N — — 7 Freitag, 24. November Hezugspreiſe: In mannheim und umgebung monatllch krei ins Haus gebracht Mart 300.—. durch die poſt dezogen Diertelſ. Rk. 1200. Einzelnummer mk. 10.—. poſtſcheckkonto Ur. 17500 Karieruhe n Baden und Uur 2017 zudwigshafen am Rhein. Gauptgeſchäftsſtele Mannbeim, E 6. 2. Seſchäfts⸗ Zebenſtelle kieckarſtadt, Waldhofſtraße ur. 6. Fernſprecher Zummer 7030, 7061,7032, 7033, 704a, 7048. Telegramm⸗Adreſſe: Generatanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Abend⸗Ausgabe heo Beilagen: Oer Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz und Necht. Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitung und Mannheimer Muſik⸗ Seitung. leueſte Aachrichlen 1922— Nr. 544 Anzeigenpreiſe: dei vorauszahlung die kl. Jeile Mk. 48.—. Stellengeſ. u. Fam lien⸗Anz. 200% Nachl. Reklamen Mk. 160.— Annahmeſchlu: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rusgaben w. keine verantwortg.übern. Höhert Gewalt, Streiks, Hetriebs⸗ ſtörun gen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Das Kab Guter Auctakt § Berlin, 24. November. (Eigener Drahtbericht.) 5 Spannung der letzten Tage hat ihren Höhepunkt erreicht. Heute ſoll das neue Kabinett Cuno durch den Reichskanzler ſeinen lrbeitsplan, ſein wirtſchaftliches Glaubensbekenntnis und die poli⸗ tiſchen Pfade, die es zu gehen gedenkt, vor dem Reichstag und dem eutſchen Volk erklären. Selbktverſtändlich waren lange vor Be⸗ gun der Sitzung Wandelgänge und Tribünen überfüllt. Vor dem Reichstagsgebäude ſtarke Menſchenanſammlungen Photographen, die ſich die Auffahrt nicht entgehen laſſen wollten, auch auf der Jour⸗ naliſtentribüne reges Leben. Auch dort hatte man einige Photo⸗ graphen untergebracht. 10 Minuten nach 1 Uhr ſchrillte die Klingel durch das Haus, ſchnoll füllte ſich der Sitzungsſaal und pünktlich 1 Uhr 15 eröffnete Präſident Löbe die Sitzung mit em einziden Punkt der Tagesordnung: Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung. Er erteilte dann dem Reichskanzler das Wort. Sofort erheben ſich auf der äußerſten Linken Rufe:„Der Aufſichtsrat der Stinnes⸗ ewokratie hat das Wort!“ Der Vorſitzende des Aufſichtsrats der Hapag hat das Wort, bemerkt der Präſident. Keichskan zler Dr. Cuno läßt ſich durch dieſe Zwiſchenrufe nicht ſtören. Ruhig beginnt er mit der Verleſung ſeiner Rede und ſeine klare Stimme iſt bis zum letzten Platz gut verſtändlich. Neben ihm hat das neue abinett Platz genommen. Der Miniſter des Aeußern Dr. von oſenberg ſitzt neben dem Kanzler und dann die Miniſter in r üblichen Reihenfolge. ſchließlich ein Schwarm von höheren Regierungsbeamten; auf der anderen Seite der Regierungstribüne haben ſich zahlreiche Reichsratsmitglieder, Geſandte der Bundes⸗ taaten eingefunden und auch oben die Diplomatenloge und die oge des Reichsrats ſind dicht veſetzt. Selten wird der Kanzler durch wilchenrufe unterbrochen, nur als er des geſchiedenen Kabinetts Wirth in anerkennender und dankender Weiſe gedenkt er⸗ ſchallt das erſte„Sehr richtig“ durch den Saal. Der Kanzler führte u. a. aus: In ſchwerer Schickſalsſtunde unſeres Vaterlandes hat mir der Reichspräſident nach dem Rücktritt des Reichskanzlers Dr. Wirih und ſeines Kabinetts am 16. November den Auftrag erteilt, die neue Regierung zu bilden. Hemmniſſe, die mir die Zuſammenſetzung un⸗ möglich zu machen ſchienen, veranlaßten mich, den Auftrag am 18. November zurückzugeben. Der Reichspräſident hat am 20. Nov. ſeinen Auftrag mit dem Anheimgeben erneuert, in freier Auswahl die Männer und der Verteilung der Reſſorts die Regicrung zu bil⸗ den. Er fuhr dann fort, daß er ſich der außerordentlichen Bedeutung ſeiner Aufgabe vollkommen bewußt ſei, namentlich im Hinblick auf die Schwierigkeit der äußeren Lage. In der heutigen Zeit müſſe g ehandel: und nicht geredet werden. Er drückte ſein Bedauern darüber aus, daß es ihm nicht gelungen ſei, die Mitglieder der größten Fraktion es Hauſes zur Mitarbeit heranzuziehen. Er hoffe indeſſen auf eine verſtändnisvolle Zuſammenarbeit aller ſtaatserhaltenden Kräfte über die Parteien hinweg. Auf den Namen des Kabinetts komme es nicht an, ſondern wie es ſeine Arbeit zuſammen mit dem Hauſe zuſtande bringe. Der Reichskanzler entwarf dann ein Bild des heutigen Deutſch⸗ and und fuhr dann fort: Im Vordergrunde unſerer Sorgen ſtehe e Reparationsfrage, die zur Schickſalsfrage der deutſchen Wirtſchaft neworden iſt. Die Regierung betrachte es als ihre Pflicht, alles dazu beizutragen, um die Schuldfrage aufzuhellen, als einen Schritt zur Herabminderung der deutſchen Laſten und zur Verſöhnung der Völ⸗ ker. Auch der Aufbau der zerſtörten Gebiete Frank⸗ deichs wird dazu gehören, ſoweit es die Deckung des eigenen deutſchen Bedarfs ermöglichen läßt. Das entſpricht dem Vertrag von Verſailles, es entſpricht auch allen Rechtsgrundlagen. Aber der Schuldner muß zuerſt von ſeinem Acker leben und dann kann er erſt ſeine Gläubiger bezahlen. — 332 Die Die inett Cuno vor dem Keichstag Der Reichskanzler ſprach die Hoffnung aus, daß für dieſe Auf⸗ faſſung auch in den Vereinigten Staaten Verſtändnis zu finden ſein wird, ohne deren Hilfe eine Geſundung der Wirtſchaft nicht möglich ſei. Die neue Regierung tritt ohne Einſchränkung auf den Boden der Reparationsnote und iſt entſchloſſen, das darin veröffentlichte Programm zu verwirk⸗ lichen. Sie iſt gewillt, eine grundſätzliche Politik der wiriſchaftlichen Geſundung zu treiben und hat ſofort die einleitenden Schritte getan. Die Reichsbank hat ſich bereit erklärt, 500 Millionen Gold⸗ mark zu dieſem Zweck zur Verfügung zu ſtellen. Das iſt ein ſchweres Opfer, das nicht ſinnlos vertan ſein darf, deshalb müſſen wir mit allem Ernſtdie Vorausſetzungen der Note fordern, näm⸗ lich Befreiung von allen Sachleiſtungen für 4 Jahre, dann Kredit von 500 Millionen Goldmark und Gleichberechtigung im Handels⸗ verkehr. Der Reichskanzler ſetzte ſich dann in leiſer Polemik mit Poincare auseinander und erklärte, Poincares Behauptungen, daß Deutſchland nicht den Willen zu Leiſtungen gezeigt hätte, können nicht be⸗ ſtehen angeſichts der Tatſache, daß Deutſchland die ihm auferlegten Verpflichtungen bis zur heutigen ſchweren Erſchöpfung erfüllt habe. Die Mark kann in der Luft der ewigen Ultimaten nicht ſtabiliſiert werden. Der Staat kann zwar nicht alles tun, aber Höchſtleiſtungen und höchſte Sparſamkeit ſollen im Staatshaushalt und in den Staatsbetrieben herrſchen. Das Wohl des ganzen Volks, der geiſtigen, wie der Handarbeiter ſoll an⸗ geſtrebt werden, eine ehrliche, ſachliche Politik nach allen Seiten, ohne Rückſicht auf die Schlagworte Weſt⸗ und Oſtpolitik. Der Kanzler gedachte dann noch der Not in den Rheinlan⸗ den und betonte, daß der Staat ohne das Prinzip der Ordnung nicht beſtehen könne. In dieſem Zuſammenhang fielen ſympathiſche Worte für das Beamtentum, für die Reichswehr und Reichsmarine. Auch der ſtaatsrechtliche Aufbau des Reichs und die Rechte der Länder wurden, wohl mit Rückſicht auf Bayern, geſtreift. Dann folgte der Appell an das Haus und über die Fraktionen des Hauſes hinaus: Alle Kräfte zur Rett ung Deutſchlands zuſammen⸗ zufaſſen. Deutſchland ſei in ſchwerſter Gefahr, indeſſen Deutſch⸗ land könne bedrückt werden, aber es könne nur untergehen, wenn es ſelbſt ſich aufgibt. Lebhafter Beifall, der ſich auf den Tribünen fortſetzte, begleitete den Schluß der Rede. **** Die Volkspartei für weiteſte Anterſtützung Die N. L.., das Organ der Deutſchen Volkspartei ſchreibt über das Kabinett Cun o: „Das neue Kabinett bedarf der vollen Unterſtützung aller aufrechten Deutſchen, ohne Unterſchied der Parteizugehörigkeit; denn jeder Tag kann Entſcheidungen von ungeheurer Tragweite bringen. Es will uns daher ſcheinen, daß es ein müßiges Be⸗ ginnen iſt, wenn man ſchon jetzt anfängt, nach Strömungen und Richtungen im Kabinett zu ſuchen, und die eine Perſönlichkeit gegen die andere auszuſpielen. Ebenſo unangebracht dürfte es ſein, von einem Uebergangskabinett zu ſprechen; im Gegenteil, wir wollen dringend hoffen und wünſchen, daß das neue Kabinett ſehr bald volle innere Geſchloſſenheit erhält, die unbedingt erfor⸗ derlich iſt, um das Staatsſchiff über gefahrdrohende Klippen hinweg zu ſteuern. Das Kabinett hat durch die Erbſchaft des bisherigen Reichskanzlers eine ungeheuer ſchwere Aufgabe vor ſich, die es nicht löſen kann, wenn man ihm von vornherein nur eine kurze Lebensdauer und innere Unſicherheit vorausſagt. Wer ſich als Deut⸗ ſcher noch etwas geſunden politiſ hen Sinn und Verſtändnis für den Ernſt unſerer Lage bewahrt hat, ſtellt jetzt, ob er nun rechts oder links von dem neuen Kabinett ſteht, alle parteitaktiſchen und ſonſtigen Erwägungen bei Seite und unterſtützt mit allen Kräften die Regierung. Die Grundzüge ihres Programms ſind bereits von 5 Parteien mit Einſchluß der Sozialdemokratie gut geheißen worden. Wenn der Reichstag endlich einmal auf der Höhe ſeiner Aufgabe ſein will, dann erteilt er dem Kabinett Cuno ein Vertrauens⸗ votum mit überwältigender Mehrheit,“ Die neue Streikwelle Vor einem Schauſpielerſtreik in Berlin e Berlin, 24. