— Freitag, 6. April Bezugspreiſe: In maunheim und Umgebung frei ius Haus und durch die poſt ohne Srſtellgelds monatlich mark 9000.— halbmenatlich merk 4800.—. Nachforderung vorbehalteu. poſhcheckkonte Nr. 17800 Karlsruhe. Haupt⸗ geſchäftsſtelle Maunbelm, E 6. 2.— Geſchäfts⸗Hedenſtelle Aeckorſtadt, Waldbofſtraße Nr. 6. Fernſprecher nummer 7061, 702,%8, 703, 7086. Celegramm-Ròreſſe: Generalangeiger Mannbeim. Erſcheint wöchenttich zwölfmqqa. fll — Die Keiſe Loucheurs Erklärungen Loucheurs Der„Petit Pariſien“ veröffentlicht eine Unterredung ſeines Lon⸗ doner Korreſpondenten mit Loucheur, der erklärte, er ſei nach Lon⸗ don auf einer Vergnügungsreiſe() mit Frau und Tochter gekommen. Er habe bei dieſer Gelegenheit dem Finanzminiſter und Bonar Law, die er von ſeiner früheren Amtstätigkeit gut kenne, Be⸗ ſuche abgeſtattet. Alle ſeine Londoner Zuſammenkünfte hätten ledig⸗ lich privaten Charakter gehabt. Er ſei nicht Mitglied der Regierung und habe infolgedeſſen die Beſprechungen nicht mit der Autorität eines im Amte befindlichen Miniſters führen können. Er habe ſich darauf beſchränkt, herauszuhören, wie man in London ſowohl in offtziellen als auch in politiſchen Kreiſen über die franzöſiſch⸗engli⸗ ſchen Beziehungen denkt. Von einem Havasvertreter befragt, um zu wiſſen, ob der Inhalt dieſes Reparationsplans in allen Punkten mit ſeinen Gedan⸗ ken übereinſtimme, erklärte Loucheur, die in dieſem Plan vertretenen Anſichten könnten nicht ſo aufgefaßt werden, als gäben ſie genau ſeinigen wieder. Iranzöſiſche Preſſeſtimmen Die Reiſe Loucheurs beſchäftigt ſehr die dem Abgeordneten und der Regierung naheſtehende Preſſe. Der„Matin“ ſchreibt: Die öffentliche Meinung in Frankreich werde überraſcht ſein, daß an erſter Stelle von Loucheurs Freunden der ehemalige Mini⸗ ſterpräſident Llond George ſtehe, der begünſtigte Mitarbelter der ätter von Hearſt und Stinnes. Loucheur hat ſeinen Aufenthalt be⸗ ſonders dem Miniſterpräſidenten gewidmet. Er habe auch den Ge⸗ ſchäftsführer des„Dally Telegraph“ empfangen und dann ſei in die⸗ em Blatt ein Reparationsplan erſchienen. Wie könne man nicht glauben, daß dieſer Plan nicht nur Loucheur und Lloyd George, kaden auch dem engliſchen Schatzkanzler Baldwin und dem Mini⸗ ſterpräſidenten Bonar Law auseinandergeſetzt worden ſei? Loucheur 2 zwel Stunden lang eine Unterredung mit Bonar Law auf einer inen Eiſenbahnſtation vor London gehabt. Ein Teil der engliſchen 22 amerikaniſchen Preſſe in London nenne Loucheur bereits ſetzt den ſei ef Poincares. Der Plan des„Daily Telegraph“ 18 weit entfernt, den Gedanken der franzöſiſchen Sachverſtän⸗ Runen entgegenzuarbeiten. Er ſtimme ſogar in vielen Punk⸗ daß 2 itihnen ä be rein. Es ſei kein Geheimnis für irgend jemand, Belgien der Anſicht ſei, man dürfe Deutſchland nicht die Initia⸗ — überlaſſen, einen Reparationsplan vorzubereiten, der es berech⸗ neß⸗ offtziell an den ſich daraus ergebenden Verhandlungen teilzu⸗ 22 Die Arbeiten der franzöſiſchen Sachverſtändigen ſeien bis⸗ Perh nicht von der Regierung geprüft worden. Man wiſſe aber, zuſttnnee eich einer Herabſezunader dentſchen Schuld 10 Vonde In Wirklichkeit ſei dies aber keine Herabſetzung, weil die 448 30 Jabre Jahlungsplan vorgefehenen Jahreszahlungen auf mehr 5 verteilt worden ſeien. Die Zahl von 50 Milliarden oldmark ſei auch genannt worden, und die franzöſiſche Regierung verde dieſe Zahl nicht zurückweiſen— unter der Bedingung, daß der franzöſiſche Anteil nicht geringer ſei als 26 Goldmilliarden. Die Mobiliſterung dieſer deutſchen Schuld durch internationale Ankeihen balis ſei ein Plan, der allenfalls von der franzöſt 150 werden könne. ſtſchen Regierung gebilligt Was die Räumungderbeſetzten Gebiete am Rhein darehfe, ſo könne ſie nur ſtattfinden, wenn das Negime, 10 auf 2 Deſetzung folge, Frankreich volle Bürgſchaften gebe, das 5 wenn eine vollſtändige Entmilitariſierung der — einlande, denen ein Teil des Ruhrgebietes anzugliedern ſei, einer internationalen Polizei vorgenommen werde. Außerdem dten die Brü ckenköpfe in den Händen der franzöſtſchen Trup⸗ pen 5———— der e e ee pon Verſailles vor⸗ „ Die Ge n, er„Daily Telegraph“ den franzö politiſchen Kreiſen zuſchreibe, und mend angeſehen werden, ſtehen alſo nicht vollkommen im Wider⸗ vruch zu der Das„Echo de Pa lehnt den Gedanken Loucheurs als im — von Chequers und Genua gehalten ab und erklärt, das Sy⸗ eines weſtrheiniſchen Staates ſtehe al me im Widerſpruch zu allem, was die Regierung von Paris wolle. Dieſes Syſtem reh jenſeits des Kanals ſo dargeſtellt, als entſpreche es den Anſich⸗ en eines ungeheuren Teils des franzöſiſchen Volkes. Das Blakt 55 die Anſichten und Worte Loucheurs vielleicht falſch ‚ iedergegeben worden ſeien und erwartet, daß die angeblichen — 5 Loucheurs bald richtig geſtellt werden. nurnee Induſtrielle“ ſchreibt, die Angele it 88 Loucheur und der ganzen Welt, in erſter Linie—— rn ſehr 1 ſein. Loucheur ſei zu gut unterrichtet und zu 92 chickt, als daß er nach London gegangen wäre, ohne den Quat klan. bavon zu unterrichten. der Quai dOrſau hätte ihm dieſe iſe ausreden oder ihn auch bitten können, ſie inkognito zu unter⸗ nehinen. Wenn man es zugelaſſen habe, daß er offen, ohne irgend⸗ welche Reſerven gereiſt ſei, ſo ſei es ſehr unangenehm, wenn man — privaten Unterredungen Loucheurs mit engliſchen Perſön⸗ eiten in einer Weiſe desavouiere, durch die man England in 9e Räcken falle. Viel beſſer wäre es geweſen, wenn man es Lou⸗ —— überlaſſen hätte, zu dementieren. Das Wenigſte, was man f er dieſen Bedingungen von der Reiſe Loucheurs nach London —— könne, ſei, daß er wohl beraten geweſen wäre, wenn er es den rantwortlichen Miniſtern überlaſſen hätte, dieſes zu ſagen und in einem Augenblick, der von der franzöſiſchen Regierung für aweckmäßig gehalten worden wäre. „Als ob er ſelbſt Miniſterprüſident wäre“ e Abg. Leon Daudet hat eine Interpellation ein⸗ ͤbe cht, um von dem Miniſterpräfidenten Auskunft zu verlangen wer die Reiſe eines der Mitglieder eines früheren Mintſteriums in vnem der alliierten Länder, wo ſich der Abgeordnete mit den Staats⸗ War e als ob er ſelbſt franzöſiſcher Miniſterpräſident Aen Dieſe Interpellation bezieht ſich natürlich auf die Reiſe oucheurs nach London. Das Echo in engliſchen und amerikaniſchen freiſen Havas meldet aus London: Der Reparatlonsplan, den der Dalln Telegraph veröffentlicht hat, ruſt lebhafte Beachtung gab in engliſchen di lomatiſchen und politiſchen Kreiſen hervor. In amerftantſchen Kreiſen in London erklürt man ch nicht ſehr defrledigt mit dem in Fragt kommenden — und man bemerkt, in franzöſiſchen Kreiſen werde man nicht dufür zu ſen ſein, daß Engiand und FFrankreich auf Deutſchland dae Verpflichtungen gegenüber den Vereinſgten Staaten abwälzten. 5 gewiſſen engliſchen Kreiſen behauptet man, in mehreren Punkten Vonar Lam mit Loucheur nicht einverſtanden geweſen. Man t auch, daß der Gedanke, eine rheiniſche Republik zu en, in England nicht günſtig aufgenommen werden küönnte. er Maunhoin und die vermutlich als von Loucheur S Abend⸗Ausgabe Beginn des ⸗Munenkrieges Zu den Plänen Loucheurs ſchreibt die„Kölniſche Volksztg.“, man werde gut tun, die Aktion mit der größten Aufmerkſamkeit zu verfolgen, doch müſſe man beachten, daß die gemößigten Elemente vorerſt in Frankreich gar nichts zu ſagen haben. Im übrigen ſei der Unterſchied zwiſchen Poincars und Loucheur nur die Methode, zum Ziel zu kommen, das Ziel ſei das gleiche. Mit der„Sicherheit der Verträge“ ſollte nur die Abſicht Frankreichs auf das linke Rheinufer gedeckt werden. Heute rede man zwar von einem Bundesſtaat, der Beſtandteil des Reiches bleibe. Deutſchland werde dieſen Eingriff in ſeine Souveränität nicht zu⸗ laſſen. Es habe ein Minenkrieg begonnen, der Frankreich aus dem verlorenen Stellungskampf in den Bewegungskrieg hinüber⸗ führen ſolle. Die Rheinländer würden jedoch die Ruhrkämpfer nicht in einem Augnblick verraten, in dem dieſe die Früchte ihres Kampfes reifen ſehen. Neue„Siege Berlin, 6. Aprill(Von unſ. Berk. Büro.) Aus Darmſtadt wird mitgeteilt, daß die Zuckerfabrik Groß⸗Gerau von den Franzoſen beſetzt worden iſt. Bei der Zuckerfabrik in Off⸗ ſtein ſollen dieſelben Maßnahmen getroffen worden ſein.— Geſtern wurde der Syndikus der Mainzer Handelskammer Dr. Mees⸗ mann von den Franzoſen verhaftet. Aus Münſter wird gemeldet: Geſtern nachmittag um 6 Uhr beſetzten die Franzoſen den Bahnhof Sterkrabe. Bei den Kontrollſtellen haben ſich die Franzoſen ſämtliche Poſtſachen der Behörden angeeignet und ſie kontrolliert. In Bochum haben die zoſen bei der geſtrigen Beſetzung der Großbanken ins⸗ geſamt 508 Millionen erbeutet. Eine gute deutſche Antwort General Jacquimomt hatte in ſeinem Schreiben an den Eſſener Oberbürgermeiſter, in dem er die Erlaubnis zur öffentlichen Beſtattung der Blutopfer gab, einige, bacen wir höflich„Wert⸗ urteile“ eingeflochten, auf die ihm vom Oberbürgermeiſter folgendes erwidert wörden ſſt: „Was am Oſterſamstag in Eſſen geſchehen iſt und wen die Schuld dafür trifft, das bereits in unzweifelhafter Klarheit 1 aiſthchaſteſte ſind das und gewiſſenhafteſte ſeſtg Jworden, in — von dem Betriebsrat der abeuer der Firma Krupp. Das Ergebnis der Unterſuchung hat, wie Sie wiſſen, der Reichs⸗ regierung Anlaß zu diplomatiſchen Schritten bei den Unter⸗ zeichnern des Verſailler Friedens gegeben. Die weitere Nachprüfung der bisher feſtgeſtellten Tatſachen mag genau ſo vor der ganzen zivi liſterten Welt erfolgen, wie ihre Mittelkung an ſie er n iſt. Wir ſter davon überzeugt, daß ſie veſtlos vor der Prüfung be tehen werden. Demgegenüber haben Sie den Ihnen von mir mit⸗ geteilten Sachverhalt als irrtümlich oder abſichtlich entſtellt bezeich⸗ net und die VPerantwortlichkeit für die Vorfälle auf die Leitung des Kruppſchen Werkes und die Repräſentanten des 5 mus älzt. Gleichzeitig haben Sie auf mein Erſuchen, die Schuldigen zur ziehen, geantwortet, daß das bereits durch die Ve der Kruppſchen Direktoren geſchehen ſei. Ich habe hofſen zu können, daß die Vorfälle vom Oſter + von Ihnen obßektip feſtgeſtellt und ge⸗ würdigt würden. n dies von Ihnen nicht geſchieht, ſo hätte die Eſſener Bevölkerung doch wenigſtens erwarten können, daß Sie auf den Proteſt der Sdadt, der voll Ernſt und Trauer die Vorgänge feſtſtellt, nicht mit Ausführungen antworten, die gegenüber der Bürge 1 05 wie Hohn wirken müſſen. Seien Sie überzeugt, daß Ihr Schreiben in der Bürgerſchaft, die angeſichts der 5 447 der Aele—5 1. ges err chde efühle rfſter Ent⸗ rüſtung he wird. das Fiasko der Rohlenbeſchla gnahme Die„Deutſche— ſchreibt über den Miß⸗ erfolg der franzöfiſchen ohlenbeſchlagnah⸗ mungen: „Die Waſſerhöhe des Rhein⸗Herne⸗Kanals iſt nicht mehr als 70 Ztm., ſodaß der Kanal nicht fahrbar iſt. Der Kanal wi er nörmalen Verhältniſſen vornehmlich zum Berſand des Materials der in ſeiner Nähe gelegenen Zechen benutzt. Durch das Unbrauchbarwerden der Waſſerſtrecke iſt den Franzoſen die Mög⸗ lichkeit genommen, in abſehbarer Zeit beträchtliche Mengen Brenn⸗ material aus dem Ruhrgebiet herauszuholen. Auf den militari⸗ erten Strecken verkehren täglich etwa 80—100 ſchlecht beladene Kohlenwagen.