . Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht an der Spitze 5 heutigen Morgenblattes eine Unterredung, die einer ihrer — rbeiter mit Bradbury gehabt hat. Darin wird die Auffaſſung balg ragen. wie ſie Bradbury wührend ſeines Verliner Aufent⸗ uis zu jedem, der es hören wollte, getan hat. Bradbury iſt näm⸗ uc: wie wir das ſchon mehrfach andeuteten, keineswegs ſo chen dem Berlauf der Dinge entzückt geweſen, wie das an man⸗ —— amtlichen Stellen der Fall war und noch iſt. Bradbury erklärt don neuem, daß man in den Kreiſen der Reparationskommiſſion Mor das Fehlen eines genauen Plons für die Stabiliſierung der deart entzäuſcht geweſen iſt:„Die Initiatibe hätte von der eutſchen Regierung ergriffen werden müſſen. blich iſt es doch die deutſche Regierung, die den Plan in Be⸗ ſung ſetzen mußte. Weder die Reparationskommiſſi« ech eine iltsdeeren, noch eine internationale Konferenz tonuen als Plan iche Jaktoren auftreten. Die deutſche Regierung muß einen 5 n formulieren und ſich darüber klar werden, welche Zugeſtänd⸗ die Nepe Durchführung eines Plans unerläßlich ſind, und dann mu miſſe gehen, Kritik zu üben. Es iſt nicht unſere Sache, Zugeſtänd⸗ 15 L anzubieten, wir ſind die Vertreter der Gläubiger Deutſchlands Wir müſſen die beſten Bedingungen herausſchlagen. Dabei müſſen Abae beſtrebt ſein, die Subſtanz des Schuldnerlandes Abreiſe der Sachverſtändigen 5 der Reichsregierung zur Erſtattung eines Gutachtens ie Stabiliſterung der Mark nach Berſin berufene Kommiſſton internatlonalen Sachverſtändigen hat ihre Arbeiten de⸗ Di über e von don endet. Nachdem vor einigen Tagen bereits das Gutachten von eparationskommiſſion als Vertreter der Gläubiger Deutſchlands und Keynes erſtattet worden war, wurde Gutachten mit den Unterſchriften Dubois, Ka⸗ der Reichsregierung überreicht. Dieſes zweite Gutachten wird nach Fertigſtellung der Ueberſetzung gleichfalls ver⸗ öffentlicht werden. Nachdem ſich Caſſel und Keynes bereits am Mittwoch verabſchiedet hatten, hat der Reichskanzler geſtern mittag Brand, Dubois, Jens, Kamenka und Viſſering zu einem Abſchieds⸗ beſuch empfangen. Der Reichskanzler hat den Herren den aufrich⸗ ligen und warmen Dank der Reichsregierung und deutſchen Volkes für die Hilfe ausgedrückt. Angeblicher Guldenreichtum Deulſchlands Aus franzöſiſcher Quelle werden in Holland Berichte über die „enormen Guldenguthaben deutſcher Bankinſtitute“ verbreitet. Es wird u. d. mitgeteilt, daß die deutſchen Großbanken durchſchnittlich je einhundert Millionen Gulden bei Amſterdamer Inſtituten in Rech⸗ nung haben Außerdem beſäßen deutſche Kapitaliſten insgeſamt 250 Millionen Gulden. Die Abwanderung der holländiſchen Valuta nach Deutſchland greife ſtark um ſich und kennzeichne ſich auch dadurch, daß man in deutſchen Finanzkreiſen alle möglichen Anſtrengungen mache, um den Hollandgulden hochzuhalten. Dagegen wünſchten die franzöſiſchen Großbanken eine Schwächung des Guldens, um in Holland größere Transaktionen vornehmen zu können.— Es ge⸗ nügt, ſolche Dinge mitzuteilen, um ſie als groben Schwindel zu kenn⸗ zeichnen. Kuhrpolitik und Reparationsfragen Wie aus Paris gemeldet wird, befaßte ſich der Senat mit einer Interpellation des Senators Hubert, die die Durchführung einer wirkſamen Entſchädigungspolitik im Ruhrgebiet zum Gegenſtand hatte. Die militäriſche Beſetzung des Rheinlandes ſei unentbehrlich zur Wahrung der franzöſiſchen Intereſſen. Die deutſchen Großinduſtriellen müßten zu einer zutreffenden Auf⸗ faſſung der wirklichen Lage Deutſchlands gebracht werden. Das ſei um ſo leichter zu bewerkſtelligen, da man das Ruhrgebiet, die Hauptquelle des Reichstums der deutſchen Großinduſtrie, in Händen habe. Poincare antwortete auf die Interpellation. Die internatio⸗ nale Bankierkonferenz in Parks habe die Begebung einer internatio⸗ nalen Anleihe für Deutſchland von der Herabſetzung der franzöſiſchen Entſchädigungsforderungen abhängig gemacht. Dadurch ſei die Kon⸗ ferenz zum Scheitern verurteilt geweſen. Er wolle nicht auf die im Friedensvertrag vorgeſehenen Sanktionen verzichten, wenn auch zu⸗ gegeben ſei, daß dadurch die Frankreich geſchuldete Goldmilliarde nicht eingebracht werde. Das ganze Problem müſſe aufs neue auf der Brüſſeler Konferenz aufgeworfen werden und zwar gleichzeitig das Entſchädigungsproblem und das Problem der interalliferten Schulden. In London habe die engliſche Regieruna die Bewilligung eines Moratoriums an Deutſchland beantragt, jedoch eine gleichzeitige Beratung des Entſchädigungsproblems mit den alliierten Schulden nicht zugeben wollen. Poincare erinnerte an feine Londoner Forderungen, an die Errichtung einer Zollinie, an die Vereinnahmung der Steuern im beſetzten Gebiet, an die 00prozentige Beteiligung an den Ge⸗ winnen der deutſchen Farbſtoff⸗ und Flugzeugfabriken uſw. Die vom Senator Hubert empfohlene Zollinie würde nur eine Abtren⸗ nung des Verkehrs zur Folge haben. Die Sommerzahlungen Deutſch⸗ lands ſeien nur für die belgiſche Priorität beſtimmt geweſen. Eine Kontrolle über Deukſchland müſſe ſich vor allem auf die Deviſenausfuhr erſtrecken. Die deutſchen Stabiliſierungspläne löſten kein großes Vertrauen aus. Der Vergleich des Frankenniedergangs mit dem Markſturz ſei unhaltbar. Niemand habe das Recht, Frank⸗ reichs Kreditwürdigkeit anzuzweifeln. Die Stabiliſierung der Mark ſei nur denkbar bei einer Herſtellung des Budgetgleichgewichts und einer Aufhaltung der Inflation. Die Heranziehung von ausländi⸗ ſchem Kapital könne Deutſchland nur erlaubt werden wenn es den größten Teil für Reparationszwecke verwende. Ueber Brüſſel Außerte ſich Poinoare dahin: Frankreich müſſe im Notfall von den Verbündeten fordern, mit Frankreich zu einer Zwangsaktion zu ſchreiten. Lord Curzon habe Frankreich die Unterſtützung der engliſchen Regierung in Ausſicht Geſamtregelung. Solange eine Hoffnung beſtehe, wolle Frankreich auf die ſſolierte Erfaſſung von Pfändern verzichten, aber wenn Frankreich keine Befriedigung erhalte, werde es ſeine Rechte lieber allein wahren als nicht bezahlt werden. durch den Wiederaufbau und die Sanktionen ſchon 90 Mi iarden aufgebracht, die Deutſchland hätte bezahlen müſſen. Frankreich ſei die am wenigſten imperia⸗ liſtiſche unter den Rationen. Wenn es aber weiter mit verſchränkten Armen zuſehe, werde es Jahre lang nichts erhalten, nicht einmal Sachlieferungen. Die Konferenz werde ſich auch mit den unregelmäßigen Holz⸗ und Kohlenlieferungen Deutſchlands möſe mit einer Beteiligung an der deutſchen Induſtrie befaſſen müſſen. Der frühere Finanzminiſter Marſchall wünſchte, daß Deutſch⸗ land zum Zahlen ge zwungen werde. Der Senat nahm durch Handaufheben ein Vertrauens⸗ votum für Poincare an. Senator de Luberſac erklärte, ſein Ab⸗ kommen mit Stinnes ſei ein privater Vertrag, der Frankreich nicht ſchaden könne. Die Beſatzungsfriſten laufen! Poincare hat ſich neuerdings wieder einmal gemüßigt ge⸗ 8 die Anſchauung zu vertreten, daß die fünfzehnjährige Be⸗ ſatzungsfriſt der Rheinlande erſt dann zu laufen beginnt, wenn Deutſthland allen ſeinen Reparationsverpflichtungen nachgekommen ſei. Gegen dieſe Auffaſſung muß der allerenergiſchſte Proteſt er⸗ hoben werden. Die Frage der Beſatzungsfriſt iſt unzweideutig in den Artikeln 428 und 440 des Verſailler Diktates feſtgelegt worden. Im Axtikel 428 heißt es daß„als Sicherheit für die Ausführung des Vertrages für Deutſchland“ das Rheinland in den näher bezeichneten Grenzen während eines Zeitraums von 15 Jahren beſetzt werde, der mit dem Inkraftreten des gegenwärtigen Vertrages beginnt.“ Im Artikel 440 heißt es dann:„Von der Aufſtellung des erſten Ratifikationsprotokolls an, tritt der Vertrag zwiſchen den hohen vertrazſchließenden Parteien, die ihn ratifizierk haben, in Kraft. Brand, Caſſel, Jenks nunmehr ein zweites menka und Piſſering Für die Berechnung aller im Vertrag vorgeſehenen Friſten, iſt dieſes Dawm der Tag des Inkrafttretens.“ Dieſe Faſſung iſt ſo klar, oaß über ihre Auslegung Differenzen nicht entſtehen können Die Aufſtelluns des erſten Protokolls erfolgte am 10. Januar 1920 und von dleſem Tage an llaufen die Be⸗ ſatzungsfriſten. Wir würden es für richtig halten, daß die Reichs⸗ regierung in irgend einer Form den deutſchen Stand⸗ punkt, der zugleich der einzig mögliche Rechtsſtandpunkt iſt, ver⸗ treten würde, ſei es in Geſtalt einer Kundgebung oder in Form einer Note an die franzöſiſche Regierung. Ein Schweigen von deuiſcher Seite könnte uns ſonſt leicht als Zuſtimmung zu Auf⸗ faſſung Poincares ausgelegt werden. tereſſen des deutſchen Volkes eſtellt. Frankreich wünſche eine „Pirgendwo rührt fobſchon gar kein die Entſcheidungsſtunde deutſchlands Von Dr. Otto Hugo, Mitglied des Reichstags und des Reichswirtſchaftsrats. In den Tagen, in denen die Reparationskommiſſion in Berlin verhandelt und die fremden Sa verſtändigen über die Frage der Markſtabiliſierung beraten, fliegt der Dollar um 2000 Puntte in die Höhe. Nichts kann mehr die völlige Ohnmacht unſerer Lage kennzeichnen, in die wir einmal durch die ſtarre Einſichtsloſigkeit der Ententepolitik, zum andern durch die verfehlte Anlage und Durchführung der deutſchen Politik geraten ſind. Heute kann es keinem Deutſchen mehr zweifelhaft ſein, daß die Erfüllungspolitik der Reichsregierung kein geeignetes Mittel zur erfolgreichen. Wahrnehmung der politiſchen und wirtſchaftlichen In⸗ weſen iſt Die Erfüllungspolitik hat von einem grandioſen Mißerfolg zum anderen, von einer Illuſion zur anderen geführt. Die Erfülkungspolitik litt von Anfang an daran, daß ihre Führer ſich nicht über die mit ihr verbundene wirt⸗ ſchaftliche Zwangsläufigkeit klar waren. Es fehlte ihnen vor allem an ber Erkenntnis, daß auch das Maß derjenigen Leiſtungen, die die Reichsregierung ſich bereit erklärte zu erfüllen, ausreichte, unſeren Ruin in wirtfhaftlicher Beziehung zu vollenden. Es war ein falſcher Gedankengang, zu glauben, daß nur die weit über den Rahmen der Exfüllungspolitik hinausgehenden Forderungen der Entente unerfüllbar wären. Schon die Erfüllung derſenigen wirt⸗ ſchaftlichen Leiſtungen, denen die Reichsregierung zuſtimmte, muß⸗ ten tödlich wärken. Dieſe Tatſache wurde entweder verkannt oder gefliſſentlich beiſeite geſchoben und ungeachtet gelaſſen. Dazu trat die mangelnde Aktivität der deutſchen aus⸗ wärtigen Politik. Sie paßte ſich nur immer dem Willen des Geg⸗ ners an, ohne einen eigenen Willen mit Zähigkeit einzuſetzen und zu verfolgen. Nur nicht anſtoßen, war die Parole, hinter der jeder elementare, tiefbegründete, aus der Seele des gepeinigten deutſchen Volkes hervorquellende Proteſt ſyſtematiſch niedergehalten wurde. Die Preſſe hatte zu ſchweigen, und die öffentliche Meinung, dieſes ſtärkſte Inſtrument der wahrhaft zielbewußten politiſchen Führung, wurde niemals eingeſetzt. Dieſes geduldige Hinnehmen aller Peini⸗ gungen bot erſt der meiſterhaft geführten Politik Frankreichs die Möglichkeit ſich hemmungslos gegen das leidende Deutſchland durch⸗ zuſetzen. So mußte es kemmen wie es kam. Wir haben das mmer den tauden Ohren der Regierenden gepredigt, und zwar ſchon vor der entſcheidenden Einleitung der Erfüllungspolitik. Nun lebt die Reichsregierung ſeit einem Jahre von der Hoff⸗ nung, daß die Größe der deutſchen Not die Entente bewegen würde, uns ein Moratorium zu geben und die Welt peranlaſſen müßte, eine Goldanleihe für uns bereitzuſtellen. Man e ſogar an einen Teilerfolg durch die Zahlungsſtundung auf Goldwechſel an Belgien. Aber hier handelt es ſich doch nur um eine Täuſchung, indem die Reichsbank Ieiſen die aus der deutſchen Ausfuhr nach Deutſch⸗ land fließenden Deviſen einzieht und für die Abtragung der Schatz⸗ wechſel an Belgien zur Verfügung hält. Politiſch die Täuſchung, als ob unſere Zahlungen eingeſtellt würden, wirtſchaftlich die Tat⸗ ſache, daß die Regierung fortgeſetzt aus der Volktswirtſchaft die