»Dieſe Strömung hat Donnuerstag, 23. November Bezugspreiſe: Zn Mannheim und Umgedung monatlich frei ins Baus gedracht Mark 300.—. Durch die poſt dezogen vierten. mr. 1200. Einzelnummer mk. 10.—. poſtſcheckkonte Ar. 17800 Rarierude n Oaden und ur 2017 zuöwigsbafen am Rbein. Bouptgeſchäftsſteue manndeim, E 6. 2. Seſchüfts⸗ nebenſtelle neckaeſtadt. Waldbofſtraße Ur. 6. Fernſprecher nummer 7030. 7031 7032, 7033. 703, 7038. Telegramm- ſtoreſſe: Senerutomeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. — n e Abend⸗Ausgabe Padiſche Neueſte Nachrichten Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz und Necht. Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung. —Pooo0oob0bPbPPbPPbTbTPbPTPPPbTbTbTbTPTPTPTbTbTGTGGTbTTbTb—T— eeeeeeeñ Nachklänge zum Kabinettswechſel (Von unſerem Berliner Büro) J Berlin, 23. Noy. Der neue Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Dr. Müller⸗Bonn ſteht mit den Problemen der Ernährungspolitik doch ſchon länger in Fühlung, als man in politiſchen Kreiſen glauben wolle. Dr. Müller war früher volkswirtſcheftlicher Mitarbeiter beim Rheiniſchen Bauernverein, vorher war er Geſchäftsführer eines gewerblichen Verbandes in Köln. In der Landwirtſchaftskammer hatte er ſich in enger Zuſammenarbeit mit dem als landwirtſchaftliche Autorität geltenden Präſidenten des deutſchen Lendwirtſchaftsrats v. Schorlemer eingehend mit der Frage der Landwirtſchaft und Volks⸗ wirlſchaft beſchäftigt. Der bisherige deutſche Geſandte in Kopenhagen v. Ro ſenberg hat noch geſtern abend nach einer längeren Unterredung mit dem Reichskanzier die ihm angebotene Stelle eines Reichsminiſters des Aeußern angenommen, ſo daß ſeine Ernennung noch heute Necht vollzogen werden konnte. Dr. v. Roſenberg ſteht im 48. Lebensjahr. Er hat ſeine Laufbahn im Auswärtigen Amt begonnen. 1905 war er Vizekonſul in Antwerpen. 1906 berief man ihn ins Auswärtige Amt zurück, wo er zunächſt in der Rechts⸗, darauf in der politiſchen Abteillung ätia war. 1907 wurde er Logationsrat und 1912 Vor⸗ tregender Rat. 1917 erhielt er den Geſandtentitel, 1920 übernahm er die Geſandtſchaft in Wien, 1921 die in Kopenhagen. Heute nachmittag tritt, wie wir hören, das Kabinett Cuno zu einer Sitzung zuſammen. Morgen vormittag wird der Reichs⸗ kanzler die Parteiführer empfangen. In ſeiner morgigen Programmerklärung vor dem Reichstug wird Dr. Cund ſich auf den Boden der letzten Reparationsnote ſtellen und die Konti⸗ nuität gemeinſamer Arbeit der wirtſchaftlichen und politiſchen Kräfte als ſeinen Glauben verkünden. Die Schuld der Sozialdemokratie an dem unerquicklichen Verlauf der Kriſe einerſeits und der törichten Selbſtausſchaltung andereiſeits wird nicht nur in der bürgerlichen Preſſe allein hervorge oben, auch aus den eigenen Reihen erhebt ſich ſchärfſte Kritik. Nachdem wir geſtern be⸗ reits einen Auszug aus der dem Kölner Abg. Sollmann nahe⸗ ſtehenden„Rheiniſchen Saene veköffentlicht hatten(wo⸗ rüber ſich das Mannheimer Sozialiſtenblatt maßlos aufregt, weil es durch dieſen„Dolchſtoß“ bereits den Untergang dor Partei nahe⸗ ſieht) ſei heute aus einem Artikel„Volk oder Partei“ in der ag falitſch en Wochenſhrift„Firn“ folgende Kritik wieder⸗ gegeben. 95„Der Arbeitskomplex iſt ſo ungeheuer, daß die Baſis der Regie⸗ rung, die ihn bewältigen ſoll, ſo breit wie möglich ſein muß. Es iſt in der Tat kein bloßer des Herrn Wirth geweſen, der ihm die feſtere Fundierung des egierungsunterbaues mit jeden; Tage in ſteigender Dringlichtleit wünſchenswert er cheinen ließ. Die Reparaltonsfömmiſion hat bei ihrem kürzlichen eſuche in Berlin die deutſche Regierung im uſtande völliger Ratloſigkeit vorgefunden. Die an Fehlſchlägen ſo reiche deutſche Polttik hat nicht ſo bald einen ahnlich offenſichtlichen Verſager aufzuwelſen. Die Beſchaffenheit des Wirtſchaftskörpers verſchlechtert ſich von Tag zu Tag. Die Teuerung nimmt ſtündlich zu. Schieber und Wucherer treiben ungeſtört ihr Handwerk und verfetzen weite Volkskreiſe in immer ſtärkere Erre⸗ gung. In einzelnen Gegenden erhebt der Aufruhr ſein Haupt In ſolchen Zeiten ſind varte gabhgge Aemotrae e eine ſehr unſichere Sache. Das Volk, das die Sozialdemokratie ſo gern für ſich in Anſpruch nimmt, iſt heute viel weniger geneigt, danach zu fragen, wer regiert als dürnach wie regiert wird, was eine Regierung für das Volk erreicht. Deshalb t auch eine Ausſchal⸗ tung der Sozlaldemokratie als Folge des heutigen Be⸗ 1 keineswegs eine in Weltenferne liegende Möglichkeit. tand und Dollarpreiſe rühren nicht nur an die Grundfeſten des Staates, ſondern ſie können Wert an die Ueberzeugung, rühren, die der Staatsbürger von dem Werte bisher regierender Parieien at. Heute liegen die Dinge ſo: wer dem Volke auch nur eine albwegs ſpürbare Erleichterung ſeiner Lage bringt, bleibt oben. Geſetzt den Fall, die Mittelparteien brächten eine Regierung zufſammen, die die Duldung der äußerſten Rechten er⸗ führe und in der nächſten Zeit einige Beſſerung unſerer Lage er⸗ zielte, dann iſt es noch gar nicht ausgemacht, ob diejenigen, die heute dom hohen Gaul herab die Fehde ankündigen, den Dank der Par⸗ tei 18 der großen Partei außerhalb des Fraktionszimmers— ernten würden. Wie eine Oppoſition der Sozialdemokratie unter den gegebenen Verhältniſſen ausſehen ſoll, darüber ſcheint man ſich in keine beſonderen Gedanken⸗Unkoſten geſtürzt zu haben. Daß eine ſtarke Strömung in der Partei vorhanden iſt, die in der verant⸗ wortungsloſen Oppoſition auch heute noch ihr Heil ſieht, iſt bekannt. durch die Unabhängigen ſo ſtarken Einfluß erhalten, daß ſehr wohl eine„ſtarke Mehrheit“ zuſammenkommen konnte. In den Augen der unabhängigen Führer reduziert ſich die „Einigung“ auf ihren Eintritt in die S. P.., um hier die unab⸗ hängige Politik fortzuſetzen. Die Hilfſerding und Criſpien arbeiten mit allen Kräften daran, den Parteikarren wieder hinüber zu lenken in das Nebelland der tatenloſen Oppoſition, der politiſchen Utopie. Dieſe Herrſchaften ſtehen dem parteipolitiſchen Kommunis⸗ mus näher als dem Sozialismus. Ihr Ziel iſt ni cht der Au fhau, ſondern das Chaos nach dem Moskauer Muſter. Wer ihnen folgt, bringt nicht nur die Partei, der bringt auch Deutſchland und das deutſche Volk in Gefahr.“ Soweit ein Sozialfſt über Sozlaliſten. Wir haben ſeinen Wor⸗ ten nichts weiter hinzuzufügen. Die polniſche Preſſe über Cuno Die polniſche Preſſe ſteht im allgemeinen dem neuen deutſchen Reichskanzler nicht freundlich gegenüber. Sein Name wird überall in Verbindung mit Stinnes genannt. Die den Regierungs⸗ kreiſen naheſtehenden Blätter, wie z. B.„Przeglad Wieczorny) nen⸗ nen ihn„Vertrauensmann des Herrn Stinnes“ und glauben, daß er als erſte Forderung die Aufhebung der Beſetzung des Rheinlandes verlangen werde.„Kurſer Poranny“ ſchreibt:„Stinnes gelangt zur Macht in Deutſchland. Die Entſcheidung über die Berufung des Herrn Cuno zum Reichskanzler flel nach Emufang der Nachricht Aber den Sieg der Konſervativen bei den enaliſchen Wahlen. Die Rede des Herrn Stinnes in der„Deutſchen Allg. Ztg.“ iſt in Verbindung mit Berufung des Herrn Cund zum Reichskanzler die Senſation des ges. 0 Aufhebung der Verſorgungsbehörden. Das Reichsar beits⸗ minfſterfum ſieht ſich aus Sparfamkeitsgründen genbtigt, die Berſorgungsbehörden, ſoweit deren Tätigkeit unſchwer von anderen emtern aus wahrgenammen werden kann, aufzuheben. Bei der Durchführung dieſer Maßnahme ſollen die berechtigten Intereſſen —5 den endes Aemter foweit als irgend möglich berückſichtigt Clemenceau wiederholt die Lüge von der deutſchen Kriegs ſchulo Das„Echo national“ bringt den erſten der ſechs Artikel, die Clemenceau während ſeines Aufenthalts in Newyork veröffentlichen wird. In dieſem Arlikel ſpricht Clemenceau von, der deutſchen Herausforderung. Er nennt 8 Fehler, die von 1870—1914 vor⸗ gekommen ſeien: 1875 habe der Kaiſer von Rußland mit Unter⸗ ſtützung von England Bismarck von einem neuen Krieg zurück⸗ gehalten, die Affäre von 1887, die Reiſe des Kaiſers nach Tanger 1912, die Konferenz von Algericas 1906, die Angelegnheit der drei Fahnenflüchtigen der Fremdenlegion in Marokko 1908 und im gleichen Jahr die Unterſtützung Oeſterxeichs durch Deutſchland in der Angelegenheit von Bosnien und Herzegowing und 1911 die Pantherangelegenheit von Agadir Als Frankreich 1914 der Krieg aufgedrungen worden ſei, habe ez mit einer religiöſen Bewegung und dem Schauer der Verzweiflung den Krieg aufgenommen, Deutſchland aber mit Begeiſterung. Es habe nicht einen Deutſchen gegeben, der nicht ein Hoch ausbrachte, als ob ihn die Laſt des Friedens währe ne ſo vieler Jahre gedrückt habe. Der Adel, die Ar⸗ beiter, die Gelehrten und die Beamten und ſelbſt die Sozialdemo⸗ kraten hätten ſichmit Begeiſterung in den Kampf geſtürzt. Als der Krieg ausgebrochen ſei, ſei Deutſchland mit voller Kraft bereit geweſen, habe es ein unvergleichliches Heer, ſowohl was die Zahl, als was das Material anbetreffe zur Verfügung gehabt. Das ſyſtematiſch ſeit langer Zeit vorbereitete Vergeſſen aller Geſeßze der Menſchlichkelt ſei mit einem Schlage im Zuge eweſen. Die Generäle Wilhelms II. hätten auf dem ᷑anzöſischen Boden nur die während 43 Jahren in den deutſchen Kriegsſchulden ausgearbeitete Lektion zu wiederholen brauchen Sie hätten das ohne einen Fehler durchgeführt Nur eilnen Unfall habe es ge⸗ geben: vor dem franzöſiſchen Soldaten ſei das ganze Programm zer⸗ ſchellt. Den Fri⸗den von Verſailles nennt er einen Irieden der Gerechligke Frieden der Ge⸗ Auf alles das, ſagt er, haben wir mit einem und der Reparationen geantwortet, mit einem Frieden der Mäßigung und der Vernunft, wie ſie die Welt noch nie gekannt hat. 450 Keine Kriegsentſchäd gung, kein Erwerb von Gewinnen, nur die Reparation der Schäden. Die Pfandergreifung ſoll uns nur geſtatten, die Ausführung der Verpflichtungen zu überwachen, die Deutſchland zu unterzeichnen hat und ſchließlich bi Entwaffnung Deutſchlands. Das iſt alles, was Frankreich hat ver⸗ langen wallen, und was ihm der ungeheuerlichſte Krieg, den man ihm aufgedrungen hat, eingebracht hat. Aber noch mehr! Durch den Frieden von Verſailles hat Frankreich und ſeine Verbündeten eine Neuordnung bei der Regelung internationaler Konflikte auf⸗ richten wollen, durch den Grundſatz: Wiedergutmachung des be⸗ gangenen Verbrechens und Unmöglichmachung eines neuen Krieges. Clemenceau fagt ſchließlich, Fronkreich wolle während des Friedens nicht ſterben, wie es während des Krieges nicht habe ſterben wollen. Er ſucht dies mit den gleichen Beweisgründen darzutun, wie er dies in ſeiner Rede in Newyork getan hat, nämlich daß Frankreich nicht militäriſch ſei. Es wolle aber auch nicht, daß es eines Tages in ſeinem Triumphe mehr leide, als Deutſchland in ſeiner Niederlage. 