—15 dem rechten Rheinufer liegen die Verkehrsver⸗ hältniſſe noch weit ſchwieriger als auf dem linken. geringe Zahl von Kohlenwagen hat ſtopfung auf den Bahn⸗ 85ſen zur Folge. Im allgemeinen kann geſagt werben, daß die Kohlen„die nach Frankreich gelangen, gleich Nukl ſind und in der Hauptſache durch den Eigenverbrauch der Bahnen aufgezehrt werden. Die Lage in der pfalz Die franzöſiſche Preſſe meldet, daß die Beſatzungsbehörde in Kaiſersklautern 7½ Millionen Mark, die angeblich für die deutſchen Eiſenbahner beſtimmt geweſen ſeien, beſchlagnahmt habe. Ferner iſt in Kaiſerslautern für die Dauer von ſechs Tagen der Nachtverkehr im ganzen Kreis umterſagt, weil angeblich Sabotogeakte an den Telephonleitungen vorgekommen ftnd. Im Ortsgüterbahnhof Ludwigshafen entgleiſten am Dienstag eine Rangierabteilung mit zwei Wagen. Es wurde er⸗ heblicher Sachſchaden angerichtet. Ebenſo auch bei der Entgtelſung eines leeren Perſonenzuges in Kaiſerslautern, die am Mittwoch in der Gleisabzweigung erfolgte. Am Donnerstag wurden bei einem ufammenſtoß von einem r einem Güterzug im angierbahnhof in Neuſtadt a. H. ein Mann und ein Kind ſchwer verletzt.—+ hier iſt der Sachſchaden bedeutend.— In Kaffers⸗ lautern und Lubwigshafen wurden in den letzten Tagen bei Eiſon⸗ e Hausſuchungen vorgenommen, jedoch ohne Er⸗ 8. Ausgewieſen wurde te ber d des Ludwi 1 50 +* Maue Grün de 15 uſbekanm. Mainz. 8. April. Der Sondtkus der Mulmer Hautdeskurmner, Aau Meesmafn, det, wie berichtet, von der franpöſiſchen Be⸗ verhaftet worden iſt, wurde von der Landesumiver⸗ ſitat n für ſeine Verdienſte als ſachkundiger Berater und ver⸗ dienter Förderer des Wirtſchaftslebens feines ongeren und meiteren Vaterfandes zum Doktor der Staatsmiſſenſchaften ehrenhalber er Gonoml“ Gadiſche Neneſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Recht. Modezeitung. Aus Jeit u. Oeben mit Maunheimer Srauen-Jeikung u. Mannheimer Muſilk-Seitung — wꝛj̃»!.̃ͤ—.—————— Schon eine Verkaufspreis M. 150. 1923— Nr. 159 ort kt. Feile Mk. 600.— — 8.———— Naklamau mk. 2700.—. Runahmeſchl.: Mittagbl. vornt. 8/½ Ahr. Abenöbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Ruzelgen an beſtümmten Cagen, Stelleu u. Rus gad. woird keine beruntwort. ubern gůd. Sewalt. Er assgele 6g. baſcheeft 72 2 2 Rus gab. od. f. verſp. Nufnabhm. v· Agelg. Naſtg B. gernfpe.8b. Gewabg. Gerichteſt. Marnbeias Iweierlei Maß In Nußland iſt nach längeren gerichtlichen Verhandlungen vor mei Inſtanzen ein politiſcher Prozeß mit einem doppelten Tadesurtett en zwei hohe katholiſche Geiſtliche be⸗ endet worden, von denen der eine alsbald durch Erſchießung hinge⸗ richtet worden iſt. Es war ihnen zum Vorwurf gemacht worden, en das Beſtehen der Sowjetregierung ſich verſchworen und den ngdurg des beſtehenden Syſtems verſucht zu haben. Wie weit dieſe Beſchuldigungen vor Gericht bewieſen worden ſind, läßt ſich von hier aus überſehen. Es handelte ſich im Grunde um eine Form des alten Kulturkampfes, den früher die ruſſiſhe orthodore Kirche gegen den Katholizismus führte und den heute da⸗ atheiſtiſche Sowfetrußland gegen die katholiſche Kirche und den Kirchenbeſitz führt. Unzweifelhaft befand und befimdet ſich die katholiſche Geiſt⸗ lichkeit Rußlands im vollen Recht, wenn ſie ſich mit allen ihr zu Ge⸗ bote ſtehenden Mitteln gegen die auf Geldgier beruhende Vergewal⸗ tigung durch die ruffiſchen Machthaber zur Wehr ſetzt. Es kann gar kemem Iweifel umierliegen, daß der Prozeß aus rein poli⸗ tiſchen Beweggründen geführt und daß das Urteil lediglich aus ꝓ FFETCC iſt. Das iſt ein Vorgehen, das jeder gerecht empfindende und ge⸗ ſittete Menſch aufs ſchwerſte verurfeilen wird und muß. In dieſer Hinſicht wird es außerhalb der Kreiſe der ruſſiſchen Gewaltherrſchaft kaum eine Meinungsverſchiedenheit geben. Inſofern ſſt auch die E„ſich überall in der Welt, auch in Deutſchland, kundgetan hat, verſtändlich und gerecht. Ein ander Ding iſt es jedoch, wenn ſich dieſe Entrüſtung mit be⸗ Schärfe in England und Amerika, in Polen., rankreich und der Tſchechoflowakei Luſt gemacht hat. Mit beißendem Sarkasmus hat der ruffiſche Miniſter des Auswär⸗ tigen, Tſchitſcherin, gerade den Engländern vorgehalten, daß 0 am allerwenigſten Veranlaſſ hätten, ſich über ein politiſches odesurteil in moraliſcher Entrüſtung aufzuregen. Im Erreichen politiſcher Ziele hat von jeher die engliſche Politik vor keinem Mittel auch nicht vor feigem Meuchelmord, vor ſchwerſter Vergewaltigung des Rechts und vor ärgſter Unterdrückung ganzer Völker, zurückge⸗ ſchreckt. In Indien und Aegypten, in Irland und in anderen Teilen des britiſchen Weltreichs ſind ohne einen Schein wahren Rechts zahl⸗ loſe Todesurteile gefällt und vollſtreckt worden. Es ſei daran er⸗ innert, wie in füdafrikaniſchen Gefangenenlagern tauſende von Frauen und Kindern der Buren langſam gemordet worden ſind Es baaet a e e Necdeahe ede oner mögen der 5 eingede⸗„die ſie mit un ohne Wahrung von Rechtsformen ſo lange an den Indfonern, als den urſprünglichen Beſißern des Landeg, begangen haben, bis die letzte Nothaut um Hab und Gut betrogen und zum zerliumpten Bettler eraßgeſunken wur. Den Polen hat Tſchitſcherin mit gleichem Sar⸗ smus ngehalten, daß ſie zur Entrüſtung ebenſowenig Ver⸗ anlaſſung hätten, da ſie in ihrem zuſammengeraubten Lande ganze Volksteile entrochten und mißhandeln. Der Fronie Tſchitſcherins haben wir etwas anderes zur Seite zu— 5 In England und Amerika, in Frankreich und Italien, in Polen und der Tſchecho⸗Slowakei regt ſich plötzlich moraliſche Entrüſtung ab des Frevels, der durch eine Hinrichtung in Rußland begangen worden iſt. Wo iſt und bleibt das ſo oft 1777 te Wellgewiſſen, wo bbeiht die Stimme der Manſcht ch⸗ keit und des Chriſtentums, namentlich in England und Amerika, wo im Ruhrgebiet dreizehn friedfertige, waffenloſe, wehrloſe deutſche Arbeiter im franzöſiſchen Maſchinengewehefeuer ihr Leben verlieren? Wo bleibt das Weltgewiſſen, wo bleibt die Stimme der Menſchlichkeit und des Chriſtentums, wenn an Rhein und Ruhr unaufhörlich deutſche Männer m ßhandelt und gemordel, Frauen vergewaltigt und geſchändet, Kinder und Säuglinge lang⸗ ſamem Hungertode überliefert werden? Wahrlich, weder in Eng⸗ land noch in Amerika, weder in Polen, noch in der Iſchecho⸗ Slowakei und am allerwenigſten in Frankreich hat man die ge⸗ ringſte Veranlaſſung, ſich in moraliſcher Entrüſtung über die Ge⸗ walttaten zu ergehen. Aber es beſteht ein kleiner Unterſchied dabei. Mit der moro⸗ liſchen Entrüſtung über den politiſchen Mord in Rußland laſſen ſich vielleicht einige politiſche odet wirtſchaftliche Vorteile herausſchlagen. Die moraliche Entrüſtung über die Vergewaltigung deutſcher Volks⸗ teile, über die unaufhörlichen Greueltaten an Rhein und Ruhr kann keinen Vorteil irgend welcher Art. ſondern höchſtens den Zorn des allmächtigen 8 herausfordern. Das iſt die Lehre, die der einſt ſo heute nur noch geſchäfttüchtige Brite aus der Lage zieht. Und deswegen ſchweigt das Weltgewiſſen. ſchweigt die Stimme der Menſchlichkeit und des Chriſtentums allüberan. Ausſchreitungen 10 warſchau Berlin, 6. April.(Von unſ. Berliner Büro) Geſtern abend fand in Warſchau eine ſtark beſuchte Proteſtver⸗ ſammlung gegen die Moskauer Urteile ſtatt. Nach der Ver⸗ ſammlung begaben ſich ungeſähr 150 000 Perſonen vor das Ge⸗ bãude des Miniſterpräſidenten. Die Menge proteſtierte unterwegs vor dem Gebäude der Sompetgefandtſchaft. Zum Schluß kam es zu großen Ausſchreitungen. Ungefähr 30—50 Perſonen wurden hier⸗ bei vperletzt. Im Verlaufe der Abendſtunden nahmen die Aus⸗ ſchreitungen größeren Umfang an. Jahlreiche Schaufenſter und Läden wurden ausgeraubt, ſodaß ſchließlich das Militäreingreifen mußte. Im Laufe der Nacht gelang es, die Ruhe einigermaßen wieder herzuſtellen. Letzte Meldungen b rlin, 6. April.(Von unſ. Berliner Büro) Attentat auf den Sohn des deutſchen S e in Rom erführt das„B..“ nach folgendes: Der Botſchafter und ne Familie waren abends in Geſellſchaft. Nur der Sohn war zu Er erging ſich mit ſeinem Hunde im Park. pfiff eine Kugel aus dem Gebüſch und der ſunge Neuralh fühlte ſich am Unterarm verwundet. Sein Hund ſtürzte auf den Attentäber erxeichte ihn aber nicht mehr. Es ſcheint, ß auch diesmal die Verbrecher ſehr gut informlert waren Daz ee 15 115 85— März zufamteen als Rachegkt von e n der damels VPerhafeten zu erklaͤren. enn enen, Bertin, 6. Aprfl.