franzöſiſche Wiederaufbauminiſter Bezugspreiſe: In mannheim und Aumgebung frei ins haus und duech die poſt ohne Heſtellgeld monatkich Mark 9000.— halbmonatlich Mark 4800.—. Rachfor derung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17890 Karisruhe.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle Manndeim, E 6. 2.— Seſchüfts⸗Nebenſtelle Reckarſtadt, waldhofſtraße Ne. 6. Lernſprecher nummer 70zu, 7032, 7033, 794, 705. Telegramm⸗Nòreſſe: Generalanzeiger Mmannheim.— Erſcheint wöchentlich zwölfſma 2 Beilagen: dnittag⸗Ausgabe Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Recht. Modezeitung. Aus Jeit u. Leben mit „Deutſchland muß erſtickt werden Kurze Aeberſicht Wie von amtlicher deutſcher Seite feſtgeſtellt wird, ſind im Jebruar und März höchſtens 18 000 Tonnen Kohlen nach Jrankreich gegangen. Auch„Journs Induſtrielle“ ha darauf bingewieſen, daß der franzöſiſche Hochofenbetrieb bis zu 80 Prozenk und mehr eingeſchränkt werden müßtke. Die Stadtverwaltung von Caſtro p muß jetzt jeden 5. Tag eine halbe Million Mark für die Berpflegung der 60 Perſonen, die von den Franzoſen in Caſtrop in Haft gehalten werden, er⸗ legen. 4 Die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden haben in ſeder Ortſchaft von vornherein eine Reihe von Perſönlichkeiten vorgemerkl, die im Jalle von Zugunfällen automatiſch als Geiſeln ver⸗ daftet werden. * Die Mitglieder des Betriebsrats der Firma Krupp wurden geſtern in Berlin vom Reichskanzler, der wieder völlig bergeſtellt iſt, empfangen, um eine Darſtellung der Vorgänge in Eſſen zu geben. * In Dorkmund wurden ſämtliche Banken von den Fran⸗ zoſen beſetzt, die in der Reichsbank 250 Millionen beſchlagnahmken. * Die Ausweiſungen aus dem Rheinland, die in den letzten Tagen in ungewöhnlichem Maße zugenommen haben, werden mit Einſchluß der Familtenmitglieder auf über 3000 geſchätzt. Geſtern wurden aus der Pfalz elwa 60 Beamle ausgewieſen. Neue chaupiniſtiſche Forderungen Bamburg und Bremen ſollen beſetzt werden! Die Blätter des Bloc national nunmehr von Poin⸗ care, daß er neue Maßnahmen 80 endgültigen Nieder⸗ werfung Deutſchlands ergreife. Da man Deutſchland an der Ruhr nicht erſticken könne, müſſe die franzöſiſche Regierung andere Wege einſchlagen und das Deutſche Reich dort treffen, wo es am empfindlichſten ſei. Hamburg und Bremen müſſen beſetzt werden, da der geſamte deutſche Außenhandel über dieſe Städte geho und Deutſchlands Wirtſchaftsleben von der ungehinderten Benutzung dieſer beiden Häfen abhänge. e zu erſticken ſei möglich, wenn man Hamburg und Bremen beſetze. Dieſem Plan würds ſich auch England nicht widerſetzen, da ja Englands Außen⸗ es begrüßen würde, wenn die deutſche Konkurrenz in Fort⸗ all käme. Die im letzten Satz angegebene Begründung dürfte in dieſer Form nicht ganz ſtimmen. Englands Intereſſe liegt nicht in der völligen der deutſchen Konkurrenz, ſondern haupt⸗ ſächlich in der Niederhaltung. 1 iſt es übrigens, daß die franzöſiſche Großinduſtrie nicht in dieſelbe Kerbe ſchlägt, wie der nationaliſtiſche Block. Ihr Organ, die„Journee Induſtrielle“ warnt ſogar Poincare vor den Gefahren der Ruhraktion. Vor allem mangele Einheitlichkeit der Leitung. Ein Regierungswechſel in Deutſchland würde Arbeitsloſigkeit und Unruhen hervorrufen. Das müſſe Poincare im Auge behalten. Frankreich müſſe wiſſen, 8 zu tun habe, um eine derartige Kriſe einer friedlichen Löſung zugzuführen. 5 Gewiß hat„Journee Induſtrielle“ Recht, wenn das Blatt die Uneinheitlichkeit der franzöſiſchen Leitung im Ruhrgebiet beklagt. alonette können eben nicht Reparationen erzwingen und zur in⸗ duſtriellen Leitung iſt Frankreich nicht befähigt. Wenn die Zei⸗ tung von einem künftigen Regierungswechſel in Deutſchland ſpricht, irrt ſie ſich. Das deutſche Volk ſteht feſt hinter ſeiner Regierung, weil es weiß, daß es den ihm von Frankreich aufgezwungenen ampf nur in voller Einmütigkeit gewinnen kann. . Intereſſant iſt auch ein Artikel des ſozialiſtiſchen Abg. Lebas im„Populaire“, in dem er ſich gegen die Abenteuerpolitik Poin⸗ cares wendet. Lebas zitiert, um die mit der Beſetzung des Ruhr⸗ gebiets für Frankreich verbundenen Koſten und Verluſte zu er⸗ läutern, ein Schreiben des Kohlenhändlerverbandes don Lille—Roubaix.—Tourcoing, das in den letzten Tagen im„Pro⸗ gres du Nord“ veröffentlicht wurde und worin Klage über den angel an Eiſenbahnmaterial geführt wird, der die größten Metallfabriken der Liller Gegend, obwohl ſie einen Gleis⸗ anſchluß beſitzen, gezwungen habe, 30 bis 40 Tonnen Kohle, die ſie täglich brauche, bei den Kähnen der Händler abzuholen. Die Bergwerksleitungen in Departements Nord und Pas de Calais er⸗ klärken, ſie hätten nicht mehr als 40 bis 45 Prozent der angefor⸗ derten Waggons erhalben. Lebas kommt zu den Schlußfolgerungen: Erſtens, daß die Beſetzung des Ruhrgebiets die Kohlenmengen, deren die franzöſiſche Induſtrie aufs äußerſte verrin⸗ ger e und zweitens, daß ſie die befreiten und wiederaufge⸗ bauten Gebiete des größten Teils der für ſie unentbehrlichen Transportmittel beraube. Loucheurs„Erfolge“ in London Berüin, 6. April.(Von unſ. Berliner Büro.) Der frühere Loucheur, deſſen Lon⸗ doner Reiſe allgemein große Bedeutung beigemeſſen wird, ſoll die Verſicherung Bonar Laws mitgenommen haben, daß Groß⸗ britannien weiterhin neukral bleiben werde, wie auch immer das Ergebnis der eee ſein werde. Loucheur habe Lloyd Zeorge und Bonax Law, ſo heißt es weiter, ſeine Anſicht mitge⸗ zeilt, daß obwohl er perſönlich gegen die Beſetzung des Ruhr⸗ gebietes ſei, Frankreich doch darin verbleibe, bis Deutſchland ein zeſtes Angebof gemacht habe Vonar Law habe darauf erklärt, daß er ſeine Reparationspläne und ſeine Vorſchläge für die Schuldenregulierung, die er ſchon vor der Ruhrbeſetzung in Paris machte, noch immer aufrecht erhalte, abwohl ſie wahrſcheimich -Hleine Aenderungen“ erfahren müßten. In welcher Richtung dieſe„kleine Aenderungen“ ſich nach fran⸗ zöſiſcher Anſicht bewegen müſſen, hat Herr Loucheur durch feinen Artikel im„Daily Telegraph“ hinreichend deutlich gekennzeichnet. (Siehe geſtriges Abendblatt). Am Quai d' Orſay wurde zwar dem Pariſer Berichterſtatter der „Voſſ. Ztg.“ erneut verſichert, daß Loucheur in England mit kei⸗ nerlei diplomatiſcher Miſſion betraut war. Trotzdem wird von ſeiner Seite mehr beſtritten, daß der angeblichen Ver⸗ gnügungsreiſe politiſche Bedeutung beizumeſſen iſt. Man hört die Meinung äußern, Loucheur ſei als mutmaßlicher zukünf⸗ tiger Minſſterpräſident nach London gereiſt, um feſtzuſtellen, welche Grundlage für ein gemeinſames Vorgehen Frankreichs und Englands nach Abſchluß der Ruhraktion vereinbart werden könnte. Der Kampf um die Kohlen Vor neuen Gewaltmaßnahmen? Die„Liberté“ behauptet, in der letzten Zeit hätten keine Kohlen⸗ requiſitionen ſtattgefunden, damit ſich die Gemüter wieder be⸗ ruhigen könnten. Sie würden in nächſter Woche wieder auf⸗ genommen. Die Reiſe Le Trocquers ſtehe damit im Zuſammenhang. Le Troquer ſolle außerdem Maßnahmen ergreifen, um Zwiſchenfälle wie in Eſſen zu verhüten. Wahrſcheinlich würden die Truppen des⸗ halb demnächſt von Maſchinengewehrautomobilen begleitet. Woll⸗ ten die Kohlenarbeiter für Frankreich nicht arbeiten, würde man gegen ſie vorgehen wie gegen die Eiſenbahner. Glauben die Franzoſen wirklich, daß ſie 500 000 Bergleute aus⸗ weiſen können? Kohlenbeſchlagnahmung Nach einer neuen Aufſtellung der zuſtändigen deutſchen Stellen betrug die Ausfuhr an Kohle und Koks aus dem beſetzten Ge⸗ biet nach Frankreich und Belgien in der Zeit vom 6. bis 21. März 1923 52 Züge mit insgeſamt 479 Waggons Koks und 1025 Waggons Kohle. Dazu iſt zu bemerken, daß der Transport in den letzten Ta⸗ gen erheblich abgenommen hat und der größte Teil dieſer Ladungen in der erſten Hälfte des Monats März abtransportiert wurde. Die Menge der abtransportierten Kohlen und Koks ſtellt in⸗ deſſen lediglich ungeführ ein Prozent der früher von Deutſchland vertragsmäßig gelieferten Mengen dar, da früher durchſchnittlich 44 bis 48 Züge zu 50 bis 60 Waggons allein täglich nach Frankreich und Belgien abgerollt worden ſind. Beſchlagnahme Kruppſcher Kohlen Die Franzoſen haben in Duisburg drei Schle ppkähne mit Kohlen beſchlagnahmt, die für Krupp in Rheinhauſen beſtimmt waren, weil die Kohlenſteuer nicht bezahlt ſei. Die„Voſſiſche Ztg.“ hört aus Eſſen, daß der Kruppſche Hafen von Rheinhauſen blockiert werden ſoll, wenn die Kohlenſteuer auch weiterhin nicht beglichen würde. Derweigerte Arbeit Die Arbeiterſchaft der Zeche„Bergmannsglück“ bei Buer hat erklärt, ſie würde micht einfahren, ſofange franzöſiſche Baſonette auf der Bergleute gegenüber franzöſiſchen Eingriffen in ihre eit. Der bekannte rheiniſche Induſtrielle Dr. Karl Friedrich v. Bruck wurde aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen. Das Eſſener Blutbad Die Beerdigung der am Oſterſamstag ums Leben gekommenen Kruppſchen Acbeiter wird am Sonntagſtattfinden.— Der ſtellvertretende Regierungspräſident in Düſſeldorf, Ober⸗ regierungsrat Lutherbeck hat an General Davignes ein Schrei⸗ ben gerichtet, in dem er auf die Vorfälle in Eſſen eingeht. Der Eſſener franzöſiſche Kommandant habe ſich am 4. April geäußert, die Verantwortung für die Eſſener Vorfälle treffe die Direktoren der Kruppwerke. Angeſichts der erſchoſſenen Deutſchen und der Ent⸗ rüſtung der ganzen Welt müſſe die Antwort des Generals als eine Verhöhnung aufgefaßt werden.„Ich bin ſicher“, ſagt Luther⸗ beck in ſeinem Schreiben,„daß Sie, Herr General, wenn Sie das Krankenhaus in Eſſen beſuchen und die Qualen der Verwundeten an⸗ ſehen würden, die Aeußerungen des Eſſener Kommandierenden als eine Unmenſchlichkeit bezeichnen würden.“ Lutherbeck erhebt Proteſt gegen die Aeußerungen des Eſſener Kommandierenden und fordert die ſofortige Freilaſſung der Kruppſchen Direktoren. Die Verhandlungen gegen dieſe dürften unter keinen Um ſt äanden vor der Beerdigung der Opfer ſtattfinden, weil die Volksmaſſe eine ſolche Stellungnahme des franzöſtſchen Kriegsgerichts nicht ſtill⸗ ſchweigend hinnehmen könnte. Anwahre Behauptungen Erſt am Donnerstag abend wurde in Eſſen bekannt, daß Havas behauptet haben ſoll, die Unterſuchung der getöteten Arbeiter habe ergeben, daß ſämtliche Schüſſe die Arbeiter von vorn getroffen hät⸗ ten. Inzwiſchen iſt dieſe Behauptung von franzöſiſcher Seite dahin korrigiert worden, daß nach den Feſtſtellungen der franzöſiſchen Be⸗ hörde zwei Schüſſe von hinten, zwei von vorn und zwei von der Seite getroffen hätten. Auch dieſe Behauptung iſt, wie bewieſen wer⸗ den kann, unrichtig. Es bleibt dabei, daß mindeſtens 5 der Gefalle⸗ nen durch Rückenſchüſſe getötet worden ſind. Die Behauptung des„Daily Telegraph“, daß Krupp v. Bohlen und Halbach ſowie mehrere Mitglieder des Verwaltungsrates von einem Turm der Fabrik aus die Anſammlung ihrer Arbeiter am mstag beobachtet hätten, wird von der Firma Krupp zurückgewie⸗ en. Sämtliche Herren waren zu dieſer Zeit zu geſchäftlichen Beſpre⸗ chungen verſammelt. Ein bezeichnendes Verbot Die„Saarbrücker Zeitung“ iſt bis 12. April verboten worden. Als Grund wird die Veröffentlichung eines Artikels ange⸗ geben, in der ein amerikaniſcher Journaliſt und Hilfs⸗ delegierter des Roten Kreuzes ſeinen Eindruck über die Vorfälle in den Krupp⸗Werken ſchildert, bei dem 13 Arbeiter getötet und über 30 verwundet wurden. Dieſer Bericht iſt auch in der Mittwoch⸗Abendausgabe des „Mannh. Gen.