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Eine Ur⸗ göſtimmung, die geſtern nachmittag von den Schauſpielern tanllcher Bühnen Berlins über den Schiedsſpruch und die Annahme 15 Mindeſtgage in Höhe von 45 000 Mark vorgenommen wurde, ührte mit überwälticender Mehrheit zur Ablehnung des Schieds⸗ uchs und zu dem Beſchluß, in den Streik zu treten, galls die Berliner Bühnenleiter nicht bis Samstag die Forderungen der Schauſpieler angenommen haben. Die für morgen vorgeſehene Veuptmanns Feſtvonſtellung im Staatstheater für die en des Vereins Berliner Preſſe ſoll von dieſem —5 Skrei k ausgenommen ſein Die Schauſpieler verlangen eine ungefähr 62 000 Mark. ** ſeld Arefeld, 24. Nov. Die„Deutſche Allg. Ztg.“ meldet aus Kre⸗ kud daß in mehreren Städten des niederrheiniſchen Gebietes, da. Tutter in Krefeld. München⸗Gladbach uſw. in den letzten agen in größeren Betrieben wilde Streiks ausgebrochen ſind, werden ſudengern der kommuniſtiſchen Partei hervorgerufen 83 ſämtmindeſtgage von ming Sonnino 1 Der ehemalige italieniſche Miniſterpröſident Son⸗ ſtorbender wie berichtet, einen Schlaganfall erlitt, iſt nunmehr ge⸗ 5 98 Vukar, Mißglücktes Atientat auf den König von Rumänien. Wie aus Attenreſt gemeldet wird, wurde auf den König von Rumänien ein 5 derübt, indem die Eifenbahnſtrecke, die ein von dem König 850 Zug paſſieren mußte, zerſtört wurde. Es gelang jedoch, felbäbigung des Bahnkörpers rechtzeitig zu bemerken. Der chlag wird auf bolſchewiſtiſche Elemente zurückgeführt. de Oeutſches Keich 5 Berbot von Schlagwaffen in Bayern. Durch eine heute im Staatsanziger veröffentlichte Verordnung iſt die Führung von Reif⸗ bund aller Art ſowie n Knüppeln aus Gummi, Metall, Holz und ſonſtigen Stoffen im rechtsrheiniſchen Bayern verboten worden. 5 Wieder ein Landesverräler. Vor dem Reichsgericht fand ein Prozeß gegen den Kaufmann Karl Hartmann aus Offen⸗ bach am Main wegen verſuchten Landesverrats ſtatt. Hartmann war bei einem feindlichen Spionagebüro gegen feſtes Gehalt Deſerteure nach militäriſchen Geheimniſſen ausgefragt. Das Urkeil lautete auf 3 Jahre und 3 Monate Zuchthaus ſowie 5 Jahre Ehrverluſt. Letzte Meldungen Berlin, 24. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Inter⸗ nationale D⸗Zugdiebe machten geſtern auf der Fahrt von Köln nach Berlin ungewöhnlich reiche Beute. Ein däniſcher Ritt⸗ meiſter hatte mit ſeiner Frau auf der Fahrt ein Schlafwagenabteil erſter Klaſſe inne. Bei der Ankunft auf dem Bahnhof Zoo bemerkte er, daß ſich ein Dieb in das Schlafwagenabteil eingeſchlichen haben muß, und aus der Handtaſche ſeiner Schmuckſachen im Werte von 50 Millionen Mark geſtohlen hatte. Stettin, 24. Nov. Am Bußtag nachmittag iſt aus der Peter⸗ Paulskirche das Abendmahlsgerät geſtohlen worden. Darunter befinden ſich zwei Kelche, von denen der eine aus dem Jahre 1622 ſtammt und von dem Herzog Bogislav der Gemeinde geſchenkt worden iſt. Er hat großen Altertumswert. Der Gold⸗ und Silberwert dürfte weit über eine Million betragen. Vermut⸗ lich ließ der Dieb ſich nach dem Gottesdienſt einſchließen, und iſt dann durch eine Seitentür entkommen. angeſtellt und hat wiederholt während des Krieges deutſche 155 2 2* hinderniſſe auf dem Weg nach Brüſſel Zu der geſtrigen Beſprechung zwiſchen Poincarsé und den belgiſchen Miniſtern Theunis und Jaspar ſchreibt der„Matin“: Mufſolini ſei davon überzeugt, daß die Intereſſen Italiens die gleichen ſeien wie die Frankreichs. Er beſtehe auf der baldigen Einberufung der Brüſſeler Konferenz und vprlange mit Poincars eine gemeinſame Regelung der Reparationsfrage und der Frage der interalliierten Schulden. Das bedeute aber nicht, daß alle Schwierigkeiten beſeitigt ſeien Der Aufenthalt Lord Curzons in Lauſanne zwinge die belgiſchen Miniſter, um wenigſtens acht Tags ihre Verhandlungen mit der britiſchen Regierung aufzuſchieben. An⸗ dererſeits ſcheine die britiſche Regierung noch keinen Ent⸗ ſchluß gefaßt zu haben. Bis jetzt habe man in London noch keine beſonders große Begeiſterung für die Brüſſeler Konfe⸗ renz gezeigt. Der„Matin“ vertritt weiter den Standpunkt, daß der Beſchluß des Völkerbundes in der Reparationsfrage bis zu einem gewiſſen Grade die britiſche Regierung verpflichte, aber Bonar Law müſſe viel Mut aufbringen, wenn er der britiſchen Na⸗ tion die notwendigen Opfer aufzwingen und den Vereinigten Staaten eine Beiſpiel geben wolle, wie dies im Monat Auguſt 1914 geſchehen ſei. Andererſeits könne man aber zu keinem Ergebnis kommen ohne den Beiſtand der internationalen Bankiers. Die Konferenz von Brüſſel ſcheine tatſächlich ein Doppelziel haben zu wollen, näm⸗ lich die Herabſetzung der deutſchen Schulden in dem Maße, in dem die interalliierten Schulden vermindert würden, anderer⸗ ſeits die Flüſſigmachung der ſo herabgeminderten Schulden durch internationale Anleihen. Hierzu brauche man die inter⸗ nationalen Bankiers. Es ſcheine aber, daß hierzu die Bankiers nicht bereit ſeien, denn Pierpont Morgan habe zwar zum Ausdruck bringen laſſen, daß es ihm ein Vergnügen bereiten würde, mit ihnen vor der Brüſſeler Konferenz zu verharideln; aber er habe die Abreiſe von London nach den Vereinigten Staaten, die auf Freitag feſtgeſetzt ſei, nicht auſſchieben können. Andererſeits ſcheine es wieder, daß er ſeinen im Monat Juni ausgeſprochenen Standpunkt nicht voll⸗ kommen geändert habe, und daß die internationalen Finanzleute ihren Beiſtand von drei Bedingungen abhängig machten: 1. von der Stützung der Mark, 2. von der endgültigen Löſung der Wiedergutmechungsfrage und 3. von der Bewilligung eines Mora⸗ toriums für Deutſchland auf fünf Jahre. Die dritte Be⸗ dingung ſei tatſächlich nicht zuläſſig. So entdecke man eben allſeitig Hinderniſſe auf dem Wege zur nächſten Konferenz. Hierzu müſſe man auch noch die Zurückhaltung der Vereinigten Staaten rechnen. Morgan als Beobachter nach Brüſſel? Berlin, 24. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Paris wird gemeldet,„Chicago Tribune“ teilt mit, daß der amerikaniſche Bankier Morgan der Brüſſeler Konferenz als Beobachter beiwohnen wird. Ferner meldet das Blatt, der engliſche Delegierte Bradbury ſei mit der Ausarbeitung eines neuen großen Anleiheprofekts beſchäftigt, das der Brüſſeler Konferenz vor⸗ gelegt werden ſoll. *. 0 Die Reparationskommiſſion teilt mit, daß ihre Finanzabteilung am 7. 12. die ihr von der deutſchen Regierung übergebenen Aktien der Lombardiſchen Eiſenbahn zur Verſteigerung bringen wird. Clemenceaus hhaßpropaganda In einer in der Newyorker Handelskammer gehaltenen Rede ſagte Clemenceau, wie dem„Lok.⸗Anz.“ aus Newyork ge⸗ drahtet wird, England hätte im Weltkrieg nie mehr tun können, als ſich ſelbſt befreien. Die Amerikaner gingen weiter, ſie wollten andere befreien. Er wünſche, daß ſie in Europa eingreifen, denn ſie hätten es zu früh verlaſſen. Er wünſche, daß ſie ihre Ausflüge nach Europa machten und ſagten: Was fehlt Ihnen, meine Herren? Wir werden Ihnen ein wenig helfen. Die Haßpropaganda Clemenceaus in Amerika erfährt, wie die „DaZ“ aus Newyork meldet, eine recht deutliche Kritik durch einzelne amerikaniſche Senatoren. Zur Forderung der Annexion des Rheinlandes mit amerikaniſcher Hilfe ſagt Longuet, die Wegnahme des Rheinlandes würde nur den Samen zu einem neuen Krieg geben. Vernünftige Franzoſen wünſchten Amerikas finanzielle Hilfe, nicht aber die Rheinlande. Die franzöſiſchen Sozialiſten erſtrebten die Mitarbeit der deutſchen Regierung und des deutſchen Volkes anſtatt rieſiger Reparationen. Wir befür⸗ worten den Wiederaufbau des zerſtörten Gebietes mit deutſcher Hilfe. Der Senator Borah erklärte, Clemenceau ſei am meiſten verantwortlich für das gegenwärtige Elend in Europa. Er habe die ſchlimmſten Beſtimmungen in den Verſailler Vertrag eingefügt und am heftigſten ſich den amerikaniſchen Bemühungen um Verbeſſerung widerſetzt. Senator Hitchcock fragte Clemenceau, weshalb Frankreich Deutſchland mit den 80 000 Schwarzen im Rheinland reize. Senator Cara⸗ way erklärte, Clemenceau's Anklagen gegen Deutſchland für unwahr, während Senator France Clemenceau als einen bloßen Propagandiſten bezeichnete. Der Senator Noris erklärte, alle amerikaniſchen Wahlen ſeit 1919 ſeien gegen die Annahme der Verſailler Beſtimmungen ausgefallen und das bedeute eine un⸗ bedingte Ablehnung Clemenceau's und ſeines Gim⸗ pels Wilſon. Die Ausführungen der amerikaniſchen Preſſe ergehen ſich ebenfalls in heftiaen Ausdrücken gegen Clemenceau's Vorſchlag, das abgelehnte Wilſonſche Militärbündnis mit Frank⸗ reich zu erneuern. 