Reichskanzlei vielleicht überwinden helfen. als bayeri Handelsminiſter mancherl militäriſche Rotwendiakeit in den no Neß labengk Sezugspreiſe: In Mmaaubetm une umgebung monatileh rei ins Baus gebracht mark 400.— Durch die poſt dezogen dierten. mt. 1290. Einzelnummer mk. 10.—. hoſtſcheckkonte Ar. 17800 Rarisrude n Saden und nr 2017 Zudwigsbafen am Swein Saupfgeſchöftsſteue mannbelm, E e. 2. Seſchäfts⸗ nebenſtelle neckarſtadt, Watobofſtraße Ur. 6. Fernſprecher aummer 7600, 701, 7062, 7048, 7003, 7068. Cele gramm-Nòreſſe: iger Maunheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus Badiche 5 Nachrichten 1922— Ar. 337 Anzeigenpreiſe: del vorausza lung die kl. Zelte mk. 46.—. Stellengeſ. u. Fam lien-Auz. 200% Nochl. Reklamen mk. 180.— Runahmeſchlu!: mittagblan vorm. 8% Uhr, Adenddl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. tgaben w. keine berantwortg. übern. höhere Gewalt, Stre'ks, Betrieds · ſtörun gen uſw. berechtigen zu kein. Erſatanſpruchen„ausgef. oder beſchrünkte Rus gaben oder für verſpätete lufnahme von nzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. der Welt der Cechnik. Geſetz und Necht. Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Nlannheimer Muſik-Geitung. ππee——t edee — die Kabinettsbildung vor dem Abſchluß Die letzten verhandlungen (Von unſerem Berliner Büro.) I Berlin, 21. November. die Soztlaldemokraten haben geſtern nach dreiſtündiger Beratung einen mertwürdig einſilbigen Beſchluß gefaßt: Die Frak⸗ kon billige die Haltung ihrer Unterhändler. Das bedeutet, daß die ozialdemokratie, was ſeit Sonntag zu erwarten war, in das Ka⸗ inett Cuno nicht hineingeht, und daß hinter der neuen Regięrung nur die Parteien der Ardeitsgemeinſchaft ſtehen werden. 575 bedeutet indeſſen dieſer Beſchluß einſtweilen noch nicht. Man arf im Gegenteil annehmen, da ich die Hände frei halten wolle, mit anderen Worten, daß ſie ließlich doch vor der Verantwortung zurückſcheut, das mit ſo un⸗ endlicher Mühſal zurechtgezimmerte Käbinett zu ſtürzen. Das eine nömlich iſt nunmehr ſicher: Zuſtandegekommen iſt das Kabi⸗ nett Euno, und noch ein anderes kann als feſtſtehend bezeichnet werden, es wird kein Geſchäftsminiſterium im techni⸗ ſchen Sinne ſein, wie man es hie und da genannt hat. Kein Plat⸗ 9 lter für eine neue Regierung, die morgen oder übermorgen dommen ſoll, vielmehr ein daurchaus auf die Dauer berechnetes Miniſterium das zwar überfraktionell, aber keineswegs unpoli⸗ tiſch zu ſein wünſcht. Es iſt bedauerlich, daß die Sdzialdemokraten ihren Egoismus nicht zu überwinden vermochten und nicht mittun; dann muß es eban ohne ſie gehen, ohne ſie aber ebenſo gut o hine die Deutſch⸗ nationalen. Dafür treten die Paxteſen der Arbeitsgemeinſchaft und mit ihnen auch die Bayeriſche Volkspartei geſchloſſen hinter das abinett mit dem feſten Willen, dem Chaos zu wehren. Im Zentrum hat es in den letzten Togen wohl eine Strömung ge⸗ Aben, der die Auflöſung und Neuwahlen als der beſte usweg aus den gegenwärtigen Wirrniſſen erſchien. Ein Leitartikel der„Germania“ trat noch geſtern abend für dieſe Auffaſſung ein. Aber das Stadium iſt wohl im Zentrum überwunden. Eine Minder⸗ eitsreglerung wird das Kabinett freilich auch ſo bleiben und auf die Unterſtützung und die ſtillſchweigende Neg der Sozialdemo⸗ kratie wie gelegentlich auch der rechten Flügelpartei angewieſen ein, wie man denn überhaupt von jedem überſchwenglichen Opti⸗ miemus ſih, lten müſſen wird. Geheimrat Cuno, der geſtern nachmittag dem Präſidenten Löbe mitgeteilt hat, daß er am Don⸗ nerstag das neue Kabinett dem Parlament porzuſtellen gedenke und der vom Reichspräſidenten offiziell zum Kanz⸗ er ernannt worden iſt, übernimmt ein ſchweres Erbe und er über⸗ nimmt es als parlamentariſcher Neuling und in einer Zeit, in der die außenpolitiſche Cage düſteren für uns iſt, denn je zuvor. Die Hemmniſſe auf dem ſchwierigen Celände des Parlamente wird ihm der neue Staatsſekretär der Dr. Hamm hat ſchon ſeines ſicheren Proben veriſcher Ha cherlei die Ronferenz von Lauſanne Die Eröffnungsſitzung Montag nachmittag fand im Kaſino Mont Benon die Eröff⸗ 9 15 ung der Orientkonferenz ſtatt. Die franzöſiſchen und eng⸗ Ichen elegierten mit Poincare und Lord Curzon an der Spite, trafen erſt kurz nach Muffolini und Ismet faſcha im nſerenzſaale ein. die Stzung wurde durch eine Rede des Schweizer Bundespräſidenten Haab eröffnet. 1 8 Er ſprach den Wunſch aus, daß die Arbeiten der onferenz von Erfolg gekrönt 215 mögen und brachte den Dank, und die Freude des Schweizeriſchen Volkes dorüder zum Ausdruck, daß ſich in der Schweiz ein Ereignis vollziehen ſolle, das die Menſchheit, lätdunter einem ſchweren moraliſchen und wirtſchaftlichen auſſe dide⸗ wieder Hoffnung auf eine glückliche Zukunft ſchöpfen laſſe. ie Schweiz erblicke in der Verlegung der Sitzung der onferenz nach Fauſanne die Anerkennung für ihre kradttionelle Haltung auf dem Gebiete der internationalen Lord Curzon drückte die Hoffnung aus, daß dies die leßte der verſchiedenen Konferenzen ſein möge, die ſeit Jahren in den Hauptſtädten der ee Länder abgehalten worden ſind. ſei dies die erſte Konferenz der Alliierten in einem neutraten d. at. Kein Staat ſei hierzu ſo geeignet wie die Schwei 5 die ker, Welt ſtets den Grundſat des Feſedens, des guten Wil⸗ ens und der allgemelnen Verſöhnung gepredigt habe. an werde keine An e unterlaſſen, um die Verhandlungen u einem günſtegen Abſchluß zu bringen. Ismel Paſcha führte etwa a d und im Ver⸗ 7 us: Ein vor vier Jahren auf Grund und im mer Weft ecn zauf die Willon⸗Prinzipſen abgeſchloſſener mofferſtinkand bette die ſeindeeen die das otto⸗ türke cde Rech verwickelt war, offlziell beendet. Aber die ratliſche Nation war fortwährend der Segnungen de⸗ Friedens be⸗ nußt and gob ſich ſchleßlich Rechenſchalt von der Vergeonich N 75 ihrer faiedlichen Schritte zur Anerkennung von Recht und Ge⸗ eſcege und als ſie einſah, daß ihr kein Hoffnungsſchmmer blieb, eichloß ſie, ihre Exiſtenz zu ver eidigen und ihre Unab⸗ 10 zigkeit durch ihre eigenen moxaliſchen und materiellen 1505 zu perwirklichen. Die türkiſche Nation hat namenloſe und 5 oſe Leiden und Opfer ertragen die Türken jeden Alters, die kaauen und Kinder, haben zu dieſem Verteidigungskampef beige⸗ 97 Die entſetzlichen und die unendlichen An⸗ 1918 und Leiden, denen die türkiſche Nation ſeit dem Jahre ebenausgeſetzt war, konnten auf keine Weiſe gerechtfertigt werden, nſo wenig wie die ſrſte watiſchen Verheerungen, die ohne jede blühendſten Teilen unſeres Landes gerichtet wurden. Ich erlaube mr. daran zu erinnern, daß heute“ mehr als eine Million unſchuldſger Türken obdachlos und ohne rung in den Tälern unh auf den Hügeln Kleinaſiens herumirren.“ Arzſſch ſth dieſe unwerſchechen Hpfer auuich naan da ler die allen che Ration das Wohlrvollen der zwwiliſierten Welt erobert, mit n Rechten auf ihre Exiftenz und ihre Unabhängigkeit, die jeder atf räftigen Nation zukommen Das Hau 88 8 der cAtlonalverſammlung von Angora iſt, dieſe Stellung F erhalten und zu teſtgert. Die Exeigniſſe der letzten Jahre haben be und be Nuße n die Sozialdemokratie mit Bedacht g der ganzen Welt nur dann Takts und ſeiner Klugheit in der Menſchenbehandlung geben können. herr Eund wird die letzten abſchliezenden Verhond⸗ lungen mit den Männern, die er ſich zur Mitarbeit auserſehen hat, heute führen. Für heute iſt dann auch die pPeröffenklichung der Miniſterliſte u erwarten. Soweit wir unterrichtet zu ſein glauben. werden dem abinett auch verſchiedene volksparteiliche Abgeord iete angehören, daneben Männer der Wirtſchaft. Als Ernährungsminiſter wird, falls Herr Dr. Fehr, was zweifelhaft geworden iſt, die Berufung nicht annimmt, an eine den agrariſchen Kreiſen naheſtehenden Herru (Belliz?) gedacht. Der Verlauf der Dinge im Parlament am näch⸗ ſten Donnerstag wird vorausſichtlich der ſein, daß nach der Pro⸗ rammerklärung des Kabinetts und nach einer etwaigen Debatte eine Entſchließung eingebracht werden wird, die ſich in zwei Teile glie⸗ dert. Darin würde nur die Billigung der Erklärung der Regierung ausgeſprochen, 1 ſie ſich aus der Antwort an die Repko aufbaut. Der zweite Teil enthält dann das Vertrauensvotum. Für den erſten Teil nimmt man an, daß dafür auch die Sozi Idemokratie ſtimmt. Dann könnte einſtweilen das Kabinett Cuno ſeine Arbeit beginnen. Ein Teil der Berliner Morgenblätter 5 ſich das Ver · nügen, die neue Miniſterliſte zu veröffentlichen. Dabe 159 Mißgeſchick, daß jedes von ihnen eine andere Liſte hat. Ge⸗ haben dieſe Liſten eigentlich nur einen Namen, nämlich den des Kanzlers, der ja nunmehr nicht mehr zweifelhaft iſt, auch daß Dr. Heintze, wie wir ſchon vor einigen Tagen ankündigen konnten, wieder Reichsjuſtizminiſter wird. Daß Hermes und Geßler auf ihren Plätzen bleiben, dürfte ſtimmen. Ueber die an⸗ deren Reſſorts wird die Entſcheidung erſt im Laufe des heutigen Tages fallen. Vielleicht darf man damit rechnen, daß ein zweiter Hamburger, der bisherige Londoner Botſchafter Dr. Sthamer das Auswärkige übernummt. Aber über das e die Poſt, Eifenbahn, Wirtſchaft und Ernährung werden erſt im Laufe des Tages die letzten Verfügungen getroffen werden. Als zukünftigen Miniſter des Innern ſieht man Kardorff und an anderer Stelle wieder den Kaſſeler Oberpräſidenten Schwander, den ewigen Miniſterkandidaten an. Man ſieht 1 daraus, einen wie großen Radius, rein partefpolitiſch angeſehen, dieſe Vermutungen haben. Nach unſerer Kenntnis iſt es im Augenblick noch nicht einmal ſicher, ob nicht Eiſenbahn und 1 J i bnle elegt werden. Geſchieht das nicht, ſo dürfte für die Poſt Staatsſekretär Stingel in Frage kommen, der früher im bayeriſchen Verkehrsminiſterrum war und der bayeriſchen Volkspartei naheſteht. Engliſche Kritik der Sozialdemokratie Condon, 19. Nov. Das bedeutendſte engliſche Finanz⸗ und In⸗ duſtrie⸗OIrgan,„The Economiſt“, ſchreibt in ſeiner letzten Aus⸗ gabe:„Die deutſche Regierungskriſe wird durch die un egreifliche Haltung der Sozialiſten ſehr erſchwert. Es würe im Intereſſe des deutſchen Arbeſters, wenn er ſetzt endlich einſehen würde, daß das Vertrauen in die Wieberherſtellungspläne ſchweren bbruſcch durch den Widerſtand der Sozi alkſten erleidet. Die Beſſe⸗ rung der Mark konnte nicht anhalten, da ſich die Mehrheitsſozialiſten bei der Regierungsbildung abſeits ſtellen und die Gefahr neuer Ver⸗ wicklungen auftauchen läſſen“ ů —. e en gegen 11 ion egen⸗ verwirklicht werden können, wenn alle Nationen geg ſeitig ihre Rechte, ſa deg d und Unabhängig ⸗ keit achten. Ich will hoffen, daß die Erinnerung an dieſe Er⸗ eigniſſe für die Zukunft die Grundlage für den Frieden und die Stetigkeit bilden werden. Ich hoffe, daß die türkiſchen Deleglerten, die von dem beſten Willen beſeelt ſind, bei den anderen Delegierten eben ſolchen guten Willen finden werden und daß auf dieſe Weiſe die Bemühungen der Konfepenz zu. einem befriedigenden Ergebnis führen werden. Ich ſchließe, indem ich im Namen der Großen Nationalverſammlung von Angora der ſ eizeriſchen Eidgenoſſen⸗ ſchaft für die herzliche Gaſtfreundſchaft, die ſie uns gewährt, den beſten Dank ausſprechs. Hierauf ſchloß Bundesrat Haab die Eröffnungsſitzung, indem er die Konferenzmitglieder einlud, die Beratungen am Dienstag vormittag im Chateau d Duchy fortzuſetzen. EpP. Läufanne, 20. Nov.(Sonderbericht). Dem erſten Teil der Konferenz in Beau Rivage wohnten verſchiedene militäriſche Sachverſtändige bei, die ſich aber nach einer halben Stunde gütrück⸗ zogen. Die Angelegenheiten der Türken ſtehen ſchlecht. Die Konferenz wurde um 11 Uhr 25 auf kurze Zeit unterbrochen und dann wieder aufgenommen. An der Diskuſſion nahmen teil für Italien: Muſſolini, Garrone, Contarini, Baron Ruſſo, Guariglia, Dage, Arlotta; für Frankreich: Poincare, Barrere, Bompard, Weigand, Ja Roche, Admiral Lacatze; für England: Lord Curzon, Rümbold, Tyrrel, Spring⸗Rice, H. Nicol⸗ ſon, Lobesdane. Lord Curzon hat Poincare und Muſſolini zum Lunch eingeladen. Muſſolini wird heute mit Nintſchitſch ver⸗ handeln. 35 8 Die Geſchäftsordnung Der Sonderberichterſtatter der Havas⸗Agentur in Lauſanne mel⸗ det, daß die alltierten Vertreter ſich heute vormittag über folgende Geſchäftsordnung verſtändiat haben: Der Vorſitz wird der Reihe nach von einem franzöſiſchen, engliſchen und italieni⸗ ſchen Delegierten geführt. Es werden drei Kommiſſionen gebildet und ein franzöſiſch⸗engliſch⸗italieniſches Preſſebüro eingerich⸗ tet. Die Konferenz hält vor⸗ wie nachmittags vertrauliche Sitzungen ab. Die türkiſche Delegation wird, wie der Berichterſtatter hin⸗ zufügt, von der Konferenz verlangen, daß, wenn der Vorſitz nicht ausſchließlich von einem franzöſiſchen Delegierten geführt werden ſollte, fämtliche auf der Konferenz vertretenen Mächte mit Ein⸗ ſchluß der Türkei, reihum präſidieren. 2*. Amerikas Haltung Wie aus Lauſanne gemeldet wird, hat die Waſhingtoner Regierung den endgültigen Beſchluß gefaßt, den Friedensver⸗ trag von Lauſanne nicht mit zu unterzeichnen, angeſichts der ſtarken Intereſſen der Vereinigten Staaten im Orient jedoch viel⸗ leicht ſchon fetzt in Lauſanne Handelsverträge mit der Türkei Und den alliierten Mächten abzuſchließen. 0 4* 0 Beniſeles it am Montag in Laufanns eingetroffen. 0 paſſierte ihnen p das Brüßeler Entſchädigungsprogramm Poincarés OParis, 19. Nov. „Die Waffen des Verſailler Vertrages ſind ſtoßbereit in unſerer Hand.