— Sfieneges Srersn ae n eeeer eeeeeeneeee ee — 5 dieſer zuführen, die den ſeit 1918 aufgehaltenen Stein wieder ins Nollen Seltegenteinschalt erzüh nicht Sezugspreiſe: In Mannbeim und umgebung fre. ins BZone und durch die peſt ohne Seſtellgeld monatlich Mart 9000.— halbmonatluch Mark 2800.—. nachſorderung vorbahalten. poſtſcheckkonto Nr. 179 Karisrube.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle Maunbeim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗Aebenſtelle Keckarſtadt, waldbofſtruße Re. 6. Fernſprecher nummer 7041, 70. 70n, 70s. Celegramm-Ròreſſe: Generalanzeiger Manndein Erſchelnt wöchzntuch zwölfmal Veilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannhoimer Frauen-Oeitung u. Mannbeimer Eine drohende Sefahr Es ſcheint, daß in der Geſchichte Deutſchlands gewiſſe Wunden, die man längſt vernarbt glaubte, immer wieder aufbrechen. Das Zußere Bild der Wunde mag einmal ſo und einmal anders ſein. Im runde genommen iſt es doch immer dieſelbe Erſcheinung. So haben wir gegenwärtig die kaum glaubliche Tatſache vor Augen, daß im Innern Deuiſchlands zwei Feldlager um die Wette gegeneinander rüſten, während der äußere Feind in deutſches Land eingebrochen iſt und dem Reich die Hand an die Gurgel gelegt hat. Was ſchert das Die, die mit der Haßverblendung des politiſchen Gegners am liebſten Heute aufeinander losſchlagen möchten, mag auch darüber das letzte, was noch ſteht, in Trümmer gehen. Ganz offen und ohne den Arm der Obrigkeit zu ſpüren, bilden die Kommuniſten ihre proletariſchen Hundertſchaften. Ja, ſie tun das in einzelnen Teilen Deutſchlands ſogar unter behördlicher Obhut. In Sachſen hat die neue ſozialdemokratiſche Regierung die Bildung proletariſcher Schutzwehren mit in ihr Programm auf⸗ genommen und wenn auch die Sozialdemokraten vorläufig noch das Juſammenexerzieren mit den Kommuniſten ablehnen, ſo öffnen ſie dieſen Parteigängern des Bolſchewismus doch die Tür ſperrangelweit zur ſyſtematiſchen Ausbildung einer roten Garde. Daß es in Thü⸗ ringen ähnlich zugeht, weiß man und wie anſteckend dies wirkt, mag das Magdeburger Beiſpiel zeigen. Dort hat ſich eine ſozial⸗ demokratiſche Schutzwehr dem Oberpräſidenten Hörſing zur Verfü⸗ Zung geſtellt, der die Bildung dieſer Wehr als eine mutige Tat lobte. Wenn er dafür auch von dem Miniſter Severing(wenigſtens der Form nach) abgekanzelt worden iſt, ſo beweiſt der Fall doch, wie unaufhaltſam dieſer geradezu kriegeriſche Klaſſengeiſt von der kom⸗ Mmuniſtiſchen Seite her in die ſozialdemokratiſchen Reihen eindringt an kann mit Fug und Recht ſagen, daß die Vortruppen auf dieſer ite bereits formiert ſind und man kann ſich leicht denken, welche en dieſer erſte Schritt nach ſich ziehen könnte. 5 Und nun das andere Extrem! Herr Severing behauptet, daß die eutſch⸗völkiſche Freiheitspartei im Grunde genom⸗ men nur das äußere Gewand einer rechts gerichteten militäriſchen niſation darſtelle. Inwieweit er recht hat, mag der Staats⸗ gerichtshof entſcheiden. Soweit das von Severing vorgelegte Ma⸗ texrial bekannt iſt, ſcheint es ſich weniger um eine zweckbewußte Or⸗ ganfſation, als um Ueberſchreitungen und um Unbeſonnenheiten Ein⸗ zelner zu handeln. Fraglos iſt aber, daß die Hitler⸗Garde in ähnliche Züge aufweiſt mie die proletariſchen Schutzwehren. iſt die ſtraffe Organiſation unbeſtreitbar und auch der offen er⸗ klärte Zweck läuft darauf hinaus, für den Fall des Losſchlagens ge⸗ 88 zu ſein. Bei wem liegt dieſe Gefahr in erſter Linie? Alle Kenigen, die die Verhältniſſe näher kennen, meſſen bei weitem die Gefahr den Kommuniſten und ihren Helfershelfern bei. Auf Seite wird alles darauf angelegt, eine neue Revolution herbei⸗ bringen ſoll. Auf der rechten Seite beſteht die Gefahr, daß Unbe⸗ ſonnenheiten in einzelnen Fällen begangen werden. Eine allgemeine Putſchgefahr liegt auf dieſer Seite aber wogl nicht vor. Immerhin: Es ſind hier wie dort exploſionsgefährliche Zuſtände geſchaffen. Und es genügt am Ende ein Punkt, um die allerbedrohlichſten Zerſtörun⸗ gen hervorzurufen. Was das angeſichts des Ruhrkampfes zu bedeu⸗ den hat, braucht nicht erſt geſagt zu werden. Es darfalſo auf dem bisher beſchrittenen Wege Richt weitergehen, weder rechts nochlinks. Soll aber Abhilfe geſchaffen werden, ſo geht es nicht auf dem Wege, den Herr vering beſchritten hat. Der preußiſche Innenminiſter hat einen ag gegen rechts geführt, wo nicht die Hauptgefahr ſitzt. Auf der inken ſcheinen die Radikalen bereits ſo ſtark geworden zu ſein, daß n ihrer mit den bisherigen Mitteln nicht mehr Herr wird, ganz ſehen davon, daß in Sachſen und Thüringen die Regierungen derricht daran denken, hier zuzupacken. Welchen Grad die Spannung reits angenommen hat, kann man aus der Gegenüberſtellung e Beiſpiele erkennen: In Sachſen nimmt der neue Miniſter⸗ räſident die kommuniſtiſchen Hundertſchaften in ſeinen Schutz, in weigern ſich zwei Angeklagte, der Zitierung vor das Reichs⸗ r in Leipzig Folge zu leiſten. Das Bedenkliche iſt dabei in Fag en daß ſich dort die Regierungsgewalt auf die Seite derer —5 die der Reichsregierung in den Rücken fallen, während ſich die riſche Regierung wenigſtens beſtrebt zeigt, der Reichsgewalt zu ibrem Rechte zu verhelfen. Wohin aber ſoll es führen, wenn in die⸗ em Augenblick innerer Verwicklungen die Widerſtandskraft des Vol⸗ —4 und die Aktionskraft der Regierung gelähmt wird? Deshalb iſt 10 dringend erforderlich, daß die bereits drohend angewachſene Ge⸗ r raſch beſchworen wird. die Gefahr für Oberſchleſten Die„Rote Fahne“ in ihrem nimmerſatten Haß gegen die deutſche 5 1 hlt, die Zeitfreiwilligen⸗ u. gegenrevolutionäre Selbſtſchutzverbände in iie ien würden ſeit einigen Jehh unter dem Vorwand der Polengefahr mobiliſiert und von der Nariſ rde, in dieſem Fall auch von dem Reichswehrminiſterium mili⸗ unterrichteter Stelle iſt davon im 2 das geringſte bekannt. Möglich, was ſich von hier uß enlie nicht überſehen läßt, daß vom oberſchleſiſchen Grenz⸗ 3. Zt. Uebungen veranſtaltet werden. Auch die aber fänden Ve ſicher ohne Anregung des Reichswehrminiſteriums und ohne Verbindung mit ihm ſtatt. 5 tmas anderes aber iſt es, ob derlei Rüſtungen nicht ſehr an⸗ bracht wären. Seit geraumer Weile iſt im abgetretenen aber⸗ en Gebiet zu beobachten. und man hat das Gefühl, als ob, das offtzielle Polen offiziell noch Loyalität und Zurückhal⸗ dbewahrt, die hinter Korfanty ſtehenden Truppen ge⸗ nfam mit den Franzoſen es darauf anlegten, Zu⸗ umenſtöße zu provozieren. Soweit wir unterrichtet zu fein glau⸗ wird die NTo ie%nn autoritativer“ terſucht. wwerdſ dieſer Unterſuchung werden der deffentlichkeit unter⸗ erden. General Le Rond in Kattowitz. Le Rond wurde in Kattowitz mit großem Pomp empfangen. 11 Woſewode von Oberſchleſten hiell eine Begrüßu 2 ben e eeederen de polniſch ⸗franz nbrüder Die Schul⸗ luzend brachte dem Genercl Opationen dar. JZeltungsverbole beun der Interallllerten Rheinlandkommliſſlon find folgende Zel⸗ 2 im beſetſten Geblet verboten worden:„Die Münche⸗ Mungd o ſt und die„Bayheriſchen Verkehrsblätter“ in 77 chen ab 18. April auf die Dauer von 3 Monaten. Der„Frän⸗ 15 e Turier“ in Nürnberg ab 17. April auf immer. Die Zeit⸗ Das Die Woche“ nom 18. April auf die Dauer von 7 Tag m. W UMhr⸗Abendblatt“ in Frankfurt vom 17. April bis l. ausgerüſtet. An Berliner 6fN 1 + N Die Stützungsaktion für die Mark Beſchränkung der Einfuhr— Anmeldepflicht für Deoiſen (Von unſerm Berliner Büro.) Berlin, 19. April. Angeſichts des plötzlichen Wiederanſchnellens der Deviſenkurſe hal die Reichstegierung im Einvernehmen mik der Reichsbankdirek⸗ kion beſchloſſen, die Stützungsaktion für die Reichsmark mit allem Nachdruck weiterzuführen. Zu dieſem Zweck ſollen, abgeſehen von der Jortſetzung der börſentechniſchen Skützungsmöglichkeiten, zunächſt folgende Maßnahmen ergrifſen werden: 1. weitigehende Einſchränkung der Ginfuhr, 2. die Einführung einer allgemeinen Anmeldepflicht ſür Beſitz an Deviſen noch dem Stand des Tages, an dem die hier zu erſorderlichen Natverordnungen erlaſſen werden. Dieſe Maß⸗ nahmen ſollen unverzüglich ergriffen werden. Die engliſchen Handelskammern zum Kuhrkonflikt und zur Reparationsfrage Am Mittwoch fand die Jahresverſammlung der eng⸗ liſchen Handelskammern ſtatt. Sie geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung der Wirtſchaftskreiſe Englands, die an einer baldigen Beilegung des Ruhrkonfliktes intereſſiert ſind. Allge⸗ mein wird hervorgehoben, daß mit keinem Wort der Regierung nahegelegt wurde, Frankreich zu unterſtützen oder auf franzöſiſche Wünſche einzugehen. Der neu gewählte Vorſitzende Balfour aus Sheffield begrüßte in ſeiner Rede eine der Regierung zu überſen⸗ dende Entſchließung, in der ausgeſprochen wird, daß die gegenwärtige Unſicherheit in der Reparationsfrage den Frieden der Welt gefährde. Der Vertreter der Handelskammer in Liverpool ſprach über