Zugspreiſe: In Mannheim und umgebung frei ins e und durch die poſt obne Heſtellgeld monatlich e o000.— halbmonatuch Mark 3800.—. nachſorderung bebalten. poſtſcheckkonte Ar. 17890 Karisrube.— Haupt⸗ äftsſtalle Mannbeim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗Rebenſtelle Farſtadt, Waldhofſtraße Ar. 6. Lernſprecher Rummer 7941, . 7948, 7043, 7938, Telegrammeforeſſe: Generalanzeiger deim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmaal 2 Stadtarchie Mannheim Inv. Nr. Verkaufspreis M. 250.— Gadiſche Nenoſte Nachrichlen 1923— Nr. 152 Anzei reiſe: Sei vorauszabtung die kl. Jelle mk. 600.— Sne Famil.⸗Rnzeig. aus Mannheim ermäßigte preiſt Reklamen me. 2300.. Annahmeſchl.: Mittagdl. vorm. 8/ Uhr, Abendbl. nachm. ½ Uhr. Für finzeigen an beſtimmten TCagen, Stellen u. Rusgab. wird keine berantwort. üdern Höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtõrung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. tür aus gefall. od. deſchränkt. Nusgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Ryftr. ö. Fernſpr. oh. Srwöhr. Gerichtsſt mannheim nlagen: Oer Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen-Oeitung u. Maunheimer Muſik-Seitung Glutige Oſtern in Eſſen Mit Maſchinengewehren auf wehrloſe Arbeiter! I1 Tote, 32 verwundete! Ueber die ſchwergeprüfte Krupp⸗Stadt an der Ruhr iſt am amstag neues ſchweres Leid gekommen: in den Krupp⸗Werken haben die Franzoſen blind in die ſie umgehenben Arbeiter⸗ ſen, von denen ſie ſich bedroht(I) fühlten, hineingeſchoſſen und Menſchen das Leben genommen und zahlreiche Andere ver⸗ Ueber dieſen empörenden Vorfall liegt eine Reihe von Berichten Augenzeugen vor, die, in den weſentlichſten Punkten zuſammen⸗ ßt folgendes Bild des Herganges eben: Am Samstag früh beſetzten franzöſiſche Truppenabteilungen kliche Automobilwerkſtätten und Automobilgeſchäfte der Stadt en und beſchlagnahmten alle Kraftfahrzeuge, ſo⸗ 51 Jerſonen⸗ wie Laſtkraftwagen, während ſie ſich bisher darauf hränkt hatten, die auf den Straßen durchkommenden Autos zu hlagnahmen, was bereits eine Einſchränkung des Privatautover⸗ auf ein Mindeſtmaß zur Folge gehabt hatte. In Ausübung dieſer Tätigkeit kam um 7 Uhr früh ein Kom⸗ edo von einem Offizier und 11 franzöſiſchen Sol⸗ ſen in die Kruppſche Kraftwagenhalle, um Kraft⸗ en zu requierieren. Das Kommando erwartete eine Kommiſſion franzöſiſchen Offizieren, die kurz vor 9 Uhr in die Kraftwagen ſe im der Altendorferſtraße kam. Kurz vorher hatten die Si⸗ Ren der Kruppſchen Werke zu heulen begonnen. Als die nmiſſion dies hörte, fuhr ſie ſofort wieder ab. Der Offizier und 11 Mann blieben vor der Kraftwagenhalle. Von 9 Uhr ab gen die Arbeiter aus den Kruppſchen Werken heraus und ſam⸗ ten ſich in der Altendorferſtraße und den umliegenden Straßen. vor 8 Uhr hatten zwei Arbeiter vom Arbeiterrat den. tet und die 11 Mann gebeten abzuziehen. dies mit der Erklärung ab, er habe Befehl, auf die Kommiſ⸗ zu warten. Als ſich um.30 bereits eine große Arbeitermenge ſeſammelt hatte, machten Mitglieder des Angeſtelltenrates ebenfalls Werſuch, den Offizier zum Abzug zu bewegen. Sie erklärten dem ier, ſie könnten ihn und ſeine 11 Mann ungehindert auf rück⸗ is liegenden Wegen in ſeine Kaſerne zurückbringen. Der Offt⸗ lehnte dies ab, wobei er ſich auf ſeinen Befehl berief. Um 10 * Min. machten dieſelben Angeſtelltenvertreter noch einmal n gleichen, aber wieder vergeblichen Verſuch. Die Menge de immer größer, der Toreingang in der Altendorferſtraße und gegenüberliegenden Dächer waren von Kruppſchen Arbeitern be⸗ Kur znach 11 Uhr hörten die Sirenen auf zu heulen. Es war das Zeichen für die Arbeiter, in die Werkſtätten zurückzu⸗ ren. Kurz nach 11 Ahr fielen plötzlich die erſien Maſch inen ⸗ vehrſchüſſe. sie waren auf das dem Toreingang gegenüber ⸗ de Dach gerichtel. Es gab gleich Verwundeke, wahrſcheinlich Toke. Die Menge ſtob auseinander. Nachdem die Menge ge⸗ n war, kamen die Franzoſen aus dem Toreingang ſchoſſen auf die Fliehenden mit ihren Gewehren. s erklürt ſich, daß die meiſten Schutzverletzungen von hin ⸗ erfolgten, was durch die leitenden Aerztie des Krankenhauſes tellt worden iſt. ach der Flucht der Menge zog der Offizier mit ſeinen elf in der Richtung zum Limbecker Platz ab. Vorher hatte er wieder erklärt, er könne nicht abziehen und müſſe auf die miſſton warten. Er iſt ungehindert abgezogen. Nach dem Abzug der Franzoſen füllte ſich die Straße von neuem Tauſenden von Arbeitern, die ſich um die Verwundeten und Ge⸗ n drängten. Ein franzöſiſches Automobil, in dem ſich zwei In⸗ eure befanden, wurde von der erregten Menge angehalten, um⸗ 5 rfen und die Inſaſſen angerempelt. Sie wurden von Kruppſchen ſrwehrleuten aus der Menge befreit und in der Feuerwache in irheit gebracht. Ungefähr um dieſelbe Zeit wurde ein fran⸗ ſcher Kriminalbeamter in Zivil von der Menge be⸗ ht. Arbeiter und Angeſtellte haben dafür geſorgt, daß ihm geſchah. Der Kriminalbeamte hat ſich hierfür bei den Deut⸗ bedankt. Die Kunde von dem blutigen Zwiſchenfall in der yſchen Fabrik verbreitete ſich wie ein Lauffeuer durch die ganze und rief überall gewaltige Aufregung hervor. Im Laufe des Nachmittags rückte in die Kruppſchen Werke eine e franzöſiſche Abteilung in Kompagnieſtärke mit 2 Panzerautos und nahm den Brandinſpektor Iguo von der neben der Auto⸗ befindlichen Feuerwache feſt. Die Opfer Vis Samstag abends 6 Uhr wurden 11 Tote feſtgeſtellt. e 32 Verwundete wurden in die Kruppſchen Kranken⸗ n eingeliefert, davon ringen drei ebenfalls mit dem Tode. Das ebsratsmitglied Zander, der vorher die Arbeiter aufgefor⸗ datte, den Ausgang frei zu machen, um den Franzoſen den Ab⸗ ermöglichen, ging den Franzoſen voran und redete beſchwich⸗ Nauf die erregten Arbeiter ein. In dieſem Augenblick feuerten in die Maſſen hinein. Als erſtes Opfer blieb Zander Namen der Toten ſind: Franz Oellmann, Joſeph Jander, Blum, Hermann Hoegemeier, Friß Pieper, Walther Schweers, r Janick, Helmuth Seel, Willy Wichartz, Hans Müller, Ernſt rtz. Die erſten zehn ſind ſämtlich Bürobeamte, Arheiter oder ige der Kruppwerke, der Letztere iſt ein Bergmann. Von den en ſind 11 Perſonen leicht verletzt. Der Offizier Der päpſtliche Delegat bei den Derwundeten Der päpſtliche Delegat für das Ruhrgebiet, Monſignore Teſta, der gegenwärtig in Eſſen weilt, beſuchte im Eliſabeth⸗Krankenhauſe die dort untergebrachten verwundeten Arbeiter Später hat der Nun⸗ tius dem ſtellvertretenden Oberbürgermeiſter der Stadt Eſſen einen längeren Beſuch abgeſtattet. Beileidstelegramme Der Reichspräſident hat an Krupp von Bohlen und an den Betriebsrat der Krupp⸗Werke in Eſſen ein Telegramm ge⸗ richtet, in dem er den Hinterbliebenen der Opfer ſeine höchſte An⸗ teilnahme ausſpricht. Reichskanzler Dr. Cuno, der eine ähnliche Drahtnachricht ſandte, weiſt beſonders auf die Selbſtbeherrſchung der Bevölkerung anläßlich der furchtbaren Vorgänge hin. Das ſchwere Opfer für die gemeinſame Sache werde unvergeſſen bleiben und nicht vergeblich Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat an das Direk⸗ torium und an den Betriebsrat von Krupp ein Beileidstelegramm geſandt verhaſtung von vier Direktoren Am Sonntag früh ſind vier Direktoren der Kruppwerke, Brun, Hartwig, Oeſterle und Ritter, von den Franzoſen ver⸗ haftet worden. Zwei weitere, die ebenfalls verhaftet werden ſollten, waren nicht in Eſſen. Die Stadtperwaltung hat an General Jacquemot folgendes Proteſtſchreiben gerichtet: „Geſtern wurden mehrere Mitglieder des Kruppſchen Direk⸗ toriums und ein Abdeilungsdirektor verhaftet und abge⸗ führt. Namens der Stadtverwaltung, der Stadtvertreter und der rechtfertigte Gewaltmaßnahme ſchärfſten Proteſt. Dem Vernehmen nach ſollen noch weitere Mitglieder des Direktoriums verhaftet werden. Ich mache darauf aufmerk am, daß durch die Verhaftung der techniſchen und kaufmänniſchen Leiter der Firma Krupp die 10 srtführung dieſes großen, weit vorzweigten, in ſeiner Organiſation außerordentlich komplizterten Unter⸗ nehmens unmöglich wird. Ohne dieſe Leitung kann das Werk höchſtens einige Tage weiter laufen. Ein Aufhören des Ze⸗ kriebes hätte zur Folge, daß allein für die Werke über 50 000 Ar⸗ beiter außer Tätigkeit geſetzt werden und auf der Straße ſtehen würden. Ich weiſe auf großen Gefahren hin, die daraus entſtehen würden. Die Verantwortung für die daraus ent⸗ ſtehenden Zuſtände und ſich ergebenden Weikerungen würden dem zufallen, der die Verhaftung der Leiter angeordnet hat.“ Schärfſte deutſche Proteſte Wie von amtlicher Seite mitgeteilt wird, werden zur Zeit von den deutſchen Behörden alle 1 des Eſſener 0 feſtgeſtellt. 112 ma an die Reichs⸗ derung gegen das Vorgehen der franzöſiſchen Truppenabtenun ſchärfſten Proteſt einlegen. 7 Regierungsprüſtdent Grützner an General Degoutte ein Proteſtſchreiben geſandt, in dem dem 2 Gweral in ſeiner Eigenſchaft als Worthalter der Ermordeten, Schwer⸗ und Leichtverwundeten und Krüppel, der Witwen, Waiſen, Frauen und Kindern 19 85 tiefſten Abſcheu über das Wüten der Sol⸗ daten, beſonders der Offiziere, ausſpricht. Grützner betont, er ſei denen das men—— Leben noch ein Heiligtum iſt. Er betrochte es nicht als das Walten eines blinden Jufalls, ſondern als Fü pung einer höheren Gewalt, daß ſich am Karſamstag der beglaudigte Vertreter des Papſtes, des e Hüters und För⸗ derers der Menſchlichkeit, Gerechtigkeit und Milde, in Eſſen befand Falſch ſei es, die Direktoren der Krupp A. G. für die Anſammlung der Arbeiter verantwortlich zu machen. Grützner erwartet von dem General, daß er unverzüglich alle Maßnahmen ergreift, die die Ab⸗ ſicht erkennen laſſen, daß er ſich nicht mit den Vorgängen identifi⸗ ziert. Grützner verſichert, er ſpräche die ſcharfe Sprache nicht, weil er ſich zur Zeit im unbeſetzten Deutſchland befinde, er erkläre ſich ausdrücklich bereit, für ſeine vorgebrachten Worte vor jedem ſehen fſbel Kriegsgericht mit ſeiner Perſon einzu⸗ tehen, ſofern ihm das Gericht in vollem Umfange die Erbringung des Wahrheitsbeweiſes für ſeine Behauptungen zuſichere. Die Stadtverwaltung von Eſſen wandte ſich an den franzöſiſchen Kommandeur der 77. Diviſion in Eſſen mit einem Proteſtſchreiben, in dem u. a. darauf hingewieſen wird, daß der Gebrauch der Schußwaffen gegen unbewaffnete Menſchen in keiner Weiſe geboten war. Der Vorfall erfordere ſtrengſte Unter⸗ ſuchung und Beſtrafung der Schuldigen. In einem weiteren Proteſtſchreiben wird gegen die Verhaftung der Zechen⸗ direktoren energiſch Verwahrung eingelegt. Das Direktorium der Kruppwerke hat ebenfalls gegen die Erſchießung der Arbeiter und die Verhaftung der toren proteſtiert. In dem Proteſt heißt es zum Schluß:„Die Ver⸗ antwortung für das Blutvergießen, dem unſere braven und friedliebenden Arbeiter zum Opfer gefallen ſind, trifft ausſchließlich die Urheber des widerrechtlichen Eingriffs in unſer Werk.“ Franzöſiſche veroͤrehungen Die fronzöfiſche Preſſe unterſchlägt natürlich die deulſche Darſtellung und 2 N wahr 921 ts widrige Effener Meldungen, wobei ſich insbeſondere die Agentur Hava 8. hervortut. Selbſt der Berliner Vertreter der Havasagentur glaubt die Berichte der Berliner Zeitungen als tendenziös und lügen⸗ haft hinſtellen zu müſſen, obwohl ihm alle Unterlagen für ein der⸗ artiges Urteil fehlen. Die Pariſer Preſſe behauptet, daß die Zwiſchen⸗ fälle durch gewiſſe ehemalige Angehörige der Schutzpolizei, die in den Kruppwerken verteilt worden ſeien, provo jert und ge⸗ leitet worden wären, und daß die Direktion der Kruppwerke da⸗ durch ſiſt verantwporklich gemacht habe, daß ſie die Sirenen in Tötig⸗ keit geſetzt hätten und gewiſſe Umſtände darauf hindeuteten, daß die Arbetter Aufreizungen, wenn nicht gor 18 gehorcht härten. Es iſt begreiflich, daß der franzöſiſchen Regierung dieſes neue Blubab, das ſie in Eſſen angerichtet hat, außerordentlich unangenehm iſt. Weder die deutſche Regierung noch die Direk⸗ geſamten Bürgerſchaft der Stadt Eſſen erhebe ich gegen dieſe unge⸗ überzeugt, daß 2 Urteil die Billigung aller Völker finden werde, Die Franzoſen in Mannheim Paris, 3. April. Mit großer Verſpätung veröffenklicht man auz Düſſeldorf folgende wohl abſichklich dunkel gehaltene Nachricht: Die franzöſiſchen Truppen hätten die Beſetzung Mannheims leichk ausgedehnk. In einer Vorſtadt Mannheims ſei eine Aulomobil · fabrik beſetzt und die Beſetzung über eine Neckarbrücke vorgetragen. Ddie Stadi Mannheim ſelbſt bleibe außeehalb der beſetzten Jone. * 4* 1* Mannheim, 3. April. Geſtern iſt der auf der Seite des Bahn⸗ hofes Neckarſtadt gelegene Teil der Friedrichsbrücke abgeſperrt worden. Es haben ſich daraus empfindliche Verkehrsſtörungen ergeben, die ſich heute noch fühlbarer machen werden. Wenn ſich in den Mittagsſtunden oie Arbene⸗züge entleeren, dann werden die Maſſen, die bisher die Brücke auf dem am Bahnhof gelegenen Gehweg zu überſchreiten pflegten ſich auf die Straße ergießen, die von den Linien der elektriſchen Straßenbahn durchkreuzt wird. Der Perſonen⸗, Güter⸗ und Poſtverkehr guf dem Neckar⸗Bahnhof iſt noch nicht behindert. Die Humboldtſchule, in der die Franzoſen Quartiere an⸗ gefordert hatten, iſt nicht mit Truppen belegt worden. Dagegen iſt die Einquartierung in der Hildaſchule erweitert. Die Arbeiterſchaft der am Samstag beſetzten Motorenwerke Mannheim vorm. Benz iſt heute früh auf der Straße erſchienen. Da aber die Räume militäriſch beſetzt ſind, hat der Betriebsrat nach Rückſprache mit der Direktion der Belegſchaft empfohlen, nach Hauſe zu gehen, da ein Arbeiten vor der Hand nicht möglich iſt. Auch die Beamtenſchaft iſt größtenteils an der Arbeit behin⸗ dert. Es werden nur die Angeſtellten beſchäftigt, die für die Lohn⸗ zahlung und die Erledigung der dringendſten Korreſpondenzen benö⸗ tigt werden. ** (Weitere Mitkeilungen ſiehe Seite 3) — tion der Kruppwerke haben ein Intereſſe an dem Hervorrufen der⸗ artiger Zwiſchenfülle. Die Regierung und die verantworrlichen Lei⸗ ter der Induſtrie und den Gewerkſchaften im Ruhrgebiet taten im e alles,—— die Arbeiter uhe u 128 45 5— nenhgit gegenüber Propokationen des fran ißchen Milſtärs zu mahnen. Die Behauptung, daß die Achenle durch ehemalige Angehörige der Schutzpolizei geleitet worden ſeien, iſt zu finnlos, um einer Widerlegung zu bedürfen. Die Berichte der franzöſiſchen Preſſe widerſprechen ſich im übrigen ſelbſt. So widerlegt Havas ſeine Behauptung, daß Arbeiter auf die franzö⸗ ſiſhen Soſdaten Steine geſchleudert, mit Revolvern gedroht hätten uſw. Durch die Feſtſtellung, daß auf franzöſiſcher Seite keine Verluſte zu verzeichnen ſeien. Alle Lügen der franzöſiſchen audlle—7 12 8 105 Tatſachen 8 ändern und die fra e von der weren Ver⸗ antwortung, die ſie vor der Welt auf ſich geladen hat, nicht reinwaſchen können. Auch das Krupp⸗Direktorium nimmt zu den unglaublichen Ver⸗ drehungen in folgender Kundgebung Stellung: In dem Bericht von Havas über die Ereigniſſe am Oſterſams⸗ tag, die ſich zwiſchen einem franzöſiſchen Kommando und Krupp⸗ ſchen Arbeitern abgeſpielt haben, wird behauptet, das Kommando Soldaten ſchoſſen, angegriffen worden. Dieſe Behauptung ſteht mit den Tatſachen in unmittelbarem Widerſpruch. Wie alle Augenzeugen berichten, hat keiner der anwefenden Arbeiter einen Revpolver gehabt. Während des ganzen Auftrtts, der etwa 2 Stun⸗ den dauerte, hat die Menge wotz ihrer begreiflichen Erregung die Soldaten weder bedroht noch angegriffen. Im Gegen⸗ teil wurde der Raum vor der beſetzten Halle während der ganzen Zeit von den Führern der Arbeiter⸗ und Angeſtelltenſchaft(Betriebs⸗ ratsmitglieder) freigehalten. Dreimal iſt von den Führern der Ar⸗ beiterſchaft der Verſuch gemacht worden, das Kommando unter Ge⸗ währleiſtung der perſönlichen Sicherheit, zum Abzug zu bewegen, immer vergeblich! Wenn der Havasbericht weiter behauptet, die Soldaten ſeien mit heißen Dämpfen angegriffen(5) worden, ſo ſei demgegenüber feſtgeſtellt, daß es ſich lediglich um Lokomotivabdämpfe handelte, die zum Fenſter der Halle hereinkamen. Dieſe Dämpfe kamen von den Lokomotiven, die ſich auf dem unmittelbar hinter der Halle befindlichen Gleis befanden. Der Berichterſtatter macht ferner das Kruppſche Direktorium ver⸗ antwortlich, weil es durch den Sirenenruf die Arbeiter zum Verlaſſen der Werkſtätten und zu Anſammlungen veranlaßt hat. Es muß bei diefem Anlaß erneut betont werden, daß für das ganze Einbruchsgebiet zwiſchen den Werkleitungen und der Arbeiterſchaft die Vereinbarung getroffen iſt, keinenfalls unter franzöſiſchen Bajo⸗ netten zu arbeiten, und daß beim Eindringen von Soldaten ſofort durch Sirenenruf das Zeichen zur Niederlegung der Ar⸗ beit gegeben wird. So iſt auch im vorliegenden Fall das Sirenen⸗ zeichen in vollkommener Uebereinſtimmung zwiſchen dem Direk⸗ torium und den Vertretern der Arbeiterſchaft gegeben worden. Rein phantaſtiſch iſt auch die Behauptung des Havasberichterſtatters, die Firma habe entlaſſene Schutzpolizeibeamte in ihren Betrieb eingeſtellt, um gegebenenfalls gegen die Franzoſen propvokato⸗ riſch aufzutreten. Dieſe Behauptung iſt ſelbſtverſtändlich aus der Luft gegriffen. 8 RNeue hetze gegen die Reichsregierung Die meiſten Pariſer Blätter klagen diedeutſche Regierung der Hauptſchuld an dem Zuſammenſtoß an. Von Berlin ſeien Weiſungen gegeben worden, die zu dieſem Zuſammenſtoß führ⸗ ten. Deutſchland brauche ſolche Zwiſchenfälle, die die ganze öffent⸗ liche Meinung erregten und die nach der Hoffnung einzelner Deut⸗ ſcher dazu angetan ſeien, die Intervention des Auslandes herbei⸗ zuführen. Pertinax macht nicht nur die deutſche Regierung, ſondern auch R. Macdonald, den er in dieſem Zuſammenhang ausdrück⸗ lich nennt, verantwortlich. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt: Die Haltung der deutſchen Arbeiter an der Ruhr zeige unglücklicherweiſe, daß ebenſowenig die Arbeiter ſelbſt wie ihre Brotgeber geneigt ſeien, den Reparationsver⸗ pflichtungen Deutſchlands nachzukommen.„L Avenir“ führt aus, daß die Direktoren der Kruppſchen Werke die Mörder der elf Arbeiter ſeien, da ſie die Arbeitermaſſen aufgehetzt hätten Dieſer Zwiſchen · fall ſei könſtlich herbeigeführt worden, um der deutſchen Propoganda in Amerika und England zu dienen, da man doch dieſe beiden Stas⸗ ten zu einem Eingreifen zu Gunſten Deutſchlands veranlaſſen möchte. Die„HHumanité“ dagegen kritiſiert das B gehender franzöſiſchen Selbatt ü und mel, 88g fld ſei mit Revolvern bedroht und unmittelbar, bevor die 75 8 * Exekutipkomiſees umgewandelt worden. witſch dagegen iſt nicht begnadigt worden. (Carmen) in die Breſche hinein. Auguff 2. Seite. Nr. 152 Manaheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Dienskag, den 3. April 1928 Vorfall ſchon längſt vo auszuſehen geweſen ſei und daß ſich, wenn die Beſetzung fortdauern ſollte, logiſcherweiſe ſolche blutigen Zwi⸗ ſchenfälle wiederholen müßten. Das Blatt ſchreibt dann ironiſch:„Die Erſchießung der Deutſchen iſt von den ae in Eſſen vorbereitet worden, denn es iſt für Frankreich, das unter Poincare ſteht, unbe⸗ dingt nötig daß dieſe Verſion verbreitet wird, damit der beröffent⸗ lichte Entſchluß, alle eventuellen Empßrungen ſofort an Ort und Stelle im Keime au erſticken, gerechtfertigt iſt.“ Objektive engliſche Berichte Die Ruhrberichterſtatter der Londoner Preſſe geben überein⸗ mmend Schilderungen der tragiſchen Vorgänge in Eſſen. So heißt es in dem vom„Star“ abgedruckten Telegramm des Eſſener Ver⸗ treters des Reuter⸗Büros wörtlich: Auf das Sirenenſignal hin verließen die Arbeiter ganz ruhig die Werkſtätten. Die neun Franzoſen wurden beſorgt und nervös Sie befahlen der Menge, ſich zu zerſtreuen, und dann, von einer Panik ergriffen, ſchoſſen ſie wiederholt. Von den Arbei⸗ tern war kfeinerlei Provokatton erfolgt. Zahlreiche Arbeiter wurden in dem Augenblick verletzt, als ſie fortſtürmten, um ſich vor dem Kugelregen in Sicherheit zu bringen. „Daily Chronicle“ und„Weſtminſter Gazette beſtätigen, es handle ſich um einen ungerechtfertigten Gebrauch von Waffen ſeitens der Franzoſen In Londoner politiſchen unter⸗ richteten Kreiſen befürchtet man, daß die Tragödie von Eſſen den erſten Anſatz zu Verhandlungsausſichten zerſtören könne. Ruhe über Oſtern in Eſſen Die Oſterfeiertage verliefen in der Stadt Eſſen trotz der großen Erregung, in die die Bevölkerung durch das von den Franzoſen an⸗ gerichtete Bluthad verſetzt iſt, ruhig. Die Nuffaſſung der Lage in Berlin Berlin, 3. April.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Blutta von Eſſen ſteht im Brennpunkt des poli tiſchen Intereſſes. Die franzöſiſche Regierung hat während der Feiertage den geſamten Nachrichtenapparat in fieberhafte Tätig⸗ keit geſetzt, um der Welt durch die ungeheuerlichſten Lügen und Entſtellungen die Ueberzeugung beizubringen, daß die Bluttat lediglich eine Folge rovokation geweſen ſei. In der Pariſer Preſſe, die ſich f zerrung der Tatſache beteiligt, findet man kaum ein Wort des Bedauerns für die unglücklichen Opfer, wohl aber die hef⸗ tigſten Anſchuldigungen gegen die deutſche Regierung, die geradezu bezichtigt wird, das Unglück mit Vorbedacht herbeigeführb zu Huiben. Natürlich werden auch die Drohungen mit neuen ſtrengen Sanktionen nicht unterlaſſen. Mit der Verhaftung von vier Direktoren der Kruppwerke haben dieſe bereits ihren Anſang ge⸗ nommen. Der franzöſiſchen Regierung liegt offenbar alles daran, die Werkleitung als Hauptſchuldige hinzuſtellen, um ſo einen Keil zwiſchen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu treiben. Inzwiſchen iſt die Abwehraktion der Reichsregieruag gegen die Flut der franzöſiſchen Tendenzmeldungen im Gange. Die deut che Proteſtnote, die in ſchärfſter Form Einſpruch erheben wird, dürfte vorausſichtlich noch im Laufe des heutigen Tages nach Paris abgehen. Eine ärztliche Unterſuchung der elf Toten hat das Ergebnis gebracht, daß 10 von den Toten ihre Schüſſe im Rücken erhalten haben. Daraus iſt mit Beſtimmtheit die An⸗ gabe der Arbeiter beſtätigt, daß ſie den Weiſungen des Betriebs⸗ ra smitgliedes zum Platzmachen und Weggehen Folge geleiſtet haben. Niemand hat geſehen, daß die Arbeiter mit Stöcken be⸗ waffnet geweſen ſeien. Noch ein Todesopfer! ünſter, 2. Avril. In Recklinghaufen wurde der 22. M qah Kriegsinvalide Nierunh erſchoſſen. Nä Feiebenude war noch nicht zu—8 gere Jreilaſſung der Geiſeln in Eſſen Nach der Ermordung eines franzöſiſchen Poſtens waren am 18. März in Eſſen eine Anzahl Bürger als Geiſeln verhaftet worden. Sie wurden nun nach dreiwöchentlicher Haft im Zuchthaus in Verden freigelaſſen, da augenſcheinlich die Ermordung mit politiſchen Moti⸗ ven nichts zu tun hat. Beſetzung von Werken und Fabriken In Bochum und Witten wurde am Karſamstag vormittag eine Reihe von Werken und Fabriken beſetzt. Es wurden eine An⸗ zahl von Autos und Lohngeldern beſchlagnahmt. Nachdem vor einigen Tagen die Schachtanlage„Weſterholt“ von den Franzoſen beſetzt worden iſt, wurde am zweiten Oſtertag auch die große Schachtanlage„BBergmannsglück“ in Buer, ein Doppelſchacht mit über 5500 Arbeitern, von einem ſtarken Kommando franzöſiſcher Truppen beſetzt. Da die Haupteingänge während der Feiertage geſchloſſen waren, verſchafften ſich die Franzoſen durch Einbruch in die Ziegelei Eingang und gelangten dadurch in das Schachtinnere. verſperrten die Einbruchſtelle mit Drahtverhau. Die Moskauer Todesurkeile. Das gegen den Erzbiſchof Zepliak ergangene Todesurteil iſt in eine zehnjährige Freiheits⸗ ſtrafe mit ſtrenger Einzelhaft vom Präſidenten des allruſſiſchen Der Prieſter Butke⸗ * Die kürkiſche Nalſonalverſammlung in Angor a mit großer Mehrheit für Neuwahlen entſchieden. Völkerleben hat ſeine notürlichen Grenzen, wie Menſchenleben ſie hat, und lediglich durch geiſtige Kräfte können Völker jung erhalten und wieder verjüngt werden. Lagarde. * 4* * Beharre o volk! Dem Deutſchen Dolksopfer für Ruhr und Rhein gewidmet Don Fritz v. Unruh Beharrve, o Volk! Miderſtehe der Vergewaltigung Deines Geiſtes Aus dem Geiſte! Und Du widerſteheſt dem Teufel! Wehe aber! Wenn Du, leidzermürbt, Wieder in Dir rufſt den Beelzebub, Um den Teufel zu würgen! Du, unter den Völkern das Herzl Nur die Einigkeit aus dem ehernen Glauben Deiner Sendung— in der Wende der Zeiten Macht Dich frei— Und zerbricht endlich die Ketten Jedes Tyrannen! 28 Widerſtehe dem Teufel in Dir— So widerſtehſt Du der Welt! Beharre, o Volk! National⸗Theater Mannheim Die Meiſterſinger von Nürnberg Richard Wagner möge uns verzeihen, aber dieſe Zeilen ge⸗ hören heute unſerm vortrefflichen Hugo Voiſin, dem Kü ſter und dem Menſchen, dem außerordentlichen Sixtus Beckmeſſer! Wir Deutſchen ſchätzen ja ſelten die 9e Talente. Die „Mascagnitis“, die als langw erige mufikaliſche Erkrankung vor dreißig Jahren wütete, war ein bedrohliches Zeichen; dann kam die Puccini⸗Rauſchperigde, der Carmen⸗Verhimmelung zweiter Teil. Iſt es nicht in andern Pezirken ebenſo? Hat man ucht auch Künſtlerſchaft unſerſchüßt nz au m 14. Januar 1898 fprang ein N Moralès Bre t Knapp(Escamillo) war ſchwer erkrankt, der funge Joachim Kromer donnahm den Ster⸗ aſt einmütig an dieſer ſkandalöſen Ver⸗ Hier ſicherten ſie ſich gegen Ueberfälle und verſagten Gillmanns Zeugen ganz und gar. Kantorowicz, der Gekrönte Ein ktapifel von Recht und Gerechligkeit Aus dem badiſchen Landlag wird uns geſchrieben: „Die Aufſtellung des„Nachtrags iſt im übrigen unter dem Geſichtspunkt größter Sparſamkeit durchgeführt worden. Anforde⸗ rungen perſönlicher Art für neue Beamtenſtellen, für Beför⸗ derungs⸗ und Aufrückungsſtellen enthält er überhaupt nicht.“ So ſagte Finanzminiſter Köhler in der Landtagsſitzung vom 14. März (vergl. Bericht in der Karlsruher Zeitung No. 68 vom 15. März und die offiziöſe Anerkennung dieſes Grundſatzes in No. 65, Leitartikel). Beweis: Der dritte Nachtrag zum Staatsvoranſchlag enthölt tatſächlich nur in Abſchnitt II, Unterrichtsweſen, eine Anforderung für neue Beamtenſtellen im Zuſammenhang mit der vertragsmäßi⸗ gen Uebernahme der Beamten der Verwaltung der kliniſchen Kran⸗ kenhäuſer an der Univerſität Freiburg. Dieſe Ausnahme iſt gerech⸗ fertigt; denn die Uebernahme dieſer Beamten auf den Staat ergibr ſich aus dem dringenden Gebot, die Verwoltung der kliniſchen Anſtal⸗ ten zu vereinigen, um ſie vor dem finanziellen Ruin zu retten. Vor dem Eingang in die Kolonne dieſer Beamtenſtellen aber blüht ſtill amm Weg eine neue planmäßige außerordent⸗ liche Profeſſur für ſuriſtiſche Hilfswiſſenſchaften an der Freiburger Hochſchule— beſcheiden, aber offenbar über alle Maßen dringend— die Profeſſur für Dr. Kantorowicz, den viel und gern Genann⸗ ten. Die einzige Zugangs⸗ und Beförderungsſtelle im ganzen Nach⸗ tragl— enthält er überhaupt nicht;“ wie reimt ſich das zu⸗ ſamm'? Kein anderer Beamter, kein Hochſchullehrer kann mit ſeinen Anſprüchen auf Beförderung oder Aufrückung in eine neue Stelle jetzt berückſichtigt werden, ausgerechnet Herr Kantorowicz, der Mann, der ſich vor einiger Zeit mit der Veröffentlichung ſeines be⸗ kannten Bismarckaufſatzes in einer Schweizer Zeitung in das Feuer eines heftigen grundſätzlichen politiſchen Meinungsſtreites begeben hat. Dieſer Streit führte zu inneren Auseinanderſetzungen inner⸗ halb der juriſtiſchen Fäkultät, im Lehrkörper und auch unter der Studentenſchaft der Univerſität Freiburg. Man ſollte meinen, dem Unterrichtsminiſterium müßte daran gelegen ſein, dieſen Kampf end⸗ lich abflauen zu laſſen und den Frieden im Hauſe der Wiſſenſchaft herzuſtellen; das mußte um ſo leichter ſein, als in der Zwiſchenzeit ein Perſonalwechſel in der Leitung dieſes Miniſteriums eingetreten iſt. Nichts lag näher, als die Sonderberückſichtigung dieſes Einzigen, die überall als politiſcher Akt verſtanden werden wird, ſetzt zu vermeiden. Die Krönung des Profeſſors bedeutet außerdem in die⸗ ſem Falle eine Hinwegſetzung nicht nur über die Ablehnung durch die Fakultät in Freiburg, ſondern eine ſcharfe Einſtellung gegen deren überwiegende Mehrheit— im demokratiſchen Staat durch einen de⸗ mokratiſchen Miniſter.— Gewiß beruft ſich der Miniſter auf ein Gutachten derſelben ſuriſtiſchen Fakultät vom Jahre 1919, in dem die wiſſenſchaftliche Befähigung des Herrn Dr. K. für eine Profeſſur anerkannt iſt. Das ändert an der Berechtigung unſerer Auffaſſung nichts und wir entſcheiden uns dabei weder für das Urteil von 1919 noch für das jetzige. Wir beſtreiten aber, daß Profeſſor K. das Opfer politiſcher Lei⸗ denſchaften werden ſoll oder ſollte, und daß„Recht und Gerechtigkeit“ unbedingt auf der Seite derer um ihn zu finden iſt. Herr Dr. Scho⸗ fer betonte mit beſonderem Nachdruck, daß das Zentrum, in deſſen Mitglied, Abg. Dr. Föhr, der viel Verfölgte den hitzigſten Vorkämpfer gefunden hat, nur von dem Streben ſich leiten laſſe, Recht und Gerechtigkeit Geltung zu verſchaffen. Aus dem vielver⸗ ſchlungenen Gang der Affäre ſei ein Akt herausgegriffen, zum Er⸗ weis, daß nicht nur das„für wen“, ſondern auch das„gegen wen“ die Gedankenentwicklung im Kantorowiczlager beſtimmt. Ein be⸗ ſonderer Liebling des Zentrums iſt der frühere Diſziplinarbeamte an der Univerſität Freiburg, der damalige Amtmann Frank, jetzt Oberamtmann in Schönau. Dr. Föhr drängt auf eine nach⸗ trägliche Maßregelung dieſes Beamten, und die badiſchen Zentrums⸗ terrichtsminiſterium und das Miniſterfüm des Innern haben ſich mit ſeiner Amtsführung in den Fällen Kantorowicz und mit den Ent⸗ ſcheidungen des Difziplinargerichts beſchäftigt. Das Miniſterium des Innern konnte trotz einiger Ausſtellungen im Einzelnen keinen Grund finden, die Weiterverwendung dieſes Beamten in der inneren Verwaltung zu verſagen oder ſeine Beförderung auf eine Amtsvor⸗ ſtandsſtelle zu verzögern oder zu widerrufen. In dieſer lange ſchon fälligen Beförderung wollte die Preſſe des Zentrums, das hier wie immer ein feines Ohr für ⸗die„Stimme des Volkes“ bekundete, eine politiſche Stellungnahme erkennen, in der jetzt beantragten Beförderung des Herrn Dr. Kantorowicz natürlich nicht!— Im Namen von Recht und Gerechtigkeit!! In dem um Kantorowicezs Perſon gruppierten Diſziplinarfällen ſpielte bekanntlich auch ein Student Gillmann(Zentrum) eine Rolle als Informator„eines Zentrumsabgeordneten“. Die Infor⸗ mation, die gegen den Diſziplinarbeamten Frank ſchwere Verdäch⸗ tigungen enthielt, erwies ſich als durchaus haltlos, und in dem gegen Gillmann eröffneten Verfahren wegen dieſes Vergehens gegen die Ordnung des akademiſchen Lebens und die akademiſchen Vorſchriften Er wurde auf mehrere Semeſter relegiert. Die Strafe war vielleicht hart, aber ſie war ver⸗ dient. Das Unterrichtsminiſterium hob mit einem andern auch dieſes Urteil des Diſziplinargerichts einfach auf; weil es dem— garnicht wegen Beleidigung— Angeklagten den Schutz des§ 193 (Wahrung berechtigter Intereſſenl) zubilligte. Das Diſziplinargericht, Stellen wir einmal die das aus 7 Mitgliedern beſtand— nicht aus„drei reaktio⸗ kämpfer ſtatt des kleinen Sergeanten. Es war ein erſter Bühnen⸗ verſuch; der Erfolg des neuen Moralès ermutigte Dr. Auguſt Baſſermann, den findigen Indendanten, unſern Hugo Voiſin(der damals noch Kaufmann war) auf ein Probejahr anzuſtellen. Inner⸗ halb dieſes Probe ahres erwies ſich der junge Sänger mit ſeinem wohlklingenden hohen Baß— dem primären Klange gach mehr Baß als Bariton— als ſo begabt, daß die Intendanz ihn alsbald mittels eines fünfjährigen Vertrages dem Hoftheater bis 1903 ſicherte. Die Lehrjahre waren bereits 1901 beendet; neben dem Sänger, der in der Oper wie in der Operette ſeinen Mann ſtand, der 0 der Schauſpieler Voiſin: der Künſtler der Epiſoden. der Chargen, der ſich an unzähligen Luſt⸗ und Schauſpielabenden verdient machte! Es traten an Hugo Voiſin Angebote namhafter Bühnen heran: aber immer wieder gelang es, den Künſtler der Tag, da Hugo Voiſin vor 25 Nantder zum erſten Male als ange⸗ ſtelltes Mitglied des Hoftheaters die Bühne betreten hat. Er hat in 347 verſcheedenen Werken unſere Bühne bettreten, im ganzen über 4000 mal.(Genau: 4115 mal.) In einzelnen Opern t Hugo Voiſin nachgerade drei oder gar vier Partien geſu igen Aeltere Kunſtfreunde mögen ſich beiſpielsweiſe erinnern, welche vier Partien unſer vielſeitiger, muſikaliſch zuverläſſiger, ſelten abſagender, oft aushelfender Sänger allein in Webers„Freiſchütz“ geſungen hat... Ein Sänger und Schauſpieler: von derſelben En⸗-wick⸗ lungslinie, der wir Max Felmy und Walter Günther⸗ Braun, die Unvergeßlichen, verdanken; ſo ſteht der„Jubflarius“ — vor uns. In voller Kraft und Friſche dient Hugo Voiſin gach eute der deutſchen Kunſt. Sein Weſen als Sänger und Schau⸗ ſpieler hat nichts Fremdländiſches; reines Deuiſchtum, Treue der Heimat. Treue ſeiner Kunſt bezeichnet den Meuſchen, deſſen gol⸗ diger Humor aus ſo ernſthaftem Künſtlertum entſtrömt. In Traue hat er ausgehalten, obwohl ihm die Intendanz den wohlverdienten Urlaub zu den Wagner⸗Feſtſpielen in Madrid— auf 5 Wochen— nicht geben wollte Es war ein feſtlicher Abend, den uns Erich Kleibers Lei⸗ tung bot. Er hatte gemildert und verfeinert. Seine Auslegung der Partitur gab uns viel Neues; ſo ſchön im Geſamiklang haben wir ſeit langen Jahren das Vorſpiel zum dritten Akt nicht mehr ge⸗ (hört, aber auch der Schlußchor geriet recht gut. Kurzum: das erk e ee von dee Glanz.—5— Improv ſo nzu: vom zwei an ũ m Frau aune Get das holdſellge Er den. Sie war Cochen; zu Be⸗ ainn des Qulntetts zwar in begreiflicher Befangenheit, ader alsbald ſtegreiche Führerin. Der Schluß gehörte wieder Hugo in herzlichen Worten zu ſeinem Publikum ſprach. FFP e ee. blätter haben den Ton zu der Hetze gegen ihn angegeben. Das Un⸗ nären Profeſſore“, wie in der Preſſe für Wahrheit, Frei⸗ Vaterſtadt zu erhalten. So 1903, 1906, 1914. Heute iſt nun der einer Tellaufführung. eElfe Flohr. Den künſtſerſchen Mitielpuntt einer Tri heit und Recht zu leſen— unter ihnen einem katholiſchen Theologen, einem Demokraten, einem Mitglied eines katholiſchen Studentenver⸗ bandes— hatte das Urteil einſtimmig gefällt, und ſeine Mit⸗ glieder legten auf dieſe Brüskierung hin durch ehenſo einſtimmi⸗ gen Beſchlus ihre Aemter nieder. Sie ſind neuerdings wieder⸗ gewählt worden. Die Entſcheidung des Unterrichtsminiſteriums rief bei vielen, die ſich bewußt ſind, keiner reaktionäre Clique anzugehören, bedenkliches Kopfſchütteln hervor. Bei der Partei für Recht und Gerechtigkeit wurde es gewiß mit behaglichem Schmunzeln in die„vorzügliche Re⸗ giſtratur“ geſteckt, die Abg. Marum in der letzten Landtagsſitzung er⸗ wähnte. In einer älteren Mappe dieſer Regiſtratur ſteht wohl auch der Name des jetzigen Oberamtmanns von önau verzeichnet, der ſich früher einmal als nationalliberaler Parteimann betätigte. Seine Weiſe war dem Zentrum nicht immer behaglich.— Er ſteht heute nicht mehr im politiſchen Leben, aber:„Sie haben ein gutes Ge⸗ dächtnis!