Deviſen ſentüner au und dadurch die Wirtſchaft zwingt, ihrerſeits als Deviſenkäufer auf dem Markt zu erſcheinen. Die Wirkung iſt die gleiche zerrüttende, ob die Reichsregierung oder die Wirtſchaft die Devifen kauft, das Entſcheidende iſt der Deviſenanſpruch. Run iſt die Hoffnung wieder auf die gegenwärtigen Berliner Re⸗ parationsverhandlungen eingeſtellt. Es werden wenige Tage genü⸗ gen, um auch hier die Klarheit über eine neue Enktäuſchung u ſchaffen. Die Erfüllungspolitik wird alsbald vor einem neuen Fiaste ſtehen. In der Innenpolitik der gleiche Weg des Mißerfolges. Ein furchtbarer Nie dergang der deutſchen Produktion begleitet den Ver⸗ nichtungsprozeß von außen. Die Politik, die bisher betrieben wor⸗ den iſt, wird gekennzeichnet durch das fortgeſetzte Nachgeben gegen Forderungen, ohne dieſen Forderungen eine Leiſtungsſteigerung egenüberzuſtellen. Wir haben Wirtſchaft getrieben nach dem Konfumentenintereſſe, nicht nach dem Produktions be⸗ dürfnis. Wir haben gelebt nach dem Grundſatz, was brauchen wir, nicht nach dem, was wir uns leiſten können. So haben wir aufgezehrt, ohne den Erſatz für den Verbrauch durch Arbeit zu ſchaffen. Wir haben mehr eingeführt als ausgeführt. So iſt das Gold über Kriegsverluſte, Reparationen und Ueberverbrauch aus unſerer Wirtſchaſt in die Welt abgeafloſſen und fließt immer weiter ab, ſolange die Wirtſchaft im alten Geleiſe fortläuft und gar noch neue Goldmengen vom Reich für Währungserperimente mobiliſtert werden ſollten. Die Verkennung des Produktionsbedürfniſſes hat zu einer ungeheuerlichen unproduktiven Vergeudung von Arbeits⸗ kräften geführt, die heute entlohnt werden, ohne wie vor dem Kriege Ware zu ſchaffen. Das A, für Wirtſchaft und Staat, weſentlich al⸗ Folge der ſchematiſchen Anwendung des Achtſtundentages, der eine Fülle don Doppelſchichten erforderte, dort, wo früher eine einfache Beſetzung die Aufgabe erfüllte. Eine folche eeneee geht eben über unſer wirtſchaftliches Vermögen und wurde zum Unheil und Unſegen für alle. Die ungeheuere Exweiterung des ſtattlichen Beamten⸗ und Angeſtelltenapparates ruiniert den Staat und rui⸗ niert die Beumtenfchaft. Wir müſſen uns darüber klar ſein, daß Reich, Länder und Gemeinden garnicht in der Lage ſind, ſoviel Menſchen durchzuſchleppen, wie der heutige Apparat es erfordert. d eine Hand, um hier energliſch durchzugreiſen, Zweifel hierüber beſtehen kann, daß, je tiefer wir ſinken, deſto mehr die Exiſtenz derjenigen Beamten geführdet iſt, die von Hauſe aus einen Anſpruch darauf beſitzen, vom Staate unter⸗ halten und auch am Lebensabend verſorgt zu werden. In Rußland ſind, nachdem der Staat nichts mehr hatte, die Beamten zu Hundert⸗ tauſenden auf die Straße geſetzt worden. In Wien beſchreitet man jetzt denſelben Weg. Wenn nicht rachtzeilig in Deutſchland gründlich mit dem Staatsapparat abgebaut wird, werden wir bald an dem⸗ ſelben Punkte anlangen, wo das große Beqamtenſterben beginnt. Auf dieſer Bahn des Gebens ohne zu nehmen, geht es mit Staat und Wirtſchaft unaufhaltſam in den Abgrund hinab. Angeblich wird nach der Weimarer Verfoſſung in Deutſchland parlamentariſch regiert. Der Sinn des parlamentariſchen Syſtems bedingt in allen Ländern die Beendigung der Politik, die zu Miß⸗ erfolgen führt. Der ſicherlich bedeutſame und verdienſtvolle Lloyd George mußte gehen, nachdem er die Schlappe eingeſteckt hatte. In Deutſchland führt der Weg der Regierung über Berge von Mißerfolgen hinweg, aber keine Kraft rührt ſich, bier die ſelbſtverſtändliche Umſtellung dor Politik vorzunehmen. Das Par⸗ kament, das hier das entſcheidende Wort 17 ſprechen hätte, läßt ſich ausſchalten. der Reichstag ging in dem Augenblick, als der Dollar von 3000 auf 4000 hinaufflog, ſeelenruhig auseinander, als ſei nichts geſchehen, bewilligte ſich ſeine Diäten und ließ ſich einen Vorſchuß zahlen. Eine Ausſprache über die Schickſalsfragen unſeres Volkes und die politiſchen Pläne der Neichsregierung für die nächſte Zeit fand nicht ſtatt. Lautlos nahm die Regierung erhebliche Teſie iörer völlig verſagenden Verordnungen zur Bekämpfung der Martend. ene —— 2. Selte. Nr. 519g 9 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Freitag, den 10. November 1822 wertung zurück, aber eine Ausſpra der Polltik vermied man peinlichſt. 7. November dertagt und an demſeſben Tage, wo der Dollar von 4000 auf 6000 heraufftiegt, laſen Reichstag auf den 13. oder 14. Nobember vertagt worden ſel. Ueber allen Stürmen iſt Ruh'. Das deutſche Volk verſackt und geht unter, nur der Reichstag lebt und— ſchläft. Und nicht anders ſteht es mit dem Reichswirtſchaftsrat, der Sizungen über Sitzungen abhält, um ſich in emſiger Arbeit zu betätlgen, aber ſo lange er beſteht, iſt er immer nur der tatenloſe Zeuge des Niederganges geweſen, Er hat nicht ein einzigesmal die Entſchlußkraft und das Urteils⸗ vermögen gewonnen, um durch eine Tal ſeine Exiſtenzberechtigung und Befähigung zu erweiſen. über dlie Fehler tiche Erkenntnis. Der junge Parlamentarismus in Deutſchland hat bis jeßt verſagt. Und wenn ſich dlie Parteien nicht ſchleunigſt auf⸗ raffen und neue Handlung und Vewegung in die deutſche Politik hineinbringen, wenn ſie es nicht ſchleunigſt 5585 bringen, dieſem furchtbaren Verhängnis des hemmungeloſen Hinabgleitens ein Ziel u ſetzen und mit dem deutſchen Volke den Kampf aufwärts den Berz hinauf beginnen, den wir harmlos hinabgerutſcht find, dann iſt der Parlamentarismus in Ddeutſchland tot. Chaos oder Diktatur, das iſt dann die Frage. Wer es politiſch gut meint mit dem armen deutſchen Volke, wer ihm das letzte, das furchtbarſte, den Bürgerkrieg, erſparen will, der ſei ſich darüber klar, daß nur eine Möglichkeit vorhanden iſt, daß ſich die Parteien des Reichstages aufraffen aus ihrer Lethargie, die Wirk⸗ lichkeit erkennen und endlich ohne Parteivoreingenommenheit han⸗ deln. Die Entſcheidungsſtunde hat für das deutſche Volk und den Parlamentarismus geſchlogen. Die Schwierigkeiten mit Angora Nach einem Telegramm aus Konſtantinopel haben die alllierten Oberkommiſſare JIsmed Paſcha ein neues Memorandum über⸗ auffordern, das Dokument von Mudania zu beachten. Man glaubt aber nicht, daß dieſes Memorandum die Form eines Ultimatums tragen werde. Nach Empfang dieſes Dokuments begab ſich Ismed Paſch ſofort nach Angora zurück. Dle allilerten Generale hatten darauf eine Unterredung mit Rifat Paſcha, worauf dieſer verſprach, die Maßnahmen zurückzunehmen. General Harington erklärte Rifaat Paſcha, die Türken hätten ſchon eine faſt völlige Genug⸗ tuung hinſichtlich aller ihrer Forderungen erhalten: Oſtthrazlen würde ihnen in wenigen Tagen und Konſtantinopel bei Frie⸗ densſchluß übergeben werden. Dle Alllierten hätten die Be⸗ ſtimmungen von Mudania gewiſſenhaft beachtet, anders die Kema⸗ ſten. Rifaat Paſcha ſagte in ſeiner Antwort, daß er bereits Be⸗ fehle zur Beſeitigung der Zollmaßnahmen gegeben habe, beſonders hinſichtlich der Getreidezölle und daß er hoffe, der Brotpreis würde in 24 Stunden wieder ſeine normale Höhe erreichen. Er wäre de⸗ xeit, ſämtliche Maßnahmen rückgängig zu machen, in denen die Allllerten eine Bedrohung für die Sicherhelt der Beſatzungstruppen erblicken zu müſſen glaubten, aber er könnte ſich in keiner Form mit Kontrolle der Allilerten in innertürkiſchen Angelegenhelten ab⸗ inden. Die„Times“ ſchrelben zu der Rede Lord Curzons, dieſe Rede dürfte dazu beitragen, die internatlonale Lage zu entſpannen und nicht nur in England, ſondern auch im Aus⸗ lande den engliſchen Standpunkt dem Verſtändnis näherzubringen. Was die Zage im Oſten anbelange, ſo ein ſeine Worte eine ernſte Warnung. So ernſt die Lage auch ſein möge, ſo ließen die optimiſtiſchen Worte, die er über die Möglichkeit einer Zuſammen⸗ arbeit mit Frankreich und Italien beſprochen habe, hoffen, daß der Krieg im letzten Augenblick vermieden werden könne.— Die„Mor⸗ ning Poſt“ hofft, daß die maßvolle Erklärung Lord Curzons die Türken zu der Ueberzeugung bringen würde, daß die Staats⸗ männer und nicht die türkiſchen Führer den Frieden machen müßten. — Der„Daily Expreß“ betrachtet die Gefahr im nahen Oſten für überwunden, da die Cinigkeit unter den Alliierten wie⸗ derhergeſtellt ſei.— Die„Weſtminſter Gazette“ 1 Es iſt wahr⸗ ſcheinlich, daß die türkiſche Haltung in der Hauptſache auf einen Bluff beruht, und daß eine energiſche Demonſtratlon der wie⸗ dervereinigten Berhündeten genügen dürfte, die Lage klar zu ſtellen und zu einem befriedigenden Ende zu führen. Türkiſche Forderungen Blättermeldungen zufolge verlautet, daß die Kemaliſten dem franzöſiſchen Oberkommiſſar in Konſtantinopel, General Pellet, fol⸗ gende Forderungen übermittelten: 1. Sofortige Räumung Konſtantinopels; die Alliierten können, falls ſie es wünſchen, in Tſchataldſcha, Skutarti und Tſchanak bleiben; 2. Aufhebung der Kapitulationen: 3. Abhaltun einer Volksabſtimmung in Weſtthrazien, um feſtzuſtellen, o dieſes Gebiet nicht an die Türken zurückgegeben werden ſoll: 4. Rückgabe von Moſſul an die Türkei und Reviſion der ſyr ſchen Grenzen, ſowie Autonomie der Inſeln gegenüber der kleinaſtatiſchen Küſte, B. völlige Unabhöngigkeit der Türkei und 6. Bezahlung einer Kriegsentſchädigung durch Grle⸗ chenland in Höhe von 6 Milliarden Goldfranken. Ein neuer Dreibund? Die„Times“ ſagen, die Haupturfache für die neue Politik der Türkei liege in einer Aktion der Moskauer Regierung. Moskau habe einen Dreibund vorgeſchlagen zwiſchen Sowdjetru land, der Türtei und Bulgarien. Der Wahlausfall in Amerika Das Ergebnis der Wahlen in den Vereinſgten Staaten hat nicht gur einen auffallenden Sleg der Demokraten gebracht, ſon⸗ dern auch elne ne Kundgebung ſowohl gegen die neuen Tarifgeſetze und die republikaniſche Verwaltung als auch gegen das Alkshslverbot. In Newyork äußerten ſich die demokratiſchen Führer ſehr Ste erklärten, daß Präſident Harding nach dieſer Abſtimmung nicht mehr im Weißen Hauſe bleiben könne. Berlin, 10. Nov.(Von unſ. Verl. Büro.) Wie der„Deutſch. Allgem. Zig.“ aus Newyork gemeldet wird, wird der neue Senat enthalten neben 48 Regierungsrepublikanern 43 Demokra⸗ ten, 4 Oppoſſtionsrepublikaner und einen Unabhängigen. Die Mehr⸗ heit der Regierung vermindert ſich dadurch von 24 auf nichts. Das neue Repräſentantenhaus wird umfaſſen 225 Republikaner, 208 Demokraten, 1 So und einen Unabhängigen, wodurch die frühere Re ee eit von 167 auf 15 zurückgeht. Smiths glänzenbe hl zum Gouverneur von Newyork auf das Anti⸗ temperenzprogramm macht ihn zum 19 demokratiſchen Randidaten für die nächſte Präſidentenwahl und vernichtet die Hoff⸗ nungen des Exgouverneurs Coox, da die Demokraten keinen Freund 77 Wilſons wählen. der polnſſch⸗ruſſiſche Jwiſt Nach einer Warſchauer Drahtung verſendet die polniſche Regle⸗ rung ein Kommuniqus, in dem erklärt wird, die Moskauer Regie⸗ rung habe anläßlich des Amtsantritts ihres neuen diplomatiſchen rtreters in Warſchau Obolenski beſtimmte Forderungen —— Natur geſtellt, und die ſofortige Erfüllung dieſer Forde⸗ rungen verlangt, ehe noch die polniſche Regierung in der Lage ge⸗ weſen wäre, darüber zu beraten. Da die Warſchauer dieſe Forde⸗ rungen als gegen alle biplomatiſchen Gepflogenhelten anſah und ſie daher ablehnte, habe Obolenski ſeine ſofortige Abreiſe nach Moskau angezeigt. Gleichzeitig habe die polniſche Regie⸗ rung ihren Geſandten in Moskau Knall nach Warſchau zurück⸗ gerufen. Angeblich forderte die Moskauer Regierung die Aner⸗ kennung Obolenskis nicht mehr wie bisher, lediglich als diplomatlſchen Verkreker, ſondern ale bevollmöchtigten Minfſter mit allen einem ſol fchenie? etrechten. aufſe worin ſie die Türkei im Namen der allilerten Großmächte Reglerung, denn es ſel geeignet, dem deutſchen Volke die Augen er Relchstag wurde auf den wir in den Zeltungen, da der Polens ergeben eine Auch hier in dieſem Wirtſchafts⸗ parlament die politiſche Entſcheidung, nicht die wirtſchaft⸗ der Ausfall der polniſchen Wahlen Verſpätet eingetroffene Wahlergebniſſe aus den Oſtgebteten überwällfgende Mehrheil des Minderheitenblocks. Die Zahl der nicht polniſchen Abge⸗ ordneten ſtellt ſich auf 73. 