Eng⸗ lands See Frankreich habe nach dem Einmarſch ins Ruhrgebiet im erſten Viertel dieſes Jahres vier Millionen Tonnen Koks und Kohlen von weniger erhalten als vor der Aktion. Da Frankreich und Deutſchland von England Kohlen kauf⸗ ten, falle dieſer Umſtand ſtark ins Gewicht. Es heißt in London, es ſei keineswegs ausgeſchloſſen, daß die Regierung mit Rückſicht auf die Handelskammern durch ihre diplomatiſchen Vertreter eine Be⸗ chleunigung der— der Reparationsfrage innerhalb der Entente anempfehlen dürfte. Die Schädigung des engliſchen Handels durch den Ruhrkonflikt Der parlamentariſche Sekrezär der engliſchen Handelskammer Lord Walmer erklärte, die Anzähl der Beſchwerden britiſcher Fir⸗ men, deren Geſchäfte durch die Zuſtände im Ruhrgeb iet ernſtlich geſchädigt würden, betrage über 600. England ver⸗ ſuche ſein Möglichſtes, um mit den Verbündeten und Deutſchland Bedingungen zu vereinbaren, damit die vor der Ruhrbeſetzung ab⸗ geſchloſſenen Kontrakte erfüllt werden könnten. Gegenwärtig ſei leider ein Stillſtand eingetreten. Zollarenze und engliſcher Bandel Der Düſſeldorfer Vertreter der Londoner„Times“ hatte Ge⸗ legenheit, mit verſchiedenen britiſchen Kaufleuten in Köln zu ſpre⸗ chen. Sie klagten ſämtlich darüber, daß ihre Geſchäftstätigkeit faſt vollſtändig brach liege. Die franzöſiſchen Zollſtellen bereiteten derartige Schwierigkeiten und brächten eine derartige Verwirrung für das geſamte Jollweſen, daß keine Waren weder heraus⸗ noch hineingehen. Die Verwirrung ſei ſo groß, daß der britiſche Ge⸗ ſchäftsmann in Köln die Zeit heute beſtimmen könne, wo er vor dem völltgen Ruin ſtehe. Leider bekümmere ſich anſcheinend aber die britiſche Regierung nicht um die Intereſſen ihrer Bürger. Ein engliſches Urteil über die Ruhrbeſetzung Die engliſche Arbeiterpartei veröffentlicht heute nach einer Drahtung der„B..“ aus London einen längeren Bericht der 4 Abgeordneten, die ſie zu Oſtern nach dem Ruhrgebiet entſandt hatte. Der Bericht enthält eine vernichtende Beſtäti ⸗ gung der franzöſiſchen Gewaltherrſchaft im Ruhrgebiet. 5 Die Abgeordneten führen darüber aus:„Wir fanden einen Kriegszuſtand im Ruhrgebiet. Trotz einer gewiſſen äußeren Ruhe ſind unterirdiſche Leidenſchaften am Werk. die eines Tages ſich ſeder Beherrſchung durch die franzöſiſche Armee oder die deut⸗ ſchen Behörden entziehen könmen. Die Lage entſpricht einer Be⸗ ſezung Groß⸗Londons durch eine feindliche Armee von 100 000 Mann. Eine ſolche Armee kann Bürger totſchießen, zerſtören und terroriſteren, aber ſie kann nicht regieren.“ Weitere Abſätze des Be⸗ richts ſtellen die friedliche Geſinnung und die Erfüllungs⸗ bereitſchaft der deutſchen Arbeiter dar. Sie ſchildern ſerner die Zerſtörung des Verkehrs und die wirtſchaftliche Lage im Ruhrgebiet und ſie ſchließen dieſen Teil des Berichts mit den Worten:„Frankreich erhält nichts durch ſeine Aktion, und es ſcheint zweifelhaft, ob die gegenwärtige Lage ſich noch längere Zeit aufrecht erhalten kann, ohne Hunger und Blutvergießen oder beides hervorzurufen.“ Um die Löſung der Reparationsfrage London, 19. April. Unterhaus. Das Mitglied Benn führte aus: Das britiſche Imperium müſſe die Verwüſtungen des Krieges und den Ruin Europas, der hoffentlich nur zeitweilig ſei, wieder gut⸗ machen. Arthur Balfour brachte eine Entſchließung ein, in der er erklärte, daß die Unſicherheit wegen der Reparation nach⸗ teilig für den Frieden der Welt ſei und den Aufſchwung der Induſtrie und des Handels verhindere und in der der Vorſchlag gemacht wird, unter Mitwirkung der internationalen Handelskam⸗ mern und anderer Verbände eine Zuſammenkunft von Geſchäftsleuten und Finanzleuten zur Be⸗ [prechung der Reparationsfrage einzuberufen. Die Entſchließung betont, die Sicherheit Frankreichs gegen einen Angriff, auf die es Anſpruch habe, müſſe unabhängig von der Reparations⸗ frage geregelt werden. Die Entſchließung Balfours wurde ange ⸗ nommen. Ausſichtsloſtigkeit einer Interalllierten Schulden⸗Ronferenz Im engliſchen Unterhaus wurde von konfervatlver Seite eine Anfrage an die Regierung gerichtet, ob ſie bereit ſei, die an den einzuladen, um einmel die interallilerte Schuldenfrage lltig zu regeln und welterhin den Betrag der Reparationen ſeſtzuſetzen, den Deutſchland zu zahlen habe. Der Schaßkanzler Baldwin er⸗ widerte, er glaube nicht, daß gegenwärtig durch eine Konferenz über die alliierten Schulden irgend etwas erzielt werden könne. Der Betrag der Reparotionen, den man von Deutſchland ſordern würde, werde von Deutſchland Größtmöglichſtes nerlangen. Er würde von den inkeralliierten Verſchuldungen nicht berührt. Verkaufspreis M. 150.— 1923— Nr. 181 Anzeigenpreiſe: get vorausza ung ole ct. Zeie Mr. o. Stellen zeſ. u. Samil.⸗Nuzeit · aus mannheim ermüßigte prelſe Reklamen me. 2300.. Annahmeſchl.: Mittagbl. vorm. 8¼ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Rnzeigen au beſüummten Tagen, Stellen u. Rusgab. wird keine Vtrantwort. übern höd. Gewalt. Strolks, Srtriebsſtbrung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſnue ausgefall. s8. deſchrünkt. Rusgab. od f. verſp. Rufnahm. v. Nuzeig. Ruftr. ö. FLernſpr. oh. Gcwädr. Serichtsſt. Mannheir; Wuſik⸗Jeitung Zur franzöſiſchen Kheinlandpolitik Die Ere Norwelle ſchreibt: Man murmelt, daß wir in Paris ent⸗ ſchloſſen ſind, die perwaltungs⸗ und wirtſchaftliche Autonomie der Rheinlande einzurichten, und daß dieſes Manöver der Vorbote einer umfaſſenden Operation, nämlich die Ausrufung einer rheiniſchen Republik ſei. Wir können im Augenblick nicht feſtſtellen, was an dieſen Gerüchten wahres iſt. Wir haben aber Gründe anzunehmen, daß es ſich hier nicht umvöllige Phan⸗ taſie handelt. Es herrſcht hier ein Geiſteszuſtand, der die Un⸗ abhängiskeit der Kheinlande ſchaffen will. die ſich voll⸗ kommen gegen das Deutſche Reich orientieren ſoll. Wir ſind ebenſo beſorgt, wie andere, um die Sicherheit Frankreichs. Aber wir be⸗ haupten, daß eine Löſung dieſer Art dieſe Sicherheit nicht verwirklichen kann. Die Sicherheitsfrage iſt nicht mehr militäriſcher Art, ſondern diplomatiſcher, d. h. es hängt vielmehr von einer neuen Art der Diplomatie ab, wie man dieſe internationale Organiſation der territorialen Regie der europäiſchen Mächte nennt. In praktiſcher Beziehung ſcheint man die Vorteile, die wir aus einer Trennung der verſchiedenen Elemente des Deutſchen Reiche⸗ ziehen können, ſchlecht einzufehen. Deutſchland trägt an ſeiner Flanke zwed Wunden, nämlich— und das Rheinland. Wenn Deutſchland ſich ſelbſt überlaſſen wird, kann ſich dieſer Zuftand, unter dem es ſo ſchwer leldet, nur noch verſchärfen. Wenn wir aber eingreifen, dann werden wir einige gefährliche Reaktionen hervorrufen, und der moraliſche Widerſtand wird größer und ſtärker werden, und auf künſtlichem Grunde ſchaffen wir eine Art ſentimentales Vaterland, durch das die künftige Revanche genährt wird. Zu der Ausweiſung des Reichskommiſſars in dem beſetzten rheiniſchen Gebiet bemerkt das Amſterdamer„Algemeen Handels⸗ blad“: Die franzöſiſche Beſetzungspolitik beginnt von de m Friedens⸗ vertrag und dem im Rheinlandabkommen feſtgeſetzten Ziele immer mehr abzuweichen. Es ſind ſtändig Anzeichen dafür vorhanden, daß in der Richtung vorgegangen wird, die der Vorſitzende des Finanz⸗ ausſchuſſes der franzöſiſchen Kammer in ſeinem Geheimbericht an⸗ empfohlen hat, das Rheinland Schritt für Schritt von Deutſchlandloszulöſen und in eine enge wirtſchaftliche und militäriſche Verbindung mit Frankreich zu 1— Das ſozia⸗ kiſtiſche Blatt„Het Volk“ ſchreibt in gleichem Sinne. Jranzöſiſche Willkür Dem Kriminalkommiſſär Wilotzkei, der nach der Exrmordung des franzöſiſchen Soldaten Schmidt in Eſſen als Geiſel feſtgehalten worden war, wurde von den Franzoſen eröffnet, er werde ſechs Monate in Haft bleiben, weil der Mörder nicht ermittelt wor⸗ den ſei. Ein gerichtliches Verfahren hat nicht ſtattgefunden. Auch wurde ihm keine Gelegenheit gegeben, ſich zu äußern. Die deutſchen Behörden haben die—— rlichen Schritte eingeleitet.— Angehörige der Wen etauſch d. verlangten von der Duisbhurger Reichs⸗ bank den Austauſch von MX gezeichneten 20 000 Mk.⸗Scheinen, die bekanntlich in der Reichsbank als ungültig erklärt waren und zwar in einem Geſamtbetrag von 6 Millionen Mark. Als dem Erſuchen nicht Folge geleiſtet würde, wurde die geſamte Summe unter Zurück⸗ altung der MX gezeichneten Scheine beſchlagnahmt.— Der Verteidiger des Bürgermeiſters Vechee Rechtsanwolt Dr. Klinghardt, der bekanntlich im Geſchäftszimmer des Anklage⸗ vertreters der 77. Diviſion um Einſichtnahme in die Akten erſuchte. von den Franzoſen verhaftet und in das Gefängnis abgeführt wor⸗ den war, iſt nach zehntägiger Haft entlaſſen worden.