6* Der„Mancheſter Guardian“ bezeichnet in einem Leitartikel die Aeußerungen Muſſolinis und Clemenceaus, alle Schwie⸗ rigkeiten mit Deutſchland könnten vermieden worden ſein, wenn es von ſeiner Niederlage durch die Beſetzung Berlins überzeugt worden wäre, als naiv und gefährlich. Leute, die die Lage ſeit län⸗ gerer Zeit ſtudiert hätten, als einige Monate, ſeien gezwungen anzu⸗ erkennen, daß die Hauntſchwierigkeit nicht auf Deutſchlands Mangel an gütem Willen, den Friedensvertrag zu erfüllen, ſondern auf ſei⸗ nen Mangel an Leiſtungsfähigkeit zurückzuführen ſei und dieſer wiederum auf das wirtſchaftliche Unvermögen, wohin Deutſchland und Mitteleuropa durch den Friedensvertrag gebracht worden ſeien. Infolgedeſſen könne Deutſchland auch mit dem beſten Wiflen von der Welt die auferlegten Forderungen nicht bezahlen. Die Deutſchenausweiſungen aus Polen bleiben an der Tagesordnung. Eine deutſche Lehrerin, die im. Amt Graudenz angeſtellt war, wurde mit nur ſiebenſtündiger Friſt ausgewieſen. Desgleichen erhielt ihre Schweſter in Wieder⸗ vergeltung der Ausweiſung für einen aus Deutſchland aus⸗ gewieſenen polniſchen Arbeiter einen Ausweiſungsbefehl binnen Tagen mit der Androhung ſofortiger Verhaftung. 88 2. Seite. Nr. 544 Mannheimer Geueral-Anzeiger Abend⸗Ausgabe) Freitag,. den 24. November 1922 Wirtſchaftliche Fragen Einfuhr von Chileſalpeter für die Candwirlſchaft. Der wirtſchaftspolftiſche Ausſchuß des vorläufigen Reichswirt⸗ hat ſich mit der Einfuhr von Chileſalpeter für die deutſche iſchaft befaßt, damit die landwirtſchaftliche Erzeugung ge⸗ ſteigert werden kann und Deutſchland in ſeiner Brokgetreidever⸗ zorgung vom Ausland unabhängiger wird. Innerhalb der betei⸗ ligten Miniſterien finden augenblicklich noch Beſprechungen mit den beteiligten Kreiſen ſtatt, um die Frage der Bereitſtellung von Mit⸗ zeeln für dieſe Einfuhr zu klären. In einer Entſchließung nahm uber der Ausſchuß Stellung zu der wichtigen Frage. Er erblickt eine bedeutſame Verbeſſerung der Stickſtoffragen in der Tatſache, daß die heimiſche Stickſtoffproduktion im laufenden Düngerjahre, wenn nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe eintreten, vorausſichtlich 340 000 Tonnen reinen Stickſtoff der deutſchen Landwirtſchaft zur Verfügung ſtellen kann. Eine Einfuhr von Chileſalpeter über dieſes Quantum hinaus wäre vom rein produktionstechniſchen Geſichts⸗ punkte zu begrüßen, weil durch ſachgemäße Verwendung dieſer Zu⸗ ſatmengen die Ernte vorausſichtlich eine weitere Steige⸗ rung erfahren würde. Die Schwierigkeiten, die dieſem Plan hin⸗ dernd im Wege ſtehen, liegen auf finanziellem Gebiete. Infolge der Währungsverhältniſſe und der ungeklärten Frage der Repara⸗ tionen trägt der wirkſchaftspolitiſche Ausſchuß Bedenken, ſich für die Einfuhr übergroßer Mengen Chileſalpeter auszuſprechen, die Einfuhr ſoll vielmehr nur in dem Umfang ſofort in die Hand ge⸗ nommen werden, wie er verkehrstechniſch und finanziell moͤg⸗ lich iſt. ⸗—* Die Dienſtkohlenlage bei der Reichsbahn Obwohl die Kohlenförderung in den letzten Wochen geſtiegen iſt, konnte die Ruhr der Reichsbahn im Monat Oktober nur rund 80 der planmäßigen vom Reichskohlenkommiſſar feſtgeſetzten Pflicht⸗ menge liefern; in ähnlichem Maße blieb auch Oberſchleſien in den Lieferungen zurück. Rund 300 000 Tonnen fielen ſo im Oktober zur Deckung des laufenden Bedarfs der Reichsbahn aus und mußten durch Auslandskohle erſetzt werden. Weitere erhebliche Aus⸗ landsmengen mußten noch hinzugekauft werden, um über den ſehr knappen Beſtand hinaus einen gewiſſen Sicherheitsvorrat für den Herbſt und Wintervorrat zu Ichaffen. Wie unzureichend die Reichsbahn in dieſem Sommer mit Lokomotivbrenn⸗ ſtoffen belfefert worden iſt, geht nach einer Mitteilung der Reichs⸗ bahndireltion Karlsruhe aus folgender Darſtellung hervor: Der Dienſtkohlenvorrat betrug am 1. April d. Js. 574000 To., reichte alſo nur für 12 Tage. is Ende September wurden aus deutſchen Revieren(einſchließlich Oſt⸗Oberſchleſien) gegenüber einem in den Sommermonaten verhältnismäßig niedrigen Verbrauch von insgeſamt etwa 7 500 000 Tonnen und gegenüber einem plan⸗ mäßigen Lieferungsſoll von rund 8 200 000 To. nur etwa 6 300 600 geliefert, d. h. etwa 77 Prozent des Solls und rund 1 100 000 To. weniger als verbraucht wurden. Die am 1. April d. Is. vorhandenen Beſtände wären alſo bereits im Juli d. Is. völlig aufgezehrt ge⸗ weſen, und damit wäre der Eiſenbahnbetrieb ſchon Ende Juni zum völligen Erliegen gekommen, wenn die Rei sbahn nicht rechtzeitig und regelmäßig monatlich große Mengen Auslands⸗ Lohlen beſchafft hätte. Nur durch dieſe Bezüge aus dem Auslande iſt es gelungen, den laufenden Verbrauch zu decken und über den Stand vom 1. April hinaus weitere Vorräte anzuſammeln. Aller⸗ dings erfordert die Beſchaffung ſo großer Mengen ausländiſcher Kohlen gegenüber der weſentlich billigeren deulſchen Kohle unge⸗ heure Aufwendungen, die bei dem hohen Valutaſtand bereits für die rückliegende Zeit viele Milliarden Mark betragen und für die zurzeit noch hereinkommenden Mengen bei dem Valutaſtande noch erheblich größere Summen ausmachen, mithin die Eiſenbahnfinanzen und die ganze deutſche Volkswirtſchaft ſchwer belaſten. Städtiſche Nachrichten Bußtag in Baden Am kommenden Sonntag den 26. November begeht die evange⸗ liſche Landeskirche Badens den Bußtag. Buße iſt in religiöſer VBe⸗ ziehung das, was der Menſch freiwillig auf ſich nimmt, um ſeine Sünden wieder gut zu machen. Der roße Bußprediger des Neuen Teſtaments, der Vorläufer des Heilan es, iſt Johannes der Täufer, von deſſen Reden an das jüdiſche Volk uns in den Evangelien be⸗ richtet wird. Wie Bußprediger, ſo hat es in allen Jahrhunderten der Chriſtenheit auch Bußzeiten gegeben, die auf die hohen Kirchenfeſte, wie Oſtern und Weihnachten vorbereiten follen. Oft, und nament⸗ lich in der Kirche des Mittelalters ſind dieſe deibepan mit Faſten derbunden. Auch Luther hat die Bußzeiten beibehalten, aber das — nicht als einen göttlichen Befehl, ſondern nur als eine„feine äußerliche Zucht“ anerkannt, ſodaß es in der evangeliſchen Kirche auch in den Bußzeiten keine Faſtengebote gab. Urſprünglich hatte man in der evangeliſchen Kirche vier Bußzeiten; je eine in jedem Vierteljahr. Später wurden ſie auf zwei Bußtage ermäßigt und in ahlreichen proteſtantiſchen Landeskirchen dann auf einen. Sachſen dat allerdings auch heute noch zwei Buß⸗ und Vettage, den Freitag nach Oculi und den Freitag nach dem letzten Trinitatisſonntag. In Bayern und Württemberg feiern die Evangeliſchen ihren Bußkag am Sonntag Invocavit, dem erſten Faſtenſonntag, und die Heſſen am Sonntag vor Oſtern, dem Palmſonntag. In Baden begeht man, wie geſagt, den Bußtag am letzten Sonntag im November.—* Die lachende Maske Roman von Paul Oskar Höcker Copyright by J. Engelhorns Nachf. (Nachdruck verboten) 11) (Fortſetzung] „Daß Sie Zeit dafür haben.“ „Tag und Nacht beſtehen doch aus nichts als Zeit. Was?“ Er ſah flüchtig prüfend ihre Toilette an. ein hübſches Ausgehkleidchen an und kommen Sie Axiom. „Ziehen Sie ſich nach der Aus⸗ % ſtellung. Heinz erklärt uns dann. Der iſt darin ein halber Gelehr⸗ ½ter. Er malt auch ſelber. Aber das iſt nicht hübſch von ihm. Her⸗ nach frühſtücken wir gemeinſam. Abgemacht?“ „Abgemacht!“ ſagte Hella und ſchlug in ſeine Hand ein. „Bon. Dann rücken Sie aber endlich meinen Hut heraus, meine Gnädigſte!“ Lachend, in voller Freundſchaft, trennten ſie ſich. ** 15 Seit dieſem ſeltſamen Ferientag fürchtete Hella ihren jähzornigen Meiſter nicht mehr. Sie war das erſte Weib, das tieferen Eindruck auf ihn ausgeübt hatte. Er ſträubte ſich dagegen, es ſich einzugeſtehen. Die Sehn⸗ fſucht, die ihn zuweilen jäh und überraſchend ergriff— jede Reguag bei ihm war plötzlich und unvorbereitet—, ſuchte er durch beißenden Spott zu erſticken, aber der Sieg blieb ihr dann doch. Ihre Macht wor ihr Lachen. Ihr ſeltſam innerliches, tieſes Lachen entwaffnete ihn immer wieder— denn es ſteckte ein heimliches Schluchzen darin. Früher hatte ſie lediglich der künſtleriſche Ehrgeiz, der Egols⸗ mus, bewogen, ſich ſeinen ſprunghaften Launen zu fügen. Er hielt ihr künſtleriſches Schickſal in der Hand. Aber nun hatte ihr Herz geſprochen. Und ſein rührendes Mitleid mit ſeinem ſchrwächlichen Bruder Heinz war's, das ihn ihrem Herzen noch näher brachte. Dieſer ungeſtüme, unausgeglichene Menſch, der wie der Sturm⸗ wind einherbrauſen konnte, der ſo rückſichtslos draufgehen konnte, niederreißen, was ihm im Wege ſtand, wenn es galt, ein großes Werk durchzuſetzen,— er hatte ſie ahnen laſſen, daß neben der pflanzenbaulehrgänge Der Ausfall der diesjährigen Ernte an Brotgetreide, Kartoffeln und Rüben hat deutlich erkennen laſſen, daß gerade auf dem Gebiete der