20 Mandate ſtehen noch nicht feſt. Die polnlſche Pleſe beſpricht den unerwarteten Erfolg des Minder⸗ heitenblocks mit größter Beſorgnis.„Kurſer Poranni“ verlangt Nichtigkeitserklärung der Wahlen in den Oſtgebieten. Vier Miniſter, bdarunker der Miniſterpräſident, ſind bei den Wahlen durchgefallen. Polniſche Paßſchikanen E Berlin, 10. Nov.(Von unſerm Verliner Büro.) Die polniſche Regierung hat die Koſten für das polniſche Paßviſum beim Paſſieren des Korridors auf 2000 Polenmark erhöht, was nach dem heutigen Stand der Polenmark über 1000 deu Mark lind und mithin eine Verteuerung um mehtr als das öfache ausmacht. In Danzig wird dieſe Maßregel als Schikane empfunden, was ſie auch wohl ſein wird. L Dortens Pläne Die Pläne Dr. Dortens, des bekannten Sonderbündlers von Wiesbaden, wurden in einem Prozeß dargelegt, der vor der Eſſener Strafkammer gegen den 59 Jahre alten Reiſenden Ernſt Worms wegen Betrugs und ſchwerer Urkundenfälſchung ſtattfand. Worms hat von Dr. Dorten unter der Vorſpiegelung, er ſei ein Verktrauter und Beauftragter des inzwiſchen verſtorbenen Bergarbeiterführers Hus, von Dr. Dorten 35000 Mark erſchwindelte unter dem Vor⸗ wande, Hue wolle Dr. Dortens Beſtrebungen im Ruhrgebiet unter⸗ ſtützen. Worms iſt bei dieſer Gelegenheit von Dr. Dorten in ſeine Pläne eingeweiht worden. Bei der Vornehmung erſuchte der Ver⸗ teidiger, dem Angeklagten über ſeine intimen Verhandlungen mit Dr. Dorten das Wort zu geben, denn das, was er über die Ab⸗ ſichten Dr. Dortens bekunden könne, ſei von größter Wichtigkeit für die Allgemeinheit. Es ſei auch von Bedeutung für die deutſche vollends zu öffnen und Aufklärung zu geben darüber, wes Geiſtez Kind dieſer Mann ſei. Der Angeklagte berichtete dann nach einem Bericht der„Köln. Volksztg.“ aus ſeinen Erfahrungen mit Dr. Dorten folgendes: Neben der Gründung einer rheinſſchen Republik ver⸗ folge Dorten das Ziel, das Deutſche Reich mit Unterſtützung der Franzoſen auf ſeine einzelnen Stämme zurückzuführen. Er ſtehe mit einer ganzen Reihe von Leuten in. Fühlung, die dieſe Beſtrebungen unterſtützen. Sein allgemeiner Plan gehe dahin, die Preußen vom Rheine zu bertreiben. Die Franzoſen äußerten ſich nach Dr. Dorten dahin, Preußen könne im Oſten ſich breit machen, aber vom Rhein müßten die Preußen zurückgedrängt werden. Auch mit maßgebenden Perſonen in Hannover ſtehe Dorken in Verhand⸗ lungen. Es ſei zwiſchen ihm und den Franzoſen ein allgemeiner Operationsplan dahin verabredet worden, daß an einem beſtim m⸗ ten Stichtage die Arbeitermaſſen im Ruhrkohlenrevier einen Aufruhr inſzenieren ſollten. Gleichzeitig follte Dorten mit ſeiner Gefolgſchaft, die namentlich in den Landkreiſen der Rhein⸗ propinz, wie er behauptete, recht bedeutend ſein ſoll,— u. a. habe er in Wiesbaden 2000 Arbeitsloſe zur Verfügung— in Aktion treten. An dem Stichtage ſollte alſo ein gewaltſames Losſchlagen erfolgen. Die Franzoſen wollen dann den Belagerungszuftand er⸗ klären. Automatiſch werde ſofort das Ruhrkohlengebiet von ihnen beſetzt werden. Ein franzöſiſcher General werde das Oberkommando über die geſamten Beſatzungstruppen an ſich nehmen. Der engliſche Einfluß ſolle ausgeſchaltet, die Diktatur errichtet und ein großer Teil der Zeitungen unterdrückt werden. Dorten führte eine ſchwarze Liſte, auf der u. a. der Kölner Oberbürgee⸗ meiſter Adenauer, ferner Abg. Profeſſor Moldenhauer, der Trierer Bürgermeiſter und andere Perſonen ſtehen. Nach dem verahrede⸗ ten Plan ſollen dann alle Nichtrheinländer ausgewieſen und Dorten von Paris aus ans Ruder geſeßt werden, unter Umſtänden unter Zuhilfenahme diplomatiſcher Druckmittel. Soweit der Angeklagte. Wir wollen es dahingeſtellt ſein laſſen, ob Dorten wirklich ſolche Pläne, wie ſie hier geſchildert wurden, hegt. Aber ſelbſt nur ein kleiner Teil venügt ſchon, um deutlich genug ſein hochverräteriſches Treiben erkennen zu laſſen. Im übrigen iſt dafür geſorgt, daß ſeine Bäume nicht in Himmel wachſen werden. —— Deutſches Reich Reuer Rulturkampf in Sachſen Kaum ſind die ſächſiſchen Wahlen vorüber, da nimmt die ſozia⸗ liſtiſche Regierung den Kulturkampf wieder auf. Die amtliche Nach⸗ richtenſtelle der ſächſiſchen Regierung teilt mit: Das katholiſche biſchöf⸗ liche Ordinariat hat kürzlich durch einen langen Artikel in der ſächſt⸗ ſchen„Volkszeitung“ demonſtrativ zur Uebertretung und Nichtbeach⸗ tung der vielumſtrittenen Verordnung Nr. 155/56(Nichtbefreiung von Schulkindern dom Unterricht an ſtaatlich nicht anerkannten Feiertagen) aufgefordert. Die Folge davon war, daß vielfach katho⸗ liſche Schulkinder am 1. November(Allerheiligen) die Schule nicht beſuchten. Das Fernhalten der Schulkinder wurde ſyſtematiſch betrieben und vor einem Schulgebäude hatte man ſogar Streikpoſten aufgeſtellt. Das Vorgehen des katholiſchen biſchöflichen Ordinariats und der Zeitungen, die Unterſtützung leiſteten, bedeutet lufolgedeſſen eine geſetzwidrige Auflehnung gegen geſetmäßige Verordnungen des Kultusminiſteriums. Das Miniſterium wird daher Strafverfahren nach den§8 110 und 120 beantragen, wonach auch die Eltern, die ihre Kinder der Schule fernhalten, Strafen zu gewärtigen haben. Da die katholiſche Kirche auf ihrer Auffaſſung beſtehen bleibt, iſt alſo ein neuer verſchärfter Kulturkampf zu erwarten. Keue Richtlinien für die Beamtenbeſoloͤung Der Geſamtverband Deutſcher Beamten⸗ und Angeſtellten⸗ gewerkſchaften hat zur Frage der Beamtenbeſoldung Richtlinien aufgeſtellt, in denen u. a. verlangt wird, daß die Grundgehälter der einzelnen Beſoldungsgruppen in ein ſyſtematiſches Verhältnis zu⸗ einander zu bringen ſeien. Ihre Staffelung ſolle einen geſunden Anreiz für Qualitätsleiſtungen geben. Die heutigen Unterſchiede bei den Ortszuſchlägen ſejen zu verwerfen. Beſonders unerträglich ſei der Unterſchied zwiſchen den Ortsklaſſen A und B. Bei der Gewäh⸗ rung von Ortsſonderzuſchlägen, die nach den Wirtſchaftsgebieten er⸗ folgen ſollen, ſeien Grenzgebiete. Badeorte, Zentren des Ausflugs⸗ und Fremdenverkehrs gebührend zu berückſichtigen. Die ſozialen Zulagen ſeien für alle Beamten einheitlich zu geſtalten. Schließlich wird auch eine grundſätzliche Neuordnung des Beſoldungsgeſetzes, der VBeſoldungsverordnung und der Beſoldungsvorſchriften mit Wir⸗ kung vom 1. April 1923 und ſofortige Aufnahme der hierführ erfor⸗ derlichen Vorbereitungen verlangt. Der Anſchlag auf Harden. Den unter dem Verdacht der Mit⸗ wirkung am Hardenattentat verhafteten Grenz und Weichert iſt jetzt die Anklageſchrift zugegangen. Die Anklage lautet gegen Grenz auf Anſtiftung zum Mordverſuch und gegen Weſchert auf Bel⸗ hilfe. Der Prozeß wird vorausſichtlich anfangs Dezember verhan⸗ delt werden. „Das Schickſal der„Mackenſen“. Der für die Reichsmarine bei der Werft von Blohm u. Voß in Auſtrag gegebene große Schlacht⸗ kreuzer„Mackenſen“, deſſen Fertigſtellung durch das Ende des Krie⸗ ges verhindert wurde, wurde an eine Hamburger Firma zum Ab⸗ wracken verkauft. * Der Hungerſtreik der Kommaniflen in der Strafanſtalt Gör⸗ litz iſt nunmehr auch von den vier Gefangenen, die noch im verharrt halten, aufgegeben worden. Ferner haben ſich d genen in Görlitz bereit erklärt, die Arbeit wieber aufzunehm⸗ Ueber den Abſchluß eines deutjch⸗litaulſchen Handelsvertrag⸗ fanden in Dresden zwiſchen Miniſterjaldirektor Stockhammer und dem litauiſchen Geſandten in Rom und dem litauiſchen Geſchäftsträ⸗ Mugen ſiatt. ger in Berlin Beſpret G. 4— Preſſeſpiegel (Die Auswahl von Auszüg n und ausländiſchen Zeitungen und Beitſchriften erſolgt, u ereigenen Stellung⸗ nahme der Schriftleitung tepunkt der Unter“ richtung un In einem ſehr leſenswerten Aufſatz der Nr. 40 des Korre⸗ ſpondenzblattes des Allgemei deutſchen Gewerkſchafts⸗ bundes übt ein Herr Alwin Reismann ſchärfſte Kritik an der Forderung nach Goldlöhnen. Er ſagt darüber: Wollte man Goldlöhne in der Weiſe einführen, wie ſie von der Mehrzahl der Arbeiter anden werden, d. h. auf der Grund⸗ lage des Durchſchnittswochenlohnes der Friedenszeit, ſo müßte not⸗ wendig die heutige Papiergeldmenge verfünffacht werden. Geſchieht dies, ohne daß gleichzeitig ⸗die Warenmenge ver⸗ vielfacht wird, ſo würde der Wert bes geſamten Papiergeldes auf den fünften Teil ſeines heutigen Wertes ſinken. Die Folge wäre eine weitere furchtbare Verſchlechterung der Lebenslage des geſamten arbeitenden Volkes. Es iſt überhaupt ausgeſchloſſen, durch irgend⸗ eine gewerkſchaftliche Lohnpolitik dem deutſchen Arbeiter zurzeit wieder eine Lebenshaltung ſichern zu können, wie er ſie vor dem Krleg gehabt hat. Heute darf nämlich eine Lohnpolitik nicht davon ausgehen, was der Menſch zu ſeinem Lebensunterhalt braucht, ſondern von dem, was vorhanden iſt. Das deutſche Volk pro⸗ duziert heute ſchätungsweiſe 25 v. H. weniger als vor dem Krieg. (In Wirklichkeit dürfte dieſer Minderertrag der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft beträchtlich größer ſein.) Das bedingt ſchon eine Ernie⸗ drigung des Arbeitslohnes um dieſen Prozentſatz. Dazu kommen 10 v. H. direkte, 10 v. H. indirekte Steuern, eine weitere 10prozentige größere Ausbeutung der Konſumenten durch das Händlertum, das ſich gegenüber 1914 um mehr als 100 v. H. ver⸗ mehrt hat, ſo daß ſchon nach dieſer Berechnung vom 100prozentigen „Exiſtenzminimum“ des Friedens nur noch 45 p. H. für heute übrig⸗ bleiben. Die deulſchen Lohnempfänger können alſo unter den heu⸗ tigen Verhältniſſen noch nicht die Hälfte von dem ver⸗ brauchen, was ſie im Frieden verbrauchten. Nicht zu vergeſſen die ungeheure Beloſtung des deutſchen Volkes durch die Kriegsentſchädigung, ſo daß im Endergebnts das ſogenannte Exiſtenz⸗ minimum der Bevölkerung Deutſchlands heute weſentlich geringer eingeſezt werden muß als vor dem Kriege.“ 0 1* Johannes Fiſcher(Stuttgart) richtet in der„Frankfur⸗ ter Zeitung' an die Adreſſe der Reparationstommiſſion eine ſehr berechtigte Epiſtel üver die Lage und Stimmung in Veulſchland. U. a. ſchreibt er: ̃ „Das deutſche Volk begrüßt die Reparationskommiſſion in Ber⸗ lin, aber es hat auch den dringenden Wunſch, daß die Herren bei die⸗ ſer Gelegenheit ein kleines Bild der tatfächlichen Lage bekom⸗ men. Bei uns iſt immer lebhafter der chtſt entbrannt, und es geht eine ſtarke B ſer einem einfacheren Lebensſtil zurückzukehren, beides an und für ſich und für einen beſtimmten Geltungsbereich durchaus be rechtigte Be⸗ mühungen. Aber ſie haben auch eine Kehrſeite. Es iſt nicht zu be⸗ ſtreiten, daß die tatſächliche Arbeitsleiſtung gllerwärts ſich ſelt November 1918 beträchtlich geſteigert hat. Und was iſt das Ergeb⸗ nis dieſer wachſenden Arbeitsintenſität? Daß der Lebensſtandard immer breiterer Schichten auch arbeitender Menſchen von Tag zu Tag ſchlechter wird. Ich bekam vor dem Krieg für einen Tages⸗ verdienſt etwa 16 Pfund Butter oder Schweinefleiſch und für vier Tageslöhne einen Anzug; heute bekomme ich für einen Tageslohn 3 bis höchſtens 37 Pfund Butter oder Schweinefleiſch, und für einen Anzug muß ich einen Monat arbeiten. Breite Maſſen erleben ſetzt, daß ſie nicht mehr ſich, auch nicht für ihr Volk und ihren Staat, ſon⸗ dern letzten Endes für die Völker der Entente arbelten⸗ Es iſt aber eine volkspſochologiſche Unmöglichkeit, wenn die Entente⸗ mächte ſich einreden, daß irgend ein Staat in der Lage ſei, einerſeits mit demokratiſchen Methoden zu regieren und andererſelts nach A der Pharaonen weniger Stroh zu geben, aber doch mehr Ziegel zu verlangen. Wie viele Leute in Deutſchland ſind in ihrer Lebens⸗ geſtaltung ſchon wieder auf den Stand von vor 50 Jahren herab⸗ gedrückt, daß ſie keine Zeitung mehr halten, keinerlel Schmuck oder Genuß des Lebens ſich mehr geſtatten können, obgleich ſie arbeiten? Wer ins Volk hineinhört und hineinſieht, der welßh, wie immer weitere Kreiſe ſedes Vertrauen, ſeden Mut und ſede Hoff⸗ nung verloren haben. Wir ſind kein Volk von Analphabeten und Taugenlchtſen, von Bummlern und Bettlern geweſen, und man 2 25 täuſche ſich darüber nicht, was an Grimm und Bitterkeit ſich anſam⸗ meln muß bei Menſchen, die verſtändnisloſe Sieger in dieſer Welſt um ihr materielles und Ideelles Leben betrügen. Wer will Men⸗ ſchen noch von Wiederaufbau und gar im fremden Lande reden, die an und um ſich ſelbſt nur Zerfall erleben, die nicht einmal ander⸗ trautes Erbe mehr erhalten, geſchwelge denn irgendwie neue Erfolgt noch erringen können?