(Bon unf. Bert. Büru. Eime große ung im Hotel Aſtor in Newyork hat einer—j— 7 ſchwediſchen Forſchers Spen Hedin, der ſich ſehr warm für Deutſchland einſetzte, einmütig gegen den brutalen franzöſiſchen Einfall in das Nührgebiet Proteſt erhoben, da der Einbruch in das dem iet die Ziviftſotion 15 ö Schende ſei. un deir ec ee —— 2. Seite. Nr. 159 Mannheimer Geueral-Anzeiger ¶Abend ⸗Ausgabe) Freiiag, den 6. April 1923 Geſetz und Recht Zwei Gerichtsentſcheidungen über Zentralheizung 3dwei recht intereſſante Urteile von Berliner Gerichten beſchäf⸗ zgen ſich mit der Frage, ob d. Vermieter verpflichtet iſt, bei gänz · licher Einſtellung der Zentralheizung Oefen ſeßzen zu laſſen. Das Amtsgericht e verurteilte den Hauswirt zur Beſchaf⸗ fung und Aufſtellung der Oefen und begründete die Entſcheidung mit der Verpflichtung des Vermieters, die Wohnräume in einem zum vertragsmäßigen Gebrauche geeigneten Zuſtand zu erhalten. Ob er die Mieter zu den Hoſten heranzuziehen berechtigt iſt, unter⸗ liege nicht der Entſcheidung des Gerichtes. Anders dae Landgericht 3. Dieſe Inſtanz erklärte, daß der Vermieter die Mieträume nur mit⸗ tels Zentralheizung zu erwärmen habe: werde er von dieſer Ver⸗ pflichtung durch Vereinbarung mit dem Mieter befreit und die Ein⸗ ſtellung der Zentralheizung durch das Mieteinigungsamt angeordnet, dann habe der Mieter ſelbſt für die Beheizung der Räume Sorge zu tragen, und deſſen Angelegenheit ſei es, ſich einen geeigneten Erſatz für die eingeſtellte Sammelheizung zu beſchaffen. Staoͤtiſche Nachrichten Nus der Sitzung des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes vom 4. April 1923 Bewilligung von 500 Millionen Mark für Notſtandsarbeiten Der Gemiſchte beſchließende Ausſchuß hat zur Ausführung von Notſtandsarbeilen in der öſtlichen Stadterweite⸗ rung einen Kredit von 500 Millionen Mark bewilligt. Die Durch⸗ führung der Arbeiten kann nur in dem Umfange erfolgen, als es gelingd, die erforderlichen Barmittel flüſſig zu machen. Vom badiſchen Arbeitsminiſterium ſind erhebliche Zuſchüſſe und Darlehen zugeſagt. Verkauf von Induſtriegelände An eine chemiſche Fabrik wird zum Zwecke der Erweiterung ihrer Fabrikanlagen im Induſtriehafen eine tiefliegende Gelände⸗ fläche von etwa 930 Quadratmeter und eine aufgefüllte Gelände⸗ fläche von etwa 280 Quadratmeter verkauft. Eine Mahnung an doͤie Neiſenden Die Diebſtähle von Handgepäck aus den zur Abfahrt bereiten oder bereits fahrenden Aagem wollen nicht nachlaſſen; ſie werden ſtets aufs neue begünſtigt durch eine gewiſſe Leichtfer⸗ tigkeit der Reiſenden. Jetzt ſollen die—— durch beſon⸗ dere Aushänge auf den Bahnhöfen und in den Zügen auf die Dieb⸗ guh duez nachdrücklichſt hingewieſen werden. Auch im fahrenden Zuge wird häufig Gepäck entwendet. Um die Reiſenden vor der⸗ artigen Diebſtählen möglichſt zu de de ſind die D⸗Zugſchaffner angewieſen worden, au Munſch er Reiſenden, die ihr Abteil vorübergehend verlaſſen wollen, das Abteil abzuſchlie⸗ ßen. Dieſer Schutz wird ſich auch auf nächtlichen Reiſen empfehlen, ſo daß Reiſende, die allein in einem Abteil fahren und ſchlafen möchten, den Schaffner um Abſchließung des Abteils erſuchen, um ſo vor Diebſtahl, Beraubung oder Ueberfall geſchützt zu ſein. Eine Haftung für das in den Abteilen ene Handgepäck über⸗ nimmt die Reichsbahnverwaltung keinem Fall. Beim Poſtſcheckamt in Karlsruhe waren Ende März 46 005 Kontoinhaber vorhanden. Auf den Poſtſcheckrechnungen ſind in dieſem Monat gebucht worden: 209 941 563 000 Gutſchriften, darun⸗ ter 271 149 Einzahlungen mit Zahlkarten über 38 752 780 000 und 336 215 Ueberweiſungen über 170 894 426 000 Mark. Die Laſt⸗ ſchriften betrugen 200 100 605 000 Mark, darunter befanden ſich .296 Kaſſenſchecks über 2 365 270 000 Mark, 1194 im Reichsbank⸗ giro⸗ und Abrechnungswege beglichene Auszahlungen über 3 104 784 000 Mark. 203 560 Zahlungsanweiſungen über 13 672 061 000 Mk und 566 480 Ueberweiſungen über 180 956 378 000 Mark. Der Geſamtumſatz im Monat März betrug hiernach 410 042 168000 Mark, davon wurden bargeldlos abgewickelt 345 955 588 000 Mark oder 86.56 Prozent. Das Geſamtgut⸗ haben der Kontoinhaber des Poſtſcheckamtes machte am Monats⸗ ſchluß 29417 Millionen Mark aus. *Geringe Steigerung der für die Lebens hal · kungskoſten im März. Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes beträgt die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungs⸗ koſten— Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Be⸗ kleidung— im Durchſchnitt des Monats März 2854(1913—1914 1) gegenüber 2643 im Februar. Die Ziffer zeigt demnach im Ver⸗ gleich zu den ſprunghaften Steigerungen der letzten Monate eine nerhältnismäßig geringe Erhöhung um 8 Prozent. Die Index⸗ ziffer ohne Bekleidungskoſten ſtieg um 9,1 Prozent auf 2627. Die Ernährungskoſten erhöhten ſich gegenüber dem Februar um 4,1%, auf das 3315fache, die um 3,8 v. H. auf das 423fache der Vorkriegszeit. Die in der zweiten Hälfte des Mo⸗ nats Februar einſetzende Stockung in der Aufwärtsbewegun der Preiſe ſetzte ſich im März fort. Eine Reihe von Lebensmitteln hat ſich nicht unweſentlich verbilligt, vor allem ausländiſches Fett, Fleiſch und Fiſche. Auch Reis, Hülſenfrüchte, Nährmittel und Kar⸗ toffeln gingen faſt überall im Preiſe zurück. Andererſeits wurden Butter, Milch und Eier teurer. Beſonders haben ſich die Koſten für Wohnung, Heizung und Beleuchtung erhöht. Die Geſundheit der deutſchen Großſtädte hat ſich in der Woche vom 4. bis zum 10. März kaum verändert. Im Durchſchnitt iſt die Sterblichkeit, auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet, von 15,1 auf 15,2 geſtiegen. Die Zahl der Orte mit zunehmender Sterblichkeit iſt dabei von 23 auf 24 geſtiegen; bei 2 blieb die Sterblichkeit gleich, in 20 fiel ſie. Sie ſtieg in Köln auf 13,7, Eſſen 16,8, Düſſeldorf 15,2, Dortmund 17,7, Barmen 16,7, Gelſenkirchen 15,7, Elberfeld 18,0, Bo⸗ chum 18,0, Aachen 21,2, Hamborn 18,2 Mühlheim a. d. R. 17,5, Buer 16,6, im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirk von 14,4 auf 15,9, ferner in Hamburg auf 14,3, Altona 18,0, Lübeck 22,5, Magde⸗ burg 19,7, Caſſel 11,2, Dresden 13,7, Mannheim 14,3, Mainz 15,1, München 17,1. Sie blieb gleich in Oberhauſen mit 18,0 und Plauen mit 15,5. Sie fiel in Berlin auf 15,5, in Altberlin auf 16,4, Neuberlin 14,7, Crefeld 12,4,.⸗Gladbach 13,3, Münſter i. W. 17,4, Bremen 16,1, Königsberg i. Pr. 16,3, Stettin 17,2, Kiel 19,1, Breslau 18,2, Hannover 14,3, Halle 10,7, Braunſchweig 14,2, Erfurt 15,3, Leipzig 13,1. Wiesbaden 9,9, Ludwigshafen 9,1, Nürnberg 12,0, Augsburg 16,3, Karlsruhe 10, 1. 8. Von der Handelshochſchule Mannheim. Im Vorleſungs⸗ plane des Sommer⸗Semeſters ſind wiederum mehrere Vorlefungen grundlegender Art aus den verſchiedenen Wiſſensgebieten enthalten, deren Stunden ſo gelegt ſind, daß auch die bereits im praktiſchen Leben Stehenden ſie beſuchen können. Damen und Herren werden ohne Nachweis einer beſtimmten Vorbildung zugelaſſen. Die Vor⸗ leſungen werden Mittwoch, 2. Mai d. J. planmäßig aufgenommen. dDer Badiſche Kriegerbund hat im Hinblick auf die Zeitver⸗ hältniſſe beſchloſſen, in dieſem Jahre weder einen Bundesabgeord⸗ netentag, noch eine Tagung des Bundesausſchuſſes abzuhalten. Ddie Teuerung in Baden im Monat März. Die vom Stati⸗ ſtiſchen Amt berechnete Landesindexziffer beträgt nach dem Stand vom 21. März 260 457, d. h. die Teuerung der Lebenshaltungskoſten iſt auf das 2604, 7fache gegenüber dem Frieden geſtiegen. Gegenüber dem letzten Stichtag(7. März) iſt eine Zunahme der Inderziffer um 1211 Punkte, d. ſ. 0,5 Prozent, feſtzuſtellen. Der Preisrückgang macht ſich hauptſächlich bei den Auslandswaren be⸗ merkbar. Der Aufwand für die reinen Ernährungskoſten hat ſich daburch zwar vermindert, wird aber durch die weiter im Preiſe geſtiegenen Koſten der allgemeinen Lebenshaltuna für Heizung Beleuchtung und Wohnung wieder ausgeglichen Bom Bruder auf der Landſtraße Als ein Zeichen wirꝛ⸗ ſchaftlichen Nieder— muß es bewertet werden, wenn man heute wieder auf den Landſtraßen arbeitſuchenden Wanderern egnet, nachdem in den letzten Jahren der vorſprechende Handwerks urſche ein ſeltener Saſt geworden ſſt. Es iſt nicht nur jener bekannte ültere Tup, den nan auf der Straße ſteht, ſondern auch junge, kräftige Menſchen. Da bei den heuligen wirtſchaftlichen Verhältniſſen nicht onzunehmen iſt. daß die reine Luſt zum Wandern die Leute auf die Landſtraße treibt, ſo iſt die Urſache wohl in dem rückläufi⸗ gen Geſchäftsgange zu ſuchen. 18 8 Ein 1 vermißl. Die 17jährige Burger hat am 21. März ihre väterliche in der Bellen⸗ ſtraße 32 verlaſſen und iſt ſeitdem verſchwunden. Nach einem hin⸗ terlaſſenen Zettel wollte ſie auf einen Tag nach Karlsruhe fahren, um das Grab ihrer Mutter zu beſuchen. Ihre Karlsruher Ver⸗ wandten hat ſie aber nicht aufg t. Wahrnehmungen über den der Vermißten wollen der Kriminalpolizei hier mitgeteilt werden. Selbſtmord eines Jugendlichen. In der Nacht vom 5. auf 6. April hat ſich ein in der Schwetzingervorſtadt bei ſeinen Eltern wohnhafter 16 Jahre alter Kaufmannslehrling vermutlich aus Schwermut durch einen Piſtolenſchuß in den Kopf getötet. Fb. 50 Perſonen verhaftet. Verhaftet wurden 50 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Tag⸗ löhner aus Heiligenſtein, der vor etwa 8 Tagen aus dem Amtsge⸗ fängnis in Heidelberg ausgebrochen iſt und in der Nacht vom 3. auf 4. April durch Einbruch eine Schreibmaſchine geſtohlen hat, die er geſtern hier zum Verkauf anbot. Ferner wurden wegen Dieb⸗ ſtahls und Hehlerei weitere 12 Perſonen verhaftet. Dieiſtahlschronik. Entwendet wurden in der Zeit von An⸗ fang bis 26. März aus einer Brauerei in B 6 8 lopf. f ſchrauben, 3 Meſſinghähne, Kupferrohr und ein Bjerabfüllkopf; in der Zeit vom 29. bis 31. März aus einer Maſchinenfabrik in Luzenberg 1 Boſchmagnet; in der Zeit vom 31. März bis 3. April ein am Haus J 1, 18 angebracht geweſener Reklameſchlüſſel mit Roſenverzierungen von 50 Zentimeter Länge; in der Nacht zum 30. März aus einem verſchloſſenen Hühnerſtall in den Schrebergärten der Gemarkung Neckarau 6 Hühner und 1 Hahn, die am Tatort abgeſchlachtet wurden; am 1. April am linken Neckarufer bei der Leſſingſchule ein Herrenfahrrad: am 3. April vor dem Hauſe Lamenſtraße 27 ein Damenfahrrad Marke„Preſto“. veranſtaltungen 905 ür die Rhein⸗ und Ruhrhilfe. Der Zitherverein Mannheim⸗ Waldhof hielt am 25. 