“ Poincars. Wozu war eigentlich Barthou in Berlin? Dieſe Frage muß man ſich ſtellen, nachdem Miniſierpräſident Poincare in einer zwei⸗ ſtündigen Rede das Reparationsproblem behandelt hat. Und weiter könnte man fragen, welche Bedeutung die Entſchädigungskommiſſion beſitzt, welche Rolle ſie noch zu erfüllen hat. In ſeiner Rede in der Kammer verwertete Poincare nicht ein einziges Dokument der Kom⸗ miſſion, das geeignet geweſen wäre, den faktiſchen Zuſtand der deut⸗ ſchen Finanzlage klarzuſtellen. Nichts über die Prüfu Sergebniſſe der Kommiſſion betreſſs der Markvernichtung, nichts über die Er⸗ nährungs⸗ und Rohſtoffe⸗Fragen, die mit der Reparation ebenſo im Zuſammenhang ſtehen, wie die Stabiliſierung der deutſchen Wäh⸗ rung. Nichts über die Vorſchläge der deutſchen Regierung, abgeſehen von einem ſpitzen Ausfall auf die„hamburgiſche Ri 92 5 des Ber⸗ liner Reichskabinetts. Es war eine mit innerpolitiſchen Argumenten derbrämte Rede, in der wenig hieb⸗ und ſtichfeſte Tatſachen norge⸗ bracht wurden. Poincare aſte ſich darin, das Reparationsproblem — mii dem er ſich die Miniſterpräſidentſchaft eroberte— nach zehn Monaten mit noch größerer Oberflächlichkeit und ee ddn Aaldden Aufmachung zu behandeln, als er es in ſeinen Revue⸗Aufſägen(unter Briands Regierung) getan. Uleber die kühle Aufnahme ſeiner Rede, die den Block nicht recht befriedigen konnte, bei den Linksrepublikanern offene Ablehnung fand, täuſcht auch die Regierungspreſſe nicht hinweg.„Die Aufnahme der Re⸗ parationsrede war ſehr zurückhaltend, doch dieſe Reſerve läßt ſich auf innenpolitiſche Reibungen zurückführen. Man Pa daß Herr Poincare mit den Freunden Caillaux kokettiere. Das iſt unwahr. Poincare ſteht zwar Links, aber mit den Caillautiſten hat er nichts zu tun.“ So ſchreibt der offiziöſe„Petit Pariſien“. Poincare konnte von der Miniſterbank aus zufehen, daß die leiſe Bewegung, die er nach der republikaniſchen Linken machte, bei den Blockmännern ſehr unfreundlich aufgenommen worden iſt. Er bemühte ſich deshalb in der Reparationsrede gutzumachen, was er in innerpolitiſcher Hinſicht„verbrochen“ hat. Tatſache iſt, daß er heute feſt an den Block geſchmiedet iſt. Die nationaliſtiſche Mehr⸗ heit verhalf ihm zur Macht, und es ſteht nach der Kammerſitzung ſeſt, daß Poincare die ſtrikte Richtlinie der Blockpolitik einhalten muß. Vor drei Monaten 0 77 er zu Lloyd George: „Meine Mehrheit tut, was ich will.“ it dieſer Macht iſt es zuende. Die beſten Freunde Poincares, Männer, die ihn auf den Schild erhoben, ſind enttäuſcht über ſeine„ſchwankende Politik“. Poincare wollte offenſichtlich in der Behandlung der Repa⸗ 10b f 8 ſtark auftrumpfen. Seine„Abrechnung mit Deuiſch⸗ land“ iſt wieder einmal ein„prächtiges Doſſier“, in dem man Alles findet, was die Klärung des Wiederaufbauproblems ſtört, die für Brüſſel notwendige ſachliche n ernſtlich beeinträchtigt und leider in die öffentliche Meinung Frankreichs das Gift ärgſten Mißtrauens gegenüber dem erfüllungsbereiten deutſchen Volke ſenkt. Deutſchland iſt ſchuldig— Frankreichs Langmut, über alle Maßen groß und bewundernswert, neigt dem Ende zu. Frankreich führte eine poſitive Reparationspolitik, die—5 auf dem Verſailler Ver⸗ trag baſierte; es wurde aber von England(lies: Lloyd George), das eine negative Politik betrieb, in Schach gehalten. Brüſſel wir d den Wendepunkt bringen: Frankreich und England bereiten den Reparationspakt vor, der nſn das an dem heutigen Zuſtande ſeiner Finanzen ſchuldig iſt, nur dann einen Zahlungs⸗ aufſchub gewähren ſoll, wenn es ſich ein Kontrolle⸗Syſtem mit Sanktlionsmitteln(die vorgeſehen ſindl) auferlegen läßt. Dieſes„kombinierte und aus dem Vertrage abzuleitende Ueber⸗ wachungs⸗ und Sanktions⸗Schema“ wurde unter der Aera Lloyd George in der Londoner Fachkonferenz über die Entſchädigungs⸗ frage beſprochen, aber von dem damaligen engliſchen Miniſterpräſi⸗ denten nicht angenommen. Es iſt bekannt, daß in dieſem Schema die Ausbeutung des linksrheiniſchen Gebietes eine große Rolle ſpielt. Poin⸗ care verſprach der Kammer die Verwirklichung des Kontrolle⸗ und Sanktionsplanes auf der Brüſſeler Entſchädigungskonferenz. Un⸗ beachtet der Berliner Verhandlungen über die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands, prophezeite Poincare die Erfüllung im Rahmen des Londoner Entſchädigungs⸗Abkommens; überdies verſprach er dem Block die Aufrechterhaltung der Beſatzungen bis zu dem Tage,„wo Alles bis auf den letzten Sou bezahlt iſt“. Die republikaniſche Linke ließ zwär zweifelnde Zwiſchenrufe vernehmen, aber Poincare blieb feſt und unnachgiebig. Er leiſtete einen förm⸗ lichen Schwur, als er den Satz ausſprach:„Frankreich wird mit Hilfe des Verſailler Vertrages die Schuld orderung in Deutſchland hereinholen.“ Mit Staunen vernahmen die einigermaßen nüchternen Deputier⸗ ten der republikaniſchen Linken, daß die deutſche Regierung der Induftrie das Feld überließ, um mit Hilfe einer im Lande zugrunde⸗ gerichteten Mark„die ausländiſche Konkurrenz“ zu ſchlagen. Pojn⸗ care lieferte den Beweis, daß für ihn die Genueſer Fachgutachten über die Vernichtung der deutſchen Baluta, das Memorandum der Pariſer Bankierskonferenz, die jüngſte Denkſchrift des internatio⸗ nalen Experten⸗Kollegiums in Berlin einfach nicht vorhan⸗ den ſind. Er gab es ſelbſt zu:„Ich konnte mich mit den Vorſchſä. gen der Pariſer Bankierskonferenz nicht einverſtanden erklären, weil darin Deutſchland ungeheuere Vorteile(Y erhält, auf Koſten des verwüſteten Frankreich.“ Wie grotesk dieſe Behauptung iſt, erhellt ſchon daraus, daß der Vorſitzende der Pariſer Bankierskonferenz, Pierpant Morgan, einer der frankophilſten Finanzmagnaten der Vereinigten Staaten iſt. Den Wiederaufbauplänen Loucheurs, der zur Gruppe der„ge⸗ mäßigten Rheinlanderoberer Frankreichs“ zählt, mußte Poincare im Namen des Blocks ein Veto entgegenſetzen. In Sachlieferungen allein erblickt er für Frankreich und die„Welt? kein Heil. Sein Leitmotiv für Brüſſel lautet: ſchärfſter Druck auf Deutſchland als„Kompenſation für das Moratorjum“. So ſieht „Frankreichs Recht“ im Geiſte Poincares aus. *. Gegen die Kapitalflucht Im Reichsfinanzminiſterium und im Reichswirtſchaftsminkſterkum iſt-ein Geſetzentwurf zur Bekämpfung der Kapitalflucht ausge⸗ arbeitet worden, der dem Reichstag ſoeben zugegangen iſt. Er macht jede Transaktion, die der Kopitalausfuhr dient, von der Geneh⸗ migung dee Finanzamtes abhängig. Von dieſer Geneh⸗ migungspflicht ſind nur diejenigen befreit, denen die zuſtändige Han⸗ delskammer beſcheinigt, daß ihr Gewerbebetrieb regelmäßig Zah⸗ lungen nach dem Ausland notwendig macht. Außerdem ſoll die ver⸗ ſchleierte Kapitalflucht durch Warentrans porte verhütet werden. 4 eeNNrv-· 2. Sene. Nr. 537 mannheimer General-Anzeiger(Mintag⸗Ausgabe) Dienskag, den 21. November 1922 Die Vorgänge in China Das Kabinett hat infolge des Ultimatums der Mächte demiſ⸗ ſionfert. Der Finanzminiſter wurde v erhaftet. Das ÜUltimatum Englands, der Bereinigten Staaten, Frankreichs, Itellens uod Schwebens verlangt die Freilaffung von Ausländern, die im Innern des Landes durch Banditen feſtgehalten werden bin⸗ nen einec Moche. Die„Times ſchreibk übet die Vorgänge in China: Wie in vielen enderen Prseinzen des chineſiſchen Reiches, ſo bekämpfen ſich auch in der Provinz Fukien zwel Generale. Der General, der der Partei Sunpaiſens angehöci, iſt kür zlich ſiegreich geweſen und hat feine Hand auf die beiden Hafenſtädte Futſchau und Amoy geleat. Er hat verfucht, die in den dortigen ausländiſchen Banken deponierten Nonds zes Salzzolles, die eigentlich dem ausländiſchen An⸗ zeinendienſt diener ſollen, in ſeine Hand zu bekommen. Dies hat zu einem energiſchen Proteſt der Konſuln von Großbritannien, Ja⸗ pan und Frankreich in Peking geführt. Eine veröſente Abfuhr Der Friedensvertrag von Verſailles verbietet deut⸗ ſchen Offizieren in fremden Ländern Kriegsdienſte gu nehmen. Dieſer Paragraph ſteht auf dem Papier, denn über die einzelnen Perſönlichkeiten ſat die Entente keine Juris⸗ diktion. Diejenigen Länder, die auf Unterſtützung ſachkundiger deutſcher Offiziere beim Ausbau ihres Hceresweſen rechnen, brauchen ſich um den Friedensvertrag von Verſailles nicht zu kümmern. Die Regierung von Bolivia hat zwei ehemalige deutſche Offiziere in ihren Dienſt geſtellt und nun hat Frankreich bei der Regierung von Bolivia dagegen Proteſt erhoben unter Be⸗ rufung auf den Friedensvertrag von Verſailles. Die Antwort der bolivianiſchen Regierung lautete kurz und bündig dahin, die beiden in Frage ſtehenden Herren ſeien vollgültige Bürger der Republik Bolivia und ihre Verwendung im Heeresdienſt der Republik gehe niemanden etwas an. Möglicher⸗ aber nicht wahrſcheinlicherweiſe wird Frankreich die Angelegenheit vor den Völkerbund bringen, aber ſchwerlich dort irgend etwas erreichen. Nus dem beſetzten Gebiet Die Unruhen im Rheinland und die Beſatzungsbehörde Der„Rotterdamſche Courant“ erhält aus Düſſeldorf fol⸗ gende Mitteilungen: Bei der Unterdrückung der Unruhen hat es die ſonſt ſehr eifrige und mit großem Aufgebot an Kraftwagen, Tanks uſw. arbeitende franzöſiſche Militärbehörde nicht eilig. Sie läßt die Unruhe⸗Anſtifter, die Kommuniſten, die ſie im eigenen Lande perfolgt, ihr Handwerk ausüben. Hier arbeitet ein ſo⸗ genanntes„Bureau de surete publique“, das eigentlich eine franzöſiſche Spionageſtelle iſt, die über den ganzen Hergang der Unruhen und deren Vorbereitung beſſer informiert iſt, als die deutſche Polizei. Wenn jemand die„Wacht am Rhein“ ſingt, ſo wird er ſofort von den franzöſiſchen Patroujillen gepackt und ins Loch geſteckt. Aber— nach franzöſiſcher Anſicht— wird die Ruhe durch die kommuniſtiſchen Ausſchreitungen und Gefährdung der bürgerlichen Bevölkerung Düſſeldorfs nicht geſtört. die oberſchleſiſchen Wahlen Bel den Wahlen in Oberſchleſien ergaben ſich 340 611 bürgerliche und 109 890 ſozialiſtiſche und kommuniſtiſche Stimmen. Es erhielten Deutſchnationale 69 398, Deutſch⸗Soziale 22 796, Deut ſche Volks⸗ partei 37 259, Zentrum 199 246, Demokraten 11912, Sozialdemo⸗ kraten 73 266, Kommuniſten 36 624 und Polen 50 183 Stimmen Ohne Berlüickſichtigung der Reſtſtimmen der Reichs⸗ und Landesliſten würden durch dieſes Ergebnis die Parteſen erhalten im Reichstag: Deutſchnatſonale 1, Zenturm 3, Sozialdemokraten 1: im Landtag: Deutſchnationale 1 bis 2, Zentrüm 4, Polen 1 und Sozialdemokraten 1 bis 2 Sitze. Nach der„D. T..“ rechnet man damit, daß, wenn man die bei der Reichstagswahl in Oberſchleſien abgegebenen Reſt⸗ ſtimmen miteinbezieht, mit folgenden Sitzen im Reichstag: Deutſch⸗ nationale und Deutſche Volkspartei je ein Sitz, Zentrum 4 Sitze und Sozialdemokraten 2 Sitze. Die Deutſchſozialen haben das Ergebnis der Wahl bei der Landtagswahlleitung und durch dieſe beim Reichswahlleiter in Berlig angefochten, weil die Deutſchſozialen bei der Ausübung der Wahltätigkeit durch behördliche Maßnahmen ſich beengt fühlten, weiter durch das Verbot von Verſammlungen in Oppeln und Hin⸗ denburg, die Vernichtung von Stimmzetteln, die Beſchlagnahme von Plakaten und durch die Werbetätigkeit anderer politiſcher Parteien vor den Wahllokalen. Die Juſammenſetzung des RNeichskags Infolge der Wahlen in Oberſchleſien geht die Zahl der Reichs⸗ tagsmitglieder von bisher 469 auf 459 zurück. Dieſe verteilen ſich auf die einzelnen Fraktionen wie folgt: Vereinigte Sozialdemo⸗ kratie 173, Zentrum 68, Deutſchnationale Vpt. 67, Deutſche Vpt. 66, Deutſch⸗Demokratiſche Partei 39, Bayriſche Volkspartei 20, Kom⸗ muniſten 15, Bayriſcher Bauernbund 4, Deutſchvölkiſche Gruppe 3, Deutſch⸗Hannoverſche Landespartei 2, zu keiner Partei gehörig 2 (Ledebour und Wegmann), zuſammen 459. * Morgan wird, wie ein Bericht der„Daz“ aus Newyork be⸗ ſagt, nicht nach Berlin kommen, ſondern bis zu ſeiner am Samstag erfolgenden Abreiſe nach Amerika in England bleiben. * 8N. Man kann ein Optimiſt ſein, und es doch ſehr gut nachfühlen j wenn ſemand ſagt:„Ich mag nicht mehr“, und die Piſtole gegen ſich abdrückt. N Auf Nutos durch die Sahara Eine franzöſiſche Expedition, die unter der Führung eines Ingenieurs namens Dubriuil ſteht, wird demnächſt den Verſuch machen, von der Nordſeite her Timbuktu zu erreichen und auf dieſe Weiſe die Sahara Ju durchqueren. Da alle früheren Verſuche, auf Wagen durch die Wüſte zu kommen, geſcheitert ſind, ſo wendet ſich dieſem Verſuch allgemeines Intereſſe zu. Die größte Schwierigkeit beſteht darin, daß die letzte Wüſtenſtrecke, die ſich auf 500 Kilometer beläuft, keine einzige OJaſe und keine Quelle aufweiſt. Man hat aber die ſorgfältigſten Vorbereitungen getroffen, ſodaß man damit rechnet, daß auch die letzte Strecke ohne Schwierigkeiten durchquert werden kann. Von der algeriſchen Seite haben ſogenannte Sand⸗ wagen ſchon damit begonnen, bis tief in die Wüſte hinein Petroleum und Nahrungsmittelvorräte auf einzelne Depots zu verteilen. Auch vom Süden her wird in ähnlicher Weiſe vocgegangen, und zwar —5 dabei verſucht werden, ſomeit wie möglich vorzudringen, ſodaß ann bei der eigentlichen Durchquerung die von Norden und Süben her vorgeſchobenen Stationen einander ziemlich nahe kommen würden. Die Expedition jelbſt wird in drei Wagen ausgeführt werden, die für ihre Zwecke beſonders konſtruiert worden ſind Die Wagen weiſen einen Führerſitz auf, ber für zwei Perſonen Platz hat. Für Petroleum ſind beſonders große Aufbewahrungsräume vorgeſehen. Der Wagen enthält dann noch zwei zimmerartige Räume, von denen der eine mit Munition, Nahrungsmitteln, Waſſer und ſonſti⸗ gen Ausrüſtungsgagenſtänden verſehen iſt, der andere Raum dient ur Aufſtellung von Betten und Schloffäcken. Es werden für alle beterligten Perſonen zerlegbare Beuſtellen aus Aluminium mitge⸗ nommm. Außerdem iſt die Ausriſt auch für den Fall einge⸗ richtet, daß die nächtüche Wieee tief fallen könnte Zwei Wagen ſind mit Maſchinengewehren cuis zoſtattei und ſollen als Ab⸗ wehr zezen Angriffe dienen, die unter Umſtänden von den Wüſten⸗ beduinen erwactet werden können. Doß Karawanen angegriffen werden, iſt kein ſeltener Fall. Der größle Teil des Weges, den die Durchquerung nehmen ſoll, ſſt noch vollſtündig unerforſcht und un⸗ ihrer, trotz aller Schwierigkeiten, beachtenswerter Kulturfaktor anzu tung des Verhältniſſes von Dichter und Publikum von Dr. L. Moſer. Weg“ vollendet, die im Manufkript vom Stadttheater Coblenz zur Uraufführung angenommen wurde. Spiel vom Leben und vom Tode“, nimmt zum Vorwurf(in ſymbo⸗ liſcher Einkleidung) den ewigen Kampf des ringenden, ſehnſüchtigen Menſchen gegen Lockung und Zwang nfederen Lebens bis zur Erlö⸗ ſung im Opfer verklärter Liebe. dolf Miltners Leitung vorausſichtlich im Lauf des Januar erfolgen Die Buchausgabe erſcheint ſoeben im Verlag der„Bücherſtube am Muſeum“ Wiesbaden. Hauptmanns wurde am Württ. Landestheater durch eine Reihe von Auslanòsrundſchau ruſſiſche Geſandte in Peking, Joffe, dem dortigen japaniſchen Ge⸗ ſandten eine Proteſtnote überreicht. Die Sowjetregierung habe ſich bereit erklärt, Japan als Entſchädigung für die Räumung Nord⸗Sachalins Wirtſchaftskonzeſſionen im nördlichen Teile der Inſel zu überlaſſen. 