“ *** In einem Artikel Der Zwang zum Entſchlud gibt der„Hannov. Kurier“ dem wachſenden Unwillen über den fruchtloſen Parlamenkarismus folgendermaßen Ausdruck: „Welte Kreiſe des deutſchen Volkes wünſchen, daß im gegen⸗ wärtigen Augenblick allerſeits von Bedenklichkeiten abge“ ſehen wird, deren Berückſichtigung zu gelegenerer Zeit den Gegen⸗ ſtand müßiger lleberlegung abgeben möge, die aber in dieſer Stunde Rettungsmaßnahmen nicht verzögern dürfen. Weder Rückſichten aul die Wählerſchaft, noch Rückſichten auf perſönliches Riſiko, noch Rück⸗ ſichten auf Wünſche beſtimmter Intereſſengruppen, welcher Art un FJarbe auch dieſe Verbände ſein mögen, können wir weiterhin al⸗ Gründe betrachten, denen wir einen Einfluß auf die Entſchlleßungen unſerer Politik geſtatten dürfen. In den letzten Tagen iſt vielfa von Gegenſätzen zwiſchen Wirth und Hermes dlie Rede geweſen. Von Treibereten hinter den Kuliſſen, die den einen gegen den anderen auszuſpielen wünſchten. Uns iſt lange nicht klar genug die Zurück⸗ weiſung ſolcher Hintergrundsarbeil erfolgt. Auch bei den ſozialiſtiſchen Parteien vermſſſen wir den klaren Verzicht au eine Sonderpolitik von nur gewerkſchaftlichem Horlzont. Wir müſſen jedoch weiterhin verlangen, daß alle, die aus dem Hintergrunde her⸗ vortreten, die den richtigen Weg zu kennen glauben, damit ſie ihrerſelts verantworklich an der Führung der Geſchäfte teilnehmen. Gerade in dieſen Tagen hat die Neubeſetzung des bayert⸗ ſchen Miniſterpräſidentenpoſtens wiederum gezeigt, daß ſich in Deutſchland eine gewiſſe eigennützige Scheu herausgebildet hat, an die verantwortlichen Stellen die Perſönlichkeiten erſten Ranges Ju entſenden, die ihrem Format nach am eheſten Ausſicht bieten, daß ſie die ihnen geſtellten Aufgaben bewälligen werden. Statt deſſen werden Perſönlichkeiten von weniger deutlichem Profil mit dieſen Aufgaben betraut, die die Rolle von Mittelsmännern für Hinter⸗ grundsintereſſen zu ſpielen haben. Bei ſolcher Verantwortungsſcheu darf man ſich dann allerdings nicht wundern, wenn in einem Staats⸗ betrteb von tatkräftigem Zugriff nichts zu ſpüren iſt. Nicht um ein Verſteckſpiel handelt es ſich im Augenblick, es handelt ſich vielmehr darum, daß eine hierzu befugte und berufene Inſtanz ungeſän m mit einem klaren, willensſtorken Entſchluß bervortritt, der einer allgisteinen Auflöſung Halt gebietet, der weilhin über die deutſchen Grenzen hinaus deutlich ſichtbar zu erkennen gibt, daß wir unſere Geſchicke in die eigenen Hände nehmen. Eines iſt jedenfalls gewiß. auf die eine oder andere Weiſe muß das gegenwärtge Wirr⸗ ſal einen umwälzenden Entſchluß hervortreiben.“ —— Letzte Meldungen Der 9. November. (ei Verlin, 10. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Der 9. November in Berlin ruhig und o Demonſtrationen verlaufen, übera Am fanden allerlei? ammlungen un Feſtlichkeiten ſtatt; auch ſie ſind ohne Zwiſchenfälle verlaufen. In Sachſen, wo der 9. November ſtaatlicher Feieriag iſt, verlief der Taa in Ruhe. Die ſtaatlichen Gebäude hatlen auf Anordnung der Regierung geflaggt und die Sozialdemokraten vergnſtalteten überall Feiern.„5 — D— Jeeltag den 10. Nobember 1922 ree Mannheimer General-Anzeiger(Miftag-Ausgabe) 85 3. Seike. Nr. 519 57 r Biſcho verfehlten er ung tau deich. J n 0 laſſen. 80 dom Termi ern auf da uzaht r in cdaf * eh behülflich won uuch den dktaber 5 2 Winterb kenn ſie ferte * ſoen ſwien liar 0 ſerem 105 ele le machen eine 91370 längern ſchi ndde uue dre den du a mone ſie dem nachde enden 25 Der morgige 11. Nove fvon Tours, geweiht. Martin ſtammt aus Saberia in Ungacu, jenem Städtchen, d — des Helligen waren Heiden und ſein Vater Necden Martin in Pavia die esdienſt einzutreten. ö kuſem kehrte aber wieder nach ſeiner Heimat zarück. Hier führte r ſeine betagte Mutter der chriſtlichen Kirche zu. Durch die Arianer urde Martin bald gezwungen, Zunächſt begab er ſich nach Italien, dann wiled 93— ſeinen Willen Bi ner Leitung das Kloſter Marmontier, wo er au en er heilige Martin galt als großer Wohltäter und manche ſchöne Augende weiß Taten der werktätigen Liebe v im bekannteſten iſt die Erzählung von dem Bettler, dem er Betss Mantels gab; ettler der Heiland ſelbſt geweſen iſt. In der Kunſt iſt dieſe Legende ſig behandelf worden. Eine artinstor in Freiburg i. den Todestag des Heiligen fällt, el lautet: Wenn um Martini Nebel ſind, wird der Da um die Zeit, Auer ein germaniſches Herbſtſeſt be 8 0 e Anzahl von Gebräuchen auf den Martinifeiertag übergegangen, der Martiniſchmaus mit der Martinsgans als Hauptgericht. umſeren Tagen Hörenſagen. Ausza wie aus anzminiſteriums an alle Dienſtſtellen ergangen, Nopembergehalt gewährten 5 Woche die fälligen Beträge zur Auszahlung kommen. u. ge. Denſſche Notgemeinſchaft in Baden. Im Alrdeitemiglſteper. Karlsruhe wurde geſtern unter zahlreicher Bete ö Betracht kommenden die deutſche Notgemein⸗ aft in Baden gegründet. wide die, nach einheitlichen G im Abendblatt berichten. Eröffnung der Mannheimer Mittelſtand⸗ 7 Not der Jes⸗ heraus geborene Mannheimer Mittelſtand⸗Selbſt⸗ Nle eine begrüßenswerte ſoziale Ei Sel woch, 15. November eröffnet. bfthilfe win den in Not geratenen Pe rerinnen uſw. bei Veräußerung entbehrlicher Wertgegenſtände Die Verpflegungskoſten in den des Innern 2 118 Koſten der Verpflegung von Kranken in den Heil⸗ und Pflegeanſtalten erneut feſtgeſeht. nicht badiſche Reichsangehorige und für chen 1200 un Der praftiſche Schrebergärtner. Arbeiten Ter war ein Erntemonat, Ma ng heißt es, die Ernte für den Win n beginnt mit dem Herausnehmen der edarf, dann folgen die e zur Ernährung dienen. ˖ dis Aufbewahrungsräume gebracht. Man ſchneide nicht zu viel ch N0 Schutzblätter blel in Schuppen, Miſtbestkaſten ſind geei Neiche duger zur Weinverbeſſerung. 400 Cernährungsmintſteriums Verb Doppelzentner Zucker zur Haustrunkberelt eſſerung des Rot mo weltere 120 000 Doppelzentner zur Verbeſſerung des Weiß⸗ antli und Weißweines. Als vorausſichtlicher Preis werden in dem chen Schreiben 60 bis 70 M. pro Pfund genannt. Rarrwfffenſchaftichekundſchan ger gehen könne, gift in unſeren Tagen nicht mehr. werges, die dem Berliner Meiſter der Chirurgie, Geh. Meste gelungen ift. Wie Profeſſor Zondek in der„Deutſchen We Wochenſchrift“ ausführt, war es bisher nur gelungen, emitäten bei Der Gedanke, ſer de zu ſeiner Länge hinzuzufetzen, iſt neu. 9 i e eintritt Aahgte ednn deun da 5 ſoßee berſtenden Gewerbsteilen n einer anderen dem zentſtehen am Ort ren Rei eing 5 5 0 deize herbeizuführen. N85 werden die Bruchenden auseinandergezogen und da⸗ Dedingung für die Auswirkung des Reizes zur Regeneratfon ii Städtiſche Nachrichten⸗ Martini mber iſt dem Helligen Martin, dein as heute Steinamanger heißt und durch den Verſuch des letzten ungariſchen Königs Karl nach Mieder⸗ der ungariſchen Königswürde bekannt geworden iſt. Die veranlaßte ihn, in den Katechenſchule beſucht hatte, 0 ſich Lange blieb er nicht Soldat: er ließ aufs neue ſeine Heimat zu ver⸗ er nach Frank⸗ Einfiedler. 375 wurde er Bei Tours entſtand unter ch geſtorben iſt. Frankreich lebte Martin als ſchof von Tours. on ihm zu berichten. die Hälfte am nächſten Morgen erkannte er, daß der Darſtellung davon befindet ſich am B. Der Martinstag, der übrigens Winter meiſt in der heute Martini gefeiert wird, gangen wurde, ſind von dieſem kennt man allerdings dieſen Brauch nur noch In der Landwirtſchaft iſt Martini ein wichtiger an ihm werden die Bodenzinſen beglichen und die Pachten Veng der Teuerungszulagen an die Beamten. Geſtern erlin gemeldet wird, ein Rundtelegramm des Reichs⸗ den Beamten die Teuerungszulagen aus⸗ daß Anfang nächſter en. Es iſt daher damit zu rechnen, iligung der hier⸗ eber die Durchführung der Samm⸗ eſichtspunkten geleitet wird, werden Selbſthilfe. Die aus nrichtung, wird am kommenden Die Mannheimer Mittelſtands⸗ rſonen, vor allem Rentner, ſein. Ausführlicher Bericht folgt. Heilanſtalten. Das Mintiſterium Im Hinblick auf die Geldent⸗ 12 die Koſten erhöht 100 58 50 de erpflegungsklaſſe tä wiſchen un 1 Mebngeh 9taglich 250 und 700 Mark, 2000 Mark. im November. Der und gerade in dieſem Jahre der ter in Sicherheit bringen. Wurzelgemüſe für den Gemüſearten, deren oberirdiſche Sie werden gereinigt, getrocknet und an Kohlköpfen und Krauthäuptern ſollen ein paar Blätter — Die Aufbewahrung erfolgr in froſtſicheren Kellern oder Erdbeeten.(Einſchläge.) Auch net, da man dieſe ſehr leſcht decken Mieten halten ſich ſowohl Kartoffeln, Wurzelgemüſe und onſti 88 bate⸗ Gemüſe ſehr gut, doch müſſen ſie richtig angelegt ſein und icht zu früh zugedeckt werden. Bei ſtarkem Froſt werden r, bei mildem Wetter nur eicht gedeckt. Der Noten-Unſegen. Wie aus Berlin gedrahtet wird, werden in allernächſter Zeit§ n Verkehr gebracht. Die oll ſtark vermehrt werden, ünfzigtaufendmark⸗Noten Ausgabe von 500⸗ und 1000 Mark⸗ wöchentlich werden 11—12 Mil⸗ n Mark in den Verkehr gebracht. So iſt der Weg zu völligen Untergang buchſtäblich mit Papiergeld gepflaſtert! Nach einer Mitteilung des vorausſichtlich zunächſt ung und ſtes bereitgeſtellt werden, ſpäter aber werden iſt ein Lostag. Eine Bauern⸗ ch. Minga von Poetz f. Mit dem geſtrigen Tage iſt eine in weiten Kreiſen der hieſigen evangel. Gemeinde geſchätzte Mitbür⸗ gerin, Frl. Mina von Poetz im hohen Alter von 81 Jahren nach kurzem Krankenlager zur Ruhe des Volkes Gottes ein⸗ gegangen. Die Entſchlaſene iſt geboren am 21. Dezember 1841 in Unteröwisheim bei Karlsruhe als Tochter des Oberrechnungsrats von Poeß und ſeiner Ehefrau, einer geb. Lamen. Im Kriege 1870/71 1855 ſie freiwillige Krankenſchweſter und hat mit großer Auf⸗ opferung die verwundeten Krieger gepflegt. Später widmete ſich die Heimgegangene der Jungftauenverelnsarbeit zunächſt in Hagen 1.., dann in Kartsruhe und kam Mitte der 8ber Jahre nach Mannheim, wo ſie durch ihre ſegensreiche Tätigkeit im Dienſte der chriſtlichen Nächſtenliebe ſehr bald einen großen treuen Freun⸗ des⸗ und Bekanntenkreis um ſich ſammeſte. Ihr Bethanienheim in der Kheinauſtraße 6 war nicht nur eine viel⸗ und gernbeſuchte Stätte der Jungfrauen, ſondern auch der Erwachſenen. Sie war den ihr von der Behörd wertrapten gefallenen Mädchen eine dat⸗ kräftige S und Liebe zu einem neuer Dieſe mit großer Hingabe und herzlicher ſittlichen Lebenswandel. Mit der evangel. Gemeinſchaftsbewegung hängt ihr Name für immer zuſammen. Die Verſammlungen bei der bis in die letzten Tage ihres Lebens hinein geiſtig hochſtehenden regſamen Verſtorbenen bleiben den Be⸗ ſuchern in unvergeßlicher Erinnerung. Der hervorragendſte Charakterzug ihres uneigennützigen und aufopferungsvollen Lebens war die Liebe und der Drang, den Nebenmenſchen Gutes zu tun, ihnen die Heilswahrheiten des Evangeliums näher zu bringen und ſich ihrer Seelen anzunehmen. So wurde Frl. von Poetz aus einem zwar arbeitsvollen aber reichgeſegneten Leben abberufen. Sie hat ziebe geſät und erntete dieſe auch in reichſtem Maße. * Das Ausſchmücken von Jügen, wie es vielfach bel Sonder⸗ fahrten, insbeſondere zu ſportlichen und politiſchen Veranſtaltungen zur Uebung geworden iſt, iſt fortan im Reichsbahngebiet grundſätz⸗ lichunterſagt. Durch Streifen der Schmuckgegenſtände an Hoch⸗ ſpannungsleitungen und Gegenzügen können leicht Betriebsgefähr⸗ dungen und Verletzungen hervorgerufen werden: Fahnen, Flaggen und Plakate können irrtümlich als Signale aufgefaßt werden und Be⸗ triebsſtörungen verurſachen. Außerdem werden die Wagen in den meiſten Fällen beſchädigt, und überdies entſtehen der Eiſenbahnver⸗ waltung durch die Beſeitigung des Schmucks unnötige Koſten. Auch das Beſchreiben der Wagenwände mit Kreide iſt verboten. Veranſtaltungen Theaternachrichl. Lortzings romantiſche Oper„Undine“ gelangt am nächſten Sonntag zum 150. Male im hieſigen Nationaltheater zur Aufführung. Ddas Werk erklang hier zum erſten Male am 29. Auguſt 1850 und erlebte ſeine 100. Wiedergabe am 4. Juni 1902. Am Sonntag ſind unter Eugen Gebraths ſzeniſcher und Werner von Bülows mufttal ſcher Leitung in den Hauptpartien beſchäftigt: Guſſa Heiken, Minny Ruske⸗Leopold, Joſef Burgwinkel, Wilhelm Fenten, Max Lipmann, Karl Mang, Philipp Maſſalsky.