3. im Kaſinoſaale der Firma Bopp u. Reuther zugunſten der Rhein⸗ und Ruhrhilfe ein Wohltätigkeits⸗ konzert ab. Unter Leitung ſeines Dirigenten Adam Riehl kamen ſämtliche Stücke der reichhaltigen Vortragsfolge ſehr gut zu Gehör. Von den Mitwirkenden ſeien erwähnt das Doppelquartett „Rheingold“, Frau Anna Meſſel⸗Dietz, das Jugendorcheſter wie das geſamte Orcheſter der Mannheimer Mandolinenvereinigung. Wie wir hören, hat der Verein 50 000 für die Rhein⸗ und Ruhr⸗ ſpende abgeführt. om. Aus dem Lande Abban in den Holzpreiſen Waldshut, 6. April. Auch bei den Holzpreiſen ſcheint ſich ein Abbau vorzubereiten. Bei einer zu Detoeln ſtattgefundenen Holzverſteigerung blieb der Erlös weit unter dem Anſchlag. Der An⸗ ſchlag des Feſtmeters betrug 126 000 1, der Erlös 77 000 4. Nur ſehr ſchönes Holz wurde über dem Anſchlag verkauft. In Schwerzen betrug bei der letzten Stammholzverſteigerung der Anſchlag 1000% über dem Landesgrundpreis, der Erlös 700 27. Nicht viel beſſer ging es in Jeſtetten, wo bei der letzten Holzverſteigerung nur noch ein Erlös von 60 bis 70 J erzielt wurde. Allgemein werden die An⸗ ſchläge der jetzigen Situation entſprechend als viel zu hoch bezeichnet. In Balterweil wird zur Zeit das Baumaterial auch der benachbarten Schweiz bezogen, weil es dort billiger als in Deutſchland zu haben iſt. Bei einer Verſteigerung von 2880 Feſtmeter Nutzholz von der Gemeinde Müllheim und einer Reihe benachbarter Gemeinden war die Kaufluſt ſo gering, daß insbeſondere für Tannen⸗Stammholz bei einem Anſchlag von 800 des Landesgrundpreiſes teilweiſe noch nicht 50 7 der geforderten Preiſe erreicht wurden. Nur die Gemeinde Müllheim, die in der Hauptſache Eichen und Buchen ausgeſchrieben hatte, kam inſofern günſtig weg, als etwa eine halbe Million über dem Anſchlag geboten wurde. Infolge der reichen Einnahmen aus den Waldungen iſt die Gemeinde Müllheim auch in der Lage, den Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1923 in Einnahmen und Aus⸗ gaben zu balancieren. Nachbargebiete Ein neuer Präſidenk bei/ der Eiſenbahndirektion Ludwigshafen. e 6. April. Der ſeitherige Präſident der Reichs⸗ eiſenbahndirektion Ludwigshafen, Wilhelm Lieberi 75 iſt am 1 April dieſes Jahres 1 ein Anſuchen in den Ruheſtand verſetz! worden. Als ſein Nachfolger wurde der Miniſterialrat des Reichs⸗ verkehrsminiſteriums Zweigſtelle Bayern, Ferdinand Happ, zum räſidenten der Reichsbahndirektion Ludwigshafen a. Rh. ernannt. Prs dent Happ iſt am 8. Juli 1868 geboren; nach Beſuch des Poly⸗ technikums München und nach erfolgreicher Ablegung der bautech⸗ niſchen Staatsprüfung trat er 1893 bei der bayeriſchen Eiſenbahn⸗ verwaltung ein. Im September 1919 wurde er in das bayeriſche Verkehrsminiſterium berufen und zum Regierungsrat befördert. Im September 1919 wurde Präſident H0d unter Beförderung zum e ee wiederum in das Verkehrsminiſterium berufen, nachdem er in der Zwiſchenzeit als Referent bei der Eiſenbahn⸗ direktion München tätig war. Im Jahre 1920 wurde er mit dem Titel und Rang eines Miniſterialrates und im Ok⸗ tober 1921 zum Miniſterialrat befördert. Seit 1920 führt er im Reichsverkehrsminiſterium Zweigſtelle Bayern das Betriebs⸗ und Güterbeförderungsreferat. Präſident Happ gilt als angeſehener Fachmann auf Gebiet und als ein erfahrener und kenntnis⸗ reicher Eiſenbahnbeamter. Seine Verdienſte wurden wiederholt durch beſondere Auszeichnungen anerkannt. Mit Präſident Lieberich, der bekanntlich kürzlich ausgewieſen wurde, ſcheidet ein ſehr ver⸗ dienter, kenntnisreicher und hochgeachteter Beamter aus dem Dienſt der deutſchen Reichsbahn aus. Bei ſeinem Uebertritt in den Ruhe⸗ ſtand wurde ihm ſowohl vom Reichsverkehrsminiſter als vom Lei⸗ ter der Daut nh Bayern des ſteriums der be⸗ ſondere Dank und die volle Anerkennung ſeiner Verdienſte ausge⸗ ſprochen. * Mainz. 6. April. Ein Bauunternehmer aus Gonſenheim unter⸗ nahm am zweiten Oſterfeiertag eine Autofahrt nach Ebersheim. Dort hielt er mit ſeinen Fahrgäſten in einer Wirtſchaft Einkehr. Obſchon die Fahrgäſte abwechſelnd die Aufſicht über das an der Wirt⸗ ſchaft ſtehende Auto hielten, war dasſelbe auf einmal verſchwunden. Bewohner von Ebersheim ſahen, wie mehrerer Perſonen das Auto beſtiegen und in der Richtung nach Mainz davonfuhren. Heilbrönn, 6. April. Die Hebung des Neckarbootes Schwaben iſt beendet. Man hat abgewartet, bis ſich der Waſſerſtand etwas verminderte. Dann wurde das Schiff ausgepumpt und eingeſchleppt. Einige äußere Be. Noigungen(Fenſter uſw.) können bald behoben werden, ſo daß man das Schiff über kurz oder lang wieder in Be⸗ trieb nehmen kann. Gerichtszeitung Mannheimer Strafkammer Ein Paletotmarder, der ſein Unweſen im Nationaltheater trieb. der 20 Jahre alte Kaufmann Joſef Grießer, war vom Schöffen⸗ gericht zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Außer Mänteln hatte er auch Hüte und Pelze weggenommen. Seine Pe⸗ rufung blieb ohne Erfolg. Maurer Georg Bordne aus Feudenheim hatte dem Aus⸗ läufer Stier geholfen, eine anſehnliche ⸗Summe Geldes, die dieſer ſich durch Wae ihm anvertrauter Margarine gemacht 8 durchzubringen. s Schöf hatte ihn zu einem hr Gefängnis verurteilt. Auf ſeine rufung hin wird die Strafe auf ſechs Monate ermüßigt. Erfolg hat auch der Dachdeckermeiſter Idam Gri mm, der vom Schöffengericht wegen Diebſtahls zu einem Jahr Gefängnis ver⸗ urteilt worden war. Grimm hatte bei Gelegenheit von Dach⸗ arbeiten, die er übernommen, Zink und Dachkändel im Werte von 37 000 M. weggenommen. Mit ſeiner Berufung erreicht er, daß die Strafe auf ſechs Monate— wurde. Wegen Hehlerei war der Althändler Kart Krickl zu einer Geldſtrafe non 40 000 M. verurteiſt worden. Er hatte Alteiſen an⸗ gekauft, das Knaben von einem Bauplatz geſtohlen hatten. Die Verufung des Staatsanwalts, die auf eine Gefängnisſtrafe abzielte, zurückgewieſen. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Pfeiffen⸗ erger. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Einer dringenden Forderung der Zeit entſprechend, beſchloß der Bürgerausſchuß von Schopfheim einſtimmig, von nun an die Bereitſtellung von Särgen bei Beerdigungen durch die Ge⸗ meindeverwaltung zu übernehmen.—. Das ſtädtiſche Beamtenhaus und die 16 Wohnungen der oberbadiſchen Wohnungsbaugeſellſchaft zu Gunſten der Hanfunion werden in den nächſten Wochen be⸗ ziehbar. Bei den ungeheueren Baukoſten iſt leider an weitere Neu⸗ bauten zur Linderung des Wohnungsmangels nicht zu denken. In der Stadtratsſitzung zu Edenkoben wurde mit Rückſicht auf die Geldentwertung die am 9. November 1922 feſt⸗ geſetzte Hundeabgabe auf das Fünffache erhöht. Hiernach beträgt die 2 7 für den erſten Hund 5000., für den zweiten Hund 7500., für den dritten Hund 10 000 M. Beſitzer von n Zwingern zahlen für jeden eingetragenen Zucht⸗ hund 2500 M. und für Junge von ſolchen bis zu neun Monaten 1250 M.— Ab 1. April 1923 wird das Waſſergeld auf 50 M. je Kubikmeter erhöht.— Der Hausbeſitzerverein beantragte, ab 1. April die reichsgeſetzliche Miete auf das 90fache der Friedensmiete feſtzuſezen. Der Finanzausſchuß ſchlug das 48 der Friedensmiete vor. In dem Zuſchlag für laufende Inſtan ſetzungsarbeiten ſollen jedoch die Koſten für Inſtandſetzung der Wohnlichkeit nicht enthalten ſein. Nach längerer Ausſprache wurde beſchloſſen, die reichsgeſetzliche Miete, die ſeither das 30fache der Friedensmiete betrug, ab 1. April 1923 auf das 60fache zu er⸗ höhen. Die Gebühren für Waſſer und Kaminreinigung ſind wie bisher in ihrer tatſächlichen Höhe von den Hausparteien nach dem Verhältnis ihrer Miete anzeilsweiſe neben der geſetzlichen Miete zu entrichten. Dagegen ſind ſämtliche Reparaturen in einer Miet⸗ wohnung vom Hausbeſitzer zu tragen. Der Frankfurter Magiſtrat beſchloß, Vorträge wiſſen⸗ en politiſchen oder weltanſchaulichen Inhalts, die ohne Abſicht auf Gewinnerzielung ſeitens der Veranſtalter, des Vortra⸗ genden oder eines Dritten unternommen werden, von der Ver⸗ gnügungsſteuer frei zu laſſen. Wenn es eine Statiſtik darüber gäbe, in welcher deutſchen Groß⸗ ſtadt die meiſten Reklametafeln, Säulen und Häuschen aufgeſtellt ind, ſo würde die Reichshauptſtadt entſchieden an erſter Stelle tehen. Aber wer das Berliner Straßenbild in letzter Zeit betrach⸗ tet hat, wird zugeben müſſen, daß das Anſehen der Stadt durch dieſen Rekord keineswegs gewonnen hat. Die Reklamen, vielfach recht ſind ſo planlos verteilt, und viele Plätze und Straßen ſind ſo beſetzt davon, daß ſie einmal direkt verkehrs⸗ hemmend wirken und andererſeits das Straßenbild direkt ver⸗ ſchandeln. Dies iſt ſogar jetzt auch dem Magiſtrat von Berlin auf⸗ gefallen. Nachdem kaum ein Platz mehr verunſtaltet werden kann, weil eben alle Plätze ſchon reſtlos verſchandelt ſind, hat der Magi⸗ ſtrat in der Stadtverordnetenſitzung ein Ortsgeſetz zum Schutze der Stadt Berlin gegen Verunſtaltung eingebracht. Die Vorlage 0 inzwiſchen angenommen worden. Wenn das Geſetz auch augenblicklich keine große Anwendung finden kann, ſo dürfte es doch eine Hoffnung für die Zukunft darſtellen, beſonders dadurch, daß es einen Sachverſtändigenbeirat vorſieht, deſſen Zuſammen⸗ ſetzung dafür bürgt, daß von nun an die künſtleriſchen Intereſſen etwas mehr vor die gelblichen geſtellt werden. Neues aus aller Welt Freiwilliger Tod einer Millionärin. In Mellrichſtadt (Bayernß ereignete ſich folgender erſchütternder Vorgang. In einem alten zerfallenen Häuschen mit anſtoßendem Feld wohnte ein langes Menſchenalter die unverheiratete H. in den ärmlichſten Ver⸗ hältniſſen. Die Stadtverwaltung hatte nun die Abſicht, im Inte⸗ reſſe der Alten das Grundſtück mit deren Einwilligung zum Verkauf 10 bringen und 55 ſelbſt in ein Stift einzukaufen. Die Alte er⸗ ielt für—5 unbelaſtetes Grundſtück 2,200,000 Mark, die ihr bar und in