1 * Zwiſchen Mexiko und den Vereinigten Staaten beſteht wieder eine Spannung So hat Präſident Obregon die Vereinigten Staaten der Einmiſchung in rein mexikaniſche Angelegen⸗ heiten beſchuldigt. Er bezog ſich insbeſondere auf die beabſichtigte Petroleumgeſetzgebung. Das Abgeordnetenhaus unter⸗ ſtützte ihn und machte den„ankee⸗Imperialismus“ für die Lage verantwortlich. Es wurden zahlreiche Angriffsreden gegen die Vereinigten Staaten gehalten, deren Staatsdepartement die Ein⸗ miſchung in Abrede ſtellt. Deutſches Reich Um die Mehrarbeit In Uebereinſtimmung mit dem Allgemeinen Deutſchen Gewerk⸗ ſchaftsbund, der Afa, und dem Deutſchen Beamtenbund hat die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion einen Be⸗ ſchluß geſaßt, in dem die Feſtlegung der Mark als die dringlichſte und erſte Aufgabe der deutſchen Politik bezeichnet wird, um die jetzige Notlage zu heben. Jede Verlängerung der 8ſtündi gen Arbeſtszeit wird mit Eniſchiedenheit abgelehnt. Ueber⸗ ſtunden ſollen nur durch kollektive Vereinbarungen mit den zu⸗ ſtändigen Gewerkſchaften erfolgen. Einer Korreſpondenz zufolge werden ſich heute die Vorſtände der vier Bergarbeiterverbände mit der Frage der ſofortigen Kün⸗ digung des Ueberſchichtenabkommens beſchäftigen. Das Evangelium von hugo Stinnes Der„Temps“ veröffentlicht einen längeren Artikel unter der Ueberſchrift„Das Evangellum von Hugo Stinnes“. Der Artikel be⸗ faßt ſich mit der letzten Rede Stinnes' im Reichswirtſchaftsrat Der „Temps“ ſagt dazu:„Dieſes Evangelium von Stinnes iſt das einzig wirklich internationale. Endlich bricht ſich die Wahrheit durch, Arbeit, und nichts als Arbeit iſt es, was die einzige Löſung der Wirtſchafts⸗ kriſe bringen kann.“ Die„D. A..“ bemerkt dazu: Dieſes Programm der Arbeit iſt keineswegs auf Deutſchland beſchränkt, ſondern an die franzöſiſche Adreſſe gerichtet. In dieſer Hinſicht hat Frankreich die Aufforderung zur Arbeit mindeſtens ſo nötig wie Deutſchland. Anglaublich! Es gibt— leider!— deutſche Behörden, die es noch nicht einmal der Mühe wert gehalten haben, ſich darum zu küm⸗ mern, welche Teile im Oſten unſeres Vaterlandes an die Polen verlaren gegangen ſind. Es wäre ſchließlich verſtändlich, wenn ſie Städte, die uns entriſſen werden, noch als zu uns gehörig be⸗ trachteten. Daß ſie aber ſogar deurſch gebliebene Orte wie Gumbinnen, Allenſtein, Elbing, Marienburg, Marienwerder als in Polen liegend in amtlichen Schriftſtücken bezeichnen, iſt eine Charakterloſigkeit, für die uns die paſſenden Worte fehlen. Die preußiſchen Landtagsabgeordneten der D..P. Lawin, Dr. Steffens und Graf zu Stolberg⸗Wernigerode haben daher in Form einer An⸗ frage an die Staatsregierung über dieſen unglaublichen Unfug kräftig Beſchwerde geführt. Der preußiſche Miniſter des Innern hat infolgedeſſen einen Erlaß herausgegeben, in dem es heißt: „In letzter Zeit iſt es wiederholt vorgekommen, daß amtliche Dienſtſtellen oſtpreußiſche Orte als in Polen liegend bezeichnet und dementſprechend Schreiben mit unrichtigen Anſchriften verſehen haben. Derartige Verſehen machen den denkbar ſchlechteſten Ein⸗ druck in der Deſſentlichte Ich erwarte, daß ſie künftig unbedingt vermieden werden Ich mache an dieſer Stelle nochmals auf die vom Preußiſchen Statiſtiſchen Landesamt herausgegebenen Druck⸗ ſchriften„Die von Preußen abgetretenen Gebiete“ und„Ober⸗ ſchleſien nach der Teilung! aufmerkſam. Zugleich habe ich an ſämt⸗ liche Reichs⸗ und Staatsreſſorts die dringende Bitte gerichtet, dafür Sorge zu tragen, daß derartige Verſehen von Reichs⸗ und Staats⸗ behörden künftig vermieden werden.“ Der Reichstag, der ſowieſo keinen Beratungsſtoff mehr hat, beriet geſtern die Aenderung der Geſchäftsordnung, brach aber bald wieder ab, da er total beſchlußunfähig war. Er tritt erſt am Donnerstag wieder zur Entgegennahme der Erklärung des neuen Kabinetts zuſammen. Badͤiſche Politik Die Gemeindewahlen Doſſenheim. Deutſche Volkspartei 15, Zentrum 19, Sozial⸗ demokraten 14 Stimmen. Wahlbeteiligung ungefähr 70% Weinheim, 20. Nov. Der Gemeindebürgerverein, der zum erſtenmal mit einer Vorſchlagsliſte hervortrat, hat nicht weniger als 22 Sitze im Rathauſe erobert und iſt dadurch dort die ſtärkſte Fraktion. Die Deutſche lͤüberale Volkspartei, die gleich⸗ falls zum erſtenmal ſelbſtändig bei den Kommunalwahlen hervor⸗ Gegen die japaniſche Okkupation Nord⸗Sachalins hat der Preſſeſpiegel (Die Auswahl von Auszügen aus deutſchen und ausländiſchen Zeitungen und Zeitſchriften erfolgt, ün beſchadet der eigenen Stellung⸗ nahme der Schriftleitung, led glich vom Geſichtspunkt der Unter⸗ richtung unſerer Leſer.) Die inkonſequente Haltung des„Vorwärts“ in der Frage der Produktionsſteigerung wird in der„D. A. Ztg. folgender Kritik unterzogen: Der Kern der Verhandlungen über die Neu⸗ oder Umbildung der Reichsregierung iſt das Problem der Produktionsſteige⸗ rung. Dieſer Anſicht iſt auch die geſamte deutſche Preſſe, mit Aus⸗ nahme des„Vorwärts“. Natürlich marſchieren alle anderen felſch und nur die„Vorwärts“ hat den»ichtigen Tritt. So meint er wenig⸗ ſtens ſelbſt Dabei überſieht er freilich, daß er mit ſeinem eigen⸗ ſinnigen Kleben am Schema ſo ſehr das reaktlonärſte Blalk [Deulſchlanos geworden iſt, daß er mit viel größerem Recht 2 2 ſich„Rückwärts“ nennen könnte. Gegen dieſen„Rückwrts kann man nun den„Vorwärts“ ſelbſt zu Felde führen, der in den letzten Auguſttagen in einem Leitartikel ſchrieb, daß es„vielleicht die letzte Stunde ſei, wo gemeinſames Handeln noch retten könne“, und daß,„was auch die nächſten Wochen bringen mögen, die Zu⸗ ſammenfaſſung der ganzen Volkskreft notwendig ſei, um dem drohen⸗ den Elend zu ſteuern.“ Deshalb müßten alle Kreiſe den„Willen zur Bolksgemeinſchaft“ aufbringen. Der„Vorwärts“ ſah in bieſem Artikel ſogar ein, daß eine Nroduftlonsſteigerung notwendig iſt, wenn es ſein muß, durch Mehrarbeit.„Hier iſt,“ ſa te er„der Boden Keebnet durch den Beſchlun der Bergarbei⸗ ter, die Lohſenförderung ihrerſeits ſteigern zu belfen.“— Soweit der„Vorwärts“ vom 26. Auguſt. Der„Rückwärts“ ſchrieb Mitte Oktober an derſelben Stelle unmutig den Satz:„Man komme do nicht immer mit dem Schlagwort der Mehrarbeit!“ Aehnlich kann man es auch heute in jeder ſeiner Ausgaben leſen. Es ſſt nicht ohne eine pikante Ironie,„Vorwärts“ und„Rückwärts“ gerade in dieſem Augenblick einmal von Angeſicht zu Angeſicht gegenüberzuſtellen. Letzte Meloungen Die Flucht des Sullans Die„Times“ meldet aus Kairo“ Der König von Hedſchahs hat den Sultan eingeladen, ſeinen Wohnſitz in Mekka zu nehmen⸗ Wie der„Times“ aus Konſtantinopel gemeldet wird, ſtellen die tür⸗ kiſchen Blätter die Flucht des Sultans als eine unbedeuten de Epiſode hin Der Sultan ſei eine unbedeutende Perſönlichkeit und ein Feigling und Verräter geweſen. Die britiſche Behörde werde wider Erwarten nicht beſchuldigt, den Sultan gewaltſam entführt zu haben. Schechte Ausſichten für Lauſanne Nachrichten aus Lauſanne laſſen erkennen, daß nach außen hin eine Einigung zwiſchen Frankreich, England und Italien* Türken gegenüber erzielt ſei. Die Ausſichten für die Konferenz ſelbſ werde indes wenig günſtig beurteilt. Wie aus London gemeldet wird, wird der Optimismus Frankreichs in der ktürkiſchen Frage weder von Englan ſelbſt noch von den Vertretern der franzöſiſchen Preſſe in London und Konſtantinopel geteilt. Die Nachricht aus Paris, daß zweifel⸗ los eine Einigung erzielt ſei, würde in London mit großem Vorbe⸗ halt aufgenommen. Die Form der Aeußerungen Poincares wird im allgemeinen nicht als genügend angeſehen, um einen Entſchluß darin zu erblicken. In amtlichen Pariſer Kreiſen nimmt man an, daß die Kon⸗ ferenz von Lauſanne bis Mitte Dezember dauern werde. Poin⸗ care werde vorausſichtlich am Mittwoch wieder in Paris ſein. Berlin, 21. Nov. Wie eine Berliner Korreſpondenz meldet⸗ ſind bei Berliner Kohlenhändlern, die die zu alten Preiſen bezogenen Kohlen nicht reſtlos an die Verbraucher abgaben, 1 Kohlenbeſtände beſchlagnahmt und an die Kleinhändler vertei worden. Im ganzen wurde in über 200 Fällen eingeſchritten. Braunſchweig, 21. Nov. Nach einer Verſammlung auf dem Hagenmarkt zog in ſpäter Abendſtunde ein Trupp mei jüngerer kommuniſtiſcher Elemente durch die Straßen vor Lebensmittel⸗ und andere Geſchäfte, offenbar in der Abſicht, Gewalttätigkeiten zu begehen In einem Lebensmittelgeſchäft wurden die Fenſterſcheiben eingeſchlagen und ein Teil der Auslage geraubt. Durch ſchnelles Eingreifen der Polizei, die die Menge im Schach hielt, konnten größere Ausſchreitungen verhindert werden. (Oberkirch, 20. Nov. Der Sohn der Landwirtswitwe Braun warf aus Unvorſichtigkeit ein Seil über eine laufende Transmiſſions⸗ welle in einer hieſigen Fabrik, ir der er beſchäftigt war. Der junge Mann wurde in die Transmiſſion hineingezogen, mehrere Male herumgeſchleudeet und ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald ſtar b. :: Furtwangen. 20. Nov. Das hieſige Gaſthaus zum„Golden Raben“ iſt von einem Ausländer für 67 Millionen Mark angekauf worden. Sweibrücken, 19. Nov. Das Dienſtmädchen, das einem fran zöſiſchen Adfutanten, bei dem es in Stellung war, Staatspapiere, Geld und Waren im Werte von etwa 1 Million Mark geſtohlen h und dann flüchtig ging, heißt Katharina Scher g. Der Vater des trat, brachte es auf 3 Sitze. Die Kommuniſten, die bisher nicht im Rathauſe vertreten waren, ſicherten ſich 6 Sitze. Alle anderen Par⸗ teien erlitten dementſprechende Einbuße on Mandaten. Die Sozial⸗ demokratie, die bis jetzt mit 38 Sitzen die abſolute Mehrheit behaup⸗ tete, verlor über die Hälfte ihres Beſitzes und rettete nur noch 18 Sitze: die Demokratie aing von 18 auf 7 Sitze herunter. Theater und Muſik OOdenwälder herbſttagung. Am 11. und 12. d. M. fand in Erbach und Michelſtadt die von der Geſellſchaft der Muſik⸗ freunde im Odenwald, dem Kreislehrerverein Erbach und der Oden⸗ wälder Vereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaft veranſtaltete Oden⸗ wälder Herbſttagung 1922 für Künſte und Wiſſenſchaften ſtatt. Der Samstag war wiſſenſchaftlichen und heimatkundlichen Vorträgen ge⸗ widmet, abends verſchönten muſikaliſche Darbietungen das geſellige Beiſammenſein der Teilnehmer. An den Feſtgottesdienſt in der Erbacher Stadtkirche ſchloß ſich am Sonntag eine Führung durch die Sammlungen des Schloſſes an. Am Nachmittag fand in Michel⸗ —5 ein Bachkonzert der Heidelberger Kammerorcheſter⸗Vereinigung tatt. „Bühne und Volk“., Unter dieſem Titel gibt der Lande⸗ ver⸗ band der Theatergemeinden des Bühnenvalksbundes eine Monals⸗ ſchrift für volkstümliche Kunſtpflege heraus, deren erſte Nummer ſo⸗ eben erſchienen iſt. Die Zeitſchrift ſtellt in den Vordergrund ihrer Beſtrebungen die Pflege einer volkstümlichen Theaterkultur, ſie wird aber auch alle übrigen Gebiete der Kultur in den Kreis ihrer anre⸗ genden, vertiefenden und fördernden Arbeit einbeziehen. Die Blätter dürften umſomehr begrüßt werden, als ſie frei von jſeder örtlichen Gebundenheit eine badiſche Theaterzeitſchrift darſtellen, die wegen roßen Verbreitung als ein höchſt iſt. Aus dem Inhalt der erſten Nummer verdienen beſonderes Intereſſe der Aufſatz von Dr. L. Stahl über die badiſchen Theater und eine ſehr inſtruyktive Betrach⸗ Heinrich Leis hat eine dramatiſche Dichtung„Der ewige Das Werk, zubenannt„ein Die Uraufführung wird unter Ru⸗ 6% Wür't. Landestheater Skukkgark. Der 60. Geburtstag Gerhart bekannt. Beſtenfallie iſt alle 100 Kilometer eine Daſe zu erwarten, odo en emiles Wenne Narſteſt.-Auſiübrungen leiner Buhnenwerke begangen. Im Mittelpunkt ſian⸗ erſt 17 Jahre alten Mädchens wohnt in Manyheim und die Mut⸗ ter in Pirmaſens. Auf die Ergreifung der Diebin ſind von dem Be“ ſtohlenen 20 000 Mark Belohnung ausgeſetzt worden. 5 Eine großdeutſche Arbeiterpartei“. Am Sonntag wurde in Berlin mit dem Namen„Großdeutſche Arbeiterpartei“ eine neuk völkiſche Partei gegründet. 72FFETCTCC K den Neuinſzenierungen von„Florjan Geyer“ und„Die verſunkene Glocke“. Außerdem wurden„Einſame Menſchen“,„Hanneles Him⸗ melſahrt“,„Der Biberpelz“ ſowie„Und Pippa tanzt“ gegeben. Die Feſtwoche wurde durch einen Morgenvortrag von Julius Bab er öffnet. die Eröffnung des Skadttheaters Saarbrücken nach vollzoge⸗ nem Umbau fand mit einer Feſtvorſtellung von Schillers„F ies k ſtatt. Intendant Ernſt Marſbin hat, in einer eigenen Bühnen⸗ bearbeitung dem Werk den Charakter des Sturm⸗ und Draußß Dramas gegeben, und ſeine Aufführung, mit Joſef Wa ganer a Darſteller der Titelrolle, fand ungeteilten Beifall. Der Haup 1 mann⸗Cyklus begann mit einer Aufführung des„Arm 15 Heinrich“, inſzeniert von Ernſt Martin und mit Fritz Werth al erfolgreichem Hauptdarſteller. Eine Tſchaikowsky⸗Operette. Im Wiener Stadtth ter hatte„Ddie Siegerin“, muſikaliſche Komödie von Ooſe mann, Lunzer und Jenbach, Muſik nach Tſchaikowsky, von—. Klein bearbeitet, Erfolg. Die Ausbentung Tſchaikowskyſcher Balle und auch weniger bekannter Albummruſik mußte ja eines Tages kom men. Nun hat man eine neue an„Schlagern“ reiche Operette. Kunſt und Wiſſenſchaſt 7 7 OGeh. Hofrat Prof. Dr. Auguſt Horſtmann, Mitglied des Lehr körpers der Heidelberger Univerſikät und a. o. Mitglied der Akademie der Wiſſenſchaften daſelbſt, feierte ee ſeinen 80. Geburtstag. 