⸗Anz.“ enthalten. Daß ſein Abdruck genügt, das Ver⸗ bot der„Saarbrücker Zeitung“ herbeizuführen, iſt für die Zuſtände im Saargebiet ſowohl wie auch für die Angſt der Franzoſen vor dem der Zeche ſichtbar ſeien. Das bewelſt von neuem die vollkommene Verkaufspreis M. 200.— 1923— Nr. 158 Anzeigenpreiſe: Sei vorausgabiung oie kl. Jeine Mk. 600.— lür ausgefall. os. beſchränkt. Ausgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Ruzeig. Rafte. d. Fernſpr. oh. Sewähr. Serichtsſt. Mannheim * Stellengeſ. u. Samil.⸗Anzeig. aus Maunheien ermüßigte preiſe 1998 5 Reklamen Mk. 2400.—. Annahmeſchl.: Mittagbl. vorm. 8½ Uhr. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Cagen, 5 Stellen u. Rusgab. wird keine verantwort. übern. höh. Gewalt, Streiks, Oetriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. Mannheimer Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗Jeitung Frankreich, die Anderen und Wir Von Legationsrat Irhr. v. Rheinbaben, M. d. R. An die Spitze jeder Betrachtung dieſer Tage iſt immer wieder zu ſetzen: Alle Kombinationen über Deutſchlands Zu⸗ kunft, alle Erörterungen über unſere eigene Lage ſowohl wie über gewiſſe Veränderungen in der außenpolitiſchen Konſtellation ſind völlig zwecklos und fallen in ſich ſelbſt zuſammen, wenn die unverbrüchlich aufrecht erhalten bleibt: Das einmütige Durch⸗ halten im Abwehrkampfe. Noch ſteht dieſe Front feſt und unerſchüttert und deshalb können wir auf dieſem ſicheren Fundament uns auch immer wieder Rechnung darüber ablegen, ob und welche Veränderungen in der Welt draußen eingetreten ſind oder ſich vor⸗ bereiten und wie ſie auf uns zurückwirken. Frankreich zuerſt: Zwei beſondere Ereigniſſe beherrſchen die jüngſte Entwicklung: Die letzte Debatte der franzöſiſchen Kammer mit einer neuen Erklärung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten und das Blutbad in Eſſen. Durch allerhand taktiſche und parlamentariſche Schiebungen iſt es Herrn Poincare gelungen, eine ausführliche Kam⸗ merdebatte über die Ruhrinvaſion und ihre Folgen vor mehrwöchent⸗ licher parlamentariſcher Pauſe zu verhindern. Ein Blick in die franzöſiſchen Zeitungen genügt, um feſtzuſtellen, daß dieſe Vertagung und ihre Begleitumſtände die öffentliche Meinung in erhebliche Un⸗ ordnung verſetzt hat, ſodaß erſt die blutigen Geſchehniſſe in Eſſen und die geradezu haarſträubende Verdrehung aller Tatſachen für die franzöſiſche Stimmungsmache wieder eine etwas vinheitlichere Linie geſchaffen haben. Aus dieſem Chaos der franzöſiſchen öffentlichen Meinung ragt trotzdem die letzte Erklärung des Miniſterpräſidenten zur Ruhr⸗ und Reparationsfrage hervor. Im Gegenſatz zu früheren Erklärungen iſt Poincare nunmehr bereit, auch auf Grund eines von ihm geforderten neuen deutſchen Angebots an alle Reparationsgläu⸗ biger auch ſeinerſeits in Verhandlungen einzutreten, während er bis⸗ her nur von dem Verlangen einer deutſchen Kapitulation und direk⸗ ten Angeboten Deutſchlands an Frankreich geſprochen hatte. Auf⸗ rechterhalten bleibt die Forderung, daß in dieſem neuen deutſchen An⸗ gebote eine Räumung des beſetzten Ruhrgebietes nur elappenweiſe, d. h. nach entſprechenden deutſchen Zahlungen vorgeſehen ſein dürfe. Es wäre ganz gewiß recht voreilig, aus dieſer letzten Erklärung Poin⸗ cares bereits auf ſo etwas eine Schwenkung der franzöſiſchen Politik zu ſchließen. J rhin bedeutet dieſe Erklärung inſofern ein neues Stadium in unſerem Abwehrkampfe, als von jett ab nach offizieller Erklärung Frankreichs dieſes den Verſuch aufgegeben hat, Deutſchland allein und von ſich aus auf die Knie zu zwingen, um ihm dann einſeitige franzöſiſche Kapitulationsbedingungen zu diktieren. Die Frage liegt nahe: Welche Schlüſſe kann Deutſchland daraus in Bezug auf ſeine eigene Politik und in Bezug auf eine gewiſſe Veränderung in dem Verhalten der anderen Mächte gegenüber Frankreich ziehen? Zuerſt einige wenige Worte über die deutſche Politik nach außen hin. So ſchwer es uns nach dem Eſſener Mord auch werden mag, wir müſſen daran feſthalten, daß ein Staat in unſerer Lage kein Recht darauf hat, ſeinen Gefühlen völlig freien Lauf zu laſſen. Wir kämpfen um unſere Exiſtenz— ſo müßſen wir manche Gefühle unausgeſprochen laſſen und alles darauf einſtellen, den Staat zu retten, d. h. Deutſchland zu gleichberechtigten Verhand⸗ lungen an den allgemeinen Konferenztiſch zu fuhren. Dabei erwächſt uns die Aufgabe, trotz aller Hemmungen und Schwierigkeiten un⸗ beirrt den Kontakt und die Berührung mit der Entwicklung der gro⸗ ßen Politik draußen aufrecht zu erhalten. In dieſem Sinne iſt eine neuerliche Oſter⸗Erklärung des Außenminiſters zu begrüßen, die wiederum Folgendes feſtſtellt:„Das deutſche Volk und ſeine Regie⸗ rung iſt zu einer Politik der Verſtändigung mit Frankreich bereit; ſie werden aber nicht die Hand zu einer Politik bieten, die deutſches Ge⸗ biet im Stiche läßt, deutſche Hoheitsrechte preisgibt und unerfüllbare Verpflichtungen auf ſich nimmt. Die Gegenüberſtellung dieſer Er⸗ klärung mit unſerer Abſcheu, unſerer Verachtung und unſerem Pro⸗ teſt gegen die Eſſener Bluttat zeigt auf das Deutlichſte, wie ernſt unſere Lage iſt, und welchen ſchmalen und faſt übermenſchlich ſchwe⸗ ren Weg unſere An zu gehen hat. Und die nderen? Die franzöſiſche Politik wird alles verſuchen, den Eſſener Vorfall zu verdrehen und womöglich noch als eine deutſche Provokation hinzuſtellen. Es wird alſo nötig ſein, mit aller Energie die Wahrheit über Eſſen ins Ausland zu tragen. Aber ſo traurig der Vorfall an ſich iſt, er tritt an Wich⸗ tigkeit doch gegenüber dem großen Problem der Löſung und Liqui⸗ dierung der Ruhrinvaſion zurück, und neben der traurigen Stim⸗ mungsmache, die Frankreich zu ſeinen Gunſten in dieſen Tagen wie⸗ derum verſuchen wird, ſteht die große Frage danach, ob jene anderen, in erſter Linie England, Amerika, Italien und Belgien und in zwei⸗ ter Linie die neutralen Staaten, nicht endlich eine klare Einſtellung zu dem deutſch⸗franzöſiſchen Kampfe gefunden haben oder wenigſtens zu finden ſich anſchicken. Die Antwort auf dieſe Frage iſt gerade des⸗ halb um ſo wichtiger, weil eben die franzöſiſche Politik ihre eigene Gebundenheit an die Intereſſen der anderen in der vorher wieder⸗ gegebenen letzten Erklärung Poincares ausdrücklich beſcheinigt hat. Kein Zweifel, daß der wichtigſte der anderen, England, in immer zu⸗ nehmendem Maße das franzöſiſche Unternehmen mißbilligt. Die auf⸗ einander folgenden Debatten im Unterhauſe haben an Beſtimmtheit zugenommen, und eine große Mehrheit des engliſchen Volkes wünſcht lieber heute als morgen die Wiederkehr geordneter Zuſtände auf dem Kontinent. Italie n, das unter Muſſolini mehr als ſe ſchwan⸗ kende, ſtellt ſich in ſeiner eigenen Haltung mit aller Deutlichkeit auf das jeweilige Verhältnis zwiſchen Frankreich und England ein. Je klarer alſo Englands Mißbilligung von Frankreichs Taten wird, umſo größer das Echo auch in Italien— und das wollen wir nie pergeſſen— auch in Amerika, das zwar immer wieder ſeine Wirk⸗ ſchaftskreiſe vernünftige Worte ſprechen läßt, deſſen offizielle Politik aber nach wie vor im Schatten bleibt. Belgien, der bisher treueſte Trabant Frankreichs, verſucht ſeit der Brüſſeler Konferenz ſichtlich, die franzöſiſche Politik in der Richtung einer baldigen Liquidierung des Ruhrunternehmens zu beeinfluſſen. So kommt es, daß in den letzten Tagen und gerade über die Oſterpauſe hinweg ſich vorläufig noch recht leiſe, aber doch immerhin tatſächlich eine gewiſſe Diskuſſion zwiſchen England, Italien und Belgien angeſponnen hat, die man wohl als das öffentliche Echo jener Vorgänge bezeichnen kann, die zu der letzten Erklärung Poincares bezüglich der Rückkehr zur Be⸗ reitwilligkeit zu gemeinſamen Verhandlungen geführt haben. Daß die neutralen Länder, Spanien, Holland die Schwelz und die nordiſchen Staaten zwar uneinheitlich. aber doch ebenſo un⸗ zweideutig überwiegend weiterhin gegen⸗Frankreichs Politik Stel⸗ lung nehmen, nützt uns zwar im Augenblick noch recht wenig, darf aber auch gerade bezüglich kommender allgemeiner Verhandlungen in ſeiner Bedeutung nicht unterſchätzt werden. So ergibt ſich im Ganzen, daß die deutſche Außenpolitik auf dem richtigen Wege war, als ſie rechtzeitig ſich daran erinnerte, der deutſche Abwehrkampf nur ein Glied in der Kette der Entwicklung Bekanntwerden der Wahrheit überaus bezeichnend. wichtiger politiſcher Vorgänge draußen in der Welt iſt, und daß das erſte Vorausſetzung für die deutſche Zukunftsentwicklung nicht dder die weißen Streiſen des Borar. 8 —̃ä— .Seile. Nr. 158 — Mannheimer General-Anzeiger(Miſtag ⸗Ausgabe) Freitag, den 6. April 1923 deutſche Intereſſe gebleteriſch fordert, auch im Abwehrkampfe und als Hilfsmittel für ſeine erfolgreiche Beendigung den Kontakt mit jener Welt draußen ſo klar und ſo groß wie möglich zu geſtalten. Noch zeigt ſichkein Ende und keine Löſung des Kampfes— aber die Wege und die Richtung dahin beginnen ſich allmählich abzuzeich⸗ nen. Drum— neben Beſonnenheit auch Klarheſt und Beſtändigkeit im deutſchen Vorgehen und ganz beſonders auch in allen verantwort⸗ lichen Aeußerungen in der Richtung auf das Ausland. Wir haben uns über einen Mangel daran nicht zu beklagen. Aber ſie alle dür⸗ ſen noch weniger als bisher nur auf Zuſammenfaſſung nach innen abgeſtellt ſein,— ſie müſſen auch der anderen nicht minder wichtigen Forderung genügen, daß jede von ihnen der draußen ſich anbahnen⸗ den Entwicklung unmißverſtändliche Anhaltspunkte zur Bewegung nach vorwärts gibt! Beſetzung der Banken in Ddortmund Geſtern vormittag wurden, ohne Angabe von Gründen, ſämt⸗ liche Banken in Dortmund beſetzt. Die Commerz⸗ und die Reichsbank wurden nach Geldern durchſucht. Bei der Commerzbank ſand ſich kein Geld vor, bei der Reichsbank wurden 250 Millio⸗ nen mitgenommen. Die Direktoren Becker und Werner ſowie ein Kaſſierer der Commerzbank wurden verhaftet. Sämtliche Banken haben geſchloſſen. Beſchlagnahmungen In Bochum haben die Franzoſen im Laufe des geſtrigen Tages die Requiſitionen von Kraftwagen fortgeſetzt. Auch ſonſt beſchlagnahmen ſie Waren, u. a. Kochkeſſel. In Herne haben die Franzoſen eine Telegraphenſchule eingerichtet. In Vohwinkel wurde eine Zollſtelle eingerichtet. In der Nacht zum 3. April iſt in Frohlinde bei Dortmund ein franzöſiſcher Poſten durch einen Kinnſchuß verletzt worden. Ueber den Täter iſt nichts bekannt. Der franzöſiſche Ortskommandant hat Sanktionen angekündigt. Geſtern nachmittag erſchienen franzöſiſche Truppen bei den Werkanlagen der Deutſchen Maſchinenfabrik Duisburg⸗Hochfeld und beſchlagnahmten einen