gegen die Soldaten aufhetzten. Donnerskag, 5. April Bezugspreiſe: In Mannheim und Amgebung frei ins Baus und durch die poſt ohne Heſtellgelds monatlich Mark dooo.— halbmonatlich mark 3800.—. Rachforderung vorbehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17890 Karisruhe.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle Mannbeim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗gebenſtelle Neckarſtadt, waldhofſtraße Ar. 6. Sernſprecher nummer 7931, 792, 7945, 7ong, 7038. Celegramm⸗Ròreſſe: Generalangeiger Maundeim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmae Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit iſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Verkaufsp 23 eis il. 2 Anzeigenpreiſe: Sei vorausza ang.g cl. Zette Me. 890.— Stellengeſ. u. Famii.⸗Ruzeig. aus maunheiermͤßigts prelſt Reklamen Mk. 200. Renahmeſchl.: Mittugbl. vorm. 8„he. Abendbi. nachm. 2́ Uhr. Für Rinzelgen an deſtimenten Tagen, Stellen u. Rusgab. wird feine verantwort übern Böh. Sewalt. Streiks, Setriebs ſtörung. uſw. berechtig. zu deinen Erſatzonſpꝛr. Ur ausgefall. oöd. beſchränkt. Rusgab. o8 f. verſp. Rufnahm. v. Ruzeig. Ruftr. ö. gernſpr. obd. Gewübr. Gerichtsſt manndeim Mannheimer Srauen-Ge e itung u. Mannheimer Muſik⸗Jeitung Der Eßener Kurze Ueber ſicht Der deutſche Geſchäftsträger in Paris hal bei der franzöſiſchen Regierung gegen die Verhaſtung des bayeriſchen Landtagsabgeord⸗ neten Körner von Ludwigshafen nachdrücklichſt proleſtier: und ſeine ſofortige Jreilaſſung verlangt. Die franzöſiſche Regierung hal baldige Ankwork zugeſagt. Die deutſchen Gewerkſchaften aller Richtungen haben einen gemeinſamen Aufruf an die Arbeiter der Welt er⸗ leſſen, in dem ſie aus Anlaß des Einbruchs in das Ruhrgebiet und der dadurch veranlaßten großen Zahl an blutigen Opfern, wie jetzt wieder in Eſſen, gegen die brutale Waffengewalt ſchärfſten Proleſt * Im bergiſchen Land wurden geſtern drei neue Orte be⸗ e gk. 5 ** Geſtern iſt nach einer halbamtlichen Mittellung aus Paris das Godley- payot-Abkommen in Wirkſamkeit getreten. Der erſte franzöſiſche Militärzug nach dem Ruhrgebiel paſſierte am Vor⸗ millag die britiſche Zone. * Lord Novar, der Staatsſekretär für Scholiland, hal in einer Rede in Edinburg erklärt, England müſſe am Rheinbleiben, um die engliſchen Handelsintereſſen zu ſchützen; auch muß England vorbereitet ſein, ſeine Dienſte als Vermittler anbieten zu können, wenn der rechte Augenblick käme. N Jrankreich iſt bereit, Jugoſlawien einen Kredit von 300 Millionen Jrancs zur Reorganiſation des Heeres zu gewähren, wenn dafür eine Militärkonvenkion mik Frankreich verbunden wird. * Die kürkiſche Regierung hat ihre Zuſtimmung dazu erkeilt, die neuen beginnen ſollen. ———— vergebliche Ableugnung Berlin, 5. April.(Von unſerm Verliner Büro.) Dem„Mei ſterwerk der Verlegenheit“, wie der„Mancheſter Guar⸗ dian“ die franzöſiſche Darſtellung über die Eſſener Bluttat bezeichnet, ſtellt das Blatt dem Tatbericht gegenüber, den die deutſche Regierung ihrem Proteſt zu Grunde gelegt hat Die amtliche Schilderung deg Sachverhaltes deckt ſich mit den Angaben der Kruppſchen Betriebs⸗ räte und wird überdies erhärtet durch die Feſtſtellungen der franzö⸗ ſtſchen Aerztekommiſſion, wie auch ganz beſonders durch neutrale utachten, unter denen die Bekundung des Augenzeugen, des amerikaniſchen Delegierten vom amerikaniſchen Roten Kreuz in Eſſen an erſter Stelle ſteht.(Siehe geſtriges Abendblatt.) Dieſe gewiß doch unvoreingenommene Beobachtung beſtätigt ausdrücklich, worauf es ja in der Hauptſache ankommt, daß nicht die geringſte tät⸗ kiche Propokation der franzöſiſchen Soldaten durch die Krupp⸗ ſchen Arheiter erfolgt iſt. Kann man ſich in Paris angeſichts eines ſolchen ſchwer belaſtenden Materials wirklich noch der Hoffnung hin⸗ geben, die Wahrheit durch die geplante Juſtizkomödie, zu deren Durchführung man ſich der 4 Kruppſchen Direttoren verſichert hat, in ihr Gegenteil zu verkehren? Lediglich der kommuniſtiſchen Preſſe, inſonderheit der Berliner„Roten Fahne“, war es vorbehalten, der franzöſiſchen Lü⸗ genpropaganda Judasdienſte zu leiſten. Es iſt bezeichnend, daß der franzöſiſche Verſchleierungsverſuch, mit dem man die Welt zu beeinfluſſen unternimmt, ſich faſt ausſchließlich auf die tenden⸗ ziöſen Mitteilungen kommuniſtiſcher Blätter ſtützt, die angeblich deutſche Herausforderungen und ſogar Angriffe der Arbeiter gegen die franzöfiſchen Soldaten feſtgeſtellt haben wollen. Bei der Taktik der kommuniſtiſchen Preſſe iſt es indeſſen nicht geblieben. Im kom⸗ muniſtiſchen„Ruhr: Echo“ in Eſſen, das merkwürdigerweiſe bis⸗ ber als einziges deutſches Blatt dem Zugriff der franzöſiſchen Be⸗ hörde entgangen iſt, veröffentlicht die kommuniſtiſche Gruppe der Ar⸗ beiter und Angeſtellten der Firma Krupp eine Erklärung, durch die ſie ſich von ihren Arbeitskameraden geradezu losſagen und erklären, daß ſie ſich dem Bericht von Krupp über den Vorgang am 31. März nicht anſchließen, weil darin dem franzöſiſchen Militarismus allein die Schuld an dem Blutbade am Karſamstag zugeſchoben wird.— Vielleicht erleben wir es noch, daß ſich die Kommuniſten mit den franzöſiſchen Soldaten verbrüdern! m übrigen aber iſt ſelbſt den doch reichlich radikalen Metall⸗ arbeitern im Ruhrgebiet das Treiben der Kommuniſten au dumm geworden. Die Eſſener„Arbeiterzeitung“ berichtet über eine ron ihnen veranſtaltete Verſammlung:„Mit tiefſter Empö⸗ rung wurde die Stellungnahme des„Ruhr⸗Echo“ aufgenom⸗ zen. Die Verſammlung ſtimmte einſtimmig der Entſchließung des Kruppſchen Betriebsrates zu und erklärte noch insbeſondere ihr Einverſtändnis mit der Haltung der ſazialdemokratiſchen Betriebs⸗ ratsmitglieder.“ Leitung des Deutſchen Volksopfers hat der Firma Krupp zur Linderung der erſten Not der Opfer in Eſſen 20 Millionen ark überwieſen. Die deutſche Geſandtſchaft im Haag hat dem Reichpräfidenten 34 Millionen Mark als das Ergebnis einer Samm⸗ lung der Herren Bary und Mendelsſohn üÜberſandt. Der Reichs⸗ präſident beſtimmte, daß der Betrag zur Linderung der Not in chland, insbeſondere im Ruhrgebiet Verwendung finde. Genehmigung der öffenklichen Beſtaltung Der franzöſiſche kommandierende General in Eſſen hat an die Gewerkſchaften ein Schreiben gerichtet, in dem er ſeine Erlaub⸗ nis zur öffentlichen Beſtattung der erſchoſſenen deutſchen Arbeiter t. Aber ſelbſt dabei wird verſucht, für die franzöſiſche Sache ropagonda zu treiben. Der General behauptet nämlich, er ge⸗ ſtatte die öffentliche Beſtattung nur deshalb, weil er der Anſicht ſei, daß die Ereigniſſe nicht durch die Arbeiter ſelbſt, ſondern durch Jriedensverhandlungen in Laufanne am 5. April Maſſenmord Ein Schreiben des badiſchen Kullusminiſters Der badiſche Miniſter des Kultus und Unterrichts Dr. Hell⸗ pacch hat folgendes Schreiben an Dr. Krupp v. Bohlen⸗Halbach in Eſſem gerichtet: „Tieferſchüttert durch den gewaltſamen und blutigen Einbruch in das Kruppwerk, in dem ich genau vor einem Jahr ſo unver⸗ geßliche Tage der Belehrung und Beſprochung über fabrikpſycho⸗ logiſche Fragen dank Ihrer Gaſtfreundſchaft erleben durfte, über⸗ mittle ich allen Betroffenen mein warmempfundenes Beileid und Ihnen meine aufrichtige Teilnahme.“ Schweizer Stimmen Die deutſch⸗ſchweizeriſche Preſſe verurteilt in ſcharfen Aus⸗ drücken das angsſch Vorgehen in Eſſen. Die„Neue Zäricher Zeitung“ ſtellt gegenüber den franzöſiſchen Behauptungen ſeſt, daß diejenigen in Frankreich das Schießen auf Wehrloſe verantworten müſſen, die es befohlen haben. Die„Paſeler“ Nationalztg.“ weiſt darauf hin, daß ein gedemütigtes Volk ſolche Vorfälle nicht ver⸗ geſſen könne. Ein Aufruf der Sewer ſchaſten an die Arbeiter der Weit Der Allgemeine deutſche Gewerkſchaftsbund, der Afa⸗Bund. der Deutſche Gewerkſchaftsbund Arbeiter⸗, Angeſtellten und Beamtenverbände haben einen Aufruf an die Arbeiter der Welt erlaſſen. Sie wenden ſich gegen den Ein⸗ bruch der Franzoſen ins Ruhrgebiet mitten im Frieden. Der Ent⸗ ſchluß der Arbeiter, die Freiheit ihrer Arbeit zu verteidigen, hat jetzt wieder 13 Tote und eine große Zahl Verwundete gefordert. Der Aufruf weiſt darauf hin, daß Frankreich, angeblich um Repara⸗ kionen zu erhalten, ins Ruhrgebiet marſchierte, während anderer⸗ ſeits die Gewerkſchaften ihre Bereitwilligkeit zur Reparation im Rahmen der deutſchen Leiſtungsfähigkeit ſtets bekundet haben. Auch hätten deutſche Vorſchläge für eine Verhandlungsgrundlage in Lon⸗ don und Paris vorgelegen. Statt deſſen würden Tauſende von Beamten und die Organe der öffentlichen Ordnung und Sicherheit terroriſiert. Frauen und Kinder würden vertrieben. Die Er⸗ eigniſſe in Eſſen ſeien nicht der einzige Fall der Tötung un⸗ bewaffneter deutſcher Arbeiter durch die Fränzoſen. Frankreich habe vor hundert Jahren die Menchen⸗ und Bürgerrechte ver⸗ kündet. Heute wollten die führenden Männer in Frankreich die freie Arbeit unter Zwang ſtellen. Die Vorbedingung für jede wahre Kultur ſei in Gefa r. Dieſe Gefahr beſtünde nicht für die deutſchen Arbeiter allein. Die Arbeiter der Welt ſollben die Frei⸗ heit der Arbeit ſchützen. Ein franzöſiſcher Proteſt Im„Peuple“ hat der franzöſiſche Allgemeine Arbeiter⸗ verband einen Proteſt zu den Vorgängen in Eſſen veröffentlicht. Der dem Weltfrieden ſchädlichen Politik müſſe ein Ende bereite: werden. Der franzöſiſche Arbeiterverband wünſcht eine Inter⸗ vention des Völkerbundes. ** Ruſſiſche Hilfe LE Berlin, 5. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie aus Reval 15 meldet wird, haben die ruſſiſchen Gewerkſchaften für die Unterſtützung der Ruhraktion beſondere Abzüge von den Löhnen der Arbeiter angeordnet. Es ſind beſondere Ueberſtunden eingeführt worden. Es wird ferner eine 10prozentige Steuer für Theaterkarten eplant, ebenſo ſollen beſondere Feſtvorſtellungen in den rn für die Ruhrhilfe abgehalten werden. Es fragt ſich bei all dem nur, ob die ruſſiſchen Rubel wirklich zur Linderung der Not oder beſſer wohl zur Unterſtützung der ko m⸗ muniſtiſchen Propaganda beſtimmt find! aee Eſſen ohne Eiſenbahnverkehr Die Stadt Eſſen war geſtern vormittag von Bochum mit der Eiſenbahn nicht zu erreichen, weil der Bahnhof Eſſen⸗Nord, über den ſich ſeit der Beſetzung des Eſſener Hauptbahnhofes der ganze Verkehr abwickelt, von den Franzoſen beſetzt worden war. Auch der Bahnhof Herne iſt wieder von den Franzoſen beſetzt worden. Sie haben eine Kontroll 1 für alle durchfahrenden Züge eingerichtet. Als ſie die Abſicht äußerten, ſämtliche Wagen mit Kohlen, Koks und Nebenprodukten zu beſchlagnahmen, um ſie auf der militäriſchen Strecke nach Recklinghauſen zu rollen, wurde von den Eiſenbahnern darauf hingewieſen, daß in dieſem Falle ein Ver⸗ bleiben der deutſchen Beamten im Dienſte nicht mehr möglich ſei. Der Perſonenverkehr ſoll vorläufig nicht behindert werden. Die Warteſäle des Bahnhofes wurden mit Truppen belegt. Das Gebiet von Eſſen bis Herne iſt das eigentliche Herz des Kohlenreviers. Hier liegen vor allem Gelſenkirchen und Bochum. Wenn die Franzoſen nun den Verkehr durch Aufreißen der Schienen bei Kray nach der einen Seite hin abriegeln und auf der anderen Seite den Zollgürtel über Herne verengen, ſo bedeute das zweifellos, daß ſie das dazwiſchen liegende Gebiet verkehrstechniſch einengen wollen.: Franzöſiſche Sträflinge für den Kohlentransport? Der„Lok.⸗Anz.“ hört aus Eſſen, daß die Franzofen auf der Zeche„Rheinbaben“ für den Abtransport der Kohlen franzöſiſche Sträflinge verwenden, die unter ſcharfer Bewachung und unter Ver⸗ mendung von Zwangsmitteln zur Arbeit angetrieben werden. Die Angſt vor der Preſſe In Gladbeck wurde die Poſt von der Beſatzungsbehörde auf verbatene Zeitungen aus dem unbeſetzten Gebiete unterſucht. Auch die Poſtboten wurden aus dem gleichen Anlaß auf den Straßen angehalten und durchſucht. Beſchlagnahme von Aukomobilen und Werkzeugen Am 11. Februar hat die franzöſiſche dritte Diviſion 30 Perſonen⸗ kraftwagen beim Beſatzungsamt Dortmund angefordert. Die For⸗ derung wurde damals abgelehnt. Die Franzoſen richteten daraufhin an verſchiedenen Stellen der Stabt Autofallen ein und beſchlagnahm⸗ ten die ihnen in die Hände fallenden Kraftwagen. Dieſe benutzten ſie dann ſo lange, bis ſie völligunbrauchbar waren und ſtell⸗ ten ſie in dieſem Zuſtand ihren Eigentümern zurück. Neuerdings ſind die Franzoſen auf die Anforderung vom 11. Ffebruar zurück⸗ gekommen und haben nach wiederholter Ablehnung in drei Auto⸗ und der Gewerkſchaftsring deutſchet Oſteuropa im Wandel Von Dr. Wilhelm Buchmüller Der Botſchafterrat in Paris hat ſich neuerdings mit den Oſt⸗ grenzen Polen« beſchäftigt und die Streitfrage zu Gunſten Po⸗ lens entſchieden. Die Oſtgrenze Polens ſoll ſowohl Oſtgalizien einſchließen wie Wilna dem polniſchen Reiche belaſſen. Polen hat damit einen neuen Sieg errungen und darf ſich bei Frank⸗ reich bedanken. Weniger Grund, mit Polen zufrieden und einig zu ſein, hat dagegen der Völkerbund, gegen deſſen urſprünglich für Li⸗ tauen gefallene Entſcheidung über Wilna der Wille Polens ſich durch⸗ geſetzt hat. Freilich endgültig iſt die mit dem jetzigen Spruch des Botſchafterrates getroffene Entſcheidung troßdem noch nicht zu nen⸗ nen. Der Botſchafterrat und die Entente— ſoweit von einer ſolchen heute überhaupt noch mit Sicherheit geſprochen werden kann— ſind im Oſten ebenſo wenig allmächtig wie der Völkerbund und es wer⸗ den ganz gewiß noch manche Erſchütterungen und mancher Wechſel dort eintreten müſſen, ehe man von einer läng ve Dauer verſprechen⸗ den Neuordnung der Dinge in dieſem Oſten wird reden dürfen. Und abgeſehen davon, daß man die geſamten, ſeit dem Weltkriege dort ge⸗ ſchaffenen neuen Verhältniſſe nur als vorläufig wird betrachten kön⸗ nen, gilt das ganz im beſonderen und eicgentlichen Sinne von den Grenzverhältniſſen Polens. Oſtgalizien iſt, wie ſchon erwähnt, von dem Botſchaftsrat Polen zuerkannt worden, aber doch nicht ganz in dem Sinne, wie es Polen wünſcht und erſtrebt, nämlich nicht als integrierender Beſtandteil des polniſchen Reiches, ſondern unter der Auflage, dem Gebiete eine Autonomie einzuräumen. Polen behauptet, dieſe Autonomie bereits gegeben zu haben. Die Oſtgalizier beſtreiten das, und das Land befindet ſich eigentlich dauernd in dem Zuſtande der Rebellion gegen den fremden Herrenſtaat, von dem die ruthe⸗ niſche Bevölkerung nichts wiſſen will. Schon aus dieſem Streite über die Frage, ob eine Autonomie bereits vorhanden iſt oder nicht, kann man ſich eine Vorſtellung von dem Werte deſſen machen, was Polen darunter verſtanden wiſſen will, felbſt, wenn man nichts nähe⸗ res über den Sachinhalt dieſer„Autonomie weiß. Polen hat ſich in ſeiner ungezügelten Annexionsluſt gleich dem alten Polen mit einer Ueber zahl von Fremdſtämmigen belaſtet, die wie Sprengpulver im Staate wirken, da der polniſche National⸗ und Volkscharakter von rückſichtsloſeſter nationgler Un⸗ duldfamkeit iſt und mit allen Zwangs⸗ und Vergewaltigungsmitteln an der Poloniſierung ſeines Raubſtaates arbeitet. Dabei hütte Po⸗ den Nationalitäten, die nach allen Seiten in den angrenzenden Stag⸗ ten zahlenmäßig dem Polentum weitaus überlegenen völkſſchen Rückhalt haben, innerlich für ſich zu gewinnen. Die ſprichwörtliche volniſche Mißwirtſchoft, die, wie in dem alten Polen, ſo auch in dem neuen ſofort wieder Platz gegriffen hat, verhindert dies jedoch ebenſo wie die bereits erwähnte nationale Unduldſamkeit, die wohl auch durch die ſtillſchweigende Erkenntnis der eigenen wirtſchaftlichen Un⸗ fähigkeit genährt wird. Und zu dieſen zwei Momenten der wirt⸗ ſchaftlichen Minderwertigkeit und der nationalen Unduldſamkeit des Polentums geſellt ſich ein drittes Moment: Die religiöſe Un⸗ duldſamkeit. Polen, das im 16. Jahrhundert auf dem Wege war, ein vorwiegend