—— e N Altktwoch. 22. Noveuber Mannheimer Genon Sezugspreiſe: Ia mannbeim und umgedung monatlich frei ins Haus gedracht mark 300.—. Durch die Poſt dezogen viertelh. Mk. 1200.—. Einzelnummer mk. 10.—. poſtſchecktonte Ar. 17800 Karisrude in Saden und Nr. 2017 Ludwigshafen am Abein. Hauptgeſchäftsſtelle Maundeim, E 6. 2. Seſchäfts⸗ Aebenſtelle Heckarſtadt, waldhofſtraße Ar. 6. Fernſprecher Aummer 7000, 7081, 7042, 708, 7034, 795. Celegramm-⸗Aòreſſe: Seneralanzeiger mannbeim. erſcheint wöchentlich zwölfwal⸗ — Zoſen eine gdielle intellektuelle beſprochen werden. eeee VBeilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Mittag⸗Ausgabe Padische Neueſte Nachrichlen Geſetz und Necht. Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen⸗Seitung und Mannheimer Muſik⸗Zeitung. Das neue Keichskabinett Die Miniſterliſte Berlin, 22. Nov.(Amtlich.) Der Reichspräſident ernannte geſtern abend Geheimrat Cuno zum Reichskanzler. » Die Miniſterliſte iſt folgende: Reichsjuſtizminiſter: Dr. heinze, Mitgl. des Reichstags, Reichswirtſchaftsminiſter: Becker(heſſen), M. d.., Reichsarbeitsminiſter: Dr. Brauns, Mitgl. d. Reichst. Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft: Dr. NMüller(Bonn), Reichsfinanzminiſter: Dr. hermes, Reichsſchatzminiſter: Dr. Albert, Staatsſekretür z.., Reichswehrminiſter: Dr. Geßler, Reichsverkehrsminiſter: Dr. Groener, Reichspoſtminiſter: Stingl, Staatsſekretär der Ab⸗ teilung München des Reichspoſtminiſteriums. Ueber die Beſetzung des Reichsminiſteriums des Innern iſt eine endgültige Entſcheidung noch nicht getroffen. Ddie berhandlungen mit einem als Reichsminiſter des Auswärtigen in Kusſicht genommenen Diplomaten werden nicht vor morgen Abend zum Abſchluß kommen. Dazu drahtet uns noch unſer Berliner Büro: Nachdem es geſtern den ganzen Tag über geheißen hatte, daß die Miniſterliſte noch nicht veröffentlicht werden würde, hat dann um die mitternächtliche Stunde der amtliche Draht die Namen der neuen Männer doch bekannt gegeben. Es fehlt zwar noch der Mini⸗ ſter des Innern, doch iſt anzunehmen, daß Herr Deſer, der frühere preußiſche Eiſenbahnminiſter und noch frühere Redakteur der„Frank furter Zeitung“ das ihm angetragene Amt annehmen wird. Als Verweſer des Auswärtigen iſt Herr v. Roſenberg auserſehen, der bis 1920 im Auswärtigen Amt tätig war, ſpäter als Geſandter in Wien wirkte und dann, als der Wiener Poſten für Herrn Pfeiffer frei gemacht werden mußte, nach Kopenhagen verſetzt wurde. „Die Antwort von Herrn v. Roſenberg ſteht noch aus, vermutlich uber wird er zuſagen. 5 Die bereits ernannten Männer ſind der Oeffentlichkeit nicht un⸗ bekannt. Dr. Heinze iſt ſchon einmal Reichsjuſtizminiſter geweſen, Dr. Albert war der letzte Leiter der Reichskanzlei, der dieſem Amt gewachſen war. Während des Kriegs hatte er in Amerika ge⸗ weilt und ſich dort mancherlei Verdienſte um die deutſche Sache er⸗ worben. Als neue Männer treten in das Kabinett nur Staatsſekretär Stingl, der hoffentlich einen neuen Zug in die unter Giesberts verwahrloſte Reichspoſtverwaltung bringen wird und der Ernäh⸗ rungsminiſter Dr. Müller⸗Bonn, von dem berichtet wird, daß er —— Geſchäftsführer der rheiniſchen Landwirtſchaftskammer iſt und dem katholiſchen rheiniſchen Bauernverein naheſteht. Müller⸗Bonn ſteht anfangs der 30 Jahre und war früher Redakteur der„Rheiniſchen Volkswacht“. Die Veröffentlichung der Miniſterliſte iſt ſo ſpät erfolgt, daß die meiſten Berliner Blätter zu ihr noch keinen Kommentar ſchreiben konnten. Im„Berliner Tageblatt“ wird das Kabinett im allgemeinen freundlich begrüßt. Sein Leitartikler findet— und darüber fällt ihm offenſichtlich ein Stein vom Herzen—, daß das Kabinett nun doch nicht mehr ſo rein volksparteilich ausſieht, wie es Tags zuvor den Anſchein hatte. Im⸗ merhin meint er:„Das Kabinett Cuno wird eines nie aus den Augen verlieren dürfen, daß es gewiſſermaßen außerhalb der Parteien ſteht und inſofern jedesmal von neuem darauf ange⸗ wieſen iſt, ſich das Vertrauen einer Majorität im Parlament zu er⸗ werben. Das iſt eine ſchwierige, aber für Männer mit politiſcher Initiative um ſo reizvollere Aufgabe.“ Indeſſen tröſtet ſich das Blatt auch damit, daß das neue Kabinett an politiſch entſcheidender Stelle Perſönlichkeiten aufweiſe, die als Bürgen de⸗ republikaniſchen Gedankens anzuſehen ſeien und die Aufgabe haben würden, die ab⸗ geriſſenen Fäden nach links wieder anzuknüpfen und einem ſpäteren Eintritt der Sozialdemokratie in das Kabinett die Wege zu ebnen. „Die„Voſſiſche Zeitung“ indes bleibt andauernd böſe und unzufrieden. Sie ärgert ſich beſonders über den Eintritt von Dr. Becker⸗Heſſen in das Kabinett und meint, dadurch werde noch deutlicher, daß das neue Miniſterium ein ausgeſprochenes poli⸗ tiſches Kabinett der Arbeitsgemeinſchaft, und zwar eigentlich ein Kabinett von deſſen vechtem Flügel iſt. Es ſei daher nicht anzuneh⸗ men, daß dadurch die Stellungnahme der Soztaldemokraten zu dieſem Kabinett erleichtert werden wird. Noch härter iſt die Kritik des„Vorwärks“. Er nennt es das ſtärkſte Stück der neuen Miniſterliſte, daß das bisher von Robert Schmidt ſo treulich verwaltete Wirtſchaftsminiſterium an Dr. Becker⸗Heſſen ausgeliefert wurde, und meint, die Belaſtung auf der Rechten durch Herrn Becker würde vorausſichtlich ſich bald als ſo ſtark erweiſen, daß die Verbindung nach links zerreißen würde. Immerhin würde die Sozialdemokratie keine blinde Bosheitspolitik treiben, aber ſachliche Oppoſition, wo ſie notwendig wäre. Anſchei⸗ nend wird das aber für die Sozialdemokratie überall notwendig ſein; denn ſo klingt die Begrüßung des„Borwärts“ aus:„Es läßt ſich ſchon jetzt. daß die Ernährungspolitit des Herrn Müller⸗Bonn, der Juſtizpolitik des Herrn Heinze, vor allem aber die Wirtſchaftspolitit des Herrn Becker⸗Heſſen der Sozialdemokratie bald dringenden Anlaß bieten wird, ihre ſachliche Oppoſition zur vollen Kraft zu entfalten.“ Es wiederholt ſich alfo das alte Vort: „Sie ſeen die Gründe der Regierung nicht, aber ſiemißbilli⸗ gen ſie.“ 85 Laut„Voſſ. Ztg.“ wird vorausſichtlich eine BVerſchiebung der Vorſtellung der neuen Regierung notwendig werden. Statt Donnerstag ſei ſeßt der Freitag für die Programmrede des dder Anee⸗ in Ausſicht enommen. Die Sitzung am Samstag ſoll der Ausſprache über die Regierungserklärung gewidmet ſein. der Untergang Straßburgs Am heutigen 22. November ſind vier Jahre verfloſſen, ſeitdem die Franzoſen in Straßburg einzogen. Man wird drüben zweifel⸗ los dieſen Tag zum Anlaß nehmen, um in überſchwenglicher Weiſe in gewiſſen Kreiſen das„Glück der Befreiung“ zu preiſen. Wie iſt aber die Lage der Wirklichkeit?„ „Wenn heute von einem untergehenden Straßburg geſprochen wird, ſo iſt das natürlich nur vorläufig bildlich zu verſtehen. orläufig— denn wie lange wird es dauern, bis die„Sieger“ es ſo weit gebracht haben, daß die Gebäude der Stadt durch Verwahr⸗ lofung in Zerfall geraten? Vorläufig aber iſt der„Untergang fene erſt auf das intellektuelle und kommer⸗ ebiet zu verlegen. Als das wichtigere mag erſt das Straßburg war früher vor der neuen Franzoſenherrſchaft eine der derühmteſten Univerſitätsſtädte Deutſchlands und erfreute ſich beſonders gerade auf nationalökonomiſchem Gebiete eines ſehr guten Rufes. Straßburg hatte immer einen 00 Zu⸗ pruch von Studierenden aller Länder zu verzeichnen. s iſt nun 5 rs geworden. Die erſte hauptſächlichſte Aufgabe aller maß⸗ gebenden franzöſiſchen Stellen und Behörden beſtand darin, alles, was deutſch war und 1 auszumerzen. Das iſt ihnen auch vollſtändig gelungen. Mit einem Federzuge wurden Ausweiſungen deutſcher Profeſſoren bewirkt. Deutſche Kultur wurde in kleinlicher Hämmerarbeit buchſtäblich zermeißelt. Mit zäher Ausdauer had der ranzoſe ſich daran gemacht, jede Spur Deutſchtum zu verwiſchen. Der„Reinextrug' iſt nun da. Die Univerſität Straßburg iſt geute auf ein trauriges Niveau herabgedrückt. Die Studentenzahl in erſchreckendem Umfange abgenommen und die Beſetzung der ehrſtühle iſt faſt durchweg alles andere als gut. Meiſtens ſind es kranzöſiſche Gelehrte, die die Plätze der vertriebenen Deutſchen Gakubiert haben. Dieſe können ſich nicht darin genug tun, den ganzen cgeifer ihres. Deutſchenhaſſes über ihre Hörer auszugießen. Der Intendſaß. daß der große Gelehrte immerhin eine gewiſſe geiſtige uternatfonalitzt beſitzt, iſt für ſie nicht vorhanden. „Die Bewegung des Deutſchenfreſſertums hat ſich dann datürlich 0 1 2 uchhandel bemerkbar gemacht. Im Anfange dän Franzoſenherrſchaft hätte wohl kaum ein Straßburger Buch⸗ 70 gewagt, deutſche Bücher in den Auslagen zu haben. Das ereotype„Vive la France“ der erſten Novembertage 1918 würde hm hohnvoll in den Ohren gegellt haben und gleich darauf wäre K Ladenfenſterſcheibe in Spliktter geweſen. Das war dann der ulturkampf der„grande nation'. Erreicht haben die Franzoſen — r damit gar nichts. Im Gegenteil. Ein Buchhändler ſagte deulich. daß er nach dem beſetzten Gebiete ſein beſtes Geſchäft in n deutſchen Klaſſikern machen würde. Der Bedarf und der grüabgerenach deutſcher Literatur iſt um ſo mehr zu be⸗ Gelder, als damit vielleicht die Hoffnung beſteht, daß der deutſche danke, im Elſaß und in Lothringen wieder etwas Fuß faſſen kann. ſeh eitere Kombinationen daran zu knüpfen, wäre heute noch 70 t derfrüht, denn der Separat⸗Gedanke ſpukt eben immer noch ſehr und en, Kößſen. In Straßburg ſelbſt aber pat die deutſche Kultur ihre Verbreitung durch das rückſichtsloſe Vorgehen der Fran⸗ große Bedrängnis erfahren, die ſie nach allen bemerkt Richtungen hin lahm legt. Nun kommt noch die Abwanderung der hervorragendſten Intellektuellen durch die Ausweiſungen hinzu, und ergibt damit ein Bild der Straßburger Verhältniſſe, wie es ſich trauriger gar nicht gedacht werden kann. Straßburg iſt nach Aus⸗ ſage vieler, die es nach langer Zeit wieder geſehen haben, ein rich⸗ tiges Spießerneſt geworden. Das dürfte genug beſagen. Die wenigen Kreiſe, die noch Intereſſe an deutſcher Literatur und Kultur haben, gehen mit ihren Franken nach Deutſchland, und decken dort ihren Bedarf. Der Straßburger kauft nichts mehr in Straßburg, ſondern er beſorgt alle ſeine Einkäufe in— Kehl. Kehl... das Alpha und Omega der 32 00 mißlichen kom⸗ merziellen Verhältniſſe Straßburgs. Der Geſchäftsgang der Straßburger Handels⸗ und a e iſt durch die nahe deulſche Konkurrenz in einem ſolchen Umfange gehemmt, daß ſich die daraus ergebenden ſchlimmen Folgen bereits ſehr ſtark bemerkbar machen. Der Rückgang der Geſchäfte in Straßburg zwingt viele alteingeſeſſene Straßburger Geſchäftsleute, ihre Läden und Ge⸗ ſchäfte zu 5 Halb Straßburg wandert am Monats⸗ oder Quartalserſten, ſowie am Wochenende nach Kehl und kauft dort ein, holen alles, was nur irgendwie einen Wert für Lebensführung und vor allem Luxus hat. Kein Straßburger denkt daran, Luxusärtikel in Straßburg ſelbſt zu kaufen. Der Umſatz in Aael Artikeln iſt in Straßburg ſo gering geworden. daß die Preiſe infolge des geringen Verdienſtes naturgemäß in die Höhe gehen müſſen, da ja nur beim Großverkauf heute noch ein lukratives Geſchäft gemacht werden kann. Die Folge iſt dann die, daß die billige deutſche Konkurrenz den Straßburger Geſchäften vorgezogen wird. Damit iſt aber ein Fade Teil der alten Straßburger Geſchäfte überflüſſig geworden und dort auf Konjunktur zu ſpekulieren, iſt ſelbſt den größten Dunkelmännern zu unſicher. Alles, was nur irgendwie mit Großzügigkeit arbeiten will und muß, kann nicht in Stkraßburg bleiben, ſondern muß ſich nach Möglichkeit anders etablieren. Und dadurch tritt eben das Verhängnis Straßburgs ein, das in zwei Worten geſagt iſt: Straßburg verkommt! Der Verfall in kommerzieller und intellektueller Beziehung hat ſchon ſolche Formen angenommen, daß ſie ſelbſt der Gleichgültigſte dem öffentlichen Leben gegenüber ſchon be hat. Mit Recht darf alſo von einem Untergang Straßburgs geſprochen werden, da ja auch, wie bereits geſagt, der wirkliche Zerfall an Häuſern und öffentlichen Einrichtungen ſehr bald unter der glorreichen franzöſiſchen Herrſchaft nachfolgen wird. Für Straßburg gäbe es nur noch eine Rettung, die aber gerade ein⸗ zig und allein unmöglich iſt, nämlich„Los von Frankreich“ Das wird aber für die michſten Jahre ganz unmöglich in Rechnung geſtellt werder können und wenn der„Sieger“ vielleicht einmal das die chbne e Gebiet wieder als wertlos verläßt, dürfte ſich Straßburg, die ſchöne alte Stadt, auf dem Niveau eines öden Provpinzſtädtchens befinden. Den dann Kommenden bloibt es überlaſſen, ob ſie ſich der Mühe des Wiederaufbaues unterziehen wollen oder nicht. Die Teuerungszulagen für die Beamken. Die geſtern im Reichsfinanzminiſterium mit den Spitzenorganiſationen geführten Verhandlungen über die Angleichung der Bezüge der Beamten und Angeſtellten an die Teuerung für die zweite Novemberhälfte führten zu einer Einigung auf folgender Grundlage: Der prozentuale Teuerungszuſchlag zum Koſtgeld, Ortszuſchlag und den Kinder⸗Zu⸗ ſchlägen wird ab 16. November von 41 auf 120% erhöht. 