5 — , a, WMittwoch, 27. Dezember und A b Sezugspreiſe: In mannhei 9 frei ius tzaus ſowſe durch die poſt bezogen monatlich Mark 700.— frelbleibend. Einzel rmk. 20.— bis 30.—. Poſtſcheckkonto nr. 17500 Karisruhe in Baden und nr. 2017 Ludwigshafen am Rbein. hauptgeſchüftsſtelle mannbeim, E 6. 2. Seſchäfts⸗ nedenſtelle Reckarſtadt. walohofſtraße Nr. 6. Fernſprecher nummer 7041, 7042, 703, 704, 7048. Telegramm- fdreſſe: 8 f 1 mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Wittag⸗Ausgabe nzeigenpreiſe: Sel voronszahlung die kl. Zeile k..—. 505% Nachl. Reklamen mk. 36.— 9 + Stellengeſ. u. Fam Uen- finz. nnahmeſchluß: mittagblatt vorm.%% Uhr, Abendbl. nachm· 5 5 2½ Uhr. Kür finzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine herantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs- ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. erſatzanſprüchen f. ausgef. D oder beſchränkte Rus gaben oder für verſpütete Rufnahme von Rinzeigen. Rufträge durch Leruſprecher ohne Stwähr. Beilagen: Oer Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Deben mit Mannheimer Frauen-Jeitung u. Nannheimer Muſik-Seitung ———.—..;—.——..—..————: ðòõꝙꝙ7ꝙ7é7ê·̃ ð² Die vorbereitungen zum 2. Januar Die deutſchen Beſprechungen vor dem Abſchluß UI Berlin, 27. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro). Die Regierung hat die Weihnachtsfeiertage nicht unbenutzt verſtreichen laſſen. Die Beratungen mit den verſchiedenen Sachverſtändigen⸗ Gruppen nahmen programmäßig ihren Fortgang. Da der Reichs⸗ kanzler die Feiertage in Hamburg weilte, ſo lag die Leitung der Ver⸗ handlungen vornehmlich in den Händen der Reſſortminiſter Dr. Her mes und Dr. Becker. Wir hatten bereits angedeutet, daß bis zum Heiligen Abend be⸗ ſtimmte Vorſchläge des Kabinetts noch nicht vorlagen, und daß die bisherigen Beſprechungen mit den Vertretern der Induſtrie, des Handels und der Landwirtſchaft zunächſt immer noch der Orientierung des Kabinetts über die Auffaſſung der verſchiedenen Wirtſchaftsgruppen dienen. Heute werden die Beſprechungen mit allem Nachdruck und in vollem Umfang wieder aufgenommen werden. Der Reichskanzler iſt bereits geſtern wieder in Berlin eingetroffen, ebenſo der Staats⸗ ſekretär Dr. Hainm, der in ſeiner bayeriſchen Heimat geweilt hatte, ſo⸗ daß das Kabinett heute wieder vollzählig beiſammen iſt. In unter⸗ richteten Kreiſen nimmt man an, daß die Vorbeſprechungen vielleicht heute zum Abſchluß gelangen werden, ſodaß binnem kurzem das Kabinett ſich an die Formulierung beſtimmter Vorſchläge wird begeben kön nen. Der Lokalanzeiger faßt den Standpunkt der Induſtrie noch einmal folgendermaßen zuſammen: Die Induſtrie iſt bereit, die Regierung in jeder Weiſe zu unterſtützen. Sie iſt insbeſondere bereit, an allen Problemen zur Geſundung der deutſchen Wirtſchaft mitzuarbeiten, ſie hält aber alle Maßnahmen für zwecklos, wenn nicht gleichzeitig damit eine Verſtärkung und Verdichtung der Arbeits⸗ leiſtung zur Vermehrung der Produktion verbunden wird. Ebenſo hält ſie daran feſt, daß eine endgiltige Löſung des Reparationsproblems eintreten muß. Inwieweit ſich dieſer Standpunkt der Induſtriellen mit den der Gewerkſchaften vereinigen läßt, wird erſt noch zu klären ein. Hier liegt eine der Hauptſchwierigkeiten, die das Kabinett noch wird zu überwinden haben. Die eniſcheidende Aus⸗ ſprache mit den Gewerkſchaften ſoll am 28. Dezember erfolgen. Ueber die Haltung der Gewerkſchaften will der Lokalanzeiger wiſſen, daß der rechte Flügel der Mehrheitsſozialiſten bereit ſei, für gewiſſe Induſtrieen Ausnahmen vom 8 Stundentag zuzulaſſen, während der Uinke Flügel an ihm unbedingt feſthalten will und außerdem die ſogenannte Erfaſſung der Sachwerte eintritt. In welcher Form der deutſche Plan nach ſeiner Fertigſtellung den Alliierten zur Kenntnis gebracht werden ſoll, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. Er kann in einer ſchriftlich firierten Note niedergelegt, vielleicht aber auch durch Staatsſekretär Bergmann mündlich nach Paris überbracht werden. Als Tag für die Ueberreichung iſt der 30. De⸗ ember in Ausſicht genommen. 8 neue Anſchläge poincarẽs Auch in Paris iſt man natürlich in der nicht müßig geweſen. Poincare hat wieder ſein berüchtigtes Pro⸗ amm der wirtſchaftlichen Zerſplitterun Deutſch⸗ ands durch Errichtung von Zollgrenzen propagiert. usgerechnet am heiligen Abend hat der„Kriegs rat“ im Elyſee getagt, wo ſich die Mitglieder der Repko ſowie der franzöſiſche Oberkommiſſar in den Rheinlanden Tirard, der Direktor der Bergwerke Guillaume und der Miniſterialdirektor Seydaux vom Miniſterium des Aeußeren zuſammenfanden. Nach dem„Petit Pariſien“ wurde das genau Pro⸗ gramm für den 2. Januar noch nicht verhandelt. Der„Matin“ drückt ſich ſchon deutlicher aus. Die franzöſiſche Regierung wolle alle Einzelheiten eines Ausbeutungsplanes durch Errichtung einer Zollin ie, die die Rheinlande vom Ruhr⸗ becken und dem übrigen Deutſchland trennt, ausarbeiten. Es ſolle dies eine produktive Pfandnahme ſein und keine militäriſche Expe⸗ dition, durch die man die Gebiete annektieren wolle. Die Inan⸗ ſpruchnahme des Heeres werde auch in dem Maße erfolgen, als ſie zum Schutze der mit der Kontrolle der Dominialgüter und Zolleinnahme beauftragten Beamten ſei. Das Blatt be⸗ hauptet, die engliſche Regierung ſei nicht weit davon entfernt, einer ollgrenze um das Ruhrgebiet zuzuſtimmen, ja ſogar eines Tages ſch daran zu beteiligen, wenn die Maßnahme nach einem neuen Ultimatum ſich als notwendig erweiſen ſollte. Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Blum chreibt im„Populatre“: Poincares produktive Pfänder würden rankreich nur neue Laſten bringen. Es ſei kein Verdienſt, vorauszuſagen, daß Poin⸗ care in Paris wie in London bei der engliſchen Regierung auf einen hartnäckigen Widerſtand ſtoßen werde. Wir würden, ſo ſahrt Blum fort, uns wenig um dieſen Widerſtand kümmern, wenn er nicht der Ausdruck der Auflehnung und das Veto des Weltgewiſſens ſein würde. Man muß dieſe Wahrheit ungeſchminkt ausſprechen. Wenn Frankreich von produktiven Pfändern redet, glaubt kein Menſch in der Welt an Frankreichs guten Willen. Man er⸗ innert ſich nur zu genau, daß Fränkreich kein bares Geld aus dem Ruhrgebiet und aus dem Rheinlande ziehen kann. Man erinnert ſich ſolcher Dokumente wie der Berichte Dariacs. Dieſer verſteht unter der Autonomie des linken Rheinufers eine Autonomie unter dem militäriſchen u. wirtſchaftlichen Protektorat Frankreichs u. Bel⸗ giens und ſo erklärt ſich die Erregung der öffentlichen Meinung in Europa und in Amerika. Blum befürchtet, man werde die Entente vollkommen zertrümmern, die Vereinigten Staaten gegen Frankreich aufbringen und den Sieg der Reaktion in Deutſchland konſolidieren. Das werde ſchließlich zur politiſchen und wirtſchaftlichen Iſolierung Frankreichs führen. Vom deutſchen Standpunkt iſt dieſer Kritik kein Wort hinzuzufü⸗ gen. Es fraat ſich nun vorerſt, bis zu welchem Grade Poincare die Stimmung in London beeinflußt hat. Der Verſailler Vertrag und die„Pfänder“ Zu der Rede Poincares im franzöſiſchen Senat vom 21. Dezember wird halbamtlich aus Be rlim gemeldet: In erſter Linie muß immer wieder darauf hingewieſen werden, daß der Berſailler Vertrag nicht nur die Verpflichtung Deutſchlands zur Zahlung von Reparationen begründet, ſondern zugleich in un⸗ zwetdeutiger Weiſe das Prinzip feſtlegt. daß die Jahlungspflicht ihre Arensen ieweils an der Leiſumgsfähigteit und an den Lebensnot⸗ wendigkeiten Deutſchlands finden ſoll. Die Reparationskommiſſion iſt nach dem Vertrag verpflichtet, periodiſch unter Anhörung deutſcher Vertreter die Mittel und die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands feſtzuſtel⸗ len und erſt danach die Zahlungsfriſten zu beſtimmen. Auch ſollen die Ausgaben für die Verſorgung Deutſchlands mit Lebensmitteln und Rohſtoffen ſowie allgemein die für die Erhaltung der Repara⸗ tionsfähigkeit Deutſchlands notwendigen Ausgaben den Vorrang vor allen finanziellen Verpflichtungen aus dem Verſailler Vertrag haben. Das Ultimatum der Alliierten vom 16. Juni 1919 ſtellt ausd rũ ck- lich feſt, daß die Beſtimmung über die Berückſichtigung der Zah⸗ lungsfähigkeit lediglich im Intereſſe Deutſchlands vorgeſehen iſt und alſo den Zweck hat, lede Ueberſchreitung ſeiner Leiſtungsfähigkeit zu verhindern. Darüber, daß die Erfüllung des Londoner Zahlungspla⸗ nes die gegebenen Möglichteiten überſteigt, iſt ſich alle Welt einig. Wenn die deutſche Regierung alſo eine Aenderung dieſes Planes beantragt und Vorſchläge für eine anderweitige, der deut⸗ ſchen Leiſtungsfähigkeit tatſächlich entſprechende Regelung macht, ſo erbittet ſie damit eine beſondere Vergünſtigung, deren Gewäh⸗ rung von den Alliierten an beliebige Bedingungen geknüpft werden kann, ſondern ſie macht von einem im Vertrag ausdrücklich vor⸗ geſehenen Rechte G ebrauch. Poincars ſpricht aber nicht ein⸗ mal davon, daß die Aenderung des bisherigen Zahlungsplanes von Bedingungen abhängig gemacht werden könne. Er geht viel weiter und behauptet. daß Frankreich durch Artikel 248 des Ver⸗ trages durch die bloße Tatſache der Nichtzahlung ohne wei⸗ teres in die Lage verſetzt werde, ſich deutſche Pfänder zu nehmen. Der Artikel 248 hat keinen anderen Inhalt als daß er eine Rangordnung der verſchiedenen deutſchen Gläubiger feſtſetzt. Er enthält aber nichts von einem Recht auf Zwangsvollſtreckung. Dieſe Auffaſſung findet auch ihre Beſtätigung in dem Ultimatum der Alliierten vom Juni 1919. Dort wird bei der Erörterung des Artikels 248 ausſchließlich von einer vorzugsweiſen Befriedigung der Reparationsſchulden geſprochen. Es wird aus dem Artikel für die Alliierten lediglich das Recht gefolgert, ihre Bezahlung in Vor⸗ rechten(par priorité) vor der Regelung aller anderen Schulden des Reiches oder der deutſchen Länder zu erhalten. Selbſt wenn alſo, was angeſichts der deutſchen Finanzlage nicht der Fall iſt, eine Verletzung der deutſchen Zahlungspflicht vorläge, würde ſich daraus zu gunſten der Pfänderpolitik Poincarss doch keine Rechts⸗ grundlage ergeben. Eine Verwirklichung der Pfänderpolitik wäre vielmehr Vertragsbruch und Gewalt. Es iſt in dieſem Zuſammenhang aber noch auf einen anderen Punkt hinzuweiſen. Poincars ſtellt offen in Ausſicht, daß Frank⸗ reich gegebenenfalls auch ohne Mitwirkung und Einwilligung der anderen Alliierten die Pfänder in Beſitz nehmen werde. Dem⸗ gegenüber iſt zu betonen, daß ein einſeitiges Vorgehen Frankreichs in der Reparationsfrage ſchon als ſolches einen Ver⸗ tragsbruch bedeuten würde. Welches auch die Rechte ſind, die der Verſailler Vertrag zur Durchführung der Reparationen gegen Deutſchland gibt, ſo beſteht doch kein Zweifel darüber, daß dieſe Rechte niemals von einer einzelnen der an der Reparation beteiligten Mächte geltend gemacht werden können. Die Durchführung der Reparationen iſt ausſchließlich in die Hände der Reparationskommiſſion gelegt. Ebenſowenig wie aber eine einzelne Macht unmittelbar Reparationsanſprüche erhehen kann, kann ſie für ſich allein Zwangsmaßnahmen zur Durchführung dieſer Anſprüche ergreifen. Sonſt würde ſich die widerſinnige Folge ergeben, daß ein Staat Anſprüche eintreiben oder ſich Pfänder ſichern könnte, die ihm gar nicht zuſtehen.“ Amerika und Europa Der Berichterſtatter der„V..“ in Waſhington drahtet ſeinem Blatt, weder Harding noch Staaksſekretär Hughes hätten bekannt werden laſſen, was die Regierung im Intereſſe Europas eigentlich beabſichtige. Die Hoffnungen und Illuſionen für die Löſung der Weltkriſe dürften nicht zu der Erwartung führen, daß ſchon ein Weg aus der zerrütteten Lage gefunden ſei. Jedenfalls ſei Ame⸗ rika nicht gewillt, ſich kopfüber in den europälſchen Strudel zu ſtürzen. Was die Regierung zu tun im Sinne hat, wozu ſie aber noch keineswegs entſchloſſen iſt, muß ſcharf von den Abſichten der Nationalhandelskammer getrennt werden, die ihrerſeits eine Unter⸗ kommiſſion nach Deutſchland zu ſchicken beabſichtigt, um die wirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Hilfsquellen in Deutſchland zu prüfen. Während die Schritte des Präſidenten und des Staatsſekretärs offi⸗ ziell ſind, iſt die zweite Initiative völlig privater Natur. Der Plan der Handelskammer iſt ſei drei Monaten, wenn nicht länger porbereitet. Würde man in Deutſchland dieſer privaten Unter⸗ ſuchungskommiſſion die Aufgabe erleichtern, ſo würde dies ohne Zweifel einen guten Eindruck machen. Frankreich iſt keines⸗ wegs gezwungen, die von der Unterſuchungskommiſſion feſtgeſtellten Zahlungsmöglichkeiten Deutſchlands anzuerkennen, wenn es ſie für zu niedrig hält. Deutſchland andererſeits braucht ſie nicht anzuneh⸗ men, wenn es ſie zu hoch findet. Der Antrag des Senators Borah Berün, 27. Dez.(Von unſ. Berl Büro.) Der Antrag des Senators Borah auf Einberufung der Weltkonferenz Lander nach der Times folgendermaßen: „Der Präſident iſt dazu ermächtigt und wird gebeten, dieſenigen Regierungen einzuladen, deren Mitarbeit er für notwendig 20 nltz lich hält, und Delegierte zu entſenden zu einer Konferenz, die den Auftrag haben würde, die jetzt in der Welt beſtehenden wirt⸗ ſchaftlichen Probleme zu prüfen und zu einer Uebereinkunft zu gelangen, die für die Wiederbelebung des Handels, eine geſunde Finanzverwaltung und die Rückkehr zu normalem Geſchäftsleben notwendig ſei. Dieſe Konferenz könnte auch die Frage einer we i⸗ teren Abrüſtung prüfen und ſowohl über die Bewaffnung zu Lande wie auch die zur See zu einem Ulebereinkommen zu gelangen, beſonders was den Bau von Kriegsſchiffen und Tauchbooten von über 10 000 Tonnen oder weniger und von militäriſchen Flugzeugen betrifft.“ Senator Borah ſoll bei ſeinem Antrag auf die Abrüſtungs⸗ tonferenz als Präzedenzfall hingewieſen haben. Europa ſei in einem Chaos. Die verantwortlichen Männer erklärten, daß der augenblickliche Zuſtand die Gefahr eines neuen Kriegs hervorgerufen habe. Die militäriſchen Sachverſtändigen wollten die militäriſchen Rüſtungen vermehren. Europa ſchulde Amerika elf Milliarden. Disſe Summe könne nicht zurückbezahlt werden, wenn das Reparationsproblem ungelöſt bleibe. Amerita müſſe intervenie⸗ ren, um ſich die Märkte Europas zu erhalten. Der im Senat von dem Führer der„Unvperſöhnlichen“, dem Senator Bo rah, eingebrachte Zuſatzantrag zun Marknekredit. vorlage hat eine Spaltung der„Unverſöhnſichen“ im Senat hervorgerufen. Er wird im übrigen vorausſichtlich zur Wiederauf⸗ ten an den eltropäiſchen Angelegenheiten führen. 