Dampfkran. Die Arbeiter und Angeſtell⸗ ten legten unter Probeſt gegen dieſen Eingriff in den Betrieb die ſchaſße ſofort nieder. Die Franzoſen verſuchen, den Kran fortzu⸗ en. Franzöſiſches Hotelperſonal für das Ruhrgebiet Der franzöſiſche Hotelverband will Hotelperſonal nach der Ruhr ſchicken, um ſene Hotels weiterzuführen, die keine Franzoſen auf⸗ nehmen. Die franzöſiſche Regierung ſoll ſich bereit erklärt haben, von dem Angebot Gebrauch zu machen. neue rechtswiorige Veroroͤnungen Die franzöſiſche und belgiſche Beſatzung im Rheinland und im Ruhrgebiet iſt dazu übergegangen, die Durchſetzung von Repara⸗ tionsleiſtungen und Reſtitutionen ſelbſt in die Hand zu nehmen. Zu dieſem Zwecke wurden von der Rheinlandkom⸗ miſſion und dem militäriſchen Oberbefehlshaber beſondere Verord⸗ nungen erlaſſen. Darin werden beſchlagnahmt: 1. Waren und Erzeugniſſe aller Art, die den Gegenſtand von tellungen der alliierten Regierungen oder alliterter Staatsange⸗ höriger bei der deutſchen Regierung oder deutſchen Staatsangehöri⸗ gen auf Grund der Reparationsvorſchriften bilden. Es handelt ſich dabei ſowohl um Beſtellungen, die von den deutſchen Behör⸗ den für Reparationszwecke gemacht werden, als auch um franzöſiſche und belgiſche Beſtellungen von Reparationslieferungen im freien ehr. 2. Die der deutſchen Regierung gehörigen Vorräte an Ma⸗ ſchinen, Vieh und ſonſtigen Gegenſtänden, die für Reſtitutionszwecke beſtimmt ſind. Dabei iſt offenbar an die Regie⸗ rungsläger gedacht, woraus Lieferungen zur Ablöſung der Reſtitu⸗ tionen bewirkt werden: 5 „3. Alle Gegenſtände, die den alliierten Regierungen oder Staats⸗ angehörigen gehören, gleichgültig, in weſſen Gewahrſam ſie ſich befinden. Damit wird die Fortführung der Reſtitution bezweckt. Außerdem iſt vorgeſehen, daß Gegenſtände aller Art, die der deut⸗ ſchen Regierung oder einem deutſchen Lande gehören, für Repara⸗ tionszwecke beſchlagnahmt werden können. Das Vorgehen der Beſatzung iſt rechts⸗ und vertrags⸗ widrig. Die deutſche Regierung hat dagegen bei der Gegenſeite Verwaährung eingelegt und durch eine am 29. März erlaſſene Verordnung verboten, derartige Lieferungen und Leiſtungen zu be⸗ wirken oder Handlungen vorzunehmen, die ſolche Lieferungen und Leiſtungen vorzubereiten oder zu fördern geeignet ſind. Verboten 3 insbeſondere auch die Erſtattung von Anzeigen an die tenſtſtellen der Beſatzung. Auf dieſe im„Reichsanzeiger vom 31. März veröffentlichte Verordnung wird beſonders aufmerk⸗ ſam gemacht. der engliſche Handel im beſetzten Gebiet Die engliſche Handelskammer in Köln hatte e daß die ſogen. Zugeſtändniſſe der ion für den engliſchen Handel wertlos ſeien. Die„Times“ hatten an dieſe Feſtſtellung die Anregung knüpft, Deutſchland, Frankreich und Belgien ſollten den engli chen Handelsvertehr völlig freigeben. Amtlich wird dazu mit⸗ ekeilt, daß ein ähnlicher deutſcher Vorſchlag ſchon ſeit Wochen englif Regierung und den übrigen beteiligten Regierungen vorliegkl. Die Bemühungen, ein entſprechendes franzöſiſches Zuge⸗ ſtändnis zu erlangen, ſeien aber erfolglo ssgeweſen. Katurwiſſenſchaftliche Kundſchau Geographiſches von Peru Wir entnehmen nachfolgende Ausführungen einem ſehr leſenswerben Buch, in dem der Holländer Ebbe Kornerup über„Peru, das Land der Inkas“ in überaus farbiger Darſtellung ebenſo unterhaltend wie lehrreich plaudert. Es iſt in deutſcher Ueberſetzung im Kosmos⸗Verlag(Franckhſche Verlagshandlung, Stuttgart) erſchienen. Peru beſteht in klimatiſcher Hinſicht aus vier verſchiedenen Ländern. Die Höhenverhältniſſe der Alpen oben im Lande in Ge⸗ meinſchaft mit dem kalten Humboldt, dem Gegenſatz unſeres Golf⸗ ſtroms, beſtimmen ſeinen Charakter. Spanien, Portugal und Frank⸗ ret 1 ſind kaum ſo groß wie Peru, und es wird nur von fũ 4 illionen Menſchen bewohnt, von Indianern und Nachkommen der Spanier. Wenn man zu Schiff nach Peru kommt, ſieht man zuerſt die Küſte— La Coſta—, die eigentlich ein Land für ſich iſt; im Norden iſt ſie ihre fünfzig, weiter ſüdlich hundert oder einhundert⸗ fünfzig Kilometer breit, und ſie iſt über zweitauſend Kilometer lang, eine größere Entfernung, als von Berlin nach dem Nordkap. Eine Küſte mit ſtarker, ozonhaltiger Luft und friſchen, ſalzigen Winden vom Meer— zwiſchen dem vierten und achtzehnten Grade ſüdlich vom Aequator— mit tropiſcher Hitze und doch mit kühler Briſe wie auf dem Mittelmeer; wenn man badet, ſpürt man beſonders den eiſigen Humboldt. Obwohl die Luft hier feucht und heiß ſein kann und dichte Nebel die Sonne in einen zitternden Dunſt hüllen, d, nervenauf⸗ regend, iſt das Charakteriſtiſchſte an der Küſte die Kühle der Luft, der hahe Himmel, der faft immer blau iſt, und eine ſehr milde ratur. Die Küſte von Peru iſt bedeutend kälter als die Braſiliens auf dem gleichen Breitengrade. Im übrigen iſt die Küſte ſandig und nemlich ſteil mit meilenlangen Klippen aus Sandſtein, hier und aus— oder kriſtalläynlichen Bildungen und Granit. In dieſem Lande regnet es nie, aber wo die Waſſerläufe der Kordilleren ſich ihren Weg bahnen, ſind fruchtbare Daſen, ſchmale Täler mit einer tropiſch üppigen Vegetation. ber Hügel von Guano, hundertjahrealtem n Hier ſind auch von Vogelkolonien, aber jetzt, da der Guano exportiert wird, Begetatſon Man fährt an der Küſte entlang und ſieht nur— darmeriegebäude gebracht. Ernten hier in da die den Export von Peru bringt und den Import mit na die Vügel verſcheucht Hier ſind Wüſten mit Magneſia, ohne Sand, gelbe, kahle Felſen und dann den Guano wie helle Flecke Maſſenausweiſungen aus der Pfalz „Nachdem die franzöſiſche Aufforderung an die pfälziſchen Eiſenbahner, unter franzöſiſchem Oberbefehl zu machen, ergebnislos geblieben iſt, ſcheint die Beſatzungsbehörde nun durch Maſſenausweiſungen auf die Beamten einen weiteren Druck ausüben zu wollen. Heute ſind in der Pfalz etwa 60 Beamte ausgewieſen worden. Die Ffranzoſen ſind auch dazu übergegangen, die Ausweiſungen ohne beſondere Form bürchzuführen. Die Ausgewieſenen erhalten keinen ſchriftlichen begründeten Befehl mehr, ſondern lediglich die Mitteilung, daß ſie ausgewieſen werden, weil ſie Eiſenbahner ſeien. Die Ausweſſung erſtreckt ſich auf alle Familien⸗ angehörige. Dabei macht es den Franzoſen keine Sorge, ob wenige Monate alte Kinder in der Familie ſind, oder eine Frau unmittelbar vor der Entbindung ſteht uſw. Aber brutale Ausweiſungen werden die Beamten ebenſowenig gefügig machen wie unmenſchliche Krieg⸗ gerichtsurteile. In Zweibrücken wurde eine größere Anzahl Beamter vo der Gendarmerie aus den Wohnungen herausgeholt und zum Gen⸗ Die Feſtgenommenen ſind Eiſenbahner aller Dienſtgrade, hauptſächlich ſolche in leitender Stellung, wie Be⸗ triebsräte, Organiſationsleiter uſw. Auch ein Stadtrat befand ſich unter ihnen. Unter den Verhaſteten waren Leute bis zu 65 Jahren. Am Mittwoch abend fand laut Pfälziſcher Rundſchau eine Menſchen⸗ anſammlung ſtatt, die aber zerſtreut wurde. 4** WTB. Oſſenburg, 6. April. Die Familie des zu einem Jahr Ge⸗ fängnis verurtellten Oberpaſtdirektors Krieg iſt mit dem geſtrigen Tage ausgewieſen worden. erklärungen Seneſchs Der tſchechoflowakiſche Außenminſſter Beneſch erklärte einem Mitarbeiter des„Journal“, er wolle nicht 5 7 was in Paris ee worden ſei, ſei ausgezeichnet, gber in morali⸗ ſcher, wirtſchaftlicher und politiſcher Beziehung ſei es dem alten Zuſtand in Europa vorzuziehen. Es gäbe Unzufriedene. Dieſes nbehagen, das er anerkenne, habe noch einen anderen Urſprung. Man habe einen Krieg geführt, der vier Kaiſerreiche geſtürzt und das ganze Kredit⸗ und Transportweſen und das allgemeine Wirt⸗ ſchaftsſyſtem zerſtört habe. Auf dieſen Ruinen habe man wieder aufbauen müſſen. Das ſei in vier Jahren unmöglich. Selbſt wenn Siebenbürgen, Slavonien, Kroatien und Ungarn nicht abgetrennt worden wären von Oeſterreich, würden die Dinge deshalb doch nicht beſſer laufen. Die Schwierigkeiten und die Unzufriedenheiten würden deshalb doch beſtehen. Selbſt wenn das ungariſche Ge⸗ biet größer wäre. Die Tſchecho⸗Slowakei, Südſlawien und Rumä⸗ 9 nien und Polen könnten, wenn das gute beſtehen Syſtem der uſammenar⸗ beit gelangen. Dieſe hätten ein wirtſchaftliches Syſtem zur Grundlage, durch die die augenblicklichen politiſchen Schwierig⸗ keiten beherrſcht würden. Dies ſei nicht nur wichtig— Frankreich, weil es Deutſchland den Weg nach dem Süden nerſperre, ſondern weil es den Weg des Bolſchewismus gufhalten würde. Augenblick⸗ lich ſei er wegen der ruſſiſchen Gefahr, die offenbar beſtehe, nicht beunruhigt, Sie werde abſichtlich übertrieben. Außerhalb ihrer Grenzen könnten ſich die Ruſſen nicht betätigen. Was Deutſchland betreffe, ſo werde es notwendigerweſſe zu verhandeln ſuchen. Es könnte keine wirkſame Hilfe von Rußland verlangen. Rußland, obwohl es ſich vorbereitet, ſei nicht bereit. Das einzige, was es im bleibe, zu einem neuen Zur vorgeſchichte des Weltkrieges Der Pariſer Berichterſtatter des„B..“ drahtet ſeinem Blatt Auszüge aus dem zweiten Band des ruſſiſchen Schwarz⸗ buches, die Mesnil in der„Humanite“ veröffentlichte. Aus dem Telegrammwechſel der Ententexregſerungen im Jahre 1914 geht danach hervor, daß der deutſche Botſchafter in Paris das fran; zöfiſche Kabinett zu einer mäßigenden Einwirkung in Petersburg zubewegen ſuchte und daß dieſer Ve rſu ch von Frankreich abgelehnt wurde. Schon am 17. Juli telegea⸗ phierte Jswolski, daß die franzöſiſchen Miniſter von der feſten und ruhigen Entſchloſſenheit durchdrungen ſeien, Rußland vollkommen zu unterſtützen. Er telegraphierte weiter:„Rußland mobiliſiert. Von Paris wird mir geraten, das Ziel zu verbergen. Der Kriegsminiſter Meſſimy fürchte, die Ruſſen könnten erklären, daß ſie im höheren Intereſſe des Friedens ihre Mohiliſation etwas langſamer durchfüh⸗ ren würden, was ſie ja nicht zu hindern brauchte, ihre Vorbereitun⸗ gen fortzuſetzen und ſogar noch zu verſtärken.“ Der Krieg war nicht mehr zu vermeiden. Es handelte ſich nur noch darum, die Kriegs⸗ erklärung der deutſchen Regierung zu überlaſſen und damit das franzöſiſche Parlament vor eine vollendete Tatſache zu ſtellen. Dieſe Notwendigkeit ſoll Poincare nach der Behauptung von Mesnil zweimal formell betont haben. Die deutſche Regierung war dann ſo ungeſchickt, in dieſe Falle zu gehen. Bergarbeiterſtreik in Schottland Seitb geſtern ſtreiken 50 000 Bergarbeiter in Rhondda⸗Valley. Die Aktion iſt weniger gegen die Bergwerkseigentümer als gegen die nicht zur Gewerkſchaff gehörigen Arbeiter gerichtet, da die Unorganiſterten gezwungen werden ſollen, denGewerkſchaften beizu⸗ treten. Die Einſtellung der Arbeit iſt beachtenswert, weil das Rhondda⸗Gebiet über ein Drittel der eine halbe Million betragenden Kohlenausfuhr von Südwales nach dem Kontinent beiſteuerte. Gibt es auf unſerer Erde ein einförmigeres, unfruchtbareres, herberes Geſtade als die pügelige Küſte von Peruf Wenn Meer und Küſte die Nerven umſchlingen, ertrinkt man ſo vollſtändig in der großen Natur, daß man aufhört, Individvum zu ſein, eins iſt mit der Einöde. 