8* Die Rede Clemenceaus in der Metropolitan Opera in Newyork (ſiehe heutiges Mittagsblatt) iſt in gewiſſen politiſchen Kreiſen, wo man ſeine Auffaſſung nicht einmütig teilt, mit einer gewiſſen Zurückhaltung aufgenommen worden. Die Mitglieder der Re⸗ gierung haben jede Erklärung darüber abgelehnt, aber es verlautet, daß die Demokraten Hitchcock und Borah demnächſt Clemenceau ant⸗ worten werden. 0 um den Ausbau der franzöſiſchen Flolte Der Vorſitzende des Kammerausſchuſſes für auswärtige Ange⸗ legenheiten, der ehemalige Miniſterpräſident Leygues, hat in einer einem Mitarbeiter der„Chicago Tribune“ gewährten Unterredung erklärt, der Ausſchuß werde ſich gegen die Ratifizierung des Abkommens von Waſhington ausſprechen. Wenn das Abkommen jemals von der Kammer vollzogen werde, geſchehe es nur mit derartigen Vorbehalten, daß das Waſhingtoner Abkom⸗ men ein ganz anderes Bild bekommen werde. Der Kammerausſchuß lehne einen gleichen Flottenſtand mit Italien ab, weil Frankreich von zwei Meeren begrenzt ſei, weil es ein unge⸗ heueres Kolonialreich beſitze, deſſen Ufer 18 Stunden von Marfſeille entfernt liege und weil es ſeine Verbindungswege ſchützen müſſe. In dieſer Beziehung befinde ſich Frankreich in einer einzigartigen Lage. Der Ausſchuß erhebe entſchieden Einſpruch gegen die Art und Weiſe, wie die franzöſiſche Tonnage feſtgeſetzt worden ſei. Denn man habe ſich auf die gegenwärtige Verhältniſſe geſtützt, anſtatt die Ziffern vor dem Kriege zu Grunde zu legen. Das ſei umſo ungerechter, als Frank· reichs Rüſtungen im vollen Umfange dem Kriege zu Lande gegolten habe und Frankreich aus dieſem Grunde ſeine Flotte vernach⸗ läſſigen mußte. Die franzöſiſche Marine befinde ſich gegenwärtig in einer außergewöhnlichen Lage. Vielleicht werde es Frankreich un⸗ möglich ſein, in den kommenden Jahren ſeine Flotte erheb⸗ lich auszubauen. Aber der franzöſiſche Natiovalſtolz ſei tief verletzt worden. Die Abſtimmung werde eine erdrückende Mehrheit gegen den Vertrag von Waſhington ergeben. Die Brüſſeler Konferenz EBerlin, 23. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Als Eröffnungs⸗ datum der Brüſſeler Konferenz erwartet man hier allgemein einen Tag Mitte Dezember. Theunis und Jaſpars werden nach den Vereinbarungen mit Poincare zuerſt nach London reiſen und dort Bonar Laws Zuſtimmung einholen. Der Verlauf der Konferenz iſt ſo gedacht, daß in der Woche vor Weihnachten eine Vollſitzung ſtattfindet, deren grundſätzliches Ergebnis nach Weih⸗ nachten in den Kommiſſionen verarbeitet werden ſoll, worauf nach Neujahr die Schlußſitzung der Vollverſammlung ſtattfindet. Muſſolini über Deutſchland In einer Unterredung mit einem Preſſevertreter über die Brüſſe⸗ ler Konferenz ſagte Muſſolini, Deutſchland könne zahlen un d wolle zahlen. Es werde daher auch zahlen, ſobald ſich die Ver⸗ bündeten über die für Deutſchland nötigen und möglichen Beding⸗ ungen geeinigt hätten. Kongreß der Arbeiterunien. In Erfurt tagt zur Zeit der Kon⸗ greß der ſyndikaliſtiſ hen freien Arbeſterunion Deutf hlands Wie der Vorſitzende mitteilte, umfaßt dieſe Organiſation gegenwärtig rund 100 000 Mitglieder, doch erſcheine dieſe Zahl nicht zuderlöſſig, da piele Ortsvereine in ihrer Abneigung gegen ſeglichen Zentralismus ſo weit gingen, doß ſie der Geſchäftskommiſſion überhaupt keine Auskunft erteilen. Der ruſſiſche Anarcho⸗Synd kaliſt Alexander Schapird, der von der Sowjetregierung ausgewieſen iſt, wurde auf dem Kongreß lebhaft gefeiert. 1922— Nr. 542 Nnzelgenpreiſe: oel vorauszavlung die kl. Jelte Mk. 48.— Stellengeſ. u. Sam lien⸗-Nnz. 20% Nacht. Reklamen Mk. 16.— Annabmeſchln: mittagdiau vorm. 8½ Uhr, Rbenddl. nachm. 2½ Uhr. Für Rinzeigen an deſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine berantwortg. übern. öhtre Gewalt, Streiks, Betriebs⸗ ſtorungen uſw. derechtigen zu kein. Erfatzanſprüchen f. ausgef. oder deſchrünkte Rus gaben ober für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Lernſprecher ohne Sewühe. FPTTVTTVT(——————TWTWTTTbTbTTT die Konferenz von Cauſanne Muffolint iſt Mittwoch abend nach Rom abgereiſt. Lord Curzon und Barrere ſowie die italieniſche Kolonie von Lau⸗ ſanne waren am Vahnhof erſchienen. Vor der Abreiſe wies der italieniſche Miniſterpräſidem in einem Geſpräch mit Preſſevertreten u. a. hin auf die Brüſſeler Konferenz, auf der Italien eine wich⸗ tige Rolle ſpielen werde. Dabei erklärte er, daß Deutſchland bezahlen könne und auch müſſe. Gemeinſames Vorgehen der Balkanftaaten Die Führer der Abordnungen der vier Baltanſtaaten Jugo⸗ ſlavien, Rumänien, Bülgarien und Griechenland hielten unter dem Vorſitz des jugoflaviſchen Miniſterpräſidenten eine meheſtündige Konferenz ab, um die Möglichkeit eines gemeinſamen Vorgehens, vor allem in der thraziſchen Frage, zu prüfen. In der heutigen Sitzung wird zunächſt die Frage eines bulgariſchen Zuganges zum ägäiſchen Meer behandelt. In der⸗ nächſten Sitzung oll die Frage der Herrſchaft in Oſtthrazien eprüft werden. Der Verſuch des Nae der vier Balkanſtaaten erregt hier he⸗ trächtliches Auſſehen. 8 4 Der türkiſche Befehlshaber in Konſtantinopel hat eine Be⸗ kanntmachung veröffentlicht, in der das Tragen von Waffen und der telegraphiſche und telephoniſche Verkehr verboten wird. Perſonen, die gegen dieſe Vorſchriften handeln, würden vor ein türkiſches Kriegs⸗ gericht geſtellt. Die Verbündeten ſehen dieſen Schritt als Einleitung zur Verkündung des Belagerungszuſtandes über Konſtan⸗ tinopel durch die Türken an. Ddas Lied der Sleiſoldaten Dem„Rheiniſchen Beobachter“ entnehmen wir fol⸗ gendes: In dem bekannten franzöſiſchen Verlag:„Die Wieder⸗ geburt des Buches(La Renaissance du livre) iſt kürzlich unter dem Titel:„Hübſche Bilder und Geſchichten für unſere Kleinen“ eine Gedichtsſammlung von Pierre Véron erſchienen, der wir das folgende„Fied der franzöſiſchen Bleiſoldaten“ ent⸗ nehmen: „Kein Mitleid im Herzen für die Boches, für die Boches! Für die Frauenſchänder, 95 5 die Kindermörder! iemals mehr dürfen die Räuber unſchuldiges Blut vergießen. Heraus die Bajonette! Die Schlacht ſei uns ein Feſt, Schlitzt auf den Bauch den verfluchten Henkern, den infamen Schweinen! Wenn der Poilu erwacht, dann rötet ſich die Erde vom Blut erſchlagener Feinde. Heil Euch, Ihr tapferen Soldates, die Ihr treu Eure Pflicht erfüllt. An unſerer Seit' im Graben ſteh'n unſre Freunde und Brüder, Wie werden wir uns freuen, den feigen Boche zu ſchlachten.“ Welches Geſchrei würde man in Frankreich erheben, wenn in Deutſchlands Schulen derartige Lieder geſungen würden. Und was ſagen die franzöſiſchen Schützengrabenkrieger zu dem Produkt der ſchmutziger Phantaſie eines Menſchen, der ſicher niemals eine Granate hat pfeifen hören! Letzte Meldungen Folgen der kommuniſtiſchen Preiskontrolle Pirmaſens, 23. Nov. Der von den Kommuniſten gebildete ſog. Kontrollausſchuß, der auf dem Wochenmarkt am Sams den Händlern und Bauern die Preiſe herabſetzte, hatte den„Erfolg“, daß die Verkäufer ihre Drohung, den Wochenmarkt künftig zu meiden, in die Tat umgeſetzt haben. Auf dem letzten Wochen⸗ markt waren nur zwei Verkäufer erſchienen, ſo daß die Markt⸗ beſucher keine Waren erhielten. Da der Kontrollausſchuß damit be⸗ gonnen hat, in den Verkaufsgeſchäften die neuen jetzt gültigen Preiſe abzureißen und an deren Stelle wieder die alten zu ſetzen, ſo iſt zu befürchten, daß die Geſchäfte keine Neubeſtellungen mehr vornehmen, ſchleße die vorrätigen Waren verkaufen und dann die Läden ließen. —Neuſtadt, 22. Nop. Die Erbauung der franzöſiſchen Kaſerne wird in beſchleunigtem Tempo durchgeführt. Die Umfaſſungsmauern der Kraftfahrerkaſerne, die auf der nördlichen Seite der Speyer⸗ dorferſtraße errichtet wird, ſind bereits fertiggeſtellt. Das Balkenwerk für die Halle wird zurzeit von den Zimmerleuten zuſammengeſtellt. Mit dem Bau der Alpenjägerkaſerne, die auf der ſüdlichen Seite der Speyerdorferſtraße errichtet wird und die dem jetzigen Markſtand entſprechend zuſammen mit der Kraftfahrerkaſerne etwa eine Mil⸗ — 75 Mark an Baukoſten beanſprucht, iſt noch nicht begonnen wor⸗ en. EJ Berlin, 23. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Be⸗ trieb auf der Hochbahn wird heute nachmittag 1 Uhr ein⸗ geſtellt, nachdem in zwei Urabſtimmungen die Zugeſtändniſſe der Direktion in der Lohnfrage abgelehnt worden ſind. J Ber'in, 23. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ver⸗ haftelen Millionendiebe Werner und ſein Bruder erklärten, daß ſie einen Teil ihrer Beute in Finkenberg bei Nauen in einer Lauben · kolonie vergraben hätten. Man forſchte an der bezeichneten Stelle nach und ſtieß bald auf eine Blechbüchſe und eine Taſche, in der ſich 6000 Dollar und mehrere Millionen polniſche Mark und öſterreichiſche Werte befanden. Von der entwendeten Summe fehlt allerdings noch ein großer Teil. Paris, 23. Nov Der„Matin“ wirft die Frage auf, ob Pierpont Morgan, der entgegen anderslautenden Nachrichten ſich nicht nach Berlin, ſondern nach England begeben habe, vor ſeiner Abreiſe nach Amerika eine Unterr'dung mit Poincare haben werde Das Bleit hofft, Morgan ſei immer noch bereit, das Verſprechen zu erfüllen, das er im Juli d. J. gegeben habe. nämlich er werde, wenn man zaner bedürfe, auf den erſten Ruf kommen, um Beiſtand zu leiſten. Wie vor 6 Monaten glaube jedoch Morgan, daß der Beiſtand der Internationalen von zwei Bedingungen abhänge, 1. von der Stabiliſierung der Mark, d. ha von der unbedingten Ein⸗ ſtellung der Inflation und 2 von derſ endgültigen Löſung der Reparationsfrage, ſowohl was die Höhe als auch dig Art der deutſchen Schulden beträgt. —2 2. Seite. Ne. 342 Donnerskag, den 23. November 1922 Mannheimer General- Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) . ee Kecht. Trotzdem hat ſie es zuweilen wirklich. Städtiſche Nachrichten Deutſche Notgemeinſchaſt Der Verband der badiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften erläßt im Badiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsblatt folgen⸗ beſſere Verhältniſſe erleben wird Auf keinen Fall hat aber das einge⸗ zahlte Geld den heutigen Wert mehr. Es wäre beſſer, die Aufwen⸗ dung für den Unterhalt und die Ausbildung dieſer jungen Menſchen zu verwenden. die Waſſer⸗, Sas- unò Elektrizitätswerke im den heherzigenswerten Aufruf⸗—85*Gebühren für die Approbakion. Gebühren ſind jetzt für die Betriebsjahr 1020%1 In ganz Deutſchland iſt von allen Ständen des Volkes eine Not⸗ Approbation der Aerzte, Zahnärzte und Apotheker eingeführt gemeinſchaft gegründet worden. Der Verband badiſcher landwirt⸗ worden. Sie ſind außer den Prüfungsgebühren und neben dem Der uns vorliegende Verwaltungsbericht der ſt ädt i⸗ ſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke für die Zeit vom 1. April 1920 bis 31. März 1921 ſtellt einleſtend feſt, daß durch die infolge der Teuerungsklauſeln erhöhten Tarife das finanzielle Ergebnis im Verhältnis zum Vorjahr ſelbſt unter Berück⸗ ſichtigung einigermaßen angemeſſener Abſchrei⸗ bungen als noch günſtig anzuſprechen iſt. Doch ſtänden die Reingewinne, unter Berückſichtigung der Geldentwertung, in gar keinem Verhältnis mehr zu den Friedensgewinnen. Im vor⸗ herigen Berichtsjahr wurden aus finanziellen Gründen nur im Rah⸗ men des Allernotwendigſten Erweiterungen und Verbeſſerungen von Betriebseinrichtungen uſw. ausgeführt. Da an eine Beſſerung der Verhältniſſe in abſehbarer Zeit wohl nicht zu denken iſt, wurden im Berichtsjahre dieſe Arbeiten in verſtärktem Maße aufgenommen, ſo daß bei Abfaſſung des Berichts damit gerechnet wurde, daß in abſehbarer Zeit die Schäden der Kriegszeit ausgemerzt und wieder durchaus geordnete, vorkriegsmäßige Verhältniſſe vorhanden ſein würden. Am Ende des Berichtsjahres ſetzte ſich das Perſonal aus 149 Beamten(gegen 144 i..) und 95 Aushilfskräften und 596(704) Arbeitern zuſammen. Von den Arbeitern, von denen 327 zu den Stadtarbeitern zählten, während 269 vorübergehend be⸗ ſchäftigt waren, wurden 308 nach Lohnklaſſe 1 entlohnt. Das Waſſermerk Im Berichtsjahr wurden 10 973 673 Kubikmeter(gegen 10 621014 im Vorjahr) gefördert. Die höchſte Förderung wurde im Monat Juli 1920 mit 1018 104 Kubikmeter gegen 1 003 742 Kubikmeter im Monat Auguſt 1919 erzielt. Die höchſte Tagesförderung betrug 40 390 Kubikmeter im Mai 1921, die niedrigſte 20622 Kubikmeter im Dezember 1920. Der Waſſerverbrauch pro Kopf und Tag wurde auf 173,10 Liter(180,13 Liter i..), im Mindeſtfall auf 87,12(87,03) Liter und durchſchnittlich auf 127,02(126,14) Liter errechnet. Die Geſamtwafſerabgabe verteilte ſich: Abgabe an Private, Anſtalten und Gemeinde Wallſtadt gegen Zahlung 8 502 344 Kubik⸗ meter, für öffentliche Zwecke(gegen Averſalſumme) 345 649 Kubik⸗ meter, unentgeltliche Abgabe an Wohltätigkeitsanſtalten 21 624 Kubikmeter, Selbſtverbrauch und Verluſt 2 104 014 Kubikmeter. Der geſamte Kohlenverbrauch betrug 3833 Tonnen. Die Einnahmen für die verkauften 8 847 993 Kubikmeter Waſſer belief ſich nach Abzug der Rückvergütung an Großkonſumenten, ſowie für leerſtehende Woßhnungen und für unentgeltliche Waſſerabgabe an Wohltätigkeits⸗ anſtalten auf 5 527 562„ und die Waſſermeſſermiete auf 109 747 Jl. Der Abſchluß ergab einen Betriebsüberſchuß von Mark 1233 186(852 865), von dem 319 924 zur Zinszahlung, 195 283.44 zur Tilgung und 279 276„ zu Abſchreibungen verwendet wurden, ſo daß ein Reingewinn von 438 703% verblieb. Der Ver⸗ mögenswert des Waſfſerwerkes für die Stadt iſt nach dem zu 5% kapitaliſierten Betriebsgewinn im Durchſchnitt der Jahre 1916 bis 1920/21(679 730 4) auf 13 594 600 4 berechnet. Nach der Ueberſicht über Förderkoſten und Ueberſchuß der Waſſerwerke betrug der Aufwand für die Beamten und Angeſtellten 1290 680. Der Verbrauch an Kohlen und Holz erforderte 1 186 840. Die Ge⸗ ſamtausgaben beliefen ſich auf 4 188 114 l. Unter Abzug von 422 308„ Nebeneinnnahmen verblieben 3 765 806 Netto⸗ förderkoſten. Rechnet man 708 700„ Mehrüberſchußablie⸗ ferung an die Stadtkaſſe hinzu, ſo verbleibt der bereits mitgeteilte Betriebsüberſchuß von 1233 186 l. Ueber Gas⸗ und ſchaftlicher Genoſſenſchaften, die Badiſche landwirtſchaftliche Haupt⸗ genoſſenſchaft und die Badiſche Landwirtſchaftsbank haben für die Winternothilfe 200 000 Mark bereit geſtellt. Die Hälfte davon erhält die Stadt Karlsruhe, die andere Hälfte iſt für das ganze Land beſtimmt und wird dem Arbeitsminiſterium zur Verfügung geſtellt. Den Landwirten rufen wir zu: Sammelt Lebensmittel(Kartoffel uſw.) und ſtellt ſie dem Oberbürgermeiſter der nächſten Stadt oder dem Bezirkzomt zur Verfügung. Die genannten Stellen werden die Gaben abholen laſſen und den Bedürftigen zuführen. Landwirte, helft den armen alten Frauen und Männern, die ſich um die einzige Hoffnung ihres arbeitsreichen Lebens, einen notdürftig geſicherten Lebensabend, betrogen ſehen. Helft den Frauen und Männern, die im Kampfe ums tägliche Brot hilflos unterliegen, unterſtützt die Ve⸗ teranen der Arbeit, die Kriegsbeſchädigten, Witwen und Waiſen, nehmt Euch der Kinder, der heranwachſenden Jugend an. Tau⸗ ſende im Lande Badens haben ſchon ſeit Wochen nichts Warmes mehr gegeſſen, viele haben kein Stückchen Kohle, kein Holz, viele kön⸗ nen ſich nicht einmal Markenbrot und Kartoffeln kaufen. Viele haben keine Wäſche mehr, ſie liegen auf Fetzen und laufen in Lumpen herum. Gebe jeder nach Kräften. Jede, auch die kleinſte Gabe iſt willkommen Heute nacht Eroͤbeben! In den kommenden drei Nächten werden— möglicherweiſe— in unſerer Gegend Erdftöße zu verſpüren ſein. Wir brauchen des⸗ halb aber nicht erſchrocken aus den Betten zu ſpringen, denn das Erdbeben wird künſtlich hervorgebracht werden. Uever den Zweck mögen ſich unſere Leſer aus nachſtehenden Ausführungen unter⸗ richten: Eines der intereſſanteſten wiſſenſchaftlichen Experimente, das im Hinblick auf die Kataſtrophe in Südamerika von faſt aktueller Bedeutung iſt, wird in den Nächten vom 23. auf 24. und 25. auf 26. November und an einem noch nicht genau bekannten Dezember⸗ tag ſtattfinden; man wird ein künſtliches Erdbeben veran⸗ ſtalten. Der Herd dieſes Bebens wird im Gebiet des Heidelſteins ſein, eines Rhön⸗Berges, über deſſen faſt 1000 Meter hohen Gipfel die preußiſch⸗bayeriſche Grenze läuft. Dieſes Experiment ſoll in erſter Linie der Erforſchung des Verlaufes der Erdbebenwelle dienen. Bei den bisherigen Erdbebenforſchungen mußten in die Berechnungen immer zwei variable Größen, Intenſität und genaue Entfernung eingeſetzt werden. Durch dieſes neuartige Experiment werden durch die Sprengſtoffmenge und die auf den Meter genaue Ortsbeſtimmung des Herdes für Stärke und äußerſte Entfernung zwei konſtante Größen, die exakte Reſultate bei der Beobachtung des Verlaufes der Erdbebenwelle ermöglichen. Die Intenſität dieſes künſtlichen Erdbebens wird ungefähr der Kataſtrophe von Oppau entſprechen. Dazu gehören natürlich rieſige Sprengmaſſen. Veran⸗ ſtaltet wird die Sprengung mit Mitteln der Lindenbergſtiftung und der„Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft“ durch das geophyſi⸗ kaliſche Inſtitut der Univerſität Göttingen. Gleichzeitig werden ähn⸗ liche Sprengungen auch auf dem Schießplatz Jüterbogk ausgeführt. Mit dem künſtlichen Erdbeben will man aber auch Material zur Klärung einer weiteren wiſſenſchaftlichen Frage erhalten, die durch die Kataſtrophe von Oppau angeſchnitten wurde: die ungeklärte Er⸗ ſcheinung der ſogenannten„Zone des Schweigens“. Es war bereits ſeit längerem bekannt, daß der Schall ſich nicht ununterbrochen fort⸗ pflanzt, fondern daß es drei horizontale Schallregionen gibt. Auf tarifmäßigen Stempel zu entrichten. Sie fließen in die Staatskaſſe. Reichsdeutſche bezahlen für die Approbation 100., bei Befreiung von den vorgeſchriebenen Prüfungen 300 M. 100 M. koſten auch die Prüfungsausweiſe der reichsdeutſchen Nahrungsmittelchemiker und Zahntechniker. Für Zulaſſungen von Reichsausländern zu den ärztlichen, zahnärztlichen, pharmazeutiſchen und nahrungsmittel⸗ chemiſchen Vorprüfungen, ſowie zu den Hauptprüfungen und den für Zahntechniker ſind 300 M. zu entrichten. Frühere deutſche Reichsangehörige aus abgetretenen Gebieten ohne neue Staats⸗ angehörigkeit zahlen die Gebühren wie Reichsdeutſche. 