55 Gelehrte iſt geborener Mannheimſer und hat an den Univertiaß ten Heidelberg, Zürich und Bonn Naturwiſſenſchaften ſtudiert u ſich in der Hauptſache der Chemie gewidmet.. 0 Deutſches Schrifttum in Not. Ein vom Reichspräſidente und vielen namhaften Politikern und Schriftſtellern unterzeichug Aufruf fordert zur Unterſtützung notlbidender deutſcher Schriftſte at auf. In dem Aufruf heißt es:„Die Kataſtrophe des Weltkrieges Deutſchland auf ſeine inneren ſeeliſchein Kraftquellen zurückgewor Unſere geiſtige Kultur iſt die einzige uns noch gebliebene Autonon Trotz ſeines unerſchütterten Glaubens an die Beſtimmung einer ſche ßen Nation in der größeren Familie Der Menſchheit, iſt das denge Geiſtesleben mit dem baldigen Untergange bedroht, weil ſeine ben treter, ſeine Erhalter und Führer von der Arbeit nicht mehr le 110 können, für die zu leben ſie beſtimmt ſind. Dem deutſchen Schri 5 vermehrt, muß eine Hllfe geboten werrden, wenn Deulſchland — ſteller, der das ehrwürdige Erbe unſerer Mutterſprache verwaltet 10* —— — 7E ———cc e Dienstag, den 21. Nobember 1922 Mannheimer General-Anfeiger[Mittag-Ausgabe 3. Seite. Nr. 537 Städtiſche Nacheichten die Gemeindewahlen in Mannheim Das amtliche Wahlergebnis 42: 42 8 rete einem Teil der Auflage des geſtrigen Abendblattes wurde niff mitgeteilt, daß das geſtern nachmittag von der Wahlkom⸗ ane V feſtgeſtellte amtliche Ergebnis der Stadtverordnetenwahlen de War an ſich nicht ſehr bedeutend iſt, aber das Geſamtbild doch dicht unweſentlich verändert. Abgegeben wurden im ganzen 70 945 Wnze Stimmen. Davon entfielen auf: Deutſche Volkspartei 10 118 Stimmen oder 12 Sitze Deutſchnationale Volkspartei 3 821 Stimmen oder 4 Sitze mokraten. 6 323 Stimmen oder 7 Sitze Jentr um„„ 11 665 Stimmen oder 14 Sitze Sozialdemokruaten„ 286 248 Stimmen oder 33 Sitze ommuniſten 17638 Stimmen oder 9 Sitze Wirtſchaſtliche Vereinigung 3 456 Stimmen oder 4 Siße Mittelſtands⸗Bundd 1473 Stimmen oder 1 Siß. Die Verſchiedung in den Mandaten beſteht darin, daß NRaſenallenale VBolkspartei und Mättelſtands⸗ Airnd je einen Sitz an die Vereinigte[Sozi Ich: Partei abgeben mußten, ſo daß dieſe mit 33 Stadt ⸗ fadedneſen in den Bürgerausſchuß einzleht. Der Mandatsver⸗ beträgt dornach, wenn man die 16 Sitze hinzurechnet, die die N. dei den Stadtverorbnetenwahlen im Jahre 1919 erhielt, Stadtverordnete. Nechnet man zu dieſen 33 ſozialdemokratiſchen Satverorbneten die 9 kommuniſtiſchen Site, ſo iſt die Linke mit 42 ten genau ſo ſtark wie die geſamten bürgerlichen Purleien. artei der Nichtwähler, die ſich in dieſem Mahlkampf leider als die ſtörkſte erwieſen hat, iſt ſchuld daran, daß den Demo⸗ ein Mandat verloren gegangen iſt, zu dem ihnen nur noch men ſehlten. Beinahe ſonlel Reſtſtimmen wie bel den Demo⸗ wurden bei der Deutſchen Volkspartei herausgerechnetl. Nur immen haben zum 13. Mandat gefehlt. ch dem nummehr endgüllig feſtehenden Wahlergebnis kom⸗ zu den 31 ſozlaldemokratiſchen Stadtverordneten noch zwel Vor⸗ Werkzeugſchleifer Karl Schweizer von Sandhofen und Lolts Emil Schröder von Feudenheim. Die Deutſchnatlonale partei verllert den Eiſenbahnſekretär Karl Sons von Feuden⸗ der dem Bürgerausſchuß bereits angehörte, und der Mittel⸗ Bund den Gaſtwirt Hermamn Haumeſſer, der neu in Kolleglum eingezogen wäre. Der neue Sladtrat dird jedenfalls berelts in der kommenden Woche durch den Vüͤrger⸗ b gewählt werden Nach dem Ausfall der Stadtverordneten⸗ 775 275 2 r Stim keaten 8 5 N men „„„„„ 2„%%„%„„605 — =Sns ſich der aus 24 ehrenamtlichen Mitgliedern, drei Bürger ⸗ 790 12 und zmei beſoldeten Stadträten beſtehende Stadtrat aus Mitgliedern der Linken(10 Sozialdemokraten und 2 Kommu⸗ inen) und 12 Bürgerlichen zuſammen. Die 3 Bürgermelſter inſolgedeſſen im Geſamtkollegium den Ausſchlag, Abſtim mungen die 54 Mitglieder der Linken den 54 Bürger⸗ gegenüberſtehen. Aber dieſer Fall wird wohl nicht allzuoft da, wie wir bereits betonten, die Kommuniſten ſeither wiederholt mit den Bürgerlichen geſtimmt haben, vor allem 73 Tariffragen, in denen ſie ſiets eine ablehnende Haltung ein⸗ haben. Der neue Stadtrat ſetzt ſich nunmehr wie folgt — Deutſche Volksparteei 3 Sitze Deutſchnationale Volkspartei Demakraten trrum zialdemokraten Kommuniſten Wirtſchaſtliche Vereinigung b Mittelftandsbund 8 Den ſind im ganzen 23. Der fehlende 24. iſt noch unter den⸗ Parteien auszuloſen, die die meiſten Reſtſtimmen gehabt ir hoffen, daß der 24. Sitz den Bürgerlichen zufällt, da nſalls die Linte in der Stadtverordnetenverſammlung eine rdelt von einer Stimme beſitzt, wenn alle Milglieder ſind. Sch. 6* die Rreis⸗ und Bezirksratswahlen am Sonntag gemeinſam mit den Stadtverordnetenwahlen vor⸗ en wurden und eine nicht geringe Zahl von Wahlberechtigten haben, ergaben das nachſtehende amtliche Ergebnis: Deutſche Volkspartei 9 807 Stimmen Deui „ chnationale Volkspartei. 3 717 1 Demokraten 6107 5 rum ͤͤ N 55 zialdemokraten 23 989 4 Kommuniſten 4 Wlrtſchaftliche Vereinigung 3209 5 Mittelſtands⸗Bund 1463 Zuſammen 69 795 Stimmen. * Dezu kommen 105 ungültige und zerſplitterte Stimmen. Da deſem ebnis in der Stadt Mannheim noch die Landgemein⸗ des Kreiſes und Bezirtes hinzukommen, ſteht das Gelamtergeb⸗ nsl nicht feſt. dahinzuſtechen drohl. Unter dem Schutze der Reichsreglerung her der Aufruf Deutſches Schrifltum in Notl an alle noch don der äußerſten Not ergriffenen Kreiſe, an Perſönlichkeiten, ſchaften, Unternehmungen, die noch eine deelle Verantwortlich⸗ der eden das Ganze des Volkslebens empfinden. Der große Ernſt ler doße⸗ läßt uns hoffen, daß alle Angeruſenen mit verſtändnisvol⸗ 0 Tlerwilligkeit⸗ der Verelendung auch unſeres geiſiigen Daſeins nen wollen.“ Der Ertrag der Sammlung, von dem ein Schah der„Notgemeinſchaft der Kunſt“ beſtimmt iſt, wird durch den 0 Deutſcher Schriftſteller verwaltet. Eim literari Schatzfund. Einen Glücksfund ſeltener Art der Aauer det Maufite aus dem Beſitz der Brronin outts, die bei der Verſteigerung dieſer berühmten Samm⸗ als konvolut für 65 Schilling becäußert wurden, Freilich nicht te Käufer war der Glückspilz, ſondern die„Muſikmanuſkripte werke“, die da zuſammen gebunden waren, wuln den ohne rüfung zweimal welter veräußert. Erſt der driule Beſitzer ſich die Piahe, die Sachen durchzufehen, und er wurde für . * 22 —. wich 10 eiß reichlich belohnt. Wie im„Kunſtwanderer“ mitgeteil beste and er dabei ein berühnites Jugendwerk Shelleys, die Bur⸗ Ilachselaftene Fragmente von Margaret Nicholſon“, in Or⸗ 1⁰ gedruckt. Der damals 18jährige Shelley fühkte damit dle enguſche Gelehrtenwelt an dei Naſe herum, iüdem er dieſe etrachtungen einer Wahnſianigen unterſchob, ſener Mar⸗ 25 elen, die 1786 einen Angeiff uuf das Leben Georgs III. en ite und im Irrenhaus geſtorben war. Als man den Hum⸗ auk n ddeckle, wurde er von der Unſoerſitüt auggeſtoßen. Es ſind N fünf audere Exemplare dieſer erſten Verſe des berühmten 85 5 ekannt, und für das nunmehr aufgefundene Stück wurden ad Sterling bezahlt. dudevſſche Aunſt in Helſingfors. Die große deutſche Kunſt⸗ ſceng die ſeit einigen Wochen in Helſingfors im Athenäum, der llic Gelerie der finniſchen Hauptſtadt, ſtartfindet, hat in der miten einen ſtarken Erfolg zu verzeichnen. Gezeigt werden Biedrerzügichen Proben ihres Schafſens die deutſchen Maler grö ermeier bis zur Gegenwart. Die Kunſtwerke entſtammen 9 ten Teil der Hamburger Kunſthalle; ihr Leiter, Proſeſſor age auli, hat ſie füö. Helſingfors zuſammengeſtellt und daſelbſt Gbr üder Menzel und Lelöl gehalten. —5 55 Audolf Sieiner, der Führer der anthropoſophiſchen Bewe⸗ rde im Juli von der ſchweizeriſchen Regierung aufgefordert, n0 zurückzuzilehen. Darauf bütgerungsgeſuch 005 rs b. fu , 8 * eine däßte von Unkerſchriften zur Unterſtützuag ſeines Ge⸗ rotz aller eindringlichen Bemühungen ſeiner Anhänger, aris gus, hat der Bundesrat die Eingabe abgewieſen. erſchlebung in der Verteilung der Mandate gebracht hat, aeneben will, daß auch ſein kulturelles Daſein in jedem höheren Kulturaufgaben oer Gemeinden 8 Einen recht breiten Raum in unſerm ſtädtiſchen Budget nehmen die Laſten für die Schulen ein. Mannheim hat auf bieſem Ge⸗ biete ſchon lange vor dem Kriede gerabezu Vocbildliches gele ſtet und ſeine ſchuliſchen Enrichtungen waren nicht nur üder Badens Grenzen henaus in Deutſchlano. ſondern auch im Auslallde bekonnt. Die Lehrkräfte waren wictſchaftlich und ſozial am beſten unter ihren Kollegen geſtellt. Gloßzugige. Slabloberhäupter mit Unter⸗ tützung einer in ihrer Mehrzahl ſehr lüberal und fortſchrittlich geſinnten ſtädtiſchen Körperſchaft ſcheuten keine Mitlel, um die Schulen auf, dieſe achlbare Hohe za bringen. Die finanzielle Ent⸗ rechtung der Gemeinden zwingt nun heute die Stadt, wie auch andere Städte, auf Mittel und Wege zu ſinnen, durch die Erſparnis⸗ mäöglichkeiten ſich ergeben. Und wer wiſſen, daß der Schul⸗ und Finanzausſchuß des„Deutſchen Städtetages“ ſchon Richtlinien auf⸗ geſtelll hat, durch die ſolche Erſparniſſe gemacht werden könnten, lie heißen: Zuſfammenlegung verſchiedener Klaſſen in einen Schul⸗ raum, ſo daß durch die abwechſelnde Benutzung desſelben der ein⸗ zelne Raum gründlich ausgenutzt und dadurch Räume geſpart werden können: Echöhung der Schülerzahl in den einzelnen Klaſſen; Erhöhung der Zahl der Pflichtſtunden für den Lehrer etc. Gewiß könnten mit ſolchen Maßnahmen erhebliche Mittel geſpart werden; aber die Ausbildung unſerer Jugend würde ſehr geſchädigt. Und gerade jetzt müſſen wir als niedergebrochenes Volk unſer Augenmerk auf eine möglichſt gründliche Ausbildung unſerer Jugend richten. Freilich, ein Punkt muß noch erwähnt werden, an welchem gerade bel den peutigen Preiſen geſpart werden könnte, das iſt die ſreie Abgabe der Lerumfittel an alle Kinder der Volksſchüle ohne Unterſchled. Man wird entgegen⸗ halten: Wir haben um dieſe Abgabe gekämpft und ſind froh, daß wir ſie im Inkereſſe der Schule erreicht haben. Gewiß, eine liberal gerichtete Stadtverwaltung hat damals in der Blütezeit in groß⸗ zügiger Weiſe dieſe Lernmittelf-eiheit eingeführt. Aber man wird ugeben müſſen, daß die Verhältniſſe ſich heute vollkommen ver⸗ ſchoben haben daß die Stadt finanziell in größter Not iſt und daß viele der Eltern unſerer Volk zſchüler heute in der Lage wären, die Schulmittel ſelbſt zu beſchaffen. Wir müßten dieſe Lernmittel⸗ freiheit mit demſelben wenigſtens teilweiſe auf die Mittel⸗ ſchule ausdehnen. Da die Lernmittelfreiheit in der Verfaſſung„ver⸗ ankert“ iſt, ſo iſt vorerſt daran nicht zu rütteln, Sache aber der Volksvertreter müßte es ſein, die Verfaſſung in dieſem Paragraphen zu ändern. Nach Meinung vieler gehörte dieſer Paragraph über⸗ haupt nicht in die Verfaſſung und müßte der ſchulgeſetzlichen Rege⸗ lung überlaſſen blelben. Es könnte auch recht viel geſpart werden, wenn die Eltern nachläſſiger Kinder verpflichtet würden, verlorene oder durch beſondere Nachläſſigkeit zugrunde gerichtete Lernmittel wieder zu erſetzen. Ein weiterer Punkt, durch den die Stadt außerordentlich be⸗ laſtet wird, iſt folgender: Vor dem Kriege, während der Blütezeit unſeres Städteweſens, ſuchten viele Städte, darunter auch Monn⸗ heim, in edlem Wotteifer miteinander, ihrer Jugend die beſtmöglichſte Bildung zu geben und gingen ſoweit übers geſethliche Normale hinaus in der Jahl der Unterrichtsſtunden an die Schilter und in der Zahl der Lehrkräfte, welche ſie aus eigener Kaſſe bezahlten. In der letzten Zeit wurde nun ein Teil der Perſonallaſten auf den Staat übernommen, und zwar ſo viel, als der Staat geſetzlich iſt zu übernehmen(nach dem Schlüſſel: auf 70 Schüler 1 Lehrer). Da aber Mannheim mit ſeiner erweiterten Unterrichtszeit weit über dieſe Zahl hinausgegangen iſt, ſo muß es heute förmlich für ſeinen Bildungseifer büßen und noch einen großen Teil ſeiner Lehrkräfte ſelbſt bezahlen. Es muß mit allen Mitteln dahin geſtrebt werden, daß dieſe Laſten reſtlos vom Staate übernommen werden. Es blei⸗ ben noch genug Aufgaben zu löſen übrig. Wir müſſen die gute Bil⸗ dungsmöglichkeit nach Kräften zu erhalten ſuchen; denn in Zukunft wird es vielen Eltern der hohen Koſten wegen nicht mehr möglich ſein, ihre Kinder in die höheren Schulen zu ſchicken, ſo daß ſie der Volksſchule verbleiben werden. Daher muß auch der Fortbildungs⸗ ſchulunterricht eine weitere Ausgeſtaltung in der Richtung erfahren, daß auch die Schulpflicht der Mädchen in Etappen all⸗ mählich auf drei Jahre wie die der Knaben ausgedehnt wird. Unſere Mädchen und Frauen haben heute, durch die Not der Zeit bedingt, einen größeren Pflichtenkreis im Hauſe ſowohl als auch im Erwerbs⸗ leben und durch die Gleichſtellung als Staatsbürgerin, und müſſen hierfür wohl vorbereitet ſein. Wenn auch im allgemeinen die Stadt auf die grundfätzlichen Fragen der äußeren und inneren Ausgeſtal⸗ tung der Schule(Lehrplan, Leſebuchfrage, Schulgeſetz ete.) wenig Einfluß hat, ſo können wir doch aus dem Vorſtehenden erſehen, daß ihr noch vecht viel zu löſen übrig bleibt. Wir möchten nochmals vor einer überkriebenen Sparſamkeit gerade auf dieſem Ge⸗ biete warnen; denn die Verkümmerung unſerer Schule, damit der Volksbildung und unermeßlicher Schaden unſerer Nation, wäre die Unausbleibliche Folge. Wo aber die Mittel gefordert werden zu einer Ausbildung unſerer Jugend zu ſittlich⸗religiöſen, von heißer Liebe für Volk und Vaterland erfüllten Glieder unſerer Gemeinſchaft, da werden wir von der Deutſchen Volkspartei immer zu haben 2* die Wohnungsnot in Mannheim Nächſt Berlin und den rheiniſchen Induſtriezentren mag wo Mannhelm mit am ſtärkſten unter der Wohnungsnot leiden. Wir mußten nach jahrelangem völligem Ruhen ſeder Bautätigkeit einen Strom von Flüchtlingen aufnehmen. Mit der Bedeutung unſerer Wirtſchaft wuchs die Zahl der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten, immer mehr ſchwoll die Zahl der Wohnungsloſen an und einen Stillſtand hat es ſeither nie gegeben. Die Jahl neuerſtellter Woh⸗ nungen kommt dem Anwachſen der Wohnung⸗ſuchenden, deren Reihe heute weniger von auswäürts denn durch Heiraten vergrößert wird, nicht mehr nach und beſonders jetzt, wo aus Mangel an Mittel die Bautätigkeit wieder ſo gut wie eingeſtellt iſt, wird die Ziffer der dringlichen Wohnungsgeſuche immer mehr anſchwellen. Die Zahl der Wohnungsgeſuche betrug am 1. Oktober 10 092. Davon zählen rund 7500 zu den dringlichen, 2700 zur Gruppe B, unter weſcher die berech'igten Wohnungsgeſuche ſolcher Eheleute fungieren, die noch nicht ein Jähr verheiratet ſind, der Reſt zur Gruppe C, d. h. zu den vorläufig zurückgeſtellten. 