5 Eine Wüſte, die eigentlich ſehr fruchtbar iſt und in alten Tagen Fun Zeit der Inkas bebaut wurde. Verblüffend leicht läßt 10 dies and durch Ueberrieſelung mit Flußwaſſer in üppige Oaſen um⸗ wandeln wie in Aegypten. Hier 25 das Wüſtenterrain ein günſtiges Geſäll, man kann in die Erde bohren und Quellen finden. Trifft man eine Waſſerader, ſo quillt ſehr bald die Vegetation hervor, wenn man nur das Waſſer in Kanäle leitet und rechtzeitig ſät und bewäſſert. Ein Reich⸗ — ſchwillt hervor wie in Aegypten. Man kann dreimal im Jahre en. Im Wüfſtenlande iſt die Luft trocken und ſaugt alle Feuchtigkeit auf wie Löſchpapier. Dieſe Wüſte und Gicht ſind unvereinbar. Quer durch die Wüſte ſind kurze Eiſenbahnen angelegt, nur die hundert Kilometer, die das Land breit iſt. Die Ernte aus den Oaſen wird mit der Bahn in die Hafenſtädte gebracht, und es ſind reiche Peru, man ſchwelgt in Zucker, in feſtem, weißem Reis, in Haufen von Baumwolle, gutem Tabak, ſtarkem Kaffee und köſtlichem, fettem Kakao, und der Umſatz rechnet mit großen Zahlen; eine Pl. nach der andern ſchießt aus der Erde, immer mehr Land wird in Beweg genommen, und das heißt nur, daß man den Sand mit eem ftu oder einer Egge ebnet, arteſiſche Brun⸗ nen bohrt, Gräben und äle gräbt und Deiche und Schleuſen mlegt. Wenn man dann ſät, ſchwelgt man bald in grünen Farben, Mücken und Fliegen tauchen auf, und die Fröſche quaken, ſette Aecker duften, Aecker, die noch vor kurzem öde und tot waren. Und die Farmer bekommen ihre Erzeugniſſe gut bezahlt, die Waren werden nach den Vereinigten Staaten geſchickt oder gehen über Panama nach England. In dieſem Land liegen alle Hafenſtädte, es ſind Oaſen draußen im Sand, mit einem Speiſerohr neben dem andern, der Ei anz auſe nimmt. Und ſie wachſen raſend, dieſe Städte am Stillen Ozean, ſie wachſen tropiſch: Städte, die man vor dem Kriege nicht kannte, ſind heute ſchon ziemlich groß, und es wird nicht viele Jahre dauern, bis Callao und Mollendo weltbekannt ſind. Hundert Kilometer, nicht weiter, dann enden die meiſten Bah⸗ nen, denn im Oſten ſteigt das Land plötzlich Fauſende von Fuß in die Höhe und geht in das zweite Land Perus über— das Deſpohlado. 2 Da Land— das Deſpoblado— iſt von dem Küſtenlande Das zweite durch die Kordilleren getrennt, die ſo hoch ſind wie die Alpen Deutſches Reich Der Fall Anspach IJBerlin, 6. April.(Von unſ. Berliner Büro.) In der politiſchen Fälſchungsaffäre Anspach iſt nunmehr Anklage wegen Spionage erhoben worden. Die Verhandlung wird demnächſt vor dem Schwurgericht in Berlin beginnen. Die Spionage erblickt die Anklage darin, daß Anspach politiſche Doku⸗ mente, bie er ſelbſt angefertigt haben will, durch eine Mittelsperſon an den damaligen frafzöſiſchen Kriegsminiſter verkauft haben ſoll. Berlin, 6. April.(Von unſ. Berliner Büro.) Von der Münchener Polizei wurde geſtern ein gewiſſer Franz von Puttkammer und ſein Bruder, ein ehemaliger Offizier, in Haft genommen und zwar, wie es heißt, wegen Landesverrat. Jur Konſtanzer Hochverratsaffäre erfährt die„Bodenſeezeitung“ nach folgende Einzelheiten: In ein Konſtanzer Hotel gelangte ein an den Portier gerich⸗ teter Brief, auf dem noch eine zur weiteren Beförderung gerichtete Bemerkung„Liebe 28“ ſtand. Der Portier achtete dieſe weitere Adreſſe nicht und öffnete den Brief Es befand ſich in ihm ein Fragebogen der Auskunft über die Reichswehr in Konſtanz(wieviel Truppen von Konſtanz nach Berlin abgegeben worden ſeien, wie⸗ viel Geheimorganiſationen vorhanden ſeien uſw.) verlangte. Ange⸗ boten wurden für den Verräterdienſt 100 Franken nach Beantwor⸗ tung der Fragen. Die Auszahlung ſollte durch das Spionage⸗ büro in Baſel erfolgen. In dieſe Hochverratsſache ſind hauptſächlich die Gebrüder Nutſchke und der Ingenieur Rieß verwickelt. Die aufgrund dieſes Briefes vorgenommene Unterſuchung brachte weiteres Material an das Tageslicht. Angebliche Verletzung des Poſtregals. Die Oberpoſt⸗ direktion von Berlin hat vor einiger Zeit Strafanzeige gegen den Berliner Oberbürgermeiſter Böß und den Stadtrat ege erſtattet, weil der Berliner Magiſtrat ſeine Poſtſachen zur Erſpa⸗ rung von Porto ſammeln und dann ſelbſt in Berlin austragen ließ, worin eine Verletzung des Poſtregals liege. Die Staatsanwaltſchaft hat ein Einſchreiten abgelehnt. Die dagegen eingelegte Beſchwerde iſt vom Kammergericht abſchlägig beſchieden worden. Die r gegen Roßbach und andere Mitglieder der ehemaligen deutſch⸗völkſſchen Freiheitspartei wird in nächſter Zeit an den Unterſuchungsrichter des Staatsgerichtshofes übergehen. Die Wahl des Unterſuchungsrichters wird in den nächſten Tagen erfol⸗ en. Die Unterſuchung wird in Berlin ee Uebrigens ſind etzt zwei Angeklagte, von Bülow und Major en guf Antrag ihrer Verteidiger gegen eine Kaution von je 1 Millfon freien Fuß geſetzt worden. Die neuen Gehaltsverhandlungen. Im Reichsfinanz⸗ miniſterium fand geſtern nachmittag eine interne Beſprechung zwiſchen den Vertretern der beteiligten Reſſorts und der Ländern über die Forderungen der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der Reichsbetriebe ſtatt. Es Wten ſich hierbei um eine Vorbereitung der heute beginnenden Verhandlungen der Spitzenverbände. Letzte Meldungen Stickſtoff für das Ausland? JBerlin, 6. April. wärts“ verzeichnet die Meldung, die Reichsregierung neuer⸗ dings im Hinblick auf die augenblicklichen Abſatzſtockungen der Stickſtoffinduſtrie die Erlaubnis erteilt habe, 30 000 Tonnen reinen Stickſtoff gus inländiſchen Erzeugniſſen nach dem Auslande auszuführen. Das Blatt findet dieſe Nachricht, falls ſie ſich beſtätigen ſollte, angeſichts des Stickſtoffmangels für außerordentlich . 8 und erſucht den Reichsernährungsminiſter um Auf⸗ Bombenaktentat auf den Pariſer Schnellzug? Eſſen, 6. April. Zwiſchen Kettwig und Werden ſoll nach fran⸗ zöſiſcher Meldung geſtern abend auf den Schnellzug nach Paris ein Bombenattentat unternommen morden ſein. Die Bombe ſoll auf dem Geleiſe gelegen haben. Angeblich wurde die Lokomotive leicht beſchädigt umd es wurde ein Stück der Schienen aufgeriſſen. Der Betrieb auf dem Geleiſe konnte nach der gleichen Meldung nach 1% Stunden wieder aufgenommen werden. Hausſuchung bei der„Roten Fahne“ 2J Berlin, 8. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Geſtern hat die Berline politiſche Polizei eine Hausſuchung in den Redaftions⸗ räumen der„Roten Fahne“ vorgenommen. Das kommunjiſtiſche Or⸗ gan ſelbſt behauptet, die Polize habe lediglich nach polizeilich nicht gemeldeten Perſonen gefahndet. Wir möchten aber doch annehmen, baß die Polizei doch andere Ziele im Auge gehabt hat, die bef dem offen hochverräteriſchen Verhalten der„Roſen Fahne“ in den letzten Tagen ja ohne weiteres auf der Hand liegen. Skraßenkämpfe in Oſtrumelien Sofia, 5. April. Im Oſtrumeljen fand anläßlich eines Anar⸗ ee eine regelrechte Schlacht zwiſchen den Anar⸗ chiſten und armerie ſtatt. Die Gendarmerie hatte nach einer vergeblichen Aufforderung an die Anarchiſten den Marktplatz zu räumen, das Feuer eröffnet. Der Kampf ſoll 80 Tote und mehrere Schwerverletzte gefordert haben. Europas— dies iſt die grüne Wüſte— eine öde Hochebene, faſt ganz unbewohnt. Es iſt⸗ ſchwer, hinaufzukommen, es gibt ſehr wenige Päſſe in den Kordilleren. Nur an zwei Stellen bricht die Vahn durch und fährt in die Ebene hinein. Die Ebene iſt doppelt ſo breit wie das Küſtenland. Schneidende, beißende, elſige Stürme ſagen über das Land, und die Luft iſt ſo rein und ſo dünn, daß man keuchend nach Atem ringt, wenn man vom Meere heraufkommt. Weil wir aber dem Aequator ſo nah ſind, brennt die Sonne mitten am Tage ſehr heiß,⸗ Wenige Hütten liegen in der Nähe der Päſſe, ſonſt dehnt ſich die Wildnis bis an das dritte Land. Das Deſpoblado iſt aber trotz all ſeiner Verlaſſenheit mit das Intereſſanteſte in Peru, allein ſchon der wandernde Sand oder die Kaktusflora, die gelben Füchſe oder die ſeltſamen Halbmondſormationen der Sanddünen genügen, es anziehend zu machen. 5 Ein Land, das bei Tage und bei Nacht in einzigartiger Weiſe konträr iſt. Aber über die Ebene jagt der Expreß und die Pfähle, die die Inkas in den Sand gerammt hatten, um leichter den Weg zu finden, ſind jetzt verwittert. Endlich kommen wir in das dritte Land und ſteigen 19 hin⸗ unter auf eine neue Hochebene,„das Anden⸗Hochplateau“, mit den meilenweiten Weiden, den wilben Vicungs, dem Kondor und den trabenden Pferdekarawanen, das Land der Indianer— das Lama⸗ land— das alte Land der Inkas,. Das Hochplateau der Anden iſt im Oſten von den Anden eingerahmt, das ſind die höchſten Alpen, mit Gipfeln, die einſam emporragen und ewig mit Schnee bedeckt ſind. Mächtige Kraterkeſſel llegen wie hohle Fähne in dem feſten Kiefer der Anden, und an vjelen Stellen ſteigt der Widerſchein von Feuer oder Rauch aus tätigen Vulkanen zum Himmel empor Hier oben auf den Alpen ſind Gletſcher und Eisfelder, hier entſpringen die Flüſſe, hier ſchmilzt die Tropenſonne den Schnee unß funkelt in wolkenkratzergroßen Eiszapfen. In dieſen Regionen erlebt man von neuem die Tage der Schöpfung, der erſten Zeit . dem Hochplatsau ſelbſt, das übri em 9 eau Ibſt, 8 rigens re 0 ſend 8, iſt es Unten auf den übher dem Meere liegt, wohl an tau nicht kalt, hier iſt das gleichmäßigſte Klima lt, aber im gaee Fe de e eeee ius beträgt. r ſo verſchiedenartig i 25 Klimg doch, daß die Indianer in den warmen Tälern 8— uen, ee e + 5 98 e Hochebene iſt eine direkte Fortſetzung des Hochplateaus von Ekuador, und wie dieſes von dſten nach Weſten— 55 mlehrigen Hügeln oder kleinen Bergen durchquert, die allmählich von Regen Mark auf (Von unſ. Berliner Büro.) Der„Vor⸗ während ſie oben auf den ſerdüneen— guf den glten 1 Freitag, den 6. April 1923 mannheimer General ·Anzeiger(Mitiag⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 158 Städtiſche Nachrichten Die Walöbrandgefaht Von zuſtändiger Seite wird 1 Wieder naht das Früh⸗ jahr und damit emäß die Zeit der Waldbrände, die bekanntlich durch das um dege Zeit reichlich im Walde vorhandene dürxe Gras begünſtigt werden. Da weitaus die meiſten Wald⸗ brände durch Fahrläſſigkeit entſtehen, iſt es nötig, die Bevölke⸗ rung und darunter insbeſondere die Touriſten und Raucher immer wieder nachdrücklichſt auf die Beſtimmungen des For Waa ſetzes hinzuweiſen, wonach es verboten iſt, mit unverwahrtem Feuer oder Licht, alſo brennenden Zigarren, Zigaretten, Pfeifen ohne Deckel den Wald zu betreten, im Walde brennende oder immende Gegenſtände eden eſen oder unvorſichtig zu ben, und im Walde, oder in gefährlicher Nähe desſelben, Feuer anzuzünden. Aufgabe der Eltern und der Schulen muß es ſein, vor allem den jugendlichen Wanderern auf den großen Schaden aufmerkſam zu machen, der durch ein weggeworfenes Faleddes oder eine oder durch das neuerdings ſo ſehr, eliebte Abkochen im Walde entſtehen kann. Der Wald iſt heute ein ſolch koſtbares Gut, daß man nicht leichtſinnig damit umgehen darf, vielmehr alle Mittel anzuwenden ſind, dasſelbe auch unge⸗ ſchmälert der Allgemeinheit zu erhalten. zwei intereſſante