1922— Nr. 539 Ameiger Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung die kl. Jeile Mk. 40.—. Stellengeſ. u. Familien⸗Anz. 200% Rachl. Reklamen mk. 166.— Aunahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2/ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine verantwortg. üdern. höhere Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtzrungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnabme von Rnzeigen. Rufträge durch Kernſprecher ohne Sewähr. Ddie Konferenz von Lauſanne Die erſteordentliche Sitzung der Orientkonferenz wurde heute vormittag 11 Uhr im Chateau d Duchy eröffnet; ſie war aus⸗ ſchließlich der Organiſation der Konferenz gewidmet. An der Spitze der engliſchen Abordnung erſchien Curzon; Poincare und Muſſo⸗ lini, die nicht den Delegationen angehören, nahmen an der Sitzung nicht teil; die türkiſche Delegation erſchien vollzählig' darunter Ismet Paſcha, Riſa Nuri Bey und Reſchid Fathy Bey; die griechiſche Abordnung führte Veniſelos. Die Verhandlungen dauerten bis gegen 1 Uhr. Sie waren ſtreng geheim. Der amtliche Bericht EP. Lauſanne, 21. Nov.(Sonderbericht.) Es wurde folgendes Kommunique über die Vormittagsſitzung ausgegeben: 5 „Die Konferenz verhandelte am Dienstag vormittag über die Bildung der drei großen Kommiſſionen und Unter⸗ kommiſſionen. Die erſte Kommiſſion, die ſich mit territorialen und militäriſchen Fragen zu beſchäftigen haben wird, wird von Lord Curzon präſidiert, die zweite Kommiſſion für Wirtſchafts- und Finanzſragen von Barrere, die dritte, die ſich mit den Fragen des Minderheitsſchutzes und den Kapitulationen befaſſen wird, vom ita⸗ lieniſchen Hauptdelegierten Garonne. Dieſe letztexre Kommiſſion hat ihre Arbeiten in zehn Punkte eingeteilt. Was den Vorſitz der Konferenz betrifft, ſo wurde beſchloſſen, daß er von den Alliierten abwechſelnd ausgeübt werden ſoll. Die Türken verlangten, daß die Beratungen der Konferenz öffentlich ſein ſollten, aber die Alliierten haben darauf beſtanden, daß das größte Stillſchweigen über die Arbeiten der Konferenz he⸗ obachtet wird. Des weiteren haben die Türken die Frage der Zu⸗ laſſung der Ruſſen zur Konferenz aufgeworfen, worauf ihnen erwi⸗ dert wurde, daß Rußland nichteingeladen worden ſei, weil es die Fragen, die vor einiger Zeit an es gerichtet wurden, nicht be⸗ antwortet hat.“ Die zweite Sitzung der Konferenz begann nachmittags 4 Uhr. Die erſte Sitzung des erſten Ausſchuſſes iſt auf Mittwoch vor⸗ mittag angeſetzt worde. 5 Von der erſten Sitzung im Chateau'ODuchy hatte ſich Lord Curzon als erſter entfernt. Ihm folgten ſpäter die franzöſiſchen und italieniſchen Delegierten. Lord Curzon begab ſich ſofort nach der Sitzung ins Hotel Beau Rivage, wo er von Muſſolini und Poincare erwartet wurde. Aeußerungen Ismet Paſchas Ismet Paſcha hat einem, Vertreter der Agentur Havas in Lau⸗ ſanne folgende Erklärungen abgegeben: „Wir meſſen den in der Preſſe erſchienenen Nachrichten über die Dispoſitionen der Alliierten uns gegenüber keinerlei Glaubenswürdigkeit bei, namentlich auch nicht den Nach⸗ richten über das Memorandum Curzons, ſolange wir keine guthen⸗ tiſchen Texte vor Augen haben. Wir können nicht glauben, daß die Türkei über ihren Kopf hipweg abgeſchloſſenen Uebereinkommen zegenübergeſtellt werden ſoll. Wir ſind nicht zu der Konferenz von auſanne gekommen, um dort abgeurteilt zu werden, ſondern um in aller Freiheit an der Aufſtellung des Friedens⸗ vertrages mitzuarbeiten. Es iſt behauptet worden. unſere Anſprüche ſeien in den letzten Tagen gewachſen: das iſt nicht richtig. Wir halten uns an unſeren nationalen Pakt, an nicht mehr und nicht weniger allerdings mit der Aus⸗ nahme, daß unſer. Pakt zeitlich vor den letzten Schrecken des Krieges liegt und daß wir deshalb eine gerechte Wiederherſtel⸗ lung der Schöden verlangen, die unſerer Bevölkerung und unſerem Eigentum zugefügt worden ſind. Wir werden infolgedeſſen von Griechenland die Bezahlung einer Entſchädigung verlangen.“ 80*** Wie der Vertreter des E. P. berichtet, halten die Alliierten ihre Anſprüche im Nahen Oſten aufrecht, insbeſondere in der Frage von Konſtantinopel, der Freiheit der Meerengen und der Kapitu⸗ lat'onen Dagegen wäre England bereit, in der Frage von Moszul nachzugeben. Die Rolle Muſſolinis auf der Konferenz Der Sonderkorreſpondent des„Avanti“ in Lauſanne meldet, Muſſolini habe in der Zuſammenkunft mit Poincaré und Cur⸗ zon neben den Fragen der Reviſion des Vertrages voe San Remo und des Dodekanes auch die der Stellung Italiens zur Wie der⸗ gutmachungsfrage aufgeworfen und den Standpunkt ver⸗ treten, der Italien zugeſprochene Anteil ſtehe in keinem Verhältnis zu den finanziellen Kriegslaſten Italiens. Lord Curzon habe jedoch geantwortet, die Konferenz von Lauſanne verfolge einen genau auf⸗ geſtellten Plan, von dem ſie nicht abweichen könne. Poincars habe ſich ſeinem engliſchen Kollegen angeſchloſſen, worauf die von Muſſolini aufgeworfene Frage fallen gelaſſen wurde. Der Korreſpondent fügt bei,„Muſſolinis Programm könne noch Ueber⸗ taſchungen bringen“. In der erſten Unterredung Muſſolinis mit dem ſüdſlawiſchen Miniſter des Aeußern Nintſchitſch beſtätigte nach dem„Corriexe della Sera“ der italieniſche Miniſterpräſident ſeine Abſicht. die Ab⸗ kommen von Rapallo und St. Margherita ſchnellſtens den Parlamenten zur Genehmigung zu unterbreiten und ſie dann ſofort auszuführen. Nintſchitſch äußerte ſich über die Mitteilungen Muſſos linis ſehr befriedigt. Die erſten Berichte aus Lauſanne finden in der italſeni⸗ ſchen Preſſe eine günſtige Aufnahme. Der„Popolo d Italia“ ſchreibt, Muſſolini ſei die Triebfeder der diplomatiſchen Tätigkeit der Alliierten in Lauſanne und nehme gegenüber Poincaré und Lord Curzon dieſelbe energiſche Haltung ein, die ihm ſchon in Italien außergewöhnliche Erfolge gebracht habe.— Die„Tribuna“ ſchreibt: Muſſolini könne jetzt bei den Verhandlungen mit den verbündeten Regierungen auf die Unterſtützung durch die überwiegende Mehrheit des Volkes zählen.— Das„Journgt d Italia“ ſagt, Muſſolini ver⸗ teidige ſowohl den Frieden Italiens als jenen Europas, indem er die Solidarität der Entente benutze, um die Türken zur Mäßigung zu veranlaſſen.— Die„Ideg Nazionale“ ſchreibt, für die italieniſche Regierung bedeute die offenbare Gleichſtellung mit ihren Verbün⸗ deten den erſten Erfolg. Nach einer Meldung des„Popolo'Italia“ gedenkt Muſſo⸗ lini nach ſeinem Erfolg in Lauſanne auch perſönlich an der Eröffnungsſitzung der Konferenz von Brüſſel teilzunehmen, um den italieniſchen Standpunkt in der Frage der Wiedergutmachung und der interalliierten Schulden zu vertreten. 6¹*. Der Berichterſtatter der Havagagentur in Lauſanne meldel, Poincars hätte geſtern abend, ebenſo wie Muſſolini, Lau⸗ ſanne verlaſſen wollen. Es laufe jedoch das Gerücht um, daß man es für nützlich gehalten habe, die Verhandlungen im Hinblick auf die Brüſſeler Konferenz zu verlängern und daß der für Mitt⸗ woch in Paris angeſagte Miniſterrat verſchoben würde. 8. — —— 1 11 9 1 15 5 1 +5 I +05 U f 2. Seike. Nr. 539 Mmannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 22. Movember 1922 Die Verhandlungen von Lauſanne werden in Paris ziemlich ſkeptiſch betrachtet. Man erwartet entweder den Abbruch der Verhandlungen innerhalb weniger Tage oder, wenn dies nicht ein⸗ treffe, wochenlange Verhandlungen. Poincaré hat franzöſiſchen Journaliſten gegenüber die Meinung geäußert, daß die Konferenz mindeſtens vier Wochen dauern dürfte. Er ſelbſt wird Mittwoch in Paris eintreffen, um bald darauf dem Miniſterrat über die Ergebniſſe ſeiner Reiſe zu berichten. Kemal Paſcha und der neue Kalif Nach einer Havasmeldung aus Konſtantinopel hat Muſtapha Kemal Paſcha im Namen der Nationaloerſammlung von Angora an den neuen Kalifen ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt:„Die Nationalverſammlung hat einſtimmig die Ab⸗ ſetzung Mehemed IV. ausgeſprochen, der ſich mit der Abſicht des Feindes einverſtanden erklärt hat, die Gemeinſchaft der Muſel⸗ manen durch die Aufgabe des Kalifenſitzes, die Flucht auf ein eng⸗ liſches Schiff und die Erbittung fremden Schutzes zu zerſtören.“ Das Telegramm fügt hinzu:„Ich habe die Ehre, Sie davon in Kenntnis zu ſetzen, daß die Nationalverſammlung von Angora Sie einſtimmig zur hohen Würde des Kalifen gewählt hat. Ihre Wahl iſt zur Kenntnis der muſelmaniſchen Welt und des kürkiſchen Volkes gebracht worden. Ich bitte den Allmächtigen, daß er Sie eine Quelle der Wohlfahrt und Güte für die islamiſche Welt ſein laſſen möge. Die Wahl des neuen Kalifen Abdul Midjid hat bei der Bevölkerung gute Aufnahme gefunden, da der neue Kalif wegen ſeiner Mäßigkeit und Einſicht beliebt iſt. Man glaubt, daß die Wahl von der gonzen mohammedaniſchen Welt günſtig aufge⸗ nommen werden wird, da der Sultan durch ſeine Flucht als ent⸗ ehrt angeſehen wird und niemals mehr Anerkennung und Unter⸗ ſtützung finden dürfte Die Nationalverſammlung wird nächſtens auch einen Scheich ül Islam oder Kultusminiſter ernennen, da der bisherige, Tewfik Paſcha, dem Sultan in ſein freiwilliges Exil ge⸗ folgt iſt. Gegenwärtig iſt die Lage in Konſtantinopel ruhig, obwohl infolge der Flucht des Sultans große Ver⸗ wirrung herrſcht. Anſtelle von Refet Paſcha iſt Adnan Bey zum Vali(Gouverneur) von Konſtantinopel gewählt worden. Die Tätigkeit Refet Paſchas wurde vorher einer heftigen Kritſk unter⸗ zogen. Gegen Unrecht und Unwahrheit Der in Berlin verſammelte Deutſch⸗evangeliſche Kir⸗ chenausſch uß wendet ſich an die evangeliſchen Kirchen des Aus⸗ landes in einem Schreiben, worin er nachdrücklich gegen das Un⸗ recht und die Uunwahrheit des Verſailler Friedens ſeine Stimme erhebt, unter deſſen Folgen auch die geiſtige Kultur und das religiöſe und kulturelle Leben in Deutſchland zu erliegen drohten. Die Behauptung, daß Deutſchland die Schuld am Kriege trage, wird feierlich für durch und durch unwahr erklärt, die Hal⸗ tung der alliierten Mächte als ein ſchreiender Widerſpruch gegen die Pflicht bezeichnet, chriſtliche Grundſätze auch im Völkerleben zur Gel⸗ tung zu bringen. Für den Anſpruch des deutſchen Volkes auf Leben, Freiheit und ungehemmte Erfüllung ſeines gottgegebenen Berufes innerhalb der Völker ſelbſt einzutreten erachtet die deutſche evange⸗ liſche Kirche als Chriſtenpflicht, der ſich auch die Glaubensgenoſſen in fremden Ländern nicht entziehen dürften. Zurückweiſung einer wahrheitswidrigen Darſtellung des Cemps Ein offiziöſes Nachrichtenbüro befaßt ſich heute mit einem Ar⸗ tikel des„Temps“, in welchem die Behauptung aufgeſtellt wurde, daß unter völliger Nichtachtung der Beſtimmungen des Verſailler Vertrages in Deutſchland eine Oberſte Kommandoeinheit— Chef der Heeresleitungen— beſtehe und daß der große Generalſtab und die Kriegsakademie weiter beſtünden. Das Büro bezeichnet die Dar⸗ ſtellung des„Temps“ als vollkommen wahrheitswidrig und ſagt:„Die Stellung des Chefs der Heeresleitungen iſt im Reichs⸗ geſetz feſtgelegt mit den Worten: An der Spitze des Reichsheeres ſteht (unter dem Reichswehrminiſter) ein General als Chef der Heereslei⸗ tungen.“ Das Wehrgeſetz iſt aber durch die Note Nummer 1495 der Interalliierten militäriſchen Kontrollkommiſſion vom 9. 4. 21 aus⸗ drücklich als den Beſtimmungen des Verſailler Diktats entſprechend anerkannt worden. Es wird erneut feſtgeſtellt, daß der große Ge⸗ neralſſab und ebenſo die Kriegsakademie bereits im Jahre 1919 auf⸗ gelöſt end weder in offener noch verſteckter Form wieder errichtet wurden. Am die Anſchlußfrage In Frankfurt a. M. fand geſtern in der Paulskirche eine große Kundgebung für den öſterreichiſch⸗deutſchen Anſchluß⸗ gedanken ſtatt. Die Verſammlung wurde vom Reichstagspräſiden⸗ ten Löbe geleitet, der ehrlich genug war, zuzugeben, daß der An⸗ ſchluß in der Zeit, wo er am eheſten und zwangloſeſten möglich war, durch die damaligen ſozialiſtiſchen Leiter der reichsdeutſchen Politik verhindert worden iſt. Es ſprach dann der volksparteiliche Abgeord⸗ nete v. Kemnitz, der erklärte, heute müßte jeder Realpolitiker dieſen Gedanken vertreten. Für das Zentrum ſprach der Abgeordnete Schwarz und Profeſſor Friedrich Wagner von der Frankfurter Univerſität, der ſelber als Oeſterreicher perſönliche Erlebniſſe aus der Zeit ſeiner akademiſchen Jugend beiſteuerte, die in Oeſterreich ſchon ſeit vielen Jahrzehnten den Anſchlußgedanken im Herzen berge. Vertrauensvotum für die Parteileitung ſei gur eine Stimme abge⸗ Deutſches Keich der Kulturkampf in Braunſchweig Berlin, 22. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Die ſoziali⸗ ſtiſche braunſchweigiſche Regierung hat trotz des Wider⸗ ſpruchs des Reichsminiſteriums des Innern und des Reichspräſiden⸗ ten der Bevölkerung die Bußtagfeier verhoten, Beamten, Lehrern und Schülern ſind Beurlaubungen zu Bußtagsfeiern verſagt und Strafen angedroht worden!“ Trotzdem ſind, wie aus Braunſchweig gemeldet wird, heute die meiſten Geſchäfte und Ge⸗ werbebetriebe geſchloſſen. Auch die gerichtlichen Termine ſollen nicht abgehalten werden. Die bürgerlichen Zeitungen erſcheinen nicht. Der epangeliſche Elternbeirst fordert alle bürgerlichen Parteien auf, un⸗ geſäumt ein Toleranzgeſetz zu verlangen, durch das den evan⸗ geliſchen Einwohnern im Staate Braunſchweig die gleichen recht⸗ lichen Sicherheiten werden wie den Katholiken und Ju⸗ den. Dieſen beiden Konfeſſionen hat nämlich der vorſichtig regie⸗ rende Sozialismus von Braunſchweig ihre Feiertage nicht anzu⸗ taſten gewagt. Enkkommunaliſierung in Berlin Berlin, 22. Nov.(Von unſ. Verl. Büro.) Die andauernd ſchlechten Erfahrungen mit der öffentlichen Verwaltung von Wirt⸗ ſchaftsbetrieben führen zunächſt einmal den Berliner Kommunal⸗ ſozialismus ad absurdum. Noch in dieſer Woche wird ſich die ſtädtiſche Verkehrsdeputation mit den Vertragsentwürfen über die Begründung einer Berliner Straßenbahn G. m. b. H. und die Uebertragung des Betriebs der Straßenbahn an dieſe Geſellſchaft zu beſchäftigen haben. Ein noch weitergehender Plan betrifft die Ueberführung der ſtädtiſchen Hafen⸗ und Speicheranlagen in eine Aktiengeſellſchaft. 4.** Im Reichswehrminiſterium fand am Dienstag unter dem Vorſitz des Reichswehrminiſters Geßler eine Konferenz der Reichswehrkreiskommandeure ſtatt, in der über die Lage in den einzelnen Wehrkreiskommandos beraten wurde. Die Not der geiſtigen Arbeiler. In einer Verſammlung der Deutſchen Volkspartei in Hamburg ſprach der preußiſche Miniſter für Unterricht, Kunſt und Volksbildung, Dr. Boelitz, über die Not der Schulen und Hochſchulen. Beſonders die Not der höheren und Hoch⸗ ſchulen ſei groß. Das Exiſtenzminimum habe im Sommer 19 000 betragen, aber 50% der Studenten hätten weniger als 5000% gehabt, Der Redner gab erſchütternde Bilder von der Not der Aerzte, An⸗ wälte, Wiſſenſchaftler, Künſtler und beſonders auch der Re⸗ dakteure und ihrer Angehörigen. In einer Entſchließung wurde gefordert, die deutſchen Volksgenoſſen ſollten die geiſtigen Arbeiter nicht vergeſſen. Badiſche Politik Abbau des Parlamentarismus in Baden Nachdem kürzlich der bisherige Staatspräſident Abg. Dr. Hum⸗ mel in einer Rede erklärt hatte, der bisher geübte Turnus in der Beſetzung des Badiſchen Staatspräſidenten dahingehend, daß alljährlich eine der drei Koalitionsparteien den Staatspräſidenten ſtellt, habe ſich bewährt und ſei beizubehalten, hat jetzt der neue Stellpertreter des Staatspräſidenten, Finanzminiſter Köhler, in einer in Badiſch⸗Rheinfelden gehaltenen Rede, einen anderen Standpunkt eingenommen. Er führte aus, in der derzeitigen Diskuſſion über die Stellung des badiſchen Staatspräſidenten ver⸗ miſſe er großenteils eine ausreichende Berückſichtigung der politiſchen Seite der Sache. Ein zeitweiſer Wechſel in der Leitung des Staats⸗ präſidiums habe, politiſch geſehen, große Vorteile. Eine andere Frage ſei allerdings, ob es notwendig oder zweckmäßig ſei, den bis⸗ herigen fährlichen Wechſel auch fürderhin vorzunehmen. Er möchte empfehlen, bei der Bemeſſung der Zeitdauer der Amtsführung des Staatspräſidenten künftig die Stärke der einzelnen Koalitions⸗ narteien in der Weiſe zu berückſichtigen, daß größere Parteien den Präſidenten für längere Zeitdauer zu ſtellen hätten als kleinere Par⸗ teien. Weiter kam der Miniſter auf die Vereinfachung der Staats⸗ verwaltung zu ſprechen und trat für einen Abbau des Inſti⸗ tuts der Staatsräte ein, ferner für eine Verringerung der Zahl der Landtagsabhgeordneten. Die Einrichtung der Staatsräte habe in den unruhigen Zeiten ſehr gute Dienſte geleiſtet, aber, da jetzt die Konſolidierung in Baden gute Fortſchritte gemacht habe, könne man wohl an den Abbau denken. Was den Landtag noch anbetreffe, ſo ſollte er durch eine Reform ſeiner Geſchäftsordnung auf die geönderten Perhältniſſe Rückſicht nehmen, die Sitzungsdauer und die hohen Druckkoſten ſeiner Vorlagen verringern. Bapern und die Pfalz Die Spaltung in der Bayeriſchen Mittelparkei Die„Münch.⸗Augsb. Abendztg.“ ſtellt gegenüber den Nachrich⸗ ten über die Spaltung der Bayeriſchen Mittelpartei feſt, die beiden Richtungen ſeien übereingekommen, eine paritätiſche Cinigungs⸗ kommiſſion einzuſetzen, welche die Grundlage der Einigung in einem einſtimmig gefaßten Protokoll niederlegte, das die ein⸗ ſtimmige Annahme des Parteitages gefunden habe. Gegen das geben worden. Dazu erfahren wir von beteiligter Seite, daß eine Anzahl von Anhängern des aus der Partei ausgeſchloſſenen Oberſten von Kylander bereits am Samstag den Nürnberger Parteitag verlaſſen habe. Der Reſt der dort verbliebenen Anhänger von Kylanders habe allerdings die Politik von Kylanders desapguiert und ſich für die Parteileitung ausgefprochen. Die Tatſache, daß der Anhang von Kylanders außerhalb der Partei eine deutſchvölkiſche Sezeſſion begründen will, kann nicht beſtritten werden und iſt auch in der„Münch.⸗Augsb. Abendztg.“ zwar nicht erwähnt, aber auch nicht beſtritten worden. Auslanòsrunòſchau Der finniſche Reichstag hat den deutſch⸗finniſchen Wirtſchaftsvertrag vom 21. April 1922 endgültig an⸗ genommen. * Aſquith iſt zum Leiter der unabhängigen Liberalen wieder⸗ gewählt worden. Zu ſeinem Stellvertreter wurde Sir John Simon gewählt. Devalera hat, wie aus Dublin gemeldet wird, Repreſſa⸗ lien angedroht für den Fall, daß der gefangene republikaniſche Führer Erskine Childers hingerichtet werden ſolle. Oeſterreichs Verſklavung. Der vorläufige Ueberwachungsaus⸗ ſchuß des Völkerbundes für Oeſterreich forderte in einem Schreiben drei Geſetze über den Wiederaufbau und die Machterwei⸗ terung der Regierung und des Staatsrats. * Kirchenfürſten Mitglieder des italieniſchen Senats. Das pro⸗ faſziſtiſche„Giornale'Italia“ meldet, die Regierung beabſichtige, durch erſtmalige Anwendung des Artikels 23 der Verfaſſung zwei Kirchenfürſten in den Senat zu berufen, und zwar den Kardinal Maffi von Piſa und den Erzbiſchof von Trient, Endrici. Das Ergebnis der Sejmwahlen. Im polniſchen Seſm entzallen auf die Rechte 163 Sitze, auf das Zentrum 6, auf die Linke 186 Sitze. Die nationalen Minderheiten haben 89 Sitze, darunter 10 deutſche. Ein Buchdruckerſtreik in der Schweiz, der mit einem Ausſtand der Typographen in Genf und Lauſanne gerade vor Beginn der Orientkonferenz begonnen hat, iſt nun allgemein geworden. Auch in Zürich, Baſel und Bern ſind keine Zeitungen mehr erſchienen. Die Buchdrucker wollen dem von den Verlegern vorgeſchlagenen Lohn⸗ abbau nicht zuſtimmen, ſondern ſind im Gegenteil mit einem neuen erhöhten Tarif hervorgetreten. Letzte Meldungen Die Plünderungsunruhen Braunſchweig, 22. Nov. Auch geſtern abend iſt es in der ganzen inneren Stadt zu erheblichen Ruheſtörungen gekommen. In ver⸗ ſchiedenen Straßen wurden die Geſchäfte geplündert. Die Polizei ging teilweiſe mit der blanken Waffe vor und trieb die Menge auseinander. Die mit Gewehren bewaffnete Schutzpolizei nahm Abſperrungen vor. Autos mit Polizei durchfuhren die Straßen nach den gefährdeten Punkten. Bei einem Zuſammenſtoß in der Güldengaſſe fiel aus der Menge ein Schuß, wodurch eine unbeteiligte Frau ſchwer verletzt wurde. Die Unruhen, in deren Verlauf einige Perſonen Verletzungen erlitten, erſtreckten ſich auf alle Teile der inneren Stadt. Mehrere Perſonen wurden feſt⸗ genommen. Berlin, 22. Nov. mit Rückſicht darauf, daß nach den Ermittelungen der Polizei wäh⸗ rend der nächſten Zeit eine planmäßige Steigerung der Plünde⸗ rungsaktionen zu befürchten iſt, bis auf weiteres alle Verſamm⸗ lungen, Umzüge und Anſammlungen und jede Art von Veran⸗ ſtaltungen unter freiem zurzeit eine unmittelbare Geſahr für die öffentliche Sicherheit be⸗ deuten. Kleinrenknerfürſorge ):(Worms, 22. Nov. Freiherr von Heyl zu Herrnsheim hat zur Unterſtützung notleidender Kleinrentner die Mittel zur Verfügung geſtellt, damit während der Wintermonate täglich 60 Kleinrentnern mit einem Jahreseinkommen unter 4000 Mittag⸗ und Abendbrot unentgeldlich gewährt werden kann. Die hierfür erforderliche Summe iſt auf monatlich 400 000 veranſchlagt. Weiter ſoll an noch näher auszuwählende Kleinrentner je ein Paar Schuhe als Weihnachts⸗ geſchenk überreicht werden. Auch den acht Kinderſchulen in Worms und Vororten, die von etwa 600 Kindern beſucht werden, hat Frei⸗ herr von Heyl eine Summe zur Beſchaffung von Schuhen und Klei⸗ dungsſtücken zu Weihnachten zur Verfügung geſtellt. Wiesbaden, 21. Nov. Das deutſch⸗amerikaniſche Ehepaar Lud⸗ wig Schwarz aus Hoſton, das ſeit einiger Zeit hier zur Kur weilt, hat für den Fonds des notleidenden Mittelſtandes und der Klein⸗ rentner einen Betrag von 1100 000 Mark geſtiftet. Eſſen, 22. Nov. Im Zuchthaus von Rheinbach meuterten die Gefangenen. Sie ſperrten die Wärter ein und verſuchten zu fliehen. Hierbei wurden drei Gefangene von anderen Zuchthaus⸗ beamten erſchoſſen. Leipzig, 22. Nop. Die Wereinigte Thüringer Metallwaren⸗ fabrik.⸗G. in Zella⸗Mehlis wurde durch Großfeuer ein⸗ geäſchert. 200 Arbeiter ſind brotlos geworden. Theater und Muſik Zweites Konzert des Philharmoniſchen Vereins Edwin Fiſcher, uns längſt kein Fremder mehr, ſtreute mit verſchwenderiſcher Hand erleſene Köſtlichkeiten aus dem Füllhorn jeiner erhabenen Kunſt aus. Seine Wiedergabe von Beethovene C⸗dur⸗Konzert atmete Geſundheit und Natürlichkeit der Seine Ausdeutung umreißt die Tondichtung ſcharf und charakteriſtiſch. Bildhaft wird von echter Pianiſtenhand Ton an Ton gereiht, das Gaunze muſterhaft zuſammengeſchloſſen und mit einem Hauch zarter Lieblichkeit übergoſſen, in den der Meiſter ſelbſt ſein C⸗dur⸗Konzert, dies bezaubernde Kind ſeines Genius, getaucht hat. Nicht nur die glänzende Beherrſchung der eminenten techniſchen Schwierigkeiten, ondern vor allem ſein tiefes Eindringen in den Geiſt des Meiſters erweiſt den vollendeten Ausdeuter, der in der wundervollen Beſee⸗ lung des getragenen Satzes ſich fähig erwies, auch mit den zarteſten, traumhafteſten Nuancen ſich zur Geltung zu bringen. Der Liebens⸗ würdigkeit des C⸗dur⸗Konzertes ſetzte der Künſtler die Kraft und Größe des Es⸗dur⸗Konzertes entgegen mit ſeinem wuchtigen Allegro, der farbenfreudigen Romantik des Adagio, dem humorvollen Rondo und dem 9 5 Allegro⸗Finale. Fiſchers großer Linienzug und ſolide Technik beherrſchten das fein differenzierte Spiel. Die Beglei⸗ tung des Nationltheaterorcheſters führte ein bisher hier noch unbekann⸗ ter, ſehr gewandter Kapellmeiſter, dem Vernehmen nach— ein ge⸗ drucktes Programm iſt mir nicht zur Hand— Heinrich Kappſtein aus Trier, der die Partitur trefflich beherrſchte und das Orcheſter in guter Fühlung mit dem Soliſten hielt. Nur hätten die Blech⸗ inſtrumente im Vorſpiel des Es⸗dur⸗Konzertes etwas behutſamere Ab⸗ dämpfung und manche Einſätze etwas mehr Klarheit und Beſtimmt⸗ heit wohl ertragen. Mozarts D⸗dur⸗Rondo ſtand zwiſchen den beiden Beethoven⸗ Klavier⸗Konzerten. Fiſcher ließ dem Klavierpart auch hier wieder ſeine blendende Technik und elegante Vortragsart zugute kommen. Daß er hier auf den leitenden Dirigenten verzichtete und das beglei⸗ tende Orcheſter ſelbſt vom Flügel aus inſpirierte, bewies ſeine ſichere Beherrſchung des Werkes und die erfreuliche Einfühlungsfähigkeit des Orcheſters. Aber ein Gewinn für das Spiel war es nicht; ſchon den einleitenden Takten des Orcheſters mangelte die rechte rhythmiſche Lebhaftigkeit und im weiteren Verlauf wurde die ideale Einheit von Klavier und Orcheſter nicht allenthalben gewahrt. Auf umfangreichere und ſchwierigere Werke ſollte der Verſuch nicht ausgedehnt werden. Die Zuhörerſchaft aber ließ ſich gerade hier durch das glänzende Spiel des Soliſten aufs höchſte begeiſtern und erzwang ſich die Wiedergabe des Rondos. Auch die beiden Klavierkonzerte wurden mit ſehr ſtarkem Beifall aufgenommen.—.