— Sezugspreiſe: In Mannheim und Amgedung monatlich lrei ins Haus gebracht mark 308.—. Durch die poſt dezogen diertell. Mr. 1200.—. Einzeinr mmer mk. 10—. poſtſcheckkonte Ar. 17800 Karisruhe in Saden und Kr. 2917 zubwigshafen arn Adein. Sauptgeſchäftsſtelle Mannbeim, k E. 2. Seſchüfts edenſtelle Reckarſtabt, Walöbofſtraße Ar. 6. Lernſprecher mmer 7030, 7081, 702, 7043, 7030. 7035. Teiegramm⸗Adreſſe: Seneratanzeiget Wittag⸗Ausgabe rGeneml A Badiſche Meueſte Aachrichlen 1922— Nr. 323 Anzeigenpreiſe: gei vorauszabtung dle kl. Zeile mk. 40.—. Stellengeſ. u. Fam lien⸗Anz. 28% Rachl. Reklamen mk. 168.— Annahmeſchlu: mittagdlatt vorm. 8½ Uhr, Abenddl. nachm. 2˙/% Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaden w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgeſ. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Hinzeigen. Rufteäge durch Fernſprecher ohne Sewüäbr. mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. 0 8 7 Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz und Recht. Aus Seit und Leben mit Alannheimer§tauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung. Der Kamipf der Parteimeinungen (Von unſerm Berliner Büro) E Berlin, 14. Nov. Der geſtrige Montag war an Wirren und Ueberraſchungen reich. Der volksparteiliche Parteivorſtand hat geſtern früh getagt und den Beſchluß gefaßt, der zu erwarten war, und auf en wir bereits vorbereitet hatten. Die Partei iſt mit der ihr zuge⸗ ſonnenen„2 ja suite⸗Stellung“ nicht zufrieden, ſie lehnt es ab, ſich vorher zu binden, wenn ſie nicht auch ex officio an Regierung und Koglition beteiligt werden ſoll. Das iſt nicht ſo aufzufaſſen, als ob die Volkspartei bei dem falſch verſtandenen Parlamentarismus zu beharren wünſcht, der bei uns bisher im Gange war. Wenn Dr. Wirth ſein Kabinett der„beherzten Männer“ oder der ,wirtſchaft⸗ chen Konzentration“ auf eigene Verantwortung bildet und mit ihm, um Vertrauen werbend, vor das Parlament tritt, würden weder De⸗ mokraten noch Volkspartei dagegen etwas einzuwenden haben. Nur die Verkoppelung zweier Syſteme, die Verſchleierungstaktik möchte man nicht mitmachen, umſo weniger, als wieder einmal die ſehr un⸗ gehaltene Soztlaldemokratie morgens und abends in Hoffahrt Ungeniertheit verkünden läßt, daß ſie es iſt, die den Kanzler zu ſen Umwegen zwinge. Durch den Beſchluß der Volkspartei war aber der Weg für den zler gewieſen. Bei der geſtrigen Zuſammenkunft der Partei⸗ rer ſtellte er an die Parteien der Arbeitsgemeinſchaft die von der zialdemokratie angeregte Frage, ob ſie die Einbeziehung der Deutſchen Volkspartei in die neuzubildende Regierungskoalition fordert. Nachdem die an⸗ weſenden Parteivertreter teils im Namen ihrer Fraktionen, teils für perſönlich dieſe Frage bejaht hatten, erklärte der Reichskanzler, er ſich nunmehr dieſem Wunſch der Arbeitsgemeinſchaft anſchließe und der vereinigten ſozialdemokratiſchen Partei als⸗ von dieſer Sachlage Kenninis geben werde. die ſozialdemokratiſche Fraktion iſt darauf zu einer Sitzung zu⸗ ſammengetreten Und teilte in einer ſpäter einberufenen interfraktio⸗ nellen Sitzung mit der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft als Ergeb⸗ Ris ihrer Beratungen folgende Stellungnahme der Sozialdemokratie „Die Fraktion erklärt, daß ſie an der Forderung der Stabili⸗ ſtierung der Mark als der dringendſten Forderung der inneren und äußeren Politik feſthält und nur in ein Kabinett eintreten kann, s für dieſe Politik konſequent eintritt. Sie erblickt in der bisherigen Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei keine Garantie für die Durchführung der Stabiliſierung der Mark und damit für die Förderung der endgültigen Löſung des Repara⸗ tionsproblems.“ Aufgrund der ſo entſtandenen Lage werden die Verhandlungen des Reichskanzlers mit den für die Kabinettsbildung in betracht kom⸗ menden Parteien heute weitergeführt. Tro ã ich wenig entgegenkommenden Form der ſozial⸗ demetralſchen 55—— 125 Parlament der Meinung, daß zunmehr doch wohl die Brücke zur großen Koalition gefun⸗ en ſei. Dieſe Auffaſſung kommt auch ganz überwiegend in der Berliner Morgenpreſſe zum Ausdruck. Man glaubt, die Sozialdemokratie habe Hintertürchen zum Rückzug freilaſſen wollen und hofft von den 2 d andkungen, die heute vormittag weitergehen ſollen, die Löſung er Kriſe. Die Neubildung des Kabinetts, nicht bloß eine Um⸗ bldung, ſcheint nunmehr gewiß. Aus dem.„Vorwärts! freilich zmpfängt man dieſen Eindruck keineswegs. Er plärrt nur wieder te alte ſchiefe Weiſe: Mit einer Partei ſagt er, die denſelben Stand⸗ punkt vertritt wie Stinnes in ſeiner Rede vom 9. November könne ie Soztaldemokratie nicht zuſammen wirken. Das iſt natürlich eine Akatte Unehrlichkeit; denn auch ſchon vor der Stinnesrede Migte die Sozialdemokratie ſich gegen die Zuſammenarbeit mit der teilkspartei zu ſtemmen. Im übrigen wird den bürgerlichen Par⸗ den die Schuld zugeſchoben, daß dieſe ſchwere Kriſe über Deutſch⸗ M. hereingebrochen und das Kabinett Wirth gefährdet worden ſei. wird alſo gut tun, ſeinen Optimismus noch ein wenig zu Esg le. Es iſt bei der Sozialdemokratie eben immer dieſelbe Sache: können Rückzugsgefechte, es kann aber auch die alte Parteiver⸗ orrenheit ſein. Der Kanzler hat jedenfalls auf die Sozialdzmo⸗ erße 5 Sinneder Vernunft einen ſtarken Druch auszuüben Aus der„Voſſiſchen Ztg.“ erfährt man, der Kanzler habe ſeine ſich ſo ein kalteigen Darlegungen vor den Sozialdemokraten mit der Erklä⸗ der geſ hl ſſen, daß er, wenn ſie auf ihrem Beſchluß beharre, mit arb Deutſhen Volkspartei. nicht in einer Koalition zufammenzu⸗ eiten, daraus die Konſequenzen ziehen und noch am geſtrigen Abend dem Reichspräſidenten ſeine Demiſſion anbieten Er ſehe keine Möglichkeit, ſeine äußere Politik ohne die Indufen 9 der in der Deutſchen Volkspartei vertretenen Kreiſe von Ne uſtrie und Finanz weiter zu führen. Zu gleicher Zeit haben der Arbeitsgemeinſchaft vertretenen Parteien, alſo 5 rüm, Demokraten und Vayeriſche Volkspartei an die Sozial⸗ okratie ein dieſe Darlegungen enthaltendes Schreiben gerichtet. zusandinterher iſt danm die Sozialdemokratie ſpät abends nochmals ſchen imengetreten und dort ſcheinen die Ausführungen des preußi⸗ 5 nnenminiſters Severing eine ſtarke Wirkung ausgeübt en. Heute ſollen, wie ſchon geſagt, zunächſt die einzelnen dem eien beraten, dann will man Sozialdemokratie und Arbeits⸗ einſchaft zuſammenführen. Es ſollen eben zunächſt die 75 Richt'inien eines gemeinſamen Reglerungsprogramms joweite Froße Koalition feſtzuſtellen verſucht werden. Iſt man erſt Allni⸗ dann wird ſich über die Auswahl der neuen Männer ver⸗ iſt es baußig leicht eine Einigung herbeiführen laſſen. Am beſten rau un, wenn man nach richtig verſtandenem parlamentariſchen ch dieſe Seite dem Kanzler überlößt. würde Mitwirku den Ver⸗ Auf der Brücke zur großen Roalition: Ueber eines kommt man aber wirklich nicht mehr hinweg, die Verödung des Parlamentarismus in Deutſchland, der die politiſch Intereſſterten immer mehr anekelt. Seit Jahren erneuert ſich bei jeder Reichstagstagung das alte, unerquickliche Spiel, daß Kriſenlüfte durch das Parlament ziehen, und immer von neuem alle Parteiegoismen wachrufen wer⸗ den. Und das alles ringt, wie ſo oft ſchon Tag um Tag auf offener Szene miteinander. Dahinter aber ſteht das Ausland, dem wir einſtweilen verpflichtet bleiben, mit der Uhr in der Hand und wartet daß ſich endlich, endlich dem brodelnden deutſchen Wirr⸗ 17 Zielklarheit und Entſchluß überhaupt Entſchlußfähigkeit ent⸗ winde. 5 Aus den Kreiſen der Diplomatie kann jeder, der will, es ver⸗ nehmen: Die Reparationskommiſſion werde den chaotiſchen Zuſtand auf die Dauer ſchwerlich mit anſchauen und vielleicht noch im Laufe dieſer Woche mit einem neuen Ultimatum überraſchen. Uns aber hält der Parteiſumpf gefangen und im Streite um die heimiſchen Kriſen zerſplittern ſich die Kräfte von Parlament und Regierung., So war es ſchließlich nicht gemeint geweſen, als man vor drei Wochen nach der ſoundſovielten Kriſe dem Kanzler auftrüg, die Parlamentspauſe zur Neuorientierung und Regierungsumbildung auszunutzen. Gerade das, was heute wieder geſchieht, wünſchte man zu vermeiden: Das Hineinreden der Fraktionen in das ganze auf⸗ geregte Getriebe des„geſchäftigen Müßiggangs“ und ſchließlich im beſten Fall die überſtürzte Entſcheidung in zwölfter Stunde. Gewiß, man wußte damals noch nicht, daß die Reparationskommiſſion uns mit ihrem Beſuch beehren und Kanzler und Kabinett faſt 14 Tage lang mit Beſchlag belegen würde. Aber war es denn nötig, nachdem ſo ohne Schuld der Regierung der urſprüngliche Plan vereitelt worden war, die Umbildung des Miniſteriums ſofort aufzugreifen? Ließ ſich nicht überhaupt der Zuſammentritt des Reichstags noch um eine Woche verſchieben? Die Verhandlungen mit der Repara⸗ tionskommiſſion ſind ja noch in keiner Weiſe abgeſchloſſen, ſie ſind immer noch im Fluß; in ſolcher Lage kann nur ein politiſch reifes Volk von unbeirrbarem nationalen Inſtinkt ſich eine Kabinettskriſe leiſten. An dieſer Reife indes und an dieſem Inſtinkt fehlt es leider den Deutſchen doch immer noch. Kurze Sitzung im Keichstag (Von unſerem Berliner Büro.) EBerlin 14. Nov. Als der Reichstag die jetzt beendete Pauſe antrat, kriſelte es bedenklich, ſoweit ſich das bei einem Zuſtand ſagen läßt, der faſt chroniſch geworden iſt. Inzwiſchen ſind wir von dem Beſchluß der Reparationskommiſſion beglückt worden, der Dollar hat ungeahnte Höhen erklommen und die Lage iſt verworrener denn je. Fraktionsweiſe ſitzt man wieder einmal mit dampfenden Köpfen bei⸗ ſammen, um den Weg aus dem Labyrinth zu finden. In der P lenarverſammlung am Montag ſelbſt hörte man dauon freilich nichts von alledem. Dieweilen die Truppen zur Vorbereitu 1g des großen Schlachttages, der gegen Ende der Woche zu erwarten iſt, die Säbel gewetzt und die Donnerkeile geſchmiedet werden, erledigt das Plenum, das nur aus wenigen Köpfen ber nd, in halbſtündiger Sitzung einige geſetzgeberiſche Formaltitäten, das deutſch⸗ polniſche Bergwerkabkommen, ſowie das Jugendgerichtgeſetz wurden den Ausſchüſſen überwieſen und das gleiche geſchah mit dem Straf⸗ perfolgungsantrag gegen eine Reihe kommuniſtiſcher und ſozialiſti⸗ ſcher Heißſporne, die ſich in den Sturmtagen des Rathenaumordes laſen Attacke auf ihre deutſchnationalen Gegner hatten verleiten aſſen. Die Deutſchnationalen, die bereits für heute program; matiſche Erllärungen des Kanzlers erzwingen wollten, fielen mit ihrem darauf abzielenden Antrag bei der Mehrheit ab. Es würde ja auch eine direkte Widerſinnigkeit bedeuten, wollte man dem noch gänzlich nebelhaften Stadium der innerpolitiſchen Kriſe, wie ſie ſich im Augenblick darſtellt, eine Debatte größeren Stils entfeſſeln. Das Haus wird alſo heute noch nicht die Frage der großen Politik an⸗ ſchneiden, ſondern ſich mit kleineren Vorlagen u. a. mit dem Zen⸗ trumsantrag zur Notlage der deutſchen Wiſſenſchaft befaſſen. verbot norddeutſcher Gehe morganiſa! ionen Berſin, 14. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Der amtliche preuß ſche Preſſedienſt fühlt ſich veranlaßt, über die politiſche Tätigkeit des in den letzten Tagen verhafteten und dann wieder frei⸗ gelaſſenen Freikorpsführers Roßbach zu berichten. Ihm wird vor⸗ gemorfen, daß er ſich mit Hitler in Verbindung geſetzt und ſich dieſem für die Propaganda zugunſten der national⸗ſoziali⸗ ſtiſchen deutſchen Arbeiterpartei in Norddeutſchland zur Verfügung geſtellt habe. Er habe die Organiſation im Norden national⸗ſozialiſtiſcher Verein genannt und in größerem Stil zu arbeiten beaonnen. Die national⸗ſozialiſtiſche Vereinigung ſolle kor⸗ poratives Mitglied der Münchener Partei ſein und hätte mit ihr auch ſchon das Organ, den„Völkiſchen Beobachter“, gemeinſam. Roß⸗ bach hätte in den beiden letzten Wochen in einer Reihe von preußi⸗ ſchen Städten, aber auch in Mecklenburg und Hamburg Werbever⸗ ſammlungen abgehalten, in denen u. a. Graf Repentlow geſprochen hätte. Es ſei erwieſen, daß die national⸗ſozialiſtiſche Vereinigung außer ihrem öffentlich bekanntgegebenen Programm auch geheime Beſtrebungen verfolge und mit allerlei Geheimorganiſationen in Verbindung ſtehe; deshalb wäre gegen ihn vorzugehen geweſen. Ferner ſind nochmals alle Geheimorganiſationen verboten wor⸗ den. Von dem Verbot werden betroffen werden die National⸗ ſoziale Vereinigung, der Selbſtſchutz Charlottenburg und der Heimat⸗ bund Brandenburg. Eine werkbeſländige Anleihe in Mecklenburg. Der Haupt⸗ ausſchuß des mecklenburgiſchen Landtags erklärte ſich einſtimmig damit einverſtanden, daß die Regierung ſofort eine wertbeſtändige Anleihe mit wertbeſtändigem Ertrag zur Jeichnung auflegt. Die Anleihe ſoll auf Roggen oder ſeinen Geſdwert lauten und in Stücken im Werte von einem halben bis zu zehn Zentnern vergeben werden. Der Zeichnungsvreis ſoll unter dem Rongenpreis liegen. Als beſonderer Anreiz ſoll der Zins von 57/ voraus gewährt wer⸗ 1 5 und 107 des gezeichneten Betrags vorweg abgezogen werden önnen. merken, d 2 0 Die engliſch⸗franzoͤſiſche Spannung Die Spannung, die ſeit einigen Tagen zwiſchen Paris und London beſteht, dauerk auch jetzt noch an. Es iſt keine Einigung mit Bezug auf die Vorbeſprechungen der alliierten Außenminiſter zuſtande gekommen. Die engliſche Regierung hat Waen den Vor⸗ ſchlag Poincare erhalten, wonach Lord Curzon am nächſten Samstag nach Paris kommen ſoll. Auf dieſen Vorſchlag hat das Foreign Office geſtern abend mit einer neuen Note geantwortet. In diplomatiſchen Kreiſen verlautet, daß die engliſche Reg erung an ihrem früheren Standpunkt feſthalte, wonach ſie ſich nicht in Lauſanne vertreten laſſen werde, wenn nicht eine ſofortige Einigung der Alliierten in den hauptſächlichſten Fragen der Orientpolitik zuſtande gekommen ſei. In ſeiner Mitteilung ſchlägt Lord Curzon vor, daß Poinkaxre am nächſten Dienstag oder Mittwoch nach London kommen ſoll. Die Londoner Preſſe kommentiert die Beziehungen mit Frankreich in ſehr ungün⸗ ſtigem Sinne. Man erklärt. daß die franzöfiſche Regierung einem Abkommen mit den Alliierten abzeneigt ſei, weil ſie ſich durch die Abkommen mit der Angoraregierung gebunden fühle, und weil ſie ihre Intereſſen beti. der ottomaniſchen Schuld wahren wolle. Man erklärt außerdem, daß Frankreich von England im Austauſch für ſeine Mitarbeit im Drient gegenüber Deutſchland freie Hand bekommen möchte.