Zierſträucher Auf unſerem Schloßplatz, im Luiſen⸗ und Waldpark wird gegen⸗ ärtig unſer Blick auf einen ſtark vertretenen, ſchönen Strauch ge⸗ lenkt, der 50—100 Sentimeter hoch wird und mit dunkel⸗ und immergrünen Blättern dicht beſetzt iſt. Die unpaarig gefiederten Blätter haben breite, buchtig⸗ſtachelig gezühnte Blättchen. Die ſchönen gelben Blütenſtände ſind traubig gehäuft. Die ſchwarzblauen runden VBeeren find bereift. Der Strauch heißt ſtachelige Rahonie(Mahonia gquifo⸗ luun), ſtammt aus Nordamerika und gehört in die Familie der Sauerdorngewächſe, wie unſer wild wachſender Berberitzen⸗ ſtrauch, der auch als Zierſtrauch gepflanzt wird. Dieſer hat drei⸗ teilige Pornen, verkehrt eiförmige, wimperig geſägte Blätter, hän⸗ gende, gelbe Blütentrauben und längliche, mit eigentümlichem Duft ſcharlachrote Beeren. Ganz merkwürdig empfindlich ſind die Staub⸗ fäden. Bei der leiſeſten Berührung ſchnellen ſie plötzlich einwärts. Den Sauerdorn ſollte man in der Nähe der Getreidefelder nicht dul⸗ den, denn die roſtfarbenen Flecke auf der Unterſeite ſeiner Blätter. ſtellen die Sporenlager des ſog. Berberitzenroſtes dar, eines Pilges, der mit dem gefährlichen Getreideroſt in innigem Zuſam⸗ menhang ſteht. Die Mahonie iſt gleichfalls ein Träger des Ber⸗ beritzenroſtes. G. Ernanni wurde Miniſterialrat Franz Joſef Wittmann zum Präſidenten des Rechnungshofes. Ermüßigung des Brolpreiſes. Infolge des Wegfalls verſchie⸗ dener Ausgleichspoſten für frühere Unkoſtenerhöhungen in der Brot⸗ preisberechnung und durch die Herabſetzung der Kohlenpreiſe iſt, wie aus einer Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters im Anzeigenteil hervorgeht, der Preis für das Markenbrot von 685 auß 650% für den 3 Pfund⸗Laib herabgeſetzt worden. X* Fahrplanänderungen am Montag, 9. April. Zug 941, Frei⸗ burg ab.44 vorm., Niederſchopfheim an.20 vorm, verkehrt auf der ganzen Strecke täglich. Neu verkehrt Perſonenzug 882, Nieder⸗ ſchopfheim ab 10 vorm., Freiburg an 11.40. Außerdem verkehren wieder regelmäßig Zug 1509, Freiburg ab.55 vorm., Elzach an 10.09 vorm., Zug 1510, Elzach ab 10.22, Denzlingen an 11.10 vorm., ab 11.11, durchweg 5 Minuten früher, Freiburg an 11.33 vorm., Zug 614, Freiburg ab.39 vorm., Breiſach an 10.16 vorm., verkehrt äglich. Neu verkehren außerdem Zug 1460, Lahr⸗Stadt ab 10.06 N Lahr, Dinglingen ab 10.21 vorm., Lahr⸗Stadt an 10.29 vorm. ie Perfonenbeförderung bei Güterzug 8653, Freiburg ab.15 vorm. Waldkirch an 10.09 vorm,, fällt weg. Durch die Züge 882, A werden unmittelbare Anſchlüſſe auf den um 11.55 vor⸗ mitten in Freiburg abgehenden Eilzug 386 nach Karlsruhe ver⸗ eJſSchulgeld an den ren Lehranſtalten. Aufgrund der Ver⸗ ordnung des Miniſters des Fultne 25 Arternichs vom 20. März 1923 wird das Schulgeld für das erſte Drittel des Schuljahres 1923/24 für ſämtliche Klaſſen der hieſigen Realanſtalten und Höheren Mädchenſchulen auf 5000 M. feſtgeſetzt. Für Reichsaus⸗ länder wird das Schulgeld im Einzelfall durch das Unterrichtsmini⸗ ſterium feſtgeſetzt werden. Weißer Sonntag. Der Sonntag nach Oſtern heißt im Kirchen⸗ kalender Quaſimodo geniti, d. h. wie die Neugeborenen nach dem Introitus der alten Kirche 1. Brief Petri 2, Vers 2?„Und ſeit be⸗ glerig nach der vernünftigen, lautern Milch, als die jetzt geborenen Kindlein. Volkstümlicher iſt der Name„Weißer Sonntag“ nach dem weißen Kleide der weiblichen Erſtkommunikanten, die ebenſo wie die männliche Jugend in den katholiſchen Kirchen nach dem erreichten Alter und empfangener Lehre und Unterweiſung an dem Sonntage zum Tiſche des Herrn zugelaſſen werden. FJeier im Diakoniſſenhaus. Im Diakoniſſenhaus F 7 wurde am 5. April im engen Schweſternkreiſe eine ſinnige kleine Feier zu Ehren der hier wohlbekannten Pförtnerin Frl. Maria Scholl veranſtaltet, die ihren Poſten im Diakoniſſenhaus 20 Jahre treu verſehen hat, was in unſerer gegenwärtigen wechſelreichen Zeit als Seltenheit wohl wert iſt, erwähnt zu werden. 2 eeeeeeeeeeee rie den letzten Tagen bereits faſt eingetrocknet. Die Mittelſtandsſelbſthilfe M 3Za weiſt auf die im Anzeigen⸗ teil dieſer Zeitung veröffentlichten Geſchäftsſtunden hin. Gleichzeitig richtet ſie an Kaufliebhaber die Bitte um Belichtigung der zum Verkauf ausgeſtellten Gegenſtände. Es ſind dort wert⸗ volle Silber⸗, Porzellan⸗ und Kriſtallgegenſtände, ebenſo Bronzen, Bilder, Tiſchwäſche und Haushaltungsgegenſtände erhältlich. Im Intereſſe der guten Sache iſt es wünſchenswert, die Beſtrebungen der Mittelſtandsſelbſthilfe zu unterſtützen.(Räheres ſiehe Anzeige.) * Falſche Reichsbanknoten zu 50 000 Mark. Von den in Schwarzdruck ausgeführten Reichsbanknoten zu 50 000 Mark mit dem Datum des 19. 11. 22 iſt eine Fälſchung aufgetaucht, bei der das bei echten Noten auf der rechten Seite in das Papier eingeformte alansehaſt— Eichenlaub und Kreuzdorn darſtellend — fehlt oder mangelhaft nachgebildet und in der Durchſicht nicht oder nur ſchwach zu ſehen iſt. Die orangeroten, bei echten Noten in das Papier eingebetteten Saßeen ſind dürch ähnlich getönte Druckſtriche, die ſic mit einer Nadel vom Papier nicht abheben laſſen, vorgetäuſcht. Vor Annahme dieſer Nachahmung wird gewarnt und für die Prüfung empfoglen, ſich die Beſchaffenheit der echten Noten genau einzuprägen. Für die Aufdeckung von Falſchmünzer⸗ werkſtätten und dahin führende Angaben zahlt die Reichsbank nach wie vor hohe Belohnungen. * Das Welter hat in vergangener Nacht umgeſchlagen. Die an⸗ haltende Trockenheit, die auf den Straßen viel Staub verurſachte, er⸗ fuhr durch ſtarken Regen die erwünſchte Abwechslung. Gärtner und Landwirte ſind ſehr froh um dieſen Regen, denn das Erdreich war in Dadurch erfuhren die Arbeiten in Feld und Garten eine ſchwere Beeinträchtigung. Die jungen Saaten, wie überhaupt die ganze Vegetation braucht Regen, damit das Erdreich genügend durchfeuchtet wird. Bis jetzt haben die nächtlichen Temperaturen, die ſich ſtark dem Gefrierpunkt näherten, glücklicherweiſe noch keinen Schaden hervorgerufen. Hoffentlich ver⸗ ſchonen uns nun Froſt und Kälte. Der ſtädtiſche Sprengwagen wurde unſeres Wiſſens erſtmals am Oſtermontag in Betrieb geſetzt. Seine öftere Verwendung dürfte ſich aber dringend empfehlen. So war in den letzten Tagen infolge der ſtarken Staubentwicklung durch den fortgeſetzt ſtarken Automobilverkehr die Ringſtraße vom Bahn⸗ hof bis zur Friedrichsbrücke bald nicht zu begehen. * Monatksbericht der Städtiſchen Volksbücherei(I 3, Herſchel⸗ bad). Im März wurden 127 Neuaufnahmen eingetragen.(70 Leſer, 57 Leſerinnen). 6015 Beſucher entliehen 12 464 Bände. Da⸗ von entfielen auf das Schöne Schrifttum(Romane, Erzählungen, Novellen) 9886 Werke, auf Klaſſiker, Dramen, Dichſungen 745 Bücher, auf die belehrenden Gebiete 1833 Bände. Im Leſeſaal wurden 5112 Beſucher gezählt. 26 Bände konnten neu eingeſtellt werden, 40 dagegen mußten als verbraucht abgeſetzt werden. Die Buchausgabe iſt mit Ausnahme des Donnerstag täglich von—7 Uhr abends geöffnet. 8 Blitzfunkverkehr. Der verſuchsweiſe eingerichtete Blitzfunk⸗ verkehr wurde vom 1. April ab weiter ausgedehnt, und zwar über die Funkſtelle Bremen auf Geeſtemünde und Lehe: über die Funk⸗ ſtelle Breslau auf Reichenbach(Schleſ.);: über die Funkſtelle Dresden auf Niederſedlitz(Sachſen); über die Funkſtelle Erfurt auf Gotha, Greiz, Hirſchberg(Sgale), Meiningen, Schmalkalden und Weinrce; über die Leitfunkſtelle Hannover auf Bad Oeynhauſen; über die Leitfunkſtelle Königsberg(Pr.) auf Gumbinnen(unter Vorbehalt des Widerrufs); über die Funkſtelle Konſtanz auf und Lörrach; über die Leitfunkſtelle Leipzig auf Altenburg(Thür.), Aue(Erzgeb.), Bitterfeld, Halberſtadt, Plauen(Vogtland), Reichen⸗ bach(Vogtland), Weißenfels, Werdau, Wittenberg(Bez. Halle), Zeitz und Zwickau(Sachſen); über die Funkſtelle Liegnitz auf Lieg⸗ nitz ſelbſt, Neufalz(Oder) und Sagan; über die Leitfunkſtelle Mün⸗ chen auf Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Garmiſch⸗Partenkirchen, Kitzingen und Roſenheim, ſowie nur während des Sommers auch Bad Kiſſingen; über die Funkſtelle Stettin auf Stargard i. Pom., Stralſund und Swinemünde; über die Leitfunkſtelle Stuttgart auf Freudenſtadt und Geislingen(Steige). * Wer hat die Hausklingeln in Skand zu halten? Oft wird die Frage aufgeworfen, wer die elektriſchen Klingeln in Ordnung zu hal⸗ ten hat. Nach dem Geſeß iſt es Pflicht des Hausbeſitzers, die An⸗ lagen gebrauchsfähig zu erhalten. Die hierfür aufzuwendenden Ko⸗ ſten fallen unter die kleinen Inſtandſetzungsarbeiten, für die die Mie⸗ ter einen beſtimmten Zuſchlag zu zahlen haben. Die Praxis hat ge⸗ zeigt, daß die Mieter am billigſten wegkommen, wenn die elektriſchen „Klingelanlagen an eine Lichtleitung angeſchloſſen werden, weil der Stromverbrauch ſo gering iſt, daß er gar nicht ins Gewicht fällt, während andererſeits die Auffüllung oder die Erneuerung der Bat⸗ terie viel teurer zu ſtehen kommt. veranſtaltungen An der Grenze des Ueberſinnlichen. Der Arzt und Pfucho⸗ loge Dr. med. Heiſe wird morgen Samstag abend in der Har⸗ ſprehe über das Thema„An der Grenze des Ueberfinnlichen“ prechen. 8. Theafernachricht. Wegen Exkrankung von Aenne Geier muß die auf heute angeſetzte Aufführung von Bittners„Roſen⸗ gärtlein“ ausfallen. Hierfür wird Aubers Komiſche Oper in drei Akten„Fra Diavolo“ gegeben. Die nächſte Wiederholung von „Roſengärtlein“ iſt für den 21. April in Ausſicht genommen.— Im neuen Theater findet die Wiederaufnahme der Oper „Martha“ von Flotow in den diesjährigen Spielplan ſtatt. Die muſikaliſche Leitung hat Werner von Bülow. 6. Künſtlertheater„Apollo“. Heute geht„Die Zwiderwurz'n“ zum erſten Male in Szene. Am Samtsag abend 7% Uhr und am Sonntag wird das Stück in beiden Vorſtellungen wiederholt. Als Ganghoferabend iſt am Montag„Der Herrgottſchnitzer von Ammer⸗ gau“ feſtgeſetzt.(Näheres ſiehe Anzeige.) eeeeeeeeeeeeeeee und Witterung weggewaſchen ſind und dazu beigetragen haben, die Ebene wellig und hügelig zu machen. Auf dem Hochplateau weiden Zehntauſende von Schafen, das Gras iſt ſaftig, große Moosſchollen finden ſich hier und höher hinauf Renntiermoos. Wolle, das ſind die Hochebenen. Und hier iſt die Heimat der Lamas, man ſteht ſie unaufhörlich auf den antiken Inkawegen wandern. Die Hochebene iſt das Wolland, das Kornland, das Land mit Fellen und Leder, aber es iſt auch das Land des Kupfers, des Silbers, des Goldes, des Platins, des Petroleums und des Scheliths. Es iſt die Heimat der Kartoffeln. Hier oben ſind Minen, die reicher zu ſein ſcheinen als alle andern Bergwerke der Welt. Es iſt das Land der jungen Ingenieure der ZJukunft. Die Erzſchätze der Hoch⸗ — ſind die reichſten Südamerikas, beſonders an Silber. eſtlich dieſer Bergmaſſen, öſtlich der Anden, die eine Mauer um die Hochebene bilden, geht Peru zuerſt ſteil abwärts und ſenkt ſich dann allmählich nach Braſliien hinunter, und aus küftem Kiima reitet man in tropiſch heiße, feuchte Urwälder hinab. Man reitet in das vierte Land Perus— Montzana.— Mon⸗ zana, das dem Oriente Ekuadors entſpricht und in ſenes übergeht. 