Landwirtſchaft weitgehendſte För erungsarbeit zur Sicherſtellung der Volksernährung dringend notwendig iſt. Wenn die deutſche Landwirtſchaft im wahrſten Sinne des Wor⸗ tes die Nährmutter unſeres Volkes ſein ſoll, ſo muß ſie troß ſtetig ſteigender Unkoſten und Auslagen nichts unverſucht laſſen, dem ihr anvertrauten Grund und Boden Höchſterträge abzugewinnen, um dieſes große Jug zu erringen. Wiſſenſchaftliche Arbeit und fort⸗ ſchrittliche Praxis haben durch ihre ausgedehnte Verſuchstätigkeit Mit⸗ tel und Wege gefunden, die die Sicherung und Hebung der Ernte ſehr wohl ermöglichen und Aufgabe der mit der Förderung der Land⸗ wirtſchaft betrauten Inſtitute muß es ſein, dieſe Erfahrungen der landwirtſchaftlichen Praxis zu übermitteln. Von dieſem Grundgedanken ausgehend veranſtaltete die Badiſche Landwirtſchaftskammer in dieſem Jahre wieder, wie auch im ver⸗ gangenen Jahre, in 18 Bezirken des Landes eintägige Pflan zen⸗ baulehrgänge, bei welchen in einer Reihe von Vorträgen die neueſten Erfahrungen auf dem Gebiete des Pflanzenbaues und der Düngerwirtſchaft ſowie der Wiſſenſchaft beſprochen werden. Sie er⸗ hofft durch derartige Lehrgänge eine erhebliche Produktions⸗ ſteigerung im Durchſchnitt zu erzielen und dadurch eine Beſſer⸗ ſtellung der Volksernährung zu ermöglichen. Wenn auch durch die ſtetige Entwertung der Mark die Produktionskoſten tagtäglich ſteigen, ſo muß doch kein Mittel unverſucht bleiben, um möglichſt hohe Ernte⸗ erträge zu erzielen. Die Kunſtdüngerpreiſe, die heute um das 700⸗ fache geſtiegen ſind, die Arbeitslöhne und ſonſtigen Produktionskoſten erſchweren eine möglichſt intenſiwe Bewirtſchaftung des Grund und Bodens ungemein, aber trotzdem muß der Landwirt alles daran ſetzen, um ſeine große Aufgabe zu erfüllen. Ihm dahei hehilflich zu ſein iſt der Zweck dieſer Lehrgänge. *»Anmeldung zur Wohnungs-Cuxusſteuer. Auf die Bekannt⸗ machung des Oberburgermeiſters über die Anmeldun g zur Woh⸗ nungsluxusſteuer im Anzeigenteil wird beſonders hingewie⸗ ſen. Wer die Anmeldung unterläßt, wird mit einer Geldſtrafe bis zum 20fachen Betrag der hinterzogenen Steuer beſtraft. Gebäudeverſicherung. Der Zuſchlag, der von der Gebäudever⸗ ſicherungsanſtalt zu der geſetzlichen Entſchädigung gewährt wird, iſt vom Miniſterium des Innern für alle Fälle, in denen die Wieder⸗ herſtellung der Gebäude in den Monaten September und Oktober er⸗ folgt iſt, auf das 149fache des Friedensverſicherungsanſchlages feſtgeſetzt worden. Es erhält ſomit ein brandgeſchädigter Gebäude⸗ beſitzer, deſſen Haus einen Friedensverſicherungsanſchlag von 100 000 Mark hatte und der mit dem Wiederaufbau in den erwähnten Mona⸗ ten zu Ende gekommen iſt, eine Entſchädigung von 15 Millionen A. Die Gebäudeverſicherungsanſtalt hält demnach mit der allgemeinen Entwicklung der Teuerungsverhältniſſe auch hinſichtlich ihrer Ent⸗ ſchädigungen weitmöglichſt Schritt. ch. Milchaufſchlag. Leider müſſen wir den Hausfrauen wle⸗ derum von einem Preisaufſchlag berichten, der in ſeiner Auswir⸗ kung umſo empfindlicher iſt, als davon Kranke, alte Leute und Familien mit Säuglingen betroffen werden. Infolge der Erhöhung des Erzeugerpreiſes ſieht ſich die Milchzentrale veranlaßt, von morgen ab den Preis für einen Liter Vollmilch von bisher M. 70 auf M. 110 zu erhöhen. Andere Städte, wie 3. B. Karlsruhe, haben den Milchpreis bereits ſchon vor einigen Tagen auf dieſe Summe erhöht. Was die Milchzufu her anbelangt, ſo war dieſe heute wiederum ſo ſchlecht, daß nur 50 Prozent des üblichen Quantums ausgegeben werden konnten. Letzter Tage reichte es ab und zu zu 75 Proz. Es iſt damit zu rechnen, daß das auszugebende Quantum Milch vor Weihnachten auch nicht größer wird. Auf Schleichwegen wird immer noch ſehr viel Milch hinten herum ver⸗ kauft zu Preiſen, die nur Schieber anlegen können. Aehnlich ver⸗ hielt es ſich geſtern auf dem Hauptmarkt, wo eine Pfälzer Händ⸗ lerin für ihre beiden Gänſe 18 000 und 20 000 Mk. verlangte und auch bekam. Warum wurden Käufer und Verkäuferin nicht gleich feſtgenommen, denn ſolche unverſchämt hohe Preiſe zu fordern und zu bezahlen, iſt ſtrafbar. Ein Schweinediebſtahl. Wie der Polizeibericht meldet, wurde im Schlacht und Viehhof vom 6. zum 7. November ein Sſtlachtſchwein im Gewicht von 129 Kg. geſtohlen. Der Wert des Schweines be⸗ ziffert ſich nach den heutigen Preiſen auf annähernd 80 000 Mark. Pb. Berloren und vermutlich gefunden und unterſchlagen wur⸗ den in der Nacht zum 29. Okt. vor dem Kaffee Rumpelmeier ein Nerzpelz; am 10. Nov. auf der Breiten Straße zwiſchen Marktplatz 880 Friedrichsbrücke eine ſchwarze Brieftaſche mit 15 000 Mk. Inhalt. Beim Amſteigen beſtohlen. Am 30. Oktober wurde einer durchreifenden Dame beim Umſteigen von einem Zug in den anderen ein brauner Handkoffer mit Damenwäſche und Schmuckſachen im Werte von 150 000 Mk. von einem Herrn, der ihr beim Um⸗ ſteigen behilflich war, entwendet. Nach Angabe der Geſchädigten waren ihr noch zwei weitere Herren, die in Mannheim ausgeſtiegen ſind, beim Umſteigen behilflich. Dieſe werden erſucht, ihre Namen und Wohnung bei der Kriminalpolizei anzugeben. Für die Wieder⸗ beibringung der Sachen iſt eine Belohnung von 25 000 Mk. aus⸗ geſetzt. Pb. Raub. Am 9. Nov. abends 11¼ Uhr wurde ein Mann in der Nähe des Ifollerſpitals auf einem Feldweg von drei unbekannten Männern mit offenſtehenden M eſſern bedroht und ſeiner Barmittel und ſeiner Uhr mit Kette und Brieftaſche be⸗ raubt. Die Täter entkamen. Heinrich Brandt in San Franzisko mit⸗ erlebt hatte, war er kränklich, energielos. Er war klug, in ſeiner Berufsarbeit ſogar ſehr ſcharfſinnig; augenblicklich hatte er als Regie⸗ rungsbauführer ſchwere ſtatiſche Berechnungen zu erledigen, deren Durcharbeitung ihm ſelbſt Freude bereitete. Auch künſtleriſch hatte er ein feines Urteil. Seine verſtändige Führung durch die Aus⸗ ſtellung war für Hella geradezu ein Erlebnis. Aber in Rede und Bewegung war er ſehr langſam. Es iſt, als ob ihm das Leben Mühe machte, drückte Thomas es aus. Er war ſchmächtig, die Schultern hingen ihm ſtark herab, ſein Kopf war immer nach vorn und etwas zur linken Seite geneigt. Er ermüdete raſch, der Schweiß brach ihm aus, und dann wollte ihm auch die Zunge nicht mehr ſo recht gehorchen. Das machte ihm in der praktiſchen Berufsarbeit den Verkehr ſehr ſchwer. Mit inniger Bewunderung blickte Heinz zu ſeinem„großen Bruder“ auf. Thomas ſorgte für ihn, beſtritt ſeinen Unterhalt in den Zeiten, wo Heinz diätariſch nicht beſchäftigt war oder wenn er Urlaub nehmen und ein Heilbad aufſuchen mußte. Seit Oſtern war Heinz dem Kultusminiſterium zugeteilt. Er wurde bei einem Kirchenbau an der Grenze von Moabit im äußerſten Nordweſten beſchäftigt. Dort hatte er ſich auch einquartiert. Aber es war eine böſe Prole⸗ tariergegend. Er litt unter dem Lärm der Gaſſenkinder, und des Nachts, wo ihn die Schlafloſigkeit plagte, hörte er durch die dünn⸗ gebauten Wände rohe Streitigkeiten, aus der Deſtifle das Grammo⸗ phon oder trunkenen Geſang. „Ausziehen! Umziehen!“ entſchied Thomas Brandt ſofort. „Sehen Sie doch mal zu, Fräulein von Schytt, ob in Ihrer Penſion noch ein Plätzchen frei iſt. Aber nicht etwa in dor entſetzlichen Jugendſtilbude mit dem verſtimmten Flügel. In der nähm' er ſich das Leben.“ Tatſächlich kam der Plan zur Ausführung. Zwiſchen den Brü⸗ dern hatte es zuvor freilich noch einen richtigen Kampf gegeben. Als Heinz das Wort„Edelmut“ anwandte, ward Thomas fuchs⸗ teufelswild und verbat ſich den Unſinn.„Du biſt ein Kaffer, Heinz, mein Schwarm.“ Er hatte aber ſichtlich eine geradezu närriſche Freude daran,„Bruderleben“ ſo gut untergebracht zu wiſſen, ge⸗ wiſſermaßen unter Fräulein von Schytts Fittichen. Am erſten Sonntag im Juli fiel die Probe aus! Dus Theater war für eine Kongreßſitzung verpachtet. Da erſchien der Kapell⸗ meiſter wieder in aller Herrgottsfrühe am Steinplatz und„ſah nach Kunſt ganz heimlich noch ein ſtilles, heiliges Feuer in ſeinge Bruſt brannte. dem Rechten“ das heißt, er ſtellte alles auf den Kopf. nicht wahr. veranſtaltungen 3 Hochſchule für Muſik in Mannheim. Die ſtädt. ſubr. 1 5 ſchule für Muſik beginnt am 24. November die Reihe ihrer 1 tragsabende des Unterrichtsjahres 1922/23. Der erſte Abend wi von Schülern der Klavierausbildungsahteilung Kartk Dehler be⸗ ſtritten und bringt Kompoſitionen von Beethoven und Mozart. 2 Am 29. Nopember findet das erſte Hauskonzert in Form eines Mozart⸗Abends ſtatt. Mitwirkende ſind Konzertſängen. Liſa Brechter, Konzertmeiſter Franz Neumaier und die beide Pianiſten Karl Oehler und Heinz Mayer. Der erſte der angekten, digten Klaviermeiſterkurſe der Kammervirtuoſin Frieda Hodapp findet vom 17—20. Dezember ſtatt. Montag, 4. 