1 nahme der Generoldebatte übe die Teilnahme der Vereinigten Stach Worte ſchloſſen, die Ausführung der Harding und die weltwirtſchaftskonferenz Entgegen einer früheren Meldung, nach der Präſident Har⸗ ding der vom Senator Borah vorgeſchlagenen Weltwirtſchafts⸗ konferenz abgeneigt ſein ſollte, erfährt man jetzt an zuſtändiger Stelle, daß der Präſident die Beteiligung an dieſer Konferenz gut⸗ heiße, wenn folgende drei Bedingungen zugeſtanden würden: 1. Die Vereinigten Staaten würden er lären, daß ſie ſich durch keine Beſtimmung des Verſailler Vertrages oder ſpäterer interalliiierter Abkommen gebunden erachteten; 2. Die Vereinigten Staaten würden ſich weigern, die Annullierung der in⸗ teralliierten Schulden aguf dieſer Konferenz zu beſprechen: 3. Die Bundesregierung würde von vornherein jede offizielle Anleihe an irgendeine europäiſche Macht ablehnen. Senator Me Cormick, der von ſeiner Europareiſe zurück⸗ gekehrt iſt, erklärte der„United Preß“, nach ſeinen perſönlichen Er⸗ kundigungen würde die Beſetzung des Ruhrgebiets überall außerhalb Frankreich⸗ mißbilligt. Außerdem erklärte Me Cormick, daß er dem Vorſchlage des Senators Bor ah hinſicht⸗ lich einer Weltwirtſchaftskonferenz nicht zuſtimmen könne, da die Lage dafür noch nicht reif ſei. Eine Friedens⸗Enzyklika des papſtes Jür religiöſen und bürgerlichen Frieden Die angekündigte Enzyklika des Papſtes:„De arcano coeli“, wird nunmehr veröffentlicht. Ihr weſentlicher Inhalt iſt folgender: Der Pupſt gibt zunächſt die Gründe an, weshalb die Enzyklika trotz ſeines lang gehegten Wunſches, zu den Gläubigen zu ſprechen, erſt jetzt erſchienen ſei. Die Völker erfreuten ſich noch nicht des wahren Friedens; dies ſei traurige Wahrheit. Es ſei notwendig, dieſe Tatſache ſowie die Tragweite des Uebels zu erkennen, die Ur⸗ ſachen aufzudecken und Schritte zum Studium des Uebels zu unter⸗ nehmen, um es bekämpfen zu können; dies ſei die Aufgabe ſeines apoſtoliſchen Amtes. Noch immer herrſche nicht Friede auf Erden, vielmehr noch immer offener und verſteckter Krieg. In Europa lebten Völker, die noch in dichte Nebel des Haſſes eingehüllt und wechſelſeitig voll vom Mißtrauen und Kränkungen ſeien. Am ſchwerſten litten die Beſiegten, aber auch die 5 und ſelbſt die Neutralen blieben nicht verſchont. Die Gefahr ſei umſo größer, weil die Angſt der Völker zunehme, da immer ſtärkere Drohungen mit neuen Kriegen kämen, die noch ſchrecklicher und verheerender als die vergangenen ſein würden. Man iebe daher in beſtändiger Angſt und in der⸗ Befürchtung einer Ver⸗ längerung der troſtloſen Lage eines bewaffneten Friedens, der faſt einen Krieg ohne Unterlaß bedeute, der die Finanzen der Völker ruiniere, die Blüte ihrer Jugend verderbe und die reinen Quellen des phyſiſchen, geiſtigen, religisſen und moraliſchen Lebens vergifte. as zweite Uebel ſeien die inneren Kämpfe der einzelnen Völker. Der Klafſenkampf ſei die feſt eingewurzelte, tõ d⸗ lichſte Krankheit der menſchlichen Geſellſchaft, gleichſam der Bohrwurm, der den Lebensnerv des Ganzen zernage. Von da kämen Revolution und Aufruhr auf der einen, Reaktion und Unter⸗ drückung auf der anderen Seite. Der Papſt beklagt, daß die Zer⸗ ſetzungskeime auch in der Keimzelle des Staates, die Familie, eindrängen. Die geiſtigen Schäden des Krieges ſeien bis an die äußerſten Grenzen der Erde zu ſpüren, da ſogar Miſſionare die Felder ihrer apoſtoliſchen Tätigkeit hätten verlaſſen müſſen und leider noch nicht hätten dorthin zurückkehren können. Der Papſt unterſucht ſodann die Urſachen dieſer Uebel, die in den Menſchen ſelber lägen. Formell ſei Friede geſchloſſen, aber die Herzen nährten noch Kampfgeiſt. Ein verfälſchter, nur auf dem Papier geſchloſſener Friede habe den Geiſt der Rachſuͤcht noch verſchärft und die Gier nach materiellen Gütern— die Quelle von Kämpfen und ſozialen wie internationalen Ungerechtigkeiten— geradezu legitimiert, wenn ſie mit Staatsraiſon und Vater⸗ fandsliebe bemäntelt und ſo beinahe wie Gerechtigkeit erſcheine. Dieſes Gefühl der Vaterlandsliebe, das an ſich, wenn es vom Geſetz Ehriſti geregelt ſei, einen Anreiz zu vielen Tugenden und bewunde⸗ rungswerten Heldentaten biete, werde zum Ankrieb für ſchwere Un⸗ gerechtigkeiten, wenn die berechtigte Vaterlandsliebe in maßloſen Nationalismus ausarte und vergeſſe, daß auch die Völker Brüder innerhalb der menſchlichen Familie ſeien, daß auch andere Nationen ein Anrecht auf Leben und Gedeihen hätten und daß es niemals er⸗ laubt oder auch nur klug ſei, das Nützliche vom Ehrbaren zu trennen. Die Grundurſache allen Uebels aber ſei die Abkehr der Menſchen von Gott, die heute ſchon in der Schule gelehrt werde. Bei der Feſtſtellung eines ſo großen Uebels habe der Papft nicht das zuverfichtliche Vertrauen, hierfür ein Heilmittel zu finden. Einzig und allein die katholiſche Kirche ſei fähig, den Mate⸗ rialismus wirkſam zu bekämpfen und den Maſſen den Geiſt wahrer Brüderlichkeit einzuflößen. Die Kirche werde auch künftig den Frie⸗ den ſichern, denn ſie lehre, daß alle Handlungen— nicht nur die Einzelmenſchen, ſondern auch die der Gemeinſchaft— moraliſch ſein müßten. Keine menſchliche Einrichtung könne den Nationen eine internationale Rechtsſetzung geben wie der wahre Völkerdund des Chriſtentums. Der Papſt erklärt, er wolle die Programme ſeiner beiden Vor⸗ gänger vereinigen: die Wiederaufrichtung des Reiches Chriſti und die Befriedung in Chriſto, und fordert Klerus wie Laien zu enger Zuſammenarbeit mit Epiſkopat auf. Ein Troſt in dieſer trüben Zeit ſei ihm die Wieder⸗Beziehungs⸗ aufnahme diplomatiſcher Beziehungen faſt ſämtlicher Staaten mit dem Apoſtoliſchen Stuhl, wegen der darin zum Ausdruck gelangen⸗ den Anerkennung des wohltätigen Wirkens der Kirche für das Heil der menſchlichen Geſellſchaft. der Papſt bedauert ſchmerzlich, daß Italien, ſein Vaterland, dabei fehle. Die Kirche wolle weder noch dür fe ſie ohne gerechten Grund ſich in die Leitung rein welt⸗ licher Dinge miſchen; andererſeits könne ſie eine Verletzung des gött⸗ lichen Rechts in der menſchlichen Geſellſchaft nicht dulden. Er wieder⸗ hole daher die Worte ſeines Vorgängers:„Wir werden nichts dul⸗ den, was gegen die Würde und Freiheit der Kirche wäre!“ Der Papſt ruft zum Schluſſe Gott an, ihm zur Wiederherſtellung des Reiches Chriſti wie zur Befriedung Italiens und der Welt ſeinen Beiſtand zu gewähren. Die empfindlichen Franzoſen Die Nationaliſten Frankreichs erblicken in den Ausführungen des Papſtes einen Angriff auf die Gerechtigkeit de⸗ Friedensver⸗ trages. Der„Temps“ betont, dies Enzyclica werde in der ganzen Welt geleſen, aber die gläubigen Katholiken in Frankreich ſeien ent⸗ erträge zu fordern.„Echo de Paris meint, die Verwüſtungen Frankreichs len diel erheblicher als die für Deutſchland aufgeſtellte Re Das Blatt ſpricht dun der Pagſt 5— welche hätte der m undaermherzigen Frankreich gegen ⸗ „FFFVVTTC —— 2—— ———5ĩ ——— — —— re ——..—...—..—————f¼, —— 2. Seite. Nr. 595 7 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag-⸗Ausgabe) Mittwoch den 27. Dezember 1922 Ein Weihnachtswunſch des Kanz ers. Reichskanzler Or, Cund hatte der deutſchen Preſſe einen Weihnachtswunſch für das Deutſche Volk übermittelt, der aber nſolge überaus mangelhafter Regie ſo ſpät ausgegeben wurde, daß nur noch ein geringer Bruchteil der deutſchen Zeitungen ihn rechtzeitig veröffent⸗ lichen konnte. Da die Worte des Kanzlers aber Bedeutung über den Tag hinaus haben, geben wir ſie nachſtehend tron des nunmehr bereits überholten Anlaſſes wieder. Sie lauten: „Die Welt iſt vom Frieden der Menſchen und Völker noch weit entfernt. Auch dieſes Weihnachten 1922 iſt mehr ein Tag der Mahnung an ihn als ſeiner Erfüllung. Es gibt kaum ein Volk der Erde, das tleſere Sehnſucht nach Frieden hat, als das deutſche Nolk Inmitten einer qualvollen Un⸗ ſicherheit der Wirtſchaft, die Milllonen dem Schickſal der Ungewißheit preisgibt, will es ſich mit den äußerſten Notw⸗adigkeiten des Lebens abfinden. Nur Frieden will es und Gerechtigkeit. Das gilt nach innen wie nach außen. Kein Zweifel darüber daß dieſe Gerechtigkeit im inneren Wirlichaftsleben eines Volkes ſchwerer nach erzwingbaren Regeln zu ſichern iſt als irgendwo ſonſt. Umſo not⸗ wendiger iſt es, daß ein anderes einſetzt, was ſtärker iſt: Die lätige Liebe von Menſch u Menſch, von jedem ei tzelnen zum nächſten und fernſten, die an Kindern und Greiſer, an Notleidenden und Ver⸗ zweifelnden ſo viel tun lunn und zu der Weihnachten uns mahnt. Nie mehr als jetzt iſt ſolch unpolitiſche rein menſchliche Pflichtbe⸗ trachtung zugleich der ſtarke politiſche Dienſt an der Nation und ihrer Einheit. National ſein, heißt vor allem, Liebe zum Volk haben und an ſeiner Verſöhnung arbeiten, heißt unnützen Streit begraben oder vertagen, heißt das gute Alte verehren, an die Zukunf! glauben, die Gegenwart tragen und nützen. Kann, ja muß nicht in ſolcher Auffaſſung nationaler Pflichten ſich gerade jetzt das deutſche Volk zuſammenfinden, wo ſchwere und ſchwerſte Entſcheidungen bevorſtehen, die der Welt den wirklichen Frieden bringen oder verſagen werden? Damit wird zugleich die Entſcheldung darüber fallen, ob die Wirtſchaftskraft Deutſchlands vor dem Zuſammenbruch gerettet, für uns und für die Welt nutzbar ge⸗ macht oder ob ſie neuerlich zum Schaden des deutſchen Schuldners wie ſeiner Gläubiger durch einen politiſchen Tendenzen dienenden Zwang geknebelt werden ſoll, der gegen den Vertrag von Verſailles verſtößt und den hinzunehmen keine vom Volkeswillen getragene Re⸗ gierung bereit ſein kann. Was immer in unſern Kräften ſteht, um der Welt ſchwerſtes Unheil zu erſparen und den Weltfrieden zu verwirklichen, ſoll geſchehen. Wir ſind entſchloſſen, ſchwere Opfer an Gut und Geld auf uns zu nehmen, um der Freiheit deutſchen Blutes und um ber Gleichberechtigung und der friedlichen Arbeit mit andern Völkern willen. Im beſondern gedenken wir dabei des Landes am Rhein. Nichts, was Deutſche dort noch mehr als bisher unter fremde Macht brächte, kann Deutſchland zugeſtehen. Alles, um ſie aus dieſem Zwang zu löſen, muß es verſuchen bis zu den äußerſten Grenzen die die Wirtſchaft und Wahrhaftigkeit ihm ziehen. So iſt der Dienſt am Frieden des deuſchen Volkes und der Welt die Gabe, die wir unterm Chriſtbaum niederlegen. Weihnachten recht feiern heißt, den Willen zu ſolchem Frieden in allen Häuſern und Hütten, in allen Gotteshäuſern zu ſtürken und geſtärkt ins neue Jahr zu treten im männlichen Glauben an das Recht unſeres Valkes und den Kublichen Sieg der Gerechtigkeit. Keine Fortſchritte in Cauſanne Dee türtiſche Delegation e Proteſt⸗ b note gegen die Anhörung der bulgariſchen und der armeniſchen Minderheiten. Sollten die Alliierten a der An⸗ härung dieſer Minderheiten beſtehen, ſo würden die Tür n ihrer⸗ ſeits die Anhörung der ägyptiſchen, der riſchen und der paläſtinenſiſchen und ſogar der ir! en Vertreter ver⸗ langen, die dann ebenfalls zugelaſſen werden müßten, um ihre ge⸗ pechte Sache verteidigen zu können. Die privaten Verhandlungen über die Meerengen⸗ Frage, die trotz der Weihnachtsſeiertage fortgeſetzt wurden, haben bisher kein Ergebnis gezeitigt, obwohl die Verbündeten hin⸗ lichtlich der Kontroll⸗Kommiſſion neue ugeſtändniſſe gemacht und die Türken, wie es ſcheint, endgüllig de Umwandlung der — von Gallipol in einen Gendarmeriepoſten angenommen haben. 1 7 ſich mit ſeinem Generalſtab nach r General Refet Paſcha wird ſein Hauptquartier voraus⸗ Oſt⸗Thrazien begeben. ſichtlich in Luele⸗Burgas zuſſchlagen. Theater und Muſik Königskinder(Neueinſtudiert) Der Jubet nahm beinahe kein Ende. Galt er dem Werke! galt er nur den Künſtlern? Wer will den Beifall zerlegen! ſo viel ſteht feſt und ſicher: über dem dritten Bilde(„Verdorben und geſtorben“) lagerte wahre Ergriffenheit. Die Mehrzahl mag ge⸗ kommen ſein, die Sorgen zu vergeſſen, einem Märchen zu folgen. Aber nun kam das Unerwartete: man ſah im Spiegelbilde die Not des eigenen Volkes, man lauſchte wieder den Tönen eines deutſchen Meiſters, der uns„von deutſcher Seele“ ſang und ſagte. Man vergaß Ernſt Rosmer und hielt ſich an Engelbert Humper⸗ dink. Vor dreißig Jahren ſprach er zu uns. Onkel Engelbert ſchrieb nämlich für ſeine Neffen und Nichten ein kleines Märchen⸗ ſpiel mit den ſchönſten alten Volksweiſen. Weihnachten im frommen Siegerland„Hänſel und Gretel“ erklangen dort in kerndeutſcher Umwelt! Aus dem kleinen Märchenſpiel wurde ein Bühnenwerk, und die Engel ſtiegen zu uns hernſeder und das ſymphoniſche Orcheſter rauſchte uns neuromantiſche Klänge aus den alten Weiſen zu, und führte uns zu„Himmels Parabeiſen“.. Noch einmal faßte Humperdink in das Glücksrad der Märchenoper, aber diesmal verbündeten ſich der Puccini⸗Rauſch und das Tiefland der Leidenſchaften gegen ihn. Die Aufführung von 1912 war ſorgſam, fleißig, aber kalt vor⸗ bereitet; in Erich Kleiber haben wir den Wiedererwecker von Humperdink gefunden. Die⸗ Liebe zur deutſchen Kunſt hat vor⸗ geſtern Wirkungen erreicht, die wir aus der Klapierpartitur kaum enträtſeln konnten. Zwar erſchien der„Königsſohn“ noch etwas fahrig, aber dann gewann der Führer die volle Ruhe, und das „Feſt von Hellabrunn“ gelang ganz vortrefflich. Endlich das rich⸗ tige Tempo— nicht nach Smetanas„Verkaufter Braut“ orientiert — und folglich endlich die richtige Wirkung! Dann drittens: das langſame Vorſpiel zum dritten Bilde. 