— Laut Mir⸗ teilung der Kreisdelegierten ſind wegen angeblicher Sabotageakte gen die Eiſenbahner N. Straßenzüge im Weſten der Stadt Aachen von 8 Uhr abends bis 5 Uhr morgens geſperrt. Von den Franzoſen wurden geſtern ausgewieſen: Bürgermeiſter Riebel aus Dornheim, Bürgermeiſter Hartung aus Goddelau und der ſtellvertretende Bürgermeiſter Beigeordnete Knocke aus Wolfskehlen. Der angebliche Grund zu den Au⸗weiſungen ſoll die Verweigerung einer Liſte der in den betreffenden Ortſchaften woh⸗ nenden Eiſenbahner ſein. 2 verhaftungen Der Bürgermeiſter in München⸗Gladbach iſt aus der Haft enklaſſen worden. r Beigeordnete Neferich wurde ver⸗ haftet und nach Sterkrade transportiert.— Die Schließung der Wirt⸗ ſchaften und Kinos durch die Belgier erfolgte, wie nachträglich ge⸗ meldet wird, weil die Geſchäftsleute ſich weigerten, entſprechend dem Verlangen der Belgier von 8 Uhr abends bis 4 Uhr morgens die Lampen im Schaufenſter brennen zu laſſen. Wegen der Verhaftung des 2. Direktors der Reichsbank Wal z wurde die Reichsbank in Koblenz bis auf weiteres geſchloſſen. Letzte Meldungen Die Bürgermeiſterwahl in Heidelberg z Heidelberg, 19. April. Nachdem, wie berichtet, zwei Wahl⸗ gänge zur Wiederwahl des zweiten Bürgermeiſters Dr. Drach ergebnislos verlaufen ſind, iſt geſtern Dr. Drach im dritten Wahl⸗ gang mit 58 von 105 Wahlberechtigten wiedergewählt wor⸗ den. Die Sozialdemokraten hatten auf die Stimmenabgabe für ihren Kandidaten, den Landtagsabg. und Stadtrat Maier, verzichtet. Dieſe Haltung veranlaßte die Kommuniſten, geſchloſſen für den demokratiſchen Kandidaten Dr. Drach einzutreten. Der von den Deutſchnationalen aufgeſtellte Kandidat Rechtsanwalt Winhold aus Baden⸗Baden erhielt 19 Stimmen. Außerdem wurde ein unbeſchrie⸗ berer Zettel abgegeben. Aufgehobenes Einwanderungsverbot in fanada. Berlin, 19. April. Nach einer Mitteilung der Cunard⸗Linie iſt das Einwanderungsverbot für deutſche, öſterreichiſche, bulgariſche und lürkiſche Staatsangehörige in Kanada aufgehoben worden. Die Ausbeutung der petroleumquellen in Baku Berlin. 18. April Der Präſident der Barnedele Corpration Maſon Day iſt aus Moskau in Berlin eingetroffen und erklärte dem Berliner Vertreter des„Newyork Herald“, daß er von der Sowfet⸗ regterung eine große Konzeſſion für die Ausbevtung der Petroleumquellen erholten habe, die im September ins Leben treten werde. Die Barne dale Corporatian Meſen Doy wird die geſamten Oelfelder in Baku ausbeuten. Ste vervflichtet ſich,'e notwe'gen — 9825 und die techniſchen Arbeitskräfte zur Verfügung zu ellen. 7 Berſta. 19. Aprtl.(Bon unferem Berilner Bürd.) Aus Elting wird gemeldet, der Haftbefehl gegen den franzöſiſchen Jour⸗ naliſten Labourel iſt aufgehoben und der Verhaftete frei gelaſſen worden. Er iſt in Richtung Königsberg weiter gefahren Bregenz, 19. April. Heute Vormittag wurde in Anweſenheit der Vororlberger Landesregierung und den Regierungsbehörden von St. Gallen der Oberrhein⸗Durchſtich durch Sprengung eröffnet. interalillerten Schulden beteiligten Nattonen zu einer Konferenz ſtell — 2. Seile. Nr. 181 Maunnheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerskag, den 19. April 1923 Städtiſche Nachrichten Anſere Milchverſorgung Die Frage unſerer Milchverſorgung wird, ſo ſchreibt uns die Direktion der Mannheimer Milchzentrale, in den Mann⸗ heimer Tageszeitungen neuerdings von verſchiedenen Geſichtspunkten aus ſcherfer Kritik unterworſen. Indem wir zugeben, daß das, was ißt bieſer Hinſicht über die ſchädlichen Einflüſſe der Butterpreisgeſtal⸗ tung und der Einteilung unſerer Milchlieferbezirke geſagt wurde, kaum zu widerlegen iſt, bemerken wir hierzu folgendes: Das Reichsmilchgeſetz, welches im Mai 1921 in Kraft krat, gab die Butterbewirtſchaftung frei. Die geſetzliche Be⸗ welche dann noch für die Milchbewirtſchaftung beſtehen bliah, bildet keine genügende Handhabe, die Friſchmilch in den Pro⸗ duktionsgebieten derart reſtlos zu erfaſſen, wie dies im Intereſſe der milchbedurftigen Verbraucher notwendig wäre. Die freie i aaer tung auf dem Buttermarkte bildet natürlicherweiſe auf der einen Seite einen ſtarken Anreiz zur Verbutterung von Friſchmilch und ſieß auf der anderen Seite einen Butterpreis zu Stande kommen, die nur noch für— erſchwinglich ſind, die ſich ihren Buttergenuß uhne Rückſicht auf den Preis, lediglich aus Gründen des Wohlge⸗ ſchmacks, leiſten können. Auf dieſe Weiſe wurde die Butter tatſäch⸗ lich Suxusware, deren natürlich hoher Preis ſchädigend auf die Friſchmichablieferung einwirkt und dodurch ſchwerſte Gefährdung des Allgemein⸗Wohles im Gefolge hat. Gerade die unnatürliche und ungehemmte Preisgeſtaltung der Butter zeigt, daß die Butter mit der Fettverſorgung im all⸗ emeinen in keinem Zuſammenhang mehr ſteht, ſonſt hätte er Butterpreis mit dem reichlichen Angebote billiger Fette natur⸗ nolwendigerweiſe zurückgehen müſſen. Es unterliegt alſo keinem Zweifel, daß unter dieſen Vorausſetzungen die Butter Luxusware Al, die als Nahrungsmittel für breite Schichten der Bevölkerung gar Uicht mehr in Betracht kommt. Um ſo mehr iſt dann der Notſchrei zu herſtehen, der von der Behörde ſchärfſte Maßnahmen degen das unbegrenzte Steigen der Butterpreiſe ſordert. So lange die Preiſe für die Luxusware Butter keiner Hemmung unterworefn ſind, ſo lange wird unſere Friſchmilchverſor⸗ gung zu leiden haben. Auch der Landwirt rechnet kaufmänniſch. Er ſucht ſein Produkt Miſch nan den(ru dſétzen beſter Re tabilität zu verwerten. Die heutigen unbeanſtandeten der Butter zeigen dem Landwirt dieſen Weg in der Verbutterung. Mit Recht befaßt ſich deshalb die öffentliche Meinung mit der Frage:„Iſt es zuläſſig, daß der Buttergenuß ſolcher, die nach dem Preiſe nicht zu fragen brauchen, breiteſten Schichten der Bevölkerung, Kindern und Kranken, das vom Munde wegnimmt, ohne das ſie nicht leben können— die Milch?“ Mit Recht wird dieſe Frage als ein Notſchrei ausgeſprochen. Wenn unbegründeter Preisgeſtaltung der Bütter alle Wege fernerhin geebnet bleiben, dann können wir mtt dem Zuſammenbruch üunſerer Friſchmilchverſorgung beſtimmt rechnen. Dieſer Zuſammenbruch 12 iſt dann lediglich auf die Tatſache Fansde daß der Produr⸗ tionsanteiz der Luxusware Butter durch keine geſetzliche Maßnahme abgeſchnürt wurde. Die geſamte Kontrolltätigkeit in den Produk⸗ tionsgebieten wird auf dieſe Weiſe wirkungslos. Lächelnd zeigt man die amtlichen Erlaubnisſcheine zum Butteraufkauf. Wenn un⸗ ſeren Kindern und Kranken die Milch fehlt, dann dürfte es keine halben Maßnahmen mehr geben. So lange unſeren Kindern und Kranken der an und für ſich knappe Milchbezug aus Milchmangl gekürzt werden muß, ſo lange dürfte keine Veranlaſſung heſtehen, Erlaubnis zum Butteraufkauf in den Gebieten zu erteilen, welche Friſchmilch zu liefern haben. Es handelt ſich bei dieſer Frage um das Gedeihen der Kleinen und Kleinſten. Nur ſchärfſte geſetzliche Maßnahmen gegenüber dem Butterhandel und der Butterpreisge⸗ ſtältung vermögen in letzter Minute das Gedeihen der jungen Gene⸗ ration 125 zu ſtellen. Wer unter den heutigen Verhältniſſen But⸗ ter kauft, ſchädigt wiſſentlich unſere Kinder. Deshalb müſſen öffent⸗ liche Meinung und geſetzliche Maßnahmen zuſammen helfen, um das zu retten, was heute noch zu retten iſt. Als natürliche Folgen ungehemmter Butterpreiſe bilden ſich mit der Zeit Friſchmilchpreiſe heraus, die es vielen unter uns aus Mangel an Mitteln öglich machten, ſelbſt das Wenige, was an Milch heute noch geboten wird, überhaupt noch kaufen zu können. Deshalb bedeutet die Forderung ſchärſſter geſetzlicher Maßnahmen auf dieſem Gebiete heute lediglich eine Forderung im Intereſſe der Ge⸗ funderhaltung der jungen Generation, welche heute infolge der Milch⸗ knappheit das ſchwerſte leidet. Wundern wir uns deshalb nicht, wenn die Landwirtſchaft in den nächſten Tagen mit neuen For⸗ derungen kommen wird. Was unſeren Kindern Not kut iſt Milch, friſche Milch. Mit umendlichen Schwierigkeiten und unge⸗ heuren Transportkoſten wird die Milch aus den uns eeſeged uge⸗ teilten Liefergebieten nach Mannheim transportiert. liegen unſere Milchquellen? Aus der Südoſtecke Badens, aus den Bezirken Meßkirch, Pfullendorf und Stockach bezieht Mannheim ſeine Milch. Der äußerſte Süden und Südweſten Badens, die Bezirke Müllheim, Schopfheim, Waldshut und Bonndorf, ſchicken Milch nach der nörd⸗ lichſten größten Stadt Badens. Schon lange vor der Beſetzung von Offenburg und Appenweier ſchufen wir de die Tiefkühlſtationen, um die Milch aus dieſen an und für ſich ergiebigen Bezirken in friſchem Zuſtande nach hier zu bringen. Durch uns eingerichtete Wagen mit Wärmeſchutz⸗Einrichtungen iſt dafür geſorgt, die in den fernen Produktionsgebieten gekühlte Milch auch auf dem langen Transportwege kühl bleibt und füß hier ankommt. So war vor ůrrḿqrrlrͥẽm̊˙mꝛZwr der Beſetzung von Offenburg und Appenweier das möglichſte ge⸗ ſchehen, um auch aus unſeren weitentlegenſten Liefergebieten friſche Milch zu beziehen. Die Nachweiſungen des ſtädt. Unterfuchungs⸗ amtes laſſen erkennen, daß