„Daily Telegraph“ meldet aus Konſtantinopel, daß kein Zweifel darüber beſteht, daß eine Spannung zwiſchen dem franzöſiſchen Oberkommiſſar und den anderen alliierten Oberkommiſſaren beſteht, die den Belagerungs⸗ zuſtand ſofort verhängen und die Kontrolle über Konſtantinopel wieder zurückgewinnen wöchten In engliſchen Kreiſen erklärt man, daß die Verzögerung der Verhängung des Belagerungszuſtandes die Möglichkeit eines Angriffs von Seiten der Türken bedeutend erhöht hat. Man erklärt, daß Refet Paſcha, der jetzt in Konſtantinopel über eine bedeutende Militär⸗ und Gendarmer emacht verfügt, leichtes Spiel haben würde, Konſtantinopel durch einen Handſtreich in ſeine Gewalt zu bekommen. Eine franzöſiſche Abwiegelungsnote Havas veröffentlicht folgende offiziöſe Note: Seit einigen Tagen wird die öffentliche engliſche Mei⸗ nung in den aus London kommenden engliſchen Nachrichten als ſehr beſorgt hingeſtellt in Bezug auf die Haltung der fran⸗ zöſiſchen Regierung in den Fragen des Nahen Orients. Man geht ſogar ſo weit, von einer Kriſe in den Beziehungen der beiden Länder zu ſprechen. Die Urſache dieſer Spannung ſoll vor allem die Weigerung Poincares ſein, dem Wunſche Lord Eur⸗ Jonze entſprechend mit dieſem vor der Eröffnung der Laufanner ronferenz zuſammenzutreffen. Man müſſe in dieſer Hinſicht be⸗ die Einberufung der Konferenz von Laufanne durch die gemeinſame Note der Alliferten vom 23. September heſchloſſen worden und damals nie die Rede von einer interalliierten Vorkonferenz geweſen ſei. 1 5 18 Woche hat das Foreign Office Poincare erſuchen laſſen, in Lomdon mit Lord Curzon zu verhandeln, und der engliſche Botſchafter in, Paris, Lord Hardinge, hat nochmals dringend dieſes Erſuchen wiederholt. Poincabe hat in London wiſſen laſſen, daß er durchaus für dieſe Beſprechung ſei. Ex hat jedoch darauf hinweiſen müſſen, daß die Notwendigkeit in der Kñamme k. ſeine Ausführungen über die Außenpolftik der Regierung zu beenden, ihn in Paris feſthalte. Ferner könne der franzöſiſche Miniſterpräſident an einer offizlellen Beſprechung über die Orientfrage in Abweſenheit eines italieniſchen Vertreters nicht teilnehmen. Dagegen wäre er bereit, in eine weniger entfernt liegende Stadt, nach Genf oder Lauſanne, zu kommen. Unter dieſen Umſtänden hat. Poincare wiſſen laſſen, daß er, bereit wäre, Ende dieſer Woche ſich in eine der genannten peideße Städte oder auch ſonſtwehin zu begeben, um mit Lord Curzon und Muſſolini zuſammenzutreffen. Der franzöſiſche Miniſterpräſident werde um ſo lieber an dieſen Beſprechungen keilnehmen, als man in Paris überzeugt ſei, daß in der Sache ſelbſt, was die Bedingungen des neuen Friedensvertrages mit der Türkei anlange, das inter⸗ alliierte Einvernehmen bereits hergeſtellt ſei. Die offiziöſe Mitteilung geht dann auf die Londoner Nachricht ein, wonach der franzöſiſche Overkommiſſar in Konſtantinopel General Pellet nur in beſchränktem Maße zur Verhängung des Belagerungszuſtandes ermächtigt worden ſei, wähtend die beiden anderen Oberkommiſſare uneingeſchränkte Vollmachen hierzu beſäßen. Dieſe Darſtellung wird dahin berichtigt, daß die an und für ſich völlig vorbehaltloſen Inſtruktionen Poincares an den Gene⸗ ral durch eine Störung der Nachrichtenverbindung trotz der Zuhilfenahme der engliſchen Funkſtation auf Malta nicht richtig nach Konſtantinopel gelangt ſeien. Dder Belagerungs⸗ Iu ſtand ſei aber in Wirklichkeit nicht infolge des Fehlens der Inſtruktionen nicht verhängt worden, ſondern wegen der Unſti m⸗ migkeit unter den alliierten Vertretern in Konſtantinopel hin⸗ ſichtlich der Opportunftät dieſer Maßnahme, wobei die Generäle Harington, Charpy und Mombelli alle dreigegen die Verhängung geweſen ſeien. Was ſchließlich ein etwaiges Vorgehen gegen die Türken anlange, ſo ſei es nicht zweifelhaft, daß, wenn dieſe die Konvention von Mudania verletzten und die alliierten Truppen in der neutralen Zone angriffen, die franzöſiſche Regierung ihre Machenſchaften nicht dulden würde. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt, daß ſich die franzöſiſche Regierung nicht die Hände binden laſſen wolle. Wenn ein engliſch⸗ franzöſiſches Programm aufgeſtellt würde, ſo würden dadurch die Türken ungehalten ſein. Dadurch würde auch von vornherein die Grenze feſtgelegt, worüber hinaus die türkiſchen Forderungen nicht gehen dürften. Es ſei beſſer, von vornherein eine beſtimmte Grenze feſtzulegen. 7 7 2 ——2.* Eine Spaltung unter den Muhammedanern Indiens? Nach einem Eigenbericht der„D. A..“ aus London liegen dort übereinſtimmende Nachrichten aus Indien vor, wonach die He⸗ ſchlüſſe der Nationalverſammlung von Angora unter den in⸗ diſchen Muhammedanern eine Spaltung herbeizu⸗ führen drohen Ein Teu der indiſchen Muhammedaner, der als englandfeindlich gilt, betrachtet den Sultan, wenn er das Kalifat nicht freiwillig dem von der Nationalverſammlung gewählten Nach⸗ folger übergebe, als Rebellen und Feind des Islam. So gelangen aus Britiſch⸗Indien nach Angora entgegen anderslautenden eng⸗ liſchen Meldungen viele zuſtimmende Mitteilungen, die ſo⸗ wohl Kemals Vorgehen in Konſtantinopel als auch die Abſetzung des Sultans für richtig halten„England befürchtet, daf der tür⸗ kiſche Staat ſeine Beziehungen zur mohammedaniſchen Welt In⸗ diens beſſer werde entwickeln können, als ein ottomaniſches Reich das von den Weſtmächten kontrolliert wird.“ ſchreibt ein indiſchez Organ der Mohammedaner. Die Hoffnung engliſcher Kreiſe, die Thronenthebung des Sultans für eine antitür⸗ — 2. Seike. Nr. 525 mannheimer General-Anzeiger(Mittag · Ausgabe) Dienskag, den 14. November 1922 kiſche Bewegung in Indien zu benutzen, dürfte nur wenig Jusſichten auf Erfolg bieten. Ann der anderen Seite betonen diejenigen muhammedaniſchen Krei England gegenüber eine gemäßigte Stellung ein⸗ neh: die Beſchlüſſe der Nationalverſammlung aufs ſchärfſte veru eilt werden müſſen, weil ſie zu einem Kampf innerhalb des Islam führen können. Der vielumſtrittenen Stinnes⸗Rede im wirtſchaftlichen und finanzpolitiſchen Ausſchuß am 9. November die inzwiſchen im Wortlaut erſchienen iſt, entnehmen wir folgende Gedankengänge: „Es kann kein Zweifel ſein, daß jeder, der in der Induſtrie ſteht, den dringenden Wunſch haben muß, daß die jetzigen Infla⸗ tionszuſtände aufhören und doß es zu einer Stabiliſierung der Mark kommt. Worin die Meinungen in Deutſchland verſchieden ſind, iſt die Frage, wie und unter welchen Bedingungen man ſtabili⸗ ſieren kann. Ich glaube, darüber beſtehen im Reichsverband der deutſchen Induſtrie, beſonders im Vorſtand und im Präſidium keine Meinungeverſchiedenheiten. Was die Stabiliſierung ſelbſt anbetrifft, ſo muß man ſich, glaube ich, über die Wirtſchafts⸗ lage des deutſchen Reiches von innen und von außen klar werden. Ich ſchätze Deutſchlands Produktivität auf mindeſtens 200 Miſſionen Goldmark monallich Deutſchland muß 200 Millionen Goldmark nicht bloß produzieren, ſondern nach Abzug der entſtandenen Selbſtkoſten produzieren, um überhaupt leben zu können. Dann tritt überhaupt erſt die Möglich⸗ keit ein, daß irgend etwas für Reparations⸗ und Entſchädigungs⸗ wecke an das Ausland geleiſtet werden kann. Ich bin der feſten wenn die Einſicht auf der franzöſiſhen und der Ententeſeite überhaupt da wäre, daß man dem deulſchen Volke unker der Bedingung weſentlicher Mehrarbeit und Mehrleiſtung die Frei⸗ heit wiedergäbe und die Okkupation aufhörte, dann würde das deut⸗ ſche Bolk ſehr bald ſich emporarbeiten und nach verhältnismäßig kur⸗ zer Zeit wieder ein wirkliches Volk werden. Wir können die Volkswirtſchaft nur in Ordnung 8 7 wenn wir in der Welt wieder Meiſtbegünſtigüng bekommen. Meiſtbegünſtigung können Sie nur bekommen, wenn ſie in Deutſch⸗ land wieder Zuſtände herbeiführen, daß das Ausland weiß, daß hier in Gold demnächſt wieder gelöhnt werden muß. Zuſammen⸗ faſſend ſtehe ich, und ich glaube, auch in zunehmendem Maße an⸗ dere Herren, die in die eine gewiſſe Einſicht haben, auf dem Standpunkt, daß das deulſche Volk wird eine Reihe von Jahren(10—15 Jahre lang) ſicherlich 2 Stunden pro Tag mehr arbeiten. um die Produktion ſo hoch zu bringen, es leben kann und noch etwas für Reparalionen übrig hat. Selb tverſtändlih werden wir dann unſer Volk in Gold entlöhnen müſſen. Wenn Sie nun ſetzt, mit Erlaubnis zu ſagen, quackſalbern und ſich von irgend jemand 500 Millionen Goldmark leihen, ſo werden dieſe in 2½ bis 3 Monaten reſtlos verpulvert ſein und ſie werden ihnen fehlen. wenn Sie ſie abſolut notwendig haben. Wenn 1 Milliarde verlangt wird, wird ſie in 5 Monaten verpulvert ſein und Sie wer⸗ den dafür keine Meiſtbegünſtigung haben und werden der deutſchen Bevölkerung nicht eine Spur von Goldlöhnen bieten können. Die Goldlöhnung halte ich für etwas Selbſtverſtändliches. Vorausſetzung für eine Stabiliſierung iſt, daß auf eine lange Zeit Lohnkämpfe und Streiks ausgeſchloſſen ſind. ch laube. daß in Frankreich und auch in Belgien die Erkenntnis zu⸗ ſchende wächſt, daß die Zahlung, die wir aufbringen können, tat⸗ ſächlich eine ſehr mäßige ſein wird. Ich bin aber auch der Ueber⸗ zeugung, daß ſie immerhin ſo ſein muß. daß die menſchlichen Woh⸗ nungen in den zerſtörten Ländern aufgebaut werden können. Sie müſſen den Mut haben, zunächſt einmal dem deutſchen Volke zu ſagen: man kann keinen Krieg verlieren und zwei Stunden weniger arbeiten wollen. Das geht nicht. Ihr müßt arbeiten und nochmals arbeiten und immer wieder arbeiten! Wenn immer die Wiedergutmachungs⸗ kommiſſion hierher kommt und immer bloß über Dollar ſpricht, die wir verpulvern werden, dann führt das zu nichts. Ich habe mit der Reparationskommiſſion nicht geſprochen, kann alſo auch nicht zu den Leuten gehören, die die Reparationskommiſſion irgendwie über einen Induſtrieplan unterrichtet haben, der meines Exachtens nicht exiſtiert. Wenn ich das Reich als ein Geſchäftsunternehmen anſehe, dann würde ich ermitteln: Wie muß es geleitet werden? Wie muß die Sache eingerichtet werden? Wenn die Frage ſo geſtellt würde, unter welchen Vorausſetzungen wird das Land wieder kreditfähig ein?, dann würden wir uns mit dem Ausland ſehr raſch verſtän⸗ igen können. So haben Sie aber die Sache hier noch nicht auf⸗ gefaßt, ſo iſt ſie noch nicht geprüft worden. Stinnes bezeichnete dann noch die Steigerung unſerer Arbeits⸗ leiſtung als eine Frage um Leben und Sterben. Es iſt von größter Wichtigkeit, täglich zwei Stunden mehr zu arbei⸗ ten, um wieder anſtändig leben zu können. Einſicht und Vertrauen im unſere Kraft müſſen wieder einkehren, aber die egierenden dürf⸗ ten dennoch nicht unſere wirtſ haftliche Leiſtungsfähigkeit über⸗ ſchätzen. Die Auffoſſung muß verallgemeinert werden, daß wir ohne Arbeit nicht aus der Not herauskommen köannen. Daher müſſen dieſe brennenden Probleme ſo raſch als möglich zur Diskuſſion geſtellt und baldigſt einer Löſung entgegengeführt werden.