proteſtantiſcher Staat zu werden, und deſſen Schickſal damit vielleicht einen ganz anderen Verlauf genommen hätte, iſt ſeit dem Siege der Gegenreformation zu dem religiös un⸗ duldſamſten Staate der Welt geworden. Daß dieſe grundſätzliche religidſe Unduldſamkeit als Erbſtück von dem alten auf das neue Po⸗ len ebenſo wie die nationale ungeſchmälert übergegangen iſt, lehren nicht nur die andauernden Schikanen und Bedrückungen gegen den polniſchen Proteſtantismus, ſondern auch die neuerdings hervorgetre⸗ tenen Fälle von Mordanſchlägen, deren einem Anfang Februar der Primas der griechiſchen Kirche Polens zum Opfer gefallen iſt. Hier eröffnen ſich Gefahren, die vor allem auch dem Verhältnis der ſüd⸗ öſtlichen Grenzgebiete des neuen Polens zu ihrem Herrenſtaate ver⸗ hängnisvoll werden können. Vorläufig triumphiert freilich rabes, wie im Südoſten hinſichtlich ſichtlich des Wilnagebietes, nach dem Spruche des Botſchafter⸗ Oſtgaliziens, ſo im Nordoſten hin⸗ Polen. Nicht nur das von Zelikowski geraubte Gebiet iſt gegen den Widerſpruch Litauens Polen zuge⸗ ſprochen, ſondern auch die noch belaſſene„neutrale Zone“ iſt nun⸗ mehr ebenfalls gegen den Einſpruch Litauens zwiſchen den beiden Staaten aufgeteilt worden, ſo daß ſich der Gebietsgewinn Polens alſo hier noch vergrößert. Es iſt der franzöſiſche Wille, der hier dem polniſchen Vaſallen zum Siege verholfen hat, und es iſt fran⸗ zäſiſche Politit, die hier Polen leitet, und mit dem polniſchen Wilna⸗ korridor einen Keil zwiſchen Deutſchland und Litauen auf der einen und Rußland auf der anderen hineintreibt. Einmal ſoll die Möglich⸗ keit ruſſiſch⸗deutſcher Beziehungen abgeſchnitten und zweitens Litauen von Rußland geſondert und damit der polniſchen Beeinfluſſung un⸗ terworfen werden. Damit meldet ſich aber auch zugleich das größte Fragezeichen, das man hinter die Hoffnung, daß die ſetige Enſschedinng J0e Beſtand haben werde, ſetzen darf: Rußland. Litauen für ſich allein würde kaum imſtande ſein, gegen den franzöſiſch⸗polniſck n Stachel zu löken. Rußland aber hat ſeinerzeit in Riga weder hin⸗ ſichtlich Oſtgaliziens noch hinſichtlich Wilnas die polniſchen ſprüche bedingungslas anerkannt. Es hat jetzt bereits vor der Ent⸗ ſcheidung des Botſchafterrats dieſe Bedingtheit ſeiner Rigaer Zu⸗ geſtändniſſe unterſtrichen und ſeine Vermittlung zwiſchen Litauen und Polen in der Wilnafrage angeboten. Man wird alſo annehmen dürfen, daß nach dem Spruch des Botſchafterrates der ruſſiſche Ein⸗ ſpruch nicht allzulange auf ſich warten laſſen wird. Und wenn auch ſchwerlich ohne weiteres damit gerechnet zu werden braucht, daß Rußland daraus ernſtere Folgerungen zu ziehen ſofort bereit, und damit der Frieden im Oſten ſchon für die nächſte Zukunft ernſthaft gefährdet ſei, ſo iſt doch mit vollſter Sicherheit zu erwarten, daß die Verhältniſſe im europäiſchen Oſten im Fluß bleiben, und daß Rußland ſich die Endentſcheidung nicht aus der Hand nehmen läßl. „Finis Poloniae“, dürfte der Ausklang dieſes Neugeſtaltungs⸗Pro⸗ zeſſes im Oſten ſein, won deſſen Abſchluß wir allerdings heute noch ziemlich entfernt ſind. Auslanòsreiſen deutſcher Kardinäle Berlin, 5. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Kardinal Schus⸗ thes iſt augenblicklich in Rom. Wie der„Voſſ. e von dort ge⸗ drahtet wird, beabſichtigt der Kardinal, dem Papſte perſönlich Be⸗ richt über die des beſetzten Rhein⸗ und R Deutſchlands. ne München, 5. April. Laut„Bayr. Kurzer“ hat der Münchner v. Faulhaber eine Reiſe nach Ame⸗ Erzbiſchof Kardinal Dr. um in den Vereinigten Stagten Predigten und die Vertreter des Kapitalismus verurſacht ſeien, die die Arbeiter geſchäften vier Fahrräder, ein Motorrad und acht Perſonenwagen beſchlagnahmt. 55 Vorträge zu halten. rika angetreten, Die Nei ie Reiſe entbehrt jedoch feden olitiſchen Cha⸗ rakters und dient rein Serltahven Iweten 9 2 len allen Grund, die ihm zunächſt durch Zwang verbundenen frem⸗ rere er e enre eeeeeee eee e, e FPFF TV e e * riſer Friedenskonferenz die Frage der afrikaniſchen Territorien an⸗ Brockdorff⸗Rantzau. Nach der Zeremonie las Hymans die Zeitun⸗ gen durch, und was ſtand darin kurz und bündig? Am ſelben Tage tungen am Quai'Orſay.“ Um die dunkle Angelegenheit aufzuklären, ſchickte er Louwers ins Unſer Vertreter wurde von Peretti della Arbeit gelungen iſt: aus den Tauſenden von Blättern mit Delikateſſe. die in den Dürerſchen Meiſterſtichen: Ritter Tod und dvon einer faſt expreſſioniſtiſchen 8 Ausdrucke in Etnte zu ſehen. 8 nee vertreten: ter nach Norden;: und ſchließlich iſt eine Ko lchönen Radierungen Rembrandi⸗ etwas 49 95 kleines Heiſigtum: 2. Seife. Nr. 156 0 Manntbeimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe, Donnerslag, den 5. April 1823 Wie die deutſchen Kolonien verteilt wurden (Von unſerm Mitarbeiter) Brüſſel, 2. April. Ueber die„Verteilung“ des deutſchen Kolonialbeſitzes in Afrika ift man in belgiſchen Kreiſen, die für eine energiſche Dehnungspolitik im Kongo hinarbeiten, ſehr unzufrieden und benutzt ſelbſt den Ruhr⸗ krieg dazu, um mittels ſogenannter„Transaktionen“ Vorteile zu erzielen. Es iſt intereſſant, daß es Frankreichs leitende Staats⸗ männer waren, die während der Pariſer Friedenskonferenz die ge⸗ waltigen Hoffnungen der belgiſchen Kongopolitiker enttäuſchten. Da⸗ gegen gewährte England, bereits nach Löſung der Mandatfrage, dem belgiſchen Delegſerten eine Entſchädigung. Die Benachteiligung Bel⸗ giens auf der FFriedenskonferenz zeitigte aber für den Kongo, der günſtiger Berbindungswege mit der Küſte entbehrt, ernſte wirtſchaft⸗ liche Schwierigkeiten. Man beſchäftigt ſich momentan ſehr ſtark mit einer Aufbaupolitik des Kolonialbeſitzes. Wie ſich die ſogenannte Verteilung des deutſchen Beſitzes ab⸗ ſpielte, ging aus den bisherigen Mitteilungen über die internen Frie⸗ densverhandlungen nicht hervor. Ein belgiſcher Delegierter, Pierre Day. veröffentlicht in der unter Leitung des früheren Außen⸗ miniſters Hymans ſtehenden Zeitſchrift„Le Flambeau“ eine Dar⸗ ſtellung des Vorganges; das Geheimnis ſelbſt findet zwar keine Lö⸗ ſung, aber man erkennt deutlich, daß im Handumdrehen Probleme von den„Siegern“ entwirrt wurden, um ſich unbequemer Reibun⸗ gen und Diskuſſionen zu entledigen. Pierre Day erzählt: „Es war im Februar 1919, als unſere Delegierten auf der Pa⸗ ſchnitten. Zu dieſer Zeit hielt der mächtige Rat, den man den Rat der Zehn nannte ler iſt heute vergeſſen), ſeine Sitzungen. Eines ſchönen Tages wurden alle unſere Delegierten, jeder von einem Se⸗ kretär begleitet, von den Zehn am Quoi'Orſay empfangen, nachdem ſie, wie ein Zeuge ſaate, eine„zweiſtündige erniedrigende Warte⸗ zeit“ durchmachen mußten. Einer unſerer Experten, Pierre Orts, entwickelte den belgiſchen Standpunkt Ohne ihn zu unterbrechen, ohne ihn recht anzuhören, ließ man ihn ſprechen. Llyd George flü⸗ ſterte ſeinem Nachbar Witze ins Ohr, ſo laut, daß einer unſerer De⸗ legierten, Louwers, ſedes Wort verſtand. Wilſon ſchlummerte und rieb ſich zeitweiſe die Augen. Clemenceau unterbrach von fünfzehn zu fünfzehn Minuten die Rede mit dem Ausrufe:„Ueberſetzen!“ Daz dauerte über eine Stunde. Die Zehn ſtellten keine Frage. Wir ver⸗ ließen im Gänſemarſch den Saal. Dann hörten wir nichts mehr von M der Sache. Die Zehn verſchwanden und wurden durch die Vier erſetzt. Anfang April erfuhr unſer Hauptdelegierter, Paul Hymans, daß man endlich die Frage der afrikaniſchen Mandate regeln werde. Er hielt es für zweckmäßig, unſere frühere Demarche dem franzöſi⸗ ſchen Außenminiſter Pichon in Erinnerung zu bringen und unſere Wünſche geltend zu machen. Pichen empfing ihn ſehr freundlich und verſprach mit Clemenceau darüber zu reden. Einige Tage nachher zeigte Pichon unſerm Miniſter Hymans einen Brief, den Clemenceau noch zeichnen ſollte; der Brief enthielt die Einwilligung in unſere Wünſche. Hymans reiſte ſofort nach Brüſſel, um dem König die glückliche Botſchaft zu bringen. Kaum war er aber wieder in Paris, da erhielt er einen von Clemenceau gezeichneten Brief, der gerade das Gegenteil von dem enthielt, was er in dem nicht ſignierten Schreiben geleſen. Pichon ſah ganz verlegen drein, als ihn Hymans zur Rede ſtellte und ſagte, daß ſich Clemenceau geweigert habe, den erſten Brief zu unterſchreiben. Es kam der Tag der Ueberreichung der Friedensbedingungen an wurde die afrikaniſche Mandatfrage geregelt. Hymans war em⸗ pört.„Wie? guf die Kolonien geltend machen könnten, ſchnell den Riegel vorge⸗ ſchoben? Man ließ uns draußen? Nein! ben... So rief der Miniſter aus. weder geſtern noch beute geſprochen, wenigſtens nicht in den Bera⸗ franzöſiſche Außenamt. Rocca empfangen. Der Kabinettsdirektor beſtätigte die Zeitungs⸗ meldung. Die Mandol⸗ waren portellt. Beloien wurde über⸗ bhaupfnicht berückſichtigt bei der Aufteilung, von ſeinen Er⸗ oberungen in Deutſch⸗Oſtafrika ſollte es nichts behalten. Herr Pereiti teilte Louwers Folgendes mit:„Als die großen Vier den Trianon⸗ ſaal, nach Ueberreichung der Friedensbedingungen, verließen, waren ſie bei beſter Laune. Lloyd George ſagte lächelnd:„Wir ſind alſo einig. Nicht wahr? Es bleibt nur noch die Verteilung der Mandate zu regeln. Ich ſchlage Folgendes vor.. Und in drei Sätzen er⸗ klärte er die Regelung zwiſchen Frankreich und England. Belgien erwähnte er nicht einmal, Dann ſtiegen die Herren ins Auto und riefen ſich gegenſeitig noch zu:„Wir ſind einig.“ Der Fall war erle⸗ digt. Die Preſſe brachte das Faktum. So wurde das Schickfal der Welt beſtimmt. Hymans proteſtierte in einem Briefe an Clemenceau, peigerte die Zuſtimmung Belgiens. Er wurde vor den Rat der Vier berufen und hatte dann außerdem mit jedem der vier Staatsmänner eine Sonderbeſprechung. Clemenceau ſagte ihm, die ganze Geſchichte kümmere ihn nicht. Wilſon zuckte mit der Achſel und bemerkte phleg⸗ matiſch:„Ich weiß nichts davon.“ Lloyd George erklärte, er allein könne nichts mehr rückgängig machen. Nach langem Drängen erreichte Alle die unglücklichen Ereigniſſe, die uns dermalmen, werden des gerade Gegenteil von dem bewirken, was man erwartet; ſie ſtachlen die Seelen. Man muß ſich daher nicht niederſchlagen laſſen: man muß an den Grundſätzen einer edlen und großherzigen Politik feſthalten, durchaus nicht weichen, und die ſchwachmütigen, aber üͤbrigens wohldenkenden Seelen ermutigen. Freiherr vom Stein(1809). Mannheimer Kunſthalle Alte Gemälde und Graphik aus den Sammlungen des Mannheimer Schloſſes 2. Die Graphik Mehr noch als bei Erwähnung beſonders erleſener oder in der Erinnerung haftender Gemälde muß bei Betrachtung der Graphik von Einzelheiten werden, denn mehr noch als dort droht die Gefahr nüchterner Aufzählung von Namen. Damit aber wäre gerade das, was Dr. Strübing in mühevoller und zeitraubender b ſicherem Griff das Lebendige herautszuheben, verurteilt, als kunſthiſtorlſches Kompendium gewertet zu werden. Während gerade im Gegenteil dieſe ganze Ausſtellung auf ganz unmittelbare Wirkung an⸗ gelegt iſt: das ſchöne Ergebnis eines Kunſtwiſſens frei von Kunſt⸗ 90 cheit. Man kann kaum mehr zum Lobe dieſer Darbietungen ſagen Aus dem Jahre 1423— ein Chriſtophorus— ſeine Echtheit ſi⸗h verbürgen fjäßt(ſonſt als Nachſchnitt aus 17. Jahrhundert), das älteſte Blatt, von dem bisher nur 3 Exem⸗- plare bekannt ſind. Nicht ſehr viel jünger ſind andere Schöpfungen nur nach ihren Initialen bekannter Meiſter, meiſt oberdeutſcher Herkunft. Schon hier Radierkunſt von hochentwickelter graphiſcher wenn dem Teufel, Melancholie, Hieronymus, von denen wundervolle Exem⸗ plare vorhanden ſind, höchſte Vollkommenheit erreicht. CTranach, den man den Hans Sachs der Malerei genannt hat, dedeutet de eben ſchon mieder einen Abſtieg, aber der Lutherkopf enach Cranach von Hobfer) iſt nicht nur ein imereffants, ſondern auch ein impo antes Werk der Porträtkunſt. Von Hans Baldyn! Grlen ſind wilde die Donauſchule mit Altdorfer und Burgma ſer führt gen Siiden, der Weſtſale Aldegreven nach Weſtfalen und die Niederländer wei⸗ mit zahlreichen wund Man hat aus Furcht, daß die Deutſchen ihr Recht Das kann ich nicht glau⸗ Später ſagte er noch:„Ich kenne doch den Stundenplan der Herren. Von den Kolonien wurde möglich wäre. Hymans, daß Lloyd George den Sekretär des britiſchen Kolonial⸗ amtes, Lord Milner, kommen ließ. Lord Milner ſetzte ſich mit unſe⸗ ren Experten ins Benehmen. Es wurde nun lange verhandelt, um von England etwas zu erhalten. Erſt bot man uns portugieſiſche Gebiete an, dann ſtimmte Lord Milner endlich zu, uns Ruanda und Urundi zu überloſſen. Wenn wir alſo etwas bekommen haben, ſo verdanken wir dies England allein, denn Frankreichließ uns im Stich.“ Die Franzoſen in Gaden In dem von den Franzoſen beſetzten Dienſtgebäude des Be⸗ zirksamts Offenburg ſieht es übel aus. Abgeſehen von der un⸗ glaublichen Unordnung und dem Schmutz, die hier zu finden ſind, werden Akten entwendet, Türen und Aktenkäſten erbrochen, Schub⸗ laden aufgeriſſen und alles wird durchwühlt. Die franzöſiſche Sol⸗ dateska ſcheint ſich hier wie mitten im Krieg zu fühlen. Die Offenburger Zeitungen müſſen auf Anordnung des fran⸗ zöſiſchen Kommandanten die Verordnung Nr. 156 der Interalliierten Rheinlandkommiſſion veröffentlichen, die Beſtimmüngen über den Schutz der Staatsangehörigen der Beſatzungsmächte und der im Dienſte der Beſatzungsbehörden ſtehenden Perſonen enthalten. Wei⸗ ter veröffentlichen die Offenburger Blätter ein Verzeichnis der im Kehler Brückenkopfgebiet verbotenen Zeitungen. Es handelt ſich dabei um 26 Blätter. Von badiſchen Zeitungen befinden ſich dar⸗ 190 f0 der„Badiſche Beobachter“ und die„Badiſche o ſt“. Die Beöͤrohung der deutſchen Luſtfahrt Dor einer neuen franzöſiſchen Offenſive? Wie bereits mitgeteilt, haben Poincare und der Unter⸗ ſtaatsſekretär für die Synac, dieſer Tage eine Abord⸗ nung unter Führung des Direktors des„Echo de Paris“ empfangen, die die Regierung zu Schritten zur Beſchlagnahme der deut⸗ ſchen als Pfand zu veranlaſſen wünſcht, und zu dieſem Zweck eine Petition mit zahlreichen Unterſchriften vorlegte. Der der Abordnung angehörende Abgeordnete und frühere Fliegerofft⸗ zier Fonck erklärte bei dieſer Gelegenheit, die Deutſchen betrieben im Ausſande, namentlich in der Schweiz und in Holland das Stu⸗ dium von Flugzeugtypen für die Kriegführung. Sobold das Signal für die Mobilmachung gegeben werde, ſollten dieſe Typen in un⸗ geheuren Mengen in denjenigen deutſchen Werkſtätten gebaut wer⸗ den, die zur Zeit Zivilfluazeuge herſtellten. Dieſe würden dann ebenfalls ſofort für militäriſche Zwecke verwendbar gemacht werden an habe es mit einer unmittelbaren ungeheuren Gefahr zu tun. Ein Mitarbeiter des„Echo de Paris“ der Urheber der gan⸗ zen Campagne verlangte die Verlängerung oder beſſer geſagt, die Erneuerung der vorläufigen Beſtimmungen des Londoner Ultima⸗ tums, das Flugzeug⸗ und Luſtſchiffbauten bis zum Mai 1923 in aller Form unterſagt habe. Man erkennt an der Art und Weiſe, wie ſeit geſtern ſtückweiſe von den verſchiedenen Blättern über die Unterredung des Vertel⸗ digungsausſchuſſes berichtet wird, daß es ſich um eine neue handelt, die noch weit größeren Umfang annehmen ürfte. *** Täglicher Flugdienſt Berlin—Tondon Die engliſche Daimlergeſellſchaft wird nach der „V. Itg.