die durch uns verausgabte Milch, auch aus den größten Entfernungen, infolge der getroffenen Einrichtungen die einwandfreier Milch beſaß. Dann kam die Beſetzung von Offenburg und Appenweier und als Folgeerſcheinung davon Unterbrechung der unmittelbaren Zufuhr aus dem Südweſten, dem Süden und dem Südoſten Badens. Die Milch, die früher aus Müll⸗ heim und Schopfheim über Offenburg, Karlsruhe nach Mannheim lief, macht jetzt den Umweg über Stuttgart. Die Milch, die aus den Seegebieten über die Schwarzwaldbahn nach Mannheim lief, macht denſelben Umweg. Dadurch iſt die Milch aus dem Süden, Südweſten und Südoſten Badens bis zu 19 Stunden länger unter⸗ 3 15 Dieſe ungeheure fängerung des nsportweges mußte alle für Friſcherhaltung der Milch getroffenen Einrichtungen illuſoriſch machen und veranlaßte deshalb die maßgebenden Stellen, bei der badiſchen Regierung den Antrag zu ſtellen, aufgrund der geſchaf⸗ fenen Zwangslage eine Neueinteilung der Liefergebiete zu treffen. So wurde beantragt, die von uns abgerückten, für prak⸗ tiſche Bearbeitung gewiſſermaßen losgetrennten Gebiete im Süden Badens günſtiger gelegeneren Verbraucherzentren zuzuteilen und uns nähergelegenen Erſatz zu a Da ſich die übrigen badiſchen Städte weigerten, auf dieſen Antrag einzugehen, hat die badiſche Regierung dis heute unſerem Antrag noch nicht ſtattgegeben. So ſoll Mannheim alſo offenbar gezwungen ſein, Gebiete weiterhin bei⸗ zubehalten, aus denen die Miſch 31 Stunden braucht, um zu uns zu kommen. Auch die beſten molkereitechniſchen Einrichtungen dürften es kaum zu Stande bringen, aus dieſen unnatürlich und durchaus unpraktiſch gelegenen Gebieten während der heißen Jahreszeit friſche Milch herein zu ſchaffen. Im Uebrigen muß dieſer große Umweg überaus verteuernd wirken. Die Vermehrung der Transportmittel in Verbindung mit ſtarken Eisbeilagen ſchaffen uns Unkoſten, wie ſie keine andere badiſche Stadt zu tragen hat. Mit Recht beſchäftigt ſich die öffentliche Meinung mit der Höhe des Milchpreiſes. Was nützen alle Verbilligungsmaßnahmen, wenn durch die slage großer Umwege zu unſeren Milchquellen ſich fortgeſetzt ſteigernde Unkoſten entſtehen. Die uns bis jetzt aufge⸗ zwungene Beibehaltung der von uns abgeſchnittenen Gebiete ſchafft für Mannheim ſämtlichen übrigen badiſchen Städten gegenüber einen Ausnahmezuſtand, der ungeheuer verteuernd und aufs ſchwerſte qualitätsverſchlechternd wirken muß. Man gebe uns doch das Recht, praktiſche Wege der Miſchaufbringung zu gehen. Man räume doch Mannheim die Verechtigung ein, auf dem Gebiete der Milchverſorgung unter erträglichen Verhältniſſen zu arbeiten. An der dieſe Verhältniſſe bedingenden Tatſache ſelbſt ver⸗ mögen wir nichts zu ändern, aber die Tatſache dürfte doch für die Regierung Veranlaſſung ſein, auch gegen den Egoismus anderer Städte Mannheim einen gerechten Ausgleich zu bieken. *Außzerordentliche Zahlung an die Staatsbeamten für April. Nach den Verhandlungen mit den Vertretern der Spitzenorganiſa⸗ tionen iſt es zu folgender Vereinbarung gekommen: Den planmäßi⸗ gen und außerplanmäßigen Beamten ſind drei Viertel ihres für April zuſtehenden Geſamidienſteinkommens am 14. April 1923 neben ihren regelmäßigen Dienſtbezügen zu zahlen. Als Stichtag (für den Kreis der Bezugsberechtigten, für die maßgebende Beſol⸗ dungsgruppe bei Beförderung, für die in Betracht kommende Dienſt⸗ altersſtufe, für die Ortsklaſſe, für die Frage, ob und in welcher Höhe Kinder⸗ und Frauenzuſchlag zuſtändig ſind uſw.) hat der 1. April zu gelten. Als Geſamtdienſteinkommen gilt das Monats⸗ einkommen(Grundgehalt, Ortszuſchlag, Kinderzuſchlag, Teuerungs⸗ zuſchlag, Frauenzulage, örtliche Sonderzuſchläge einſchließlich der 100prozentigen Erhöhung für das beſetzte und Einbruchsgebiet). Dieſe außerordentliche Zahlung erhalten auch die Angeſtellten und die im Probedienſt und während der Vorbereitungsdienſtzeit. * Diebiſche Elſter. Auf dem hieſigen Hauptbahnhof wurde eine rau aus Ludwigshafen feſtgenommen, weil ſie in einer dortigen chaubude, wo ſie beſchäftigt war, einer Artiſtin Kleider im Werte von 425 000 M. und 82 000 M. in bar entwendet hatte. «Ein ſchlechter Bogel, der ſein Neſt beſchmutzt. Wegen ihres Verhaltens im D⸗Zug Mannheim—München, wo ſie für alle Greuel⸗ taten der Franzoſen im beſetzten Gebiete eine Entſchuldigung wußte und das Verhalten der Deutſchen während des Krieges in Frankreich verurteilte, erregte die Witwe Lina Meyrel, geborene Fuchs aus Mannheim unter den Mitreiſenden tiefe Empörung, ſo daß dieſe in Augsburg ihre Verhaftung veranlaßten. Es ſtellte ſich heraus, daß die Meyrel eine geborene Deutſche, durch Verheiratung aber eine franzöſiſche Staatsangehörige iſt. Sie hatte einen deutſchen und einen franzöſiſchen Paß bei ſich. Sie wollte alſo in Deutſchland als Deutſche, in Frankreich als Franzöſin gelten. Weil ſie als Aus⸗ länderin ohne Einreiſe⸗Erlaubnis nach Bayern gereiſt war, hat ſie Strafe und Ausweiſung zu gewärtigen. Marktbericht t und Ei beherrſchten den Spina heutigen Wochenmarkt. In beiden Artikeſn war die Zufuhr ſo ſtark, daß in der 11. Vormittags⸗ beträchtliche Mengen noch der Käuferinnen harrten. Die Preiſe zeigten rückläufige Tendenz. Das Pfund Spinat war ſchon von 250 an, das Ei von 370& an zu haben. Die Pfälzer ſorgten SN 1 Kunſt und Wiſſenſchaſt Oskar A. 5. Schmitz, der bekannte Schriftſteller und aus⸗ gezeichnete Eſſafſt, vollendete am 16. April ſein 50. Lebensjahr. Von ſeinen geiſtvollen Büchern weltphilofophiſcher Haltung ſind am bekannteſten ſeine„Breviere“ für Weltleute, für Einſame, für Un⸗ politiſche. Ausgezeichnete Kenntnis der Nationen, ihrer geiſtigen Verfaſſungen, ihrer Geſellſchaftsprobleme verraten ſeine über England und Frankreich. Schmitz hat auch gute Romane geſchxieben. 4 255 25 N—— ürzlich Friedri er zurückgetreten iſt, i er 4 piel⸗ leiter des Schauſpiels am Stuttgarter Landestheater Fritz Holl berufen worden. Der neue Direktor des Haufes am Bülowplatz ſtammt aus Luiſe Dumonts Schule. Seit 1913 war er am Düſſel⸗ doerfer Schauſpielhaus als Darſteller und Regiſſeur tätig und über⸗ nahm im Jahre 1919 zuſammen mit Paul Henckels die Direktion des Düſſeldorfer eeee Von dort* er—— zwei 2 an das Württembergiſche Landestheater n tuttgart berufen. Kar 30 Martin und der Dar e ee e Guſtav artung ſtanden in der erſten Reihe der Berufenen, unter denen der Verein Volksbühne die Wahl hatte. Wühelm Furtwängler hat von der Intendanz der Ber⸗ linet Staatsoper einen Antrag als Generalmuſik⸗ direlktor mit weitgehenden Kompetenzen erhalten; damit ſoll'e alich die Symphoniekonzerte der Staatskapelle verbun⸗ den fein, deren Dirigent Furtwängler ſchon geweſen iſt, bis ihm die Nachfolge Nikiſchs in den Philharmoniſchen Konzerten übertragen würde. Um die Annahme dieſes Antrages zu ermöglichen, wären die zuſtändigen Stellen bereit geweſen, die Konzerte der Staats⸗ tapelle und die Philharmoniſchen Konzerte in eine einzige Hand zu legen, was bisher noch niemals der Fall war. Indeſſen hat Furt⸗ Wängler dieſes Anerbieten abgelehnt, da es mit ſeinen Ver⸗ pflichtungen als Dirigent der Leipziger Gewandhaus⸗Konzerde nicht vereinbar geweſen wäre. Wdie Tagung des„Deutſchen Bühnenvereins“, d. h. der Ge⸗ der deutſchen Bühnenleiter, nahm den Beſchluß der erliner Bühnenleiter, keine Werke franzöſiſcher Ver⸗ aſſet während der Ruhrbeſetzung aufzuführen, einſtimmig für as ganze Reich an. Ferner beſchloß man einſtimmig, der Witwe Richard Wagners 1 Prozent des Bruttogewinns aller zur Auf⸗ 9 55 gelangenden Wagner⸗Opern als Ehrengabe zu über⸗ weiſen. 1 Franzöſterung eines bekaunten deutſchen Muſikverlags. Es dürfte in der Oeffentlichkeit noch wenig bekannt ſein, daß die vielfach nerbreitete Univerſal⸗Edition Wien und Leipzig in franzöſiſche Hände übergegangen iſt. Die Gründerin, die öſterrei⸗ chiſche Landesbank, ging in den Beſitz der Banque des Pays de Eurove Centrale in Paris über. Die Univerſal⸗Edition enthält uiele Werke von Richard Strauß, Guſtav Mahler, Anton Brückner, Maz Reger, Joſef Marx, Arnold Schönberg uſw. Literaturt Der Jalke. VBücherei zeitgenöſſi Novellen. Die erſten fünf Bände: 1. Albrecht Gitter. 2. Lulu von Strauß und Torney, Das Fenſter. 3. Peter Dörfler, Regine und Mang. 4. Grethe Auer, Die Seele der Imperſa. 5. Azel Lübbe, Ein preußiſcher Offtzier. Deutſche Verlags⸗An⸗ ſtalt Stuttgart.