t. 5˙ 720 Aas E e 888 *. + e ſtändi gen Monkag, 23. April Bezugspreiſe: In mannheim und Umgebung frei ins taus und durch die poſt ohne Heſtellgeld monatlich Mart 9000.— halbmonatlich mare 3500.—. RNachſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17890 Rarlstuhe.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle Maunheim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗Aebenſtelle Reckarſtadt, waldhofſtraße Nr. 6. Kernſprecher nummer 791, 7042, 7033, 7043, 705. Celegramm⸗Roöreſſe: Seneralanzeiger Mannheim.— Erſcheint wöchentlich zwölfma Die Kedeſchlacht wird ſortgeſetzt Streſemann an Curzon— Poincaré an Voſenberg Kurze Ueberſicht Wie halbamtlich bekannt gegeben wird, bekrachtet die Reichs⸗ regierung die Rede Lord Curzons als eine wichtige politiſche Tatſache, die die bisherige Lage nicht unweſentlich beeinfluſſen könnte. Die Reichsregierung iſt in Erwägungen darüber eingeireten, weſche Jolgerungen ſich hieraus ergeben. * Wie üblich haben die Franzoſen am geſtrigen Sonntag wieder eine Reihe von Bahnhöfen und Jechen des Ruhrgebiets beſetzt und auf dem Gebäude des Kohlenſyndikaks in Eſſen die Trikolore aufgezogen. * die Franzoſen beſchlagnahmten auf der Moſelbahn die deutſche Poſt und begründeien dieſe Maßnahme damit, daß die deulſche Poſtverwaltung die franzöſiſche Poſt nicht mehr beſtelle. Gleichzeitig kündigten ſie weitere Beſchlagnahmen an. * Die Reichsregierung hal den Regierungen in Paris, London und Brüſſel eine Note übergeben laſſen, in der gegen die von der Inter · alliierten Rheinlandkommiſſion verfügte Aus weiſung des Reichs⸗ kommiſſars für die beſetzten Gebiete Jürſten von 5 atz ſeld⸗Wil⸗ denburg Verwahrung eingelegt wird. 5 Beim Reichskanzler fand eine Ausſprache mit Vertreiern der Spitzengewerkſchaften ſtatt, die insbeſondere der gegenwärligen Cage, Markfeſtigung, dem Verhältnis von Löhnen und Preiſen ſowie der gage im alt- und neubeſetzten Gebiet galk. Die Beſprechungen * werden forfgeſetzt. * 2 Nach einem Beſehl des Oberbeſehlshabers der Rheinarmee iſt die Oſigrenze des Brückenlopfes fehl ſo feſtgeſetzt worden, daß die Gemarkungen der Gemeinden Schutterwald, Offenburg, Elgersweiler, Ortenberg, Feſſenbach, Zell, Rammersweier, Ebersweier, Appen⸗ weier und Arloffen in den Bereich des beſetzten Gebietes einbegriffen ſind, ohne daß alle dieſe Orte beſetzt ſind ——— 2 2 Die Einſtellung nach der Curzon⸗Kede Eine halbamtliche Wolff⸗Note, daß die Reichsregierung die Rede Lord Curzons als eine wichtige politiſche Tatſache betrachte, die die bisherige Situation nicht unweſentlich beeinfluſſen könnte, beſtätigt die Annahme, daß die Möglichkeit eines Schrittes nach kurwärt⸗ beſteht. Bereits heute werden, da nunmehr der Wort⸗ dan der Rede vorliegt, die erſten Erörterungen im Schoße des Ka⸗ inetts erfolgen.— Als Auftakt der zu erwartenden deutſchen Ant⸗ wort kann wohl eine 4 851 Rede Streſemanns angeſehen werden, die der volkspartelliche Führer bei einer VBeran⸗ tung der aſbn Groß⸗Berlins der Deutſchen Volks⸗ e partei zum beſten des deutſchen Volksopfers gehalten hat. Streſe⸗ Faenn ſchickte voraus, daß davon, ob Deutſchland eine Milliarde mehr oder weniger zu zahlen habe, Leben und Tod noch nicht ab⸗ nge, wohl aber, ob das Rheinland und die Ruhr bei eutſchland bleiben. Deshalb könne wohl die Frage der Ddeutſchen Leiſtungsfähigkeit Gegenſtand von Verhandlungen und Er üpromiſſen ſein, wie aber die Frage von Ryein und Ruhr? 5 