— —————— öu————pů— Wie Hauplmanns„Hannele' einen Akt verlor. Im nächſten Frühlahr kann auch eines der vom deutſchen Volke am meiſten be⸗ liebten Werke Gerhart Hauptmanns,„Hanneles Himmel⸗ fahrt“, einen Geburtstag feiern: den dreißigſten. Vor fünf Jahren, als die Dichtung 25 Jahre alt wurde, erzählte Felix Holländer in der Zeitſchrift„Das junge Deutſchland“ das folgende kleine Geſchichtchen von ihrer Entſtehung, das nicht nur für Hauptmann⸗Philologen Reiz hat: In jenem Winter, als das„Hannele“ entſtand, habe ich in Schreiberhau gelebt, und ein junger Muſiker namens Max Marſchalk wohnte in demſelben Bauernhaus wie ich und harrte ſehnſüchtig auf die Vollendung des Werkes. Denn er war von Hauptmann aus⸗ die Muſik zu dieſer Traumdichtung zu ſchreiben. Er hatte mit einer Reihe von Liedern und Texten von Dehmel und Lilien⸗ cron ſich in Hauptmanns Herz geſungen, und der nahm es auf ſich, dem jungen Menſchen, der in der Muſikerwelt faſt gänzlich unbe⸗ kannt war, die Kompoſition anzuvertrauen. Und eines Abends wurde das Werk aus der Taufe 0 Es war ein ganz kleiner Kreis von Menſchen, die dieſer Vorleſung beiwohnten. Auch Otto Brahm war unter ihnen. Das Dramg hatte drei Akte. Der letzte ſpielte im Himmel und war ganz auf muſikaliſche Illuſtration ge⸗ ſtellt. Als der Dichter geendet hatte, war es eine Weile ſehr, ſehr ſtill; die Hörer ſtanden unter dem Eindruck eines ſtarken Erlebniſſes, das in ihnen nachklang, jede Aeußerung ſchien überflüſſig; im Schweigen drückte ſich der Dank aus. Aber Hauptmann ſelbſt war es, der dieſem feierlichen Zuſtand ein Ende bereitete, den Bann löſte und ſein Werk zur Diskuſſion ſtellte. Er wollte klipp und klar wiſſen, wie jeder einzelne von uns ſein Werk ſah und beurteilte. Was ich zu ſagen hatte, war etwas durchaus Prinzipielles, und ich war mir darüber klar, daß ich nicht geringen Anſtoß erregen würde. Ich hatte während des Anhörens den Eindruck gehabt, daß das Werk mit dem zweiten Akt vollendet wur, daß der ganze Schluß⸗ akt, der im Himmel ſpielt, ſo ſchön er in allen ſeinen Einzelheiten ſein mochte, aus keiner inneren Notwendigkeit geſchaffen war. Und wenn ich auch eine begreifliche Scheu hatte, das in dürren Worten auszuſprechen, ſo lag es doch in meiner Art, in künſtleriſchen Fra⸗ gen zarte Rückſichtnahme hintanzuſetzen. Und ſo entſchloß ich mich, meiner Ueberzeugung Ausdruck zu geben. Ich ſah lauter entſetzte Geſichter, am meiſten betroffen war begreiflicherweiſe mein Freund Max Marſchalk, der dieſe Nichtswürdigkeit von mir nicht erwartet hatte und meinen Spruch als einen gegen ihn gerichteten Schlag empfand, und dies mit einem gewiſſen Recht, denn, wie ich bereits angedeutet habe, war gerade der letzte Aufzug des„Hannele“ ganz auf Muſik angewieſen, Und nun muß ich von Hauptmann berichten, daß er mit einer großartigen Gelaſſenheit mein Urteil angehört hatte und nach einer kleinen Pauſe zum Erſtaunen aller Anweſen⸗ den erklärte, daß er meine Meinung vollkommen teile. Durch dieſes unzweideutige Urteil ſei es ihm zum Bewußtſein gekommen, wes⸗ 9 er ſich mit dieſem Akt ſo lange herumgequält habe. Hanneles raum ſei ſchon mit dem zweiten Akt ausgeträumt geweſen, und um der Kompoſition einen größeren Spielraum zu laſſen, habe er ich offenbar dieſen dritten Akt abgerungen. Damit war der letzte ufzug gefallen. Araufführung im Mainzer Skadkttheater. Hugo Wolfgang Philipp, der durch ſeinen„Clown Gottes“ aufgefallen war, hat mit ſeinem Luſtſpiel„Das glühende Einmaleins“ von neuem bewieſen, daß er ein Dramatiker iſt, der Ideen und Einfälle hat, der elegant und eindringlich zu geſtalten verſteht und von dem man ſich noch Gutes verſprechen darf. Wenn ihn einige Ueber⸗ ſchwengliche„den kommenden Mann“ nennen, ſo bleibt allerdings abzuwarten, ob er die humaniſtiſch⸗philoſophiſche Art, die den „Clown Gottes“ beeinträchtigt, und die auch im„Glühenden Ein⸗ maleins“ unliebſam auffällt, ablegen kann.„Das glühende Ein⸗ maleins“ ſind acht reizvolle, witzige, leichtbeſchwingte Szenen, in denen dargetan wird, daß zwei glühend Liebende zuſammen Eines ergeben. Ein Schäferſpiel, deſſen einheitlicher Stil durchwegs ge⸗ wahrt wird, das niemals ermüdet, nirgends aus der Rolle fällt und in jedem Dialog von neuem durch Anmut und Geiſt entzückt. Das Mainzer Stadttheater, das mit Macht für die Erhaltung des Deutſchtums in der beſetzten Stadt kämpft, hat in dieſem Stück eine neue ſtarke Waffe gefunden. Die ausgezeichnete Darſtellung fand lebhafteſten Beifall. Kunſt und Wiſſenſchaſt Goethe⸗Ehrung mit Vorbehalt. Im preußiſchen Landta wurde der Antrag der Deutſchen Volkspartei wegen Erhaltung un Unterſtützung des Frankfurter Goethehauſes dem Hauptaus⸗ ſchuß überwieſen. Miniſter Bölitz erklärte die Bereitwilligkeit der Unterrichtsverwaltung, für die Erhaltung des Goethemuſeums und ſeiner Sammlungen einzutreten, ſobald die Notwendigkeit da⸗ für einwandfrei nachgewieſen, ſei 4e Eine Weltbücherei. Auf eine Anregung des Völkerbundes hin ſoll, wie in der„Deutſchen Verleger⸗Zeitung“ mitgeteilt wird, ein Weltdepot aller erſcheinenden Bücher eingerichtet werden. Fra reich will zu dieſem Zweck das alte Schloß in Vincennes zur Ver⸗ fügung ſtellen, wo früher politiſche Gefangene ihre Strafen ver⸗ büßten. Die Burg dürfte aber viel zu klein ſein, wie die Erfahrungen der Deutſchen Bücherei in Leipzig beweiſen, die allein für deutſche Bücher im Zeitraum einiger Jahrzehnte einen ganzen Stadtteil von Gebäuden aufrichten wollte. Es gibt bisher 2 Weltkriegsbüchereien, eine in Brüſſel und eine in Stuttgart, und ſchon eine vollſtändige Sammlung der Schriften aus dieſer Zeitſpanne wird auf eine Million veranſchlagt. — Der Polizeipräſident von Berlin hal Himmel verboten, da ſigs 2 + nichts zu rechtfertigen, wenn deutſche. Geſellſchaften Nr ſo0 Mittwoch, den 22. Nov⸗mber 1922 Mmannheimer General-Anzeiger(Miſtag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 539 Wirtſchaſtliches und Soziales Ueberfremöͤung im Grunoͤbeſitz l Von allen Seiten, namentlich aus den Großſtädten, kommen zungen übe den ſyſtematſchen Aufkauf von G rundſtücken werch Ausländer. Eine der übelſten Erſcheinungen der Neuzeit 557 daß ſich namentlich in Berlin, Frankfurt, Wiesbaden, Köln 55 anderen Orten, ganze Geſellſchaften, gebildet haben, die Auslän⸗ ern deutſchen Grundbeſitß zum Kaufe anbieten. Durch die falſche olitik, die zum Schutze der Mieter während der letzten Jahre getrie⸗ 5 wurde, iſt der Hausbeſitz überall in eine derartige Notlage gera⸗ en, daß er zur Veräußerung vielſach gezwungen iſt. In Verbindung mit dem Tiefſtand der deutſchen Währung bietet ſich dem Auslande eine günſtige Gelegenheit zu ungemein gewinnreichen Sypekulationen. 0 it den billig gekauften gewaltigen im Ausland vorhandenen Mark⸗ beträgen wird deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitz in Maſſen aufgekauft, in der beſtimmten Erwartung, bei einer Stabiliſierung der deutſchen dährung Rieſengewinne einheimſen zu können. Es iſt aber durch ſuſtewatiſch in die Ausländer mehrſprachigen Reklamezetteln und Reklameſchriften und ſie direkt och auf derartige Gelegenheſten aufmerkſam machen auffordern, ſich an der deutſchen Notlage zu bereichern. Reichsregierung, Landesregierungen und Gemeinden haben hier und da wobl einen kurzen Anlauf genommen, d chreienden Uebetſtand zu ſtenern. Bisher aber vergabens. ſelfach ſcheint der Friedensvertrag von Nerfailles im Wege zu ſteben. der alſo auch bier wieder als die Quelle allen Pebels anzuſehen iſt. Es ſcheint uns aber doch, als ob namenklich Reichsregieruna urd ndesregjerungen es hier an der nötjgen Tatkraft und dem erforder⸗ lichen Nachdruck feblen ließen. Die einzige rühwliche Ausnahme hfl⸗ det Hamburo, das unwittelbar vor dem Kriege ein Goſetz erlaſſen atte, wonach der Staatsreaierung für jeden einzelnen Fall des ebergangs von Grundeigentum in ausländiſchen Beßitz die Gench⸗ wiauna vorbehalten wurde. Hiervon vermag die Hamhmraiſche Re⸗ gierung jegt zum Segen des Gan⸗en ausoiebigen Gebrauch n machen. In atlen anderen Teilen Deulſchlands kehlt eine ſolche Hand⸗ dabe. Die Grosſtödte, namentlich Verlin und Frayffurt. denen.⸗ reits das Waſſer bis an den Mund geſtjogen iſt, wnchon jeßkt verzwei⸗ Nie Anſtreraungen, um der Ansbreitung der Ueberfremdung einen iegel vorzuſchieben. Hoffentlich gelingt es ihnen. * Die Lage des Arbeitsmarkles in Baden 6 Der Arbeitsmarkt hat ſich weiterhin etwas verſchlechtert, die llrserbsloſigkeit hat, vornehmlich infolge Entlaſſungen von Bau⸗ fsarbeitern, Tabakarbeitern und Druckereiperſonal zugenommen. den ganzen charakteriſtert ſich die Marktentwicklung. ohne daß die rzeitige Lage im allgemeinen etwa als ausgeſprochen ſchlecht be⸗ wichnet werden könnte, durch zunehmende Ruhe. In der land⸗ irtſchaftlichen Vermittlunig iſt ein ſchwacher Rückgang der Nach⸗ Resg⸗ eingetreten. Auch in der Metallinduſtrie räftebedarf weiterhin abgeflaut Die Uhreninduſtrie benötigt zwar — r noch Spezialiſten, fordert aber ungelernte Kräfte kaum mehr Ab n der Textilinduſtrie machte ſich teilweiſe vermehrter b5 ſatzmangel(Seide) und Mangel an Aufträgen(Trikotweberei) emerkber. In der Holzinduſtrie hielten ſich Angebot und achfrage einigermaßen die Wage. Hingegen hat ſich im Nah⸗ tengsmittelgewerbe die Lage weiterhin verſchlech⸗ ſi rt; eine große Nährmittelfabrik und eine Malzkaffeefabrik ſahen ch zur Betriebseinſchränkung gezwungen. Ebenſo verringerten ſich ſ0 rbeitsmöglichkeſten in der Tabakinduſtrie. Eßce. Ver⸗ balechterung des Verhältniſſes von Angebot und Nachfragz iſt ſo⸗ un bei der Gruppe der Handels⸗ und Büroangeſtellten wahr⸗ nehmen. Im Baugewerbe beſtand bei zunehmender Arbeits⸗ u igkeſt der Pauhilfskröfte immer noch einiger Mangel an Maurern nd Gipſern. Die Verringerung der Verdienſtmöglichkeiten für un⸗ delernte weibliche Arbeitskräfte in der Induſtrie hat eine baller⸗ gebes ſchwache) Zunahme des Angebots an Dienſtpoten zur Folge bt. Betriebseinſchränkungen(Arbeitszeitverkürzung) bolalgten in 5 Betrieben, wövon insgeſamt etwa 1800 Arbeitskräfte orwiegend weibliche) betroffen ſind. Städtiſche Nachrichten Sahnhofsmißſtände mi Ueberall in Baden und auch im Reiche wird über die Bahnhofs⸗ bſtände geklagt, die ſich beſonders durch die Einſchränkung der ein alterbeamten an der Fahrkartenausgabe ergeben. Schon loſe albe Stunde vor Abgang eines jeden Zuges drängen ſich end⸗ weit chlangen vor den wenigen erleuchteten Ausgabeſtellen. Immer Bei er kriecht der Uhrzeiger und nervös tritt der Wartende von einem mue auf das andere, um ſofort, wenn vorn ein Erledigter weggeht, 10 en mit Volldampf nachzudrücken. Für den, der dann augenblick⸗ ledi vorn ſteht, iſt es auch nicht angenehm, wenn er ſich bis zur Er⸗ Schallag ſeiner Anzelegenheiten nur mit Mühe und Not vor dem lter halten kann. enſchiche Kalamität hat zwei Urſachen. Als die eine wird die ſtarke neulchränkung der Beamten angeführt, die die Reichsbahn infolge des helfen Sparſyſtems vorgenommen hat. Dem wäre ſehr leicht abzu⸗ n. Die Eiſenbahn beſchäftigt guf jedem Bahnhof in der Ver⸗ Aluung ſehr viele Beamte, die keinen Schalterdienſt zu verſehen —— eite Vom Clown zum Nobelpreisträger. Der Nobelpreis für Nar atur für das Jahr 1922 iſt dem ſpaniſchen Dichter Jaciento bahn avento verliehen worden Der Genannte begann ſeine Lauf⸗ euftratnf der Bühne, wo er in Pantomimen in der Clownrolle un t. Später ging er über in die Verfaſſung von Theaterſtücken, Nählt war produzierte er in der erſten Zeit hauptſächlich Poſſen. Er 11 jezt zu einem der angeſehenſten Vertreter der ſpaniſchen iftſtellerwelt. Anfreiwilliger humor bei den Akten Aktenweſens der Aemter und üppig, ſo doch Geri daß auf dem dürren Boden des in zichte das Pflänzlein des Humors, wenn auch nicht Attenſchrtenstwerten Exemplaren gedeiht, dafür iſt das Büchlein„Der Nochf chimmel“ von Ludwig Eberhardt(Verlag von Ernſt Keils zein Leipzig) ein bemerkenswertes Zeugnis. Nachſtehend einige Proben ſuud ſic dch traf meine Frau zu Haule an In ihrer Geſellſchaft be⸗ Eindruch ein Mann, welcher ſich fluchtartig entfernte und dabei den uck eines Muſikers machte. ** alte— die Beſchuldigte an mir vorüberging, Lage d h fallen. Eine unwahre Bezeichnung, ex Sache beleidigt fühle. * ließ ſie etwas wie eine durch die ich mich nach * 1* dort dierauf gingen die Unholde in das Zimmer des p.., entleerten Nuftkau⸗ Flaſche Schnaps in das Schallrohr des dem p. N. gehörigen nicht utomaten, wodurch das Inſtrument die Stimmung verlor und mehr ſpielen wollte. J e Beſchuldigte hat den Schutzmann beleidigt, indem er zu ihm was S ie wollen ein Schutzmann ſein, Sie ſind ein Schweinehund. e ſind, das bin ich auch!“ * * Meine Bek N 42 N anntſchaft mit Herrn N. begann damit, daß er mir Fagenperrdor eine ſchallende Ohrfeige gab, die leider nicht ohne fung, di lieb. Denn er benutzte dieſen Zwiſchenfall zu einer Annähe⸗ trüben fi ich ſetzt, wo er mich mit meinem Kindchen verlaſſen im Ader aiſden läßt, nur als höchſt verwerflich bezeichnen kann. Aber Aug ird ein unſchuldiges Mädchen, wie ich, immer orſt hinterher *** wobid te Zeugin N. wird gefragt: Sie ſind alſo 46 Jahre alt?