“ am 16. April den täglichen Flugdienſt zwiſchen Berlin und London aufnehmen. Ebenſo ſoll ein Hamburg⸗Kiel⸗Mar⸗ und nach Königsberg—Riga eröffnet werden. Franzöſiſcher Sadismus wird nicht ſie gen wenn Ihr Euch Surer Pflietzt bewußt bleibt uns weiter Beiträge leiſtet zum ſchen volksopfer! deut petain gegen das Militärgeſetz In der„Ere Noupelle“ wendet ſich General Petain gegen das neue Militärgeſetz. Für die Auſſtellung der Reſervecadres treffe es keine Vorforge. Es ſehe ledigli den Nachſchub für die Okkupationsarmee vor. ie in ausgegebene und von Maginot befolgte Loſung, Frankreich müſſe eine Stoß⸗ armee beſitzen, um die Mobilmachung des Gros der deutſchen Armee zu verhindern, ſei falſch und nicht weniger falſch ſei die daraus abgeleitete Folgerung, daß ein kaum begonnener Krieg ſofort zu Ende gehen würde. General Petain iſt der Anſicht, daß man ſich auf keinen plötzlichen Angriff von deutſcher Seite gefaßt zu machen brauche und daß damit die Einberufung aller Jahrgänge Die Ereigniſſe bewieſen die Richtigkeit dieſer Theorie. Die Deutſchen hätten Frankreich 1914 nicht zweimal angegriffen. Nachdem ſie das Gros ihrer Streitkräfte vereinigt hatten, über⸗ ſhritten ſie die Grenze. Dazu brauchten ſie von Anfang der Mo⸗ bilmachung an gerechnet ganze 12 Tage. Wenn Frankreich 1923 den gleichen Irrtum wie 1914 beeing, d. h. vor der völligen Mobli⸗ machung ſeiner Reſerven den Fei e eröffnet, ſo würden die Fran⸗ zoſen geſchlagen wie ſie 1914 bei Chaͤrlerot geſchlagen worden ſeien. Rembrandt der Inbegriff, die Inkarngtion der germaniſchen Inner⸗ lichkeit. Die große Krankenheilung(gen. das Hundertguldenblatt), eine Kreuzabnahme, ein Selbſtbilonis und andere Werke zwingen zu Ehrfurcht und Verehrung.(Wie wenig auch gute Reproduktionen die letzten Feinheiten der Originalblätter wiederzugeben vermögen, beweiſt dem Beſitzer ſolcher dieſe ganze Ausſtellung; und trotzdem, wie froh iſt man an dieſen Schätzen aus der Vorkriegszeit!) Auch die Kunſt romaniſcher Graphiter kommt zur Geltung, und auch hier iſt eine Fülle ſeltener oder eigenartiger Blätter. Italien, Spanien und Frallkreich ſind vertreten. Von der Renaiſſance geht es zu Barock und Rokoko, Die Verbürgerlichung beginnt, die galante Mobe herrſcht: das Genre und das Sittenbild verdrüngt den bibliſchen Stoff und verniedlicht die antiken Mythen. Die Ausdrucksmittel warden andere: das Schabkunſtblatt findet ſeine Pflege; der Farb⸗ ſtich, vor allem in England, wird häufig; Aquatintablätter ſind ge⸗ ſchätzt. So gibt die Ausſtellung einen Aufriß graphiſcher Kunſt und Dechnik durch drei Jahrhunderte vom 15. bis ins 18. Jahr⸗ hundert, ein Bild der Geſchmacks⸗ und Stilwandlung ebenſo wie der Kulturgeſchichte. Sie iſt lehrreich, ohne lehrhaft zu ſein und verdient ein liebevolles Verſenken in häufigen Beſuchen. HS. Theater und Muſik Wiesbadenet Theater. Während im„Großen Haus“ der Theaterbetrieb durch den Brand auf Monate hinaus lahmgelegt wor⸗ den iſt, zeigt der Spielplan im„Kleinen Haus“, zunächſt noch in der Haupiſache dem Schauſpiel vorbehalen, bereits weſentliche Spuren erhöhter künſtleriſcher Tätigkeſt, die in Bälde auch kleinere, den Raumvorhältniſſen des Theaters entſprechende Spielopern und klaf⸗ fiſche Operetten umfaſſen ſoll. VBon Neuaufführungen brachten die letzten Wochen in midtbonns„Der Geſchlagene“ ein Werk, deſſen dramctiſche Schwäche und zu wenig allgemeingült ger Empfindungsgehalt(alle Gedanken bewegen ſich im Erlebniskreis von Zweifeln, Argwohn und Bitterkeit eines Erblindeten) durch mäßige Regieführung und unzureichende darſtelleriſche Mittel nicht eimdruckspoller würde. Erheblich ſtärker war die Wirkung der beiden kurz nacheinander folgenden Teile von Strindbergs„Toten; tanz“, zu deren ſzeniſcher Geſtaltung Intendant Dr. Hagemann perfönlich die vielſältigen Möglichleiten ſeiner Negiekumſt elnzuſetzen hatte Die hrung bot(abgefchen von emigen, dem Stil mor⸗ ten ganiß 887. b— 597 eit mit ſtarker Hervo des Urmenf hloͤchen ſchlechter, in dem ſich Haß und Liebe ſeltſam vermiſchen; die Charaktergeſtaftung der Handelnden dämonſſch im Sinn der dampniſch⸗Aſpſteren, dionyfiſchen Weltarf und doch gonz menſchlich im Durchmeſſen tſeſſter Aögrimd 7* von das Dichters Severings Langmut — Berlin, 5. April.(Von unſ. Verl. Büro.) Auch in Sachſen haben nunmehr wie in Thüringen im Anſchluß an das Verbot der deutſch⸗völkiſchen Freiheitspartei Hausſuchungen größeren Umfangs ſtattgefunden. Der„Vorwärts“ berichtet, daß aus dem beſchlag⸗ nahmten Material der Zuſammenhang zwiſchen der deutſch⸗völkt⸗ ſchen Freiheitspartei mit der verbotenen national-ſozialiſtiſchen Par⸗ tei deutlich hervorgehe. Auch ſoll eine Verbindung mit Hitler in München erwieſen ſein. Die„Rote Foahne“ ſtellt mit Genugtuung feſt, daß ſich die proletariſche Abwehrbewegung bis iit die kleinſten Ortſchaften erſtrecke. So habe das Gewerkſchaftskartell Dramburg(Hinterpommern) ſoeben die Gründung einer proletart⸗ ſchen Abwehrhundertſchaft beſchloſſen. Das kommuniſtiſche Blaott fordert weiterhin zur Bildung von Hundertſchaften auf. Wie lange denn Herr Severing dieſem Treiben eigentlich noch zuzu⸗ ſehen? Beichskanzter Dr. Cuno iſt von ſeiner mehrtägigen Krankheit wieder ſoweit hergeſtellt, daß er das Bett verlaſſen konnte. Der würkkembergiſche Landkag⸗abg. Paul Müller, der in Augsburg auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft wegen Verdachts des Hochverrates verhaftet worden war, iſt aus der Haft entlaſſen worden, nachdem der württembergiſche Landtag auf Grund des Art. 37 Abſ. 3 der Reichsverfaſſung infolge der Abgeordneteneigen⸗ ſchaft des Verhafteten bei der bayeriſchen Regierung die Haftentlaſ⸗ ſung verlangt hatte. *Deuiſch ſchweizeriſches Goldmarkhupolhekenabkommen. In München wurde nach einer Bekanntmachung des ſchweiseriſchen Bundesrates das deutſch⸗ſchweizeriſche Abkommen über Goldmark⸗ hypotheken von den Vertretern der beiden Länder unterzeichnet. Letzte Meldungen 70 000 Kilo Rübenſamen beſchlagnahmt. Paris, 5. April. Amtlich wird bekannt gegeben, daß die Inter⸗ allierte Rheinlandkommiſſion die Beſchlagnahme gewiſſer Güter an⸗ geordnet hat, da die deutſchen Behörden keine Rückerſtattungen von franzöſiſchen und belgiſchen landwirtſchaftlichen Geräten mehr vor⸗ nehmen. Es wurden 70 000 Kilo Nübenſamen beſchlagnahmt. Der Ort der Beſchlagnahme iſt in der offiziellen Auslaſſung nicht ange⸗ geben. ** Der Rhein. Metallwarenfabrik in Düſſeldorf iſt auferlegt wor⸗ den, am 3. April innerhalb von 3 Tagen 11 neue, auf dem Werk fertig geſtellte Lokomotiven zur Verfügung der Beſatzungsbehörde zu ſtellen. Falls die Fabrik mit der Lieferung im Verzug bleibt, wird ihr eine ktägliche Geldſtrafe von 1 Million Mark auf⸗ erlegt. Außerdem ſollen die bereits verhafteten Werkmeiſter gericht⸗ lich verfolgt werden. 2 Martow 7 Berlin, 5. April.(Von unſ. Berl. Büro). Der Vorſitzende der rüſſiſchen Menſchewiſten Martom iſt in einem Sanatorium des Schwarzwaldes geſtorben. Martow gehörte zu jener Gruppe der ruſſiſchen Sozialiſten, die Mitte der neunziger Jehre die ſazia⸗ liſtiſche Ahwehrpartei ins Leben gerufen haben. Später iſt er, der unter dem Zarismus alle Leiden des autokratiſchen Regimes erdul⸗ det hat, non den Bolſchewiſten in einer noch ſchlimmeren Weiſe ver⸗ ſog worden. Zuletzt gab er in Berlin ein menſ hewiſtiſches Organ heraus. Angriffe auf deulſche Dampfer London, 5. April. Die Tätlichkeiten gegen deutſche Matroſen und Schiffe durch engliſche Seeleute und Hafenarbeiter, wie ſie ſich ine der letzten Zeit wiederholt ereigneten, haben ſich in Aberdeen wiederholt. Deutſche Dampfer, die den Hafen paſſieren wollten und deren Befatzung an Bord tätig ſein mußte, wurden mit einem Hagel großer Steine überſchüttet. Mehrere Matroſen ſind verletzt worden. Dieſe unerhörte Haltung gegenüber deutſchen Schiffern die ihren vertraglichen Lieferungs⸗Verpflichtungen gegenüber eng⸗ liſchen Firmen nachkommen mwiſſen, findet charakteriſtiſcherweiſe leider keine nennenswerte Kritik in der engliſchen Preſſe. Im Lon⸗ doner Auswärtigen Amt werden amtliche deutſche Schritte unter⸗ nommen werden, um gegen die Mißhandlungen der Beſatzungen zu proteſteren. IJ.] Berlin. 5. April.(Von unſ. Berl. Bürd.) Der Reichs ⸗ kanzler empfing geſtern eine Abordnung amerikani ⸗ ſcher Auäker. Die Abordnung hat feſtgeſtellt, daß die Kinder⸗ ſpeiſung im Ruhrgebiet, die mehrfach von den Franzeſen in roheſter Weiſe gehindert worden iſt, jetzt regelmäßig vor ſich geht. Im übrigen hat ſich die Delegation a von dem ungeheuren Elend, in dem die deutſche Jugend heute lebt, überzeugt Sie hat die Abſicht, in Amerika weitere große Sammlungen für dee⸗ Kinderſpeiſung in Deutſchland zu eröffnen. J. Berlin, 3. April.(Von unf. Berl. Bürb.) Reichsernäh⸗ rungsminiſter Dr. Luther wird von München aus, wo er gegen⸗ wärtig weilt, noch Stuttgart, Karlsruhe, Weimar und Dresden beſuchen, und mit den berufenen Stellen die Ernährungslage be⸗ ſprechen. Wiesbaden, 4. April. Mit dem 74jährigen Stadtverordnetenvor⸗ ſteher Dr. Alberti ſind gleichzeitig noch neun andere Perſonen ausgewieſen worden, darunter mehrere frühere höhere Offi⸗ ziere. ————— Menſchenleid. Der großzügi eifende und geſtaltwirkende Ideen⸗ gehalt der Regie fand weſfliche Anterſtutzung in den Darſtellern der Hauptrollen, Pr. Gerhards(Edgar), Th. Hummel(Alice), Schwab (Kurt), denen im zweiten Teil(der ſeltener gegeben, an Geſchloſſenheit und dramatiſcher Steigerung dem erſten faſt überlegen) als Vertreter der jungen Generation H. Genzmer(Judith) und Diehl(Allan) ebenbürtig ſich anreihten. Im Ganzen ein unverkennbar großer Er⸗ ſolg, der mit Sicherheit erwarten läßt, daß das Staatstheater rrotz der Brandkataſtrophe bei ſchaffensfroher und unermüdeter Tätigkeit ſeine Geltung und lleberlieferung als Hort und Pflegſtätte deutſcher Kunſt zu bewahren und auch die nun folgenden Zeiten der Kriſis ſieghaft zu überwinden wiſſen wird. Heinrich Leis. eDresdner Staalsoper. Die Dresdner Staatsoper hatte nach der glänzenden Erſtgufführung von„Boris Godunow“ einen weiteren großen Tag: Heinrich Marſchners romantiſche Oper „Hans Heiling“ erſtand unter Generalmuſikdirektor Fritz Buſchs tatkräftiger und vorwärts treibender Leitung und unter Profeſſor Hans Pfitzners Regie in einer Geſchloſſenheit und künſtleriſcher Durchdringung, die helle Begeiſterung löſten. Hans Pfitzner, der deutſche Komponiſt, der als Kapellmeiſter und Spiel⸗ leiter in Straßburg mit neuen Ideen an alte Regieprobleme heran⸗ trat, hatte an der Dresdner Staatsoper Gelegenheit, ſeine Ideen mit reichen Mitteln in die Tat umzuſetzen. Daß er in der Altväler⸗ romantik aufging umd ſich als Ziel ſetzte, die Muſik und die Bühnen⸗ bilder ganz mit der Handlung zu verſchmelzen, daß er ſich nicht an dem Geiſte des Werkes durch moderne Anwandlungen verſün⸗ digte, war ein Vorzug der Neuinſzenſerung. Man lebte das Werk aus der Zeit heraus, in der es erſtand, als Märchen, das von der Wirklichkeit ſeine Kräfte empfängt. Man fühlte, wie zwei kongeniale Künſtler, Buſch und Pfitzner, ſich in das Werk verſenkt hatten und ſeine Schönheiten ſchöpften. Glücklich war die Beſetzung mit Dr. Robert Burg als Heiling, Erik Wildhagen als Jäger, Ludwig Er⸗ mold als Stephan, Grete Nikiſch ais Anna und Charlotte Fereck⸗ Kimpel als Erdgeiſt⸗Königin. Ein Sondererfolg für Fritz Buſch wurde die Duvertäre, die man aus techniſchen Gründen erſt vor dem letßzten Bilde ſpielte. Frig Buſch, Hans Pfitzwer und die Schar ber Soliſten wurden ſtürmiſch bejubelt. Ein großer Tag wie in vergangenen Zeiten. Johannes Reichelt. Theaterrundſchau. Prufeſſor Otto Lohſe legt die Opern⸗ dtreltiom des ſtädtiſchen Thecters in Setpzig mm ſich—5 Natlone + tdirt— 5 351 520 5 in 4— * ommende ein von Milltarde Mark erfordern. Stedt Jena beſchloßß,—5— trag des Jenager Stadttheaters mit dem Weimarer Nationaltheater zu kündigen und beabſichtigt, einen Vertrag mit dem reußiſchen Theater in Gera zu ſchließen; dies Theater habe 1 andere Leiſtungen gufzuweiſen als das Weimarer, mit beſſen Gen * 5 * 5 5 VDonnerstag, den 5. April 1923 Mmann heimer General · Anzeiger(Mittag · Ausgabe) 3. Seile. Nr. 188 Städtiſche Nachrichten Luowig Grechter 7 Im Alter von 73 Jahren verſtarb an Oſtern der insbeſondere in Alt⸗Mannheimer Kreiſen gutbekannte Prokuriſt Ludwig Brech⸗ ter. Ueber ein halbes Jahrhundert hinaus war er ein treuer Be⸗ amter der Chem. Fabrik Georg Carl Zimmer m. b. H. Amöne⸗ burg bei Biebrich a. Rh. Zuerſt war er erfolgreicher Reiſender der Firma und ſodann Geſchäftsführer der Mannheimer Nieder⸗ laſſung. Als Sohn des bekannten Konditors Brechter, der durch ſeinen ſprichwörtlichen Humor, den er auch in ſeinen Marzipan⸗ figuren zum Ausdruck brachte, eine ſtadtbekannte Perſönlichkeit war, erbte er von ſeinem Vater eine gute Doſis Humor, zu dem ſich noch eine ausgeſprochene dichteriſche Gabe hinzugeſellte. Als badiſch⸗ pfälziſcher Dialektdichter zählte er zu den erſten und beſten Mundart⸗ dichtern. Die in früheren Jahren unter Brechters Mitwirkung abge⸗ haltenen„Pfälzer Abende“ ſtehen noch in beſter Erinnerung. Seinen humorvollen und witzigen Einfällen, wie ſeinen geiſtſprühenden Ge⸗ dichten lauſchte man jederzeit mit beſonderem Vergnügen. Zu den beſten Werken von Ludwig Brechter zählen ſeine„Pfeffernüſſe“, die „Seefeblooſe“, der„Hannes von Brühl“ u. a. m. Der Ler⸗Club ernannte Brechter ſchon vor Jahren zu ſeinem Ehrenpräſidenten. Selten verſäumte er eine der regelmäßigen Zuſammenkünfte dieſes Klubs, an dem er mit beſonderer Liebe hing. Gleich nach der Gründung des zer⸗Clubs Ende Oktober 1869 trat Brechter dem Klub als Mitglied bei, dem er bald als Vorſtand angehörte. In den Jahren 1875 bis 1880 wurden ihm die Geſchäfte des Vorſitzen⸗ den des Klubs übertragen und noch im Jahre 1880 wurde Brechter in Anbetracht ſeiner einzigartigen hervorragenden Verdienſte um den Klub zu deſſen Ehrenpräſidenten ernannt. Auch als Ehrenprä⸗ ſident arbeitete er unentwegt an der Ausgeſtaltung des Zer⸗Clubs und verſchaffte dieſem eine angeſehene Stellung innerhalb des Mannheimer Vereinslebens. Das Unglück des Vaterlandes, der verlorene Weltkrieg, der auch ihm einen hoffnungsvollen Sohn raubte, ging dem kerndeutſchen Manne ſo zu Herzen, daß ſeine liederfrohe Sprache in den letzten Jahren nicht mehr ſo fröhlich erklana wie ehedem. Ein Schlag⸗ anfall, den er vor 14 Tagen erlitt und von dem er das Bewußtſein nicht mehr erlangte, ſetzte ſeinem tatenfrohen Leben ein raſches Ende. Zu der geſtern nachmittag 3 Uhr erfolgten Beiſetzung hatte ſich eine große Trauergemeinde eingefunden. Nach einem Trauer⸗ liede, das von dem Doppelauartett des 2er Clubs geſungen wurde, hielt Pfarrer Maler die Trauerrede, in der er in treffenden Wor⸗ ten ein Lebensbild des Verſtorbenen entwarf. Der Vorſitzende des Zer Clubs, Herr Huber, brachte dem dahingeſchiedenen Clubfreunde die letzten Abſchiedsgrüße des 2er Clubs. Er gedachte dabei der erfolgreichen Tätigkeit von Ludwig Brechter, wie des Aufſtieges des 2er Clubs unter der Führung ſeines nunmehr verſtorbenen Ehren⸗ präſidenten. Der friſche Tatendrang und der nie verſiegende Humor Brechters habe über manche ſorgenvolle Stunde hinweggeholfen. Seine ernſten und heiteren Dichtungen, die er ſo oft und gerne bor, hätten ſedermann erfreut. Unter herzlichen Dankesworten legte er einen Kranz am Grabe nieder. Von einem Angeſtellten der Firma des Entſchlafenen wurde gleichfalls unter anerkennenden Worten eine Kranzſpende niedergelegt. Ein Trauerlied des Doppelquartetts des Ler Clubs beſchloß die eindrucksvolle Trauerfeier. ch. * Die teure Jigarre Wie bei manchen andern Gegenſtänden, ſo wird das Publikum auch bei der Zigarre in der nächſten Zeit die Wahrnehmung machen, daß trotz der Markbeſſerung die Preiſe noch ſteigen. Der Grund liegt darin, daß viele Waren aus billigeren Einkäufen ſtammen und unter Dollarparität verkauft werden; bei Neueinkauf nunmehr aber im Preiſe angepaßt werden müſſen. Beſonders kraß wird dies in der Zigarren⸗ und Tabakbranche zutage treten. Hier waren bei großen Firmen ſtets große Vorräte für den Verkauf feſt banderoliert und wurden auch ſtändig dem auf den Banderolen vermerkten Preiſe abgegeben Dadurch kann und konnte ſich jede Markentwertung immer erſt nach erfolgtem Abſatz der im Verkauf