ſtellte dann mit Genugtuung feſt, daß, nachdem ſich die fran⸗ ſiſche Kulturloſigkeit Außerachtlaſſung aller Formen der Höflichkeit urch 4 Jahre ausgetobt hätte, wir aus der Rede Curzons wieder größter Hochachtung vor unſerem Volk hätten hören können, und daß wir das als erſten großen Erfolg des Wider⸗ ſtands an der Ruhr buchen dürfen. Dann fuhr er fort: „Wir ſtellen an Curzon die Frage: Wenn Du uns zuredeſt, wir ſollten die Agentendienſte Englands ennehmen, um dem Kampf ein ſort zu bereiten, wenn Du von der Löſung der Reparationsfrage Prichſt, von dem Gremium von Autoritäten, das Deutſchlands Lei⸗ Neatgz aggteit feſtſtellen ſoll: iſt das der ganze Umfang der 1 e? Handelt es ſich von vornherein um die feſerliche Zu⸗ Aut erung, daß Deutſchland wieder in den freien Beſitz ſeiner Abe drität geſetzt werden ſoll oder ſoll erſt nach der Reparationsfrage r Rhein und Ruhr verhandelt werden? Es gibt keine Rheinlandfrage für Deuiſchland! deuniemiſcher Beifall.) Was geht den Völkerbund das de Rheinland an? Der Verſailler Vertrag, ſo ſchwer er auf als feſtl en aſtet, ſollte doch auch für die Signatarmächte inſoweit gelten, er Deutſchlands Grenzen und Souveränitätsrechte ausdrücklich 8 Zu unſerem Bedauern müſſen wir aber feſtſtellen, daß unter Rheuutecher Mitwirkung die deutſche Sonveräntint im 50 Enand Schritt für e eeeee wird, und dieſelgeland duldete, daß Fürſt Hatzfeld ausgewieſen und am Rhein 85 Politik wie an der Ruhr getrieben wird. Rede Lord Curzons iſt eine polttiſche Tatſache, an der 9 0 nich, vorübergehen wird. Aber wir müſſen wer klax ſein: tin, wird umſtritten ſein. Ueber ſie ſollen die Sachpver⸗ verhandeln, aber nur unter der 0 VBorausſetzung der Souveränität Deutſchlands, gebiete den Rheins, der deutſchen Ruhr und des deutſchen Saar⸗ Reichsta Streſemann wiederholte dann ſeine Forderungen aus dem auch allg 5 nicht nur alle Inhaftierten in die Freiheit, ſondern müßlen. Vertriebenen wieder in ihre Heimat ein etzt werden — 2b Schluß wies Dr. Streſemann auf die Zeichen begin⸗ Auhr iedergeſundung hin, die der Widerſtand an der die u, bedeutele. in diee rlichung des Materialfsmus ein Ende finden müſſe. Wer er Zeit Deviſen kaufe, um damit zuſpekulieren, Die Summe, die Deutſchland aufbringen Immerhin gelte es dem Volke zuzurufen, duß ſei ein Lump. Auch für innerpolitiſche Experimente von rechts und links ſei heute keine ZJeit. Nur eines dürfe gelten: Wie halten wir die deutſche Volksgemeinſchaft zuſammen? Wenn Frankreich heute Deutſchland zumutet, zunächſt den paſſiven Wider⸗ ſtand aufzugeben, dann würde ſich ſchon eine Verſtändigung finden, ſo kann man nür antworten, Deutſchland hätte einmal im Ver⸗ trauen auf internationale Verſprechungen die Waffen niedergelegk. Diesmal verhandeln wir nur unter den Waffen des pafftven Wider⸗ ſtands und werden uns darin durch keinerlei Stimmungs⸗ mache beeinfluſſen laſſen. 5 Streſemanns Rede wurde mit minutenlangem ſtürmiſchem Beifall begrüßt. Nach Streſemann ſprach u. a. der aus Duisburg ausgewieſene Oberbürgermeiſter Dr. Jarres, der ein Bild von den Leiden der Bevölkerung an Ruhr und Rhein gab. Eine Rede Dr. Bechers in Frankfurt a. M. kann als Ergänzung zur Rede Stkreſemanns herangezogen werden. Nachdem der Reichswirtſchaftsminiſter ein allgemeines Bild der Lage im Abwehrkampf gegeben hatte, zog er den Schluß, daß ein neues Diktat Frankreichs keine Löſung der Ruhr⸗ frage bringen könne. Nur durch Gleichberechtigung