18 6 * * — die W 55 Freitag. 17. November Net 19 und Umge 8 monatlich ins Gaus gebracht mark 300.—. Durch die doſt bezogen dierteu. mt. 1280. Einzeinummer mk. 10.—. boſtſcheckkonte 7se Rorisrube n Saden uns nr 2017 Zuòbwigadafen am n ein. Sauptgeſchäftsſtelle maunbeim, E 6. 2. SGeſchäfts⸗ ſebenſtelle Neckarſtadt, Waldbofſtraße Ar. 6. Lernſprecher nummer Jego, 701. 7032, 7033., 7088, 7048. Celegramm-⸗oreſſe: enera: ger ma Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Sezu 2 ſtei gspreiſe: zu m Nel Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz und Necht. Mittaaq⸗Ausgabe Padiſche Neneſte Nachrichlen Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen-Zeitung und Mannheimer Mulik- Seitung. 1922— Nr. 331 4 15 Anzeigenpreiſe: gei vorausza tung öte kl. Zeite Mk. 46.—. Stellengeſ. u. gam lien/Auz. 20% Nachl. Reklamen Mk. 160.— Annabmeſchiun: mittagblan vorm. 6¼ Uhr, Adensdl. nachm. 2½ Uhr. Lur fnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rusgaben w. keine berantwortg. übern. höhere Sewalt, Streiks, getriebs⸗ ſtdrun gen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſpruchen. aus gef. oder beſchränkte Rus gaben oder für verſpätete Rufnabme von Anzelgen. Rufträge durch FLernſprecher ohne Gewähr. 6 PPPpPbCCCCCpcbcCbCobPoCofGcbcocbcbcTTbTGGGGGTG0T0TbTbTPTCT0TGTGTVTbTTbT —— eeee e ee 2 2 Keichskanzler dr. Cuno Büro) Berlin, 17. Nov. Es ſcheint, daß der neue Kanzler nunmehr gefunden iſt. Der Reichs⸗ präſident hat(wie ſchon im geſtrigen Abendblatt berichtet Schriftl.) den eneraldirektor Cuno, der geſtern früh aus Hamburg eingetroffen Rar⸗ mit der Bildung des Kabinetts beauftragt, und Herr Cuno hat leſen Auftrag angenommen. Er bringt mancherlei mit, was ihn r dieſes neue Amt empfiehlt. Er iſt zunächſt kein Neuling in der erwaltung, iſt vielmekr, um mit Bismarck zu reden, aus der Züch⸗ ug des inneren Dienſtes“ hervorgegangen und aus ihm von Ballin, r ſeine ſachlichen und perſönlichen Qualitäten zu ſchätzen lernte, im vember 1917 in das Direktorium der Hapag berufen worden, Dort at er ſich dann ſo ſchnell durchzuſetzen gewußt— und das mill für ie Hamburger Verhältniſſe, wo man dem Landfremden nicht mmer belig entgegenkommt, etwas heißen— daß er nach Ballins Tod zu ſſen Nachfolger erwählt wurbe. Er iſt dann der erſte geweſen, dem es nach dem Krieg gelungen iſt, einen Vertrag mit Ameri ła abzuſchließen, den bekannten Pakt mit dem Harrimann⸗Kon⸗ gbern, der ſeither für derlei Abmachungen vorbildlich geworden iſt. 2 elleicht wird man daraus folgern dürfen, daß Geheimrat Cuno in Verhandlungen großen Stils einiges Geſchick bewieſen hat. Sicher 00 daß er eine nicht alltägliche Kunſt in der Menſchenbehandlung be⸗ iht und perſönliche Beziehungen in der Welt da draußen, die gerade — jetzigen Zeitläuften ein deutſcher Kanzler nur ſchwer entbehren bi. Auch innenpolitiſch iſt, wenn ſchon er dem Parteigetriebe Sher ferngeſtanden hat, Herr Cund kein unbeſchriebenes Blatt, da er früher der Deutſchen Volkspartei angeſſirte. Nach dem app⸗Putſch iſt er dann, da ihm die Haltung der Hafſburger Organi⸗ uen nicht zufagte, aus ihr ausgeſchieden. Er war ſchon damals der Auffaſſung, wie ſie ſich ſeither in der Deutſchen Volkspartei überall urchgeſetzt hat, daß es nunmehr gelte, ſich mit beiden Füßen auf den Boden der Wirklichkeit zu ſtellen und ohne darum der Ver⸗ gangenheit untreu zu werden, zunächſt einmol Gegenwarts⸗ Rabiti kzu treiben. Cuno iſt einer anderen Partei nicht beige⸗ eten, auch nicht, obwohl er Katholik iſt, dem Zentrum. Er ſteht eben auf dem Boden der Politik der Mitte — wird, wie man uns verſichert, ſeinen Auftrag wieder in die des Reichspräſidenten zurücklegen, wenn es ihm nicht gelingt, 0 Kabinett zuſammenzubringen, das ohne große Koalltion kanbenß en, von der Deutſchen Volkspartei bis zur Sozialdemo⸗ ratie alle perfügbaren Kräfte zu gemeinſamer Arbeit vereint. ſt Mit der Zuſammenſtellung des Kabinetts aber will Herr Cuno ſich Zeit laſſen. Er hat zunächſt geſtern mit Dr. Straſemann Hermann Müller als den Vertretern der beiden Flügel⸗ parteien verhandelt, hat in ſpäter Abendſtunde noch die Führer der emokraten, daruͤnter Dr. Peterſen empfangen und iſt dann, di dem er ſich noch mit Herrn Löbe über die Behandlung der inge im Reichstag geeinigt hat, nach Hamburg zurückgereiſt, um ſein a rhältnis mit der Hapag zu ordnen. Vor heute abend, vielleicht uch nicht vor Samstag wird auf die Ver öffentlichung der iniſterliſte alſo nicht zu rechnen ſein. Was an Namen durch andelhallen gejagt wird, ſind die durchaus unbeglaubigten Ver⸗ utungen von Gebärdenſpähern und Geſchichtenträgern. bel Geheimrat Cuno geht, durch das Mißgeſchick ſeiner Vorgänger 75 ehrt, den einzig richtigen Weg. Er will zunächſt lein Pro⸗ n enkwerfen und dann auf dieſer Baſis ſeine Mitarbeiter ach ſuchen. Er will auch unter Verticht auf rarteipolltiſche einseel. ng der Köpfe und Perſönlichkeiten ſein Miniſterium ganz ſchlicht ein Miniſterium der Arbeil Eingten, und auch das iſt am Ende geeignet, für ihn einzunehmen. aſtwelen ſtehen dieſer Kabiweltebildeeag durch die n der erneß 0 ſtimmung und Erregung gefaßten Beſchlüſſe von Zentrum und Naldemokraten noch einige Hemmungen entgegen. Aber erbört erd boffen dürfensdaß ſie üb⸗rwunden werden. Es wäre un⸗ küract wenn über derlei Zwirnsfäden das Kabinett Cuno zu Fall und Was er als Staatsmann leiſten könnte, ſteht natürlich dahin die Sf wird abzuwarten ſein. Ihm auf Vorſchuß Lorbeerreiſer um man tirn zu minden hat keinen Sinn, halten wir uns an das, was ſchaßt weiß. Wegen ſeiner guten Beziehungen und ſeiner Bekannt⸗ nenn mit Amerika und Enaland wird, wie Kundige meinen, ſeine Er⸗ ung zum Kanzler dort ſehr ſympathiſch aufgenommen werden. Die Kichtlinien für die Außenpolilik alle Nuen Miniſteriums ſind burch die Antwort an die Repko, der ia kraten ateien von der Deutſchen Volksvartei bis zu den Sozialdemo⸗ za zugeſtimmt haben, gegeben. Darüber hinaus wird noch er⸗ aktf 5 Herr Cuno entſchloſſen iſt, im Rabmen des Möglichen eine ſeig ve deutſche Politik zu treiben, eine Politik, die langſam aber Das auf die allmähliche Befriedung der Welt abzielt. mag auch politiſch abſeits ſtehende für ihn günſtig ſtimmen. die Rusſichten der Rabinettsbildung Die Annahm i Kabi e, daß Generalddirektor Cuno Ausſicht hat, ſein derett der Arbeit“ zuſtande zu bringen, wird durch die Art. in lung 5 heutige„Vorwärts“ zu dem neuen Kanzlerkandidaten Stel⸗ dialdemt, 1 Es wird da zunächſt berichtet. daß die ſo⸗ einer Sümokrati che Fraktion, die geſtern ſpät abends zu Müller thung zuſammengekreten war, nach einem Beri ht Hermann — über ſeine Unterredung mit Dr. Cuno, beſchloſſen hätte, pru e Verſuch einer Kabinettsbildung durch ihn keinen Ein⸗ met f 1 erheben. Auſe Beſchluß, ſo heißt es dann weiter, be⸗ Ane endane begeiſterte Aufnahme des neuen, Kabinetts, noch weniger Perſon dgültige Bindung an ſein Kabinett, ſein Programm und ſeine Lornbereir dmerhin iſt Cuno für die Sozialdemokratie nicht von Neran, ein ein unannebmborer Kandidat Man wolle zufehen. und bbinehepird anſcheinend der Ton eingeſtellt. bis die Frage einer ale sbildung durch Dr. Cund zur Enſcheidung gereift ſei Jeden⸗ anten man ſich bei den Sozialdemokraten bereite mit dem Ge⸗ vertraut gemacht, daß in Cunos Kabinett ſozialiſtiſche Mi⸗ (Von unſerm Berliner — ſizen werden. für. on ſozialiſtif ner Seite beſteln alſo vorläufig kein Hindernis da⸗ don and er den Verſuch einer Kabinettsbildung übernimmt. Auch Nartefen eren für die Mehrheitsregierung im Betracht kommenden 18 ſcheint kein Einſpruch gegen den Kanzlerkandidaten erhoben elität 8 7 eg—0—275— 93— Neu⸗ uid a. die Sozialdemokratie nicht gehen, ſie wird zwiſchen ja an Abten Webeee Men Auf dem weg zum Kabinett der Arbeit Die Miniſterkandidalenſuche iſt heute im allgemeinen von den Blättern eingeſtellt worden. Nur die Voſſiſche Zig. kann ſich nicht enthalten, den ihr befreundeten Dr. den als Anwärter auf eines der Wirtſchaftsminiſterien zu bezeichnen. Außerdem ſollen die Herren Köſter und Radbruch dem neuen Kabinett erhalten bleiben. Das Auswärtige ſoll von Dr. Cuno dem bisherigen Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes angeboten werden, Dr. Streſemann wird, wie wir mitteilen können, keines⸗ falls in das neue Kabinett eintreten. Als Leiter der Reichskanzlei ſcheint der frühere bayriſche Handelsminiſter Dr. Hamm in Betracht zu kommen Ueber den äußeren Hergang noch nachzutragen, daß Herr Cuno der erſte iſt, mit dem der Reichspräſident Ebert perſön lich verhandelte. Ebert hatte zwar zunächſt an die Herren Adenauer und Mayer⸗ Kaufbeuren gedacht, hat dann aber, da er bei beiden Parteien, ſo⸗ wohl Zentrum wie bahriſche Vollspartei auf ſtrikte Ablehnun ſtieß, davon Abſtand genommen, die Herren noch perſönlich zu befragen. Mit Cuno ſteht der Reichspräſident ſeit Jahren in guten und freund⸗ dee Beziehungen. In den Wandelgängen des Reichstages iſt der Dinge iſt er Name Cuno als der kommende Kanzler gegen die dritte Nach mittagsſtunde bekannt geworden. die Stellungnahme der Berliner Preſſe zur Kandidatur Cunos iſt im allgemeinen zuſtimmend. Die„Deutſche Allg. 3tg.“ ſagt: Einer, der nicht Politiker. auch nicht Volkswirtſchaftler, ſondern Kaufmann iſt, ſoll unſere Politik wieder ins richtige Gleis bringen. Wird er der rechte Mann ſein?— Die„De 1 25 Allg. 31g“ begrüßt die Wahl Cunos. der für die politiſche Welt ein unbeſchriebenes Blatt ſei. In der Perſon Eunos, ſo ſagt das Blatt, würde das Steuar des Reichs⸗ ſchiffs ein Mann führen, der als Beamter die Maſchinerie des Staates und als Reeder die freie Wirtſchaft kennen lernte, der immerhin weiß, wie Salzwaſſer ſchmeckt und deſſen Blick von der Waſſerkante über die blaue Weite Gelegenheit fand. auch über fremde Lande zu urteilen.— Das„Verl. Tgbl.“ meint, die Aus⸗ ſichten für das Zuſtandekommen des neuen Kabinetts ſeien nicht ſchlecht. Cuno ſelbſt ſei ein Mann des Ausgleichs, ein Mann, deſſen Stärke im Verhandeln, in der Menſchenein chätzung liege, ein fein⸗ gebildeter Kopf. Ueber Cund als Politiker ſei im Augenblick noch nicht viel zu ſagen. Als ehemaliger Beamter, als Geh. Rat kenne er den preußiſch⸗deutſchen Verwaltungsapparat wie nur irgend einer. Die finanziellen und wirtſchaftlichen Probleme ſeten in hren Einzelheiten 00 vertraut. Seine perſönlichen estehungen reichten nicht nur nach England und Amerika. Es ſei dies ein Vorteil, den er hoffentlich politiſch zu verwerten verſtehe. Der„Vorwärts“ ſagt u.., man dürfe von Cuno erwarten, daß er das oberſte Amt in der Regierung nicht annnehmen werde, wenn er nicht entſchloſſen wäre, als Vor ild eines republikaniſchen Reichsbeamten zu wirken. Ebenſo ſelbſtverſtändlich würde er ſich deſſen bewußt ſein, daß er als höchſter Reichsbeamter nicht die Intereſſen beſtunmter Wirtſchaftsgruppen, ſondern dem Staate und dem Volksganzen zu dienen habe. Die Stellungnahme der Sozial⸗ demokratie zu einem möglichen Kabinett Cund ſei vorgezeichnet durch die Stellung, die ſie zum Kavinett Wirth eingenommen habe. Die„Rote Fahne“ polemiſiert gegen die Kandidatur Cunos als eine Regierung des Großkapitals. Ueberraſchung in Paris Wie der Pariſer Korreſpondent der„Frankf. Ztg.“ meldet, hat in den Pariſer politiſchen Kreiſen die Uebernahme der Regierungs⸗ bildung durch Cuno überraſcht. In der Beurteilung Cunos und der politiſchen Folgen ſeiner Wahl begegnet man hier ſtarker Zu⸗ rückhaltung, die damit begründet wird, man müſſe zunächſt ab⸗ warten, welche Mitarbeiter der neue Kanzler finden werde, die aber nicht zuletzt ihren Grund darin haben dürfte, daß Cunp, der bisher politiſch wenig hervorgetreten iſt, für die meiſten der be⸗ fragten Perſönlichkeiten in politiſcher Hinſicht ein unbeſchriebenes Blatt iſt. Immerhin geht der allgemeine Eindruck dahin, daß die Uebernahme der Le tung der Reichsgeſchäfte durch eine führ ende Perſönlichkeit des deutſchen Wirtſchaftslebens in Paris als eine Bürgſchaft dafür angeſehen wird, daß Handel. Induſtrie und Hochfinanz entſchloſſen ſind, an der Aktion zur Stabtili⸗ ſierung der Mark und zur Sanierung der Finanzen mitzuarbeiten. die engliſchen Wahlen Wie aus dem Haag gemeldet wird, haben die engliſchen Kon⸗ ſervativen trotz eines großen Rückganges im neuen Parlament die abſolute Mehrheit. Auch die„D. A..“ betont in ihrem Londoner Eigenbericht, daß die Konſervativen ſchwere Verluſte zu⸗ gumſten der Arbeiterpartei erlitten haben. Die Ausſichten für eine arbeitsfähige Regierung, ſelbſt in Verbindung mit der Llonyd George⸗Gruppe erſcheinen mindeſtens fraglich. der Lon⸗ doner Berichterſtatter des„.⸗A.“ führt die Verluſte der Konſer⸗ vativen und der Lloyd George⸗Gruppe auf die Unpopularität der einſtigen Koalition zurück. Da aber bisher noch nicht alle Wahlmel ⸗ dungen vorliegen, iſt ein poſitiper Schluß über den endgültigen Aus⸗ fall der Wahlen noch nicht möglich. Von den Pariſer Abendblättern nimmt einſtweilen nur„La Preſſe Stellung zu den Londoner Wahlen. Das Blatt meint, das bisherige Teilergebnis ſei für Frankreich wenig erfreulich. Der außerordentliche Zuwachs der Arbeiterpartei bedeute für die franzöſiſch⸗engliſche Enkente eine ſchwere Gefahr, vor allen Dingen abek auch hinſichtlich der Reparationsfrage, da die engliſchen Ar⸗ beiter zweifellos mit den deutſchen Sozialiſten gegen Frankreich zuſammenarbeiten würden. Angliederung der„Republik des Fernen Oſtens“ an Sowſe⸗Rußland Wie ſowjetamtlich aus Tſchita gedrahtet wird, erſchienen in der Nationalber ſammlung Vertreter der Arbeiter und Soldaten und verlangten die ſafortige Auflöſung der Nationalverſammlung und den Anſchluß der Republik des Fernen Oſtens an Sowjetrußland. In anbetracht deſſen, daß ähnliche Entſ hließungen aus verſ hiedenen Stödten der Republik des Fernen Oſtene vorlägen und die lokale Somjetverwaltung vielfach bereits eingeführt worden ſei. beſchloß die Nationalverſammlung einſtimmig ihre Selbſtauflöſung, die Errichtung des Sowjetſyſtems in der Republik des Fernen Oſtens und deren Angliederung an Sowjetruß land Es wurde ein Rebolutionskomitee aus ſieben eingeſetzt und fünf⸗ zehn ⸗Delegierte für den allruſſiſchen ätekongreß gewählt. die Nusſichten der Grüſſeler Entſchädigungs⸗ Ronferenz Brüſſel, 15. Nov. Die Reparationsdebatten im ſdoen doe Parlament und Poin⸗ cares Erllärungen werden in hieſigen politiſchen Kreiſen eingehend beſprochen und auf ihre Tragweite hinſichtlich der Brüſſeler Konfe⸗ renz geprüft. Aus den Reden mehrerer einflußreicher franzoſiſcher Parlamentarier, die dem nationalen Block angehören, glaubt man u können, daß ſich die herrſchenden Parteien auf eine ſtraffe eparationspolitik vorbereiten, der Regierung volle Handlungsfreiheit betreffs„praktiſcher Maßnahmen“ gewäh⸗ ren, um die zur Rettung der franzoſiſchen Finanzen notwendig er⸗ ſcheinenden deutſchen Zahlungen in Goldmark der„widerſpenſtigen deutſchen Induſtrie abzuzwingen. Die Rede des Senators Japy, der für einen operativen Eingriff in die linksrhei⸗ niſchen Induſtriezentren plädierte, die Forderung des Senators Hubert, unverzüglich im Ruhrbecken zur Tot über⸗ zugehen, die Vorſchläge des Senators Weiller, das Rheinge⸗ biet unter Kontrolle und Fiskalgewalt zu ſtellen, hält man hier für markante Kundgebungen derſenigen Blockmänner, die mehr denn jemals darauf ausgehen, die öffentliche Meinung Frankreichs für die während der Aera Lloyd George allmähli 85. rückgeſtellle Sanktionspolitik wieder zu ewinnen. In der In S. pendence Belge“ wird heute ein riſer Stimmungsebricht ver⸗ öffentlicht, der trotz ſeiner Tendenz, einſchüchternd auf England zu wirken, einen wahren Kern enthält. In dem Berichte heißt es, daß Poincares Erklärung:„In Brüſſel wird das Reparationsproblem auf jeden Fall gelöſt“. nicht ganz der Auffaſſung des Blocks ent⸗ ſprechen könne, weil man diesmal mit einem Entgegenlommen Amerikas nicht zu rechnen hätte. Waſhington wünſche die Dis⸗ kuſſion der interalliierten Schulden nicht; die Klärung der„inter⸗ europäiſchen Schulden“ iſt kaum möglich, da Deutſchlands Verpflich⸗ tungen vorläufig nicht fixiert, d. h. in einer definitiven Summe ausgedrückt werden können. Wenn England auf ſeinen Anteil an der deutſchen Reparationsleiſtung verzichten ſollte, ſo iſt damit den Franzoſen nicht 1 8 In Brüſſel wird alſo Frankreich auf ſich ſelbſt angewieſen ſein. Unter das kaudiniſche Joch eines Lloyd George wird es ſich nicht mehr beugen müſſen. Die Regietung Bonar Laws verfolgt das 1—— entweder eine Verſtändigung mit Frankreich, oder Freigabe der franzöſiſchen Sanktionspolitik. Mit der zweiten Eventualftät rechnet der Block. Die öffentliche Meinung Frankreichs iſt auf eine Durchführung der Sanktions⸗ politik ihm Ruhrbecken vollkommen vorbereitet. Es bedarf nur eines kleinen Winkes an die Preſſe, und Alles marſchiert. Würde Poincare zögern, den Cunctatox ſpielen, auf Koſten der franzöſiſchen Finanzen, danm käme es zu einem faſziſtiſchen Aufſtand der natio⸗ naliſtiſchen Jugend, zu einer vom Regierungswillen znabhängigen Tat. Man iſt in Frankreich ſoweit gelangt, daß man die Beſezung und Kontrolle des linksrheiniſchen Gebietes für eine„moraliſche Notwendigkeit“ anſieht. Männer. wie Loucheur, ſind viel zu ſchwach um dieſen Gang der Ereigniſſe zu verhindern Nach einem Pariſer Berichte des„Etoile Belge“ beginnen ſich auch Stimmen geltend zu machen, die für die„empfehlenswerte Alternative“, nämlich den Zuſammenbruch der deutſchen Geldwirt⸗ ſchaft und das Chaos eintreten.