— Wegen Erkrankung von Reinhold Kreideweiß wird der„Täuberich“ in der„Taubenhochzeit“(2. Akt) in der heutigen Aufführung„Die Vögel“ von Elſe Seufert dargeſtellt. „Feuerio-Zubiläum. Das Jubiläum des 25jährigen Beſtehens unſeres um heimliſche Art und heimiſchen Frohſinn ſo hochverdienten Feuerio wird im nächſten Hornung gefeiext werden, aber als Vorrei⸗ ter iſt auf den morgigen Samstag abend, dem 11. 11. in der Stamm⸗ burg Habereckl eine Feſtfitzung angeſetzt, an der die bewährte Kerntruppe zeigen wird, daß der alte Geiſt noch lebt und ſich durch alle Not der Zeit nicht hat zu Boden drücken laſſen. Die Veranſtal⸗ tung wird die Mitglieder und Freunde des Feuerio vollzählig bei⸗ ſammen finden, zumal ein reiches Programm in Sicht ſteht und Alt⸗ meiſter Dingeldein elnen des Tages würdigen Stoff aufrollen laſſen wird. Rommunale Chronik z Badiſch-Rheinfelden, 8. Nob. Dder Bürgerausſchuß befaßte ſich mit der Abtragung der ſchweizeriſchen Milchſchulden. Der Bürgerausſchuß erklärte ſich mit dem zwiſchen der Schweiz, den. badiſchen Gemeinden und dem Reich abgeſchloſſenen Abkommen ein⸗ verſtanden, wonach ab 1. April 1922 fämtliche Zahlungsverpflich⸗ tungen nur noch durch Vermittlung des Staates geregelt werden ſollen. Die Milchſchuld der Gemeinde Rheinfelden betrug nach dem Stand vom 31. März 1922 110 130 Franken(d. k. nach dem heutigen Kurs rund 122 Millionen), wovon bisher 13 883 Franken abbezahlt wurden. Gerichtszeitung Ulm, 8. Nov. Der als Schleichhändler bekannte Johann Weiß in Ay bei Neuulm wollte mehrere Kiſten mit Eier und 53 Kg. Butter von Ulm nach Mannheim verſchieben. Die Sendung wurde jedoch beſchlagnahmt und Weiß zu einem Jahr Ge⸗ fängnis und 10 000 M. Geldſtrafe verurteilt. Schon im Juni 1920 hatte er wegen fortgeſetzten Schleichhandels dieſelbe Strafe erhalten. Stuttgart, 8. Nov. Die hiefige Strafkammer verurteilte den Schlächter Loetterle aus Pforzheim und den Fleiſcher Schlee wegen Lebensmittelſchiebungen zu einem Jahr Zuchthaus und 20 000 Mark Geldſtrafe und wegen Käſeſchiebungen zu weiteren 20 000. Gegen 5 Käſehändler, die in die Schiebungen verwickelt waren, wurden Geldſtrafen bis 20 000 ausgeſprochen. Ddie Gemeindewahlen in Mannbeim Was tun Hausbeſiher am 19. November? Auch die Hausbeſitzer müſſen ſich entſcheiden, wem ſie am 19. November ihre Stimme geben wollen. Sie ſind zwar geſszen⸗ wärtig nicht auf Roſen gebettet und mancher äußerte in letzter Zeit ſchon erbittert und verärgert:„Ich w überhaupt nicht. Das wäre das Verkehrteſte, was ein Haus! jetzt kun könnke. Daß manche Beſchlüſſe gefaßßt wurden, die die Eigen los auf eigenem Grund und Haus machen, rührt eben großenteils davon her, daß ſchon bei den letzten Wahlen viel zu viele nicht gewählt hatten. Hintenach ſchimpfen, hat keinen Wert. Ja, ich behaupte:„Wer nichtgewählthat, hat überhaupt kein Recht zum Schimpfen und Tadeln. Ihm geſchieht recht, wenn im Reichstag, Landtag oder auf dem Rat⸗ gaus die gewählten Parteien Geſetze machen und Verordnungen er⸗ laſſen, wie ſie ihren Anhängern paſſen.“ Daß auch im Reichstag das Reichsmietengeſetz teilweiſe anders ausgefollen wäre, wenn die bürgerlichen Parteien ſtärker vertreten wären und wenn innerhalb der bürgerlichen Parteien von allen Abgeordneten ſtets nur der Blick aufs Volks ganze gerichtet worden wäre, iſt ſicher. Wir Haus⸗ beſitzer müſſen uns zwar heute in manches ſchicken, was man früher für unmöglich gehalten hätte. Soweit es im Intereſſe der Geſamt⸗ heit liegt, wollen wir gern die nötigen Opfer bringen. Wenn wir aber erleben müſſen, daß die geſamte Linke heute noch unent⸗ wegt die Sozlaliſierung erſtrebt, die Zwangsenteig⸗ nung der Häuſer im beſondern, ſo kann doch ein vernünftiger Hauseigentümer ſeine Stimme keinem Sozialdemokraten geben oder gar einem Kommuniſten. Aber auch in den Reihen der Demo⸗ kraten ſitzt mancher Anhänger des Sozialiſierungsgedankens; auch in Mannheim. Geſchloſſen gegen die offene wie heimliche Enteig⸗ nung und Entrechtung trat dagegen überall die Deutſche Volks⸗ partei ein. Im Reichstag trat der einflußreiche volksparteiliche Abgeordnete Beythien am entſchiedenſten gegen die feſſelnden Beſtimmungen des Reichsmietengeſetzes auf, im Hinblick aufs Ganze. 111 im Hinblick auf die Mieter und beſonders die Wohnungs⸗ oſen. Die Deutſche Volkspartei iſt eben der Ueberzeugung, daß durch Zwangswirtſchaft keine Neubauten entſtehen und ohne Neubauten keine Abhilfe in der Wohnungs⸗ not möglich iſt. Es liegt alſo durchaus im Geſamtinter⸗ eſſe, durchaus nicht bloß der Hausbeſitzer, die Zwangswirt⸗ ſchaft allmählich abzubauen, nicht noch zu verſchärfen. Wir haben ſa alle lange genug die Segnungen der Zwangswirtſchaft erfahren. Aber noch mehr. Durch die ſchon halb durchgeführte Sozjaliſierung im Wohnungsweſen verfallen die beſtehen⸗ den Häuſer. Die Eigentümer ſind durch die bei ihnen allein noch durchgeführte Niedrighaltung der Mieten einfach nicht mehr imſtande, rechtzeitig die nötigen Reparaturen vornehmen zu laſſen. Auf all dieſe Folgen haben volksparteiliche Abgeordnete und Stadtperordnete mit Nachdruck hingewieſen, im Hinblick auf die ſchlimmen Folgen fürs ganze Volk. Daß ſie nicht durchdrangen, iſt Schuld des lauen Bürgertums, das am Wahltag daheimgeblieben iſt. Auch in Mannheim würde der Wind anders wehen, wenn ſtatt der roten das Verhältnis umgekehrt wäre. Von keiner Partei wurde ſtets ſo energiſch Stellung genommen gegen die ver⸗ ſchleierten Wohnſteuern, wie Wohnabgabe, Waſſergeld, Müllabfuhr und Kanalgebühr, wie von der Deutſchen Volkspartei. Wenn ſie ſtärker vertreten geweſen wäre, hätte ihr Veto mehr Wir⸗ kung gehabt. Und wenn heute bald alle ſammern über die ſchablonen⸗ haft auf den Mietpreiſen aufgebauten Steuern, die Monat für Monat in ſprunghaft emporkletternden Jahlen vom Gas⸗ und Waſſerwerk eingezogen werden, ohne Rückſicht auf die inkommens⸗ verhältniſſe, ſo werden ſich die Leſer erinnern, wie gergde dagegen die Deutſchliberale Fraktion gekämpft hat. Nicht bloß der Hausbeſitzer wegen, nein ebenſo im Intereſſe der Mieter, weil ihre Vertreter auf dem Rechtsſtandpunkt ſtehen: Heute kann eine ge⸗ rechte Beſteuerung nur noch auf dem ſetzigen Einkommen auf⸗ gebaut werden. Sodann ärgert alle nichts mehr als die allmähliche Gepflogenheit der Stadtverwaltung, die Gebührenerhöhun⸗ gen faſt immer rückwirkend zu machen. Auch dagegen machte die deutſchliberale Preſſe und Partei ſchon wiederholt Front, wieder im Intereſſe aller, weil eben die Einkommen meiſt auch nicht rückwirkend erhöht werden können. Hätte ſie mehr Vertreter in dem Studtparlament gehabt, man hötte dieſem Widerſpruch mehr Gewicht beigelegt. Wer alſo durch Wahlfaulheit die bürgerlichen an ſchwächte, hat kein Recht, nachher zu nörgeln. Er iſt mit⸗ -Aber gerade dieſe Erkenntnis müßte eigentlich ſedem Vernünf⸗ tigen ſagen, daß er alles aufbieten muß, daß möglichſt viele bürger⸗ liche Volksparteiler aufs Rathaus müſſen, daß ſie dort geſchloſſen für gleichmäßige und gerechte Laſtenverteilung eintreten. Aus dieſem Grund muß ſede Zerſplitterung vermieden werden.„Teile und herrſche“ ſagt ſchon ein altes Wort. Ein aufs Ganze Blickender kann die Bildung kleiner und kleinſter Fraktiönchen deshalb nie mitmachen. Die Hausbeſitzer ſollen ſich ſa nicht einbilden, daß ihre Intereſſen beſſer vertreten werden, wenn ſie eine eigene kleine Fraktion im Bürgerausſchuß häben. Heute entſcheiden nur die Maſſen. Es iſt dem Ganzen auch nicht gedient, wenn gewiſſe Intereſſen nur einſeitig vertreten werden. Die politiſchen Parteien ſind nach wie vor das beſte Klärbecken der ver⸗ ſchiedenen Meinungen. Und da hat gerade die Deutſche Volkspartei der verlängerte Iwerg Ein Erfolg der Chirurgie. bibliſche Weisheit, daß der Menſch ſeiner Länge nicht eine Es iſt jetzt ungen, einen Menſchen durch eine Operation größer zu und zwar handelte es ſich um die Verlängerung der 3 5 infolge eines Bruches zu ver⸗ Menſchen auf operativem Mei der Opera⸗ e Knochenhaut mit einer geringen angrenzenden Muskel⸗ rchſchnikten, der Knochen wird an dieſer Stelle durchbrochen, ruchenden werden nur vorläufig gegeneinander ebracht. bis fünf Tagen aber wird der untere Bruchteil kräftig nach erkürzungen einem kleinen i gezogen, ſo daß eine Lücke von mehreren Zentimetern zwiſchen Bruchenden entſteht. Es iſt nun eine bisher unbe⸗ „daß die Geſchwulſtbildung die Lücke gleichſam aus⸗ chte Regeneration herbeigeführt. wird. Früher n der Pathologie die Lehre, daß ſich eine größere Lücke im en Körper 0 wieber mit den verloren gegangenen ſpezi⸗ Teilen füllt, ſondern daß ſie durch ein Flickwerk. die Narbe, wird. 5 N0 80 hat dagegen nunmehr na eine vollſtändige Zuwachſung der leeren zach ſeinen Beobachtungen iſt die weſentlichſte und ung für dieſen Vorgang ein offenbar von ausgehender Reiz, den er„örtliche Hormone“ ge⸗ er Verletzung“, führt er aus,„bilden ſich an toffe, die ſich zerſezen und Abbau⸗ ormone in Tätigkeit treten.“ telle ſeiner Unterſuchungen ſagt er:„Hor⸗ der Verletzung und wirken teils örtlich, in⸗ n die Umgebung ausſtrahlen, teils auf entfernte Körper⸗ nen ſie auf dem Wege der Blutbahn gelangen und durch Baumaterial für die Regeneration ſchaffen, das wieder lutwge dem Regenerat zugeführt wird.“ Bier gin alſo ewieſen, daß unter be⸗ edingungen 2 „Am Ort en, die als Fuagenr 280 en den Bruchenden ein 1—5 Regenerat, alſo ein r mit Markhöhle, entſtehen zu laſſen. Zunüchſt wurden, die Knochenhaut ringsum durchſchnitten war, die Bruch⸗ uder unmittelbar gegenübergeſtellt, und damit war die g geſchaffen, um die für die Knochenneubildung not⸗ Sobald dieſe Reize zu wirken be⸗ ad lumpha⸗ Nach der % Bfut der Unterſuchungen von Zondek ſtellen ſich die einzelnen Stadien der Knochenneubildung ſo dar, daß ſich nach der Durchtrennung der Knochen ſehr ſchnell in der Umgebung der Pruchenden Rundzellen⸗ gewebe bilden und nach—4 bereits ſtark gekörntes und oſte⸗ oids Gewebe vorhanden iſt. erden nun in dieſem Stadium die Bruchenden einige Zentimeter auseinandergezogen, ſo wird das neu⸗ gebildete Gewebe nicht völlig durchriſſen, ſondern faden⸗ oder band⸗ förmig ausgezogen, ſodaß ein Verbindung zwiſchen den Bruchenden bleibt. Dieſe dürfte dann genügen, um den Grundſtock für die weitere Knochenbildung abzugeben. Die ausgezogenen Gewebsfäden werden gleichzeitig nach außen hin zu einem Schutzwall gegen das ſtörende Eindringen von Wucherungen, und auf dieſe Weiße wächſt die Lücke zu— dle Verlängerung des Menſchen iſt erfolgt. Beriauſchte Köpfe. Man wird an alte Märchen erinnert, wenn man hört, daß einem lebenden Weſen der Kopf abgeſchnitten und durch einen anderen erſetzt werden kann. In der biologiſchen Per⸗ ſuchsanſtalt der Akademie der Wiſſenſchaſten in Wien ſind an Waſſer⸗ käfern und anderen Inſekten erfolgreiche Experimente in dieſer Richtung gemacht worden, deren Ergebniſſe teilweiſe recht intereſſant ſind. Der neue eingeſetzte Kopf heilt raſch ein und erlangt bald ſeine volle Funktionsfähigkeit wieder. Schon nach drei Wochen igen die Tiere regelmäßige Bewegüngen, und nach ein bis zwei konaten deutet nichts mehr darauf hin, daß dem Inſekt einmal der Kopf entfernt worden war. Beſonders merkwürdig ſind die Beobachtungen, die an Kolbenwaſſerkäfern(Hydrophilus piclus) gemacht wurden. Bei ihnen ſind nämlich die Köpfe zwiſchen Männ⸗ chen und Weibchen ausgetauſcht worden. In dem Geſchlechtsinſtinkte tritt dann eine bemerkenswerte Umwandlung auf. Weibchen mit Männchenkopf verhielten ſich ſo, als ob ſie Männchen wären, wäh⸗ rend ſie von normalen Männchen weiterhin als Weibchen behan⸗ delt wurden, und Männchen mit Weibchenkopf zeigten das pa ibe Verhalten von Weibchen, ſie verſuchten alſo niemals zur Fort⸗ pflanzung zu ſchreiten. 