am Verhand⸗ lungstiſch und durch die endgültige Feſtſetzung der deutſchen Ver⸗ pflichtungen könne eine allſeits befriedigende Löſung herbeigeführt werden. Daß Deutſchland auf dieſen Grundlagen jederzeit verhand⸗ lungsbereit ſei, könne jeder der hören und ſehen wolle, aus der letzten Reichstagsrede des Miniſters Roſenberg entnehmen. In Eng⸗ land ſcheine die wirtſchaftliche Einſicht immer mehr durchzuſickern Wenn aber Frankreich in ſeiner Blindheit perharre, müſſe Deutſchland eben auch feſt bleiben; denn ſchließlich müſſe in der Welt doch das Recht zum Siege gelangen.. preſſeſtimmen Die Rede Curzons 0 auch in der Berliner Preſſe im allge⸗ meinen ein ſumpathiſches Echo gefunden. Dabei gibt es frei⸗ lich Nuancen. Man ſtößt auf Enthuſtaſten, die bereits den Himmel offen ſehen; man trifft auch auf andere, die meinen, Curzon hätte ſozuſagen nur als Mittelmann und Agent von Franzoſen und Bel⸗ giern geſprochen. Die Einigung zwiſchen England und Frankreich ſei im weſentlichen vollzogen und die Rede des Leiters der eng⸗ liſchen Außenpolitik bedeute am letzten Ende eine Warnung an die Adreſſe Deutſchlands und einen höflichen und ſanſten erſten Druck, dem unter Umſtänden eines Tages eine gemeinſame ultima⸗ tive Note folgen könnte. An eee eere Für eine ſolche Deutung— und dieſe Auffaſſung wird von Stellen geteilt, die als unterrichtet gelten dürfen— liegt u. E. kein, Grund vor. Sie iſt nicht einmal wahrſcheinlich. Im übrigen wird auch abzuwarten ſein, wie die Staatskanzleien der Alliierten, nicht nur ein paar ihrer Preßorgane, auf den neueſten engliſchen Schritt reagieren. Aber ganz ſelbſtverſtändlich ſind wir nun gewiſſermaßen in einen„Zuſtand höherer Bereitſchaft“ gerückt. Unſere diplomatiſche Aufmerkfamkeit muß verdoppelt werden und ſie wurde, wie wir glauben möchten, verdoppelt. Wenn es ſich ergibt, daß aus der Rede Curzons von uns Konſequenzen diplomatiſcher Art zu ziehen ſind, werden ſie gezogen werden. Diplomatiſche Schritte Englands Die Deutſche Allgemeine Zeitung“ berichtet: Man glaubt in underrichteten engliſchen Kreiſen, daß Lord Curgon den Zeitpunkt für ſeine Rede mit Rückſicht auf gewiſſe diplomatiſche Schritte wählte, die gegenwärkig! von der engliſchen Regierung im Gange ſind und als deren Ergebnis erwartet wird, daß ſchland mit einem neuen Angebot an die Alliierten herantrete. Ausſprache beim Keichskanzler Beim Reichskanzler fand am Samstag eine Ausſprache mit Ver⸗ tretern der Spitzengewerkſchaften ſtatt, die insbeſondere der gegen⸗ wärtigen Wirtſchaftslage, der Markbefeſtigung und den Verhältniſſen von Löhnen und Preiſen ſowie der Lage im alt⸗ und neubeſetzten Ge⸗ biet galt. Schon am Samstag ergab ſich Uebereinſtimmung in der Zielſezung eine Wiederholung der Vorgänge unmöglich zu machen, daß Preiſe in kürzeſter Zeit in die Höhe getrieben werden, Vorgänge, gegen die beſonders der Reichskanzler ſcharf Stel⸗ lung nahm. Außer dieſem amtlichen Bericht wiſſen die Blätter über die Aus⸗ ſprache zu berichten, daß die Gewerkſchaften in der Behandlung der politiſchen Lage auch übereinſtimmend die Notwendigkeit einer akti⸗ ven Politik der Reichsregierung betont haben mit dem Ziele, die Leiden der Bevölkerung im beſetzten Gebiet abzukürzen und zu einer Verſtändigung über die Reparationsfrage zu gelangen. Einigkeit beſtand darüber, daß bis zur Beilegung des Konfliktes, auf dem Ver⸗ handlungsweg, den die Regierung anſtrebe, der Widerſtand