„Eclair“ wirft die Frage auf, wes⸗ halb man Deutſchland nicht der Vernichtung preisgebe: dies wäre doch der raſcheſte Weg zum Zerfall und die Erfüllung der franzöſi⸗ ſchen Politik. Klar iſt, daß nach dem Abgang Lloyd Georges ein viel ſchär⸗ ferer Zug in die franzöſiſche Rheinlandpolitik gekommen iſt. Man kteilt im„Soir“ mit. daß die vor einigen Tagen in Mainz gegründete„Induſtrielle und kommerzielle Vereinigung zur Förderung der rheinländiſchen Intereſſen Frankreichs“ Zweig⸗ ſtellen in allen Städten des beſetzten Gebietes einrichtet Die Ver⸗ einigung ſteht unter dem Protektorate des Pariſer Handelsmini⸗ ſteriums, das— ungeachtet der Budgetmiſere— eine jährliche Sub⸗ vention von drei Millionen Frs. zugeſagt hat. Vor der Brüſſeler Konferenz werden in Paris Beſprechungen des belgiſchen Miniſterpräſidenten Theunis mit Paincare ſtatt⸗ finden. Sie ſollen dem Zweck gewidmet ſein, ein Kontroll⸗ Schema für die deutſchen Finanzen aufzuſtellen. Theu⸗ nis wird von Paris nach Londom reiſen. um ſeine vermittelnde Tätigkeit fortzuſetzen.„Die guten Bemühungen des Miniſtervräſi⸗ denten Theunis“, ſo ſchreibt das franko⸗belgiſche Blatt„Le Belge National“, laſſen wenig Hoffnung auf Erfolg zu. Wir müſſen zur Gewalt übergehen. Im franzöſiſchen Senate wurde das Wort Japys:„Deutſchland unterwirft ſich nur der brutalen Fauſt“, demonſtrativ beklatſcht. Auch wir ſind dieſer Meinung.“ Wie die polniſche Preſſe berichtet, iſt die Teilnahme Polens an der Brüſſeler Konferenz geſichert. Die italieniſche Kammer iſt am Donnerstag unter großer Spannung wieder eröffnet wor⸗ den. Es waren über vierhundert Abgeordnete, darunter alle früheren Miniſterpräſidenten mit Ausnahme von Nitti anwefend. Die Tri⸗ bünen waren überfüllt: In der Divlomatenloge bemerkte man mehrere fremde Botſchafter. Alle Miniſter und N ſekretäre waren zugegen. Muſſolini erſchien um Punkt 3 Uhr und wurde mit einem Beifallsſturm hegrüßt, an dem ſich auch die Tribünen beteiligten. Als General Piaz unwittelbar nach den Miniſterpräſidenten in der Kammer erſhien, gab der Ausruf eines Abgeordneten„Es lebe der Herzog des Sieges“ zu einer Kundgebung für General Diaz Anlaß, dem Muſſolini den Platz de⸗ Miniſter⸗ vräſidenten abtrat und ſich zu ſeiner Rechten ſetzte, mährend der Marineminiſter Thaon de Revel zur Linken Muſſolinie Platz nahm. In der Kammer woren alle Parteiführer und die faſziſtiſchen Ab⸗ geordneten anweſend. Muſſolini war ſchon auf den zum Parlament führenden dicht beſetzten Straßen und Plätzen von der Menge ſtür⸗ miſch begrüßt worden. Bevor Muſſolini mit der eigentlichen Programmrede begann, verlas er die Liſte ſeines Kabinetts, Auslanòsrunòſchau „Die Beſeitigung des Achtſtundentages in Italien verkündet ein Dekret, dae den Grundſatz des Achtſtundentags für alle Arbeiter⸗ kategorien, einſchließlich der Eiſenbahner abſchafft. Ueber die ge⸗ ſetzliche Reuregelung der Arbeitszeit iſt noch nichte geſagt. Es heißt, Muſſolini wolle ein Ueberſtundenſyſtem einführen⸗ Der däuiſche Reichstag bewilliate dem Komitee zur Hilfe für die deutſchen Kinder 50 Millionen. Vorn hmlich ſollen die Kinder in den deutſchen Großſtädten ſowie Sachſens und Thü⸗ ringens bedacht werden. „ Geburtenrückgang in Frankreich. In Frankreich wurden in den erſten neun Monaten dieſes Jahres 70 000 Kinder weniger ge⸗ boren als im vergangenen Jahre. Die Mehrzahl der Reichsboten zog es vor, ſich in der Papiermarkgewinnen, „Nußnießerin de⸗ geiſtigen Hungers der Wiſſenſchaft iſt, fagen, daß wohl manch Scherflein hätte abfallen können, ohne daß der Geld⸗ beutel der Aktionäre merklich getroffen worden wäre. wurden noch Vorſchläge gemacht, wie der wirkſchaftlichen „Inſeratenſteuer und die neue G Reichstages. riſche Regierung wegen der Tä Aen ſind, das Vater 2. Seite. Nr. 531 Mannheimer General-Auzeiger(Mitlag-Ausgabe) 2 Freitag, den 17. November 192 Aus dem Keichstag (Von unſerem Berliner Büro) Berlin, 17. Nor. FJortſetung der Kulfurdebatte Im Reichstag napmen die Veratungen der ZJentrums⸗ f N interpellation über die Not der Wiſſenſchaft ihren Fortgang. Man läßt ſich dabei Zeit, da die Entwi 9 Krif ſo ſchnell nicht vonſtauen gehen wird. Der gungs t 8 gleiche Bild fröſtelnder Leere, wſe an den Tagen zuvor. idelhalle zu ergehen, um über die Phaſen der beginnenden Neugeſtaltung des zabinetts auf dem Laufenden zu bleiben. So ging die Kulturdebatte, die um die Not der deutſchen Wiſſenſchaft kreiſte, vor wenigen Seß⸗ haften vor ſich Es war auch kein überwältigender Genuß, ihr zu kauſchen, denn ſie bekam durch die Gründlichkeit, mit der verſchiedene Redner die ja eigentlich von niemand angezweifelte Notwendigkeit der Wiſſenſchaft füür das deutſche Staatsleben zu beweiſen trachteten, einen Stich ins Profeſſorale. Dazu kam, daß der ſozialdemokratiſche Sprecher und natürlich in weit ſtärkerem Maß ſeine kommuniſtiſchen Kollegen die politiſche Note gar zu grob herausarbeieten, wodurch dann mancher Mißklang ſich in die Einmütigkeit miſchte, mit der im Grunde ſchließlich alle Parteien die anger Hilfsaktion unterſtützten. Während das Haus der Stiftung des japaniſchen Stinnes und der hochherzigen Spende des Papſtes dankbar gedachte, wurde, und „zwar nicht nür von der Linken, ſondern auch von den Deutſchnatio⸗ nalen die Teilnahmsloſigkeit getadelt, die von der Großinduſtrie zund der Bankwelt dem Abbröcklungsprozeß der Wiſſenſchaft, der Notlage des geiſtigen Mittelſtandes entgegengebracht wird. kann, wie Prof. Dr. Moldenhauer von der „Bofkspartei es tat, das von dieſen Kreiſen für die Wiſſenſchaft Man Deutſchen Geleiſtete voll gelten laſſen und doch für das von den rkeſigen beiſpielsweiſe der Papierinduſtrie, die die Im einzelnen Nof der Aerzteſchaft und Studenten und der Privat⸗ dozehnten geſteuert werden könnte, Vorſchläge, die freilich bel dem rfeſengroßen Elend der geiſtigen Mittelſchicht in der Praxis RHur hedingten Wert haben dürften. Der Marburger Profeſſor Dr. Schücking von den Demo'kraten empfahl die Einſtellung von Kulturattaches beſ den deutſchen Geſandten im Ausland. Ob dieſer Gedanke, der uns das Verſtändnis für die kulturelle Eigenart fremder Länder die Wege ebnen will, auf kruchtbaren Boden fallen wird, bleibt freilich noch dahingeſtellt. Geſtern jedenfalls war auf der Regferungsbank weit und breit niemand zu ſehen, der dieſe An⸗ tezung den maßgobenden Stellen hätte woiterleiten können. Auf der Tagesordnung der heui Nachmittagsſitzung ſteht die ſchäftsordnung des Ein kommuniſtiſcher Antrag, den Antrag gegen talieniſchen Anarchiſten Ghezzi und Vaecht auf ie Stimmen der Kom⸗ ſetzen, wurde gegen die ngigen ſowie eines Teiles der Sozialdemo⸗ Deutſches Veich Bayeriſche E genarten Im baheriſchen Lan diag hat ſich der neue Miniſterprä⸗ fident von Knilling gegen Angrliffe zu wehren, die auf die baye⸗ Tätigkeit gewiſſer Organiſatjonen er⸗ hoben werden. Wir machen von neuem die alte Erfahrung, daß von Unverantwortlichen Kreiſen die Begriffe natibnal und nationaliſtiſch miteinander verwechſelt und aus angeblich notignalen Gründen ge⸗ 2 die Auslieferung der die Tagesordnung muniſten und Unabhe kraten abgelehnt. Iwiſſe Elemente entfeſſelt werden, die beſſer im Hintergrunde blloben. Bahern bigtet zur * Zeit einen ungen inſtigen Boden gerade für ſolche Leute, die g n, daß ſie ausſchli und allein dazu beru⸗ nd zu retten. Das berhängnisvolle Schlag⸗ wort, daß nur aus Baharn die Rettung D ütſchlande kommen könnte, muß zum Vorwand dienen für Machenſchaften, die alles an⸗ dere, nur nicht gerade vaterländiſch ſind und in dem Intereſſe Deutſch⸗ ands liegt. Daß im großen Ganzen Bayermtreu und feſt zum Re! 00 ält, iſt eine Tatſache, an der niemand zu zwetfeln und zu rütteln FWagen wird Umſo unverantwortlicher iſt es, wenn einzelne Leute die Neichstreue und ein gewiſſes Drat gängertum, das zur baneri⸗ ſchen Eigovart gehört, dazu mifhrauchen, um im Dunkeln zu ſchü⸗ kren, und Pläne zu fördern. die ſchließlich auf eine Sprengung des Reiches hinauslaufen. Es iſt nicht mehr natiopal, ſondern nur noch gewiſſonlos, wenn beſimmte Leuts barauf ausgehen, ſogar im Rhein⸗ land für ihre Gedauken zu werben und dafür einzutreten, daß Aheinland mit Bahern vom Resch losgelrenunt und zu eineni ſelhſtändigen Reich vleſleicht unter Mngliederung bon öſterreichiſchen aehſotsteilen gemacſt werde Die Rargänge in Atolſen, die Siege der Faſzſten unter Muſſotei haben offenbar den Leuten noch mehr als zuvor die Köpfe verdreht. Es iſt dringend ge⸗ Hyoten, doß alſe wirelſch, voterländiſch geſinnnten Menner dem Hahi⸗ belt Khiliing in ſeinem Beſtreben, ſoſchen Mochentchakten mit aller Eptſchiedenheit entgegenzutreten, helfend und ſtützend zur Seit⸗ ſiohen Das Maulwurfsauge des Durchſchnittsmenſchen kennt die Far⸗ ben des Lebens nicht und verträgt ſie nicht. * Natſonal⸗Theater Mannheim Hamlet Die Titelrolls, tiefſinnig, grügteriſch, dem Pathos erſchloſſen, der Poſe nicht abhold, ſie ließ ſich vom ehrgeizigen Schauſpieler immerdar ſuchen und ſinden. Hamlet iſt durch ſeine Darſteller be⸗ tühmt geworben Es erſcheint jedoch mehr als fraglich, ob ein Darſteller durch ſeinen Hamlet groß wurde. Denn iſt der Prinz don Dänemark gleichwohl eine Paraderolle, ſo fehlt dieſer Gefſtatt doch das Entſchetdende, der Zug, der ſie groß, der ſie überragend Rmachte, der ſie den Zuſchauer wirklich packen und an ſich reißen jeße. Von all dem wenig. Hamlet doziert, Hamlet ſpricht, gelehrt, ſchlau, mit großer Geſte, mit ſtolzem Pathos, doch wann warm, wann als Menſch zum Menſchon? Tef iſt dieſes Gemüt, o ja, und ſchacf ſein Geiſt, und der Quell ſeines Weſens iſt Höllenfeuer im Buſen Wir ſtehen aber nur bisweilen beſtürzt vor der Wirkung dieſes Weſens. Denn Hamlet erlebt nicht vor uns, Hamlet verbirgt ſich hinter der Maske des Irren, und geſpielter Wahnſinn wird zum Freibeuter an Philoſophie und Moral. Inter⸗ eſſant wäre ein Schlagwort—, man ſpricht ſogar von einem warmen Intereſſe. Doch dieſe Bindung iſt falſch. Man intereſſtert ſich nur dort, wo man innerlich kalt bleibt. Alles übrige heißt leben, erleben, empfinden, eine ſein mit dem großen eltglück, mit dem noch größeren Elend der Menſchen. Für jeden verläuft hier die Grenze anders Anſer neuer Hamlet iſt Robert Vogel. An großen Vorbil⸗ dern, die die Rolle klgſſiſch ſahen, geſchult, hat er die Rolle ver⸗ ſtandesmäßig ausgeſchöpft und zjelbewußt entwickelt. In den erſten Bildern von Deklamatjonen noch nicht frei, löſte er ſich aber doch noch früh genug von dex etmas papierenen Geſtalt der Dichtung und durchdrang die feſſelnde Maske mit der Schärfe des eigenen Gedanken blies, Eruſte unbeſangene künſtleriſche Arbeit ſprach uns aus Vogels Leiſtung verheißungsvoll an. An Gerhard Ritter werden wir uns erſt gewöhnen müſſen, wenn ſich allmählih ein Freundſchaftsverhältnis entwickeln ſoll. Welleicht ſchleift er ſich auch an unſerer Gott ſei Dank noch vor⸗ handenen alten Theaterkultür noch ab. Heute erſcheint uns ſeine Sprechweiſe noch zu nüchtern Für den Schurken von Dänenkönig und Brodermörder mag ſie ja gerade recht geweſen ſein, aber ſie ſiach eſas grell vam Milieu ab. Aehnlich verhielt es ſich mit ſeintem, Spzel, das zwiſchen Reaglismus und— Provinz ſchwankte. in Haft und werden d Die Unruhen in Höln Bei den Unruhen der vergangenen Tage ſind zunächſt über 100 Perſonen feſtgenomn Der größte Teil wurde aber dieder entlaſſen. Bi der Kriminalpolizei über⸗ geden worden Etwa 1 Burſchen, ſind noch t. Hiervon ſind etwa a worden. Sie ſtehen rungen oder Gewalttätigkeiten be⸗ en Verhafteten liegt Widerſtand oder zum Teil von außerhalb und konn⸗ 12 wegen Lan! ied im Verdacht, ſich 0 tefligt zu haben Paßvergehe ten deshalb no In den induſtrie früh ein ſehr großer genommen. Nach den gef und Gewerkſchaften darf duſtriellen We Woche in Gang k Werken Düſſeldorfs hat Donnerstag der Ausſtändiſchen die Arbeit wieder auf⸗ en Perhandlungen zwiſchen Arbeitgeber rwarten, daß der Betrieb in den in⸗ orfer Bezirls noch im Laufe dieſer ommuniſten und die Syn⸗ dikaliſten ſahen ſchon geſtern ein daß ſie ihr Spiel ver⸗ loren haben und deshalb in Scharen in die Nachbarorte, r Werke die Düſſeldorfer Be⸗ um durch Stillegung möglichſt u wegung auszudehnen, aber ohne jeden Erfolg. Erhöhung der Einnahmen der Länder und Gemeinden Der Reichsrat beſchäftigte ſich mit einer Nobelle zum Landes⸗ ſteuergeſetz, die unter dem Titel„Finanzausgleich“ verab⸗ ſchiedet werden ſoll. In der Novelle werden den Ländern und Ge⸗ meinden neue Steuereinnahmen eröffnet. Die Beteiligung der Län⸗ der an den Reichsſteuern ſoll erhöht werden. U. a. ſollen die Anteile an der Umſatzſteuer, die eine Erhöhung von 2 auf 27½7% erfahren ſoll, von 5 auf 25% erhöht werden. Das Aufkommen aus der Kraft⸗ fahrzeugſteuer und den wettſteuer foll den Ländern völlig überlaſſen werden, Das Sperrgeſeßz ſoll noch bis zum 1. April 1926 in Geltung bleiben. Der Geſetzentwurf wurde vom Reichsrat angenommen mit Ausnahme der Beſtimmungen bezüglich der Kraft⸗ fahrgeugſteuer. Der Reichsrat genehmigte ferner eine Erhöhung der Erwerhsloſenunterſtützung. Jum Anſchlag auf Scheidemann. Wie die„P. P..“ hören, iſt Scheidemann in dem Prozeß, der binnen kurzem vor dem Staats⸗ gerichtshof in Leipzig wegen des bekannten Blauſäureattentates auf Scheidemann in Wilhelmshöhe durchgeführt werden wird, als Nebenkläger zugelaſſen. Der deuiſch.evangelſſche Preſſekag, iſt in Berlin zu einer auher⸗ ordentlichen Tagung zuſammengetreten. Der Geſchäftsführer berichtet über die Notlage der evangeliſchen Preſſe. Ein Aus⸗ ſchuß wurde beauftragt, eine Kredit⸗ und Einkaufsgenoſſenſchaft zu bilden. Ferner wurden die kirchlichen Regierungen gebeten, einen Preſſeſonntag mit nachfolgender Werbewoche zu beſtimmen. An den Reichstag wurde die Bitte gerichtet, die Rückvergütung auf den Papierpreis auch der chriſtlichen Volkspreſſe zu gewähren. Eine Erhöhung der Gätertariſe am 1. Dezembet wird nach einer Meldung des nbahnrates unter Anpaſſung an den geſuntenen Geldwert ein überſehen werden. 2 2. Badiſche Politik Der Rampf gegen ſchwarz⸗weiß⸗rot in der ſozialiſtiſchen Preſſe grenzt nachgerade ans Pathologiſche. Neben kl ren belangloſen Dingen iſt es beſonders ein Vorfall, der ſich unlängſt in Plankſtadt abgeſpielt hat und der dem Mannheimer.⸗Organ Veranlaſſung zu wütenden Ausfüllen gibt. In ei ing des rates Schwetzingen Ende v. Mts. —. der Bericht darüber iſt nur durch Vertrauensbruch in die Hände des ſozialiſtiſchen Blattes gelangt!— führte der Sprecher der Plankſtadter Arbeiterſchaft darüber Beſchwerde, daß bei zwei Feſten in Plankſtadt ſchwarz⸗welß⸗rote Fahnen heraus⸗ gehängt wurden. Beim erſten Feſte waren es deren zwei, deren Anblick die Arbeiterſchaft beleidigt heben ſollte, worauf der Bür⸗ germeiſter in einem rtikel in wahrheitswidriger Weiſe darauf hinwies, daß eine Beflaggung in Schwarz⸗weiß⸗rol vet⸗ boten ſei. roße Entrüſtung darüber, daß in einem Gegenartikel Einwoh, ſte 1ir 2 ter aufgefofdert wurden, ihre alten Fahnen herausgu⸗ cken, und dann beim/ zweiten Feſte auch wirklich 14—15 Fahnen in den alten Reichsfarben— Deſerteurflaggen nefint ſie ſinnig das Sozialiſtenorgan— luſtig im Winde flattern. Der lebel⸗ täter. Referendar Trun!k, wurde ob ſeines kühnen Unterfangens in der Sitzung zur Rede geſtellt, bekannte ſich zu dem inkriminierten Artikel und v aüf die Reichsverfaſſung, wonach jeder ſeine hrift oder Bild zum Ausdruck freie Meinung in Wort, Sch bringen könne. Beſonders übel wurde aber vermerkt, daß Trunk die Feſtſtellung des Bezir ksrats Braun, daß ohne ſeine Vermittlung die Fahne Trunks von den Arbeitern heruntergehglt worden würe. mit der mannhaften Antwart qufttierte:„Wer ſich dies unter⸗ ſteht, den bringe ich bei der Staatsanwaltſchaft wegen Land⸗ friedensbruch Anzeige und ich werde überhaupt in meinem ganzen Leben nur die Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot hlſſen.