8 Der Gemeindeverein der Trinitakiskirche hielt am vergange⸗ nen Sonntag abend im oberen Saale G 4, 17a eine Verſamm⸗ lung ab, die gut befucht war. Pfarrer Schenkel ſprach über lebendige kirchliche Gemeinſchaft, gab einen Einblick in die gegen⸗ wärtige Kriſe des Gemeinſchaftlichen und Anregungen religiöſer⸗ ethiſcher ſozialer Art zur Behebung dieſer Kriſe. In der Diskuſſton redeten die Herren Weber, Bach, Reichert, Zietſch im Sinne des Gemeindeaufbaues. Zuletzt wurde aufgefordert zur An⸗ meldung beim gemiſchten Chor. Gewarnk wird vor zwei Betrügern, die als Zahlungsmittel un⸗ gültige und völlig wertloſe franzöſiſche Aſſignaten anbieten. Ja einer Reihe von Städten in Norddeutſchland iſt es ihnen gelungen, werk⸗ volle Schmuckſachen, Pelze und Kleider an ſich zu bringen. Auch ließen ſie ſich Aſſignaten in deutſches Geld umwechſeln. Neuerdings verlegen ſie ihr Arbeitsfeld mehr nach Süden, ſo daß anzunehmen iſt, daß ſie auch in Süddeutſchland auftreten werden. Marktbericht Die Zufuhr war heute reichlich, etwa 35—40 Fuhren. Die Preiſe hielten ſich nicht, ſondern bei faſt allen Waren einen gewaltigen Sprung nach oben. zrhöhte Aufmerkſamkeit bean⸗ ſprucht zur Zeit der Geflügelmarkt. Es kommen jetzt die Weih⸗ nachtsgänſe. Die Preiſe hört man nur mit viel Reſignation Gut gefütterte Gänſe koſten—4000 M. Als Kurioſum waren heute zwei geſtopfte Gänſe zu ſehen. Preis 18000 und 20000 Mark. Was aber das Staunenswerte iſt: Die beiden Gänſe fanden zu dieſem Preis Käufer. Bezahlt wurden heute folgende Preiſe: Kartoffeln per Pfd.—.50., Kernbohnen per Pfund 170 bis 200., Blumenkohl per Stück 50—100., Spinat per Pfd⸗ 16., Wirſing per Pfd. 16., Rotkohl per Pfd. 28., Weiß⸗ kraut per Stück 12., Weißkraut per Itr. 800—950., Kopfſalat per Stück 12—15., Endivienſalat per Stuck 10—12., Feld⸗ ſalat per ½ Pfd. 30., Sellerie per Stück bis 25., Zwiebeln per Pfund 26., Rote Rüben per Pfd. 18—20., Weiße Rüben per Pfd. 13., Gelbe Rüben per Pfd. 14—16., Karotten per Pfd. 16., Meerrettiſch per Stück 30—120., Aepfel per Pfd⸗ Eier per Stück 56—65., Butter per Pfd. 1400—1600 M Karpfen per Pfd. 300., Breſem per Pfd. 200., Hecht per Pfd. 300., Barſche per Pfd. 250., Weißfiſche per Pfd. 120., Schellfiſche per Pfd. 180., Kabeljau per Pfd. 200., Backfiſche per Pfd. 180., Haſen per Pfd. 320—350., Reh per Pfd. 320—350., Hahn jung per Pfd. 300—350., Huhn jung per Pfd. 300—350., Gänſe lebend per Stück 3000—4000., dsgl. geſchlachtet per Pfd. 400—450 M. Elektrizitätswerk werden wir noch berichten. Sch. die erſte Zone, die ſich unmittelbar um den Entſtehungsort herum⸗ Aus dem Lande — legt, folgt eine zweite Zone, in der der Schall gewiſſermaßen wie.63 Doppelzent 5 aufgezogen iſt. Das iſt die Zone des Schweigens. Dieſe Zone iſt 65 Doppelzenkner Getreideumlage Die Wohnungsnot in Mannheim etwa 50 tief. Hinter dieſer Zone wird der 8N 22. ſele 2 ale ee des N 27 1 f im“ f wieder hörbar. Nach der Exploſion von Oppau konnte auf Grund e vom Regierungsſeite Bericht erſtattet über die von dem Min Zu dem Artikel„Wohnungsnot in Mannheim“ in unſerer„on Mitteilungen aus dem Publikum die Bayeriſche Landeswetter⸗ ſter des Innern und anderen Regierungsvertretern in Berlin geführ⸗ Dienstag⸗Mittagsausgabe erhalten wir aus unſerem Leſerkreis fol⸗ gende Zuſchrift: Nach den Grundſätzen des ſtädt. Wohnungsamtes iſt Vorbedingung zur Aufnahme in die Dringlichkeitsliſte— Ver⸗ heiratung ſeit mindeſtens einem Jahre. Es iſt ein offenes Ge⸗ heimnis, daß dieſe Bedingung den unbeabſichtigten Erfolg einer ſtarken Zunahme der Eheſchließungen hatte. Das Alter der Eheſchließenden iſt im Durchſchnitt ſtark zurückgegangen, Ehe⸗ männer mit 21 Jahren und Ehefrauen mit 17—18 Jahren ſind keine Seltenheit. Es beſteht kein Zweifel, daß dieſe jugendlichen Ehen in den weitaus meiſten Fällen mit auf die Be⸗ dingung des Wohnungsamts zurückzuführen ſind, und es muß ge⸗ fordert werden, daß neben der Bedingung der Verheiratung auch auf das Alter der Wohnungsſuchenden abgehoben wird. Für den Ehemann könnte man z. B. ein Mindeſtalter von 23—25 Jahren fordern, für eine Ehefrau—5 Jahre weniger, alſo 19—21 Jahre. Eine durchſchlagende Beſſerung der Wohnungsnot kann allerdings auch von dieſem Vorſchlag nicht erwartet werden. Die Wohnungs⸗ not wird vielmehr m. E. erſt behoben werden, wenn alle Woh⸗ nungſuchenden ohne Unterſchied ſich zuſammentun und täalich eine gewiſſe Zeit(—2 Stunden) außerhalb der beruflichen Tätig⸗ keit für den Wohnungsbau arbeiten. Die Baugenoſſen⸗ ſchaften geben dafür ein gutes Beiſpiel. Grundfätzlich wird jeder — auch der Büromenſch— perſönlich Hand anlegen müſſen, doch läßt ſich bei gutem Willen auch ein Weg finden, um körperlich Schwachen eine paſſende Arbeit zu geben, die nur indirekt mit dem Bau zuſammenhängt, aber einen Bauarbeiter entlaſtet. Der Weg aus der Wohnungnot heißt nicht„Staatliche und ſtädt. Fürforge“ ſondern„Selbſthilfe“. rnn. warte die Grenze zwiſchen der„Zone des Schweigens“ und der dritten Schallzone ziemlich genau feſtſtellen. Das Material konnte jedoch nicht wiſſenſchaftlich ſo ausgenutzt werden, wie es erforderlich war, weil bei den Mitteilungen die notwendigen Angaben über die gleichzeitigen Witterungsverhältniſſe fehlten(Temperatur, Windrich⸗ tung, Windſtärke, Bewölkung und Wolkenzug). Zur Erklärung der „Zone des Schweigens“ ſind verſchiedene Theorien aufgeſtellt wor⸗ den, die man nun bei Gelegenheit dieſes künſtlichen Erdbebens nach⸗ prüfen will. Unter ähnlichen Wetterverhältniſſen und bei einer Ex⸗ ploſionsſtärke, die der Oppauer Kataſtrophe gleich wäre, würde das Erdbeben etwa in folgendem Umkreis zu„hören“ ſein: München, Zugſpitze, Bodenſee, Zürich, Baſel, Metz. im öſtlichen Drittel von Holland, am Zuiderſee, in Hamburg, Berlin, zwiſchen Dresden und Rieſengebirge, in Prag und Paſſau. *Die Ausdehnung der Angeſtelltenverſicherung nach unken. Die Ausdehnung der Angeſtelltenverſicherung nach oben und die Höhe der Beiträge wird vielfach angeſochten. Weniger Beachtung findet mit Unrecht die Ausdehnung nach unten auf Lehrlinge ohne die bis⸗ herige Altersgrenze von 16 Jahren. Ein aus der Schule kommendes halbes Kind, das in die Lehre kommt, muß einen Monats⸗ beitrag von 60 M. an die Reichsverſicherungsanſtalt abführen, wäh⸗ rend in vielen Fällen das Taſchengeld oder die Vergütung kaum dieſen Betrag erreicht. Der Junge iſt vielleicht bei einer befreun⸗ deten Firma untergebracht, um ſpäter das Geſchäft des Vaters zu übernehmen uſw. Es iſt zu hoffen und anzunehmen, daß er einſt, wenn die Leiſtungen der Verſicherung eintreten ſollten, andere oder Wenn ſich Eheleute ſtreiten, ſo behält die Frau gewöhnlich ** Theater und Muſik Händels„Samſon“ in Ludwigshafen ſang Marie Schleich⸗Baur(München), eine gut gebildete So⸗ praniſtin, den Mandah und Harapha Wilhelm König(Ludwigs⸗ hafen), ein kräftiger, farbiger Baß. Das muſterhafte Rezitativ der Soliſten und des Chors ſei noch beſonders erwähnt. A. M. de Profeſſor James Kwaſt, der hervorragende Pianiſt und Klavierpädagoge, begeht am 23. ds. Mts. ſeinen 70. Geburts⸗ tag. Er ſtudierte zunächſt in ſeiner holländiſchen Heimat, dann ten Verhandlungen im Reichsernährungsminiſterium über Herabſetzung der Getreideumlage in Baden. Das Er⸗ gebnis der Beſprechungen in Berlin war bekanntlich, daß die Höhe der Ablieferungsmenge für Baden von 22 000 Tonnen auf 12 500 Tonnen herabgeſetzt worden iſt. Der Durchſchnitt beträgt 1,63 Dop⸗ pelzentner auf einen Hektar. Dabei werden aber die Ernteergebniſſe der einzelnen Bezirke berückſichtigt. Flächen unter zwei Hektar bleiben frei. Wie aus den Mitteilungen des Regierungsvertreters im Haus⸗ haltsausſchuß hervorging, nahmen die Verhandlungen in Berlin ſchließlich eine kritiſche Fuspigung da man von einer Herabſetzung der Umlage für Baden abſolut nichts wiſſen wollte. Die Ergebniſſe der Einſchätzungskommiſſionen wurden zunächſt im Reichsernäh⸗ rungsminiſterium nicht als tragfähige Unterlagen anerkannt, die Dar⸗ legungen des Badiſchen Regierungsvertreters wurden von vornherein nicht derart gewertet, wie ſie es verdienten und ſchließlich ſpitzte ſich die Situation ſo zu, daß der badiſche Vertreter mit dem Anruf de⸗ Staatspräſidenten drohte. Dieſe Haltung der Reichsregierung Baden gegenüber erfuhr im Haushaltsausſchuß eine ſcharfe Kritik. * )( Borberg, 22. Nop. Am Sonntag hielt das Getreidelagerhaus Boxberg eine außerordentliche Generalverſammlung ab, die ſich der Anpaſſung der Geſchäftsanteile und Haftſummen an die heutige Geldentwestung beſaßte. Der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Rat⸗ ſchreiber Lebert⸗Schwabhauſen, ſprach kurz über die Notwendig⸗ keit der Erhöhung der Betriebsmittel. Der Vertreter des Verbandes badiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften Karlsruhe, Landwirt⸗ ſchaftslehrer A. Kälber, referierte über genoſſenſchaftliche Tages⸗ fragen. Daraufhin wurde die Erhöhung der Geſchäftsanteile auf 5000 und der Haftſummen auf 20 000 beſchloſſen. (.-Baden, 22. Nov. Einen wertvollen Griff taten Diebe in einem Haus der Weſtſtadt, woſelbſt ſie zwei im Salz befindliche Schweine ſtahlen, um ſie zu veräußern. Wie man hört, konnten in dieſem Fall die Täter feſtgeſtellt werden. Wetterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karisruße Es iſt ſchmerzlich, wenn die Auswirkung eines künſtleriſchen bei Reinecke und Richter am Leipziger Konſervatorſum. Später—— Deobachtungen badiſcher Wetterſtelen eer morgens 22 Exeigniſſes durch ein ſo profanes äußeres Hindernis eingedämmt waren noch Kullack, Wuerſt, Gervert und Braſſin ſeine Lehrer. In 5 ſSee. fe fTe 2 Viir 8 wird, wie es die Raumnot iſt. Der Konzertſaal des Ludwigshafener jungen Jahren ſchon wurde Kwaſt der Nachfolger von Heinrich döh⸗ 5 55 Be. Geſellſchaftshauſes erwies ſich als viel zu klein, um alle aufnehmen Gernsheim am Kölner Konſervatorium, hernach wirkte er W S icrSrarted 8 S werkunge u können, die geſtern der Aufführung von Händels erhabenem am Hochſchen Konſervatorium in Frankfurt und am Konſer⸗ Weatee ——5—. Samſon“ beiwoßnen wollten, die im Rahmen der datorium Klinkworth⸗Scharwenka zu Verlin, Seit faſt zwanzig Kcnigſtubl 563775 0—0 4—080— 8 Städtiſchen Konzerte ſtattfand und ein großes muſikaliſches Ereignis Jahren gehört er dem Lehrkörper des Sternſchen Konſervatoriums Karlsruhe. 