2427 der wohnungsſuchenden Familien haben keine ſelbſtündige Wohnung, ſondern ſind bei Eltern oder Verwandten noldürftig aufgenonmeſ, 1903 Ehepaore begnügen ſich mit möblierten Zimmern und 5661 Familien b⸗ſitzen zwar eine Wohnung. aber ſie deckt das Wohnungs⸗ bedürfnis nur in unzureichender Weiſe. Von den zurückgeſtellten Wohnungsgeſſchen ſind 634 von Verlobten eingereicht, von dieſen haben 94 bereſts Kinder, und dennoch iſt die Ausſicht auf eine Woh⸗ nung jür ſte ſehr gering, denn Vorbedingung zur Aufnahneen die Dringlichkeitsliſte iſt Verheiratung ſeit mindeſtens einem Jahr. Nach Be rufen geordnet, entfallen von den Wohnungsgeſuchen 1786 auf Selbſtändige einſchlleßlich Aerzte, Anwälde und ſonſtige frele Berufe, 1843 auf Angeſtellte, 5322 auf Arbeſter und Arbei⸗ zerinnen, 580 zuf Beamte und Lehrer, 56 auf Kleinrentner und Ruhegehaltsempfänger und 505 auf Berufsloſe. Wie die Wohnungseſuchenden heute wohnen, Zahlen zeigen: In 2 Fölſen wohnen 9 Perſonen in einem Zimmer Ohne Küche), in 10 Fällen 7 Perſonen in einem Zimmer(ohne Kilche). in 20 Fällen 6, in 68 Fällen 5 Perſonen. In einem Zimmer mit Küche wohnen: in einem Fall 11 Perſonen, in 2 Fällen 10, in 11 Fällen 9, in 24 Fällen 8, in 65 Fätlen 7, in 241 Fällen 6 und in 470 Fällen 5 Perſonen. In 2 Zunmern mit Küche wohnen in 3 Fällen 19 Perſonen, in 6 Fällen 12 Perſonen, in 13 Fällen 11 Perſonen. in 32 Fällen 10, in 55 Fätlen 9, in 152 Fäſten 8 und in 222 Fällen 7 Perfonen. Eine Drelzimmerwohnung beherbergt 17 Perſonen, 11—14 Perſonen in Preizimmerwohnungen ſind keine Seltenheit. Die meiſten dieſer kraſſen Fälle beziehen ſich auf die Innenſtadt, in den Vororten ſind die Verhältniſſe im Allgemei⸗ nen etwas Um den Dringlichkeitsgeſuchen abzuhelfen, brauchten wir etwa 20000 W ohnrän me(oußer Küchen). Um eine Kleinigkeit würde dieſe Qahl pielleicht durch das Freſwerden zu kleiner Woh⸗ nungen bei Zuweiſung größerer vermindert, um viel ſicher nicht, denn ein großer Teil der Wohnungſuchenden iſt heute doch menſchen⸗ mögen folgende unwürdig untergebracht und man könne dieſe in der härteſten Not bezogenen Räume kaum weiter als wohngeeignet anſehen. Ueber 2 11 Bäcker, 3000 der als dringlich anerkannten Wohnunasgeſuche haben ihren Grund in Ueberfüllung der ſetzigen Wohnung, 1736 beziehen ſich auf Eheleute, die länger als ein Jahr verheiratet, aber nur in einem Zimmnier ohne Küche untergebracht ſind; 12¹ ſind von Flüchtlingen eingereicht, 765 ſuchen liegen Kündigungen durch das Miet⸗ einigungsemt zugrunde. Vermindern wird ſich die Zahl der Driug⸗ lichkeitsgeſuche ſicher nicht, denn nun wird nach einem neuen Kom⸗ miſſtonsbeſchluß ſedem über ein Jahr verheirateten Ehepaor 65 5 Rückſicht auf die Bedürfnisfrage auf Erſuchen eine Dringlichkeits⸗ karte eingehändigt, wenn die Eltern etwa überzählige Räume ander⸗ weilig abgeben. Mit möblierten Zimmern iſt es nicht ſo ſchlimm. Bezeichnenderweiſe haben es Ausländer nicht nötig, das Woh⸗ nungsamt um Vermittelung eines Zimmers anzugehen, ſie kommen aufgrund ihrer Valutaeigenſchaften alle raſch und gut unter. 334 Zimmergeſuche verzeichnet augenblicklich die Statiſtik des Wohnungs⸗ amtes für die letzten d 1187 „Wie ungefähr die usſichten für die ⸗ ee ſind, erhellt die Tatſache, daß heute noch unge⸗ fähr 1000 Dringlichkeitsgeſuche aus dem Jahre 1919 laufen. ie Entwicklung iſt in den letzten Jahren eine gleichmäßige geblieben. Am 1. Aprit 1920 verzeichnete die Dringlichkeitsliſte 2553 Einträge, am 1. April 1921 4206, am 1. April 1922 6219 und am 1. Oktober 1922 7373. Man kann mit faſt mathematiſcher Genauigkeit darauf gehen, daß täglich 10 neue ee einlaufen, vier Woh⸗ nungsgeſuche erledigt werden, odaß jeder Tag die Zunahme der Wohnungsgeſuche um ſechs bedeutet. Man müßte alſo außer den erwähnten 20 000 Räumen, die zur Befriedigung der bisher einge⸗ laufenen unerledigten dringenden Wohnungsgeſuchen notwendig ſind, Tag für Tag ſechs neue Wohnungen erſtellen, wenn man der Wohnungsnot wirklich Herr werden wollte. Wle die Ver⸗ hältniſſe aber liegen, wird die Zahl der Wohnungsgeſuche, die am 1 Ottober 10 092 betrug am 1. Januar auf 10 600 geſtiegen ſein. Sechs neue Wohnungen jeden Tag wären nötig, um wenigſtens elnen Stillſtand der Jahl der Wohnungsgeſuche zu erreichen, nicht einmal das können wir unter den heutigen Verhältniſſen erreichen und es iſt aus dem vorſtehenden klar erſichtlich, daß uns jeder Tag tiefer in das Wohnungselend hineinbringt. Es iſt gänzlich verkehrt, anzunehmen, das Wohnungsamt ver⸗ füge über eine Anzahl Wohnungen, die es nun nach ſeiner eigenen Wahl unter die Wohnungsſuchenden verteile. Eine Verordnung des Stadtrats aus dem Dezember 1919, wo die Wohnungsbewirt⸗ ſchaftung erſtmals grundlegend geregelt wurde, läßt dem Haus⸗ beſitzer das Recht zu, bis drei Wochen vor Freiwerden einer Woh⸗ nung den Mieter ſelbſt zu beſtimmen. Erſt nach dieſer Friſt er⸗ liſcht ſein Recht auf Selbſtbeſtimmung des Mieters und nur dann kann das Wohnungsamt einen der Wohnungsſuchenden für die betr. Wohnung beſtimmen. Daraus geht ohne weiteres hervor, daß nur ein ganz kleiner Bruchteil freiwerdender Wohnungen zur Verfügung des Wohnungsamtes kommt, denn jeder Hausbeſitzer bemüht ſich, ihm Leute ins Haus zu bekommen und jeder Wohnungsſuchende iſt befleißigt— und das liegt in ſeinem eigenen Intereſſe und wird ihm ſeitens des Wohnungsamtes auch dringlichſt ans Herz gelegt— freiwerdenden Wohnungen nachzu⸗ ſpüren und möglichſt mit dem Hausbeſitzer einen Vertrag abzu⸗ ſchließen.% p. 9. )0 Die Monakskarkenpreiſe bei der Reichsbahn werden mit Wir⸗ kung vom 1. Dezember d. J. ab nach 18(14) Fahrten berechnet, wobei der abgerundete einfache Fahrpreis zugrunde gelegt wird. Für Schüler⸗Monatskarten und Wochenkarten verbleibt es bei dem bisherigen Grundſatz, wonach die Schülermonatskarten zur Hälfte, die Wochenkarten zum vierten Teil des Monatskartenpreiſes unter ordnungsmüßiger Aufrundung berechnet werden. Von demfelben Tage ab werden als Mindeſtfahrpreis für Einzelreiſekarten und Zeitkarten die Sätze erhoben, die ſich nach der Entfernung von 11 Kitometer ergeben. 4. * Gedächinisfeier für Wilhelm Rub. Am Sonntag vormittag verſammelte der Turn⸗Verein Mannheim von 1846 ſeine aktiden Mitglieder am Grabe ſeines Ehrenvorſitzenden Rub zu einer Trauerfeier, da am Begräbnistage viele zu ſpät ſein Ab⸗ leben erfuhren. 4 Trauerchor der Sängerriege unter Let⸗ tung des Direktors Sieder ſprach der Vorſitzende ZIr. Töplie einige einleitende Worte und legte im Namen des Vereins einen Kranz nieder, worauf der frühere 2. Vorſitzende Landgerichtsrat Dr. J. Wolfhard in einer Anſprache die großen Verdienſte und die guten Eigenſchaften des Verblichenen würdigte. Aus 1851 Lebens⸗ lauf, den der Redner trefſend 2 konnte man erſehen, mit we.⸗ cher Hingabe und mit welchem Geſchick der Entſchlafene trotz ſeiner ſchwierigen Berufsgeſchäfte ſtets dem Verein und der Turnerei über⸗ haupt diente, zum Segen der Jungmannſchaft und zum Wohle des Vaterlandes. Viele wahrhaſte und tüchtige Menſchen ſind aus ſeiner Schule hervorgegangen. Nach einem Schlußchor der Sängerriege nahm man Abſchied von dem lieben Entſchlafenen. H e Gegen die Nacht⸗ und Sonnkagsarbeit in Bäckereien und Kon⸗ doreſen. Die zu den gegenwärtigen Beratungen über das neue Arbeitszeitgeſetz geſtellten Abänderungsanträge für das Bäckerelſchußgeſetz, die auf eine Wiedereinführung der Sonntagsarbeit in den Konditoreien und der Nachtarbeit im Bäckereigewerbe abzielen, riefen ſtarken Widerſtand uier der Gehilfenſchaft dieſer Gewerbe hervor. So hat der Zentralverbau, r onditoren und verwandter Berufe, Bezirk Mannheim, eine Anzahl von öffentlichen Demonſtrationsverſammlungen in Baden und der Pfalz mit der Tagesordnung einberufen: Darf die Nacht⸗ und Sonntagsarbeit in den Bäckerelen und Konditoreien wiederkom⸗ men? Eine große Proteſtverſammlung der Bäckergehilfen ſoll am Donnerstag in Mannheim ſtattfinden. cJEinſchränkung der Buklerbereitung. Die z. Zt. herrſchende Milchnot wird auf die ſtarke Verbutterung Um den Butteraufkauf einzuſchränken, bereitet, wle die P. P. N. hören, das Reichsernährungsminiſterium eine Verordnung vor, welche die Aufkaufgenehmigung einſchränkt. „ Süberne Hochzeitt. Am morgigen Mittwoch felert der lang⸗ jährige Turnwart des Mannheimer Turnerbund Germanſa Karl Pohl mit ſeiner Ehefrau Babette geb. Rollwagen das Feſt der ülbernen Hochzeit. Gleichzeitig iſt das Jubelpaar ſelt 25 Jah⸗ ren ein treuer Leſer unſeres Generalanzeigers. 3 Mannheimer Pferdemarkt. Dem Pferdemarkt am geſtrigen Montag waren zugetrieben: 15 Wagenpferde, 145 Arbeitspferde und 65 Schlachtpferde. Bezahlt wurden für das Stück für: Wagen⸗ pferde 210 000 bis 420 000 I, für Arbeitspferde 140 000 bis 400 000 Mark und Schlachtpferde 30 000 bis 65 000 J. Der Handel mit Wa⸗ genpferden war mittelmäßig, mit Arbeits⸗ u. Schlachtpferden lebhaft. c Mannheimer Schlachtvlehmarkt. Zum geſtrigen Schlachtvieh⸗ markt betrug der Auftrleb: 132 Ochſen, 183 Bullen, 1059 Kühe und Rinder, 417 Kälber, 282 Schafe und 705 Schweine. Bezahlt wur⸗ den für 50 Kilogramm Lobendgewicht für Ochſen 15 000 bis 24000, Bullen 16 000 bis 21000, Kühe und Rinder 12 000 bis 24000, Kälber 25 000 bis 30 000. Schafe 12 000 bis 15000, Schweine 47 000 bis 51000 und Sauen 45 000 bis 48000 Mark. Tendenz: Mit Großvieh mittelmäßig, langſam geräumt; mit Kälbern mittelmäßig, ausver⸗ kauft; mit Schafen mittelmäßig, gerüumt; mit Schweinen kuhig, nicht ausverkauft. Vereinsnachrichten Der Geſangverein„Sͤngerhalle⸗Germanſa“ Neckarau ver⸗ anſtaltete am vergangenen Sonntag ſein diesjähriges Spätfahrs⸗ konzert. Der Chor ſang Lieder von Schrader, J. Wengert, Stru⸗ bel, S. Breu, F. Silcher, C. Weidt, F. Käſer und Hermes. Ein Halbchor brachte„Gingſt du lang gebeugt auf Erden“ und„Ich la am Waldesſaum“ von A. Maier, ſowie„Heimat du ſüße“ und„ bin daheim“ von L. Caſſimir zu Gehör. Die Leiſtungen des an friſchen Männerſtimmen reichen Chors waren gut, und man er⸗ kannte, daß fleißige Vorarbeſt geleiſtet war. Der Dirſgent, Haupt⸗ lehrer Karl Hofman u, hat ſeinen Chor voll in der Gewalt. Künſt⸗ leriſch völlig auf der Höhe und mit Geſchmack im Vortrag ſpielte der eine der Inſtrumentalſoliſten. Albert Wahl auf der Flöte die Hugenotten⸗Fantaſie“ von J. Meyerbeer und die Fantaſie über dag Schubertſche„Am Meer“ von W. Popp, ſowle auf dem Cello Berceuſe“ von C. Godard und Glucks Andanke; Frau Frie Buſch begleitete am Flügel in feinfühliger, vornehmer H. ——. — 65 1 4. Seite. dr. 537 Mannheimer General- Unzeilger(Miktag ⸗Ausgahe) Diensiag. den 21. November 19222 —— veranſtaltungen Künſtlertheater„Apollo“. Nur noch 10 Tage hat man Ge⸗ legenheit, den gegenwärtigen Spielplan zu ſehen. Carl Bernhard und Robert Nonnenbruch mit ihren neuen Vorträgen ernten abend⸗ lich ſtürmiſchen Beifall. Spiß und Geo, Ray und Ray, die Florettis erheitern die Zuſchauer immer wieder von neuem und die übrigen Attraktionen ſchließen ſich würdig an. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen. In Baden⸗Baden beriet der ge⸗ miſchte beſchließende Ausſchuß über die Frage der Erweiterung des ſtädt. Elektrizitätswerkes. Im Frühjahr 1922 war vom Bürgerausſchuß ein Kredit von 6 Millionen Mark genehmigt worden, dem vor kurzer Zeit ein vom Stadtrat bewilligker Nach⸗ kredit in Höhe von 30 Millionen Mark folgte. Auch dieſe Summe reicht infolge der inzwiſchen eingetretenen Geldentwertung nicht aus, ſodaß in Erkenntnis der unbedingt notwendigen Erweiterung de⸗ Elektrizitätswerkes weitere Mittel anzufordern waren. die dabetr verfolgte Abſicht, ſich möglichſt unabhängig vom Badenwerk zu machen, fand ſchon aus rein praktiſchen Erwägungen heraus vollſte Billigung Deshalb billigte der Ausſchuß auch den weitergehenden Antrag des Betriebsamtes, durch Anlage eines Drehſtromſchalt⸗ werkes den urſprünglichen Plan zu erweitern und damit eine für alle Fälle ausreichende Reſerve zu ſchaffen. Die möglichſte Selbſtän⸗ digkeit der Stadt war auch ſchon deshalb anzuſtreben, weil das Badenwerk neuerdings an eine Aenderung der Vertragsgrundlagen denkt und heute ſchon hat, die weit über diejenigen des Be⸗ triebsamtes hinausgehen. Man wird mit 20—30 Prozent Mehrpreis zu rechnen haben. Der Ausſchuß bewilligte demgemäß die geforder⸗ ten Mittel, die ſich jetzt auf 56 Mill. belaufen.