befindlichen Par⸗ tien auswirken und es iſt darauf zurückzuführen, daß heute noch Zigarren, Zigaretten uned Tabak zu einer Dollarbaſis zu 10 000 Mk. verkauft werden. Eine frühere 10 Pfennig⸗Zigarre, die mit der Banderolenbelaſtung bei einem Dollarſtande von 20 000 ungefähr 6000 Mark koſten mußte, iſt vorläufig noch weit billiger(etwa 300 Mark) zu haben, obwohl der überſeeiſche Tabak mit Gulden bezahlt werden muß und ſich der deutſche Tabal auch nicht billiger ſtellt, da die inländiſchen Tabakpflanzen ſich beim Verkauf nach dem Dollar richten. Bei Räumung der älteren Lagerbeſtände wird ſich das Bild bald ändern und mancher Raucher, der bis jetzt ſeinem Laſter noch wüſſern hat, wird ſich von ſeinem Raucherkraut verabſchieden müſſen. Miſchſendungen. Seit einiger Zeit wird die Beobachtung ge⸗ macht, daß von Geſchäftsleuten und Privatperſonen Miſchſendungen aufgeliefert werden, die den Beſtimmungen für ſolche Sendungen nicht entſprechen. Allgemein ſcheint die Anſicht vertreten zu ſein, daß in Miſchſendungen Waren verſchiedener Gattungen verſendet werden dürfen. Es wird deshalb darauf hingewieſen, daß in Miſch⸗ ſendungen nur Druckſachen, Blindenſchriftſendungen, Geſchäftspapiere und Warenproben zuſammengepackt werden dürfen, daß das Ge⸗ ſamtgewicht nicht mehr als ein Kilo betragen und daß keiner der Ge⸗ ee ee e genſtände für ſich die für ihn gültige Gewichtsgrenge oder Ausdeh⸗ nung überſchreiten darf. Miſchſendungen bis zum Gewicht von 500 Gramm, die den Beſtimmungen nicht entſprechen, unterliegen der Briefgebühr und werden mit Nachgebühr, dem Eineinhalbfachen des Fehlbetrags, belegt; Miſchſendungen, die den Beſtimmungen nicht entſprechen und mehr als 500 Gramm wiegen, werden nicht befördert. * 10 ſtaltk 15 Jahre. Verbrechen, die an Erwachſenen beſtraft werden, werden bei Perſonen im jugendlichen Alter nach dem Straf⸗ geſetzbuch mit einer Freiheitsſtrafe bis zu 15 Jehren beſtraft. Nach dem Jugendgerichtsgeſetz beträgt die höchſte zuläſſige Freiheitsſtrafe gegen Jugendliche nur noch 10 Jahre. Der Juſtizminiſter will prü⸗ fen, inwieweit dieſe Aenderung des Geſetzes Anlaß zu Gnaden⸗ erweiſen gegen Perſonen gibt, die nach dem 14., aber vor dem 18. Lebensjahr ſolche Verbrechen begangen haben und zu einer Frei⸗ heitsſtrafe von mehr als 10 Jahren verurteilt ſind. Die Staats⸗ anwaltſchaften ſind angewieſen worden, gegen Angeklagte in dieſem Lebensalter Freiheitsſtrafen für mehr als 10 Jahren nicht mehr zu beantragen. „Die Pflicht zur Inſtandhaltung der Wohnungen. Nach dem Reichsmietengeſez liegt die geſamte Inſtandhaltung grundſätzlich dem Vermieter ob, und zwar auch da, wo früher nach dem Ver⸗ trag der Mieter die ſog., kleinen Reparaturen und gewiſſe Schön⸗ heitsreparaturen, Weißeln der Küche u. dgl., ſelbſt zu übernehmen hatte. Nur Reparaturen, die durch Fahrläſſigkeit des Mieters verſchuldet ſind, fallen dieſem ſelbſt zur Laſt. Zur Beſtreitung der Inſtandſetzungskoſten bekommt der Vermieter die bekannten geſetz⸗ lichen Zuſchläge zur Grundmiete. Der Zuſchlag für laufende In⸗ ſtandſetzungsarbeiten iſt ſowohl für kleinere Reparaturen außerhalb der Wohnräume beſtimmt, als namentlich auch für die Inſtandhal⸗ tung der Wohnung ſelbſt und der in ihr befindlichen und zu ihr ge⸗ hörenden Einrichtungen. Dabei muß aber vom Mieter erwortet werden, daß er angeſichts der derzeit außerordentlich hohen Koſten ſeine Anſprüche in beſcheidenen Grenzen hält. Der Zu⸗ ſchlag für große Inſtandſetzungsarbeiten iſt, wie früher ſchon mit⸗ geteilt, für beſtimmte größere, mit erheblichem Koſtenaufwand ver⸗ bundene Erneuerungsarbeiten zu verwenden. = Städf. Fremdenführungen. Aus Köln wird uns geſchrie⸗ ben: Das Städt. Verkehrsamt in Köln hat Damen der gebil⸗ deten Stände aus den Kreiſen der Kleinrentner, die durch beſondere Kurſe gründlich in die Kunſtſchätze der Stadt einge⸗ 5255 worden ſind, mit regelmäßigen Führungen von remden beauftragt. Beſucher der Stadt Köln wird dieſe Mit⸗ teilung gewiß intereſſteren. den Führerinnen wird es nicht darauf ankommen, in möglichſt kurzer Zeit möglichſt alles zu zeigen, das wäre eine falſche Methode. Mehr Wert werden ſie darauf legen, unter dem Sehenswerten gut auszuwählen und auf ihre Zuhörer den rechten Maßſtab zu finden. Die Einrichtung dient auch der Pflege des Heimatgedankens, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, da weitere Reiſen für viele zum Luxus geworden ſind. Auch die Bür⸗ gerſchaft der Stadt Köln ſelbſt, ihre Vereine, Schulen uſw. betet⸗ ligen ſich rege an den Führungen. Wie wäre es, wenn man in Mannheim das Kölner Vorbild nachahmte? Der Mannheimer Fremdenverkehr hält zwar keinen Vergleich mit dem Kölner aus, aber trotzdem wäre die Einrichtung von Fremdenführungen nach Kölner Vorbild ſehr zu empfehlen. An Perfönlichkeiten, die ſich für dieſe Führungen eignen, dürfte kein Mangel ſein. Wir haben alle Veranlaſſung, zur Belebung des Fremdenverkehrs beizutragen. Wir haben ſo manches zu zeigen, was andere Städte nicht beſißen. Da es aber viel ankommt, wie eine Sehenswürdigkeit gezeigt wird, ſo wird der Verkehrsverein ſicherlich nicht unterlaſſen, unſerer Anregung näherzutreten. „=hVorſicht beim Ein⸗ und Ausſteigen der Reiſenden. Die Un⸗ glücksfälle durch 2 auf bereits in Bewegung befindliche Züge und durch Ausſteigen, bevor die Züge zum Still⸗ ſtand gekommen ſind, häufen ſich neuerdings wieder und laſſen er⸗ kennen, daß die bisherigen Warnungen und Aufklärungen leider immer noch nicht genügend beachtet wurden. So hat in letzter Zeit wieder ein Reiſender aus dieſer Urſache ſein Leben verloren; acht weitere Reiſende wurden aus dieſem Anlaß erheblich verletzt. Die Reiſenden könney daher nicht eindringlich genug gewarnt werden, beim Ein⸗ und Ausſteigen ſich nicht zu übereilen und dies unbedingt zu unterlaſſen, ſolange die Züge nicht vollſtändig ſtillſtehen, ſich da⸗ zu auch nicht bei anſcheinend ganz langſam fahrenden Zügen oder durch Drängen dahinterſtehender Mitreiſender verleiten zu laſſen, weil derartige Verſuche die Wahrſcheinlichkeit einer ernſten Lebens⸗ gefährdung in ſich birgt. Nach den Beſtimmungen der Eiſenbahn⸗ bau⸗ und Betriebsordnung iſt das Aus⸗ und Einſteigen, ſowie der 10 8 und die Hilfeleiſtung dazu, ſolange ein 2 ſich in Bewe⸗ e gung befindet, verboten und ſtrafbar. Jur Aufrechterhaltung der Ordnung, ſowie zum Schutze der Reiſenden t, muß die Eiſen⸗ bahnverwaltung von ihrer Strafbefugnis gegebenenfalls in empfind⸗ licher Weiſe Gebrauch machen. Schadenserſgtzanſprüche aus ſolchen Fällen werden grundſätzlich abgelehnt. ch. Brand im Waldpark. Geſtern nachmittag kurz nach halb 2 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach dem Waldpark alarmiert. Mit der üblichen Geſchwindigkeit ſauſte das Löſchauto durch den Lindenhof, hintenach eine große Schar von Kindern, die ja bei den gegerwärtigen Schulferien die Straßen ſehr ſtark bevölkern. Als das Auto dann in den Waldpark hinausfuhr, wurde man ſtutzig. Man war im Zweifel, wo es nun eigentlich brenne, und hielt den Alarm anfänglich für einen Aprilſcherz. Dann aber ſtellte es ſich doch heraus, daß es im Waldpark tatſächlich brannte. Vermutlich iſt durch Kinder in einem hohlen Baum ein Feuer angelegt worden, wodurch der Baum in Brand geriet und teilweiſe zerſtört ralintendant Hardt man faſt allgemein iſt.— Der Geſamtbetriebsrat des ſtädtiſchen Theaters in Plauen i. Vogtl. hat einmütig den Beſchluß gefaßt, keine Vorſtellungen mehr zu ab⸗ ſolvieren, welcher der Schauſpielreferent der ſozialdemokratiſchen „Volkszeitung“, deſſen Beurteilungen Anſtoß erregt haben, in ſeiner Eigenſchaft als Kritiker beiwohnt.— Hofkapellmeiſter Profeſſor Hch. Laber, Gera, iſt vom 1. September d. Is. an als Erſter Kapell⸗ meiſter an das Koburger Landestheater verpflichtet worden.— Dietzenſchmidts neues Bühnenwerk„Verfolgung“, ein Alpdruck in ſieben Stationen, gelangt in Königsberg zur Urauffüh⸗ Kunſt und Wiſſenſchaſt Mannheimer Kunſtverein. Man tritt der Leitung nicht zu nahe, wenn man ſagt: eine Verlegenheitsausſtellung. Denn, wer die Schwierigkeiten und Koſten für den Antransport der Bilder auch nur einigermaßen abzuſchätzen vermag, wundert ſich, daß Ausſtellungen überhaupt noch möglich ſind. Das entlaſtet die Veranſtalter, die gezwungen ſind, eben Erreichbares zu nehmen; entlaſtet aber nichk die Maler. Unter den Zeichnern fallen ange⸗ nehm der Mannheimer Walter Eimer und der Karlsruher J. Fiedler auf. Sie beherrſchen die Form und die Technik ihrer Kunſt und beweiſen ernſtes Streben und ſchönes Können, das ſich ſeiner Grenzen bewußt bleibt. Die Delbilder von Helene Behm Nannheim) ſind ſympathiſch in der ſchlichten, ungekünſtelen Wiedergabe von Landſchaftsausſchnitten; deſkript ve Malerei eines geſchmackvollen und empfindenden Menſchen. Kurt Weinhold (Dünchen) dagegen verwechſelt Märchen mit Spielerei, Pathos mit pathetiſcher Phraſe, Farbe mit Buntheit(ohne Leuchtkraft). Hützſchke(Schramberg) kann ſich neben dem friſchen, ein wenig robuſten Schwetzinger Lilie nicht behaupten. hs. 5„ Kleine Chronik. Univerſttätsprofeſſor Dr. Carl Gauß, — der Abteilung für Geburtshilfe und der Gynäkologie und 8 trahlenbehandlung am Diakoniſſenhaus in Freiburg i. Br. hat en Ruf nach Würzburg angenommen.— Der bekannte Orgelbau⸗ meiſter Ernſt Röver iſt im Alter von 65 Jahren in Hausneindorf leſtorben. Er wirkte als Bahnbrecher für die pneumatiſche Orgel⸗ raktur.— Der Komponiſt Ernſt Reite rer iſt in Wien im Alter von 72 Jahren geſtorben. Sein bekannteſtes Werk 5 die Operette Weublingelufte— Der Leiter der ſtaatlichen Muſikhochſchule in bdeimar. Profeſſor Bruno Hin ze Reinhold wird am 1. Okt. Frattſeinem Amt als Dire'tor der Anſtalt zurücktreten.—. Der in hat aurt verſtorbene Archiod'rektor Profeſſor Dr. Winkefmann, un teſtamentariſch dem Wiſſenſchaftlichen Inſtitut der Elſaß⸗Koth⸗ theßer in Frankfurt a. M. ſeine wertvolle Biblio⸗ Bri dermacht, derart, daß das Inſtitut das Recht hat alle Karten, Hroſchüren, Bücher uſw. aus dieſer Bibliothek auszufuchen, ſoweit für die Sammlung des Inſtituts in Betracht kommen. Literatut Deukſches Leſebuch für die höheren Schulen, herausgegeben unter Mitarbeit von Chriſtian Caſelmann und Dr. Hermann Ruppel von Prof. Dr. Ernſt Bender. Bildſchmuck von Prof. Ernſt Würtenber⸗ ger. G. Braun Verlag, Karlsruhe.— Der 2. Band des Benderſchen Leſebuches ergänzt und vertieft das im 1. Band Gebotene. Der Ab⸗ ſchnitt„Land und Volk“ führt vom Oberrhein zu den Deutſchen im Auslande und zu den Kulturen Aſiens und Amerikas. In dem Ka⸗ pitel„Arbeitsleben“ kommen die Probleme unſeres Wirtſchafts⸗ lebens, ſoweit ſie der Altersſtufe von Tertianern—Sekundanern ver⸗ ſtändlich, für ihre Bildung aber unerläßlich ſind. Einen tiefen Ein⸗ blick in die Entwicklung deutſchen Weſens gibt der 3. Hauptteil„Aus der Geſchichte unſeres Volkes“. Von der Sagenwelt unſerer Ahnen bis auf unſere Tage reicht der Aufriß vaterländiſcher Geſchichte. Lehr⸗ hafter Manier wurde, wie in dem Buche überhaupt, überall aus dem Wege gegangen; ſo kann auch dieſer Band der Aufgabe dienen, die das Vorwort des 1. Bandes aufgeſtellt hat, der Hineinbildung des Einzelnen in die Gemeinſchaft und der Herausbildung der Natur des Einzelnen. Das württ. Candwehr⸗Jnfanterieregiment Nr. 122 im Weltkrieg 1914—18. Von Rektor Kling. Mit 83 Abbildungen, 1 Ueberſichts⸗ karte und 11 Skizzen. Ehr. Belſer.⸗G., Verlagsbuchhandlung in Stuttgart. Das Landw.⸗Inf.⸗Rgt. 122 hat im Verband des 1. bayr. Reſ.⸗Korps den Bewegungskrieg in Lothringen mitgemacht und kam bis Luneville, dann war es in einer Grenzſtellung in Lothringen eingeſetzt. Von 1916 ab ſtand es im Verband der 2.(württ.) Landw.⸗ Diviſion im Cheppywald weſtlich der Maas bei Verdun. Die ſchwer⸗ ſten Kämpfe hatte es aber Oktober 1918 bei der großen Abwehr⸗ ſchlacht gegen amerikaniſche Uebermacht in den Argonnen zu be⸗ ſtehen. Dem Verfüiſſer Rektor Kling gelang es, aus den Angehörigen des Regiments eine Reihe von Mitarbeitern zu gewinnen. Durch dieſe vielen Erzählungen von Selbſterlebtem wurde die Darſtellung packend, gefühlswarm und lebenswahr, und erhebt ſich bei der Schil⸗ derung der Höhepunkte der Schlußkämpfe zu dramatiſcher Wucht. * Die Schüne Literatur. Hgb. Will Veſper. monatlich 2 Heſte. Heft 7. Verlag Ed. Averarius, Leipzig. Die von Will Veſper mit viel Geſchick gele'tate Zeitſchrift, die über einen großen Stab vor⸗ züalicher Mitarbeiter verfügt, macht ſich immer une nthehrlicher durch ihre ſchnelſe, gründliche und temperamentvolle Drientferung über das literariſche Leben der Gegenwart. Dadurch, daß die Zeltſchrift in jedem Heft einen Artikel über einen zeitgenöſſſſchen Dichter — 5 e a1 e e Literatur⸗ zeſchichte. Das vorliegende Heft enthält einen Artikel über den ober⸗ ſächſiſchen Dichter Kurt Arnold Findeiſen. 1 5 —. wurde. Der Schaden wird auf annähernd 100 000 M. geſchätzt. Der brennende Baum wurde durch die Berufsfeuerwehr, die um.41 nachmittags alarmiert und um.30 Uhr wieder einrückte, gelöſcht. Es iſt nicht das erſtemal, daß durch ſpielende Kinder Brände in Bäumen entſtanden. Erſt im letzten Jahre wurde die Berufsfeuer⸗ wehr nach dem Schloßgarten alarmiert, wo ebenfalls durch ſpielende Kinder ein größerer Baum durch Feuer zerſtört wurde. Dieſe Fälle mahnen in Zukunft zur Vorſicht, damit kein größerer Schaden ent⸗ ſteht. Es wäre auch empfehlenswert, wenn die Eltern ihre Streich⸗ hölzer an einem ſolchen Orte aufbewahren, wo dieſe den Kindern nicht zugänglich ſind. * Jum Schutze der Singvögel. Zu Beginn des Frühjahres ſei nachdrücklichſt auf die Unſitte und Schädlichkeit des Abbrennens von Hecken und dürrem Gras der Rainen hingewieſen, weil dadurch die Brutſtätten der Vögel vernichtet werden. veranſtaltungen orgelkonzerte Arno Sandmann. Die regelmäßigen Orgel⸗ konzerte in der Thriſtuskirche werden am 15. April wieder aufgenommen werden. Neue Werke Landmanns gelangen zur Ur⸗ aufführung; im Mai findet eine Regerfeier ſtatt und im Juni folgt ein dreiabendlicher Zyklus von„Erſtaufführungen zeitgenöſſi⸗ ſcher Orgelkomponiſten“. Es iſt geplant, in Zukunft keinen Ein⸗ tritt zu erheben, um allen Kreiſen den Beſuch möglich zu machen. Bismarckgedenkfeier. Der Ortsverein Mannheim der Deut⸗ ſchen Volkspartei macht ſeine Mitglieder an dieſer Stelle auf die heute Abend in der Harmonie ſtattfindende Bismarck⸗Gedenkſtunde nochmals aufmerkſam.