127778 9—3 7—3 leicht lee 0 darſtellte. Um den überaus günſtigen Geſamteindruck gleich vorweg an. Aus der Schule Kwaſt iſt eine große Reihe bedeutender Muſiker Baden⸗Baden 213775—3 8—16 leicht ealtigg 0 u nehmen: ein Dirigent von ſtarkgeiſtiger Veranlagung und reinem bervorgegangen u. a. Hans Pfitzner Otto Klemperer und die Gattin Biliingen 750777 0—1]—2 8 ſeich. e 0 alismus, Profeſſor Artur Berg, vermochte die Klangfülle des des Künſtlers Frieda Kwaſt⸗ + odapp. Der auch als Ton⸗ Feldberg Hol 1281[660 3 2 2—4 Wß. ſeicht ſauleis 0 Pfalzorcheſters auf ungeahnte Weiſe zu bereichern; er hat ſetzer erfolgreich hervorgetretene Künſtler wurde vom Lehrerbund Badenweiler 115ß— ͤ———— ni⸗ des Sternſchen Konſervatoriums in feierlicher Verſammlung zu St. Blaſien————————2— den Städtiſchen Singchor zu einer künſtleriſchen Vereini⸗ gung erzogen, die auf die leiſeſten Eingebungen reagiert. Die natür⸗ liche Singweiſe dieſes Chores iſt eine nicht allzu häufige erfreuliche Erſcheinung. Wir wollen die reine Geſangskultur auch darin er⸗ kennen, daß dieſer Chor die ſo oft zu beobachtende Unart nicht kennt mit den Notenblättern zu taktieren. Auf gleicher Höhe ſteht der Frankenthaler Cäcilienverein, der zur Unterſtützung herangezogen worden war. Der Aufführung lag die Bearbeitung von Kretzſchmar zugrunde. Sie iſt kühler und auf die dramatiſche Wirkung nicht ſo bedacht wie e Ehryſanderſche, die von der letzten Mannheimer Samſon⸗Auf⸗ ſeinem Ehrenvorſitzenden ernannt. Kunſt und Wiſſenſchaſt eBom Deukſchen Muſeum in München. Bei einer Beſichtigung des Deutſchen Muſeums durch Mitglieder des Reichsrates und des Reichstags teilte Geheimer Baurat v. Miller mit, daß das Muſeum 1924 der Oeffentlichkeit übergeben werden könne. 51 Millionen Mark ſeien zum Bau bereits geſpendet worden, es ſeien aber für innere Bauagrbeiten noch 300 Millionen notwendig. Ein zeilgemäßer Lehrſtuhl. Die„Kölniſche Zeitung“ melder Allgemeine Witterungsüberſicht Mitteleuropa bleibt im Bereich des kräftigen Hochdruckgebiets, ſo daß das trockene, teils heitere, teils neblige Wetter andauert. In Süddeutſchland liegen die Temperaturen um den Gefrierpunkt⸗ Stellenweiſe kam es zu leichten Nachtfröſten. Da der über Nord⸗ europa vorüberziehende Sturmwirbel ohne Einfluß auf unſer Gebiet bleibt, iſt auch für morgen trockenes, in der Ebene meiſt nebliges Wetter, im Hochſchwarzwald heiteres Wetter zu erwarten. führung zu Allerheiligen 1920 noch in Erinnerung ſteht, aber für 3557 Vorausſichlliche Witte ũ ilag bi ue* ech 45 egeer dan aus Paris: Auf Veranlaſſung der franzöſiſchen Geſellſchaft zur Er⸗ 2ſichtliche rung für Freitag bis 12 Uhr nachts: 92 den n kleinen auch 05 Orgel beſizt. war forſchung der Kriegsgeſchichte hat die Univerſität in Paris, Fortdauer der trockenen Witterung, in der Ebene teilweiſe neblig, dſie vielleicht le beſtgeeignete. Die Orgel 8 durch das Harmonium die Sorbonne, einen Lehrſtuhl für die Geſchichte des im Schwarzwald heiter, teilweiſe Nachtfröſte, ſchwache Luftbewegung. a erſetzt, das ſo dem Orcheſter gewiſſermaßen entzogen wurde, wo wir Weltkrieges(9 eingerichtet. Zum Profeſſor wurde Penoubin e—— 0 bker bewältigte mit inniger Hingabe dieſen ſchwierigen Part, wäh⸗ 3Zwißler mit feinem Empfinden begleitete. es gerade bei Händel ungern vermiſſen. Muſikdirektor Max Wel⸗ vend am Flügel(über den wir das Cembalo nicht vermißten) Karl Um den guten Erfolg machten ſich nicht in letzter Linie die So⸗ liſten verdient. Durchweg beſtens disponiert, boten ſie nicht nur vortreffliche Einzelleiſtungen, ſondern auch eine angenehme Ueber⸗ nſtimmung in den Duetten. Es freute uns, die Alt⸗ und Tenor⸗ rtie mit beliebten Mannheimer Künſtlern beſetzt zu ſehen mit on Jane Freund⸗Nauen und Max Lipmann. Die Dalila —— 3 ernannt, der bis jetzt in der geſchichtlichen Abteilung des Kriegsmini⸗ ſteriums für Propagandazwecke tätig war. 4% Ein neues Muſeum in Venedig. Das Stadtmuſeum von Venedig, das nach ſeinem Gründer Correr genannt iſt, befand ſich bisher in einer ziemlich abgelegenen Gegend der Stadt. Nunmehr ihm ein Teil des Palazzo Reale eingeräumt worden, den der König von Stalien an die Stadt abgeireten hat. Dadurch iſt ein neues Muſeum entſtanden, das der an Kunſtſammlungen ſo reichen Lagunenſtadt eine neue wichtige Stätte des Genuſſes und der Be⸗ lehrung zufügt. mezaugen Hornheiit, Schielen upd Werzen deseitigt schnell.sicher Uad Schmerzlos 2 e, iſſicnenfsch bewährer! Gegen FUDSchWeID Uα ů,H!en NUHirois FUGDSd! Drogerie Goßmann, Marktplatz. Drog. Hupperis, Schwyetzingerstr. 26. 10—25., Birnen per Pfd. 14—35 M. Nüſſe per Pfd. 160—170 M. 1 — „ 3. Seite. Nt. 542 Schſedentlich Abgabeneigung ein. dank 3 nbf r Harmat Banz ee Lebadt 5 5 Transport-Alktien. ntung 4579 1872 Kordd. Tloyd Goest.sclomb.)— .a 2789 2888 Kdtebfn 9 100 e Industrie-Aktien, .E. u. Papf. 69 Bad Anilin 9 75 Zergmann. 2950 0 bocd i 200 4359 do. Sraubach 28 2735 ne 0. 75 725 3 u. Tlefb. 3 0. G. u. Su..A 65 7420 Sont. Aurnbg.—— Tieltegtrert 8800 7400 Th. doldsehm 4801 5002 Felten 4 dallt 509 5200 Scnen tu k Ab. 5500 65100 Chem. Urah.E1 3300 4830 Cahmeyer 1595 4840 8— Aannd.—— Farbw Höchet 5759 5975 Cioht u Kraktt 2880 3289 7555 970 1000 Farbent 5 5750 54% 8 gebh. u. Soh. 2990 2299 100 enbr Sinn—— hm. F Aahlbß— 5050 Rn. slekt.-A. A. 119% 12 — Srauer,—[Fbr.-ter-& 4309 5805 Sohuek-Rürnb 5109 6109 Joß ſe derel. 3—— Auxohl. Konst. 3780 400 Ziem& Halsk 1000 44900 Soh d. Egbr 20 900 futgerswerk 3999 425 Loitzt& Haeff 2499 2889 dte, Stocoß 11001 Sohrammltur 3190 3200 Cmatt. Stz 1890 4825 48. delteing 100 45 5 onram Fabrik 5 590 ammiw. Pet 800, 349 8. daclstad 4800 4778 gerke Albert 3588 Joben daute, uren 5875 20 Shen nrtag ſdnsch. Eisenb 3789 309, fedan. Kuofw. 286 8700 AngieGeg“ 38 Sdad, urrige. 370 rsod Kusker 57997982 8600 100 Aſig. EKtr. à8. 4100 455 Jungzhansgebr 175017/570 rw Rraun 90 leassmot Deutz 30 800%/ Sohulf. Wess. 1373 1420 daler a Ooph—4⁰⁰—2⁰ Aritzner, Uurl. 2830 5950 Sohuhfbr.Nerz 9970 4350 Teder* Spſer———— Haldadeu, An. 275,2780 Seilina Aoltt 1451 1500 70. 800 Rotne—— 9000 Karler Naseh. 3380 3599 Spleg u Szg, 3709 d0... d. 3200 3710 kuxsehe ind 1925 2290 cſs. Bad. Nollt 442 44½ kote af ebars 3888 100½ asob.s Ar. 48 1589 zeinn sttung 409 3000 Lalan Kraus 300 Loenus 1 495 K4-Sping. Kals 35 32 acht Keed. 30 tüiMAnm. K 2 30 2359 Ingent. Furtu 1889 145 40. 8 deger 1415 1350 Sohnellpr.FrK 1398 1880 serigsanst,,0 8009 3200 40. Aaten a—2+ 2475 Lozu. Aaseohb.—— 23 Joltohm. S. u.& 7290 7290 Lanabe brl 304% Singw. Kürnd 1519 888. azal kuchs 1400 160. Jeimtedart 1 1 det. Oannk. 2800 20. LellstWaldhol 660. 9 daan Den 1 Leckars. Führz 2 2 Lellist. dread 2580 0 Undr Zwelbr 1 Ver.D. Oelfabr 3 38 Tuekeri., Bas. 480.) 0 dar n——— 75 Weseil— 0 krt ei 1 2283 2288.Fbr. iag. 1950— uoxkrt. Reflbr. Börsennerichte Frankfurter Wertpapierbörse X FPrankfurt, B. Nov.(Drahtb.) Die Beseitigung der Regierungskrise gab Anlaß zu einer zuversichtlichen Stim- mung. PDa die Besserung der Mark mäßige Fortschritte machte, vollzog sich auf dem Devisenmarkt eine Weitere Abschwächung. Der Dollar, der vormittags mit etwa 62⁵⁰ einsetzte, lie sich im Verlaufe auf 6175—6125 nach, später besser. Ausländische Renten waren dementsprechend grô ten- teils niedriger, besonders Türkenwerte und Mexikaner. Sehr lebhaft ging es am Markt der unnotierten Papiere zu- die Möglichkeit besteht, Kaufaufträge unter 6000„ nominell unterzubringen. Wiederum standen Ufa im Vordergrund des Interesses, die mit 2000 einsetzten, und später wischen 192²⁵ und 2000 gehandelt wurden Man nannte ferner Inag höher, 1700. Ben 2 2550, Knorr-Heilbronn 2900—3100. Die Tenden⸗ auf den übrigen Märkten war zwar nicht ganz einheitlich, doch konnte von einer bemerkenswerten keit gesprochen werden. Vielfach traten wWieder Kurs- abschwächungen ein. Bankaktien lagen zum Teil höher. Metallbank und Deutsche Bank anziehend. Unter den Montan- papieren fanden Mannesmann, Caro und Oberbedart zu öheren Kursen Aufnahme. Phönix und Gelsenkirehen un⸗- regelmäßig. Maschinen- und Metallwerte lagen nicht ganz einheitlich, doch setzte ein Teil der Aktien wieder höher ein. Croße Nachfrage bestand für Süddeutsche, Metallindustrie Nürnberg. Daimler und Neckarsulmer lebhaft und höher. Elektrowerte fest. Siemens u Halske...G. und Licht und Kraft bevorzugter. In chemischen Aktien blieben die Um- sätze auf einzelne Papiere beschränkt, die begelirter er- schienen. Sehr fest Farbwerke Mülheim und Scheideanstalt. mit 7400. Elberfelder Farben. Rütgerswerke. Holzverkohlung egehrter. Von sonstigen Industriewerten erfuhren Zucker- aktien, Terrain- und Tellstoff-Aktien Kurserhöhungen.“ Kali- Werte ruhiger und behauptet. Im Verlaufe stellte sich ver- l Der Markt der Werte mit Einheitskursen lag bei ziemlich lebhaftem Geschäft fest. Voigt u. Häffner lebhaft auf die Einführung an der Berliner örse. Berliner Wertpaplerbörse Hgerlin, 23. Nov.(Eig. Drahtb.) Wie fast immer nach einer mehrtägigen Unterbrechung des Börsenverkehrs hatten sich bedeutende Kaufaufträge angesammelt. Das Fublikum scheint entschlossen zu sein, ohne die Devisenentwieklung 2u verfolgen, an seinem Effektenbesitz festzuhalten. Die Stim- mung War recht fest, Wenn auch nicht ganz einheitlich, zu- mal das neue Kabinett immerhin nach Ansicht der Börse eine innerpolitische Entspannung gebracht hat. wenngleich sich die Börse über die Schwierigkeiten des Kabinetts nicht im unklaren befindet. Der Dollar war vormittags 63006200 und damit weit unter der New Vorker Parität.“ Am Beginn der Börse zeigte sich eine leichte Befestigung auf 6250. Im Vordergrund standen wieder die schweren Montanwerte, Harpener 2000%, die Interessenkäüfe setzten sich auch nach der.