— Ja⸗ rene ſind alſo die Frar.? Was ſind Sie für eine gebo⸗ noch 7 88 5— 25— Herr ich bin rene, i in noch ein Mädchen, mein Sohn dient Wenblicklich deim Militär. 5 em gen Himmel iſt der haben. Wenn nun dieſe vor Abgang beſonders ſtark frequentierter üge etwa 10 Minuten lang einen der vorhandenen geſchloſſenen chalter zur Bedienung ang⸗wieſen bekämen, was an ſich nicht ſon⸗ derlich ſchwer auch für den einzlnen Beamten durchzuführen wäre, da ja alles alphabetiſch geordnet iſt, ſo könnte eine ungeheuere Ent⸗ laſtung des durch die haſtig zu erledigende Arbeit nervöſen und är⸗ gerlichen Schalterbeamten erreicht werden Nach Ablaſſen der ent⸗ ſprechenden Züge könmen die dann wieder freiwerdenden Schalter auch das Bedienungsperſonal entbehren, das wieder ſeine ent⸗ ſprechenden Poſten in der Verwaltung einnimmt. Auf dieſe Art könnte alſo vielleicht ohne große Schwierigkeiten den beidenſeitigen Wünſchen entſprochen werden. 5 Die zweite Urſache in der ſtarken Verzögerung dürfte der Mangel an dem nötigen„Kleingeld“ ſein Die meiſten und größten Verzögerungen enrſtehen dadurch, daß Hundert⸗, Fünfhun⸗ dert⸗, Tauſend⸗, ja ſogar Zehntauſend⸗Markſcheine hingelegt werden, die der Schalterbeamke dann mühſelig zu wechſeln hat. Das Bank⸗ notenabzählen macht immer etwas Schwierigkeiten und geht lang⸗ ſamer als das Hartgeldabzählen. Auch iſt es für den Schalter⸗ beamten nicht angenehm, das Papiergeld, das nicht immer in ein⸗ wandfreiem Zuſtand iſt durch ſeine Hände gehen zu laſſen. Das läßt ſich ja nun leider nicht ändern. Eine Erleichterung würde es hier immerhin ſein, wenn die Bahn ſich von außenher möglichſt mit Kleingeld eindeckt, andererſeits aber auch das Publikum dieſer Frage gegenüber mehr Verſtändnis zeigt. Es läßt ſich leich: ausrechnen, wenigſtens ungefähr, wie hoch etwa eine gewünſchte Fahrkarte kommt, denn man kann ja ſchließlich immer einmal ent⸗ ſprechende Strecken, die man ſchon gefahren iſt, vergleichen und zu Grunde legen. Anders iſt dies natürlich nach Tariferhöhungen. Die Eiſenbohn gibt aber auch hier immer eine Möglichkeit, den un⸗ geſähren Preis herauszurechnen, da ſie den Prozentſatz der Er⸗ höhung angibt. Und dann gibt es ja auch noch in jedem Bahnhof Tabellen über die Fahrpreiſe nach allen Ortſchaften im ganzen Reich von dem jeweiligen Bahnhof aus, an dem ſie aufgehängt ſind. Sich vorher viell icht 4 Zehnmarkſcheine, 10 Einmarkſcheine und ein paar Fünfzigmarkſcheine zu verſchaffen, wird gewiß in den ſeltenſten Fällen ſchwer halten, und wenn es auch nur das Stadtgeld des be⸗ treffenden Ortes iſt wo es ſa im Bahnhof doch angenonmen wird. Mon verſuche es einmal mit der oben angegebenen Anzahl Klein⸗ geld, dann wird man überraſch. darüber ſein, wie leicht dieſes Problem auch für das Publikum zu löſen iſt. ieeeeeeeeeeee eeeee * Man warfe nidt mit der Erneuerung der Post-Bestellung für den näcksten Monat bis zu den letzten Tagen, sondern übergebe ſfrühzeitig dem Briefträger oder dem Postami die Bezugsbestellung auf den 8386 Mannheimer General-Anzeiger Der Weg, den die Eiſenbahn zur Erleichterung des Verkehrs angibt, nämlich das Kaufen der Fahrkarten am Tage vor der Reiſe, iſt vollkommen zu verwerfen. Denn nicht jeder wohnt ſo bequem in der Nähe des Bahnhofes, daß er ohne die Straßenbahn zu be⸗ nützen oder unter großem Zeitverluſt hinzulaufen, dieſe Löſung ohne große Koſten befolgen könnte. Meiſtens ſind es ja die Nah⸗ züge, die große Frequenz aufweiſen, und wegen einer halben Stunde Fahrzeit ſchon am Vortage die Fahrkarte unter großen Koſten holen— denn was koſtet heute eine Fahrt auf der Straßenbahn?— das kann die Eiſenbahn wirklich nicht von ihren Benützern ver⸗ langen. * 1* Was die eingangs geſchilderten Mißſtände auf den Bahnhöfen anbelangt, ſo treffen dieſe auch auf den hieſigen B ahnhof zu. Hier kann man zu jeder Tageozeit die ſo ſehr gefürchteten—4 Meter langen Polonaiſen vor den Schaltern ſehen, ein uſtand, der dringender Abhilfe bedarf. Vielleicht könnte dieſer Uebelſtand da⸗ durch beſeitigt werden, daß die Schalter früher geöffnet werden, als es gegenwärtig üblich iſt. Am Bahnhof wird übrigens zur Abwechſlung mal herumgeflickt, indem der Hauptausgang ver⸗ breitert wird. Was den Schalterverkehr auf der Hauptpoſt betrifft, ſo herrſchen dort dieſelben mißlichen Zuſtände wie auf dem Hauptbahnhof. Abhilfe kann hier nur durch eine Vergrößerung des Schalterraumes herbeigeführt werden. eeeeeeeeee Angebührliches verhalten eines Wahlporſtehers Aus unſerem Leſerkreis ging uns nachſtehende Beſchwerde eines Wählers zu: In einer Zeit, wo alles drunter und drüber geht, wo bald jeder, ohne Rückſicht auf ſeinen Nebenmenſchen und unter beabſichtigter oder unbeabſichtigter Uebergehung aller beſtehen⸗ den Geſetze und Beſtimmungen tut, was ihm beliebt, halte ich es für meine Pflicht, zu wählen. Ich will für meinen Teil und ſoviel in meinen Kräften ſteht, dazu beitragen, einige Stabilität in die öffentliche und nichtöffentliche Ordnung zu bringen. Dieſe Pflicht auszuüben, wurde mir jedoch ſchon beim Betreten des Wahl⸗ lokals durch den ſogenannten Wahlvorſtand verekelt, ſo daß ich nahe daran war, ohne zu wählen dem Lokal wieder den Rücken zu kehren. Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, möchte ich folgendes anführen: Es wohnt ein Wähler gleichen Namens in gleicher Straße. Beim Aufruf meines und des Namens meiner Frau im Wahllokal erlaubte ich mir— ein Ueberhören kann bei dem regen Verkehr doch wohl vorkommen— eine Gegenfrage. Dieſes veranlaßte den Wahl⸗ vorſteher zu der meines Erachtens ungehörigen, zweimaligen, recht ſchnodderig vorgebrachten Bemerkung:„Der weeß net amol, wie ſei Fraa heeßt“. Die anweſenden Wähler nahmen dieſe Ungehührlichkeit ohne großen Beifall auf, da ſie verſtändiger waren als der Wahl⸗ vorſtand. Vielleicht iſt man in der Aufſtellung der Wahlvorſteher in Zukunft etwas vorſichtiger. Die unhaltbare Wertzuwachsſteuer Aus unſerem Leſerkreis erhalten wir nachſtehende Zuſchrift: 2 Der Artikel in dem Samstag Mittagsblatt des General⸗Anzeigers Wertzuwachsſteuer, trifft den Nagel auf den Kopf. Es widerſtreitet dem allgemeinen Rechtsempfinden, daß aufgrund eines im Jahre 1911 unter ganz anderen Vorausſetzungen und zu einem ganz anderen Zweck erlaſſenen Wertzuwachsſteuergeſetzes ein angenommener Wert, der ſich unter den heutigen Geldverhältniſſe als ein beträchtlicher Verlu ſt erweiſt, ſteuerlich erfaßt wird. Dazu kommt, daß die rigo⸗ roſen Geſetzesbeſtimmungen durch die betreffenden Behörden, obwohl ſie zugeben daß eine Ungerechtigkeſt vorliegt, ſich aber hinter den Ge⸗ ſehgeber verſchanzen auch noch ſtreug peinlich ausgelegt werden. Ich waär genötigt, mein Haus zu verkaufen, da meine Barmittel nicht mehr ausreichten den durch die Zwangswirtſchaft bedingten Zuſchuß zum Betrieb länger zu leiſten. Nun geſtattet das Geſetz dem Verkäu⸗ fer auf ſeine Geſtehungskoſten einzelne Poſten aufzurechnen. Der vermittelnde Agent rechnete für Proviſion 1 9 des Kaufpreiſes Ich durfte aber nur 17 aufrechnen, da im Zeitpunkt des Kaufab⸗ ſchluſſes der Agent bloß zu 197 berechtigt geweſen wäre und erſt 2 oder 3 Mongte ſpäter das Bezirksamt 14 bewilligte Tatſächlich aber verminderte ſich mein Erlös um dieſes halbe Prozent. Für Bauaufwendungen wurden mir nur die Beträge gutgeſchrieben, für welche ich Belege hatte. Ich habe aber eine ganze Reihe Aufwen⸗ dungen gemacht, die ich teils bar bezahlte, ohne Rechnungen zu ver⸗ langen, teils bloß die Materialien kaufte und die Ausführungen ſelbſt herſtellte. Dies alles wurde einfach als nicht vorhanden bezeichnet, obwohl ich den Antrag ſtellte, durch Sachverſtändige die ausgeführ⸗ ten Herſtellungen abſchätzen zu laſſen. Ferner dürfen nach dem Geſetz für jedes Jahr des Beſitzes ge⸗ wiſſe Prozente aufgerechnet werden. Ich hatte das Haus 15 Jahre und 5 Tage im Beſitz. Merkwürdigerweiſe wurden bei der Bere nung das eine Mal 13, das andere Mal 14 Jahre gerechnet und ei Unkerſchied zwiſchen Kalenderjahren und Beſitzjahren gemach⸗ Das iſt mir unverſtändlich. Ich habe aus dieſen und anderen ſchwer⸗ wiegenden Gründen Prot eſt eingelegt und um Nachlaß oder Min⸗ derung der Wertzuwachsſteuer gebeten. Das Landesfinanzamt Karls⸗ ruhe hat das Geſuch abſchlägig beſchieden, da der Stadtrat Mann⸗ heim den Nachlaß des auf die Gemeinde fallenden Anteils der Zu⸗ wachsſteuer und des Gemeindezuſchlags abgeleh nt hat. Es iſt ſchon ſo: Recht oder Unrecht, die Stadt braucht Geld.— 1i— Auf wiederholte Vorſtellungen der badiſchen und württembergiſchen Regierung hat der Reichsverkehrsminiſter angeordnet, daß ſich die ſtändige Tarifkommiſſion der Deutſchen Eiſenbahnen, in der auch die Landwirtſchaft, das Gewerbe und der Hendel vertreten iſt, mit der Frage befaſſe, ob und in welcher Weiſe der Expreßguttarif den Verhältniſſen in Baden und Württemberg wieder mehr angepaßt werden könnte. Die in der ſtändigen Tarifkommiſſion hiernach aufgenommenen Ver⸗ handlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Ausgabe von Jahrkarten ohne Preisaufdruck. Das Stations⸗ amt Mannheim teilt uns mit, daß das Verſuchsverfahren der Aus⸗ gabe von FJahrkarten ohne Preisaufdruck bei gleichzeitigem öffent⸗ lichen Aushang von Kilometerentfernungs⸗ und Kilometerpreis⸗ tafeln, wie dies ſchon ſeit 1. ds. Mts. auf den Stationen Heidel⸗ berg, Karlsruhe und Baden⸗Baden verſuchsweiſe eingeführt wurde, auch auf der hieſigen Station mit Wirkung vom 25. ds. Mts. ab in Anwendung kommt. Durch Ableſen der Kilometerentfernung auf der Fahrkarte und Vergleichung mit der an den Schaltern ange⸗ ſchlagenen Preistafel kann bei dieſem Verfahren jeder Reiſende den Fahrpreis ohne weiteres ſelbſt feſtſtellen. * Jeilungsmonatsbezug durch die Poſt. Mit Wirkung vom 1. Januar 1923 an iſt die Anordnung getroffen worden, daß die Zeitungen und Zeitſchriften entweder mit einer monatlichen Bezugszeit oder wie bisher mit viertel⸗, halb⸗ oder ganzjähriger Be⸗ zugszeit zum Poſtvertrieb angemeldet werden können. Für monatlich zu beziehende Zeitungen werden auch die Zeitungsgelder allmonatlich von den Beziehern eingezogen. Beſtellungen auf zwei Monate wer⸗ den im Inlandsverkehr nicht mehr ausgeführt; der Bezieher hat in ſolchen Fällen die Beſtellung von Monat zu Monat zu erneuern. Der Uebergang vom Vierteljahrsbezug zum Monatsbezug iſt nur zu Beginn eines Vierteljahrs geſtattet. Für den Auslandsvertrieb gilt auch fernerhin das Vierteljahr. * Zur Gehaltsbewegung der Mannheimer Angeſtellten. Die Verhandlungen zwiſchen dem Kartell der Mannheimer Arbeitgeber und den Vertretern der Angeſtelltengewerkſchaften über den No⸗ vembergehalt haben geſtern abend zu einer Einigung ge⸗ führt. 3 An der Handelshochſchule Mannheim beſtanden u. a. Mitte November d. J. die allgemeine kaufmänniſche Diplomprüfung Ludwig Duſſel von Schwetzingen, Fritz Hechelhammer von Neuſtadt a.., Franz Keller von Frankenthal, Heinrich Krö⸗ werath von Ludwigshafen a. Rh., Fritz tkühlewein von Karlsruhe, Erwin Lackus von Rheinsheim, Philipp Pfiſter von Schwetzingen, Ernſt Reinhardt von Ludwigshafen a. Rh., Jakob Schenk von Mannheim, Karl Georg Simon von Mann⸗ heim, Albert Willer von Edigheim; die handelswiſſenſchaftliche Handelslehrerprüfung: Otto Heintz von Mannheim, Eugen Sichlegel von Tomerdingen(Wbg.). * Einſtellung von Aerzten als Hilfsarbeiter. Auf eine an das württembergiſche Staatsminiſterium gerichtete Eingabe des Württ. Aerzteverbandes wegen Einſtellung von Aerzten als Hilfs⸗ arbeiter in ſtaatlichen Dienſt, wurde erwidert, daß der Staats⸗ präſident ſich bereits mit ſämtlichen Miniſterien wegen der Frage ins Benehmen geſetzt habe, inwieweit und auf welcherlei Stellen Ange⸗ hörige des ärztlichen Berufes im Geſchäftskreiſe der einzelnen Mini⸗ ſterien als Hilfskräfte Verwendung finden könnten. Sobald die Ant⸗ worten der Miniſterien vorliegen, werde weitere Mitteilung erfolgen. * Verpflegungsſätze in den Landesbädern. Die für den Unter⸗ 115 der Kranken im Landesbad in Baden und im Landesſolbad in 1 aufzuwendenden Koſten machen eine weitere Erhöhung der notwendig, welche mit dem 21. No⸗ vember in Kraft tritt. * Die Ausſtellung von Geſundheikzeugniſſen für Tiere. Die für die Unkerſuchung von Tieren und die Ausſtellung von Urſprungs⸗ und Geſundheitszeugniſſen für Tiere feſtgeſetzten Gebühren werden mit Wirkung vom 1. Dezember 1922 ab auf den fünfundzwanzig⸗ fachen Betrag, die Ganggebühren der Fleiſch⸗ und Viehbeſchauer auf den zwanzigfachen Betrag erhöht. „ Eine wenig beachtete Hüfe. Immer wieder lehrt die Er⸗ fahrung, daß die Rentnernothilfe zu wenig bekannt iſt. Alle, die eine Inpaliden⸗ oder Altersrente oder eine Rente aus der Angeſtellten⸗ verſicherung beziehen, erhalten eine Notſtandsunterſtützung von der Gemeinde, wenn das Geſamteinkommen Mk. 18 000 nicht erreicht. Dabei bleiben kleine Arbeitseinkommen, ferner Zinſen aus Spar⸗ kaſſenguthaben und Zuwendungen, auf die kein Rechtsanſpruch be⸗ ſteht(3. B. Unterſtüzungen für Beamtentöchter au⸗ der Staatskaſſe) außer Berechnung. Auf dieſe Rentnernothilfe beſteht ein Rechts⸗ anſpruch an die Gemeinde des Wohnortes, die ſo viel zu geben hat, daß das Jahreseinkommen M. 18 000 erreicht wird; vier Fünftel des Unterſtützungsaufwands erſetzt das Reich. * Der Kranz Seit altersgrauen Zeiten bis auf die Gegenwart hat der Kranz im Kulturleben der Völker einen hervorragenden Platz eingenommen. Schon bei den Römern und Griechen ehrte man den heimkehrenden Sieger durch Kränze; den Ruhm des Gelehrten, des Künſtlers verkünden Kränze; die Braut tritt mit dem Kranze ge⸗ ſchmückt vor das Allerheiligſte, und Kränze decken als letzte und innigſte Gabe den Sarg, den Grabhügel des teuren Verblichenen. Ehre, Ruhm, Freude, Leid und Trauer in pietätvollem Angedenken— ſie finden ihren Ausdruck im Kranze, welcher an die Ewigkeit erin⸗ nert, die nicht Anfang noch Ende zeigt— dem Kranze gleich. Des⸗ halb möge jeder, der ſonſt kulturellen Aufgaben wohlwollend gegen⸗ überſteht, der Pflicht eingedenk ſein, heilige Ueberlieferungen der Kul⸗ tur zu pflegen. Laßt Blumen ſprechen! veranſtaltungen Singſpiel⸗Abend im Nibelungenſaal. Pergoleſes Intermezzo „La serva padrona“, zu deutſch„Die Magd als Herrin“ wikd am nächſten Sonntag durch die Wiesbadener Kammeroper im Nibelungenſaal zur Wiedergabe kommen.