5 Waldregionen mit den vielen, reißenden Flüſſen, den Gewäſſern, ie von den Anden kommen. Montana iſt das Land mit den ganz wilden Indianern. Teils Stämme, mit denen man bis du einem Hüwißßen Grade verkehren kann, da die Miſſionare ſie mit einer die n Schicht Ztwiliſction überzogen haben teils Indianerſtämme, ie-ſich dem Eindringen des weißen Mannes abſolut feindlich gegenüberſtellen und wächſt die wundervolle„Madera de Dios“, ein Baum, der ein ſolides, ſchwexes und ſehr ſchönes Holz liefert, beſonders ſchön, wenn 12 poliert iſt. Hier unten ſind alle Gummiplantagen, die größten egen in dem nördlichen Teil bei Jquitos. —58 Von den Kautſchukplantagen bei Jauitos wird der Gummi auf di Maranon verſchifft, einen Nebenfluß das Amozonenſtroms, irekt nach England und den Vereinigten Staaten. ber es iſt eine böſe Gegend, es kommen noch heutigestags grauenvolle, mittelalterliche Verbrechen auf den. Kautſchukplantagen vor, genau ſo roh wie die Ueberfälle im Kongo. Die Arbefter werden bis aufs Blut gepeitſcht, ihre eigenen Felder verwüſtet, nur Leute für die Gummiernte zu bekommen. Und außerdem gehen Arbeiter in einer ewigen. ſeltgen Kokanarkoſe vom Kokablätter⸗ tauen umher. Unten in Lima aber weiß man offiziell nichts von dieſer Grau⸗ emkeit, denn wenn man von Lima nach Iquftos will, führt der eg über See durch den Panamakanal um den Weltteil herum und dann in den Amazonenſtrom hinein. Der direkte Weg iſt faſt gat und Waffen zur Abwehr brauchen. Hier unpaſſierbar. Einmal übers andere hat Lima Expeditionen aus⸗ geſandt, um„das Schlimmſte zu beſeitigen, aber wenn die Expedi⸗ tion wieder fort iſt, beginnen die Greueltaten von neuem. Es iſt ein ausgezeichnetes Land für Mörder oder andere defekte Verbrecher. Hier können ſie in Blut ſchwelgen. An dieſen Orten wird denn auch der Ausſchuß der Weißen mit Vorliebe angeſtellt. Jetzt iſt in Iqui⸗ tos eine Station füc drahtloſe Telegraphie eingerichtet, und ſie hat viel beſſere Erfolge gezeitigt als die Expeditionen. In Montaßa baut man Koka, aus dem das Alkaloid Kokain gewonnen wird, und man erntet auch Chinin in Plantagen. In den Flüſſen iſt hier Goldſand, den die Indianer in Flaſchen ſammeln. Hier gibt es weder Wege noch Bahnen, nur getretene, unweg⸗ ſame Pfade, die allein die Wilden kennen; ungeſund iſt es hier beſonders zur Regenzeit, es iſt eine ganz furchtbare Moskitogegend, wenn der Regen fällt und alles treibt und fließt in einem einzigen Sumpf. Die Heimat des Tapirs, Gegenden mit Jaguaren und Pumas, Ameiſenbären, Faultieren, Affen und Papageien, Wildſchweinen und Gürteltieren, Schlangen, Skorpionen und Alligatoren, eine undurch⸗ dringliche Wildnis, Urwald, durch den man ſich mit der Axt den Weg hiut und wo man unaufhörlich in Gefahr iſt. Aber es gibt auch Wälder mit wuchernden Orchideen undduftenden Lilien, mit Kallas und wilden Fuchſien, Lippenblütern und Zimt, Balſam und China, und mit Billionen von Inſekten, die im Geſtrüpp umher⸗ ſchwirren. Was wortet hier nicht alles des weißen Mannes! Welche Mög⸗ lichkeiten liegen hier latent, ſchlummernd in Urzeit, ſtinkend von Leichen— warten auf die Geſchlechter, die nervös und kränklich, bitter und verſtockt in dem morſchen Europa hängen bleiben und das Leben, das ſie hier auf Erden nur einmal haben, vergeudon, vergeuden in Krieg oder politiſchem Gezänk, ſtatt hinauszuſtürmen und dieſe ſchöne, große Welt zu erobern, das umzugeſtalten, was ſie als Rohſtoff vorfinden, und unſere Erde zu erweitern. Peru gab Europa die Kartoffel, das Kokain, das Chinin, den Mais, den Tabak, die Schokolade und das Rhizinusöl. Das iſt nicht wenig. ö 5 Die Eröffnung des Panamakanals hat für Peru größere Be⸗ deutung gehabt als ſeinerzeit die Entdeckung Amerikas. Kolumbia, Ekuador, Peru und auch Chile ſind Länder, von denen man in den nächſten zehn Jahren viel hören wird. Volivia wird ſpäter kommen, noch ſteckt es im Mittelalter, aber es hat ſa keine Küſte, nachdem Chile Arica und Antefegaſta genommen hat. die Staubplage das ürgſte. Peru iſt neben Marokko und Queensland das reichſte Zukunfts · land der Erde. Aus dem Lande * Heidelberg, 6. April. Die auf 1. April feſtgeſtellten Inderzif⸗ fern für Heidelberg ſind: 251 501 ohne Bekleidung und 300 803 mit Bekleidung gegenüber 236 608 bezw. 284 565 am 1. März. Die Lebenshaltungskoſten ſind alſo im Monat März um 6,3 Proßz. ahne Bekleidung und 5,7 Proz. mit Bekleidung geſtiegen Gegen⸗ über den Koſten der in die Statiſtik einbezogenen Gegenſtände vor dem Kriege 1914 beträgt die Teuerung das 2769fache für die Gruppen Ernährung, Heizung und Beleuchtung ſowie Wohnung, und das 2790fache, wenn man die Bekleidung mit einſchließt. * Zizenhauſen, 6. April. Eine alte Frau namens Enſen, die am Nachmittag im Walde Holz ſammelte, wurde in dem Augen⸗ blick, als ſie auf die Landſtraße hinaustrat, um den Heimweg an⸗ zutreten, von einem in raſendem Tempo daherfahrenden Auto über⸗ fahren und war auf der Stelle tot. Die Inſaſſen des Autos fuhren unbekümmert darum davon. Karlsruhe, 6. April. Am Mittwoch hielt die Evangeliſche Konferenz in Baden ihre Oſterbeſprechung in Karlsruhe ab. Der Hauptbericht behandelte die finanzielle Nöte der Kirche und der kirch⸗ lichen Blätter, die Schwierigkeiten der Pfarrbeſetzung wegen der un⸗ geheuren Unkoſten des Umzugs. Auch kirchenpolitiſche Verhältniſſe wurden dabei beſprochen. Der Rechenſchaftsbericht wies große Zah⸗ len auf. Nach einer lebhaften Ausſprache wurde die zahlreich be⸗ ſuchte Verſammlung unter allſeitiger Befriedigung geſchloſſen. )0 Hornberg, 5. April. Ein ganz frecher Gaunerſtreich wurde dieſer Tage in einem Gaſthaus im benachbarten Gutach verübt. Ein gut gekleideter fremder Herr ſtieg dort mit einem Koffer ab und ver⸗ langte ein Zimmer mit zwei Betten mit dem Bemerken, ſeine Frau komme nach, wahrſcheinlich per Auto. Der Mann bezahlte ſeine Zeche und ging nach längerem Warten zu Bett, da die Frau anſchei⸗ nend infolge der Beſetzung bei Offenburg aufgehalten zu ſein ſcheine. Am andern Morgen war der Mann mit der geſamten Bettwäſche, Oberbetten, Vorhänge, Läufer uſw. verſchwunden. Die Matratzen waren aufgeſchnitten und ihres Inhaltes beraubt. Man will in der Nacht ein Auto gehört haben, mit dem die Beute anſcheinend mit Helfershelfern fortgeſchafft wurde. Von dem Gaſt und dem geſtohle⸗ nen Gut hat man bis jetzt nicht die geringſte Spur. * Stk. Blaſien, 6. April. Infolge zu ſtarkem Alkoholgenuß hatte der 18 Jahre alte Pius Schäfer von Eiſenbreche⸗Blaſiwald am Oſter⸗ ſonntag die Herrſchaft über ſich völlig verloren. Er fiel auf dem Nachhauſewege verſchiedene Male und zuletzt ſo unglücklich, daß er bewußtlos zuſammenbrach und am nächſten Tage infolge von Ge⸗ hirnblutungen verſchied. Auf die aufgefundenen total zerſchlagenen Spazierſtöcke hin verhaftete man den Bruder des Verunglückten, der mit ihm gezecht und nach Hauſe gegangen war. Der Bruder Emil Schäfer wurde aber, da ſich der Verdacht einer Züchtigung oder Tö⸗ iung nicht bewahrheitete, wieder freigelaſſen. Aus der Pfalz Der Landſtraßenverkehr in der Pfalz. * Cudwigshafen, 6. April. Die Stillegung des fahrplanmäßigen Perſonen⸗ und Güterverkehrs in der Pfalz nähert ſich dem Ende der vierten Woche und immer noch iſt die Wiederaufnahme des Ge⸗ ſamibetriebes 870 nicht abzuſehen. Infolgedeſſen nimmt der Ver⸗ kehr durch„Eiſenbahn⸗Erſatz“ auf den pfälziſchen Land⸗ ſtraßen immer größere Formen an. Die Hauptſtraßen, z. B. die Strecken Homburg— Kaiſerslautern— Ludwigshafen, Zwei⸗ brücken— Landau— Germersheim, Neuſtadt— Landau, Pirma⸗ ſens— Waldfiſchbach— Kaiſerslautern, ferner die vom Saargebiet einmündenden Straßen ſind mit Fuhrwerken überfüllt. So viele Kraftwagen aller Art, Poſtautos, Laſtfahrzeuge mit ſtockwerk⸗ hohen Ladungen, Motorräder, gewöhnliche Fahrräder, Landfuhr⸗ werke, ausrangierte, aber neu in Dienſt geſtellte Poſtkutſchen mit Pferdebeſpannung uſw. haben unſere Landſtraßen noch nie geſehen. Laſtautomobile mit mehreren Anhängern ſind keine Seltenheit, viel⸗ fach ſind auch Motorräder oder Autos zu ſehen, die an Stricken Fahrräder oder defekte Kraftfahrzeuge mitziehen; auch Tandems mit doppeler Beſetzung tauchen auf. Auf den Wagen ſind alle verfüg⸗ baren Plätze vollſtändig ausgenutzt; auf den zu befördernden Gütern thronen noch Fahrgäſte; die Ladungen ſind oft ſo hoch, daß das ganze ſchwankt und in Kurven bedenklich ſich zur Seite neigt. Frauen erklettern beherzt dieſe transportablen Berge, die raſch in Wolken und Staub veerſchwinden. Neben den Beſchädigungen der Straßendecken, die tiefe Löcher und Einſenkungen aufweiſen, iſt 0 Kilometerweit wirbeln die Kraft⸗ den Staub in die Lüfte, und beſonders vor den oft rückſichts⸗ los ſauſenden Perſonenkraftwagen muß der Fußgänger ſchleunigſt bei Seite ſpringen. m die Staubentwicklung haben verſchiedene Gemeinden der Verkehrsmittelpunkte Maßnahmen ergriffen, die aber dem Uebel wenig beikommen konnten; ſo werden verſchiedentlich jede Stunde die Straße begoſſen. Frühſahrsweinverſteigerung in der Pfalz :9 Deidesheim, 4. April. Mit dem erſten Ausgebot des Winzer⸗ vereins Deidesheim wurde die Reihe der bisherigen Frühjahrswein⸗ verſteigerungen an der Mittelhaardt eröffnet. Die Befürchtungen in den Kreiſen des Weinfaches, daß infolge der franzöſiſchen Rheinzoll⸗ grenze und der anderen Schwierigkeiten der Jetztzeit die diesſährigen Frühjahrsweinberſteigerungen in der Pfalz ausfallen würden, haben ſich nicht bewahrheitet. Trotz aller Schwierigkeiten war die heutige Weinverſteigerung des Winzervereins Deidesheim außerordentlich ſtark beſucht, und erzielte einen vollen Erfolg. Die Preiſe für die zum Ausgebot kommenden 40 Nummern des Jahrganges 1921 in Quantitäten von je 300 bis 600 Liter erreichten eine ungeahnte Höhe. Das Angebot, das zu Beginn der Verſteigerung zunächſt zurück⸗ haltend war, geſtaltete ſich im weiteren Verlauf äußerſt lebhaft. Bei der weltbekannten Marke Deidesheimer⸗Forſter Straße wurde das Angebot geradezu ſtürmiſch. Das Quantum wurde von einer Neu⸗ ſtadter Firma zum Preiſe von 18,5 Millionen Mark erworben. Deidesheimer Herrgottsacker erreichten 20,2 Millionen und Rupperts⸗ berger Hofſtück ſogar 31,7 Millionen die 1000 Liter. Die einzelnen Ergebniſſe ſind lt.„Pfälz. Rundſchau“ folgende: Ruppertsberger Mühlweg Traminer 13,3 Millionen, Ruppertsberger Mühlweg Tra⸗ miner 11 Millionen, Deidesheimer Tal, Riesling, 16,4 Millionen, Deidesheimer Ring 14,3 Millionen, Deidesheimer⸗Forſter Straße 18,5 Millionen, Deidesheimer Herrgottsacker 20,2 Millionen, Deidesheimer Haſenböhl 22,1 Millionen, Deidesheimer Martenweg 26,2 Millionen, Deidesheimer Nonnenſtück 25,1 Millionen, Ruppertsberger Stein⸗ grube Traminer 20,3 Millionen, Deidesheimer Maushöhle 25,3 Mil⸗ lionen, Ruppertsberger Hofſtück 31,7 Millionen. Gerichtszeltung Beamtenbeleidigung. In der Nacht vom 10. zum 11. Dezember vor. Is., zwiſchen 1 und 2 Uhr, gab es vor der Polizeiwache in E 5 einen großen Tumult. Der Möbelpacker Valentin H. hatte aus dem Cafs Betz⸗ ler in H 3 wegen ſeiner Aufführung durch die Polizei entfernt werden müſſen und als er auf der Straße weiter ſpektakulierte, ſollte er zur Wache gebracht werden. Der enorm kräftige Betrun⸗ kene leiſtete Widerſtand, weshalb die Schutzleute zum Gummi⸗ knüppel griffen, mit dem Erfolg, daß H. noch mehr lärmte und das Publikum Partei für H. ergriff. Der bei der Polizeiwache wohnende Adam Gärkner empörte ſich über das Vorgehen der Schutzleute und rief von ſeinem Fenſter hinab:„So eine ge⸗ meine Geſellſchaft; die Polizei macht dieſe Schweinerei!