-V. fort, und selbst die überraschende Tatsache, daß 15 Millionen nèue Aktien ausgegeben worden sind, vermochte nicht einen Druck auf den Kurs auszuüben. Gelsenkirchener 1000%, Riebeck- Montan bei großen Umsätzen + 1250%, andrerseits setzten Luxemburger 1007% niedriger ein, Hohen- ehe— 200% RKattowitzer— 75096. Am Kalimarkte Waren deutsche Kali 500% schwächer. Heldburg notierten 4800, Mansfelder 5100, Hallesche 3300, Adler-Kali stiegen auf 4700. Lebhaftes Interesse bekundete sich für Anilinwerte. Berliner Anilin 500%, Elberfelder Farben 400%. Am Elektro- markte setzten..G. 50% niedriger ein, andrerseits stiegen Akkumulatoren um 1800%, Gesellschaft f. Elektrische Unter- gehmungen und Licht und Kraft + 300⸗%; Während Siemens u. Halske 200% einbüßten. Lebhaft war das Interesse ferner für Waggonaktien, den Spezialwerten gab es Wieder sensationelle Kurssteige- Norddeutsche W Kurszettel rungen. rrankfurter Notenmarkt 23. Nov. sde not 488. N Geid Srlef merikanlsche Noten.—— 0 e 8. 7 6443.— 65—Torwogpische. 140.— 1 78.— — che 1255.— 1278.— Rumänfsohe. 3530.— 377 3 5 nellsochos 39400. 29990.-Spane ne—.— ünzüslsche.. 434.— 482.— Sohwelzer olladlsche.. 2493.— 2505.—Sohwedlache.. 295.— 29.— .70 oest.-Ung-, alte Galtenlsohe Fecheghg-Stoak. ſesterreioh abhest..10 Ungarfseohbs Frankturter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 5 Hypothekb.— 58 „ Uebere.: 8. 4505 9 Voreinssk 580 500 oiso-Geselle 2300 2700 zudd. 8. 65-5.—— Oresan gank 345, Sudd. Dis.-Aes. 349. 35 7575 e Relohsbank 25 1798 k. 700 722 — 315 20. 28. Laf d. oredit. 77 990 2928 1818 116 5% eee u. 0 8 gerl. Handg 3392 9090 On.-u. Pr.-2 1255 185 deutech Zant 4803 72000 dger Sagt 12,00 Tekt.- u. W. 750 895 dus, 8n 1. l. 14800 dendg. 8657—8 8 Tux. Agw. 2000 13500 elsenk. Bgw. 18500 18000 „ dufsst 2800 2150 Frkf. Hyp.-Sk 4— 85 880 996 2 Kotenbank 2200 309 „ Verelngs 875 875 Frankf. Alig..—— oberrh..-Jes. 4300 4300 Frkl. R. u. AItW 1450 -B. d..-G. 5 Mitteſd. Or-5 150 Aat-B f. DO. Nurndg.-8. est. Ur-Anst. 1075 955 r. Hyp.-Sk. 70⁰ 725 Bergwerk-Aktien. Harp seres 33000 56 00⁰0 Kalſw. Asehral. 3800 5700 Kellw. Waster, 7300 7375 Rasm. Rhr.-W 7900 8200 Obschl. Eb. Ad. 6900 6200 do. E. Ind.(O. 5800 6750 — 15⁰⁰ Fuönia Bergd 14809 14300 Ber 10 K. 4a5 9186 78080 W iderstandsfshig- pesonders für Linke u. Hoffmann. Unter B mann auf den großen Auftrag der Firma Otto Wolf 7004% Schwartzkopf in Erwartung einer hohen Dividende 200%, ferner gewannen 500%: Löbe, Stettiner Vulkan, Basalt, Oren- stein u. und Julius Berger. Am Schiffahrtsmarkte War die Haltung nicht einheit ich, Hamburg-Südamerika 300%, Elbeschiffahrt— 400%, andrerseits gewannen Hansa 50096, Lloyd 100½% Bankaklien lagen elWas schwächer, Handelsanteile— 700% Am Markte der Valutawerte. gaben Canada 4500, 5% ige Mexikaner 4500% nach, Bagdad I minus 750%, ungarische Goldrente— 2000%. Die einheimischen Anleihen waren unverändert. Kolonialwerte fester, nur Otavi— 1000. Im Verlauf traten auf der ganzen Linie Weitere Kursbeésserungen ein. Riebeck-Montan gewannen Weitere 2000%, Caro + 8000%, Linke u. Hoffmann 260026. Am Kassaindustriemarkt War die Haltung fest. Oesterrei- chische Noten 8,10, polnische Noten 39, rumänische, Noten 4100, ungarische Noten 2,60. Die Mark kommt aus, Amster- dam mit 0,407, Zürich 087—09. Stockholm, 0,590—.610, Kopenhagen 0,74—0,8, London 28000. beuisenmarkl Mannheimer. Devisenmarkt, 28. Nov.(Mitteilung der Mitteldeutschen Creditbank, hier) Neum Vvork 6300 8400), Holland 2360(2520), London 29250(28800), Schweiz 1210(1196), Paris 470(40%, Italien 303(300). Frankfurter Devisen Frankfurt, 23. Nov.(Drahtb.) Bei stillem Geschäft Setzlen die Preise etwas höher ein und unterlagen späterhin mähigen Abschwächungen, Im amtlichen Verkehr Waren die Kursbewegungen gering, die Tendenz bescheiden. New Vork War gesuchter. Es Wurden folgende, Kurse genannt: London 28000(amtlich 28 500), Paris 455(456) Brüssel, 415 14605 New Lork 6250(643774), Holland 2460(2507) Schweiz 160(1185), Italien 2092(2097). 5 amtlion f. 2i. 1l. 3. J1. 11. 6. 21 1. J. 23. fn. Amtlioh G. 21. 11. K. 24, 11. 6. 23. 11. 8. 23.1l. nollang 2483 2468 2501 2513 lorwegen 1147 1152 1182 1157 Zelglen 448 418 421/Shweden 1662 1871 1798 171 Tonden.. 27050 2879 284285 28 71 felslagtors—— 178 127 Parlis 4 454 43% Ne,-Vork 6172 6203 6421 645 Sobwelz. 1147 1152 1152 1188 Llen, abg..88.8 08 2˙1 Spanlen 2 937 372 277 adapest. 457.71 5.87 ſtallen. 285 25 28 207/r. 1 198 203 204 düneneu 1264 1271 127/4 1281ecſe Berliner Devisen Amtkloh 6. 21. fl. 3. 21. 1l. 6. 23. 1l. 8. 23. 1l. Amtiion d. 2. II. 8. 21. 11. G. 23.1J. B. 23. 1 gollad, 2418 2431 2423 248[earle 485 48 41 483 Buen.-Alres 2234 2245 2283 23 Sohwelz 1152 155 1182 1182 Srüssei 8 431 443 42panlen 2. 2 872 ¶977 Christiana 1122 113? 1142 1147 lban. 2927 29,2 5.— Kopenbag. 1225 1622 1558 1273dde de lan. 758 21 778 781 Stookhoſm 1575 1824 1570 1579 llen abo. 887 3882 712 302 Helalngfors 184 159 181 182 brag 435 155 2 20 londen, 275 1 27583 287 282 0 Leie 43.3 435 45.8 48.42 ondon,. 0 7 6159 5190 627¹ 9303 lugoslavlen 97 8 92 23 New-Vork bas Schuhgewerbe im Oktober 1922. Hierüber teilt der Verband der Deutschen Schuh- und Schäftefabrikanten E. V. in Berlin unter dem 13. November 1922 folgendes mit: Infolge der fortschreitenden starken Geldentwertung sind die Preise für Leder, Webstoffe und sonstige Zutaten weiterhin bedeutend gestiegen. Die entsprechende rechtzeitige Be- schaffung der hierdurch sehr teuer gewordenen Betriebs- mittel War für manche Schuhhersteller mit Schwierigkeiten verbunden. In sehr vielen Fällen war es diesen auch nicht möglich. ihre Fertigerzeugnisse zu Preisen abzusetzen, die noch einigermaßen im Einklang mit den Herstellungskosten auf Grund der Einstandspreise der Betriebsmittel standen. Neue Aufträge sind im Berichtsmonat in nennenwertem Um- kange nicht erteilt worden. Vielfach wurde über den schlech- ten Eingang der Zahlungen geklagt. Alle diese Umstände Wirkten züsammen, um die Lage des Schuhgewerbes im erichtsmonat ungünstig zu beeinflussen. Deskalb hat sich die Zahl derjenigen Befriebe, die bereits im Vormonat zur olle + 5000%, Kraus + 900%, Holz- KRurzarbeit übergegangen waren, vermehrt; teilweise Wird des Mannheimer General-Anzeigers heimer Generel-Anzeiger nur noch bis zu 24 Stunden in der Woche gearbeitet. Der im Oktober im Schuhgewerbe entstandene Lohnstreit wurde durch einen Schiedsspruch des Reichs- Arbeitsministeriums beigelegt, dem sich beide Teile unter worfen haben. Rechtzeitige Versendung der Ausfuhrgüter nach Spanien. Wie uns die Außenhandelsabteilung der Handelskammer für den Kreis Mannbeim mitteilt, müssen alle nach dem 20. Dezbr. 1922 in Spanien eintreffenden deutschen Einfuhr- Waren auf Grund des spanfschen Zolltärifs nach dem ersten Tarif(allgem. Tarif) zuzüglich des Goldzollaufschlages ver- zollt- werden, sofern der deutsch-spanische Handelsvertrag, der am 21. Dezember 1922 abläuft, nicht vorher erneuert oder verlängert wird, da dann Deutschland der bisher geWährten Meistbegünstigung verlustig geht. Auch diejenigen Waren, deren Kaufabschluß vor dem 29. Mai stattfand und die bis- her durch Einreichung des diesbezügliehen Konsular-Zerti- kikates von der Zahlung des Valutaaufschlages entbunden Wurden, zahlen, wenn sie nach dem 20. Dezember zur Vex- zollung gelangen, die Eingangszölle der vorgenannten höhe- ren Tarifkolonne. Da noch keine besonderen Uebergangs- bestimmungen getroffen worden sind, empfiehlt es sich dringend, für Spanien bestimmte Sendungen umgehend auf- zugeben, damit die höhere Zollklasse für diese nicht in An- wendung kommt. N 5 5 50 Jahre Donnersmarekhütte. In diesen Tagen sind, Wie die„Frkft. Zig.“ meidet, 50 Jahre vergan en, seitdem die Don- ersmarckhütte Oberschlesische Eisen- und Kchlenwerke-., als Aktiengesellschaft eingetragen wurde. Die Concordia- Grube, heute noch das Hauptbesitztum der Gesellschaft, stammt jedoch noch aus älterer Zeit. Sie war ursprünglien im Besitz des Grafen Guido Henckel v. Pondefsmafch der sie 1872 an die Aktiengesellschaft übertrug. Diese arbeitete in den ersten Jahren Wenig erfolgreich und mußte das anfäng- lich auf 18 Mill. Mk. bemessene Kapital wiederholt hera Setzen. Später entwickelte sich die Gesellschaft günstig, be- sonders als Hochöfen und weiterverarbeitende Elsenbefriebe Kageeh Worden Waren. 1921. wurden rund1 Mill. t Stein- kohlen gefördert und 159 000 t Koks hergestellt. Die Roh- eisenerzeugung betrug etwa 49 000 t. Der Gesamtumsatz stellte N 8 Mill. Mk., die Zahl der Arbeiter und Beamten auf run 8 8 3 Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 28. NOv. Auch heute nahm der Verkehr an der Produktenbörse keinen großen Umfang an, da die Inter- essenten es vorziehen, die Weitere Gestaltung der politischen Lage abzuwarten Man nannte Weizen mit 23 600—24 000 Roggen 22 000—22 500 4, Gerste 28 000.24 000, Hafer, in- Jandischer 23 500—24 500, ausländischer 26 000—30 000, Mais 26000—27 000—28 000„, alles per 100 kg bahnfrei Mannheim. Futtermittel waren bei schwächeren Preisen etwas reichlicher angeboten. Mehl war zu den letzten Prei- sen von 46 000„ ads erster Hand angeboten, während die zweite Hand zu 36 000 für die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen am Markte war. Rauhfutter konnte sich im Preise gut behaupten. Beriner Produktenmarkt X Berlin, 23. Nov.(Drahtb.) Am Produktenmarkt herrschte mit Rücksicht auf die unklaren politischen Ver- hältnisse allgemeine Zurückhaltung. Für Weizen zeigte sich nur, geringe Kauflust. Das Angehot stellte sich zumteil billiger, auch Roggen War lustlos. Dasselbe gilt für Gerste und Hafer. Das Maisgeschäft war ruhig bei eher schwächeren Preisen. Bei Mehl gab sich wenig Interesse kund; Futterstoffe wurden in bahnstehender Ware weniger angeboten. 8 Herausgeber Drucger und Verleger: Mannbeim General⸗Anzeiger G. m. h 2 F 6. 2 ., Mannbeim Direktion. Ferdinand Heome— Cbetredakteur Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik. Dr Fritz Hammes für Handel: Nis Peterſen⸗ für Feuilleton“ Alfred Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Anhalt: Franz Kircher: für Anzeigen Korl Hügel. Beriiner Dividenden · Werte. 