zwei Schuldſcheinen ausbezahlt wurden. Andern Tags ſollte die neue„Millionärin“ ihr Heim verlaſſen mit ihrem Gelde verſchwunden. Kurze Zeit darauf wurde die Leiche aus der Streu geländet. Das viele Geld konnte die einſame Frau für den Verluſt der Hütte, in der ſie 12 ganzes Leben, wenn auch in höchſter Armut, zugebracht, nicht tröſten. — Schweres Aukounglück. Am zweiten Oſterfeiertag abends fuhr ein aus der Richtung Saarlouis kommender Perſonenkraft⸗ wagen in Dillingen mit einem in voller Fahrt befindlichen Per⸗ Senfſen zufarnmen. Dabei wurden 6 Perſonen getötet und der Wſſen de⸗ leicht aber von da an war ſte verletzt. Der Chauffeur hatte das Auto ohne des Beſitzers zu einer Vergnügungsfahrt benutzt. Er gibt an, daß er durch die nicht abgeblendeten Lichter eines auf der Gegen⸗ ſeite der Bahnſperre haltenden Autos geblendet worden ſei. — hohe Strafen für VBiehwucher. Das Landgericht Lands⸗ hut Niederbayern) verurteilte wegen Preiswuchers und Ketten⸗ handels den Viehhändler Heilweier zu n. un Monaten Gefängnis und 1 300 000 Mark Geldſtrafe, den Viehhändler Witt man n zu neum Monaten Gefängnis und 1 600 000 Mark Geldſtrafe, den Händ⸗ ler Limmer zu einem Jahr Gefängnis und 2 200 000 Mark Geld⸗ ſtrafe; zwei andere Beteiligte erhielten ebenfalls empfindliche Geld⸗ Stelſe zwei andere Beteiligte erhielten ebenfalls empfindliche rafen. —. Wohnungeſfreitigkeiten in Berlin. Nach Angaben der Kreisleilung des ieter Berba⸗des Deutſchlands haben im Norden und Oſten Berlins viele Tauſende von Mietern mit der Er⸗ klärung, daß ſie die Zahlung als Demonſtration en die Woh⸗ nungspolitik des Magiſtrates verweigern, die ohnungs⸗ miete für dieſen Monat nicht entrichtet. — Der Golddiebſtahl im Orientexpretz. Der itaſeniſchen Poltzei iſt es gelungen, von den ſeinerzeit im Orienrexpreß auf der Fahet durch Ilalien geſtohlenen 75 Kilo Gold in Venedig, Trieſt, Mailand und Turin, wo ſie in gutem Glauben von den Banken aufgekauft worden waren, 40 Kilo zu beſchlagnahmen. Zahlreiche Hel⸗ beßer derede ſag ſeſgenanen worden Rothrageg dal ſch her t wurde, ommen worden. Na i her⸗ daß der Dieb auch die Staatsbahn um 80 000 Lire be⸗ ogen hatte. — Selbſtmord eines ſpaniſchen Hofprieſters. Der Beichtvater des Königs Alfons 13., Monſignore Vales, iſt in Madrid in ſeiner Wohnung tot aufgefunden worden. Er hatte ſich mit einem Raſiermeſſer den Hals durchſchnitten. In ſpaniſchen politiſchen und religtöſen Kreiſen hat man ſich über dieſen Selbſtmord lebhaft erregt und glaubt, daß der Almoſenier in einem Anfall von ſeinem Leben ein Ende gemacht habe, da er glaubte, daß er am Vatikan nicht mehr persona grata ſei. — das erſte Verkehrsflugzeug im Kaukaſus: Deutſches Jabrifat. Ein Junker⸗Verkehrs⸗Flugzeug iſt, von Moskau kom⸗ mend, auf dem Luftwege über Charkow⸗Roſtow⸗Roſſijſt am 27. März in Tiflis eingetroffen. Es iſt das erſte Verkehrsflugzeug, das im Kaukaſus erſchienen iſt. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwart Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛe morgens“ —-—=œZ‚àoůàm....— 15 18 Temefe Sf Win eeeeeen ces druck pera⸗ 382 E 8 2— Ve⸗ 1 8—4* 8 888 Nichl.TStürte 8 8 8 merkungen Wertheim.—— 11 12—0— ſſtill.3 Königſtuhl 5637548 5 11 5— ſtill— 1 Karlsruhe. 127755 7/ 16/ 2No ſeicht ſ. bl 1 Baden⸗Baden 213 7543 8 16—2 W leicht beiterr 0 Billingen 780754.3 4 13 3 Sywi leicht beltr 0 Feldberg. Ho 12816447 20 9 1Sy/ leicht ing“ 1 Badenweiler—— 3*— St Blaſien—— 2] 2 0— ſtiu wang“ 3 Die über Frankreich lagernden Luftdruckſtörungen haben 5— über Süddeutſchland ausgebreſtet und abends in—— Gebiet Trübung und ſtellenweiſe geringen Regen gebracht Heute überwiegt jedoch bereits wieder der Einfluß des nördlichen Hoch⸗ druckgebietes. Es herrſcht wieder teilweiſe heſteres, trockenes Wetter, das morgen andauern wird. Vorausſichkliche Witierung bis Samstag nachts 12 Uhr: Mei heiter, trocken; Temperatur wenig verändert; öſtliche A 1 7 * 4 Mmannheimer General-Auzeiger(Abend · Ausgabe) 3. Seite. Ar. 159 Freitag, den 6. April 1923 erger— Otu. Heſdeſbg. 21000 18500 Handelsble —— Börsendericht Frankfurte erthapzerbörse Kursrückgänge in einzelnen Effekten Frankiurt, 6. April.(Drahtb.) Dollarnoten 21 200—21 100. Die Effektenbörse zeigte ein ruhiges Aussehen. Die Grund- tendenz war uneinheitlich, weil die Kaulbewegung zum Stillstand gekommen ist. Nach zögernder Eröffnung machte sich im Laufe des heutigen Verkehrs an den Effektenmärkten Wieder zunehmende Befestigung geltend so daß die anfang. lich durch Realisationen eingeirefenen Kurseinbufen zumteil ausgeglichen wurden. In einzelſfen Spezialpapieren hielt die feste Stimmung an. In amtlich nicht notierten Werten War die Tendenz schwächer; auch war der Geschäftsverkehr auf diesem Gebiet gering. Als angeboten anzuführen sind: Benz 16 500, BTOowWw]n BOveri 11 700. Emelka 7500—8000. Sonst nannte man: Elberfelder Kupfer 16 000, Inag 16 500, Mez Söhne 12 500, Growag matter, 1800—1775. Auslands- anleihen bekundeten festere Haltung; so blieben türkische Anleihen und Russenwerte stärker beachtel. Alte Lombard- prioritäten schwächer. Am Montanaktienmarkt war die Tendenz gedrückter. Deutsch-Luxemburg, Gelsenkirchen, Phönix, Mannesmann und Laurahütte angeboten. Harpener + 700056. Von sonstigen fortlaufend notierten Werten lagen Maschinen- und Metallwerte infolge Abgabeneigung niedriger; so gaben bei erster Notiz Daimler 1500%6, Klexer 4500% und Karlsruher 3000%6 nach. Elektrizitäts- Werte wWaren zumteil schwächer; Bergmann, Licht u. Kraft. XE.G. und Felten u. Guilleaume waren angeboten. Merklich nachgelassen hat das Interesse für chemische Werte. ie Aktien des Anilinkonzerns Waren infolge Realisierungen anfänglich schwächer. Scheideanstalt büßten 85009 ein. uckeraktien lagen vorwiegend schwach, ca. 2000 bis 40009 nachgebend. Zellstoff Aschaffenburg und Wal dhof Faawvankend. Etwas Kaufneigung konzentrierte sich auf isenwerk Meyer u, Schleußner, Frankfurt. Julius Sichel angeboten. Unter den Bankaktien waren Westbank Stärker begehrt, die sonstigen Werte schwächer. Am Ein- 1 eitsmarkt lagen im Verhältnis zu den übrigen Märkten ladustriepapiere vorwiegend fest. In den meisten Werten 185 die Spekulation als Käufer auf, wodurch die Kurse in den meisten Fällen sich weiter erhöhten. Immerhin stellten sich verschiedenlich auch Abschwächungen ein. Berliner Wertpapierbörse Zin Rückschlag an der Börse 15 Berlin, 6. Kpril. Orahtb.) Bei einem Teil des Publikums en die am Mittwoch erzielten hohen Kurse die Realisa- donsneigung stärker hervortreten lassen, so daß bei den Manterd und Bankfilialen überwiegend Kaufaufträge vor- legen. Die Börsenspekulation nahm die angebotene Ware zu besonders ermäßigten Kursen auf, so daß die heute vorgestern erzielten Gewinne größtenteils wieder ver- maglg ketzausen sind. Die Finbufen. die, ziemlich gleich- 5 bie Induskrie, Bank- und Schiffahrtsaktien betrafen, er- men durchschnittlich—6000, vereinzelt darüber, bei den erliner Handelsanteilen, Harpener, Riebeck Montan und 5 je 10 000% für Otavi höher und Hamburg-Sũüd- die aner je 15 0006. Auch für Auslandsrenten überwog 505 bei teilweise erheblichen Kurs- a Dagegen behaupteten heimische Renten- BS ihren hohen Kürsstand. Noch in der ersten 11 er 5 kam die rückläufige Bewegung zum Stillstand, en em Geschäft konnten von den anfänglichen Ein- n verschiedentlich einige 10009% zurückgenommen wer⸗ aesN den. Bei größeren zu Einheitskursen gehandelten Industrie- werten überwog die Kauflust, sodaß auch hier die Kursrück. gange in der Mehrzahl waren. Am Devisenmarkt hielt bei Wenig veränderten Kursen die Geschäftsstille an. Bevisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 6. April. Es notierten am hiesigen Platze(alles Geldxurse): New Tork 21100(21150), Holland 8310(8310), London 98500 98750, Schweiz 3895(3895). Paris—(—)., Brüssel——), Italien 1050(1052), Prag 630(631). Tendenz: Eine Kleinigkeit schwächer. Frankfurter Notenmarkt 6. April. geld Brlef deld Brlef Amerlkanische Roten 21025.— 21325.— Oesterr.-Ungar. alte.——— Belgische 1172.— 1181.— Norwegischs.. 3715.— 3785.— Dänische 4005.— 4075.— Humänlsche.—— Englische 88025. 99025.— Spanische 3140.— 2210.— Französische 1371.— 1383.— Sohwelzer 645.— 3815.— Holländische. 6240.—.— Schwedisohe.. 3525.— 5825.— ltallenische... 1039.— 1057.— Tschecho-Stowak.. 615.— 635— Oesterreich abgest. 29.20 29.70] Uagarische..10.30 Grankfurter Devisen *Frankfurt, 6. April.(Drahtb.) Bei ermäßhigten Preisen trat der Devisenmarkt in den Verkehr. Zu größeren Um- sätzen kam es im Frühverkehr wieder nicht. Die Preise der amtlichen Notierungen blieben behauptet. Im freien Früh. verkehr Wurden folgende KRurse genannt: London 98 400 98 400), Paris 1380(1385), Brüssel 1190(1185). New Vork 100(21 100), Holland 8300(8295), Schweiz 3880(3877), Italien 1060(1060). Amtlion Amtiioh ü 5 d. 5..5.. 6 6. 3 8. 5. f.. 8. Holland. 6309 3250 8274 3335 Norwegen. 3815 3334 3780 3909 Belglen.. 1182 1187 1182 1187 Schweden 5561 5588 3388 5614 London„. 98378 89871 98154 99846 felsingfors 570.73—.—..— parls 1376 1333 1331 1288 dew-Vork. 21127 21232 21047 21152 Sohwelz.. 3990 2909 3867 3336] Aien, abg.. 29.35 30.— 29.80 29.75 Spanlen.. 3216 3233 3211 3228 Zudapest.73.75.81.93 itallen... 1052 1057 1018 1053 fFrag. 631 634 88 631 Dänemark, 4020 4050 4019 4040[Agram.——.——.— Berliner Devisen Amtlioh.„ dn Amtlloh d. 5. 3. 3. 0˙8 B. 8 Hollünd.. 8278 8329 6254 8295 Farls. 1361 1360 1384 1390 Buen.-Alres 7740 77 7710 7740 Sohwolz.. 3885 3884 7 307%7 Erllssel. 1172 1777 1192 1197 Spanlen.. 3211 32 23214 3230 Ohristianla 3615 3834 3790 3909 lapan.. 9975 10025 9975 100²³⁵ Kopenhagen 4019 4040 4002 4022 nio de Jan. 2194 2195 2194 2205 Stockholim, 5800 5625 5571 5590 Wien abg.. 29.82 29 98 29 52 29.58 Heleingfors.74.77.68.69 Prag 628 631 626 630 Itaſſen.. 