“ rief Herr Marum zu den Zentrumsbänken hinüber. Es hat ihm niemand widerſprochen. Im Zuſommenhong der Dinge ſtellt ſich die Vorwegnahme dieſer einzigen Beförderung als eine ge⸗ wollte Bevorzugung des Erwählten dar. Es wird der Regierung und Herrn Hellpach insbeſondere, an Beifall ſchwarz und rot nicht fehlen. Ob die vordringliche politiſche Geſchäftigkeit des Herrn Pro⸗ feſſors ihr nicht gelegentlich einmal ähnliches Unbebagen bereiten wird, wie ſeine freimütigen Aeußerungen auf dem Gebiet der Re⸗ ligionsphiloſophie ſie ſichtbar ſeinen Schützern vom Zentrum ſchon bereitet haben, bleibt abzuwarten. Letzte Meildungen Die Ententeantwort an die Türken Am 31. März iſt in Konſtantinopel die Antwortnote der Entente⸗ mächte an die Türkei übergeben worden. Die Entente ſchlägt vor, die türkiſchen Einwände ünd Vorſchläge mündlich zuerörtern. Einer weſentlichen Aenderung der Territorialbeſtimmungen könne nicht zugeſtimmt werden. Die Entente ſchlägt vor, die wirtſchafllichen Friedensbedingungen aus dem Friedensvertrage herauszunehmen 0 in dieſen nur einige Beſtimmungen allgemeiner Natur einzu⸗ fügen. Die inkernationale Arbeilerſchaft ind die Ruhrfrage London, 3. April. Die Maſſenkundgebungen der unabhän⸗ gigenengliſchen Arbeiterpartei, die am 1. April ſtatt⸗ fanden, gaben Gelegenheit zu einer Bekundung deutſch⸗engliſch⸗fran⸗ zöſiſcher Arbeiterſolidarität. Macdonald teikte mit, daß die ſozia⸗ liſtiſchen Konferenzen in Berlin und Paris zu Schritten führen wür⸗ den, die den Anfang zur Beilegung des Ruhrabenteuers bedeuten würden. Longuek erklärte, die franzöſiſche Arbeiterklaſſe ſei in der Verurteilung der Ruhraktion mit der engliſchen Arbeiterpartei einig. Criſpien betonte unter ſtarkem Beifall, der Kampf im Ruhr⸗ gebiet, der an und für ſich keine Unterſtüzung der deutſchen Nationa⸗ liſten bedeute, richte ſich gegen die Gewaltpolitik des franzöſiſchen Imperialismus. berurteilung bulgariſcher Miniſter Der bulgariſſche Staatsgerichtshof in Sofſia hat das Urteil in dem Prozeß gegen die Mitglieder des früheren Ka⸗ binetts Radoslawow gefällt. Verſchiedene ehemalige Miniſter wurden zu Haft auf Lebenszeit, andere zu Haftſtrafen zu—15 Jahren verurteilt. Außerdem wurde auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit erkannt und den Verurteilten ſol dariſche Haftung für die Kriegsſchäden auferlegt, die ſich auf 32 Milliarden 700 Millionen Leva belaufen. Dieſe Verurteilung ſteht auf ähnlicher Stufe wie das Gericht. das das Revolutionstribunal in Athen über die hervorragendſten Politiker Eriechenlands abheelt. — München, 3. Aptil. In der Nähe von Freiſing wurde am 24. März eine männliche Leiche aus der Iſar geborgen. Durch Beamte der Polizeidireklion München wurde feſtgeſtellt, daß der Tote mit dem Studenten Karl Baur aus Wismar, der am 5. Februar wegen eines von ihm geplanten Anſchlags auf den Oberbürgermeiſter Scheidemann aus München ausgewieſen und gegen den inzwiſchen wegen Begünſtigung der Rachenaumörder und wegen Geheimbündelei von verſchiedenen Gerichen Haftbeſehle erlaſſen wurden, Wehe Wahech iſt. Die gerichtliche Leichenöffnung ergab, daß Baur ſehr wahrſe eintich einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Für die Ermittelung des Täters oder der Täter iſt eine Belohnung bis zum 200 000 Mark ausgeſetzt. Paris, 2. April. Durch einen Autounfall auf der Straße von Paris nach Cherbourg iſt geſtern in der Nähe von Bernay der japaniſche Prinz Kita, ein Schwager des Mikado, ums Leben gekommen. Seine Gattin und ein zweiter Schwager des Mikado, Prinz Aſaka, ſind ſchwer verletzt worden. Ludwigshafen, 3. April. Geſtern früh um 7 Uhr wurde der Sekretär des Allgemeinen(freien) Deutſchen Eiſenbahnerverbandes, Baum, von den Franzoſen verhaftet und nach Landau im Kraftwagen abbefördert. 85** 2 Reichsſchahminiſter Dr. Albert Wiederauſbauminiſter. Der Reichspräſident hat den bisherigen Reichsſchatzminiſter Dr. Albert zum Reichsminiſter für Wiederaufbau ernannt. Kunſt und Wiſſenſchaſt Vaterländiſche Kundgebungen im Württembergiſchen Landes⸗ —5 Am Na Wilhelm Tell in neuer In⸗ ſzenierung zu Gunſten der Ruhrhilfe im Landestheater vor ausver⸗ kauftem Hauſe mit außergewöhnlich zündender Wirkung aufgeführr. Das Stuttgarter Publikum nahm die Aufführung zum Anlaß ſtürmiſcher. patriotiſcher Fuganungen, Nach der Rüt ab dröhnte eifall durchs Haus, dann erhoben ſich Zuſchauer und ſtimmten in tieſer Bewegung„Deutſchland über alles“ an. Ein Herr im Publikum ſprach Verſe, ein anderer wiederholte „— In Mannheim verbietet der Oberbürger⸗ weſter dig Erſtaufführung eines vaterländiſchen Trauerſpiels und die Bühnenarbeiter verhindern eine vaterländiſche Kundgebung bei ½Brief aus Baden-Baden.(30. März). Dankbar nehmen wir 9 5 einem Monat Abſchied, der uns den Frühling beſcheree. Durch die Blütenfülle, die er uns brachte, und durch den ſommer⸗ lich gütigen Sonnenſchein, deſſen wir uns tagaus, tagein erſteuten, war der März überreich an unvergeßlichen Eindrücken, denen die beſonderen Veranſtaltungen der Kurverwaltung noch mehr Farbe verliehen. In einer die Geſtalten in Shakeſpearſchem Geiſts ver⸗ rößernden Inſzenierung Dr. Grüßendorfs erzielte Kleiſts Prinz Sen ae von Homburg“ als Ganzes eine ſtarke Wirkung. em reinen Unterhaltungsbedürfnis kam der Schwank„Die Ham⸗ burger Filiale“ von Kraatz und Neal erfolgreich entgegen. Er ſtellt fraglos das Höchſte dar, was dieſe Art Theater in Verwechſlungen zu bieten hat. Unter Meyer⸗Sandens Leitung wurde vortrefflich geſpielt. Unter der Regſe des Intendanten Dr. Waag wurden 9097 ſehr verſchiedene Werke in den Spielplan auf ößlers„Die fünf Frankfurter“ und Hofmannsthals Versdrama „Die Hochzeit der Sobeide“. Man braucht ſich keinen Banauſen ſchelben zu laſſen, wenn man behauptet, bei Rößler einen an regenden Abend verbracht zu haben. Auf muſikaliſchem Gebiet war die Erſtaufführung des Zigennerbarons“ durch erſte Opern⸗ fräfte des Karlsruher Landestheaters und unter Mitwirkung von Alma Saccur(Frankfurt a..) wirklich 8 Schweppe als Dirigent und Joſ. Turman als Spiolleiter ha E melediös entzückende Werk in einem wahren Meiſterſtil, hetaus⸗ gebracht. Wilh. Nenteeg wer ein temperamenkvoller ſttmmlich einſchmeichelnder Barinkag. Der erfolgreichen Uraufführung der bin Du“ von Jerlett-Beuften habe ich bereitt einen Sonderbericht gewidmet. Eine künſtlerſſch ungswöhnlich hoch⸗ ſtehende„Tlefland“ Aufführung verdankten wir den Mana⸗ heimer Gäſten Bahling. Beria Jampert⸗Cronegk, Voiſin und nommen: tasA. 1 ————————— ———— Kliniken bietet. Dienskag, den 3. April 1923 mannheimer General-Anzeiger(mittag-Ausgabe7/7 3. Seite. Nr. 152 Kriſe in der Bad heidelberg.⸗G. Nicht geringe Unſtimmigkeiten haben den Aufſichtsrat der Bad Helbelberg A. G zu dem Beſchluß veranlaßt, den bisherigen Leiter der Geſellſchaft, Direktor Baus, in nächſter Zeit durch eine undere Perſönlichkeit zu erſetzen. Als Nachfolger wird Kommerzienrat Krauſe⸗Berlin genannt. Bürgermeiſter Walz hat den Vor⸗ ſitz im Aufſichtsrat niedergelegt. Den Hauptanſtoß zu der Kriſe cheint ein Gutachten gegeben zu haben, das der bekannte Balwesloge Prof. Kionka⸗Gießen über die bis jetzt getroffenen Einrichtungen zur Ausnützung der Radium⸗Solquelle er⸗ ſtattet hat. Aus dieſem Gutachten iſt folgendes erwähnenswert: Der von mir erhobene Befund war niederſchmet⸗ tern d. Von all den ſeinerzeit im Einvernehmen mit den anderen Herren Gutachtern vorgeſchlagenen Einrichtungen iſt eigentlich nichts weiter geſchaffen worden. Ueber der Quelle iſt ein primktives Häuschen errichtet. Der Platz davor iſt abſulut nicht her⸗ gerichtet, ſondern enau ſo verwahrloſt und mit unſchönen Holzbaracken und auholz verunſtaltet wie früher. Für Reinhal⸗ tung des Platzes iſt auch nicht genügend geſorgt, man ſieht tieriſche Entleerung unmittelbar an dem Quellhauſe liegen. Das Haus trägt aber ſtolz die Aufſchrift:„Radium⸗Solquelle 1920“. Wie ich höre, ſollen 95 dieſem öden Platz im vergangenen Sommer ſogar„Kur⸗ konzerte abgehalten worden ſein. Im Innern des Häuschens ſteht der Elektromotor, welcher die in der Tiefe montierte Pumpe treibt. Auf dem übrig ble benden Raum iſt ein Vaſchbecken mit drei Hähnen aufgeſtellt wie in einer Toilette. An einem Tiſch eine Kaſſiererin, die das Waſſer in Gläfern zur Trinkkur ver⸗ abfolgt. Das iſt alles, was bisher an Kureinrichtungen geſchaffen iſt. Ich muß geſtehen, daß es ſonderbar berührt, wenn man in einer Stadt wie Heidelberg eine derartige Karikatur einer Kureinrichtung findet, während eine großzügige Reklame mit allen möglichen groß precheriſchen Ankündigungen nicht nur hier, ſondern auch außerhalb in Deutſchland, namentlich in Aerztekreiſen, betrieben worden iſt. Es iſt klar, daß hier ſofort Wandel geſchaffen werden muß, wenn nicht das ganze Unternehmen in ſich zuſammenbrechen und dem Fluch der Lächerlichkeit anheimfallen ſoll. Ich ſtehe aber nach wie vor noch auf dem Standpunkt, daß in dieſer hier erbohrten Quelle ein wertvoller Naturſchatz zutage gefördert iſt, deſſen Ausnützung gerabezu die Pflicht einer Stadtgemeinde von der Bedeutung Heidelbergs iſt. Ich würde es, wie ſchon einmal geſagt, für ein volks⸗ wirtſchaftliches Verbrechen halten, wenn dieſe Quelle unbenützt bliebe. Nun iſt, wie ich zu meiner Freude feſtſtellen kann, die Stimmung in der Bevölkerung für das Unternehmen immer noch günſtig. Namentlich haben die mit in erſter Linie an der Entwicklung eines hieſigen Kurunternehmen⸗ intereſſierten Hotelbeſitzer die ausgeſprochene Abſicht, energiſch am Ausbau eines Kurbetriebs mitzuarbeiten. Es wird nun die Aufgabe de⸗ Unter⸗ nehmens ſein, vor allen Dingen auch die Aerzte zur Mitarbeit heranzuziehen und etwa bei dieſen und in anderen Kreiſen aufge⸗ zauchte Verſtimmungen über die Art und Weiſe, wie bisher die ganze Frage gehandhabt worden iſt, zu beſeitigen und durch ein energiſches ſinn⸗ und zweckentſprechendes Arbeiten und Schaffen den Beweis zu führen, daß nunmehr das Unternehmen in geſunde und ausſichtsveiche Bahnen geleitet werden ſoll. Als zunächſt notwendige Maßnahmen ſchlägt der Gutachter vor: 1. Beſeitigung der irreführenden und lächerlichen Aufſchriften und Plakate. 2. Einrichtung eines Badebetriebs. Die bisherigen kleinen Letriebe in der Schule, im Kinderheim und in der Poli⸗ klinik ſollen vorläufig in derſelben Weiſe weitergeführt werden. bis ſich vielleicht die Möglichkeit der Schaffung eines Kinder⸗Sol⸗ bads oder einer beſonderen Badeanſtalt in den Krankenhäuſern und Von ſeiten der Badegeſellſchaft muß aber ſofort ein Kur⸗Badebetrieb eingerichtet werden. Es iſt angeregt worden, damit die Durchführung ſofort möglich iſt, zunächſt die Kur⸗ bäder im ſtädtiſchen Hallenbad in der Bergheimer Straße — abgugeben, wodurch dieſes, wie ich höre, zurzeit kranke Unternehmen gleichzeitig ſaniert werden könnte. Die Ausführung iſt dechniſch möglich. Das Waſſer ſoll in einer Rohrleitung direkt von der Pumpe in das Badehaus bezw. unmittelbar in die Badewannen ge⸗ drückt werden. Selbſtverſtändlich iſt die Benützung des großen Schwimmbades durch das nicht kurgebrauchende Publikum offen zu halten, jedoch muß aus techniſchen Gründen der Betrieb in einer Hand vereinigt ſein. 3. Einrichtung einer Trinkkur. Hierfür iſt der Stadtgarten in Ausſicht genommen, der mit geringer Umge⸗ ſtaltung der Anlagen, Verſetzung des Muſikpavillons uſw. mit Leich⸗ tigkeit zu einem ſehr zweckentſprechenden Kurgarten herzurichten iſt. Die große Halle iſt die gegebene Wandelbahn, daran anſchließend muß in ihrer Verlängerung ein Trinkpapillon errichtet werden. Das Waſſer der Solquelle ſoll an der Quelle ſelbſt in ge⸗ ſchloſſene große Vehälter gefüllt werden, wobei es die für eine Trinkkur notwendige Verdünnung mit erfahren ſoll; durch Imprägnierung mit den in der Quelle höchſteigenen Quellgaſen ſoll verhindert werden, daß in dieſen Gefäßen das Waſſer Aus⸗ fällungen oder Trübungen erleidet. In dieſer für die Trinkzwecke zurecht gemachten Form ſoll das Waſſer in den großen Behältern zu dem Trinkpavillon in den Stadtgarten gefahren werden, woſelbſt es dann aus den im Hintergrunde verſtecht aufgeſtellten Behältern durch Zapfhähne zum Trinken im Pavillon entnommen wird. 4. Die Einrichtung von Inhalationskuren ſoll vorläufig zurückgeſtellt werden. Es könnten aber ſchon jetzt ein paar einfache Inhalationsapparate in einigen freigemachten Zellen des Badehauſes Aufſtellung finden. 5. Die Quellſalz⸗Paſtillen. Die 1 der jetzigen Form in Handel gebrachten aſtillen ſind unzweck⸗ mäßig. Ihre Herſtellung erfolgt nicht nach den notwendigen wiſſenſchaftlichen Erwägungen. Ihre Zuſammenſetzung iſt nicht ge⸗ nügend kontrolltert. Die auf der Verpackung vermerkten Heil⸗ anzeigen entſprechen nicht den Tatſachen. Es wird ſich aber empfehlen, auf Grund woſſenſchaftlicher Unterſuchung wirklich brauchbare Quellſalz⸗Paſtillen aus dem Waſſer herzuſtellen. 6. Einrichtung eines Konverſationshauſes Gur⸗ haus). Als ſolches iſt von ſelbſt die Stadthalle gegeben, die unſchwer für dieſe Zwecke eingerichtet werden kann. Es muß ein ſolcher Sammelpunkt für die Kurgäſte in irgend einer Form ge⸗ ſchaffen werden. 7. Schaffung der nötigen Verwaltungsr äaume. Sie ſind möglichſt in unmittelbarer Nähe der Trinkhalle einzurichten. damit die Kurgäſte während der morgens ſtattfindenden Trinkkuren ſich Badekarten und Auskünfte bei der Verwaltung holen können. 8. Ausbau einer geſunden vornehmen Reklame. Die Reklame iſt in erſter Linie bei Aerzten, aber auch beim Publikum ſelbſt durch die Preſſe und beſondere Broſchüren und Reklame⸗ artikel durchzuführen. Alles Marktſchreieriſche iſt dader zu vermeiden. Es darf nichts geſagt werden, was nicht den Tatſachen entſpricht und was auch einer ſtrengen wiſſenſchaftlichen Kritik nicht ſtandhalten kann. Am 3. März hat die Badgeſellſchaft dem Oberbürger⸗ meiſter„Feſiſbellungen“ zugehen laſſen, die gewiſſermaßen eine Recht⸗ fertigung ſein ſollen. Zunächſt wird zu der Mitteilung Stellung ge⸗ nommen, daß man im Stadtrat deshalb etwas verſtimmt iſt, weil zu viel Reklame gemacht und den eigentlichen Zwecken entſprechend zu wenig geleiſtet worden ſei. Zur Entſchuldigung wird u. a. an⸗ geführt, daß infolge Verzögerung der Vertragsverhandlungen erſt Anfang Mai die Arbeiten aufgenommen werden konnten, alfo zu einer Zeit, zu der man in den Bädern hinter den Vorbereſkungen ſtand. Vereits einige Wochen nach Aufnahme der Tätigkeit habe eine ſelbſt ausgeführte kleine, aber doch ſehr brauchbare Anlage in der Poliklinik zur Verfügung geſtanden. Dazu kam die Einrichtung der Trinkkur an der Quelle, die zu gleicher Zeit mit den Bädern aufgenommen wurde. Ferner habe man eine weitere Aufgabe in den Kurveranſtaltungen erblickt. Einmal ſei damit bezweckt worden, die Aufenthaltsdauer der Heidelberg beſuchenden Fremden zu fördern und andererſeits die Quelle und ähre Anwendungsmöglichkeiten durch eine als Reklame dienende Maßnahme zu propagieren. Die Art und Weiſe des Vorgehens ſei wohl überlegt geweſen. Das Ziel ſei der Ausbau Heidelbergs zueinem Kurbetrieb. Daß zu einem ſolchen Betrieb, abgeſehen von Trink⸗ und Badegelegenheit, auch Unterhaltung gehört, ſei ſelbſtverſtändlich. Wenn men ein⸗ wende, es wäre richtiger geweſen, ſich ſtill zu verhalren, bis die größeren Anlagen(Badehaus, Thermalleitung uſtw.) vorhanden ſeien, ſo ſei dem entgegenzuhalten, daß man dann heute genau ſo weit wäre, wie vor Jahresfriſt. Vorauszuſehen war allerdings nicht, daß die wirtſchaftlichen Verhältniſſe eine Wendung nehmen rwürden, die die Erſtellung einer Kuranlage unmöglich manchen könnten. Wir ſtreben nun an, die Bäder in der kommenden Saiſon an verſchiedenen Stellen abzugeben— Kliniken, Hotels uſw.— es ſind diesbezügliche Verhandlungen im Gange. Die Trinkkur ſoll in der in Ausſicht geſtellten Wandelhalle des Stadtgartens abgegeben werden. Kurveranſtaltungen ſind ebenfalls in Ausſicht ge⸗ nommen, deren Umfang hängt von der Entwicklung der wirtſchaft⸗ lichen Lage und dem Fremdenbeſuch Heidelbergs ab. Bemerkens⸗ wert iſt noch, daß wir vor kurzer Zeit den Waſſerverſand aufnahmen, der ſich ſehr vielverſprechend anläßt und entwickelt. Trotzdem war zu wiederholten Malen auf Anforderung hin Vor⸗ ſchläge wegen Uebernahme der Stadthalle und des Stadtgartens machten, ſind wir nicht weiter gekommen. Die Gegenargumente, daß dieſe Betriebe eine erſchwerende Auswirkung für uns haben wür⸗ den, können wir nicht teilen. Da wir ebenſo wie andere ſehr bapitbal⸗ kräftige Unbernehmungen nicht bauen können, ſo müſſen wir darauf bedacht ſein, geeignete Objekte zu finden und dazu iſt die Mit⸗ hilfe der Stadt dringend notwendig. Dieſes Rechtfertigungsſchreiben ging außer dem Oberbürger⸗ meiſter, den Stadträten und Mitgliedern des Stadtverordnetenvor⸗ ſtandes zu. Die umlaufenden Gerüchte, daß ein etwa geplanter Verkauf der Molkenkur mit der Baodeangelegenheit etwa⸗z zu tun habe, entbehren jeder Begründung. Die Bad Heidelberg.⸗G hat aus der Fremdenſteuer im Februar rund 800 000 Mark erhalten. Soweit das„Heidelb. Tagbl.“ unterrichtet iſt, ſcheint das die Geſellſchaft ſtützende Berliner Bankhaus zu Opfern be⸗ reit zu ſein unter der Vorausſetzung eines weiteren Entgegenkom⸗ mens der Stadt. Es iſt der Plan aufgetaucht, anſtelle des in abſeh⸗ barer Zeit nicht errichtbaren Badehauſes das Hallenbad teil⸗ weiſe für den Kurbetrieb frei zu machen. Das Damenſchwimm⸗ bad ſoll umgebaut werden, während das Herrenſchwimmbud voll⸗ kommen der Heidelberger Bevölkerung vorbehalten werden ſoll. Der Kurbadebetrieb würde ſich lediglich auf die Wannenbäder erſtrecken. Es iſt klar, daß eine ſolche Regelung allerlei Bedenken hat, aber ſie müſſen im Zuſammenhang mit der Tatſache gewertet werden, daß das Städtiſche Hallenbad ein Defizit von nicht weniger als 78 Millionen Mark aufweiſt und daß dieſe Summe ſich wohl mehr als verdoppeln wird, da durch die verſtärkte Strombelieferung Heidelbergs aus dem Murgwerk die Turbine im Elektrizitätswerk ſtillgelegt werden konnte, deren heißes Kondenswaſſer bisher dem Hallenbad unentgeltlich zugeleitet wurde. Veranſchlagt werden die Koſten hierfür auf etwa 120 Millionen Mark. Es wird genaueſter Prüfung bedürfen, ob und in welcher Weiſe die Stadt ſich neu engagieren kann und wie das Rechtsverhältnis zwiſchen Geſellſchaft und Stadt zu ändern wäre. Die Verhandlungen darüber ſind im Gange und drehen ſich eigentlich um die Frage, ob das Hall nbad an die.