“ Es verdient doch immer wieder feſtashalten zu werden, daß unter den Genoſſen Einigkeit darüber beſteht, daß die Reichsver⸗ faſſung ſedergeit mißachtet werden kann, wenn ſich jemand dorauf beruft, der nicht der ſozſaldemokratiſchen Partei angehört. findet e ſtverſtändlich, daß die Ausübung verfaſſungs⸗ AUr treten. Das Ausmaß kann jedoch noch nicht mäßziger Rechte für Nichtgenoſſen ein Vergehen iſt und zum Gegen D4 ſtand einer Beſchwerde vor dem Bezirksrat gemacht wird. 100 jemand gar wagt, zu erklären, daß er ſtets von dem Necht freier Meinungsäußerüng Gebrauch machen will, findet die Sozialdema kratie aber ganz und gar ungeheuerlich. Wundern muß men über die Unkenntnis der Plankſtadter, die— trotzdem ſie in 1 „Demokratie“ leben— erſt durch einen Zeitungsartikel auf ihre ver faſſungsmäßigen Rechte aufmerkſam gemacht werden müſſen, un den Freundſchaftskitt zwiſchen Zentrum und Sozieldemokratie(da eine der erwähnten Feſte wor ein katholiſches Arbeſterfeſt), daß 5. 1 * 98 Zentrum von einer kleinen Gruppe ſich diktieren läßt, wie 3 ſeinen Feſten geflaggt werden darf. Wir f auch erſtaunt u das Verhalten des Bezirksrats Braun, der Dinge, die doch in nicht⸗ öffentlicher Sitzung verhandelt wurden, in die Preſſe bringt. Daß man die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge als Deſertent flagge bezeichnet, zeugt von kraſſer Unkenntnis zeitgenöſſiſchen, revolutionärer Geſchichte. Denn u. W. ſchwur der berüchtig Deſerteurrat auf jede andere, nur nicht die Flagge Schwag weiß⸗rot, und hißte vor wenig mehr denn vier Jahren die meutern Flotte nicht die alte Reichsflagge, ſondern die rote Flagge. gegen ſcheint die Sozialdemokratie das Geſetz zum Schuge der—.Ä blik dahin auslegen zu können, daß andere als die ſchwarzerd goldenen Farben beſchimpft werden dürfen. Bapern und die pfalz Die politiſche Ausſprache im Landtag In der Ausſprache zum Regierungsprogramm bemerkte 15 Abg. Blumentriti(Soz.), der jetzige K in Bayern ſei Rechtskurs, mit deſſen Methoden man keine ion des Verſaille Vertrages erzielen könne. Zu einer Aeußerung des Redners m dem Schlagwort von der Kriegsſchuldlüge ſolle mas nicht operieren, da die Reichsregierung die Möglichkeit gehabt gaeg Oeſterreich in den Arm zu fallen und den Krieg zu bannen, erklärt Miniſterpräſident o. Knilling, ſolche Worte müßten 125 Deutſchen die Scham⸗ und ZJornesröte ins Geſch jagen. Namens der bayeriſchen Regierung gab er dem Bedauen Ausdruck darüber, daß ſolche Acußerungen aus einem deutſchen Parlament in die Welf gehen könnten.— Zu Beginn der Nachte, tagsſitzung ſtellte Landtagspräſident Königbauer an der Hand de⸗ Stenogremms den Wortlaut der von dem Miniſterpräſidenten at reits zurückgewieſenen Aeußerung des Abgeordneten Blumentritt ein Im Intereſſe der Ordnung und dar Ehre des Hauſes habe er erklären, daß er ſich der Verwahrung des kiniſterpräfideneet nuß anſchließen könne. Unter lebhafter Juſtimmung der Mehrhe des Hauſes btonte der Präſident: Wenn die Kriegsſchuldlüge 41 noch aus deutſchem Munde geſtügt werde, könne dies nur Zur wel teren Verelendung und Verfklavung des deutſchen Volkes fübnen Unter dauernder ſtürmiſcher Zuſtimmung rechts und in der bezeichnete der Präſident dieſe A eußerungen als würdele und als eine Schande für ein deuiſches Parlamen! Bedauerlicherweiſe ſtehe kein anderes Mittel zur Verfügung, als 1 Abgeordneten deswegen zur Ordnung zu rufen. Inkerpellation über den Jechenbachprozeß Abg. Sänger(Soz.) ſuchte zu beweiſen, daß die bayerüſche Juſtiz einſeitig und parteiiſch das Recht anwende, und daß geghe Hochperrat, Gewalttätigkeiten und Geſetzesverletzungen aller Art, von politiſch Rechtsſtehenden begungen würden, nicht eingeſchrute werde, während mit um ſo größerer Härte gegen Angehörige ander nolitiſcher Richtungen D 1 eingeſchritten werde. Das Urteil Fechenbachprozeß habe den Glauben an die Unpart der bayeriſchen Volksgerichte völlig zerſtört. Das Weiterk ſtehen 1 bayeriſchen Volksgerichte ſei ſelbſt von bayeriſchen Richtern 7 eine Schande bezeichnet worden. Die Aufhebung der Volksgericht dürfe keinen Tag mehr verſchoben werden. Der Juſtizminiſter wit die Interpellation am Freitag vormittag beantworten. * d In den Reihen des Baneriſchen Bauernbundes iſt. wie bdl „P. P. N. böxren, eine ſtarke Strömung vorhanden, ſowohl den bayriſchen Landwirtſchaftsminiſter Wutgzlhofer als guch 8 Reichsernährungsminſſter Dr. Fehr abzuberuſen. So har e niederbaheriſcher Kreistag des Bayeriſchen Bauernbundes einftimtei dieſe Forderung nach Rücktritt der beiden Ernährungsminiſter e hoben. Als Grund für dieſe Abſicht des Bundes wird die Haltung der Reichsregierung und der bayeriſchen Regierung zur Getreide umlage angegeben. Letzte Meldungen Berlin. 17. Nov. Der Reichspräſident hat der Stadt Berlin aus den ihm am Verfafſungstag zur Verfügung geſtellten Fonds 1755 Hebung der Volksgeſundheit durch Spiele im Freie einen Betrag von 100 000 Mark üperwieſen. Berlin, 17 Nop. In der Berlinet Stadtverordnetenſitzun kam es bei der Beratung des deutſchnationalen Antrags, wonde der Maaiſtrat erſucht werden ſoll für die Sicherheſt der Ven ſammlungsfreiheit Sorge zu tragen, zu inem ungeheure, Skandal, der ſogar einell Augenblick in Tätlichkeſten* artete. Der Stadtverordnete Kobe, der den durch die blutigen Zu ſammenſtöße vor dem Zirkus Buſch veranlaßten Antrag begründete, wurde von kommuniſtiſchen Abgeordneten ſo hart bedrängt, da ſeine deutſchnationalen Partligenoſſen zur Abwehr ſchritten. Sitzung mußte auf Stunden vertagt werden. 0 227 8 5— Line nſätzlichkeit der Stile, wie man zugeben wird. Mit romaniſchen Allüren gab Wilhelm Kolmar den Polo⸗ nius. Ein geriebener Höfling, ſchon ein wenig ſenil, aber immer noch ein Chaxakter. Auf all die anderen kleineren Rollen— ſie hätten vielſach beſſer geſprochen gehört— kann gar nicht ein⸗ gegangen werden. Be. Charakterzeichnungen hat ſich Shakeſpearg hier nicht aufgehalten Auch die Frauen wurden ſtiefmütterlich be⸗ handelt. Die Königin hat nur einſnal einen Anſgtz zu einer großen Szene, als dte Reue ſi“ zit übermannen droht. Hamlets Rachedürſt fegt auch Üüber dieſe Regung hinweg, und die Geiſtererſcheinung ver⸗ ſegt den Schwerpunkt vollends zuungunſten der Königin. Marie Andor verlieh der Geſtalt tragiſche Wirkung, Ilſe Lahns Ophzlia blieb ein blaſſes Bild. Obwohl die Aufführung eine Viertelſtunde vor der angegebenen Zeit zu Ende waär, hätte das Tempa im Ganzen etwas beſchleunigt werden können. Der Vorzug der Inſzenierung durch Artur Holz lag alſo nicht auf dieſem Gebier, ſondern in der wohlgelungenen Abſicht, die Hauptporſonen, als allein wichtig, voll zur Geltung zu bringen und dadurch die geiſtigen Werte vor den rein theatraliſchen zu ſtützen. Die Bühnenbilder blieben dementſprechend auf einige Vorhänge und das nötigſte Mobiliar beſchränkt. Von der üblichen Einrichtung wichen zwei Szennen ab: der Geiſt des ermordeten Königs erſchien den okkulten Geſetzen entſprochend körperlos, als Schatten, ätheriſch. Det andere Fall betrifft die Anordnung der Szene bei der Vorſtellung der Wanderkomödianten. Das Königs⸗ paar ſitzt mit dem R gegqen die Zuſchauer, die ſo den Verlauf der Komödie, nicht aber deren Wirkung auf das Königspaar in all ihren Phaſen beobachten können Um ſo dramatiſcher iſt es daß wir auf dieſe Wirkung aus den Bewoqungen der beiden Geſtalten ichließen müſſen und daß wir ſchließlich mit höchſter Svannung den Augenblick erwarten, wo der Känig die Faſſung verlieren muß. Artur Holz bat ſo an eytſcheſdenden Stellen große Goſchicklichkel und ſeine künſtlor'ſches Empeinden bewieſen. Der Geſamtejndruck der Aufführung wor auch wirkſich ſehr günstig. Der ſtarke Beifall des ausperkouften Hauſes ſprach deutlich dafür. A. M. Koſſenkunde des deutſchen volbes Die Raſſenfrage ſteht heute im Mittelpunkte des politiſchen Lebens. Weitze und Farbige, Germanen und Romanen, ſie alle ſtehen in lebhaftem, teilweiſe erbittertem Kampfe. Schlagworte aller Art verwirren hierbei die Anſchauungen, eine ruhige, wiſſen⸗ ſchaftlich begründete Meinung iſt nur höchſt ſelten zu finden. Es iſt daher ganz beſonders zu begrüßen, daß dieſer Tage in J. F. Leh⸗ manns Verlag in München ein Buch erſchienen iſt, das berufen iſt, die Anſchauungen auf dieſem Gebiete zu klären. Es iſt dies die uUnd ſeeliſchen Merkmale dieſer Raſſen werden nun geſthildert. der Operette. Raſſenkunde des deulſchen Volkes“ von Dr. Hans Günther.— Hand von mehr als 400 Abbildungen zeigt der Verfaſſer das Weſen liche der einzelnen Raſſen und ſchärft den Leſer das Auge für! 1 tere Zeobachtungen. Es iſt erſtaunlich, welthe Fülle don Wiſſe und Gelehrſamkeit in einfacher, klarer und allgemein verſtändli Form von Günther dargeſtellt wird. Beſonders dankbare Hernon faers verdient die fremdwortfreie, klare deuſche Sprache des aſſers. 5 Günther unterſcheidet drei in Deutſchland vorkommende Raſſen die nordiſche oder germaniſche, die oſtiſche oder alpine, die dinariſe oder ſüdoſteuropziſche Raſſe. Die weſtiſche oder mittelmeerländiſ Raſſe kommt in Deutſchland nur vereinzelt vor. Die Lerperchen⸗ ther zeigt ihr reines oder gemiſchtes Vorkommen guf dem Bo 1 der deulſchen Volksſtämme ünd ſchildert die Wanderungen und gie allmähliche Vermiſchung der drei Raſſen. Die deunſche Geſchiene erſcheint vielſach in neuem Lichte. Wir ſehen, wie die allmähli Verdrängung der nordiſchen Raſſe eine Aenderung des geiſtigen 00 körperlichen Weſens der deutſchen Volksgeſamtheit herbeige ührt er und wie auf dieſe Entnordung, auf die Verarmung an ſchl ſeriich Kraft und an Führernatüren der ſchließliche Zuſammenbruch ſe 45 weſentlich zurückzuführen iſt. Dem von ſo vielen gedankenlo⸗ 15 brauchten Schlagwort vom Untergang des Abendlandes geht ſeſen ther mit den Waffen der Raſſenforſchung zu Leibe, er führt die n „Untergang“ nicht auf das Altern der europäiſchen Völter, ſonde auf ihr Armwerden an nordiſchem Blut zurück. Gemäß der Bedeutung der Judenfrage wird auch das üüdiſch⸗ Volkstum nach ſeiner Raſſenzuſammenſetzung und ſeinen körpe lichen und ſeeliſchen Merkmalen eingehend unterſucht. die Günthers Buüch iſt ſehr gründlich. Es berückſichtigt nicht nur en Ergebniſſe der Naturwiſſenſchaft, ſondern ebenſo die Feſtſtelunge, der Geſchichte, der Erdkunde, der Sprachforſchung und der 15 ligions⸗ und Sittengeſchichte. So gehört dieſes Buch in die Hon⸗ eines jeden, der ſich wit Raſſenfrage befaßt, und dorüber hina in die Hand eines ſeden Deutſchen, der ſich über das Weſen ſe fl⸗ Volkstums Klarheit verſchaffen und an ſeiner Geſunderhaltung m arbeiten will. Theater und Muſik e C. M. Ziehrer, der Komroniſt der„Landſtreicher“ 10 anderer Opetetten und beliebter Walzer, iſt kurz nach Vollendune ſeines 80. Lebensſahres in Wien geſtorben. Ziehrer war e intenſive Muſikernatur, den mancher Lebenszug mit Johang Sirculß ſeinen Vorgänger als Hofballkapellmeiſter, verband. Als Kompon iſt er weder ſo erfinderiſch noch ſo graziös wie Strauß, aber ungle 1 geſchmackvoller und perſönſicher als ſeine jüngeren Zeitgenoſſen von dee ee eeeee ee ereee — Deeee 0 15 5 555 1 Fceitag, den 17. Nobember 1922 Mannheimer General⸗Anzeiger(mittag · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 5311 ung des Bürgerausſchuſſes am Donnerstag, 16. November 1922. Albſchie dsſitzung des Rollegiums und Abſchiedsrede ZBeugemäße Beſſerſtellung der ſtäotiſch Zu Die geſtrige Bürgerausſchußſizung hatte hiſtoriſchen Charakter. letztenmal vor den Neuwahlen verſammelten ſich die Stadtväter⸗ eine elf Punkte umfaſſende Tagesordnung zu erledigen. Als die aunevertreter, ſich um 4 Uhr auf ihren Arbeitsplatz begeben wollten, 51 en ſie verſchloſſene Türen. Die nichtöffentliche Sitzung, der als menger Punkt der Verkauf von Baugelände in der Oſtſtadt zur Ge⸗ 75 Zunhung vorlag, war um dieſe Zeit noch nicht zu Ende. Kurz nach N Uhr wurde die Oeffentlichkeit hergeſtellt. Oberbürgermeiſter Kußtzer gab einleitend die von dem„berühmt“ gewordenen Ge⸗ iſchten beſchließenden Ausſchuß ſeit der letzten Sißung gefaßten gaugchlüſſe bekannt und hielt im Anſchluß daran dem ſterbenden Bür⸗ dirausſchuß— der Ausdruck„ſterben“ iſt ſelbſtverſtändlich nicht auf —5 ausſcheidenden Mitglieder zu beziehen, denen wir im egenteil im ein recht langes Leben wünſchen— eine kurze Abſchie ede, die Sitzungsbericht im Wortlaut wiedergegeben wird. Man erſieht ſchäftlie daß ſich der Oberbürgermeiſter auf einen ſehr knappen ge⸗ Buutlichen Rädblic beſchränkte und daß die Ausführungen in einem —5 an die Stadtverordneten für die in den verfloſſenen 395 Jahren 2 eiſtete Arbeit 0 Einige Bemerkungen deuteten auf die chwierigkeiten der Zeitlage hin, unter denen die Stadtverwaltung zu leiden hatte. 8 Bei der erſten Vorlage die die Erhöhung der Pauſchalſätze der gen nügungsſteuer für eine beſtimmte Kategorie von Veranſtaltun⸗ n um 100 9% beantragte, trat der deutſchliberale Stadtv. Ludwig — mit Wärme für den Deutſchen Alpenverein ein, deſſen hieſiger un die Gemeinnützigkeit noch nicht anerkannt iſt. Ebenſo berech⸗ war das Erſuchen, den hieſigen Kinos mehr Entgegenkommen ei der Vorführung von Lehrfilmen zu zeigen. Wenn tauſende von draufgelegt werden müſſen, wie es kürzlich in der Schauburg ugekommen iſt, dann iſt in Zukunft die Vorführung derartiger tt die einen hohen Kulturwert beſitzen, ſelbſtverſtändlich aus⸗ cloſſen. Bei der Beſprechung der Waſſerpreisvorlage prallten die n heftig gegeneinander. Die Bürgerausſchußſitzung wurde 15 Wahlverſammlung Der Führer der ſozialdemokratiſchen Frak⸗ — griff den Stv. Perren heftig an, weil die Deutſchnationalen an — Plakatſäulen von„Mißwirkſchaft auf dem Rathauſe“ ſprechen der Demokratenführer ſuchte ſich mit ſpitzen Bemerkungen an n Deutſchnationglen und Deutſchllberalen zu reiben. Der billige 51 den er ſich dabei gegen den Stv. Moſes leiſtete, hatte zwar eine el erheiternde Wirkung, trug aber gleichzeitig den Charakter der loſtverſpottung. Von Zentrumsſeite wuürde verraten, daß das ſoll ber aeld auf 367 des Mietwerteserhöht werden liche Wir brauchen wohl nicht erſt zu betonen, daß dieſe ungeheuer⸗ w e Erböhung in der Bürgerſchaft helle Entrüſtung hervorrufen 5„Das gleiche Aufſehen dürfte die Feſtſtellung des Stv. Moſes, 1 namens der deutſchliberalen Fraktion die Ablehnung der Vorlage zubbundete, erregen, daß das Waſſerwerk 40 7% der Bruttoeinnahmen Abſchreibungen verwendet. Wenn man allerdings ſo vorgeht, J0 niſt es kein Wunder, daß die Direktion des Waſſerwerkes ein * ktillionendefizit herausrechnet. Trotz der bürgerlichen Gegner⸗ — fand ſich für die Vorlage eine ſichere Mehrheit. Die Deutſch⸗ nd. Deutſchliberalen und der Kommuniſt Horſt ſtimmten da⸗ Geſchloſſen auch die Demokraten. Wird dieſe entſchlaſſene Ta geſchloſſene Stellungnahme der Demokraten gegen die ſtädtiſche Tarifnolitik auch nach den Wahlen anhalten? die o ſchnell, wie ſie aufgeſchäumt hatten, glätteten ſich wieder Deh ahlwogen. Die übrigen Vorlagen wurden faſt durchweg ohne atte genehmigt. Einen längeren Aufenthalt gab es nur noch bei meizigernnen. Die Weiblichkeit gab zu⸗ 9eh ſt den Ton an. Die Zentrumsſtadtverordnete Rige! beantragte ſunallliche Gleichſtellung der weiblichen Beamten der Arbeitsvermitt⸗ g mit den männlichen. Frau Baſſermann(deutſchlib.), Frl. 5 e(Deutſchnatl.) und Frau Haußer(Dem.) ſchloſſen ſich die⸗ ber rderung an, ebenſo Stv.⸗V. Seizinger, der ſich unter gro⸗ dem Heiterkeit als Frauenfreund bekannte, namens der beiden ſozial⸗ uftaraiſchen weiblichen Stadtverordneten. Dieſer Vorſtoß war der ſog zu weiteren Wünſchen und Anträgen. Das Zentrum forderte bis Rückwirkung der Aufbeſſerung bis 1. April für die Gruppen 2 trü einſchließlich 8. Aber ſchließlich verwandelten ſich ſämtliche An⸗ in Anregungen, weil der Oberbürgermeiſter darauf aufmerkſam —2 daß das Inkrafttreten der neuen Bezüge um Monate ver⸗ ataſt werde, wenn man die Integrität der ſtadträtlichen Vorlage wätlich Das wollte man denn doch nicht. Und ſo wurde die ſtadt⸗ Vorlage einſtimmia angenommen, zur jedenfalls nicht gerin⸗ efriedigung der ſtädtiſchen Beamten, die die Galerie füllten. Bürgerausſchuß iſt tot. flert Möge er der Bürgerſchaft, ſoweit ſie nicht ſozialiſtiſch orien⸗ ert ſſt, mehr Freude bereiten, als der heimgegangene. B. Sitzungsbericht begmde letzte Sitzung des Bürgerausſhuſſes vor den Neuwahlen 8 mit der Beratung eines nichtöffentlichen Gegenſtandes: Uhr rkauf von Baugelände in der Oſtſtadt.