1047 1052 104T7 1052 Sudapest 480.99.78.82 London 97804 98325 978798370 Sofla 159.10 159.90 189.35 159.15 Hew-Vork 21079 27183 21022 2127 jugoslavlen..47 210.53 208.97 20.03 Bremer Wollkämmerei, Bremen Nach dem für die-V. am 10. d. M. vorliegenden Ge- schäftsbericht stand das Berichtsjahr 1922 unter dem Einfluß des Währungsverfalls, mit seiner starken Nachfrage nach Waren, In der Textilindustrie war die Lage insofern besonders günstig als die groſſen Rohwoll- vorräte auf allen Märkten Vorteilhafte Einkaufsgelegenheit boten. Die Nachfrage nach den verschiedenen Wollarten war das ganze Jahr hindurch sehr rege. Die Preise zogen an und standen bei Jahresschluß etwa 40—509% höher als im Dezem- ber 1921. Der volle Betrieb konnte ohne Unterbrechung auf- recht erhalten und die Erzeugung auf die höôchste Ziffer der Vorkriegszeit gebracht werden. Das Betriebsergebnis War in der ersten Jahreshälfte unbefriedigend; erst als die Käm- mereien die Kammlöhne in ausländischer Währung(wie die anzukaufenden Rohstoffe) berechneten, konnte den Folgen ſanmheimer General-Anzeiger werden bekanntlich 50 Goldpfennige(zum Kurse von 5000) für jede Stammaktie und für jeden Genußschein, mit 20 bzw. 10 Mill. 4, verteilt, ferner als Sondervergütung für Mark- entwertung an die Stammaktionäre nom. 2 Mill. 1 Gratis- aktien. Für Werkswohnungen werden 200 Mill., für Werkserhaltung 600 Mill., für Angestellten- und Arbeiter- unterstützung 97,91 Mill.&, als Sonderrücklage 88,72 Mill. 4 verwendet. bie Aussichten für die Beschäftigung seien im laufenden Jahre wesentlich ungünstiger als zu Beginn des vorigen Jahres. Die Rohwollvorrate, vor allem die Be- stände an feinen Wollen, seien stark gelichtet und die Preise haben eine Höhe erreicht, die keine großen Gewinnaussichten mehr biete. Man werde die Erzeugung in Merinos ein- schränken müssen, hoffe jedoch in Kreuzzuchten den bis- herigen Betrieb noch für längere Zeit aufrecht halten zu können, vorausgesetzt, daß die Ruhrbesetzung nicht noch Folgen zeitige, die heute nicht vorauszusehen seien. Die.-V. soll auch über die Erhöhung des Grundkapitals um 2 Mill.&. durch Ausgabe von 2000 Gratisstammaktien be- schließen. Konkurs einer Getreidefirma in Neumünster. Ueber das Vermögen des Getreidehändlers Heinrich Böge, Neu- münster, ist am 28. v. Mts. das Konkursverfahren eröffnet worden. Rechtsanwalt Dr. Thode in Neumünster ist zum Konkursverwalter ernannt. Waren und Härkie Berliner Produktenmarkt Berlin, 6. April. Drahtb.) Bei verhältnismäßig geringen Umsätzen War die Haltung am Produktenmarkt auch heute fest. In Weizen sind die verfügbaren Bestände knapp, 50 daß Inlandware bei der schwachen Versorgung der Mühlen Wieder höher bezahlt wurde. Für Roggen zeigte sich Kaufneigung seitens der Reichsgetreidestelle und Privat- interessenten, die mehr bezahlten, als für ausländischen Roggen angelegt wird. Für Hafer wurden hohe Forde- rungen geskellt, aber kaum bewilligt. In Mais und Gerste Waren die Umsätze geringfügig. Für Futterstoffe Wan die Haltung fest. Preiserhöhungen für Teppiche und Möbelstoffe. Der Verband Deutscher Teppich- und Möbelstoff-Fabrikanten hat, wie die Textil-Woche mitteilt, folgende Zuschläge für Liefe- rungen in der ersten Hälfte April festgesetzt: für Aufträge von 1. 5. bis 30. 6. 22 49559%(6195),.—31. 7. 39759%(4970), .—15. 8 3200(4000), 16. 8. bis 15. 9. 2325%(2905), 16.—30. 9. 17759(2220)..—15. 10. 1125%(1405), 16.—31. 10. 9602%(1200), .—15. 11. 7709(960). Die Zuschläge für die zweite März- hälfte staffelten sich von 7209(900) bis 4710%(5880). Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die Preiszuschläge für Knüpfteppiche. Schiffahr: Schiffsnachricht der Holland Amerika Linie, Rotterdam. Dampfer„Nieuw Amsterdam“, am 24. März von New Lork abgegangen, ist am 3. April vorm. in Rotterdam angekommen. ——....—x——.—... Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas. Mannheimer Jeneral⸗Anzeiger, Gam b., Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Fenilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ des Marksturzes vorgebeugt und ein besseres Ergebnis erzielt werden. Aus dem Reingewinn von 1021 671 146 nachrichten. Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 4. 6. 4. 6. 4. 86. 9. D. Credit. 6000 6800 D. Hypothekb. 2750 3000 Rneln. Ored 70⁰00 350⁰0 Saat hesdutt 2800 38000„ bebere.. Abela. Mp.. 4500 3500 Bayr 6000 6000 80 5 Sbad..-GUr.-.— 25.-Ot, U.— 80.-Jesells. 14600 13600 Südd.. 11000 4 Dlsoontg. 1100⁰ Hyp. u. u5 Dresün, Bank 1 Bankv. Barqům, Banky. 6000 4900 Frkf. Hyp.-Bk. 4800 4500 Wurg. Senke.— 45900 42000 808 81 00⁰ Berl. Randges, 92000 78000 Metallb-U..-G. . U..- Notenb,— n . Mt.-B. rnbg..-B—.. Lannh..-des.— 9. Aalat Baft 26000 24500 2 12³⁰0 11700 bberrh. U..V. ibgoo 100000 2. Hyp.— 3000 operrh. V. Ges.— 5. Fiiekt-.M. 7500 7800 Rolohshank.. 8050 9480 Frc. n. u. Hitt. 2 Bergwerk-Aktien. 185000 149000 47000 30500 Booh. Bb. u. 0... I Harp. Sergba . d.. 1 .CoreFlsenn. 39900 Kallt A80 rsl. — 29000 57500 Kaiiw.Salzdetf M, Bergw. 74000 56000 Kaliw. Wester. rledrichsh.— Lothr...8B.-V. elsenk. 8g,. 71280 70000 Hannesmannr. 25 annesmann Qelsenk. Qußst. 49750 44000 45000 42000 70000 66000 39900 55000 68000 85200 18800 15000 44000 85750 Obschl. Eb.-BAd. do. E. ind.(.) FPhönlx Bergb. Rh. Braunkokle Salzw. Hellbr. Tellus Bergb. V. K. u. Laurah. 50000 43800 66000 80500 62000 57000 Transport-Aktlen. NHordd. Lloyd. 34250 28800 Baltim.& Okf Secteu. Sl.g. 2000h 25000. Industrie-Aktien. Anglo-.-uan— Oh. Merke Alb. Badisch.Anilin 38250 3000 Ptsch. Elsenh. do. Braubach 10000 15000 Südd. Br.-Ind. Srookh. Ohem, 30000 25000 Alig. Eiktr. Gs. D. G. u. Sb. S. A. 38500 3100 Bergmann W. Elonb Chem.Goldenb.— 5000 Cont. Nürnpg. 22000— K 1 annf.—— Th. Goldsohm. 35500 27100 Felten& Auffl. 42000 41900 Mali 11000 10100 Chem. Grsh. El. 29400 25000 Lahmeyer&Co. 24000 19750 anbreraue——kfarbw. Höohst 29000 27500 Lloht d. Kraft. 2 Soh in Badl——.Fardenf.Bayer 35100 28250 fl. Gebb. u. Sch. Sohe Bghr. 9600 10000] Ohm. F. Mühn.— Rh. Elekt.-.M. — Storoh. 11000 8000 Fbr..-ter-M. 34400 28000 Sohuok. Murnb. 42000 39000 Mer, Hoſzukhl.Konst 30850 29400 Siem.& Halsk. 60000 6 000 Oh. Bhenanla 22000 17500 Volgt&. Haeff. 14500 14000 Rütgerswerk. 36000 Emalll.& Stzw. 37000 27500 Sohramm Lfbr. 20000 18000 Ultram. Fabrik 35000 3000 Bahnbedarf.. 11400 10000 Dalmlermotor. 13000 11000 Kemp&. C0 Dingl. Zwelbr. 39000 36200 Kond d.. 13000 12800 da. Kalsersl. 20⁰00 Acler JNaun 8800 808 pücrropg.„ng 185 Lederit. Söph. n 8d800 Hasod. Wüng. 29890 18590 Ledefzz. Sber 18000 22000 Felk Fok u K. 10500 40000 90 Soda—— adasmot. deutz— 34000 d0. 8 Angb. 31000 Gritzner, Durl. 49800 50000 Gebrücberace 18000 18000 balg 4 neu,un. 17700 20000 2950 16000 12000 Karisr. Masch. 20000 16200 Walamti krans 18888 da80 kursode ing 44800 44400 Aaseh Fcwe. 10800 38800 Nasob.U. Ar. Cl. 4880 14500 u ndever 13500 10000 Noenue. 12880 1800 d0. dwert. 1000 Pfäke. Aahm. 4889d 10000 985 Bad ng 19000 19000 Dpfk. Rodberg 20000 16500 Spiewel. Ser 23500 25000 Sohnellgr.Frk. 17600 15000 ge Jan. Fwef. 44009 40000 Verigsanst P. 23000 28000 Spinn. Eriifat. 44000 40750 Joltaam.u k. n 18900 .-Spi ttling.—[Waggfb. Fuchs 17500 15000 Telte, Sesn 30000— Zeſſst. Waldhof 8090 5 Ubrenf. Furtw. 10000 140b0 Zellst. Dresd: 22500 9900 9900 Nent Ween aktf. 52000 48000 .-Amk. Utbr. Aut gebr. 12009 11000 Asoh..u. Fapf. 48000 43000 grun& Blifing. 15100 15900 doch. u. Tiefh. 13900 12000 Wayes à Freyt. 21000 18000 SlelstiftJ. Fag. 34500 38000 90000 84500 27⁰0⁰00 21000 21750 19000 44000 40000 90. Karistadt 44800 24000 d0. Lothrſag.— 16600 Cham. Annaw.. teddh. Kupfw. J780 15200 Hlrsch Kupfer 55000 48000 zunghansdehr. tt. Aummiw. Peter 14000 1300 Hanfw. FUssen 44000 37000 Vogtl. Masoh. 15500 18000 Zschooke, kit'n 13000 12800 Bingw. Rurnbg. 18000 43500 Met. Dannhorn 22000— Neckars. Fhrz. 18500 16100 Br.-Bes. Oelf, 50000 44000 Ver..Oelfabr. 30000 Forz. Wessel— 32000 Pf..-Fhr. Ing.— Sohllnoc Sohneld.&Han. Sohrg.Stempel Sohuhf. B. u. W. Sohuhfbr. Herz 1 Selllnd. Wolff Slohel& OGo. Jul. Tüdkerf., Bad. d0. Frankthl. do. Hellbronn do. Offsteln. do. Bhelngau do. Stuttgart Ergün gö-Kurs Holzmann, Ph. 12500 8800 Krumm, atto 10000 7800 Lutz, Nasohln. 50000 45000 Hlag, Mühlb. 13500 12000 Freiverkehrs-Kurse. Krelchgauer, 2500 3000 Man 00 38800 2750⁰0 ** Nex Söhne, 14000 12000 Sad.Elek.-f 1 Des—2 0 Sapd. Salam. 10560 13300 Ganb jetter. 85000 50200 r, Ludwig 13000 12300 Blebeck Mont. Hh. M. Led. Leud. V. f. oh. Id. Malnz Vogti,Masohin. Benz 18200 172 Slbert. Kapter 17509 16050 Entreprises. 000 115000 Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktlen. 4. 8. 4. 6. 11500 9009 Argo Umpfsoh. 75¹⁴ỹẽ— Hordd. loyd. 3800 37100 D. Austr.'soh.— 96000 Roland-Linle. 140⁰0⁰0 15000.-Amk. Paktf. 51700 4700 Ver. EIheschlff — Pöboöbo].-Suda.'soch. 16500 55000 199000 20 1000] Mensa'schiff 35000 35000 Sohantunghhn. Allg.Lok. u. Str. Südd. Elsenb. 0e. Staatseis. Baltim.& Ohio 32750 28500 5900 5100 85000 80000 11500 10250 Bankf. el. Wert. Barmergankv. Berl. Hd. Ges. Oom. u. Frivbk. Meing. Hypthb. Altteſd. Kredtb Oest. Ored.-An. Relchsbank Bremer Vulk. Buder. Elsenw. Ch. Arleshelm OChem. Heyden Ohem. Weiler Ohem.delsenk. Chem. Albert Dalmlermotor. Dessauer das. Otsch.-Lunhg. D. Elsenb.-8. Deutsoh. Erdül Genschow& O. 898. Marlenh. Germanlaß.-G. derresh. Glas des. f. el. Unt. Qoldsohm. Th. Arepp- Werke Arltzn. Nasoh. grun& Bllfing. Hacketh.Draht Hammers. Sp. debr. Körüng 20400 18500 Koſlm. Jourd. 540.0 49000 Kosthelm. Zell. 19000— Kyffhäus. Hültt. 270⁰0 22000 Lahmey.& 00. 25500 20000 410˙0 38500 Laurahlltte. Eind. Eismsch. 24800 23570 Oaribindström 42000 40009 17 Schuhf. 13000 12800 42000 45000 47750 45250 Linke& Hofm. L. Loewe& Go. 72000 62750 Abogod! 5000 250⁰0⁰0 Acgumul. Fabr. Adler& Oppen. Adlerwerke .-A. An. Trept. Alexanderwk. Allg.Elekt.Ges. Als. Fortl. Zem. Am. Gles.& O0. 22900 Angle-.-Auan 104 500 100 009 Asohffb. Zellst. 48000 41000. 35.00.32000 Agb.-Nb. Msoh. 35⁰000 310 0 Badisch. Anllin 57000 88000 D. Gullstahlkg. Dtsoh. Lallo. 