— In Stuttgart werden der techn. Abteilung ⸗die ſtädt Gebührenerhöhungen über⸗ laſſen. Der Gemeinderat braucht ſich mit dieſen unliebſamen Dingen nicht zu beſchäftigen. Die Oeffentlichkeit erhält von den Erhöhungen lediglich durch die Preſſekonferenz Kenntnis, in der den Preſſever⸗ tretern die bereits beſchloſſenen Erhöhungen mitgeteilt werden. In der jüngſten Zuſammenkunft wurde ekannt gegeben, daß der Ge⸗ preis vom 1. Nobember ab von 23 auf 43 Mark per Kubikmeter, der Lichtſtrompreis von 58 auf 95 Mark, der Kraftſtrompreis von 39 auf 63 Mark und die Jahresgrundtaxe für das inſtallierte Kilowatt von 9000 auf 14 400 Mark erhöht worden ſind. Die derzeitigen Bäderpreiſe und Gebührenſätze für Schwimmhallenbenützung ſind mit Wirkung vom 15. November ab um 50 Prozent und ab 1. De⸗ zember um weitere 40 Prozent geſteigert worden. Der Verkauf von Rabattkarten wird eingeſtellt. Die Schwimmhalle in Cannſtatt wird völlig geſchloſſen. In den übrigen ſtädtiſchen Bädern werden Ein⸗ ſchränkungen vorgenommen. Ein Wannenbad 3. Klaſſe koſtet vom 15. November ab 45 Mark(bisher 30 Mark) und vom 1. Dezember ab 60 Mark, ein Wannenbad 2. Klaſſe 60 Mark(45 Mk.) bezw. 80 Mark. Bei den Straßenbahnen iſt eine 25prozentige Steigerung der Fahrpreiſe beſchloſſen worden. Ein Kurzfahrſchein für 2 Teil⸗ ktrecken ſtellt ſich darnach auf 20 Mark(bisher 15 Mark) und für 4 Teilſtrecken 25 Mark. Müllabfuhr und Straßenreinigungsgebühren wurden mit Wirkung vam 1. Okt. ab verdoppelt. Für die Straßen⸗ reinigung ſind darnach jährlich für den Quadratmeter in der erſten Zone 120 Mk., in der zweiten 80 Mark und in der dritten Zone 40 Mark zu zahlen. Die Mücabfuhrgebühr erhöht ſich jährlich für ein Zimmer auf 360 Mark, die Klärgebühr auf den 60fachen und die Hausdohlenreinigung auf den 200fachen Grundbetrag von 1914 — In Frankfurt iſt man zu der Erkenntnis gekommen, daß der Verkehrsrückgang bei der Straßenbahn ivfolge wiederholter Tariferhöhungen und Verſchlechterung der allgemeinen Wirtſchaſts⸗ ſage zu Betriebseinſchränkungen zwingt. Der Perſonalbeſtand ſoll um 280 Arbeiter vermindert werden. Trotzdem wird ſich der Mehr⸗ bedarf auf 533 Miltjonen Mark per Jahr ſteigern. Eine neue Tariferhöhung ſoll dieſen Fehlbetrag auf 180 Millionen Mark ver⸗ mindern. Ab 12. November koſtet der Einzelfahrſ hein bis 2 Kilo⸗ meter Mark, bis 5 Kilometer 25 Mark, über 5 Kilometer 30 Mark. Der Preis der Fahrſcheinhefte erhöht ſich auf 240 bezw. 300 Mark, 50 Mark(vollbezahlte) bezw. 2 er der Monatskarter 2400- 0 2750 Mart(erm figte), der der Wochenkarten auf 190—235 Mark(täglich zwei Fahrten) bezw. 95 bis 118 Mark eine Fahrt). Der Nachtzuſchlag nach 9 Uhr abends beträgt 5 Ma. Kin⸗ der zahlen 15 Mark.— In Dresden koſtet ſeit 8. Noverſiber die erkehr das einfache Fahrt auf der Straßenbahn 30 Mark, im Nachtv Doppelte. Aus dem Lande Doſſenheim, 20. Nov. Die Sammlung, die im ganzen Lande für de Miſſion und für ſämtliche Wohltätigkeitsanſtalten im Lande am Sonntag, den 12. November vorgenommen wurde, hat in Doſſenheim die Summe von 16 563., in Schwabenheim 1400„ und von einzelnen Perſonen 700 ergeben, ſo daß ſich der ganze Betrag der Sammlung auf 18 663/ beläuft.— Die Sand⸗ blätter ſind vergangene Woche verwogen und zum Preiſe bis 25 000 aufgekauft worden.— Bei der Laubſtreuverſteigerung kamen die Loſe auf—7000 zu ſtehen, ein Beweis, daß das Stroh ſehr geſucht und rar iſt. J Karlsruhe, 20. Nov. Wiederum iſt hier in einer der letzten Nächte ein ſchwerer Einbruchsdiebſtahl verübt worden, bei dem den Dieben eine große Beute in die Hände fiel. Die Ein⸗ brecher ſchoben im erſten Stock einer in der Maximilianſtraße ge⸗ legenen, einem Großkaufmann gehörenden Villa den Rolladen in die Höhe, zertrümmerten mit einem Steinwurf eine Fenſterſcheibe und ſtiegen in die Wohnräume ein, wo ſie, wie im geſtrigen Abend⸗ blatt kurz gemeldet, mehrere Perſer⸗ und Gebetteppiche, Gold⸗ und „Silberwaren im Geſamtwert von mindeſtens zehn Millionen Mark mitnahmen. Die im zweiten Stock der Villa ſchlafende Frau des Großkaufmanns, der ſelbſt verreiſt war, ebenſo zwei Untermieter hörten von dem Einbruch nichts. Der Einbruch wurde in der Frühe zwiſchen 4 und 5 Uhr ausgeführt. Von den Einbrechern hat man noch keine Spur; ſie ſind nach den Fingerabdrücken zu ſchließen mit den Dieben identiſch, die erſt kürzlich einen großen Einbruch am Haydnplatz(ganz in der Nähe des jüngſten Einbruchs) ausführten. :( Schönau, 20. Nov. Ein bedauerlicher Unglücksfall koſtete der anfangs der 40er Jahre ſtehenden Marie Locherer das Leben. Sie wollte ihrem Bruder, der im Schönauer Gemeindewald mit Holzſammeln beſchäftigt war, das Mittageſſen bringen. Vor den Augen ihres Bruders ſtürzte ſie die ſteile Halde hinab und war ſofort tot. )4 Eichholz, 20. Nov. Am Sonntag brannte das etwas entfernt liegende landwirtſchaftliche Anweſen des„Grantel“ bis auf die Mauern nieder. Die geſamten Futter⸗ und Getreidevorräte wurden ein Raub der Flammen. Die Entſtehungsurſache iſt bis jetzt noch unbekannt. Der Beſitzer iſt nur niedrig verſichert. Aus der pfalz r. Landau, 20. Nop. Geſtern nachmittag fand hier eine große Bauernverſammlung ſtatt. Zur Beſprechung ſtand die vor 8 Tagen in Landau zwiſchen Pächtern und Verpächtern der Südpfalz vereinbarte Entſchließung betr. Pachtzinſe, in der als Höchſt⸗ grenze nach Gutachten führender Landwirte und Sachverſtändigen das 100fache der Friedenspachtſätze als angemeſſen betrachtet wird. Für die Pächter ſprach Walter von Walsheim, während für die Ver⸗ pächter Gutsbeſitzer v. Gropper aus Edesheim dem Naturalſyſtem das Wort redete. Die Erregung wurde durch ein paar„Volksredner“ ſo geſteigert, daß es dem Wortführer der Verpächter von Landau un⸗ möglich gemacht wurde, zu Wort zu kommen. Nach dreiſtündiger Ausſprache wurde ein Beſchluß gefaßt: Die geſamte ſüdpfäliſche Landwirtſchaft lehnt das Naturalſyſtem auf das entſchie⸗ denſte ab; ſie iſt jedoch bereit, angeſichts der wirtſchaftlichen Notlage gewiſſer Verpächterkreiſe das Hundertfache des ortsüblichen Friedens⸗ pachtpreiſes zu bezahlen.— Für das nächſte Jahr ſollen durch die Or⸗ ganiſationen ſchon im Auguſt oder September Richtlinien feſtgelegt werden, die den Pachteinigungsamtern als Grundlage dienen ſollen. — Der Vorſitzende des Pachteinigungsamts Landau kam ſehr ſchlecht weg in der Diskuſſion: die Pächtervereinigung Germersheim lehnt ihn ſogar als beſangen ab. Es wurde ihm zum Vorwurf gemacht, daß er die Richtlinſen der Kreisbauernkammer nicht gelten und ſich von den wirtſchaftlichen Verhältniſſen der Partelen lelien laſſen will. —. Sportliche KRundſchau Schwimmen sr. Deutſche Schwimmerſiege in Holland. In Amſterdam trugen die Magdeburger Hellenen einen Klubkampf gegen Del⸗ fin⸗Amſterdam aus, der mit dem erwarteten überlegenen Siege der Deutſchen von:1 Punkten endete. Nur im Waſſerball⸗ ſpiel wurde Hellas mit:2 Toren geſchlagen. In allen anderen Wett⸗ bewerben waren die Deutſchen ſiegreich. Einzelergebniſſe: 100 m: 1. Gericke(Hellas):08,8; 2. De Water(Holland), 3. Gieſe(Hel⸗ las).— 100 m Bruſt: 1. Rademacher(Hellas):23; 2. Wyß (Holland).— 100 m Rücken: 1. Frölich(Hellas):24,6; 2. Van Senus(Holland).— 5 mal 50 m Staffel: 1. Hellas:32,6; 2. Hol⸗ land.— Waſſerballſpiel: Delfin(Holland) ſchlägt Hellas.2. Kraftfahrweſen sr. Targa Florlo. Auf einer dreimal zu durchfahrenden Rund⸗ ſtrecke in der Nähe von Palermo über 108 km kam durch den Auto⸗ mobil⸗Club von Sizilien die Targa Florio, das bekannte Motorrad⸗ rennen zur Entſcheidung. Die bisherige Rekordzeit der Fahrt von 6 St. 19 Min. 49 Sek. wurde ſowohl in der 500 cem, als auch 1000 cem⸗Klaſſe bei weitem unterboten. Die ſchnellſte Runde legte Faraglia auf einer amerikaniſchen Harley⸗Davidſon⸗Maſchine mit :51:55 Sek. zurück, das entſpricht einer Stundengeſchwindigkeit von 57,9 km. Einzelergebniſſe: 500 cem: 1. Moretti(Frera):47:05. — 750 cem: 1. Viotti(Galloni):10:2.— 1000 ccm: 1. Maggi⸗ ore(Harley⸗Davidſohn):49:17: 2. Faraglia(Harley⸗Davidſohn) :57:26. Neues aus aller Welt Das Erdbeben in Chile Ganz allmählich werden in Newyork Einzelheiten über das Erdbeben in Chile bekannt. Die erſten Meldungen erweiſen ſich jetzt als durchaus nicht übertrieben. Amtlich feſigeſtellt iſt nunmehr, daß die Zahl der aufgefundenen Toten 1068, die Zahl der Obdach⸗ loſen 35 000 beträgt Dazu kommen die noch verſchütteten und fort⸗ geſchwemmten Toten. Zur Zeit ſuchen chileniſche Kriegsſchiffe den Verunglückten Hilfe zu bringen. In Coquimbo gibt es 4000 Obdach⸗ loſe, alle Zahlen über die Opfer in dieſem alten Städtchen ſind aus der Luft gegriffen, da die meiſten Leichen unter den Trümmern lie⸗ gen. Der Bahnhof und die Warenhäuſer am Hafen ſind völlig zer⸗ ſtört und in der Umgebung drohen ca. 500 weitere Häuſer einzuſtür⸗ zen. In Antofagaſta wurden die meiſten Menſchen verwundet; die Zahl der Toten iſt nicht ſo groß, aber die Lage der Verletzten iſt ent⸗ ſetzlich, weil es an Medikamenten und Verbandsſtoffen fehlt. Ein Kurier, der in Santiago de Chile eintraf, berichtet, daß Vallenar völ⸗ lig zerſtört iſt. Nur die Schule iſt noch leidlich enhalten, das Gefäng⸗ nis ſtürzte zuſammen und begrub 12 Gefangene unter ſich. Val⸗ paraiſo, das bei früheren Erdbeben ſtark gelitten hat, iſt faft unbeſchä⸗ digt. Die Häfen von Coquimbo, Huasco, Chauarak und Caldera haben am ſtärkſten unter der Sturmflut gelitten. In Cuillota wur⸗ den die Kirchenglocken aus dem Geſtühl geſchleudert. Das Erdbeben dauerte 3 Stunden 40 Minuten. Der Kapitän des engliſchen Dampfers „Lobos“ erklärt, daß ſein Schiff auf der Höhe von Coquimbo drei Minuten lang furchtbar hin⸗ und hergeworfen worden ſei. Die Ma⸗ ſchinen mußten abſtoppen und die ſofort vorgenommenen Lotungen ergaben auf dem 27 Grad 32˙ ſüdl. Breitengrade und der weſtlichen Länge von 71 Grad 30 eine Tiefe von nur 86 Faden(1 Faden ⸗1.62 Meter) gegenüber 2800 Faden, die die Seekarte verzeichnete. Alle Unterſeekabel längs der chileniſchen Küſte ſcheinen zerſtört zu ſein. ** —.-Ruhrort, 20 Nov. Am 16. November, abends, wurde auf der Bergiſch⸗Märkiſchen Bahn bei Hochfeld ein von Dbg.⸗Hochfeld nach dem Eiſenwerk Krafft fahrender Rangierzug von einer größeren Bande überfallen und beraubt. Das be⸗ gleitende Rangierperſonal wurde bei der Abwehr mit Steinen be⸗ worfen und war machtlos. Die Täter warfen Eiſenteile die Böſchung hinunter und entkamen unerkannt. Das Rangierperſonal weigert ſich, ohne polizeilichen Schutz die Bedienungsarbeiten auszuführen. Die Unterſuchung über den Vorfall iſt noch im Gange. — Das Geſpenſt in der Ritterrüſtung. In Paris iſt in einer der letzten Nächte eine originelle Verhaftung geglückt. Der Poligei fiel dabei ein Dieb in die Hände, der in einer Ritterrüſtung aus dem 15. Jahrhundert ſteckte. Die Geſchichte ereignete ſich in einem Antiquitätenladen, in den ſich der Dieb offenbar bei Tage ein⸗ geſchlichen, um ſich dann in einer Rüſtung zu verſtecken. Während der Nacht wurde der Ladeninhaber durch ein klirrendes Geräuſch aus dem Schlafe geweckt. Er verließ das Schlafzimmer und wurde bei dem Hinaustreten durch den ſeltſamen Anblick eines Ritters erſchreckt, der langſam die Treppe heraufſtieg. Der Ladeninhaber verlor aber den Mut nicht, ſondern ſtürzte ſich auf dieſes ſeltſame nächtliche Geſpenſt und warf es zu Boden. Er rollte dann ein ſchweres Möbelſtück auf den ſeltſamen Ritter und rief die Polizei herbei. Die Verhaftung machte ſehr große Schwierigkeiten, da die Rüftung durch das ſchwere Möbelſtück zerquetſcht worden war und die Perſon, die darin ſteckte, infolgedeſſen 24 Stunden lang nicht aus der inneren Umklammerung befreit werden konnte. Die Er⸗ nährung erfolgte durch das Mundſtück, das man glücklicherweiſe öffnen konnte. Nach der Befreiung aus ſeiner Rüſtung geſtand der ſeltſame Ritter, daß er die Abſicht gehabt habe, dem Ladeninhaber einen gewaltigen Schreck einzujagen und dann den Laden auszu⸗ plündern. heitere Ecke Widerlegt Einſteins Relativitätstheorie iſt abgetan, ſeine Folgerungen haben ſich als Irrtümer erwieſen. So lehrte er bekanntlich, daß ein Körper, der ſich mit zunehmender Geſchwindigkeit fortbewegt in der Richtung ſeiner Bewegung zuſammenſchrumpfe. Das hal die Erfahrung widerlegt. Je ſchneller wir dem Abgrunde zueilen, deſto mehr ſchwellen die Preiſe aller unſerer Lebensbedürfniſſe in jeder Richtung an.(„Kladderadatſch.“) Anhänger des alten Syſtems „Tja, früher! Da gab's einen kgl. preußiſchen Winter, und der war ſtreng, wie ſich's gehört. Und dann einen Sommer, der hatte heiß zu ſein bis zum Sedantag. Aber jetzt na, ſeh'n Se woll?“ Neue Bücher (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ibrer Bedeutung und des uns zur Verfüguno ſtebhenden Raumes norbebalten Naſſauer, Siegfried: Von Kronen und Thronen. Frankfurt, Goldſtein. G19) Waldecker, Ludwig: Das preußiſch⸗deutſche Problem und die preußiſche Ver⸗ faſſung. Berlin, Stilke.(520) Morel, E. D Das Gift, das zerſtört. Die Mär von dem deutſchen Kriegs⸗ anſchlog. Frankfurt, Frankfurter Societäts⸗Druckerei.(521) Kaufmann, Dr. Carl: Welche führen zu einer zeitgemäßen Reform unſerer Sozialverſicherung? Berlin Stilke.(522) Weber, Leop.: Midgard, die Heldenſagen des Nordlandes. Thienemann.(523) Heckel, Karl: Nietzſche Leipzig, Reclam.(524) Sterneder, Haus: Der Sonnenbruder. Roman Letpzig Staackmann.(525) Greinz, Rudolf: Der Hirt von Zenoberg. Roman. Ebenda.(526) ee Otto: Bilder aus der letzlen Kaiſerzeit. Berlin, R. Hobbing. Georgi⸗Grote: Das Reichsmietengeſetz. Berlin. Stiſke.(528) 97 13 2 1100 Unſer Recht. Berlin, Verlag für Politik und Wirt⸗ aft.