an Rhein und Ruhr fortdauern müſſe. Obwohl der Kanzler und der Außenminiſter noch nicht in der Lage waren, über die Stellung⸗ nahme der Regierung zur Rede Lord Curzons, die erſt im Tele⸗ grammauszug vorlag, bindende Erklärungen abzugeven, dürften die Gewerkſchaftsvertreter doch Gewißheit darüber haben, daß die Reichsregierung in allernächſter Zeit die Gelegenheit zur Fortfüh⸗ rung der internationalen Diskuſſion wahrnehmen wird. Die Vertre⸗ ter der ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften und der Afa gaben dem Reichs⸗ kanzler und dem Außenminiſter noch Kenntnis von dem Ergebnis ihrer lezten Bundesausſchußſitzung, die mit der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion der Meinung wäre. daß der Augenblick gekom⸗ men ſei für ein poſitives Angebot. die Kuhrhilfe der Aus! andsdeutſchen Auch die Deutſchen in Niederländiſch⸗Indien haben jetzt die Spenden für Ruhrhilfe organiſiert. Sammelſtellen ſind: die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Bundes zu Weltevreden und die Abtei⸗ lungen des Deutſchen Bundes in Soerabaia, Makaſſar und Bandjier⸗ mafin. Alle deutſchen Vereine und Klubs in Niederländiſch⸗Indien Neren ſich an den Sammlungen, an deren Vorbereitung und Durchführung auch Badener und im beſonderen Mannheimer tätig ſind. Ueber den bisherigen Verlauf der Rührſpendenſammlung in Ehile berichtet die Handelskammer Valparaiſo: 1. Sammelliſte der deütſchen Zeitungen für Chile: 100 000 Peſos, 2. Sammelliſte für Volparaiſo: 4 000 Peſos, 3. Reſt der deutſchen Sammlung Valpa⸗ raiſo: 75 000 Peſos und 4. Firmenſammlung Valparaiſo: 175 000 das bedeutet noch dem heutigen Kurs etwa eine Milliarde Mark. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Weſt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Verkaufspreis WM. 200.— 1923— Nr. 186 ꝛ Bel vorauszahtung die ki. Zelle mf. ce.— Anzeigenprei 1 9 Stellengeſ. u. Famit.⸗Anzeig. aus Rannbeim ermüäßigte preiſe 0 8 Neklamen mk. 2300.—. Annahmeſchl.: mittagdl. verm. 8½ Uyr, Abenöbl. nachm. 2½ Uhr. Für guzelgen an Leſtimenten Tagen, 85 8 Stellen u. Rusgab.wirò keine verantwort. üvern. Höh. Sewaſt, Streiks, Setriedsſtörung. uſw. berechtig. zu krinen Erſatzanſpr. idie aus gefall. od. beſchränkt. Rusgab. 58.f. verſp. Aufnams, Anzeig. fuftr. d. Fernſpr. ob· Sewühr. Serichtöſt. Maunveſm annheimer Frauen-Zeitung u. Mannheimer Muſik-Seitung poincarés übliche Sonntagsrede ſtieg diesmal in Void(im Maas⸗Departement). Tonart und In⸗ halt dieſer Reden iſt ſo bekannt, daß es um jede Zeile ſchade iſt, die in deutſchen Blättern auf die Wiedergabe derartiger Hetzereien ver⸗ ſchwendet wird. Das Weſentlichſte an dieſer Rede, ſoweit ſie als Antwort auf, Roſenbergs Ausführungen anzuſehen iſt, beſteht in fol⸗ genden Sätzen: Frankreich ſei nicht mit feindlicher Abſicht zur Ruhr gegangen. Es hätte im Gegenteil von vornherein eine Verſtändigung mit den Großinduſtriellen und Arbeitern gewünſcht, damit die Koy⸗ lengruben zum Vorteil der Reparationen ausgebeutet werden könn⸗ ten. Mit ſolcher Propaganda verſucht Poincare die Welt darüver zu täuſchen, daß Frankreich entgegen den Beſtimmungen des Verſailler Vertrages und mitten im Frieden in ein wehrloſes Land einmar⸗ ſchierte. Alle Welt weiß, daß Staatsſekretär Bergmann nach Len⸗ don mit dem bekannten 30 Milliarden Angebot der deutſchen Regie⸗ rung geſchickt wurde. Nur Poincare will es nicht wahrhaben. Rach ihm iſt das Angebot von 30 Milliarden erſt nachträglich erfunden worden. Außerdem ſei das Angebot viel zu niedrig. Es dürfte aber auch Poincare nicht klar ſein, wie aus dem ausgeſogenen und verarmten Deutſchland eine noch größere Summe herauszupreſſen ſein wird. eeeee Nach Poincares fernerer Aeußerung ſoll die Schutz polizen einemilitäriſche Organiſation ſein. Alle alliierten Regierungen hätten zwei Tage nach der Rede Roſenbergs die deutſche Regierung aufgefordert, der deutſchen Schutzpolizei ihren militäriſchen Charak⸗ ter zu nehmen.