1 beginnt ein Vortragszyklus Dr. Peter Schnellbachs, deſſen Themen ſich mit den Grundfragen der Dichtkunſt: Weſen, teriſche Form, Sprache und Gehalt befaſſen. Der Zyklus umfaß 6 Vorträge, die dem Höxer des dichteriſchen Kunſtwerkes Maßſtäbe in die Hand geben wollen, Gutes vom Verfehlten zu ſcheiden; möchten ir unſerer Zeit materieller und politiſcher Not und Drang⸗ ſal zur Erkenntnis der edlen Schätze führen, die unſerem deutſchen Volke in ſeiner Dichtung gegeben ſind. Julius Bab, der bekannte Berliner Schriftſteller, 25. November im Theaterkulturverband über Gerhart mann ſprechen. 5 Heiterer Dahl⸗Abend. Der einſt hochgeſchätzte, der Heimal aber kange Jahre ferngebliebene Vortragskünſtler Dahl, iſt wiedet aufgetaucht und veranſtaltet am 4. Dezember einen heiteren Abend, Aus dem Lande Heddesheim. 24. Nov. Die Wohnungsmiete für die Dienſt⸗ wohnungen der Hauptlehrer wurde durch Beſchluß des Gemeinde rates vom 20. d. M. auf 221 pro Monat feſtgeſetzt.— Die Milch koſtet ſeit letzten Montag pro Liter 60 Mark. )(Oſterburken, 23. Nov. Der im 25. Lebensſahr ſtehende verhel⸗ ratete Lokomotipführer Engel aus Heilbronn wurde im hieſigen Bahnhof beim Ueberſchreiten der Gleiſe von einer Lokomolive et faßt und auf der Stelle getötet. 5 )( Karlsruhe, 23. Nop. Die Erhöhung des Milchpreiſes von 70„ auf 104 Mark für den Liter Vollmilch hat in der Bürger⸗ ſchaft große Erregung hervorgerufen, zumal bekannt wurde, daß ſich der Stallpreis in der letzten Zeit nicht geändert hat. Die ſtarke Preis“ erhöhung wirb in Zuſammenhang gebracht mit dem großen Auf⸗ wand, der für das ſtädtiſche Milchamt notwendig iſt. Es werden Stimmen laut, die eine Aufhebung des Milchamts befürwor ten und die freie Wirtſchaft wünſchen in der Annahme, daß bei einen! ſo hohen Milchpreis mehr Milch in die Stadt käme als bisher. Die bevorzugte Verſorgung der Kinder, werdenden Mütter uſw. könnte auch bei der freien Milchwirtſchaft geregelt werden. Noch größer war das Erſtaunen der Bevölkerung aber, als heute bekannt wurde⸗ daß der Preis der Magermilch ſogar auf 110 Mark für del. Liter geſtiegen iſt. Bei einem derart hohen Preis können viele Leute, die bisher für die Magermilch Abnehmer waren, ſich auch dieſes „Nahrungsmittel“ nicht mehr leiſten. 1 (Etklingen, 23. Nov. Die Kirchenräuber, die die Einbrüche unt Diebſtähle in den beiden Kirchen Buſenbach und Reichenbach began gen haben, konnten verhaftet werden. Eneir von ihnen, der vol Norddeutſchland ſtammt, iſt der Tat bereits geſtändig. (Frieſenheim bei Lahr, 22. Nov. Die vor wenigen Tagen vorgenommene Verhaftung mehrerer Mitglieder der hier wohn haften Familie Eger führte laut Lahrer Zeitung zu dem Ergebnie, daß ſich die Verhafteten der Falſchmünzerei ſchuldig gemacht haben, Sie haben engliſche Pfundnoten angefertigt und in den Verkeh gebracht. Die Angehörigen der Familie Eger lebten in letzter Zel auf großem Fuße, da ihnen das Geld mühelos zufloß.— Eine andere in Lahr vorgenommene Hausſuchung bei einem jungen Manne aus Sulz brachte die überraſchende Entdeckung, daß vik! Heeresgut der verſchiedenſten Art bei dem Dieb verſteckt war, det außerdem noch ſehr wertvolles und zahlreiches Material aus der Fabrik geſtohlen hat, in der er beſchäftigt war. Das Diebesgu war ſo umfangreich, daß es mit Wagen abgefahren werden mußtt Nach ſeiner Verhaftung hat ſich der junge Mann erſchoſſen. Nachbargebiete Von der Bergſtraße, 23. Nop. Unſere alljährlichen Winter⸗ gäſte ſind ſeit einigen Tagen wieder bei uns und 7* leben nun wieder die Waäldränder auf unſeren ergen oben 1 Scharen von Hunderttauſenden von Darmſtadt bis Heidelberg hin d. h. ſie halten in den Wäldern nur Nachtquartier und fliegen jede! Morgen in wolkenartigen Scharen in die Ebene ſelbſt über den Rhein hinüber, wo ſie ſich verteilen, um ihrer Nahrung nach zugehen. Dabei verüben ſie leider an der jungen Saat nicht uner heblichen Schaden, was dieſes Jahr die Landwirtſchaft umſo empfink licher ſchädigen wird, da es dieſen gefräßigen Tieren dieſen Winke! an Mäuſen als ihrer beliebten Nahrung fehlen dürfte, welche Tiere bekanntlich infolge des vielen Regens ſehr dez'miert wurden. 3 (2) Hagenbach a. Rh., 21. Nov. Letzter Tage verunglückte Pferdefuhrwerk von Kandel in der hieſigen Gemarkung, das auf del Heimwege von Neuburg, wohin es eine Fuhre Bretter gebracht hatte, irrtümlich auf einen Feldweg kam. Die Pferde raſten in der Dueß kelheit über die Aecker und an den Wiebelsbach. Der Wagen e an einem Grenzſtein hängen, während die beiden Pferde die hohe Böſchung des Baches hinunterſtürzten, wo ſie zugrunde gingen. Der Schaden wird auf ungefähr 400 000 Mark geſchötzt. wird am Haup⸗ „Teuerſte Frau Rumpold, Inſtitut erſten Ranges,“ ſagte er 30 der dicken Kaſtellanswitwe, indem er ſie väterlich umarmte,„b5 Berliner Hausfrauen ſind die vorgeſchrittenſten Ladies der Welt, ſis haben Intelligenz, auch gute Butter aus Holſtein, aber einen entſeß lichen Kaffee. Iſt Ihnen das nicht auch ſchon aufgefallen? Wiſſen Sie, wie wir dieſem Nationalübel abhelfen? Heinz, mein Schwarm, kriegt Kaffeeſchokolata! Kommen Sie mit in die Küche, ich hab das in Italien gelernt. Schmeckt großartig.“ Er war der reine Wirbelwind in der Penſion. Die beiden Amerikanerinnen, die ihn ſchon im Theater angeſchwärmt hatten, el füllten die ganze Etage mit ihrem Geſchwatze und Gekicher. „Ein zu netter Herr,“ ſagte Frau Rumpold und puffte Fräulel non Schytt im Vorübergehen vertraulich blinzelnd mit dem Ellbogel an. Und dann erzählte ſie von ihrer Nichte Giſela. die in Bad Elgers burg für den Sommer engagiert war.„Der Direktor war ſelbſt ein mal hier. O, der intereſſiert ſich auch mächtig für meine Giſela. Das ſinnloſe„auch“ hätte Hella den ganzen Tag verderbe können. Natürlich wurde im Verlauf des Vormittags geübt— und Thse mas Brandt zeigte ſich von der beſten Seite. Er ſprühte, er gin! völlig in der Sache auf. Der Regierungsbauführer ſaß ſtill in einer Ecke und hörte ant dächtig zu. Sie hatten die Partie der Santuzza vorgenommen. Die 5 gehörte Muſik gewann durch die intenſive Durcharbeitung an 2 kaliſcher Kraft und dramatiſcher Wahrheit. An ſonſt trivialen Stelle! des Duetts„Nein, nein, Turiddu, du kannſt mich nicht treulos ve⸗ loſſen!“ erzielte Hella überraſchend ſtarke, tiefe Wirkungen. 91 „Heing mein Schwarm, du weinſt ja?“ ſagte Thomas Brand plötzlich. Als der ſich verlegen abwandte, verſtand er erſt.„Wos Hella Schytt, Sie junge Primadonna ohnegleichen, das iſt ein folg?“ Lachend ging er durchs Zimmer und klopfte dem Br 25 auf die Schulter.„Na, weene man nich, weene man nich! ſagen doch die Verliner, wie? Du, die ganze Geſchichte iſt ja 90— Sie hat ja gar keinen Turiddu.— Oder etwa doch!? 9 Beichte ablegen.— Du, Bruderleben, und hernach gehn wir hin 55 bringen den Kerl um. Alſo— wer iſt es?“ 90 Hella ſtand ſchon wieder über der Sache. Aber ſie war glucl darüber. daß ſie die Stimmung ſo gut getroffen hatte.„Santuzze und Gretchen und Käthchen gibtes heutzutage nicht mehr. Frauen ſind ſtolz geworden.“ Cortſ. anzen, das war ihr liebſtes Spiel. Freitag, den 24. November 1922 Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 544 Gerichtszeitung Mannheimer Strafkammer Eine meheſtündige Verhandlung. die ſich hinter verſchloſſener Türe vollzog, erforderte die Anklage gegen die verehelichte Johanna P. und vier Genoſſen wegen Abkreibung und Beihilfe daszu. Das Gericht nahm nur Verſuch an und erkannte gegen die erſten vier ngeklagten auf Gefängnisſtrafen von ſe 2 Monaten, gegen die lette auf 2 Wochen Gefängnis. Es wurde eine Bewährungsfriſt bis 1. Januar 1925 gewährt. Vert.:.