(e Suttgart Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rein⸗Veael ſ16[17 ſis ſ10 252 Jerarecegef ſo.ſſ7s Nſe Schu erinſel“.75]/1676566s Nannbeeim 431ʃ4.%/3.9203 810 7801.71 en 3604ſ 865.840 682 6] ſeilbronn.10 130 Marau.001851754 6˙71 504 86 Mannbeim.304 098(37 1753.64 Rann 3 2603 05 2 7802 66 Kbln 370.46% 042 91 Winbſtill, heiter.— 00 Mannheimer Welterbericht v. 21. Nov. morgens 7 Uhr Barometer: 783,0 mm. Thermometer.60 C. Niedriaqſte Temperatu nachts:.0 C. Höchſte Temperatur geſtern: 7,00 C. Niederſchlag:.7 Liten auf den qm. Winbſtil, ſchwach neblig. Handel und Industrie Das Podium der Wirtschaft Im Verein Berliner Kaufleute und Industrieller ergr das Vorstandsmitglied des Vereins, Direktor Hans Kraemeß das Wort zu überaus bemerkenswerten Ausführungen, uus denen folgendes hervorzuheben sei: Dieselben Schwierigkel⸗ ten, über die der Kanzler Dr. Wirth gestürzt ist, bestehen füf den neuen Mann fort Es geht nicht länger an, dall die 85, samte deutsche Wirtschaft uziter das kaudinische Joch einer Partei, der sozialistischen, gebeugt wird. Von dem Kanzlef Dr. Wirth ist das Wort gefallen: der poliüsche Feind steht rechis. Heute müssen wir sagen: der wirtschaftliche Feind steht Iinks. Die deutsche Wirtschaft ist zurzeit nur'noch eine bemalte Kulissenfassade. Wir betäuben uns mil Papiergewinnen un Papierzillern, während das Vermögen aufgezehrt wird. Be⸗ sonders deutlich kommt dies bei dem Miftelstande und den Hausbesitzern zum Ausdruck. Es wird Zeit, daß sich die Führer der deutschen Wirtschaft um die Staatsgeschäfte kümmern. Wie weit die Verwirrung geht, erhelli aus Tatsache, daß die deutschen Reichseisenbahnen in den letzle Monalen für ca. 81 Milliarden Mark Kohle aus England zogen haben, die hätten erspart werden können wenn die beiter der Kohlenreviere mehr gearbeitel hätten. Die deulse Wirtschaft ist mit 300 Mifliarden Kohlensteuern belastel. vervielfachen sich über die Produktion für die deutsche W schaft, da heute die These gilt, daß jede Steuer abgewälzt we den mub. Das sind Zustände, die unhaltbar si vielfach der deulschen Industrie der Vorwurf sie unter dem Begriſf Substanzerhaltung märchenhafte winne verstecke und Ausgaben für Betrieben herausgezogen werden. würfen nachgehen, kommen wir zu der Frage: Preise denn wirklich berechtigt, Venn wir diesen 4 he Sie irt⸗ 9— Nun wird emacht, da rivale Zwecke aus den Vor- Sind die dle die Kaukkrafi weiter zu erlöschen drohen? Noch speisen wir in Flarmorhallen, noch glänzt die Lichtfülle, noch erklingt Freudenmusik. A 7 jeden Augenblick müssen wir das Renetekel an der Wand * erwarten. Die zweilte Revolutlon wird geführt werden von den Schichten, die heute Proletarier eindl. Das sind nicht dle Ar“ beiter! Das sind die, die ächzen unter dem Trümmerhaulen den das alte Regime zurdekgelassen hat. Der Schulthaufen tst liegen geblleben, well niemand den Mut gehabi hat, Ih wegzuräumen. Wir haben im Jahre ibis versäumt, di4 Staatsaulortiat aufzurichten. Dann haben wir den Glaubeg an den deutschen Staat verloren Jetxt sind wir dabel, anch den Glauben an dle deutsche Wirtschaft zu verllorenl D. Wirkungsgrad unserer Wirtschaft wird von Monat zu Mon geringer. Dle deutsche Wirtschaft produziert Uberall ru. 155 wir werden den Konkurrenzkampf mit dem Ausland 1 eren. 21 Wir milssen zurekkehren zu den bewhrten in der Vorkrlegsselt — Erhöhung des Wochken · Preisniveaus um 15,1 v. H. 1880 fache Friedensprelse. 1 Für die Berichstwoche mit Samstag, den 1. November, und endend mit Freifag, den 17. November) betrug der Kaufkraftindex der halbamillchen„Industrie- und Has- dels-Zeitung' 1376, 10 d. h. die zugrunde gelegten 41 Orenn⸗ delswaren erreichten das 1870fache ihres Frledensprelsstaf⸗ des(Ende 1913 glelch), so dab damlt die Inlandkau der Mark am Grophandelsprelsnlveau gemessen nur noch 1½13% ihres Vorkriegswertes dargtellte. Am Dollarmitlel- kurs in Berlin gemessen, wies dle Reichsbank in der wellen Oktoberwoche nur noch den 1788. Tell Ihres Aubenw der auf; der Dollarmiitelkurs in Berlin detruß im Wochendurchschnitt des 7. bls 11. November 2 daß sich gegenũber dem Durchschnitiskurs der Vorwochg vos, 7587,50 Mk. für einen Dollar ein Rückgang um 1, 1 v. II. 7. gab. Dieser Stabilität der Auslandskraft der Mark 7 über, die sich in dleser geringfügigen Devisenverbil 915 ausdrückt, erhöhte sich der Prelssplegel der Grophandelt“ waren, am Index der„Industrie- und Ilandels-Zeltun 1 messen, um 15,1 V. H. seit der Vorwoche(1195,81), damlt sich die durchschnittliche Aufwärtsbewegung der Cropbenf delspreise, die in der Vorwoche mit einem——— + von nur 37,5 v. H. hinter der Devisenverteuerung von 90 7. KHK. stark zurückgeblieben war, recht erheblich in der Berichie woche fortgesetzt. Das besonders starke Emporschnellen def ausländischen Zahlungsmittel zu Ende voriger Woche demnach bei einigen Waren erst in der Berichtswoche Auswirkung gekommen: hinzu kamen dlie auf Grund der 4 larsteigerung der hervorgehenden drei Wochen errechmeig Erhöhung des Goldzollzuschlages ab 15. November um 3ʃ v.., ferner die seit 16. November in Kraft getretenen Kol lenpreiserhöhungen um durchschnittlich 60—70 v.., 80 ll⸗ die recht, erhebliche Hinaufsetzung der Eisen- und preise.— Demgegenüber ermäßigten sich enſaße mit der Va- lutagestaltung in engerem Zusammenhang ste enden Waren⸗ preise auf die Abschwächung der ausländischen Zehlunfe- mittel hin; so weisen die Notferungen an den deutschen tallmärkten und Getreidemärkten im Durchschnitt der richtswoche einige geringe Rückgänge auf, die gegenüber übrigen z. T. recht erheblichen Preiserhöhungen die e uf⸗ wärksbewegung des Preisniveaus jedoch kaum bemmen konnten. Zellstoffabrik Waldhof. Die Gesellschaft beruft Montag, den 11 Dezember, nach Mannheim, wie aus Anzeige in vorliegendem Blatt ersichtlich ist, eine ao..-V. zur schlußfassung über Umwandlung der vorhandenen 8 Mill. Vorzugsaktien Lit. A in auf den Inhaber lautende Stam Cleichzeitig soll Beschuß gefaſft über Erhöbung unter Aus aktien. des„ um 125 Mill. Mk. schluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aklionäre. aul Be Mx. m⸗ bäl⸗ Preiserhöhungen im Großhandel und Angestelltenge ter. Im Großhandel jagt eine Preiserhöhung in rasen en Schrittlauf die andere. Der 1380 fache Friedenspreis Großhandelsartikel ist nach amtlicher Berechnung bereit s ex- reicht. Besonders hat der Monat November eine bisher ungg. kannte Preisrevolution gebracht. Die Verteuerung des Argrt⸗ stoffes der Wirtschaft, der Kohle, ist die Ursache dieser tis. Zum Angleich an diese enormen Preissteigerungen laut Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses die ber-Gehälter der Angestellten im kaufmännischen Gew für Frankfurt a. M. um 80 Prozent gegenüber Oktober er Worden, hierzu tritt noch ene Zulage von 12 000 bezw 1 Mark. So treibt ein Rad das andere in unaufhörlicher gorung alle Preise und erschreckende Entwertung der pierenen Zanlungsmittel. chenhaſt, daß man in Oesterreich bereits mit Erfolg an e Ahbau der Löhne und Gehälter herangegangen ist. Bei geht män den umgekehrten Weg.: Verminderung der Pro kion, Herabsetzung der Arbeitszeit und gleichzeitiger höhung der Löhne und Gehälter. einseitige Preiserhöhung ohne Lohnerhöhung treiben. es aber im Kreislauf so auch nicht Weiter geht, darũb steht unter Einsichtigen kaum eine Meinungsverschieden Die Gegenmaßnahmen müssen von einer Beseiligung der llatjon von einem Ausgleich im eigenen Reichsetat und elner Aufhebung unproduktiver Steuern ausgehen. Demgegenüber klingt es fast m Man kann natürlich n sind Novem- 1be nobt 5 000 Stei⸗ ar⸗ inen duk- icht 545 er be- helt⸗ Er- + 1 2 D lucht —. tüchtigen. in Handel und Induſtrie 8 3 ieugeug, den 21. November 1922 Mannheimer General-Anzeiger(Minag · Ausgabe) —— 5. Seite. Nr. 537 Katastropheupropaganda in der Generalversammlung. In der Generalversammlung der Terrain-Akt-Ges. Spandau- West, über die wir bereits berichtel haben, stand Ge Auf- nahme eines gröſleren Darlehns zum Zwecke der Regulierung Simes Bauterrains durch Strabenbau zur Verhandlung. In der ebalte erklärte ein Mitinhaber der Bankfirma Dienstbach& loebius daßb Pessimismus in der heutigen Zeit nur allzu be- rechtigt sei, und dall die'essimisten bisher leider noch Iimmer recht behalten haben. Die gegenwärtige Entwiekelung es Dollarkurses zeige, wohin der Weg führe; die Zeit sei nicht mehr fern, in der Wir vielleicht 30-, 40- und 50 000 Mark ür einen Dollar zahlen werden. Heute stehe deshalb die usgabe vol, 10 Mill. Mk. für Straßensau in gar keinem Ver- hältnis zu späterer Zeit, Wo diese Arbeiten vielleicht das Doppelte resp. Dreifache erfordern würden. Börsenberichte Mannheimer flektenbörse Mannheim, 20. Nov. Die heulige Börse bekundete wieder auf der ganzen Linie freundliche Hlaltung. In Rhein. Credit- bunk-Aktlen vollzogen sich Umsatze zu 700 ,, in Rhein. Hypothekenbank zu 350 ½ u. in Sädd. Disconto zu 950. Von chem. Werten stellten sich Anilin 7500., Rhenanias 3800 bez. und., Verein Deutscher Oelfabriken 3100 bez. und G. und Wesieregeln 6900 GC. Feruer erfolgten Abschlüsse in Benz zu 500% Dingler Maschinen zu 1600 7% in Fahr zu 3000%(Eahr nachbörslich 3050.), Naggonfabrik Fuchs zu 1500%, Neckarsulmer zu 2600%½, Rhein. Elektra zu 1100%, Wayh& Freyiag zu 6500 2/ Zellstoflabrik Waldhof zu 6000% und in. Zuckerflabrik Frankenthal-Aktien zu 4750 ½. Ven Brauereien Naren begehrt: Eichbaum zu 1800 und Sinner zu 3000. on Verslcherungsaklien wurden gehandell: Badische Asse- Kuranz zu 2500 Mark und Oberrheinischę zu 1250 Mark. Die nächste Börse ſindet am Donnerstag, den 23. November, stati. Deuisenmarkt Mannheimer Devlsenmarkt Tendenz: soh Wac h. Mannheim, 21. Nov.(.30 vorm,) Es notierten am hie- sigen Platze(mitgeteilt von der, Milteldeutschen Creditbank, er): kew Vork 6400(6750), Holland 2520(2655),.ondon 12(30 000), Schwenz 1202(1250), Paris 475(470), Iallen —9. New Vork, 20. Nov. Die Reichsmark notierte.01. (%01%) cents, wus einem Kurs von 0956,52(7111,11) Mark entspricht. New Lork, 20 Rovbr.(WS) Devisen. 8 2⁰ Rantreioh.97 7 40 sche 1 18.62 ſelgten 652.94 J Lagtand 48.49 Waren und Markte Mannhelmer Kolonialwarenbörse m. Mannheim, 20. Nov. Die an der heutigen Kolonialwarenbörse blieb ruhig. Die Interessenten nehmen eine abwartende Ilaltung ein. Man notierle lür Kallee Santos 2830—2840 Bik., gewaschen 4280—4340 Mk. für das 10, Zoll ab 22. 11. 1898 Mk. per Kilo, Kakao inländischer War zu 1600 Mk. und holländischer zu 1800 Mk. per Kio olle- rlert. Zucker weill krist. nanntle man 550 Mk., Tee mittel 6800—7800 Mk. und Tee gut, fein 7800—8800 Mk. Reis Burma War zu 550 Mk,, alles per Kilo ab Mannheim angeboten. Spanlen 18.28 12.75 tallen 5.77 Jeuisohland.01 001 Erhöhte Preise im Eisenhandel. Eer Eisenhändlerver- band in Düsseldorf setzte mit Gellung vom 16. November ent- sprechend dem neuen Aufschlag auf die Werkpreise folgende Preise kfest: Stabeisen(Thomas) 27 950, Siemens-Martin 29 830, Universaleisen 90 290 bez. 32 340, Bandeisen 32 890 bez. 34 940, Grobbleche 31 460——-33 630 bez. 33640—35 950, Riffelbleche 33 010—42370 bez. 35 290—45 040, Mittelbleche 35 400 bez. 37 630, Feinbleche 39 540—72 860 bez. 41 760 76 390, Formeisen 27 640 bez. 29 480 Mk., alles je 100 kg für Verkäufe ab Lager. Oroße Erhöhung der Zementpreise. In aubergewöhn- lich hohem Ausmabße setzt sich die Erhöhung der Zement- fort. wodurch der Baumarkt außerordentlich schwer elastet wird. Mit sofortiger Wirkung ist eine Erhöhung der Zementpreise um 80Proz. der um ca. 100 000 MK. jetzt in Kraft geireten. Die jelzigen Preise stellen sich je 101 ab Werk kür Süddeutschland 229 724 Mk., für Nord- deutschland 225 724 und für Rheinland 218 724 Mk. „Erhebliche Preiserhöbung für Setingut. Die Vereinig- ten Steingutfabriken haben den Aufschlag für wein und bunt auf 10 000 Proz. und für Gold auf 11 600 Proz. erhöht. Erhebliche Preiserhöhung für Steingut. Die Vereinig- Preisberechnung zugrunde zu legende Multiplikator ist von der Interessengemeinschaft der Porzellanfabriken auf 46 er- höht worden. .— Zur Lage am Holzmarkt. Die Rohholzpreise eilen unaufhaltsam in die Höhe. Ein Grubenholztermin, der voi einigen Tagen stattfand und Gebote bis zu 57 000 Mk. je Fest- meler brachle, erregt in Fachkreisen größtes Erstaunen. Die- ser Preis übersteigt wesentlich den Goldpreis und die Bewer- lung, die Grubenholz am Weltmarkt ſindet. Dabei ist zu bemer- ken, daß das Holzausluhrgeschäft eng begrenzt ist, und es be- richten auch die Möbelfabriken dahin daß neue Aufträge aus Holland, aus der Schweiz und aus Italien nur schr spärlich eingehen. Die Kapitalnol wächsld, bei den sleigenden Preisen im gesamien deutschen llolzgewerbe von Tag zu Tag. Metallbericht.(Milgeteilt vom Deutschen Metallhandel .-G. in Berlin-Oberschöneweide.) Die bereits in der vorigen Woche vorhanden Schwankungen setzten sich in der heute schließenden Berichtswoche unverändert, ja in bei- nahe noch verslärkler Masse fort. Diese wilde Bewegung wurde veranlaßt durch den äuberst erregten Devisenmarkl, auf dem beispielsweise die Notierungen für den Dollar an einzelnen Tagen um etwa 1000 Punkte heraufschnellten, um im Laufe desselben Tages diesen Gewinn nicht nur wieder berzugeben, sondern noch unter den vorhergewesenen Stand herabzusinken. Im Verlaufe der Woche sind dann auch die deutschen Metallpreise erheblich zurückgegangen, sodaß die heutigen Nolierungen wesentlich unter den Preisen, welche am Ende der Vorwoche Gültigkeit hatten, liegen. Das Ge- schäft war lrotzdem noch ziemiich lebhaft. Die feste-Tendenz hat allerdings einer großen Unsicherheil Platz machen müs- sen. Der Londoner Metallmarkt verlief wieder ruhig, Die Tendenz war im Gegensatz zur Vorwoche etwas rückläuſig, sodaßb Kupfer und Blei je Pfund im Preise abbröckelten. Zinn mublte sich sogar einen Abstrich von etwa 6 Pfund per engl. Tonne gefallen lassen, Zink blieb ziemlich unverändert. Die heutigen Preise für den deutschen Konsum stellen sich ungefähr wie folgt: Elektrolytkupferkathoden 1900—2000 Mk. T- kg, Raſfinadekupfer 1800—1900 Mk. p. kg, Hüttenweich⸗ blel 750—775 Mk. F. 1. kg, Hültenrohzink, Marke Ziro RR 1500 bis 1700 Mk. p. 1 Kkg, Feinzink, Marke Zero 99,9 proz. 1800 bis Mark p. 1 kg. Tabakpreise. Ernte wurden zum Preise von 27 000 Mark der Zeniner ge-⸗ ten die meisten mit dem Verkauf zurück. Berliner Metallbörse vom 20. November 4 Preise in Mark für 1 Kg. 20. Alumintum 17. Nov. 2 Nov. Slektrolytkugfer 5 2 un s 734—.