⸗G. verpachtet oder verkauft werden ſoll. Die letzte Entſcheidung ruht beim Bürgerausſchuß.* 3 1 1—— ......—:—!.:.!..—— Aufführung bildete Anna Karaſek⸗Mannheim, die als Iſolde zum erſten Male in Baden⸗Baden gaſtierte. Im März gelangte auch die zweite Reihe der akademiſchen Vorträge zum Abſchluß, die von Profeſſoren der Heidelberger Univerſität gehalten wurden und ſich außerordentlichen Intereſſes erfreuten. Es fanden zwölf und zwar ſprach Prof. Weizſäcker über medi⸗ ziniſche Zeitprobleme; Prof. über die leitenden Grund⸗ gedanken der Weimarer Reichsverfaſſung und über das preußiſch⸗ deutſche Problem; Prof. Gundolf führte in die Welt und in das Werk Grimmelshauſens ein; Prof. Dibelius gab ein Bild von der religiöſen Kriſis von heute und ihrem Verhältnis zum Chriſtentum; Mozart und wir lautete das Thema, das Prof. Kroyer unter An⸗ wendung muſtkaliſcher Be'iſpiele behandelte. Die Kunſt⸗ Aus⸗ ſtellung in der Lichtentaler Allee wurde am 29. März in Gegenwart von Vertretern der Landes- und ſtädtiſchen Behörden, der Künſtlerſchaft und Preſſe durch den Oberbürgermeiſter Fieſer eröffnet. Ich behalte mir vor, in einem eigenen Bericht auf ihre künſtleriſche Bedeutung zurückzukommen. Am Oſterſonntag wird eine neue gedeckte und verglaſte Wandelhalle am Kurhauſe, die den Ballſälen vorgelagert iſt, ihrer Beſtimmung übergeben. Der Neu⸗ bau iſt nicht nur eine Zierde der Kuranlagen, ſondern auch eine Einrichtung von hoher kurörtlicher Bedeutung da Baden⸗Baden eine dermaßen geſchützte Wandelhalle bisher fehlte. Bei geſell⸗ ſchaftlichen Veranſtaltungen entlaſtet die Halle überdies den Ver⸗ kehr in den Ballſälen. A. M. Münchner Theakerbrief. Nach vielen Wochen der Stagna⸗ tion und der Beſchränkung auf die wenigen Stücke des Spielplans, die ihre Zugkraft erwieſen hatten, machte ſich in den letzten Tagen auf Münchner Schauſpielbühnen allenthalben das Beſtreben deut⸗ lich, Neues zu bieten. Bemerkenswert iſt, daß man bei allen Münchner Erſtaufführungen der letzten Wochen— alte Stücke zu ſehen bekam, die man mit Unrecht vergeſſen hatte. So um mit dein „Reſidenztheater“ zu beginnen, erinnerte man ſich des Luſtſpiels „Der Krampus“ von Hermann Bahr, eines ſehr hübſchen, wenn auch ein bißchen langſamen Dreiakters aus dem Wiener Ro⸗ koko, das die Werther⸗Stimmung luſtſpielhaft— nicht karikierend— auswertet. Iſt das Stück zudem noch ſo ſauber gemacht wie der Bahr'ſche„Krampus“, ſo menſchlich warm und ſch von Mägzchen, dafür reich an ſchnurrigen Einzelheiten und gutgeſehenen Menſchlich⸗ keiten, dann müßte es doch mit dem Teufel oder einem ganz auf Langeweile b Hah Jeid de Publikum zugehen, wenn es für das Theater nicht Bahr⸗Geld bedeutet. Den„Krampus“ ſpielte Guſtav Waldau, und immer, wenn er ſeine Stacheln zeigte, klang das gol⸗ dene Herz, von innen her, ſeine Darſtellung erreichte jene höchſten Bezirke von Charakterkomik, in denen das Lachen neben den Tränen wohnt. Gilt die Aufführung des„Krampus“ dem bevorſtehenden 60. Geburtstage ſeines Verfaſſers, ſo ehrten die„Kammerſpiele“ den 50. Georg Hir chfelds durch die Ausgrabung ſeiner Komödie „Mieze und aria“, Dieſem pſychologiſchen Kinderſtück, das dartut, daß aus einer Mieze nie und nimmer eine Maria zu machen und daß aus einem Berlin⸗NN⸗Mädel kein Grunewaldgirk zu modeln ſei, wird die Schwerkraft dadurch ein wenig genommen, daß der Verwandlungskünſtler kein Seelenmeiſter, ſondern nur eine pofſenhafte Snobkarikatur iſt. Das Stück iſt in den ſatiriſchen Teilen ſehr unterhaltſam und wirkungsvoll, während wir die menſchlichen Tiefen die in den ſentimentalen Szenen angeſtrebt werden, nicht recht glauben können. Den Erfolg in den Kammerſpielen hat der Verfaſſer nicht zum wenigſten der„Mieze⸗Maria“ Blandine Ebingers zu danken. Berliner Luft, die Atmoſphäre kleinen Beam⸗ tentums, wenn auch outriert und weniger im Milieu aufgezeigt, als vielmehr in der überladenen Karikatur der Spielerſeele ſchlechthin geboten, wehte in Carl Sternheims erotiſche„Hoſe, mit der die„Schaubühne“ im lateiniſchen Viertel, ihre Neu⸗Eröffnung feierte. nen 0 der mit witzigen Einfällen geſpickten, aber wenig appekitlichen„Hoſe“ ſtand künſtleriſch auf guter Höhe. Dieſen Aufführungen moderner Stücke ſtehen Verſuche gegenüber, den großen Traditionen gerecht zu werden. Die Aufführung des „Wintermärchens“ im„Schauſpielhauſe“ habe ich nicht ge⸗ ſehen. Es wird ihr nur geteiltes Lob geſpendet, doch ſoll ſie ſich über Miſſetat an Schillers„Tell“ en erheben. Sehr gute Eindrücke gab die Neu⸗Einſtudierung der erſten beiden Teile von Fr. Hebbels „Nibelungen“. Wir ſahen„Der gehörnte Siegfried“ und „Siegfrieds Tod“ in der Regie von Carl Jeiß. Der große Gedanke dieſer Tragödie, die eigentlich die Tragödie Hagens iſt, packte tief. Zeiß formte die Szenen mit feſter Hand und zeigte die Geſchehniſſe gerade auf. Etwas dünn blieben die Maſſenſzenen. Ulmers Sieg⸗ fried zeigte das Naive des Heldiſchen, aber er vermied gelegentlich nicht, ins Komiſche des Naiven hinabzugleiten. Frln. Preglers Kriemhild entſprach nicht ganz dem Vorbilde des Nibelungenliedes. Viel Leidenſchaft und Auftrieb bekundete das neue Mitglied unſeres Nationalſchauſpiels, Frln. Annemarje Holt, die eine Brünhild von herriſcher Kraſt, lohendem Furor, aber leider ouch einem— ſtören⸗ den Zungenfehler war. Die Bühnenbilder Paſeltis zeigten ſehr edle Architektur und harmonienreiche Muſikalität der Linie. Rich, Riess, Städtiſche Nachrichten die Franzoſen in der Neckarſtadt Die Franzoſen haben ihre Truppen aus dem Evang. Wafſen⸗ haus wieder herausgenommen, und ſie in die Abteilung Kleinmotorenbau der Motorenwerke Mannheim.⸗G. vorwals Benz verlegt. Der Bürgerſteig in der ganzen Front der Motorenwerke in der Waldhofſtraße iſt abgeſperrt, außerdem gehen franzöſiſche Po⸗ ſten. Damit ſind nun beide Abteilungen der Motorenwerke von den Franzoſen beſetzt. Der Betrieb iſt ſtillgelegt. Ueber die wei⸗ teren Maßnahmen wird die Arbeiterſchaft Beſchluß faſſen. Vor der Güterabfertigung und dem heſſiſchen Bahnhof Neckar⸗ ſtadt ſteht ſeit geſtern vormittag am Aufgang zur Friedrichsbrücke ein franzöſiſcher Poſten, der ſich bisher nur im Innern des Bahn⸗ hofes befand. Im Friedrichspark beſuchten geſtern nachmittag 3 fran⸗ zöſiſche Unteroffiziere in Uniform das Konzert und ſetzten ſich auf eine Bank in der Nähe des Weihers. Sie hatten ſich Eintrittskarten gelöſt. Der Aufforderung eines Schutzmanns, den Park zu verlaſſen, leiſteten ſie ſofort Folge. Irgend ein Zwiſchenfall entſtand nicht. Wie uns mitgeteilt wird, mehren ſich in letzter Zeit die Fälle, daß franzöſiſche Soldaten in Uniform ſich in dem unbeſetzten Teil der Stadt Mannheim bewegen und ſogar zum Einkauf deutſche Geſchäfte aufſuchen. Wie verlautet, wird die Stadtver w a l⸗ tung in Mannheim beim badiſchen Staatsminiſterium vorſtellig werden, damit dieſes bei der deutſchen Reichsregierung die nötigen Schritte veranlaßt. Ueber die Beſetzung des Waiſenhauſes, die inzwiſchen wieder aufgehoben iſt, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die Franzoſen rückten um ½6 Uhr vor dem Vorgarten des Waiſen⸗ hauſes an. Um ½7 Uhr kamen einige franzöſiſche Offiziere in das Haus und beſichtigten es. Der Waiſenhausvorſtand verwies die Offiziere auf den Zweck des Hauſes, das außer den Erwachſenen noch 53 Waiſen im Alter von—15 Jahren beherberge, und er⸗ ſuchte, ſchon um der armen Kinder willen von der beabſichtigten Einquartierung Abſtand zu nehmen. die Offiziere beriefen ſich jedoch auf ihren Befehl. Sie beſchlagnahmten ſodann im erſten Stock zwei Schulſäle und den Speiſeſaal und im zweiten Stock den Arbeitsſaal. Dden 53 Mädchen verblieb dann nur noch der dritte Stock als Schlaf⸗ und Aufenthaltsort, wie als Arbeitsraum und Speiſeſaal. In das Haus damen einige Offiziere und 100 Mann Einquartierung, außerdem drei Maſchinengewehre. Auch mußte der Waiſenhausvorſtand von ſeinen Privaträumen an die Offiziere noch Zimmer abtreten. Als dann in den Samstagnachmittagsſtunden der franzöſiſche Oberſt zur Inſpizierung erſchien, überkam ihn jedenfalls ein menſchlich Rühren mit den Waiſenkindern, denn er ordnete an, daß noch am Samstagabend ein Saal freigemacht und die Einqartierung aus dem Hauſe genommen werde. Am Oſter⸗ ſonntag, nachmittags 3 Uhr, waren dann auch ſämtliche von den Franzoſen beſetzten Räume wieder frei und gereinigt. ch. Nach dem Feſte l Oſtern 1923 iſt entſchwunden. Geblieben iſt die Erinnerung an das Auferſtehungsfeſt des Weltenerlöſers, an ſchöne, prachtvolle Oſterfeiertage, wie ſie uns Menſchenkindern nur ſelten beſchert ſind. In den Kirchen klang und ſang es: Chriſt iſt erſtanden! Und wie am Karfreitag, ſo waren auch am Oſterſonntag die Gotteshäuſer voll von Andächtigen, die aufmerkſamen Herzens die Oſterbotſchaft in ſich aufnahmen. Die Natur feierte ebenfalls ein Auferſtehen und zwar das Auferſtehen von dem Winterſchlaf, aus dem ſie der Frühling wachgeküßt. Ueberall ſchaut friſches Grün aus der Erde, es ſproßt und blüht und erfreut des Menſchen Auge. In Scharen zogen die Mannheimer bei dem herrlichen Oſterwetter hinaus ins Freie. Auf dem Neckardamm wie auf dem Feudenheimer Weg glich die Schar der Spaziergänger einer Prozeſſion ohne Ende. Die Radfahrer flogen gleich rudelweiſe aus und flitzten mit ihren flinken Vehikeln wie ein Blitz vorüber, die Fußgänger weit hinter ſich zurücklaſſend. Die im Schmuck der Baumblüte prangende Bergſtraße hat wie jedes Jahr an Oſtern Tauſende und Abertauſende von Mannheimern angelockt. Beſonders lebhaft war der Ausflugsverkehr am geſtrigen Oſtermontag, wo die Touriſten ſchon in den früheſten Morgen⸗ ſtunden auf die Bahn eilten. Heidelberg, das Neckartal wie auch der Odenwald waren bevorzugte Ausflugsorte. Stark war auch der Verkehr zum Frühling in Baden⸗Baden, der ja an Oſtern in dieſer Bäderſtadt von einzigartiger Schönheit und zauberhafter Pracht iſt. Wer aber die Beſchwerlichkeiten einer Eiſenbahnfahrt an Oſtern ſcheute, der blieb in Mannem, wo es auch recht ſchön war. An den Fejertagen ſpielten die Waſſerkünſte am Friedrichsplatz, was viele Spaziergänger anlockte. Ueberhaupt herrſchte während der beiden Feiertage in der Stadt ein lebhafter Straßenverkehr. In den Abendſtunden machte dann die Elektriſche mit der Heimbeförderung der Ausflügler ein recht gutes Geſchäft. Im Gegenſatz zum vorjährigen Oſtern, das total verregnet war, ſtieg die Temperatur an beiden Tagen bis auf 36˙ C. in der Sonne. Ein etwas voreiliges Mailüfterl pfiff zwar etwas empfindlich um Naſe und Ohren, allein das wurde angeſichts des ſo herrlichen Oſterwetters gern in Kauf genommen. Allerding⸗ ſchienen am erſten Feiertage die Wolken in einem undurchdringlichen Grau. Als aber dann die Glocken zur Kirche läuteten, da hatte ſich die Sonne durch das graue Wolkengebilde hindurchgearbeitet, ſie ſtieg höher und höher und wurde wärmer und ſtrahlender. Soweit wir unter⸗ richtet ſind, ging Oſtern vorüber, ohne daß es zu Meſſerſtechereien oder ſonſtigen Tätlichkeiten gegen die Staatsgewalt kam. In der Altſtadt hat ſich jedoch ein Mann wegen unheilbaren Leidens er⸗ ſchoſſen. ch. April Der April iſt der vierte Monat im Jahre, der erſte im zweilen Viertelſahre. Sein Name ſtammt aus dem Lateiniſchen, er wird von dem Zeitworte aperire, d. h. eröffnen, abgeleitet, denn der April ge⸗ hört zu den Monaten, die die beſſere Jahreszeit beginnen, zu den Frühlingsmonaten. Freilich hat er durchaus den Charakter der Uebergangszeit, er wechſelt ſein Wetter oft unvermittelt, ſodaß er als ein launiſcher Geſelle gilt, der„bald düſter, bald hell“ iſt. Dieſer Umſtand hat den Grund dafür abgegeben, daß man das Aprilwetter auch Narrenwetter genannt hat. Damit hängt auch der weit und breit, beſonders bei der Jugend, verbreitete Brauch zuſammen, Freunde und Bekannte in den April zu ſchicken, d.., ihnen am 1. April die Ausführung unmöglicher Dinge zuzumuten. Nach einer anderen Meinung ſoll dieſes in den Aprilſchicken in Zuſammenhang ſtehen mit dem Hin⸗ und Herſchicken des angeklagten Chriſtus zwi⸗ ſchen den Hoheprieſtern und dem römiſchen Statthalter Pontius Pi⸗ latus, zwiſchen den Vertretern der weltlichen und geiſtlichen Macht. Dieſe Deutung erhält eine Begründung dadurch, daß die Feiertage, an denen die Chriſtenheit des Leidens ihres Meiſters gedenkt, häufig in den April fallen. In unſerem Jahr iſt da⸗ freilich nicht der Fall, denn in ihm wird der Monat mit dem Auferſtehungs⸗ oder Oſterfeſte eröffnet. Das Oſterfeſt wird übrigens mit verhältnismäßig wenigen Ausnahmefällen in der erſten Hälfte des April gefeiert, weshalb der deutſche Name des April Oſtermond lautet. Daß der Oſterſonntag auf den 1. April fällt, kommt zwar öfters, aber nicht allzuhäufig vor. Außer im Jahre 1923 wird dieſes im 20. Jahrhundert noch in den Jahren 1934, 1944 und 1956 der Fall ſein. Außer dem Oſterſonntag hat der April, der im ganzen 30 Tage ——————.—————.—•můùmͤmrurn ete, Hornhaut, Schwielen nesellief gchneff sicher,—————— Kukirol nen Miltenen Filen anseng bewährt. In Apoth. u. Drog erhältl. Gegen Breunen, Pusschweiß u. Wundlaufen Kuxirol- Fußbad. Drogerien: Th. v. Elehstedt. Kunetstraße; A. Gosmann, l. Markt R i, 6. 217¹ —ꝛꝛ̃ ̃—Zé—c— ——— — — ——— e eeeeee eee eeingetretenen F FF r 0 „warme“ März na rttrr e ee eeeee ein Balken in Brand, wodurch der Brand geriet. feuerwehr beſeitigt. Joſef Schab 8 wieſen worden, öffentliche —————.T.——XX&&7 4. Seite. Nr. 152 mannheimer General · Anzeiger(Mitag · Ausgabe) Dienstag, den 3. April 1923 umfaßt, noch vier Sonniage. Dazu kommt noch als Feiertag der Oſtermontag am 2. April. In den katholiſchen Kirchen wird am 9. April das wegen des Palmſonntags verlegte Feſt Mariä Verkün⸗ digung gefeiert. Im Gegenſatz zu dem Wetter im März, das man gerne trocken ſieht, hat der Landwirt einen feuchten April lieber als einen heiteren. Vom Eis und Schnee im April wollen unſere Bauern nichts wiſſen, denn darunter würde die junge Vegetation ganz beſon⸗ ders leiden. Die bekannteſten Wetterregeln lauten:„Dürrer April, iſt nicht des Bauern Will“;„April Regen kommt ihm gelegen“; „April naß, füllt, Scheune und Faß“;„Quakt der Froſch vor Mar⸗ kus(25.) viel, ſchweigt er dafür nachher ſtill“:„Naſſer April ver⸗ ſpricht der Früchte viel“;„Wenn der April Spektakel macht, gibts Korn und Heu in voller Pracht“;„Wenn der Mond ſcheint hell im April, ſchadet er der Bamblüt viel“;„Bringt der April noch Schnee und Froſt, gibts weder Heu und ſauren Moſt“ Steuerliche Verpflichtungen im Apeil 1. Wegen der Verzögerung in der Verabſchiedung des Geldent⸗ wertungsgeſetzes konnte die Friſt für die Abgabe der Vermö⸗ gens⸗ und Einkommenſteuererklärungen für die ur⸗ ſprünglich der Monat Februar und dann der Monat März vorgeſe⸗ hen war, nicht innegehalten werden. Nachdem das Geſetz nunmehr verabſchiedet worden iſt, wird als Friſt für die Abgabe der Steuer⸗ erklüärungen der Monat April beſtimmt werden. Die Finanz⸗ ämter werden den Steuerpflichtigen die Vordrucke für die Vermö⸗ gens⸗ und Einkommenſteuererklärungen in den erſten Tagen des Monats April zuſenden. Zurzeit hat es keinen Zweck, ſich wegen Aushändigung der Vordrucke an die Finanzämter zu wenden, da dieſe die Vordrucke erſt Anfang April zur Verfügung haben. 2. Was die Zwangsanleihe anlangt, ſo iſt der Zeitpunkt, bis zu dem ſpäteſtens zwei Drittel der Zwangsanleihe im Voraus zu zeichnen und einzuzahlen ſind, bis zum 30. April 1923 hinausgeſcho⸗ ben worden. Der Zeichnungspreis beträgt bis zum 30. April 100 Prozent. Erſt vom Mai ab erhöht ſich der Zeichnungspreis um 10 Prozent monatlich. 3. Es wird ferner darauf hingewieſen, daß bei der Umſatz⸗ ſteuer der Unterſchied zwiſchen den bisher für die Umſätze 1922 geleiſteten Vorauszahlungen und dem Steuerbetrage, der ſich aus der im Januar abgegebenen Umſatzſteuererklärung ergibt, bis zum 15. April 1923 zu entrichten und daß die Vorauszahlungen auf die Anmſaßſteuer für das erſte Viertelſahr 1923 bis zum 30. April 1923 zu leiſten ſind. — 1 Jahrplanänderungen. Mit Rückſicht auf die in letzter Zeit rplanänderungen(ausgefallene, Aiten Taß umge⸗ leitete und neu eingelegte Züge) wird in den nächſten Tagen von der Neichsbahndirektion Karlsruhe eine neue leberficht der lanänderungen und Ein⸗ und auf den Stationen ausge⸗ urzeit beſtehenden Fahr en herausgegeben hängt werden. 8 Anveränderter Goldankauf. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Poſt erfolgt bis auf weiteres unper⸗ ändert zum Preiſe von Mark 85 000 für ein Zwanzigmarkſtück, Mark 42 500 für ein Zehnmarkſtück. Für ausländiſche Goldmünzen werden entſprechende Preſſe gezahlt. Dder Ankauf von Reichsfilber⸗ münzen durch die Reichsbank und Poſt erfolgt bis auf weiteres unverändert zum 1500fachen Betrage des Nennwertes. — rpenerernacung. Bei Fahrgeldererſtattungsanträgen, denen von der deutſchen Reichsbahn aus Billigkeitsgründen— alſo nicht aufgrund rechtlicher Verpflichtung— entſprochen wird, und die vom 1. April 1923 ab eingehen, werden 10 v. H. des Erſtat⸗ tungsbetrages, mindeſtens aber ein Betrag in der Höhe des jeweili⸗ gen Fernbriefportos als Verwaltungskoſten abgezogen. Wenn der Erſtattungsbetrag dem Fernbriefporto gleichkommt oder weniger be⸗ trägt als dieſes, bleibt der Antrag unberückſichtigt. Bei den durch die Stationsämter erledigten Erſtattungsanträgen werden die vor⸗ bezeichneten Mindeſtſätze auf die Hälfte ermäßigt. Bei Fahrgeld⸗ erſtattung in Franken wird als Verwaltungsgebühr ein feſter Betrag von 50 Rappen abgezogen. „vVolksküchen. Die Geſellſchaft für Wohlfahrtselnrichtungen in Frankfurt a. M. hat über den Betrieb von Volksküchen eine Rundfrage bei zahlreichen Städten veranſtaltet, deren Ergebnis jetzt in dem Jahresbericht veröffentlicht mird. Danuch haben von 41 größeren Städten 13 zurzeit keine Volksküchen. Ihre Errich⸗ tung iſt geplant in Koblenz und Frankfuct a. O. Weniger als 1000 Tagesportionen werden ausgegeben n Aachen, Bonn, Dortmund. Düffeldorf Erfurt, Hannover, Karlsruhe, Köln, Lübeck, Magdeburg, Mannheim, Nürnberg, Oldenburg, Schweriv. Stettin, Skuttgart Trier und Wiesbaden. ufend Tagesportiopnen und darüber ge⸗ langen zur Ausgabe in: Bamberg, Berlin(11000), Breslau, Chem⸗ nitz, Dresden, Elberfeld, Frankfurt a. M.