⸗A. Dr. Pfeiffenberger, Dr. G. Kaufmann, Dr. Hirſchler und Dr. Ulrich Katz. Einen ſehr einſeitigen Vertrag ſchloß der Monteur Ludwig alter aus Schwetzingen mit dem Wirt Scheuermann in Obergimpern ab. Er erbot ſich, dieſem die elektriſche Lichtanlage zür ſein Haus weſentlich billiger zu inſtallieren als irgendeine Firma, da er von ſeinem Geſchäft die erforderlichen Artikel mit einem Zu⸗ ſchlag von nur 25⸗/ über den Einkaufspreis geliefert erhalte. Einige Zeit danach kam er mit der Angabe, das Material ſei nun beſtellt Und er ließ ſich von dem Wirt das Geld— 3834— dafür geben und bald darauf auch die Frachtkoſten mit 283 4. Da er aber nicht⸗ beſtellt hatte, ſo war auch keine Fracht zu entrichten. Der Monteur hatte geſchwindelt. Da Betrug im wiederholten Rückfalle gegeben wax, erkannte das Schöffengericht auf ein Jahr Zuchthaus. Auf Berufung wurde die Strafe auf 5 Monate Gefängnis herab⸗ geſetzt. Der Aufruhr in Darmſtadi vor Gerichk. sw. Darmſtadt, 22. Nov. Heute vormittag begann vor der Stral⸗ kommer die Verhandlung gegen die 19 erſten Angeklagten der an em Aufruhr am 27. Juni ds. Js. in Darmſtadt beteiligten Perſonen. n den Angeklagten ſind 17 Perſonen männlichen, zwei weiblichen Geſchlechts. Die Geſamtverhandlung iſt in 4 Strafkammerſitzungen (gegen 55 Angeklagte), wie eine Schwurgerichtsſitzung gegen 13 An⸗ geklagte) geteilt. Die heutige Verhandlung bildet den Anfang. Es ſind meiſt Jugendliche, alle im Alter von 14 bis 25 Jahren. Die ſchlimmſte Furie war die erſt 16 Jahe alte Arbeiterin Frieda Sä⸗ mann, die während der ganzen Vorgänge beteiligt und die Aufrührer ſogar gegen die Polizei aufgehetzt und zum Widerſtand angefacht hat. Alle Angeklagten ſind neben Diebſtahl uſw. des einfachen Landfrie⸗ densbruchs angeklagt. Sowohl aus der Vernehmung der Angeklag. ten, als auch aus der Beweisaufnahme ergab ſich, daß es ſich wohl um Mitbeteiligte handelt, die Hauptſchuldigen aber dürften im erborgenen bleiben. Die ſetzigen Angeklagten befinden ſich meiſt auf freiem Fuße, ſind meiſt geſtändig, oder verſuchen ihr Ge⸗ ſtändnis abzuſchwächen. Tiefen Eindruck machten allgemein die Schilderungen des Abg Dr. Oſann. Der Zuſchauerraum war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Verhandlung ging in aller Ruhe vor ſich da für die Zuhörer Karten ausgegeben wurden. Die Zeu⸗ genvernehmung(24) nahm bis 7 Uhr abends in Anſpruch. Es folg⸗ ten die Plaidoyers, die bis in die Nachtſtunden dauerten. Das Urteil wird morgen Donnerstag verkündet. K 0offenburg, 22. Nov. Das Schwurgericht hat den Landwirt Karl Huber aus Ohlsbach, der unter der Anklage ſtand, den Mord an dem Gutspächter Michael Wußler begangen zu haben und der im Verlauf der Schwurgerichtsverhandlung auch erklärt hatte, Wußler ſei durch einen von ihm abgegebenen Schuß ums Leben ge⸗ kommen, wegen Totſchlags und wegen ſchweren Diebſtahls unter Einrechnung einer gegen ihn von der Offenburger Strafkammer im Februar 1921 wegen Verleitung zum Meineid in fünf Fällen ausgeſprochenen Strafe zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 15 Jahren und zu 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Neues aus aller Welt — Ein Meiſteraufſatz über die alken Deutſchen. Von einer Lehrerin wurde den„Breskauer N..“ im Original der nachfol⸗ gende Auffatz einer zehnſährigen Schülerin zur Verfügung geſtellt: „Die alten Deutſchen wohnten im Uhrwald mit dicken Bäumen und Schlinkpflanzen. Sie wohnten eine Stunde weit von ſich weg. Die alten Deutſchen hatten keine Ställe, denn ſie nahmen das Vieh mit in ihre Gemächer. Sie hatten keine Fenſter, ſie Hebten davor Papier, im Winter machten ſie Miſt vor die Fenſter. Sie lagen Zuf dem faulen Strohlager und ließen ſich von ihren Frauen Met deingen. Das war ſo wie Bier und ſie tranken es. Die alten eufſchen ſpielten ſehr gern Karten, Skat und Billfard, manchmal verſpielten ſie das ganze und ihr Haus und Frau, auch ſich ſelbſt. Das war ein großer Fehler. Das Geſicht der Aten Deutſchen war nehmlich: blaue Augen, blonde Haare. Die Männer hatten aber einen Pfaden(Faden)l, den wickelten ſie da⸗ cum, ſie hatten aber keine Defen. Wenn ſie ſich Kaffee kochen wollten, ſo mußten ſie es auf einem Dreifuß kochen. Die alten Deutſchen mußten oft nahgend(nackend) durch die blanken Schwerter Aus den Zähnen der Tiere machten ſie ſich Broſchen, Jahnſtocher und Pfeifen. Wenn ſte ein kleines Kind bekamen, ſo legten ſich es auf die Füße(dem Vater zu Füßen). Dann legten ſie es in das kalte Waſſer. Wenn es s nicht vertragen konnte, ließen ſie es darin liegen; wenn es das Aber doch verttagen konnſe, ſo namen ſie es wieder heraus denn e mollten nur geſunde Kinder haben.“ Ein Gedicht Ehrlers auf einem Geldſchein. Die Stuttgorter Stadtverwaltung bringt in dieſen Tagen Notgeld in 500 Mark⸗ cheinen in Umlauf. Die Vorderſeite trägt folgenden von Heinrich Ehrler verfaßten Vers: Nimm dieſes Geld der bitt'ren Zeit Nicht als Gewinnſt in deine Hand Sorg, wie damit von Not befreit Werd unſer armes deutſches Land! Friſch ſteigt dann Stuttgarts Wappenroß Und auch der Ketten ſind wir los! Heitere Ecke Sechs · Tage · Rennen 55 „„Du läßt dir ja ſchon wieder überrunden, du infamer Traner- klops, du ſchlapper Hundl“ „Ah, dieſer Rennfahrer iſt wohl Ihr Freund?“ „Det nich, aber ick habe Sympathie für ihn.“ („Fliegende Blätter“.) paredieſſcher Eva(porwurfsvoll):„Ja— aber, Adam, wirſt du nicht nächſtens emnen— Beruf ergreifen?“ Adam:„Fällt mir nicht ein! Ich bleibe ungelernter Arbeiter. Da ſteht man ſich immer am beſten.“(„Kladderadatſch“.) Weiterdienſtnachrichten der badiſchen Candeswellerwarte in Karisruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(Tes morgens) — See, deuc ber⸗ 88 2 Wind 85 2 8 be⸗ 11 G 8 2 Micht. Stürte— Donigſtuhn888 774— 3—0 SwW ſeſcht en 0 Hanencge. 1 2 3 s WSb teicht 0 Aildere Baden 2137745 3—4N0(eicht wge 0 Düngen 780 778.4 2 5] 2 ſeicht w 0 Fedberg dof 1281 5500—1 eicht aen 0 St Sineler. W ᷣ%// Blaſien—— 2* Allgemeine Witterungsüberſicht Das nordeuropäiſche Tiefdruckgebiet hat ſich bis Finnland ver⸗ — und ſeinen Wirkungsbereich bis zum nördlichen Deutſchland usgedehnt, während das Hochdruckgebiet nach Weſteuropa zurück⸗ ichen iſt. In Süddeutſchland überwiegt der Einfluß des hohen tucks, daher bleibt das Weſter trocken un ei teilweiſe heiter, bei ver⸗ eundelten chwachen Nachtfröſten. Da der Luftdruck über Mittel⸗ wieder ſteigt, iſt meiſt trockenes, teilweiſe heiteres Wetter zu n. „orausſichtliche Witterung für Samstag bis 12 Uhr nachts: Teſlweiſe heiter, meiſt trocken, Temperaturen wenig verändert,(ver⸗ einzelt Nachtfröſte) ſchwache Luftbewegung. ———— Handel und industrie Bezirksgruppe Baden des Zentral- verbandes des deutschen Großhandels In der heute in der Handelskammer Mannheim abgehaltenen zahlreich besuchten Mitgliederversammlung wies der erste Vorsitzende der Bezirksgruppe, S. Weil, auf die für den Handel vorbildliche Tätigkeit des Zentralverbandes hin. Darauf entwarf der Kammerpräsident Lenel ein außlerordent- lich pessimistisches Bild der gegenwärtigen und noch mehr der zukünf gen Wirtschaftslage Deutschlands. wies auf das augenblickliche Wirtschaftsdefizit von 200 Milliarden Gold- mark hin und daß es unmöglich sei, aus dieser bedrohlichen Wirtschaftsmisere ohne Produktionssteigerung auszukom- men. Der Produktionsrückgang der Landwirtschaft sei katastrophal, die Versorgung stark gefährdet, denn für 2% Milliarden Goldmark muß Deutschland zur Sicherung der Brotversorgung seines Volkes in den nächsten Wochen ein- kühren. Der Präsident fand anerkennende Worte für die neue Regierung, die über das Vertrauen der deutschen Wirt- schaftskreise verfüge und im gesamten Ausland ein hokes Anschen genieße. In den Rufk„Mehr Arbeit und mehr Arbeitsintensität klangen die mit Beifall aufgenommenen Ausführungen aus. Es folgte dann ein Vortrag von Dr. Engel vom Zentral- verband des deutschen Großhandels(Berlin) über„Aktuelle Großhandelsfragen“. Mit einem Hinweis auf das seiner großen sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung be- wuhte Unternehmertum leitete Redner seine Ausführungen ein. Der Zentralverband fordere die Revision des Repara- tionsprogramms, zunächst die Beseitigung der unseligen Devisenverordnung. Die Durchführung sei praktisch ein Unding, denn man entziehe dem Kaufmann jede Grundlage einer gesunden und ehrbaren Kalkulation. Interessante Schlaglichter Warf der Redner auf die Entstehungsgeschichte der Verordnung. Wir haben an dieser Stelle noch im heuti- gen Mittagsblatt darauf hingewiesen, daß Staatssekretär Dr. Hirsch ohne jegliche Kenntnis der Praxis des Wirt⸗ schaftslebens(die er Wohl auch im Ernst nicht für sich in Anspruch nimmt) diese Verordnung erlassen hal. Auf die berechtigte Frage der Praxis, wie sich der Bezug von Schmalz usw., der nur aufgrund der Kalkulation der New Vorker Börse stattfinde, gestalten würde, antwortete der Staatssekretär, daß man sich den Fall noch nicht überlegt habe und daß dann eben eine Ergänzungsverordnung not- wendig seil!— Der Zentralverband fordere eine grundsätz- liche und großzügige Revision der Steuergesetzgebung, die ruinös auf den Besitzstand einwirke. Nach einwandfreien Berechnungen betrage der Substanzverlust des deutschen Großßhandels 88—95% Die Erhöhung der Umsatzsteuer auf 29% müsse sich für den Großhandel katastrophal auswirken, die Steuerbefreiung der Konsumvereine sei eine unerhörte Widerrechtlichkeit. Kategorisch werde vom Zentralverband die restlose Beseitigung der Außenhandelskontrolle verlangt. Die Einzwängung der Wirtschaft in den dogmatischen Marxismus bedeute den Tod der Wirtschaft. Die mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen ließ der Redner in die Worte„Fort von der sozialistischen Betrugswirtschaft“ aus- klingen. np. Deutsche Effekten- und Wechselbank, Frankfurt AJM. Der Aufsichtsrat schlägt die weitere Erhöhupg des Aklien- kapitals um 60 auf 150 Mill. Mk. durch Ausgabe von auf den Inhaber lautenden Aktien zu 1200 Mk. mit Gewinnbeteiligung für 1923 vor. Von den jungen Aktien sollen 30 Mill. Mk. den alien Aktionären im Verhältnis von:1 zu 1509% angeboten Werden. Der andere Teil soll zunächst zum Zwecke des Veberlremdungsschutzes zur Verwendung der Verwaltung bleiben. Bank für Innen- und Außenhandel.