“ —— Kunſtausſtellungen in Mannheim Anläßlich ihres fünfundzwanzigjährigen Geſchäftsjubiläums hat die Kunſthandlung Gebrüder Buck in ihren Galerieräumen eine Sonderausſtellung von ſolchen Bildern eröffnet, die im Laufe der Jahre aus ihrem Beſitz in Pripathände übergegangen ſind. Es kann ſich begreiflicherweiſe nur um einen Teil all dieſer Werke handeln, und zu den Hauptmerkmalen einer Ausſtellung aus Privat⸗ beſitz gehört es ja auch, daß ſie unvollſtändig iſt. Eine Kunſtaus⸗ ſtellung iſt aber auch keine Warenmeſſe, und die Fülle der Werte und nicht der Werke wird bei der Beurteilung den Ausſchlag geben. Dem Sonderzwecke der Ausſtellung in der Galerie Buck Rechnung tragend, ſei der kurzen Umſchau das ſchöne Zeugnis vorangeſtellt, das ſich die Firma Buck zwar ſelbſt, aber dadurch auf die vor⸗ nehmſte Weiſe ausſtellt, daß ſie die Meiſter der Farbe ſprechen läßt. Der Kunſtwert dieſer Gemälde iſt im Wert der Hauptſtücke der neueren deutſchen Malerei inbegriffen: Kunſtſchätze ſind von der Galerie Buck geſammelt und angekauft worden, Kunſtſchätze ſind von ihr in Privpatbeſitz übergegangen und ſomit dem freundlichſten Schickſal anheimgegeben worden, das den Schöpfungen der bilden⸗ den Kunſt überhaupt blühen kann. An Bilder, mit der Seele ge⸗ 575 und aus tiefſtem Erleben geboren, hängt ſich der Freund mit ganzer Seele, um, im Innerſten beglückt, Reines, Hohes wieder⸗ zuerleben. Es iſt rund ein halbes Hundert von Bildern, die uns einladen zu einem Gang durch die Malerei des 19. Jahrhunderts, in dem ſich nicht mehr und nicht weniger vollzog als die Wiedergeburt der deutſchen Malerei und deſſen Epochen darum von hoher Bedeutung ſind. Der ſtarke Anteil, den gerade Baden an dem großen Auf⸗ ſchwung der neueren deutſchen Malerei hat, iſt kein bloßer Zufall, ſondern durch die Geſchichte des Landes und ſeiner Kunſt gegeben. Bleiben wir auf dieſen Anteil eingeſtellt, ſo erſtreckt ſich der Rah⸗ men der auf unſerer Ausſtellung vertretenen badiſchen Malerei von Schirmer bis Thoma, enthält alſo den Kern der deutſchen Land⸗ ſchaftsmalerel, die nach Ueberwirdung der allzu klaren Formbildung des Südens und durch gründliches Studium der hohen Farken⸗ kultur der niederländiſchen Schule den eigenen Ausdruck ruhiger Größe fand Die Namen A. Lang, W. Trübner. Goebel, Schön, leber und Oertel, Meiſter und Meiſterſchüler ſind hier noch zu nenmen. Mit der Landſchaft iſt die Suſetfülle der Ausſtellung indes nicht erſchöpft. Bildniſſe, Genreſtücke, Stilleben veranſchaulichen die Ent⸗ wicklung dieſer Gattungen, und die Namen Spitzweg, Zimmermann, Keller. Liebermann, Weisgerber, Slevogt, Torinth, Stohner mögen andeuten. die Mapren Franzöſiſche Stimmen Die Rede von Hugo Stinnes wird lebhaft beſprochen und zwar durchaus nicht in ungünſtigem Sinne. Die franzöſiſche Preſſe, die noch vor einem Jahre entrüſtet über ſolche Vorſchläge von Stinnes hergefallen wäre, beobachtet eine Zurückhaltung, die beinahe wie wohlwollende Neutralität anmutet. Dieſer Umſchwung hängt wohl mit der in Paris vorherrſchenden Ueberzeugung zuſammen, daß das Kabinett Wirth zu ſchwach ſei, der deutſchen Schwerir duſtrie die Lö⸗ ſung der Reparationsfrage aufzuzwingen. Der Umſchwung erklärt 5 weiter durch die Abneigung weiter bürgerli her Kreiſe, in rankreich gegen den Achtſtundentag, deſſen vorüber⸗ gehende Erſetzung durch den Zehnſtundentag nach Anſicht dieſer Kreiſe eine Vorbedingung für den Wiederaufbau Europas ſei. Der„Eclair“ hebt hervor, daß Stinnes die Räumung des beſetzten Rheinlandes als Bedingung für die Beteiligung bei der Löſung der Reparakions⸗ frage bezeichnet habe und fordert die Regierung auf, ſich unzweideu⸗ tig zu äußern, ob Stinnes von franzöſiſcher Seite irgendwelche Zu⸗ ſicherungen erhalten habe. *.** Skreſemann über den Achtſtundentag Auf dem Parieitag des Landesverbandes der Deutſchen Volks⸗ partei in Elberfeld ſprach Dr. Streſemann über die innere und äußere Politik. Er führte u. a. aus: Das Maximum der Repara⸗ tionsleiſtungsfähigkeit Deutſchlands ſeien 15 bis 20 Milliarden Gold⸗ mark unter der Vorusſetzung der zolltariflichen Meiſtbegünſtigung und der Aufhebung der Beſezung. Zum Achtſtundentag ver⸗ trat er die Anſicht, daß die Arbeitszeit durch Vereinbarungen zwiſchen den Arbeitgebern und den Betriebsräten feſtzuſetzen wäre, ohne daß der Staat das Recht hätte, ſich einzumiſchen. Note an die Neparations kommiſſion Neue deuiſche Vorſchläge— Reichsbank und Mark⸗ ſlabiliſierung [eJ Berlin, 14. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Regierung hat geſtern eine Note an die Reparationskommiſſion abgeſandt. Reichs⸗ bankpräſident Havenſtein hatte geſtern dem Reichskabinett mitgeteilt, die Reichsbank ſei bereit, ſich mit einer größeren Summe in Goldmark an einer von ausländiſchen Finanzkreiſen aufaebrachten Anleihe zur Markſtabiliſterung zu beteiligen. Die Regierung hat dann beſchloſſen, das ſofort nach Paris mitzuteilen. Der Inhalt der deutſchen Note baut ſich auf den Beratungen des 2. interparla⸗ mentariſchen Ausſchuſſes auf, der ſeine Verhandlungen am Montag abgeſchloſſen hat. Der Revarationskommiſſion wird mitg⸗teilt, daß die Reichsbank eine beſtimmte Summe— es handelt ſich um die bekannten 500 Millionen Goldmark— aufbringen wolle, und da⸗ neben werden dann die Maßnahmen zur Produktions⸗ erhöhung und zur Durchführung eines aktiven Wirtſchaftsprogramms aufgeführt. Dafür wird von deut⸗ ſcher Seite die endgültige Regelung des Reparationspro⸗ blems gefordert. Wenn das nicht möglich ſein ſollte, erſucht die Reichsreagjerung um ein drei⸗ bis vierjähriges Moratorium. In dieſer Zeit ſollen die Sachleiſtungen fortgeſetzt werden, ſoweit ſich ihre Koſten durch innere Anleihen aufbringen laſſen. Außerdem wird die Meiſtbegünſtigung für Deutſchland verlongt. Arbeitsgemeinſchaft und Sozialdemokratie haben ſich, nachdem der Kanzler den Parteiführern die Mitteilungen gemacht hatte, noch in vorgerückter Abendſtunde mit der Note befaßt. **** el Berlin. 14. Nov.(Von unſ. Berl. Bürv.) Das Weifbuch, das die Gutachten der internationalen Finanzſachverſtändigen über die Stabiliſierung enthält, iſt dem Reichstag zugegangen. **** In Paris hat inzwiſchen die Reparationskommiſſion die Prüfung der von der deutſchen Regierung überreichten bisherigen Vorſchläge zur Markſtabiliſierung und zur Herſtellung des Gleichgew'chts im Budget ſowie der Berichte der auswärtigen Bankiers und der Mitteilungen begonnen. die von den deutſchen Finanziers und Induftriellen ein⸗ zelnen Mitgliedern der Kommiſſion gemacht worden ſind. Wahr⸗ ſcheinlich wird noch im Laufe dieſer Woche eine Sitzung ſtatt⸗ finden, in der die Antwort an die deutſche Regierung ausgearbeitet werden ſoll. Die Reparalionsfrage im engliſchen Wahlkampf Die Politik der engliſchen Regierung in Bezug auf die Repara⸗ tionsfrage wird vom„Mancheſter Guardfan“ beſprochen. Er kommt zu dem Schluß, daß ein beträchtliches Element im Kabinett zu einer mehr der franzöſiſchen ſich nähern⸗ den Haltung gegenüber Deutſchland neige. Es be⸗ ſteht die Frage. ob Bradburys Politik für ein langfriſtiges Mora⸗ torium und damit ſein Verbleiben im Amt von der neuen Regierung gebilligt werde. Churchill erklärte in einer Rede, er habe bei den lekten Wahlen ſich zur Eintreibung der deutſ⸗hen Reparationen in Höhe von 2 Milliarden Pfund Sterling vervpflichtet. De Ergebniſſe der lezten 4 Jahre hätten ihn ſedoch überzeugt, daß nicht der mindeſte Grund beſteh⸗, daß Deutſchland nicht ſogar 2½ Mil⸗ liarden und zwar in Jahreszahlungen von 120 Millionen Pfund zahlen könne. Enaland ſei vollauf berechtigt, von ſeinen Schuld⸗ nern auf dem Feſtland und von Deutſchland genügend Zahlunden zu fordern. die es inſtand»ſetzen würden. ſeine Vernflichtungen gegenüber den Vereinigten Staaten zu erfüllen Eine Gedächtnis⸗Ausſtellung des Kunſthauſes(Leiter Dr. Herbert Tannenbaum) iſt dem(1911) jung verſtorbenen Prager Eugen von Kahler gewidmet. Sein Biograph, Wilhelm Haufen⸗ ſtein, nennt ihn nicht mit Unrecht den Maler aus tauſendundeiner Nacht. Kahler hat den Orient erlebt wie nur ſelten ein Europäer. Die wohl überſinnliche Ruhe des brientaliſchen Menſchen mit den tiefgefärbten, raumſtarken Linien ihrer Umgebung innig zu binden, dazu ſtehen Kahler zeichneriſche Ausdrucksformen und farbige Mittel reichlich zu Gebote. Glühender, ſinnlicher ſind ſeine Aquarelle. Die goldqualmende Atmoſphäre des wolkenloſen orientaliſchen Tages, die ſchwellenden Formen der ſubtropiſchen Vegetation und das größte Wunder des Morgenlandes, die ſchmuckloſe Fläche, die ſich unerhört leidenſchaftlich belebt, wenn die Flammen des Oſtens ſie beſpülen, all das verliert die dekorative Aufdringlichkeit, der ſich die Schilderung nicht erwehren kann, wenn Kahler zum Pinſel greift. Er iſt als ein Unvollendeter geſtorben; da ſein Talent aber ſo ſtark war, daß es neue Wege anzubahnen vermochte, darum ge⸗ hören ſeine Bilder zu unſeren bleibenden Kunſtgütern. A. M. Theater und Muſik Nallonaltheater. Das Programm des neu arrangierten Tanz⸗ abends des Nationaltheaters wurde um eine Tanzſzene„Der Ge 5 der Roſe“ bereichert, die geſtern vor ousverkauftem Hauſe aufge⸗ führt wurde. Die Szene iſt nach Carl Maria von Webe rs„Auf⸗ forderung zun Tanz“ in der Inſtrumentierung Hector Berli z' angelegt und wurde für den Tanz urſprünglich von Michael F o⸗ kine eingerichtet. Unſer neuer Ballettmeiſter Reinhold Kreihe⸗ weiß hak ſie einer nochmaligen Bearbeitung unterzogen. Nach all dem Geſagten könnte man meinen, um weelch impßſante Szene es ſich da wohl handeln müſſe. Das Tanzſpielchen aber dauert keine gehn Minuten, und wir wollen uns daher darüber ni ht den Kopf zerbrechen, wie wohl die Urfaſſung ausgeſehen haben mag. Hinzu⸗ gegeben kann Kreideweiß nicht gut etwas haben; alſo dürfte es ſich allein um die Auffeſſung handeln. Gleichviel, wer das Spiel er⸗ ſann— denn ſchließlich muß es doh getanzt werden um Leben zu erhalten— es iſt anmutig, duftig, von kühler Zärti heeit und ſanfter Schwermut, es iſt auch kunſtvoll, verträurt und roſch d hin⸗ geblüht, ganz wie die Roſe ſelbſt. Das junge Mödchen iſt in Er⸗ wartung eingeſchlummert Da ſpringt der Geiſt der Roſe hervor, ein neckiſ her, verliebter, tanzſeliger Kobold, der das ſunge'd hen um⸗ ſchwärmt, weckt, die Wellen der Tanzluſt in die verwundert Erwa⸗ chende übergleiten läßt und dann mit ihr dahinfliegt in ſtummer, jubelnder Lebensfreude Der Tanz iſt vorüber, das funge Mädchen ſitzt wieder in ſeinem Seſſel, der Geiſt umſchwärmt ſie nochmals und iſt plötzlich wieder verſchwunden. Träumeriſch hebt die verlaſſene Baldwin erklärte, man könne nicht auf eine Beſſerung der Han⸗ delslage in Europa hoffen, bevor eine Regelung der epara⸗ tionsfrage erzielt ſei. Das ſei aber unmöglich ohne ein weit engeres Einvernehmen mit Franreich, als es in letzter Zeit beſtanden habe. Frankreich ſei nicht der Nachbar, mit dem immer leicht zu arbeiten geweſen ſei, aber er ſei in der Lage, Frankreich zu verſtehen. Frankreich ſtehe unter dem Eindruck, daß England bereit ſei, ſeinerſeits Deutſchland gegenüber alle Anſprüche aufzugeben mit der Begründurg, daß der Handel Englands mit Deutſchland von überragender Bedeutung ſei. Frankreich irre ſich jedoch, denn der Handel Frankreich mit England ſei mindeſtens ebenſo wichtig für die Engländer als der Handel mit Deutſchland. England werde Deutſchland nicht entwiſchen laſſen. Wenn man jedoch durch unvorſichtige Behandlung Deutſchland in Bankrott oder möglicherweiſe in eine Revolution treibe, werde Fr nkreich ſelber die Krebsmulde Europas an ſeinen eigenen Grenzen ſehen. *** Nach einer Mailänder Meldung der„D. A..“ erklärte Muſ⸗ ſolini zu franzöſiſchen Preſſeleuten, daß Italien in der Repa⸗ rationsfrage zu Frankeeich ſtehe. Allerdings müſſe die Frage geklärt werden, ob Deutſchland genügend Geld geben könne. Deutſches Reich Ein Fechenbach⸗Ausſchuß. Der Auswärtige Ausſchuß hat auf ſozialdemokratiſchen Antrag einſtimmig beſchloſſen, einen Ausſchuß einzuletzen, der ſich mit dem Urteil im Landesverratsprozeß gegen Fechenbach und mit der außenpolitiſchen Bedeutung des Urteils be⸗ faſſen ſoll. Als Vertreter der Deutſchen Volkspartei gehört Abg. Frhr. v. Lersner dem Ausſchuß an. Das bayeriſche Juſtiz⸗ miniſterium ſoll erſucht werden, dem Ausſchuß das Material des Prozeſſes zur Verfügung zu ſtellen. * Eine völkiſche Reichskagsgruppe. Die Reichstagsabgeordneten v. Gräfe Henning und Wulle, deren Fraktionszugehörig⸗ keit von der deutſchnationalen Reichstagsfraktion aufgehoben war, haben ſich nunmehr als völkeſche Gruppe der Deutſch⸗ nationalen angemeldet. Eine Novelle zum Reichs wahlgeſetz iſt dem Reichstag zuge⸗ gangen. Darnach ſollen die ganz großen Wahlkreiſe(mit Aus⸗ nohme von Berlin, das zuſammenzufaſſen iſt) in der Weiſe ver⸗ kleinert werden, daß auf einen Wahlkreis durchſchnittlich 1⸗5 Millionen Einwohner treffen. 