(10000), Freiburg i. Br., Leipzig und München(6000). A Garken im April. Nachdem der vorausgegangene langem Warten eingetreten iſt, regen ſich auch im Gemüſegarten alle Hände um Verſäumtes nachzuholen. Es gilt die Zeit zu nützen, denn der April hat keinen guten Ruf. Vor allem werden ſetzt die Frühbeete gerichtet und Karotten, Spinat und Salat geſät. Ebenſo kommen Zwiebel, Mohn, Schwarzwurz, Lauch Rote Rüben und auch Erbſen und Rettiche in den Boden. Man achte darauf, daß alle Samen 15 liegen und genügend Feuchtigkeit haben 8 ogel⸗ und Mäuſe ruß geſchützt ſind. Bald kommen dann Kreſſe, Abwechslung auf dem Tiſch. Die Kartoffeln werden von den Keller⸗ 1 trieben befreit und ſorgfältig ausgeleſen und geſteckt. Wechſel der Beorten iſt zu empfehlen. Im Garten und Park wird die letzte rei⸗ nigende Hand angelegt. Wo im Winter Kompoſt über den Raſen geworfen wurde, wird er ſetzt mit dem Rechen verteilt. Hier wie im Gemüſegarten kann eine kräftige Jauchegabe verabfolgt werden. Schadenfeuer entſtanden am 1. und 2. Feiertage. In beiden Fällen wurde die Berufsfeuerwehr alarmiert. Am Vormittag des Oſterſonntages geriet in D 4, 16 2 ein ſchadhaftes Küchenkamin Ba in ußboden eines Zimmers er⸗ heblich beſchädigt wurde. Die Gefahr wurde durch die Berufs⸗ ſeuerwehr Der Schaden beziffert ſich auf ungefähr 400 000 Mark. Am Oſtermonntag, vormittags kurz vor halb 12 Uhr wurde vermutlich durch Einwerfen eines brennenden Zigarren⸗ oder Zigarettenſtummels zum Kellerfenſter des Hauſes K 1, 9 ein Brand verurſacht, da ein im Keller liegender Sack mit Holzwolle in Die Gefahr wurde durch ein Mann der Berufs⸗ Sein 25Jähriges Dienſtjubiläum beging am Oſterſonntag Herr 15 Vorſtand der Einkaufsabteilung tigter der Firma Heinrich Lanz. »Milderung des Tanzverboks. Die Bezirksämter ſind ange⸗ 0 uſtigungen in beſchränktem Um⸗ fang ſowie von Vereinen und geſchloſſenen Geſell⸗ ſchaften durch achſichterteilung von dem beſtehenden Tanzverbor wieder zuzulaſſen. Oeffentliche Tanzbeluſtigungen in Weindielen und ähnlichen Lokalen bleiben verboten. Zuwiderhandlungen wer⸗ den nach Maßgabe des Notgeſetzes vom 24. Februar 1923 beſtraft. Ein ſtarker Reif, der winterliche Friſche brachte, ging in ver⸗ gangener Nacht nieder. Das Thermometer fiel im Freien auf den 90 Gefrierpunkt. Damit dürfte der Baumblüte ſchwexer Schaden zugefügt worden ſein. Nach den Mitteilungen der Weiterkundigen vollzieht ſich ein Vorſtoß kalter Luft von Skandinavien aus nach dem Süden. Mag ſein, daß wir von dieſem Vorſtoß ſchon 1* 725 n Franzofen wurde geſtern nachmittag 5 Uhr vor der Hildaſchule abgefaßt, als ſie dieſes Gebäude verließ. de mänliche und weibliche Jugend der Neckarſtadt war über das Ver⸗ halten dieſer Perſon derart erbittert, daß ſie ihrer Err ung in Weiſe Luft 1 Von perſön 0 Be⸗ ungen d rauenzimmers anfat„gingen namentlich die weiblichen Anweſenden dazu über, epre Geſchlechtsgewoflin von oben bis unten zu beſpucken. damit ſie nicht im umk„wie zian über ihe Veehalten in der Neckarſtadt denkt. Die Pollzei nahm Da ſchließlich der Perſon an und derbrachte ltgel⸗ er. Wie une mitgetenlt wird, Ae Leeneeng der ee, eg decl J5e10flbren, ad le ,gge eeen Schulhof herumtrfeben. 9 5 a8 0 N 0 flückſalat und Radieschen auf den Markt und ſorgen füt veranſtaltungen 3. Thealernachricht. In der heutigen Aufführung von Puc⸗ einis„Boheme“ ſingt Max Lippmann die Partie des Rudolf, da Helmut Neugebauer wegen Erkrankung abgeſagt hat. An der Grenze des Der Privatgelehrte Dr. med. Rich. Heiſe wird am Samstag, den 7. April über ein neue⸗ Thema:„An der Grenze des lleberftunlichen ⸗ prechen. Schlußakt der Oberrealſchule Mannheim. Zu deutſchen geſtaltete ſich der Schlußakt der Oberreal⸗ ſchule, der am mstagmorgen in der dichtgedrängten Turnhalle ſtattfand. Das ungemünzte Gold des deutſchen Volksliedes, das auch in unſerem verarmten Vaterland in der kleinſten Notwohnung ſich vorfinden kann, gab den Rahmen für die Schlußfeier ab. Ober⸗ reallehrer Berger, der Geſangslehrer der Anſtalt, hatte mit kun⸗ diger Hand aus dem deutſchen Volksliederſchatze eine treffliche, zu Herzen gehende Auswahl getroffen und die jungen Menſchen bis zum Aſtimmigen 7 Chor wie: das Lied von Kalliwoda emporgeführt. on dem alten Reigenlied der Maienfahrt aus dem 13. Jahrhundert, bis zu den von Quintanern und Quartanern treff⸗ lich geſungenen einſtimmigen Liedern„Vom Waſſer u. vom Wein“ und der„Vogelhochzeit“ waren alle 1 7 und Arten des Volks⸗ liedes vertreten, die der Abiturient Kottenhahn mit ſchöner Formgebung in ſeiner Rede gezeichnet hatte. Seine Dankesworte an die Profeſſoren waren beſonders bemerkenswert, als er von der eiſtigen und körperlichen Not der Schüler in der riegs⸗ und Nachkriegszeit ſprach. Den Höhepunkt der Feier ſtellte die Anſprache von Profeſſor Dr. Durand dar, der vom Geiſte des Wiederaufbaues im Fichteſchen und Arndtſchen Sinne ſprach, und der ein begeiſtertes, von fittlicher Lebensauffaſſung zeugendes Be⸗ kennknis zu deutſchem Volkstum ablegte. Die Abſchiedsworte von Direktor Gſcheidlen an die Abiturienten waren vom gleichen Geiſte getragen. Eine Vaterlandsfeier in ernſter Zeit in ſchlichter und ergreifender Art war es geweſen. der wir nur eine viel größere Gemeinde in einem weit geräumigeren Saale gewünſcht hätten. Aus dem Lande * Karlsruhe, 2. April. Am Karfreiag Abend zog ein ziemlich 17 0 Frühjahrsgewitter mit heftigen elektriſchen Entladungen über ie Staſdt. * Pforzheim, 2. April. Ein früherer Tieſbauunternehmer wurde bei der W. tzei zur Anzeige gebracht, weil er für einen 3 120 000 Mk. forderte, der ihm ſelbſt nur 30 000 Mk. ge⸗ ſtet 2 X* Raſtaft, 2. April. Fünf Lebensmittelhändler kamen wegen Preistreiberei mit Butter und Eiern, und drei Landwirte ebenfalls wegen Preistreiberei bei der Wucherpoltzei zur Anzeige. * Konſtanz, 2. April. Am Mittwoch der Karwoche waren 800 Jahre vergangen ſeit der Heiligfprechung des Hl. Konrad von Kon⸗ b des Patron der Erzdiözef Srecbu„Die Stadt Konſt wind Jubiläum in Verbindung mit der Ferrigſtellung der nſter⸗ Reſtaurjerungsarbeiten am 28. Nopember begehen. *Waldkirch, 2. April. Faſt dur ſelben Stunde aus dem Leben geſchieden ſind die Eheleute Theodor Vögerich. Beide Eheleute waren über 80 Jahre alt. Zuerſt ſtarb Frau Vögerich ohne daß ihr Mann etwas davon gemerkt haben dürfte und zwei Stunden ſpäter darauf wurde der Ehemann aus dem Leben gerufen. Vögerich war über 50 Jahre Ratſchreiber hier. 5 Lörrach, 29. März. Die Sammlung der Stadt Baſel für die Nothilfe der Grenznachbarſtadt Lörrach hat die ſtattliche Summe von über 60 Millionen Mark ergeben. Dieſer Betrag läßt ſich aus dem Umrechnungskurs der eingelaufenen 16 284 Franken ſefldelen Die Geldhilfe wird zur dl bedürftiger Schuler, für. die Lörracher Volksküche und für die Beſchaffung von Milch verwendet. „EGrenzach, 29. März. Am Mittwoch nachmittag kurz nach 4 Uhr ereignete ſich in den hieſigen chemiſchen rken von Hoff⸗ mann⸗Laroche eine ſchwere Eßploſion. Durch die gewaltige Erſchütterung wurden zwei Abteilungen der Werke vollſtändig zer⸗ ſtört. Ebenſo wurden e Maſchinen ſowie drei Keſſel zerſtört. Glücklicherweiſe iſt die Zahl der Verletzten gering. Es wurden nur zwei Perſonen verletzt dieſe allerdings ſchwer. Der bei der Exploſion entſtandene Brand konnte durch die Fabrikfeuer⸗ wehr und durch die durch Notſignale herbeigerufene Berufsfeuerwehr bald gelöſcht werden. Radozflell, 2. April. Eine hier ausgeſchriebene notarielle Ver⸗ ſteigerung eines e ſer konnte wegen zu 3 Angebots nicht tattfinden. Seitens der Beſitzerin wurden 3,5 bis 4 Millionen Mk. als Kaufpreis gefordert, während ſich das Höchſtgebot nur auf 1,7 Millionen Mark belief. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen In Konſtan t der gemiſchte beſchließende Ausſchuß be⸗ ſchloſſen, daß 15 a vom 1. 5 die Vergütung für den Waſſerbezug, ſoweit nach Mietwert berechnet, von 220 Prozent auf 1500 Prozent der Friedensmlete erhöht wird, ſoweit nach Waſſermeſſern von 22 Mark auf 170 Mark, auswärtige Waſſer⸗ eher von 27 Mark auf 200 Mark. Auch die Grubenentleerungs⸗ un und zwar 35 Gruben mit loſetſpülung im Januar von 400 auf 1400, ohne Kloſettſpülung von 120 auf 500, b) im— auf 4500 bez. 1600, und c) im März auf 6000 bezw. 2100 Mark. Die Kehrichtabfuhrgebühren murden in Klaſſe 1 von 360 auf 3360, in Klaſſe 2 von 720— 6720, in Klaſſe 3 von 1080 auf 10 080, in Klaſſe 4 von 1440 au 13 440 und in Klaſſe 5 von 2160 auf 20 000 M. erhöht. Der Ge⸗ meindezuſchlag zur Hundeſteuer wurde für einen nben 20 000, für den zweiten Hund auf 40 000., für den dritten au 80 000 M. uſw. jährlich ab 1. Juni erhöht. Ferner wurden die 0 mit ſofortiger— für ein Brauſebad auf 400., für ein Wannenbad auf 1000 M. Die FI Aaſe anf (Kurtaxe) wurde für eine Nacht in einem Gaſthof 1. Klaſſe auf 500., 2. Kl. 100 M. und 3. Kl. 50 M. feſtgeſetzt. Die Fremden⸗ ſteuer bleibt wie bisher 10 Prozent des Zimmerpreiſes. Die Er⸗ hebung eines zwangsweiſen Vorſchuſſes von den Gas und Stromabnehmern wurde vertagt. Wie Buͤrger⸗ meiſter Arnold in der Gewerbevereinsverſammlung bemerkte, ver⸗ luchne er auf die 47 Ham Schluß wurde noch die aen erfuhren eine ufnahme eines 2⸗Millionen⸗Barlehens angenommen. Die an der Volksſchule er⸗ fordert in Frankenthal für das Schuljahr 1923/24 faſt 17 Mil⸗ lionen Mark. Auch ſollen ittelſchülern Lernmittel N und 9 für— Mittelſchule 100 000 Mark bereit⸗ geſtellt werden. i der Beratung dieſer Forderung im Stadtrat wurde der Antrag abgelehnt, ſreien Lernmittel nur auf Antrag werden ſollen. ſozialdemokratiſchen Bürger⸗ meiſter Dr. Friedrich iſt die e dieſes Experiments 19055 Partei doch bedenklich geworden. Es ſoll deshalb in der i ſpart werden, daß die Leſebücher und Tafeln den Kindern nicht zu eigen belaſſen werden. Zwecks rationellerer Arbeit plant man in Frankfurt die Zufammenlegung der Büros des Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitäts⸗ werkes.— Für das Gaswerk Heddernheim wurde die Beſchaffung von drei Abhitzkeſſeln und die Errichtung einer B enzolgewin⸗ nungsanlage beſchloſſen. dukte, wie Benzol, Leichtöl, Teer uſw., läßt ſich die Errichtung der Anlage ermöglichen. Erforderlich ſind außerdem noch 100 Millionen Mark, die vom Magiſtrat bewilligt wurden. Der neue Offenbacher ür D mit einem ungedeckten Fehlbetrag von 38 Milliarden ab. Et a nach dem* vom 21. Dezember 1922. Das uergeſetz 25 angeblich an dem Finanzelend allein die Schuld. e E N Umſang nicht hätte Nuer menn nicht im weſent. anne lichen Fuf ein Steuerſyſtem ange tefen wäre, das bel ſeiner Un⸗ Durch Verkauf vorhandener Pro⸗ hat vom Ke beſtändigdeit in der Voltewieiſckuft verſagen mu Die einzt der Unbeſtändigkeit angepaßle Sie ner ſei 425 liwsahene, an 07 die Städte Anteil haben. Eine weſentliche Erhöhung der Anteile, die man erwartet habe, erſcheine durch die ketzten Beſchlüſſe im Hauptausſchuß des Reichstage⸗ gefährdet. Der Fehlbetrag iſt unter dem Konto„Ausgleichsmittel“ gebucht, das heißt: man hat noch keine Deckung dafür. Außer aus den ſtädtiſchen Betrieben und Unternehmungen iſt keinerlei nennenswerter Ueberſchuß vorhanden. Er beträgt 739,37 Millivonen gegenüber einem ttäd iſchen Zuſchuß von 427,25 Millionen. Die Steuern ſind mit 1,23 Pllionen aufge⸗ führt. Die Straßenbahn, das Schmerzenskind der Stadt, erfer⸗ dert einen Zuſchuß von 68,63 Millionen. Weitere Zuſchußwirt⸗ ſchaften ſind: Straßenreinigung mit 116,48 Millionen, Volksſchulen mit 181,65 Millionen, Wohlfahrtsamt mit 194,74 Millionen, Stadt⸗ krankenhaus mit 178,13 Millionen. Die Erwerbsloſenfürſorge ſteht mit 22,46 Millionen zu Buch; ſie wird aber trotz des Reichs⸗ und Landeszuſchuſſes weit mehr erfordern. Für die geſamte Wohl⸗ fahrtspflege ſind zunächſt 630,54 Millionen vorgeſehen. In Berückſichtigung verſchiedener Forderungen der Ber⸗ liner Stadtveéerordneten im Anſchluß an die bekannte 5, Milliardenvorlage wurden die notwendigen Schritte zur wirt⸗ ſchaftlicheren Geftaltung des Betriebes der ſtädtiſchen Krankenhäuſer unternommen. Seit 1. März werden den Krankenkaſſen zwei Drittel der Koſten angerechnet. Ferner wurden 324 Stellen geſtrichen: die von zwei dirigterenden Aerzten, 9 Aſſi⸗ ſtenzärzten, 90 Schweſtern, 63 Pflegern, 21 Waſchfrauen, 19 Koch⸗ küchen⸗ und 95 Hausangeſtellten. Nach Streichung dieſer Stellen und der bereits vor den Stadtverordnetenbeſchlüſſen mehrfach vor⸗ enommenen Herabſetzung des Perſonals entfallen jetzt auf 24581 etten der ſtädtiſchen Krankenhäuſer, Irrenanſtalten uſw. 8673 Köpfe Perſonal, was einem Verhältnis von:2,83 entſpricht. Durch die beabſichtigte Teilung des Achtſtundentages im Krankenhaus⸗ betrieb würden weitere 100 Perſonen überflüſſig.— Stadtkämmerer Dr. Karding ſchätzt den Fehlbetra g. des jetzt zu Ende gehenden Geſchäftsjſahres der Berliner Stadtverwaltung auf rund 10 Milliarden Mark.— In Anbetracht der allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Notlage hat der Berliner Polizeipräſident angeordnet, daß im Einklang mit der Rechtſprechung des Oberverwaltungs⸗ gerichts bei Umwandlung von Gaſtwirtſchafſen in Likörſtuben, Bars, Dielen oder ſonſtige Luxusgaſtſtätten ſtets eine neue Kon eſ⸗ ſion einzuholen iſt. Die Konzeſſionsinhaber werden jedoch in ihrem eigenen Intereſſe darauf hingewieſen, daß derartige Anträge regelmäßig ausſichtslos ſein werden. Bei der Beratung des Haushaltsplanes in der Düf⸗ ſeldorfer Stablrerordnetenverſammlung wur vom Stadtkämmerer betont, daß der nach dem Voranſchlage ver⸗ bleibende Fehlbetrag von 13 Milliarden Mark diesmal micht aus eigener Kraft von der Stadt gedeckt werden könne, die Stadt müſſe auf erheblich größere Ueberweiſungen aus der Reichsein⸗ kommenſteuer hinwirken. Maßgebend für das Schickſal der Stadt ſei das Geſetz über den finanziellen Ausgleich. Weizere Mittel könnten aus der Erhöhung einer Getränkeſteuer erzielt werden, die der Geldentwertung noch gar nicht angepaßt ſei, und ferner müſſe eine Erhöhung des Anteils der Stadt an der Umſatzſteuer gefordert werden. Der Haushaltsplan ſchließt mit 71 Mill arden Mark, hiervon ſollen.,5 Milliarden Mark aus Steuern, 21 Mil⸗ liarden aus verſchiedenen Einnahmen und 8,5 Milliarden aus den gewerblichen Betrieben der Stadt gedeckt werden, ſo daß ein vor⸗ läufiger Fehlbetrag von 13 Milliarden Mark verbleibt. Die Stadtverordneten⸗Verſammlung von Hamm erhöhte die Hundeſteuer ab 1. 4. 23 von 1000 Mk. je Hund auf 6000 Mk. jährlich. Für jeden weiteren Hund ſind 15 000 Mk. 50 hlen. Außerdem wurde der Erhöhung der Straßenbahn⸗ fahrpreiſe(1. Teilſtrecke 150 Mk.), der Verwaltungs⸗ und Des⸗ infektionsgebühren(um das 11fache), ſowie der Baupolizeigebühren (tum das 10fache) zugeſtimmt. Mit Genehmigung der Haushaltspläne 1923 der ſtädtiſchen höheren Lehranſtalten wurden die Schulgeld⸗ fätze vom 1. 4. 1623 ab wie folgt feſtgeſetzt: Oberrealſchule, Realpro⸗ gumnaſium, Lozeum, Hauswirtſchaftsſchule 60 000 Mk. für Ein⸗ heimiſche, 75 000 Mk. für Auswärtige; Handetsſchule 80 000 Me. für Einheimiſche, 100 000 Mk. für Auswärtige; Frauenſchule, höhere Handelsſchule 60 000 Mk. für Einheimiſche, 75 000 Mk. für Aus⸗ wärtige. Durch Genehmigung einer 2. ranlagung der Ge⸗ hühren für Kanaliſation, Müllabfuhr und Straßenreinigung zwecks Deckung der im Rechnungsjahre 1922 erwachſenen außergewöhnlich Paden Koſten gelangen zur Erhebung: a) bei der Kanaliſatlon: 130 rozent vom Gebäudeſteuernutzungswert; d) bei der Müllabfuhr: 250 Prozent vom Gebäudeſteuernutzungswert, e) bei der Straßen⸗ reinigung: 18 Mk. für 1 am Reinigungsfläche und 180 Prozent vom Gebäudeſteuernutzungswert. eee Neues aus aller Welt — Eine Kino auf einem Dampfer. Der Doppelſchrauben ⸗ Paſſa⸗ lerdampfer„General der J6ng Sene. ſt mit 192 Paſſagieren nach Südamerika in See gegangen. Dieſer ca. 12 000 Brutto⸗Regiſter⸗Tonnen große Dampfer hat eine vorzüg⸗ liche Kajüteeinrichtung und außeror entlich geräumige Promenaden⸗ detks. 