480 vereinigt ſich die ebie Orcheſtratſon des Meiſters mit dem ſ önſten Klang. Was überhaupt an dieſem Abend unſer Orcheſter ſeboten hat, an edler Begleitung wie an Bläſer⸗Feinheiten! man hätte ſie alle heraus⸗ rufen ſollen aus ihrem abgründlichen Spielraum... Es war, wie geſagt, eine„neue“ Oper; ein deutſches Werk iſt uns neu geſchenkt worden. Die Inſzenierung, obendrein ohne alle Maler⸗Eitelkeiten aus dem Jahre 1912 übernommen, leitete Eugen Gebr ath mit bewährtem Muſik⸗ und Bühnenſinn, Einſtudierung der Chöre hatte Robert Erdmann geleitet. Und wir dürfen mit Genugtuung nach zehn Jahren wiederholen: was ſchönen Geſang anbelangt, JIn einer Konferenz von hervorragenden indiſchen Perſönlich⸗ keiten, die in Kalkuftka eröffnet wurde und an der die moham⸗ medaniſchen Führer teilnahmen, erklärte der Präſident der Konferenz daß die gleuche Perſönlichkeit in Konſtantinopel mit dem Sulkonat und dem Kalifat bekleidet werden müßte Die in⸗ diſchen Mohammedaner ſeien der Anſicht, daß der Kalif von der ganzen mohammedantſchen Welt gewählt werden müſſe Ein enr⸗ ſprechender Vorſchlag wird einem indiſchen Nationalkan greß unterbreitet werden. Botſchaſterwechſel in Berlin Der hisherige italien iſche Botſchafter Senator Alfredo Fraſſati hat Verlin verlaſſen Er war ſchon vor ſeinem Amts⸗ antritt durch ſeine publiziſtiſche Tätigkeit eine in Deuiſchlatnd wohl⸗ bekannte und geſchätzte Perſönlichkeit. Als Botſchafter hat er ſtets Verftändnis für die beſondere Lage Deutſchlands gezeigt und ſich be⸗ mührt, für eine Annäherung der beiden Länder zu wirken. Sein Scheiden wird umſo mehr bedauert, als er es verſtanden hat, durch die Gaſtlichkeit ſeines Hauſes ſich in weiten Kreiſen auch lebhafte per⸗ ſönliche Sympathien zu erwerben. Sein Nachfolger Graf Bos dari 2 vorausſichtlich am Anfang der nächſten Woche in Berlin ein⸗ reffen. ** Der ehewalige Geſandte in Konſtantinopel, Kanello pulos, iſt zum griechiſchen Geſandten in Berli n ernannt worden. —— Reue Handelsverträge Rußland In Moskau wird an den Vorarbeiten für den deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrag gearbeitet, der in großzügiger und umfaſſender Weiſe ausgebaut werden ſoll. Man hofft, die Vorbereitungen bis Mitte Januar beenden zu können, ſodaß man in die direkten Verhand⸗ lungen mit Deutſchland eintreten kann. Spanien Im Miniſterrat gab der Miniſter des Aeußeren bekannt, daß er mit der deutſchen Re gierung ein Handelsabkommen geſchloſſen habe, wonach Deutſchland vom 20. D ezember ab den ſpaniſchen Erzeugniſſen Mei ſtbegünſtigung gewü hre. Spa⸗ nien werde ſeinerſeits die deutſchen Erzeugniſſe nach dem Tarif der zweiten Kolonne behandeln und den Koeffizienten für Länder mit lichen Schwierigkeiten dieſer Gattung einmal aufzuzeigen, mag ſänger, entwerteter Währung aufrechterhalten. Eine Billion Fehlbetrag Der Reichsrat hat in ſeiner letzten Sitzung vor Weihnachten den ane des Reichshaushaltes für das Jahr 1928 angenommen. Der Fehlbetrag wird eine Billion überſchreiten. Im Voran⸗ ſchlag ſelbſt ſind zwar als Fehlbetrag„nur“ 721 Milliarden angeſetzt, doch liegt das daran, daß für die eigentlichen Reparationslei⸗ 1 überhaupt keine Ziffern ein eſetzt worden ſind, da vorläufig eder Anhalt dafür fehlt, wie hoch ſie einzuſtellen ſind. Würde man aus dem diesjährigen Haushalt die Summe von rund 300 Milliarden für Reparationsleiſtungen in den Voranſchlag für das Jahr 1923 übernehmen, ſo würde damit die Billion überſchritten ſein. Und da man kaum annehmen kann, daß die Reparationsleiſtungen vollkommen aus dem deutſchen Reichshaushalt verſchwinden werden, ſo geht man ſicherer, wenn man die Lücke im Etat nicht offen läßt, ſondern die aſtrnoomiſchen Zahlen ins Auge faßt, zu deren Höhe ſich allmählich die deutſchen Haushaltsziffern erhoben haben. Woraus ergibt ſich nun das e Wie ſcen bemerkt, Naſt die Reparationslaſt in erſter Linie die Schuld baran. Deiſ Reichsrat iſt hierüber eine neue Ueberſicht aencſe aus der hervor⸗ geht, in wie ſkrupelloſer Weiſe uns die eſatzungsarmee ausplündert. Deutſchland hat allein in einem Zeitraum von 1¾ Jahren ſo viel für die feindlichen Trupßen liefern müſſen, wie nötig wäre, um ein Leinwandband von normaler Tuchbreite von Chriſtiania nach Mailand zu ſpannen. Dieſe Verſchwendungsſucht ringt nicht uur Frankreich um den Ertrag unſerer Entſchädigungs⸗ zahlungen, ſondern bürdet uns auch eine Laſt auf, die mehr und mehr zu einer ungeheuren Anſchwellung unſeres Deftzites führt. Wir dürfen aber auch die Augen nicht davor verſchließen, daß auch ohne die Entſchädigungsleiſtungen das auflaſten würde So rechnet man auch im künftigen Jahre in oſt und Telegra⸗ phenetat mit einem Defizit von 80,5 Milliarden. Im Etat der Eiſen⸗ bahnverwaltung iſt zwar das Gleichgewicht mit nahezu 1¼ Bil⸗ lionen hergeſtellt, aber unter der noch recht zwei elhaften e daß trotz der unaufhaltſamen Teriferhöhungen mit einer Verkehrsſteſ⸗ gerung gerechnet wird. Außerordentlich belaſtend für den Eiſenbahn⸗ etat iſt die Ausgabe 1 engliſche Kohle, die infolge der Zwangs⸗ ablieferung deutſcher ohle an die Stelle unſerer eigenen Produktion treten und ungeheuer teuer bezahlt werden muß. Der Kampf gegen das Deftzit muß unbedingt aufgenommen wer⸗ den, wenn wir nichk öſterreichiſchen Zuſtänden verfallen wollen. Auch aus dem Reichshaushaltsvoranſchlag für 1993 geht hervor daß es dazu außer einer Reviſion des unerträglichen Verirags von Verſallles der äußerſten Sparſamkeit im Innern bedarf. Beides ſind heute Auslanòsrundſchau Die Flucht von Moskau. Die Zentralleitung der norweg! ſchen Arbeiterpartei(Kommuniſten) hat mit 7 gegen lung vorzuſchlagen, die Bedingungen, die auf dem letzten Kongreß in Moskau aufgeſtellt wurden, zu verwerfen und die Partei aus der Moskauer Internationale abmelden zu laſſen. Die Entente⸗Luftflotte. In Erwiderung auf eine Anfrage im Unterhauſe teilte der Luftfahrtmiiſter mit. daß die Stärke der britiſchen Luftſtreitkräfte ungefähr 32 aktive Luftgeſchwader von je 12 Maſchinen beträgt. Frankreich beſitze 128 Geſchwader zu je 9 Maſchinen und Belgien 14 Geſchwader zu je 10 Maſchinen. Deutſches Keich die dezemberlöhne der Staatsarbeiter Die Reichsreglerun at die Forderung der Spitzen⸗ Nne e en eine nachträgliche Erhöhung der Dezember⸗ löhne der Staatsarbeiter vorzunehmen unter erneutem Hinweis au die außenpolitiſche Lage endgüllig albgelehnt. Wie die„Voſſ⸗ Ztg.“ erfährt, haben ſich die Eiſenbahnerorganiſationen mit der Entſcheidung beſchäftigt und eine Erklärung abgegeben, daß ſie mit Rückſicht auf die gegenwärtige politiſche und wirtſchaftliche Lage an einzelnen Orten elwa aus rechenden Teilſtreiks ihre Unterſtützung verſagen müßten. „Ergebnisloſe Waffenſuche in einer Hamburger Kaſerne. Am Samstag erſchien in einer Kaſerne der Hamburger Schutzpolizei eine aus itensſiſchen; engliſchen und belgiſchen Offizieren beſtehende Entenkekommiſſion, um eine Durchſuchung nach Waffen vorzunehmen. Die Durchſuchung verlief völlig ergebnislos⸗ Offenſichtlich lag wieder einmal eine Denunziation vor. Bapern und die pfalz Ein Nachwort zum Ludwigshafener Streik Unter der Ueberſchrift„Betrogene Betrüger“ gehen die„M. N. :“ mit dem auf kommuniſtiſche Treiberelen zurückzuführenden wilden Streik in der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigs⸗ hafen ins Gericht; wobei ſie darauf hinweiſen, daß der Produk⸗ tlonsqusfali einen Minderertrag der nächſten Ernte von 396 000 Tonne oder 7920 000 Zentnern Getreide bedeute. Dieſen Ausfall würden beſonders die! rbieter ſchmerzlich empfinden, die ſich hierfür bei den kommuniſtiſchen Streikhetzern bedanken könnten. Es wäre ungerecht, die geſchichte Vermittlertätigkeit des Miniſterlal⸗ rats Becker zu vergeſſen der von der Aenn in die Pfalz geſchickt wurde, und es verſtand, die äußerſte 9 abzuwenden. Das Blatt ſtellt feſt, daß es doch recht merkwürdig iſt, daß von der ganzen Internationale ausgerechnet nur Moskau und Paris ein lebhaftes Intereſſe an deriFnanzierung des Ludwigshafener Streiks hatten. Der Poſten von zwei Millionen Mark, der von den Franzoſen überwieſen wurde, werde eines Tages wahrſcheinlich auf der Beſatzungsrechnung ſtehen, die zur Sicherheit der Beſatzungs⸗ truppen egeſ werden müſſe. Die Franzoſen fielen den kommu⸗ niſtiſchen eltrevolutionshetzern nicht in den Arm, weil ihnen der Ausbruch einer revolutionären Bewegung der beſte Vorwand zur Beſitzergreifung des Rheins und zur Zertrümmerung Deutſchland⸗ geben würde. Das Blatt fährt fork!„Dieſes lebensgefährliche Spiel zwiſchen Paris, Kommuniſten und Moskau iſt der tiefere Hintergrund des Ludwigshafener Streikst Heute be⸗ weiſt uns der letzte große Streik, daß wieder Kräfte am Werk ſind, die mit Verlockungen, Betörungen und Verſprechungen den deutſchen Arbeiter umgeben und Deutſchland vollends ins Ver⸗ derben ſtürzen wollen. Die Langmut gegenüber ſolchem Treiben hat ein Ende. Wir glauben, daß auch die Arbeiterſchaft Deutſch⸗ lands ſich freimacht von dem Terror gewiſſer Elemente. Das was ſich die Arbeiter und die Gewerkſchaften/ beim Anilinſtreit von einigen kommuniſtiſchen Burſchen antun ließen, war überdies die ſchwerſte Niederlage, die der demokratiſche Gedanke in der Arbeiter⸗ bewegung erlitten hat.“ Letzte Meldungen Berlin, 27. Dez.(Von unſ. Berliner Büro.) In den Hoch⸗ ofenanlagen des Bochumer Gußſtahl⸗Vereins hat ſich ein furchtbares Unglück ereignet. An der Gicht eines neuen Ofens war eine Undichtigkeit entſtanden, die abgedichtet worden Infolge eines mißverſtandenen Signals ſtürzten drei Ar⸗ bleiter mit einer Ladung Koks in die Glut. Sie ſind bei leben⸗ digem Leibe verbrannk. London, 26. Dez. Aus Gaya in Indien, wo gegenwärti der indiſch⸗nationale Kongreß tagt, wird gemeldet, daß die Redaktionskommiſſion des Kongreſſes beſchloſſen hat, dem Plenum die Ernennung eines Sachverſtän igenkomitees vorzuſchlagen, das innerhalb zweier Monate eine Liſte der engliſchen Waren hätte, die in Indien mit Erfolg boykoktiert werden könnten. Moskau, 29. 6 Nach einem Drahtbericht der Tel.„Agentur nd in dem Petersburger Prozeß der Sozialrevolutionäre und narchiſten neun Angeklagte zum Tode verurte ilt worden. — Hetman Somonow iſt in Schanghau Er er⸗ noch wunde Punkte. Opernbühnen beſtehen. Nicht allein, daß alles im zweiten Bilde zklappte“, es wir wirkliche Chorgeſangs kunſt, Die eigentüm⸗ unſerer Mannheimer Muſikzeitung vorbehalten bleiben; genüge die Feſtſtellung, daß gerade der Kinderchor verklingenden„Königskinder“] dem Werke den beſten Abſchluß gegeben hat. Und daß aus unſerem Chore Talente wie Elſe Wiesheu(Stallmagd) und Karl Zöller(Wirt) hervorgegangen ſind, darf wohl ebenfalls dem Konto Robert Erdmann gutgeſchrie⸗ ben werden. Obendrein: dieſe Stallmagd wurde 1912 von Jane Freund betreut, und der Wirt iſt eine recht eigentliche Baßbuffo⸗ Partie... Wir ſind bei den vielen kleinen Rollen, aus denen die kleine Elfriede Imhof, des e Töchterlein, des Wirtes lüſternes Töchterlein(Paula apper) und der Altſtadtrat (Alfred Landory) namentlich 7 nennen ſind. Wichtiger ſind die eingeflochtenen Handlungen des Holzhackers und des Beſen⸗ binders. Reben dem allzeit tüchtigen Hugo 9 haben wir hier Philipp Maſſalsk9g(Jelmis Nachfolger) mit gerechter zu gedenken. Dankbar ſind ſolche Partien wicht; guch die alke Heze— deren Bemol-⸗Ballade ein unterhaltſames Muſikſtück iſt— bleibt ohne Wirkung. Aber Ida Schäfers dramatiſcher Sopran der Zukunft leuchtere die Darſtellung zeigte wiederum die beachtenswerte Begabung der jungen Sängerin. Vergleiche ſind mißlich, wohl aber dürfen wir Aenne Geier, Fritz Bartling(die„Königskinder“ Spielmann) mit ſich ſelbſt vergleichen. Und da finden wir, daß ihre Geſangskunſt mit dem Studium dieſer Partien gewachſen iſt. Der Tenor Fritz Bartlings hat die lhriſche, feſſelloſe, Naturfarbe wiedergewonnen, der junge Bariton hat die Vereinigung italieniſcher Tonbildung mit ebdler Vortragskultur erreicht und Aenne Geier hat in ihrer Gänſemagd den Idealklang des lyri⸗ ſchen Soprans mit deutſcher Poeſie umſponnen. Zweifellos iſt der Sänger Bartling dem Darſteller überlegen. winkel bleiben beide in ſtetem Kontakt, und Aenne Geier ge⸗ ſtaltet muſikaliſch⸗poetiſch. Nehmen wir die Sache muſikaliſch, ſo erleben wir volle Freude an Fritz Bartling. dem Schuhert⸗Lieder⸗ an Joſef Burgwinkel in der Art, wie er umſetzt,„färbt“ und die Regiſter verbindet, wie er mit edlem warmen Tone ſein letztes Lied erklingen läßt, an Frau Aenne Geier, wie ſie ſelbſt in den unbequemen hohen Lagen noch Klangpoeſie und deutſche Seele gibt. Sie alle wurden denn auch nach vollem Verdienſt ge⸗ feiert und beſubelt. Natürlich mußte Erich Kleiber mit dabei ſein. Wir berdanfen ihm piel und faſſen nochmals zuſammen, daßz er uns Humperdinks„Königskinder“ neu erweckt hat. Es war für heute (mit dem kann unſer„Hoftheater⸗Singchor“ den Vergleich mit vielen großen eine prächtige Weihnachtsfreudel Arthur Blaß feiertag im wurde, heißt heſſ Sladeck. Alles, einmal, oder beſſer ein dutzendmal, gehört und 7 der angegraute E nicht nur das ri 9 3 dazu— der e Eheliebſten— Julie gibt ſie friſch und ˖ neuen Zeit, der ee e und Meiſtertennisſpieler, der nur 77 85 f iſt, das Geld 2i über dieſe Paxtie, und 85 Paar— und ſchließlich, abgeſehen, Ma balleg Kompagnon des He K litz, der einſt Buchha und Joſef Burgwinkel(den haber iſt, aber immer noch 17 Büroxock trä noch ſo geſchmacklos kleidet un ren. leichte ſehen iſt, ſoll er au ch ſt, f 5 und die friſiert, bekommt einen modernen Schlips umgebunden, muß ſich ein Taſchentuch in die Bruſttaſche ſtecken, bel Joſef Burg⸗ weltmänniſche Bewegungen angewöhnen. besverhältnis zu einer Kinokönigin als intereſſante Vergangenheit vorgeſchwindelt, aber der Geliebte ſein ſoll, und das wicklungen, die wird wirklich hafter Kamik in Wort und Gebärde durchläuft Ernſt Sladeck ſämtliche Entwicklungsgrade vom nüchternen Büromenſchen über den keuſchen Lebemann zum ernſten—— hen Bräutigam. Durch vortreffliche, von Karl Marx 89 der übrigen Mitwirkenden wird ſeine oben. und Ernſt Bach zwar volle Häuſer wird er auch weiterhin bringen. klärt, ſich künftig nicht mehr mit Politſt, ſondern lediglich mit Handel befaſſen zu wollen. oll denn das ankommt. e, daß ich m ohne Theater und Orcheſter? Was ur keine Sorge, wo es doch auch auf m Jeiertage vorüber ſind, iſt es e Mann wieder! Und jeht, da die mie fuür die Spielzeit 192/4 ein Theatferabonnemenk nehme. ee 775 7 ep ren Der Er Der keuſche ebemann olg des neuen Schwanks, euen Theater im Roſengarten zum erſten Male Relptet es, andere haben wir 5 1 emann und Papa, der— und Alex Kötert hat tige Zeug, ſondern auch die nötige Liebenswür⸗ Neſpel ffen— dern an Sanpeen eſpekt zu verſchaffen— immer noch gern ein nippchen lägt. Da 15 die allexliebſte Tochter, ein 9 8 aus der Art 7* lagen, ganz und gar das Kind der neuen Zei— Gretel Mohr, ewandt— und iſt auch der junge Mann der ſeines Vaters zu verſubeln, Kurt Beſcheid, Es treten auf: eren Bräutigam— Grete els ſind ein intereſſanſes mondänes von einigen ringenden Backfiſchen envaters, jener Stieg⸗ dann Prokuriſt wurde und etzt Teil⸗ und ſich immer frieſiert wie in ſeinen jungen Jah⸗ zum Schwiegerſohn ſeines Kompagnons auser⸗ intereſſant gemacht werden, denn nur für ntereſſante Männer iſt das Intereſſe der künftigen Schwiegermama Liebe des jungen Mädchens zu erwe en. Stieglitz wird weiß in ſeinen Allüren vortreffli Rainer und und erbert Mich ter war, Nun er aber ie Hoſen umkrempeln und Außerdem wird ein Lie⸗ Zufall will, es, daß Ria Rainer dieſe führt im zwelten Akt zu heilloſen Ver⸗ ſich im