68900 62⁰ D. Stelnzeug. Deutsch. Wolle Otsohe. Elsenh. Dürkoppwerk. Dulsseld.Eisen. Fakart negen okard Nasch. Elberf. Farben 38800 2 ElektLuKraft 24200 10000 Hann. M. Egest. 15. 00 be 25000 2400 Hbg. Wien Gum. u Harkort Brgw. 42000 40000 Harpen. Bergb. 630.0 153 500 Harim. Masch. 72909 18 Hedwigshütte.— 14503 27000.000 Hllpert Masch. Hlnd.& Auffer. 53250 49000 40000 40500 8 Kupfer Hlree 12 990 24000 25000 18000 Höchst. Farbhw. 25000 22500 285.0 28000 32000 31000 175000 187000 88000 81000 14000 10020 — 18800 27000 67000 27000 18000 90000 82000 — 35000 32000 28000 — 70⁰⁰ — 15800 34900 27750 82000 92000 — 48000 17500 155⁰00 19100— 45000 37250 Lothring. Hutte Blebeck Ront. Rombaoh. Hutt. Bostz. Braunk. Rosltz. Zuoker Rütgerswerke Sachsenwerk 8. Gußst. Döhl. 80000 Sarottl Hug. Schnelder Sohub.& Salz Schuok.& O0. Slem. KHalske Sinner.-G. Wesloch Ton, 2 Zellstoff Ver, ZellstoffW'hof 'tsoh-Ostafr. Neu-dulnea. Otavl Min. u. E. 245000 20009 Deutsobe Petr. 300 38000 Fomona. 0000 140000 6500 60˙ 00 Heldburg. denn 15000 1750⁰0 Loth..-Cemt. Lüdenscheid Lukau&,Steff. Naglirus.-G. Mannesmannr. Maximillansau 30000 2000 Mon, Wob. Lind. 24000 18000 F. Meguin& Co. 88000 28000 Merkur Wollw. 40090 82809 Mix& Genest. 18900 17000 Hotorenbeutz 34000 31000 Heckars. Fhrz. 19000 18000 Nledi Kohl, 71000 6300⁰0 Un, Vuſkan 38800 30500 eee 1bog 160 000 e—9 2 Nag 7000 6400 Südd. Immobll. 39250 20500 Teoklb. Sohiff. 18000 14000 ale Elsenh. el Ehm. 18800 20500 Untaf, Sbung. 42009 8500 Wsster, Akaſt 50000 41000[ Wi. EIs. u. Drht. 39600 38000 Varzin, Fapier V. OCh. Oharſitb. Berliner. Freiverkehrs-Kurse. Hansa Lloyd. 12500 8500 Ronnenberg. Hochfreguenz 62000 56000 Sſtohel& 60. Int. Ptr.Un., ipu 220000 bonog] Sügseephosph Krügershall.. 28000 22000 Telchgräber. 1 Mansfd. Bergb. a4 95000 48000 46000 Bank-Aktien. Darms. u. Mt.-B. 13000 11500 beutsch. Bank 27500 26000 DOiso. Comman. 15500 14509 Dresdn. Bank 12000 1000⁰ Industrie-Aktien. Balke Hasch. 20000 22000 J. P. Bemberg 42000 43000 Bergm. Elektr. 44000 41009 Brl. Anh. Msch. 31000 3100⁰0 Brl. Karls.-Ind.— Brl. NMaschbau 38600 34750 Bing Rürnberg 18500 1400⁰0 Sismarokhlltt.— Boch. Gubstahl 75000 67000 Abr.Böhler Co. 46500 35000 Braunk..SrIk. 61000 60500 Er.-Beslgh. Oel 50000 4400⁰0 Elsbaoh& 6o0.— 3200, Enzingerfilter 600⁰0 ESChW. Bergw. 74000 68000 Faber Blelsiift 35700 45000 Fahl. List& Co. 19090 13100 Feldmühl. Pap. 31000 25500 Felten& Gulll. 41000 39000 R. Frister. 17500 15000 daggen. Vorz.— 20000 Gelsenk. Bgw. 72900 67750 Gelsenk, gubst— 270⁰⁰0 Hoesoh E..St. 3 000 24000 kHohenl. Werke 34800 32000 Phil. Holzmann 13200 9300 Humb. Masoh. 38009 33000 KHw. O. W. Kays. 49000 llse Bergbau, 82000 73000 M. Judel& Co. 15500 140 Kanla Porzeſl. 55000 50000 KIw. Aschersl. 45500 39500 Karlsr. Masoh. 20000 16500 Kattow. Sergb. 61000 55000 Köln Rottwell. 31800 20000 18— 1— Obsohl. Esb.-B. do. Eisenindst. 43500 41500 do., Kokswerk. I0l 600 25000 Orenst. Koppel 37500 32500 Fhönix Bergb. 71250 Relsholz Pap. 20009 19000 Bh. Braunkohl. 58000 51500 Rheln, Elektr. 6900 12000 Rn. Metall. Vz. 26000 22200 Rhein.Möbelst. 32000 25100 Rhenanla Ohm. 22000 17250 Hh. Stahlwerk 63000 57000 V. D. Niokelw. 4000 40000 V. Glanzstoffe 20 000 14750 Sohuhf. B. AW. 1300 9500 .St. Zp.& MIOU 2000. 0 202000 Vogel felg. Dr. 10030 13500 Vohtld. Masch. 1670 10500 Wand.-Werke. 55000 32600 weserAkt.-G8. Westdsoh. Iute Adler Kali ApizAllg. Ptr.-l. Bedker- Kohle Becker-Stahl Browngov. 0, 13000 11000 9858900— 18750 17000 17000 15000 20000 16000 8500 4500 6700 5750 Meyer Textſl. Ruldenth Pop. Cons. Dlamond 142 000 138000 Arobmannrex. 20000 27000 Frankfurter Festverzinsliche Werte. a) Inländische. 4. 6. 4. 8. 4½% Hannh. von 1914—.——.—%% Preub. Konsols 165.— 175.— 5 5 ee 270.— 75.— 30%)% 1904%——=% Bad. Anl, von 1918 160.— 160.— 55% Bisok. Beichsanil. 89. 88 75 3½%% Bad. Anl. abg.—.— 105.— 4% do. unk. b. 1925 1170.— 1178.— 3% do, von 1606—.——.— 3¼% Dech.Relchsanl. 683.— 670.—4% Bayr. Elsenb.-Anl. 225.— 285.— 3% d0. do. 4400.— 4400.— 3½% do. 200.— 165.— 50% l. Reichs-Schatza.—.———8⁰ do. 550.——.— 4½% IW. u. V. do. 93.— 93.— 4% Bayr.-Ff. Eis.Prlor 275.— 280.— 4½% VI.—IK. do. 85.— 85.— 20% do. 250.— 260.— 4% b. Schtzgbtsan,os 14900.— 10500.— 4% flessen v. 99 u. 08 110.— 125.— 4% do. o. 1917—.——.—%e, abgest. 130.— 115.— Sparprämlenanl. 1919 338.— 330.— 3%„ 130.— 125.— 5% Preul. Schatzanw.—.——.—(%suche. St-Anl.. 19 4% do. do.—.——.—9% do. fente 150.——.— 4% Preull. Konsols 190.— 200.—4% Württemb. k. 1915 116.— 117.— %U/% 1 n b) Auslündische. 10 Honop. 1887—eemrk 4000 250 % Hr. Nonop.—.—.—% Turk. Bagdad.].— 48250.— 1/%% dei St-f. 18138 9000.— 8800.—%„ 9 8. 35000.— 35750.— 9571. do. Schatzanw.—.——.— 1% Ungar. Goldrente—.——.— 4½% do, Silberrente—.——.—4% do. St. Bte. v. 1910—.— 10100.— 4% do. Goldrente—.——.— 3½% do.St.Rte.v. 1897—.—— 5% d0. elnh. Rente—.——.—9% Nexikan. am. inn. 184000.——.— 4 de, Ceid an. 4700.— 10200.—%% v krid.Anleln. 200 000— 208 128- 2% do, Gold. am..—.—14%½%„ AIrrig. Anleih. 200 000.— 203 175.— 4% d0. am. Rt.-Verw. 38000.— 7000.—%% kehlantepeg 23000.- 200 000.— Berliner Festverzinsliche Werte. a) Relchs- und Staatspapiere. 4. 6. 4. 8. 5% D. Sohatza. Ser. Ill———.=1355½% Freub. Konsols 165.— 155.— 4%% 40. Ser. V 94.— 93.80 3% d0. 0. 275.— 275.— 4½% do, Ser. VI-IX 85.ä— 64.—4% Badisohe Anleihe—.— 140.— %05 do. 1924er 94.— 934.50 3¼% Bayer. Anleibe 200.— 235.— 5% tsoh. Relohsanl. 90.— 89 50 9% lesslsohe Anleihe—— 4% do. do. 1175.— 1173.—4% Frankf. Stadtanl.—— 3¼% do. do. 675— 675.— 4% Münohn. Stadtanl. 140.— 135.— 3% d0. do. 1400.— 4300.— 4% Frankft. Hypoth.- 1 4% Preub. Konsols 203.—.— bank-Pfandbriefe——— b) Ausländische Rentenwerte. 4. 6. 4. 8. 4½% Oestr. Sohatza.———.—%. St.-Rt.Goldrente—.——.— 4% do, Goldrente——.—% do, Kronenrent.———— 4% dd. oonu.Rente—.——.—%.-U. Staatsb.alte 59000.- 60000.— 4/% do. Silderrent.—.——.—% do. IX. Serle—.——.— 4½% do, Paplorrent.—.——.—9% do. Erg.-Nutzen—.——.— 4% Furk. Admin.-Anl. 50000.— 49800.— 4, do. Soſdprlorſtat 6700.— 6009.— 400 00. Bagd.-Elsb. 51500.— 49800.—.80% Sudöst. Esh..P. 44500.— 40100.— 4% d0. 38500.— 33000.—.50% do. neue Prior 40000.— 38000.— 4% do. unff. Anlethe 180500. 135 000.- 5% do. Obligationen 40000— 327100.— 4% do. Zollob. v. 1911 39500— 38300.— 4½% Anat., Ser. 1 49000.— 46900.— 0,400-Fos.-Los. 150000.—- 151 000.-4¼% do., Serie I 48900.— 42000.— 4½% U. St.-t. v. 1913—.——.—%% do., Serie 1l 36000.——.— %% do. do. v. 1914—.——.— Umrechnungskurse 4 fur dle Berechnung der Ausfuͤhrabgabe nach dem Stande uom 3. April 1923 gultig tur die Zeit vom 5. ols 10 April 1828. Hohann. 6700 england. 800 fumänlen Suenoe Alres E. 6800 Amerika„ 16800 ugöoslawlen Suenos Alres G. 179 5 1200(iur 100 inar) — 5 8282 8 5—55—— „6„ banlen. Hkonama ———„„„«3300 io de fanelro eonn 4⁵⁰⁰ rag„ Polen Finnlandg 470 Zudapest.— Beslacb Celepeeg 8500 ktallen 850 Zulgarlen 130 Estland, estn. Markk 48 Ueber London ermittelte Kurse. Valparalso P. 2200 *..— 430⁰ Nontevideo. 14400 Jrelfag, den 6. April 1928 Georg Freiberg + Roman von Igna Maria Machdruck verboten) (Fortſetzung) „Auf eine gute Zukunft!“ Liſettchens Vater hob das Glas, Ihnen von Herzen alles Gute!“ Auf gute Zukunft klangen die Gläſer, nur Barets Glas gab koinen reinen Klang; die Hand zitterte, der Wein floß über. Ich hätte ein Anliegen,“ ſagte Georg im Laufe des Geſpräches zu dem Vater,„das ich Ihnen aber nur unter vier Augen anver⸗ trauen möͤchte.“ Sie waren allein. Die letzten Sonnenſtrahlen fielen ins Zim⸗ mer, wie flüfſiges Gold ſchimmerte der Wein. Lange Zeit koſteten ſie die friedvolle Stille, die nur durch den Lockruf der Amſel unter⸗ brochen wurde.„Vater!“ Georg ergriff die arbeitsgewohnte Rechte des Mannes,„weshalb können Sie nicht vergeſſen, wenn Sie ver⸗ geben haben? Weshalb ſäen Sie Bitterkeit und Haß, wo Sie es leicht hätten, Liebe zu ſäen? Oder haben Sie ſelbſt niemals im Leben gefehlt, daß es Ihnen ſo ſchwer fällt, Ihren Tochtermann als Sohn anzuerkennen?“ Es war ein harter Kampf, den Georg mit dem Verbitterten auszufechten hatte, aber er ließ nicht locker. An die Stunde, in der ſein Kind in den Tod gehen wollte, erinnerte er ihn. Endlich ſaßen ſie alle vier wieder zuſammen. Georg mußte zum Abendbrot bleiben, bis die Uhr ihm zeigte, daß es höchſte Zeit ſel, um ½ Uhr war Abſchiedskommers. 5 Welch fröhliches Leben am letzten Abend, da man in Babetts Studentenzimmer den Abſchied feierte. Heydebrand führte das Präſidium. Nur einer fehlte, der ſonſt einer der Luſtigſten geweſen — Fritz Baret. Georg hielt die Abſchiedsrede, ein dankarer Rückblick und hoff⸗ nungsfroher Ausblick. An rauſchendem Beifall fehlte es nicht, und der dicke Heydebrand brachte ein begeiſtertes Hoch auf ihn aus. Trotz der allgemeinen Fröhlichkeit empfand Georg die ſtille Wehmut der Abſchiedsſtunde. Die hier ſich heute zutranken, das Morgen riß ſie auseinander. Zwei Jahre lang hatten ſie dieſelben Freuden und Leiden getragen; gemeinſame Intereſſen verbanden ſie, nun kam der. Abſchied, der ſie vielleicht für immer trennte. Die in ſeuchtfröh⸗ licher Stimmung Brüderſchaft getrunken, ſich ewige Freundſchaft geſchworen, ſahen ſich niemals wieder, denn jetzt trat das Schickſal an ſie heran und diktierte den Lebensweg, der ſich für manch einen wechſelvoll und dornenreich genug geſtalten würde. Als ſei dies die Antwort auf ſeine Grübeleien, ſetzte der Chor ein: „Weg mit den Grillen und Sorgen, Brüder, es lacht ja der Morgen Uns in der Jugend ſo ſchön! Laßt uns die Becher bekränzen, Laßt bei Geſängen und Tänzen Uns durch die Pilgerwelt gehn, Bis uns reſſen umweh nl“ Georgs wehmütige Stimmung war verflogen. Recht ſo! Weg mit den Grillen und Sorgen! Man fühlte ſeine Jugendkraft in allen Adern, es ging bergan! Weshalb ſich mit ſentimentalen Gedanken tragen? „Dräut Euch ein Wölkchen von Sorgen, Scheucht es durch Hoffnung bis morgen! Hoffnung macht alles uns leicht. Hoffnung, du ſollſt uns im Leben Liebend und tröſtend umſchweben, Und wenn Freund Hein uns beſchleicht, Mache den Abſchied uns leicht!