5 Aunſt 900 Wiſſenſchaft Die Bibliothek des Mannheimer Schloſſes wird in eft 38 des„Oammlers“, der Wochenſchrift für alte und neue lag Joachim Stern, Berlin), von Willy. zum Gegenſtand eines ebenſo ſachlichen wie durch künſtleriſche Einſtellung gehobenen Aufſatzes gemacht:„Es iſt nicht ein Zufall, daß in dieſer Stadt den Geiſteswiſſenſchaften eine weihevolle Ehrenſtätte geſchaffen wurde: der große Bibliothekſaal des Schloſſes. Die Schweſterkünſte, Archi⸗ tektur, Malerei und Bildhauerel, haben ſich geeint, dem Dichter, dem Gelehrten einen Raum zu ſchaffen, in dem ihr Werk geehrt bn Achtung erzwungen wird. Dder Gedanke und Zweck des h betorte das beſonders, well zten füönſzig Jahren elt rati wandelt in Debuſſys tonmaleriſchen Bähnen und offenbart in kaum ein Bau eigentlich ſeinen inneren„Jweck“ zu erkennen gab) wird durch keinerlei Vorherrſchen eines Zierates verwiſcht. Und an anderer Stelle:„Die Bibliothek des Mannheimer Schloſſes iſt zugleich eine hervorragende Erinnerungsſtätte an das deutſche Gei⸗ ſtesleben. Alle bedeutenden Erſcheinungen der Literatur, Kunſt und Wiſſenſchaft von Leſſing, Herder, Wieland über Maler Müller zu Goethe und Schiller bis in die Neuzeit haben in ihm geweilt. Mit Schiller iſt er beſonders verbunden. Der Dichter hat hier ſeine Studien zum Don Carlos aufgenommen. Die Vibliothek ſelbſt ehrt den Dichter durch eine umfaſſende Sammlung von Erſt⸗ und Früh⸗ drucken ſeiner Werke in ſeltener Reichhaltigkeit. Ein großer Teil von ihnen ſind Mannheimer Drucke.“ Vier vorzügliche Anſichten der Bibliothek und ein alter Titel ſchmücken dieſen Aufſaß, der einen willkommen Beitrag zur Vibliographie des Schloſſes bildet. Liederabend Clara Goß. Die bisher in Mannheim noch unbe⸗ kannte Sängerin Clara Goos hatte Händel, Scarlalti und Bach an den Anfang geſtellt, alte Meiſter, deren Geſänge in ihrer beinen ge⸗ läuterten erfordern, klare Tonbildung, Wehllaut der Stimme and etee Atem⸗ führung, die den geſchwungenen Linien des Belcanto ihre Glätte und Ründung wahrt.(klara Goos blieb hinter dieſen ungbweisbaren bedenklich weit zurück. Ihrer außergewöhnlich umfang⸗ reichen Mezzoſopranſtimme, die in der Höhe klangprächtig erſtrahlt und auch in der Tieflage ſympathiſch anſpricht, fehlt vorläufig die ausreichende Schulung. Die naturaliſtiſche Art ihrer Tonbildung in der Altregion iſt Raubbau an wertvollſtem Material und beeinträch⸗ tigt auch Reſonanz und Füllung der Mezzolage. Die Stimmbruch⸗ linie ermangelt jeglicher Ausgeglichenheit und damit auch ſeder Aus⸗ druckskraft. Von dieſen ſtimmlichen Mängeln gaben die alten Ge⸗ ſänge reichlich zu koſten; ſie beeinträchtigten auch die natürliche Zart⸗ eit und Innigkeit, mit der die natürliche Vortragsbegabung der ängerin der Lyrik Schuberts, Brahms und Jofeph Marx entgegen⸗ kam. Am glücklichſten fand ſich die Ausdeutung in den Liedern des feinfinnigen Begleiters Alfredo Cairati mit dem Taondichter zu⸗ ſammen, die als wertvolle Proben moderner Worttonlyrik einer mehr deklamatoriſchen Ausſchöpfung größere Möglichkeiten bieten. Cai⸗ ſtimmungsſatten Impreſſionen ausgeprägten Sinn für Klangkolorit und ſangliche Wirkung.—11.— Pien Nobelpreis für Albert Einſtein. Die ſchwediſche Akademie der Wiſſenſchaften hat Prof. Albert Einſtein den Nobelpreis für 1921 für Phyſik wegen ſeiner Arbeiten auf dem Gebiete der theoretiſchen Phyſik, namentlich der Entdeckung des Geſeges der photo⸗elektriſchen Wirkung verliehen. Der Nobelpreis 1922 für Phyſik wurde Prof. Niele Bohr⸗Kopenhagen wegen ſeiner Verdienſte um die Struktur der Atome und die von ihnen ausgehende Strahlung 9 verliehen. Die ſchwediſche Akademie verlieh dem Spanier Jaeinte Bekavente den Nobelpteis 1922 für Literatur larheit eine vollendete geſangliche Kultur des Vortrags SSr — eeeeeeeeeeee eee 4. Seſte. Nr. 319 Mannheimer General- Anzeiger Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 10. November 1922 ſtets bewieſen, daß ſie beſtrebt iſt, die Gegenſätze auszugleichen und der Vernunft zum öu verhelfen. Was nützt es, wenn vorüber⸗ gehend den Mietern ein kleiner Vorteil heinbar verſchafft wird, den ſie nachher durch indirekte Steuern, erhöhte Wohnungsnot und dann unausbleibliche Steigerung aller Preiſe wieder zehnfach be⸗ zablen müſſen. Und auch die Hausbeſitzer können im eigenſten Inter⸗ eſſe nur Kandidaten wählen, die ihre vernünftigen und gerechten Forderungen im Hinblick aufs Ganze verfechten. Nur ſo iſt tatſächlich etwas zu erzielen. In der Deutſchen Volkspartei iſt dieſe Gewähr geboten; ſie hat es durch Taten bewieſen. Deshalb kann ein Hausbeſitzer nicht der Wahl fernbleiben und wird ſeine Stimme nur der deutſchen volksparteilichen Liſte geben. Einigkeit macht ſtark! Ein Hausheſitzer. Vah verſammlung der Bezirksvereine Anterfladt J und II der Deulſchen Volkspartei Inm„Durlacher Hof“ fand Mittwoch abend eine Verſammlung der Bezirksvereine Unterſtadt 1 und I1 der Deutſchen Volkspartei ſtatt. Der Vorſitzende, Herr Taubſtummenlehrer Urbich, begrüßte die zahlreich Erſchienenen und erteilte darguf Herrn Auguſt Lud⸗ wia jr. das Wort. In ſeinen Ausführungen wies der Redner auf die allgemeine Bedeutung der Gemeindewahlen und auf die Pfiicht des Bürgertums hin, durch das Gewicht ſeiner Stimmen dem kranken Organismus der Gemeinde Stütze und Rückhalt zu geben und ſchloß mit der Aufforderung an das Mennheimer Bürgertum, am 19. No⸗ vember reſtloßs von ſeinem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Als zweiter Redner des Abends ging Herr Schuhmacher⸗Ober⸗ meiſter J. Gruber auf die Stelkung der Deutſchen Volkspartei zum Handwerk ein und zeichnete in treffenden Worten die Entwicklung des Mannheimer Handwerkerſtandes unter der Fahne des Libereclismus. Zum dritten ergriff Herr Stadtver⸗ ordneter L. Haas das Wort, um nach einer kurzen Streife durch Reichs⸗ und Außenpolitik die katſächliche und wahltaktiſche Ein⸗ ſtellung der übrigen Parteien zu kennzeichnen. Die Ausführungen aller Redner erwoeckten bei den Anweſenden ein ſtarkes Echo und führten zu einer lebhaften Ausſprache, an der ſich zahlreiche Herren beteiligten. Beſprechungen über die techniſchen Vorbereitungen der Wahl hielten die Anweſenden noch bis Mitternacht zuſammen. N Aue dem Lande erbat in ſeiner Anſprache, in der er die Verſammlung im Namen der Kreisbauernkammex begrüßte, die Mitarbeit aller Genoſſenſchaften für die im ganzen Reich von der Landwirtſchaft eingeleitete Hilfs⸗ aktion für die minderbemittelte Bevölkerung. Die Bedeutung der Raiffeiſengenoſſenſchaften wurde von Reichstagsabg. Hoffmann⸗Lud⸗ wigshafen hervorgehoben. Nach dem von Kaulen⸗Ludwigshafen er⸗ ſtatteten Geſchäfts⸗ und Jahresbericht gehören heute dem Verband 396 Genoſſenſchaften an. 149 Genoſſenſchaften wurden durch Revi⸗ ſoren repidiert. Es wurden mehrere Kurſe abgehalten. Das Ver⸗ bandsorgan„Der Raiffeiſenbote“ erſcheint in 20 300 Exemplaren. Der Geſchäftsanteil eines einzelnen Mitgliedes beträgt 20 Mark gegenüber 10 Mark vor dem Kriege. Zu den z. Zt. in Betrieb befind⸗ lichen 9 Raiffeiſenlagerhäuſern werden nächſter Zeit zwei weitere kommen. Nachbargebiete Fp. Lampertheim, 8. Nov. Diebe ſtahlen in der Nacht aus einem Wohnwagen eine Hebewinde. Die Spitzbuben haben eben für alles Verwendung Fp. Eich, 8. Nov. Einbrecher drangen in der Nacht in das An⸗ weſen des Bürgermeiſters Menger ein und ſtahlen dort einen Motor mitſamt dem Treibriemen im Werte von Hunderttauſende von Mark. *Mainz, 8. Nov. Ein Metzgermeiſter vom Lande, der auf dem hieſigen Wochenmarkt Fleiſchwaren feilbot, hatte einen Henkelkorb bei ſeinem Verkaufsſtande ſtehen. Plötzlich war der Korb verſchwun⸗ den. In demſelben befand ſich ein Geldbetrag von etwa 60 000. Zweifellos liegt Diebſtahl vor. Die ſofort aufgenommenen Nach⸗ forſchungen waren ohne Erfolg. SwW. Nierſtein Rheinh., 8. Nov. Die Weinleſer der Wein⸗ baudomäne ſind in den Streik getreten, da die verlangten Löhne nicht bezahlt werden. Bewilligt wurde ein Tagelohn von 360 l, während für Oktober 400% und für November 500 Tagelohn gefordert wurden. sw. Hergershauſen, 8. Nov. Ein ſchwerer Einbruch wurde im Seitenbau einer hieſigen Gaſtwirtſchaft bei der Ww. Veihk verübt. Den Einbrechern fielen etwa 200 Silbergeldſtücke ſowie ein Bündel Papiergeld in die Hände. Die Täter ſind unerkannt entkommen. Der Einbruch wurde am zweiten Kirchweihtage, am Montag zwiſchen 5 und 8 Uhr abends verübt, ſodaß es wohl ſchwer ſein dürfte, die Er⸗ Heidelberg, 8. Nov. Zahlreiche Fahrgäſte, die an den Bahn⸗ ſchaltern ihre Fährkarten 18 daß ſie an vĩrkehrs⸗ reichen Tagen lauge au Tas hieſige Stationsaumt teilt auf eine reins mit, daß es alle Maßnahmen getroffe Schaltern glo 1 Füäl⸗ den ver⸗ nur und iblikum nicht ſofort an den rich igen Schaltern Aufſtell :: Jreiburg, 8. Novbr. Dur Monat Oktober wurden nach den zuswärtige Metzger feſtgeſtellt, die Wurſt mit zu hohem Waſſer⸗ zehalt in den VBerkehr brachten. Wegen Verkaufs von Brot mit Nindergewicht bis zu 94 Gramm wurden zwei e Bäckermeiſter usfindig gemacht. In einer Bäckerei wurde ſogar Mehl verkauft das Soda enthielt. Auf denn! 10 die Nahrungsmittelkontrolle im Polizelbericht 5 hieſige ſowie 3 9 9 henmarkt und in Läden wurde udeln unter der Beze ung„Eiernudeln“ feilgehalten, die mittelſt nes Teerfarbfoffes gelb gefärdt waren. In einent olonialwarengeſchäft wurde Jucker, der mit Salz vermiſcht war, nind in einem Feinkoſtgeſchäft verdorbene Margarine zum Verkauf zebracht. In verſchiedenen Geſchäften wurden übermäßige Preiſe ir Eier verlangt. Dieſe Ge ber Preistrei⸗ Jerei angezeigt. Nachdem ſe Milchfälſchungen ne 5 fängnis ertannt wurde, ind die fälſchungen gegen früher rückgegangen. Im vergangenen Monat wurde eine Landwirtsfrat aus Königsſchaffhauſen ermittelt, die gewäſſerte Milch zur Abliefe⸗ rung brachte. Zwei Landwirte aus Horben lieferten ſaure Milch an die Sammelſtellen ab. Polizei und Gendarmerie nehmen mit Rück⸗ ſicht auf die in letzter Zeit wieder überhandnehmende Milchhamſterei verſchärfte Kont Or. J Keberſingen. 