dritten Akt ordnungsgemäß klären. Stieglitz der Schwiegerſohn ſeines Kompagnons. Mit meiſter⸗ das emperamentvoll geleitete Zuſam⸗ Leiſtung nach ge⸗ iſt dieſer neue Schwank von Franz Arnold Weihnachtlich nicht, aber ein volles Haus brachte er, und Stimmen beſchloſſen, der Landesperwaltung und Landesperſamm⸗ ¶ e der am erſten Weihnachts⸗ mannheimer General · Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) 0 3. Seike. Nr. 595 der 31. Ddezember 1922 im Steuerrecht Don KRechtsanwalt Dr. Ernſt Linz-Mannheim Für alle Steuerpflichtigen iſt der 31. Dezember 1922 ein wich⸗ üges Datum Nicht allein wegen der Einkommenſteuer, die das Einkommen nach dieſem Tage einen mit Rückſicht auf die eldentwertung weſentlich gemilderten Tarif beſitzt, ſondern auch gen dreier anderer Steuergeſetze. I. Die Vermögensſteuer(Geſetz ab 4. Mai 1922 geltend) Rah dem Stand vom 31. Dezember 1922 erſtmals zu veranlagen. Vermögensſteuer iſt eine laufende, alljährlich zu entrichtende Steuer. Entſprechend der mit Stichtag vom 31. Dezember 1922 er⸗ folgenden Veranlagung iſt 3 Jahre lang die Steuer zu entrichten. r Tarif iſt verhältnismäßig niedrig durchgeſtaffelt. II. Ddie Zwangsanleihe enthält eine weſentlich höhere Abgabe. Ihr liegt die BVeranlagung zur Vermögensſteuer zugrunde. Sie iſt— der Name Anleihe wird leider nicht täuſchen dürfen— n der Wirkung eine einmalige, außerordentliche Vermögensſteuer, inſoweit dem Wehrbeitrag aus dem Jahre 1913 und auch dem eichsnotopfer nergleichbar. Von der reinen Steuer wird ſie ſich och inſofern unterſcheiden, als ſie immer ein„Wertpapier“ blei⸗ n wird, das aller Vorausſicht nach indeſſen ſtets weit unter dem usgabekurs notieren wird. Da der Zwangsanleihe, wie geſagt, die Veranlagung zur Vermögensſteuer zugrunde liegt, iſt auch für ſie der maßgebliche Stichtag der ominöſe 31. Dezember 1922. „III. Ddie Vermögenszuwachsſteuer endlich iſt die kitte im Bunde, der es der 31. Dezember 1922 antun wird. Denn m 31. Dezember 1925 wird der Vermögenszuwachs gegenüber dem 1. Dezember 1922 feſtgeſtellt. Der auf dieſe Art ermittelte Ver⸗ wogenszuwachs wird der Steuer unterworfen, die an Stelle der(aufgehobenen) Beſitzſteuer getreten iſt. Weil der Geld⸗ wert in einer ſolch langen Spanne Zeit nicht einmal der Geſetzgeber bporausahnen kann, deshalb lein ſehr vernünftiger Geſichtspunktl) ſoll beim Vergleich zwiſchen dem Anfangsvermögen(am 31. Dez. 922) und dem Endvermögen(am 31. Dezember 1925)„die innere Kaufkraft der Mark an den beiden Zeitpunkten berückſichtigt werden“. .Es rechtfertigen ſich hier einige allgemeine Erörterungen. Wie diejenigen, die ſich bei der Veranlagung zum ſeinerzeitigen Wehr⸗ beitrag einſtmals freuten, unbehelligt dem Geſetz ein Schnippchen geſchlagen zu haben, es ſpäter bei den Kriegsabgaben vom Ver⸗ Agenszuwachs bitter bereuen mußten, beim Wehrbeitrag zu ge⸗ ünde dauongekommen zu ſein, ſo könnte es ſehr leicht auch diesmal enen gehen, die am 31. Dezember 1922 ihr Vermögen allzu nieder zugeben für angezeigt halten. Im früheren Falle mußte erheblich ehr Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs geleiſtet werden, weil s Anfangspermögen(maßgebend die Höhe des Wehrbeitrags) un⸗ utreffendermaßen nieder war. Hinzu kommt, daß auch die Ver⸗ ögenszuwachsſteuer recht erträgliche Tarife kennt, die weiter, wie 5 ſagt, der Geldentwertung angepaßt werden. Man wird dacher im wohlverſtandenen eigenen Intereſſe gut daran tun, auch in en Steuererklärungen der Wahrheit die Ehre zu geben. Den einzelnen Steuerpflichtigen intereſſteren wieder eine Menge von Einzelfragen, von denen nicht alle, ſondern einige be⸗ onders wichtige hier herausgegriffen werden können. Betrachten ̃ wir kurz das Kapitel der Abzugsfähigkeit von Schulden. Für die BVermögensſteuer ſind Schulden in voller Höhe abzugsfähig. Hierzu ehören auch alle ſolchen Steuerſchulden, die mit dem 31. Dezbr. 1922 bereits entſtanden ſind. Dies war in früheren Vermögens⸗ i chtens. Aber der§ 11 des geltenden Ver⸗ gensſteuergeſetzes zählt die einzelnen abzugsfähigen Steuern nicht auf, ſodaß nach unbeſtrittener Auffaſſung alle(bereits am Stichtag iſtandenen) Steuerſchulden als abzugsfähig gelten müſſen. Aß⸗ ſugsfähig ſind alſo die noch nicht gezahlte Einkommenſteuer für „aber nicht minder auch die Einkommenſteuer für 1922, da egerade am 31. Dezember 1922 als Steuerſchuld entſtanden iſt. ine neulich durch die Preſſe gegangene hiervon abweichende Auf⸗ ung muß als falſch bezeichnet werden. Denn nach§ 81 der ichsabgabenordnung iſt die Einkommenſteuerſchuld für 1922 mit 31. Dezember 1922 entſtanden. Der Roichsfinanzhof hat z. B. uch die Kör perſchaftsſteuer für 1919 beim Notopfer aus dem gleichen unde für abzugsfähig erachtet(Entſcheidung des Reichsfinanz⸗ ofs Band 9 Seite 160). Weiter ſind abzugsfähig für die Körper⸗ chaften die Körperſchaftsſteuer für 1922, weiter allgemein die Um⸗ aßſteuer für 1922, die Gewerbeſteuer und die Luxusſteuer. Nicht ugsfähig indeſſen iſt bei der Veranlagung zur Vermögensſteuer de Vermögensſteuer ſelber Auch gibt es bei dieſer Steuer keine dorauszahlungen. Folglich iſt keine Vorauszahlung wieder dem rmögen zuzurechnen. Weiter iſt beachtlich, daß für die Zwangs⸗ leihe vorausgezeichrete Beträge krei von der Vermögensſteuer damit ohne weiteres auch frei von der Zwangsanleihe ſelber . Es ſteht jedoch auf einem anderen Blatt geſchrieben, ob nicht ieſer Vorteil durch die fortſchreitende Geldentwertung wieder datdlͤch illuſoriſch gemacht wird. Auch hier liegt ein Stück Speku⸗ ation, die der einzelne nach der einen oder anderen Richtung' ein⸗ zen mag. Weiter ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß in Ab⸗ eichung von Notopfer und Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs enkungen an Kinder dem Vermögen des Vaters nicht hinzu⸗ echnet werden brauchen. Daß dieſer Umſtand die Schenkungs⸗ euerpflicht nicht ausſchließt, verſteht ſich von ſelbſt. 1 5 Roſy Mimoſy a Zu einer Zeit. die die Volksmuſtkpflege zu hlt, iſt auf die Aufführung guter Liederſpiele und Singſpiele der flößte Wert zu legen. Denn was für das 18. Jahrhundert galt, Nen at auch für die Gegenwart Giltigkeit: weite Volkskreiſe kön⸗ den nur durch das Singſpiel für muſikaliſche Kunſt gewonnen wer⸗ — War es damals das einfache Lied, das in gleicher Weiſe zum en und zum Verſtand der Zuhörer ſprach— wozu das Vir⸗ ſentum des Koloraturgeſanges nie und nimmer imſtande war 10 iſt es heute wiederum dieſes ſchlichte, nur kunſtvoller geſtaltete ei„ das uns im Zeitalter der ſchwierigen Problemmuſik zum nen Genuß der Melodie zuläßt. Wenn hier das richtige gewählt r gar etwas Neues ſtilgerecht vollbracht wird, ſo iſt mit einem 8 Erfolg zu rechnen. Den ſchlagendſten Beweis dafür er⸗ achte die Uraufführung des Liederſpiels„Roſy Mimoſy“ von Mon Rudolph am Abend des erſten Weihnachtsfeiertages im imtelungenſaal vor nahezu viertauſend Zuhörern. Das anmutige, mierhaltſame Werk, das die ältere Form des Singſpiels, das Lieder⸗ l I, auf die beſte Weiſe erneuert, wurde geradezu ſtürmiſch be⸗ 25 Gewiß trugen die entzückenden Mozartlieder, die in die t. ndlung geſchickt eingeflochten ſind, weſentlich zu dieſem Erfolge ebenſo gewiß iſt es aber auch die ganze Art dieſes liebens⸗ rdigen Spiels einſchließlich einer vorzüglichen Wiedergabe ge⸗ en, was den Verſuch Rudolphs ſo ermutigend krönte. Auch die rahmende Muſik iſt Mozart entnommen, und das Kammer⸗ Sdalter wußte ſich unter Eberts Leitung gegen die ungünſtigen Acgallverhältniſſe des Nibelungenſaales ſiegreich durchzuſetzen. Die Apierbegleitung zu den Liedern geriet durch das gleiche Beſtreben und wieder freilich ein wenig dick; oder es mag nur auf etlichen rgen ſo geklungen haben. Soweit die räumliche Beſchränkung auf kleinen Bühne dies zuließ, war das Spiel der Mitwirkenden von nſter Geſchloſſenheit. Ueberhaupt iſt von Betty Kofler und Flohr wie auch von den beiden Karlsruher Gäſten Dr. H. el'˖ b Wolden 3 und Hermann Nentwig darſtelleriſch viel eiſtet worden. Die fünfzehn übernommenen Mozartlieder wur⸗ ein von den Mitwirkenden mit ſchönem Ausdruck geſungen. Das volle Schluß⸗Terzett erlitt durch die Ungezogenheit etlicher Be⸗ der, die nicht früh genug an ihre Garderobe kommen können, erdings eine erhebliche Einbuße. Der anweſende Dichter wurde dem zweiten Akte und am Schluſſe der Autfführung oft und oft den Mitwirkenden gerufen. 4 A. NM. % OEinreiſe⸗Schwierigkeiten der Hartmann⸗Opernlournee. Wie „B. Z. erfährt, ſtellen ſich der Einreiſe der Hartmannſchen arengeſellſchaft in Amerika entgegen. Intendant Hart⸗ n bringt für das amerikaniſche Orcheſter, das mitwirken wird, Soliſten, bauptſächlich Bläſer Zum großen Teil dem Staatsopern- heſter entnommen) hinüder und dieſe„Einwanderung“ 1 zenſcheinlich mit den dortigen Staatsintereſſen. Vorläufig iſt di doch hat ſich der Deutſche ißſen 35 gzzeichneke⸗ Ja ſden Pflichten Idurch Städtiſche Nachrichten KRach den Feiertagen vom Weihnachtsmann— Mannheimer Uotgemeinſchaft— Der Schutzmann mit dem Helm— Schadenfeuer— Selbſttötung Das ſchöne Weihnachtsfeſt iſt nun auch vorüber. Vielen brachte es Ueberraſchungen, vielen Enttäuſchungen. Dies iſt nun einmal der Welt Lauf. Aber Geſchenke und äußerer Glanz iſt ja nicht der Hauptzweck des Weihnachtsfeſtes; es kommt vielmehr auf die Stel⸗ lung des inneren Menſchen zu ſeinem Gott an. Bei einem Gang durch die Straßen der Stadt am hl. Chriſtabend ſah man allerorts den Chriſtbaum im Kerzenglanze erſtrahlen, hörte man den Geſang der Weihnachtslieder von hellen Kinderſtimmen. Friede auf Erden hallte es durch die Stille der ſternenhellen Nacht. Große Freude herrſchte insbeſondere in den Waiſenhäuſern, den Kranke Dia⸗ koniſſen⸗ und Schweſternhäuſern, die durch die Mildtäti be⸗ güterter Mitbürger mit Gaben bedacht werden konnten. digt ſchaute der Weihnachtsmann mit ſeinen vielen Englein auf ſein Werk. Ueberall, wo er erſchienen war, verbreitete er Liebe, Licht und Sonnenſchein in den Herzen der Menſchen. Kranke und Verlaſſene wurden von ihnen beſucht, die ſich von den Menſchen bereits ver⸗ laſſen wähnten. Ueber die Mannheimer Notgemeinſchaft erfuhren wir, daß die Unterſtützung der durch die Verhältniſſe in Not ge⸗ ratenen Mitmenſchen ſchon ſeit einiger Zeit durch die Mannheimer Notgemeinſchaft eingeſetzt hat. Es gelingt der Kommiſſion, allmählich mit denjenigen Kreiſen Fühlung zu nehmen, für die die Mannheimer Notgemeinſchaft gegründet wurde. Es ſind die verſchämten Armen, die unverſchuldet ins Elend geratenen Sozial⸗ und Kleinrentner, Anſtalten uſw. Verabreicht wurde nicht nur Geld, ſondern auch Lebensmittel und Kohlen. Mancher beſorgte Anſtaltsleiter kann nun froh der Zukunft entgegenblicken, denn ſeine größte Sorge, die Koh⸗ lenbeſchaffung, iſt ihm durch die Mannheimer Notgemeinſchaft für die nächſte Zeit genommen. In gar viele Häuſer und Anſtalten brachte dieſe neue Wohltäligkeitseinrichtung mit ihren Gaben einen Lichtſtrahl des göttlichen Weihnachtsfeſtes. In tauſenden von Eltern⸗ und Kinderherzen zog am hl. Abend die Freude ein. Gewiß hat mancher von denen, die ſorglos unter dem Chriſtbaum ihr Weihnachtsfeſt feiern konnten und mit Gaben der Liebe erfreut wurden, ſich auch ſeiner armen Mitmenſchen er⸗ innert, denen dieſes Jahr kein Tannenbaum im Lichterglanz er⸗ ſtrahlte, bei denen Not und Elend nicht nur über die Feiertage, ſondern ſtändig vorhanden iſt. Und da Weihnachten ein Feſt iſt, das unſere Herzen zur Gegenliebe entzündet, ſo gedachte vielleicht mancher der Mannheimer Rotgemeinſchaft und gab von ſeinem Ueberfluſſe an die Notleidenden ab. Die Tätigkeit des Finanzaus⸗ ſchuſſes und der Verteilungskommiſſton iſt noch lange nicht abge⸗ ſchloſſen, denn der Winter hat erſt begonnen und ſein ſchlimmſter Teil ſteht noch bevor. Darum appellieren wir aufs neue an die⸗ jenigen, die bisher noch keine Zeit für die Unterſtützung dieſes Liebes⸗ werkes fanden, dies baldigſt zu tun. Wer auf Weihnachten mit Schnecfall rechnete, ſah ſich gründ⸗ lich getäuſcht. Die beiden erſten Tage waren trocken. am dritten regnete und ſchneite es zuſammen. Am goldenen Sonntag herrſchte nur wenig Verkehr in der Stadt, da die meiſten Geſchäfte geſchloſſen hatten. Das war auch gut ſo. Der Geſchäftsmann iſt der Ruhe ebenſo bedürftig wie der Konſument. Wer am Sonntag ausging, dem fiel ſicherlich eine Erſcheinung auf, die man ſeit der Revolulſon erſtmals wieder ſah. Es iſt dies der Schutzmann mit dem Helm, der vielgeſchmähten preußi⸗ ahen Pickelhaube. Soviel wir hörten, fand dieſe Neuerung in der Bürgerſchaft allgemein Anklang. Es wäre daher ſehr erwünſcht, wenn dieſe Kopfzier des Schutzmanns zu deſſen ſtändiger Ausrüſtung zählt, ſobald er Dienſt verſieht. Der Soldat hatte den Helm bald jeden Tag im Dienſt getragen, warum ſoll dies der Schutzmann nicht auch können! Jedenfalls ſtellt ein Schutzmann mit Helm mehr vor als einer mit Mütze. Am Sonntag wie am erſten Feiertag waren die Gotteshäuſer beider Konfeſſionen ſtark beſucht. An den Nacht n dagegen ſah man viele Spaziergänger. Leider vergingen die 9 die üblichen Meſſerſtechereien und Körperverletzungen. In der Altſtadt nahm ſich ein Lebensmüder durch Erhängen das Leben. Die Berufsfeuerwehr wurde des öſteren alarmiert Durch Einſchlagen der Scheibe des Feuermelders in L 1 wurde gkeit Am 24. Dezember früh.47 Uhr brach im Hauſe N 4, 17 ein größeres Schadenfeuer aus. Abends wurde die Feuerwehr nach 4, 11 gerufen und am 25. Dezember nach der Waldhofſtraße 68. Die Gasexploſion in Oppau am Sonntag vormittag bildete den allgemeinen Geſprächsſtoff über die Feiertage. Glücklicherweiſe erwies ſich das Ungtück nicht ſo groß, als es anfänglich angenommen wurde. Wie uns mitgeteilt wurde, waren die Theateraufführungen, die ſtädtiſchen Konzerte im Nibelungenſaal wie die ſonſtigen Unter⸗ haltungslokale der Stadt gut beſucht. Infolge der hohen Fahrpreiſe war der Ausflugsverkehr nur gering. Dagegen machte die Straßen⸗ bahn bei dem geſtern nachmittag einſetzenden Regenwetter ein aug chäft, was im Intereſſe ſtädtiſch Finanzen wünſcht war. CH der Der Uißerordentlich — Ankunſt der letzten Kriegsgeſangenen Heimkehr von 4 Kriegsgeſchigenen.— Empfitag ca der Kheinbrücke und Huupibuhnhof.— Vewirtungen.