(Näheres ſiehe Anzeige im geſtrigen Abend⸗ blatt.) Aus dem Lande Proteſt gegen die Strompolitik des Badenwerkes = Mudau, 4. April. In der vergangenen Woche fand hier eine von etwa 18 Gemeinden beſuchte Verſammlung ſtatt, die gegen die Strompolitik des Badenwerkes Stellung nahm. Oberingenieur Böhm vom Landesverband der Elektriz'itäts⸗ abnehmer(Karlsruhe), der vom Bürgermeiſteramt zu einm Vortrag eingeladen war, ſprach über die Betriebsverhältniſſe des Baden⸗ werks und über die Urſache der hohen Strompreiſe, tam aber eben⸗ falls zu dem Ergebnis, daß die derzeitigen Strompreiſe des Baden⸗ werks für Landwirtſchaft und Induſtrie des Hinterlandes uner⸗ träglich geworden ſeien. Die Verſammlung forderte, daß in einer Eingabe an das Miniſterium des Innern dargelegt wird, daß die Landwirtſchaft die derzeitigen hohen Strompreiſe nicht bezahlen kann und die Verweigerung der Zahlungen der Rech⸗ nungsbeträge ev. als Gegenmaßnahme in Ausſicht ſtellt. Die Verſammlung wünſcht ferner eine Aenderung der Abrechnung über den Verbrauch des Stroms und eine Vertretung der Elektrizitäts⸗ abnehmer im Landeselektrizitätsrat. * Weinheim, 4. April. In die Gräflich Berckheim'ſche Familtengruft im hieſigen Schloßgarten wurde in einer der letzten Nächte zum zweiten Male ein Einbruch ausgeübt. Die Ver⸗ brecher ſind aber, da ſie anſcheinend verſcheucht wurden, unverrich⸗ teter Weiſe abgezogen. =heidelberg, 4. April. Die wahnſinnige Auto⸗ mobilraſerei ſcheint die Urſache des tödlichen Ungläcksfalles geweſen zu ſein, der ſich, wie ſchon gemeldet, am Oſtermontag er⸗ eignebte. Obgleich die Straße am darlaß von hunderten von Spaziergängern belebt war, fuhren zahlreiche Automobile ohne Rückſicht auf die Fußgänger in ſcharfem Tempo über die Land⸗ ſtraße. Der Kaufmann Emil Dühring, der mit mehreren An⸗ gehörigen und Kindern auf dem Heimweg begriffen war, wollte, als mehrere Autos dicht hintereinander vorübergeraſt waren und die Luft mit einer erſtickenden grauen Staubwolke erfüllt hatten, da⸗ auftauchende Auto des Kommerzienrats Stoeß zum Langſamfahren bewegen, indem er mitten auf die Straße ſprang und die Hände hoch hob. In demſelben Augenblick ſauſte aber auch ſchon der ſchwere Kraftwagen über den unglücklichen Mann hinweg und tötete ihn. Die Heidelberger Blätter ſind erfüllt mit Prokeſten gegen die Autoraſerei. Kachbargebiete sw. Neu-Iſenburg, 4. April. Ein trauriges Oſterfeſt war der Familie Weber dahier beſchieden. Das 19 Monate alte, Kind kletterte auf den Sitz des Aborts, fiel hinein und ertrank in der Jauche. Gerichtszeitung Die Verwahrloſung der Jugend. Ein Zeichen dafür, daß Sitte und Moral in der Jugend immer mehr ſchwinden, bot die letzte Verhandlung vor dem Schöffen⸗ ericht St. Ingbert, vor dem den ganzen Vormittag gegen⸗ Volksſchüler und Fortbildungsſchüler verhandelt wurde, die ſich wegen fortgeſetzter Schulverſäumniſſe, Diebſtahls und Wirtshaus⸗ beſuch zu verantworten hatten. In den meiſten Fällen mußten Ge⸗ fängnisſtrafen ausgeſprochen werden. Bedingte Begnadigung war der einzige Ausweg, der dieſe Jugend vorerſt noch vor dem Gefängnis ſchützen konnte. Drohung mit Mehlſperre. Der Mehl⸗ und Getreidegroßhändler Joſef Huber in Trude⸗ ring hatte ſich am 8. November v. J. vor dem Münchner Wuüchergericht mit drei weiteren Angeklagten wegen Ketten⸗ handels zu verantworten. Der Staatsanwalt beantragte in dieſer Verhandlung gegen Huber 400 000 Mk. Geldſtrafe. Während der Urteilsberatung rief Huber mit lauter Stimme gegen den Zuhörer⸗ raum:„Die Börſe muß auftreten, wenn wir verurteilt werden, und es darf nichts mehr nach München herein.“ Das Urteil gegen Huber lautete auf 300 000 Mk. Geldſtrafe. Außerdem erhielt er wegen groben Unfugs, verübt durch ſeine in den Saal gerufene Aeußerung, einen Strafbefehl auf drei Wochen Haft, gegen den er Einſpruch er⸗ hob. In der Verhandlung vor dem Schöffengericht erklärte Huber, daß er damals außerordentlich aufgeregt geweſen ſei und ſich an ſeine Worte nicht mehr erinnern könne. Er glaube jedoch nicht, daß ſie derart gelautet hätten. Der Wortlaut wurde durch zwei Zeugen, den Gerichtsoffizianten und einen Angeſtellten der Landes⸗ wucherabwehrſtelle, einwandfrei feſtgeſtellt. Das Urteil lautete auf die höchſtmögliche Geldſtrafe von 1500 Mk. Wie der Vorſitzende in der Begründung ausführte, wurde dem Angeklagten die große Er⸗ regung in der er ſich nach einer eintägigen Verhandlung vor der Urteilsfällung befand, zugute gehalten.— Die Regierung hat Huber die Handelserlaubnis entzogen. ——1 NUiee U U U I Uiſſ Alle Familien-Anzeigen mie Verlobungs-. Lermählunss⸗. dteburts-. Todes-Anzeigen finden durch den Mennheimer General- 25 Anzeiger weiteste LVerbreifungt AAlul un Ermäsßigte pPreise auf Neannheimer Anzeigen 3 un ee en eeeee . Selte. Ar. 186 Maunheimer General-· Anzeiger( Mittag ⸗Ausgabe) Honnerstag: den 5. Apri 1923 Ein Kommuniſt als Jahrradmarder Als Fahrradmarder betätigte ſich in Dörrenbach ein Teilnehmer der kommuniſtiſchen Aufſtände in Mitteldeutſchland, der Gärkner Walter Heinecke aus Quedlinburg, der deswegen mit fünf Jahren Zuchthaus vorbeſtraft iſt. Der rückfällige Dieb erhielt wegen der Fahrraddiebſtähle vom Schöffengericht Bergzabern 152 Jahre Ge⸗ fängnis. Galfenmord. Wegen Giftmords, begangen an ihrem Gatten, hatte ſich die Müllerswitwe Eliſabeth Obermeier von Klausmühle zu verant⸗ worten. Die Anklage legte der Obermeier zur Laſt, ſeit dem Sommer 1921 mit dem auf der Mühle beſchäftigten Säger Jakob Malthaner ein intimes Verhältnis unterhalten zu haben. Um ihren Liebhaber heiraten zu können, faßte ſie den Entſchluß, ihren Ehemann zu be⸗ ſeitigen,ſſ Sie miſchte im Februar 1922 dem für ihren Ehemann beſtimmten Abendeſſen eine größere Menge Arſenik bei, nach deſſen Genuß der Müller am 8. März 1922 an den Folgen der Vergiftung ſtarb. Die Angeklagte machte in der Verhandlung geltend, daß ſte von ihrem Mann häufig geſchlagen worden ſei, weshalb ſie bereits dreimal davonlief. Auch habe ihr Mann viel getrunken. Bezüglich der Vergiftung erklärte die Angeklagte, das Gift ſei nicht durch ihre Hände in ihren Mann gekommen. Nach längerer Beratung wurde die Obermeier wegen eines Verbrechens des Mordes zum Tode verurteilt. Große VBerunkreuungen von Edelmetallwaren Der ſeit Mitte Februar v. J. in Unterſuchungshaft weilende Kaufmann Difſinger, der zuletzt in Bensheim g. d. Bergſtraße anſäſſig war, trieb einen umfangreichen Handel mit Edelmetallwaren, die ihm von drei Pforzheimer Firmen geliefert wurden. Die Be⸗ zahlung ſollte vier Wochen nach dem Empfangstag erfolgen. Er be⸗ zog dauernd große Poſten und die Lieferanten waren der Meinung, daß er, inſoweit er nicht Geld für verkaufte Ware einſandte, die übrige Ware auf Lager halte. In dieſer Meinung kreditierte man ihm auch. Anfangs v. Is. kam man aber dahinter, daß D. zahlloſe Waren im Millionenwerte weit unter Preis verkauft und als Bevoll⸗ mächtigter zum Nachteil ſeiner Auftraggeber über dieſe Waren ver⸗ fügt hatte. Die Pforzheimer Lieferanten reiſten nach Frankfurt und es gelang ihnen, hier einen erheblichen Teil des gelieferten Gutes in verſchiedenen Juwelier⸗ und Goldwarengeſchäften ausfindig zu machen. Dieſe Sachen verfielen der Beſchlagnahme. D. ſelbſt wurde verhaftet. Gegen mehrere Frankfurter Juweliere und Goldwaren⸗ händler ſoll bereits Anklage wegen Hehlerei erhoben worden ſein. Als D. jetzt wegen Unterſchlagung vor der Frankfurter Strafkammer ſtand, hörte man, daß ihm nach heutigem Werte für ungefähr eine Milliarde und 200 Millionen Mark Waren gelie⸗ fert worden waren, und daß ein ſehr erheblicher Teil dieſer Sachen von D. verſchleudert wurde. D. erklärte ſein Verhalten damit, daß er, um Kundſchaft zu gewinnen, die Waren anfänglich zu billigerem Preiſe abgegeben habe, in der Abſicht, durch ſpätere Gewinne bezw. Mehrverkäufe die Verluſte wieder wett zu machen. Die Strafkammer verurteilte Diſſinger wegen fortgeſetzter Untreue in drei Fällen zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis und brachte zehn Monate der erlittenen Unterſuchungshaft in Anrechnung. Im Urteil wurde darauf hingewieſen, daß die Abnehmer Diſſinger vollſtändig in den Klauen hatten und er nicht mehr den Mut beſaß, gegen ſie aufzutreten. Kommunale Chronik BWeinheim, 4. April. Der linke Damm der alten Weſchnitz war bekanntlich durch das Hochwaſſer im Februar un⸗ gefähr 300 Meter oberhalb der Landesgrenze weggeſpült und auf 42 Meter Länge zerſtört worden. Die Wiederherſtellungsarbeiten erfordern nach den Berechnungen des Stadtbauamtes einen Koſten⸗ aufwand von 50 Millionen Mark. Um eine Ausweitung der Bruch⸗ ſtelle und damit noch größeren Schaden zu vermeiden, mußten die Arbeiten ungeſäumt begonnen werden; ſie ſchreiten gut vorwärts. Das Hochwaſſer hatte auch den Einſturz eines Teiles der Letten. grabenbrücke verurſacht. Der jetzige Zuſtand dieſer Brücke iſt derart, daß der Reſt abgebrochen, ſomit die ganze Brücke neu auf⸗ gebaut werden muß. Die Koſten hierfür berechnet das Kulturbau⸗ amt Heidelberg auf 1150 000 Mark. Die Stadtgemeinde vermag hei ihrer ſchwierigen Finanzlage den Aufwand für die beiden Aus⸗ führungen nicht aus eigenen Mitteln zu beſtreiten. Der Gemeinde⸗ rat erſuchte deshalb die badiſche Regierung, einen Zuſchuß aus Staatsmitteln in der Höhe non mindeſtens drei Vierteln zu leiſten. Soweit der Aufwand der Stadtgemeinde verbleibt, ſoll er durch ein kurzfriſtige⸗ Anlehen aufgebracht werden, das innerhalb 5 Jahren, zu kilgen iſt.— Der Gemeinderat beſchlaß vorbehaltlich der Zuſtim⸗ muna des Bürgerausſchuſſes die Erhebung einer Aufenthalts⸗ abgabe für Ortsfremde in Höhe von 18 vom Hundert des Zimmerpreiſes von jeder übernachtenden Perſon und für jeden Ueber⸗ nachtungstag. 8 Oſtersheim, 3. April. In der fjüngſten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung wurde die Tagesordnung wie folgt erledigt: 1. Die uchtviehhaltung wird vergeben: s) Farrenhaltung um den Preis —+— Mfich ꝓro Tag und Farren, d) Eberhaltung um den Preis von 4 Liter Milch 11 Tag und Eber, e) Bockhaltung um den Preis von 2% Liter 19 pro Bock und Tag. Die Sprung⸗ gelder werden bemeſſen: für Farren auf 25 Prz. des Geſamtauf⸗ wandes, auf die Viehbeſizer umgelegt mach der Zahl ihres ver⸗ ſicherten Rindviehbeſtandes im„ außer⸗ dem erhält der renhalter 50 M. pro Sprung; für Eber auf den Wert von 1 Liter Milch pro Sprung: für Böcke den Wert von Liter Milch pro Sprung. Sprunggeldanteil der Tierhalter hieran 5 Proz. 2. Die Waggebühren wurden feſtgeſetzt: a) Brücken⸗ wage: Einzelverwiegung 500., Doppelverwiegung(geladen) 500 Mark,(leer) 100., b) Viehwage: Jede Verwiegung 250 Mark. 3. Die lichen Ausſchellgebühren von 30 M. pro Stunde werden auf das 20fache erhöht. 4. Mit der Gemeinde Plankſtadt wird ein Knaben⸗ und Mädchenfortbildungsſchulverband gebildet. 5. Für den Arbeitsnachweis der Amtsbezirke Mannheim—Schwetzingen hat die Gemeinde einen Jahresbeitrag von etwa 2 Millionen zu leiſten. Der Antrag wird vorläufig zurückgeſtellt. Kleine Mitteilungen Zu ſtürmiſchen kam es dieſer Tage in der Bürger⸗ ausſchußſißung zu Neckargemünd. Ein Vertreier der Sozialdemokraten verlangte zur Geſchäftsordnung das Wort und fragte an, warum die zwei von den Sozialdemokraten eingebrachten Anträge, Lernmittelfreiheit für die Volksſchule und Uebernahme der Beerdigungskoſten auf die indekaſſe nicht auf die Tagesordnung geſetzt worden ſeien? Es wurde ihm zunächſt erwidert, daß er ſeine Anträge ſchriftlich emreichen möge. Nachdem dies geſchehen, erklärte der Bürgermeiſter, der Gemeinderat habe die Anträge abgelehnt. Nun erhoben ſich tumultuariſche Szenen. Von den, Kom⸗ muniſten und Sozialdemokraten wurde den bürgerlichen rteten jegliches ſoziale Empfinden abgeſprochen und dem Bürgermeiſter vorgeworfen, daß er eine Verſchleppungspolitik treibe uſw. Darauf verließen die Kommuniſten und— ihre Sitze und begaben ſich in den um. Weil die Beſchlußfähigkeit des Ausſchuſſes nicht mehr vorhanden war, wurde die Sitzung aufge⸗ hoben. Nach einem Beſchluß des Bürgerausſchuſſes wird der Betrieb der Pforzheimer Straßenbahn angeſichts der wirtſchaftlichen Lage der Bahn am 1. Aprit 1923 ſtillgelegt. Der Freiburger Stadtrat hat beſchloſſen, die Strom⸗ preiſe für März auf dem Stande des Vormonats zu belaſſen Die Sätze betragen für Licht 950., für e Tarif 680 M. und für Großabnehmertarif 400 M. Stadtratsbericht werden dieſe ungewöhnlich niedtigen Preiſe mit denen mehrerer anderer babiſcher Städte verglichen. Nach der Devie„Mannem dorne!“, wenns ans Blechen geht, marſchiert un Sadt, wie den Ver ſchon bekannt ſein dürfte, an Spitze mit 2000 M. für Licht, 1290 M. für Kleinkraft und 690 M. für Groß⸗ —— Dann 1995 Karlsrußhe mit 1650 M. für Licht, 1000 M. 1 Aleinkraft und 520 M. für Großkraft. In Heidelberg ſind 1400 M. ſüe Licht und 900 M. für Kleinkraft, in Pforzheim 1363 bezw. 1023 M. zu zahlen.— An Dar üſſen für Wohnungs⸗ ban wecke wurden ſeit der endgültigen Beſchlußſaffung über die Weiterführung eines eingeſchränkten Bauprogramms am 24. Januar 1923 insgeſamt 279 489 720 M. neu bewilligt, davon in der jüngſten Sitzung 67 488 920 M. Der für die in Vetracht kom⸗ menden Objekte bisher entſtandene bezw. zur Abdeckung fällige Ge⸗ ſamtaufwand heziffert ſich auf 659 023 444 M. Hiervon entfallen nach den derzeitigen Beſtimmungen 476 213 097 M. auf die Stadt⸗ gemeinde, 46 271 292 M. auf das Land bezw. Reich und 136 539 055 Mark auf die Bauherren, Arbeitgeber⸗ und andere Zuſchüſſe von dritter Seite. In Konſtanz hat der Stadtrat nach Anhörung der Mie⸗ ter und Vermieter die geſetzliche Miete auf Grund des Reichs⸗ mietengeſetzes vom 1. April 1923 ab wie folgt geregelt: Zur Grund⸗ miete mit 5 v. H. des Steuerwerts kommt hinzu: der Juſchlag für Steigerung der Hypothekenzinſen mit 7 v.., der Zuſchlag für die Verwaltungskoſten mit 8 v.., der Zuſchlag für die laufenden In⸗ ſtandſetzungsarbeiten mit 230 v, H. und der Zuſchlag für die großen Inſtandſetzungsarbeiten mit 120 v. H. Es tritt alſo anſtelle der bis⸗ herigen feſten Miete von 91 y. H. eine ſolche von 370 v. H. des Grundſtücksſteuerwerts. Daneben ſind wie bisher alle beſonderen Betriebskoſten von den Mietern zu tragen. Der allgemeine gewerb⸗ liche Zuſchlag nach§ 10 Abſatz 2 des Reichsmietengeſetzes wurde im Höchſtſatz von 1000 auf 4000 der Grundmiete ⸗= 200 v. H. des Grund⸗ ſtücksſteuerwerts feſtgeſetzt. In Frankfurt ſind den Arbeitsloſen mit Wirkung vom 20. März aus beſonderen, von der Regierung zur Verfügung geſtellten Mitteln Zuſatzunterſtützungen von 100 Proz. der Er⸗ werbsloſen⸗Unterſtützung gewährt mit der Maßgabe, daß zwei Drittel des Lohnes des Vollarbeiters in dem betr. Berufe nicht überſchritten werden dürfen. Für Zuſatzunterſtützungen aus ſtädt. Mitteln, die weitergezahlt werden, iſt ein Kredit von 10 Millionen Mark erforderlich. Zur Hebung der Arbeitsloſigkeit ſollen alle gangbaren Wege beſchritten werden. Mit den Vor⸗ ſchlägen des Arbeitsamtes, zum weiteren Ausbau des Oſthafens 550 Millionen Mark, ſowie des Hochbauamtes, zu Arbeiten an ſtädt. Gebäuden 200 Millionen Mark bereitzuſtellen, erklärte ſich die Notſtandskommiſſion einverſtanden. Zu dieſen Arbeiten, ſo⸗ wie zu ſolchen an der Kaiſerbrücke, Lohrberg und Stadion ſind etwa 1 Milliarde Mark erforderlich, die für den Oſthafen im Wege eines Darlehens auf Grund der Beſtimmungen der Erwerbsloſen⸗ fürſorge beſchafft werden ſollen. Für den Ausbau der Erwerbs⸗ beſchränktenfürſorge ſoll ein Kredit von 100 Mellionen Mark bean⸗ tragt werden. Dieſen Vorſchlägen iſt der Magiſtrat beigetreten. Die Arbeiten im Oſthafen ſollen ſofort deginnen. Für Weißbinder⸗ arbeiten an ſtädt. Gebäuden wurde ebenfalls einer Vorlage des die zunächſt 109 Millionen Mark fordert, zuge⸗ ſtimmt. In der Kölner Stadtverondnetenſitzung wurde ein Antrag des Zentrums angenommen, der fordert, daß die Beamten⸗ gehälter eine Erhöhung der Grundbezüge und Teuerungszuſchläge, die der Julage entſprechen, erfahren, ſo daß entgegen dem ſozial⸗ demokratiſchen Antrage eine Spannung zwiſchen den einzelnen Gruppen wie bisher beſtehen bleibt. Die Verſamunlung beſchloß ferner 317 Millionen Mk. für Straßenpflaſterung auszuwerfen. Ge⸗ nehmigt wurde die Anlage eines Wärmekeſſels für das Gaswerk. Die Anlage foll 220 Millionen koſten. Für die Verbindung der rechtsrheiniſchen Werftbahnen wurden 152 Millionen Mark ausge⸗ worfen. Das Rheiniſche Braunkohlenſyndikat hat der Stadt zu⸗ gunſten der Notleidenden 20 000 Zentner Brikets geſtiftet, für deren Trangport die Stadt 10 Millionen Mk. beizuſteuern hat. Die Bonner Stadtverordnetenverſammlung beſchloß, den Fehlbetrag im ſtädtiſchen Haushalt von einer halben Million Mark auf das neue Haushaltjahr zu übertragen. Der Fehlbetrag wird dann vorausſichlich ohne weitere Erhöhung der Gewerbeſteuer gedeckt werden können. Für Noiſtandsarbeiten wurden rund 4 500 000 Mark, für die Einrichtung einer zweilen Freiluftſchule 8 250 000 Mark, als Zuſchuß zu den Umbaukoſten des Liebfrauen⸗Lyzeums 10 Millionen Mark, für ſtädtiſche Winter⸗ hilfsmaßnahmen zu den früher bewelligten 7 600 000 Mark weitere 5 500 000 Mark bewilligt. Der von der Berliner Stadtverordnetenverfammlung