12 hervorzuheben iſt die 3. Klaſſe, die den Anfor⸗ derungen der Reuzeit entſprechend mit allen Bequemlichkeiten aus⸗ geſtattet iſt. Ein Kino iſt neuerdings zur Unterhalkung der Paſſa⸗ lere an Bord aufgeſtellt. Die Vorführungen finden zu den vom apitän des Schiffes ſebenſeßenden beuzſcten im Speiſeſaal ſtatt. Der„General Belgrano iſt das zweite deulſche Schiff, das mit einem Kino ausgerüſtet iſt. -Eine unangenehme Ueberraſchung. Ein im Jahre 1914 in franzöſiſche Gefangenſchaft geratener und 1919 zurückgekehrter Bür⸗ ger aus Ehe eug n e e t. Ramberg fand ſeine aus der zwei Kinder nicht mehr lebend vor, dagegen ſeine Frau im weier anderer Kinder, von denen eines einen Land⸗ turmmann, das zweite einen württembergiſchen Kanonter zum ater hatte, während ein drittes erwartel wurde, für das ein elſäſſiſcher Korbflicker— wie es heißt— als Vater in Betracht kommt. Der einſtige Vater ſieß darauf ſeine Ehe ſcheiden und — letzt auch die Ehelichkeit der Erſatkinder in der Berufungsin⸗ ſtanz vor dem Kolmarer Appellhof mit Erfolg an. — Eine ganze Jamilie ermordet. In Rügenwalde in Pom⸗ mern wurde der Händler Kaepe, ſeine Ehefrau und ihr fünf Monate altes Kind in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden. Frau Kaepe war erdroſſelt, dem Egemann die Kehle durchſchnitten. Das Kind iſt anſcheinend erſtickt. Eine größere Summe wurde geraubt. Auffällig iſt daß ein Amerikaner, der ſeit etwa ſechs Wochen bei der Familie wohnte, am Morgen nach der Tat die Wohnung verlaſſen hat und ſeitdem nicht wieder zurückgekehrt iſt. —, Mord eines Dramafikers an ſeinem Mitarbeiter. Wie au Madrid gemeldet wird, tötete der Dramatiker Pidal y Planas durch Revolverſchüſſe den Büßhnenſchriftſteller Olmet, mit dem zu⸗ ammen er bisher zahlreiche Theaterſtücke verfaßt hatte. Die Moſſde er Tat, die in der Madrider literariſchen Welt großes Aufſehen erregt, ſind unbekannt. Sparſame Milllardäre. Der amerikaniſche Milliardär John Rockefeller erklärte einem ſeiner Veiennle„Ich gebe 15. nem Barbier nie mehr als einen Cent Trinkgeld. Wenn ich felbſt einen Dollar geben wollte, ſo würde er ſich doch immer noch beklagen, daß ich ihm zu wenig gegeben hätte. Mit einem Cent aber unterſcheide ich mich nicht von den anderen Kunden und werde deshalb nicht ſchlechter bedlent“ Das Beiſpiel Nockefellers bei den Nabobs in Europa Schule gemacht. So folgt beiſpiels⸗ weiſe der Partſer Bankier Henri Rothſchild, der ſich auch gern als Theaterſchriftſteller verſucht und dank ſeinen Millionen ſeinen Stücken einen flüchtigen Erfolg zu ſichern weiß, dem Beiſpiel amerikaniſchen troleumkönigs. Kürzlich ſpeiſt. der ſcriſt eerng Vankter in einem Pariſer Reſtaurant. Sein Menu verzichtete auf alle rafftnierten Genüſſe und war denkbar einfach. Es beſtand aus Makkgroni, Milch und N Obſt. Als Rothſchiſd ſeine Zeche bezahlte, bemerkten die Anweſenden mit Stammen, daß er ſich eine der 1. 0 Fünf⸗Franesnoten, die er beim Wechſeln zurückerhielt, ellner in fleine Münzen umwechſeln ließ, um dieſem fürſtliche Trinkgeld von einem Franes auszuhändigen. Ale dor mieg 1—5 verlaſſen hatte, bemerkte der Keuner ig:„Die en er, auch 5 unter der Steuorlaſt und müſſen ſi 0 fegeiden 8 5 ſeen, ich nach der Decke ſtreckenn,, Ven⸗ ſtand dieſer Dienskag, den 3. April 1923 Maunnheimer General⸗Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 5. Seike. Nr. 152 Serichtszeitung Diebes⸗ und Hehlerbande 5 ölfköpfige Diebes⸗ und Hehlergeſellſchaft 9 75 vor der II. Strafkammer Karlsruhe zur Aburteilung. Der Kettenmacher Egon Gretyper unterhrelt ſich gelegentlich eines Bummels mit dem Goldarbeiter Wilhelm Keller und dabei wurde auch die leidige Finanzfrage berührt. Neben anderen Sanierungsvorſchlägen verwies Keller auch darauf hin, daß bei der Fa. Eichbaum u. Co. in der Karl Friedrichſtraße (Pforzheim)„eiwas zu holen ſei Da HKeller bei Eichbaum an⸗ geſtellt war, kannte er ſich in den Geſchäftsräumen gut aus, und nachdem Grether aufgeklärt war, organiſierte dieſer als der Unter⸗ nehmendere an einem andern Abend den Diebeszug. Am 15. Jan. ds. Is. brach er mit dem Goldarbeiter Karl Scheffel in das betr. Geſchäft ein, auf der Straße ſtanden Keller und ein gewiſſer Franz Pecnik Schmiere. Die Einbrecher fanden aber in den Arbeitsräumen nicht das wertvolle, geſuchte Silber, holten deshalb gus dem Büroraum als Erſatz eine Schreibmaſchine im damallgen Werte von 300 M. und zwei lederne Treibriemen. Ein Steh⸗ pult wurde aufgebrochen und ſeines Inhalts von 7000 M. entledigt, das Geld wurde noch am Pult verteilt. Dann hießen die beiden Diebe noch ein Poſten Alpakawaren und Etuis im Werte von 500 000 Mark mitgehen. Die beiden Wächter nahmen dann die Waren vom Fenſter herunter in Empfang. Nach einigen Tagen reiſten Grether und ſein Gehilfe Scheffel mit einer wohlverpackten Kiſte nach Mannheim zu einer Tante, um bei dieſer Beſuchsgelegen⸗ heit die geſtohlenen Sachen der Sicherheit wegen in Mannheim loszuwerden. In der Küche eines Gaſthauſes wurden dann die Gegenſtände unter Schleuderpreiſen an Mannheimer„Intereſſenten“ verkauft. Bei die er Gelegenheit quittierte Grether mit falſchem Namen, weshalb er ſich noch wegen Urkunderfälſchung zu verant⸗ Worten hatte.— Nach eingehender Beratung erließ die II. Straf⸗ kammer folgendes Urteil: Es werden verurteilt der Kettenmacher und Jeichner Egon Grether aus Pforzheim wegen Diebſtahls im Rückfall zu 2 Jahren und 3 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt, der noch nicht vorbeſtrafte Goldarbeiter Karl Scheffel wegen ſchweren Diebſtahls zu 1 Jahr Gefängnis der Goldarbeiter Wilhelm Keller(vorb.) aus Knittlingen wegen Hehlerei zu 1 Jahr Gefängnis, der Preſſer Franz Peenik aus Laibach wegen Hehlerei zu 6Monaten Gefängnis, der Sattler Joh. Wenſauer(vorb.) aus Wiedergeltingen wegen Hehlerei zu 6 Monaten Gefängnis, der Akkordant Nik. Reinhardt aus Mannheim wegen Hehlerei zu 3 Monaten Gefängnis. der Wir: Philiop Rohr(vorb.) wegen Begünſti⸗ gung zu 3 Monalen Gefängnis, der Metzger Heinrich Weiß(vporb.) aus Zweibrücken wegen Hehlerei zu(Monaten Gefängnis der Kaufmannslehrling Erich Vollmer aus Pforzheim zu einer Geldſtrafe von 150000 Mark und den Kauf⸗ mann Robert Grindler aus Altong zu einer ſolchen von 300000 Mark, beide wegen unerlaubten Handels. Das Ende der Räuber und Mörder Gebrüder Braß Vor der Dortmunder Strafkammer hatten ſich im Prozeß 21 Perſonen, die den Gebrüdern Braß die geraubten Waren abgenommen hatten oder den Verfolgten Unterſchlupf gewährten, zu verantworten. Die Verhandlung gab einen Ausſchnitt aus dem Räuberleben der beiden gewalt⸗ tätigen Brüder. Am 21. März 1921 verübten ſie einen Einbruch bei dem Kaufmann Sternheim in Marl und ſtahlen ihm für meh⸗ rere 100 000 Stoffe aller Art. Im Juli 1921 überfielen ſie mit anderen Spießgeſellen das Gehöft des Landwirts Schotte in Horſt⸗ mar, während ſich das Ehepaar Schotte auf einem Schützenfeſt befand. Sie nahmen mit, was ihnen begehrenswert erſchien, und hielten die im Hauſe allein anweſende Schweſter der Frau unter Mißhandlungen mit dem Revolver in Schach. Später waren ſie in Bes Pormont, überfielen den mit ſeiner Tochter unterwegs nach Pyrmont befindlichen Händler Fleck aus Schwerte, erſchoſſen Fleck und raubten der Tochter eine Handtaſche mit einem Brillant⸗ ſchmuck. Seit dem Herbſt 1921 fanden die Räuber Unterkunft bei den Eheleuten Bergmann Friedrich Wölm. Dorthin brachten ſie auch regelmäßig die aus den Einbrüchen ſtammende Beute. Wölm rief den Zuſchläger Karl Molinowski herbei, der eine Auswahl traf und für ſich und andere kaufte, beſonders für ſeinen Schwager Wiſchnewski in Ahlen, der in ſeinem Geſchäft Wäſche und Kleiderſtoffe gut abzuſetzen vermochte. Auch andere Verwandte wurden ſo bedacht, ebenſo die jungen„Räuberbräute“ Frieda Wen⸗ zel in Gahmen und Cliſabeth Schwabe in Eving. Beide be⸗ ſtreiten dies heute allerdings. Im Frühjahr 1922 häuften ſich die Einbrüche noch mehr, Gegen Mai zog ſich das Netz, das von der Krkminalpolizei um die Einbrecher gelegt wurde, immer enger zu⸗ ſammen. Am 15. Juli wurde bei Brambauer der Oberlandjäger Jaskowski erſchoſſen. Von der Mordſtätte flüchteten die Braß nach Lünen, wo ſie bei einer Frau Lenz Verſteck fanden. Am 21. Juli waren ſie bei den Eheleuten Janowski in Werl und wurden hier aufgeſtöbert. Bei dem Feuergefecht, das ſie mit den Verfolgern hatten, wurde Heinrich Braß erſchoſſen, Emil Braß entkam, er floh nach Derne, wo ihm der Handlanger Adolf Smieja Unterſchlupf gewährte. Die Polizei umſtellte bald dieſes Haus und es wurde hin⸗ und hergeſchoſſen. Emil Braß verſuchte, durch das Fenſter zu entkommen. Als dies ſich als unmöglich er⸗ wies, richtete er die Waffe gegen ſich ſelbſt und erſchoß ſich. Bei der Verkündigung des Urteils wies der Vorſitzende darauf hin, daß die Schandtaten der Gebrüder Braß zum Teil hätten ver⸗ hindert werden können, wenn ihnen die Angeklagten nicht fort⸗ geſetzt Unterkunft gewährt hätten und ihnen bereitwilligſt die Beute abgenommen hätten. Das Urteil lautete gegen Friedrich Wölm unter Ausſchluß mildernder Umſtände auf 2 Jahre Zuchthaus, gegen Frau Wölm auf 10 Monate Gefängnis, gegen Auguſt Brauner auf 10 Monate Gefängnis, gegen Frau Brau⸗ ner an Stelle zweier Monate zwei Wochen Gefängnis und 100 000 Geldſtrafe, gegen P. Potowski 1 Jahr Gefäng⸗ nis, gegen Frau Potowski an Stelſe zweier Monate zwei Wochen Gefängnis und 100 000 Geldſtrafe, gegen Smieja auf 1 Jahr 2 Monate Gefängnis. Die übrigen Strafen lau⸗ teten auf Gefängnis bis zu 1 Jahr bzw. Geldſtrafen von 100 000, Wölms, Potowski und Smieja wurden ſofort in Haft genommen. Die betrogene Organiſallon„C“ Unter der Anklage des Betruges gegen den Oberleutnant a. D. Roßbach, als Leiter der vielgenannten Organiſation„C“ hatte ſich der ehemalige Offizierſtellvertreter Knut Jaspis vor der Straf⸗ kammer des Landgerichts Berlin zu verantworten. Der aus der Umerſuchungshaft aus Guben vorgeführte Angeklagte iſt der Sohn eines Arztes, hat das Gymnaſium bis zum Kriegsausbruch beſucht und iſt dann als Freiwilliger in das Heer eingetreten, in dem er es bis zum Offizierſtellvertreter brachte. Nach Beendigung des Krieges trat er in die vaterländiſche Soldatenarbeitsgemeinſchaft in Pommern ein. Nachdem er einige Zeit auch der Arbeitsgemeinſchaft Müller in Kniepow angehört hatte, nahm er eine Stellung bei dem Verkaufsverein in Naugard an, ließ ſich hier aber verſchiedene Straftaten zuſchulden kommen und wurde mit Gefängnis beſtraft. Aus der Strafanſtalt entlaſſen, kaufte er ſich vor allen Dingen eine Offtziersuniform und eine ganze Serie aller möglicher Orden und Ehrenzeichen, die er dann anlegte. In dieſer Aufmachung ſetzte er ſich mit dem Oberleutnant Roßbach in Verbindung, dem er geheim⸗ nispolle Andeutungen über ein geheimes Waffenlager machte, da⸗ er im Auftrage feiner Hintermänner verkaufen ſollte. Als Kaufpreis wurden 90 000 vereinbart. Im letzten Augenblick ſtellte es ſich jedoch heraus, daß dieſes Waffenlager nur in der Phantaſie des Angeklagten exiſtierte. Zu der geſtrigen Verhandlung war von Rechtsanwalt Dr. Wulffen der Nervenarzt Dr. fflörsheim als Sach⸗ verſtändiger geladem worden, der den Angeklaaten als einen geiſtig ſtark minderwertioen und erblich belaſteten Menſchen bezeicmete. Das Gericht kam desleub zu einer verhältaismäßig mülden Strafe. indem es auf nur 3 Ronate Gefänanks erkomte, die durch die ertittene Unterſuchungshaſt als perblißt angeſehen wurden. eeeeeee eeeee, Sportliche Kundſchau Mannheimer Mai⸗pferderennen AUnſere Mitteilung, daß die Mannheimer Frühjahrspferderennen ſtattfinden werden, hat in allen Geſchäftskreiſen und bei den vielen Freunden des Rennſports lebhafte Freude hervorgerufen. In den Geſchäftsräumen des Rennvereins herrſchte infolgedeſſen alsbald nach dieſer erſten Veröffentlichung ein ſolcher Verkehr, wie er ſeit Mo⸗ naten nicht beobachtet wurde. Man kann daraus ſchließen, was dem Mannheimer die Pferderennen wert ſind und wie ſich alles auf dieſe hervorragendſte Veranſtaltung freut. Während dieſe Zeilen in Druck gehen, wickelt ſich bereits der Nennungsſchluß für die dreitägigen Ereigniſſe ab. Meeting, das lange Jahrzehnte vor dem Krieg ausſchließlich und nach dem Krieg noch vorzugsweiſe dem„illegitinen“ Sport zu dienen hatte, hat dieſes Mal einen vollſtändigen Dreh genommen. Ver⸗ ſchwunden ſind die alten großen Hindernisrennen und mit ihnen fämtliche Herrenreiten, an ihrer Spitze die Badenia, die ja ſtets ein beſonderes Wahrzeichen der Mannheimer Frühjahrstage war. Sowohl dieſe als auch das übrige Programm für Herrenreiten wird im ſpäteren Lauf der Saiſon nachgeholt wer⸗ den, was in Ulebereinſtimmung mit dem Verband deutſcher Herren⸗ reiter geſchieht. Die Zeiwerhältiſſe haben dieſen, der Vereing⸗ leitung beſonders ſchweren Entſchluß notwendig gemacht. Der Wech⸗ fel der Tendenz iſt zweifellos dadurch begründet, daß das Meeting eine fachliche Einheit mit dem in Frankfurt a. M. vorangehenden bezw. in Wiesbaden nachfolgenden bilden ſoll. Hinſichtlich der Diſtanzen mußte außerdem auf die Knappgeit der älteren Juhrgänge und die Vorſchriften der Rennordnung Rückſicht genommen werden. Eine Umfrage des Rennvereins bei allen in Betracht kommenden Rennſtällen hat ergeben, daß ſich die während des Winter⸗ getätigten ſtarken Auslandsverkäufe hauptſächlich auf die älteren Pferde erſtreckten, während der beſſere Teil nach der Zentrale über⸗ ſiedlete, daß dagegen füngeres Material in den ſüddeurſchen Trainingszentralen noch ſehr reichlich vor handen iſt. Da⸗ mit nicht auch dieſes noch perloren geht, war eine entſprechende An⸗ paſſung der Rennausſchreibungen eine zwingende Notwendigkeit. An Geldpreiſen ſind für 13 Flachrennen 14,3 Millionen, für 8 Hindernisrennen 8,7 Millionen, zuſammen 23 Millionen, aus⸗ geſetzt. Am wextvollſten ſind: 29. ene e 1, Mil⸗ lionen 4000 Meter, 29. April Mannheimer Prüfungspreis 15 Mil⸗ 1450 Meber, 1. Mai Mannheimer Mode⸗Preis 1,5 Mil⸗ 6. Mai Preis der Stadt Mannheim,.., 17 6. Mai Mannheimer Frühfahrs⸗Preis.5 lionen, lionen, 2000 Meter, Millionen, 4000 Meter, Millionen, 2400 Meter. 8 5 Der„Prüfungspreis“ und der„Frühjahrspreis“ wenden ſich auf allen 3. Rennplätzen als Klaſſe⸗Prüfungen an das gleiche Material und werden deshalb auch unter gleichen Namen mit Vor⸗ anſetzung der Ortsbezeichmmg durchgeführt. jedoch ſteigert ſich von Platz zu Platz die Diſtanz und die Pönaliſierung. fodaß dieſe Ent⸗ ſchendungen ſportlich beſonders inkereſſant zu werden verſprechen. 3 Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Verein für Turn⸗ und Raſenſpork Jeudenheim Sieger! Da die meiſten Eigavereine über Oſtern auf Reiſen waren, 15. ſich Feudenheim, V. f. L. Neckarau und Spielpereinigung 07 Mannheim zu einam Pokalturnier, um der Mannheimer Sportgemeinde wenigſtens etwas zu bieten. Das erſte Spiel fand am Samstag abend in Feudenheim ſtatt. Dort traf der Platzinhaber den V. f. L. Neckarau und bhieb, nach etwas heißerem Spiel, mit:0 Toren verdienter Sieger. Bei ausgeglichenem Spiele ver, lief dio erſte Halbzeit torlos. Nach dem Wechſel waren die Feuden⸗ heimer die erfolgreichere Partie und erzielten durch Ueberrhein Benſinger 3 Tore. Am erſten Oſtertage war dann Feudenheim bei Spielver⸗ einigung 07 zu Gaſte. Deſes Treffen verlief torlos, trotzdem die Neuoſtheimer die biſſeren Chancen zum Siege hatten. Am geſtrigen Oſtermontag trafen V. f. L. Neckarau und die Neuoſt⸗ heimer aufeimander. Auch dieſes Spiel verlief unentſchieden, und zwar:1. Damit iſt Feudenheim glücklicher Sieger im Mannheimer Oſterturmer geblieben. S. B. f. L. Neckarau— Spog. 07 Mannheim 121. Im letzten Spiele des Oſterfußballturniers ſtanden ſich am zweiten Feiertage auf dem Platze an der Altriper Fähre obige Mannſchaften gegenüber. 07 hatte noch die Chance, durch einen Sieg auf gleiche Punktzahl mit Feudenheim zu kommem: dann wäre ein drittes Entſcheidungsſpiel nötig geworden. Aber den Neuoſt⸗ helimern gelang der große Wurf nicht, ſie mußten ſich mit einem wohlverdfenten Unentſchleden zufrdeden geben und damit den Feu⸗ denheimern den Sicg im Turnier überlaſſen. Neckarau war zwar im ganzen ihren Gegnern etwas überlegen, aber dem Stürmer mangelte es an der nötigen Durchſchlagskraft. Als in der iten Hälfte noch der Mittelläufer Gaſt ausſcheiden mußte, ließ die Kampf⸗ kraft der Zitronen erheblich wach. Spielvereinigung ſpielte eifrig und mit Energie und auch ein herzhafter Schuß vor dem Tore fehlte nicht. Einen bewundernswerten Erdſpurt zeigten die Blau⸗ weißen, dem die Platzherren beinahe erlegen wären. Bald nach Beginn dominierte V. f. L. vollſtändig und hielt die blauweißen Verteidiger ſtets in Atem. VBald wurde Willkomm verletzt, für den dann Throm in die Verteidigung zurückging. Da⸗ durch mangelte es aber im Sturm an der Führung. Mit 4 Stürmern kamen die Vereinigten von V. f..⸗Verteidigung nicht vorbei. V. f..⸗Sturm war ſtändig in der Offenſive, aber im gegneriſchen Strafraum war es mit der Kunſt zu Ende. Die günſtige Chance hatte V. f. L. im Anſchluß an einen Eckball, als 4 Stürmer den Ball am leeren Tor vorbeiſtreichen ließen. So blieben die beſten Gelegenheiten unausgenutzt und torlos wurden die Seiten gewech⸗ ſelt. Nach Wiederbeginn hatte ſich 07 wieder vervollſtändigt und legte ſich mächtig ins Zeug Zeitweiſe wurde das V. f..⸗Tor voll⸗ ſtändig belagert, aber Broſe und Dorner in der Verteidigung waren unüberwindlich, Bei einem Zuſammenprall von Gaſt und Senft wurde Gaſt herausgeſtellt. Neckarau kam dann unverhofft zu ſeinem Erfolg. Eine Porlage des linken Flügels drückte Zeilfelder ein. :0 für VB. f.., doch 07 kieß ſich nicht vecblüffen. 10 Mimiten ſpäter war der Ausgleich durch Sammet geſchaffen. Beide Parteien ſind nun ſichtlich beſtrebt, eimm weiteren Erfolg für ihre Farben zu erzielen. Zwar iſt ſich 07 des hohen Zieles bewußt und drängt mächtig, aber es gelingt nichts mehr und mit 111 beilen ſich die Gegner in die Ehren des Tages. Der Schiedsrichber, ein Herr von 04 Ludwigshafen, leitete korrekt, wenn mam von der underechtigten Herausſtellung Gaſts 8. abſieht. Weitere Ergebniſſe: Jeudenheim— Neckarau:0. 7— Feudenheim 00. Neckarau— 07 111. Berliner Spy.— Eintracht Frankfurt:0. 7 Helvetia Frankfurt— Sportfreunde 111. Sporifreunde Frankfurt— V. f. L. Sachſenhauſen 32. Hanau 93— Sp. C. Erfurt:1. Fechenheim— Boruſſia Fulda 30. Fechenheim— Unterliederbach:0. Eintracht Frankfurt— F. Spv. Frankfurt:1. Germania 94 Frankfurt— Heddernheim:1(Pokal). P. f. R. Frankfurt— Union Niederrad:5. Kickers Offenbach— Sp.Cl. Erfurt:0. Kickers Offenbach— Hanau 93 10. 5 Viktoria Mühlheim— Spy. Offen:0. Viktoria Aſchaffenburg— V. f B. Karlsruhe:0 Spv. Darmſtadt— V. f. B. Frankfurt:0. Union Heidelberg— FJv. Oberurſel 120. Fy. Kaiſerslautern— Phönix Kaiſerslautern 10 1. 