— Die deutſche Novelle der Gegenwart in ihren beſten, ſtilſicherſten Schöpfungen will„Der Falke“ bringen. So iſt die Samml nach jenem Falken aus einer Novelle von Boccaccio benannt, der durch eine berühmte Definition Paul Heyſes das Kenn⸗ bild für die Kunſtgattung der Novelle geworden iſt. Dieſe neue Bücherreihe iſt in literariſcher Hinſicht nicht auf ein beſtimmtes Pro⸗ gramm eingeſchworen. So kommen gleich die erſten fünf Bände des„Falken“ wie aus fünf verſchiedenen Provinzen der Dichtkunſt her. Die Reihe eröffnet einer der angeſehenſten Erzähler der jüngſten Generation, Albrecht Schaeffer. Mit dichteriſcher Kühnheit und ſeelenkundigem Takt hat er in ſeiner Erzählung„Das Gitter“ ein heilles Problem bezwungen. Lulu von Strauß und Tor⸗ ney gibt mit altmeiſterlicher Gediegenheit und Wirklichkeitstreue ein Bild aus kleinbürgerlicher Welt, indem ſie einen ſchweren Ehekonflikt zu erſchütternder, zarter Löſung führt. Peter Dörfler erzählt mit elementarer Wucht und Schwungkraft eine Bauerngeſchichte großen Stils. In einem farbigen Bild aus der Blütezeit der ita⸗ lieniſchen Renaiſſance und unter dem Schleier einer märchenhaften Seelenvertauſchung vollzieht ſich in der Novelle von Grerhe Auer„Die Seele der Imperia“ das innere Reif⸗ und Freiwerden eines edlen Frauenweſens. Axel Lübbe iſt für viele wohl ein neuer Mann; ſeine männlich herbe, ſtarke geiſtige Kunſt deutet da⸗ Schickfal eines preußiſchen Offiziers, der aus engen Schranken, durch Natur, Erziehung, Verhältniſſe ihm gezogen, ſich zu heldiſchem Ster⸗ ben emporrafft und ſo der inneren Freiheit eine Gaſſe bricht. Die Sammlung wird fortgeſetzt. voller Anfang. David ſchlägt die Harfe, Raman nach der Bibel 105 Rich. Otto Frankfurter. Verlag Grethlein u. Co., Leipzig. Der Roman iſt ein Literatenroman. David, der Held der Bibel und des jüdiſchen Volkes, wird darin als ein Betrüger von jämmerſichſter Monſchſichkeit enklarvt. Ex bleibt ein Unhald, feig, geil, geriſſen, ſtreberiſch, ein Maulheld, ein Schmutzian. Um ihm herum ein figurenreiches Ge⸗ mälde aus der ſagenhaften Geſchichte des jüdiſchen Volkes. Vieles iſt ganz modern geſehen, ganze Teile wirken wie ein Srfüſſelroman auf unſere Zeit. Das ganze: eine Schöpfung des Gehirns, der Kritik, des Skeptizismus. Seitſchriften Fauſt, eine Monatsſchrift für Kunſt, Literatur und Muſik. Das Sammler⸗ kabinett. Jahrg, 1922/23, Heft 11/12. Erich Reiß, Verlag, Berliu. Die ſchöne Siteratur, herausgegeben von Will Veſßer. 24. Jahrgang. 4 ffſſſfffepfſſſſſſſſſſſnſſſiſinH Feſftmin Heft 18. Verſog Ed. Avenarins, Leſpzig. Die fünf Bände ſind ein verheißungs⸗ wieder dafür, daß auch in den anderen Früßlingsgemüſeſorten die Auswahl reichlich war. In Lattich, Kreſſe und Rhabarber überſtieg das Angebot bei weitem die Nachfrage. Infolgedeſſen war auch in dieſen Artikeln ein Rückgang der Preiſe im Vergleich zur Vorwoche feſtzuſtellen. Der Vorort Käfertal ſandte viel Spargel. Für erſte Qualität mußten 2000—2500 angelegt werden. Suppenſpargel war von 1200„ an zu haben. Die ſtarke Kartoffelzufuhr veran⸗ laßte einen Rückgang des Pfundpreiſes um 5%½ auf 50 K. Für ein ſchönes Ei mußten 390—420 aufgewendet werden. Der geringe Preisrückgang erſtreckte ſich lediglich auf die kleinſten Exem⸗ plare. Der Prets der Tafelbutter hielt ſich im allgemeinen auf 10 000„ Die Landbutter wurde im Durchſchnitt zu 9000 4 das Pfund ausgewogen. In Fiſchen und Geflügel war die Zufuhr verhälmismäßig gering. Die Preiſe hielten ſich infolgedeſſen. von geringen Schwankungen abgeſehen, auf dem vorwöchigen Nivpeau. Der Schnittblumenmarkt wurde von Goldlack und Primel beherrſcht. Ein Maiblumenſträußchen koſtete 300. Weiß⸗ und rotblühende Zweige wurden zu 1000—1500„ das Stück aus⸗ geboten. Nachſtehend die amtlich feſtgeſtellten Preiſe für das Pfund: Kartoffeln 50—55(gegen 55—60„ vor acht Tagen), Rop kraut 420—450(400—450), Karotten 100—140%(190—130), Rote Rüben 60—130„(60—120), Spinat 250—500%(400—500), Feld⸗ ſalat 400—1400„(800—1600), Kopfſalat(Stück) 300—800„(600 bis 1000), Kreſſe 1000—1400„(900—1400), Lattich 600—1000 (1400—3000), Mangold 160—350(400), Spargel 1. Sorte 2000 bis 2500, 2. Sorte 1800—2000, 3. Sorte 1200—1600„(1400 bis 3000), Radieschen(Büſchel) 200—250(200—300), Rhabarber 100—150(120—150), Aepfel 200—700(200—700) Birnen 300—450„(400—500), Tafelbutter 9000—10 4004(9800—10 000) Landbutter 7800—9200„(8400—9000), Eier 370—420„(380 bis 430), Schellfiſche 1000„(800—1000), Kabeljau 1400—1500 (1400—1600), Lengfiſch 1400—1500(14001300), Breſem 2500 bis 3500(4000), Barben 4000—4500„(4500), Barſch 2500 (3000—4000), Hecht 5000„(5000), Backfiſche 2000„(1500—2500), Hahnen(geſchlachtet) 4000—5000(5000), lebend(Stück) 5000 bis 16 000(10 000—15 000), Hühmer(geſchlachtet) 40005000 (5000), lebend(Stück) 5000—16 000 4(7000—14 000). Gänſe(ge⸗ ſchlachtet) 3800—5000„(3000), lebend(Stück) 10 000—12 000 A, Stallhaſen(geſchlachtet) 3800—(2800—3000), lebend(Stück 20 000 Mark,(18 000), Zicklein 3300„(3000). veranſtaltungen 3 Weinverſieigerungen. Die dem Verbande Deutſcher Natur⸗ weinverſteigerer angeſchloſſenen Badiſchen Naturweinverſteigerer har⸗ ten ihre diesjährigen Verſteigerungen naturreiner Badiſcher Quali⸗ tätsweine am 30. April in Gengenbach, am 2. und 3. Mai in Karlsruhe und am 14. Mai in Meersburg ab. Es kommen dabei nur Weine eigenen Wachstums, garantiert naturrein und aus den allererſten Weingütern des Badiſchen Reblandes zum Ver⸗ kauf. Auskunft erteilt die Badiſche Landwirtſchaftskammer, Wein⸗ bauabteilung, Karlsruhe.(Näheres ſiehe Anzeige). 5 Aus dem Lande 88 18. April. In Freiburg iſt am 14. April die Gattin Franz Dufners, des früheren Vorſtandes des Heidelberger Verkehrsamtes, Frau Lilly Dufner, geb. Hirſch, nach ſchwerem Leiden geſtorhen. Mit ihr iſt eine Frau von bedeutenden Gei⸗ ſtesgaben und Charaktereigenſchaften und mannigfachen öffentlichen Verdienſten aus dem Leben geſchieden. Einer kunſtverſtändigen Kon⸗ ſtanzer Kaufmannsfamilie entſtammend— ihr Bruder iſt der badi⸗ ſche Miniſterial⸗ und Baurat und Profeſſor der Architekturwiſſen⸗ ſchaft, Dr. Fritz Hirſch— genoß ſie eine vorzügliche Erziehung, die es ihr ermöglichte, ſich vielſeitig zu betätigen. Ihre ſchriftſtelleriſche Arbeit erſtreckte ſich auf die Gebiete des Eſſays und der Kunſtkritit. Bei übernahm die zielbewußte Frau an Stelle ihre⸗ Mannes die Leitung des Verkehrsamtes der Stadt Heidelberg und hat dieſer ſowie auch dem Roten Kreuz in größter 2 2 erung ſo⸗ lange gedient, bis Krankheit ſie zwang, die öffentliche Tätigkeit auf⸗ ugeben. Nach dem Kriege 15 en zunehmende. und die erpflichtungen der Familie die begabte kluge Schriftſtellerin und Organiſatorin— ihre Verdienſte um den„Bund badiſcher Künſtler⸗ innen“ ſeien hier hervorgehoben— der Oeffentlichkeit mehr und mehr entrückt. In Freiburg hatte ſie nochmal durch die Schaffung einer Helten n gen Verkaufsſtelle weiblicher kunſtgewerblicher dar⸗ eiten für den Deutſchen Offiziersbund eine ſoziale Einrichtung ins Leben gerufen, die vielfach Anerkennung und Nachahmung gefunden at. Mit der Verſtorbenen ſinkt, enene die„Heidelberger N. achrichten“, der wir dieſen Nachruf entnehmen, eine vorzügliche Hausfrau, Gattin und Mutter ins Grab; und man darf ſagen: eine ſeltene Frau, die den Durchſchnitt weit übertraf, iſt mit Lillg Dufner. in die Ewigkeit gegangen. * Kenzingen, 18. il. Es ereignete ſich der gewiß ſeltene Fall, daß ein 16jähriger Abiturient der Realſchule ſich an das Miniſterium des Kultus und Unterrichts wandte mit der Begrün⸗ dung, er habe in der Reifeprüfung„zu ſchlechte Noten er⸗ halten“. In der ausführlichen Beſchwerdeſchrift wies er u. a. darauf hin, daß die Reifeprüfung von den ſeither ihn unterrichten⸗ den Lehrern abgenommen worden ſei, und daß die Prüflinge ſich ungeniert jeder Hilfe bedienen durften. Die Kameraden, denen er das mitteilte, ſind darüber nicht erbaut, da ſie fürchten, die Prüfung unter erſchwerenden Umſtänden wiederholen zu müſſen. wetternachrichten der Rarlsruher Candeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetteritellen(2. morqens! See berd Wine ee e. 5 2. 1 D 918 7—48 3558 92 Richt. Stärke 8 88 merkungen Wertheim.—— 2 8 1 NO ſleicht kae 0 Königſtuh! 563 7560 4 7 280 leicht bar. 0 Karlsruhe. 127 756.8 312 1— ſtill 0 Baden⸗Baden 213 756.]3 4] 12 4N,leicht baur“ 0 Villingen.780 758.00 2 6—18ſeeicht 0 Feldberg. Hof 1281641.3 1 5—1S8W eeicht 8a—5 Badenweiler——.————:.— St. Blaſien—— 2J—1NW.ſſeicht demn.5 Am Nordrand des nordeuropäiſchen Hochdruckgebiets blieb das Wetter in Deutſchland geſtern teilweiſe heiter und trocken, bei wenig veränderter Temperatur. Heute iſt jedoch der hohe Druck zurück⸗ gewichen und ein vom Kanal oſtwärts vorſtoßender Tiefdruckausläu⸗ fer bringt im weſtlichen Deutſchland ſtärkere Trübung, der bald mäßige Niederſchläge folgen werden. Der Tiefdruckausläufer wird ſich noch etwas verſtärken und auch morgen unſer Wetter beherrſchen. Varausſichtliche Witterung für Jreltag bis 12 Uhr nachts: Meiſt trübe, mäßig Niederſchläge, etwas wärmer, weſtliche Winde. —— 2 U 1 10 1 Auueuluu 1 Familien-Anzeigen ⁊ͤv mie Verlobunss-, Lermählunss-. cteburts., Todes-Anzeigen finden durch den Mannheimer deneral- Anzeiger meifesfe Verbreirungt Wumubnnm! Ermäsigſe Preise auf Meannheimer Anzeigen 7 4 MmMannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Ar. 181 Donnerstag. den 19. April 1923 Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse Nachlassen der stürmischen Haussestimmung Frankturt, 19. April.