zur Nachprüfung der letzten Tariferhöhungen der ſtädt. Werke eingeſeßte Ausſchuß hat nach Darlegungen des Stadtkämmerers Dr. Kar⸗ ding einem Antrag zugeſtimmt, wonach die ſtädtiſchen Werke auf keinen Fall weitere Toriferhöhungen vor⸗ nehmen dürfen, lediglich um die Kohlendecke zu vergrößern. Weiter wurde beſchloſſen, genauere Zahlenunterlagen für die Fimanz⸗ gebarung der einzelnen Werke zu fordern, damit an der Hand dieſes Materials eine nähere Prüfung vorgenommen werden kann. Es wurde im Zuſammenhang hiermit lebhaft bedauert, daß die Be⸗ briebsführung der Werke keine monatlichen Rohbilangen kenne, ſo daß für beſtimmte Termine kein Ueberblick möglich ſei. Zunächſt ſollen die Gaswerke die gewünſchten Zahlen beibringen. Sportliche Kundſchau Oſterſkiwettläufe auf dem Feloͤberg Zu den Skiwettläufen, die am Ausgang des Winters noch ein⸗ mal eine Zuſammenfaſſung über die Entwicklung der verfloſſenen Sportmonate geben wollen, hat ſich ſeit dem letzten Jahr das öſter⸗ liche Skiſpringen im Schwarzwald geſellt. Die diesjährigen Wett⸗ läufe hatten noch eine beſondere Note, als es bei glänzendem Wetter zum erſten Mal— im Gegenſatz zu Jahren— möglich war, die neue Sprunganfage am aldenweger Buck, die ein Proviſorium darſtellt und zur Erzielung größerer Sprung⸗ weiten erbaut wurde, auf ihre Brauchbarkeit zu prüfen. Die An⸗ lage an ſich gehört ganz zweifeſsfrei zu den was Gefällsver⸗ häldniſſe und Weniger einleuchtend erſcheint der außerordentlich ſtei nlauf, der an der Baldenweger Buck⸗Wächte beginnt und bei größerer Länge geknickt genommen werden muß. Der Verlauf des Rennens zeigte, daß nur bei Sprüngen über 30 Meter das Steilſtück des Auſſprunges erreicht wird. Nach dem Ürieil der maßgeblichen Springer wird die Schanze allgemein als ſchwer zu Webnie N 72 9 2 Freib St0 ie Rennen, die von der Ortsgruppe Freiburg und der Skizunft Feldberg orgomiſiert wurden, bedeuteten ſportlich einen ganz unge⸗ wöhnlichen Erfolg. Der Verlauf war raſch uned reibungslos bei gutem tragfähigem Pulverſchnee, auf den die Nacht zum Oſterfonn⸗ tag einen leichten Neuſchnee gelegt hatte. Im gangen wurden 53 Nennungen abgegeben, von denen nur einige durch Unfall wegfeelen. Namen wie Sepp Allgeier, Richter, Langendorff, Bertſch. Otto Klaus⸗ min, fämtlich aus Freiburg, weiter Großmonn⸗Bühlertal, Kim⸗ merle⸗Schwenningen, Hofſtätter⸗Baierbronn, Schneeberger⸗Arlberg. Carl Huhn. der thüringiſche Meiſter, Braun⸗Baierbronn, Hermantt⸗ Freudenſtadt, Hengſtler⸗Bajerbronn, Brund und Hermann Schädler, Burger, Fiſcher, alle aus Oberſtaufen, Ott⸗Neſſelwang, Robert Schä⸗ fer⸗Hampelbaude, Thoreſen und Botgernäs aus Norwegen geben als kurrenz. Leider ſind die Vortage der Wettläufe beim Uebungsſpringen nicht ohne Unfall abgegangen. An der Baldenweger Schanze erlitt der gute Baierbronner Hofſtätter durch Sturz eine ſchwere Kne⸗ verletzung, die der Springerlaufbahn des Geſtürzten voraueſichtlich ein Ziel ſetzen wird. Beſſer kam Fiſcher⸗Oberſtaufen davon, der alten Waldſchanze zog ſich Otti⸗Neſſelwang einen Bruch des Waden⸗ ſich mit dem Ski eine Schädelwunde ſchlug. Beim Ueben an der beins zu. Auch während des Rennens kam es zu heftinen Stürzen, die aber gut abliefen. Durch die Unfälle ſchieden leider mehrere aute Springer aus, ſo die Bafersbronner ganz, die ihren verletzten Kameraden nach Freiburg brachten. Erfreulicher als dieſes Kapitel iſt das Bild der ſportlichen Lei⸗ ſtungen im Rahmen der Rennen. Es war erſtklaſſiges. was in der Hauptſache bier gebaten wurde. Die größte deutſche Weite betrug 40 Meter, die von Allgeier⸗Freihurg in prachtvollen Sprüngen, die ihm den Sien ſicherten erreicht wurden. Die gleiche Welte don 40 Metern erreichte der ee Meiſter Huhn. Auf den Wei⸗ ten von 30 bis 39 Metern be Vertſn. Klausmana, Rſchter Iroßmann, Nangendorff. Mfſchſe. Pfeiffer, Bur“er, Shſer, Shfor. Aimmerle, Bötqernäs ſehr ſchäne, teils guberordentlich much! ſoe Telſtungen auf Den meiteſten Sprung brachte der Norweget Thoreſen it 47 Metern. Feſtgehaſten zu werden verdſert die ſchöne Sprumgart des Oberſtaufeners Burger. In der Alters⸗ klaſſe wurde erſter Vertſch⸗Freiburg, in der Erſten Klaſſe Sepy Allgeie rFreibura. hinter ihm lagen die beiden Norweger, in der Zweiten Klaſſe Burger⸗Oberſtaufen. Schneeberger kurze Zuſammenſtellung ein treffendes Bild der Höhe der Kon⸗ Schüſſen Der Tätzr hinterlätzt hatte beim zweiten Sprung von 44 Meter einen unangenehmen Sturz und preis für den ſchönſten Sprung zu. n f auf den dritten verzichten. Ihm fiel der Ehren⸗ Den für den weiteſten Sprung erhielt Thoreſen, den für die beſte Geſamtleifſtung Allgeier, der für die beſte Schwarzwälder Leiſtung ebenfalls Allgeier. Eine Würdigung der Oſterrennen auf dem Feldberg darf nicht ohne ein Wort der Anerkennung für die Leitung des Feldbergerhofes ſein, die durch ein erhebliches Entgegenkommen es vielen Sportsleuten vor allem der Jugend, in vorbildlicher praktiſcher Unterſtützungsar⸗ beit ermöglicht hat, die Konkurrenz zu beſuchen. Die Einzel⸗ ergebniſſe ſind folgende: Sprungläufe: Alkersklaſſe: 1. Bertſch⸗Freiburg Note 3, 344,2 2. Langen⸗ dorff⸗Freiburg.222, J. Hauri⸗Todtnan. 5 Erſte Klaſſe: 1. Sepp Allgeier⸗Freiburg Note.188, 2. horeſen⸗Norwegen 47 Meter Note.2. rnſtthal.177, 5. Richter⸗Freiburg.188. weile Klaſſe: 1. Burger⸗Oberſtaufen Note.244. 2. Erich Pfeiffer⸗Freiburg.288, 3. Otto Klausmann-Freiburg.288, 4. Bruno ädler⸗Oberſtaufen.633, 5. Hermann Schädler.677, 6. Schäfer⸗Hampelbaude.688. Schönſter Sprung: Ehrenpreis der Skizunft Feldberg Schnee⸗ e r⸗Arlberg Note.033. eiteſter Sprung: Ehrenpreis des Thoreſen⸗Norwegen 47 eter Note.2. Beſte Geſamkleiſtung: Sepp Allgeie r⸗Freiburg Note.18, Ehrenpreis der Ortsgruppe Freiburg, außerdem Ehrenpreis des Kunſtmalers Karl Hauptmann für die beſte Schwarzwälder Leiſtung mit Note 2. Romberg. Pferdeſport 203 Galopprenntage für Preußen bewilligt. Die auf der Delegtertenverſammlung der deutſchen Rennvereine ſten Renntage für Preußen ſind ſeitens des Landwirtſchaftsminiſters nicht alle genehmigt worden. Hoppegarten und Karlshorſt wurde 6 der beantragten Renntage geſtrichen, Strausberg und Magdeburg je zwei, Grunewald, Hannover und Breslau je einen Renntag. Le⸗ diglich den Vereinen in Frankfurt a.., Halle und dem Kartell Weſtdeutſcher Rennvereine iſt die volle Zahl der en Tage bewilligt worden. Im einzelnen ſind Hoppegarten, Grunewald und Karlshorſt je 24, Strausberg 18, Breslau und Hannover je 11, Halle a. S. einſchließlich Deſſau und Frankfurt a.., je 10, Magde⸗ burg 9 und dem weſtdeuſchen Kartell zuſammen 62 Renntage geneh⸗ migt worden, jedoch nur unter der Bedingung, daß die Pferde de⸗ ſtaatlichen Rennſtalles Alteſeld von keinem dieſer Vereine von ein⸗ zelnen Rennen ausgeſchloſſen werden dürfen. sr. Gründung einer deutſchen Reik- und Springſchule. Eine Schule zur Ausbildung von Reitern und Pferden iſt dieſer Tage von einigen unſerer bekannteſten und beſten Turnierreiter ins Leben ge⸗ rufen worden. Von Turnier zu Turnier wird es klarer, daß eine derartige Schule tatſächlich einem dringenden Bedürfnis abhilft. Die oft erſchreckenden Bilder, die zu ſehen wirklich keine Freude iſt, müſſen ſo ſchnell wie möglich von unſeren Turnierplätzen verſchwin⸗ den. Viele paſſionierte Kreiſe, denen es an gutem Material nicht fehlt, entbehren einer ſachgemäßen Schulung, ſowohl für ihre Per⸗ ſon, als auch für ihre Pferde. Fürs erſte iſt die Schule auf dem gräflich Görtzſchen Beſitztum Brunkenſen in Ausſicht genommen. Graf Görtz hat zuvorkommender Weiſe Stallungen für 30 Pferde und Unterkunft für 10 Schüler zur Verfügung geſtellt. Seine ausgedehn⸗ ten Trainierbahnen, ſein vorbildlicher Hindernisvark und ein ideales Reitgelände werden gleichfalls der Schule überlaſſen. Außerdem trägt man ſich mit dem Plane, die Schule nach ihrer Einbürgerung in unſe⸗ ren Turnierkreiſen in die Nähe der Reichshauptſtadt zu verlegen— auch andere große Plätze werden ſich damit zu befaſſen haben— da in und bei Berlin naturgemäß wohl das größte Intereſſe an einer derartigen Schule ſich bemerkbar machen wird. Kadſport Radrennen in Berlin-Treplow. Zum vierten Male kam am Oſterſonntag der Lande⸗Preis. Berlin—Leipzig, das über 170,9 Kilometer führende klaſſiſche Straßenrennen, zum Austrag. Es wird in jeder Beziehung denkwürdig bleiben. Nachdem die Eröffnung im Jahre 1920 den Sieg von Papenfuß⸗Berlin und in der Altersklaſſe von Orlewicz⸗Berlin gebracht hatte, ſiegte im folgenden Jahre der Zweite des Vorjahres, Fritz Brenne⸗Leipzig, nach einem ſchweren Kampfe. Im dritten Jahre betrug die Bekeili⸗ ung bereits 270 Fahrer und der Sieg fiel überraſchend an den Berliner W. Heinrich. 1923, die 4. Austragung, zeigt nun bereils, wie ſehr Berlin⸗Leipzig den Fahrern ans Herz gewachſen iſt, wurde doch mit 569 Meldungen ein Rekord für Straßenrennen in Europa erzielt. Dazu kamen noch rund 30 Fahrer, die den zReuen Weg“ Wittenberg—Leipzig beſtritten, ſo daß ſich rund 600 Leute aktiw beteiligten. Der Sieg fiel an den wiederbegnadigten Berufsfahrer Gielo w⸗ Berlin, der keineswegs zu den heißeſten Faporiten gezählt hatte, wenn er auch im Auge behalten werden mußte. Seine Feit von:08.24 Stunden iſt neue Höchſt⸗ leiſtung für die Strecke Papenfuß, der Sieger von 1920, war um eine halbe Länge von Gielow getrennt, Paſſenheim⸗Berlin folgte eine weitere Länge zurück als Dritter vor Rux, Pröll, beide Berlln, und Remold⸗Geroldshofen, der wieder den Berlinern Korſch und Brancowsky vornusging. Bei den Altersfahrer traf der unverwüſt⸗ liche Orlewicz⸗Berlin in:27 Stunden als Sieger ein, gefolgt von Tanneberger⸗Chemnitz und Richter⸗Berlin. Neues aus aller Welt ine drahlloſe An der Küſte des Stillen O 5 ie amerit Flotte Wendber dbhetes bei Peten A8 ddes Schlachthiff, d. e der ameritamiſchen ber Skikſub Angriffsflotte als Ziel diente. Die Jowa wurde drahtlos geſteuert und zwar von einer Station aus, die über 1000 Kilom. entfernt lag. Der Verſuch glückte vollkommen, da das Schiff, das ohne eine Menſchenſeele an Bord in See ſtach, auch dem leiſeſten elettriſchen Steuerbruc gehorchte. Das Schlachtſchiff„Miſſt⸗ ſippt“ nahm die Jowa umter Feuer und zwar zunächſt mit M die ſo geladen war, daß ſie möglichſt wenig Schoden anrichtete. Das Schiff ſeuerte zunächſt 100 Schuß und erzielte damit 16 Treffer. Unter 16 Salven, die auf die Jowa abgegeben wurden, befanden ſich weitere vier Treffer. Die Jowa hielt noch ſtand lief aber nach dieſem konzentrierten Feuer bereits mehrere Fuß befer. Am nächſten „ als die Mansver fortgeſetzt wurden, erhielt ſie dann den Gnadenſtoß. Die„Miſſiſippi“ nahm ſie abermals unter Feuer und zwar mit nicht präparterter Munition. Ein Hagel von Geſchoſſen ergoß ſich auf die Jowa, die Kopf über in die Tiefe ging. Während dieſes ſeierlihen Augenblicks ſpielten die Kapellen fäm tlicher betei⸗ ligren Schiffe das Nationallied und feuerten einen Salut von 21 üſſen. Die Jowa, die auf dieſe Weiſe ſein rühmliches Ende fand, war einmal das berühmteſte Shiff der amerikaniſchen Flotte. Es iſt das allerdings 25 Jahre her. Während des ſpaniſch⸗amerikaniſchen Krieges nahm ſie hervorragenden Anteil an der Seeſchlacht von Santiago. — Im ſtampf gegen die Proſfitufion. Nach dem Beiſpiel Ham⸗ burgs, das im Somimer v. Is. als erſte deuiſche Großſtadt die Auf⸗ hebung der öffemlichen Häuſer verfügte, hat nun auch das bayeriſche Staatsminiſterium des Innern die Schließung der öffent⸗ lichen Häuſer in Bayern ſpäteſtens mit Wirkung vom 1. Mai ab angeordnet. Die Bezirkspolizeibehörden ſind angewieſen, künftig keine derartigen Häuſer mehr zu dulden. 3 — Ehedrama. Der Maſchinenmeiſter Gärth töbete in Magdeburg auf der Straße ſeine von ihm getrennt lebende zweite Frau durch fünf Revolverſchüſſe. Er entfloh und verſuchte ſich in der Wohnung ſeines Paters zu verbergen. Straßenpaſ⸗ ſanten und vier Schupobeamte verfolg:en den Mörder, der ſich, als er kein Entr'nnen mehr ſah, aus dem vierten Stockwerk auf den Hof ſtürzte. Er ſtarb auf dem Transvort nach dem Krankenhaus. zwei fleine Kinder. — Fie Mimerden Stoſſe orbra-nt. Kwiſchen Ouladen und Miesdorf fuhr ein Hutemobil das mit Wofpoffen und Tuch bekaden war, infolge Verſagens der Steuernnn die ſtelle Böſchung hinun er und fing Feuer. Der größte Teil der Ladung verbrannte! Der Schaden ſoll ſich nach einer Meſdung der Kölniſchen Zeitung auf Milliarden beziffern. der Führer des Wagens und ſein Begletter mußten ſofort ins Krankenhaus gebracht werden. 75 Donnersiag, den 5. April 1923 Maunheimer Sgenerai · Au eiger Mtag⸗Ausgabe) 2 28 Millionenraub im D⸗JIug. Aus einem Abbeil 1. Klaſſe des D⸗Zuges Frankfurt—Würzburg wurden in der Nähe von Steinach zwei Handtaſchen geraubt, die ſamt ihrem Inhalt einen Wert von mindeſtens 28 Millionen Mark darſtellen. Die Beſtoh⸗ zenen ſind holländiſche Staatsangehörige. — Raubmord im Grunewald. Der am 16. Juni 1902 zu Ko⸗ rinth geborene Dimitrow Papademitrios, der am 20. Febr. von ſelner Heimat nach Verlin kam, um hier Medizin zu ſtudieren, wurde im Grunewald ermordet aufgefunden. Am Donnerstag nach⸗ mittag verabſchiebete er ſich von mehreren Freunden im Penſionat mit dem Vemerken, daß er einc Verabredung habe. Von dieſem kehrte er nicht wieder zurück. Seine Freunde, die ſein Ausbleiben beunruhigte, erkundigten ſich überall nach ihm, jedoch vergeblich, dis ſie abends von der Krimimalpolizei die Nachricht er⸗ hielten, daß er im Grunemold ermordet aufgefunden worden war. Nach den weiteren Feſtſtellungen muß ihm eine große Summe Geldes geraubt worden ſein. Denn er hat zehn Dollarnoten und etwa 100 000 Mark deutſches Geld bei ſich gehabt. Gefunden wurden aber bei der Leiche nur 28000 Mark, von den Dollarnoten nichts mehr. Der Kriminalpolizei iſt es mit überraſchender Schnel⸗ ligkeit gelungen, den Täter ausfindig zu machen. Es handelt ſich um einen jungen Mann namens Gernatus, der ſich in eine Penſion in der Johannisthaler Straße, in der niele Ausländer zu wohnen pflegen, geflüchtet hatte. Ale dort die Verhaſtung erſolgen follte, ſprang der Täter aus dem vierten Stock auf den Hof, wo er tot liegen blieb. —Schweres Auto-Unglück Am erſten Feieriag abends hat ſich in der Nähe von Hoppegarten ein ſchwerer Autounfall ereignet, Em 20jähriges Dienſtmädchen, das vor dem Aute noch den Weg überſchreiten wollie, geriet unter den Wagen. Es wurde getölet. Der Chauffeur und die Inſaſſen des Wagens wurden herausgeſchleu⸗ Dert. Der Chauffeur erlitt einen Schädelbruch und war. ſofort dot. Die anderen ſind ſchwer verletzt. Der Mitinhaber der Kunſthandlu Paul Caſſtrer, Kunſthändler Leo Blumenreich, ſeine Gattin um Schwiegertochter trugen ſchwere innere Verletzungen davon. Det Chauffeur, der ſeit 12 Jahren in ſeiner Stellumg war, hinterläßt Frau und zwei Kinder. Das Ungkick wurde durch die Unvorſichtig⸗ kedt des überfahrenen jungen Mädchens hervorgerufen. E20.Millionen⸗Raub bei der Infernalionalen Arbeſterhilſe. Die Internationale Induſtrie⸗ und Handels⸗Aktiengeſell chaft(Inter⸗ nationale Arbe terhilfe), Unter den Linden in Berlin, iſt durch Einbruch in ihre Deviſenbeſtände um 15 bis 20 Millionen Mark ge⸗ ſchädigt worden, die aber durch Verſicherungen gedeckt ſind. — Vier Kinder von einer Granate zerriſſen. Eine folgenſchwere Exploſion ereignete ſich am Oſtermontag auf dem Lindentaler Exer⸗ zierplatz bei Leipzig. Kinder fanden eine Eierhandgranate, die von einer Uebung der Reichswehr fegen geblieben war. Plötzlich erplodierte die Granate und tötete den 10jährigen Schüler Flöter, drei andere Knaben erlitten ſchwere Verletzungen im Geſicht und an den Armen. Die Feuerwehr ſchaffte ſie ins Krankenhaus. Ihr Zu⸗ ſtand iſt hoffnungslos. — Aeber einen unglücklichen Tellſchuß berichtete die Reichen⸗ berger Zeitmung: In Neu Sandez trat der Kunſtſchütze Flaubert auf, der mit einem Tellſchuß brillierte. Er ſchoaß vom Haupte keiner Frau Ton⸗ und Glaskugeln herunter, ein Kunſtſtück, das er jahrelang mit Erfolg vorgeführt hatte. In Neu⸗Sandez hat da⸗ Auftreten des Kunſtſchützen ein tragiſches Ende gefunden. Bei der Vorſtellung verfehlte er ſein Ziel, die Kugel traf feine Frau in den Kopf, die ſofort lot zuſammenſtürzte. Der Kunſtſchütze wurde ver⸗ haftet und dem Krakauer Gericht eingeliefert. Es ſo nunmehr unter⸗ ſucht werden, ob es ſich um einen unglücklichen Zufall oder einen beabſichtigten Mord handelt. 