“ Deshalb wurde er wegen Beamtenbeleidigung vor das Scöffengericht zit⸗ tiert. Er verteidigte ſich ſelbſt ſehr temperamentvoll und bezeichnete es als berechtigte Notwehr, wenn das Publikum eines Geknüppet⸗ ten ſich annehme. Das Urteil lautete auf 5000 Mark Geldſtrafe, oder für je 150 Mark einen Tag Gefängnis. Das Urteil räumte die Möglichkeit ein, daß von dem Knüppel vielleicht zu ſtark Ge⸗ brauch gemacht wurde— das Gericht werde pflichtgemäß die Akten wefter geben,— allein die Kritik des Angeklagten durfte trotzdem nicht ſich zu ſolchen Aeußerungen verſteigern, wie er es tat, zu Aeußerungen, die das Anſehen einer ſtaetlichen Einrichtung herab⸗ zuſetzen den harten Dienſt der Polizei zu erſchweren geeignet ſeien und eine Beleidigung enthalten. Deim Angeklagten würde anderer⸗ 55 8 b er öfters in eine achtruhe geſtört worden und als Kri eſchädi ia⸗ barer als andere Leute ſein mag. W 9 8 „ auf den gun. Windſtil. 4. Seite. Nr. 158 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag · Ausgabe) Sportiſche Kundſchau Rraftfahrweſen 5 Der große Preis von Deutſchland abgeſagt. Wie die„Köln. Ztg. vom Automobilklub von Deutſchland erfahrt, wird das für den 10. Mai geplante große 500⸗Kilometer⸗Avbus⸗ Rennen um den Großen Preis von Deutſchland abgeſagt werden. Zur Abſage erforderlich iſt noch die Genehmigung des Repräſen⸗ tantenausſchuſſes des A. V.., doch ſteht dieſe, nachdem die Daimler⸗ Werke und die Benzwerke ihre Meldungen zurückgezogen ben, außer Frage. Was die Daimler⸗Werke zur Abſage der teiligung der Meroedes⸗Mannſchaft veranlaßt hat, iſt unbekannt. Die Nichtbeteiligung von Benz iſt eine Folge der wirtſchaftlichen, politiſchen und verkehrstechniſchen Verhältniſſe am Rhein. Ohne dieſe beiden wichtigen Vertreter deutſcher Ne wäre das Avusrennen aber eine in Anbetracht der geringen Teilnehmerzahl 85 me Sache, das deuſchem Sport und dem Amehen der deutſchen nduſtrie nur abträglich ſein könnte. Nicht zuletzt wird der Aus⸗ fall des Avusrennens von den Firmen bedauert werden, die be⸗ reits Rennwagen dazu hergeſtellt und alle Vorbereitungen ge⸗ troffen hatten, Vorbereitungen, die, wie aus einem Rundſchreiben der N. A. G. hervorgeht, außerordentlich koſtſpielig ſind. Die N. A. G. begründet ihre Nichtabgabe von Meldungen in erſter Linie mit den gewaltigen Ausgaben, die für Herſtellung eines Renn⸗ wagens der 2⸗Liter⸗Klaſſe auf 200 Millionen Mark angegeben werden; da die Herſtellung von mindeſtens ſechs Spezialwagen in Frage köme, bedinge dies einen Koſtenaufwand von 1,2 Mil⸗ liarden Mark, ganz abgeſehen von dem Perſonal, das während des Baues von Rennwagen der normalen Produktion entzogen wird. Wenn auch die Kalkulation reichlich hoch bemeſſen erſcheint, ſo zeigt ſie doch, daß die Beſtreitung eines Rennens für Spezial⸗ rennwagen nach der internationalen 2⸗Liter⸗Formel ein volkswirt⸗ ——.— Luxus iſt, den die deutſche Induſtrie ſich in der heutigen chwierigen Wirtſchaftslage(trotz der Scheinblüte der Automob l⸗ induſtrie in der hisherigen Nachkriegszeit) kaum leiſten kann. Es ſcheint angebrachter, von Veranſtaltungen für Spezialwagen in Deutſchland vorderhand abzufehen und dafür lieber den in den beiden letzten Jahren zur Volkskümlichmachung des Autoſports und zur Vervollkommnung unfrer Kraftfahrzeuginduſtrie weſentlich bei⸗ getragen haben, den Rennen für Serienwagen den Vor⸗ zug zu geben. Vom ſportlichen Standpunkt aus bleibt die Abſage des großen Preiſes von Deufſchland immerhin überaus bedauerlich, ſollte er doch auch zum erſtmaligen Zuſammentreffen deutſcher Wagen mit ausländiſchen in einem deulſchen Wettbewerb führen. Neues aus aller Welt — Der Prinz als Kaufmann. Ein Sohn des Prinzen Heinrich von Preußen, Prinz Sigismund, hat die Vertretung einer Ham⸗ burger Kaffeefirma in Südamerika übernommen. Er hat, nachdem er ſich einige Monate in Südamerikga eingelebt hat, ſeine Frau, eine geborene Prinzeſſin von Sachſen⸗Altenburg nachkommen laſſen. — Im Stbarnberger See ertrunken ſind am Oſtermontag bei eider Bootsfahrt zwei Mädchen, die 24 Jahre alte Hilfsarbeiterin Anna Aſam und die 25 Jahre alte Dienſtmagd Marie Erhardt aus e bei Laufen, die bei einem Oekonomen in Leoneim Dienſt war. In dem Boot befanden ſich außerdem ein Schreiner und ein Uhrmacher. Die vier Perſonen unternahmen die Fahrt in einem gewöhnlichen Ruderbvot, das mit einem Segelmaſt verſehen iſt. Daz Boot kam durch einen heftigen Windſtoß und anſcheinend infolge der Unkenntnis des Lenkers im Segeln zum Kentern, wobei alle Inſaſſen ins Waſſer fielen. Die beiden Mädchen gingen ſofort unter und ertranken; die Begleiter hielten ſich am Boot feſt, bis ihnen Infaſſen von Ruderbooten und eines Motorboots Hilfe brachten — Drei Tote bei einem Aukomobilunglück. Am Oſtermontag nachmittag fuhr ein einem Heidenauer Fabrikanten gehöriges Auto der Straße Neuſtadt— Stolpen in Sachſen, als es einen ren Wagen überholen wollte, übet einen Steinhaufen und prallte gegen einen Straßenbaum, wodurch das Auto völlig zertrümmert würde. Von den ſechs Inſaſſen des Kraftwagens wuürden drei und zwar zwei Geſchäftsleute aus Heidenau ſowie die Frau des ſofort getötet, eine andere Frau ſchwer ver⸗ etzt. 2—— 98 100——5— +5 reppenwi* ergeſchichte, wenn die richt wahr ſein ollte, die im„Paris Midil ſteht: Daß die große Preußenfeindin arah Bernhard eine Berlinerin zur Mutter 775 hat. In den Nachſchlagebüchern war zu leſen, daß die Mutter Judith dan Hard und der Vater Eduard Bernhard geweſen ſei. Aber der „Paris Midi“ hat das Geburtszeugnis aufgeſtöbert, das bei der Aufnahme der jungen Sarah Bernhard in das Konſervatorium bei⸗ gebracht worden iſt und in dieſem Dokument iſt angegeben: Geboren am 2. Oftober 1844, Vater unbekannt. Mutter Julie Bernhard, Modiſtin, 28 Jahre alt, geboren in Berlin. Der unbekannte Vater ſoll nach der gleichen Quelle ein wohlhabender Geſchäftsmann und Schiffsveeder geweſen ſein. Kommunale Chronik Draſtiſche Mittel zur Jörderung des Wohnungsbauez ergreift die Regjerung der Tſchecho⸗Slowakei. Ein von ihr ein⸗ 2 Entwurf enthält die Beſtimmung, daß Banken, ſiche⸗ rungsgeſellſchaften, Induſtriegeſellſchaften und alle größeren Han⸗ delsunternehmungen im Laufe der nächſten zwei Jahre für ihre Bureaubedürfniſſe eigene Räume errichten und ihren An⸗ eſtellten Unterkunftsräume einrichten müſſen. Auf dieſe eiſe wird eine ſehr große Anzahl von Wohnräumen frei, die bisher für Bureauzwecke verwandt wurden. Dieſelbe Uallen Privatperſonen auferlegt werden, die ein—5 8 rmögen von wenigſtens 2 Milltonen Kronen oder ein jähri ches Einkommen von 200 000 Kronen beſitzen, vorausgeſetzt, daß ſie noch keine eigene Wohnung haben. Man kann mit Sicherheit annehmen, daß durch dieſe Maßnahme eine lebhafte Bautätigkeit einſetzen wird. Kleine Mitteilungen Die Düſſeldorfer Stadtperordneten erörterten die Wohnungsfrage. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde be⸗ antragt, den Bau von 500 Wohnungen aufzunehmen und die hier⸗ 2 notwendigen Mittel bereitzuſtellen. Dieſer Antrag wurde von en übrigen Parteſen abgelehnt weil ein derartiges Bauprogramm weit über die geldlichen Leiſtungen der Stadt hinausgehe. Da⸗ gegen wurde beſchloſſen im Rahmen der vorhandenen Mittel neue Wohnungen zu ſchaffen und für die Erhaltung der vorhandenen Wohnungen zu ſorgen. In weitem Umfange foll hierzu auch die produktive Erwerbsloſenfürſorge herangezogen werden. In Gelſenkirchen wurde von der Stadtverord⸗ netenverſammlung ohne Debatte der Nachtragsetat Ur 1922 im Geſamtbetrage von rund 3 Milltarden Mark bei einem hübetrag von 80 Millionen Mark angenommen. Die vor etwa 1 Wochen der Stadtverordnetenverſammlung vorgelegte Rechnung, die noch einen Fehlbetrag von 130 Millionen Mark aufwies, wurde dedurch herabgemindert, daß unerwarteter Weſſe die Zuwendung des Reiches aus antelliger Reichseinkommenſteuer höher wie an⸗ genommen ausfiel. Das Schulgeld für die höheren Lehr⸗ anſtalten wurde für einheimiſche Schüler auf 60 000 und für aus⸗ würtige auf 75 000 Mark feſtgeſetzt. n———ut; Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Rpril Wede en 28. 4. 3. 1—.f6 LViedar-Beaelſ 2 EN.6. u erinſel?.50.88.751851.62.62 Aanntemm J3 80.403 51J3.483 4008.60 14.4273 5 1— Hellbronn 380 5 0„491 aundelm..48.38347 34433.1 —1—9 0 4 Ka 6% f 8f% * 1 Mmannheimer Wetterbericht v. 6. April morgens 7 Uhr Baromeier: 747 mm. Thermometer: 6 4 Niedrigſte Temperatur nachts: 5,2%C. Höchſte Temperatur geſtern; u558 Nedeng48 iter Die Mannheimer Produktenbörse und ihre Tätigkeit Einem Auszug aus dem Jahresbericht der Mannheimer Produktenbörse für das Jahr 1922 entnehmen wir folgende Angaben: Im abgelaufenen Geschäftsjahr bestand auf der einen Seite im inländischen Verkehr sowohl wie beim Import durch Aufrechterhaltung der Umlage und Beibehaltung der Einfuhr- gesellschaft für Getreide und Futtermittel die öffentliche Be- Wirtschaftung weiter, auf der anderen Seite war es jedoch dem Handel ermöglicht, sich im inländischen wie Einfuhrgeschäft frei zu betätigen. Den Ent- Wurf des Gesetzes über die Regelung des Verkehrs mit Ge- treide hat die Produktenbörse auf Grund eingehender Bera- tungen grundsatzlich gebilligt von dem Standpunkt aus- ehend, daß sich unter den damals obwaltenden Verhältnissen 5 Nebeneinander von freier und gebundener Getreidewirt- schaft bestens bewährt hat. Im Einvernehmen mit den großen Zentralverbänden des Handels hat sich die Mannheimer Produktenbörse im letzten Berichtsjahr mit ganz besonderem Nachdruck dafür einge- setzt, daß die gesetzlichen Bestimmungen über Preistreiberei eine Milderung erfahren. Din inzwischen herausgegebenen Richtlinien des Reichswirtschaftsministe- riums über die Handhabung der Preistreibereigesetze haben zu einer Milderung der Härten des Gesetzes geführt, wenn auch noch nicht zu einer völligen Klärung und Lösung der ganzen Frage. Angesichts der drohenden Gefahr steuerlicher Bevorzugung der Landwirtschaftlichen Genossenschaften N dem Handel, die im letzten Jahr durch den Plan er Umsatzsteuerfreiheit für die Genossenschaften hervor- getreten ist, wurde bei Reichs- und Landesregierungen aus- kührlich begründeter Protest erhoben, ebenso gegen das an- dauernde automatische Erhöhen des Umsatzsteuergesetzes. Diese Abwehr brachte den daran beteiligten Verbänden einen Erfolg, bzw. einen Teilerfolg. Im Interesse des Platzes Mannheim hat sich die Mannheimer Produktenbörse mit be- sonderer Hingabe der Verbesserung des telephonischen und telegraphischen Verkehrs nach auswärts 8 und nach 5 7 Verhandlungen mit den Behörden die Zusage der Her- stellung neuer Leitungen nach dem Niederrhein und die Einbeziehung Mannheims in den Reichsfunk- dienst erhalten, die inzwischen auch erfolgt ist. In Wah- rung der berechtigten Interessen des Mannheimer Handels und Verkehrs hat die Mannheimer Produktenbörse die Be- strebungen auf Einführung von Ausgleich.