“ Um ½5 Auch wird die Oeffentlichkeit hergeſtellt. Das Haus iſt gut beſucht. bürgermi der Galerie befinden ſich mehr Zuhörer als ſonſt. Ober⸗ m Dr. Kutzer eröffnet die Sißung mit folgenden ichen Mittellungen über die Beſchlüſſe des Gemiſchten beſcheießenden Ausſchuſſes: 31. Ber⸗ Gemiſchte beſchließende Ausſchuß hat am.,., 18. und abgeh tober ſowie am 6. November 1922 mehrſtündige Sitzungen wu alten. Infolge der immer noch anhaltenden Steigerungen wurden e) der Straßenbahntarif auf 20 Mk. für die billigſte iſe für das Nationaltheater Enzelfahrt erhöht, ab 7 die Eintrittspre ittler 5— kroz. 75 hohen Preiſen, id dehn 8 9 5 Schauf 50 fee un ben ß ei kleinen Preiſen und beim bei iudttober bei der Oper um 75 guſpiel um 50 Proz. bei hohen reiſen und 25 Proz. bei kleinen Aede erhöht(die ab 15. November eingeführte weitere Erhöhung ſchheße verſuchsweiſe Regelung vorerſt vom Gemiſchten be⸗ 1 5 noch nicht behandelt worden), 5 N de Gebühr für die Benützung der Verkaufs plätze auf deitigen Sahe rkten durchſchnittlich um das 3fache der der⸗ Sätze erhöht, unb dte Gebühren für die Benützung der Fuhrwerks⸗ abakswagen durchſchnittlich verdreifacht, ern Gebühren für die Benützung der Einrichtun⸗ age es Herſchelbades um durchſchnittlich 12 Prozent ge⸗ den 9 der Gaspreis Fuerſ auf 30 Mk. dann auf 31 Mk. für der Keubikm, der Lichſtrompreis auf5 Mk. bezro 8 Mk., relraſtftrompreis auf öp beiw. Ne. und der Creurem s auf 27 Mk. 28 Mk. für die K.⸗Stunde feſtgeſetzt. 5 die Kanalgebühren von 40,5 auf 47 Proz. dee⸗ rils wertes und die Müllabfuhrgebühr von 62,5 auf 0 f Nutzungswerte geſteigert, haltun die Gebühren für die Kontrolle der Einrichtung. Inſtand⸗ che5 und Reinhaltung der Bierdruckvorrichtungen un beſegt kvorrichtungen auf 50 Mk bis zu 2 Leitungen feſt⸗ ). die E um 200—500 Proz. heraufgeſeßt, Progenn de, Straßenreinigungsgebüht von 85 auf 78 t der Nutzungswerte und die Gebühr für die Abgabe eines Reichs⸗ gsſch eines an Kohlengroßhändler von prunggelder Hausbrand⸗ B 90 auf 300 Mk. böß ſollte ie letzte Erhöhung der Straßenreinigungsgebühr eine urſprünglich gemäß 8 4 der Gemeindeſatzung über die Bildung Gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes an den Stadtrat ver⸗ Am Sonntag wird ein neuer ge⸗ en Beamten und wieſen werden. Meine Darlegungen über die Notwendigkeit, die Be⸗ ſtimmungen der Gemeindeſatzung einzuhalten, nach welcher die Hohe dieſer Gebühr ſich nach den Betriebsausgaben richtet, ſowie der Nach⸗ weis, daß die Finanzlage die teilweiſe Uebernahme der Koſten auf die Stadt gänzlich ausſchließe, habe dazu geführt, daß der Ausſchuß doch in eigener Zuſtändigzeit beſchloß. 5 Aus der Allgemeinen Rücklage wurden zur Verfügung eſtellt: 8 a) zur Anlage eines Mietkataſters für die Durchführung des Reichsmietengeſetzes, des Wohnungsabgaoegeſetze und für die Zwecke des Wohnungsamtes und der Baupolizei 1 Million Mark, b) für Ausbeſſerung des Daches der Halle 11 des Viehhofes 150 000 Mark, 8 für die Umwandlung von Dachkammern im Spital für Lungenkranke zu Schlafräumen 300 000 Mark. Aus der Fondskaſſe zu entnehmen und in 2 oder 3 Jahren aus der Wirtſchaft rückzuerſetzen ſind die Mittel für folgende Auf⸗ wendungen(zuzüglich der durch etwaige Preisſteigerungen ent⸗ tehenden Erhohungen): à) für die Beſchaffung eines Schie gens ſtatt der vom Bürgerausſchuß am ten 255 000 1 000 000% b) für die Wiederinſtandſetzung von Waſſermeſ ſern, Gasmeſſern und Münzgasmeſſereinrichtungen 6 300 000%(der künftig durch dieſe Wiederinſtandſetzung ent⸗ ſtehende Aufwand iſt aus Wirtſchaftsmitteln zu beſtreiten und zu die⸗ ſem Zweck jeweils in den Voranſchlag einzuſtellen); c) für die der Räume e Kr Sandhofen für ulzwecke 500 000; 25 d) für die Inſtandſetzung der ſtäd tiſchen Gebäude N 2, 4 und N2, 11 für ſtädtiſche Zwecke 1500 000: e) für die Beſchaffung eines Projektionsapparates mit 2 Scheinwerfern für das Nationaltheater 140 000; ) ein Kredit zum Einkauf von Möbeln für die Mann⸗ heimer Wohnungseinrichtung G. m. b. H. bis zu 1000 000 A. An die Schiffs⸗ und Maſchinenbau A. G. wurden zum Ausbau ihrer Fabrikanlage etwa 50 qm Gelände verkauft. Am 31. Oktober wurden den ſtädtiſchen Arbeitern und Arbei⸗ terinnen für die Zeit vom 1. bis 11. November 1922 ein Lohn⸗ vorſchuß nach Maßgabe der Sätze bewilligt, die für die zweite Oktoberhälfte bezahlt wurden. Zur Erwerbung von Klei⸗ dungsſtücken u. dgl. für die minderbemittelte Bevöl⸗ kerung, insbeſondere für dae Fürſorgeamt, wurde ein Betrag bis zu 5 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt, der aus laufenden Vor⸗ anſchlagsmitteln des Fürſorgeamts zu beſtreiten iſt. FC ²— Alle Hausbeſitzer müſſen am 19. Uovember darin einig ſein, daß nur eine ſtarle bürgerliche Mehrheit auf dem Rathaus eine den Intereſſen des Hausbeſitzes förderliche Politik treiben kann. Am 19. Nov. darf ſich kein Hausbeſitzer der Wahl enthalten. Der bereits begonnenen Sozialiſierung des Hhausbeſitzes muß Einhalt geboten werden. Darum wöhlt bürgerlich, in erſter Linie die JLiſte der Deutſchen volkspartei! nenreinigungswa⸗ 15. Oktober 1921 bewillig⸗ ankenhauſes Berabſchiedung des Bürgerausſchuſſes Im Anſchluß an dieſe Mitteilungen über die letzten Sitzungen des Gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes vor den Neuwahlen führt Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer in einem Rückblick auf die%jährige Tätigkeit des Bürgerausſchuſſes folgendes aus: Meine Damen und Herren! Der Bürgerausſchuß iſt im Jahre 1919 um die Zeit, al⸗ der Friedensvertrag unterzeichnet wurde, zuſammengetreten; ſeine ganze Arbeit ſtand im Zeichen der wirtſchaftlichen Not, welche Krieg und Friedensvertrag über uns gebracht haben. 425 Vo rlagen hatte der Bürgerausſchuß in 49 Sitzungen zu behandeln. 52 davon betra⸗ fen die Regelung der Bezüge der Beamten, Angeſtellten, Lehrer, Ar⸗ beiter; die Zahl dieſer Vorlagen wäre noch viel größer geweſen, wenn nicht die Beſoldungsordnung die Zubilligung von Teuerungs⸗ zulagen einfach von den Beſtimmungen für die Reichsbeamten abhän⸗ gig gemacht hätte und die Arbeitslöhne nunmehr durch Vereinbarung zwiſchen den Verbänden geordnet würden. Eine große Anzahl von Vorlagen hatten die Gebühren a ller Art zum Gegenſtand; ſchließlich wurden Richtlinien für die Bemeſſung dieſer Belaſtungen gefunden, die der ſtädtiſchen Verwaltung ſo wenig Freude wie Freunde und ſo viele Sorgen machen; nunmehr kann der Gemiſchte beſchließende Ausſchuß die Arbeit fortſetzen. Daneben waren Steuervorlagen zu erledigen, zumeiſt im Zuſammenhang mit den Etatsverhandlungen— darunter nur we⸗ nige, die das Einkommen und das Kapitalvermögen betrafen. Denn während der Amtszeit dieſes Bürgerausſchuſſes iſt uns das Recht, Umlagen nach dem Grundſatz der Leiſtungsfähigkeit ſelbſt zu erheben, entzogen worden. Andere Vorlagen ſollten das Grund⸗ und Betriebsvermögen heranziehen— auch dieſes auf der Grund⸗ lage unhaltbarer Landesgeſeze. die Wo hnungsnot und die Ohnmacht, ihr zu begegnen, hat den Bürgerausſchuß häufig beſchäf⸗ tigt; eine Reihe von Beſchlüſſen zur Mehrung des eigenen und zur Förderung des gemeinwirtſchaftlichen Wohnungsbaues ſind gefaßt worden; Wohnungsabgabe und Wohnungsluxusſteuer wurden be⸗ ſchloſſen— leider ohne ſtarken Erfolg, da bis heute durch die unge⸗ heure Geldentwertung faſt jedes Bauen unterbunden ſcheint. Eine Reihe meiſt kleinerer Vorlagen betrafen Grundſtückserwerbungen 280 eee eine Anzahl auch den regelmäßigen Ausbau der erke. Andere Beſchlüſſe ermächtigten den Stadtrat zur Aufnahme von Anlehen im ganzen von 515 Millionen. Recht deutlich wird die Notlage aller aus den 22 Vorlagen erſichtlich, welche die Ueber⸗ nahme gemeinnütziger Anſtalten auf die Stadt oder die Beteiligung der Stadt an ſolchen zum Gegenſtand hatten. Neuord⸗ nungen wurden u. a. für den Stadtrat und ſeine Ausſchüſſe, dann für den Bürgerausſchuß ſelbſt und den Gemiſchten beſchließenden Aus⸗ ſchuß erlaſſen; eine betraf auch das Kaufmanns⸗ und Gewerbegericht. Wirtſchaftliche Vorlagen großen Stils waren äußerſt ſelten. Unvollzogen mußte leider bleiben der ausſichtsnolle Plan einer Hafenerweiternng: die Uebernahme der Bahnen der O. E. G. iſt nur ſcheinbar eine Maßnahme wirtſchaftlicher Art. Der bodeutendſte Plan mar zweifeſlos jener der Errichtung eines Graßkraftwerkes; möge d ihm weniaſtens eine glückliche Ausführung beſchieden ſein! Aus dieſem kurzen Auszug erkennen Sie die Zeitlage. Sie iſt trübe genug. Aber bis zum leßten Atemzua muß das Mart gelten: Arbeiten und picht versweifeln. Tſir dieſe Arbeit gebührt Aßnen allen, menn auch das Ergebnis nicht allen gefiel, der Dank der Bür⸗ gerſchaft. 5 Hierauf wird in die Tagesordnung einaetreten. VBergnügungsſteuerordnung Der Stadtrat beantraat, die in den 88 16, 17, 18. 19 der Mann⸗ des Oberbürgermeiſters.— Nufnahme eines 200 Millionen⸗Anlehens.— heimer Vergnügungsſteuerordnung vom 16./27. März 1922 feſtgeſetz⸗ ten Pauſchſteuerſätze um ſe 1002 zu erhöhen. Der Bürgerausſchuß 1 Angeſtellten wird um Zuſtimmung, ſowie gebeten, den Zeitpunkt des ſtimmen. Stv.⸗V. Seizinger empfiehlt kurz die Annahme der Vor⸗ lage. Sto Ludwig Haas(deutſchlib.) führt aus, daß ſeine Frak⸗ tion der Vorlage zuſtimmen werde. Bei dieſer Gelegenheit möchte er aber doch zwei Angelegenheiten von allgemeinem Intereſſe be⸗ ſprechen. Die eine betrifft das Verhältnis der Stadtgemeinde zur hieſigen Sektion des Deutſchen Alpenvereins. In der letzten Zeit hat in dieſer, prinzipiellen Angelegenheit ein Schrift⸗ wechſel zwiſchen Stadtverwaltung und Alpenverein ſtattgefunden, weil bei dem Einzug der Vergnügungsſteuer dem Verein nicht die Gemeinnützigkeit zuerkannt wird. In einem zweiten Schreiben des Vereins wurde darauf hingewieſen, daß ſelbſt das Finanzamt den Verein von der Körperſchaftsſteuer befreit habe, weil der Alpen⸗ verein ein gemeinnütziger Verein von hohem Kulturwert ſei. Von der Stadtverwaltung wurde daraufhin erwidert, daß das Miniſterium des Innern zuſtändig ſei. Von Karlsruhe ſei aber bisher keine Ant⸗ wort erfolgt. Redner bittet, die Stadtverwaltung möchte von ſich aus die Gemeinnützigkeit des Vereins anerkennen. Der Verein hoffe um ſo mehr darauf, da im vorigen Jahre der Oberbürgermeiſter ſelbſt die hohe kulturelle Bedeutung dee Alpenvereins in einem huldvollen Schreiben anerkannt habe. Die andere Angelegenheit betrifft die Beſteuerung von Lehrfilmen. Es müſſe an⸗ erkannt werden, daß die Tatſache, daß ſich die Mannheimer Kinos durch die Vorführung von Lehrfilmen in den Dienſt der Wiſſenſchaft und Belehrung ſtellen, einen hohen Kulturwert darſtelle. Um ſo mehr müßte man den Kinos entgegenkommen, damit die Vorfüh⸗ rung derartiger Filme noch weiter ausgeſtaltet werde. Es könne in dieſer Beziehung nicht genug getan werden. Bei zu geringem Entgegenkommen in ſteuerlicher Beziehung würden die Kinobeſitzer gezwungen, auf die Vorführung von Lehrfilmen zu verzichten und ſich auf Unterhaltungsfilme zu beſchränken. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer kann im Augenblick nicht nachprüfen, ob die Beſprechung der beiden vom Vorredner erörterten Angelegenheiten geſchäfts⸗ ordnungsmäßig zuläſſig ſei. Er könne zu der Zulaſſung einer Er⸗ örterung auch dadurch nicht beſtimmt werden, daß Stv. Haas das oberbürgermeiſterliche Schreiben als huldvoll bezeichnet habe.(All⸗ gemeine Heiterkeit.) Stadtrat Knodel(Dem.) bemerkt! die Steuer⸗ kommiſſion werde ſicherlich nicht zögern, die Gemeinnützigkeit des Alpenvereins anzuerkennen, ſobald eine entſprechende Antwort von Karlsruhe da ſei. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die ſtadträtliche Vorlage einſtimmig angenommen. Waſſerpreis 2 Der Stadtrat beantragt, für den Bezug von Waſſer aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerk die Gebühr von November ab zu erhöhen, und zwar die Windeſtgebühr von 1505 auf 217% des für den 3. Dezember 1921 ermittelten Wohnungsmietpreiſes und den Grund⸗ und Mehrverbrauchspreis von 10 auf 14 für den Kubikmeter. Bürgermeiſter Ritter gibt bei Verleſung des ſtadträtlichen Antrages bekannt, daß der Waſſerpreis inzwiſchen auf 2247 des Mietwertes und der Grund⸗ und Mehrverbrauchspreis auf 15 1 pro Kubikmeter erhöht werden mußte. Stv.⸗V. Hahn weiſt bei Begründung der Vorlage darauf hin, daß die Kohle den Waſſer⸗ preis beſtimmt. Stv. Dr. Moekel bemerkt, das Waſſer werde all⸗ mählich ſo teuer, daß einem der Durſt vergehe. Dem Gemiſchten beſchließenden Ausſchuß liege bereits der Antrag vor, den Waſſer⸗ preis auf 367% zu erhöhen. Das Zentrum werde die r⸗ lage bewilligen, weil die Geldentwertung inzwiſchen entſprechend vorgeſchritten ſei Dagegen habe ſeine Fraktion lebhafte Bedenken gegen die Abſchreibung des Waſſerwerkes von 100 23. Bürgermeiſter Ritter beſtätigt, daß eine weitere Erhöhung des ſſerpreiſes in Ausſicht ſtehe. Dem Gemiſchten beſchließenden Ausſchuß werde für ſeine am kommenden Montag ſtattfindende Sitzung eine Abrech⸗ nung des Waſſerwerkes für das erſte Halbſahr 1921/½22 vorliegen, wonach der Reingewinn in dieſem Zeitraum 2676 betragen habe bei Abſchreibungen zum 40fachen Betrag der Friedensſätze. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer bemerkt in Ergänzung dieſer Aus⸗ führungen, daß die Abſchreibungen lediglich zur Erſatzbeſchaffung erfolgten. Man habe vor dem Kriege in einem Zeitraum von 18—15 Jahren eine Abſchreibung von durchſchnittlich 475 in Goldmark vor⸗ genommen. Bei der Anſchaffung von Werkerſatzteilen müſſe aller⸗ mindeſtens das 700—1000fache des Vorkriegswertes angenommen werden. Das Waſſerwerk müßte demgemäß eigentlich tauſendmal mehr aufbringen. Wenn man nur 1% des Goldmarkwertes ab⸗ ſchreibe, brauche man mehr als eingeſtellt ſei. Es gebe keinen andern Ausweg, als nach der Entwertung der Mark die Wiederbeſchaffungs⸗ koſten für die Erſatzteile der Werke zu bemeſſen. Er habe infolge⸗ deſſen die Anordnung erlaſſen, in den in Angriff genommenen Voranſchlag einſtweilen 17% Goldmarkwert nach dem Stande vom 1. November für Abſchreibungen einzuſtellen. Sto. Perrey()Deutſchnatl.) wendet ſich gegen die Art der Verteilung der Laſten bei den ſtädtiſchen Gebühren. Er habe feſtgeſtellt, daß der eine das zehnfache und der andere ein Zehntel des Waſſerverbrauches bezahlt. In dieſer gewaltigen Spanne be⸗ wegt ſich die ungerechte Verteilung. Es gibt Kleinrentner, die heute mehr Abgaben bezahlen möſſen als ſie Einkommen haben. Weite Kreiſe werden die Gebühren nicht mehr bezahlen künnen. Seine Fraktion werde gegen die Vorlage ſtimmen, dämit die Stadt⸗ verwaltung ſchneller aus den Erwägungen zur Aenderung dieſer ungerechten Abgaben herauskomme. Bürgermeiſter Ritter ſtellt fean daß 50 000 neue Meſſer mit einem Aufwand von 280 Mil⸗ jonen Mark notwendig ſeien, wenn der Waſſerverbrauch wie das Gas berechnet werden würde. Sto. Perrey erwidert, er habe niemals den Vorſchlag der Aufſtellung von Waſſermeſſern wegen ſeiner Unausführbarleit gemacht Stv. Moſes(Deutſchlib.) führt aus: Wenn wir die Abrochnung des Waſſerwerks zur nehmen, ſo muß es mit Recht als fraglich erſcheinen, ob das er⸗ rechnete Defizit überhaupt vorhanden iſt. Für den Ruhe⸗ gehaltsfonds ſind 1,3 Mill. Mk. eingeſtellt. Es erſcheint ſehr fraglich, ob in ſieben Jahren ſämtliche ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten ir den vollen Genuß des Ruhegehalts kommen.(Un⸗ ruhe und Heiterkeit.) Die Stadt ſtellt 15 Proz. der Gehälter und Löhne für Ruhegehalt zurück Bei 15 Proz. müßten demnach ſämt⸗ liche Beamten und Angeſtellten nach 7 Jahren penſioniert werden. Die Abſchreibungen des Waſſerwerkes im Betrage von 19 162 000 Mk. ſind 20 Proz. der geſamten Roh⸗ einnahmen. Im Vorjahre war dieſer Betrag noch etwas um Ermächtigung an den Stadtrat Inkrafttretens der Erhöhung zu be⸗ niedriger. 