15 Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedentung und des uns zur Verfugung ſtebhenden Raumes dordehalten Adolf Bartels; Die deutſche Dichtung von Hebbel bis zur Gegenwart. 3. Teil: Die Jüngſten. H. Haeſſel Verlag, Leipzig.(128) Wilh. Lobſien: Tas Roſendach. bie Geſchichte einer nordſchleswigſchen * Daf Mend- M. Warneck Verlag, Berlin(129) Kin ndw.Inft⸗Reg. 122 im Wellkrieg; bearbeitet von Nekzo Sie 1 an. Chr. Belſer.⸗G., Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.(180) 0 19* der Kamala Krishna! Verlag Otto Wilhelm Barth, München. Haus Karl Vogel: Herbſt⸗R 5 W. Härtel u. Co. band alts 2 b, 5 r'enſein: Das t ne Roman. J. G. Cotta'ſche Buch⸗ handlung Nachf., Sluttgark- Beſlin(188) 1 Waguer: Trotzdem. Ein deutſches Spiel in 5 Bildern. Ebenda. wig Laudien: Hinter den goldenen Toren und andere Märchen. Scheren⸗ ſchnitte von Erika Haſſe. Enßlin u. Laiblins Wea Reutlingen.(135) St.— 8 Erich Wolfgang Korngold. Carl Stephenſon Verlag, Wien. 5 Jrauz Grillparzer: Studien zur Siteratur, herausgegeben von Dr. Fri —(138) m Sorel: Jagd durch das Jenſeits. Die ntaſtiſchen Bücher. Band 1. Ebenda.(139) 1 15 GoetheKalender auf das Jahr 1923, berausgegeben von Dr. Carl Heine⸗ „ Mann. Dieterich'ſche Verlagsbuchhandlung, Leipzig.(140) Hermann Grabner: Die Funktionstheorie Hugo Riemanns und ihre Be⸗ deutung für die praktiſche Analyſe. Otto Halbreiter, Muſikperlag, München.(141) — Regers Harmonik. Heft 1 der Sammlung von Studien aus dem Kreiſe Ebenda.(142) ſeiner perſönlichen Schüler ——5 171 75 Hülshoff. Deutſche Verlagzanſtalt, Stuttgart, 5 iu, Leipzig. Heinkich Sommerſelde Die Technir des börſenmäßigen Terningeſchäfts nduſtrievenlag Spaeth u. Linde, Berlin.(144) 29. 188 Die deulſche Syrfk des Baroc. Erich Reiß Verlag. Berlin, ), i Friedrich Fretſa: Das Geheimnis des Inders Praſchma. Roman Ern Keils Nachf A. Scherl), Leipzig.(146) 535 705 15 für die Jugend. Dieterich'ſche Verlagsbuchhandlung, Leipzig.(14 Colin Roß: Der Weg nach Oſten, Neiſe durch Rußland, Mlraine Trans⸗ 251 Perſien, Buhara und Turteſtan. F. A. Brockhaus, Seipzig. e Harrar: Schattentanz. Zwei Nopellen. Walter Seiferz, Verlag, -Heilhronn.(149) Stuttgart⸗ Wilhelm Schmidt: Das Saalfahren. Amtliches Lehrbuch des Bundes Deut⸗ ſcher Radfahrer. Grethlein u. Co., Leipzig.(150) Muſikalien Richard Strauß: Fünf Lieder(Ständchen, Heimkehr, Frenndliche Viſion, Winterweihe, Schlechtes Wettern freie Klavierbearbeitungen von Walter Gieſeking. Ad. Fürſiner, Muſikverſag, Berlin. Richard Wagner: Das Liebesverbot oder die Novize von Palerine. Große komiſche Oper in 2 Akten. Klavierauszug mit Text. Verlag Breii⸗ kopf u. Hürkel, Leipzig. Hans Pſitzner: Konzert für Klapier in Es⸗dur mit Begleitung des Or⸗ cheſters. Verlag Adolf Fürſtner, Berlin. Zeitſchriften Oftdeuiſche Monatsheſte. Herausgeber Carl Oange. Sondevausgabe: Brom⸗ berg⸗Poſen. 3. Jahrg., Seft 12 Verlag G. Stilke, Danzig⸗Berkin. Die ſchöne Siteratur. Herausgeber Bill Veſper. 24. Fahrg., Heft 6 u. 7. Verlag Ed. Apenartus, Leipzig. Deutſchlands Erneuerung. Monatsſchrift für dag Rarbe Volk. 7. Jabrg. 10 15 Schriftleitung: Dr. Erich Kühn. Verlag J. F. Leßmänn, München.. Muſikblätter des Aubruch. Monatsſchrift für moderne Muſik, geleitet von Dr. Paul Stefan März⸗Heft. Univerſal Edition. Wien Siemens⸗ Zeitſchrift, herausgegeben von den Sſemens ⸗Schuckert⸗Werken, Siemensſtadt dei Berlin. 0 Waſſerſtandsbesbachtungen im Monat Rpril Abein-Peg: J28. 5. J 3 1. s egar-Begei 25. 20 ff 8. Schu erimele esſ eenbem 345 28J3 40 3 803463 40 Keln..7 722a.%707.7 Heilbionn 990 03ʃ Haran..46 48.4 441„„„ annbeim.30.39.33.52 347.43 und 8 777 Rüm 2. 2% f2 otd. 0. Nlonnbeimer Werterbericht v. 3. April morgens 7 Uhe VBaromieter 750, min. Thermometer: 07 C. Temperatar nachts; 0,0,. Höchſte Temperatur geſlern: 13 3e C. Nisdorſchlag: 00 Ater auf den aut. Windtell, heiter, ch Reéichstag auch mit den wurde die Entscheidungen des Neichsfinanzhois AIst die vom ersten Erwerber junger Aktien über · nommene Zahlung von Stückzinsen kapitalverkehrssteuer- pflichtig? Der Reichsfinanzhof hat bereits im Urteil vom 12. Januar 1923(II A 24%2) entschieden, daß, wenn der erste Erwerber der Aktien neben dem sonstigen Entgelt auch die Kosten der Gründung oder Kapitalerhöhung zu kragen über⸗ nimmt, hierin nicht Zahlungen und Leistungen zu erblicken sind, die zum Erwerbe von Gesellschaftsreckten einer in- ländischen Gesellschaft durch den ersten Erwerber er for- derlick sind. Er hat damit den Standpunkt, den er in krüheren Entscheidungen hinsichtlich der steuerlichen Be- handlung der Gründungs- und Kapitalerhöhungskosten für den Geltungsbereich des Reichsstempelgesetzes eingenommen hatte, auch für das KapitalverkehrssteuergesetZ als maß- gebend erklärt und ist hierbei davon ausgegangen, daß nach beiden Gesetzen Gegenstand der Besteuerung nur die Kapital- investition, d. h. dasjenige hat sein sollen, was einer Gesell- schaft als dauernder Betrag für ihre Betriebsmittel zufließt, daßl also unter den zum Erwerbe von Gesellschaftsrechten erflorderlichen Zahlungen und Leistungen im Sinne von 8 6a des Kapitalverkehrssteuergesetzes im objektiven Sinne nur der Betrag der Kapitalinvestition zu verstehen ist. Wie hinsichtlich der Gründungs- und Kapitalerhöhungskosten hat der Reichsfinanzhof im Urteil vom 20. September 1921. (II A 146/1) auch hinsichttich der Stückzinsen die Stempel- pklichtigkeit nach dem Reichsstempelgesetze verneint. Die Stückzinsen, so wird dort ausgeführt. seien eine Vergütung nicht für die Aktie, sondern eine Rückvergütung auf über⸗ mäßigen Anteil am Gewinne. Vom Standpunkt des Gesell- schaflsstempels aus sei das, was das Entgeit für den Erwerb des Gesellschaftsrechts ist, von Gewährungen auf Grund von Nebenabreden zu unterscheiden, die wie bei den Stückzinsen beigt einen Ausgleich dafür bieten, daſ der Aktienerwerber von einem früberen Zeitpunkt an in den Genuß des Aktienrechts tritt. als der Erwerb der Aktien datlert. Die Stückzinsen seien das gerade Gegenteil eines Entgelts für den Aktien- erwerb. Denn sie stellten im Grunde fichts als eine Heraus- „ahlung dessen dar, Was dem Aktienerwerber nicht gebührt, ihm aber aus formellen Gründen zufließt. weil der Dividen- denschein nur auf das ganze Geschäftsjahr lauten kann. Diese Charakterisierung der Stückzinsen ergibt, daß auch sie nicht Zahlungen und Leistungen sind. di« zum Erwerbe von Gesellschafisrechten durch den ersten Erwerber im Sinne von S 6 a des Kapitalverkehrssteuergesetzes erforderlich sind. das Wort„erforderlich“ also in dem objektiven Sinne ge⸗ nommen, in dem es aus dem Grundeedanken des Gesetzes heraus, die Kapitalinvestition zu treffen. allein verstanden werden kann. Es sind nicht Gesellschaftsrechte, die der Aktienerwerber durch die Zahlung von Stückzinsen erwirbt, sondern der Erwerb der Gesellschaftsrechte auf Grund der sonstisgen Leistungen ist mit einer Nebenahrede verbunden, dlas herauszuzahlen, Worauf er auf Grund der erworbenen Gesellschaftsrechte an sich keinen Anspruch hat. Die Jah- lung von Stückzinsen unterliegt hiernach der Kapital- verkehrssteuer nicht.(Irteif des Heichsfinanzhotes vom 6. Februar 1923. II A 296/½22.) tür das badische Handwerk.-G. Karlsruhe Die Gesellschaft erhöht zur Zeit ihr Aktienkapital von 7 Mill. auf 50 Mill. 4. Die.-G. ist die wirtschaftliche Zentrale für das badische Handwerk, also solche von Baden und Reich anerkannt. Reparations- und sonstige Aufträge, die für das badische Handwerk in Frage kommen, werden der Landeswirtschaftsstelle übertragen. Sie hat zur Zeit wieder namhafte Reparationsaufträge. Wie verlautet, ist durch das badische Handwerk bereits der wesentlichste Teil Landeswirtschaftsstelle der neuen Aktien gezeichnet worden. Der Restbetrag ist von einem Bankkonsortium, dem von Karlsruhe die Handels. und Gewerbebank.-G. Karlsruke und die Vereinsbank e. G. m. b. H. Karlsruhe angehören, übernommen worden. Die Banken des Konsortiums nehmen zur Zeit Zeichnungen auf Aktien zu 25096 entgegen. — 10 9% Oberschwäbische Elektrizitäts- Anleihe. Unter Bezugnahme auf den Prospekt für die zurzeit zur Zeichnung aufliegende 10% Anleihe des Bezirksverbands Oberschwäbi⸗ sche Elektrizitätswerke in Biberach a. d. R. teilt dieser er- gänzend mit, daß infolge Zunahme der Wasserführung, haupt. sächlich derjenigen der Iller, die zur Verfügung stehenden Wasserkräfte gegenwärtig so stark sind, daß schon seit dem 20. Marz die Wärmekraftanlagen, insbesondere auch das Dampfkraftwerk Ulm, werden konnten und der Verband somit für Stromer zeugung zurzeit Kohle nicht benötigt. Fortftall der Kundenverzeichnisse der Banken. Mit der A des Gesetzentwurfs über die Berücksich- tigung der Geldentwertung in den Steuergesetzen hat der undenverzeichnissen, die von den Banken und Sparkassen den Finanzämter n einzureichen Waren, endgültig aufgeräumt. Der diese Bestimmung ent- haltende 8 189 der Reichsabgabenordnung ist gestrichen worden, ebenso der zweite Absatz des g 200, der die Finanz- amter ermächtigte, sich in den Fallen des 8 189 durch Stich- proben zu überzeugen, ob die Angaben steuerpflichtiger Kunden zutreffen. Durch die Beseitigung dieser Bestim- mungen wird viel unproduktive Arbeit und Belästigung er- spart werden. Bad Mergentheim.-G. Der Geschäftsbericht ist uns bisher nicht zugegangen. Nach einem anderweitigen Auszu ergibt sich 1922 ein Gesamtrohgewinn von 10 358 818(i. V. 1 108 835)„. Nach Abchreibungen von 1993 230(147 657) K verbleibt ein Reinge wiun Fon 6301 384(497 750), aus dem 409(127) Dividende vorgeschlagen Werden. Der Besuch im letzten Geschäftsjahr War ein sehr reger. Zum weiteren Ausbau des Bades werden neue Mittel benötigt. Es wird daher vorgeschlagen, das Kapital um Feitere 15 Mill. Stamm. und.5 Mill. Vorzugsaktien auf ins- gesamt 87/ Mill. ½ zu erhöhen. 5 Delmenhorster Linoleumfabrik(Anker-Marke), Delmen. horst. Das Geschäftsfahr 1922 brachte nackh 150 Mill. 4 Rückstellung einen Reingewinn von 41347 111(9 800 784)&, aus dem 50 Pfg. Goldwährung zum Kurse von 5000 2507 (40% Dividende in Vorschlag gebracht werden. Nach dem Geschäftsbericht ist die Fertigstellung der Um- und Neubauten sehr verzögert worden. Man rechnet mit einer Inbetriebnahme in einigen Monaten, Der Geschäftsgang war Während des ganzen Jahxes befriedigend. Ein vierwöchiger Streſk beeinflußte den Absatz ungünstig. X Zusammenbruck im Berliner Getreidehandel. Wie au der Berliner Produktenbörse bekarnt wurde, hat sich eine Berliner kleinere Geireidebandels flrema als rahlungsunfühig erklärt. Die Verbindlichkeiten wurden mit 170 Mifl. angegehen, denen 40—50% an Vermögenswerten gegenübersteben sollen. Durch die verschiedenen Zusamten- brüche der jüngsten Zeit und den Umschwung der Stimmung irma stark in Mitleidenschaft gerogen, so daß sie zurzeit außerstande ist, ihre Verbindlickkeiten zu erfüllen. le Börsenherichte chlektennorse Der heutige Börsenverkehr War überaus lebhaft bei fester Gesamttendenz. Es wurden gehandelt von Industrieaktien: Anilin zu 40 000%(nachbörslich 39 000., 39 500.), Rhenania 2 24 00096, Seilindustrie zu 14 500%, Benz zu den Kursen von 19 2509% u. 19 50026, Emaillierwerke Maikammer zu 35 0006, Fahr zu 16 2506, Karlsruher Maschinenbau zu 2000026, Knorr zu 5 500%, Braun-Konserven zu 10 500%, Maschinen- fabrik Badenie zu 20 00096, rat., Neckarsulmer zu 200005, Pfälzische Nähmaschinenfabrik zu 16 000%, Mannhbeimer Gummi zu 22 00006, Freiburger Ziegelwerke zu 12 00096, Rhein-Elektra zu 14 50096, Wayss u. Freytag zu 21 00026, Zellstofffabrik Waldhof zu 37 500%, Zuckerfabrik Franken⸗ thal zu 19 500% und Zuckerfabrik Waghäusel zu 19 75096. Weiterhin erfolgten Umsätze in Rhein. Creditbank-Aktien zu 7000% und 7500%, rat., in Süddeutsche Disconto-Gesell- schaft zu 11 000% und in Oberrhein. Versicherungs-Aktien zu 13 000 pro Stück. Devisenmark! Mannheimer Devisenmarkt, S. April. Es not erten am hiesigen Platze(alles Geldaurse): New Tork 21150(211. 0, Kolland 83158310), London 98750 98750, Schwei 3000 000), Paris—(—), Brüssel——). Italien 1055(1050, Prag 630(6283. Tendenz: Unverändert stabil. Mannneme: Mannheim, 4. April. New Lorh, Ayrn(Ws) bevisen. 3 4 8 3 .58.80 Schwele 18.45 18 4 Spanien 18.81 28 28 .83.86 Englans 488.86 tielten.01 501 New Vork, 4. April. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,0047(0,00476) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 21 276(21 052)& für den Dollar. Waren und Märkie Mehlpreisermäfligung. Wie wWir hören, haben die süd- deutschen Mühlen den Mehlpreis mit Wirkung ab heute für Weizenmehl. Spezial 0, auf 145 000 4(vorher 175 000%) für die 100 kg mit Sack ab Mühle ermäßigt.* Preisabbau in der Weiſſwarenbranche. Die verbünde- ten Verbände der Damenwäsche-, Schürzen-, Unterrock-, Kinderkleider- und Weifwaren-Fabrikation haben laut Kon- fektionär gemeinsam mit dem Reichsbund des Textileinzel- handels für die in der Zeit vom.—8. April d. Js. zur Ab- lieferung gelangenden Aufträge folgende Preisregelung vor- genommen: Aufträge aus der Zeit vom.—7. Januar 10626, .—14. Jamtar 9826, 15.—21. Januar 6596. 22.—28. Januar 13,, 29. Januar bis 4. Februar 2% Preisaufschlag, 3. bis 11. Februar 22, 12.—18. Februar 2026, 19.—25. Februar 626, 28. Februar bis 4. März 196,.—11. März 596, 12.—18. Marz 496, 19.—25. März 376, 26.—31. März 20 Preisabschlag. Hierzu treten die außerdem vorbehaltenen Preisänderungen nach der Lohnentwicklung. Berliner Metallbörse vom 4 Apri Prelse in Hark für f K. Frenkreleh en 8. 4 Aluminlum 3. 4. ———— 8220— in Barren 9454——— Ra 7809-7500 7800-700 Einn, ausiünd. 22100.22400 22100-28609 Stel 2900200 2775.2828 Huttenzinn 21800271800 21600.21800 Rotrink(VB.-Pr.) 3888 72 3575.6 Rlekel 11:00.12000 11500.12000 0.(r. Verk.] 3928.3700 3850300 Anumon 2850. 2850.2780⁰ neink 2800. 27˙0.270 Suber für 1 r. 428-128 423.428 Aluminium.— 928.— Platin 5. ür. 840⁰⁰ 65⁰⁰ Londen, 4. Aprk.(ys) Netanmartt.(in Let. für d. engl.. v. 108*. 29. 4. bestsefedt. 75.30— iel 25 250 28 25 Kupfer Kass 78.— 74 88 Mokel 130.— 180.—Dind 35 45 35.55 d0. 3 Menat 78.35 75 85 Dinn Kasea 219.15 214.13] Aueekellder 12.— 11.75 0, Elektrel 81.— 63.— 40. 3 Honat 219.55 274.85] Regulus 38% 37%ö Amerikanischer Funkdienst New Tork,. Aprll.(WS) Funkdtenst.(AHaeidruek vorboten). 3 4. Zul. rus. 89000 17000 stand vrt 1380 13.50 Kaſte loee 12 25 11 73[ Elektroſyt 17 5 17 45 Ored. Bal. 48 425 mal 10 25.93] Tlan loko 47 87—] Zucke Centrt 7128 728 Auti.48.20ſel 7.25 825 ferpentin 160.— 160.— Septbr..70.83[ Tlak 7120 222 Savannah 153.— 153 18 Oktober.49 8 20 Eisen 30 50 30.50 N. Ori Saum 28.40 28.78 btemder.31 8 25 Weigbieen 55. 35756 Welren rot——— Daumm. loce 29 30.30] Sohmalz wt. 12.30 1f Hart ſoko 138.78 188 80 Abpri 28 55 28.93 Telg 928 8 Mals oko 90 25 91.— Aat 207 2 068a 5 11.80 12— mehl nletr. Pfr.80.80 an 2 70 2 65 11.84 175 udohst Pr. 3578.75 20 20 34 20 21 Petrol. oases 16.80 16 50 Getrdtr. Enl. 1/10 1/0 Aogeet 27.20.10 8.—.— Kontinomt 70.— 10.— Culesgo, 4 Aprn(8) Funkdienst.(Nachdrack vorboten). 2 2 Welren Hal 120.78 120.50 80 Ju 88.— 83 25 Sohwelne „ Tun.45 17.0 22. Nei 11.8 11.87] ieſoht nledr. 80.40 Nais Ma 71.15 74.85 4 au 11.82 11.57 aßoehet. 