-G. Die ordenf- liche Generalversammlung dieses Instituts, das innerhalb eines Jahres sein Aktienkapital von 330 000 Mk. auf 20 Mill. Mark erhöhte, setzte die Dividende auf 6% fest. Diese Dividende entfällt nur auf das ursprüngliche Aktienkapital von 330 000 Mk. Ferner wurde die Erhöhung des Aktien- kapitals um 80 Mill. Mk. auf 100 Mill. Mk. beschlossen. Die neuen Aktien sind ab 1. Januar 1923 dividendenberechtigt. Es ist in Aussicht genommen, 60 Mill. Mk. zu 125% an ein Konsortium, bestehend aus den Bankfirmen Arons u. Walter, Sponholz u. Co., W. Kann-Potsdam zu begeben. 20 Mill. Mk. sollen zu demselben Kurs an ein aus Deutschen, Engländern, Franzosen und Spaniern bestehendes Konsortium verteilt werden. Die weiteren Modalitäten der Aktienausgabe be- stimmen Vorstand und Aufsjchtsrat. Die Fusion der Kommerz- und Privat-Bank mit dem Chemnitzer Bankverein. Die bereits in Aussicht genommene Fusion kindet nunmehr ihre Bestätigung durch Béschluß des Aufsichtsrates des Chemnitzer Bankvereins, eine 30..-V. auf den 15. Dezember einzuberufen, der ein Fusionsangebot der Kommerzbank unterbreitet werden soll dahingehend, daß kür je 1000 ½ Chemnitzer Bankverein-Aktien 1000 41 Kommerzbank-Aktien mit Dividende ab 1. Januar 1923 und eine Barvergütung von je 300 auf jede 1000% Chemnitzer Bankvereinsaktie gewährt werden sollen. Mehrere Herren des Aufsichtsrats vom Chemnitzer Bankverein werden in den Aufsichtsrat der Kommerzbank eintreten. Geheimrat Weißen⸗ berg wird Ende des Jahres vom Vorstand zurücktreten und übernimmt dafür den Vorsitz in der Kreditkommission der Kommerzbank für den Freistaat Sachsen. Im übrigen wird durch die Fusion die Geschäftsführung keinerlei Kenderung erfahren. Neue Bankinteressengemeinschaft? In den heute statt- gehabten außerordentlichen Generalversammlungen der Deui- schen Vereipsbank und der Frankfurter Bank wurde die zwi. schen beiden Banken vereinbarte Inter essengemeinschaft zur Kenntnis gebracht. Direktor Najork von der Deutschen vVer- einsbank, wird in den Vorstand der Frankfurter Bank und Instizrat Dr. Winterwerb von der Frankfurter Bank in den Vorstand der Deutschen Vereinsbank eintreten. In den Auf⸗ sichtsrat der Deutschen Vereinsbank wurden gewählt die Herren C. Andreae, Direktor der Frankfurter Bank. und außerdem Max Strauß von der Firma Gebr. Strauß, hier, in den Aufsichtsrat der Frankfurter Bapk, die Herren Eduard Oppenheim, Direktor der Deutschen Vereinsbenk,&. Blinzig. Direktor der, Deutschen Bank, Berlin und Dr. A. von Heyden, Direktor der Frankfurter Filiale der Deutschen Banknk.. KRheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik in Düs⸗ seldorf. Die Generalversammlung setzte die Dividende für das nur 9 Monate umfassende Geschäftsjahr auf 9 Prozent für die Vorzugsaktien und 7½ Prozent für die Stammaktien fest, also auf 12 Prozent bezw. 10 Prozent pro rata lemporis. Von der Verwallung Wurde zur Geschäfislage ausgeführt, daß in der geldlichen Lage eine Besserung eingelreten sei und man jetzt über ein Bankguthaben verfüge. Ueber d Aussichten lasse sich nichts sagen, es sei reichlicher Aul⸗ tragsbestand vorhanden. Vereinigte Fabriken für landwirtschaltliche Maschinen in Augsburg. Die ao..-V. genehmigte die Kapitalserhöhung um 16 auf 25.6 Mill. Mk. Mitgeleilt Kurde, daß das Unter- nehmen voraussichilich mit einem schr günstigen Jahres abschluß rechnen könne der es ermöglicht, die Mehrkosten für die nunmehr fertige Zweigfabrk in Augsburg zu decken. Auch das Geschäft mit dem Ausland sei im Wachsen be- griffen und große Bestellungen seien in diesen Tagen für das Ausland perfekt geworden. Peutsche kontinentale Gasgesellschaft in Dessau. Au. der Tagesordnung einer ao..-V. steht: Umwandlung der 2 Millionen Mark Vorzugsaklien in Stammsktien, Erhöhung des Erundkapitals um 24 Mill. Mk. Stammaklien und weiter Er- böhung des Grundkapitals um 40 Mill. Mk. durch Ausgabe vcn 6proz. Vorzugsaktien. Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie.-G. in Berlin(.-G. für Elektrizitätsanlagen). Der Aufsichtsrat be schloß der auk den 12. Dezember 1922 einzuberufenden .-V. die Verdoppelung des Stammaktienkapitals um 60 Mil! auf 120 Mill.% vorzuschlagen. Die Gesellschaft hat erst in August ihr Kapital von 10 auf 60 Mill.& erhöht. Grassi-Textilmehaus.-G. In der Berliner Handels- kammer wurde gestern in Anwesenheit von Delegierten des Reichswirtschaftsministeriums, der sächsischen Regierung und der Stadt Leipzig eine neue Aktien-Gesellschaft mit den Sitz in Leipzig gegründet. Zweck der Gesellschaft ist der Bau und der Erwerb von Testilmeßhausern insbe- sondere die Fortführung des von der Stadt Leipzig mit einem Kostenanschlag von rund 140 Mill. Mk. begonnenen Neubaus des Grassi-Textilmeßhauses. Das Aktienkapital be- trägt 20 Millionen; die Aktien sollen zum Kurse von 460 be- geben werden. Ferner gelangt eine Obligationsanleihe in Höhe von 100 Millionen zum Kurse von 107 Prozent zur Aus- gabe. Diese Anleihe wird von der Stadt Leipzig garantier!, Ist mit 5 Prozent verzinsbar und mit 110 Prozent rückzah! bar. In den Aufsichtsrat Wurden u. a, gewählt: Geh. Regie- rungsrat Hagemann, Berliu, Geh. Regierungsrat Dr. Flores. Dresden, Kommerzienrat Uebelen Hannover-Linden, Stadtra! Kommerzienrat Seyfert, Kommerzienrat Becker, Dr. Köhle, Direktor des Meßamtes Leipzig, Heino Breitfeld, Stadtver ordneten-Vizevorsteher Heinze, letztere sämtlich in Leipzig Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates wurde der Verleger Ludwig IJraube, Berlin, als dessen Stellvertreter die Herxen Direktor Detsinyi, Berlin und Jochum Krefeld, gewählt. Zörsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 24. Nov.(Drahtb.) Die Börsenràume blie- ben heute Wieder für jeden Effektenverkehr geschlossen. Am Devisenmarkt war das Geschäft ziemlich rege. Die Tenden⸗ war in Vebereinstimmung mit den schwächeren Markme!⸗ dungen aus dem Auslande fest. Der Dollar, der vormittag; mit 6600 einsetzte, befestigte sich im Verlaufe bis 6900 und verharrite zeitweise auf 7000—7025. Aus den im Effekten⸗ verkehr von Büro zu Büro gesprochenen Kursen zu schließen. waren diese gegen gestern entschieden höher. Allerding bemerkte man größere Zurückhaltung, was vielfach auf die Börsenfeiertage und auf die politische Situation zurück geführt wird; ferner führte man auch die heutige Reichstag Ssitzung als Grund des stillen Verkehrs an, Im Vordergrung des Interesses standen Spezialpapiere wie Spinnerei Hammer⸗ sen, Süddeutsche Metallindustrie, Scheideanstalt. Oberbedar! und Caro nannte man höher. Valutapapiere auf das neue Anziehen der Devisenkurse wieder gesuchter. Feste Kurse zeigten ferner Gummi Stöckicht und Sloman Salpeter. Berliner Wertpaplerbörse X Berlin, 24. Nov.(Drahtb.) Für Devisen machte sich heute vermehrte Kauflust geltend, die auf eine wenigen günstige Beurteilung der Aussichten der bevorstehende: Brüsseler Konferenz zurückzuführen ist. Der Dollar hal wieder die Kurve von 7000 überschritten. Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 24. Nov. Alitteilung e Mitteldeutschen Creditbank, hier) New Vork 7100(6700). Holland 2800(2640), London 31900(30000, Schweiz 1321(124, Paris 505(475, Italien 329(310). Frankfurter Devisen Frankfurt, 24. Nov.(Drahtb.) Auf dem Devisenmarkt trat ein Tendenzumschwung ein. Der Grund der Herauf⸗ setzung der Kurse ist auf größeren Bedarf der Industrie zurückzuführen. Die festere Tendenz, die bereits vormittag vorherrschte, hielt im Verlaufe an. Der Markt lag fest. In. treien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 29 700—30 500(amtlich 31 500), Paris 480—490(503), Brüsse! 435—450(460), New Nork 6650—6800(7085), Holland 2680 bis 2750(2760), Schweiz 1260—1300(1325), Italien 310—325(332) Amtllon C. 23. 11. 6. 23. Jl. 6. 24. 1l. f. 24. 11 Amtiton 6. 29. 11. 1 23. t1. 6. 24 k. 4, A. Zolland 2501 2513 2753 2755lorwegen 1182 1157 1278 1282 Zelglen 4418, 42 461Sohweden 1798 1714 180 1839 kondon.. 28428 2857/1 31421 3187//flelsingkors 178 128 178 170 Ferlis 4381 3 2 04Kew-Vork 6421 6453 7057 7103 Sohwelr. 1482 1488 132T 1325 Vien, ahg..08 25 19 99 19.15 Spanſen. 872 277 1074 108.[Zudapest..8.87.03 3085 tallen 229 29 3½%1 33ra. 203 204 227 228 bünemark 1274 1281 1418 14251Auram 955 101 104 Frankfurter Notenmarkt 24. Nov. Geio Zrlet Gold Arlet Amorlkanlsche Moten 7155.— 7195—[Jest.-Ing., alte—.— 7— Belgisobe 457.— 459.—Norweglsehe. 4270.— 1280. Oänisne 412.— 148.— fumänſsone 4485.— 4386.— Englischla 31990.- 32100-Jpanfsehe. 19696,— 1104.— Fränzösisohe. 493. 501.—Sohwelzer 1I333.