40 Proz. der Roheinnahmen als Werkerneuerungsfonds zurückzulegen, kann ſich niemand leiſten. Bei einem Kaufmann würde die Kalkulation ſeiner Ware auf dieſer Grundlage zweifel⸗ los beanſtandet werden. Wenn man die Abſchreibungen von dem 70 Millionen⸗Defizil abzieht, ſo bleibt ein Defizit von rund 25 Mil⸗ lionen Mark übrig. Wir halten die Vorlage trotz der hohen Ab⸗ ſchreibungen für nicht ſo ausgeſtaltet, daß wir ihr mit gutem Ge⸗ wiſſen zuſtimmen können. Würde man die 40 Proz. Rohein⸗ nahmen mit dem Friedensſatz des Waſſerpreiſes multiplizieren, ſo würde man einen Abſchreibungsſatz herausbekommen, der über den Goldpreis hinausgeht Wir bleiben dem bisherigen Grundſatz treu unad lehnen die Vorlage ab. Von den Läden und Büros werden bei der jetzigen Erhebung des Waſſer⸗ geldes gewiß hohe Beträge erzielt. aber andererſeits iſt zu be⸗ daß daduürch den Verbrauchern andere Dinge verteuert werden. Dr. Jeſelſohn(Dem.) ſtellt feſt, daß ſeine Fraktion im Gemiſchten beſchließenden Ausſchuß darauf habe, daß die Gebührenſaſten pon der Bevölkerung nicht mehr getragen werden können. Beim Waſſerpreis dürfe über 200 Proz. nicht hinausgegangen werden. Die Reichsregierung müſſe endlich von 2 —— — ———— ———— —̃— — eimmig ohne Debatte. 125 neue Realſchule, vom 4. Sette. Nr. 331 Mannheimer General-Anzeiger[Mittaa-Ausgabe) Freitag, den 17. Movember 1922 ihrer Steuerpolitik abgehen. Man müſſe abbauen. Es müſſen Ecſparniſſe auf anderen Gebſeten geſucht werden. Stv. Hor ſt (Kommuniſt) bemerkt, ſeine Fraktion werde ebenfalls gegen die Jorlage ſtimmen, weil die Minderbemittelten dleſe Gebühren nicht mehr kragen könnten. Styv Dreiſuß(Soz.) führt aus, die Vor⸗ lage werde von bürgerſicher Seite angeſichts 25 Wahl am Sonntag abgelehnt.(Widerſpruch.) Seine Fraktion lehne den demokra⸗ tiſchen Schmollerantrag ab. Redner polemiſiert gegen das deutſchnationale Flugblatt, in dem u. a. von der Mißwirtſchaft in den verfloſſenen% Jahren geſprochen wird. Seine Fraktion nehme die Vorlage an, weil ſie nicht wie die Bürgerlichen Ban⸗ kerottpolitik treiben wolle. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer nimmt Stv. Perrey gegen die Angriffe des Stv. Dreifuß in deſſen Eigen⸗ ſchaft als Beamten geſchäftsordnungsmäßig in Schutz. Sty. Moſes: Wir gehen nicht davon aus, daß am Sonntag Wahl iſt. (Große Unruhe.) Das haben wir nicht nötig, weil wir ſtets ſeit Jahren derartige Vorlagen ablehnen. Ein Werk, das 40 Proz. Roheinnahmen abſchreiben kann, ſteht nicht vor dem Zuſammen⸗ bruch. In der darauffolgenden Abſtimmung wird der Nadträtliche Antrag gegen die Stimmen der Deutſchnationalen, Deutſchliberalen, Demokraten und des Stv. Horſt(Kommuniſt) angenommen. Aufnahme eines ſtädtiſchen Anlehens Der Stadtrat beantrogt, zur Deckung der von den ſtädtiſchen Kollegien bereits bewilligten oder im Einzelfalle noch zu bewilligen⸗ den Kredite für Wohnungs⸗ und andere Bauten, Grundſtückserwer⸗ bungen, Exweiterungen und Erneuerungen der ſtädtiſchen Veiriebe und Anſtalten, Vergrößerung des Induſtriehafens, Betelllgung an gewerblichen und gemeinnütigen Unternehmungen ſowie anderer ußerordentlicher Bedürfniſſe Anlehen im Betrage bi⸗z zu 200 000 000 Mark zu möglichſt gü(ben Bedingungen aufzunehmen. Sto⸗B. Ihrig(dem) weiſt bei der Begründung der Vorlage auf die Schwierigkelt der Geldbeſchaffung für die Städte hin. Auch der angeforderte Betrag ſei nicht außergewöhnlich hoch, wenn man bedenke, daß der Goldmarkwert bei 200 Mill. Mk. 100 000 Mk. betrage. Die Vorlage wird ohne Debatte einſtimmig ange⸗ nommen. Kapitalbeſchaffung für das Großkraftwerk Stadtratsbeſchlüſſe: a) Die Stadtgemeinde Mann⸗ heim beteiligt ſich an der Erhöhung des Aktienkapitals der Groß⸗ kraſtwerk Mannheim A. G. im Betrage von 180 Millionen Mk. mit 26 Proz.= 46,8 Millionen Mark. b) Die Stadtgemeinde Mann⸗ heim übernimmt für von det Großkraftwerk Mannheim A. G. weiter auszugebenden Obligationen in Höhe von 800 Millionen Mark zu⸗ ſammen mit der Badiſchen Landeselektrizitätsverſorgung A. G. Badenwerk), der Pfalzwerke A. G. Ludwigshafen und der Neckar⸗ .G. die geſamtſchuldneriſche Haftung für Verzinſung und Tilgung des Kapitals. c) Für die Uebernahme des weiteren Aktienkapitals werden 46,8 Millionen Mark aus Anlehensmitteln mit einer Ver⸗ wendungsfriſt von 10 Jahren bewilligt. Bürgermeiſter Ritter bemerkt bei Verleſung des Antrages, daß beabſichtigt ſei, keine Obligationen auszugeben, vielmehr die 800 Millionen auf andere Weiſe zu beſchaffen. Er ſchlage deshalb eine entſprechende Aenderung des Antrages vor. Sto.⸗B. Ihrig empfiehlt die Annahme der Vorlage. Stv. Haug(Dem.) frägt, wie es mit der Uebernahme des Perſonals des Elektrizitätswerkes durch das Großkraftwerk ſtehe. Oberbürgermeiſter Dr. Ku tzer be⸗ merkt, er werde die Anfrage weitergeben. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Aufrechterhaltung des Beitlebs der Rhein· aardibahn Der Bürgerausſchuß wird vom Stadtrat erſucht, zur Deckung ber Fehlbetrags der Rhein⸗Haardtbahn mit Wirkung vom 1. Januar 1923 ab auf die Dauer eines Jahres aus Teilporanſchlag X XXIII. 3. Allgemeine Rücklage“ einen monatlichen 3 chußbetrag von 150 000 Mark unter der Bedingung zu bewilligen, daß auch die bayeriſche Reglerung(Pfalzreglerung) und die an dem Bahnunternehmen in⸗ zereſſterten pfälziſchen Gemeinden mit entſprechenden Zuſchußbeträ⸗ gen ſich beteiligen. Stv.-B. Hahn bemerkt, der Stadtperordnetenvorſtand habe zeine Bedenken gegen die Vorlage. Die Genehmigung erfolgt ein⸗ 1 Errichtung einer Realſchule in Feudenhelm eeeee Aufgrund der Satzungen flüͤär eine tadtrat am 5. Juni 1913 beſchloſſen, vom Blrgerausſchuß am 15. Juli 1913 bewilligt, vom Bad. Unterrichts⸗ —— am 4. Auguſt 1913 anerkannt, wird in Feudenheim Ane Realſchule errichtet; die Satzungen werden dahin abgeändert, 1 die 7 n ſtatt eines ſiebenjährigen einen ſechsjährigen rgang erhält. .⸗B. Hahn(Dem.) empfiehlt die Annahme der Vorlage. Sw. Dr. Sickinger(Dem.): Ueber die Notwendigkeit der Wzwejgung elner Anzahl Klaſſen von der zu einem ungefügen Schulků rper ee Oberrealſchule als ſelbſtändige ſechs⸗ tufige Realanſtalt in Feudenheim iſt kein Wort zu verlleren. Viel egen, ja ſehr viel 75 lagen wäre über das, was in kaufalem Zuſammenhang mit dieſer Notwendigkeit ſteht: einmal über die Ur⸗ achen und die Wirkungen deg übermäßigen Andrangs zu den öheren Schulen nicht bloß in Mannhelm, ſondern ganz allgemein Lande und im Reiche, ſodann über die durch einen Erlaß des Unterrichtsminiſterlums vom Januat ds. Js. als durchaus ungünſtig bezeichneten Ausſichten für die Beamtenlaufbahn im Staatsdienſt, weiterhin über die als wenig wirtſchaftlich ſich kennzeichnende Tat⸗ Literariſche Rundſchau 5 Dichtung und Kultur Gerhart Hauptmann von Max Freyhan.(Verlag E. Z. Mittler u. Sohn, Berlin.) Zu Fechters aus Skepſis und Liebe erwachſenem Hauptmannbuch, das in ſeiner Diſtanziertheit, die nlemals ein„bon-oben⸗herab“ wird, wohl die beſte kritiſche Aus⸗ einanderſetzung der jüngeren Generation mit dem älteren Dichter darſtellt, bildef dieſe Schrift eine wertvolle Ergänzung. Freyhans Zlel iſt, 1 Hauptmann zu werben. Er erreſcht es, ohne in ge⸗ burtstagsfeierliche Phraſen zu verſinken durch will ge Hingabe an den Dichter im tiefſten Erleben. Um zwel Pole ſchwingt Haupt⸗ manns Welt:„Natuf, beglücktes Einsſein mit ihren Kräften, Offenbarung des Sinnhaften in und an dem Sinnfälligen und Sinn⸗ gebenen, Spiritualität, Leiden an der Welt und ſehnendes Lan en nach dem Geheimnis des Reſchs, der—4—75655 und der Erlöſung“. Drama und Epos ſind 185 nur verſchiedene Ausdrucks⸗ ormen, und in beiden hat er über ſeine künſtleriſche Perſönlichkeit Weſentliches und Aufſchlußreiches geſagt. Vielleicht nicht ganz ohne jene kleinen Gewaltſemkeiten, die konſtruktiv anmuten, ordnet Freyhan das ganze Schaffen Hauptmanns dem Geſetz der Polarität unter, das ſich ihm am reinſten im„Ketzer von Soana“ und im „Emanuel Auint“ entſchleiert. Am beſten leitet die Wiedergabe der Kapitelüberſchriften und(als Beiſpiel) einer Kapiteleinteilung 7 der klar gliedernden Art Freyhans hin. Es ſind fünf Kapitel: Media vita— Hiſtorie— Eros— Genius— Myſterium. Der Abſchnitt„Genius“ baut ſich aus folgenden Teilen auf: 1. Vor⸗ bemerkung: Der Genius als dichteriſcher Vorwurf. 2. Das Drama des geiſtigen Menſchen: Einſame Menſchen. 3. Das Künſtlerdrama: Genius und Ethos: College Crampton— Peter Brauer— Michael Kramer. Genius und Werk: Die oerſunkene Glocke. Der nor⸗ diſche Genius am Lichtquell des Südens: Griechiſcher Frühling— Der Bogen des Odyſſeus— Und Pippa tanzt. Man erſieht ſchon daraus, daß Freyhan ganz unabhängig von der zeitlichen Ent⸗ ſtehung die Werke nach Stofſgruppen und Problemen okdnet. Er⸗ freulicherweiſe bewahrt ihn die Wärme ſeiner Darſtellung davor, allzu abſtrakt zu werden und ſich ſo durch Schwerverſtändlichkeit die Möglichkeit. in die Weite und Breite zu wirken, ſelbſt zu verbauen. Sehr glücklich betont iſt die Unabhängigkeit Hauptmanns von Doagma und Geſetz einer künſtleriſchen Richtung von zeitlicher Be⸗ dingtheit, der ihn eine oberflächliche Tagesbetrachtung immer ein⸗ ordnen wollte. Donn wäre ſein Werk heute tot, wenn es an eine Generat'on gebunden wäre. Aber das Werk eines echten Dichters behält über den Gegenſatz der Generationen hinweg Dauer. 8. Eugen Salzer, Hellbronn.) Wir möchten den hübſchen Gedicht⸗ Traum und Tag von Thereſe Köſtlin.(Verlag von ſache, daß der Großteil der in die höheren Schulen eintretenden junger Leute nicht über die 6. Klaſſe(Anterſekunda) hinauskommt, ſondern mit einer jäh abgebrochenen Schulbildung ins Berufsleben 3 tritt, endlich darüber, daß ein anſehnliches Kontingent alljährlich aus den unteren Klaſſen der höheren Schulen als für dieſe nicht be⸗ fähigt in die Volksſchule zurückkehrt. Hier liegt angeſichts des Ge⸗ bols der Stunde, der Forderung höchſter Wirtſchaftlichkeit auf allen u Gebieten, Erzielung der beſten Leiſtung mit dem geringſten Aufwand d von Zeit und Geld ein Problem von eminentem öffentlichen In⸗ v tereſſe vor. Leider iſt ein Eingehen auf dieſes Problem heute nicht a möglich. Es muß genügen, aus Anlaß der zur Beſchlußfaſſung ſtehenden Vorlage es herausgehoben und dabei der Hoffnung Aus⸗ druck gegeben zu haben, daß die für eine geſunde Entwicklung des öffentlichen Schulweſens verantwortlichen Inſtanzen mit einer gründlichen Behandlung der einſchlägigen Fragen nicht allzulange zurückhalten mögen In der darauffolgenden Abſtimmung wird die ſtadträtliche Vorlage einſtimmig angenommen. Herſtellung von Straßen in der Gartenſtadt Waldhof. Stadtratsbeſchluß: 1. Fük die Herſtellung der Straßen in der Gartenſtadt Waldhof werden weitere 277 650 M. zuzüglich des durch Materlal⸗ und Lohnſteigerungen erforderlichen Mehrauf⸗ wandes bewilligt. Sie werden vorſchußweiſe bereiten Mitteln ent⸗ nommen und gemäß 8 6 Abfſatz 3 des Erbbauvertrags vom 24. Juli 1919 aus dem für das erſchloſſene Gelände zur Bewilligung kommen⸗ den Baudarlehen erſetzt. Für den Fall, daß aus irgendwelchen Gründen ein Teilbetrag nicht zum Erſatz kommt, iſt dieſer Teilbetrag aus der laufenden Wirtſchaft durch Einſtellung in den Voranſchlag zu beſtreiten 2. Für die Herſtellung der Waſſer⸗ und Gasleitung 0˖ werden weitere 222 899 M. und 178 525 M. zuſammen 401 424 M. bewilligt. Dieſer Betrag iſt darlehensweiſe der Allgemeinen Fonds⸗ kaſſe zu entnehmen, zum üblichen Zinsſatze zu verzinſen und mit 3 Prozent, zuzüglich der erſparten Zinſen, zu tilgen. Stv.⸗V. Noll(Zentr.) empfiehlt die Annahme der Vorlage. Stv. Wehner(Soz.) wünſcht Beſchleunigung der Straßenherſtel⸗ lung in der Gartenſtadt. Sto. Melßner(Soz.) rügt die ſeltene Teerung der Gehwege. Oberverwaltüngsrat Loeb ſagt Prüfung der Anregungen zu. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Veräußerung und Erwerbung von Grundſtücken. Der Stadtrat beantragt, an die Mannheimer Akkienbrauerei Löwenkeller.⸗G. in Mannheim, die Firma Frika⸗Schuhfabrik Ge⸗ brüder Frey hier und an die Gemeinde Wallſtadt 408 Om. zu ver⸗ äußern und von der Rheinauer Induſtriegelände⸗Geſellſchaft m. b. H. 19 830 Im. zum Preiſe von 324 520 M. und von der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſellſchaft 2243 Om. zum Preiſe von 22 430 M. zu er⸗ werben. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer gibt bekannt, daß die erſtep Geländeveräußerung abgeſetzt iſt. Nach empfehlenden Worten des 9 Stv.⸗V. Noll wird die Vorlage ohne Debatte einſtimmig ange⸗ nommen. 5 77 en 1 deklarierter Färbung mit Anilinfarbſtoffen, 1 Wurſtprobe weg Verkauf don Baugelände an der Auguſta⸗Anlage an die ihres großen zugeſetzten Waſſergehaltes(36 Proz.), 1 1225 Reichspoſtverwaltung. abgeſetzt iſt. Sladtbeſoldungsordnung und Satzung über Zahl und Art der Gemeindebeamtenſtellen. Zu dieſem Antrage liegen zwei Anträge vor. Die Zentrums⸗ frakllon verlangt die Bezahlung der neuen Bezüge ab 1. April 1922. Mehrere weibliche Stadtverordnete, u. a. Frau Baſſermann, verlangen die Gleichſtellung der weibſichen mit den männlichen Be⸗ amten beim Arbeitsamt. Stw.⸗V. Ihrig begründet die Vorlage der Stadt. Eine volle Uebereinſtimmung in der Einſtufung ſei wohl nie zu erreichen, da jeder Beamte ſeinen Poſten für den wichtigſten halte. Bel den unteren und mittleren Beamten ſei auch jetzt, trotz der Neuregelung, die Notlage nicht ganz behoben. Verſchiedene höhere Einſtufungen hätten vorgenommen werden müſſen, da die betreffenden Poſten dies erforderten. Redner empfiehlt die Annahme der Vorlage. Stadtv. Dr. Jeſelſohn(Dem.) empfiehlt ebenfalls die Annahme der Vorlage. Stv. Frau Rigel(Zentr.) rügt die Ein⸗ ſtufung der Frauen in dem Gehaltstarif und verlangt Gleichſtellung der weiblichen mit den männlichen Beamten. Sie fordert ferner ſo⸗ fortige Nachprüfnug der Einreihung der Stellen beim Arbeitsnach⸗ weis. Sty. Frau Baſſermann(.⸗Lib.) ſchließt ſich den Aus⸗ führungen der Stv. Rigel an. Sie wünſcht nicht nur eine Nach⸗ prüfung, ſondern auch eine Aenderung. Sto. Frl. Gulde(.⸗Natl.) bemängelt die Behandlung der weiblichen Beamten, die durch die tiefere Einſtufung zum Ausdruck komme. Stv. Frau Haußer (Dem.) ſchließt ſich den Ausführungen der Vorrednerinnen an. Ober⸗ verwaltungsrat Dr. Brehm begründet den Standpunkt der Stadt. weiſt die Vorwürfe zurück und verweiſt auf die Gleichſtellung der männlichen und weiblichen Beamten bei der Jugendfürſorge. Auch Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer begründet nochmals den Standpunkt der Stadt und verſpricht Behandlung der Angelegenheit in der zu⸗ ſtändigen Kommiſſton. Stv.⸗V. Seizinger(Soz.) beſpricht die Einſtufung der Feuerwehrleute, die eine beſſere ſein müßte. Nach fünf Jahren müßten die Wehrleute in Gruppe 5 eingereiht werden. Härten müßten vermieden werden. Er habe als„Freund der[o a Frauen“(Heiterkeit) beſonders von den zwei Mitgliebern 2 V. S. P. den Auftrag erhalten, die Intereſſen der weiblichen Perrey(Dnatl.) ſtimmt der Vorlage zu und wünſcht, daß einttetende Härten ausgeglichen werden. 1 nimmt nochmals Stellung zur Gleichſtellung der männlichen 3 beiblichen Beamten. Die Nachprüfung müſſe möglichſt bald erhelgen mängelt die ſpäte Zuſtellung der Vorlagen kurz vor der durch die Möglichkeit einer genauen Durcharbeit unmögl Den Gruppen—8 müßten die Bezüge ab 1. April gewährt Redner ſchlägt vor, daß jeder Beamte nach 5jähriger Dien die Kutzer weiſt darauf hin, daß die Anträge dazu geeignet Beſoldungsvorlage noch weiter zu verſchieben. Einer we den ſyſtematiſchen Einſtufung ſtehe das Sperrgeſetz enigegen. rch⸗ Ausſchüſſe hätten die ganze Beſoldungsordnung ſehr eingehend* gearbeltet. Stadtv. Frau Boſſermann(.⸗Lib.) erklärt ſich bel einer Ueberprüfung der Einſtufung einverſtanden, wenn die rde. der weiblichen Beamten bei gleichen Aemtern gleich bewertet we 1 Die Debatte ſchließt damit. daß die Anträge dem Stadtrat als Ma rial zur nochmaligen Bearbeitung überwieſen werden. Moſes(.⸗Lib.) behandelt ebenfalls die Einſtufung einzelner ter. (Gö daß ſeine Fraktion ihren Antrag zurückzieht, um di ſold heit der Bürgermeiſter. Sto. Dr. Jeſelſohn(Dem) beantragt, 5 die Höhe der Aufwandsentſchädigung zu verdoppeln. Der demo tiſche Antrag wird angenommen, ebenſo der Monate September und Oktober 1922 würden vom Städt. ſuchungsamt⸗Mannheim, Abteilung für Unterſuchung von üch⸗ rungs⸗ und Genußmitteln und Gebrauchsgegenſtänden, 2495 Mi ßeren Anzahl von Lebensmittelproben wurden weiter beanſtan 4 Paniermehle und 4 Sorten Eiernudeln wegen künſtlicher, n probe wegen eines Mehlzuſatzes, 2 Butterproben wegen zu 1 0 f 3 11 Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer gibt bekannt, daß die Vorlage e baden Sa ged s zelnen Läden führten zur Beanſtandung von 13 Eiiggeg eeh⸗ Wäſſerung und wegen des Gehaltes an Eſſigälchen. 