„La serva padrona“ iſt die älteſte Oper, die ſich bis heute im Spielplan der Bühnen gehalten hat. Muſikaliſcher Leiter iſt Kapellmeiſter Hofmann⸗Wies⸗ baden, die. Titelpartie ſingt Anny Olbert, eine geborene Mann⸗ heimerin. Voraus geht„Baſtien und Baſtienne“, das reizende Singſpiel, wobei der Paſtien diesmal mit einem Tonor beſetzt ſein wird, während er bei der vorjährigen Aufführung des Singſpiels als„Hoſenrolle“ gegeben wurde. Sepp Summer, der geſtern Lieder und Balladen zur Gitarre ſang, enttäuſchte durch ſeine beſcheidenen Stimmittel und wenig ein⸗ drucksvolle Vortragsweiſe; er ermüdete aber auch durch die Einför⸗ migkeit ſeines Programms, das dem Frohſinn nur ein beſchefdenes Plätzchen eingeräumt hatte. Hingegen ſind die meiſten ſeiner eigenen Vertonungen ſehr gefällig zu nennen den ſchlichten. inni⸗ gen Volkston zu treffen, iſt Summer wirklich gegeben Damit packte er auch bisweilen und dafür ward ihm der Beifall der nicht überaus zahlreich erſchienenen Zuhörer. 5 M. Expreßgutlarif. werden Sie ſicher los durch HUhneraugen-Lebewohl Hornhaut an der Fußſohle beſeitigt Lebewohl-Ballen⸗Scheiben. Kein Verrutſchen, kein Feſtkleben am Strumpf. 7 In Drogerſen und Apotheken. Merkur-Drog., Gontardpl. 2, K. Muhlhardt. Drog., Mittelſtr. 26 Arth. Rühnert, Adler-Drog., Bellenſtr. 26, C, Sachse. Flora, Drog., Mittelſtr 61, Ludwig& Schütthelm, Hofdrogerle- Friedrichplatz 19. E 5 2 SSSS 8—— — — 4. Seite. Ar. 539 Mannheimer Gensral⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Kommunale Chronik r Ladenburg, 20. Nov. Bei der Gemeindewahl ergab lich folgendes Bild: Abgeſtimmt haben von 2729 Wahlberechtigten 1736, ungültig waren 23 Stimmen. Die Stimmen verteilten ſich ſolgendermaßen: Vereinigte Sozialdemokr. Partei 656 Stimmen, 23 Stadto., das Zentrum erhielt 476 Stimmen, mithin 17 Sitze, Deutſch⸗ Demokr. Partei 269 Stimmen und 9 Sitze, Deutſchlib. Volks⸗ partei 140 Stimmen und 5 Sitze, Deutſchnationale Volkspartei 472 Stimmen und 6 Sitze. Bei der Wahl der Bezirksräte und Kreisabgeordneten ergab ſich folgendes Verhältnis: Für die B. Soz. P. ſtimmten 656, für das Zentrum 465, Demokr. P. 265, Deutſchlib. Volkspartei 137, für Deutſchnatl. P. 157. Ungültig waren 37 Zettel. (Doſſenheim, 20. Nov. In der jüngſten Bürgerausſchuß⸗ fitzung wurde die Vereinigung der Gemeinde Schwa⸗ benheim mit der Gemeinde Doſſenheim zu einer einheitlichen Gemeinde einſtimmig genehmigt.— Die Anſtellung des neugewähl⸗ ten Berufsbürgermeiſters Hermann Böhler wurde mit allen gegen 7 Stimmen in Gehaltsklaſſe 10 genehmigt.— Die Erhebung einer vorläufigen Umlage in der Höhe von 10 Mark auf das Betriebs⸗ und Liegenſchaftsvermögen wurde einſtimmig angenommen.— Die Erhöhung der Luſtbarkeitsſteuer auf 500 Mark für jede der Steuer unterliegende Feier ab 1. Dezember 1922 wurde ebenfalls einſtimmig genehmigt. rr. Baden-Baden, 20. Nov. Im Rathausſaale fand letzter Tage unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Fieſer eine längere Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt, und zwar war es die letzte vor den Neuwahlen zur Gemeindevertretung. Der erſte Teil der Sitzung war nichtöffentlich und zwar wurden weiter notwendig gewordene Mittel für den Umbau des Weſtflügels des Kurhauſes genehmigt; auch fand ein Antrag auf Uebertragung von Grundeigentum der Stourdza⸗Stiftung an die Stadt einſtimmige Annahnie. In der öffenklichen Sitzung ſtand zuerſt der Antrag betr. Wohnungsabgabe und Wohnungsluxusſteuer zur Beratung, Die Debatte über die Luxusſteuer war ziemlich ausgedehnt, doch wurde der Antrag ſchließlich mit allen gegen eine Stimme ange⸗ nommen, ebenſo ein Antrag auf Erhebung der Wohnabgabe von den Mietern. Ein Tauſchvertrag mit dem katholiſchen Kirchen⸗ fonds Lichtental fand einmütige Zuſtimmung. Der ſtadträtliche Antrag über Erſtellung eines Luft⸗, Licht⸗ und Sonnenbades führte wiederum zu einer längeren Debatte, da hier die Zentrumspartei das Familienbad beſeitigt wiſſen wollte. Schließlich wurde aber der Antrag mit 40 gegen 32 Stimmen unverändert angenommen. Im Sinne der ſtadträtlichen Anträge wurden ſodann auch die letzten Punkte der Tagesordnung(Grundſtücksverkauf und ⸗Tauſch, Be⸗ kanntgabe von Beſchlüſſen des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes und Umbau des Krankenhauſes) erledigt. Aus dem Lande Heidelberg. 21. Nov. Der Fall des Profeſſors Lenard, mit dem aufgrund von Anfragen die Reichsregierung und der Reichstag befaßt worden ſind, wird jetzt auch das Gericht beſchäftigen. Pro⸗ feſſor Lenard, der Direktor des Phyſikaliſchen Inſtitutes, hat be⸗ kanntlich am Tage der Rathenaudemonſtrationen dadurch Ausſchrei⸗ tungen veranlaßt, daß er trotz des Verbotes der Univerſität in ſei⸗ nem Inſtitut Uebungen abhielt und ſich weigerte, die Trauerfahne zu hiſſen. Den beiden Studenten Mierendorff und Maier iſt jetzt eine Anklageſchrift wegen Landfriedensbruches zugeſtellt worden; ſie werden beſchuldigt, die Volksmenge, die das Inſtitut beſtürmte, Pro⸗ feſſor Lenard beſchimpfte und tätlich angriff und das Gewerkſchafts⸗ haus belagerte, herbeigerufen und gegen Profeſſor Lenard aufge⸗ hetzt zu haben. )Heidelberg, 21. Nov. Seit über acht Tagen waren zwei Mädchen die 16jährige Tochter eines Straßenbahnſchaffners und ihre 19jährige Freundin aus Sachſenhauſen bei Frankfurt ſpurlos ver⸗ ſchwunden. Jetzt hat das jüngere der beiden Mädchen ſeinen Eltern mitgeteilt, die beiden Mädchen ſeien von fremden Herren mit Schoko⸗ laäde und Wein traktiert und darauf ins beſetzte Gebiet entführt worden. Sie befände ſich in Heidelberg in polizeilichem Gewahrſam und man möge ſie abholen. Von dem älteren Mädchen iſt man noch ohne Nachricht. 5 Wiesloch, 21. Nov. Die hieſige Wohnungskommiſſion hat ihr Amt niedergelegt mit der Begründung, daß viele Wohnungs⸗ ſuchende ein rohes Benehmen an den Tag legen und weil das wilde Zu⸗ und Einziehen Fremder und Einheimiſcher in Wohnungen immer mehr zunimmt, ohne daß der Wohnungskommiſſion geſetz⸗ liche Mittel in die Hand gegeben ſind, dagegen einzuſchreiten. ):(Karlsruhe, 21. Nop. In der vergangenen Nacht haben wie⸗ derum Einbrecher hier ihr Handwerk ausgeübt und zwar ſchlugen ſie das Schaufenſter des Uhren⸗ und Silberwarengeſchäftes von Kit⸗ tel in nächſter Nähe des Bahnhofes mit einem Stein ein und ſtahlen aus dem Schaufenſter eine größere Anzahl Wecker⸗ und Schwarz⸗ walduhren im Geſamtwert von rund 300 000 Mark. ):( Karlsruhe, 21. Nov. Der Milchpreis iſt vom heutigen Tage ab auf 104/ für den Liter feſtgeſetzt worden. Ettlingen, 21. Nov. Ein in Herrenalb wohnender Arbeiter war beim Holzdiebſtahl ertappt und ins Arreſtlokal verbracht wor⸗ den. Hier ſchoß er ſich eine Kugel in den Unterleib und verletzte ſich lebensgefährlich. Kehl, 21. Nov. In der letzten Zeit wurden im hieſigen Hafengelände zollamtlich verſchloſſene Eiſenbahnwagen erbrochen und geplündert. Als Täter wurden laut„Kehler Zeitung“ ein Zollbeamter und zwei Bahnarbeiter verhaftet. Eine Hausdurch⸗ ſuchung förderte zahlreiche der geſtohlenen Gegenſtände zu Tage. (Freiburg, 21. Nov. Die Polizei hat eine Kaufmannsfrau zur Anzeige gebracht', die für das Pfund Butter, das ſie mit 1050 Mk. eingekauft batte, für 1800 Mk. weiterverkaufen wollte. Außerdem kam eine 57 jährige Landwirtsfrau aus St. Georgen zur Anzeige, die an unberechtigte Perſonen Milch brachte und dem gegen ſie einſchreitenden Beamten eine Flaſche Milch anbot, damit er die Anzeige unterlaſſe. ANus der Pfalz Kreistag der Pfalz : Speyer, 21. Nov. Vor der heutigen Plenarſitzung fanden ſich die Kreisvertreter zu einer Beſichtigung des hiſtoriſchen Muſeums der Pfalz zuſammen. Der Kreistag trat gleich nach Eröffnung in die Einzelberatung des Voranſchlags ein und be⸗ ſchäftigte ſich zunächſt mit den Einnahmen. Unter anderem wurde beſchloſſen, für die Verpachtung der Rheindammfläche an die Anilinfabrik und der Rheindammgräſereien einen Modus zu finden, durch den die Pachtpreiſe jeweils ſich automatiſch an die Geldverhältniſſe anpaſſen. Ueber den Hauptpoſten der Einnahmen, den Anteil aus dem Aufkommen der Reichseinkommens⸗ und Körperſchaftsſteuer, der mit 51.600 000 Mk. in den Voranſchlag eingeſetzt iſt, entſpann ſich eine lebhafte Ausſprache, die durchweg darauf abzielte, dieſen Betrag höher einzuſetzen. Schließlich wurde ein Antrag Dr. Friedrich⸗Frankenthal angenommen, nach dem der Kreistag beſchließt, den Anteil des Landes mit drei Milliarden Mark einzuſetzen und die daraus für den Kreis ſich ergebende Summe in den Voranſchlag einzuſetzen. Bei der Beratung der Ausgaben ſetzte der Kreisrat zunächſt die Tagegelder für die Kreisvertreter auf 1200 Mk. und die Uebernachtungsgelder auf 800 Mk. feſt. Es wurde beſchloſſen, zur genauen Kontrolle der Kreisausgaben eine rechnungskundige Perſönlichkeit einzuſtellen. Bernatz⸗Dürkheim trat für eine öftere Einberufung des Kreis⸗ tages ein, der jährlich mindeſtens zweimal zuſammentreten müſſe. Dieſer Anreaung wurde von verſchiedenen Seiten zugeſtimmt.— In ſeinem Bericht über die Kreistaubſtummenanſtalt in Franken⸗ thal bedauerte der Berichterſtatter Dr. Friedrich⸗Frankenthal, daß noch nicht alle taubſtummen Kinder der Pfalz die Anſtalt be⸗ ſuchten.