— Schonſtes Werhnachlsſeſt. Am Sonntag, 25. Dezember in der Mittagszeit kehrten die letzten Kriegsgefangenen aus Avignon in die deuiſche Heimat zu⸗ rück. Wir brauchen nicht beſonders zu konſtatieren, daß es ein Freubentag für die zurücktehrenden vier Jeldgrauen war, als Laute, die liebe Mutterſprache, an ihr Ohr tönte, als ſie wieder den vaterländiſchen Boden betratben. Urſprünglich ſollten es fünf Hernkehrer ſein, aber der 5. liegt leider noch im Militärlazarett in Toulon. Den erſten Willkommgruß in der Heimat' entbot den Heimkehrern Herrn Lithograph Julius Jahl, der in ſelbſtloſer und uneigennützigſter Weiſe ſich jederzeit der Kriegsgefangenen liebevoll annahm, und auch die ſchriftlichen Jormalitäten erledigte. Die Feuerwehrkapelle ſplelte unter Herrn Beierle zunächſt einen Choral und dann einen flotten Marſch. Dann gings per Extra⸗ wagen der Elektriſchen, der ſchon in der Nacht vorher die Heim⸗ kehrer erwartete, nach dem Hauptibahnhof, wo ein Doppelquartett der„Liederhalle die Heimkehrer mit dem badiſchen Sängerſpruch begrüßte. Ter offizielle Empfang erfolgte im Hotel„Union“, dem ſich das Mittageſſen im„Parkhotel“, wo die 4 Feldgrauen Gäſte des Herrn Direktor Schneider waren, anſchloß. Als Vertreter der— Stadtgemeinde begrüßte die Heimkehrer Str. Böttger. Herr Alfred Ney, der neutrale Delegierte der Krieg⸗gefangenenfürſorge, gab namens der Pazifiſten ſeiner Freude Ausdruck, daß mit der Heimkehr der letzten vier gefangenen deutſchen Feldgrauen nun auch die heikle Kriegsgefangenenfrage erledigt ſei. Zur Be⸗ grüßung war ferner erſchienen Leutnant d. R. Eduard Für⸗ wentſches aus Dülken im Rheinland, der letzte deutſche Offizier, der im letzten Jahr aus Avignon zurückkehrte und mit den nun entlaſſenen Kameraden 1½ Jahr gefangen war. Weiter war an⸗ weſend Direktor v. Baſtineller⸗Neuhaus in Weſtfalen, der wie Herr Jahl ſeit 3ÿ Jahren in opferbereiteſter Weiſe das Los der Avignoner zu mildern beſtrebt war. Das ſchon erwähnte Doppelguartett ſang prächtige Lieder, während Alex. Kökert die trüben Erinnerungen der Gefangenſchaft durch ſeinen goldenen Humor raſch verſcheucht hatte An das Eſſen ſchloß ſich eine ge⸗ auch die Beſcherung der Heimgekehrten ſtattfand. Abends waxren die Feldgrauen Gäſte des Herrn Würth vom Hotel Union. Am erſten Feiertag waren die Heimgekehrten von der„Lieder⸗ halle“ zu einem Frühſchoppen“ in das Ballhaus eingeladen, wo der Vorſitzende die Feldgrauen begrüßte. Im Anſchluß daran wurde eine Tellerſammlung zugunſten des erkrankten Otto Reuter peranſtaltet, die 17000 M. ergab und den erſten Grundſtock für den Reuterfonds bildete. Abends fand eine Begrüßun sſeier im Hotel National ſtatt, bei der die Konzertſängerin Frl. E hmann gutgeſchutte Stimme ſtarken nicht endenwol⸗ 5 5 2 e nicht ohne in der Nacht vom 23. zum 24. Dezember ein grober Unfug verübt. nach langen Jahren der Gefangenſchaft erſtmals wieder deutſche machen. mütliche Kaffeeſtunde im gaſtfreien Hauſe des Herrn Jahl, wo lenden Beifall errang. Außerdem waren en e des Reſtaurants„Roſengarten“, des„Friedrichkspar es Alt⸗ Apollotheaters und der Stadt, da ſie von der. Intendanz ae Heidelberg“ in den Muſenſaal eingeladen wurder Soviel über die Heimkehr wie über die Bewirtungen Ber 1 Feldgrauen, die im Jahre 1914 von der großen esene 8 ergriffen, mit hinauszogen, unſere deutſche Scholle zu N2 Unſere Léſer wird es nun intereſſieren, auch von den heimgekehrten etwas näheres zu erfahren. Da iſt zunächſt feſtzuſtellen, daß ihr Ausſehen ein recht gutes iſt. Der ſtändige Aufenthalt in der friſchen Luft hat ihre Haut gerötet Urſprünglich in Avignon gefangen, kamen ſie vor Jahresfriſt nach dem Fort La ma lqu e bei Toulon. Arbeiten brauchten ſie nicht zu verrichten. Mit der Zivilbevölke rung kamen ſie nicht in Berührung. Ihre Beſchäftigung bertand nahezu ausſchließlich in Sportsübungen. Die Behandlung durch die Franzoſen war gut und keineswegs feindſelig. Das Eſſen dagegen war ſchlecht. Hier aber hat die deutſche Heimat nachgeholfen. Dank der vielen Liebespakete, die aus der Heimat, insbeſondere aber aus Mannheim und Neuhaus kamen, litten die Gefangenen keinen Hunger. Tagsüber durfien ſich dieſe auf, dem Fort be⸗ wegen; nachts dagegen kam der Wächter und ſchloß ſie ein. Das erſte Wort der Zurückgekehrten war ein Wort freu⸗ diger Dankbarkert für erwieſene Liebe. Jeder einzelne be⸗ zeugte es dem Schreiber dieſer Zeilen, daß nur die helfende Liebe der Heimat den Rettungsanker für die Gefangenen bildete. Sie waren überraſcht über den glänzenden, liebevoſten Empfang, der ihnen in Mannheim bereitet wurde, der ihnen die Strapazen der Gefangenſchaft vergeſſen mache und zeitlebens in ihrer Er⸗ innerung hafte. Herrn Jahl aus. Letzterem wurde, wie wir bei dieſer Gelegenheit n wollen, in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die gsgefangenenfürſorge ein höoher öſterreichiſcher Orden mit Band verliehen. Vom Reichspraſidenten Ebert lief ein Dank⸗ ſchreiben ein. Direktor von Baſtineller hatte für die Heimkehrer 100 000 M. mitgebracht, von denen jedem Mann 10 000 Mark überreicht wurden. 30 000 Mark erhält der kranke Otto Reuter. Der Reſt wurde dem neutralen Delegierten Ney mit der Beſtim⸗ mung übergeben, den Betrag bedürftigen Angehörigen ehemaliger Gefangener zu übermitteln. Wie wir hören, ſind Beſtrebungen im Gange, den Otto Reuter, ſobald die Mittel beiſammen ſind, im Auto heimzubefördern Die Heimgekehrten betonten wiederholt, daß 1922 in Mannheim. Heute früh halb 9 Uhr erfolgte nach Stuttgart zur Kriegsgefangenenſtelle. ch. Unkall im Oppauer Werk Mehrere Perſonen verletzt— Großer Sachſchaden ereignete ſich am Vormittag des 24. Dezember eine Gasexplo⸗ ſion. Außer Gebäude⸗ und Apparaturſchaden führte ſie leider auch zu Verletzungen von Perſonen. Drei Arbeiter erlitten ſchwerere, ſedoch ſoweit heute beurteilt werden kann, nicht eee Verletzungen, drei bis vier and darunter auch der Betriebs⸗ chemiker, unbedeutende Schnittwu dergleichen. 8 8 Die Exploſion wurde verurſacht durch Austreten von Gas us einer Hochdruckleitung, die undicht geworden war. So⸗ weit man die Sarhlage bis jetzt Zweifel, daß das Undichtwerden der Hochdruckleitung in Zuſammen 972 Ere, hang zu bringen iſt mit der rückſichtsloſen Stillegung des ei Ausbruch des wilden Streifs. igreifen der Streikenden wurde ſeinerzeit notwendig, Vermeidung von unmittelbaren Gefährdungen überhaſtet abzuſtellen. Dies verurſachte natürgemäß plötz⸗ Oppauer Werks Durch das Ein den Betrieb zur lich auftretende, unberechenbare Spannungen in den Hoch⸗ druckleitungen, die verbunden mit den Wirkungen des langen Stillſtandes ſehr leicht zu Undichtigkeiten führen können. bar noch dem erſt dieſer Tage hat ſich dann auch ſchon ein ähnlicher Zwiſchenfall ereignet, der allerdings in ſeinen Auswirkungen harmloſer war und nur einen kleinen Brand zur Folge hatte. Vie vollſtändige Aufnahme 5 2 222 22 271 Produktion wird durch dieſen Vorfall um einige Zeit weiter ve zögert. 8 3 Vorläufig keine Einſtellung der Vie uns von der Bahn⸗Geſeilſchaft mitgeteilt wird, wurde mit ˖ uf die zu erwartenden Zuſchußbewilligungen vom Reich, S nbd Gemeinden beſchloſſen, den Betrieb der Rhein⸗Haardt⸗ bahn bis 31. Januar nächſten Jahres iſt, daß 1. d Reicher er r der Reichs⸗ und Staatsminiſterien und der an der Bahn intereſſtierten Stadt⸗, Land⸗, Bezirks⸗ und Kreisgemeinden ſpäbeſtens im erſten miniſteri! einh wird und 2. daß das 1922 gekür„ i t es für die ängerung der 3 bedingungstos annimmt. Die Re rpreiſe am 1. Januar um 120 rführung Be⸗ Proz. Ein von der haarötba eine 100prozentige Tariferhöhung vor. beſchloſſen, vom 1. Januar ab vorerſt nur eine 60prozentige Erwartung knüpfend, daß die Bevölkerung der an der Bahn liegenden Städte und Gemeinden ſich bemüht, den Betrieb aufrecht zu erhalten. 1 13 8 8 3SGroßes Schadenfeuer entſtand am Sonntag, den 24. Dez. im Hauſe N 4, 17, wo infolge unſachgemäßer Aufſtellungs und Be⸗ ſchädigung eines großen Wirtſchaſtsherdes der Fußboden in Brand geriet. Bald wurden auch die in einem darunter befindlichen Vor⸗ ratsraum lagernden Vyrräte an Lebensmitteln und Wäſche vom FJeuer erfaßt. Der Brandherd wurde durch die Berufsfeuerwehr mit zwei Schlauchleitungen gelöſcht. Die Decke zwiſchen dem 1. und 2. Stock iſt größtenteils zerſtört. Das Feuer hätte unter Umſtänden fur die neben dem brennenden Raum wohnenden Wirtsleute inſofern verderbliche Folgen haben können, als die einzigen Rettungsfenſter in den Hof mit eiſernen Gittern feſt verſchloſſen waren. Die Be⸗ wohner der oberen Stockwerke waren nicht gefährdet, ſtanden aber freudevolleres Weihnachtsfeſt noch nie erlebten, wie nden durch Glasſplitter und überblicken kann, beſteht kaum ein 1 erhöht Drittel des Januars 1923 vom Reichsverkehrs⸗ n auf 31. Dezember ahn⸗Geſellſchaft ausgearbeiteter Sanierungsplan ſieht Der Aufſichtsrat haͤt aber 18 In Worben höchſter Anerkennung und rührender Dankbärkeit ſprachen ſie ſich über Direktor v. Baſtineller wie über Unmittel. erfolgten Wiederanfahren des Werks es weiterzuführen. Bedingung zum Zwecke der Sanierung der Rhein⸗Haardthahnn ehrsminiſterium in Ausſicht geſtellbe Beſprechung Erhöhung der Perſonenfahrpreiſe eintreten zu laſſen, daran die hilferufend an den Fenſtern und mußten durch die Berufsfeuerwehr 25 von unüberlegten Handlungen zurückgehalten und beruhigt werden. Es liegt im Iniereſſe der Mitbürger, daß ſie in ähnlichen Fällen den Weiſungen der Berufsfeuerwehr unbedingt Folge leiſten. *Die Schwerkriegsbeſchädigten in Deutſchland. Nach einer amtlichen Feſtſtellung gibt es heute in Deutſchland etwa 250 000 Schwerkriegsbeſchädigte Dazu kommen weitere 100 000 Schwer⸗ unfallbeſchädigte. Von dieſen 350 000 Schwerbeſchädigten ſind zur Zeit etwa 17000 ohne Arbeit. Von dieſen 17000 iſt die Hälfte dauernd arbeitsunfähig, obwohl 22 000 Arbeitsplätze für dieſe Schwerkriegsbeſchädigten vorhanden ſind, weil die erforderlichen Umzüge und die Wohnungsbeſchaffung große Schwierigkeiten 15 Deberschen Sie nicht Ihre Bestellung auf dlen Wausheimar Saneral-Anzeiger für den Monat Januat Ibrem pe. ocle; n. dem Eriefttiger aufsag In dem Oppauer Werk der Padiſchen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik Rhein⸗Haardt⸗Bahn. 8 4. Seite. Nr. 595 Mannheimer Geueral-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Mittwoch, den 27. Dezember 1922 Schadenserſatzyflicht der Poſt. Nach dem Emwurfe eines Liedervorträge umrahmten die Feier, dei der Stadtrat Zink⸗ Weitere Ergebniſſe: Geſetzes über Aenderungen des Poſtgeſetzes vom 14 November gräf namens der Kreisverwiltung dem Verein für den Beſuch Spv. Darmſtod Germanſa Wieseen 871 ds. Is foll die Schadenserſatzpflicht der Poſt für Einſchreibſen⸗ dankte Der Beſuch und die Ehrung zeigen daß im Verein heute 5 8N—82 D 11220 dungen im Falle des Verluſtes ohne Rückſicht auf den Wert der nich die Dankbarkeit für den längſt verſtorbener Gründet und Union 2—8 ballſpo Bergen 028 Sendung 800 M une für zz Kg Neines gewöhnlichen Patetes im Heimatſänge weiterlebt und die Liedervorträge beweiſen daß die N9 Pfungſta Ger 5 Pfungſtadt 72. Höchſtfalle 200 Mart betragen In dem Geſetzentwurf iſt ent Pflege des deutſchen Liedes im„Arion“ eine gute Stätte hor. Union f. B. Bürſtadt 43 8 lprechent der Forderung des Verkehrsausſchuſſen des Deutſchen Ktarlstuhe. 22 Dez Der Verein Karlsruher Preſſe(Journa⸗ Olympia Lorſch—. nduſtrie unt Handelstage gleichzeitig zum Ausdrug gebracht liſten⸗ und Schriftſtellerverein; erläßt ſoeben einen Aufruf an die Odenwaldkreis daß be, etwaigen Gebührenänderunger die Erſagbeträge vom Karlsruher Beuölkerung, in dem dieſe aufgefordert wird, den unter⸗ Phönix Mannbheim— Fußballpereinigung Mainz⸗Kaſtel:1. Reichs poſtminiſten im entſprechenden Verhältnie zu erhöhen oder ernährten Kindern armer Eltern wöchentlich einige Male die Mög⸗ 1 zhönix Mannheim—.C. Mühlburg:1. zu ecniedrigen ſind Deshalb wird vorgeſchlagen im Geſetzentwurtelichkein des Satteſſens zu verſchaffen Die Bevölkerung wird auf⸗ Bbönik 80 9 die Schadengerſatzpflicht der Poſt für Einſchreibſendungen auf 1000 gefordert, ſich bereit zu erklären, an einem oder mehreren beſtimmren Pfalzkreis Maxf und für gewöhnliche Palete im Höchſtfalle auf 400 M für Tagen der Woche ſolche unterernährten Kinder zum Mittagstiſch zu 1903 Ludwigshafen— B. f. B. Kaſſerslautern:0(Verb.⸗Spiet). Kg ſeitzufetzen ſich zu laden. Man darf hoffen, daß dieſer Aufruf ſebhaften Saargebiet Die neuen Dreimarkſtücke. Wie das Reichsfinanzminiſterium Wiederklang finden wird. Saar Saarbrücken— Phönix Ludwigshafen:5. mitteilt, ſind im Monat Oktober ds. Is. in den deutſchen Münzſtätten Kork. 21. Dez. Am letzten Novembertage leierte die hieſige Eintracht Trier— Mannheimer Fußballklub 1908 31. für 87 643 000 Mark Dreimarkſtücke aus Aluminium geprägt worden, Heil⸗ und Pflegeanſtalt für Epileptiſche ihr 30öhriges Beſtehen. An Heſſen mdg dge ſelamte kluspräaung dieſer Münzen 95 282 000 Mart be“ dieſem Tage ſand auch eine Vorſtands. und Mitgliederverſammlung 25 Worzeme 458 trägt. In Umlauf ſind dieſe Münzen nur wenig gekommen, ſie wur⸗ ſtatt, in welcher eingehend über die finanzielle Lage der Anſtall Spu. Wiesbaden— Fv. Würz 9 4˙6. den allem Anſchein nach„gehamſtert“. 4 Bericht erſtattet wurde. Aus dieſem Bericht ging hervor, daß in⸗ 05 Mainz— Germania Bochum 21. folge der natwendigen Steigerung der Pflegegeldſätze manche Für⸗ Nordmain Die Aenderung des Gerichtskoſtengeſetzes. Im Rechtsausſchuß ſorger und Angehörige von Epileptiſchen nicht mehr in der Lage;— Nordſtern Baſel:1. des Reichstages wurde der Geſetzentwurf zur Aenderung des Gerichts⸗ ſind, das Pflegegeld aufzubringen und infolgedeſſen ihre Kranken ee e 111 955 Baſel Bal koſtengeſetzes behandelt. Insbefondere bildete den Gegenſtand der 10 j ktaltspfl ben kön⸗ Diskuſſion der Paragraph 81 des Entwurfes, der die Koſtenzahlung e dieſe Sihe 5 Eintracht Frankfurt— Pfalz Ludwigshaſen:2. und den Koſtenvorſchuß regelt. Nach der Negierungsvorlage den. 986 ndexziffer um das Südmain Gebun ugegchen Rechteſtreitiakeiten und in Konkucsverfaßren die Joolache 5 15 dpegeoe nur das Spv. Offenbach— Union Niederrad:1(Verbandsſpiel). Gebabr m Stellung des Antrages allig werden durch den das Per⸗ 100fache des Friedensſatzes. Um auch ſerner die Pflegegeldſäge in B. f. B. Kickers Offenbach— Hakoah Wien 18. labren bedingt iſt Soweit die Gebühr eine Entſcheidung oder ſon⸗ mäßigen Schranken zu halten und die Verpflegung von Unbemittelten Spv. Offenbach— Footballog. Haag(Holland):4. Der Ferichtliche Handlung vorausſett, ſol ſie mit ihr källig werden. auch in Zukunft ermöglichen zu können, bedarf die Anſtalt weiterhin V. f. L. Jſenburg— Fußballabteilung Haag:0. Der Termin zur mündlichen Verhandlung ſoll auf Grund der Klage der Unterſtützung durch Freupde und Wohltäter. Sie beherbergt Südweſt erſt nach Zahlung der geforderten Prozeßgebühr beſtimmt werden. wörtig 185 snitent in ̃ ilepti 4 Der Geſetzentwurf wurde vom Ausſchuß angenommen, doch fand zu⸗ Paenwertig 185 epileptiſche Pfleglinge und einige nicht epileptiſche Karlsruher Fußballverein— Sparta Rotterdam:3. gleich eine Entſchließung Annabme, wonach die Vorſchriften dann Venſionäre. württemberg keine Anwendung finden ſollen, wenn den Klägern, das Armenrecht ANus der Pfalz Eintracht Stuttgart— Sportfreunde Stuttgart 121. eee iſt, oder wenn ibnen Gebüßrenfreiheit zufteht. ferner wenn N5 5 Di Ael n ee Nordbayern glau t gemacht wird, daß ihnen die alsbaldige Zahlung mit Rſick⸗ Speyer, 21. Dez. e neue Kapelle an— 3 ſicht auf ihre Schwieriakeiten ehe. würde. Datz Miſſionskonvikt auf dem Wiedenberg iſt durch den Biſchof von Spielvereinigung Furtg—.T. V. 1——0(Verbandsſpiel). gleiche ſoll galten, wenn glaubhaft gemacht wird, daz eine Verzöge⸗ 5 85 15 75 197 7 bis 11 f 1 18 Fe Nürnbreg ürt 41 5 rung dem Kläger einen nicht ode er; ahren ein Kloſter. Die Gebäude dienten dann, ſoweit ſie erha en.C.