2 Frankfurter Festverzinsliche Werte. Transport-Aktlen. e a) Inlfndlsche. 0 20. 23.* 20. 23 20. 23.— 23. sohantungbahn 1510 148 Arge Dampfeoh.—[Jordd. loyg annnven 33 19.—— Alg. Cok.. Str. 1500 1889.ete. Darmf. 4890 4980 Ler. Eidern 883888„ ette.. 2 3½% Bad. Anl. abg 114.— 19— SüdgEisenbahn 1350 3805 kög. Amk. Faktf. 2500 5 28Ski. eſktr Wert.————%%„ 4—.——.— 30% do. von 1898—.—— Oest. Staatseſe—— Aubg. S0d. Daoh. 582 82 e eeeeeeee e 2. 35 Bayr. klsend-Anl. 142— 128.— Saltim. and Ohlo 4700 47100JMans,Dampfseh 1990 2500 1 80„„ 1895—925—5 130.10 211.— 2 r ee 180%. eeyr-Ff.Ele. Frlor.— 160.— gärmer SSAKV.— Sir beuteche Sank— IAlttelg. Kredtb.% Stsbh. Relchsan, 728.50 77.50/%% do. 100.— Horl. Hand Ges. 9200 25 bigk Sbmmegd——0 2300 Jationalbk. f. p. 1 4¼d0. unk d 1928 359.— 8710 lessen 59 u. 06 128— 119— mim. U. Sriwbi.— 1700 bresdner Zant 2200——Jesterr. Kredit. 1120 4950 Na; baoheftelohsan. 238.— 0%0 abgest 126.— 119.90 barmst, gagk 1310 4503deineg,fdgetnb.—— 270ldeobebank.. 1228 84 geche sdben 5. dc vis 138.— 428.— 00.—. 2— 1.— V.— ANi Industrie-Altien.%% 0 da... e e ente 129.— 120.— Agonuml.Fabeik 2090 900 Bergmann Elek. 27 50 Ohem. neyden. 4299 4899%% n. d0..50 7245% Kuritemb. k. 1918.— 2 955 Ader& Oppenn 2388 808 82l. Anh Bason. 2580 2300 Shem. Waller—4830 4435 4% beSchtzgbtsant.08 700.— 650.— 4% Frankt. a. U. 1906 1—— Adterwerks 5478 5850 zerliner kiekir.———— Sbom Aldert 1000 12500 40%% 40. do. 1917—.—.% Baden-Gad. 1906 100— .-C. Anll. Trept. 1487 1560..Schwarzk. 9875 9100dalmler Rotor. 1503 470f Sparprümienanl.9818 140.— 288.—% Darmatadt Aiszander Werk 1401— eiig Kurnderg 8 f04 Jessauer 12707 f6 02575§%ePreug. Sobatzam—.— 97.— 4% Ceeldurge8.199—.——— Ag.Slelir-des, 4210 4725Seob., Hubstan 43 805 7as Heutsoh-Leabg. J100 J8500 10% do—.—.% Heidelb 1901 u07 96— Als, Portid. Zem. 3500 6455 gebr. Zöhler Co. 13 800 14000 f. Sisenz.-Sign. 6000 220%. Preub. Konsols 1490.— 140.—% Carisruhe 1807— 100— Amine Glee.&00, 2550 30, Araunk. u. Brik. 500 5878 beutsche sca 29800 26000 3˙/%„ 17.—„er% Naln⸗ 96— 35.— anglocontinopt. 510 950 Sremer Vulkad 10000 9500 ö. Gusstahfkug. 2259 2300 /lon„ 110.— 121.% Pforzheim—— 0 780 8900 5 0— 00 800.„ un 1 290.— 250.— 1% Mesbaden 88— ab,-Nd. Mason. 00 Zugerassisene 4. 5009O. st 0 dasisohe Aflin 71 7⁴88 duomdelenheim g 85 9230.daſne fs.—— bY Ausländlsche. —— 4 75 22392 80 eee 1375 2683 755 5 15009 16 00⁰ 20. 23. 20. 23. e 5 nd. 24. oldmihie Pag. 3 385 oldsohmidt, Th. 452 800%e, 5 7—.——.—% Turk.Zagdad S.— Dadts b ee 2895 2800Felten. Auflt. 5900 5000 deepgin. ee 18 99005 bg 1813 200.——.— 50 5 15 1 85 3888.— 28— düsgeſch Sisens 1850 180Friegriobahntts————Feitzgergaseh. 4590 5909 4½% de. Schatrann.—. 4% Ung deldrente 1140. 16890. Jynamit ſrus: fidda 11859 g. Frister 1700frda KSlüfinger—— 5003 4¼% do. Siderrente-—.% de stegte,. 1930 Fekard NMaseh. 11000 fi aaggefau Vorz. 2590 3005 flann. F. Sgest 14400 1850 4% 40, Goldrente. 23000.-3/% u0 St.ffte.F. 1097—.—— 5 Eiberseld.Farn. 3555 595 Sasmofor.Deut:—— eHann. Maguenfo 1900 22004% d einb. fente—— 5% Mexlkan, ac. fan. 46000. 45000. Elektr..ukrat. 2350——delsenk.Sergw. 18900 10 1l0 Harbgwiendum. 3789 36.10 5% Romämen 1903 2975.——%0 Gold—— e 880 55004 ch 2488 2439 309305000 1690 bale am, 3298.— 5388 3,%6 5 Irrig. Antene—— 51400 . 8..*.„. Rt.·——* 3* Eschwell Zergw 10 600 10600 e en—— 15 5 flaßte. Bactz. 4000 4000 N ee, 7 Faber sisfstüft 8300 840[dermaals. 32285 3400 Hasper EIsla.St—-——— 7 ae en 3830 3800 7 07 3455—80 eſ e 8209 8199* 5— ahla Porzollan 2405:,ͥñ. E1 h. Fe.* Aindrtkaufferm. 3390 4489 Calle Asnbsrs! 5335 5890 Farf Liadetröm 4468 4280 Berliner Festverzinsliche Werte. Alrsob Kupfer 5805,090[Larisr. Nasch. 3830 7585 ingeisohunfbor 1700 170 a) Relchs- unu Staatspaplere. Hirschbg, Leger 4130 9525 datow. dergd. 18 900 1,00 Clase-tofmann 3390 38994 55 20. 22. 20 23 Aconst. Farhm 340, 87Cann Rottweller 3278 420, Cud.Loeweasdo. 35180 39090 3% 9 Son Sor l 2 7 13 geesohris.3. 8. 1800 cb gepbr. Lörting. 1816 182 Cotartag utte 8228 87703%5„Sodates. 75. e Konsols 18989 143.— nit. Kolzm 3844*5 5792 35 15 855 88. 57510 8* 307.— 290.— aene, 3280 3025 681e 7608 7009 2298 2233 1079 95 22.20 755 5 bae Ae 138— 120—5 W. C. WM.Kayser—— LahnsJer& 00. 1582 5 us f. f. 7398 25 2• 3252 aes te— 110.— ilee Sefgbad. 7510 799 Taurandets 5 5— 1— ce 7805 80⁵³ 4% 50 ee ee 1% eaa n 27.— Aazlmliiagsan, 240 2889 J Penirsechvau 13700 18 830 Abtgerswerke. 3899 4328 4½%5 15— 38. 352 e— 127.— ebh. webig4 8788 3735 gelshoſzpagler 1790 1510 Sachsenwerk 800 2280 5 888.— 880.— e e 10— Fr.AMtguig Oa. 3400 J10An. Sraunköhle 28 00.Aust.önlen 4505 8599 8 0 2 dank-Ptandbcleſe— Verkur, Wollw. 550.5050 Nheln. Electe. 1895 300Saret 210 8000 555 A Klx& Jenest 5 30 2525. ustall. Vorz. 5890 3203 Uugo Sonneider 1775 2009 ½ Auslündisehe Rentonwerte. 2 5 85 1 Bödelen 4 0 43500/[Soßobertssalz. 44317 4599 20. 23. 20. 23. „Kon 100 Ahenania.. 3300 8% uskertsCo 84.0 8095 195 1101 aoras oikan. 8607 J0nh Abelg. Staiat. 788 l Leneselelebe 10850 5c, dee A eh Abcehſtd.0. 23 40 850 Slebet hena. 18 200 Jinner.ed 3170 2290 47½,, 08. 29888 78888.%% do, de.„ 914 1289.— 1898.— 40 lsenapdetr 5840 500 Aegbaen. it. 4329 4925 340lner Falden 73 8725% da. dane ente 28, g4. Keigenget 153— 1 4e. deewerte 8319 J195 Aeeltz. Sraunt 6259 3890 Stoehr damz 2600 W Nrensteſnden. 8,0 358 doakr. 4uoer 2200 Sewer. 4900 5000% rsede 2800 Ztolb. Einchatt 10 500 11000 f Ver. Slanzstoffe 1900 20000 tolisteff Vereln 270 325%½% 48 Faplerrente— 85 5 s e 0 z0dd. Kroblles— 830.81 2p. 45 2300) 200, Lolistoffegsd. 6505 8955 1% Tark. Aamin.-Anl. 6159.— 6900.— 4e. ecle 7765 regkib. Schiffw. 3339 3500Logel felegr.Dr. 20% 2375Destsoh-Ostafr— 810 2% g0 Bagdad- 5 5 J% d8. Erg Autzen 1 188. 200.— telepn. Jertla! 2050 2290 Jagtld, 8asen. 229. 230 leu-Aulne!. 5819 82 Sisenhahn; 7000.— 6300.4% 60. 1480.— e. e ddee 0 48. Union. 3 erl. Ahm 1799 82 WeserAkt.-Aes. 27 0 305, dodenußschein—-— 8 Elsenbahn u1 4650.— 4700..805% 9e nele Pflor 35 25 7888.— berziner Fapler 2600 30 0 Lesidtaeh zute 2200 30.0] geutachefstrol 4900 48501½ 40, un Antene 34390.—- 00 3% do. Gollgatlonen 7980— 8 L IesteregAtkali 7000Pomona. 8000 1900%% do. Tofſobl.v 1911 50 4650. 4½% Anat. Ser— 40 5 5400 J5 Ieidburg 4900 2850 d0. 400.fo8.-Los. 8080 36000.-%½% 40., Serle 1.— 3750— Ver.Fex.Sohunt. 1380—— Hlesſeoh Teaw. 1900 2100en⸗ 2300 25 467% do., Sorle iii 3300.,.. —— —— 4 Seite. Ar. 502 Maunheimer General-Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) Donnersiag, den 23. November 1922 Die lachende Maske Roman von Paul Oskar Höcker Copyright by J. Engelhorns Nachf. 100 Machdruck verboten) Fortſetzung) „Bute ſehr. Es lohnt Ihnen heule nicht. Ich lege gar kein Gewicht barauf, daß Sie den Unterſchied zwiſchen Beethovden und einer Tonleiter begreifen. Wenn Sie bloß gedankenlos herunter⸗ leſern wollen, als wär's Concone, dann brauchen Sie doch mich nicht.“ Er ſchod mit einem Ruck den Stuhl zurück und ſtand auf. ⸗Setzen Sie einen Phonographen dahin. Der drehzt dann ſeine Walze herunter. Das tu ich nicht. Ich nicht. Er verſieß den Flügel. Er wullte nicht ihre bittenden, vurmurfs⸗ vollen Augen ſehen. Es war klar: er übertrieb. Und ſie merkte, daß er übertreiben wollte. Weil ihm irgend etwas unbequem war. Er ſuchte Streit. „Ich warte alſo in demũtiger Zerknirſchung,“ ſagte ſie. Dabei meldete ſich ein leiſer Strahl des Schalks in ihren Mundwinkeln. Der Ton reizte ihn nur noch mehr. Beide Hände ſchlug er überm Kopf zuſammen.„Heiliger Allpater, warum ſtrafſt du mich ſo? Was hab' ich armes Luder verbrochen? Dann hätt ich ja Kanierlehrer werden können, ABCC⸗Schützen unterrichten, Clementi und Fingerübungen dreſchen! Oder in den Amorſälen zum Tanz aufſpielen! Erbärmliches Handwerk! Erbärmliches Handwerk!“ „Jetzt— ſind Sie aber ſo ungerecht. Sie kümpfte ſchon mit dem Weinen. „Ungerecht? Sehr gut. Ach, es lohnt ſich ja gar nicht, ſich ab⸗ uſchinden. Für wen denn? Warum bin ich Schaf nicht nach der Hapel hinunier? Warum hocke ich hier? Bloß den Schwerenöter zu ſpielen? Unſinn. Mir war's ernſt mit der Kunſt. Aber Sie geben ſich ja keine Mũühe. Sie ſchluckte. Noch gab ſie nicht alle Hoffnung auf.„Ich kann Ihnen fetzt doch nicht wie ein Kommunalſchulmädel die Hand geben und einen Knicks machen: Herr Lehrer, ich will's nicht wieder tun. Wie? „Nun wollen Sie s ins Komiſche ziehen. Als ob ich ein klein⸗ licher Rachthaber wäre, ein Rutenſchwinger. Nein, meine Gnädigſte, ich ſehe die Troſtloſigkeit meiner ganzen Arbeit. Ich bin verzweifelt. Ich— ich— ich hab' es ſatt. Ich bin kein Muſikautomat, in den man Geld hineinſteckt und der dann das Stück aufſpielt. Ich gebe die Enſembleſtunden auf. Kehren Sie zu Madame Wentura zurück. Oder nach Wien. Sie haben ja ſetzt Ihr Engagement in der Taſche. Was wollen Sie noch weiter Zeit verſüumen? Fahren Sie in die Sommerfriſche. raus aus dem heißen Berlin. Wir ſind fertig mit⸗ einander. Und damit holla.