860 8 60 „ fĩꝛaf 78 85 7725 Fork eeev. niedr 315 320 Hater ha. 44.85 44 75 Rippes Aal 70.10 10 12 Aühohst. 840.45 15 Juf 44 83 358. peek gledr. 9 82 8 62 Tut. Chieazo 24000 200.0 Roöggen met 82 65 62 75 böcast. 10 62 10.6, Weston 129000 138000 Schifkahr! Hamburg-Sudamerikanische Dampfschiffahrts-Gesellschaft Nachste Abfahrten von Hamburg nach Südamerika: 8D.„Cap Polonio“ am 12. April über Rotterdam, La Coruna, Vigo, Lissabon nach Rio de Janeiro, Santos, Montevideo und Buenos Aires. SD.„Antonio Delfino“ am 26. April(gleiche Strecke). SD.„Cap Norte“ am 17. Mai(gleiche Strecke). SD.„Cap Polonio am 15. Juni(gleiche Strecke). SD.„Antonio Delfino“ am 12. Juli(gleiche Strecke). D.„Tucuman“ am 20. April über Leixoes, Lissabon nach Paranagua, Sao Fran- eisco do Sul. Florianopolis und Rio Grande do Sul. D.„Santa Theresia“ am 18. Mai(gleiche Strecke). D.„Madeira“ am 16. Juni(gleiche Strecke). D.„Villagarcia“ am 3. Mai über Spanien nach Montevideo und Buenos Aires. D.„Espana“ am 31. Mai(gleiche Strecke). D.„La Coruna“ am 21. Juni (gleiche Strecke). D.„Vigo“ am 5. Juli(gleiche Strecke). Nächete Dampferabfahrten der Hamburg-Amerika Linie New TLork: D.„Bapern“ am 5. April. D.„Thuringis“ am 12. April, D.„Helianes“ am 17. April. P.„Mount Carroll“ am 19. April.— Philadelphis-Baltimore: D.„Fürst Bülcw“ am 6. April.— Boston-Baltimere: D.„Kermit“ am 20. April.— Cuba und Mexiko: D.„Holsatia“ am 8. Mai.— Westküste Nord-Amerika: D.„Monti- cello“ am 15. April. D.„Alaskan“ am 7. Mai.— Ostasien: Post-D.„Preufen“ am 14. April.— Westindien: D. „Amassia“ am 14. April.— Süd-Amerik a: D.„Poseidon“ am 31. März, D.„Niederwald“ am 6. April.— Westküste Süd-Amerik a:.S. Odenwald“ 7. April.— Windau wöchentlich. — nbeimer Trucke: unt Berleger Drudere · Da Man Generat⸗Anzeiger m d H. Mannbeim k 6 2 ee e * polkrwirt tli eil: 2* 5 kür das Feuinleten: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpoliti: ichard Schönfelder: für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels. nachrichten, Lokales und ben übrigen redaktionellen Jußalt: Franz Kircher; ſeir Auzeigen: Karl Sügeltltl. D mmñ7ĩ— Aus der Welt der Technik. Nr. 7 M aunheimer General- Anzeiger(Mittag⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 5. April 1923 e Nus der Weilf d Dom hölzernen zum eiſernen perſonenwagen Die erſten Eiſenbahnperſonenwagen waren faſt vollſtändig aus Holz hergeſtellt. Dieſes war wegen ſeines geringen Naumgewichts und ſeiner leichten Bearbeitung, die mit den zur Verfüzung ſtehenden einfachen Handwerkzeugen eine für damalige Verhältniſſe ausreichende Formgebung zulteß, der gegebene Bauſtoff für den Eiſenbahnwagenbau. Allmählich wurden jedoch mit zunehmenden Anſprüchen Wagengewichte und die Fahrgeſchwindigkeiten immer größer. Ebenſo wuchſen die Anfahrbeſchleunigungen und die Dremsverzögerungen. Gewiſſe beſonders hoch beanſpruchte Bau⸗ teile waren den auftretenden Kräften in Holz nicht mehr gewachſen, und man mußte notgedrungen auch Eiſen aus Bauſtoff zulaſſen, 3. B. für Teile, die Jugtraft und Stöße aufzunehmen haben. Die Holzverbände des Kaſtengerippes mußten durch eiſerne Winkel und gepreßte Bleche verſtärkt werden. Wagen, bei denen Federn und Achsbuchsführungen unmittelbar am Kaſten angebracht ſind, d. h. ſolche ohne beſondere Laufgeſtelle (Drehgeſtelle) konnten bald nicht mehr aus Holz angefertigt werden. Sie erhielten vielmehr ein aus Eiſen beſtehendes Untergeſtell, an dem die Kräfte üben ragenden Teile, wie Zug⸗ und Stoßvorrich⸗ tungen, ſowie Federn und Achshalter angebracht wurden. Der abgeſehen von Eckverſteifungen und äußeren Verkleidungsblechen vollſtändig aus Holz hergeſtellte Wagenkaſten wurde auf das Unter⸗ geſtell aufgeſetzt u wuürde als unvermeidliches Uebel in den Kauf genommen. Soweit irgend möglich, wurde aber bis in die geueite Zeit Holz beibehalten, ſelbſt als bereits Walzeiſen und Ble he in geeigneten Abmeſſungen handelsüblich zur Verfügung ſtanden und allen Anſprüchen ge⸗ nügende Arbeitsverfahren und Werkzeug naſch'nen bekannt waren. Man hielt das Holz nach wie vor für den geeignetſten Pauſtoff Vor allem wurde ein ſtärkeres Geräuſch(Dröhnen) und Zutter⸗ bewegungen bei Wagen mit vorwiegend zus Eiſen gefertigten Kaſten befürchtet. Außerdem hielt man ſolche für zu ſchwer und unwirtſchaftlich. Im Jahre 1908 erhielt die Waggonfabrik Van der Zypen u. 1 Charlier in Köln⸗Deutz den Auftrag, 25 D⸗Zugwagen zu liefern, bei denen das ganze Untergeſtell aus Eiſen beſtand und die Seiten⸗ wände bis an die Fenſterbrüſtung als eiſerne Brückenträger aus⸗ gebildet waren. Dieſe Seitenträger beſtanden aus L⸗förmigen eiſernen Säulen, die mit der als Tragblech dienenden äußeren Ver⸗ 1 kleidung feſt vernietet waren. Der obere Teil des Wagenkaſtens 5 war wie bisher in Holz ausgebildet. Die eichenen Trag äulen waren mit den L⸗förmigen eiſernen Säulen verſchraubt. Dieſe Wagen liefen nach einigen Aenderungen vorzüglich. Damit war der Nachweis geliefert, daß der Grund, der bisher vorwiegend zu der wenteſtmöglichen Verwendung von Holz geführt hatte, nämlich die Befürchtung, Eiſen würde Anlaß zum Dröhnen,„Zittern“ der Wagen geben, nicht ſtichhaltig war. Man entſchloß ſich deshalb im Jahre 1908, nunmehr dem Bau von Wagen, bei denen alle kräfteübertragenden Teile aus Eiſen hergeſtellt waren, näher zu treten. Die Verhandlungen und Vor⸗ unterſuchungen zogen ſich bis zum Jahre 1911 hin, und am 1. Juni 1912 konnte die erſte Verſuchsfahrt eines mit vollſtändig eiſernen 55 Kaſtengerippes verſehenen D⸗Zugswagen ausgeführt werden. Zu⸗ 8 nächſt wurden 5 ebenfalls von Van der Zypen und Charlier her⸗ geſtellte Wagen dem Betriebe übergeben. Sie bewährten ſich in jeder Beziehung glänzend, obwohl ſie ohne Vorbild und Erfahrungen entworfen waren. Bedingungen für ruhigen und geräuſchloſen Lauf eines Wagens 2 ſind lediglich gute Abfederung, geeignete Uebertragung der Stöße vom Rad auf den Wagenkaſten, richt'ge Ausbildung und Auflage⸗ rung des Fußbodens, geeignetes Verhältnis der Geſtellänge zu 8 den Ueberhängen, ein mit der Schienenlänge in Einklang gebrachter Radſtand und insbeſondere ſorgfäbnge Unterhaltung. Von großem 5 Einfluß ſind außerdem Art und Zuſtand des Oberbaues und der Umgebung des Bahnkörpers. Sind die maßgebenden Bedingungen mit ihm verſchraubt. Das eiſerne Untergeſtell von den Bauſtoffen. Schlechtgeführte Achsbüchſen, ſcharfgelaufene Radreifen, mangelhaft einſtellbare Achſen, unrichtiges Spiel der gegeneinander beweglichen Te le, zu ſchwach belaſtete, erſchlaffte oder unrichig vorgeſpannte Federn rufen bei Wagen jeder Aus⸗ führungsart unangenehme Geräuſche und Erzitterungen herpor. Tat⸗ ſächlich kann man mitunter gerade bei hölzernen Wagen heftiges Dröhnen feſtſtellen. Infolge der günſti Erfahrungen mit den D⸗Zugwagen lag es nunmehr nahe, aue das Kaſtengerippe der Perſonenzug⸗ ins⸗ beſondere der Abteilwagen ganz in Eiſen auszuführen, zumal dei dieſen im Gegenſatz zu den D⸗Zugwagen die Möglichkeit einer Er⸗ höhung der Vetriebsſicherheit eine Rolle ſpielt. ährend die höl⸗ zernen D⸗Zugwagen, wie bereits geſchildert, infolge ihres eigen⸗ artigen Aufbaues auch bei ſchwerſten Unfällen ohne allzugroße Zerſtörungen ſtandhalten, werden die Perſonenzug⸗ und insbeſon⸗ dere die Abteilwagen häufig vollſtändig zertrümmert. Infolge der zahlreichen Durchbrechungen der Seiten vdände in ganzer Höhe durch die Türen und die durch die Bauart bedingte getrennte Ausbil⸗ dung von eiſernem Untergeſtell und hölzernen Wagenkaſten iſt es unmöglich, einen Wagen herzuſtellen, der größeren Beanſpruchungen bei Zuſammenſtößen und Entgleiſungen ſtandhält. Das eiterne Untergeſtell iſt zwar verhähnismäßig ſtoßfeſt, der hölzerne Wagenkaſten dagegen an ſich nicht widerſtandsfähig und läßt ſich außerdem nicht ſo feſt mit dem verbinden, daß deſſen Feſtigkeit zur Erhöhung ſeiner Widerſtandsfähigkeit ng een werden kann. Bei Zurfmmenſtüößen und Entglei⸗ ungen erleiden deshalb die Abteilwagenkäſten ganz beträchtliche Zerſtörungen. Bei Aufeinanderſpringen von Wagen werden die Abteile vollſtändig zuſammengedrückt. Vielfach werden die Wagen⸗ kaſten von ihrem Untergeſtell abgeriſſen, weggeſchleudert und vollkommen zertrümmert. Solange man aus Verkehrsgründen auf die Abteilwagen nicht verzichten kann, muß man daher unbedingt danach ſtreben, ihre Feſtigkeit zu erhöhen. Durch Aufbau des Wagenkaſtens aus Eiſen und ſeine unmistelbare Vereinigung mit dem Untergeſtell zu einem einheitlichen Ganzen läßt ſich eine weſemt⸗ liche Verbeſſerung erre chen. In erhöhtem Maße treffen dieſe Er⸗ wägungen für die häufig als Schutzwagen hinter der Lokomotive laufenden Poſt⸗ und Gepäckwagen zu. Ein weiterer Grund, auch bei den Abteil⸗, Poſt⸗ und Gepäck⸗ wagen dem Uebergang zu dem eiſernen Kaſtengerippe näherzutreten, ergab ſich aus der Tatſache, daß die Verhältniſſe ſich inzwiſchen ſo entwickelt haben, daß auch die Beſchaffung des für den Bau des Kaſtens dieſer Wagen erforderlichen Holzes immer ſchwieriger und koſtſpieliger wurden. Nachdem die Verhäl niſſe dazu geführt haben, mit der her⸗ gebrachten Bauart zu brechen, zeigte es ſich bald, daß, im Gegen atz zu den früheren Anſchauungen, die vorwiegende Verwendung von Eiſen ganz erhebliche wirtſchaftliche Vorteile bietet. Holz iſt für die hochbeanſpruchten Teile neuzeitlicher Eiſenbahnwagen ein außer⸗ ordentlich ungünſtiger Vauſtoff Infolge der mangelhaften Bild⸗ ſamkeit des Holzes müſſen einzelne Teile aus großen Blöcken oder Bohlen herausgeſchnitten werden, wobei große Mengen werloſen Abfalls entſtehen. Anzahl und Abmeſſungen der Säulen, Riegel, Spriegel uſw. müſſen, um den Beanſpruchungen zu genügen. ſehr groß ſein. Die Verbindungen der einzelnen Bauteile laſſen ſich in Holz nicht einfach herſtellen. Durch Verzapfungen werden einzelne Teile gerade an hochbeanſpruchten Stellen ſehr geſchwächt. Die äußeren Teile, die an das Holzgerippe angeſchraubt wer⸗ den, dienen led glich zur Verkleidung, tragen alſo krotz ihres hohen Gewichtes nicht zur Feſtigseit bei. Anders beim Eiſenwagen! Hier ſtehen Bauſtoffe zur Verfügung. die ſich den jeweiligen Bean⸗ ſpruchungen in technſſch richiger Form ohne Schwierigkeſt anpaſſen laſſen. Die Verbindung der einzelnen Teile iſt in einfachſter den Kräften richtig angepaßter Weiſe möglich. Die Bekleidungsbleche können mit den Säulen uſw. feſt vernietet und auf dieſe Weiſe zur Erhöhung der Feſtigkeit hervorragend herangezogen werden. Des⸗ halb laſſen ſich durch geſchickten Entwurf Wagen mit geringerem Gewicht trotz höherer Feſtiakeit bauen. regungen zu weiteren Verbeſſerungen gegeben haben, ſind bei den bisherigen Ausführungen bereits große Vorteile erzielt worden. Eine Unterſuchung der hölzernen Wagen hat dagegen ergeben, daß bei ihnen das Gewicht ohne eine Verringerung der Feſtigteit nicht herabgeſetzt werden kann. Lechniſches Hllerlei Betriebstechnit Riemenbelrieb mit übereinanderlauſenden Riemen. Ein kühner und eigenartiger Walzwerkantrieb von rund 2000 P. S. iſt nunmehr ſeit über 10 ren in Betrieb. Es handelt ſich um den Antrieb einer rein kontinuierlichken Drahtſtraße in Eſchweiler in der Draht⸗ fabrik der Gelſenkirchner Bergwerks⸗A⸗G. Die Leiſtung der Walzen⸗ zugmaſchine wird zur Hälfte durch Zahnradumformer der Vorſtraße mit 7 hintereinanderliegenden Walzenſtändern. zur andern Hälfte der Fertigſtraße durch Vermittlung von 8 Riemenſcheiben, 4 Spann⸗ rollen und 4 übereinanderlaufenden Lederriemen zugeleitet, die alle vom Schwungrad aus angetrieben werden. Der ſtarke Biegungs⸗ wechſel des Riemens und die Uebereinanderſchaltung der mit etwa 30 Meter Umfangsgeſchwindigkeit laufenden Riemen ließen die Ausführung zunächſt als großes Wagnis erſcheinen, doch hat die Anlage mit ihrem gedrängten, ſehr zugänglichen und überſichtlichen Aufbau des Getriebes und ihrer Anſpruchsloſigkeit in bezug auf Bedienung ſtets zufriedenſtellend gearbeitet. Die federnde Lagerung der Spannrollen gleicht die Stöße der Straße aus und verringert die Arbeſt und Zeitverluſt für ein Nachſpannen der Riemen. Schiffbau Reibungsverſuche mit Drucklagern. Gewöhnliche Schiffsdruck⸗ lager mit 12 Druckkörpern und Kingsbury⸗Einringlager wurden gleichzeitig an derſelben Welle mit gleichen Geſchwindigkeiten und eicher Belaſtung(Feder) geprüft. Es wurden verſchiedene Oel⸗ orten verwendet. Der Reibungsverluſt war beim gewöhnlichen Lager etwa 10—12 mal ſo groß als beim Kingsbury⸗Lager. Materialienkunde Jeſtigkeitseigenſchaften von ausländiſchem Aluminium. Auf Veranlaſſung einer Reichsbehörde wurde Aluminium ausländiſcher Erzeugung, das in Form von Rundſtangen vorlag und nach Angabe des Herſtellers Feſtigkeitseigenſchaften haben ſollte, die von deut⸗ ſchen Herſtellern nicht annähernd erreicht würden, vom Material⸗ prüfungsamt auf Zugfeſtigkeit, Dehnung, Kugeldruckhärte und chemiſche Zuſammenſetzung unterſucht. Durch die chemiſche Analyſe wurde feſtgeſtellt, daß es ſich nicht um reines Aluminium, ſondern um eine Aluminiumlegierung handelte. Nach den vorliegenden Er⸗ fahrungen ſind deutſche Aluminiumfabriken ohne weiteres in der Lage, Aluminiumlegierungen von ähnlichen Zuſammenſetzungen von gleichen und, falls das Material einem VPeredlungsverfahren unter⸗ worfen wird, ſogar noch höheren Feſtigkeitswerten zu liefern. Aus der Werkſtatt. Abziehen von Schneidewerkzeugen. Durch Verwendung eines Aufreibeſteines wird das 8 von Schneidewerkzeugen auf Waſſerſteinen weſentlich verbeſſert. Man erzeugt mit dieſem Auf⸗ reiber, der ein beſonders für dieſe Zwecke hergerichteter Stein iſt, auf dem Waſſerabziehſtein einen feinen Schleim. Auf bzw. mit dieſem zieht man das Werkzeug ab und erhält eine ſehr ſcharfe Schneide. Email⸗Spritzen. Das Schoopſche Metallſpritzverfahren läßt ſich leicht auf das Spritzen von Email übertragen. Ingenieur N. Meu⸗ ver(Berlin) hat das Emailſpritzen ſyſtematiſch durchgearbeitet, ſo daß es ſich jetzt zum Emaillieren von Metallgegenſtänden und kera⸗ miſchen Stoffen, beſonders aber auch zur Reparatur emaillierter Gegenſtände verwenden läßt. Die Methode entſpricht dem Schoop⸗ ſchen Pulverſpritzverfahren. Die Gegenſtände müſſen vorgewärmt werden. Es wäre erfreulich, wenn die Entwicklung des Verfahrens dazu führen würde, daß die ſüdlichen Metallteile des Kraftwagens (Steuergeſtänge, Achſen uſw.) dünn emailliert ſtatt geſtrichen wür⸗ den. Da Spritzemaille ſich weniger ſpröde als Lackemaille herſtellen 12 0 Obwohl die En wecklung noch nicht als abgeſchloſſen betrachtet läßt, ſteht auch eine halbarere Emaillierung von Jahr⸗ und Motor⸗ d nicht erfüllt, ſo dröhnt und zittert jeder Wagenkaſten unabhängig! werden kann und Betriebserfahrungen und Verſuche bereits An⸗ vadteilen zu hoffen. —— Druckerei Dr. Haas übernimmt die Herstellung Sämtlicher Drucksachen tor Büro, Werkstatt und Betrieb. Fur Buro, Werkstait und Beirieb. Das Mannhelmer Adressbuch Neueste Ausgab Preis: 10 600.— 05 Druckerei Dr. Haas CHRISTIAN HORLWEG D 7, 7 MANKRHEIM Foraspr. 8242 SpezialitAit: Lichtpaus-, Glpaus- und Zeichen-Papiere Zeichen-Utensilien Licht sapparate for elektrische so-ͤle Tagesbeleuchtung Verstellbare Zeichentische Heinz 023, 9 „Adler“-Schrelbmaschinen „Sparo“-Briefdrucker MANNHEIMN fel. 1246 Vorzüglichste Konstruktion der Gegenwart ULleferant der Groseindustrie Schnepf& Co. dauhdseksrel, Sauspenglerei, Blitzablolter-goschäft Tel. 7971 Mannheim Dammstr. 9 Ausführung von Reparaturen und * Harlfelt. und Schuhhrteme Geschäfts-Bücher 0 gote Beꝛugsqobeſie Zooenneckens Dauerkonten- Bücher n Behoden, Schos. 17 Meuarbeiten prompt und billig⸗ Hernseſten Srösste Fieme dleser Sreanche Schmietseiten Seſfenpuſbe/ Extra-Antertigungen nach jeder Vorlage. 670855— 1 Samtlicher Bürobedarf. 5 e, Fugenſlanna, 8. 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