8 »Aufrollung der hannoveriſchen Frage. Eine aus dem ganzen hannoveriſchen Lande zahlreich beſuchte Generalverſammlung der Deutſch⸗Hannoverſchen Partei beſchloß am Sonntag die ſofortige Ein⸗ reichung des Antrags auf Abſtimmun g zwecksTrennung Hannovers von Preußen. Auslanòsrunòſchau Der Amſterdamer Bürgermeiſter Zimmermann hat, wider Erwarten, den ihm angebotenen Poſten als Generalkontrol⸗ leur der deutſch⸗öſterreichiſchen Finanzen abgelehnt. In einer Mitteilung an die Wiener Regierung hat er erklärt, daß er dieſes Amt nicht eher annehmen könne, als bis„das Geld, das der Völker⸗ bund verſprochen hat, wirklich auf dem Tiſche liegt“. Der italſeniſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag, in dem Italien dieſelben Vergünſtigungen wie Spanien von Frankreich zugeſtanden worden ſind, iſt am Montag unterzeichnet worden. Der Oberſte Kriegsrat iſt nach längerer Pauſe am Montag wieder unter dem Vorſiß Millerands zuſammengetreten. Der ruſſiſch-polniſche Kouflikt. Infolge der Weigerung Pil⸗ ſudskis, das Beglaubigungsſchreiben des ruſſiſchen bevollmächtigten Vertreters Obolenski entgegenzunehmen, hat das Volkskommiſſariat für Auswärtiges eine Note nach Warſchau geſandt, die darauf hinweiſt, daß der beſtehende Zuſtand mit dem Rigaer Vertrag nicht zu vereinen ſei. Die„Prawda“ betonte, daß der entſtandene diplo⸗ matiſche Konflikt nicht als Bruch der diplomatiſchen Beziehungen anzuſehen ſei. * Spanjen kündigte ſeine Handelsverträge vom 1. Auguſt 1906 mit den Vereinigten Staaten und vom 26. März 1900 mit Japan. Letzte Melöͤungen Krawalle und Kusſchreitungen Berlin, 14 Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) In Düſſeldorf iſt ſeit Samstag eine ernſte Streitbewegung ausgebro⸗ chen. In ſtändigen Verſammlungen wird zum Generalſtreik auf⸗ gefordert. Ein Teil der Geſchäfte hat geſtern nachmittag ſchon die Läden geſchloſſen, um ſich vor Plünderungen zu ſchützen. In die Setzerei des Düſſeldorfer Zentrumsorgans drang eine Menge ein und ſtürzte die Setzerkäſten um. Es beſteht offenbar bei den Kommuniſten die Abſicht den Aufſtand erſt in Düſſeldorf zu erproben und dann weiter auf das Neich zu verhreiten. Die Straßenbahn wurde zum Teil ſtillgelegt. Um 6 Uhr nachmittags wollten die Streikenden öffentliche Verſammlungen abhalten, die von der Polizei verboten worden ſind. Köln, 14. Nov. Die Teuerungskrawalle in den Vor⸗ orten Kölns nahmen geſtern ihren Fortgang. In Ehrenfeld ver⸗ letzten die von der Menge angegriffenen Polizeibeamten mehrere Perſonen durch Schüſſe und Säbelhiebe. Der Vorſitzende be⸗ kommuniſtiſchen Kontrollausſchuſſes wurde von der engliſchen Be⸗ Der Schatzkanzler Kleine die Roſe auf, die zu ihren Füßen liegt. Und das ganze holde ſatzungsbehörde verhaftet. We 75 85 Spiel getragen von Carl Maria von Weber chelnder Muſik. Als junges Mädchen tarzte Felia Erikſen vom Stora⸗Theater in Göteborg.(Man munkelt von einem Anſtellungs⸗ Gaſtſpiel.) Das Koſtüm— Reifrock— ließ nur ihre, vollendete Spitzentechnik zur Geltung kommen.„Veralteten“ Anforderungen vermag aber auch dieſe Kunſt allein ſchon ſehr viel zu beweiſen. Er⸗ ſtaunlich elaſtiſh, faſt als fliegender Menſch, tanzte Reinhold Kreideweiß ſeinen Part als Geiſt der Roſe. Das Schönſte an der ganzen Szene dürfte indes das Ueberſtrömen des lockenden Rhythmus in die erwachende Tänzerin geweſen ſein. Die Bin dung mit der Muſik war in dieſen Augenblicken unſtreitig am innigſten. Werner von Bülow dirigierte mit der höchſten Empfindſankeil ohne das Klangbild zerfließen zu laſſen, deſſen ſtraffer Aufbau un⸗ ja gerade ſo entzückt. Im übrigen nahm der Abend den bereits be⸗ kannten Verlauf. Jede Abteilung fand ſtürmiſchen Beifall. A. M. Kammermuſikabend des Norddeutſchen Trios. Das aus den Herren Erwin Bodky, Konrad Liebrecht und Kurt Skibicki beſtehende Norddeutſche Trio hörte man heer zum erſtenmal. Es bot einer andächtigen Kunſigemeinde die Frucht eingehenden Studiums. Denn wenn eine erſt ſeit kurzem beſtehende Ver⸗ einigung das ſchwierige C⸗dur⸗Trio op. 87 von Brahms mit dem phantaſtiſch ſchillernden Scherzo und Regers kontrapunktiſch viel⸗ fältig verſchlur genes 102. Opus in e⸗moll in ſo vollendetem Kammer⸗ muſikſtil und in ſo ausgeglichenem Zuſammenſpiel darzubieten ver⸗ mag. dann muß ernſte Vorarbeit geleiſtet worden ſein. Die Künſtler ſind erfreulich gut und ſicher eingeſpielt und ſchattieren ein⸗ mütig und mit ſorgſamer Feinheit. Ihr Piano iſt von beſonderem Kangreiz. Ohne unangenehm hervorzutreten, fielen Cello und Geige durch ihre volle warme Tongebung auf, und der Pianiſt hat e ne Plaſtik und Geiſtigkeit des Anſchlags und eine Schönheit und Pocſie des Tonee, die das Zuſammenſpiel weſentlich ſtützte. Sehr erfolg⸗ reich ſetzte die bedeutſome norddeutſche Triovereinigung ſich für enen ſüddeutſchen Komvon ſten ein, für den in Karksruhe lebenden Heinrich Kaſpar Schmidt, den ſie mit ſeinem Trio op. 35 (-moll) zu Worte kommen ließ, einem mit beherrſchter Chromatik durch ränkten. modern npfundenen Werk, das aber nicht wie ſo viel⸗ ondere Erzeugniſſe der Neutöner in rettungsloſe Schwermut vorfällt, ſondern freud.g und klaftvoll einherſchreitet. Der Kom⸗ roniſt darf ſich des feinſten Inſtinktes für erleſene Klangwirkungen rünmen; delikate Schattierungen und Abtönungen gelingen ihm glücklich, und Modulation und Harmonik ſeines Werkes ſind von Meiſterhand beſorgt. Uſid meiſterhaft war auch die Aufführung, die mit den beſten techniſchen und geiſtigen Mitteln für das Werk warb und die ſtarken Stimmungselemente des Mittelſatzes mit ſeinen verklingenden Schönheſten am Schluß faſt tiefer noch en — DIn s werbender, einſchmei⸗ — — — ——2———— — 14 — 1 „ 1 die B wie ſtel 0 8 erſ e deste den 14. November 1922 U t Maunheimer General-Anzeiger(Nillag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 525 Wirtſchaftliche Fragen, 5 Die badiſchen Waldbeſitzer zur„Preſſeſteuer“ Bad. Waldbeſitzerverband hielt in Baden⸗Baden eine ſehr 3 beſuchte Hauptverſammlung ab. Univerſitätsprofeſſor Dr. sbat ſprach über die gegenwärtigen Aufgaben des Waldbauss. ligteld dect müſſe ſein, die waldbauliche Technik und die Wirtſchaſt⸗ den it des Waldes zu verbinden. So ſei es auch eine Hauptaufgabe, zald in ſeiner Geſamtheit in möglichſt unverminderter Lei⸗ eine lähigteit imſeren Enkeln zuzuführen. Der Redner erörterte derem dde waldbautechniſzer Fragen und erklärte dabei unter an⸗ indet ſe die Sorge einer Bodenerſchöpfung des Waldes nicht be⸗ ei. ei Der Vorſitzende, Bürgermeiſter Lehmann-Villingen verhrei⸗ 85 lich nach Erledigung einiger geſchäftlicher Angelegenheiten über ſteuerung des Waldbeſitzes zugunſten der Preſſe, von Maß einem Reichsgeſetz durchgeführt wird. Bei der Erwägung verfall aßnahmen zur Rettung der Preſſe ſei die Regierung darauf weili en, eine Abgabe des Waldes in Höhe von 1 Prozent des je⸗ man an Verkaufspreiſes jeder Holzart einzuführen. Dabei habe beſi aber es gar nicht für nötig gefunden, die Vertretung des Wald⸗ h68 zu hören. Gegenüber einer ſolchen Vernachläſſigung müſſe ei afften Proteſt eingelegt werden. Es gehe doch nicht an, daß man 4 Wirtſcha tszweig ſchröpft, um einen anderen zu retten. Das Pr egreiflichſte ſei aber, daß man bei den Maßnahmen, der Not der Es ſe zu ſteuern, die Papierinduſtrie freigelaſſen habe. maſtebe feſt, daß der Holzpreis am Papierpreis faſt gar nichts aus⸗ ubbe zwährend die Pretoſteigerung von den Papier⸗ 8 riken komme. Der Waldbeſitz ſei nicht ſchuld an der Not der denſez Es gebe andere Mittel, um hier zu helfen. Die Gefahr für 8 Waldbeſitzerverband liege übrigens nicht in der%prozentigen euerung, vielmehr darin, daß man es hier mit einer Sonder⸗ keizerung zu tun habe.(ünd die Anzeigenſteuer? Iſt das ne Sonderbeſteuerung? Die Schriftleitung). in— der Ausſprache wurde betont, die Regierung befinde ſich ſehr man ertum, wenn ſie glaube, durch die%prozentige Abgabe kögne er die Preſſe retten. Mehrere Redner hoben hervor, daß die Pa⸗ Jahſaren noch ſehr große Vorräte an Papierholz(es wurden zwel n enannt von 50 000 bis 100 000 Ster) beſitzen, das ſchon ſeit Die und drei Jahren lagert und ſogar dem Verderben ausgeſetzt iſt. der breite Maſſe der Bevölkerung müſſe endlich einſehen, daß ſie Verpflichtet ſſt, die Preſſe zu unterſtützen. cha Nach der Ausſprache wurde eine Entſchließung des Reichswirt⸗ angenommen, in der dagegen Einſpruch erhoben wird, hdte wergd gen. Preſſeſteuer die Vertretung des Waldbeſitzes nicht urde. (Anmerkung der Schriftleitung: Ueber einen Wider⸗ ch kommen hinweg: Die Waldbeſitzer behaupten, von ie Papierfabriken noch über außerordentlich erhebliche Mengen ̃ Jahlengpierbol vorräten liegen haben ie die oben angegebenen duf„ während das Reichswirtſchaftsminiſterium Verund amtlicher Statiſtiken feſtgeſtellt hat, daß mit ein Grund ol erteuerung der Papierpreiſe in der Preisſteigerung des Papier⸗ 8 liegt, das in der letzten Zeit zum weitaus größten Teil aus Melle Auslande bezogen werden mußte. Wer hat nun recht? wie icht werden die akademiſchen Erörterungen über das Thema, * Not der Preſſe wirklich abgeholfen werden könne, erſt an Lben Grabe abgeſchloſſen werden. St⸗ädtiſche Nachrichten Llmmelhung einer Sedenktafel in der Oberrealſchule „Die mächtige Freitreppe der Oberrealſchule ſteht unter dem Hohe Lichte des Nordoſtens. Sie liegt wie in einem Glashaus. ſind Fenſter, die mit Rahmenverzierungen im Barockſtil geſchmückt heute! ab. Das breite Lichtfeld trägt ſeit Durch ein herrliches Glas⸗ Andenken ihrer im Weltkrieg Ge⸗ ließen ſie gegen den Hof einen würdigen Schmuck. älde hat die Schule das Jarden verewigt. Wie erhebend und wehmütig ſtimmt das ſchöne di diel in der guten Belichtung! Aber wuchtiger und ernſter Darſtch weiche Sentimentalität der Farbe packt der Gegenſtand der deltet ung: Dürers„Ritter“, aus ſeiner ſchönſten Zeichnung, der ſo furchtlos und hochgemut durch die entſetzlichſten Schreckniſſe Heſndelt ſo hochaufgerichtet und ſtolz: Ein Sinnbild der hehren der Teimg, die Tod und Teufel nicht fürchtet. Die edle Denkweiſe Hoch eunehmer des Weltkrieges ſteht vor uns in Mark und Leben! Neöhneber ſeinem Haupte reden die Jahreszahlen 1914—1918 ihr ze ndes Wort. Darunter ſteht der Wahlſpruch aller deutſchen ageb⸗„Was auch daraus werde, ſteh zu deinem Volk, es iſt dein N Widmwener Platz“. Zu den Füßen des eiſernen Reiters iſt die 8 Dens in großer Fraktur angebracht. und die glücklichen Gedanken, der Gedenktafel gerade dieſe Form führ (und i 8 ieſen Ort zu geben, hatte ein Lehrer der Anſtalt, die Aus⸗ (Faebu aber nahm der bekannte Glasmaler Eduard Stritt aus 23 auf ſich und hat ſie zu ſeinem Ruhme durchgeführt. Er und in a. auch die Glasmalerei auf der Hohkönigsburg ausgeführt der He allen ſeinen Werken Gutes und Großes geleiſtet. Die Kunſt das Saſtenung und der gut gewählte Ort ſeiner Aufſtellung machen Derden guſtüs zu einer Sehenswürdigkeit unſerer Stadt. Viele agslebe ſie beſuchen und den Eindruck voller Befriedigung ins All⸗ der Schu mitnehmen. Alle, die die Ehrentafel ſehen wollen, ſind Dlle willkommen. * Antrieb bereits die Vorb Wie heutzutage überall, ſo reichen auch hier die Geldmittel nicht, um dem ſchönen Werk auch einen ſchönen Lohn zu geben. Frei⸗ gebige Hände müſſen helfen. Schon haben die Vereinigten Mann⸗ heimer Spiegelfabriken, P 6, 19, den Weg zur⸗ Nachahmung gegeigt. Sie haben für billiges Geld die koſtbaren Scheiben an Ort und Stelle gebracht. Wer hilft weiter? Eine öffentliche Einweihung kann erſt in ſpäteren Tagen erfolgen, wenn die Namen aller gefallenen frgherer Schüler der Anſtalt feſtſtehen. Eine nur auf die Sch ile beſchränkte Einweihung fand geſtern um 12 Uhr ſtatt. Ein feierlicher Pfſalm ertönte, von unſichtbaren Sängern wiedergegeben: Alle Seelen ſtellten ſich zur Einkehr und auf den Ernſt der Stunde ein. Hie Weihe des Augenblicks gab der Anſprache des Direktors Gſcheidlen den ausdrucksvollen Ton und die belebende Jorm. Herzlich und rührend erklang das„Morgenrot, Morgenrot“ des Knabenchors. Die düſteren Ahnungen in dem Reiterlied erklangen in den Herzen wie eine Mahnung aus einer anderen„Welt. Und dann das tief empfundene„Ich hatt“ einen Kameraden Mozarts fromme Huldigung:„Ave verum corpus“ bildete den erhebenden Schluß. Muſiklehrer Berger hat den größten Anteil an der hehren Weiheſtimmung in der alle die Räume des Schulhauſes verließen. ——. Wahltag iſt Jahltagl Brecht am 19. November den das Mannheimer Bürger · tum ſchwer ſchädigenden Einfluß der Sozialdemokralie auf dem Ralhauſe und wählt geſchloſſen die Liſte der Deutſchen volkspartei die mit Lenel Richard, Handelskammerpräſidenk, beginnt. N e 1. *Keine militäriſchen Titel im Zivildienſt. Die Führung alter militäriſcher Dienſtbezeichnungen durch Beamte iſt vom Reichskabi⸗ nett für die geſamte Reichsverwaltung verboten worden. Reichs⸗ beamte führen z. T. im dienſtlichen Verkehr neben der Amtsbezeich⸗ nung die Dienſtgradbezeichnung, die von ihnen als Soldaten in der Wehrmacht erworben worden ſind. Es werden auch die militäriſchen Eharakterbezeichnungen geführt, die nach dem Ausſcheiden aus dem Heeresdienſt beigelegt wurden. Eine ſolche Beifügung militäriſcher Dienſtgrade iſt im amtlichen Verkehr nicht zuläſſig. Sie ſei auch außenpolitiſch unerwünſcht, weil verſchiedene Noten der Entente zeig⸗ ten, daß daraus Vermutungen auf eine militäriſche Einrichtung zahl⸗ reicher Zivildienſtſtellen hergeleitet werden. Die Verordnung des Reichspräſidenten geſtatte lediglich die Weiterführung der früheren Titel und Amtsbezeichnungen der Beamten. * Aenderungen der Gebühren im Paket⸗ ufw. Verkehr nach dem Ausland. Der deutſche Gegenwert des Goldfranken bei der Gebühren⸗ erhebung im Auslands⸗Paket⸗, Telegramm⸗ und Zeitungsverkehr iſt mit Wirkung vom 11. November an auf 1800 feſtgeſetzt worden. Dieſes Umrechnungsverhältnis iſt auch für die Wertangabe auf Pa⸗ keten und Briefen, ſowie auf Käſtchen mit Wertangabe nach dem Ausland maßgebend. Für Ferngeſyräche nach dem Ausland werden ebenfalls entſprechend erhöhte Gebühren erhoben werden. 