— n 41. ——— 8 r bur ſchwer zu erfehenden Schaden blieben, profanen Zwecken, zuletzt als Tabakſchuppen. Jetzt ſind die 255.C. Bamberg— Waldhof:1. “ Die Preiſe des 1922er Rheinweins. Mit welchen Wein⸗ Gebäude zu einem Miſſionsſtift umgehaut worden. Die neue Ka⸗ Südbazern preiſen man künftig in Teutſchland wird rechnen mü ſen, zeigt die Pelle kann ſich freilich mit der 1821 abgebrochenen St. Guidoſtifts⸗ Tv. Augaburg—., u. Spy. Mannteim-Waldhof:1. berer e 2 ee kirche am Wiedenberg, die eine Länge von 21 Metern und zwei Wacker München—., u. Spv. Mannheim⸗Waldhof 121. Wein, di i ieß. Türme.tte, nicht vergleichen. 4 115 DDs. Neuſtadt d. d.., 21 Dez. Geſtern feierte bei geiſtiger Süddeutſche Jußbauklubs im Auslande Verſteigerung und erbrachten bei lebhafter Nachfrage Preiſe von B510 und körperlicher Rüſtigkeit Kommerzienrat Alexander Boruſſia Neunkirchen—.C. Genug.2. 5 340 000 bis 304 000. Der Geſamterlös beträgt über 15 Mil. Bürklin, Seniorchef des Bankhauſes G. F. Grohe⸗Henrich, Mannheimer Fußballklub 1908— Fola Eſch(Luxemburg)•8. lionen&4; der Durchſchnittspreis, alſo nicht etwa der Preis für leinen 70 Geburtstag. Der Jubllar, der bekannten badiſchen V. f. R. Mannheim— Eſpacnol Barcelona(Spanien):1. Sbizenweine, ſtellt ſich für das Stück auf 1 Million. Somit Familie entſtammend, übernahm im gahre 1888 die Geſchafte⸗ i it 839 leitung der obengenannten Bank. Auch über die Grenzen der Pfalz — e 87 5 hinaus brachten ihn ſeine Geſchäftsintereſſen als Bankier in enge elles aus 1 er Verſteigerung ohne Berückſichtigung einer weitern Geld⸗ Fühlung mit Jandelsr und Industriekreiſen.— Eine Brücke über den Kleinen Belt. Nachdem der däniſche Dz. Candau(Pfalz), 22. Dez. Im Hotel Kronprinz ſtiegen S infolge der ſchwierigen witt⸗ 10 muß. 55 Einbrecher nach areneeng der Fenſterſcheiben ein, ſpeiſten ee Weee Plan, ein. Brücke aber 55 Kleinen e 40 mäßig Jahrgang, der noch dazu ziemliche und zechten aus Vorräten des Buffets znd nahmen einen VBallen Velt zu bauen, berworfen hat, iſt jetzt eine Prwatgeſellſchaft dieſer Taterftoffe zu 140 000 Mark nebſt einem Mantel und emigen Frage nähergetreten. Ein Konſortium hat bereits einen voll⸗ Wetter und Geſundheit. Ein überzeugender Beweis für den ü it.. ̃ 9 großen Einfluß, den die Witterung auf die Sterblichteit hat, liefern ſtändicen klen ausgearbeitet nach dem der Bau der 800 Meter eN 80 0 5 7 langen Brücke 15 Millionen däniſche Kronen koſten ſoll. Die aſcheſt migelt werdel. c weben 5 15——5 Berichtsgeitung. Brücke ſoll von beiden Küſtenſeiten aus auf Pfeilern gebaut wer⸗ i tertebe er i Strafk den und in der Mitte einen drehbaren Flügel erhalten, ſo daß auch zahlen im dritten Vierteljahr 1922 für die 46 deutſchen Großſtädte Mannheimer Strafkammer en 1l. 8 1 Fü von Jüt⸗ gugegeben. und es geigt ſich. daß die Zahlen insgeſamt und für viele Wegen Verleitung zum Meineid und falſcher größere Schiffe den t. 7 5 9— dreit Krankheiten mit Ausnahme der Tuberkuloſe niedriger ſind in Anſchuldigung wurde in einer Tagesſitzung gegen die 22jähr. land trennt und an ſeiner 600 19 lichkeit erwogen, dem gleichen Abſchnitt des ſo überaus günſtigen Vorſahres. Die berufsloſe Helene Schmidt aus Gießen verhandelt. Das hübſche iſt, paſſieren können. Gleichgeitig 85 bis Est 0 13 Rolle, die die Witterung dabei ſpielt, läßt ſich aus der Tatſache er⸗ Mädchen nahm es in ihren Beziehungen zum anderen Geſchlecht einen Kanal durch Jütland von Ko ding bi jerg z kennen, daß im erſten Viertelſahr 1921 ein ganz ungewöhnlich milder nicht genau, und als ſie Mutter wurde, ſtanden als mutmaßliche— Vorteilhafte Siquidatian des Münchener Jo0. Die Liquida⸗ Winter herrſchte, während der rößere Teil des dritten Vierteljahres Verantwortliche zwei junge Leute: K. G. und F.., in engerer tion des W dologiſchen Gartens hat nach Weg⸗ enorm ſtarke Hitze aufwies. eer war das erſte Viertelſahr Wahl. Sie gab G. an und bearbeitete., zu ſagen, daß ſie mit re aller ulden noch einen Ueberſchuß von rund 15 1922 durch anhaltende Kälte gekennzeichnet und das dritte Viertelſahr ihm nichts zu ſchaffen gehabt habe. Wenn er anders ausſage, illionen Mark ergeben, der von der Stadigemeinde Mün⸗ kühl und regneriſch. Im erſten Viertelſahr 1921 betrug die Zahl der werde ſie das Gegenteil beſchwören. 9 nahm jedoch unter Eid, chen übernommen und für den epentl. ſpäter wieder zu errichtenden Todesfälle in den Großſtädten auf ſe 10 00% Einwohner 127. 1922 daß er mit der Augeklagten Verkehr gehabt habe, allerdings könne Tiergarten verwendet werden ſoll. 5 57. Die Wirkung des milden Winters 1921 zeigte ſich in der ge⸗er nicht die Zeit genau angeben. Die Schmidt erſtoftete nach der— Das Pharaonengrab in Gefahr. Eine Panik herrſchte vor tingen Zahl der Todesfälle durch Ertrankung der Atmungsorgafie. Verhandlung vor dem Amtsgericht gegen F. Anze wegen Ver⸗ einigen Tagen, wie aus Luxor berichtet wird, in der ganzen Gegend, Sie betrug nur 23,6. Der harte Winter 1922 aber hatte 39,9 Todes⸗ letzung ſeiner Eidespflicht. G. wurde zur Zahlung von Unterhalts⸗ weil man befürchten muß, daß durch den drohenden Regen die un⸗ fälle infolge Krankheit der Atmungsorgane auf 10 000 Einwohner beiträgen verurteilt und unterließ es, angeblich auf Rat von erſetzlichen Altertümer des von Lord Carnarvon entdeckten zur Folge, und dadurch wird die höhere Zahl der Sterblichkeit 1922 Gerichtsperſonen, wegen des anhängig gemachten Meineidsver⸗ Pharaonengrabes hoffnungslos zerſtört werden. Das Grab des erklärt. Im dritten Viertelſahr 1921 aber betrug die Sterblichkeit fahrens gegen F. Berufung einzulegen, und ſo wurde das Urteil] Pharaonen Tutanchamon liegt nämlich im Herzen des Tales der 115 auf 10 000, und zwar ſind es die Magen⸗ und Darmkrankheiten gegen ihn rechtskräftig. Die Sache iſt für ihn um ſo fataler, als Königsgräber, direkt am Juß eines ausgetrockneten Waſſerlaufes, mit der ungewöhnlich hohen Ziffer von 13,1, die dieſe hohe Sterblich⸗er ſeit Februar verheiratet und Vater zweier Kinder iſt. und ein tüchtiger Regen würde genügen, um die geöffneten Kam⸗ keitszahl veranlaſſen. Das dritte Viertelſahr 1922 wies infolge des Die Angeklagte blieb bei ihrer Behauptung, daß ſie mit F. keinen mern zu überfluten. Die Kammern ſind zwar wieder verſiegelt kühlen Sommers nur wenige Erkrankungen des Magendarmkanals Verkehr gehabt habe. Sie iſt übrigens abermals in anderen Um⸗ worden, aber nicht waſferdicht, und die Arbeiter ſind fieberhaft am auf, nämlich nur 5,1 auf 10 000. Daher iſt die Sterblichkeit im dritten ſtänden und nun mit einem jungen Manne verlobt, der heute als Werke, um den Zugang zu vermauern. Der Leiter der Aus⸗ Diertelſahr 1922 geringer als im gleichen Zeitraum 1921, beträgt nur Zeuge vernommen wurde, nachdem er als Parteigänger der S. an grabungen Carter blickte verzweifelt nach dem Himmel. an dem 199 auf 10 000.„Der Einfluß der Winterkälte auf die Sterblichkeit das Gericht Angaben gemacht hatte, die der Vorſitzende als unver⸗ ſich dichte Wolken zuſammenballten, eine in dieſer Gegend ſehr an nichttuberkulöſen Erkrankungen der Atmungsorgane“, ſo bemerkt ſchämt bezeichnete. Heiterkeit erregte die Ausſage eines jungen ſeltene Erſcheinung, die aber diesmal ſehr ungelegen kommt. Da dazu die Fachzeitſchrift,„weſſt auf die Gefahren hin, die in dieſem Mädchens, die mit der Angeklagten befreundet war. Ihr hat die keine Zeit iſt, auch nur die wertvollſten Gegenſtände, wie die einzig Winter eine 0. 0 Kohlennot für die Volksgeſundheit herauf⸗ S. offenherzige Mitteilungen über ihre Liebſchaften gemacht, und artigen Gewänder des Königs, fortzubringen, ſo würde der Zutritt beſchwören miuß. als das Kind„da war“, ſagte ſie eines Tages, das Geſicht ſei bon des Waſſers eine Kataſtrophe hervorrufen und der archäologiſchen vereinsnachrichten., aber die Augen von F. Das Gericht erkannte gegen die An⸗ Forſchung den ſchwerſten Schaden zufügen. geklagte auf eine Geſamtſtrafe von, einem Jahr einem Monat— Ein Tanzrekord. Die Leiſtungen, die ein geſuchter Tanz⸗ de Kleingartenverein Mannheim · Neckarſtadt e. B.(1910) Zuchthaus. meiſter innerhalb einer Saiſon vollbringt, können erſtaunlich groß bielt verfloſſene Woche in der Flora“ eine außerordentliche Haupt⸗ ſein. Ein Verzeichnis ſeiner Taten hat der Präſident der Londoner nerfamnleug ab. in der die üblichen Vereinsangelegenheten ihre Sportliche Kundſchau„Geſellſchaft der Tänzer“, J. B. Cooper⸗Reade, aufgeſtellt, und meiſt einſtimmig angenommene Erledigung fanden. Das Referat man darf darin wohl eine Art Rekord ſehen. Er tangte während des 1. Vorſitzenden des Ortsverbandes, Herrn Lauppe, der ſich 1 der Winterſaiſon von 1921 11000 Tänze, und zwar mit 820 ver⸗ über die neue Pachtpreisregelung verbreitete, nahm einen weiten die Fußballſpiele während der weihnachtsfejertage ſchiedenen eee bei 617 Nachmittags⸗ und Abendgeſell⸗ Maum ein und löſte eine lebhafte Distuſſion aus. Scharf betont Rheinbezirk. chaften. Er wohnte dem Tanz von 230 000 Menſchen bei, waltete wurde, daß es eine vollſtändige Verkennung der Lage iſt, den ſogen. Im Gegenſatz zu 1 Jahren war diesmal an Weihnach⸗ 108 Richter in 28 ankuden gewann ein Tanzturnier ſowie „Weizenpreis“— Weltmarktpreis!— anwenden zu wollen beim ten nicht viel los. Im denwalkreiſe hatte nur Phöniz 132 eingelne Preiſe und 164 Diplome und legte während ſeiner Kleingäriner, der doch nur für den Hausbedarf pflanzt, um die Not Mannheim zwei Spiele abgeſchloſſen. Am Sonntag hatte die 73 di trecke v t. 10 Kilomet kett wegtens ewar.ünde Fündt Ardelt wäßrend der freien, Jeit Elf in 8. Vg. MainKaſtel eſſen führe den Baneer der der ee e e ee wenigſtens etwas zu lindern. Nach Erteilung nützlicher Winke bei Heſſenliga zu Gaſte. Phönix lieferte ſeinem Gegner ein gänzlich 12 mal 1 1. Ei liſcher Richt Mellor, galz Pachtpreisſteigerungen oder eventl. Kündigungen wurde folgende überlegenes Spiel, konnte ſich aber infolge der vorzüglichen Vertei⸗ bel einen Bar L ein enaſſcher ien„d 8 N 3 ei einem Vortrag in Mancheſter ein amũſantes Erlebnis zum Entſchließung einſtimmig angenommen: digung und der blendenden Abwehrarbeit des Torwarts der Gäſte Beſten. Vor einigen Monaten daite er an einem Vormittag 12 3 Mannheimer Kleingärtner lehnen die Naturalpachtpreiſe Spiel gl. MIhlburg t ler Fälle zu verhandeln, in denen arbeitsloſe Frauen Unterſtützungs⸗ 0 aegeee ae Verhält⸗ Witergg zu endete ünentſchieden 12k bet einer eluſtün⸗ forderungen 7 machten. Jede der Bedürftigen kam mit eigem 8 W 1. f i i Ners f 3 Säugling auf dem Arm in das Verhandlungszimmer, und das gute .Die Pachtpreiſe ſind ſo niedrig zu bemeſſen, daß ein Anreiz*. 5 7 ee e 1 5 1157* 185 Herz des Richters ging auf alle Klagen ein. Am J00 der Dienſt⸗ e zur Kleingartenbewirtſchaftun beſtehen bleibt.; 71.Si„ſtunden machte der Richter den Amtsdiener auf die gro von 3. Die Kleingärtner verlangen, daß überall die geſetzwidrigen e W 010 ee 1 Säuglingen aufmerkſam, die heute ſein Amtszimmer 920 t hatte. Zwiſchenpachtungen ſo in geſetzlich Generalpachtungen lücklich. Lediglich das Unentſchieden 121 gegen den ſüͤddeutſchen Der Beamte erwiderte, er habe nur einen Säugling geſehen, was umgewandelt werden, daß den betreffenden Kleingärtnern daraus Meiſter Wa 12 5 München kann befriedigen. Die:1 Nieder⸗ der Richter energiſch Das Rätſel wurde erſt gelöſt, als der kein Schaden erwächſt. lage gegen Turnverein Augsburg halte man eher erwarten Diener erklärte:„Die Frauen haben ſich um den einen Säugling 4. Sie fordern von den Staats⸗ und Gemeindebehörden eine im können als denſelben Mißerfolg gegen F. Cl. Bamperg. Aller⸗ förmlich geprügelt. Jede wollte ihn auf dem Arm haben, weil ſie Sinne und Geiſte des Reichsgeſetzes vom 31. Juli 1919(Klein- dings ſoll die eingetretene Uebernädung,— das 3. Spiel innerhalb wußten, daß ſie dann mehr Geld von Ihnen bekämen.“ garten, und Kleinpachtlandordnung“) ſich auswirtende, die Klein⸗ drei Tagen— das Können des Altmeiſters in dieſem Spiele ſtark gartenbaufache fördernde Tätigkeit. Nnee 2 57 V. f. R. 9 a 4 nheim 9 das 15 Spiel 4 5 Briefkaſten einer anienreiſe gegen F. Cl. Es pacno arcelona mit Wir bitten für den Briefraſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchl Aus dem Lande 7 ge Aich— N 1 Farche all⸗als 1 5 50 1 e ee können aee. 1 war au eiſen, vertrat aber den enwaldkreis nicht werden. eantwortung juriſtiſcher und nediziniſcher Fragen aus· Weinheim, 22. Dez. Zu einer weihevollen Feierſtunde ge⸗ gerade ehrenvoll. Eintegchk Trier unlerlag die Ef geſchloſſen. Jeder Anſcage iſt die lezte Bezugsquittung Feſſuftgen An⸗ ſtaltete ſich am Sonntag vormittag der Beſuch des Iſenmann.