(Drahtb.) Es scheint, als ob die Hausse am Devisenmarkt bereits heute ihren höchsten Stand erreicht hatte. Das Geschäft war jedenfalls nicht mehr 80 stürmisch. In den ersten Morgenstunden stellten sich gegen ie gestrigen Schlußnotierungen nur geringe Veränderungen ein. Der Dollar unterlag Schwankungen. Man nannte dolgende Preise: 29 500—28 750. 28 500—30 000—32 500, an der Börse 31 750—30 250. Die Stimmung an der Effektenbölse * Rur allgemein freundlicher und auf der ganzen Linie traten ursbefestigungen ein. Die teilweise gehegten Erwartungen. n das Publikum mit größeren Kauforders am Markte sein Verde, wurden allerdings enttäuscht. Infolgedessen fehlte dem Geschäft die Anregung. Die politische Lage bleibt nach Nie vor auf das schärfste angespannt. Am Rentenmarkt olgten die Auslandswerte naturgemäß der Bewegung der Visen. Von türkischen Anleihen sind bei reger Nachfrage olltürken, Bagdad, Anatolier und Monastir anzuführen. esterreichische Werte ebenfalls fest. Lebhafter Kaufbegehr rrschte für Otaviminen. Größere Umsätze entwickelten deh in Industriepapieren. Auch Montanaktien traten 95 kesteren Kursen in den Verkehr. Hier fanden Gelsen- ireben, Harpener, Phönix größere Beachtung. Kursgewinne erzielten Caro und Deutsch-Luxemburg. Stärkere Nachfrage für einzelne Metall- und Maschinenfabrik⸗ 1. tien hbervor. Autowerte besonders lebhaft, ebenso Okomotivfabrik Krauß. Am Markt der Elektrizitäts- pepiere waren Felten u. Guilleaume und..G. lebhaft Nalangt. Fest lagen ferner Bergmann, sowie Licht u. Kraft. deden chemische Scheideanstalt wurden Anilinaktien Ider bezahlt. Waggonfabrik Fuchs, Hirsch Kupfer und wedldernheimer Kupfer lebhaft. Für Norddeutsche Lloyd 12 Hapag herrschte anfangs Kaufinteresse. Zellstoff- Ktien lagen fest. Bevorzugter Aschaffenburger. Am arkte der unnotberten Werte herrschte eine regere Nassetztätigkeit, die später etwas nachließ. Bei lebhafter ichfrage Benz 24 000, Kreichgauer 4000, Ufa 20 000. Inag .000, begehrter Growag 1850—1900. Krügershall 35 000 und bmdelwerke Rhevdt 29 000. Im Verlauf hielt die“ feste Hal- us an, immerhin war zu beobachten, daß das Geschäft mühiger wurde. Am Kassaindustrie- und Aktienmarkt. at verschiedentlich größere Nachfrage nach Spezial- Nidieren hervor. Zuckeraktien stellten sich vor- 55 Sgend höher, wobei Heilbronner. Frankenthaler, Stutt- arter und Vaghäusel ca. 2000—3000% gewannen. Berliner Wertpapierbörse Starkes Anziehen der Kurse die*Berlin, 19. April.(Eig. Drahtb.) Die Devisensteigerung, Nu gestern mit Gewalt zum Durchbruch kam, setzte sich kort. Man zweifelt zwar nicht daran, daß die Reichs- 2b neue Versuche unternehmen wird, durch Devisen- apen einen Druck auf die Kurse auszuüben. Aber de manzkreise stehen überwiegend auf dem Standpunkt, ir Solange zurückgehaltene Devisenbedarf sei so groß, daß müsgseiehsbank recht tief in ihre Bestände wird greifen fast e um die Mark wieder etwas zu heben, nachdem diese eröt plötzlich die Halfte ihres Wertes eingebüßßt hat. Heute 80 mete der Pollar mit 29 300 und 31 400. Der plötzliche nenwechsel am Devisenmarkt wurde von der Börse mit Urückhaltung aufgenommen, weil man sich über die folgen- hweren Wirkungen der neuen Devisenbewegung für den Amtlioh ſ..18. 6. 18.. 19. Amtlion 6. 18. 8. 18 f. 18. 5.. Holland. 9675 9721 11770 11829 faris. 160 1629 1999 1979 Buen.-Alres 9052 9037 10947 11002] Sohwelz.. 4499 4511 5361 5398 Brüssel. 140 1406 1695 1701 Spanlen.. 33815 3921 4593 461 Christlanla 4413 4436 5406 3433] lapan.— 14463 14536 Kopenhagen 2688 4711 5635 5634] Rlo de Ian.—— 3291 3303 Stockholim. 6583 6318 7730 7759 Wien abg.. 43 89 44.11 41.8 42.11 Belsingfors 683.86 68.37 3,42 Prag„ 78 397 902 bank angesichts der Steigerung der Devisen beigetragen hat. Warenmarkt und in innerpolitischer Hinsicht durchaus klar ist. Am Montanaktienmarkt waren Harpener + 22 0009%6, Bochumer +T 16 00096, die übrigen bis + 10 000%. Bei den Kaliwerten waren deutsche Kali + 10 000%, Heldburg 71 000. Die chemischen Werte besserten sich um—50009%, Oberkoks + 10 000, Guano + 30 0006. Die Elektrowerte waren 3000—5000% höher. Bei den Schiffahrtswerten gewannen Hamburg- Südamerika. Linie 25 000%, Paketfahrk + 7000%, Hansa und ILloyd + 500096. Bei den Bankaktien waren Handelsgesell- schaft— 60009%, weil man hier mit einer niedrigeren Divi- dende rechnet als ursprünglich angenommen war. Die übrigen etwa 1000% höher. Die Spezialwerte zogen bis zu 5000% an. Die Petroleumwerte waren als Valutapapiere lebhaft gefragt. Internationale Petroleum- Union 40 000%. Bei den Valutawerten gewannen 59% Mexikaner + 100 000%, 129% Tehuantepec + 50 000%, Lombardische Prioritäten 10 000%, Franzosen 90 0002%. Indessen hielten die Valutapapiere nicht annähernd Schritt mit der Bewegung der Devisen. Man beobachtete selbst hier Rückkäufe, zumal ein größeres Privatbankhaus in diesen Papieren Realisationen vornahm. Die Kolonialwerte waren fest. Otavi + 50 0009%, Sloman Salpeter erreichte den Kurs von 100 000. Oesterreichische Noten 40, polnische Noten 57½. Im Verlauf bröckelten die Kurse ab, da bekannt wurde, daß die Reichsbank mit allen Mitteln die Stützungs- Aktion der Mark weiter fortsetzen werde. Die Regie- rung hat für diesen Zweck Maßnahmen getroffen, die Ein- kuhr auf ein Minimum zu beschränken. Ferner ist eine Anmeldepflicht der im Inland befindlichen Devisen ergangen. 5 Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 9. April. Es notierten am hiesigen Platze(alles Geldkurge): New Lork 29400(29400), Holland 11525(11525), London137000(137000, Schwei: 5340(5340). Paris—(—), Brüssel—(—), Italien 1455(1455), Prag 877(877. Die Tendenz ist nach wie vor sehr schwankend und unsicher. Die Mark kam mit 0,0034 Cents aus New Vork, was einem Kurs von 29 000% für den Dollar entspricht. „ Berliner Devisen ltalen.. 1211 1218 1471 1478 Sudapest..83.67.23 6. London. 114712 115287 135659 14035) Sofla 185.53 169.47 225.13 225.57 New-Vork, 24937 25062 29428 29573 Jugoslavlen 250.37 251.63 296.75 298.25 Frankfurter Devisen Amtlloh 6. 8 6. 18..19. 6. 19. Amilloh b. B. B. ld. 6. 9..19. Holland.. 9825 9671 11770 11029 Morwegen 5137 3282 5324 5350 Belglen.. 1346 1353 1745 1754 Sohweden. 38179 3220 7630 7919 London 115710 116290 137156 137813 flelsingfors—..—..12.17 Paris.. 1665 1671 1932 1942[New-Vork 32169 32330 30049 30200 Sohwelz. 5087 5112 5236 5363 Men, abg. 42.40 42.60 41.65.5 Spanlen.. 4328 4348 455 4573 gudapesf..48.52.80.64 Itallen.. 1416 1453 1466 1473[erag 9²⁸ 9³² 835 889 bänemark. 5685 5714 5536 05883 Agram.——.— 299.25 300.75 Frankfurt, 19. April.(Drahtb.) Im beutigen Früh- verkehr setzten Deyisen zu behaupteten Preisen ein. Die Preise unterlagen größeren Schwankungen. Da der Bedarf heute nicht mehr so stark War, stellte sich schließlich eine unsichère Haltung ein, wozu auch der Beschluß der Reichs- andelsblaft des Nannheimer CGenerel-Anzeiger Der Schluß der amtlichen Notierungen war wieder fest. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 140 000—133 000(137 500), Paris 1850—2000(1937%), Brüssel 1650—1700(1750), New Lork 28 500—32 000(30 250), Schweiz 5050—5200(5350), Italien 1350—1450(1180), Holland 11 500 bis 13 750(11 800). Waren und Märkie Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 19. April.(Eigener Bericht.) An der heutigen Mannheimer Produktenbörse machte sich ein recht lebhakter Verkehr geltend, hervorgerufen durch die außer- ordentliche Steigerung der Devisenkurse. Angeboten waren: Weizen zu 142—144 00, Roggen zu 105 000 4, Gerste zu 95-100 000, Hafer zu 60—85 000, Mais zu 120—125 000, alles per 100 kg bahnfrei Mannheim. Futtermittel lagen ebenfalls sehr fest. Man verlangte für Weizenfuttermehl 85 000 für die 100 kg ab Heidelberg, für Weizenbollmehl 80 000%½, ab württembergischen Mühlen- stationen. Weizenkleie wird mit 60 000„ ab Station genannt Wiesenheu ist zu 22 000 und Stroh zu 20 000„ ab badi- schen und württembergischen Stationen offeriert. Für Weizenmehl, Basis O, ist der Richtpreis seitens der Mühlen auf 200 000 festgesetzt, doch liegen vereinzelt Angebote zu 190 000„ vor. 14 Offizielle Preise der Mannheimer Produktenhorse ner 100 kg waggonfrei Mannheim. ohne Sack netto Kasse Preisnotierungen vom 19. April 1923 Welzen 140000—14400% Wiesenheu, lose 42000-44000 ausländfscher——— Rotkleeheu—— Roggen 105000——[Tuzerne-Kleeheu—— Brau derste 95000— 1000C0Press-Stroh 42000—43000 RHater(inländisoher) 60000—35900 Gehundenes Stroh 39000—40000 5„(ausländischer)—— Blertrebsr 56000—57000 Mals, gelbes(mit Sabk) 120000—125000 Wefzenmebl Spez.0 Hühfenpr 200000 Erbsen(inländische) Weizenklole mit Sack 50000—55000 Verteilungspreis vom 16. bis 19. April: Hafer 90 000, Mais 100 000%., Tendenz: Fest. Mehl zweithändig 200 000 bis 210 000 bezahlt. Mannheimer Vviehmarkt Zum Viehmarkt am 19. April Wwurden aufgetrieben: 71 Kälber, 33 Schweine, 1041 Ferkel und Läufer. Preise für 50 Kilo Lebendgewicht: Kälber: 1. Kl.