12 Niirnberg—.C. Plauen 42. 1. F. C. Nürnberg— Typ. Augsburg:1. — Sp.Cl. Bürgel:9 M. T. B. Regemsburg— Sp.Cl. Bürgel:2. Stuttgarter Kickers— Phönirx Ludwigshaſen 02. Phönir Karlsruhe— Phönir Ludwigshafen:2. Nhn V 1 85 Landshut— Spy. Feuerbach 14. Jahn Regensburg— F. C. Mühlburg:5. M. T. V. Ingolſtadt— F. C. Mühlburg:2. Boruſſia Neunkirchen— Fo. Saarbrücken:0. oruſſia Neunkirchen— V. f. B. Zweibrücken:0. Fv. Frankenthal— M. T. V. Fürth:0. Fv. Frankenthal— Sportfreunde Stuttgart 221 Fo. Speyer— V. f. R. Pforzheim:2. Fy. Speyer— Arminia Rheingönheim:1. V. f. R. Kaiſerslautern—.C. Pirmaſens 21. Guts Muts Dresden— V. f. R Mannheim 441. V. f. B. Zwickau— Phönix Mannheim 22. Brandenburg Dresden— Waldhof:2. Viktoria Leipzig— Waldhof:1. Spo. Jena— Waldhof.1. 5 85 VB. f. B. Leipzig— Sportfreunde Seipzig:1(Meiſterſch.⸗Sp.) Hamburger Spy.— Spyg. Fürth 2·3 Holſtein Kiel— Spog. Fürth 15. Bremen Spy.— 1. F. C. Pforzheim 021. Viktoria Hamburg— 1..C. Pforzheim:2. Eimsbüttel— Kamena Malmö:2. Holſtein Kdel— Kameng Malmö 021. Viktoria Hamburg— Haarleem 28. Ausland: F. C. Baſel— 1860 München 121. Nordſtern Baſel— 1860 München:2. .C. Zürich— Wacker München:2. Teplitz 03— Karlsruher Fy.:1. Slavia⸗Sparta(komb.)— Karlsruher Iy.:1. Fy. Karlsbad— Karlsruher Fy.:5. Fv. Karlsbad— Würzburger Kickers:7. Sparta Prag— Boldklubben Kopenhagen:0. Slavia Prag— Rapid Wien:2. 83 D. F. C. Prag— Rapid Wien 223. Sparta Prag— Boldklubben Kopenburgen 53 * sr. Nürnberg-Fürth ſiegt in der Schweiz. Die ballſtädte⸗ elf Nürnberg⸗Fürth, wohl die ſtärkſte des ganzen deutſchen Reiches, trug in der Schweiz zwei Wettſpiele aus. Beide Trefſen konnter die Süddeutſchen zum Siege geſtalten. Sie ſiegten gegen St. Gallen mit:0 und gegen Baſel mit:1. Die Fürther waren ihren Gegnern ſtets überlegen und hatten den Sieg wohl verdient. pferòerennen Berlin-Karlshorſt. Schüler⸗Fagdrennen. 5000 Mk. 3000 Meter. 1. FIrhr. v. Schlot⸗ heims Orplid(Brown), 2. Hartenſtein, 3. Elöre II. Ferner:. ſtedt, Verdi, Fairneß, Tutta. 32:10; 10, 14, 10:10. 1 L. 1.— Eſſenberg⸗Jagdrennen. 5000 Mark. 3700 Mtr. Werners Flieger . u. Herder), 2. Charleys Couſin, 3. Schwerendter. Ferner: —— 28710; 14, 14.10, 4., Kopf. April⸗Hürdenrennen 7000 Mark. 2800 Mtr. 1. Sklareks Alarid(Kränzlein), 2. Achill, 3. Lakl. Ferner: Clement, Innocenz, Sommerflor. 30:10; 19, 37:10. 1., 2% L.— Oſter⸗Preis. 15 000 Mk. 3400 Mtr. 1. Geſtüt Starpels Orłus(Edler), 2. Tippel, 3. Centrifugal, 4. Herzog. Ferner: Mozart, Biedermann II, Etzel, Wolkenſchieber, Angriff, Walhall. 33:10 16, 31, 25:10. 2½ L.— Wannſee⸗Hürdenrennen. 5000 Mark. 3000 Mtr. 1. Gräfin A. Oſtheims Fontalyca(Keim), 2. Ganymed, 3. Gebalind. Ferner: Oro, Lo, Cao, Turfball. 32:10; 12, 12, 11:10. 2., 2 L.— Eichen⸗Jagdrennen. 5000 Mark. 3400 Meter. 1. Gräfin A. Oſtheims Erich(Schuller), 2. Marcal, 3. Flug⸗ ſchrift. Ferner: Reißaus, Memento, Reichsgräfin. 41:10; 17, 17:10. Kopf, Kopf.— Weſtend⸗Flachrennen. Herrenreiten. 5000 Mark. 1600 Mtr. 1. Kühns Tüchtig(Hr. v. Falkenhauſfen), 2. Tannköntg. 3. Grazie. Ferner: Danaide, Landesfürſt, Magekone. 28:10; 14, 12210. 1 8, 2 L. pferdeſport 4 13 Millionen Mark Rennpreiſe und Jüchterprämien für die Kölner In den Jahresſizungen des Kölner Renn⸗Vereins am vergangenen Samstag erſtattete Freiherr S. Alfred v. Oppenheim als Präſident den Jahresbericht, wonach an den neun Renntagen 1922 in Form von Züchter⸗ uſw. 3 837 797 Mark den Rennſtällen und Züchtern zur erfügung geſtellt wurden. Von den für dieſes Jahr in Ausſicht enommenen neun Tagen ſind einſtweilen nur die Termine für die 141 1 Oſtermontag, den., und Sonntag, den 8. April beſtimmt, die mit Rennpreiſen und Züchterprämien in Höhe von 13 652 000 Mark ausgeſtattet ſind. Zwar muß der Verein infolge der untragbar gewordenen Eiſenbahnfrachten auf die Teil⸗ nahme von Berliner Pferden üe doch wei den die weſtdeut⸗ ſchen Rennſtälle, mit denen das Kartell weſtdeutſcher Rennvereine bekanntlich eine Notgemeinſchaft eingegangen iſt, alles aufbieten, um die Rennen abwechslungsreich zu geſtaſten. Motorradſport sr. Ein Mokorradklub von Deutſchland iſt in Berlin gegrün⸗ det worden. Das vorläufige Präſidium haben General d. D. Krenzlin, Hauptmann a. D. Hahn, Hauptmann Frieſe und Prinz Sigismund von Hohenzollern übernommen. Die Satzungen entſprechen im weſentlichen denen des Automobilklubs von Deutſchland. Der Klub wird dem neugegründeten Motorrad⸗ fahrer⸗Verband beitreten und plant als erſte Veranſtaltung ein großes Motorradſtraßenrennen bei Swinemünde. Schwimmen Budapeſt-Darmſtadt. Am Oſterſonntag gaſtierten die Ungarn bei dem Schwimmklub Jung⸗Deutſchland in Darmſtadt, wo ſie in Einzel⸗ und Staffelkämpfen ſtarteten. Die Darmſtädter ſtellten im letzten Jahre die beſten ſüddeutſchen Schwimmer und konnten ſich ziemlich gut den Ungarn gegenüber behaupten. Ber⸗ ges⸗Darmſtadt gewann gegen Eperjeſſy⸗Budapeſt die 200 Meter beliebige Strecke, während das Bruſtſchwimmen ſowie die Staffeln den Gäſten nicht zu entreißen waren. Die Ungarn in Maunheim. Heute abend treten die Ungarn gegen den Schwimmperein Mannheim an. Wir machen nochmals auf das Waſſerballſpiel aufmerkſam, welches bei zu werden verſpricht. Bei der beſchränkten Zuſchauerzahl, die im Herſchelbad untergebracht werden kann, empfehlen wir von dem Kar⸗ tenvorverkauf Gebrauch zu machen. Kugby. * Südafrikaniſche Skudenkenmannſchaft Oxford gewinnt gegen Heidelberger Kudergeſellſchaft mit 23:0. Das dritte und letzte Rugby⸗ ſpiel der Oxforder Studenten auf deutſchem Boden fand am Montag in Heidelberg ſtatt und bewies wieder die ſtarke Ueberlegenheit der Südafrikaner. Der erſte Verſuch erfolgte in der 11. Minute durch Steyn, der zweite in der 20. Minute durch Schweitzer nach einem ge⸗ lungenen Zickzacklauf, der dritte in der 21. Minute durch van Schalk⸗ wyk, der vierte in der 30. Minute durch Schweiter. Bei Halbzeit ſtand das Spiel 18:0. Auf dem Bankett im Hotel Viktoria Heidel⸗ berg, zu dem Vertreter der Stadt und der Univerſität erſchienen waren, äußerte lt.„Frkf. Zig.“ der Sprecher der engliſchen Mann⸗ ſchaft ſeine Befriedigung über den vortrefflichen ſportlichen Geiſt der deutſchen Mannſchaften und verſyrach, daß noch andere engliſche Mannſchaften zu Wettſpielen nach Deutſchland kommen würden. Leichtathletik zeitigte folgende Ergebniſſe: 1l. Mannheimer Turngeſell⸗ Verein Darmſtadt 1898 400 Meter zurück, 4 Sportfreunde Mainz, 5. Ver. ehem. Domſchüler Frankfurt, 6. Ty. Arheilgen. Am Start 15 Mannſchaften. sr. Nordhayeriſche Waldlaufmeiſterſchaft. Der Nordbayerl Landesverband für Leichtathletik trug ſeine Woſdfed e om Sonntag in der Rähe von Nürnberg über 75 Kilometer aus Auch diesmal wleder war im Mannſf haftskaufen der 1. Tußbeuelub Nilrnberg ſtegreich der damit den geſtifteten Manderpreis endgültig gewann An zweiter Stelle endete der.⸗B. Gibitzenhofen vor.⸗ 21:08,6 vor Lucas(1..⸗El) in 21.11,6 erfolgreich. B. 46 Nürnberg. Im Einzellaufen war Seubert(1..⸗El.) in — dem hohen techniſchen Können der Ungarn ein beſonderes Ereignis Der Siaffelauf Rund um Darmſiadt-(1o„ 1000 Meter) ſchaf t 27.15.10 Min., 2. Tp. 1860 Frankfurt 30 Meter zurück, 3. Sp.⸗ — Kepede „„5FFFFF Wir suchen einen 6. Seite. Nr. 152 Mannheimer General-Anzeiger.(Minag⸗Ausgade.) Dienskag, den 3. April 1923 1 . 1 Handel und Industrie Die Goldanleihe der Rhein- Main-Donau-Aktiengesellsdiaft Lie Rhein-—Aain-Donau-.-G. gibt laut Leichnungs- auflorderung im Inseratenteil eine Gold-Auleihe heraus, um Weilere Geldmittel für die Förderung ihrer Aulgabe zu er- hallen. Das ungemein wichlige Ziel der Gesellschaft ist der Bau ciner den Rhein über den Main mit der Donau ver- bindenden Groschiffahrtsstraſßle(Aschaffenburg Bamberg-Nürnberg— Regensburg Passau—Reichsgrenze). Gleichzeilig werden 33 Kraftwerke mit zusammen 250 000 Pferdeslärken miitlerer Jahresleistung entstehen. Vor allem Wird das größte und leistungsfähigste Wasserkraft- Werk am Kachlet in der Ponau bei Passau ausgebaut. Dieses wird 56 000 Pferdeslärken leisten und jährlich 250 Millionen Kilowaltstunden crzeugen können. Mit dem Bau dieses Werkes wird auf der 177 Kilomeler langen Donau- strecke von der RBeichsgrenze bis Regensburg das größte Schiffahrishindernis bescitigt sein. Das Kachletwerk wird den industriereichslen Teil Bayerns, nämlich die Städte Nürnberg und Fürth mit Umgebung mit Strom ver- sorgen, da das Wasserkraftwerk und die Dampfanlage des Großkraflwerkes Franken in Nürnberg, die jetzt das dortige Gebiet mii Strom versorgt und hierzu täglich 50 Waggon Kohlen verhraucht, zu einèr Betriebsgemeinschaft zusammen- geschlossen wurden. Da das Kachletwerk zu den wirtschaft- lich besten Wasserkraftanlagen gehört, wird seine Aus- nützung bedeulende Ueberschüsse abwerfen. Letzere sind auf jährlich 3 Millionen Goldmark berechnet und werden aus- reichen, um zunächst die Kanalisierung einer sehr langen Strecke am Main während der Bauzeit zu verzinsen. Ausgehend von der Ueberlegung, daß man mit einer be- stimmten Summe Goldmark auch in den Zeiten stärkster Papiergeldentwertung einen ebenso großen Umfang an Bau- ten herstellen kann, als in der Vorkriegszeit, hat die Rhein Main—Donau-.-G. alle ihre Berechnungen auf die Goldmark abgestellt. Die Verzinsung der auf- gewendeten Goldmarkbeträge kann die Gesellschaff ebenfalls in Coldmarkwerten leisten, denn der erzeugte elektrische A Strom ist wertbeständig Sein Verkaufpreis an grofe Ab- nehmer, die hier nur in Frage kommen, ändert sich mit der Kaufkraft der Papiermark. Die Gold-Anleihe kann in Papiermark einbe- zahlt werden. Der Betrag wird auf den PDollarwert umgerechnet und dieser Dollarwert wird mit 5% verzinst. Bei der Zinszahlung wird wieder der Dollarwert zum Kurse kurz vor dem Zinstermin gerechnet und der fällige Papier- markbetrag ausbezahlt. In gleicher Weise erfolgt die Rück- zahlung der ausgelosten Auleihe. Steht zum Beispiel der Dollarkurs bei der Einzahlung auf 20 000 A, so werden, wenn sich der Dollarkurs inzwischen nicht geändert hat, für eingezahlte 100 000 1 fährlich 5000„ Zinsen gezahlt, und es werdden jährlich 10 000 Zinsen gezahlt, wenn der Dollarkurs inzwischen auf das Doppelte gestiegen sein sollte. Die Goldanleihe ist vom Deutschen Reich und von Bayern gesamfschuldnerisch verbürgt und sie jist außerdem noch hynothekarisch sichergestellt durch Eintragung einer Real- Iast auf das Dampf-Flektrizitätswerk des Großkraftwerkes Franken mit 85 000 Pferdestärken Leistung. Der deutsche Außenhandel im Februar Die Zuverlassigkeit der vom Statistischen Reichsamt zZusammengestellten Ergebnisse des deutschen Au Ben- handels im Februar ist durch den Einbruch in das Kuhrgebiet erheblich beeinträchtigt worden. Einerseits ist infolge der Besetzung der Zollämter das noch nicht zur Ab- sendung an das Reichsamt gelangte Material bei der Be- arbeitung ausgefallen. Andererseits können die nach der Besetzung der Zollämter zur Ein- und Ausfuhr kommenden Güter von deutscher Seite statistisch überhaupt nicht mehr erfaßt werden. Es muß deshalb nachdrücklich betont werden, daß die nachstehenden Zahlen aus diesen Gründen nur bedin gten Wert haben. Aus demselben Grunde verbieten sich auch Vergleiche mit zurückliegenden Monaten. Der Außenhandel stellte sich unter obigen Vorbehalten im Februar(in 1000 dz) wie Einfuhr Ausfuhr Gesamt 31 661 10 961 darunter: Lebende Tiere 13 4 Lebensmittel und Gelräntie 2643 593 Rohstoffe 24 983 4580 Halbfertige Waren 3132 1871 890 3 913 Fertige Waren .Elektrizitätswerk Mittelbaden-., Lahr i B. Das aus der Elektrizitätswerke Lahr.-G. hervorgegangene Unternehmen, an dem die Stadt Offenburg beteiligt ist, weist kür 1922 nach 48,64(0,26) Mill. Abschreibungen und Rück- stellungen 1,61(0,42) Mill. Reingewinn aus, dessen Verwendung aus dem im Reichsanzeiger enthaltenen Ab- schluß nicht ersichtlich ist.(I. V. 89“ Dividende.) *Bezugsrechte. Die Manpnheimer Versiche⸗ rungsgesellschaft und die Continentale Ver- sicherungs-Gesellschaft schreiben in vorliegender Nummer das Bezugsrecht auf die neuen Aktien aus. Es ist bis 18. April auszuüben, in Mannheim bei der Rheini- schen Creditbank und der Mannheimer Bank.** * Linoleum-Fabrik Maximiliansau-G. Bei der von uns angekündigten Kapitalerhöhung der Gesellschaft handelt es sich um 11 Mill.& Stamm- und 400 000 4 Vorzugs- aktien, die für 1923 dividendenberechtigt sind, unter Aus- schluß des Bezugsrechts der Aklionäre. Zurzeit beträgt das Kapital 1455 Mill.; für 1922 sind bekanntlich 250 Divi- dende beantragt worden.* Müllheim-Badenweiler Eisenbahn-.-., Müllheim, New Vork, 2. A dere Note zu geben. Großmarkt vom 15.—21. öfknung des Hauses Messegüterbahnhofs zu sehen. laufen zahlreich ein. Alle den Messebesuch angehende An- Da die Mark aus New Vork um eine Nuance fester kam, lagen bei uns im heutigen Frühverkehr bei nur geringem Geschäft fremde Zahlungsmittel etwas schWächer. Die Grundstimmung geht jedoch dahin, daß man an einen baldigen größeren Devisenbedarf glaubt, der leicht eine Abschwächung der Mark zur Folge haben könnte. kalls die Reichsbank nicht energisch von neuem eingreift.& ril. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,00487(.00477%) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 20 619(21 052)& kür den Dollar. Waren und Märkte Die Frankfurter Frühjahrsmesse. Internationalen Messen sind bestrebt, jeder Messe ihre beson- Für den bevorstehenden Frühjahrs- .. ist das besondere in der Er- „Schuh und Leder“ Die Frankfurter und des Die Einkàuferanmeldungen Baden. Auf der Tagesordnung der am 21. k. Mts. statt- kragen beantwortet das Meßamt Frankfurt bereitwilli St. kindenden ao..-V. steht Beschlußfassung über S8ti11- Ueber Sonderzüge und alle Reisegelegenheiten geben 10 legung des Betriebes und Auflôsun der Gesell- Geschäftsstellen der Hamburg- Amerika Linie und die An- schaft gemäß 58 32 und 35 des Statuts, sowie Aufsichtsrats- schläge in den Bahnhöfen Auskunft. Wahlen. X Gasanstalt Kaiserslautern. Kapitalerhöhung von 5,40 Ausgabe von 5400 Stück auf den Die Gesellschaft beantragt auf 21,60 Mill. 4 durch 2. 578 Namen lautenden Aktien London, 29. März.(Wa) netallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1013.) . hestselect, 75.50 7550 J Slel 28.25 28.25 Kupferkass 75.— 74— Miokel 130.— 120. ink 36 45 35.65 do. 3 Monat 25.35 74.48 Zinn Kassa 219.15 216 15 dueoksiber 12.— 12.— do. Elektro! 81.— 61.— do. 3 Monat 219.65 216.65 Regulus 38/4 36%/ von je 3000, die ab 1. Januar 1923 gewinnberechtigt sein sollen. Die Aktien werden an die Rheinische Creditbank, Filiale Kaiserslautern, zu 20096 begeben mit der Maßgabe, sie den Aktionären zum gleichen KRurse anzubieten. New Torlk, 2. April.(Wa) Funkdlenst. Amerikanischer Funkdienst (Maobhdruok verboten). lichen Reichsschatzanweisungen beglichen. *„Mawag“ Maschinen- und Werkzeug-.-., Düsseldorf. Unter dieser Firma ist mit eine kapital von 60 000 000 ¼ ein Düsseldorf gegründet worden. aus folgenden Herren zusammen: Fabrikbesitzer Max Altena- Düsseldorf, Direktor E. Winnicki-Fr P. Hansberg- Düsseldorf, F berg. Baron E. v. Vietingh hat ihre Tätigkeit bereits in vollem Umfan * Steinkohlen-Brikett-.-., Bad Homburg. Die G. m volleingezahlten Aktien e neue Aktiengesellschaft in Der Aufsichtsrat setzt sich ankfurt. Landgerichtsrat abrikbesitzer E. Zollitsch-Königs- off-Scheel-Berlin. Die Gesellschaft ge aufgenommen. V. ge- 2 stand wt Himmelwerk.-., Tübingen. Die in Stuttgart statt- Katte 10o00 1220 12 0 1725 17 5 Ored. Bal. 225 225 gehabte.-V. beschloß die Ausschüttung einer Pividende—5 F Tespene von 40 9% und die Erhöhung des Kapitals von 10—..02.00—5— 770 Savannab 149.75— auf 20 Mill., wobei den Aktionären ein Bezugsrecht von] Oktober—.— 380 Flsen 30 80 30 50 l, Orl Zaum 28.50 28.— 1·1 zum Kurse von 1000% plus Bezugsrechtspauschale an- n 18878 18 75 geboten wird. Neu in den Aufsichtsrat wurde gewählt: Herr zur! d. 9 328 nale bet9 89 50 89.25 Bankier Joseph Frisch in Stuttgart. nal.IEr Eine neue Getreidekredit-.-G. In Frankfurt./M. soll 5 2927 22.62 eet 1650 16 50 getrufr. engi 27— 2— zur F 7 nach der Frkf. 115 mit] August 27.90 46.50 tants.—.—(ontinent 12— 12.— einer Milliarde Grun apital eine Getreidekredit- boten). „6. gegründet werden. 200 Millionen des Aktienkapitals sollen zur Zeichnung aufgelegt werden. Bis jetzt haben sich ween ual 119,— 120.50 Roggen ull 82 23 63 75 Sohweine 18 Firmen an der Aktienübernahme beteiligt. i n F 28 * Gebr. Adt.-G. in Wächtersbach. Die Gesellschaft„ full 76 80 7625 P—— 5 z0hu, 5ag 32 hat nach Abzug der bereits geleisteten Abschlagszahlungen Hetor ene cneas 3600 340 U von rund 35,40 Mill. A als Entschädi gungssumme gchgen na, 62.18 6250 höohet. 10.72 10.50 Westen 137300 142000 kür die in Lothringen verloren gegangenen Werke noch rund 300 Mill. erhalten, jedoch nur zu einem kleinen Teile in Lilerafur bar. Der Hauptteil wird in—8 Monaten laufend verzins- *Valuta- Tabellen 1914—1922. Frankfurter Societaàts- Pruckerei G. m. b.., Abt. Buchverlag, Frankfurt a/M. Die Tabellen sind als erste Sonderveröffentlichung der bekannten wirtschaftsstatistischen Vierteljahrsschrift Die Wirtschafts- kurve mit Indexzahlen der Frankfurter Zeitung erschienen. Für die Jahre 1914 bis einschließlich 1922 sind die täg- lichen Devisennotierungen(Mittel zwischen Geld- und Briefkurs) an der Berliner Börse von folgenden Wäh⸗ rungen verzeichnet: französ. Franken, italien. Lire, schweiz. Franken, holländ. Gulden, österreich-ungar. Krone, deutsch- osterr. Krone, span. Peseta, schwed. Krone, tschech. Krone, Pfund Sterling und der Dollar; außerdem die Reichsmark- nehmigte die Jahresrechnung für 1922, die bei einem Aktien- kapital von 1 000 000 einen Reingewinn von 724 876 aus- Weist, woraus nach einer Rückstellung von 125 000„ eine Dividende von 50% zur Verte ilung gelangt. Sodann Wurde die Erhöhuüng des Aktienkapitals um Notierung in der Schweiz. Die Veröffentlichung dieser Tabellen entspricht einem in der gesamten Wirtschaft seit langem empfundenen Bedürfnis und wird aus diesem Grunde allenthalben begrüßt werden. nom. 24 000 000 auf nom. 25 000 000„/ und die Verlegung des Sitzes der Gesellschaft nach Düsseldorf beschlossen. Waſſerſtands e⸗bachtungen im Monat Rpril Die neuen Aktien wurden von einem Konsortium sämtlicher Aktiopàte unter Führung der Deutschen Kohlenhandel-.