— Bei Kapitel Mittelſchulweſen glaubte der Berichterſtatter] Kehl Studienrat Münch⸗Speyer, aus ſtatiſtiſchen Zahlen ſchließen zu dürfen, daß die höheren Klaſſen der Mittelſchulen nicht der ihnen beigelegten Wichtigkeit entſprechend beſucht würden. Dr. Bayers⸗ dörfer ⸗Neuſtadt betonte, daß in den realiſtiſchen Anſtalten den Schülern weitgehendſte Möglichkeiten zum Eintritt in das Berufs⸗ leben geboten werden. Roppel⸗Ludbwigshafen führte den Rück⸗ gang in der Schülerzahl auf die Notlage des Mittelſtandes zurück. dang i abrich-Frankenthal bedauerte den Gegenſaß humaniſtiſcher und realiſtiſcher Bildung und trat für die Einheits⸗ ſchule ein. Im Gegenſatz dazu wies Pfarrer Hildenbrandt⸗ Speyer auf das notwendige Nebeneinanderbeſtehen von humaniſti⸗ ſchen und realiſtiſchen Anſtalten hin und bezeichnete eine Ver⸗ minderung der Bildungsmöglichkeiten als den ſchwerſten Schlag, den man unſerem Volke zufügen könne. Der Neuregelung der Realſchul⸗ und Progymnaſiumfrage in Frankenthal wurde zuge⸗ ſtimmt. Gegen 8 Uhr vertagte der Kreistag die Weiterberatung des Voranſchlags auf Mittwoch vormittag 729 Uhr. ):( St. Ingbert, 21. Nov. Das Großfeuer, von dem geſtern die Vopelius⸗Glashütte heimgeſucht wurde, kam im Vorraum des Oei⸗ magazins zum Ausbruch und griff von dort, da es an Oelfäſſern und gebrauchter Putzwolle reichlich Nahrung fand, ſo raſch auf das Oel⸗ magazin und auch auf den daneben liegenden Materialraum über, daß die Gebäude beim Eintrefſen der Feuerwehr nicht mehr zu retten waren. Die Löſcharbeiten waren durch Waſſermangel ſehr erſchwert. Ein Arbeiter wurde bei den Löſchverſuchen verletzt. Außer den in den niedergebrannten Räumen lagernden Oelvorräten u. Materialien wurden 200 verſandfertige Kiſten mit Glas vollſtändig vernichtet. Der Geſamtſchaden wird auf mehr als 100 Millionen Mark geſchätzt. Der Betrieb der Glashütte erleidet keinerlei Unterbrechung. Die Ent⸗ ſtehungsurſache des Feuers iſt noch nicht aufgeklärt. Völklingen, 21. Nov. Aus einem Neubau ſtahlen Diebe eine Treppe, die bei den jetzigen Holzpreiſen einen Wert von 30 000 Mark hat. Als man den Tätern auf die Spur kam, war die Treppe bereits zu Feuerholz verarbeitet. Gerichtszeitung ):( Karlsruhe, 21. Nov. Wegen Unterſchlagung im Amte hatte ſich heute Oberverwaltungsſekretär Chriſtof Wenger aus Pforz⸗ heim vor der Strafkammer zu verantworten. Der Angeklagte, der vor dem Kriege auf dem Pforzheimer Bürgermeiſteramt beſchäftigt eweſen war, hatte Mitte Mai 1920 die Leitung der ſtädtiſchen riegerunterſtützungsſtelle in Pforzheim übernommen. Hierbei ver⸗ griff er ſich an den ihm anvertrauten Geldern; im Frühjahr 1922 hob er zum letztenmal 100 000 Mark aus dem Guthaben der Fürſorge⸗ ſtelle bei der Sparkaſſe ab und verſchwand. Das Geld hat er größten⸗ teils zuſammen mit einer Kellnerin in Pforzheim verbraucht. Das Gericht verurteilte Wenger zu 2% Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt. Neues aus aller Welt Berliner Potpourri Freitag Nacht kam es im Verlauf einer Auseinanderſetzung zwiſchen Perſonen, die aus einem Tanzlokal am Kurfürſtendamm heraustraten, und Straßenpaſſanten zu einer allgemeinen Schlägerei. Dabei zog plötzlich ein Unbekannter einen Revol⸗ ver und gab mehrere Schüſſe auf die ſich ſchlagenden Paſſanten ab. Eine Perſon wurde getroffen und mußte ſchwerverletzt ins Krankenhaus geſchafft werden. Kurz nach Mitternacht ſprang ein Japaner aus einer über den Landwehrkanal fahrenden Droſchke in den Kanal. Der Kutſcher ſprang dem Fahrgaſt mit den Worten:„Der rückt mir nicht aus!“ ins Waſſer nach. Der Kutſcher brachte den Japaner bewußtlos aus dem Waſſer und fuhr ihn nach der Rettungswache. Erſt als der Japaner wieder ſoweit hergeſtellt war, daß er den Fahrpreis und freiwillig eine hohe Entſchä⸗ digung für die Lebensrettung zahlen konnte, fuhr der Kutſcher wieder fort. Es handelt ſich um einen in Berlin ſtudierenden japaniſchen Arzt. Dieſer beſtreitet, einen Selbſtmord⸗ verſuch unternommen zu haben und gab an, daß er ſelbſt nicht wiſſe, warum er in den Kanal geſprungen ſei. In einem Hotel in der Nähe des Anhalter Bahnhofes wurde Freitag früh eine Dame in ihrem Zimmer betäubt und beraubt aufgefunden. Nach ihren Angaben habe ſie mit zwei in demſelben Hotel wohnenden angeblichen Amerikanern, die Juwelen aufkaufen wollten, in Unterhandlung geſtanden. Während der Unterhaltung hätten ihr die beiden Liköre und Konfekt an⸗ geboten, nach deren Genuß ſie die Beſinnung verloren habe. ganzen Schmückſachen im Werte von einer Million Mark ver⸗ ſchwunden waren. Die angeblichen Amexrikaner waren nach den Feſtſtellungen der Polizei ſputlos verſchwunden. Einbrecher erbeuteten im franzöſiſchen Dom auf dem Gendarmeriemarkt zwölf Lederſitze, die von den Stühlen abge⸗ ſchnitten waren, zwei kupferne Leuchter und viele andere Gegenſtände. * — Die deutſche Flagge im Ausland. Ein Zeichen dafür, daß das Ausland den ſchwarz⸗weiß⸗roten Farben Achtung entgegen⸗ bringt, gibt die Tatſache, daß die holländiſche Regattaleitung anläßlich des Sieges der deutſchen Doppelzweier⸗Mannſchaft über die beſte holländiſche Mannſchaft die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge hiſſen ließ. Dieſe Ehrung wurde mit großem Jubel ent⸗ gegengenommen. — Aeber die Einführung von Gipsſärgen hielt in Bamberg der Leiter des Fränkiſchen Gipsgußwerkes Ing. Graebner einen Vor⸗ trag. Die Gipsſärge ſind ſehr feſt und Holzſärgen täuſchend ähnlich. Durch ihre Einführung würden jährlich mehrere Millionen Mark im ganzen geſpart werden können. Die Bildung einer.⸗G. zur Löſung des Problems iſt im Werden. — Ein merkwürdiger Jall von Gasvergiftung hat ſich in der engliſchen Stadt Jerſy ereignet. Dort nagten Ratten in einer Nacht ein Loch in eine bleierne Gasröhre. Das Gas entwich und drang in die nahegelegene Kammer des Dienſtmädchens, das frühmorgens als Leiche wurde. — Schreckenskat einer Wahnſinnigen. In Straubing hat die wahnſinnig gewordene Frau eines Regierungsrates ihr fünfjähriges Töchterchen mit dem Jagdgewehr ihres Mannes erſchoſſen und dann ihr zweijähriges Mädchen und ſich ſelbſt ſchwer verwundet. — Ein Wildererdrama am Watzmann. Aus Berchtesgaden wird gemeldet: In der Nähe der Stubenalpe am Watzmann ſtießen zwei vermummte Wilderer mit zwei Forſtbeamten aus Ramſau zuſammen. Beim Anruf durch die Förſter ſuchten di beiden Wilderer zunächſt Deckung hinter Bäumen und machten ſich ſchußbereit. Auf weiteren Anruf legten ſie die Gewehre nicht weg, ſo daß ſich der Forſtdienſtaſpirant Geiger von Ramſau veranlaßt ſah, einen Schuß abzugeben. Durch dieſen wurde einer der Wil⸗ derer getötet, der andere entkam. Es ſtellte ſich heraus, daß es der Bauernſohn Chriſtian Fendt war. — Erwärmung des Eismeeres? Der amerikaniſche Konſul in Bergen hat an das Staatsdepartement in Waſhington einen Bericht geſandt, wonach in den Regionen des Eismeeres eine ganz ſonder⸗ bare Erwärmung einzutreten ſcheint. Die Berichte von Fiſchern und von Forſchungs⸗Expeditionen ſtimmen darin völlig überein. Die Fiſcher berichten, daß die Seehunde und die Weißfiſche ihre bis⸗ herigen Jagdgründe aufgegeben haben, weil es ihnen dort zu warm wird. Seit Jahrzehnten bekannte Gletſcher ſind aufgetaut und ver⸗ ſchwunden. Eisberge werden immer ſeltener, und an Stelle des Eiſes tritt ein Gemiſch von Moräne und Stein. Große Herings⸗ ſchwärme, die man bisher nie dort beobachtet hat, dringen jetzt bis in die Gegend des öſtlichen Eismeeres vor, auch ein Beweis dafür, daß die Temperatur des Waſſers geſtiegen iſt. Man erinnert ſich, daß im verfloſſenen. Sommer in der Polargegend eine faſt fropiſche Hitze herrſchte. Wie es ſcheint, hängen die beiden Erſcheinungen miteinander zuſammen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein⸗Pegel 17 ¹8 19 20 21.] 22 Neckar⸗Peger ſ17 s19. 29J 1. .30/1.30 5 7 ſ 7 1 Schuſterinkel“ 71.66l.61l.65 15 ½ Naunbeim.103.9203.8103.78.71 Hehl..42 80ſ2.85.2 652..8 Seilbronn.10 Maxauu 48544 75ʃ4 674.504 56( 47 Kaub.05 KRöln 46) Windſtill, bed. 50 Mannheimer Wetterbericht v. 22. Nov. morgens 7 Uhr Barometer: 766,0 mm. Thermometer:.3 C. Niedrigſte Temveratur .78 2 662.62 3040½ 91½7 82 Mannbeim 4 08 80 3 7913 6403.61 Als ſie aus einem tiefen Schlaf erwachte, habe ſie entdeckt, daß ihre nachts: 8,0 C. Höchſte Temperatur geſtern: 7,20 C. Niederſchlag: 0,0 Liter — 2— Handel und Industrie Eisen- und Stahlwerk Hoesch,.-G. in Dortmund. Im Bericht des Vorstandes wird u. a. ausgeführt: Mit der Ver- schlechterung des Markwertes verteuerte sich im gleichen Verhältnis nicht nur unser Erzbezug aus dem Ausland, der etwa 80 Prozent unseres gesamten Erzbezugs beträgt, son- dern in gleicher Weise stiegen damit samtliche sonstigen Ausgaben, z. B. für Inlandserze, Kohlen, Frach- ten und Löhne. Erhebliche Kosten entstanden auch durch die behördlich verfügten Beschränkungen im Kohlen- und Koks- verbrauch, durch die wiederholten Störungen im Eisenbahn- betrieb sowie durch anhaltenden Mangel àn Kalk und Kalk- steinen, der wiederum seine wesentlichste Ursache in der unzureichenden Kohlenlieferung an die Kalkwerke und in der ungenügenden Wagengestellung hatte.— Infolge der gemach- ten ungünstigen Erfahrungen wurden im März d. J. die Fest- preise für Eisenerzeugnisse verlassen, und man ging wieder zu Gleitpreisen über. Dadurch wurde ein Gefahrenpunkt aus- geschaltet, insofern als künftig für die Verkäufe der am Tage der Lieferung geltende Richtpreis maßgebend wurde. Aber auch diese neuen Festsetzungen konnten den jeweiligen Er- fordernissen nicht gerecht Werden. Sie ließen in der Ver- gangenheit entstandene Verluste außer Betracht; ferner Waren sie aufgebaut auf Selbstkosten, die in der Vergangen- heit lagen oder günstigstenfalls auf solchen, die am Tage der Festsetzung bekannt waren. Sodann berücksichtigten sie nicht den Umstand, daß an dem Tage, an dem die Zahlungen kür die Elsenlieferungen eingingen, der Wert der Mark sich So verschlechtert hatte, daß für die bezogenen ausländischen Rohstoffe, die in Währung des Auslandes verrechnet wurden, weit mehr Mark gezahlt werden mußten, als dafür bei der Preisfestsetzung für das Eisen in Ansatz gebracht waren. Die Verwaltung sagt weiter:„Es ist zu hoffen, daß sich die An- sichten über die erforderliche Preisgestaltung bei allen Be- teiligten allmählich immer mehr klären und alsdann auch in diesem Punkte die Verhältnisse eine Besserung erfahren werden.“— Der Ausfuhrmarkt für Walzwerkserzeugnisse lag während des ganzen Jahres verhältnismäßig ruhig; die Preise wurden zeitweise durch die niedrigen Inlandspreise 0 beeinflußt, zeitweise waren die Preise des auslän- dischen Wettbewerbs so niedrig, daß darin die deutschen Werke nicht eintreten konnten. Erschwerend für sie wirkte u. a. die deutsche Ausfuhrabgabe die 4 Prozent betrug, aber inzwischen weitere Erhöhung erfahren hat und beispiels- weise jetzt einschließlich der Umsatzsteuer, die nicht mehr zurückgewährt wird, 8 Proz. beträgt. Auf dem Eisenstein- bergwerk Eisenzecher Zug betrug die 688 t(im Vorjahr 116 370), auf den Dortmunder Kohlenzechen 1008 063(1037 197) t und die dort 533 641 (519 187) t, sodann auf Zeche Fürst Leopold in Hervest-Dors- ten die Förderung 408 749(367 029) t.— Im Berichtsjahr sind 18 Beamten- und 164 Arbeiterwohnungen fertiggestellt und bezogen worden. Durch Kauf gingen 20 Häuser mit 141 Woh- nungen in den Besitz der Gesellschaft über. Der Grundbesitz wurde um rund 22 Morgen, zum Teil mit aufstehenden Gebau- den erweitert.— Auf die mit einfachem Stimmrecht ausge- statteten 15 Mill. Mk. Vorzugsaktien jeder der beiden Gesell- schaften(Hoesch und Köln-Neuessen findet auf Grund einer vereinbarten Ergänzung des Interessengemeinschaftsver- trages die Ausschüttung von Dividende wechselseitig nicht statt.— Uber den Abschluß wurde schon in KV 797 berichtet; die Dividende soll 45 Proz.(im Vorjahr 24 Proz.) für 75 Mill. Mark Stammaktien und 5 Proz. für 5 Mill. Mk. Vorzugsaktien Gruppe J betragen. Weiter sind vorgesehen: Zuweisung zur Rachls Rücklage 2,624, Rücklage für Bergschäden 25, ücklage für Hochofen-Erneuerung 20, Gewinnbeteiligung 3,422, Vortrag 25,342 Mill. Mk. Keichstagsanfrage über die Außenhandelsstatistik. Die Reichstagsabgeordneten Dr. Helfferich und Dr. Reichert der Deutschnationalen Volkspartei haben in Sachen der Außen- handelsstatistik folgende kleine Anfrage an die Regierung erichtet:„Infolge der starken Geldentwertung hat die eichsstatistik der Aus- und Einfuhrwerte schon lange ihre völlig verloren, da nicht mehr die vergleich- baren Goldmarkwerte, sondern völlig unvergleichbare Pa- piermarkwerte ermittelt und veröffentlicht würden. Zudem Wurden selbst die Papiermarkwerte im selben Monat für die Einfuhr einerseits und die Ausfuhr andererseits nicht nach gleichen Grundsätzen berechnet. Durch die Veröffentlichung dieser irreführenden Wertangaben hat die Reichsregierung in der Welt wiederholt den Eindruck entstehen lassen, als ob das so vieler Produktionsmöglichkeiten beraubte Deutschland wenigstens zeitweise eine aktive Handelshilanz aufweisen könne. Solche Fehler wurden von unserer Seite schon ge- legentlich der Brüsseler Finanzkonferenz Ende 1920, dann vor der Wirtschaftskonferenz von Genua gelegentlich der Veröflentlichung der Außenhandelszahlen für die Monate De- zember 1921 und Januar 1922 gerügt. Auch der Herr Reichs- bankpräsident Havenstein ist letzthin den falschen Veröffent- lichungen in den letzten Monaten mit der Erklärung gegen-⸗ übergetreten, daß unsere Handels- und Zahlungsbilanz„noch sehr viel ungünstiger sei, als die bisher veröffentlichten han- delsstatistischen Zahlen erkennen lieben.“ Auch das vom Statistischen Reichsamt neuerdings bei Veröffentlichung der Handelsstatistik für den Monat September angewandte Ver- fahren ist nicht geeignet, ein zutreffendes Bild unserer Han- delsbilanz zu geben. Wir richten daher an die Reichsregie- rung die Anfrage: 1. Will die Reichsregierung endlich die Veröffentlichung irreführender Außenhandelswerte einstellen und die zahlreichen dafür tätigen Beamten nutzbringend ver- wenden? 2. Oder will die Reichsregierung mit der Ermit- telung zuverlässiger Zahlen auf der Grundlage der alten Goldmark beginnen? 3. Oder steht die Reichsregierung auf dem Standpunkt, den der Herr Staatssekretär Hirsch in der 142. Sitzung des Hauptausschusses am 16. März 1922 vertreten hat indem er erklärte,„es läge kein Anlaß vor, andere Zah- len anzugeben“? Wir bitten im Interesse der deutschen Po- litik und Wirtschaft um eine sofortige schriftliche Antwort.