“ m Handelsreg'ſter B Band XXII... 14 Er ſuchte nach ſeinem Hut, ſeinem Stock. Beide hatte er auf den Flügel gelegt, er entſann ſich deſſen genau. Es tat ihm weh, daß er ſich ſo in den Zorn geredet hatte. Vieles davon bereute er ſchon, indem er's ſagte. Und doch war ihm dieſe Entladung not⸗ wendig. Er war unfrei geworden. In dieſer Stunde hatte er's gefühlt: er konnte Fräulein von Schytt nicht mehr unterrichten, ſie war nicht mehr ſeine Schülerin, an der er nur rein künſtleriſch Intereſſe nahm; ſie war ihm als Weib zu mãchtig geworden. Und abhängig durſte er ſich nicht machen. Hella preßte das Taſchentuch zwiſchen den Händen. Sie ſah ein: nun mußte geſchieden ſein. Was er geſagt hatte, würde er nicht wieder zurücknehmen. Und es trennte ſie. Ein heißer Groll ſtieg in ihr auf. Von keinem Menſchen hatte ſie ſich noch ſo behandeln laſſen. Die Furcht vor ihm hatte ſie zu einem Fleiß getrieben, den ſie in den ſieben Jahren, ſei Beginn ihrer Ausbildung, nie gekannt gatte. Aber in den Geiſt der großen Aufgaben hatte erſt Thomas Brandt ſie eingeführt Iym verdankte ſie alles, was ſie jetzt konnte. Seine Sprunghaftigkeit, ſeinen Spott, ſeinen Jähzorn, ſeine über⸗ legene Ironie hatte ſie darum widerſpruchslos üher ſich ergehen laſſen, weil ſie fühlte: er förderte ſie mit Rieſenſchritten. Das Taſchentuch war ihren Händen entfallen. Er bemerkte es, hob es aber nicht auf. Sie verſchränkte die Arme im Rücken. Lang⸗ ſam trat ſie zurück, bis ſie die Tür erreicht hatte. Sie ſchluckte, ſie ſuchte nach Worten. Aber die Kehle tat ihr ſo weh, daß ſie nicht ſprechen konnte. Angſtvoll klammerte ſich ihr Blick an ihn. Er ſuchte in den Ecken, neben der Couchette, in den ſchmalen Fenſterniſchen. Dabei brummte er ärgerlich, er ſtieß ſich ans Schien⸗ bein. Aber er wich gefliſſentlich ihrem Blick aus. Nun brach ſie plötzlich in Lachen aus. Es war ein ſeltſames, ſtoßweiſes Lachen. „Nun ja, Sie amüſteren ſich. Es mag ja ſehr kumiſch ſein, wenn einer ſeinen Hut ſucht. Zerſtreuter alter Muſikprofeſſor. Sehr dank⸗ bare Operettenfigur. Aber ich könnte ſchwören. Nun ſagen Sie doch, Sie haben das Zeug irgendwie verſteckt... Ich hab' doch Hut und Stock eigenhändig dahin gelegt, dahin, auf den Flügel!“ „Dahin! Auf den Flügel! Ja!“ Sie wiſchte ſich die Tränen aus den Augen. Stoßweiſe lachte ſie dann wieder.„Aber— nicht in meinem Zimmer“ „Nicht in Ihrem?“ „Nein. Drüben, im Eckzimmer.“ Et fand es nun ſelbſt komiſch, machte aber ein abweiſendes Geſicht.„Alſo werd' ich mir's von drüben holen.“ „Aber ſo laſſ' ich Sie nicht hinaus.“ „Ich habe Ihnen Stoff zu ungeheurer Heiterkeit gegeben. Bitte, was wollen Sie mehr?“ „Mitlachen ſollen Sie.“ „Ich lache nie.“ Er ſetzte eine eiſige Miene auf. Aug' in Aug' ſtanden ſie. Er beherrſchte ſich noch ein poar Sekunden. In ihren Mundwinkeln ſaß der Schalk. Die Schelmen⸗ grübchen ſpielten. Aber ſo ein ſelſſam ängſtlich bittender Ausd traf ihn dabei aus ihren Augen. Und nun lachte ſie wieder— in viel tieferen Tönen, die ſo herzlich klangen— und es zwang ihn, mitzulachen. „Na, nun haben Sie alſo Ihren Willen.“ Sie lachte Tränen. Hin und her ging ſie dabei und ahnme ihm nach, wie er ſuchte, brummte, ſtieß zornig mit dem Fuße auf: „Fahren Sie in die Sommerfriſche! raus aus dem heißen Berlin! — Nun ja, Sie amüſieren ſich. Zerſtreuter alter Muſikprofeſſor!— Aber ich hab's doch dahin gelegt, dahin, auf den Flügel!“ Sie fetzte ſich lachend auf die Couchette, ganz ermattet. Er amüſierte ſich über ihr großartiges Kopiertalent. „Fauſtdick hinter den Ohren haben Sie'.“ 0 Sie wiſchte ſich die Augen.„Haben Sie daran je gezweiſelt? „Ja, Herrgott von Mannheim, dann müßten Sie doch auch ſ0 klug ſein, endlich, endlich einzuſehen, daß ichs gut mit Ihnen meine!“ „Das tu' ich ja auch, das weiß ich ſa! Und ich bin Ihnen doch ſo dankbar!“ Sie hob beide Arme empor, wie er vorhin. Ja, Allvater, kann ich denn noch mehr ſagen?“ „Hhmhm. Seltſam.“ Er zeigte auf den Platz am Fenſter⸗ „Vorhin, wo ich dort ſtand, da hab' ich mir zugeſchworen: es muß aus ſein.“ „Und ich hab' mir zugeſchworen: ich halte ihn feſt.“ „Ihr Weiber ſeid ja ſolche Intriganten.“ Er lachte und biel ihr die Hand hin.„Alſo wollen Sie's noch mal mit mir verſuchen Ich bin doch ein miſerabler Kerl. Nicht? Schon als Bub war ich ſo. Die Jungens in der Schule in Konſtantinopel wußtens. Die konnten mich reizen—! Und hernach immer der Trotz. Ach Gott, heb' ich darunter gelitten. Wiſſen Sie, ſo ein bißchen Vater und Mutter haben, ſo ab und zu mal bloß ein halbes Stündchen, um Keile zu kriegen über Vaters Knie, oder ſich auszuweinen in Mutter⸗ Schoß, oder in ein Paar gute Augen zu gucken, ein warnendes Wort für Leben draußen zu hören,— das iſt viel, viel Gnade vom Schick⸗ ſal.— Nun aber Schluß. Morgen um fünf das Kerkerquintett. Adieu.— Wiſſen Sie was? Wenn Sie jetzt forſch wären, dann machten Sie einen Bummel mit.“ „Einen Bummel? Ich?“ „Ich ſetze mich jetzt in eine Droſchte und fahre zu Bruderleben, Iſt Heinz, mein Schwarm, daheim. dann lad' ich ihn als Frach auf den Taxameter und rolle mit ihm in die Kunſtausſtellung „Intereſſieren Sie ſich denn auch für Biſder?“ „Aber ſehr.“ nd ffetzung folat. Amtliche Bekanntmachungen Handelsregistfer. Zum Handelsregiſter B. Band XXII..3. 18, Itring„Actien⸗Geſellſchaft für Beton⸗ und Monier⸗ ban Abteilung Mannheim⸗ in Mannheim, Haupt⸗ ſitz: Berlin wurde heute eingetragen: Das Grundkapilal iſt gemäß dem bereits durch⸗ geſührten Beſchluß der Generalverſammlung vom 24. Oktober 1922 um 1500000 Me. erhöht und betrügt jetzt 30000000 Mart. Durch den Beſchluß der Generalverſammlung vdom 24. Oktober 1922 iſt der§ 5 des Geſellſchaftsvertrages geändert Worden. Die Aenderung betrifft die Höhe und Einteitung des Grundkapitals. 18 Mannheim, den 17. Nonember 1922. Bad. Amtsgerichts B. G. 4. Zum Handelsreginter 8 Band XXII.-3 12, Firma„J. Daut. Geiellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute folgendes eingetragen: 1˙4 Die Prokura des Karl Siebel iſt erloſchen. Der Prokutiſt Jean Bickhardt in Mannheim iſt nur — 2 2 Gemeinſchaft mit eſchãſtoführer zu en. Mannheim, ben 17. November 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Baud VlI.⸗3. 12. Firma„Grün& Viifinger Aktiengeſeuſchaſt“ in Mannheim wurde heule eingetragen: Die Prokura des Profeſſor Dr. Ing. Richard Woernle iſt erloſchen. 173 Mannheim, den 17. Nonember 1922. Babiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter à wurde beutt n: 7 1. Band VII.Z. 46, Firma„Hamburger Engros⸗Lager M. Hirſchland& Co.“ in Mann⸗ Feim. Die Firma iſt geändert in„N. Hirſch⸗ kand Co.“. Alfred Matthias, Mannheim, iſt als Einzelyroturiſt b. 2.-3. 285, Fitma„Reinhardt & Cie.“ in Ma Haus Rein⸗ F ft e ei u. 3. Baud XIII.„Z. 183, Firum„A. Schnauber &Eiec.“ in Maunheim. Die Firtna iſt erloſchen. Band XVII.3. 215„Lina e in Manuherm. 3. Baud XXII.Z. 178, Firner„Laugelotß & Hofmamt, in Hannheim. Die Geſellſchaft iſt gufgelöſt und in Liguidation getreten. Zu Siqui⸗ dataren ſind beſtellt: Architelt Fri Lange⸗ loih, Mauuheim, und Bauunterne Karl Hof⸗ ntaltn, 1—*— Dieſelben ſind nur gemein⸗ ſaom zu haudeln befugt. 6. Band XXIII.⸗Z. 188, Firma„Leopold Be un“ in Mannhein, R 3. 25. Inhaber iit Leopold Ber„ Kaufmaun, Maunheim. — ntit Tuchen und Futter⸗ en + Band XXIII.. 189, Nirma„ Mafländer & Koch“ in Maunheim Perſönlich haftende Ge⸗ ſellſchafter ſind Georg Mailänder, Metzgermeiſter, Maunheim, und Fritz Koch, Metzgermeiſter, Hei⸗ delperg. Zur Vertretung der Geſellſchaft ſind beide perſönlich haftende Geſellſchafter nur ge⸗ meinſchaftlich befugt. Die offene Handelsgeſell. ſchaft hat am 1. Oktoßer 1922 degonnen. 8. Band XXIII.⸗Z. 140. Firma„Fritz Wellenreutber“ in Mannheim, Werftſtr. 29. In⸗ 8 e im. ſchäftszweig: Handel mit Inſtallations⸗ urtd clektrotechniſchen Artikeln und ren. 9Band XXIII.⸗3. 141, Firma„Karl u. A. Berghäuſer“ in Marnheim, N 4. 24. Perfcn⸗ kich haftende Geſellſchafter ſind Adam Berghäuſer und Karl Berghäuſer, beide Friſeure in Mann⸗ heim. Der Geſellſchafter Adamm Berghäuſer iſt von der Vertretung ausgeſchloſſen. Die offene Handelsgeſellſchaft t am 31. Oktoder 1921 be⸗ gonnen. Geſchäftszweig: Handel mit Parfümerien und Toilettenartiteln. 10. Band XXIII.3. 142, Firma„Kein⸗ heimer& Co.“ in Mannheim R 3. 5. Perſönlich baftende Geſenſchafter ſind le Neinheimer und Juliuz Adler, beide Kaufleute in Mannheim. Die oſfene Handelsgeſellſchaft bat am 14. No⸗ vember 1922 begonnen. Geſchäftszweig: Handel nrit Textilwaxen. Mannheim, den 18. Nopember 1922. Badiſches Amtisgericht B. G. 4. 7 keim, eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Die Firma M er⸗ 2 Zu Firma„Bertriebsgeſellſchaft für Induſtriebedarf Rehn& Co. mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: Die Faſſung des 8 4 des Geſellſchaftsvertragetß iſt durch den Be⸗ ſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 10. No⸗ vember 1322 aufgehoben und durch ſolgende Be⸗ ſtimmung erſetzt: Die Dauer der Geſellſchaft iſt unbeſtimmt. 175 Mannheim, den 20. November 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Genossecuschaffsregistfer. Firma„Garten ⸗Vorſtadt⸗Genoſſenſchaft Mann⸗ Haftpflicht“ in Mannheim wuürde heute einge⸗ tragen: Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 26. Oktober 1922 wurde das Statut in 8 3 geändert, die höchſte Zahl der weiteren Geſchäfts⸗ anteile iſt auf 1000 feſtgeſetzt. Richard Böttger, Stadtrat, Mannheim, iſt aus dem Vorſtand aus⸗ Nlnepen. Altmann, Juſtiz⸗Oberſekretär, Manrheim⸗Waldhof, wurde in den Vorſtand ge⸗ wählt. 17⁵ Maunheim, den 18. November 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Vand i, 83 5 Mannheimer Baugeſellſchaft eingetragene Genoſſen⸗ ſchalt mit beſchränkter Haftpflicht in Mannheim wurde heute eingetragen: 174 Die Liquidation iſt beendet, die Firma erloſchen. Mannheim, den 18. Rovember 1922. Bad Amtsgericht B G. 4 Eyang. Kirchengemeinde Mannhelm. Der Kirchengemeindeausschulß wird hiermit auf 28. ds. Mta., abends 8 Uhr in die Säle der Chriſtuskirche zur Erledigung ver⸗ ſchiedener Oriskirchenſteuerangelegenheiten einbe⸗ rufen. 10326 Evaugel. Kircheugemeinderat. Schuhwaren iu allen Ausführungen kaufen Sie immer billigſt bei S76 dnneckher. Waldholstr. 1 Stellen Sesuche Bei welcher Herrſchaft könnte meine Tochter, 17 J. alt, in der Schwein in falung fonpen Angebote unt C. J i9 an die Geſchäftsſtelle.„4778 Mäclehen 25 Jahre, in Küche und Haushalt tüchtig, sucht Stelle. Eutl. auch Stun⸗ benarbeit. 4790 Zuſchriften unter C. M. 22 an die Geſchäftsſtelle. — Köchin ſowie gew. Eimmer- Geldverkehf. Rüssfand. 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