3 Winternot und Einzelhandel. Unabhängig von dem großen Unterſtützungswerk, das die Stadt Mannheim zugunſten der unter der Winternot am meiſten leidenden Bevölkerungskreiſe eingeleitet hat, hatte der Mannheimer Einzelhandel aus eigenem ereitungen für eine wirkſame Winterhilfe getroffen. Seine Abſicht ging vor allem dahin, den heute am meiſten Bedrängten, den Klein⸗ und Sozial⸗ renknern vor allen Dingen und mit größter Veſchleuni⸗ gung zu helfen. Eine Reihe führender Firmen hatte zu dieſem Zweck bereits namhafte Summen oder Waren angeboten, aber nicht etwa einmalige Leiſtungen, ſondern laufende Be⸗ träge für die Wintermonate. Um aber eine Zerſplitterung zu vermeiden, wird ſich der Einzelhandel der von der Stadt ge⸗ führten Aktion anſchließen.— Das begrüßenswerte Unternehmen des Mannheimer Einzelhandels verdient allſeitigſte Unterſtützung. Wir ſind überzeugt, daß der Entſchluß des Mannheimer Einzel⸗ handels überall ſympathiſchen Widerhall und dankbare Aufnahme findet. D. Schriftl. :( Badiſche Ktrankenkaſſenſtatiſtik. Nach den Angaben der Ver⸗ ſicherungsämter waren am 1. Januar 1922 in Baden 87. Orts⸗ krankenkaſſen, 234 Vetriebs⸗ und 18 Innungskrankenkaſſen, ins⸗ geſamt 339 Krankenkaſſen vorhanden. Im Jahre 1913 betrug die Zahl der in Baden vorhandenen Krankenkaſſen noch 957: durch die am 1. Januar 1914 in Kraft getretene Reichsverſicherungsordnung iſt die Jahl ganz erheblich geſunken. Ein neuer Naddampfer auf dem Rhein. Ein neuer impoſan⸗ ter Radſchleppdampfer mit dem Namen„Ragnar“ ging am Sams⸗ tag nachmittag mit 5 Kähnen im Anhang im vollen Flaggenſchmuck auf ſeiner erſten Reiſe auf hieſiger Reede vor Anker. Der Dampfer iſt Eigentum der Nederlandſche Rijnvaartvereeniging in Rotterdam und wurde erbaut auf der Schiffs⸗ und Maſchinenbauanſtalt Pit Smit in Rotterdam. Bei voller Bunkerung geht der Dampfer nur .40 Meter tief, die Länge desſelben beträgt 77,.10 Meter, die Breite über die Radkaſten gemeſſen 20 Meter. Die Maſchine entwickelt 1300 Sp. Die Strecke von Rotterdam nach Mannheim wurde mit u 8 Abrd herd rühren ließ als den gemeſſenen Ernſt des Moderatos den E türme des Finales. So wurde der Abend zu einem fir ſeinerfolg für das neue Werk des Karlsruher Tondichterf und diengebungsvollen Vermittler.—.— fatete 12 Geſellſchaft der Muſikfreunde in Doncueſchingen veran⸗ Huustleriſcheben ein zeitgenöſſiſches Kammermuſikfeſt, deſſen Ferſchen Höhepunkt die Uraufführung des Geſamtklavierwerkes Unererruccio Buſon! bildete, um die ſich der ausgezeichnete Ber⸗ Minde muiſt Gottſried Galſton verdient machte. Auch Paul mit ſeemith kam diesmal wiederum zur Uraufführung und zwar ſein—— gehaltvollen Streichquartett op. 22. Bela Bartöok ließ do nicht 10, 5 1. Streichquartett aufführen, ein phantaſtevolles tett wid ſtra genug aufgebaute⸗ Werk. Das Amar⸗Quar⸗ Fchöpfu mete ſich mit voller Hingabe der Ausdeutung dieſer beiden A en. Die deutſchen Erſtaufführungen zweier Sonaten von el Fr onegger, einem Schweizer, und Florent Schmitt, Emöoſen, machten hingegen nur geringen Eindruck. Audap n neues Molnar-Drama. Im Ungariſchen Theater zu Mimmkit fand die Hrauffüheung von Melnars neuem Drame bel Moln ſche und irdiſche Liebe“ ſtakt. Das Stück fand deeinträchtigf Publikum begeiſterte Aufnahme. Auch der Umſtand in dramaigte den Erfolg nicht daß die Neuarkiateit and Kühnhelt ſaabnſenni iſchen Aufbaues und die ungewohnte Vorführung eines allein en Mädchens, das die Bühme durch drei Aufzüge bindurch ſändnis W berrht. etwas zu hohe Anforderungen an das Ver⸗ nd die Anpaſſungsfähigkeit der Zuhörerſchaft ſtellten. 82 Kunſt und Wiſſenſchaſt Ddie Imiderß ollage der deulſchen Studentenſchaft. Dder Breslauer Suardeansprofeſſor W. Kroll veröſſentlicht im„Mancheſter enten 3 97 Aufſatz über die furchtbare Notlage der deutſchen laſſiſchen ſt und insbeſondere derſenigen Studenten, die ſich der aus, daß Pbilolcaie gewidmet haben. Kroll ſpricht die Befürchtung durch die Nok Leiſtungen Deutſchlands auf humaniſtiſchem Gobiete che ſtudierenden Jugend einen empfindlichen Rückgang L. dben ene Haupkmanns mürdignng in der. ⸗imes“. Das 15 des Pevones Iiterariſche Beiblatt der Times“ widmet anläß⸗ Ven Dicht rſtehenden 60. Geburtstages Hauptmanns, dem deut⸗ anon er einen Aufſatz, der ſedoch keine Namenszeichnung krägt. delſcen Werz Verfaſſer ſchreibt, daß erſt die Republik dem dich⸗ ſ10 1 uptmanns volle Anerkennung brachte: nicht alloin 92 ation, ſondern auch der ganzen zviliſterten Welt wenzenuptmann Nilbe igen Beſitz geworden Er zähle zu den * en Dichtern, deren Werke in die engliſche Sprache Werſetzt weuuch eeirden: mit Recht ſeſen ſeine Werke über Deutſchlands Vereinigten Staaten begeben. Grenzen hinausgedrungen, um ſich einen Platz in der Weltliteratur zu erobern. In dem Auffatz werden insbeſondere„Der Narr in Ehriſto Emmanuel Quint',„Weber“,„Anna“ beſprochen, 48. Ergebniſſe der amerikaniſchen Sonnenfinſternis⸗Expedilſon Nach langem Warten ſind die erſten Nachrichten über die in Auſtra⸗ lien gelegentlich der Sonnenfinſternis vom 21. September gemachten Beobachtungen in Amerika eingetroffen. Während die Beobachtung von der Weihnachtsinſel aus durch den bedeckten Himmel beeinträch⸗ tigt wurde, war in Auſtralien während der Finſternis der Himmel heiter. Die Aſtronomen der ameritaniſchen Expedition hatten daher unbeſchränkte Gelegenheit, ihr Programm durchzuführen. In Wollal an der Weſiküſte Auſtraliens waren zwei Veobachtungsſtationen ein⸗ gerichtet worden; eine durch das Obſervatorlum von Lick in Kalifor⸗ nien und eine zweite von der kanadiſchen Univerſität Toronto. Bei⸗ den Expeditionen glückte eine Reihe photographiſcher Aufnahmen, die dem Studium der Relativitätstheorie zu dienen beſtimmt ſind. Wir werden in kurzem erfahren, ob die erhaltenen Ergebniſſe ſich mit der Theorie Einſteins decken oder nicht. Immerhin erfordern die dazu nötigen Meſſungen und Berechnungen eine Arbeit von mindeſtens zwei Monaten. Die Korona hatte, wie mitgeteilt wird, vier Aus⸗ ſtrahlungen, deren eine ſich über drei Sonnendurchmeſſer erſireckte. Proft Chant hat das Phänomen der ſog.„fliegenden Schatten“ pho⸗ tographiert, die einen Augenblick por und nach der Totalität der Fin⸗ ſternis in die Erſcheinung treten. Prof. Grant von der Univerſität Adelalde nahm mit Hilfe der photoelektriſchen Kamera Meſſungen vor zur Feſtſtellung der relativen Leuchtkraft der Sonne und der Korona. Die nächſte totgle Sonnenfinſternis wird am 10. Septem⸗ ber 1923 ſtattfinden und in Nordamerika ſichtbar ſein; zu ihrer Beo⸗ bachtung werden ſich mehrere aſtronomiſche Expeditionen nach den Man wird dann wiederum Gelegen⸗ heit haben, das Relativitätsvroblem zu ſtudieren und Irrtümer und Inſicherheiten richtig zu ſtellen. dDas Ende einer berühmten Künſtlerkneipe. Aus München wird gemeldet: Die Künf lerkneiye„Simrliciſſimus“ der Frau Kathi Kobus in der Türkenſtraze, einſt die Heimſtätte Frank Wedekinds. Mar Halbes, Langheinrichs des Prol⸗ari rfängers Ludwig Scharff und des zurzeit gefangen gehaltenen Erich Mühſam, das berühmt ge⸗ wordene Heim der ehemaligen Schwabinger Boheme, wird, wie dieſe ſelbſt, hald nicht mehr ſein. Mit Ende dieſes Jahres ſchließt der „Simpliciſſimus“ ſeine Pforten. Frau Kobus wird mit ihrer wun⸗ dervollen Bilderſammlung ausziehen und dort, wo ſich Dichter, Ma⸗ ler und Mufiker und allerhand Künſtler und lebensluſtiges Polk zu⸗ ſammengefunden hatten, werden nüchterne Büromenſchen einziehen und ſicherlich beſſere Geſchäfte machen als die Kobus jn der letzten Zeit gemacht hat. men entſcheidend in die Wagſchale fallen. zur Anzeige. Ddie Gemeindewahlen in Mannbeim Eine unglaubliche Beſchimpfung des Millelſtandes. In der letzten Woche vor den Gemeindewahlen dürfte es intereſ⸗ ſieren, wie die linksradikale Preſſe über das Ele nddes Mittel⸗ ſtandes denkt. Wir alle wiſſen, daß in Deutſchland Tauſende von Intellektuellen am Hungertuche nagen, daß eine großzügige Hilfs⸗ aktion im Gange iſt, die dieſe Notleidenden durch die ſchweren Winter⸗ monate hindurchbringen ſoll. Jeder Deutſche, dem ein mitfühlendes Herz in der Bruſt ſchlägt, wird gern bereit ſein, dieſe freiwillige Liebestätigkeit zu unterſtützen, ſoweit es in ſeinen Kräften ſteht, weil er weiß, daß es nicht die ſchlechteſten Elemente unſeres Volkes ſind, die gerettet werden ſollen. Die kon muniſtiſche Berliner„Rote Fahne“ hat für dieſe„Lumpenproletarier“ nur Spott und Hohn. „Man muß,“ ſo führt dieſes unglaublich rohe Machwerk aus, „die Lumpenproletarier beobachten, die heute in großen Scharen aus dem Mittelſtand kommen. Soweit es ſich um ehemaliges„gut bür⸗ gerliches Milieu“ handelt, hat man es politiſch mit„verrückt gewor⸗ denen“ Spießbürgern zu tun. In den Kneipen, bei einem Schnaps oder Glaſe Bier, nach dem Verkauf der„letzten guten Sonntagshofe“ ſpektakeln und ſchimpfen dieſe Herrſchaften nicht nur auf die„Roten“, ſondern auch auf„Gott, Kaiſer und Vaterland“. Stinnes iſt eventuell noch ihr Mann, wenn er— man hat ihm perſönlich einen Brief geſchrieben— für eine gute Anſtellung ſorgt. Falls nicht— na, dann iſt auch dieſer Stinnes— ein Jude! Im Grunde ihrer Seele ſind dieſe verzweifelten Mittelſtändler harmloſe Leute. Sie ſchimpfen — und das macht ſie ſatt. Sie werden bald im Obdachloſenaſyl ſchlafen oder verrecken, aber niemals in eine Arbeiter⸗, geſchweige denn in eine Knüppelkunze⸗Verſammlung gehen. Denn dort könnte man eventuell Dreſche kriegen. Und Knüppelkunze, wer weiß, viel⸗ leicht iſt auch der ein Jude! Gefährlicher iſt eine ondere Spezies, die dem Lumpenproletariot angehört. Das ſind die„Kavaliere“, jungen und geſetzten Alters. Die Herrſchaften machen in Rennbahntips, ſind gleichzeitig Zuhälter, vermitteln gegen Proviſion Schiebergeſchäfte, handeln in den Kaffees und Warteſälen mit Cocain und Morphium, miſchen ſich zu„Ge⸗ legenheitsgeſchäften“ unter die„Juden der Grenadier⸗ und Münz⸗ ſtraße“, kokettieren in Geſprächen mit phantaſtiſchen Erſebniſſen uſw. Hier handelt es ſich zumeiſt um ehemalige Offiziere, die nicht in der Induſtrie untergekommen ſind, um Studenten, die keine Mittel mehr beſitzen, weiter zu ſtudieren uſw. Die Herren ſind in brei, vier nationalen Verbänden organiſiert. Kennen die„füßen Geheimniſſe“ der Organiſation Conſul und betätigen ſich nebenbei alz Polizeiſpitzel. Auf Grund der neueſten Kriminalſtatiſtiken bilden dieſe Lumpen⸗ proletarier einer verfaulenden kapitaliſtiſchen Geſellſchaft außerdem das Rekrutendepot der kriwinellen Schwerverbrecher.