— 1318— Hollandisohe... 2735.— 2795.—Sohwedlsohe....80— 1895.— Italſenſsone 331.— 333.—Tschecao-Slovak. 227.— 229.— Desterroloh abgest..80 10.— Ungarischs.77.83 Berliner Devisen Amtlioh(. 23.(l. B. 23. Jl. G. 26. fl. f. 2 u Amtioh b. 23. l. B. 23. 1t b. 24. l.. 2. fl. Aolland 2493 2436 277 Haris 53 503 886 blenAe, 2389 236 2883 2988 Sehee 1485 157 1857 105 nrussei. 419 422 47 470 panen. 972 7 4097 3088 Christianlia 1142 1147 1272 1283/lapůn., 347/1 3488 Copoghag. 1286 173 1406 14mh de ſan. 778 781 90, Stookhoim 1570 1678 1885 187/4/ wen abg..18.18 992 988 nelsingfors 181 887 1885 187[Trag.. 2 5 75 125 5 itallen. 299 231 331 333Zudapest..28 278 2396 308 tondon. 28179 28250 31570 31728 Sofla. 45.88 45.18 53.81 5388 New-Vorx 62/1 6303 7044 7080 lugoslaſen 92 83 101 102 Waren und Härkte Berliner'roduktenmarkt * Berlin, 24. Nov.(Drahtb.) In Rückwirkung der Auf⸗ Wärtsbewegung der Devisenkurse herrschte am Produkten⸗ markt eine feste Stimmung. Weizen war seitens der Mühlen sehr begehrt und stellte sich bei knappem Angebot höher, Für Roggen machte sich vielfach Kauflust geltend, teils für die Reichsgetreidestelle, teils für Hamburg. Auch die am 1. Dezember bevorstehende Steigerung der Frachtsätze bildele dle Veranlassung zu Käufen in naher Ware. Gerste war gleichfalls fest. Halfer war wiederum knapp und besonders in bald greifbarer Ware gesucht. Mais wurde bei ruhigem Verkehr teuer bezahlt. Mehl war noch aus zweiter Hand angeboten. * — Herausgebez, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haag. Mannbeimer Seneral-Anzeiger G. m. b. N Maunbem, E 6. 2. Direktien, Ferdinand Hevme— Ebeftedakteur: Kurt Fiſcher. Verantworklich für Politik: Dr Fritz Hammes; für Fandel: Nis Peterſen: für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inbalt: Frauz Kircher: für Anzeigen Karl Hüger. — — — —————— 8— ——— 3——— — 8 — ———— ——.—. —— .. ˙ PPPPF —ůůů— 1 — Die Wahl der Bezirksräte und der Kreisabgeordneten betr. Ermittelung des Wahlergebniſſes der am Norember 1922 im Wahlkreis Mannhei:n ſtattgefundenen Wahlen der Bezirksräte und Kreisabgeordneten durch die Hauptwahlkommiſſion findet ſtatt am 42 Montag, deu 27. Nopember 1922, vorm. 11 Uhr im Bezecksratsſagl(Bezirksamtsgebäude, Zimmer Nr. 50). Den Wahlberechtigten ſteht der Zutritt zum Verhandlungsraum offen. Der Wahikommiſſär für den Wahlkreis Mannheim: Steiner, Amtsvorſtand. Verarbeitung von Topinamburs zu Branntwein. Die Verarbeitung von Topinamburs zu Branntwein iſt verboten. 2 Aufgrund des§ 1 Abſatz 2 der Bundesrats⸗ verordnung rom 12. Mai 1917, Verarbeitung von Topinamburs zu Branntwein betr., geſtattet das Miniſterium des Innern jedoch denjenigen Land⸗ wirten, die iin Jahre 1922 nicht mehr Topinam burs angebaut haben als im Jahre 1918, ihre ſelbſtgebauten Topinamburs bis zu dem Umfang der Anbaufläche im Jahre 1918 zu Branntwein zu verarbeiten. 80 Mannheim, den 20. November 1922. Badiſches Bezirksamt— Abt. 1I. Delspreiſe für den Wert der Sachbezüge betr. 259 27. November gelten folgende Werte(täg⸗ lich): Koſt 290, Wohnung mit Heizung und Beleuchtung 10. 44 Mannheim, den 23. November 1922. Bad. Bezirksamt— Verſicherungsamt. Bekanntmachung. Rauchverbot im Nationaltheater betr. Mit Zuſtimmung des Stadtrats Mannheim und Vollzlehbarkeitserklärung des Herrn Landes⸗ kommiſſärs hier vom 11. Nopbr. 1922, Nr. 13 831, wird die ortspolizeiliche Vorſchrift vom 8. Januar 1898 obigen Betreffs wie folgt geändert: 41 § 1. In ſämtlichen Räumen des National⸗ theatergebäudes hier iſt das Tabakrauchen ver⸗ boten. § 2. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtim⸗ mungen des§ 1 werden gemäß 8 368 Ziffer 8 .⸗St.⸗G.⸗B an Geld bis zu 600/ oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, den 22. November 1922. Bad. Bezirksamt— Polizeidirektion— Abt. B. Die Wochenmarktordaung für die Stadt Mannheim betr. Mit Zuſtimmung des Stadtrats Mannheim und Vallziehbarkeitserklärung des Herrn Landes⸗ kommiſſärs vom 13. Oktober 1922, Nr. 11 852, werden die§8§ 21, 22, 23 und 24 der Wochen⸗ marktordnung für die Stadt Mannheim, durch welche die Erhebung der Marktabgaben geregelt wird, geändert. Die neuen Beſtimmungen wer⸗ den an den Auſchlagstafeln des Rathauſes und dor Gemeindeſekrerariate angeſchlagen. 41 Mannheim, den 15. November 1922. Bezirksamt— Polizeidirektiun— Abt. C. 2* 2 91 8 Nurd* 9 23 3 8 jeder Art, Randstickerei. DI- „Aume. breite u ſchmale, werden ſie rtigt 2 Schober. O J. 15. Iel. Nne var Buchnalter kaufmänniſch in allenSparten durch⸗ gebilder für Vertrauenspoſten als Kassier geſucht. Beherrſchung des'euer⸗ und Verſicherungsweſens Beding⸗ ung und Eintrüt möglichſt ſoforr. Alier ca 25—30 Jahre. Ausſührl Angebote mit lücken oſem Lebens⸗ lauf und Zeugnssabſchriften ervet. unter W X 138 an die Geſchäfts ⸗ ſtelle ds. Blattes erbeten. 10288 1 U Nk 5000.-N. mehr täügl. Verdlenst belet ſich redegew. L uten durch Verkauf geſetzl. geſch. Bedarfs⸗Artikel an Händler Mk. 10000.— Kaution erſorderlich. 4860 Angebote unter D. R. 52 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 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Die Hinterziehung der Steuer wird mit einer Geld⸗ ſtrafe bis zum 20fachen Betrag der Steuer beſtraft. Die Wohnungsluxusſteuer iſt regelmäßig dann zu entrichten, wenn die Zahl der Wohnräume einer Wohnung die um eins vermehrte Zahl der Haushaltsangehörigen überſteigt. Arbeitszimmer werden nur dann nicht mitgezählt, wenn ſie aus⸗ ſchließlich oder vorwiegend als ſolche verwendet werden. 6 Der Oberbürgermeiſter. Aufgrund des§ 3 der bezirkspolizeilichen Vor⸗ ſchrift vom 20. November 1914 fordern wir hier⸗ mit die Hauseigentümer und deren Stellvertreter auf, mit der Vernichtung der in den Kellern, Schuppen, Ställen und ähnlichen Räumlichkeiten überwinternden Schnaken durch Abflammen der Wände und Decken, durch Zerdrücken mit feuchten Tüchern oder in ſonſt wirkſamer Weiſe zu be⸗ ginnen. Vom 1. Dezember ab wird in den Kellern der Stadt und der Vororte du rch ſtädt. Perſonal Nachſchau gehalten. 16 Der Oberbürgermeiſter. Vom 25. November 1922 ab wird verſuchs⸗ weiſe zwiſchen Rheinſtraße—Zentralgüterbahnhof und zwiſchen Hafenbahnſtraße—Kammerſchleuſe ein Einmannwagen⸗Betrieb eingerichtet. Auf der erſten Strecke in 24 Minuten⸗Wagenfolge, auf der zweiten Strecke in 40 Minuten⸗Wagenfolge. Das Publikum wird erſucht, auf dieſen Wagen den Jahrpreis tunlichſt abgezählt bereitzuhalten. Das Ein⸗ und Ausſteigen erfolgt nur auf der vorderen Plattform rechts beim Wagenführer, der den Schaffnerdienſt mitverſieht. 93 Bürgerhospifel Speyer. lolz-Verstei Holz-Versteigeruno, Dien tag, den 28. November 1922, im Stadt⸗ zaal zu Spey er, werden nachſtehende, in den Rin⸗ kenbergerbecken(Dornenſchlag. hundert Morgen, Fuchsbau) lagernde Hölzer verſteigert und zwar: Vormittags 10½ Uhr: 48 Fichten⸗Stämme.,(., IIl. u. 10. Cl., 25 Fm 41 Eiche⸗Stämme III, IV. u. V CI 18 Im 1 Eichen⸗Nutzſtange, 1 Akazienſtamm u. 1 Kle⸗ fernſtamm(Dornenſchlag) 28 Buken⸗Stämme Nachmittags 21½ Uhr: 180 Ster eichen. birken, buchen, fichten, gemiſchte Prügel 4000 fichten, eichen birken u. gemiſchte Wellen 5 Los Unterholz zur Selbſtgewinnung Das Holz iſt gul abzufahren und liegt in der Nähe der Schifferſtadter⸗ und Wormſerlandſtraße aſpen u 1 Stunde Bahnhof Speyer oder Schifferſtadt); Torſtwart Graf zu Rinkenbergerſorſthaus bei Speyer gibt Auskunft. Loseinte lungen ſind bei der Hoip talverwaltung Speyer zu erhalten. Speyer, den 22 November 1922. Der Verwaltungevorſtand: 10322 Fr. Graf. lf Bu' germeiſter. Mannheimer General-Unzeiger. ¶Abend ⸗Ausgabe.) „Freitag, den 24. Rovember 1922 uag des Bahai Bundes Samstag, den 25. Nov., abends 8 UhrN im kleinen Saal des Ballhauses. Mannheim bfenikcher Vorirag Thema. Die über die ganzeWelt verbreltete Dar Bahai-Lehre ihre Wirkungen in Bezug auf Beseitigung der religiösen, völkischen, sozialen und po- litischen Gegensätze.— Redner: Im Aul. Herrigel, Stuttgart.— Zut teilweis Deckung der Kosten werden feiwillige Beiträge im 8 entgegengenommen 4701/02 „ OLOU Das vornehme 9 Deutschland Wilhelm Wein Restaurant 1 zu erscheinen. Herrenkarte. M. Damenkarte„ Samstag, 25. Nov. mit'ags.45 Jugendgoltesd, abds..20.— An d. org..15, abds..30. In der Claus ynago ze. Wochentagen: Vorabd..30, vorm. den Wochentagen: Morg ffelihav Feuewehr Mapabein. Samstag, den 2. Dezember Abends 6 Uhr Rosengarten Nibelungensaal euerwehr-Ba. statt. Wir laden hierzu sämt iche Kameraden des otps. die der Vororte. die Fabrikfeuer- wehren sowie Freunde und Gönner unsrei Sache ganz ergebenst ein. Das Ballkomitee. NB. Die Wehtleute haben mit Helm und Bei. Eintritt für Nichtfeuerwehrleute: Karten sind erhältlich bei: Kommandant: Grether, Mittelstrasse 21 Adjutant: Bäder, E 4, 18 15 Gäng. 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