- und Staffel. tarifen für Mannheim nach Kräften unterstützt. Sie hat sich weiterhin bemüht, im Interesse des Mannheimer Handels, der Mühlen und der Schiffahrt eine Verstärkung der Ge- treidezufuhr über Rotterdam auf der Rhein- straße zu erreichen. Erwähnung verdienten die Bestre- bungen nach stärkerer Berücksichtigung des Platzes Mann- heim bei den Käufen der Reichsgetreidestelle. Gegenüber der Tarifpolitik der Reichseisenbahn hat die Pro- duktenbörse mit Entschiedenheit im Interesse der Aufrecht- erhaltung des südwestdeutschen Wirtschaftslebens eine Er- mäßzigung der Gütertarife für den Süden verlangt. Zur Wahrung der geschäftlichen Interessen des in der Börse zusammengeschlossenen Handels wurden die Bestim- mungen über Zusammenladung von Getreide für den Transport auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen einer Revision ünterzogen mit der wesentlichsten dahingehenden Abänderung, daß auszugleichende Mengen, wenn sle 500 Kilo nicht übersteigen, nicht zurückgegeben, sondern zu den Ver- teilungspreisen der Mannheimer Produktenbörse verrechnet Werden. Einschneidende Aenderungen wurden an den All- emeinen danaeſerrndelen und Geschäftsbedingungen des erbands süddeutscher Getrefdebörsen und Märkte vorgenemmen, wWohin insbesondere die Aenderung der Zahlungsbedingungen gehört. Auch die Satzungen des Vereins Mannhefmer Börse wurden einer genauen Durchsicht unterzogen. Auf Grund neuer Bestimmungen ist die Erteilung der Handelserlaubnis Voraussetzung für den Börsenbesuch, die rechtskräftige Entziehung hat ohne wei⸗ teres den Ausschluß zur Folge. Ferner wurden die diszipli- narischen Rechte des Vorstands erweitert und dar- über hinaus die Zulassungsbedingungen sowohl für Börsen- besucher(Nichtmitglieder) wie für Mitglieder zwecks Durch- kührung einer wirksamen Kontrolle des Börsenbesuchs und Abhaltüng unlauterer Elemente erheblich verschärft. Durch den Anschluf einer Kolonlalabteflung an die Mann- heimer Produktenbörse wurde der Geschäfts- und Personen- kreis im abgelaufenen Geschäftsjahr erweitert. Der Andrang zur Mitgliedschaft der Mannheimer Produktenbörse war im Geschäftsjahr ein ganz erheblicher und die Mitgliederzahl hat sich trotz der genàuen Prüfung der einlaufenden Anträge beträchtlich erhöht. Die Zunahme beträgt über 200 Mitglieder, die Gesamtzahl der Mitglieder über 1200. Auch das Schiedsgericht der Mannheimer Produktenbörse war mit Anträgen sehr stark in Anspruch genommen. Durch das Sekretariat des Schieds- gerichts wurden mehr als 1500 Anträge(1229 im Vorjahre) behandelt. Bei dieser großen Inanspruchnahme konnte die Wünschenswerte Beschleunigung des schiedsgerichtlichen Verfahrens nur durch Einführung des sogenannten PEII- schiedsgerichsverfahrens gewährleistet werden, wodurch die Parteien bei besonders großen und dringenden Streitsachen 8 Nee Entscheidung innerbalb weniger Wochen erhalten. Der Warenhandel und die Besetzung der Mannheimer Häfen Die Handelskammer Mannheim teilt uns mit: In Er- gänzung der Verordnung vom 16. Marz, durch welche die Reglerung verboten hatte, Ein- und Aus fuhr- bewWilligungen sowie Zu- und Ablaufsgeneh- migungen bei franzesischen Stellen zu beantragen oder die aus der Ausfuhr erzielten Devisen an die Franzosen abzuführen, ist am 29. März 1923, veröffentlicht im Reichs- anzeiger vom 31. März 1923 Nr. 76, eine weitere Verordnung erschienen. Durch diese Verordnung ist es verboten, Waren zu liefern oder sonstige Leistungen zu bewirken, wenn bekannt ist oder den Umständen nach angenommen werden muß, daſ sie unter Mitwirkung von Dienststellen der an der Ruhr- besetzung beteiligten Mächte oder anderen nach den deut- schen Vorschriften nicht zuständigen Stellen dem Besteller oder einem sonstigen Empfänger zugeführt werden sollen. Ebenso ist es verboten. Handlungen vorzunehmen, die solche Ileferungen oder sonstige Leistungen vorzubereiten oder 2u ſördern geeignet sind. insbesondere Anzeigen an Dienststellen der vorgangs erwöhnten Art zu erstatten. Für Uebertretung der Verordnung sind die gleichen Strafen, Wie in der Verordnung vom 16. März festgesetzt, d. h. Lerfallerklärung der Ware, Gefängnis oder Zuchthaus sewie Geldstra fe, die sſch nach dem drei- kachen Wert der Ware bemißt, auf die sich die strakbare Handlung bezieht. Besonders bemerkenswert ist, daß nicht nur derjenige sich strafbar macht, der selbst die vorgangs erwähnten und Indusfrie Dienststellen in Anspruch nimmt, sondern auch derjenige, der an einem Geschäft beteiligt ist von dem er wWußte, daß es von andern unter Inanspruchnahme der vorgenannten Stellen abgewickelt wird. Ludwig Wessel,.-G. für Porzellan- und Steingutfabrikation zu Bonn Die Gesellschaft war fortlaufend stark beschäftigt; auch Heaenß es, für die sprunghaft steigende Teuerung aller höheren Warenpreisen zu finden. Das Aktienkapital wurde um 2,70 Mill. 4 auf 7,20 Mill. erhöht, einschlienlich 500 000 Vorzugsaktien. Gegen Ende des Jahres konnte die Gesellschaft durch Erwerb der Aktienmehrheit der Stein- gutfabrik Amberg.-G. in Amberg diese Fabrik sich angliedern. Durch Bildung einer Zweignieder- lassung der Ludwig Wessel.-G. in Amberg ist sie, nach weiterem Ausbau und Vergrößerung der Amberger Fabrik, in der Lage, insbesondere iHre süddeutsche Kundschaft schnell und frachtgünstig zu bedienen. Nach 1,86 Mill. 4 Abschreibungen und 0,28 Mill. Sonderabschreibungen, ver- bleibt bei 148,23 Mill.„ Roheinnahmen, wovon die Unkosten 102,28 Mill.„ und Steuern 27,80 Mill.& erforderten, ein- schließlich 287 651 1 N ein Reingewinn von 12 128 318„, Wworaus 30 Goldpfennige e pro Mille in Gold oder gleich 1275 Papiermark pro Stammaktie(berech- net nach dem Goldankaufspreis der Reichsbank vom Tage der Eertigstellung der Bilahz, dem 27. Februar) als DIivi- dende ausgeschüttet werden. Den Pensions- und Unter- stützungsfonds werden 3 Mill.„ zugeführt und 350 818 (287 651) 1 vorgetragen.— In der Bilanz erscheinen die Kreditoren mit 357,62 Mill., Debitoren und Bankguthaben mit 370.95 Mill. 4, Inventurbestände mit nur 261 Mill.&., Bar- guthaben mit 5,71 Mill. 4. Effekten und Beteiligungen mit 0,26 Mill. 4, Wechselbestand mit 2,20 Mill.& und Vorräte der Niederlage Bonn mit 1,27 Mill.„. An den zur Zeit vor- liegenden Aufträgen habe man fast das ganze Jahr reichlich zu tun. Kleine Steigerung des Goldzoll-Aufgeldes. Das Geld- zollaufgeld zeigt für die Woche vom 11. bis 17. April zum ersten Mal seit einiger Zeit eine leichte Steigerung, und zwar von 494 900 auf 497 9006. Personalien. In Mannheim wurde die Firma Gruen- baum& Lohrmann, Agentur- und Commisionsgeschäft in Getreide, Mühlenfabrikaten, Lebens- und Futtermitteln so- wie Landesprodukten, errichtet. Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 6. April. Es notierten am hiesigen Platze(alles Gelduurse): New Tork 21150(21150), Holland 8310(8315), London 98750 98730, Schweis 3893 8895), Paris—(—), Brüssel——), Italien 1052(1060), Prag 681(629). Tendenz: Stabil, bei kleinem Geschäft. New Lork, 8 Aprll. cus) beusen. 8 Frankroloh 90 915 Sohwelr 100 10 5 Spanen 19 25 18.1¹ Belglen 8 65.64 England.6 6s ſen 301.98 New Vork, 5. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 000477(00047) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 21 052(21 276)& für den Dollar. Waren und Märkte Vom Chemikalien-Markt m. Mannheim, 5. April.(Eig Bericht.) Naqh den Oster- kelertagen machte sich am cheendelkear eine etwas besserèe Nachfrage bemerkbar, doch läßt die Geschäftstätig- keit keinen größeren Umfang bis jetzt erkennen. Man ver- langt für Ameisensfure, 5054 chem. rein, exkl. Korbflaschen, 2540; desgl. 8596 techh. handelsübliche Ware 3450; Kali- alaunkristallmehl, Ia, eisenfrei, erstklassiges Fahrikat, inkl. Sackpackung, 900&; Eisenvitriol, krist., Westf. Ware, inkl. Sackpackung, 20„ Schwefelnatrium, 30/3228, krist., inkl. Faßpackung, etwa 300—350 10 hanbeng 8 4; Ohlor- barium-Kristallmehl, fein, 98/10096, inkl. Faspackun etwa 300—350 kg Inhalt, 825; Chlorcaleium, eschmofzen, 505896, inkl. etwa 300 kg enthaltend, 450; Chrom- alaun, krist. handelsübliche Ware, exkl. Verpackung, 3000 4; Formaidehyd, 3076, Gew., exkcl. Korbflasche, 6500; desgl. 40 Vol. 8000„; desgl. Seifenlösung handelsubliche Ware, exkl. Fabpackung, 700; Kupfervitriol, großkrist., 98/926, handelsübliche Coalltat Iakl. Fapackung, ab besetztem, rechtsrheinischen Gebiet, 275.„ Salmiak, weill, kleinkrist., 98/10026, inkl. Fappackung, 300—350 kg Inhalt, 2200 4; Weinsteinsäure, Griesform. bleifrei, für Genußzwecke, exkl. Verpackung, 11 400; alles per łkg, wenn nichts anderes angegeben, ab Lager oder Nahe Mannheim. 2 1* 7 Weitere Erhöhung des Mehlpreises. Der Richtpreis für Weizenmehl, Spezial 0, J6· von gestrigen 175 000 auf 180 000 ab Mühle er göht Worden. Berliner Metallbörse vom 4. April 5 Preise in Mark für 1 Kcg. glek ber e 8 8 loktrolytkupfer—.— n Zarren 9464.— 9404— Raffina aster 7200-7800 Einn, ausfünd. 2210.2240 2680.2900 Alel 277 270-2000 Huttenzinn 21600.21800 21100.21400 flohzink gub.-Pr.) 3578. 3540 0 ione 71500.72000 11500-12000 a4. Cr. Verk.] 3580-3800 3509-3830 Antimon 2850.2750 Plattenelnk 27002780 2650-2725 Sſider für 1 r. 423.426 428.188 Aluminfum 9386.—— Flatin p. Gr. 65000 London, 8. April.(W6) Wetallmarkt,(in Lst. fur d. engt. t. v. 1018 kg.) Dr. Daas, 2anndeiaer Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei General⸗Anzeiger, G. m b., Mannheim. E 6. 2. Otrektion: Jerdmand Hevme.— Cbefredakteut: Kurt Fiſcher. Verantwortlich 5 den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Lal Kurt igerz für das Feuilleton: Dr.. Ar Kommunalpalitik: ſtichard Schönfelder; für Gericht und Spori: Wiliy Müller, für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen flür Anzeigen; Karl Hügel, edarfsartikel und sonstigen Unkosten einen Ausgleich in destseleot,.— 79.— J Stel 5 ad 1 Ken o. 3 Nona 1*0.78 11.7 do. Elektrol 83.— 82.75 d0. 3 Monat 214.65 212.45 Naales 5 71 8 Amerikanischer Funkdienst New Vorle, 5. Apr ll.(Maohdruck verboten). 7 4. 8 tus. 17000 6000 otand wt 19.50 10 Kafte lood.73 11.75] Elektroſyt 1748 17 25 dred. dal. 425 425 Maf.93.49] Einn loko* 46 70 Zuoker entrf.28.1 Jul!.20.90 Blel 25.25 ferpentin 160.— 161.— Sopthr..93.18 ink 220.85 Savannah 1853 18 18.— Oktober.20.65 Eleen 80.50 30 60 u. ori Baum 2878 28.80 Vozember 928.½5 Weſobteoh.75 19 Woelzen rot—.——.— Baumw. 1000—717 90.05 Sohmals w. 1232 11.32 Hart loko 138.80 138.80 April 29.00%70 Tei 925 9 25 nais ſoko.—.— Mal 29.06 2 8 Saümwsatö! 13.— 12.7 NRoni niedufr.80.50 An eee 8 f8 cd ſ 5 N dase t Engl. 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