“ Der notleidende Mittelſtand weiß ſchon längſt, daß ihm von linksradikaler Seite keine durchgreifende Rettung kommen kann. Nur die bürgerliche Geſellſchaft iſt in der Lage, das zu ihr gehörige „Lumpenproletarfat“ vor dem völligen Untergang zu retten. Und ſie wird dazu in der Lage fein, wenn ſie von ihren ſtaatsbürgerlichen Rechten Gebrauch macht. An: 19. November iſt hierzu Gelegenheit gegeben. Jeder Bürgerliche. der nicht bürgerlich wählt, gräbt ſich ſelbſt die Grube, aue der er ſich nicht mehr heraushelfen kann. Darum kommt am Sonntag nur die Abgabe des Stimmzettels der Deut⸗ ſchen Volkspartei in Frage, die ſtets für den notleidenden Mittelſtand eingetreten iſt und in den kommenden ſchweren Wochen nur dann auf dem Rathauſe etwas erreichen kann, wenn ihre Stim⸗ P kurzer Unterbrechung an der Ruhr zwecks Kohleneinnahme glatt und ohne jeden Unfall durchgefahren, der beſte Beweis für die tadelloſe Ausführung. Von Ruhrort bis Köln brauchte der Dampfer mit einem Anhang von 100 000 Ztr. in 4 Kähnen nur 18 Fahrſtunden. W. Ein Erfolg der Radfahrerorganiſakionen. Der Zwang zur Führung eines amtlichen Ausweiſes, verbunden mit der Umſtänd⸗ ſichkeit der Beſchaffung bei den Gemeindebehörden wird von den Radfahrern als überflüſſig und als eine Beläſtigung empfun⸗ den und deshalb von allen Radfahrerorganiſationen ſeit vielen Jah⸗ ren bekämpft. Auf eine Anfrage aus dem Reichstage, ob die Reichs⸗ regierung der Forderung der Radfahrer Rechnung tragen werde. antwortete der Reichsverkehrsminiſter, daß die Länder ſich ſämtlich dafür ausgeſprochen haben, daß von den Radfahrern ein perſönlicher Ausweis nicht mehr gefordert werden ſoll. Der Reichsver⸗ kehrsminiſter bat daher die oberſten Landesbehörden, die Polizeiver⸗ ordnungen, die auf Grund der vom Bundesrat am 14. März 1897 angenommenen Grundzüge über den Radfahrverkehr erlaſſen wur⸗ den, entſprechend zu ändern. :( Rückgang der Karkoffelanbaufläche in Baden. Während des Krieges und unmittelbar nach dem Kriege iſt wie in Preußen, ſo auch in Baden nicht nur Rudaang der Kartoffelanbaufläche, ſondern auch der Kartoffelerträge zu beobachten. Im Jahre 1921 konnte Baden nur 83,6 Doppelzentner, Preußen nur 104,2 Doppelzentner auf den Hektar aufweiſen. In dem beſſeren Erntejahr 1920 ſtellte ſich Baden dagegen auf 112,8 Doppelzentner und Preußen auf 118,5 Doppelzentner. Es beſteht ſo die Hoffnung, daß Baden den Vor⸗ ſprung Preußens langſam einholen wird. Im Jahre 1922 waren in Baden 11 der landwirtſchaftlich genutzten Fläche mit Kar⸗ toffeln bebaut. Die Hauptanbaugebiete der Kartoffel liegen im Unterland. Pb. Selbſtmordverſuch. Geſtern vormittag gegen 10 Uhr ver⸗ ſuchte eine 41 Jahre alte Fabrikarbeitersehefrau vom Waldhof ſich im Altrhein zu ertränken. Waee Perſonen konnten ſie an ihrem Vorhaben verhindern. Die Lebensmüde wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Pb. flörperverletzungen, Ruheſtörungen und Verhafkungen. 5 Körper verletzungen verübt in verſchiedenen Stadttellen Ferner wurden zur Anzeige gebracht wegen verübt in der Samstag⸗ auf Sonntag⸗ bezw. Sonn⸗ 32 Perſonen.— Verhaftet wurden 42 darunter 15 uheſtörung, tag⸗ auf Montagnacht, Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, Perſonen wegen Diebſtahls und Betrugs. veranſtaltungen Jeuerio. Die am 11. 11. abends in den Räumen des Habereck'l abgehaltene Herrenſitzung, die aber auch von Lamen beſucht war, bildete das Fundament zur 25jährigen Jubiläumsfeier unſerer allge⸗ mein bellebten großen Karnevalgeſellſchaft„Feuerio“. Schon⸗lange vor Beginn der Veranſtaltung war das bürgerliche Brauhaus dicht gefüllt, ſodaß leider Viele keinen Platz mehr finden konnten. Der Elferrat, der mit dem Fez behauptet war, konnte pünktlich, wie man das von jeher gewohnt iſt, um.33 ſeinen Einzug halten, worauf Präſident Herr Joſef Bieber in äußerſt geſchickter und ſchlagferti⸗ ger Weiſe unter Aſſiſtenz des Vize, Herrn Theo Schuler, die Leitung der Sitzung übernahm. Inzwiſchen hatte ſich auch der Ehrenpräſident Herr Emil von der Heydt eingefunden, von all den Anweſenden aufs herzlichſte begrüßt. Es war eine Kette goldenen Humors, die ſich von Anfang bis zum Ende der Veranſtaltung hinzog. Zu weit würde es führen, ſollte man alle die vielen Sächelchen, die da ausgeplaudert und beſungen wurden, hier aufzählen. Erwähnt ſei u. a. die äußerſt humorvoll gehaltene Vorſtellung der Elferratsmitglieder durch Prä⸗ ſes Bieber. Als Büttenredner erfreuten die Herren Eichele, Schäfer, Schuler, Zolke⸗Kaal und nicht zuletzt Frau Amann die Kopf an Kopf ſitzende Beſucherzahl mit köſtlichen Vorträgen, während die Herren Kraft, Karl Buck und Brenner mit Kouvlets uſw., die teilweiſe auch ins politiſche'biet hinüberleiteten, und u. a. die Schloßmöbel“ in wuchtigen Seitenhieben berührten, recht angenehme Abwechslung boten. Nur zu raſch vergingen die genußreichen Stunden, die bei einem guten FTropfen Ding⸗ldein⸗Bäu die Sorgen und Widerbechkei⸗ ten des Alltaas in der Hintergrund treten ſießen. Püyktlich 11 Phr 11 Min. ſchloß Präſident Bieber den vortrefflich verlaufenen Aßbend, indem er noch darauf hinwies, daß die nächſte Sitzung im Hab'reck am 11. 1. 23 ſtattfindet, woran ſich am 4. Februar im Nibelumgenſaal des Roſengarten die große Jubiſäums⸗Fremdenſitzung anſchließt, da⸗ bei einflechtend, daß ein bei den Feierlichkeiten ſich ergebender Ueber⸗ ſchuß den Armen und Bedürftigen unſerer Paterſtadt Mannheim zugute kommen ſoll, Ein Zeichen edler Geſinnung und Nächſtentiebe, das allgemeine Nachahmung verdient.(Ein Bravo den wacheren Feuerioanernl!) ———— 4. Seite. Ar. 328 Mannheimer General-Anzeiger(Mitfeg ⸗Ausgabe) Dienskag. den 14. November 1922 Palaſitheater. Das hervorragende Filmkunſtwerk„Der Sraf von Charolais“, über deſſen Aufführung nur eine Stimme des Lobes und der Anerkennung zu hören iſt, iſt nur noch drei Tage zu ſehen. Das Palaſttheater iſt ſeden Abend dicht beſetzt. Der phänomenale Film übt eine große Anziehungskraft aus. Er zählt auch zu den ſchönſten Filmen, die je gezeigt wurden. Des⸗ b muß man den Film ſehen. 2 Keichsverband Deutſcher Erfinder. Der Reichsverband für das Erfinderweſen, der in dieſem und im vergangenen Jahre hier Die bedeutenden Erfindermeſſen veranſtaltete, hat in ſeiner dieſer Tage ſtattigefundenen Generalverſammlung die Aenderung ſeines Namens in„Reichsverband Deutſcher Erfinder E. V. Sitz Mann⸗ heim“ beſchloſſen. Zum 1. Vorſitzenden wurde Architekt Karl B ei⸗ rer⸗Ludwigshafen, zum ſtellv. Vorſitzenden Kaufmann Richard Bechtold⸗Mannheim und zum Vorſitzenden des Verwaltungsrats Rechtsanwalt Dr. Delenheinz gewählt. Ungeachtet der Schwierig⸗ keiten, die ſich in der gegenwärtigen Zeit einem Unternehmen wie der Veranſtaltung einer Erfindermeſſe entgegenſtellen, ſoll eine ſolche bis zum Frühjahr wieder aufgebaut werden. Rommunale Chronik Die Jertigſtellung der ſtädtiſchen Wohnbauken Am Samstag fand in Karlsruhe eine Beſprechung der Vertreter der badiſchen Städte über die Durchführung der begonne⸗ nen Wohnungsbauten ſtatt. Im Vordergund der Erörte⸗ rungen ſtand die Frage der Beſchaffung der Mittel zur Fertigſtellung der in der Ausführung begriffenen Bauten. Man war überein⸗ ſtimmend der Anſicht, daß es hierfür nur zwei Möglichkeiten gibt, nämlich: 1. eine weſentliche Erhöhung der bis jetzt vom Land be⸗ reitgeſtellten Mittel und 2. eine Hinauffetzung des gemeindlichen Zuſchlags zur Wohnungsabgabe auf einen zur Deckung des fehlen⸗ den Kapitalbedarfs ausreichenden Satz. Einige Städte haben die Erhöhung bereits in Ausſicht ge⸗ nommen. So beantragt Freiburg einen Satz von 35 Prozent für das Rechnungsjahr 1922, der in den Monaten Januar bis März 1923 zahlbar ſein ſol. Dies würde eine monatliche Abgabe von 12 Prozent des Steuerwerts bedeuten. Offenb urg und Pforz⸗ heim beabſichtigen eine Abgabe von monatlich 5 Prozent ab 1. Januar k. Is. Karlsruhe, das für 1922 einen Jahresabgabe⸗ ſatz von 24 Prozent beſchloſſen hat und auf Grund dieſes Beſchluſſes monatlich geſtaffelte Raten bis 5 Prozent erhebt, will den Höchſtſatz, der ab 1. Februar k. Is. wirkſam wird, von dieſem Zeitpunkte an bis auf weiteres beibehalten. In Heidelberg ſollen nach dem dem Bürgerausſchuß unterbreiteten ſtadträtlichen Antrag ab 1. April 1923 an Wohnungsabgabe jährlich 50 Prozent erhoben werden. Nach Lage der Berhältniſſe iſt anzunehmen, daß auch die übrigen nicht genannten Städte zu ähnlichen Vorſchlägen kommen werden. Der Mannheimer Bürgerausſchuß wird ſich vorausſicht⸗ lich im nächſten Monat mit dieſer Angelegenheit zu befaſſen haben. Bei den Vertretern der Städte herrſchte Einmütigkeit darüber, daß es ſich empfehle, eine möglichſt einheitliche Regelung herbeizu⸗ führen. Es wurde vorgeſchlagen, ſich auf eine monatliche Mindeſtabgabe von 5 Prozent des Steuerwerts zu einigen, was einer Jahresabgabe von 60 Prozent ent⸗ ſpricht. B. Konſtanz, 13. Non. Konſtanz bezieht ſeinen Strom von den Nordoſtſchweizeriſchen Kraftwerken und verlangt Bezahlung in Schweizerwährung. Der Stadtrat erhöhte, vorbehaltlich der Ge⸗ nehmigung durch den Bürgerausſchuß, den Lichtſtrompreis auf 130 Mark, den Kraftſtrompreis auf 90 Mark die Kilowattſtunde. Die Kehrichtabfuhrgebühren wurden neuerdings um das dreifache erhöht und ſchwanken je nach der Miete zwiſchen 360 und 2160 Mark. Die Koſten der Grubenentleerung wurden verdoppelt; es koſtet 400 Mk. der Kubikmeter. In den ſtädtiſchen Bädern koſtet ein Brauſebad (bisher 4 Mk.) jetzt 25 Mk. und ein Wannenbad(bisher 10 Mk.) 60 Mk. Im Säuglingsheim koſtet künftig ein 260 Mark neben anderen hohen Gebühren. Die Pachtzinſe für ſtädtiſches Gelände wurden weſentlich erhöht und richten ſich künftig nach dem Weizenpreis. Die Landwirte, die ſtädtiſches Zelände in Pacht haben, werden vertraglich zur Milchablieferung nach Konſtanz verpflichtet; Landwirte, die ihrer Lieferungspflicht nicht genügen, ſind bei ſtädti⸗ ſchen Verſteigerungen ausgeſchloſſen. Wochenlang wurden keine Arbeitsloſen unterſtützt; vom 1. bis 9. November ſtieg die Zahl von 4 auf 26. Nus dem LCande Weinheim, 12. Nov. Heute vormittag fand eine von der Stadt veranſtaltete Kriegergedächtnisfeier auf dem hieſigen Ehren⸗ friedhofe ſtatt. Die Stadtkapelle eröffnete die Feier mit dem Choral„Da unten iſt Frieden“, worauf der Arbeiterſängerbund ein Grablied ſang. Kirchenrat Däublin hielt die ſehr eindrucksvolle Gedächtnisrede. Mit Choralſpiel und Liedervortrag fand die Feier, die eine große Beteiligung aufwies, ihren Abſchluß.— Die Preß⸗ hefefabrik Müller u Feder in Großſachſen ſtiftete der dortigen Frei⸗ welligen Feuerwehr zu ihrem 25jährigen Stiftungsfeſt eine Spende von 25 000 Mark. wWeinheim. 13. Nov Die Beſtattung des verſtorbenen Geiſtlichen Rotes Guſtav Becker vollzog ſich unter gewaltiger Teilnahme aus allen Kreiſen der Bevölkerung und unter erhebenden Kundgebungen der Liebe und Anhänglichkeit an den Verblichenen. Dem Totenoffizium der Geiſtlichkeit falgte das feierliche Seelenamt in der katholiſchen Pfarrkirche, zelebriert vom Dekan des Kapitels, Pfarrer Geiſert⸗Hohenſachſen. Domkapitular Stumpf aus Freiburg. der in Mannhejm als Kaplan des Verſtorbenen gewirkt hatte, würdigte bei der Predigt das ſtille, entſagungsreiche, aber ſo arbeitsfreudige und erfolgreiche Wirken des Verblichenen. Auf dem Friedhofe brachte der Stiftungsrat die Leiche Zum Grabe. Unter Kranzniederlegungen ſprachen Dekan Geiſert für die Kapitelsgeiſt⸗ lichkeit, Bürgermeiſter Huegel namens der Stadt und namens des Stiftungsrates. Herr Petry für ſämtliche Männer⸗ und Frauen⸗ vereine, Direktor Dr. Braun namens des Realgymnaſiums und Rektor Pfrang namens der Volksſchule. Herr Pfarrer Irion war der Redner der ehemaligen Kapläne. Die Anhänglichkeit der Mann⸗ heimer Kotholiken an den Verblichenen, der 20 Jahre ſeel⸗ iorgeriſch in Mannheim gewirkt hatte. betonten Pfarrer Bahr von der Unteren Pfarrei und Generalpräſes Landes. Würdig und feierlich beſchloß der Kirchenchor die Trauerfeier mit dem„Ave aria“, komponiert vom hieſigen Organiſten Meißenberg. Mit dem Verblichenen iſt ein Mann zu Grabe getragen worden, der in ſeinem ganzen Leben für ſich ſelber wenig verlangte, aber alle⸗ zeit für das Wohl ſeiner Pfarrgemeinde und für das Wohl ſeiner Mitmenſchen arbeitete. RMundingen bei Emmendingen, 12. Nov. Eine hieſige Ar⸗ beiterfamilie erhielt von ihren allernächſten Verwandten in Amerika den Betrag von 3000 Dollar(nach dem heutigen Kurs 18 Mill. Mark) mit der Aufforderung, nach Amerika zu kommen. Der Familienvater iſt Keſſelſchmied und die Frau eine bedürftige Näherin. 8 „ Müdheim, 12. Nov. Die Polizei verhaftete den Kellner Aumuft Federer aus Freiburg, der die Kircheneinbrüche in der hieſigen katholiſchen Kirche und in der evangeliſchen Kirche in Badenweiler ausgeführt hat. (IJreiburg. 