69 prüfungen von Brot wurden in 13 Bäcke läden 152 mit einem zu gerin e Nüſſe, die auf dem Markte ſtatt nach der verkauft wurden, waren in Waſſer gelegt worden, ſo daß Gewicht um ca. Behörden wurden in 10 wegen Fälſchun Fälſchung von Waſſer reſp. Buttermilch, in 4 Fällen wegen Berkaufs von 9 mn⸗ zu geringem Gewicht, in je einem Fall wegen irreführender Kir⸗ zeichnung von Kunſtſpeiſeeis, wegen Verkaufs von angefaulten chen ſchen und von verdorbenem Eſſig ſehr hohe Geldſtrafen ausgeſpro ſeien nochmals auf den heutigen Generalappell der De ſchen Volkspartei im Muſenſaal aufmerkſam gemacht. den muß noch recht eifrig im Freundes⸗ und Bekanntenkreiſe gewor 5 werden, damit die Verſammlung einen ihrer Bedeutung entſpre den Beſuch aufweiſt. Die drei Redner, die für dieſe letzte große 8. ſammenkunft vor den für die ferneren Geſchicke Mannheims überaus wichtigen Stadtverordnetenwahlen gewonnen ſind, bürgen für einen anregenden Verlauf des Abends. Reichstagsant Dr. Mo ſt, der Oberbürgermeiſter ven Duisburg, wird als Haufe redner über Reudeutſche Kommunalpolitik“ von en⸗ gemeinen Geſichtspunkten aus ſprechen, während die beiden Spize kandidaten, Handelskammerpräſident Lenel, der Repräſentant Mannheims Handel und Induſtrie, und Geſchäftsführer Men der Leiter eines bedeutenden kaufmänniſchen Angeſtelltenverbonde⸗ merden. Für alle Mitglieder und Freunde der Deutſchen Volkspar iſt es eine Ehrenpflicht, zu dieſer Verſammlung zu erſcheinen. u vertreten. Redner ſtimmt den eingebrachten Anträgen Aepen Stadtvo. Scheel(den amit bei höherer Einſtufung die Betreffenden auch den Vorteil aa⸗ on hätten. Die Vorlagen müßten an die Kommiſſion zur neuen 5 öi 10 entr.) kbeitung zurückverwieſen werden. Sto. Schram m 5 wo⸗ ich wäre. werden. ſtzeit in Oberbürgermeiſter di⸗ ſeien, di itergehen. nächſthöhere Klaſſe aufruücken ſolle. 2 Stadlu. 270f Nach einer Pauſe von 5 Minuten erklärt Stv. Dr. 5 sordnung nicht zu gefährden. Die) ſtadträlliche Vorlage wild ierauf einſtimmig angenommen. Beſoldung der Beamten und Angeſtellten. 10 Stadtrat Vogel(Den.) übernimmt den Vorſitz in Abwege Sto⸗V. Ihrig begründet die waſeg ei den Bürgermeiſter — ſtadträtliche Antrag. Um 8 Uhr wird die Sitzung geſchloſſen. 2 Städtiſche Nachrichten Rahrungsmittelkontrolle Seplember und Oktober 1922. Vom Städt. Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: Im gonſt n roben wegen Abrahmiz rüfungen vorgenommen, von denen 45 10 Nach Prüfung einer bet⸗ der Wäſſerung zu beanſtanden waren. ber 18 Proz. wiegenden Waſſergehaltes, 1 Majoranprobe wegn, 119 Vorprüfungen von Eſſig in den!⸗ 3 ei 3 Brote Vier Körbe Gewicht ſich 1 25 Prozent erhöht hatte. Von den zuſtägeſen Fallen wegen Milchfälſchung, in 3 Fä 85 von Wurſtwaren mit Mehl, in 2 Fällen utter mit fremden Fetten und durch Einkneten mit en Gewicht vorgefunden. Zahl nach dem Kuf zum Generalappell der Deutſchen Volkspartei! 19 Alle Anhänger und Anhängerinnen der Deutſchen Volkepd 5 Es ve bg⸗ von th⸗ Is Ortsanſäſſige ihren Ausführungen eine lokale Färbung gebe, llem ſind die Frauen herzlich eingeladen. band mit einem farbenprächtigen Blumenſtrauß vergleichen. Wie die Blumenfreunde die Pflanzen bis zum letzten Augenblick zu er⸗ li halten ſuchen, ſo geht es auch dem Leſer dieſer gehaltvollen Gedichte, an deren Schönheit und dichteriſcher Feinheit man ſich nicht genug erfreuen kann. Anſere liebe Frau in Oeſterreich. Sagen und Legenden von n Franz Strunz.(Wien, Amalthea⸗Verlag.) Dieſes mit ſeltenen, wertvollen Abbildungen geſchmuckte Buch bietet eine reiche Auswahl aus den reichen mariologiſchen Legenden⸗ und Sagenſtoffen des ehemaligen Oeſterreich⸗Ungarn. Die eigentliche Mariendichtung iſt nur vereinzelt zu Wort gekommen, da nur das legendariſch⸗hiſtoriſche Motiv maßgebend war. Eine lange Zeit dränglke ſich zwiſchen das Heute und die Taae, in denen noch ſolche Geſ hichten mit geradezu vorbildlicher Schlichtheit lebendig umgingen, Tage mit ganz anderen Menſchen und Bräuchen. Der berborgene Menuſch des Herzens aber iſt derſelbe geblieben. Allerorten leben wie immer noch, zahlreicher denn je, die Entbehrenden, Mißgeſchickten, Ueberwundenen. An ſie, die wehrlos gewordenen Herzen, wendet ſich dieſes Buch. Die Radkersburger von Joſeph Papeſch. Soeben erſchien ir ein„Grenzerſpiel“, das zwar in vergangene Jahrhunderte führt, u doch von jſedem Leſer oder Hörer auch auf die Gegenwart bezogen 9 werden kann. Es heißt„Die Radkersburger“(Deutſche Ver⸗ eins⸗Druckerei u. Verlags⸗Geſellſchaft m. b. H. in Graz) u. ſein Held ſe iſt die ſüdſteiriſche Grenzſtadt an der Mur, wo das geſchloſſene deutſche Sprachgebiet ſeine ſcharf ausgeprägte Südoſtecke hat. In doppelter Weiſe wird das Grenzerſchickſal„an des Deutſchen Reiches Hofzaun“ vor uns entrollt: einmal an dem erſt in Wohlleben und Zügelloſigkeit verſunkenen, dann zu Heldengröße und Führerſchaft emporwachſenden Bürger Mathias Eberwein, der zum Schluß mit dem Vertrauen ſeiner Landsleute auch das ſeiner würdige Weib S erringt. Sodann aher ſind die Bewohner Radkersburgs(d. i.„Nate⸗ ſt goysburch“ nach Urkunden des 13. Jahrhunderts) insgeſamt laut Titel des Stückes deſſen Helden, denn es wird anſchaulich dargetan, wie Streit und Zank, Gegenſatz der Zünfte zum Rat, kleinliches Spießertum und Eigennutz vor der Stichflamme großer Gefahr ver⸗ 5 gehen wie Eis vor dem Sonnenſtrahl. In drei Aufzſigen wird uns dieſer Wandel geſchildert: erſt das ſorgloſe In⸗den⸗Tag⸗hineinleben der Städter in ihrer reichen ſüdlich⸗üppigen Umwelt, der ſich doch bereits Sturmzeichen melden. Der zweſte Aufzug enthüllt das teils erhebende, teils abſtoßende Treiben in der von Türken uwlagerten Grenzfeſte, die ohne kaiſerliche und landesſürſtliche Hilfe, durch eigene Kraft die Gefahr bewältigt. Hiezu iſt allerdings noch der dritte Aufzug nötig, in welchem die Spannung über den Erfolg des entſcheidenden Ausfalls gelöſt, aber auch die Beziehungen der Hauptperſonen zueinander erfreulich entwirrt werden— nicht ohne daß Opfer zu bringen waren. Die Sprache des Dichters klingt altertümlich und derb, doch bodenſtändig ſteiriſch, der Fluß der Handlung iſt ohne ſtörendes Stocken, zielbewußt und ſtraff geführt. b Daß die Gegenwart ein Seitenſtück zur dargeſtellten Vergange Städten, die ſüdſlawiſche Fremdhe den Schlußworten des Stückes einen beſonderen Eugen Salzer, ten zieht ſich ein goldner Humor, ſchalthaften Frohſinn ſind in dem Gedanken niedergelegt. luſt und Freude und ein Buch, das heitere Stunden bereitet. Greihlein u. Co.). heſſiſhen Heimat ſpielt, ˖ Jugendfreude und Lebensluſt, Sehnſucht und Sage, Menſchen, ſich ſtürmen über die engen Schranken hinaus, bis in der nach Aufſle iſt der Grundgedanke des gutgeſchriebenen Buches, Aufſtieg aus mächtigem Volksgefühl heraus erſehnt und erreicht. (Niünchen, Delphin⸗Verlag.) Held iſt das Chamäleon— Heiratsſchwindler, Schwächen ſeiner Mitmenſchen einen nicht alltäglichen Nutzen jeht Die Dummheit, Verlogenheit und Geſchmacleſigkeit ganzer Ver⸗ ſchaftsſhichten wird auf das Ergötzlichſte bloßgelegt; nur in d unglimpfung von Geſtalten und Ereigniſſen, die mit dem Kr ſammenhängen, verfällt der Verfaſſer ſo mancher Schwäche, 4 5 Graphiker der ſeine Bücher ſelbſt mit einer Fülle ziert, auch ſein neues, das wir trotz jenen erwöhnten Taktloſig einen unvergleichlichen Sorgenbrecher nennen dürfen. Bearbeitet von ſchichte dieſes Regiments ſpielt auf engem Raum, nan den Bi bis zu den Argonnen. In der franz Maas⸗Moſel⸗Offenſtve, in. Berdunſchlachten, im Abwehrkampf zwiſhen Argonnen und ſteht das Regiment mit im Brennpunkt folgenſchwerer En gen. hen es von allen ſüßſtege chaft abzuſchütteln), das verlan ackenden, zweifellos bühnenwirkteel inn:„Es foll uns kein Türk und Teu ie nit reißen aus unſerer heiligen deutſchen Erd'!“ Neue Erzählungsliteratur 1 enbuch von Auguſt Lämmle.(Verlag* eilbronn.) Durch all' die vielen reizenden Geſchen der fröhlich ſtimmt. Neben ſte Buche aber auch tieſe und 92— Es iſt ein unverſieglicher Born von Lebe efert(Radkersburg allein gelan Das Geſchi Der Preußenkaplan. Roman von Karl Neurath(geize⸗ Im Mittelpunkte der Handlung, die in bol ſteht der Rhein, faſt wie ein Sym die n Lebensgenuß oft viel zu viel Vergeſſen ſuchen, gruppieren Die Alten ſehnen ſich nach der größeren Heimat, die Jun m ihn. rieſterſchüler und Kapfan, mitgeriſae⸗ en, von Wolfgang, dem inten deutſchen Heimat alle ihre Wünſche erfüllt ſind. i Das Chamäleon. Ein Heldenbuh von Alfred uzarc Das Chamäleon iſt der Held, und 2 ein äußerſt gewitzter Hochſtaples den aus die der in den verſhiedenſten Masken zu wünſchen wäre— für den Leſer ell⸗ 0 ch und— was vor allem er dege de urch die Kritik an ſeinen Zeitgenoſſen bloßſtellt. iſt der Leben *. Reginwut Ne. 120 im weltkrgg Belſer, Stuttgart). Pie eſen Das würtſbg. Landwehr⸗ Inf uſtay Strohm(Ch. aas Hheldun, a⸗ Seine Geſchichte iſt ein Muſterbeiſpiel ſtiller, gediegener ſchtw iſcher Waffenarbeit. . * . . 7 0 ⸗ toffelbedarfsgebiete ſind. Intereſſant iſt aber zu beobachten, folgendes: Die Maſchinenbau.⸗G. ———.— 23247+79—ů ů ů———·— Jreitag, den 17. November 1922 Mannheimer General-Anzeiger(mittag · Ausgabe) 5. Seitke. Nr. 531 Die Rartoffelanbauſtäche in OGaden im Jahre 1922 In dem Augenblick, wo die Vevölkerung ſich für den Winter mit Kartoffeln als einem der wichtigſten Nahrungsmittel eindeckt, dürfte ſich manchem die Frage aufdrängen: Wie kommt es, daß Baden trotz einer hochentwickelten Landwirtſchaft aus anderen Gebieten, ins⸗ beſondere aus Preußen, Kartoffel einführen muß? Die verſchiedene Volksdichte Preußens und Badens erklärt dieſen Unterſchied nicht völlig und auf je 100 Einwohner kommen in Preußen im Jahr 1922 .8 ha Kartoffelland, in Baden 4 ha. Es ſcheint, daß der Kartoffel⸗ verbrauch in Baden ein ſtärkerer iſt wie in manchen anderen Teilen Deuiſchlands Nach Anſicht des Vadiſchen Statiſtiſchen Landesamts iſt aber die Tatſache, daß Baden ein Bedarfslan d iſt für Kar⸗ daß ſie Kar⸗ daß ge⸗ rade die Hauptanbaugebiete der Kurtoffeln, die im badiſchen Unter⸗ land liegen, nicht als Ueberſchußgebiete zu bezeichnen ſind. Dieſe Ueberſchußgebiete liegen vielmehr in den überwiegend landwirtſchaft⸗ lichen Bezirken des Baulandes, des Kraichgaues und der Seegegend. Insgeſamt waren in Baden im Jahr 1922 rund 88 100 ha mit Kar⸗ toffeln angebaut. Die größte Kartoffelanbaufläche wies der Amts⸗ bezirk Tauberbiſchofsheim mit 4098 ha, die kleinſte der Amtsbesirk Neuftadt mit 438 ha auf. Von der landwirtſchaftlich genunten Fläche deg Handes waren 117“ für den Kartoffelanbau verwendet worden. Im Bezirk Raſtatt ſtieg der Anteil auf 19,3 96, im Bezirk Neuſtadt zu erklären. Allerdings gilt nicht für alle Teile Badens, betrug er dagegen nur 3,6 96. Der Rollgebührentarif der amtlichen Fracht⸗ und Eilgutbeſtät⸗ tereien iſt vom 15. November d. J. an erhöht worden. UAeber das Boolsunglück im erfahren wir noch 0 iegler hat für die Firma Lin⸗ den, Kohlenhandelsgeſellſchaft, Mannheim(bei der auch der Raub⸗ überfall verübt wurde) einen Verladekran gebaut, der am Dienstag fertiggeſtellt wurde. Den Arbeitern wurden in Anerken⸗ nung ihrer Leiſtungen 2 Faß Bier 5. Ein Teil der Arbeitek⸗ ſchaft verließ bereits vor 9 Uhr die Geſellſchaft und ließ ſich mit der Fähre überſetzen, da nach 9 Uhr die Fähre nicht mehr verkehrt. Sie⸗ den Arbeiter, die noch auf die andere Seite des Hafens wollten, löſten ſich an der Fähre einen Schiſſerkahn, der ſchon Nach und nach füllte ſich der Kahn mit Waſſer, trotzdem die nſaſſen an⸗ ſtrengende Verſuche machten, ihn auszuſchöpfen. In der Mitte des erſten Hafenarms ſprangen die Arbeiter aus dem Kahn, wodurch dieſer umkippte und fünf Perſonen ertranken. Die anderen zwei konnten ſich, wie gemeldet, ſchwimmend ans Ufer retten. Die Leichen konnten trotz großer Bemühungen noch nicht geborgen wer⸗ den, da der Rhein zuͤrzeit Hochwaſſer führt. Brieſe au die Redaktion. In dem Brief an die Redaktion „Rentnernot“ im Samstag⸗Abendblatt hatte ſich der Druckfahler⸗ kobold eingeſchlichen. Es ſoll heißen:„Heute werden für 20 Gold 13 000 bezahlt; die alte blaue Reichsbanknote à 100„ müßte ſomit den fünffachen Wert, alſo 65 000 haben(nicht 5000, wie gemeldet) A Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum Kleinviehmarkt am geſtrigen Donnerstag betrug der Auftrieb 77 Kälber, 10 Schafe, 142 —— 1002 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Klgr. Lebendgewicht für Kälber 24 000 bis 28 000 Mk., für Schafe 11500 bis 13000 Mk., für Schweine 41 000 bis 49 000 Mk., für Sauen 40 000 bis 44 000 Me.; für Ferkel und Läufer 7000 bis 20 000 Mk. pro Stück. Tendenz: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schafen mittelmäßig, ausverkauft, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. * Ausreichend verſichern! Wir leſen in der„Verſicherungs⸗Pra⸗ folgendes: Man darf allmählich daran verzweifeln, daß ſich die erſicherten endlich in ihrer Mehrzahl entſchließen, auszeichend zu verſichern. Vielleicht trägt folgende urwüchſige Bekanntmachung des Bürgermeiſters von Meersburg am Bodenſee dazu bei, dem verderb⸗ lichen Uebelſtand der Unterverſicherung zu ſteuern:„Immer wieder muß es geſagt werden und immer wieder wird es vergeſſen: Ver⸗ ſichert eure Fahrniſſe! Bei den heutigen Preiſen ſoll einmal einer ſei⸗ nen ganzen Krempel zuſammenrechnen und dagegen die lächerliche Verſicherungsſumme anſehen. Jeder ſagt, das Geld hat keinen Wert, daß aber die Fahrnisverſicherung mit etlichen Scheinen auf den Stand der heutigen Geldentwertung gebracht wird, daran denkt nie⸗ mand. Der Vater legt ſich jſeden Abend ins Bett und ſchläft zufrieden und gleichgültig, weil er ſich eben für einen beſonderen Liebling des heiligen Florian hält. Wenn aber dann des Nachts einmal der Mes⸗ ner am Glockenſeil zieht und die Feuerwehr bläſt, da rennt er aus dem Bett und ſchreit:„Jeſſes, Alte, es brennt in der Nachbarſchaft und wir ſind faſt nicht verſichert!“ Wer heute ſeine Füße unter den eichnen Familientiſch hängt oder ſeinen Leib aufs roßhärene Kanapee ſtreckt, der zieht vielleicht ſchon morgen noch einige halbverbrannte Lumpen aus Steinen und Trümmern und iſt tiefbetrübt, weil ſogar der Moſt ausgelaufen und verdampft iſt. Alles Geld geht mit Hab und Gut verloren, wenn die ganze Hauseinrichtung einmal verbrennt und man kann dann dreimal ſo lang dafür arbeiten, als früher, viel⸗ leicht ſein Leben lang.—„Leider iſt der Abgebrannte nur ſchwach verſichert!“ heißt es gewöhnlich in der Zeitung. Es wird aber heißen müſſen, es geſchieht ihm ganz recht, es iſt ihm oft genug geſagt wor⸗ en. Deshalb erhöht die Fahrnisverſicherung, denkt an eure Familie Kachbargebiete *Dudwigshafen, 15. Noy Durch das neue bayeriſche Schul⸗ auffichtsgeſetz ſind die Strafen für Schulverſäumniſſe weſentlich ver⸗ rft worden. Eltern, Dienſt⸗ und Lehrherren, die es ohne genü⸗ genden Grund unterlaſſen, die ihrer Erziehungsgewalt unterſtellten Schulpflichtigen zum Beſuch des Volks⸗ und Fortbildungsſchulunter⸗ richts anzuhalten, werden nunmehr mit Geld bis zu 500 M. oder mit Haft beſtraft. Schulpflichtige, die aus— 2 Verſchulden den — 5 des Unterrichts der Fortbildungsſchule verſäumen, werden mit Geld bis zu 300 M. oder mit Haft beſtraft. Dieſe erhöhten Strafen gelten nach einer Mitteilung des Kultusminiſteriums be⸗ eits für alle ſeit 1. Oktober aufallenden⸗Schulverſäumniſſe. ):( Kaiferslautern, 15. Nov. Eine ſchwere Exploſion er⸗ eignete ſich in den bei Schopp gelegenen pfälziſchen Pulverfabriken. er zum Trocknen des Pulvers dienende Steinhausbau flog taffeln, in erſter Linie durch die geringeren Hektarerträge Badens in die Luft und wurde vollſtändig zerſtört. Auch die übrigen Fabrik⸗ anlagen erlitten mehr oder minder ſchwere Beſchädigungen. Da die Schicht ſchon längere Zeit beendet war, ſo wurden Menſchen weder getötet noch verletzt. Der Sachſchaden iſt ſedoch ſehr grof. Die Ge⸗ walt der Erploſion war ſo groß, daß in der näheren und weiteren Umgebung in Waldfiſchbach und Kaiſerslautern zahlreiche Fenſter⸗ ſcheiben und Türen durch den Luftdruck zertrümmert wurden Der Boden zitterte wie bei einem Erdbeben und der Knall war bis in die Saarpfalz vernehmbar. Die Entſtehungsurſache der Exploſion iſt noch nicht ermittelt. Der Direktor der Fabrik erklärte, es ſei ihm ein Rätſel, wie die Exploſion in dem Trockenraum habe ent⸗ ſtehen können, da noch eine halbe Stunde vor der Exploſton in dem Trockenraum die Temperatur gemeſſen und alles in Ordnung ge⸗ funden wurde. Mainz, 15. Nov Ein 28jähriger Arbeiter lieh von einer Frau 30 leere Flaſchen, um ſeinen Hochzeitswein abfüllen zu können, Als Gegenleiſtung für dieſe Gefälligkeit erging eine Einladung zu ſeiner Hochzeit. Als der Tag des Feſtes kam, ſteſlte es ſich laut „Mainz. Anz.