-., Rhein⸗Pegel 2 .J28. A 3 Tetar-Hegef 2525 INA.T (Bankhaus I. L. Finck), Schriftsteller W. Pieper-Dũsseldorf, Direktor August Schmidt-Frankfurt aM., Regierungsrat a. D. Dr. ſur. Graef-Düsseldorf. Bankdirektor Bruno Aretz-Frank- furt a/M.(Deutsche Handels-Bank.-., Frapkfurt a/M.) Die Aussichten für die weitere Entwicklung der Gesellschaft Wurden als günstig bezeichnet. In Hanau wird ein neues, Düsseldorf. übernommen. In den Aufsichtsrat wurden neu Schu lerinſel⸗)f1.43 1l.451. 20 ft. 50.68l.75 Manntem.273273.230 39.9.51 gewählt: Bergwerksdirektor Karl Wilhelm Achterath-Bad get....5.66272 72291 275 Heilbronn.10,0.50.90 Nauheim, Oberbürgermeister Dr. Blaum-Hanau, Bankier Maßeed 2 451 32 32 24 Kurt Rechenberg-Düsseldorf, Bergwerksbesitzer Leopold gaub 62 Vastening-Hannover, Bankier Karl Finck- Franufurt a/M.] Nüin. 2428 2 20 2 30 8s Mannheimer Wetterbericht v. 3. April morgens 7 Uhr Barometer: 760,0 mm. Thermometer 0 4 C. Niedrigſte Temperatur peratur geſtern 13.80 C. Niederſchlag 00 Liter — größeres Brikettwerk errichtet. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere! Dr. Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger, Gm b Mannheimer D Deuisenmarkt evisenmarkt, 3. April. Es not'erten am Fiſcher; Direktion: Ferdinand Heyme— Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für 85 Mannheim. E 6. 2. e fredafteur. Kurt Fiſcher. eil: Kurt Kommunalpalitik: hiesigen Platze(alles Geldkurse): New Fork 21400(21050. Holland 8470(85000, London 100000 00f50, Schweis 3050 3975) Paris—(—.. Brüssel——. Italien 1070—, Prag 635(650). nachrichten. Lokales und den übri für Anze Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ gen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; igen: Karl Hügel LA in d. feinen Küche durch⸗ aus bewandert, auf 15 April oder 1. Mai M 2 H geſucht 877 17 e Sebanter dunfat., und Haftpfucht- Verſicherungs- und Bild an Jeugniſſen Beſchäft. der die Vertreter beſuchen kann und die baſtebenden Berträge umzuwandeln imſtande iſt Sram pr. Mittelg, 62 1 Ludwigshafen a. 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Mannheim je 40 000 M. 80 000„ Angeſtellten d. Ja. Etabliſſements Hutchinſon, Mhm. 36 550„ Direktion u. Beamtenſchaft der Fa. Oberrhein. Metalln werke G. m. b.., Mhm.⸗Fabrikſtation 36 000„ Angeſtellten u. Arbeiter der Fa. Adolf Krebs, Mhm. 32 450„ Arbeiter der Fa. Rheenſch. Fendel Bad..⸗G. f. Rheinſchiff. u. feee 32 250„ Fa. Grün u. Bilfinger.⸗G.(Sammlung von derd Beamten und Schachtmeiſtern deren Bauſtelle Groß⸗ kraftwerk Rheinau) 29 800„ Paul J. Landmann, Neckarau durch Sammlung d. Hochzeitsgeſellſchaft Lebhold⸗Landmann 26 000„ Herm. Schmoller u. Co.; Sofie Link(4. Rate): Auguſt Renſchler; Kegelgeſellſchaſt„Treff“, ſämt. Mannheim je 25000 M. 100 000„ Beamtenſchaft der Fa. Spiegelmanufaktur 21000„ Staatsanwaltſchaft Mannheim 29 100„ Fa. Louis Lamdauer Inh. Brüder Landauer.⸗G. (2. Rate); Ernſt Kramp; Hermann Hirſch jr.; Süd⸗ deulſche Fettſchmelde E. G. m. b..; ſämtl. Mann⸗ heim je 20 000 M. 80 000„ Fa. Hill u. Müller, Mannheim 18 000„ Angeſtellten der Fa. Südd. Draßtinduſtrie, Mannheim 15 500 Anzeſtellten der Deutſchen Zündholzfabriken.⸗G. Mannheim⸗Rheinau 15 125„ Fleiſcher Innung, Mannheim 15 000„ Fa. Fritz Weikel, Mannheim 14000„ Angeſtellten der Schwarzwaldwerke Lanz; Ange⸗ ſtellten der Fa. Allſtadt u. Mayer, ſämtl. Mannheim ja 13 200 M. 26 400„ Angeſtellten der Fa. W. Landes Söhne, Mannheim 12 900„ Verein der Schuhhandelsvertreter v. Baden u. Rhein⸗ pfalz, Mannheim 12 500„ Ungenannt durch Eſch u. Co., Mannheim; Ungenannt durch Bad. Bank, Mannheim je 11 500 M. 23 000„ Angeſtellten der Fa. R. Dippel Nachf.; Schuhhaus Schloß: Synd kus Helmuth Janſon durch ndels⸗ kammer; ſämtl. Mannheim je 10 000 M. 30 000„ Sdaatsanwaltſchaft d. Verk. v. beſchl. Alteiſen 7 500„ Angeſtellten der Fa. Hill u. Müller, Mannheim 7010„ D. Aſſenheim d. Verb. d. Einzelhandels E.., Mhm. 6 000„ Ungenannt durch Stadthauptkaſſe; Sparkaſſe d. Schutz⸗ mannſchaft; Chemie G. m. b..; Joſt u. Schmidt:; eine Mannheimerin durch Mannh. Bank; E. A. durch Mannh. Vank: ſämtl. Mannheim je 5000 M. 30 000 Angeſtellten v. Teppichhaus Hochſtetter, Mannheim 4145 Angeſtellten der Fa. Lippſchitz, Mannheim 3 605„ Perſonal der Fa. S. Hirſch II. Mannheim 3200„ Oskar Redecker(2. Rate); Rud. Wiegand, Neckarau; Ungenannt durch Stadthauptkaſſe; ſämtl. Mannheim je 3000 M. 9 000„ Frl. Luiſe Wagner. Mannheim 2500„ Adolf Kaufmann, Mannheim 2 165„ Staatsanwaltſchaft f. bezahlte Buße; Ungenannt durch Darmſtäd er⸗ u. Nationalbank: Arbeiterſchaft der A. F..; Aus einer Rechtsangelegenheit durch Herrn Landgerichtsrat Dr. Wolffarkh; ſämtl. Mannheim ——— 5 Sa.: 74281 631 M. Ferner wurden geſpendet: —5 1 2 on Richard Eberlin, Zürich durch Arch. Wiener, Mhm. 10 Fs Von Architekt A. Ewald, St.—— 7 5 1 Allen Spendern ſagen wir herzlichen Dank. Weitere Spenden erbitten wir an die bekannten Sammelſtellen oder an uns direkt. „Maanheimer General⸗Nnzeiger kann auch wöchentlich und halbmonatlich mit Gewinnanteilberechtigung für das Geſchäftsjahr 1922/9 zum Preiſe von 1000.— das Stück zuzüglich eines Pauſchalbetrages als Abgeltung für die Bezugsrechtsſteuer und zuzüglich Börſenumſatzſteuer bezogen werden. Der Pauſchafbetrag für die Bezugsrechtsſteuer wird vor Ablauf der Bezugs⸗ 2266 18. April 1923 zu entrichten. Mannheim, im März 1929. Rheiniscke Creditbank. Continentale Mannheim Auf Grund der in der ordentlichen Generalverſammlung der Continen⸗ talen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Mannheim vom Z. März 1 Kapitalerhöhung fordern wir die Aktionäre auf, das Bezugsrecht bei Ver⸗ meidung des Ausſchluſſes in der Zeit bis zum 8. April 1923 einſchließlich bei den nachſtehend bezeichneten Stellen anzumelden: 220 Rheiniſche Ereditbank, Mannheim, und deren Niederlaſſungen, Mannheimer Bank.⸗G., Mannheim, und Bankhaus M. Hohenemſer, Frankfurt a. M. Die alten Aktien(ohne Gewinnankeilſcheinbogen) ſind zu dieſem Zwecke mit einem doppelt ausgefertigten Anmeldeſchein in geordneter Nummern⸗ folge zur einzureichen. Soweit die Ausübung des Bezugs⸗ rechtes im Wege der Korreſpondenz erfolgt, werden die Bezugsſtellen die übliche Bezugsproviſion in Anrechnung bringen, Auf 4 2000.— alte Stammaktien können 3000.— neue Stammaktien mit Gewinnanteilberechtigung für das Ge 1— r 1922/28 zum Preiſe von 4 750.— das Stück zuzüglich eines Pauſchalbetrages als Abgeltung für die Bezugsrechtsſteuer und zuzüglich Börſenumſatzſteuer bezogen wer⸗ den. Der Pauſchalbetrag für die Bezugsrechtsſteuer wird vor Ablauf der Bezugsfriſt bekaunntgegeben. Der ſich danach ergebende Bezugspreis iſt bis zum 18. April 1923 zu entrichten. Mannheim, im März 1928. Rheinische Creditbank. 2 7 8 2 Auf Grund der in der ordentlichen Generalverſammlung der 1 nen Kapitalerhöhung fordern wir die Aktionäre auf, das Bezugsrecht bei 0 Vermeidung des Ausſchluſſes in der Zeit bis zum 18. April 1923 ein⸗ Mannheim bei der Rheiniſchen Creditbank und Maun⸗ i kfurt a. M. bei der Den dang ge Nent in Frankf ud 988 Bankhaus in Berlin bei der Darmſtädter und Nationalbauk Kommandit⸗⸗ in Münch en bei der Darmſtädter und Rationalbant Kommandit. t auf Aktien Filiale München und der Deutſchen Die alten Aktien(ohne Gewinnanteilſcheinbogen) ſind zu dieſem Zwecke ſtellen erhältlichen Formulare zu verwenden ſind, in geordneter Nummern⸗ orreſpondenz erfolgt, werden die Bezugsſtellen die friſt bekanntgegeben. Der ſich danach ergebende Bezugspreis iſt bis zum Versicherungs- Gesellschaft 923 beſchloſſenen Schreibmaschinen Motorrad leicht.(Flottweg, Koke⸗ rell ete.) o. Motor kauft Bucher, Tel. 4144. 53368 Nasseiol bildſchön, zu verkaufen. Badenia-Bazar, Marktplatz, R 1, 4/6. 23359 * N ee 2r Club Mannheim Wir erküllen hiermit die traurige 4 Pflicht, unsere dem Hinscheiden unseres langjährigen, 1 verehrten Ehrenpräsidenten 2824 Zweijähr, ſehr wachſamer AHund aolen Ludwig Brechter eeort zu—50— Blümlein, Hafenſtr. 52 Haus 155 Seicee evtl. Geſchäftshaus in Mannheim od. Umgeb. zu kauf, geſucht 3366 Angeb unt V. B. 89 an die Geſchäftsſtelle. Tſale einene kaanal fabrikneu, doppelt geleimt und genäht, 15.40 m 80—1 orgen lang, 200 mm breit, 13/14 mm ſtark, ſofort liefer⸗ in Bayern, Württemberg bar abzugeben. Anfragen erbeten. E29 gegen Kaſſe. Bedingung Boben, elel, Paul füdt, Rudersberg ee 8 Dampfszgewerk. Selb 29 ſtkäufer Horran- U. Damenstiefel Schrader, Berlin N. Reinickendorferſtraße 118 T. Mbt. 69 5 sowrle sämtliche Schuhwaren kauft man immer dilligst dei S36 nunecher. Walahoistrane17 in Kenntnis zu setzen. Die Einàscherung findet am Mittwoch, 4. April, nachmittags 3 Uhr statt.— Die Clübler treffen sich am Krematorium. Mannheim, den 3. April 1923. Der Vorstand. Edelsteine Alt⸗Gold⸗ u. Alt⸗Silber⸗ gegenſtände, Zahngebiſſe kauft S58 Ankaufsſtelle Wertheim, T 3. 3, Tel. 8492. Alle Geblsse kauft 8²7 Brym, G 4, 13. IITr. z. Zt. gebr. auf Lager: Adler, Ideal, Cont nental. HKnppel. Juder“ Ankaul wool, Remington, desgl. neue von 8¹ Archo, Senta und Kappel. 2290 Alg-Gold und Friedrich Schlecht Silberwaren P 2, 8/0 Tel. 80 2, 8% Tahngeblsse et. Spezlal⸗Reparaturwerkſtätte. Mantel, 0 5, 2. lch mache meine verehrliche Kundschaft darauf aufmerksam, dass sie trotz der Besetzung meines Lagers durch die Franzosen unbehindert von morgens 7 Uhr Eis abenas 6 UDar ſTüntelber Falg-EI und dusgenen ganze Bibliotheken oͤnnen. 6232 Kaufen E2 Kauft 81¹3 84 wena Weber N3r. 2(fteg m, Fgan eer (khaln-, Golt u. Slberschnel. en e eeeeeeee eee, 1 Uulen folk. I. Meaen Trauringe nit Ini dnne Uoeiuzabe. G. Rexin, Bieitesttaße, A 1, 6 Werkstätte Hinterhaus, Tel. 8850. 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Josef Vixtor Aleindor Alfred Landory umer-Lidlznele. J 2. 5 Nur noch 3 Tage! 8180 Der gelbe Streſfen Wud wWest Schauspiel mit ERd die POolo EL-aahnn Mitteilungen der Seschäftsskelle Ein Liebesspiel in 6 Akten Wir machen wiederholt datrauf auf- merksam, dan Juittungen üher den Bezug unseres Blattes nur dann dit- üUgkeit besltzen, wenn diese von der geschöftsstelle ausgestellt sind. An- gere Ausfertigungzn sind ungiftig. Jchkittstellerverein Mannheim-Ludwigshaien am Nhein Harmonie, D 2,6- Mittwoch, 4. April, abds. 7½ Uhr Frauenliebe.-Leben Ein bunter Vortragsabend zu Gunsten der Unterstützungskasse des Schriſtstellervereins unt. Mitwirk. von WalburgEmma Schick( Gesang) Jos. Burgwinkel(Gesang]. Rich. Loewecke(Flöie) Heinrich Lindner(Flarfe) Am Flügel: Werner v. Bülow u. Arthur Biass. Arjen und Lieder mit Klavier und Fläte Karten zu Mk. 2000.—, 1800.—, 1000.— u. Steuer bei K. Ferd. Heckel, 0 3, 10 im Mann- heimer Musikhaus, P 7, 14a u. an der Abend- kasse. Karten für die Mitglieder des Vereins zu ermäßigten Preisen in der Geschäftsstelle des Vereins, H 2, 3 1 Treppe. 2292 Dienskag, Filiale: Nannbheim, D 4, 1. den 3. April 1923 — FoR PASSAOIERE ND FRAachr Harisuns Im Liahe und Thron! Wir Wir Wir Wir Wir aller Art und an allen Orten und haſten regelmägig Versteigerungen allwöchentlich ab. Hochachiungsvoll Versteigerungs-668. M. b. H. Mannheim, Tel. 4339 und Heidelberg, Tel. 2274. F52/. 1 agt-Iplelglan lit dinschliellich bonnersiag: Der grosse Ausstattungsfilm Lola Montez Die Tänzerin des Königs! Die Geschiehte einer Abenteurerin in 6 Akten. In der Titelrolle: EILENM RIMTER. Wunderbale Ausstattung! Ausgezeichnete Darstellungskunst nur erster Bühnen- rräfle! Aeusserst faszinierende Handlung, die uns nach Spanien, Italien, Paris, München und Umgebung führt! Spieldauer 2 Stunden. 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Trau Nachf., Brückenstr. 8. Speyer a. Rh.: Ludwig Gross, Lud- wiestrasse 14. Ludwigshafen: Carl Kohler, Kalser Wilhelmstrasse 31. MANNHEIM: Reisebüro H. Hansen,.], 19 810 Mbelm Schmſtez s Spezlalhaus fur Spelseöle Traftteurstrasse 56 90 feinates, ö pro Liter. oxtrafein, pro Liter. Mk. 0 „Mk. Bürgerſchule entlaſſen wurden, haben d— derlel Geſchletts öis zum boflendeſen 18. Pebenz- jahre zum Beſuche der ſtädtiſchen Handelsſchule verpflichtet. Unterricht an Handelsinſtituten ſogenannten der Anmeldung. eee Von Oſtern 1923 ab ſind anmeldepflichtig. A. Knaben, geboren nach dem 10. Septhr. 1905. 1. Solche, die laſſe Oſtern aus der Volks⸗ oder ſich zu melden: am Dienstag, den 10. April 1923, morgens—12 Uhr, nachmitiags—5 Uhr. B. Mädchen, geboren nach dem 10. September 1905, haben ſich zu melden: dam Mittwoch, den 11. April 1923, miorgens—12 Uhr. C. Knaben und Mädchen, geboren nach dem 10. September 19035: 1. Die mit dem ſogenannten„Einjährigen“⸗ Zeugniſſe eine Mittelſchule verließen, haben ſich zu melden: am Donnerstag, den 12. April 1923, morgens—11 Uhr. 2. Solche, die ohne die ſogenannte Einjährigen⸗ Berechtigung“ die Mittelſchule verließen oder aus einer anderen Schule entlaſſen wurden, haben ſich zu melden: 8 am Donnerstag, den 12. April 1923, morgens 11—12 Uhr. Die letzten Schulzeugniſſe ſind mitzubringen. Aufnahme⸗Lokal: Kurfürſtenſchule, C 6, Ein⸗ gang gegenüber B 6. Die nach dem 30. April 1909 geborenen und im Gemeindebezirk Mannheim wohnhaften Hand⸗ lungslehrlinge ſind nach 8 2, Abſatz 1 des hadiſchen Elementarunterrichtsgeſetzes noch volksſchulpflichtig — werden ſoſort der hieſigen Volksſchule über⸗ wieſen. Die Firmen werden auf 8 12 des Statuts auf⸗ merkſam gemacht, wonach ſie die zum Beſuche der Handelsſchule Berpflichteten 3 Tage nach dem Eintritte in das Geſchäft, auch während der Probezeit, anzumelden haben. Jerner wird darauf hingewieſen, daß das Ortsſtatut nur das Alter der Beſchäftigten, nicht aber deren Stellung im Geſchäft berückſichtigt; es ſind alſo nicht nur Lehrlinge, ſondern auch Volon⸗ täre und Gehilfen zum Handelsſchulunterricht verpflichtet, ſofern dieſelben noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben. Unmt einem bisher öfters aufgetretenen Irrtume zu begegnen, wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß für die Handelsſchulpflicht nur der Beſchäftigungsort, aber nicht der Wohnort, ent⸗ ſcheidet. Wer alſo in einem im Gemeindebezirk Maunheim gelegenen Geſchäfte unter der ange⸗ gebenen Vorausſetzung verwendet wird, iſt in Maunheim handelsſchulpflichtig, auch wenn er außerhalb Mannheims wohnt und am Wohnorte forkbildungsſchulpflichtig ſein ſollte. Zuwiderhandlungen der Lehrherren und Prinzi⸗ pale, der Eltern oder deren Stellvertreter gegen dieſe Beſtimmungen werden gemäߧ 150 Ziff. 4 der Gewerbeordnung bezw.§ 3 des Landesgeſetzes Obstwein in jeder Menge haben abzugeben B842¹1 Hast& Oehlert, Bforzheim Hohenzollernſtraße 23, Telephon 2964. Stendluhren in feinsten Qualitäten finden Sie in bekannt grösster und 8 schöuster Auswahl bei Lucdwig Greſs F 2, 44 Aliche Veroftentichungen der ügets Handelsschule der Hauptstaut Mannheim. Aufnahmen. Der Unterricht wird im ganzen Umfauge des Schulzwanges nach Oſtern ds. Is. wieder aufge⸗ nommen. 5 52 Gemäß 8 1 und 2 des Ortsſtatuts vom 19. Dezember 1912 ſind die innerhalb des Gemeinde⸗ bezirks Mannheim im Handelsgewerbe oder in anderen Betrieben mit kaufmänniſchen Verrich⸗ tungen beſchäftigten Lehrlinge und Gehilfen bei⸗ vom 13. Auguſt 1894,„den gewerblichen und kaufmänniſchen Fortbildungsunterricht betr.“ ge⸗ ahndet. 52 Oeffentliche n. ur Umgrabung gelangen: f 4 a) 5 Hauptſriedho Mannheim die Gräber der in der Jelt vom 25. März 1905 bis 16. Sep⸗ tember 1905 verſtorbenen Kinder; b) im Vorſtadtfriedhof Feudenheim die Gräber der in der Zeit vom 20. Auguſt 1872 bis 19. Ok⸗ tober 1874 verſtorbenen Erwachſenen. Gegen Entrichtung der Gebühr von 18 000 wird auf eine 12jährige Ruhezeit ein neues Grab ihrem derzeitigen Platze nicht verbleihen können; außer dieſer Gebühr ſind die Koſten für die Ver⸗ legung der etwa noch vorhandenen Ueberreſte nach der neuen Grabſtätte von den Antragſtellern be⸗ ſonders zu vergüten. Die Gebühr für die Ver⸗ ſchonung des Grabes eines Erwachſenen im Vor⸗ ſtadtfriedhof Feudenheim auf eine weitere 20jährige Ruhezeit beträgt 30 000.—. Anträge ſind bis längſtens 20. April 1923 beim Seunte Ner. 8— Mannheim— Rathaus, N 1, Zimmer Nr. 13— zu ſtellen. Später einkommende Anträge werden nicht berückſichligt. Denkmäler mit Fundamenten, Einfaſſungen und Pflanzungen auf Gräbern, deren ſind bis 8päteſtens 20. April d. J. zu entſernen; nach Ablauf dieſer Friſt wird die Selaie kommiſſion über die nicht entfernten Materia 10 geeignete bürgermeiſter. 2 e bezw. Verlegung nicht beantragt wird, oder Privathandelsſchulen entbindet nicht von D für ein Kind überwieſen, da die Kindergräber an ingrn Nach al-eisteigerang a. Ableben der Frau Eliſe urler Ww. am Donners⸗ tag, 5. April 1923, vor⸗ mitt. ½ 10 Uhr u. nach⸗ mittags 2 ÜUhr in der Uhlandſtr. 42: 2 kompl. Betten mit Roßhaarmatr., Waſchtiſch mit Marmor u. Spiegel, 2 pol. Schränke, 2 pol. Vertiko,. Spiegel 2 Nacht⸗ tiſche. Sofa, Sofatſſch, 6 Rohrſtühle. Trumeau, Nähtiſch, Küchenſchrank, Tiſch u 2 Stühle. mehrere Koffer, Hackklotz. Gasherd, Geſchirr z. tägl. Ge⸗ brauch, Frauenkleidung, Leib⸗ u. Beſtwäſche und ſonſt kl. Hausrat. 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