ſchen 3el und auch in Luxemburg gegen Fola Eſch mußten die Linden fragen obne Namensnennung werden nicht beantwortel Mannerchore aus Monnheim in der Kreispflegeanſtalt Um die höfer eine:0 Niederlage hinnehmen. A. J. Adreſſen von Firmen können wir im Brieftaſten nicht bekaunt hochbetagte Schweſter des Vereinsgründers Iſenmann, dem Kom⸗ Im alzkreiſe waren die meiſten Vereine ſpielfrei. geben. poniſten ſo rielet herrlicher Lieder, zu beſuchen und ihr eine N0 1 im Besane 0 8f. 1 ich„ E. B. Die Adreſſen der von Ihnen gewünſchten Zeitſchriften können We rhnachtsüberraſchung zu machen, war eine größere Abordnung erslautern mit 520 und bewies damit erneut ſeine Formper⸗ Sie auf unſerer Geſchäftsſtelle nachſchlagen laſſen 88 des Vereins erſchienen Nach der Beſichtigung der Anſtalt, bei beſſerung. Der Meiſterſchaftsfavorit Phönix Ludwigshafen O. S, in Verſuchen Stie es einmal mit dar Feitſchrift„Der der Direktor Wolf bereitwilligſt den Führer machte, verſam- weilte in Saarbrücken beim Sportklub Saar und vertrat den adde Kunſt. und ee e in Berlin. welten ſich die weiblichen Infaſſen im Speiſeſaal, wo alsdann Pfalzkreis ehrenvoll, denn 50 iſt für die Saarleute eine ſelten hohe zei iber 95 55 Seidung e ͤ iſt eine An⸗ Fräulein Jlenmann, die ſeit über 30 Jahren in der Anſtalt weilt, Niederlage. Pfalz Ludwigshafen trat in Frankfurt% 2 Hierüßer a1b een e Nee enaue Auskunft. von dem Verein ein namhaftes Geldgeſchenk und ein mit allerlei Eintracht gegenüber und teilte ſich in einem 22 Reſultat mit Kleſterer. Die Geſchäftsſtelle der Pfälzer Kletterer iſt in Judwigs⸗ Lebensmitteln und Delikateſſen gefüllter Korb übergeben wurde. ſeinem Gegner in die Ebren des Tages. S. hafen, Maxſtr. 48. EG — 7 ** Mittwoch. den 27. Dezember 1922 Mannheimer General-Anzeiger(Mittaa⸗Ausgabe! Pm 5. Seife. Nr. 595 Handel und Industrie Die Stinnesierung der Wirtschaft Hugoe Stinnes ist in seinem Werk ins Ueberpersönliche gewachsen; er ist heute die Personiflzierung eines Wirt- schafisgedankens, der nicht nur einzelne Teile der Wirt- schaft, sondern den Gesamtkomples fast der ganzen Er- Werbs- und Verkehrsindustrien umfaßt. Wenn auch nicht alles das persönliche Werk von Hugo Stinnes ist, so ist doch der von ihm verwaltete Wirtschaftskomplex seinem Geiste unterworfen Während andere Wirtschaftspolitiker zau- dern, erkennt Hugo Stinnes scharfen Auges die Lage und zieht daraus— immer von einem tiefen moralischen Ver- antwortungsgefühl durchdrungen— die Konsequenzen, die er mit starker und zielbewußter Hand meistert. Als im November 1918 die Revolution durch Deutsch- land raste. als der Riesenbau des deutschen Wirtschafts- Kkörpers unter gigantischen Erschütterungen zusammen- brach als industrielle Riesenwerke, die Jahrhunderten ge- trotzt hatten, wie Kartenhäuser zusammensanken, als ein Ballin, der sein Lebenswerk vernichtet sah, von der Welt⸗ bühne abtreten mußte, da behiett Hugo Stinnes ruhige Ner- ven und wahrte sich die kühle, klare, verstandesgemäße ge- schäftliche Ueberlegung, Als der Wahnsinn durch die Bassen Europas raste, als das von verblendeten Partei- kührern irregeleitete Volk nach Kommunalisierung und Sozialisierung der Wirtschaft schrie, da waren es wenige, aber beherzte Wirtschaftsführer die mit starken Händen in das Rädergetriebe, das die Wirtschaft dem Chaos zuzuführen Arohte, eingriffen. Es handelte sich hierbei um die grund- legende Frage: Privatwirtschaft oder Staats wirtschaft? Der ganze Krieg mit seinen Folgeerscheinungen auf Skonomischem Gebiete schlug die Wirtschaft in die Zwangs- jacke der staatlichen Verwaltung. Es braucht an dieser Stelle nicht im einzelnen ausgeführt zu werden, daß die unsachgemäße Verstaatlichung und Verstadtlichung die Hauptursache zum militärischen und wirtschaftlichen Zu- sammenbruch Deutschlands geworden ist. Unendlich schwer, um Milliardenbeträge geschädigt, ging die deutsche Volks- Wirtschaft unter diesen Umständen aus der Kriegswirtschaft hervor. Es mußte deshalb der Kriegsausgang katastrophal Für die deutsche Wirtschaft werden. Große Industriewerke erhielten durch die Folgen des Kriegsausganges den Todes- stoß und sie wären vollständiger wirtschaftlicher Zerrüt- tung anheimgefallen wenn nicht eine starke und zielbewuſſte vatinitiative sie davor bewahrt hätte. Hätten diese be- treffenden Betriebe in Staatshänden gelegen, wären sie dem Vollständigen Bankrott entgegengegangen. Nur der starke eist eines privaten Inhabers konnte verhindern, daß die Trennung wWichtiger Glieder deutscher Unternehmungen vom Rumpfe katastrophal wurde. Das San in ganz hervorragendem Maße für die da- maligen Stinnes'schen Unternehmungen und für die großen ontanriesen des Westens. Die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-.-G. verlor infolge des Kriegsaus- gangs ihre ganzen südwestlichen Werke mit den reèichen Koheisen- und Kchlenzechen, und man hat eine annähernde Vorstellung von der Größe des Verlustes, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Deutsch-Luxemburgische Berg- Werks- und Hüten-.-G. im letzten Jahre vor dem Kriege die gewaltige Menge von 750 000 Tonnen Roheisen erzeugte und 1 Million Tonnen Kohlen in dem ihr entrissenen Gebiete Törderte. Durch die Liquidierung der in Lothringen liegen- den Werke wurden der Gesellschaft 60 Prozent der Gesamt- Produktion entzogen, Aehnlich erging es der im Jahre 1873 agene Gelsenkirchener Bergwerks-.-G. dem Werk er Gebrüder Emil und Adolf Kirdorf. Gelsenkirchen mußte Seine Expansion nach dem Minetterevier stark büßen und die Fortführung des Werkes war in Frage gestellt. Da war es ugo Stinnes, der die Angliederung der Gelsenkirchener Ge- gellschaft an Deutsch-Luxemburg unter der Spitzenorgani- sation der Rhein-Elbe-Union G. m. b. H. vorschlug und durchfährte. Durch Aufnahme des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußistahlfabrikation rundete der Stinneskon- Zern seinen Zusammenschluß nach oben ab, der durch Wei⸗- lerführung der Fusions- und Expansionsbestrebungen mit em Siemenskonzern zum mächtigen Elektromontankonzern kührte. Es ist bekannt, daß die Gründung des Elektro- montankonzerns unter dem Namen Siemens- Rhein-Elbe- Schuckert-Union erfolgte und daß dieser Riesenkonzern in seinen planvollen Konstruktionen sich als ein Torso dar- Stellt,—. Grundlage einen Ausbau auf Jahrhunderte nausgewährleistet. Aus der Fülle der Erscheinungen der Stinneswirtschafts- Fusſonen und-Ronzerne sind diese angeführten Beispiele — herausgegriffen, um zu zeigen, ded unter den schwierigsten Verhälſnissen, wWwo die Position der einzelnen wirtschaftlichen Unlernehmungen als verloren hetrachtet werden mußßfte, es nur einer starken Unternehmerinitiative gelungen ist, aus Schutt und Trümmern einen gewaltigen und wirtschaftlich mächligen Quaderbau zu errichten. Und es sei nochmals hervorgshoben, daß nur die Privatwirtschaft mit der star- ken persönlichen Initiative des Unternehmers in der Lage ist, solcher Schwierigkeiten Herr zu werden. Hätten diese großen Montan- und Bergwerksriesen der Staatswirtschaft unterstanden, so wären sie kläglich in sich gebrochen, denn wes wir Während des Krieges und, nachdem die Revolution durch Deutschland raste, in dieser gesehen haben, das bestärkt uns nur in der Auffassung, da die Staatsverwaltung als solche durchaus ungeeignet ist, irgend einen Wirtschaftsbetrieb rentabel zu machen, und deshalb stellt uns eben die„Stinnesierung der Wirtschaft“ — das Wort sei hier nicht als Schlagwort gebraucht— in einen Gegensatz zu der Staatswirtschaft. Es stehen sich hier Privatwirtschaft und Staatswirtschaft gegenüber, die erstere der aufbauende und wirtschaftlich machtgewaltige Faktor, der zweite, der vegetierende und Wirtschaft-zerstérende. Diese Erscheinungen sollten ſedem Deutschen zu denken geben. wenn er unter Betrachtung dieser Gesichtspunkte sich die gegenwärtige wirtschaftliche Lage Deutschlands ver- gegenwärtigt. Es heißt, bevor wir wirtschaftlich und finanziell voll- ständig zusammenbrechen, nach anderen Wegen Umschau halten. Es gibt hier nur ein Mittel: Sämtliche Staats- und Stadtbetriebe, sämtliche kommunalisierten und sozialisjerten Betriebe müssen in Privathand übergeführt werden. Man kann das, wenn man will, Stinnesierung der Wirtschaft nennen. Es soll damit nicht gesagt sein, daß es nun gerade durchaus Hugo Stinnes sein muß, der diese gesamten Betriebe übernimmt, aber die Reichsverwaltung hal jedenfalls ge- zeigt, daſ sie nicht annähernd in der Lage ist, diese öſffent- lichen Betriebe auch nur in etwa rationell zu bewirtschaften. Wir geben uns keinem Zweifel darüber hin, sie lassen sich rationell bewirtschaften. Vorher müssen sie aber sachver- ständig geleitet werden, und das fehlt heute in der Verwal- tung unserer öffentlichen Betriebe. Sie werden fast alle ausnahmslos von Dilettanten bewirtschaftet und geleitet, jeder Sachverstand wird von einer verknöcherten Bürokratie erdrosselt. Die Ueberführung dieser gesamten öffentlichen Betriebe in die Privathand bedeutet freilich einegrundlegende Umstürzung unseres gesamten Wirtschaftslebens. Es nützt aber nichts. Hier muß reine Bahn geschaffen werden. Die bisherigen Verwaltungsorgane haben sich als unfähig, die Methode hat sich als falsch erwiesen. Hier muß etwas An- deres einsetzen. Zunächst muf eine rationelle privatwirtschaftliche Be- triebsweise eingeführt werden. Eine solche Betriebsweise Kann nur durch den Privatunternehmer durchgeführt wer⸗ den. Die Staatsautorität mit staatlichen Beamten ist dazu nicht in der Lage. Dann ist weiter erforderlich die Ent- fernung des überflüssigen Beamten- und Angestelltenper- sonals. Wir wollen durch diese Maßnahme nicht das Heer der Arbeitslosen vergrößern. Die hier aus diesen Betrieben ausscheidenden Angestellten und Beamten sollen lediglich einer produktiven Arbeit zugeführt werden. Im kaufmän- nischen und Geschäftsleben Werden viele Kräfte gebraucht, und es fehlen allenthalben im produktiven Wirtschafts- und Erwerbsleben Hände und geistige Arbeitskräfte. Freilich ist die Arbeit hier nicht so bequem wie das Herumlungern in manchen staatlichen Betrieben und in Reichsstellen. Aber unter den augenblicklichen Wirtschaftsverhältnissen muß die Forderung des Tages lauten: Erhöhung der Produk- tivität der Betriebe, Zuführung jeder einzelnen Arbeitskraft an eine produktive Arbeitsstelle. Wer die Richtigkeit dieser hier vor ag e Ideen ir der Praxis nachprüfen will, braucht sich nur die verschſe- denen Staaten der Welt anzusehen. In Amerika, wo zu- nächst Eisenbahn und Post sich in Staatshänden befanden, hat man eingesehen, daß die Staatsbewirtschaftung durchaus unproduktiv und in höchstem Grade unrentabel ist. Man hat deshalb dort alle Betriebe in Privathände übergeführt. Wir können das auch noch in anderen Weststaaten beobachten. Wohl bedeutet die Durchführung des hier vorgeschla. genen Programms eine Umwälzung aller Traditionen und Ueberlieferungen und Gewohnheiten auf staatlichem, öko- nomischem und gesellschaftlichem Gebiete. Mit halben Maßnahmen ist aber in so schicksalsschweren Zeiten nichts getan. Die harte Zukunft und die noch härtere Gegenwart erfordern in den verantwortlichen Stellen genialste Tüchtig⸗ kKeit, tiefgründlicnste fachliche praktische und wissenschaft- lihe Ausbildung und eiserne berufliche Selbstdisziplin des Berufenen. Die sozialistische Staatswirtschaft untergräbt völlig diese erforderlichen Eigenschaften, nur die Privat- Wirtschaft vermag sie zur vollen Entfaltung zu bringen. Es gilt, das Feuer, das die letzten Reste einer zusammen- gebrochenen Wirtschaft zu zerstören droht, zu bannen. Fort Von der Staatswirtschaft hinweg mit den letzten Resten einer durchlöcherten Zwangswirtschaft, Hände weg von der So- zialislerung, restlose Ueberführung der gesamten Wirtschaft in den Privatbesitz. Nis Petersen. zusammen- Beschlagnahme von Waren und Guthaben in Holland bei Vertragsuntreue Der Deutsche Industrie- und Handelstag weist darauf hin, daß nach 88 735 und 764 des holländischen„Gesetzbuches für bürgerliche Rechtsforderungen“ die Waren und Bank⸗ guthaben von Firmen, welche ihren Lieierungsverpflich⸗ tungen nicht nachkommen, auf Anordnung der Behörden be- schſagnahmt werden können. Der Gläubiger muß dann inner- halb einer gesetzlich festgelegten kurzen Frist noch Klage stellen, weil andernfalls die Beschlagnahme hinfällig wird. Diese kann vor Beendigung des Prozesses nur aufgehohen werden, wenn die in der Beschlagnahmeerklärung des Gerichtspräsidenten genannte Kaution hinterlegt wird. Dieses Verfahren kann auch deutschen Firmen gegenüher angewandt werden, wenn sie die abgeschlossenen Verträge nicht einhalten und ist tatsächlich schon manchmal an- gewandt worden. Deutsche Firmen, welche nach Holland Sxportieren, werden gut daran tun, sich diesen Fall als Warnung dienen zu lassen, umsomehr. als die Stellung einer Kaution deutschen Firmen beim jetzigen Stand der Valuta wohl meist unmöglich sein wird. Abündlerung des Ausfuhrabgabentarifes. Die Auſſen- handelsabteilung der Handelskammer Mannheim teilt mit: Nach einer Bekanntmachung des Reichswirtschaftsministe- riums und des Reichsfinanzministeriums in Nr. 287 des Deut- schen Reichsanzeigers trägt die Regierung nunmehr der in starkem Maße eingetretenen Anpassung des inneren Preis- niveaus an die Weltmarktpreise durch starke Herabsetzung einer Reihe von Ausfuhrabgaben Rechnung. Neben einer Reihe von Steinwaren, Kupfervitriol. Zinkoxyd und dergleichen ist für den hiesigen Platz von besonderer Wichtigkeit die Herabsetzung der Ausfuhrabgabe auf: 220 e Rauchtabak, Pfeifentabak in Rollen, Platten; 220 f Schnupf⸗, Kautabak in Rollen, Platten, Tabakmehl, Staub; Papier aus Stengeln oder Rippen von Tabakblättern; 220 f Zigarren; 220 h Eigaretten. Devisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 27. Dez. Mitteſtung der Mitteldeutschen Creditbank. hier) New Verk 7139 8800), Holland 2848(2780% Lontlon 33250 32000), Schweiz 1358 1295, Paris 326 507, Italien 367 50 34g). Nework, 23. Dez. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schlun 0,0145(0,0150) cents, was einem Kurs von 6896,55 (6666,67) Mark entspricht. ee New Fork. 28 Dezbr(Wa) Oevisen. grankreloh 744 727 25 0l 1 93.. 2 rankrele 5 Johwelz.5—— 8. Zelglen 6˙82.95 england 148⁴ 42 malles.412 8. 8 Waren und Märkite Amerikanischer Funkdienst New Tork, 26. Verbr.(Wa) Funkdlenst,(Macheruck verbeten). 2. 2⁰ Zuf. zus. 13000 42000 stand wt 13.25 13.25 kaffe looo 11.30 143 Elektrolyt.65 14.6 Ored, Bal.—— Dezember—.— 87Zian loko 33.50 3.— Zudke Centrt 53 53 AArz 24.54flel 1 5 oferpentin 137.— Mel 43.20Zlak 35 Sayannah 1 575 129.— Jull 300.5 Elsen 27.10 27. 8 N. Orl Zaum 36.— 25 Derember.60.29 Weidbieoh 4.„75Welzen rot 140.25 141. Baumw. lo00 26.30 26.6 Sohmalz vt. 13.5 6 Hart oeke 140.25 geremder—.—. Taig.50 8. Hals ioko 38. 8 75 lanuar 5 96 26.540 Baumwsatöl 10.55 5.—Aehl nledr. br 5 5 Februar 25 8 26 37] berember 81 85 nüohet Pr. 125 Aürz E 26 5 betcel.8866 1 deirdtr. Khi 2/3 3 April.33 26 8] tanke. 7. Kontinen 12.— 12.— Ohieago, 26 Dezbr(Wa) Funkdienst.(Machärnek verbotem). 22. 