“ heraus, daß der Arbeiter die Weinflaſchen verkauft und das Hochzeitsfeſt nur vorgeſchwindelt hatte, um die Frau zur Herausgabe der Flaſchen zu bringen. Gerichtszeitung Mannheimer Strafkammer Ein windiger Herr iſt der 26 Jahte alte Flugzeugführer Viktor H. aus Brenden. Von einem Bekannten, dem Zigarrenfabrikanten Sch. aus Hockenheim, hatte er eine Zahlungsanweiſung auf den Wirt Walburg erhalten, die auf 500 Mark lautete. H machte aber aus dieſem Betrag 1500 und ließ ſich von dem Wirte 1000 Mark aus⸗ bezahlen, die er dann in einem Weinhaus gewiſſenhaft verzechte. Außer dieſem Streich iſt noch Anklage gegen ihn erhoben, weil er eine Zuzugsmeldung nach Baden⸗Baden gefälſcht hat. Der Flieger iſt ſchon mehrfach beſtraft und wird zurzeit noch von den Staats⸗ anwaltſchaften in Berlin und Dresden geſucht. Das Urteil lautete auf 4 Monate Gefängnis und 1 Woche Haft. Die heutige Tagesordnung war mit drei Anklagen wegen Abtrei bung beſetzt.“ Eine wurde vertagt. Die Haushälterin Luſie M un der Chauffeur Eugen W. wurden zu je 6 Monoten Gefängnis ver⸗ urteilt. Im anderen Falle ſtand im Mittelpunkt de⸗ ee die Hebamme Selma Trenn, die erſt 8 Monate wegen olcher ver⸗ botenen Praktiken verbüßt hatte. Sie erhielt diesmal 4 Monate Gefängnis, die Näherin Mina., die Arbeiterin Marie H. und die verehelichte Eliſabeth S. wurden zu je 2 Mongten, Schloſſer Max S. zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. In dieſem Falle war nur Ver⸗ ſuch und Beihilfe zum Verſuch angenommen worden. Vert.:.⸗A. Dr. Pfeiffenberger. Beim Verkauf des Hauſes D 2, 2 ließen die Verkäufer den Be⸗ 102 von 10 000 Mark weniger protokollieren, weil der Käufer nur in dem Falle um ſo viel mehr zu zahlen verſprochen habe, wenn eine Wohnung für ihn in dem Hauſe frei werde. Durch Strafbefehl wurden Käufer und Verkäufer wegen fahrläſſiger Steuerhinter⸗ ziehung mit einer Straſe von je 1000 Mark belegt. Der Amtsan⸗ walt legte Einſpruch ein, da Grunderwerbsſteuerhinterzlehung vor⸗ liege, worauf das gegen den Kaufmann Karl Fried⸗ rich C. aus Ludwigshafen eine Strafe in Höhe des zehnfachen Be⸗ trages der hinterzogenen Steuer in Höhe von 9895 Mk., gegen Rein; hold V. in Mannbeim eine Strafe im etrage der Steuer, d. i. 14 842 Mk., und gegen Frau V. eine ſolche von 494/ Mk. erkannte. Auf die Berufung der drei wurde heute die Ahndung auf die Höhe des Strafbefehls hera geſetzt. Vert.:.⸗A. Dr. Weinberg. Sportliche Rundſchau Nllgemeines 4 Klettern im Jelſenland des Pfälzerwaldes. Der in ſeiner eigenen Heimat ziemlich unbekannte Kletterſport, deſſen Auswir⸗ kungsfeld in den felsüberragten Vergen zwiſchen Queich und elſaß⸗ lothringiſcher Grenze gegeben iſt, hat mit dem Spätherbſt ſeinen Jahresabſchluß gefunden. Die rückwärts liegende Tätigkeit wird dor allen Dingen von dem Willen nach erhöhter Selbſtändigkeit charakteriſtert, der ſich kundgibt in der geſteigerten Herausentwicklung von Ausübenden zu Führern und ſchließlich in der Bewältigung einer beträchtlichen Anzahl von Neutouren. Insgeſamt wurden girka 800 Kletterpartien ausgeführt, darunter ſind 2 Erſtkletterungen und 20 Neurouten. Trot dieſer ſtarken Vertretung praktiſcher Arbeit war während der ganzen Satſon ein lebhaftes Beſtreben nach ſchönſter Auffaſſung des Naturſportes zu bemerken. Träger der ganzen Klet⸗ tererbewegung iſt die Vereinigung der pfälziſchen Kletterer, die durch Auslegung künſtleriſch aufgemachter Gipfelbücher, Abhaltung von Vorträgen und anderen Aüfklärungsmitteln hauptſächlich das Intereſſe für die ſüdpfälziſ Landſchaft erweitern will. Dieſe Vereinigung iſt gewiß jeder Unterſtützung würdig. SDoxen in Wien. Der deutſche Mittelgewichtsmeiſter Prenzel hatte am mstag abend in Wien den öſterreichiſchen Schwergewichtsmeiſter Glanz zum Gegner. Trotz ſeiner 20 Pfund Uebergewicht konnte der Oeſterreicher gegen den Deutſchen nichts ausrichten. Bereits nach 20 Sekunden mußte Glanz zum erſtenmal zu Boden, konnte ſich aber noch rechtzeitig erheben. Die Entſchei⸗ dung fiel aber trotzdem noch in der erſten Runde. Ein linker Herz⸗ 1 von Prenzel brachte den Oeſterreicher in der zweiten Minute ür die Zeit zur Erde. Billaròſport. sr. An der Bitlardweltmeiſterſchaft, die Mitte des Monats in New⸗ yhork ausgetragen wird, wird erſtmalig auch wieder ein deut⸗ cher Spieler, der Stuttgarter Hagenlocher teilnehmen. er junge Deutſche hat ſich in der letzten Zeit außerordentlich ver⸗ beſſert, was beſonders ſeine Zweicadrepartſe kürzlich in Berlin im Café Equtable bewies. Seine Gegner ſind der Verteidiger Schäfer (Amerika), der alte Weltmeiſter Hoppe(Amerika), Cochran (Amerika), Conti(Frankreich) und der Holländer Hooremans, Beſonders dem Letzteren ſpricht man große Siegeschancen zu, wenn es ihm gelingen ſollte ſeine oft verſagenden Nerven im Schach zu halten. Von allen ſechs Teilnehmern Sr. Prenzel ſieg, Neues aus aller Weit — Iwanzig Jahre Zwangsatbeit. Eine groß angelegte Fälſchergeſchichte, der die Direktion des preußiſchen Staats⸗ geſüngniſſes in Wirtlich an der Moſel zum Opfer gefallen iſt, wurde vor dem Kriegsgericht der fronzöf ſchen Rhein⸗ armee verhandelt. In der genannten Strafanſtalt werden alle vom franzöſiſchen Kriegsgericht zu längerer Freiheitsſtrafe Verur⸗ teilten. Diebe, Einbreche'r uſw deutſcher Staatsangehörigkeit unter⸗ gebracht. Einer der letzteren, der im Büro des Geſängniſſes als Schreiber beſchäftigt war, entwendete einen mit dem Stempel des Generalkommandos verſehenen Befehl zur Entlaſſung eines Straf⸗ eſangenen und übergab ihn ſeiner ih. beſuchenden Geliebten Helene Weſſel von Wiesbaden Dieſe gründete darauf in Frankfurt mit einer Reihe anderer Perſonen ein Fälſcherkonſortium das auf ge⸗ fälſchte Originalſcheine und Formulare die Unterſchriften und Stempel ſetzte, und dieſe von Mainz aus mit gefälſchtem Brieſ⸗ umſchlag an die Direktion des Gefängniſſes fandte, wodurch 1920 und 1921 eine erhebliche Anzahl von Strafgefangenen. darunter ſchwere Jungen, entlaſſen wurden. Einige der ſo Freigelaſ⸗ ſenen konnten im beſetzten Gebiet wieder feſtgenommen werden. Die Mehrzahl iſt jedoch in das unbeſetzte Gebiet geflüchtet. Wegen dieſer Taten wurde geſtern gegen acht Angeklagte in conkumaciam verhandelt. Das Urteil lautete auf je 20 Jahre Zwanagsarbeit und 3000 M. Geldſtrafe gegen 8 Angeklagte. — Eine Notenſchreibmaſchine. Der italieniſche Profeſſor For⸗ toni hat eine Schreibmaſchine konſtruiert, mit der man in derſelben Weiſe Noten ſchreiben kann, wie man mit den gegenwärtigen in Gebrauch befindlichen Schreibmaſchtnen Buchſtabenſchrift herſtellt. Die Maſchine iſt äußerlich genau ſo gebaut, wie die bisher üblichen Schreibmaſchinen. Die Schr« bfläche iſt aber erheblich breiter, da ſtatt einer Zeile ja verſchiedene Notenrethen übereinander herlaufen. Die Maſchine iſt bedeutend verwickelter als die Schreibmaſchine. Sie hat allein vierzig verſchiedene Hebel, durch die man die Maſchine verſchieden einſtellen kann. Die Schrift erfolgt in der Weiſe, daß zunächſt der Notenkopf geſchrieben wird. Alle übrigen Notenzeichen, wie Notenſtile, Häkchen Pauſen uſw. werden dann nachträglich an⸗ dgefügt Nach langen Verfuchen iſt die Konſtrukt'on jetzt ſo weit, daß ſie vollſtändig gebrauchsfähig iſt. — menſchenfänger im Automobil. Der Kriminalpoligei Hafle iſt es gelungen, drei Inſaſſen eines Antomobils, die zu einer ge⸗ fährlichen Bande von Menſchenfängern gehören, zu verhaften. Seit Monaten machte dieſe unheimliche Geſellſchaft ganz Mitteldeutſch⸗ land unſicher. In der Dunkelheit überfielen§. auf der Landſtraße junge Frauen und Mädchen. Sie ſuchten die Frauen durch Liſt oder Gewalt zu entführen, ein Vorhaben, das ihnen auch mehrmals gelungen iſt. Da die Bande ſich auch vielfach jungen Männern näherte, liegt der Verdacht nahe, daß ſie in Beziehung zu Werbern der Fremdenlegion ſtehe. Die Verhaftung konnte in der Nähe von Wimmelburg vorgenommen werden. Die Räuber verſuchten gerade zwei junge Mädchen in das Automobil zu ſchleppen; dieſe riefen jedoch laut um Hilfe und eine zufällig in der Nähe weilende Poligei⸗ patrouille konnte ſofort eingreifen. Die Verbrecher wurden ins Ge⸗ fängnis überführt. — Der Trottel. Die folgende Anekdote, für deren Wahrheit eine durchaus glaubwürdige Perſönlichkeit einſteht, zeigt, in welchem freien, menſchlich ſchönen Verhältnis Wilhelm J. und Bis⸗ marck zueinander ſtanden: Als einmal Bismarck mit einem Vor⸗ ſchlag bei Kaiſer Wilhelm J. auf unerwartet ſtarken Widerſtand ge⸗ ſtoßen war, ſagte er, indem er nach beendetem Vortrag durch das Vorzimmer ſchritt, verdrießlich:„Jetzt möchte mir der Trottel mein ganzes Konzept verderben.“ Beim nächſten Vortrag merkte er ſofort an der nicht unfreundlichen, aber etwas kühlen Haltung des Kaiſers, daß dieſer von der Sache erfahren haben müſſe. In aller Ruhe nahm Wilhelm den Vortrag entgegen und als Bismarck zu Ende war, fragte er:„Haben Sie mir ſonſt gar nichts zu ſagen?“ Sogleich geſtand Bismarck, daß ihm in einer Aufwallung ärgerlicher Stim⸗ mung die ungebührliche Aeußerung entfahren war, und Wilhelm fragte weiter:„Wiſſen Sie auch, was ich dem geſagt habe, der mir die Sache erzählt hat?“ Der Kanzler ſchwieg, und der Kaiſer fuhr fort:„Ich habe ihm geſagt: Nun, man muß einem großen Mann auch ſeine kleinen Schwächen zugute halten.“ Dieſe Begebenheit hat Bismarck ſelbſt dem von ihm hochgeſchätzten Augsburger Bürger⸗ meiſter Fiſcher erzählt und dazu bemerkt: Noch niemals— weder als Schulbub noch als Mann— ſei er ſich ſelber ſo klein vorge⸗ kommen wie in dem Augenblick, als ihn ſein kaiſerlicher Herr einen großen Mann genannt habe. 0 heitere Ecke O dieſe Fremdwörker! Sitzen da Mutter und Tochter einträchtiglich in Baden⸗Baden im Theater Gegeben wird„Götz von Verlichingen“. Die Mutter wundert ſich, daß troß der vielen Verwandlungen ſich die Sache ſo raſch abwickelt.„Kein Wunder, Mutter, wenns dir Intendant Waag doch eigens füt die Badener Bühne neu ſterkliſiert hat,“ klügelt darauf die Tochter. Scherzfrage Welche Aehnlichkeit beſteht zwiſchen Waſſer Zwillingspaar? Bei Waſſer ſagt man He O(chem. Formel), bei Zwillingen O H zweil!“ (Berliner Illuſtrierte Zeitung.) und einem Waßſerſtandsbeobachtungen im Monat November NRein Peuef 12 15 7 IsI5 ITLaeeZii. 7 1 1 1 Schu ꝛerinſel“ 837220 700 95U1 801 71 Mannbem f 2205 2 78048004 3104.10 Kebi... 23.38(3 263.15J.05 2 03 Hellbtonn 1. 70i. 8% ½% Mabente en 984 6. 490 08 W Maunbeim 12 46 7 534304 98 Naub. 404 903 7452 20 0 Kbin„„ 4 804.564.28 003 70 40%) Nebel.—45 Mannheimer Wetterbericht v. 17. Nov. morgens 7 Uhr Barometer. 767,0 mm. Thermometer 2˙0, C. Nledrigſte Temperarur nachts 0 6»C. Höchſte Temperatur geſtern 4,6 C. Niederſchlag.0 Viter u den qm Windſtill, ſchwach neblig 2 — —— —— —— 1 7 1 N 6. Seite. Nr. 531 Ireitag. den 17. November 1922 Der deutsche Eisenmarkt II. Der Auslandsmarkt in Eisenerzen war durch starke Zurückhaltung der Hüttenwerke wegen der ungeklarten Wirtschalispolitischen Lage gekennzeichnet. Im allgemeinen wurden nur kleinere Geschafte gemacht, um den lalsächlich dringendsten Bedarf der Werke zu decken. Hierbei kommen augenblicklich in erster Reihe Algier-Erze in Frage, denen gegenüber die spanischen Erze gänzlich zurücktreten, weil sie zu teuer sind und auch im Kalkgehalt gegenüber den Algier Erzen zurückbleiben. Die Preise für marokkanische und phosphorarme Schwedenerze waren abgeschwächt. Für Lothtinger Minette blieben die Preise unverändert; abge- schen von kieinen Abschlüssen kam es hier auch nirgendwo zu Köufen. Briey-Minette wurde stark angeboten; es fanden auch ęinige kleinere Abschlüsse statt, doch war die Zurück- haltung ebenfalls schr groß. Die Seelrachten von Spanien und Nordafrika befestiglen sich, die Schwedenfrachten blie- ben unveränderl. Die ftheinfrachlen kamen auf.60—0,80 fl. Der Manganerzmarkt wies eine Festigung der Preise auf Durch die kriegerischen Maßnahmen an den Dardanellen er- zuhr die Verschiffung von kaukasischen Manganerzen eine Interbrechung, sodall in Wirklichkeit nur indische Mangan- erze auf dem Markt waren. Die Preise auf dem Schrattmarkte folgten der allgemeinen ntwicklung, doch war die Nachirage zurückhaltend. In der Kbwieklung der alten Geschäfte erwuclisen den Schrott ver- drauchenden Werken zunehmende Schwierigkeiten, da die ziekernden Firmen jede Gelegenbeit benutzten, von den alten Verträgen befreit zu werden. Die große Nachfrage nach Roheisen hielt auch im Be- richtsmönat an. Trotz der starken Lieferungen im Monat September waren die Anforderungen im Oktober s0o groh, dahß erhebliche Abstriche vorgenommen werden mußten. Die Hochofenwerke blieben bemüht, durch Hinzukauf englischer Kohle die Erzeugung zu steigern oder wenigstens auf der bisherigen Höheszu halten, indes mußten auch im Oktober nicht unerhebliche Mengen ausländischen Roheisens einge- kührt werden. Der Versand des Roheisens wurde während des garzen Monats durch Wagenmangel stark behindert. Die kür den November vorliegenden Anforderungen der Ab- nehmer sind gleichfalls außerordentlich stark und können aus der durchschnittlichen Erzeugung nicht gedeckt werden. Das Halbzeuggeschäft war weiterhin sehr lebhaft. Der Be- darf konnte im allgemeinen gedeckt werden, obgleich nach Wie vor Geschäfte mit der Saar und.it Lothringen getätigt Wurden. Auslandsgeschäfte in Hamburg dürften unter diesen Umständen nur in verschwindenden Ausnahmefällen zustande Zekommen sein. Eisenbahnoberbaustoffe waren unverändert sehr gesucht. Der Bedarf der deutschen Staatsbahnen ist immer noch sehr hoch, und die Werke können ihn nur mit Schwierigkeiten decken, besonders in Kleineisenzeug. In Schienen und Schwellen waren die Werke mittlerweile durch Neueinstellung von Arbeitern in die Lage versetzt worden, im groſen und ganzen den Ansprüchen nachzukommen. Das Kuslandsgeschäft lag wie bisher sehr schwierig. Aufträge waren nur bei starken Preisnachlässen hereinzuholen. Bei Fielen Geschäften wurde auch lange Kreditgewährung be⸗ dungen, worauf die deutschen Werke naturgemäß nicht ein- gehen können. In Grubenschienen und-schwellen gestaltete sich die Lage etwas weniger beengt, so daß mehr Ware auf den Markt kam als in den Vormonaten. In Formeisen war die Beschäftigung noch anhaltend gut, wenn sich auch die Kundschaft nicht mehr so stark wie vor Wochen bemühte, neue Mengen unterzubringen. In kleinen Abmessungen war die Nachfrage indessen noch sehr stark, wobei auf kurz- Ffristige Lieferungen großer Wert gelegt wurde, ein Ver- langen, dem die Werke meistens nicht entsprechen konnten. Vom Auslande wurde die Nachfrage in den letzten Wochen lebhafter, doch waren die Preise infolge des belgischen, loth- ringischen und luxemburgischen Wetthewerbs sehr gedrückt, o daf mit deutschen Werken wohl kaum große Geschäfte zustande gekommen sind. Erweiterte Bestellungen der Reichseisenbahn bewirkten eine leichte Besserung in der Beschäfligung der Werke in rollendem Eisenbahnzeug, s0 daſßl von weiteren Einschränkungen vorläufig abgesehen wer⸗ den konnte, wenn auch eine ausreichende Ausnutzung der Betriebseinrichtungen nicht möglich war. Im übrigen war der Eingang an Aufträgen für den Inlandsbedarf sehr gering. Für die unmittelbare Ausfuhr gelangten verschiedene Ge- schäfte zum Abschluß, die indessen den durchschnittlichen Beschäftigungsgrad kaum beeinflußten. Stabeisen wurde namentlich in den leichteren Sorten lebhaft gefragt, während schwerere Profile wenig gangbar waren. Das Auslands- geschäft lag schwach. ie lothringisch-luxemburgischen Werke lieferten seit langem kurzfristig große Mengen Stab- eisen nach Süddeutschland, was in letzter Zeit aber wesent- lich nachgelassen haben soll. In Grobblechen, insbesondere in schweren Platten, herrschte bei dem Darnſederliegen des Schiffsbaus und dem Arbeitsrückgang bei den Lokomotiv- ind Kesselfabriken nach wie vor großes Arbeitsbedürfnis. Juch in dünneren Grobblechen ging die Arbeit zurück. Die Freise auf dem Auslandsmarkt haben sich stark gesenkt und auch die Mittelbleche in Mitleidenschaft gezogen. Fein- bleche wurden im Inlande noch stark begehrt, wenn auch die Nachfrage etwas nachließ. Die Beschäftigung der Werke War namentlich in den dünneren Stärken gut. Das Auslands- geschäft lag vollkommen hbrach. Für schmiedeeiserne Röhren wurden in Verbindung mit den gesteigerten Ge- stehungskosten die Preise im Verlaufe des Monats Oktober dreimal entsprechend heraufgesetzt. Die neuen Preise gelten als Cleitpreise, auf die alle weiter eintretenden Kohlenpreis- erhöhungen besonders in Anrechnung gebracht werden. Die Nachfrage war aus dem In- und Auslande noch ziemlich leb- hafl, auch konnten im Wettbewerb gegen das Ausland auf dem Wellmarkt Geschäfte zustande kommen. Die Werke Sind zurzeit durchweg noch gut mit Arbeit versehen. Die Nachfrage nach guſlelaernen Röhren ließ weiter nach, auch das Ausland wurde zurürckhaltender. Die wenigen Aufträge, die auf den Markt kamen, wurden vom ausländischen Wett⸗ bewerb heil umworben. Iufolge der gewaltigen Anforde- rungen, die an die Betriebsmittel gestellt werden, scheint sich zür die nöchste Zeit eine weitere Einschränkung des Marktes anzuzeigen. Für einige Monate haben die einzelnen Werke jedoch noch Beschäftigung. Bei den Stahlformgießereien hat sich gegenüber dem Vormonat kaum etwas geändert. In- ſolge der weiter gestiegenen Selbstkosten sah sich der Verein leutscher Stahlformgießereien genötigt, die Verkaufspreise zu erhöhen. Die Nachfrage nach Draht blieb, sowohl was Walrdraht als auch was Verfeinerungserzugnisse anbetrifft. im in- und Auslande ziemlich unverändert. A. E. G. Die gestrige.