“ Bis man ſich weinſelig und gerührt trennte, ſchaute der frühe, kühle Frühlingsmorgen über die kahlen Weinberge. Georg ſagte Babett Lebewohl. Dem alten Mädchen ſtanden die hellen Tränen in den Augen.„Ihnen möge es gut gehen, Herr Freiberg!“ Zum letztenmal ſchlug Georg den Weg zum Rheinufer ein. Was ſollte er ſchlafen? Dazu blieb ihm noch ſo viel Zeit. Abſchied wollte er nehmen vom Rhein und dem Schönen, was der Aufenthalt an ſeinen Ufern ihm gebracht. Weit wanderte er hinaus, das Städtchen im zarten Morgennebel zurücklaſſend. Geheimnisvoll rauſchte das Waſſer, im Oſten ſtieg die Sonne über lichte Wolkenränder, ſchob Nebelfetzen beiſeite und grüßte ſieg⸗ haft und ſtrahlend die erwachende Natur. Vogelzwitſchern lag in der Luft, Georg hätte immer weiter wandern mögen, ohne Ziel, ins ungewiſſe Blaue. Und fern dort drüben über dem flimmernden, glitzernden Strom, noch verhüllt von Morgendunſt und Nebelſchleier, lag— Goarshauſen. „Leb' wohl, du liebe, liebſte Frau!“ Georg winkte hinüber. „Und wenn du je wiederkehrſt in dein kleines Haus zur Roſenzeit, ſo mögen Rhein und Rebenhänge dir verraten, wie lieb ich dich gehabt.“ Nheinische Creditbank Akllenkapital und Resewen 725 Milionen Mark. Gegr. 170 Hauptsitz Mannheim, B 4, 2 degr. 1870 Zwoigstellen in Mannheim: Sulelcdeutsche Bank 9 4, 9, terner Abet. E 3,716 bep.-Kasse: Lindenhof, dontarupl. u. Neckarstadt, NHesp. Zwelgniederlassungen in: 811 Achern, Alzey, Baden-Baden, Bad Dürkheim. Benshelm, Blieskastel, Bretten, Bruchsal, Bünl, Deidesheim, Donaueschingen, Edenkoben, Emmendingen, Ettlingen, Frankenthal, Frelburg 1. Br., Furtwangen, Germersheim, Gernsbach, Gernsheim, Grünstadt, Haßloch, Heidel- berz, Hellbronn, Heppenhelm a.., Herrenalb, Homburg Gaar), Horn- berg(Schwarrw.), Kaiserslautern, Karlsruhe, Kurlsruhe-Mühlburg. Kehl. Kirchheimbolanden, Konstans, Lahr, Lambrecht. Lampert- neim, Landau 1. Pf., Landstuhl, Lörrach, Ludwigshafen a. Rh., Mittelbesbach, Mühlacker, Müllheim, Neunkirchen(Saar), Neu- St. Ingbert Vathingem u.., VIllingen, Waldmohr, Waldshut, Weinheim à. d.., Zur gef Aligen deachtunglf Gemäss den Beschlüssen des Vereins güdwest- deutscher Zeitungs-Verleger sind die Zeitungen gehalten: 1. Kurze Hinweise im redaktionellen Teile des Blattes auf Veranstaltungen von Vereinen(auch Sportllubs), ebenso Vorträge und Vorstellungen aller Art nur in Verbindung mit einer Anzeige am Tage oder Vor- tage des Stattlindens der Veranstaltung àufzunehmen. Diese kurzen Hinweise dürfen keine über Eintrittsgeld, Kartenverkauf usw., enthal Eine Ausnahme findet nur statt bei Veranstaltungen von nationaler und kultureller Bedeutung, wenn es sich um Wohltätigkeits-Veranstaltung handelt. 2. Fiusendungen von Behörden zwecks Umgehung des Anzeigenteils abzulehnen. Werthelm a.., Wöllstein. Worms, Wörrstadt, Zeli I.., Zwelbrüchen. In Frankfurt a..: M. Hohenemser. Augerdem 20 Zahlstellen. 3. Jede direkte oder versteckte Geschärtsreklame im redaktionellen Teile abzulehnen. Gunslige Gelegenheitskduſe i Herren- u. Hoſtüùm-Stofſen nebst Zuſaſlen— biels, das—321¹ Elagengeschd DeopOe Bergmann R J, 2 b Celephon 3058 N 3, 2b Amtliche Bekanntmachungen N Verſonen Auf Grund der Bundesratsperordnung vom 23, September 1915 betr. Fernhaltung unzuver⸗ bue Perſonen vom 1(.⸗G.⸗Bl. S. 306) in——1 mit 1 der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 14. Oktober wird — ides dodakter, Sacenheiur, der Handel] Duche per ſofort einen it Speifedlen und Futtermitteln ſowie jegliche tüchtigen jüngeren bittelbare oder unmittelbare Betefligung an einem ſolchen Handel wegen Unzuverläſſigkeit in Benig 95 auf dieſen Handelsbetrieb unterſagt. 6 Kontoristen Mannheim, den 28. März 1928. welch. an betriebsreichen Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Tagen mit im Verkauf tätig ſein muß. 3629 dtenossenschaftsregister. Oltene Stellen. Hieſtge Photohandlung ucht tüchtigen Photographen der an ein ſchnelles u. ſaub Arbeiten gewöhn: iſt. Angeb. unt. Z. W. 8 2. b. Geſdäfteſt. Vee dom Huge Maier, Herren⸗ konfektion, Ludwigshaf. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band 1.⸗g. 22, 55 f aeen e— 55 Nlavierspieler t e agene Geno it be⸗ ßen 5 nzer Heftpifchr: fn Walfſlbl edentdrrbente ver, uct. deas Kaffee Kohl, Mittelſtr. 65. Lonnender Verdienst f. Hauſterer wird gebot. Anfragen unt. Z. V. 7 a. d. Geſchäftsft. 23627 Sabknäherin E. Nähen u. Stopfen v. Säcken wird eingeſtellt. eingetragen: Durch Beſchluß vom 4. März 1923 wurde in Abänderung des Abſ. 7 des Statuts die Haftſumme auf 20 000 erhöht. 110 Mannheim, den 9. April 1929. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Handelsregistfer. Zum Handelsregiſter B Band XIV.⸗Z. J1, Frme„Knebel& o. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Werkſtätten für Feinapparate⸗ bau in Siquidation“ in Mannheim, wurde heute AZur Vermeidung von Auseinaudersetzun mit dem Personal unserer Geschäftsstelle und der riftleitung bitten wir unsere Leser von diesen ndsätzen Kenntnis zu nehmen und weitergehende Wünsche, deren Erfüllung uns unmöglich ist, nicht zu Aussern. Mannheimer General-Anzeiger- Mannheimer Tageblan Neue Bad. Landeszeitung- Meues Mannheimer Volksblatt 1 Volkestimme. 8590 kaien dhennechen Tac. aüſe Frau od. Haushälterin putzfrau 86, ſchmalſt. Fuß, in gut. klein. Haushalt ackfiſchſt 86 u. 38, 22 1— für 5 Stunden täglich ſehr gut erhalten, früher cht. uter S22²5 Lohn u. ſonſtige Ver⸗ 4 1II Backtischstrohhüte günſtigungen 23616 8—„ bill. zu verkauf, 8640 Frau Ph. Kloos Wwe., Maks, nur zwiſchen 2 Heinri oſengartenſtr. 19. Nichard Wagnerſtr. 32. und 3 Uhr. Stellenbesucht Diplom-Kaufmann 24 Jahre alt, mit 5jähriger Praxis in Großhandel und Bank, bilanzſicher, gute Kenntniſſe der engl. und ſpan Sprache, ſucht für mögl. ſofſort 884 50 Sahung in dacuettte oder Groghaudel Gefl. Angebote u. Z. D. 90 an die Ge chäftsſtelle. Junger intelligenter Hanimann 21 J. alt, m. ſämtlich. kaufm. Arb. d. Lebens⸗, Laügwanne 70000 M. Ax. Maton d 1000 M. FUr angler ———3545 1 Peuer. 30000 K. 1 neue Rluppe 90000„ Wasserhahnen 4800 Glünhstrümpfe à 750„ Scnnsitwassgrerhizer f0000 1Pissoirbecken 3000 Iuk iul i J. Meldeimet, 1 Erkaufe Fagpndal Genuß⸗ u. Futtermittel⸗ ieh⸗ Franche beſt. bertraut, d R 7, 32 Tel. 3094. 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Am Bahnhof warteten Fritz Baret und Liſettchen.„Daß Du das für mich getan, Freibergl“ er ſchüttelte ihm die Hand,„nie im Lochen vergeſſe ich Dir das.“ „Daß Sie Fritz geholfen haben,“ Liſettchen ſchaute mit feuchten Augen zu ihm auf,„nun wird alles gut!“ Georg blickte die beiden an.„Was iſt denn eigentlich los?“ „Ich brauche meinen Beruf nicht aufzugeben—“ Barets Stimme brach. „Der Vater hat es ihm geſtern abend, als Sie fortgingen, ge⸗ ſagt und,“ nun verſagte Liſettchens Stimme,„er hat ihn zum erſtenmal Sohn genannt.“ „Das haſt Du getan!“ Baret gab Georgs Hand nicht mehr frei.„Wenn ich das wüßte, wie ich das jemals gutmachen ſoll—“ „Lieber Baret, habe Minleid mit meiner Hand, ich brauche ſie vielleicht noch.“ Liſettchen hatte für Georg Reiſevorrat mitgebracht.„Bis ich das alles aufgegeſſen habe, bin ich entweder geplatzt oder am Reiſeziel! Frau Liſettchen, das iſt zuviel des Guten.“ Der Schnellzug raſte heran, Türen flogen auf, Georg ſtieg ein, da gellte auch ſchon der Ruf:„Türen ſchließen!“ Der Stationsvorſteher hob die Scheibe. „Dank, Freiberg, Dank!“ Baret trat grüßend zurück, Liſetichen winkte. Der Zug zog an, erſt langſam, dann rollte er hurtig über den Schienenweg, ließ Bahnhof, Freunde und Städtchen hinter ſich zurück und ſtürmte in lockende Fernen ****. Am Leipziger Platz boten die Blumenfrauen die erſten roten Roſen aus. Eine Welle von ſüßem Blumenduft umſchmeichelte die Vorübergehenden. Frühling in Berlin! Dicke Sträuße von Mai⸗ glöckchen und Narziſſen, Pfingſtroſen, Schwertlilien, Prachtdolden von dunkellila und weißem Flieder. Das leuchtete im hellen Sonnenſchein, und die fungen Mädchen und Frauen in zarten, duf⸗ tigen Kleidern, mit den eleganten Schuhchen und den Spitzenhüten blieben ſtehen vor dem Frühlingswunder inmitten des brauſenden Weltſtadtverkehrs, umgeben von Benzindüften jagender Autos, von Staubwirbeln, die, immer wieder hoch getrieben, die Luft erfüllten. FNyr ſſetzung tolat! Effolgreiche Inserenten !ãũ beurteilen unter den in Mannbeim und seiner welteren Umgebung erscheinenden Tageszeitungen AanMaugheigerGeneral-Abzeigr 218 das wirksamste Anzeigenblatt. Man schreſbt uns: loh teile lhnen mit, daß ich durch den Eflolg dee Inserates in Ihrer Zeltung direkt Uber- Lascht bin, da leh kürzlleb auf das glelshe Inserat in ADer. anderen dertligen Zeltung. nur. 2 Otferten erhielt. Lon Ihnen bekam ich 15.(Chem. Fabrii) 82²⁵ Trocatero-Runstlersniele , 25* 1i en 8855 Sonntsg, 12 8. April abends 8½ Uhr Bunter KUnstler-Abend des Sandbichlerschen Bauerntheatert ru Gunsten des Unterstütrungstonds der Mitglieder. Musik, Gesang u. bayr. Tänze. Eintritt M. 500.— EI26 Steuer M. 150.— aageadehnn N Uit Alass. Volksrchule und mit Abendkursen für Erwachscht. 1. Dle Adlass. Vorschule ersetzt die ontsproch. Klessen der Volksschuſe. Aufnehme— 1 Sten Lebenslahre an. indlviduelle Schülerbehandlung. 2, Die Realschule bereſtet In 6 Reeischulklassen for Obersecunds vor. Die Reslschöler fert gen die Tlaussufgaden unter Auisicht einss Lehrers- täglich in der Schule an. Diese Einrich ung fördert aſte unsere Schüler möglichst gleichmädig. . Ole Abengschule bereltet vor für alle Schul- prüfungen; zur Realschulschluflprüfung zum Relchs- Lerbsgds- und zum Maturttätsevamen. Nieue Korse für und Fortgeschrittene Mitte April. Sprechst. tögllech von 11—12 u.—9. ſel. 6159. 8 Die Direktion. 108 Wer gibt lungem Ehepaar(kaufm. Beamter) 1 Bimmer —— r ab gegen zeitgemäße Vergütung. 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