2³ Welxen Dez. f. Hal 91.7 Joh. 942 12858 18 e. 855 815 e, 29 5 1 25 1 4 lan. 10.70 1082 nöohgt. 123 nater ber 4 43. 5 14 9* KA 10.60 185 38 g. 5 Mal— Speck nledr. 10.— Zut. Onie 48 Ge e 4 4 ———!..— Waſſherſtandsbeobachtungen im Monat dezemder Rhein⸗Pegel I 21. Z..J 2l. 28. Z. Redar-Pegd.A23[T 27 Schuſterinſel“).07.97 l1l.80.90.68 Mannheim 386.6.26.88.88.41 Kehl..30.23 00.962.88 Heilbronn..88.8ʃ 1 1 Maxzau„„.61.45.96.83 Mannbeim.24.5 80...2 Kaub..20.46 125 4. Abin 857 f. Mannheimer Wetterbericht v. 27. dez. morgens 7 Uhr Barometer: 756,4 mm. Thermometer:.70 C. Miedrigſte Temperatur nachts: 0,8 C. Höchſte Temperatur geſtern: 28OC, Niederſchlag: 0 Liter uf den qm. Suüd 4, bewölkt. — 882 78 „12 Druckerei Dr. Haagz, Manndeimer Mannheim. E 6.. efredakteur: Kunt Fiſcher. Herausgeber, Drucker und Verleger: General⸗Anzeiger, G. m. b. Direktion- Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen: für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Korl Hübel. Kauf-Gesuche Juwelen, Uhren Eheringe Sold- u. Silberwaren 11066 Reelle Bedienung. NM. SosNOWSsKl, E2,9 Uhrmacher und quwelier. Brillanten mit Gleisansdiuß u. Büroräume auf 1. Jan. 1923 in Ludwigsbafen od. Mannheim, ev. auch Vororte u Kaufen oder zu padhien. Ferner Wohnhaus, in dem Wohnun könnte, zu kaufen gesucht. Tauschwohnung auswärts(Pfalz) vorhanden. Vermittler erwünscht. Eilangebote an E377 Steuerberatuug und Immobilienbüro Wilhelm Göring, Ludwigshafen-Mundenheim Krplalr kreigemacht werden Miet-Gesuche büt möbliertes Zimmer für sofort gesucht. Tnzersche Handesgeselgchaft m. b. l. Mannbeim, Harl Ludwigstrade 20/30. Tabnnnn- And Geeeeeeeeeeeeeeeeee Tauſche meine ſchöne, neu hergerichtete 3 Zimmer-Wohnung 11100 Telephou 779. plat Ankaul von 37799 lalin, alte Gold- und Sübergegenstände 6 zu den höchsten bue ee—00 „Rexin, gattestrabe H 7, 6, leerbens duant FabntHeg 50 Tesaringen mit ung onne Holdragabe —— ifef. Jöfmüdsscen⸗ Euhle immer noch die höchsten Preise für alle Sorten Flaschen ſowie ſämtliche andere Altwaren zu höchſten Preiſen. 1/1 Sektflaſchen Mk. 60.— %Weißweinfl.„ 60.— Lumpen per kg„ 90— Papier„„„ 60— bis 80.— Neuluch„„„ 200.— obl. Ziumer ScsUdht. Eine größere hiesige Firma sucht für einen Angestellten Zum 1. Jan. 1923 ein möbliertes Zimmer und bittet um Angebote unter E. K. 135 an die Oeschäftsstelle ds. Bl. mit Bad. elekir Licht in Wohnung u. Keller, im Zentrum der Stadt gelegen, gegen eine -6 Zimmer- Wohnung mit Zubehör und elektr. Licht obenſalls möglichſt in der Innenſtadt. 57805 Angebote unter H. B. 59 an die Geſchäftsſt. 110⁰0 brinanten u. Zahngebiſſe auft z. Selbſtverarveltung ar Soſda. Imacher, 4. 19. 2 Treppen S79 Irillanten Alt.Goſd- u. Silvergegen waiade Tahngebisse aun ndenstzahl. at Manem..3. fa. 8 gt Kaufe jedes Quantum Lumpen, Alteisen, Metalle, Papier zu höchst. Tagespreisen. Postkarte oder Tel. 8624 322 genügt B. Rubin. Mannheim Lindenhofstrasse 35 E. Zwiekler, G 7, 48(Sackgasse), Tel. 5463 gotr. Kleider u. Schuhe Samstag geschlossen. 80⁰ Negistratur- Dücherschalt mit pielen Fächern zu verkauf n 5015 Badiſche Papierinduſtrie Mannheim. 1 Marktwagen 1 Handwagen mitverichliezbarem Deckel Lleichter Handwagen zu verkaufen 7095 Treuſch& Lehmaunn 7, 11. Celge zu verkauſen Zu e flag Haſenür 28 Wrechts. 8 Umur-Jgen zu verkaufen. Näheres i. d. Geſchäftsſt. S399 Wohnungstausch 3 Zimmer-Wohnung in neuem Hause in Neckarau gegen-4 Zimmerwohnung in guier Lage n der Stadt 17042 zu tauschen gesucht. Laden-Tausch od. Hauskauf. Suche meinen mittelgrofen Laden in guter Lage gegen großen Laden mit Magasin od. grofen Keiler im Ma zu tauſchen oder 5 kaufen, ähere Angaben unter E. 148 an die 11096 Geſchäftsſtelle dieſes Blartes für tie otzne lüg-· Besond Umzugsvergütung wird gewüährt. Angeb. unter E. G. 132 an die Geschäftsstelle. Drucksachen w, hn 300 Druokerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 2. ————— —— 6. Seite. Nr. 595 Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag- Aus gabe.) Mülkwoch den 22. Pezenber 122.. 4 e en ee, nen 14 Mittwoch, den Dezember 5 Elli Hildebrandt HFeinz Doerr In Miete B 22 B. v. B. No. 3811—3925 u. 4531 bis 4620 und 4921—8015 —14 Das Gottes Kind Weinnachtsspiel in 10 Bildern. Dichtung u. Musik v. Statt Karten. Gestern abend entschlief sanft nach län rem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, unser lieber kel,— — in Aufbau, Handiung u. Ausstattung das Gegenstbek von Madame Dubarm! II — 8286 Das Lustspiel mit Leo Peukert: Dle Strandfee Täglich Anfang 4 ½ 6 ¼½ und 8 ½ Uhr! dem Hinscheiden meines unvergesslichen Gatten, unseres lieben Bruders, Schwagers und Onkels Bezirtsdirektor August Hetschel sowie für die zahlreichen Kranzspenden und Be- gleitung zur letzten Ruhestätte sagen wir allen herz- innigen Dank. Insbesondere danken wir Herrn Stadtpfarrer Sauerbrunn für die trostreichen Worte, ferner für die letzten Grüße und Kranzniederlegungen der Loge „Carl zur Eintracht“, der„Deutschen Radfahrer- Union“, der Angestellten der Fa. Walther& von Reckow, den Herren Inspektor Goetze, Bezirksdirek- tor Kahlert, Subdirektor Jäger, Dr. Heinichen und Redakteur Teickner. 27094 Mannheim, den 24. Dezember 1922. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Deukanafanade F. V. B. O 7851,—8 8700 B. V. B. No. 5171 Weihnachten 1922. 7083 bis 5570 131 Bruder Straubinger 1 Operette in 3 Akten von M. West u. J. Schnitzer 1 Musik v. Edm. Eysler. in Szene gesetzt v. K. Marx. Anfang 7 Ukr. Ende 9½ Uhr. Landgraf Philipp Fritx Bartling Eandgräfin Lola, seine Gemahlin Grete Hofen 97 Exzellenz Naupp, Hofintendant Karl Marx 99 Fräulein v. Himmlisch, Hofdame julie Sanden Bruder Straub nger Alfred Landory 1 Oculi, das wilde Mädchen Paula Kapper 164 Schwudler, Schaubudenbesitzer Hugo Voisin Liduschka, seine Frauu FElise de Link eme e Silvester-Abend 11116 Sou Per ab 7½ Uhr amer von enten Hünflem 1 5 E. A. Hertmann. Regie: E Felber. Musik. Leit.: Der Fest-Spi 8 1 7— 5 1 2 1 W. Jesinghaus. Bühnenbülder: Heinz Grete. 5 pis eeee Verlobte und Vetter, Herr ö Anfang 7 Uhr Ende 8% Uhr. onnerstag 2. 7 5* 8 Gott Vater Peuf Roodect I. Leipꝛig R. Mannheim 22 2 1 Sankt Gabriel der Engel aul Rose f earl Neumann-Hodit Ein Filmwerk von Weltruf: Dezemßer 1922 7068 11 10 II + 1 — 255— 55——57 Ilse Lahn, 0 Walctause- J die beiling Hans Godeęck 6 1 19 1585 9 im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Saldhmasck, der Wirt auf Bek. 4 188 Amalie Keller geb. Eglinger. lehei Al Kcdher: Die bös Wirtn, erlz weid Leue Hlarkenfeld Josef Kleintitſchen Mannheim(R 7, 3U), Pranklurt à. M. Se ene eeh mt 80 258 Drama in 5 Akten Martha Kleintitſch aeldidten 35r nsglinet am Mitmwek, den 25. as. Uis. 3 e eor, öhler n ſttags ö per rekd fl. Herbert Juichels Hauptrolle: Lydda Borelly artha eintitlchen Belial der Teuffe!l Anton Gaug!l Fi b. Monti Ber Engel bei den Hlirten FNichard Eggarter Das deutsche Filmwerk.Madame Du- geb. Montigel Der Sternsinger Robert Vogel barry“, das seinerzeit seinen Siegeszug — isearter 5 57 67 antrat Deutschlands ö er dritt Singer urt Rei eistungsfähigkeit auch auf diesem Ge- 3 EHirten Engel: Ilere. 55 dokumentierte, ist noch in frischer Vermählte Leues ecter um Rosengarten fften f. an Danhsagung Mittwoch, den 27. Dezember 1922 Maanheim-Crefeid Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei 4 August Hermann Natalie Hermann geb. Türk Vermählte Mannfeim Mänchen Weihnachten 19221 086 uu n NHtno mi menteg f Morast! Ein Spiegelbiid menschlicher Enigleisungen · 6Akte Ihre Verlobung be ehren sich anzuzeigen: Maria Gerſtel 5 Karl Gg. Wambsganß Todes-Anzeige. Lae 11 1 1 88 805— 4 Tdl Ul ll0 ab 10 Uhr Tanz. wehnaenen ice n 10 2. 3 Güterhallenstr. 2a eebe Lerwaltungsstelle Naunbelt Heinrich Böhm Zollbeamter a. D. Tischbestellungen frühzeitig erbeten. Kartenverkauf ab heute im Restaurant. als Stützv der dftenlichen Ornuzg 1080 5 Am Donnerstag, des Groteske in 2 Akten 8279 25 28. Dezember 22, abend⸗ 8 Ube⸗ 502¹ N 0 00.— pro 25 Wellen. Preiserhöhungen vorbehalten. 37 von ſhrem schweren Leiden erlöst. Hochbauamt Abt. Gartenverwaltung Nr. 24. Ile flefraverndan lpkbllsbenen. MANNIEIM, den 26. Dezember 1922 F 6, 14/15. Die Einäscherung findet Freitag, den 29. ds., mittags 2 Uhr statt. Mannheim, 27. Dezember 1922. 10 Der Aufsichtsrat: 9 Dr., Richard Kahn, Vorſitzender. Drucksachen dn 2 2 21 faesdene Mp Inh. Heh. Haumüller Autbũgeln, Reparieren, Aendern u. Wenden von Anzügen, Paletots usw- Feine Maganfertigung- 92 1 92% Schaubur WVer beteiligt ſich an Tüolachu. Franzůsisch f. Anfäng. u. Fortgeſchr. Mk. pr. St Ang u. R. F. 156 an d. Geſchäftsſt. 7 8 Veteran von 1866 und 1820 ——— Dr. Nico Spiegel im 79. Lebensſahre nach kurzem Leiden Mitglieder- 1 9 0 Mannheimer Aktienbrauerei 0 an 10 0 Feoctierzt i. Necen- u. Derrnreruthelſer Die trauernden Hinterbliebenen. Versammlung L5 N B 1. G Mannheim, R6, öb, T 6, 3, Frankturt a. M. im Verelnslotal der Orte⸗ OwWenke Or. Grosser Abenteurerlilm in 5 Akten. Verreistf 8 Beerdigung Donnerstag, den 28. Der.—* Aedertaſel k.35 0 2 2— 1 1 2 5 mittags 1 Uhr von der Leichenhalle aus. a 5 1 K Valkaur 2½ Nu. 57 ½, 7½¼U0——————pppp ee ee, 0 9 85 Vue über 1 verſammung der Ka N ur das Geſchäftsjahr 1921/22 findet Minwoch. 10. 5— im Friedrichsbrunn. —— 1926. 0 An 11 Uht. in Wcken Ge⸗ Palast-Theater Nur noch 2 Tage Die Ortsgruppenſitzung ſchäftszimmer B 6, 15 hier, ſtatt. 11080 1 Der große schwedische Kunstflm 2 am 27. Dezember 1923 5 een— Die Landesflüchtigen! Todes-Anzeige. eeeeee 164 4 1. Borlage des Rechnungsabſchluſſes auf 30. 2 25 8 8 10 an 98 uC Igen 4 Oott hat unsere innigstgeliebte Tockt- NTaltungsstelle Haanheigz- —1 e des Vorſtands Schauspiel in 6 Akten von Mauritz Stiller 955 eaeee,———— 7 erats. 8 ̃ eue wester, Se 8 2 eee en e eee bes ule lersfenttanngen der Stadtpenghde. 1 2e ein Selefeinee Serwisgedose, Fraus: 21885 le. ö Feedewerlende des zuſtchtste, S nell, Ja, 80 ein Snereinutzer— 195 Entlaſtung des Vorſtands u. des Aufſichtsrats. chriftliche Anmeldungen zum B— 1 10 4. Wahl der Rechnungsprüfer. von Weiden-Prögelgolz amd. Wdent 2 Aanende ze Aten Elisabeih Meder 1 10 Die Eintrittskarten werden gegen Nachweis d rätig. ellen von der Reißinſel werden eni⸗— aerge bis zum 5. Jandar Anſchließlich in gegengenommen. Mündliche Anmeldungen werden Im Hardanger Flord 1 unſerem Geſchäftszimmer, hier, ausgegeben. 11 1100 gt Preis M. 1100.— pro Ster, Naturaufnahme 827⁴ geb. Hertel bidle eroße Schuinnhene des gerſgewedes 10 Geld geöffnet am: ibt ſchnell. diskr. u. b Mittwoch, den 27. 12. 22 ab 8 uhr nachmittags. bis Jahre Nalentuckz Aadd ü lefen piempt e 1 N 2—0 3—— mittag⸗ Weft⸗Lützow, Berlin wW 256 5 Freitag, 2312. ab 1 r mittags Winterfeldſtr.8 Gegr. 1900 Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 25 Somstag. den 30. 12. 22 ab 12 Uhr mittags. Hinann— Dninnnnn Für das kaulmünnische Büro eines grösseren in gut. Lage mit freiwerd · eingericht. süddeutsche Feilen- Aeußerſt zuverläſſiger, gewiſſenhafter, arbeits⸗ 6 1 6055 f niesigen Zel Alaid 1 Jadddeuteche Tenwarengrodhanchung fabrik ſucht für gut eingeführte Tour in uird ein ſreudiger Mann, 49 Jahre alt, gelernter Kauf⸗ Manag.. enaun 8 sucht zum sofortigen oder raschmöglichsten] Baden und Pfalz einen bei der elnſchlägigen mann(vor dem Krieg eigenes Geſchäft), ſucht Prelsang. unter J. N 95 Eintritt einen branchekundigen Großinduſtrie beſtens eingeführten, tüchtigen 2 F In Stellung als—— 4151 1 2 Kassendiener, Lagerhalter ehtumg 45 8 5 2 1 5 + 2 8 2 1 12 + zum baldigen Eintritt gesucht. Bewerbungen sind Bi di bl Mk. Sektflaſche 11 unter X. R 167 an die Geschäftsstelle ds. Blattes uro lener bb Mk 5 N Nt. W. 11. zu richten. j akti 9 d nſt irgendwel aſſende Beſchüftigung. zum Verkauf von Oefen, Herde, Haus- und gegen hohes Gehalt, Speſen und Proviſion 8 850 5 70 Mk. 1 kg Lumpen Küchengeräte ete. an Eisenhändler in in Dauerſtellung. Argebote mit Lebenslauf. und würbe auch ſelbſt mit Hand antegen. Angebote 1 3 Baden, Pfalz, Bayern. möglichſt Bild und Referenzen unt. E. U. 145 ter K. C. 10 die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes 200 M s Tuchabfälle tlerren, die mit Ertolg gereist haben, J an die Geſchäftsſtele de. Blattes. 11106 ahlt frei zugebracht(S + + 2 5— 110 wollen sich melden unter E. R 142 an die—— Kauf- Gesu che Albelm Anmermaan E Geschäftsstelle dieses Blattes. 11090032ü„„„%%„%%h. Lal 0 411U Ausschneiden! Aufheben! A 9 17 Gewandte, juüngere Rote und 8 7 une Alie Se5i5se etin eeeeeee 0 faeenen egie Stenotypistin 1 argegekenesbegee Weidweinftaschen 11% Ttanh le fer rocludustre mit moderner Fabrikationsein- zum Eintritt auf 1. Februar 1923 gesucht. riechtung. äußerſt leiſtungsfähig, sucht i f. 5 daeense, een Einte ſir die 810 en ee aen 705 e Berſicherungs. Geſen Falenrdengun 80 K gereinigt an- Unergegenstunae, kaufsabteilung ihrer 10⁴ t is vo 80 j m N Nannheimer dummi-, Unttapercha à Asbest-Fabrik Bewerbungen unter E. J. 138 an die Laaee eee. etee 8— legelmotoren und ölükkopfmofgren Attengesg isenet oeſcaftsfele dgs St erbeten. lics wedeste in des Lagerhale 2 Jrl, Jö ls i 22 enee r ſeſt 5 8 nachmittags von—5 Uhr in der Lagerhalle 2 Sle.——5 5 5——— der Gũterbesttierei Relehert, Güterhallenstraße Seenung anuer krelen Vertreter fN Schluß der Annahme 10. Januar 1923. 10964 — gegen Proviſion. 725 Ausführl. Bewerbungen von geeigneten Hecren mit gründlichen Branchekennkniſſen ebeten unter 8. M. 637 an Rudolf Mosse, Mannheim. ——einderpſſegerin n fif e er 1 ee Bei Ablieſerung VOr dem 29. 12. werden Alt-Goldu. Sllber 10 0U Ulll. mit guten Empfehlungen 5 Mk. pro Flasche mehr berahlt. Schmucksachen zu 3 kl. Kindern für ſof.—* ite Gebl Uhren 1 f, l. u Tüchtiges, erfahrenes Zwei tüchtige, ſtrebſ.] oder ſpäter geſucht. 7093 verkäuferinnen rau Fabrik. Hö NMäcichennnnn[ee 5 5 Verkaufsſtelle übe neh⸗ Biertra nsport 2 Fàsser geiee, 15 7 perfekt iſt in bürgerlicher Küche, Imen tönnen, geſucht. deln e, bei höchstem Lohn Ihoſten verantwor⸗ Bierlager-Fässer odrort geſucht Bisds Anerreich gber ſeib. 195 wird zu Oſtern frei in lebhafter, alter Schuhgroß⸗ 55 22 wee Pu f 2ir All 1 0 Handlung; ſofortige gute Vergütung Bedingung: Hoffmang 7 2 12 Isebote m. kurz. Lebens⸗ 10 15 gute Kenntniſſe im Rechnen, ſchöne Handſchrift, 9 le Il. lauf erbeten unter E für Vüro geſucht. 5007 möglichft O. 1l Reife⸗ 11028 taſtene 302 Otto Beckstr. 42. LE. 1 annheim Postschließfach 58. ſchaftstene Bottiche zu kaufen gesucht. Angebote mit eee unter 8. F. 5097 an Rudolt Mosse, Nürn„ 6104 88 mir füt daeld