8. Nov. Wie aus Friedrichshafen gemeldet wird, iſt der Jeppelinluftkreuzer, der als Reparat uslufiſchiff der amerika⸗ niſchen Marine zugeteilt worden! riff genommen worden. Mit der Fertigſtellung des Luftſchi vor Auguſt nächſt Jahres zu rechnen, da die a erung, die eine S verſtändigenkommiſſt adt hat, der Werf tung eine Anzahl Noch nicht b ſlimnit iſt auch, E Motoren ausger! amerikaniſchen den ſollen. Konſtanz, 8. Nop. Eine Kreisverſammlung der Wirte⸗Vereini⸗ gung de⸗ ͤ Konſtanz tagte am Montag in Konſtanz und bil⸗ dete gleichſam einen einzigen ſtarken Noiſchrei . der ob entſ s neue May ei des geſamten Wirts⸗ gewerbes. Die Annahme, daß die Zukunft eine völlige Verar⸗ mung des Gaſtwirtsgewerbes bringe, ſei leider nur zu wahrſchein⸗ lich. Nur Land⸗ und Reichsregierung können dieſen Zerfall verhü⸗ ten, wenn ſie von den feſtgeſchloſſenen Organiſationen mit dem nöti⸗ gen Nachdruck veronlaßt werden. Den fortgeſetzten geſteigerten Preis⸗ bildungen durch die Brauereien müſſe ein energiſches Halt geboten werden. Dieſe Dinge wurden in einem eingehenden Referat des Vorſitzenden Betzold beſonders hervorgehoben, der auch eine grund⸗ fätzliche Ablehnung der das Wirtsgewerbe treffenden Steuern ver⸗ langt. Ganz zu verwerfen die Ueberlaſſung der Steuerſätze durch die Gemeinden. Schankverzehrgeſetz und Schankſtättengeſetz ſeſen unter allen Umſtänden zu verwerfen, weil ſie nichts weiteres als den völligen Ruin des Wirtsgewerbes bedeuten, der von den Alkohol⸗ gegnern mit aller Macht betrieben werde. Aus der Pfalz dp. Neuſtadt(Haardt), 8. Nop. Bei der Tagung des Verbandes der pfälziſchen Raiffeiſengenoſſenſchaften wies Verbandsdirektor Dr. Norden in ſeiner Begrüßungsanſprache auf die überaus ſchwierige Wirtſchaftslage beſonders im beſetzten Gebiet wie auf die in Stadt und Land beſtehenden Härten hin. Er ſtellte den Grundſatz auf, daß nur derſenige, der den Boden unter ſich verliert, verloren iſt. Der VBertehr an den glücklicher und verſtändlicher Art zu beſchreiben. mittlungen zu betreiben, da ſehr viele Fremde hier waren. Dennoch wird angenommen, daß es ſich um einen Ortskundigen handelt. .Saarbrücken, 7. Nov. Eine Ausſchußſitzung des Schneider⸗ verbandes des Saargebietes wird ſich mit der Enführung der Frankenberechnung für dio Schneiderarbeiten befaſſen. Bekanntlich n che Tuchfabrikanten für ihre Lieferungen nach dem gobiet Frankenbezahlung, ſadaß ſich jetzt die Schneider die gen Einnahmen in ſtärkerer Valuta zu verſchaffen ſuchen. Freudenſtadt(Württbg.), 8. Nov. In der Nähe des Park⸗ hotels wurde geſtern früh ein Mann im Schnee liegend aufge⸗ funden, deſſen Füße zuſammengebunden waren und deſſen Kopf tende Wunden aufwies. Der Mann hatte anſcheinend mehrere im Schnee gelegen. Die Wunden ſollen von Raufhändeln Näheres konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden, it bewußtlos war. rletzte längere Zeit Sportliche Rundſchau Allgemeines Skärkk und verſchönt euren Körper! Im Juni erſchienen die 5 glänzenden Leporello⸗Alben„Gymnaſtik im Bild“, deren pracht⸗ volle Naturaufnahmen eines ſelten ſchönen Körpers Begeiſterung erweckt haben.(Dieck u. Co., Sportberlag, Stuttgart). Von dem⸗ ſelben Verfaſſer, dem Leiter von Lehrgängen zur Ausbildung von Lehrern in den Leibesübungen, Hans Sur Fn, deſſen überaus glück⸗ e Erziehungsanſchauungen zum Segen unſerer Wiedergeſundung ße Beachtung gefunden haben, ſind nunmehr zwei weitere Alben leichen Verlage, Dieck u. Co., erſchienen. Das Album„Atem⸗ naſtik im Bild“ bringt in einem heißumſtrittenen Gebiet die not⸗ e Klärung. Suren baut ſeine Atemſchulung auf die neueſte hung der Wiſſenſchaft auf und weiß dieſe Ergebniſſe in ſelten Als Praktiker durch und durch packt er die Materie von der intereſſanteſten Seite, denn ſeine Ratſchläge und ſeine Uebungen ſind intereſſant— ſie feſſeln und bereiten Freude! Durchaus kein Fanatiker, läßt er auch anderen Syſtemen ihr Recht, er wendet ſich nur an die Vernunft. Und dieſe her en Vilder! Man iſt verſucht, in dieſen Körpern keine lebenden Menſchen, ſondern Bronzen zu vermuten. Beide Alben haben auch unſchätzbaren Wert für ältere Menſchen, denn die Befolgung ihrer Lehren gibt geſundes Blut, fördert den Blutkreislauf, erleichert ganz weſentlich die Herzarbeit, ſchützt vor Tuberkuloſe und gen Ar die Arterienverkalkung— kurz— ihre Beachtung erhält den Körper jung und friſch. Pferòeſport * Die Erfolge unſerer Jlachrennſtälle. In der ſetzt abgelaufenen Flachrennſaiſon 1922 hat der Stall der Herren A. und C. v. Wein⸗ berg, wie bereits in den beiden letzten Jahren ſeine Vormacht⸗ ſtellung dank der guten Klaſſe der Zweijährigen beibehalten. Die Gewinnſummen der Ställe geben in dieſem Jahre kein genaues Bild mieder, da zu den Preiſen noch Teuerungszuſchläge kommen, die in der nachfolgenden Aufſtellung nicht berückſichtigt werden konnten: A. und C. v. Weinberg 4105 650, Frhr. S. A. v. Oppenheim 3 143 325, Hauptgeſtüt Graditz 2 369 875, L. Levin 1 748 325, Geſtüt Weil 1 364 900, Geſtüt Mydlinghoven 1 467 850, H. v. Opel 1 320 045, E. u. W. Sklarek 1 189 700, S. Weinberg 1079 750, R. Haniel 1071 350, Edmund Schmidt 1066 370, W. Hemſoth 1006 485.— Ebenſo wie bei den Rennſtällen hat auch der Stalljockey der Herren A. und C. v. Weinberg am weitaus beſten abgeſchnitten. Otto Schmidt, der ſchon 1919 und 1920 die Meiſterſchaft der Flachrenn⸗ reiter gewonnen hatte, konnte in dieſem Jahre in 265 Rennen 85 Sieger ſteuern. Ihm folgen der weſtdeutſche Champion Reiß mit 66 Siegen in 206 Rennen, der vorjährige Meiſter Olejnik mit 31 Siegen bei 226 Rennen, ferner H. Schmidt mit 48 Siegen, M. Jentzſch mit 35 Siegen und G. Janek und J. Staudinger mit je 32 Erfolgen. Winterſport sr. Die Deutſche Skimeiſterſchaft 1923 wird auf Beſchluß des Deutſchen Skiverbandes am 2, 3. und 4. Februar in VBraunlage ausgetragen werden. Der Winterſportverein Braunlage, der Ver⸗ anſtalter der Meiſterſchaft, gibt jetzt bekannt, daß die Konkurrenz auf der neu erbauten Sprungſchanze der Wurmberg⸗Kuppe ausgetragen wird. Die Lage der Schanze iſt außerordentlich günſtig. Der Vor⸗ ein will auch an den Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen herantreten, daß dieſer ſeine Winterſportwoche der Kampfſpiele 1922 Vertreter der„fälziſchen Kr⸗ auernkammer, Direktor Dr. Fernekeß — nach Braunlage verlegt. N 2 .B. 46 Mannheim d Das Spiel war ausgeglichen, Angriffe wechſelten beiderſec TV. findet ſich anfangs beſ Augenblicke vor dem gegnerl die Pauſe. erzielen. ſehr gut bewährte.—1 we zweiten Halbzeit iſt bei Mannheim eine Umſtellung wahrzunehn Die Mannſchaft findet ſich nicht mehr recht zuſammen, das Spie wie umgewandelt, zerfahren, richtigen Plätzen. veröffentlicht ſeine alljährliche Grund der Ergebniſſe der internationalen Wettbewerbe des lau den Jahres, insbeſondere der ſten Spieler klaſſifiziert ſind. Tilden(Amerika). 2. W. Petterſon(Auſtralien). O. Anderſon(Auſtralien). 'Hara Wood(Auſtralien). 9. A. R. Kingscote(England). reich).(Bei einem richtigen die deutſchen Tennisſpieler ſicher nicht ſchlecht abſchneiden unter den beſten Spielern zu Neues aus aller Welt — Kaubmord. In Ronsberg(Bayern) wurde von einem 5 gendlichen ein ſcheußlicher Raubmord begangen. Der 18 Jahre urg Schreinerlehrling Hermann S überfiel den Schreinergeſellen gemeinſamen Schlafſtelle bei ihm mit einem Beil den Schädel ein. ſchaft im Betrage von einigen des Ermordeten an. Mit einer Piſtole verſehen, begab er ſich daral in das Wohnzimmer ſeines Lehrherrn. Von dem Geräuſch erwache Frau Herrling; ſie wurde von Schmidt mit einem Schuß empfanſt der jedoch zum Glück ſein Ziel verfehlte. in der Küche einzuſchließen, wurde ſpäter in Kempten verhaftet. — Streik auf der Rennbahn. Der letzte Grunewaldren, tag wurde durch den plötzlich leute in Frage geſtellt. Erſt nachdem die Trainer und Beſitzer + ter dem Schutz der Polizei ih Ort und Stelle gebracht hatten, konnten die Rennen mit einſtün Verſpätung beginnen.(Nächſtens ſtreiken wohl die Gäulchen?) — Eine Nach der 4 es u 55 Ge U„ Polizei gelungen, eine Rie und anderen Medikamenten großen Lager geſtohlen worden waren und fetzt mit Königsberg und Eydkuhnen ſchmuggelt werden ſollten. Angehörige aller Wee 7 geſamt 27, wurden als Teilnehmer an der Millionenſchie Sie wurden teilweiſe dem Gerichts den geſtohlenen Medikamente und ärztlichen Inſtrumente eniſtammen de⸗ aufgelöſten Sanitätsdepot des mehren Helfershelfer bisher beſchäftigt waren. Durch zahlreiches geſtohlenes Material beſchlagnahmt. — Einweihung der deutſch⸗evangeliſchen Kirche in Rom. urte ſtarker Beteiligung deutſcher, ſtalleniſcher und fremder Aut ſe⸗ Roms fand die Einweihung der deutſch⸗evangeliſchen Den Kirchenausſchuß vertrat Geh. Rat Profeſſor der in der Weiherede auch der italieniſchen Regierung den die Rückgabe des Kirchengebäudes ausſprach. Diplomatiſche ter aus berſchiedenen Ländern wohnten dem Feſtakt bei. faßt. — Nokgeldſcheine als wiſſen, dachte ein Blanken zimmer mit noch billig einge nun für die fehlende Borte als oberen Abſchluß für das laufe Meter 18 M. zahlen ſollte. geldſcheine der Staatsbank, vo und klebte ſie als Abſchluß ſauber nebeneinander als Borte an„ erreichte, als er fur 5 M. Notgeldſcheine verklebt hatte, ſeinen Zw Die Borte ſieht gut aus und brachte eine Erſparnis von 13 M⸗ Meter. — Der verregnete Tokayer. dieſem Jahre von einem beſonderen Mißgeſchick verfolgt zu Vor kurzem konnte man überall leſen, daß Frankreichs Champa ſil produktion vorausſichtlich infolge des zu geringen Abſfatzes nen gelegt wird und jetzt kommen aus Ungarn Nachrichten, nach de auch der Handel mit dem Tokcyer und den anderen an⸗ Weinen haltende or dem Einſchlafen Lande mit einer Zwangsleſe Leſe werden nur—3 ſo viel als im Vorjahre. Nach Wiederan beobachten; Turnverein war frühzeitigen Herauslaufens des Torwarts das erſte Tor einzuſen und fünf Minuten ſpäter nach flottem Durchſpiel Nummer MG. rafft ſich zum Endſpurt auf und vermag Schluß den verdienten Ehrentreffer nach ſchöner Vorlage von k durch die Mittelſtürmerin einzuſenden. 1. F. Pirmaſens— 1. MTGG.—1 MTG. trit tmit Neuaufſtellung an, Pirmaſens,. Schwäche aus und kann in der 20. Minute das ſiegreiche Tor buche Lawnutennis * Die zehn beſten Tennisſpieler der Welt. egen wirkt geradezu kataſtrophal. Infolge der Näſſe die ſtalten ſich nicht nur die Ernteausſichten troſtlos, ſonder auch lich DQualität des Weines hat empfindlich zu leiden. Das allzu reich 1 Naß hat die Schimmelbildung begünſtigt, ſo daß man im gan Hektoliter Wein erwartet, d. h. etwa Hockey amen— Mrch. Damen.—1 10 zuſammen und ſchaffte trialſ ſchen Tor. Unentſchieden 928 101 1 ſpiel iſt etwas ſchärferes ee die glücklichere Mannſchaft inf ſer zwel turz unr die ſich in der erſten Hi, rden die Seiten gewechſelt. u n ihren dieſe denn die Leute ſtehen nicht auf det Pfalzmeiſter, dagegen nutzt „Dally Telenrofſ Liſte der Tennischampions, in der Davis⸗Pokal⸗Kämpfe, die erfoigtel Die Liſte iſt die folgende: 1. W. 0 M. Johnſton(Amerikah. 3. G. 9 4. V. Richards(Amerika). 58 6. H. Cochet(Frankreich). ita) 8. R. N. Williams(Amer 10. A. H. Gobert(Fra ö1 „internationalen“ Wettkampf würd finden ſein.) chmidt aus der Provinz Brandenb Albert Benz, als dieſer ſchlief, ige Schreinermeiſter Herrling und 255 Darauf raubte er deſſen bber hundert(1) Mark und zog die Kle Der Frau gelang es, Er worauf der Mörder verſchwand. ausgebrochenen Streik der Sta ͤ hn re Pferde ſelbſt auf die Rennba dig⸗ det ſchiebung in okain, aufzudecken, die aus einem ilfe* uslan= anſäſſigen Perſonen ins efängnis zugeführt. ⁴ erſten Armeekorps, wobei Hausſuchungen wud. ſtutt auden e rte. Man muß ſich zu helſen „ burger Mieter, der ſich ſein Woh kauften Tapeten ſelbſt tapezierte 2 Da nahm er braunſchweigiſche n denen je zehn auf ein Meter gebez M. ſe in Die Weinländer ſcheinen 5 riſche ſteht. Der nun ſchon wochenlan ge· begonnen hat. Von der desle ſe — — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Rovember 10 Arein Pegel 55 7 A.15 Necar-Hedel 5. T5 7 75 Schunerinſel““3 05.20 ecſe 5802 452.62 Nannnem 462.23%,35/5 20 K.38.5303.2103 52(58 Peilbronn..201.901.581.85/. Maxau.73,4%5 2805 8305 79/5 60 Mannbeim.03 21½ 39.2½5 21½5 16 Laub—.94 433 70.36.08 5 Kin...133 80 42.71½5.15 Windſtill, Nebel. 