— 2. Kl. 300 000 bis 310 000, 3. Kl. 300—310 000, 4. KI. 280—290 000, 5. Kl. 260—270 000; Schweine: 1. Kl. 320—330 000, 2. Kl. 310—320 000 4, 3. Kl. 300—310 000, 4. Kl. 290—300 000, 5. Kl. 280—290 000, 6. Kl. 270—290 000; Ferkel und Läufer: 90 000—200 000„. Marktverlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, ausver- kauft; mit Ferkel und Läufern mittelmäßig, nicht geräumt. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, so- wie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m b., Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ nachrichten. Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. u. 18. H. is. u. 18. Nredt 7500 8890 b. Hypothekb. 3000 3150 Rhein. Oreditb. 6050 6950 Han 28000 26000„ Uedbers.-3.—. Bhein, Hyp.-.— 4000 Aind. 7950 9800 Verelnsbk. 5400 8850 Sudd..-Er.-3.— .ör F.— Bieo.-Gesells. 18250 18000 Südd. Oisoontg. 11500 12090 r. u. Wb. 7850 1000 Presdn, Bank 18000 16000 Wiener Bankv. 11600 12500 Bankv. 6250 6500 Frkf. Hyp.-Sk. 4200 4000—— 370⁰00„ NO Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktien. 17. 19. 17. 19. 17. 19. Sohantungbhn. 8500 11000 Argo Dmpfsos.——Kordd. Lioyd. 29500 33109 Allg.Lok..Str. 3800 4400 D. Austr.'soh. 91000 95000 fRoland-Llnſe, 36900 39000 Sudd. Elsenb. 203000—.-Amk. Paktf. 47000 53/00 Ver. EIbeschiff 33100 38500 Oe, Staatseis. 3Zz000 370000.-Suda.'sch. 0 00 f8, p00 Zaltim.& Ohio 194 C00 265000] Hansa'sohiff 38500 88600 Bank-Aktfen. Bankf. el. Wert. 27000 30750 Darms, u. Mt.-B. 18500 19500 N 78000 74000 MetalIb. u. M.-G. 40000 enbank Mitteld. Or.-B. 9400 970⁰ Nurnbg..-SBK. 880 Oest. Cred.-An. 16700 1 Pkälz. Hyp.-Bk. 5700 6000 Relohsbank. 9500 810⁰0 Bergwerk-Aktien. Harp. Berpbau 150000 17000g Lalle, Aschrel. 4000 490⁰⁰ „riybk. 15250 13500 58. Nt.-B. 18000 18750 Bank 29750 30500 Dank—— u. W. 9000 8500 175 5 15 92 4 en 055 9800 Ank. Fakti. 47000 55000 Kallw.Salzdetf 86000 Kallw. Wester. Lothr. H...-V. Hannesmannr. 67500 6²⁰⁰⁰ Transport-Aktien. vordd, Lloyd. 26800 34000 Dest.-U. St.-.— 370000 Industrie-Aktien. „ Verelnsbk. 6809 Mannh..-dGes.— Frankf. Allg. v. 105000 Oberrh. V. Ges.— Frkf. R. u. MItr.— Obsohl. Eb.-Bd. 49300 Rh, Sraunkohlle Salzw. Hellbr.— Tellus Bergb. 1 V. K. u. Laurah. 52000 Baltim.& Ohio— 57000 57000 9000 20500 690⁰ 1os5bo⁰ — BarmerBankv. 6100 Berl. Hd. Ges. 76750 Com. u. Privbk. 15100 Aooumul. Fabr. 48000 Adler& Oppen. 62500 8.-G. An. Trept. 28750 Aenderel 17⁵⁰⁰ Allg. Elekt.ges. 2 Als. Portl. Zem. 67000 Am. gles.& C0. 27000 Anglo-.-Guan 10 500 Aschffb. Zellst. 54000 Agb.-Nb. Msch. 32500 Badisch. Anilin 3335 0 73500 56300 80000 55800 Adlerwerke, 11200 1 Deutsch. Bank 30000 30000 Diso. Comman. 1920 200⁰0 Dresdn. Bank 16500 16500 Industrie-Aktlen. Balke Masoh, 12500 22000 J. P. Bemdberg 50000 48000 Bergm. Elektr. 49000 51000 Brl. Anh. Msch. 29100 32000 Brl.Karls.-Ind. 1u2 000 134 500 Brl. Masohbau 400 46500 Bing Mürnberg 19500 20000 Bismarokhütt.—— Boch, Gulstahl 77000 91000 Gdr. Böhler Co. 50000 54000 Braunk..BTIk. 66000 7100⁰ Br.-Beslgh.Oel 42000 49400 Meing. Hyptnd. 3550—. Mltteld. Kredtb 8750 98000 Oest.Oregd.-An. 18900 19000 Relchsbank.. 8000 9000 Bremer Vulk. I00 000—. Buder. Elsenw. 44900 Sb. Griesheim 2200 9000 Cbem. Heyden 28600 30009 Obem. Weller 270 31500 Ohem.elsenk. 194000 190009 Ohem. Albert 80000 Dalmiermotor. 11039 13009 dessauer Gas. 19500 21809 Dtsoh.-Luxbg. 74000 85500 5. Elsenb.-SIg. 18600 20⁰⁰⁰ U h. Erdöl 84880 8900⁰ 207500 P. Gusstahikg. 2000 Dtsob. Kallwk. 65700 D. Stelnzeug. 18590 Deutsch. Wolle 24000 26900 Ob. Werke Alb. 28000 84000 ate. en eee . ofr. ind.—— Alig. Elktr. 98. 25800 27800 f on 4—55 448⸗0 4800 ahmeyer&Oo. Lloht + Kraft. 21500 2420⁰ B. Gebh. u. Sch. 21000 21900 Hh. Elekt.-G. M. 14000 15000 Sohuok. Mürnb. Slem.& Halsk. Volgt& Haeff. 16000 18005 Emalll.& Stzw. 42500 45000 Gummlw. Peter 170 15800 Hanfw, Fussen 35250 37750 Vogtl. Masoh. 12009 14000 Zschooke, Kit'n 14700 13450 Blngw. NMürnbg. 19400 21100 Net. Dannhorn 19000 21500 Neokars. Fhrz. 15800 18800 Br.-Bes. Oelf. 4200 45000 Ver..Oelfabr. 31900.000 FPorz. Wessel 31000 35000 pf..-Fhr. ing.— Sohlinocck..— Sohneld.&Han. 9600 13000 Sohrg.Stempel 15000 18000 Sohuhf. B. u. W. 10300 11890 Sohuhfbr.Herz 9500 10000 Sellind. Wolff 11000 1200⁰0 Slohel& Oo. Jul. 15250 17000 Hebr. 11800 12800 Anglo-.-Auan 88000—. Fapf. 5200 62500 Sadisoh. Anllin 320.0 38009 Hing. 15000 17900 g0. Braubach 13500 15,09 Tletd. 11830 12400 Erookh. Ohem. 28000 30000 Aeles Kreyt. 16000 8000 P. d. u. Sh. S. A. 34900 37040 Fand ka.— 48000 Cdem Golcend. Neg 7c00 Lenef Aannb. Tb. Goldeschm. 32100 38500 Naihr ge 12500 11000 Shem Gran kl. 27000 28800 Ferkdrrauer.— Farbw. Höchst 27300 28800 ohderanersl. 1800— Farbent,Bayer 28800 33500 Jehe d. Badr. 1000 1000 Ohm. f. Hüflb. dau. Swro. 8800 8800 Fof. teren. 5 du erber 25539 22500 deizzebr conzt 2000 227200 do, Feltelbg. 29750 22800. On. Rhenanla 222⁰0⁰ 0 dee iſeecnn r 28700 2000 ng.—— 22 Sohramm Lfbr. 25500 24000 Tecd.—— 1 Ultram. Fabrk— Lapfe. 1 500 160 ante 8f 7080 bainerelgr. 12800 12250 85 72 —1 Dalmiermotor. 11400 12250 Dingl. Zwelbr. 13000— do. Kalsersl. 22000 25000 Dürrkopp... 20.00— Hasoh. Ebling. 17000 Frkf. Pok. u. W. Qasmot. Deutx— Arltzner, Durl. 51000 52000 Hald& Meu, Nh. 21900 23200 Karlsr. Masch. 20000 22400 Luxsche ind.. 17800 18000 Masch..Ar.Kl. 14500 15000 Noenus 13800 FPfälz. Nähm. K. 16100 18300 Dpfk. Rodberg 1 Sohnellpr. Frk. 17000 19400 Ae. dag W 10500 78000 veri 20000 23880 200 N gsanst. D. 28000 23900 Zuckerf., Bad. 6 18500 r üſ. 1550 2000 Loloem Sa k J8800 78000 do. keinkid ſeeeg iebes Naiddiag, Kalg. 2007% 0000 Lelſer Fuchs 18900 2700 do. Hellbronn 15900 17400 Aieer Beslag. 0000 30000 Leſſet. Walabof södg 38290 40. Otetein. J878g 780g renß Fundd Zelist. Oresd. 7009 19000f 80, fheingau 18500 18700 Furtw. 13800 18000 degreler ge do. Stuttgart 15700 18100 Ergünzungs-Kurse. * 8350 9900 Holzmann, Ph. 10200 12400 Riebeok Mont.. dien. 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Dönl. 83000 95000 Sarotti. 11000 11500 Hug.Sohnslder 4250 46500 Sohub,& Salz 31000 34500 Sohuok.& Co. 43500 46890 Slem.&Halske 60000 61000 Sinner.-G.. 14500 Wieslooh Ton. 22500 24500 Zellstoff Ver, 18800 18900 Zeltstoff Whof 87750 2 'tsch-Ostafr. 34009 Heu-Gulnea.. 3200 Otavl Min. u. E. 249000 Deutsche Petr.— Pomona Humb. Masch. 37000 39000 HW. C. W. Kays. 57900 58000 Use Bergbau. 71000 760⁰00 M. Judel& Co. 12000 14800 Kahla Porzell. 570⁰⁰0 KIW. Aschersl. 44000 45250 Karlsr. Masoh. 21500 33780 Kattow. Bergb. 75000 83590 Köln Rottwell. 35750 39000 Nordd. Wollk. IUsOOöO Id ööd Obsohl. Esb.-E. 48250 50100 do. Elsenindst. 5/250 68000 do. KoKSwerk. 98000 J03500 Orenst. Koppel 38250 39900 Phönix Bergbd.— 71000 Relsholz Pap. 19000 20000 Rh. Braunkohl. 33250 60580 Rheln. Elektr. 14500 15800 Rh. Metall. Vz. 23000 24000 Hhein.Möbelst. 25600 28750 Rhenanla Ohm. 19800 22000 Rh. Stahlwerk 6U0ο 65 00 V. O. Niokelw. 37000 48500 V. Glanzstoffe 40000 444000 Sohuhk. 8.& W. 8250 11500 .St. Zyp.& wid 202250 220.09 Vogel Teig. Dr. 270 15250 Vogtld. Masoh. 12500 14500 Wand.-Werke. 19800 53000 WeserAkt.-Gs. 4000 45000 Westdsch. jute —— — — — bdeutsch-Ostaf 91090 95900 .-G. f. Verkew. 200 n 220008 Aiteid Deiligs. 15400 18800 Ammend. Pap. 27000 22000 Rorl.-Gub, Hut. 70000 92000 Congord. Spin. 20000 22009 Dtsoh. Kunstid. 21800 22500 An 1 Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Berliner Freiverkehrs-EKurse. Adler kall. 37000 38000 Hansa LIoyd. 10250 11500 Ronnenberg. 15000) J70 000 Apl, Allg. Pitr.-I. 20500 21500 Hochfrequenz 54100 61500 Stohel& C0.. 14800 17000 Becker- Kohle 15500 17000 int. Ptr. Un., Ipu 180 b00 220000] SudseeFhosph In 000 150009 Beoker-Stahl 17500 19000 Krügershall. 289750 32000 Telchgräber. 15000 15500 Browngov.& G. 10000 12000 Mansfd. Bergb.—— Ufa. 17250 19000 Cons. Dlamond 132 000 180 do] Meyer Textiſi. 4500 5000 grobmannrex. 31000 36000 Ruldenth Pap. 5500 6400 Frankfurter Notenmarkt 19. April. deld Brlef Beld Brlef Amerikanisohe Moten 30375.— 306 25.— Desterr.-Ungar. alte““—.——.— Belgische. 1725.— 1737.— Norweglsche.. 5190.— 5260.— Dänfsche 5415.— 5486.— Rumänfsche 138.50 141.50 Englisobe.. 39300.- 140700.- Spanlsohbe 4525.— 4595.— Französlsche 1930.— 1944.— Sohwelzer 5355.— 3435.— Holländlsoche. 1110.— 11310.— Schwedisohe 7740.— 7650.— Itallenlsobe. 1488.— 1502.— Tsohecho-Slowak.. 865.— 885— Oesterreich abgest.. 40.75 41.25 Ungarische .66 5585 Frankfurter Festverzinsliche Werte. a) Inländische. 17. 19. 17. 19. %%%% Mannh. von 15—.——.— 3,%00 Preul. Konsols— 55— Sen„ 1804%½% S= Sad. Ant. von te 18,— 700 öne e8 1188 1188%% ba 0n ſagh 1— 19.— % do. unk. b.—.— do. von 1.——.— 3%—— 40% Bayr. Eisenh.-Anl.——5— 2 „ do. d0. 350.—%% J0. 200.— 151.