-V. der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesell- schafl Wurde nach einem kunzen herzlichen Nachruf für den ermordeten Präsidenten eröffnet, der, wie der Sprecher be- tente, vor allem dem Menschen, dem Freunde gelten solle. Beim Geschäftsbericht kam es, nach der„Frkft. Zig.“, zu einer kurzen Besprechung, da einige Akfionàre den Wunsch aus⸗ „kten die Dividende auf Kosten dęs Werkerhaltungskontos Handelsblaſt des Mannheimer General-Anzeiger Deutscher Außenhandel September 1922 Den monatlichen Ausweisen des deutschen Außenhandels zufolge beirug die Ein- und Ausluhi im August nachstehende Mengen bei den folgenden Warengatiungen Einfunt Ausſfun UulfSept] Septbr Deptdt Tul, SeptI Sepbe Juli/ Sept. Septbr Juli/ Sep eptbr uh/epi Septbt jun/ Se 0 Wafengruppe Menge Menge Wiert Wert 9 Neygr Wert Wert in in in in mn in in 1 .-Zti..-Zir. 1000 Mk. 1000 MK.-Ztt..-Ztr. 1000 MK. 1000 Mk. Eisen und Eisenlegierungen„74676610 2330803 6547844 2440 116 Maschinen, elektrolechn, Eizeugnisse und Fahrzeunge 46 930 15279 1650 450%% 520976 davon Maschinen J2 22 185 9141 03* 112434 310122 0 5 Seiene en 11189]0 3803 25040 91378 Fahrzeuge Cͤ ⁵—T 13562 2335 297553 119 476 Rohelsen einschl. Schrott, Alteisen u. nieht schmiedbare Eisenlegierungen 769554 190 73. 633 269 201 869 191 135 46622 330720 120247 Röhten und Röhtrenformstücke aus nicht schmiedbarem Guß. 8 906360 16811] 63392 15860 103 798 3960 250392 138695 de 40 90 92 90 40 2„„9„ d Rohluppen, Rohblöcke, Rohschienen, Knüppel, Tiegelstahl in Blöck., Platinen 844979 279987 593 794 305047] 359280 172397 377 206 305 61¹⁴ Stabeisen ß„„ ͤ 264238 895795 3028574 1627825 1274655 486890 4210 783 2233631 M/ ↄ ↄVYYVVY¶Y((((((//// 321665 131384 632 454 350 471] 547679 214619 1800352 9998 7n7)%%%%ßV)CCꝙꝙꝙ/ò»: 104955 44¹ 13 195 3889 290944 111443 1271060 679605 Jewalzie ung⸗gerogene Röhren 286˙2 14501 60444 37205 303831 147 168 1863 831 124691 Schienen und Laschen VFPFPFbPCCCC 327 203 85382] 370 154 162068] 887895 301 363 2922066 1404 886 Waten aus schmiedbarem Elseenn 18938 70280 672360 295760 336 19 108704 2701371 1105 75t Fene 280 280 555 550 3230690 81000 242159J[1180774 Dampf. und andere Kraftmaschinen 4973 40⁵⁰ 13002 9217] 129732 29 180 744644 249 19ʃ1 Nün., Strick- und Stickmaschinen 9⁴³ 215 15376 5726 32395 10 549 976207 449820 Werkzeugmaschinen S 2994 740 27 760 14134] 126411 33696 1273810 523644 Landwirtschaftliche Maschinenn„„ 3023 1424 9900 4717 66048 224.158 447053 217047 Dynamomaschinen und Elekiromotoren 3329 1010 61703] 30965] 50919 18200 901623 415 191 CcchcC(cooooccc 225 66 94702 32 750 1948 803 1122374 684011 Maisaner menfte. 6 27] 27000 1180] 1450 526( 90313 43392 ) Die bisher an dieser Stelle gebrachte Zusammen- stellung der Werte des deutschen Außenhandels nach Waren- gruppen mußjlte fortfallen, weil die Papiermark die Bedeutung Als Wertmaßstab gänzlich eingebüßt hat. An ihrem Gold- wert gemessen, hat sie beispielsweise im September ungefähr Die des Wertes, den sie im Januar dieses Jahres hatte. Papiermarkergebnisse der Außenhandelsstatistik sind dahen nicht mehr mit einander vergleichbar, weder nach Monaten, noch nach Warengattungen. Insbesondere lassen sich die Papiermarkbeträge der Einfuhr nicht ohne weiteres denen der Ausfuhr gegenüberstellen. Hierzu bedarf es erst einer Umrechnung auf. Gold. auf 40% für die Stammaktien erhöht zu sehen. Die Verwal⸗ tung betonte dazu, daß ein Vergleich zwischen der Schwer⸗ industrie und den Fertigindustrien zu falschen Schlüssen kühren könne, denn die Ferligindustrien und besonders die höchst verfeinernden von ihnen, wie die Eleklrizitätsindustrie, hätten/dauernd großen Investitionsbedarf und müßten deshalb Ligentlich ihre Abschreibungen auf der Höhe der Friedens- goldabschreibungen halten. Das sei aber nicht möglich, und man könne es verstehen, ũenn manche Betriebe Sorge hätten, Infolge davon allmählich ihre Substanz aufzuzehren und bei späterem Ersatz von Maschinen und Gebauden Schwierig⸗ keilen zu begegnen. Bei der..G. sei die Lage ja etwas anders; ihre Gewinne flössen aus so vielen Quellen, daß sie wohl immer in der Lage wäre, ihre Investitionen sofort ab- zuschreiben. Trotz alledem seien die vorgeschlagenen 400 Mill.&A der geringste Betrag, mit dem man sich für die Zu- weisung zum Werkerhaltungskonto begnügen könnte. Die Keußerüng eines andern Aklionärs über die zurückgegangene Höhe der Anlageziffern gab der Verwaltung Anlaß zu der Erläuterung, daß einige(allerdings nicht näher bezeichnete) Fabriken in andere Gemeinschaften hineingegeben worden selen. Von den neuen 300 Mill., Stammaklien gehen 150 Mill.& an eine Gruppe der Handels- und Discontogesell- schaft zu 355% und Werden:4 zu 400% angeboten; die restlichen 150 Mill. gehen zum Nennwert an die gleiche Gruppe, die sie im Einvernehmen mit der Gesellschaft ver- wendet. Als Abschluß einer kurzen Erörterung erklärte die Verwaltung. daß die Vorzugsaktien B wiederum ein Bezugs- recht erhalten sollten(bei der vorigen Kapitalserhöhung :23), ohne sich jedoch über die Höhe dieses Bezugsrechis zu äußern. Die Kosten der Kapitalserhöhung werden bis 52%½ Mill.& von der Gruppe getragen, höhere gingen zu Lasten der Gesellschaft. Aus den fast durchweg die Form be- treflenden Satzungsänderungen ist hervorzuheben, daß das Geschäftsſahr ab September 1923 auf Oktober /September ver- legt werden soll, was mit geschäftlichen CEründen und der vermehrten Urlaubsgewährung begründet wurde. Neu in den Aufsichtsrat gewähll wurden Otto Wolffk, Dr. Fahrenhorst vom Phönix und Bankier Goldschmidt(Darmstädter und Nationalbank) für den ausscheſdlenden Herrn v. Simson. Goldzollaufgeld. Für die Zeit vom 22. bis einschließlich 28. November beträgt das Goldzollaufgeld 145 900%. In der kommenden Woche nur zwei Börsentage. Der Berliner Börsenvorstand hat beschlossen, mit Rücksicht auf die Fülle von unbewältigter Arbeit in den Banken und Bankierbüros in der nächsten Woche, wo der Mittwoch durch Bull- und Bettag ausfällt, nur zwei Börsentage abzuhalten, nämlich am Montag und am Donnerstag. Devisen und Noten werden an allen Werktagen notiert. Hinsichtlich der Wieder- notierung russischer Renten usw. wird mau sich erst noch mit den anderen Börsen in Verbindung setzen. *Sehneider& Co..-G. Heidelberg-Kirchheim.(Fabrik elektrotechnischer Artikel.) Dieses 1920 als Kkommanditgesell- schaft gegründete und 1922 mit 4 Millionen Stammaktien und 500 000 Vorzugsaktien in eine Aktiengesellschaft umgewan⸗ delté Unternehmen beschloß in der am 15. November in Essen unter dem Vorsitz des Ingenieurs Wilh. Weber(Dortmund) abgehaltenen ab..-., das bisherige Aktienkapital um 9 Mill. auf 13,5 Mill. 4 zu erhöhen. Die gesamten Aktien werden von dem Bankhause Schwab, Noelle& Co., Essen, über- nommen, das sie den alten Aktionären im Verhältnis von:3 zu 130% anbieten wird. Der bisherige Verlauf des Geschäftes hat den Erwartungen entsprochen. Das mit dem 31. Dezember zu Ende gehende Geschäftsjahr läßt bei vorsichtiger Bilan- zierung die Vertsilung einer Dividende von mindestens 25% erwarfen. Die Gesellschaft stellt elektrotechnische Spezial- artikel her, die wegen ihrer Qualitatsarbeit guten Absatz kinden. Die Anlagen stehen, wie der Vorsitzende in der Ver- sammlung bekannt gab, mit 765 000 zu Buch; die Lager- bestände mit 13 500 00 4. Das Werk ist bis in die Mitte des nächsten Jahres voll beschäftigt, weitere Aufträge laufen dauernd ein. Neckarsulmer Fahrzengwerk.-G. in Neckarsulm. Die ag..-., in der 24 Aktionäre mit 38 396 Stimmen vertreten waren, beschloß die Verdoppelung des Aklienkapitals um 1 auf 82 Mul. durch Ausgabe von 39 000 Stück Stamm- aktien und 2000 Vorzugsaktien, beide gewinnberechligt ab 1. Oktober 1922. Ferner wurde die Umwandlung der bis- herigen 1000 Vorzugsaktien in Stammaktien beschlossen. Die neuen Aktien übernimmt ein Bankkonsortium und bietet sie vom 25. November bis 9. Dezember an Aktionäre:1 zu 200% an. Deuisenmarkt Mannhefm. 17. Nou.(9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Lork: 6700(7300), Holland 2635(2865), London 30 000 (32 500), Schweiz 1235(13u0), Paris 465(492), Italien 315(330). New Vork, 16. Nov. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 0,01¾1(0,0%%) cents, Wwas einem Kurs von 6811,59 (8205,13) entspricht. New Vork, 16 Novbr.(WB) Deulsen. 15 16 Spanlen 15.25 15.2 Frankreſoh.63•88 Schwelr 18.35 18.30 tallen 4 54.7 Selglen-18 647] england.46.47[deutschland.61 — Waren und Härkte Der Mehlpreis für Weizenmehl Spezial 0 ist auf 48 300 (50 000) für 100 Kilo mil Sack ab Mühle festgesetzt. Berliner Metallpreise. Für Altplatin wird ein Preis“ von 18 500 bis 19 500„ und für Gold ein solcher von 5000 bis 5200/ je Gramm genannt. Preiserhöhungen. Der Verband der deutschen Lande maschinenindustrie beschloß einen Preisaufschlag um 1257⁰ auf die Preise von Anfang Oktober. «Preisermäßligung für Margarine. Die Vereinigung der Margarinefabrikanten hat mit Wirkung wn gestern ab die Verkaufspreise für Margarine derarf ermäbigt, daß die billigste Sorte um 54„ auf 958„ und die beste Sorte auf 1137 herabgesetzt worden ist, Neue Zahlungsbedingungen. Die Deutschen Teppich- und Möbelstoffabrikanten Wollen laut„Konf“ künftig nur in „Edelwährung, zahlbar in Mark, verkaufen und das bis- herige 30 tägige Ziel auf 15 Tage abkürzen. Riesenhafte Glaspreise. Ab. 4. November sind die Glas- preise ganz bedeutend erhöht worden. Eine Kiste Fenster- Flas die vor dem Kriege 48 kostete, muſ beute mit 70 000 ezahlt werden. Somit erreicht der Glaspreis das 14358 lache des Friedenspreises. « Erhebliche Erhöhung der Preise für Brennspiritus. Die Literflasche Brennspiritus wurde kürzlich von 40 auf 180 erhöht. Nunmehr hat die Reichsmonopolverwaltung in einer, Beiratssitzung die Erhöhung' des Brennspirituspreises 2 450„ je Liter festgesetzt. Erhöhung der Flaschenpreise. Der Verband Deutscher Flaschenhütten hat seine Grundpreise vom Juli 1922 um 4900% erhöht. Erhöhung der Medizinglaspreise. Der Verband Deut- scher Glasfabriken für Medizinglas, chemisch-pharmazeu Gläser und Flakons berechnet auf seine Grundpreise vom April 1922 einen Aufschlag von 1100%, was einer Erhöhung der letzten Preise um 60% entspricht. 4 Berliner Metallbörse vom 16 November Preise in Mark für 1 Kg. gerwpohy kupe 8 805 15. Nov. 18. Nov. ektrofytkupfer.85 23 1— 0— Baffinadekupter 1950.2056 908.2000 einn. adeAnd 98125 888861 glei 825-880 72-825 Aüttenzinn 5978-6025 5955•6 Nohrlax(Vb.-Pr.) 123.55 12475 LNlokel 255-4305 4300-4 do.(Fr. Verk.) 1870-900 1800. 1800 Antimon 780.890 728•78 Plattenzink 1500 100-1400 Suber für 1 kg. 16000 170⁰⁰⁰ 150300160500 Alemialum 2883.— 2904.— elatin p. Gr.— 18250 Die Vereinigung für die Deutsche Elektrolytkupfernotiz in Berlin(Del-Notiz) wird am 20. November ihre Notiz für 1 kg statt wie bisher für 100 kg vornehmen. London, 16. Novhr.(W3a) detallmarkt.(in Lst. für d. ongl. t. v. 1018 kg.) 1 16 destseleot. 66.— 66.— Jlel 26.15 24.15 Kupter Kass 63.50 634 fekel 144 144 Linkx 36. d0. 3 monat 54.45 54.15 einn kases 182.48 178.6 Jueoxsliber 12.35 12 25 d0. Elektrol 70.75. 70.7., à Honat 183.— 179.45 Antimon 34.— 34.7 Amerikanischer Funkdienust New Lork, 16. Novbr.(WS) Funkdlenst.(NMachdruck verboten). 16 16 J. Zut. zus 32000 42 U0. stand v1 13.78 13.75 Kafte looo 10.70 10.? Slektrolyt 13.85 13. Ored. Bal.—— 2 Mevember 989 376elan ſoko 37.12 35.50 zucke Oentrt.53 närz.28.4 ſlei.18.17 terpentin 158.— 187.75 dal 97.80 Liak.37.53] Savannan 143.80 18T.2 lull.82.58 Iisen 209.— 29.—l. Orl 38aum 38.87 25 Derember N.53 Leiöbleoh.25.:eizen rot 138.75 1382 Saumw. 1000 25.3) 25.50 Zohmalz wW. 13.23 12.3 klart oko 138.50 1 725 Jovemde 20 2.1 falg.85.50 dais ſoko 87.35 87˙9 Dezember 26.17 25 30 Jaumwsatöt.50.5 fenl aledr. pr 5 75.25 lanuar 32.03 29.1 fovemder.74.76 Sohst ßbr..25 5˙2 cebruar 26.0L 25.15etrol. oases 17.— 17.— detratr. Engi 3 3. März 25— 25.15 ſtanks.50.50 Koatinent 14.— 14. Chleago, 16. Monbr(W3]) Funkdlenst. CMachdruok verbaten). 15. 46. welzen Dez 119 75 119 2½ foggen Mal 88.68 88.65 ohwelne „ 4147.18 118.50 ohcalz.97 15.68 eloht giedr..20.95 dals der 21— 74.J8] ruan 19.1210·26 nöonst..33.1 Ma 70.88 715 Pock lan— zchw. niedr.25.1 ater e 3—2 707 1995.95——— 2*⁰ 3 5 a N Ipeok niedr. 5 10.70 faut oago 23 acggen ber 88.50 68.6 Wopdons 9 Westen 2200 14000 ———— Herausgeber Tuger und Verleger: Druckeren Dri Haas Mannbeimes General-An⸗eiger G. m. b H. Mannheim. b 6. 2 Direknon Ferdinand Heome— Chetrebakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich fur Rolitik. Dr Fritz Hammes; für Handel: Nie Peterſen⸗ für Feuilleton Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktone Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel.. — — 10 V 15 e Ireitag, den 17. November 1922 850⁰ gdbhen zum— 2 dal- .t tt einen tüchtigen und erlaht. branchekundigen Kaufmann lur unsere Installations-Abrechnung. Derselbe muss in der Lage sein, größere Ortsnetzanlagen selbstandig abzurechnen. Ausfuhrliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnis-Abschriften und Angabe des frühesten Eintrittster- mins erbeten an E376 Brown, Boveri&, Cie..-G. Büro Mannheim 0 4, 8/9. — ee Vertreter fur warmetechnische Anlagen gesucht. dg 9 Uil, Botel Braun, Zinnet 1l. 855 55 23 Jahre alt, von auswärts an flottes und ge⸗ wiſſenhaftes Arbeiten gewöhnt, Kenntniſſen aller /.dolt. Alder, Pati. Wean ſolche tätig. mit guten kaumänn'ſchen Arbeiten uüber 6 Jahre als sucht Stellung in Mannheim. Gefl. Zuſchr. erb. u. V. A. 26 an die Geſchäftsſt. faaege ffalen mit ſchöner Handſchrift jür leicht. 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B1, Firma„Rheiniſche Futtermittel ⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Iſaac Goldſtein, Kaufſmann, Mann⸗ 6 heim, Paul Kriſteller, Kaufwann, Worms, und 7— Hauptreſtaurant parterre, ſtattfindenden ergebenſt einzuladen. Tagesordnung: des Aufſichts rates. .Bericht der Reviſions⸗Kommiſſion. und Auſſichtsrat. Reingewinnes. R e9 8 zehn timmrecht 223. Zuwahl zum Auſſichtsrat. 7. Wahl der Reviſtonskommiſſion. — Anfang 5 Ubr.— Letzte Torstelung b Unt. Schauburg Leo Kaufmann, Kaufmann, Ilvesheim, ſind als Geſchäftsführer beſtellt. Maz Kahn iſt als Ge⸗ ſchäftsführer ausgeſchieden. Die Prokura des Wolfgang Kahn iſt erloſchen. Das Stammkapital iſt gemäß dem Beſchluſſe der Geſellſchafterver⸗ ſammlung vom 8. Oktober 1922 um 570 000 lerhöht und beträgt jetzt 600 000 4. Durch den JGGeſellſchafterbeſchluß vom 3. Oktober 1922 iſt der Geſellſchaftsvertrag in§ 2 geändert. Gegenſtand des Unternehmens iſt Einkauf und Verkauf ſewie 8. Verſchiedenes trittskarten in Empfang nehmen. 2N Der Aufſichtsrat. * Hiermit beehren wir uns, die Herren Aktiondre zu der am Dienstag, den 5. Dezember 1922, vor⸗ mittags 10 Uhr im Nebenzimmer unſeres An⸗ weſens Ludwigſtr. 75/77, dahier, Eingang durchs 32. oldentl. Seneral-Versammlung Vorlage der Jahresrechnung und Bilanz nebſt den Berichten des Vorſtandes und „Erteilung der Entlaſtung an den Vorſtand „Beſchlußfaſſung über die Verwendung des „Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe von 100 Stück 8higen Vorzugsaktien 1000.— mit ſachem 8 unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre: entſprechende Abänderung der Satzungen. Die Herren Aktionäre die an der General⸗ verſammlung teilzunehmen wünſchen, wollen ihren Aktienbeſitz bis ſpäteſtens Samstag, den 2 De⸗ zember 1922. nachmittags 3 Uhr auf dem Büro der Geſellſchaft nachweiſen und dagegen die Ein⸗ Ludwigshafen a. Rh., den 11. November 1922. 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