1 5 Mannheimer Wetterbericht v. 10. Nov. morgens 7 0 Thermometer nachts:.0 C. Höchſte Temperatur geſtern.00 C. uf den qm Windſtill, Nebel. Barometer 762,5 mm. 305 C. Miedrigſte rerg g Niederſchlag —— 785 IAVMTIEIRT-NLIELNAlT S e * r NFrKNTSSS Kerre NAAed e * SKKn NeN nr r Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) K Seite. Nr. 16 Ireitag, den 10. November 1922 Handel und Srhöhung des Wochen-Preisniveaus um 11,3 v. H. Der Grolhaudelsindex der„I. u. für Anfang November: 869,40. Wahrend im Auslande die Besserung der Marktlage im allgemeipen in der Berichiswoche angehalten hat und stelgende Nachfrage auf vielen Marktgebieten zu ganz erheb- Uchen Preissteigerungen führte, so daß sich das durchschnitt- Hebe Preisniveau einiger Länder, wie beisplelsweise der sreinigten Staaten, erhöhte, weist die vorerst aus der sich rapide fortsetzenden Geldentwertung resultierende Aufwärts- bewegung des deutschen Großhandelspreisniveaus keines⸗ wegs auf eine Konjunkturbelebung hin. Die reeht bedeut- same Steigerung einiger für Deutschland wichtigen Einfuhr- Waren auf dem Wellmarkt mußte sich auf den deutschen Markt übertragen, s0 daß beispielsweise die ungewöhnlichen Starken Preissteigerungen—55 dem amerikanischen Baum- Woll- und RMetallmarkt in der letzten Woche von besonders ungünstigem Einfluß auf die deutsche Preislage blieben. Hie Erhöhung der gebundenen deutschen Kohlen- ünd Eisenpreize trug nicht unwesentlich zu der immerhin recht erheb- lichen Aufwärtsbewegung des deutschen Großhandelspreis- niveaus bei. Für die abgelaufene Woche(beginnend mit Samstag; den 8. Oktober, und endend mit Ereitag, den 3. November) be- trug der Kaufkraftindex der„Industrie- u. Hafidels-Zeitung, 869,40, d. h. die zugrunde gelegten 44 Waren im Großhandel erreichten das 869 fache ihres Vorkriegsstandes(Ende 1013 gleich), so daß damit die Inlandskaufkraft der Mark, am Großhandelspreisniveau gemessen, aur noch d½% ihres Vor- kriegswertes darstellte. Am Dollarmittelkurs in Berlin ge- messen, wies die Reichsmark in der Berichtswoche nur noch den 1131. Teil ihres Auſlenwertes der Vorkriegszeit auf; der Dollarmittelkurs in Berlin betrug im Wochendurchschnitt des 28. Oktober bis 3. November 4747,17&, so daß sich gegen: über dem Durchschnittskurs der Vorwoche von 4336,67 kür 1 Dollar eine Steigerung um 9,5½% ergab. Dieser Devisen- Steigerung gegenüber erhöhte sich das Großhandelspreis- niveau am Index der„Industrie- und Handels-Zeitung ge⸗ messen um 11,8%½ seit der Vorwoche(781,15) somit ist die durchschnittliche Aukwärtsbewegung der Grophandelspreise nicht nur der Devisensteigerung gefolgt, sondern hat sich och etwas stärker fortgeselzt. Die besonders starke Er- nöhung des Dollarkursniveaus in der Vorwoche um rund 442% ist, T. erst an dem Preisniveau der Berichtswoche zur Auswirkung gekommen, während die gewaltige Devisen- Tertenerung mit einer Dollarsteigerung von 4550 am „November, auf 4937,50 am 2. November, auf 6170,50 am 3. November das Großhandelspreisniveau nicht mehr erheblich beeinſlussen konnte und erst in der nächsten Woche zum Kusdruck kommen dürkte. Hingegen haf die durch- .“ 2 Zebnittliche in die Berichtswoche fallende Erböhung der Koh reise um 25% und der Eisenpreise um 18% neben der hen Steigerung einiger Waren, die mit der Valuta- gestaſiung in engem Zusammenhang stehen, erbeblich zu der immerhin recht starken Aufwärtsbéwegung des Preisspiegels beigetragen. „ Hrhöktes Goldzollaufgeld. Für die Zeit vom 15. bis elnsehl. 21. November beträgt das Goldzollaufgeld 112 400 gegenüber 85 400, so daß mithin der 1124 fache Eriedens- Zalz zu entrichten ist. Dieser Satz entspricht auch regel- mähig annähernd dem zahlenmäßigen Grad der Tauerung. Börsenverkehr abhalten zu lassen. X Wieder drei Börsentage in der nächsten Woche. Der Vorstand der Berliner Borse beschloß, in der nächsten Woche wieder nur am Montag, Mlttwoch und Freiteg den Die Frankfurter Börse hal sich dem Vorgehen der Barliner Borse angeschlossen. Neue Anleihe der Stadt Mainz. Ein Bankenkonsortium wird 100 Mill. 4 10% ige zu 102% rückzahlbare Anleihe der Stadt Mainz zum Verkauf stellen, der Verkaufspreis wird zunächst 95% betragen. Mitteldeutsche Creditbank. Die„Frkft. Zig.“ will von einer bevorstehenden erheblichen Kapitalserhéhung des In- stituts wissen. Wie uns auf Anfrage von zustündiger Seite mitgeteilt wird, sind die Gerüchte lediglich Kombinationen. Badische Maschinenfabrik und Eisengießerei vormale G. Sebold und Sebold& Neft, Durlach. r Aufsichtsrat schlägt der.-V.(2. Dezember) 30%(20% Dividende und 100% Bonus(wie i..) vor. Gleichzeitig wird Kapitals- erhöhung um 8,7) Mill.% Stamm- und 300 000. 4 mehr- stimmigen Vorzugsaktien auf zusammen 16 Mill. 4 vor- geschlagen. Den Aktionären soll im Verhältnis von 1: 1 zu einem von der.-V. festzusetzenden Kurs ein Bezugsrecht eingeräumt werden. „ F. Thoeris Vereinigte Harburger Oeltabriken. Der Aufsichtsrat schlägt eine Erhöhung des Stammaktienkapitals um 136 auf 200 Nill. vor. Von den neuen Aktien sollen 126. Millionen den Aktiongren im Verhältnis von:3 an- geboten werden. , Lorenz.-G. In der Aufsichtsratssitzung berichtete der Vorstand, daß die Entwicklung der Gesellschaft sich im laufenden Geschäftsſahr günstig gestaltet hatte, die Gesell- schaft aber erhebliche Mittel bedürfe. Einer.-V. soll vor, geschlagen werden, das Aktienkapital um 64 Mill. auf 105 Mill. zu erhöhen, von denen 24 Mill. den Aktionären im Verhältals von 2 alten zu 3 neuen Aktien zu 430%% an, geboten werden sollen, während die restlichen 10 MIIl. 4 zur Verfügung der Verwaltung für Ausdehnungszwecke ge⸗ halten werden sollen. Poliphan-Werke in Wahren bei Leipzig. Der Aufsichts- rat schlägt die Erhöhung des Aktienkapitals um 42 Mill.&4 auf 75 Mill.„ vor. Es ist beabsichtigt, den Aktionären ein Bezugsrecht von elner neuen auf eine alte Aktie anzubieten. Der Wert der ſungen Aktien soll zum weiteren Ausbau des Unternehmens dienen, da die monatlichen Umsätze ein Viel- kaches des Aktienkapitals betragen, Der Vorstand berichtete über den günstigen Geschäftsgang. Man könne mit einer höheren Dividende rechnen. Deulsenmarkef Tendenz: fest. Mannheim, 10. Nov.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgetellt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Lork 7400(7700), Holland 2894(3010), London 33 000 (33 500), Schweiz 1350(1410), Paris 474(480), Italien—(328). * New Vork, 9. Nov. Die Reichsmark notlerte bei Börsenschluß 0,01(0,0%/4), cents, was einem Kurs von 6666,66(8421,05) entspricht. New Vork, 9 Movbr(WI) oevison, ga fg 832 La 2 451 155 0„550 Ohwelr 5 9¹ Sehen 83g 8 96 L e 4 esentend 8. 1 Waran unt Märute Im Berliner gestrigen Produktennachmittagsverkehr trat eine völlige Kenderung im Detaflhandel ein. Es lagen vermehrie, zumteil dringende Angebote von erster Hand vor, trotzdem die Forderuntzen gegenüber den amtlichen Notie- rungen betrüchtlich ermäßligt Waren, blieb es schwer, selbst zu berabgesetzten Preisen Käufer zu finden. Der Handel ſegte sick äugerste Zurückhaltung auf und die Umsätze blſe- ben sehr gering. General- Veltretung und Fabriklagel: Benzer Neilert RKerezune I.., Fecgrt intelſhau Sen: e Berliner Metallmarkt. Für Altplatin Aird eln Preis von 2000& und für Gold ein solcher von 5000—5200 je „ Erhöhte Margarinepreise. Die Margarinewerke haben die Prelse abermals erhökt, 30 daß die billſgste Sorte sich auf etwa 930 ⸗4 stellt. 4rhöhter Benzolpreis. Der Benzol-Verband in Bochum hat mit Wirkung ab 9. November 1922 die Kleinverkaufspreise Wie folgt ſestgesetrt: Motorenbenzol 542, Tetralitbenzol 439, Lösungsbenzel II 412, Schwerbenzol 200 4 für 1 kg ab Hauptverkaufsstelle. „ vem französischen Montanmarkt. Auf dem Eisenmarkt ist die allgemeine Lage stationär. Es bestätigt sich, daß der Kokspreis bis Jahreswende auf 95 Franken bleiben Wird. Die Hausse des belgischen Koks hat wenig Einfluß auf die „ und die des deutschen Tributkokses Wird durch die Markbaisse wieder gusgeglichen. Auf dem Kohlen- markt ist das Geschäft sehr lebfaft geblieben. Alle Sorten sind gefragt, hauptsächlich Hausbrand. Belgische Kohlen, soweil solche zu bekommen sind, steigen immer höher im Preise. Infolge des hohen Kurses des Sterling sind die eng- lüschen Kohlen stets teurer. Die Hausse des englischen Pfund pat die Tendenz, die Ausfuhrmöglichkeiten für Eisen erzeugnisse zu vermehren, indem sie die Spannung zwischen den französischen und Weltmarktpreisen erweitert. Es daß die Schwerindustrie keſne Preiserhöhungen ins Auge faßt, welche die Inlandsfrage verlangsamen könnten. Berliner Metallbörse vom 9. November Preiee in Wark für 1 Kg.* 6 1 2 Non.. 70. lox. 8. Nov. U 7 0—— Be aaekufter Wi an, d. 25 Rohrlax(Vb.-Fr,) 148005 18514%7 8 60. ent—— Antimon 9851 Flattenglak—— guher fur 1 kg. 1 Alumlnium 3836.— 2925.—[Platis g, dc.—— d. engl. k. v. 1018 kg.) Londom, f. Morbr.(un) uetallmarkt.(in Lat. für alel bestselset. 65.50 25 NN—.— 117 55* 185 115 0. 3 Mong—. 8aa—* de. Flektrel 1 008 90.5 Lonat res 2 Wade⸗ 22—— —— Amerikanischer Funkdienst Nem Vork, b. Nevhr. CW3) Funkdtenst,(Nachdruck verboten), 8. Zuf. zus. 10 U0 600 stand 11 13.78 13.76 Kaffe loee 1. ektrolyt 88 13.8. red. Bal..—— Bevember Einn loke..S7HZucker Hentrt 33 53 Rürr.¹ 12 ferpentin—.— al Eink 5.24% Savanaab.— 152— Ault Alsen 29.— 29.— fl. orl Saum 2⁵ Veremder.7 Weldbfegh 78Welren rot 136. 551 Baumw. 1000 26. 11.2011˙8 Hart oke 137..— Nevembe/ alg 5 KHals ſoke 3 Dezember Baümwsats! Rohl aledr. Pr 5. lanuar Movemher 9.„63. adehst Fr,.28 6. Februar Petrol. enset 17.— 17.— detedtr. Engl. 3 EArs 5 tanke.80.80 Kentiaent 13.— 13.— Oniengo, 9. Newbr.(WI) Fuakstenst.(Maehdruek vorbeten]. .. Wwelren Den. 1 19. Roggen Bal g 84.78Sehwelne Bal—1 Leltea 9. leloht nladr. 35 nla Dos. 6 Jan. 16.40 40.15 hüöchst..68 8. 1—4—— 2 5 37 5 5 er Der en lan. 9. obst. N * Spaek piodr. 5 Euf. Oneage achben bes 1 eeche. 1 15 Wenten 1808 158 .—..—.—————— 7 Herausgeber, Drucer und Verleger: Druckerei Dr. Haag. Mannbeimer nera⸗Anzeiget, G. m. b.§., Mannbeim. E 6, 2. Direktion. Herdtnand Henme.— befredakzenr: Kurt Fiſcher. Berantwortlich ar Pelitik: Dr. Fritz Fammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton“ Alſred Maderne; für Lokales und den übrigen redaktionellen Indalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Kerl Lagel E78 5 Besteingefhrte Firma der Mineral- Vertrauenssiellung! Tüichtiger, ſtrebſamer, Provislons-Reisender aus nur gutem Harfe, mit beſten Referenzen und ckter Kundig, repräsentationsfähig, mit der werden gesucht: ſſcchen Kl u. l nou, Prachteyemplar, ölbra ſor einf. 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Teil:„Der Schatz von Monte Christo“ 1. Toil:„Das Gebheimais einesStraflings“ .Teil:, Eroberung.Paris 4. Teil:„GeKaufte Frauen“. Tell:„Schuld u. Sühne“ 3 Karten. Neckarau werden die Lindenhof, Freitag, den 10. NMovember 1922 Wegen Ueberfüllung des Bahnh dorihin gerichte ſendungen an Empfänger, die in den Schwetzinger⸗ und 5 Mannzein n Stückgut⸗ Stadtteilen Oſtftadt wohnen, nach der Eülgutabſertigung Mannheim Danp bahnhof überführt. Empfänger werben von der benachrichtigt, die Güter inner⸗ 12 Stunden abzuholen, Zufuhr durch die amtliche Beſtätterei. 99 andernfalls ergg Mannheim, den 9. November 1922. Eiſenbahn⸗Betriebsinſpeltion. ſſdch erdrenſchunge Jer füdenend Die Gebühren für den ſtädtiſchen Kranbetrieb * Induſtriehafen wurden mit Wirkung Novpember d. J. ab neu feſtgeſetzt. Auskunft 2* e Fr. Muckle, Pumſß werkſtraße 8. Mannheim, den 3. November 1922. Oberbürgermeiſter. —̃ä— Die Geſchworenen⸗ und Schöſfenliſte für das 1923 liegt vom 13. November an währ IIs Tagen im Satiſtiſchen Amt(E 7. 20) bezw. in den Gemeindeſekretaraten der Vororte zu Jedermanns Einſicht auf. Das Nähere iſt* den Rathausanſchlägen erſichtlich Mannheim, 8. November 1922. Oberbürgermeiſter. oblle f. elm ber Film„Der Graf von Monte Christo“ ist nach einstimmigem Urteil aller Fachleute der beste 5 Fllm.— Er erzieſte in allen Grobstädten Europas und Amerikas wochenlang ausverkaufte Häuser. Emma Bühler Inhalt und erstklassig.— lede Woche eine Saisee— Weee eeeee 1 65 Ludwig Mezger 5 1 Verſobte 85 Mvesheimn Mannheim 10. Navenabes 12l Zu zwei guten Kursen sind Damen erwünscht. Gefl. An- ——— We; N7 0 an 2 Antang 17 forgech 5 20 Mt pr. Sti. Ang. u. K 5 156 un 0 ene bede Waenal-Iheater Hannheim. Freitag, deu 10. November 1922 in Miete 5 Volksbühne N 5741—5890 7uchtig. Wirt für Fuche us V. B. 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