12. Nov. Der Badiſche Schwarzwaldverein hat laut drei Jahre gepachtet. Es ſoll in erſter Linie den Schwarzwald⸗ vereinsmitgliedern zur Verfügung ſtehen. *AKonſtanz, 12. Nov. Ein verhängnisvolles Ende hatte für einen Arbeiter ein Fahrraddiebſtahl. Als er mit dem Rad heim⸗ fahren wollte, ſtürzte er derart, daß er bewußtlos vom Platze ge⸗ tragen werden mußte. Efeingen, 12. Nov. Am Mittwoch abend fand man die Wirtsfrau des in weiten Kreiſen des Markgräflerlandes bekannten faub Gaſthauſes zum„Markgräfler Hof“ in Efringen im Kühlraum der dgeherhen Neggere 3 15 vor. Die Frau ſcheint die Tat in einem Anfall von Schwermut begangen zu haben. Frau Grether verſuchte vorher noch ihre beiden jüngſten Kinder mit Morphium zu vergiften, doch konnten dieſe beiden durch ärztliche FHilfe gerettet werden. ——— 2 reib. Tagespr. das bekannte Gaſthaus am Herzogenhorn auf Sportliche Rundſchau Lußball Süddeutſchland gewinnt in der Iwiſchenrunde des Jußballbund⸗ pokals gegen das Baltenland mit:1 Auch das Spiel in Chemnitz endete mit einem:1⸗Ergebnis zugunſten des Südens. Die Gegner, das Baltenland, zeigten zwar unverkennbar eine Verbeſſerung, gegen das techniſch überlegene Spiel des Südens konnte der Oſten auf die Dauer jedoch nicht auf⸗ kommen. Süddeutſchland war in letzter Stund noch durch die drei Fürther Lohrmann, Müller und Seiderer verſtärkt worden. Vor 10 000 Zuſchauern trafen ſich beide Mannſchaften. Nur eine leichte Ueberlegenheit zeigte die erſte Spielhälfte zugunſten des Südens. Müller⸗Freiburg, Wunderlich⸗Stuttgart und Seiderer⸗Fürth erzielten für den Süden je ein Tor. Mit:0 für den Süden begann die zweite Spielhälfte. Die Ueberlegenheit des Südens hält an, findet aber keinen zählbaren Erfolg, da die Schußfreudigkeit der Stürmer viel zu wünſchen übrig läßt. Den Balten gelingt es ſogar durch ihren Halbrechten Dr. Tomaſchki⸗Tilſit, das Ehrentor zu erzielen. Ein Selbtor der Balten kurz vor Schluß ſtellt das Torverhältnis wieder gleich. Mit:1 gewann der Süden ſehr leicht.— Die End⸗ runde werden demnach Süd⸗ und Weſtdeutſchland be⸗ ſtreiten. Winterſport sr. Baltling Siki disqualifiziert. Aus Paris kommt die Nach⸗ richt, daß die Federation Francaife de Boxe den Negerboxer Batt⸗ zing Siki, den kürzlichen Beſieger von Carpentier, auf neun Monate disqualifiziert habe. Als Grund wird das Ver⸗ halten des Negers am Boxabend des 8. November in Paris während des Kampfes Prunier—Balzac angegeben. Dort hat Battling Ski, ohne irgend wie beteiligt zu ſein, ſich dazu hinreißen laſſen, den Manager von Prunier vor aller Oeffentlichkeit ins Geſicht zu ſchlagen. Das Publikum nahm daraufhin eine äußerſt drohende Haltung dem Neger gegenüber an und erſt mit Hilfe der Polizei gelang es, Battling Siki vor den Mißhandlungen der erregten Menge zu ſchützen. Neben der Disqualifikation iſt Vattling Siki noch da⸗ durch geſtraft worden, daß ihm der Titel eines franzöſi⸗ ſchen Meiſters abgeſprochen wurde. Boxen Die Mannſchaftskämpfe im Ringen erfreuen ſich einer regen Teilnahme der Sportsintereſſenten, ſo daß ſich die Turnhallen für dieſen Zweck bald als zu klein erweiſen werden. In Bezug auf tech⸗ niſches Können wird bei ſolcher Gelegenheit auch nur das Beſte geboten. Es wäre nur zu begrüßen, wenn dieſe Art Kämpfe in einem großen Saale vor einem Maſſenpublikum abgewickelt werden könnten. Im Endkampf um die Gaumeiſterſchaft im Ringen ſtehen ſich nach dem Ausſcheiden von Neckarau, Lampert⸗ heim und K. A. C. Schw. V. noch Ludwigshafen, Athlet.⸗ Cl Schw. V. und Sportvereinigung gegenüber. Ludwigs⸗ hafen gegen Sportvereinigung 84 in der A⸗Klaſſe und Ludwigshafen gegen A. C. Schw. V. in der Meiſterſchaftsklaſſe. Der nächſte Kampf 5 am Dienstag zwiſchen Ludwigshafen u. Sportvereinigung 84 att. Neues aus aller Welt Das Erdbeben in Chile. Das Erdbeben hät mindeſtens 1000 Opfer gefordert. Mehrere tauſend Perſonen ſind obdachlos und ohne Lebensmittel. Außer der großen Opferzahl, die von Copiopo und Co quimbo gemeldet wird, ſind 50 0 Tote in Vallenar zu beklagen. Dieſe Gegend iſt völlig verwüſtet worden. Auch in den ſüdlichen Städten, aus denen bisher noch keine Nachrichten vorliegen, ſind höſhſtwahr⸗ ſcheinlich Opfer zu beklagen. Die Bewegung des Meeres wurde auf über 1200 Meilen von Antofagaſta bis Val⸗ divia geſpürt. Der deutſche rüſde te in Santiago de Chile iſt beauftragt worden, dem Präſidenten der chileniſchen Republik zu dem ſchweren Erdbebenunglück die Anteilnahme des Reichspräſiden⸗ ten und der deutſchen Regierung auszuſprechen. Dem chileniſchen Geſandte in Berlin hat der Reichskanzler einen Beileidsbeſuch ab⸗ geſtattet. Der Herd des Erdbebens wird, neueſten Meldungen zufolge, in der vulkaniſchen Gebirgsgegend ſüdlich des Titicaca⸗Sees ver⸗ mutet. * — Der Graf als Frankenſchieber. Vor einiger Zeit gelang es einem Saarbrücker Polizeibeamten, einen Frankenſchieber auf friſcher Tat zu ertappen. Bei ſeiner Vernehmung auf dem Pol zei⸗ revier ſtellte ſich heraus, daß der Feſtgenommene ein ruſſiſcher Graf iſt, der vor dem Kriege in Rußland 17 Fabriken beſaß. Bei Kriegs⸗ ausbruch wurde er als Oberſt und Kommandeur eines Kavallerie⸗ regiments einberufen. Nach dem Krieg fand er ſeine Fabriken rößtenteils zerſtört vor und wandte ſich nach vielen Wirrniſſen ſchlleßlich Deutſchland. Von Verlin aus kam er nach Saar⸗ brücken, wo er das ſehr ergiebige Gewerbe eines Frankenſchiebers betrieb. Gegen Stellung einer Kaution wurde er vorläufig auf freien Fuß geſetzt. — Das angebliche Brautgeſchenk des Kaiſers ſoll ein bei einem Berliner Juwelier in Auftrag gegebener Schmuck im Werte von 800 Millionen Mark geweſen ſein. Der Generalbevollmächtigte des Kai⸗ ſers, von Berg, hat nun eine Erklärung abgegeben, daß das Hoch⸗ zeitsgeſchenk des Kaiſers an ſeine Gemahlin weder aus einem Dia⸗ dem, noch aus einem anderen Schmuck beſteht. Nachfragen bei dem in Betracht kommenden Juwelier haben ergeben, daß die fraglichen Schmuckſtücke für Privatperſonen beſtimmt ſind, die in keiner Be⸗ ziehung zum Kaiſer oder zu Haus Doorn ſtehen. — Großfeuer in den Siemens-Schuckert⸗Werken. Sonntag nach⸗ mittag brach aus bisher noch unbekannter Urſache im Kabelwerk Gartenfeld der Siemens⸗Schuckertwerke ein Feuer aus, das ſich bald auf weitere Baulichkeiten verbreitete und ſchließlich den größ⸗ ten Teil der Werke in Mitleidenſchaft zog. Den vereinten Be⸗ mühungen der Betriebsfeuerwehr der Siemens⸗Schuckertwerke, der Svandauer Feuerwehr, ſowie den Wehren von Charlottenburg und Wilmersdorf gelang es, das Feuer zu lokaliſiexen. Wie das Preſſe⸗ bureau der Siemenswerke mitteilt, iſt die geſamte Kabel⸗ und beſchädigten Säle kann in der den Siemens⸗Schuckertwerken ge⸗ börenden Leitungsfabrik in Plauen ausgeführt werden. Bei den Löſchungsarbeiten wurden mehrere Feuerwehrleute verletzt. Ein Feuerwehrmann des Siemens⸗Schuckertwerkes erkrankte ſo ſchwer an Rauchvergiftung, daß er auf dem Transport nach dem Spandauer Krankenhaus verſtarb. heitere Ecke Ein großer Unkerſchied. Vater:„Weißt du auch Karlchen, daß es mir ſelbſt weh tut, wenn ich dich züchtigen muß?!““ „Ja— aa— aber nicht an derſelben Stelle.“ (Der Brummer.) Entbehrungen „Mit den Zigarrenpreiſen wird das nun wirklich ſcheußlich! Ich will gern alles entbehren, aber wenn ich meine Rebhühner ge⸗ geſſen und meinen Rotſpon getrunken habe und bei meiner Taſſe Mokka ſitze, dazu muß ich unbedingt wenigſtens meine Zigarre haben!“ WPaſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rbein⸗Pegel[§. J10[112 13[i Fedar-Beaef 5 ſoſiĩ Z14 ſ Schu ſerinſel“) 2 4292 62 227% 20 Mannbeim 5 265 235.36½5.215 024.78 ge.62588 321338 Heilbronn.7003.20.701.58 Maxau. 7955 695 72.68 5 483 20 Mannbeim 5 215 155.235 1504 0804.77 aub....08(.00 4043 90 Köln.188 1 44 80 50 Mannheimer Wetterbericht v. 14. Kor. morgens 7 Uhr rl 2 3— 5— 8 —3, Temperatur ern: 3, edel N e1 5 8 qm. Windſtill, Nebel. 85 Gummifabrikation unverſehrt geblieben. Ein Teil der Arbeiten det Reichsbankdiskont 10% Der Wechseldiskontsatz der Reichsbank ist gestern abend von 8 auf 10% und der Lombardzinssatz von 9 auf 11%/ er- höht worden. Der Zinsfuß der Darlehnskassen beträgt bis auf weiteres für Vorzugsdarlehen 10½%, für Darlehen gegen Verpfändung festverzinslicher Wertpapiere einschliehlich der unverzinslichen Schatzanweisungen 11% und gegen Ver- pfändung von Aktien und dergl. sowie Waren 12%. Erhöhung des Wochen- Preisniveaus um 37, 5 v. H. Der 1200 fache Friedenspreis erreicht. Für die Berichtswoche(beginnend mit Samstag, den 4. November und endend mit Freitag, den 10. November) be- trug der Kaufkraftindex der halbamtlichen„Industrie- und Handels-Zeitung“ 119131, d. h. die zugrunde gelegten 44 Groſßhandelswaren erreichten das 1195 fache ihres Friedens- preisstandes(Ende 1913), so daß damit die Inlandskauf- kraft der Mark am Großhandelspreisniveau gemessen nun noch ½1e ihres Vorkriegswertes darstellte. Am Dollarmittel- kurs in Berlin gemessen, wies die Reichsmark in der zweiten Oktoberwoche nur noch den 1807 ten Teil ihres Außlenwertes der Vorkriegszeit auf; der Dollarmittelkurs in Berlin betrug im Wochendurchschnitt des.—10. November 7587,50, so daß sich gegenüber dem Durchschnittskurs der Vorwoche von 4747,17 für einen Dollar eine Steigerung um 59,8% ergab. Dieser Devisensteigerung gegenüber er- höhte sich der Preisspiegel der Grobßhandelswaren, am Index der„Industrie- und Handels-Zeitung“ gemessen, um 37,57% seit der Vorwoche(869,40); damit ist die durchschnittliche Aufwärtsbewegung der Großhandelspreise nur zum Teil der in der Berichtswoche besonders starken Verteuerung der Devisen gefolgt. Zu dem immerhin gewaltigen Empor- schnellen der Großhandelspreise in der vergangenen Woche trug besonders die aulergewöhnliche Steigerung der Metallpreise bei, die der Devisensteigerung noch erheblich voraneilte. 7 Eine wichtige Entscheidung zur Kartellfrage Der Verband der deutschen Veredelungsanstalten für baumwollene Gewebe E. V. in Leipzig hat seit dem Jahre 1913 einen sogenannten Schutzkontoaufschlag von 33 Proz. eingeführt, durch den er alle Baumwollwaren-Ausrüster verpflichtet, bei Vermeidung der Zahlung von 33% Proz. Aufschlag nur bei dem ihm angeschlossenen Firmen Baum- Wollwaren ausrüsten zu lassen. In diesen Bedingungen wurde seiteus der interessierten Ausrüsterverbände eine unangemessene Ausnutzung der Monopolstellung des oben genannten Verbandes erblickt und deshalb Klage auf Fest- stellung der Ungütigkeit der Schutzkontoklausel erhoben. Wie der„Konfektionär“ erfährt ist nun der Verband der deutschen Veredelungsanstalten für baumwollene Gewebe E.., Leipzig, auch in zweiter Instanz vom Oberlandesge- rieht Dresden zur Unterlassung der Schutzkontoklausel ver- urteilt worden. Wenn auch gegen das Urteil Revision ein- gelegt werden wird, so ist doch aller Wahrscheinlichkeit nach mit der Abschaſfung dieses vielumstrittenen Schutz- kontos zu rechnen, da er nach Feststellung des Oberlandes- eine unbillige Ausnützung der Monopolstellung des erbandes darstellt, das oberlandesgerichtliche Urtell in aller Ausführlichkeit auf die Erage der Zulässigkeit defar- tiger Bedingungen seitens der Kartelle eingeht und in Ueber- einstimmung und unter Heranziehung der bisherigen Rechts- sprechung des Reichsgerichts die Unzulàssigkeit nachweist. Uebergang von Benz-Aktien an Schebera. Das starke Ansteigen der Benz-Aktien, das in letzter Zeit zu beobachten War, erklart sich, wie nunmehr bekannt wird, nicht aus der Allgemeintendenz der Börse, sondern auch aus dem Um- stande, daß ein bedeutendes Paket Benz-Aktien, man spricht von reichlich einem Drittel der 98 Millionen Mk. Stammaktien aufgekauft und in festen Händen vereinigt worden ist. Die Käufe gingen von der.-G. Schebera in Berlin und ihren pri- vaten Freunden aus. Diese Gesellschaft betreibt die größte Karosseriefabrik in Deutschland und hat feste Abnehmer- Verträge mit den Firmen Benz und Daimler laufen. Zwischen den Verwaltungen Benz und Schebera sind Unterhandlungen eingeleitet, die in der kommenden Woche konkretere Form annchmen dürften. Sie bezwecken ein engeres industrielles Zusammenarbeiten. Der Vorstand der Schebera-Gesellschaft ist Vorsitzender der Deutschen Automobilhändler-Vereini- gung und genießt in Fachkreisen das beste Ansehen. Die vor einigen Jahren gegründete Firma Schebera war bisher an dem Vertrieb von Benz-Automobilen in hervorragendem Maßze beteiligt, so daß die jetzt in Aussicht stehende engere Verbindung sich als die gegebene Fortentwicklung der bisher bestehenden Verbindungslinie darstellt. Die Kammgarnspinnerei Kaiserslautern beantragt Ka- pitalserhöhung von 16,6 auf 34 Millionen Mk. durch Ausgabe von 8,95 Mill. Mk. Stamm- und von 8 Mill. Mk. Namensaktien, die mit 25 Prozent einzubezahlen sind. Außerdem sollen noch 450 000 Mk. Namens-Vorzugsaktien ausgegeben werden. Die bereits bestehenden 4000 Namens-Stammaktien sollen in In- haberaktien umgewandelt werden. Die 8000 neuen Namens- aktien übernimmt die Norddeutsche Wollkammerei und Spin- nerei in Bremen, die die jetzt in ihrem Besitz befindlichen 4000 Namensaktien zwecks Umwandlung in Inhaberaktien zu- rückgibt. Die übrigen neuen Aktien übernimmt die Rhei- nische Creditbank mit der Verpflichtung, 12,6 Mill. Mx. Inhaber-Stammaktien den Stammaktionären und die neuen Vorzugsaktien den alten Vorzugsaktionären im Verhältnis von 1: 1 zu pari anzubieten. Die verbleibenden 350 Inhaber- aklien sollen ausschließlich im Interesse der Gesellschaft verwertet werden. Vereinigte Königs- und Laurahütte, Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb. Durch Beschluß der General- versammlung wurde oer Gewinnanteil für das Geschäfts jahr 1921/22 auf 30 Prozent festgesetzt. Motorenfabrik Deutz, Im Geschäftsbericht 192½½2 heißt es: Das abgelaufene Ge- schäftsjahr stand unter dem Einſluß wirtschaftlicher Unstetig- keit bei fortschreitender Entwertung unserer Währung. Deér Preispolitik mußte daher besondere Aufmerksamkeit zuge- wandt werden, wenn man die Absatzmöglichkeit im Inland und vor allem die Kauflust der ausländischen Kundschaft er- halten wollte. Trotz aller Schwierigkeiten, die gerade für unsere Industrie besonders hervortraten, ist es uns dank der guten Einführung unserer Erzeugnisse in aller Welt und dank unserer aufnahmefähigen Auslandsorganisationen ge- lungen, den Absatz hinsichflich Zahl und Leistung der 88. lieferten Maschinen erfreulich zu steigern und dadurch ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Aus dem Reingewinn von 14 456 666 Mk. sollen 20 Prozent Dividende auf die Stamm- aktien verteilt werden. Rückforth-Konzern. Wie wir von beteiligter Seite er- kahren, ist die kürzlich erfolgte Gründung der Ippenlinie, Reederei.Aktiengesellschaft in Hamburg, unter Führung des Rückforth-Konzerns durchgeführt worden. Diese Reederei verbindet seit Jahrzehnten durch regelmäßige Tourenfahrten Aktiengesellschaft, Köln-Deutz. 