“ *Boerliner Stadtanleihe.(Eig. Drahtb.) Nach längeren Verhandlungen ist zwischen der Stadt Berlin und einem dänischen Konsortium eine Anleihe abgeschlossen worden, wonach Berlin ein Darlehen von 300 Millionen Mark erhalten soll auf 50 Jahre. Die Rückzahlung kann in Mark oder däni- schen Kronen erfolgen. Die Anleihe soll zur Herstellung ver- schiedener werbender Anlagen verwandt werden. Gebr. Bing Söhne.-G. Die Firma Gebr. Bing Söhne in Köln, Berlin, Crefeld ist in eine Aktiengesellschaft unter der Firma Gebr. Bing Söhne.-G. mit 15 Mill. Mk. Kapital umgewandelt worden. Den ersten Aufsichtsrat bilden die Herren.-A. Dr. Bing, Köln, Bankier Karl Baumgarten, Köln, Fabrikant Ernst Aschaffenburg,.-Gladbach. h- Papierfabrik Reisholz,.-., Düsseldorf. Nach dem Geschäftsbericht für 1921-22 betragen Unkosten 35 858 259 Mk. (15 436 922) und Abschreibungen 8 201 956 Mk.(4 036 117). Der Reingewinn einschl. Vortrag aus dem Vorjahr beläuft sich auf 14 320 571 Mk.(4 965 513). Daraus sollen 30(18) Prozent Dividende auf die Stammaktien und 6 Prozent wie im Vor- jahr, auf die Vorzugsaktien ausgeschüttet werden. Für Tan- liemen werden 1177 206 Mk.(362 960) verwandt und die rest- lichen 543 365 Mk.(348 507) werden neu vorgetragen. Rück- stellungen, die im Vorjahr mit 129 046 Mk. erfolgten, finden dieses Mal nicht statt. Im abgelaufenen Geschäftsfahr konnte die Gesellschaft infolge der gesteigerten Leistungsfähigkeit ihrer Betriebe die Gesamterzeugung erhöhen. Die Verhält- nisse auf den deutschen Holzmärkten brachten es mit sich, daſt größere Mengen Schleifholz aus dem Auslande bezogen werdon mußten, wenn die Deckung des Bedarfes nicht gefähre del tenden sollte. Desgleichen mußten englische Kohlen gN Miftwoch. den 22. November 1922 Mannheimer General-Anzeiger Mittaa-Ausaqabe) 5. Seike. Nr. 0 J kauft werden. Wenn es trotz der großen Fchwierigkeiten ge- ihr ganzes Rechnungswesen auf die 2 riedensmark“ umge New Vork, 21 Movdr.(WS) bewsen- ungen sei, auch im verflossenen Geschäftsjahr einen befrie- sſellt haben. In konsequenter Durchführung ihrer Grund. 2 Spanlen 15.32 15˙2 digenden Gewinn zu erzielen, so sei dies zum größten Teil auf sötze berechnen sie nicht nur die Ware, sondern auch die.92 280 14.43 1445 9 631 685 die Vervollkommnung der technischen Einrichtungen, die„ und 8 das der A zah- 9 05 4 wWeiter befolgte Herstellung anderer Papiersorten neben Zei- ende Papiermark-Porto in englischen Schilling Sleich eine 15 gungsdruckpapier, sowie auf die Wektert egs der Auslands- Goldmark. Die Folge ist, daß Z. B. für.20„Friedensmarké, Waren unt Härkte dttehungen zurückzuführen.“ Bilanzmäßiig erhöhten sich Kre- die in einer Rechnung vom 27. Okober für. ee eines„Weitere Ermäfigung des Weizenmehlpreises. Die Süd- 3— 9— auf 102 574 454 Mk.(61 074 609) und Debitoren auf] F 10 85 aace e 1 8 deutsche Mühlenvereinigung setzte den Richtpreis für Weizen⸗ 8 787 Mk.(26 841 985). nach dem damaligen Kursstande etwa 350 Paptermark Her 12 5 Mühle fest. * 5 0 005 Waren, bei dem jetzigen Kursstande(etwa 32500 Alk. für das] mehl Spezial 1 Mk. je Doppelzentner ab Mühle fest Das Sinken des Sowjetpapierrubels. Nach Mittellungen] Pfund Sterling) 650 Mark zu zahlen Wwären. Wie hoch dieser Vom amerikanischen Eisen- und Stahlmarkt. Das ame- aus Charkow hat seit Ende September ds. Js. der Somſet- Jatz für Porto und Lerpackung, bei dem es slech nur um die] rikanische Fachblatt„The Iron Trade Review“,(lexeland, papierrubel dort einen auberordentlichen Kurssturz erlitten, Vergütung einer in Papiermark verauslagten Summe handelt, Ohio kabelt: Trotz Wagen- und Arbeitermangel zwingen die aufgelaufenen Aufträge zur Steigerung der Erzeugung. Das er ihn auf weniger als die Hälfte seines bisherigen Wertes reduziert hat. Der Fall des Sowietrübels isv umso bemerkens- Werter, als er sich in ganz kürzer Zeit, etwa im Verlaufe von Wochen vollzogen hat, und es auch jetzt noch nicht abzu- sehen ist, ob ein vorübergehender Stillstand eintreten Wird. In Mill. Rbl..10..10..10..10..10..10..10. 10.40. 11.10 12.10. Engl. Pfund 45 50 50 54 59 65 78 87 82 80, HDollar 10 11 11 12 13 14 10 0 19, 105 Goldrube! 5,2 5,2 5,25 5,9 6,7 69 8,0 9,7 8,4.½2 aus dieser Zu- der englischen Goldrubels klar Die Entwertung des Sowjetrubels lät sich Sammenstellung der russischen Notierungen, und amerikanischen Valuta und vor allem des erkennen. »Unreränderter Gold- und Silberankaufspreis. Der An. kauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Post Flolgt in der Woche vom 20.—26. ds. Mts. unverändert zum reise von 20 000 Mk. für ein Zwanzigmarkstück, 10 000 Mk. 8 kür ein Zehnmarkstück. Für ausländische Goldmünzen Wer- 14. den entsprechende Preise gezahlt. Die Goldankaufspreise aben sich seit Beginn wie folgt geändert: 5 in der Zeit vom Mk. in der Zeit vom Mk. 26. 6.„ 3. 7. 1921 300 27. 3. bis 3. 6. 1922 1200 1. 6. bis 11. 6. 1921 260 5. 6.„ 13. 6. 1922 1100 12. 6.„ B. 6. 1921 280 19. 6.„ 25..4922 1250 ie n 26. 6. 2 1922 1400 e 0 23. 7. 1922 1700 1 8.„ 11. 9. 1921 340 24. 7.„ 30. 7. 1922 1200 12. 9.„ 18. 9. 1921 390 31.„ 6 8 10 2000 19. 9.„ 2. 10. 1921 450⸗ 7 8. 20. 8. 1922 2500 3. 10.„ 16. 10. 1921 480 21. 8.„ 27. 8. 1922 3500 . 10.„ 2. 10. 1921 540 28. 8.„ 24. 9. 1922 5000 24. 10.„ 6. 11. 1921 600 25. 9.„ 24. 9. 1922 5000 .„ 13. 11 1921 720 2. 10.„ 8. 10. 1922 5000 4 1.„ 4. 12. 1921 850 9. 10.„ 22. 10. 1922 6500 55 12. 21 bis 22,1. 1922 720 23. 10.„29. 10. 1922 10013 23. 1. bis 5. 3. 1922 780 30. 10. 5. 11. 1922 13000 1o. 2 850 6. 11.„ 19. 11. 1922 20000 20. 3.„ 26. 3. 1922 950 20. 11.„ 26. 11. 1922 20000 3 270 b Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Reichs- Dank und Post erfolgt ebenfalls unverändert bis auf weiteres Zum 450fachen Betrag des Nennwertes. »Uebertreibung der Kalkulation. nung in ausländischer Waährung! Obgleich vom Nolkswirtschaftlichen Standpunkt aus von allen Seiten die schwersten Bedenken gegen das in letzter Zeit immer mehr Portoberech- Ferbeitete System des Verkaufs in fremder Währung im In- andsverkehr geltend gemacht Wird, scheinen auch in der Tex⸗ wirtschaft diejenigen Eirmen der Industrie und des Grob- andels, die eine soſehe Berechnungsmethode einmal gewählt sich zur Leit der Fälligkeit der Rechnung in Papiermark ausgedrückt, stellen wird, wWeiß niemand. Interessant wäre es, zu erfahren, ob die genannten Firmen ihre Umstellung auf die Friedensmark folgerichtig auch auf die Gehälter ihrer Angestellten und Arbeiter ausdehnen. Hierübher ist bisher nichts bekannt geworden. PDie ukrainischen wirtschaftlichen Organisationen. Die bisher bestehenden wirtschaftlichen Organisationen in der Ukraine sind, wenn sie sich auch Trusté oder.-G. nennen, ihrem Wesen nach fast ausnahmslos staatliche oder halbstaat- liche Unternehmungen. Theoretisch ist bei ihnen, soweit sie Gesellschaften darstellen, der Staat mit 51, privates apital mit 49 v. H. beteiligt. In der Tat ist aber meist die Beteiligung des privaten Kapitals geringer die des Staates, der durch Narkomate, Reichsbank u. a. Organisationen dar- gestellt wird, größer. Der Grund hierfür ist sowohl Mangel an Privatkapital in der Ukraine, wie dessen abwartende Hal- tung gegenüber den Gründungen der Regierung. Gemischte Gesellschaften im Sinne einer Mitbeteiligung des Auslandes sind bisher in der Ukraine, abgesehen vom Allrussischen Ledertrust, an dem diese beteiligt ist, nicht bekannt geworden. Deuvisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 22. Nov.(Mitteilung der Mitteldeutschen Creditbank, hier): NMew Vork 6300(6330), Holland 2480(2500), London 28300(28500, Schweiz 1180(1190, Paris 450(472), Italien 293(303). New Vork, 21, Nov. Die Reichsmark natierte bei Börsen- schluß 0,01%(0,01/16) cents, was einem Kurs von 6400(6956,52) Mark entspricht. 5 Umrechnungskurse tür dle Berechnung der Austuhrahgabe nach dem Stande vom 20. Novbr. 1822 guitig fur die Zelt vom 22 Movbr bis 28 Movbr 1922. Hollangdg 2200 ſtallen 250 Zudapestt 227 Buenos Alres FP. 3600 England... 2400 Bulgarlen. 39 Buenos Alres G. 4400 Amerlka 5500 Rumünlen 32 Belgllen 60 Farls„ 380 Norwegen 90 Sobwelz.. 19000(Cur 100 Olnar) Dänemark.. 1100 Spanlen 3820 tbuxemburg 360 Sohweden. 1500 Neu-Men..50 fur 160 Lokohama. 2690 „„„ 140 FPrag 170 Rlo de lanelro.. 680 Finnland. Ueber London ermittelte Kurse. 8200 24390 24600 65100 Kurse der Federal Reserve Bank, New- Vork kür Repasahionsliefſetungen m eien Verkeh, naen Frunkteich Athen 2 Alexandrlen Lissabon Valparalso gung ſist die größte seit vier Jahren, die Gesamterzeugung der ersten drei Vierteljahre die größte seit 1919. Die Kutomobil⸗ industrie deckt ihren gesamten Bedarf auf 60 000 Eisenbahnwagen, die größten jemals dagewesenen. Auch in Lokomotiven werden imfangreiche Abschlüsse ge- tätigt. Die Roheisenpreise sind noch mäßig, da die Werke mit ihren Käufen zurückhalten. Französisches hochphosphor- haltiges Roheisen wird zu 18,50 Doll, angeboten. Ferroman- gan Wurde nur wenig gekauft. Die Preise sind 100 Poll. für amerikanisches und 100,68 für englisches, Wwährend englisches Spiegeleisen 37 Doll. bedang. Berliner Metallbörse vom 21. November Prelse in Mark für 1 Kg. 1 25 109 8 M e 25 Nov. 21. Nov. oktrolytkupfer— 2— n Barren— 55 ftaffinadekupter 10J.1900 1700.1800 Zinn, ausländ. 820 800 8188100 h ink(Vb.-Pr.) 1289530 121270 niotel 55N 3860.3908 38888 obzin-Pr..00— 5 do.(fr. Verk.) 1800.1600 580.1450 Antimon 60— 250 3886.80 Flattenzink 1100.1200 1000.1100 Sliber für 1 Kg. 140000-150000 135000-145000 Aluminlum 2692.— 2429.— Flatin p. àr. 16000— London, 21. Moyvhr.(WS) Metallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 Kg.) Amerikanischer Funkdienst 43.45 436 43.— 43 1 6581 5 Zuf. Chioago 53.00 49000 foggen der 88.75 89.25 Speok nledr. 10.75 10.75 höonst. 12.— 12.— kür volle Beschäf- tigung im ersten Halbſahr 1923 ein. Auch die Oelindustrie stellt große Anforderungen. Es schweben zur Zeit Kufträge 2⁰ 17 bestseledt, 66.— 65.50 Zlel 24.65 24 65 Kupfer Kaes 63 45 62.85 Nieke! 135.— 135.—inx 35.85 35.65 do. 3 Monat 54.25 63.75 Zinn Kassa 178.59 128.15 Queoksllber 12.— 12.— do. Elektrol 70.75 70.50 J do. 3 Monat 179.25 178.75 Anumon 34.— 34.— 2. Zuf. zus. 29000 3500 stand wt 13.75 13.75 Kaffe looo 10.70 10.75 Elektrolyt 13.85 13.82 Cred. Bal.—.— MHovember.70.69 inn loko 38.75 38.50Zucker Centrf.685.65 mürz.48.4alel 5.12Terpentin 159. 185— Mal.28.34 Zink 35.32/ Savannah 152.75 182.75 Jull.99.99[Eisen 29.— 28.50 u. Orl Saum 28.— 28.— berember.58.5 eigbleoh 25.7[Welzen rot 139.50 139.— Baumw. 1000 25.05 28.40 Sohmalz wWt. 12.35 12.35] Hart ſoko 139.50 128.— Novemdet 24.80 25.17 Talg.50.50 Nais loko 85.— 85.50 derember 24.95 25.32 Zaumwsatöl.57.52 ehl aledr. Fr.7.75 januar 34 89 25.30 November 19.01.5/ aßohst Pr.•2.25 Februar 34.90 25.31[Petrol. cases 17.— 1.— Getrafr. Engl. 3 3 März 24 90 25.31 tanke 50.50 Kontinent 15.— 15.— Chiengo, 21. Movbr(WS) Funkdlenst.(Machdruok verbotem). 20. 2. Welzen Dez 118 75 120 75 foggen Mal 87.50 88.28 Sohwelne 5 12438.45 118.25 Sohmalz.25.95 ſeloht nledr..75.20 nals bez. 70.45 71.75„ lan. 10.07 10.05 nöohst..95.80 5 Mal 70.25 71.18fork Jan.—.—. Schw. nledr.75.75 Hafer ilppen Jan..80.80 höohst..— 800 a Oktoberausbringen an Stahlblocken entspricht einer Jahres- erzeugung von mehr als 39 Mill, Tonnen. Die Monatserzeu- ä New Lork, 20. Movbr.(WS) Funkdlenst.(Nachdruck verhoten). 505 Westen 148000 151000 ———— f 8 ‚ aben, hiervon nicht ablassen zu, Wollen. Zu welchen Aus- Da 1 Gold uges Coldme k Goldmagk Goldmat, 1 Goldmarkx HSchreilungen die Berechnung in ausländischer Währung oder 5 8=bapetman Dollar eeee ee 0951 eee 5 8 in Friede rk“ führen ke 261 2 erfahren— A Ane e e Dhetun Renn Eriedensmarkæ führen kann, zeigt 45 Verfabren 95 8 8 Direktion“ Ferdinand Hevme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. irma Ch. LavY& Co. und La vy jr.& Co. in Hambur.11 11 3 7⁰⁵ 3,.964.512 189„606„2387 16293815 V 1˖ b 5 21 8 8„ 5 8 N 9 0 5 erantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſenz ſese Firmen haben, wie die„Textil-Woche“ erfährt, dem 13 11 ½½ 43705 45900 1451 590 desgl. für Feuilleton“ Alired Maderno; für Lokgles und den übrigen redaktionellen leichsbund des Texlileinzelhandels e. V. mitgeteilt, daß sie] 14 11].52? ä 3,793 43 3 1588 19 desgl. alte ircher: für igen: Sbun e8 les eihand 8. 222 8 Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. rN See eeee Eine erste 1% Fi fene Stellen Verkäuferin bcubid. dt. 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