— 57% 1, Relchs-Schatz..% 40. 4½% IV. u. V. do. 93.— 93.—4% Bayr.-Pf.Els.Prior.— 389.— 4½%.—Ix. d0. 83.— 82.— 3½% do, 270.— 300.— ebregtsang.— 1— een.6oe ſg— 15— 4o do. 8—.——.— 7 abgest.— 110.— Sparprümlenanl. 1919 207.— 320.— 9%„ 116.— 1830.— 5 e e. 80.——.— 350—.— ee 0.—.——.— 0. ente—— 2 0% e Konsole 185.— 150.— 4% Württemb. k. 1918s 115.— 112.— 14%„ 7* 8 b) Ausländische. 111— 17. 19. 5 17. 19. 3½% Ar. Nonop..—% Turk. Bagded S.—.——.— 1% ögi. St-i81s 8059— g000— 4%„ 8. 34280.— 44250.— 4½% do. Sohatranw. 15700— 17000.— 4% Ungar. Goldrente— 4½% do. Sliberrente 8400.— 11000.— 4% do. St. fte.v. 1910—.— 10000.— 85— 8—.——.— N—.——.— o, elnh. Bente N—.— o Mexlkan. am. inn.—— 4% Rumünien 1803. 9309— 12000— 4%„ Goi!.,———.— 4½% do. Gold. am. 18500.— 22000.— 4¼%„ irrig. Anleiu.—— 4% do. am, Rt.-Verw. 6400.— 8075.—5% Tehüantepeo.. 19750.— 25000.— Berliner Festverzinsliche Werte. a) Relchs- und Staatspaplere. 17 19. 19. 59% D. Sohatra, Ser.I!— 3¼% Preul. Konsols 134.— 159.— %% do. Ser. UV. 9475 95.50 3% do. do. 250.— 297.— 4¼% do. Ser. VM-IX.50 79.—4% Sadisohe Anlelbe 129.— 115.— 4¼% do. 1824xer. 85.— 94.50 3¼% Bayer. Anleibe 208.— 205.— 5% btsoh. Relohsanl. 99.50 99.50 30% flesslsohe Anlelihle 125.— 125.— 4% d0. do. 1159.— 1139.—4% Frankf. Stadtanl. 130.— 160.— 3/o% do. d0. 90.— 600—4% Münchn. Stadtanl. 164.— 160.— 9% d0. do, 4323.— 4325.—40% Frankft. Hypoth.- 40% Preub. Konsole bant-Ffandürlefe b) Auslündische Rentenwerte. 17. 1 17. 19. —.— %0% Oestr. Sohatza. 15800.— 17000—49%. St.-Ht. oldrente——.— 4% d0. doldrente 35000.— 40003.— 4% d0o. Kronenrent.—.——.— 4% do. oonv.Rente———% OeU. Staatsb.alte(8000. 90000.— %% do. Sliberrent. 11000— 9800.— 3% do. IX. Serle.—.——.— 4¼% dg.Paplerrent. 10090———% do. Erg.-Nutzen—.——.— 4% Türk. Admin,-Anl, 44000.— 34000.—4% do, G0fdpriorltät 8500.— 11200.— 4% do. Bagd.-Eisb.! 4500— 52000.—.60% Sudöst.Esb..P. 4400.— 55500.— 40% d0. Te 3000.— 43000.—.60% do. neue Prlor 38500.— 31000.— 4% d0. unſf. Anlelhe 117 000.- 150000.- 5% do. Obligationen 39500.— 48000.— 4% do. Zollob. v. 1971 27000.— 45000—4¼% Anat., Ser. 1 47000.— 8.— 40.400-Fos.-Los, 100 000.- 205000.- 4¼% do., Serie 11 46900.— 54000.— 4¼% U.§.-Rt. v. 1913— 4¼% do., Sorle Ii 32000.— 39000.— 4½%% do. d9..1914 11500.— 1 1. Sette. Mr. 181 Maungeĩmer General · Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) Georg Freiberg Roman von Igna Maria 64(Nachdruck verboten) (Fortſetzung) Georg zwang ſich förmlich, ebenſo kühl und geſchäftsmäßig zu denken und zu fühlen, aber ſein Temperament galoppierte immer wieder davon. Es war nicht leicht, von heute auf morgen ſich voll⸗ kommen umzuſtellen, der alte Adam kam bei der geringſten Gelegen⸗ heit immer wieder zum Vorſchein, ſo ſehr Georg ihn auch aus⸗ ſchalten wollte. „Bleiben Sie bei uns,“ ſagte oftmals Miſter Southerhand zu Georg.„Was tun Sie drüben? Schlecht bezahlt wird das Bewußt⸗ ſein, daß Sie im Vaterlande leben. Sie ſind ein tüchtiger Kerl, das habe ich Hemmerling geſchrieben.“ „Darüber kann ich erſt nach Ablauf der verpflichteten Zeit reden. Wer weiß, wie dann die Welt ausſieht.“ „Sie vorſichtiger Mann,“ ſcherzte der Chef.„Wir ſprechen noch darüber.“ Gewiſſenhaft gab Georg Bericht nach der Heimat, ſchrieb auch von Ethel und Alice Southerhand, was Lina Damm zu den kühn⸗ ſten Kombinationen aufſtachelte.„Wenn er uns nur nicht eines der Mädchen mit nach Hauſe bringt,“ ſagte ſie zu Kathrine Fahlborn, „man kann den Namen nicht mal ausſprechen. Ich ſage und bleibe dabei, es iſt ein Unglück, daß der Junge nach Amerika fuhr. Und das Kauderwelſch, was die ſprechen! Wie ſoll man das verſtehen? Siehſt Du, Kathrine, wenn die Kinder groß ſind, dann hören ſie nicht mehr auf gute Ratſchläge, dann wiſſen ſie alles beſſer und rennen blindlings ins Verderben! Wenn das gut geht!“ Tante Ling hatte die Miene einer Pythia. „Er kann drüben allerlei lernen,“ Frau. „Lernen—? Als ob Georg überhaupt noch etwas lernen könntel Der weiß längſt alles, was die Indianer ihm zeigen wollen! Ich ſitze hier in meiner Not und atme erſt auf, wenn ich einen Brief von ihm in Händen halte. Dabei war neulich in ſeiner Gegend ein Erdbeben. Ich habe es Dir noch vorgeleſen.“ „Das war aber in Südamerika.“ beſchwichtigte die junge „Südamerika, Nordamerika, das iſt gleich. Was tue ich denn mit dem vielen Gelde, was er uns ſchickt, das greifen wir doch nicht an. Mir wäre lieber, er wäre hier.“ „Eines Tages holſt Du ihn wieder von Catlenburg ab und dann lachſt Du Dich gründlich aus, weil Du Dir jetzt ſolche Ge⸗ danken machteſt!“ „Wäre es nur ſo weit! Aber da muß noch manches Jahr zu Ende gehen.“ *** Immer das Kommende ſinnet der Menſch in die herbſtliche Stoppel; Kaum von den Aehren noch leer, ſenkt er den, Pflug für die Saat. Daß er geerntet und daß er zu ernten erhofft, es verknüpft ihm Morgen und Abend, und ſo ſchwindet der Mittag ihm hin. Auch Amerika enttäuſchte Georg Freiberg. Jetzt, da er es kannte, floß das Leben in denſelben altgewohnten Bahnen dahin wie in Deutſchland. Es war ein ewiger Kreislauf von Arbeit, Eſſen und Schlafen. Was dazwiſchen lag, Freude, Vergnügen, be⸗ friedigte es? Nur die Arbeit befriedigte. Sie war die einzige Geliebte, die niemals untreu wurde, bereit, Wunden zu heilen, zu tröſten, neuen Lebensmut zu geben, die Kräfte anzuſpornen zu gedeihlicherem Ringen. Sie war die Wohltäterin der Menſchheit und lehrte, daß der Menſch nur glücklich wird, wenn er die Arbeit liebt und übt. Vielleicht war er mit zu großen Hoffnungen herübergefahren, nun fühlte er trotz äußerer Erfolge ein leiſes inneres Unbefriedigt⸗ ſein, deſſen er nicht Herr werden konnte, deſſen Urſache er vergebens zu ergründen ſuchte. Die ſeeliſche Einſamkeit bedrückte ihn, die Freunde, die er gewonnen, ſie konnten ihm nicht geben, wonach er verlangte. Sie beſaßen nicht die innere Anpaſſungsfähigkeit einer Frau, das wortloſe Verſtehen, die ſeeliſche Uebereinſtimmung. Sie hatten nicht das feine Gefühl der Frau, das den Mann der Frau untertan macht, ſie verſtanden nicht, in ſeiner Seele zu leſen. Sie fragten laut und verſtändnislos, tröſteten auf eine lärmende Art, die das Verlangen zurückſchreckt, aber nicht ſtillt. Sie ſahen in der Frau nur das Weſen, welches ausſchließlich zur Freude des Mannes geſchaffen iſt, das man nach Belieben brutaliſieren und das ſie gern beſeitigt hätten. Sie verſtanden Georgs Sehnſucht nicht und ſchrieben es dem deutſchen Gefühlsüberſchwang zu. Miß Ethel und Alice waren glücklich verheiratet, ſie hatten immer nur geflirtet, ein ernſthaftes Geſpräch langweilte ſie, da⸗ zarte Anpaſſen der Seele fehlte ihnen vollkommen. Georg war bisweilen verſucht, Marya Kereskö zu ſchreiben, aber ſo oft er auch den Vorſatz faßte, er führte ihn nie aus. Was würde ſte denken, nach all der Zeit von ihm zu hören! Wer wußte denn, ob ſie noch dieſelben warmen, freundſchaftlichen Gefühle für ihn empfand? Vielleicht hieß ſie längſt Marya von Reitzenwald. Nein, lieber die ſchöne Erinnerung nicht zerſtören. Und ob Freundſchaft genügte, ein ganzes langes Leben mit einem anderen Menſchen zu durchleben? Ob nicht die Ehe dann zur Feſſel wurde? Ob nicht eines Tages die Reue erwachte—? Das Leben war voll grauſamer Zweifel, die den Menſchen nicht ruhig werden ließen, immer bereit, den heiteren Seelenfrieden zu ſtören, den Grübler zu quälen. Würde er je eine Frau finden, die Geliebte und Lebenskamerad zugleich ihm war—? Verſtand ſie nicht, beides zu ſein, ſo würde das Sehnen in ihm bleiben—⸗ immer, und ſie mußten ſich auseinanderleben, anſtatt daß ihre Seelen ſich fanden und eins wurden im Denken und Verſtehen Kathrine Gleitz, ſie hatte ihn verſtanden, mehr noch als Marya Kereskö, und doch war ſie ihm nur Schweſter geweſen, ſelbſt da⸗ mals, als er ſie zum erſten Male geküßt. Eine einzige Frau hatte es verſtanden, ihm beides zu ſein— Truta Twerſteen. Und ſie war nicht treu geblieben, hatte ſeine heiße, reine Liebe zur Epiſode herabgewürdigt. Es war verwunden; ſeit jenen Tagen in Goarshauſen war manches lange, liebe Jahr verronnen. Der Schmerz hatte ſich in ſanftes Entſagenmüſſen gewandelt, die Freude blieb, der reine Glanz jener unvergeßlichen Zeit; der Nachhall ſeiner erſten Liebe. Viel⸗ leicht hätte er heute Truta mit ganz anderen Augen betrachtet. Aber damals! Sie ſchien ihm die Verkörperung einer Welt, die er nicht kannte, ſie war für ihn die Frau, die Liebe, die Erfüllung ſeiner Sehnſucht. Nie wieder hatte er von ihr gehört. Gleich einem Spul war ſie durch ſein Leben gehuſcht und verſchwunden. Er, der Grüb⸗ leriſche, Erdenſchwere, blieb verlaſſen, trauernd zurück. (Fortletzung olat.! I Kosfimen, Ferrisprechier 2154 Statt besonderer Anzeige Emil Meldiers Margarete Meldiers geb. Breunig Vermãhlte 4312 Bitte steigen Sie elne Treppe: Zum faumaus fur Herrenbekleidung Mannheim Jakob Ringel. aun O 3. Aa. 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