2 1 Denstag. den 14. November 1922 tmannheimer General Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) — ö n —. Seite. Nr.-325 9 die Binnenhäfen sowie die Häfen der Ostsee und der Nordsee. 10 Bei den ständig steigenden Eisenbahnfrachten bietet diese Angliederung für die zahlreichen Gesellschaften des Kon- Lerns, insbesondere für die Zufuhr ihrer Rohstoffe, einen Wertvollen Machtzuwachs 5 99 75 400 Prozent Dividende der Standard Oil. Die seit etwa Wei Monaten verlautenden Gerüchte über die Verteilung von bratisaktien seitens der Standard Oil Comp. of New Jersey, eren Shares in den letzten zwölf Monaten von 145 PDoll. auf 241 PDoll. pro Stück heraufgegangen waren, haben sich be- tetigt; die Gesellschaft hat in Gestalt einer Gratisaktie auf eile gewönnliche eine Dividende von 400 Proz. angekündigt. n den dreiun zwanzig Jahren seit 1899, seit welcher Zeit sie Ale nach de usschüttung der jährlichen Dividenden ver- Miebenen Reingewinne jeweils zur Ausdehnung des Unter- gehmens verwahndte, hat die Gesellschaft, abgesehen von die, Ler neuen 400proz. Dividende in Aktiengestalt insgesamt 751 rozent in Bardividenden ausgezahlt, Wwas'einer durchschnitt- lchen Jahresc znde Von 32 Proz. entsprichl. Der Rein⸗ Zewinn nach zug der Dividenden wWar von 464 Mill. Dollar. 21 auf 499 Mill. lar im Jahre 1919 und auf 55 Dollar im Jahre 1921 gestiegen. Das Aktienkapital ird sjen nach der Neukapitalisierung auf 625 Mill. Dollar au wie bisher 110 Mill. Dollar belaufen; fu John D. Rocke: eller jr., den Oelmagnaten der 250 000 Shares der Standard Ol besitzti, bedeutet deren Steigen seit einem Jahr einen Ler- Ggenszuwachs innerhalb dieser Zeit von 52 Mill. Dollar. Aueh die Tochtergesellschaften der Standard Oil haben Rie⸗ enckvidenden zur Verteilung gebracht, die sich auf 100. 200 And bis zu 400 Prozent belaufen. Der Anreiz zur Verteilung Jon Gratisaktien ist in der Hauptsache auf eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes zurückzuführen, daß Gratisaktien Fieht als Einkommen zu versteuern sind, da sie nur eine Tei⸗ ung des Anrechts des Aktionärs auf den Besitz der Gesell- Lehat darstellen. Die größte„Aktien-Dividende“, die jemals Verteilt worden ist hat in Höhe von 2900 Prozent vor einigen Ahren die Standard Oil Comp. of Indiana, eine Tochtergesell- Ehaft der Standard Oil of New Jersey, ausgeschüttet. Von ankang 1914 bis Ende 1921 sind von insgesandt dreizehn Ge- ellschaften der Standard-OibGruppe Grafisaktien ausgegeben VNorden. Eine neue Stinnes-Gründung. Unter dem Namen Nord- Keutsche Oelmühlwerke.-G. würde in Hamburg unter Be- keiligung der.-G. Hugo Stinnes für Seeschiffahrt in Ham- rs und der Darmstädter und Nationalbank durch Ueber- pahme der Altonaer Margarinewerke Mohr G. m. b. H. ein Unternehmen mit einem Aktienkapital von 30 Mill.„ ge⸗ ündet. Im Aufsichtsrat sitzen: Hugo Stinnes sen,, Hugo tinnes jun., Dr. Edmund Stinnes, Dr. Lichtfahrt, Amts- kehter à. P. Dr. Rosin. Pirektor Gutschke(Darmstädter und Nationalbank), Peter Mohr(Mohrs Margarinewerke), 5 Justizrat Waldstein, Regierungsrat à. D. Albrechl. * Aus der deutschen Waggonindustrie. Wie verlautet, bgaben die deutschen Waggonfabriken, namentlich Linke-Hof- 85 ukun in diesen Tagen aus dem Ausland beträchtliche Auf- 905 e erhalten. An erster Stelle kommt der Balkan als AKuftraggeber in Betracht. Der Preis soll vorwiegend in 77 Weise geregelt werden, daß angesichts der schwankenden Abrungsverhältnisse von Monat zu Monat eine neue Ver- mbarung in Kraft tritt. A Schwere Verluste bei einer schwedischen Bank. Der 5 dutsichtsrat der Svenska Handelsbanken beantragt 21 ingen in einer Höhe von 95 Mill. Kr. Die Verluste sin zeilveise durch Emissionstätigkeit, teilweise durch Industrie- Ibesdile entstanden. Um der Bank neues Kapital zuzuführen, Deantragt der Aufsichtsrat die Ausgabe von 40 Mill. Kr. eise Teilschuldverschreibungen, rückzahlbar in 15 Jahren. n 4 1 4 4. Borsenneficntie Mannheimer ktektenbörse Mannheim, 13. Nov. Die Börse war wieder vecht lebhaft. Gröbere Abschlüsse Wurden getäligt in Rhein. Creditbank- Aklien zu 775%, in Rhein. Hypothekenbank zu 330%, während sich Südd. Disconto 950 G. stellten und Pfälz. Hypothekenbank 370., Chemische Werte ruhiger. Anilin 7700 bez. u. G. Benz wurden zu 2600% gehandelt, Seilindustrie zu 135066, Rodberg zu 1800%, Fahr zu 2600%, Heddernheimer zu 2850%, Mannh. Gummi zu 1650%, Badenia zu 2450% Neckarsulmer zu 2450%, Rhein-Elektra zu 1200%, Ereiburger Ziegelwerke zu 250036, Wayß& Freytag zu 600%, Zellstofftabrik Waldhof zu 3700%, Frankenthaler Zucker zu 4750% und Zucker, Wag⸗ häusel zu 4900% Von Brauereien sind Eichbaum 1150., Mayerhof 1400 G. und Sinner 2500 bez. u. G. In Bad. Asse- kurranz-Aktien war Geschäft zu 2500, in Oberrheinische Versicherungs-Aktien zu 1400 und in Württb. Transport- Versicherung zu 1200 pro Stück. Morgen findet Keine Börse statt. Deuisenmark Mannheim, 14. Nov.(9,30 vorm.) Es nolierten am hiesigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Vork 7600(7650), Holland 2983(2900), London 34 000 (34 100), Schweiz 1385(1400), Paris 494(492), Italien 263(—). New Vork, 13. Noy. Die Reichsmark notierte bei Börsen. schluß 0,01 ½1(0,0194) cents, was einem Kurs von 7619,05 K4 (8000 4) entspricht. New Vork, 13 Novor(W3S) Oevlsen. 1 Ae, 23 5 Sohwelz 8 18.31 alien 5 551.65 England—.6 14.30 Jeutschland.01.0. Waren und Markte Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 13. Nov. Die Produktenbörse war heute sehr gut besucht, doch hielt sich trotzdem das Geschäft in engen Grenzen, Weil die Handler, wie auch die Konsumenten sich im Einkauf weiter Zurückhaltung auferlegen. Man nannte Weizen mit 31 000 4, Roggen mit 26.000.—27 000 A, Gerste mit 27000—28 000„ und Hafer mit 26 000—28 000 4 die 100 kg bahnfrei Mannheim. Futtermittel lagen etwas ruhiger, man nannte Welzenkleie mit 13 500, Malzkeime mit 15 000% und Weizenfuttermehl mit 17 000 die 100 kg bahnfrei Mannheim. Hülsenfrüchte wurden zu unveränderten Preisen offeriert. Mehl liegt etwas ruhiger. Die Mühlen haben den Preis für Weizenmehl Basis 0 auf 50 800 4 fest⸗ gesetzt, doch liegen aus zweiter Hand wesentlich billigere Angebote vor. und zwar zu 41 000—44 000% für die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen. Für Roggenmehl fordern die Mühlen 36 000, wogegen die zweite Hand zu 33 000 4 am Markte ist, Weizen-Nachmehl wird zu 26 000 die 100 Kkg offeriert. * Der Mehlpreis für Weizenmehl Spezial 0 ist auf 50 400 (50 800) für 100 Kilo mit Sack ab Mühle festgesetzt. „Erhöbung des Preises für Brennspiritus. Die Reichs- monopolverwaltung für Branntwein hat in gemeinschaftlicher Beschluſffassung mit dem Beirat den Preis für Brennspiritus aus 450 Mark je Liter Raum ohne Glas festgesetzt. Die Be- stimmungen betr. des Flaschenpfandes bleiben lückenlos be- stehen. Die Margarinepreise. Nach einer Meldung der„Düssel- dorker Zeitung“ haben die niederrheinischen Margarine- Addel Zeichnung dieser Teilschuldverschreibungen ist von den 55 iden anderen Großbanken Schwedens garantiert worden. l1 ſder angesehener Versſonerungskonzein deen dernen Einrichtungen un) großzügiger Ar⸗ bücwee ſucht fur Mannheim und Bez rt eine „Win Induſtrie⸗ und Handelskreilen gut eingeſührte 5 Persönlichkeit oder Firms, der Dalufgabe es iſt, allein und mit zu erweitern⸗ Haupf ganiſation das Geſchäft in Leben. Unfall, Por flicht. Feuer, Einbruch, Autokasko und Frans⸗ weil nent. 55 e 8 deſtandes 5 7 Wole nergiſch und zielbewußt arbeitende Hercen ese ans übrl Bewerb. möglichſt mit Lichtbud Ber etenzen unter U. 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Tegegeld. hohe Provisionsverdienstmöglichket, fabriken beschlossen, mit Wirkung ab Donnerstag, den 9. d. M. den Margarinepreis infolge Devisensteigerung so Stark zu erhöhen, daß im Großhandel die billigste Sorte 930„ und die beste Sorte 1105 pro Pfund kostet. Wie das Blatt Weiter zu melden weiß, soll zu diesen Preisen nur ein beschränkter Teil auf den Markt kommen. „ Bevofstehende weitere Erhöhung der Kohlenpreise. Nachdem der Schiedsspruch über die Bergarbeiterlöhne für die erste Hälfte des November als verbindlich erklärt Worden ist, haben Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeit⸗ ö nehmern staltgefunden, in denen beschlossen Wurde, je Mann und Schicht eine Ei höhung von 565„ zuzüglich einer selchen für Kinderzulagen von 40 auf 80%/ und einiger anderer Bezüge von 60 auf 80 zu gewähren, Die Erböhungen machen eine Heraufsetzung des Preises für rheinisch-west⸗ fälische Förderfettkohle um 4500—4550 erforderlich. Neue Preise für Isolierdrähte. Die Verkaufsstelle ver- einigter Fabrikanten isoliertler Leitungsdrähte, Gesellschaft mit beschränkter Haftung(V. L..) Berlin teilt mit, daß mit Wirkung vom 14. d. Mis. eine neue Preisliste Nr. 13 bzw. 13a erschienen ist, deren Preise auf einer Kupferbasis von 15 000„ für 10 kg Elektrolykkupfer errechnet sind. Auf die Preise dieser Liste werden bis auf weiteres folgende Teue- rungszuschläge erhoben: NGA, NGAB, NGAE, NGAT, NGAZ —.5 qwm. NEA schwarz imprägniert 70%, NGA, NGAB, NGAF, NGAT, NGAZ—10 amm 40%, NGA, NGAB, NGAE, NGAT. NGAZ 16 qmm und stärker 25%, NPL. NPLR, NPLS, NSA. NFA mit Glanzgarnbeflechtung 90%, für alle übrigen Typen, das sind Pos. 5 a, 5b, 6 und—20 der Preis- liste 13 909%. Berliner Metallbörse vom 13 November Prelse in Rark für 1 Kg. 9. Nov. 13 NMov Mum'nſum 9 Nov. 13. Nor. Elektrolytkupfer 222.82 2593.7 in Barren 2949.— 3138— affinadekupfer 350.2100 2100-2 00 inn. auständ. 6355=6150 6750. 800 Zlel 75•92 950-1000 ittenrinn 65=6100 6655-6750 Rohzink(Vb.-Pr.) 158117 14751 7 iokel 420½4405 480-4700 do.(fr. Verk.)— 9 0⸗220 Antimon 795-775 80.03j6 Plattenzink— 160 ⸗1800 Süber fur 1 kg. 15.000-160300 158 J00.165 700 Alemimlum 2925.— 3174.—[Platin p. Gr.— London, 13. Novbr.(3) Netallmarkt.(in Cst. für d. engl. t. v. 1013 kg.) 10 1* bestseleot. 63.50 65.70 nel 25.25 25z 18 Kupfer kass 63 75 63.50 lokel 144— 144]Aint 36.75 36.85 do. 3 Monat 54.58 84.55 Einn Kassa 184.45 182 4] ueeksiber 13 25 13.25 do. Elektrol 70.50 70.7 ld0. 3 Nonat 184.85 182.85 Antimon 34.— 34.— Amerikanischer Funkdienst New Lork, 13. Novbr.,(W3S) Funkdienst.(NMachdrück verboten). 11. 13 Zut. zus 3300 1400 stand vt 13.78 13.75 Kafte ſoco—. 102 lektrolyt 13.85 13.8 Ored. Bal.— Meovember—— 957 Tian loko 37.5 7.—tuokei Oentrt.53.53 März—.—.24 Jlel.42.12 terpentin 155.— 187. Mal—.— 2 Eink 725.2/ Savannah—1 4—. juli—.—.73[slsen 29.— 29.—f. 0c saum—.— 26.37 beremder—-—.37 eigbleob.75.75 Veizen rot—.— 137.25 Baumw. 1000 26.15 26.35 chmalz Wm 815 12.5 fart ioke—.— 138.25 Novembe, 25.0 26 kaig—.— 82 fais oo—.— 88.— Derember 25 04 26.25 lasmwsatöl—..57] len aledr. Pr-. 5 75 lanuar 58326 0c6. November—.—.94 gohst Fr.—.—.25 Februar 25.30 26.01eetrol. oases 17.— 17.—letrdir. Eugl. 3 März 25.7/ 28 97/] tanks.50.50 Kontnentk—.— 14 Chicago. 13. NMovbr(WS) Funkdlenst.(Machdruck verboten). 10. 13 Welzen Dez 115 23 115 45 fofgen Mal 84 25 84 85 Schwelne Mal 114.25 18.15 ohmalz 18.0 10.4 Peloht niedt..3.35 gais ber 88.25 88 80„ ban 10.22 10.27] böonst..49.45 8 Na 69— 69 25 Pork Jan—. Schw. niedr.30.25 Hater Dez 43 25 43.45 Klppen lan..95 998 höchst. 8 60.95 15 Mal 42 18 42 15 Speck nledr. 10.75 10 70 Zut. 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