— falfias— 8 100 25513900 e 8258400 3430-55 Slel 780•778 725 ddttenzian 5220-5380 8350-845 daee e e e, 0. Lork. ntimon 873•7 7 8 5 110 1200 1100-100 uder für 4 19. 140000 1688. 140000-10000 Ateminum 2710.— 2692.— latin p. Gr.— 16000 London. W. Nevbr.(WS) wetallmarkt.(in Lst. fur f. engl. t. v. 1015 kg.) 1 20 destseleet. 66.— 66.— e 2475 24 65 Kupfor Kass 63.48 63 4 floke!l 133— 135.— dax 36.75 38.85 40. 3 Monat 64 25 54.25 an Kassa 127.59 178.50 meoksſer 12.— 12.— 00. Elektrol 50.75 70./ d0. à Monat 173.15 179.25[numon 34.— 34.— Amerikanischer Funkdllenst New Lork, 20. Nevbr.(W3S) Funkdlenst.(Machdruck verboten). 16. 2 Zuf. zus 48.00 29.0 stand wt 13.75 13.75 Kalle looo 10.99 10. 0 dektroyt 13.92 13.3 Ired. Bal.—.— dovember 9 97 eian loke 36.50 38.75• ueke Centrt.53 38.65 ürz 51.48 lel 52 2 lerpentin 166.— 155.— Aa1.89 2% Llar 32.35 avanaah 152 75 182.78 iul.50.96%ensen 29. 29.—. 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Dezem- ber angesagte Tariferhöhung wird, wie der Südwestdeutsche Se rdand Mannheim, erfährt, 100—150 Proz., der jetzigen Frachlsätze betragen. Im gleichen Umfange werden auch die Anschlußfrachten und die Nebengebühren erhöht werden. Da namenllich die letzteren mit einer solchen Er⸗ höhung eine das erträgliche Ma weit übersteigende Höhe erreichen und da selbst unter den heuligen Verhälinissen es Selbskkosten verursacht hat der Reichsverband der Deutschen Industrie bei der Reichsbahnverwallung eine Nachprüfung des Nebengebührentarifes beantragt und zwar nach der Rich- tung, dab jediglich die Selbstkosten der Bahn erhoben werden. ———.— Herausgebei, Driuger und Verieger: DTruckerei Dr. Haag. Mannbeimers General-Anzeiger G. n. h., Mannheim. 6. 2 Direktion“ Ferdinand H⸗yme.— Cheiredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für Politik: Dr Fritz Hammes; für Handel: Nie Peterſen; jür Feuilleton Altred Maderno; für Lokates und den übrigen redaktionellen Inbalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. ————— + ——— Tüchtiges rnnmeinmädchen das bürgerlich kochen kann, per ſof geſucht. Lohn zejigemäß. 4561 Kleine Merzelſtr. 4II. jungesMädchen tagsüber zu kl. Kind geſ. atterſallſtr. 209, part. 4535 49 Mädchen gegen ſehr hohen Lohn per ſofori geſucht. 4574 N 7. La, eine Tr. Saubere Frau ocdd. Mädchen ſofort geſucht. 4578 Rheindillenſtraße 22. ll. Udend. Macchen für Küche und Hausbalt ſofort geſucht. 45 79 Jungerer, erster Dekorateur Aiudt Wir legen Wert auf elne erſtklaſſtge taſt, die abſolut ſeibſtändig Stapel⸗ ſotoſe Dantaſteſenſter zugkräſug berausbrungt— Ferner ſuchen wir 10200 Dekorateur der in Plakaiſchreiberel durchaus bewandert iſt und zugkräſtige Platatmaleiei verfertigt. Gebrüder Rothschild, K.1/2. Grossauskunftei ten, tepräſentablen Akquisiteur Wuebote unter N. 17 an die Geſchäftsſt ds. 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November 1922 In Miete B 16 Freie Volksbühne 8S 8551—8650 Bühnenvolksbund Nr. 6421—6520 HANMLET Prinz von Däinemark Tragödie in 5 Autzügen von W. Shakespeare. Vebeisetzt von A. W. v. Schlegel. In Szene gesetzt von Artur Holz. 47 Der König Gerhard Ritter Hamlet Robert Vogel Pelonius Wuühelm Kolmar Horatio Rudolf Wittgen Laertes Paul Rose Rosenkranz H. Herbert Michels Güldenstern Fritz Linn Marceiius Anton Gaugl Bernardo losef Renkert irko Alexander Kökert Hans Godeck Kurt Reis losef Renkert Ernst Sladeck Richard Eggarter KEarl Neumann-Hoditz Anton Gaugl Oeorg Köhler Maria Andor Jise Lahn Personen der Komödie: Toten gräber Prolog Alexander Köxkert König Georg Köhler Königin Helene Leydenius Lucianus Josef Renkert. Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr. Mittwoch, den 22. November 1922 In Miete A 16. Die Hochzeit des Figaro. 47 ODer iolle Lag) Antang 7 Uhr. Nenes Iheater im osengürfen. Mittwoch, den 22. November 1922. Freie Volksbühne No 10451—& 11050 Die Frau mit der Maske Antang 7½ Uhr. ſeanlecheann Apblixr tgtkeseeumnenmaeunbineenunünnkuennimenimnumu Nur noch ſO Tage! der sensationelle Spielplan: Carl Bernhard mit neuen Couplets. Roberi Nennenbruch mit neuen Vortrãgen. Die Einbrecher von New-Vork Floreitis, Snpiss& Geo O. diese Dienstboten! Nay& Nay und die übrigen Spezialitäten! eeee e 10—1 Uhr.——8 Uhr. 825⁵8 Wahre Beifallsstürme das vollbesetzte Haus, wenn 8278 Alperfini seine verplüffend wughalsigen u. einzig-· artigen Seusationen vollführt. So elwas haben Sie tatsächlich noch nicht gesehen! Bei dieser Gelegenheit machen wir nochmals darauf auimerksam, dass wir sowokl Albertini wie Maeiste in Alleinaufführungsrechtl. 2 Mannheim etwarben, sodaß diese Fiene auck in der Neckatstadt, Lindenhof oder Waldhof micht zu schen sind. Es bringt dieselben nut das Daldst Ihcaler. Aufang 4 Unr! Lotzte Vorstellung.15 Uhr. 98 durchbrausen Ab heute! Bis einschl. Donnerstag Das Mädchen] von Naney! Abenteurerfiim in 5 spannenden Akten. In der Hauptroe: Annu Hardt. flb un Hünt wl Lustspiel in 2 Akten! Eine Dampierfahrt ettang Nofwegens Ftordküste Naturaufnahme. 8273 Mutang bö Uür.—-Letrte Vorstenunz f bhr. Sdhauburg am Mittwoch, d ieeeeeeeeee „Union-Theater Fp6, 23/24 Telephon 867. Nur noch bis Während schränkte schen Ha Herren der Meere Ein Abenteurer-Schauspiel in 6 Akten Dieses Filmwerk, das zu unseren be- deutendsten Schöp'ungen züäht, ist wegen Ausfall von Lucrezia Borgia eingeselzt. um den Besuchern vorläufg eine wirk- lich gute Entschädigung bieten zu können. Da„,Lucrezia Borgia ab 17. Nov. 2 Wochen auf dem Spielplan bleiben solite, haben wir für die zweite Woche, vom 24. bis 30. November, gleichfa Is einen ganz hervorragenden Oualitäts- film jestgelegt: technische Möglichkeit Films Triumphe feiein lässt und einen mehr phantastischen Inhalt hat, führt uns der Film,, Luise Millerin“ mitseiner realen Geslaltungsktaft und semen Feinheiten in den Beteich der höchsten künstleri- Entwicklungs- Möglichkelt diesem Gebiete! Man hat aiso die Gelegen- heit, in der für Luerenia Borgia früher lestgesetzten Spielzeit von 14 Tagen jede Woche ees ber dodeufendsten fümwerke anschlièssend zu sehen. elnschließl. Donnerstag: Moderne oder: das erste Werk die unbe- des auf 8285 Luise Millerin, en 22. ds. Mts., nae Haupffeuerwache, wozu alle Interessenten freundlichst eingeladen sind. 10234 Minimax.-G. für Süddeutschland Stuttgart.— plats-Vertretung: L. Brems, Ludwig Alniche veroftenicpungen ger Santgemerng;. Ler in Mailand preisgekrbnte Fum der Uta: fays äde Sodener NMineral-Pasfillen Relnes olenprod tsit nateen 40 dahraa bostens bavährt genen Husten, Helser- —— 22 8 Ad. Müller Vom 27. bis 30. November werden wir in Heidelberg, Universitäts-Augenklinik, an- Wesend sein, um fatde duen nach der Natur für die Patienten anzufertigen und einzupassen. Anstalt für künstliche Augen. El6 Söhne, Wiesbaden (Butz&Leitz MANNHEIM Brückenwaagen Rrane und 5 Hebezeuge. 5 Schlager in d m ane Uran; nach dem Roman v. Alexander Dumas Eddie Polo in und „ der beste Komiker der Welt. Lammer- Llchtspiele. Kampf gegen Debermacht ieneee 5 * dn Ae face und billig repariert. 860 A. Ringer, Ubrmachet E 2. 16, neb Marktplatz Fikroskep 1000 f. lin zu Vor⸗ pländen. Richendorff- strasse 45, IIl. r. 4846 Talhakae kauſen geſucht. Angebote unt. U. C. an die Geſchaftsſtelle. Anker e Sberneen werden. erſucht, aufgrund der nachfolgenden Veſtimmungen 5 2 dee Die Marke„D“ der Brot⸗ karte gilt von Montag ab für die Entnahme von 1 Pfund Zucker in den Verkaufsſtellen, welche die betreffende Brotkarte abgeſtempelt haben. Oeltenillche Bekannimackung. Ob das Nationaltheater Mannheim und ſein Orcheſter vom 1. September 1923 ab erhalten werden können, hängt neben der Durchführung von erheblichen E ſparn ſſen insbeſondere von der Sicherſtellung eines genugenden Beſuchs ab. Der Intendant wird auf ſorgfältige Auswahl und Vorbereitung aller Aufführungen ernſtlich bedacht. ſein; auf der anderen Seite müſſen aber etwa doppelt ſoviele Plätze als heute durch Mieter ü Es wird daher dringendſt für 20, 30 oder 40 Vorſtellungen eine Miete ab zuſchließen. Der Intendant wird Einladungen verſenden; wer eine ſolche bis zum 30. November nicht erhalten hat, kann Vordrucke zum Abſchluß einer Miete im Theaterbüro, B 2. ga, oder bei den Gemeindeſekretariaten, beim Verkehrsverein (Rathaus, N 1, Bogen 47), bei der Verkaufsſtelle Auguſt Kremer, D 1. 5, bei der Muſtkalienhand⸗ lung Heckel, O 3. 10, beim Muſikhaus, P 7. 14a, und bei Eugen Pfeiffer, O 2. 9, in Ludwigs⸗ hafen im Muſikhaus Spiegel u. Sohn, Kaiſer⸗ Wilhelmſtr. 7, Buchdruckerei Waldkirch, Amtsſtr. 8 und Verkehrsverein und in Heidelberg bei den Muſikalienhandlungen Karl Hochſtein und Eugen Pfeiffer erhalten. 16 Der Schluß der Zeichnungen iſt auf den 10. Dezember ſeſtgeſetzt. Besflimmungen über Miete im Nationaltheater für das Spiel⸗ jahr 1923/ù24. 1. Im Spieljahr 1923/24 werden die in be⸗ ſonderer Liſte verzeichneten 40 verſchiedenen Stücke, zur Hälfte Opern, Operetten, Sing⸗ und Tanzſpiele, zur andern Hälfte Schauſpiele, Luſt⸗ ſpiele und ähnliche Spiele in Miete vergeben; iſt die Aufführung eines in der Liſte ſtehenden Stückes aus wichtigen Gründen nicht möglich, ſo wird ein gleichartiges und gleichwertiges Stück als Erſatz gewählt. 2. Von den 40 Aufführungen muß der Mieter mindeſtens 20(zwei Reihen zu je 10) Auffüh⸗ rungen mieten; er kann auch 30(drei Reihen) oder 40(vier Reihen) abnehmen. 3. Die Mieten werden— mit 2096 Nachlaß— nach den jeweiligen Tagespreiſen, die für den betreffenden Mietplatz gelten, berechnet, wobei jedoch beſondere Erhöhungen außer Anſatz bleiben. Die Mieten ſind von zwei zu zwei Monaten vorbehaltlich Abrechnung, fällig. 4. r Mieter iſt an die Miete auch bei Er⸗ höhung der Preiſe gebunden. Es wird jedoch zugeſagt, daß die Mieten ſich nicht ſtärker erhöhen werden, als dem Grade der in der Regel durch die Teuerung bedingten, je⸗ weiligen Erhöhung des Aufwandes für das Per⸗ fonal(Beſoldungen, Löhne) entſpricht; desgleichen wird zugeſagt. datz die Miete ſich entſprechend er⸗ mäßigt, wenn infolge, 8 Teuerung die perſönlichen Koſten ſinken ſo Den Aus⸗ . die am 15. November gelten⸗ den espreiſe. Vermehrung oder Minderung der Zahl der Angeſtellten und Arbeiter hat keinen Einfluß auf die Höhe der Miete. Der Mieter kann aus dem Vertragsverbältnis ausſcheiden, wenn infolge ſeiner eigenen Be⸗ mühungen oder der Bemübungen des Intendanten ein Anderer in ſeinen Vertrag eintritt. Bei Abnahme ganzer durch eine Familie kann der Intendant die Ermäßigung von 20% auf 25% erhöhen. Bisberige Mieter, die 40 Vorſtellungen mieten, haben Vorrecht auf den ſeitherigen Nag 5. Die Zuſtimmung des Stadtrats bleibt vor⸗ behalten. Der Oberbürgermelfer. Die Straßenbahnhalteſtelle Ludwig Richter⸗ ſtraße in Neuoſtheim wird aufgehoben. 93 iftag ⸗Ausgabe.) hmittags 3 Unr hinter der shafen a. Rh., Maxstr. mittag ½3 Uhr, nach kurzem, schweren lieben. und Onkel, Herrn MANNriEIM, den 21. November 1922. Schanzenstraße 3 Die frauernden Hinter statt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, gestern nach- ueusorgenden Vater, Schwiegervatet, Großvater Hermann Eickelbaum im Aher von 72 Jehren, zu sich in die Ewigkeit abzurulen- Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 3 Uhr Leiden unsern bliebenen. 10276 Die Kleinen Gauütechadtüngsatbete — lausmeisterarbeiten— im Bereiche der Reichsbauverwaltung für Mann⸗ heim ſollen mit 4wöchentlicher Bindezeit vergeben werden. Angebote ſind verſchloſſen bis Dienstag, den 28. November, vormittags 10 Uhr beim Reichsbauamt Karlsruhe, Kaiſerallee 12, einzu⸗ reichen. Die Verbindungsunterlagen liegen beim Baubüro des Umbaues für Finanzamt Mann heim⸗Stadt, E 6. 20, zur Einſicht auf. E376 ANachlab-Versteigefung aus gut bürgerl. Haushalt am 10256 Donnerstag. 23. Nov. 1922. vormittags 10 Uhr u. nachm. 2 Uhr im Ngiroßen Saale des„grügen Hauſes“: I. 2 kompl. Betten mit la. 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Sepiember 1922 durch ein neueg Ortsſtatut geregelt worden. das vom bieſigen Oberverſicherungsamt am 3 ds. Mts. genehmtgt worden iſt. Dos Ortsſtatut wird durch Anſchlag on den Gemeindeverkündigungstafeln öffentlich bekanntzemacht. 5 Mit ſofortiger Wirkung haben folgende Klein⸗ verkaufspreiſe Gültiakeit: r die Berechnung ſind die Preiſe am Tage der Bieferung— nicht Veſtellung— maßgebend Mannheim, den 15. November 1022. 76 Ortskohlenſtelle. 1 für die gesmſe Dr Ueksache Industrie eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeen ee aunpt ————— ů—— ů ů 1 7 2 —. 5 preſſe mit Tiſch, 1 Grammophon mit Mlatten, vrs genmer Gartenmöbel, Blumenſtänder, 1 großer Spiegel 2 2 und anderes mehr. 10 218 8 835 Uebernehme jeden Poſten Möbel und Ware Sorte 88 zum Verſteigern oder gegen bar. 8 2 8 5 M. Arnold, Auktionator und Taxator, 22 K 2. 8. 4. Tel. 6219. N W. V tei gaete f Ers elgerung. meliere 1274.— 4— Im Auftrag verſteigere Mittwoch, den 22. No⸗ 3 1225.— 1296.— vember, nachm. 2 Uhr in 4. 5 folgendes ttnuß l. 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