(Von einer ſolchen Aufforderung iſt in Berlin nichts bekannt geworden). Poincare behauptet dann, Frankreich habe nſcht die Abſicht, das Benehmen Bismarcks nach dem Jahre 1871 nach zuahmen; trotzdem iſt es längſt erwieſen, daß Bismarck entſprechen dem franzöſiſchen Nationalvermögen keine unmöglichen Forderungen; an Frankreich geſtellt hat und⸗ daß er alles tat, um die Beſetzung franzöſiſchen Bodens nach Möglichkeit abzukürzen. Der Nachweis, daß Frankreich jetzt Deutſchland gegenüber ähnlich handelt, dürſte Poincare ſchwer fallen. 5 5 Die Rede Poincarés wird von dem„Journal des Debats“ alss eine gute Antwort an v. Roſenberg bezeichnet. Nach dem Blakte entſpreche dieſe Rede wiederum dem Gedanken des ganzen Landes, beſonders aber der Maasbevölkerung, die durch den Krieg ſehr ge⸗⸗ litten habe. Deutſchland müſſe ſich an den Gedanken gewöhnen, daß Frankreich entſchloſſen ſei, ſeine Kaltblütigkeit zu bewahren und im Ruhrgebiet zu bleiben, bis es Deutſchland gefalle, ſich den unab⸗ änderlichen Verpflichtungen zu beugen, die es ſelbſt feierlichſt unter⸗ zeichnet habe. Nach dem Blatte habe Poincaré in franzöſiſcher Art 425 und Weiſe geantwortet. Den vagen Beſchuldigungen habe er Terte und Tatſachen entgegengeſtellt! Das Blatt ſieht voraus, daß die deutſche Preſſe Widerſpruch erheben werde. Der ſogenannten un: erbittlichen und annektioniſtiſchen Politik Poincarss würden die deuiſchen Blätter die Erklärungen Lord Curzons gegenüberſtellen. 855 Schon drängten die Blätter den Miniſter des Aeußern v. Roſenberg im Intereſſe Deutſchlands die Rettungsſtange zu ergreifen, die der britiſche Staatsſekretär ihm entgegengeſtreckt habe. Der„Temps“ möchte nicht Lord Curzon bei Deutſchland herab-⸗ ſetzen. Wenn er die franzöſiſchen Intereſſen engherzig auffaſſe und glauben würde, daß das Recht Frankreichs den Ruin des Nachbar⸗ kandes erfordere, es ihm dann nicht mißfallen würde, daß Deutſchland noch einmal mehr und immer in falſcher Weiſe die Unterſtüßzung Englands gegen Frankreich diskontiere. Jede Partie, die auf dieſe Weiſe eingeleitet werde, ſei für Deutſchland verloren, aber eine höhere Pflicht erfordere es, daß man die Wahrheit ſage. Lord Curzon be⸗ hauptet als Freund des Menſchengeſchlechts zu ſprechen, aber auf dieſe Weiſe ſchafft man nicht das Glück der Völker, man muß zuerſt mit ſeinen Freunden gehen. VVV Ddie Lage im Nuhrgebiert Franzoſen unter ſich»e0;.. Nach einer Drahtung des Lokdlanzeigers aus Caſtrop ſpielen ſich dort ſtändig Reibereien zwiſchen franzöſiſchen Soldaken und franzöſiſchen Ziviliſten von den Arbeiterbataillanen ab. Eines Tages kam es dabei zu einer blutigen Meſſerſtecherei, die zu einer Reihe von Feſtnahmen führte. Von den rund 300 Mann zaͤhlenden Arbeiterbataillonen find bereits 13 Perſonen verhaftet worden. Erſchwerungen der Alkohol⸗Einfuhr. Der kommandieren General Degoutte veröffentlicht eine Verordnung durch Maueranſchlag über die Einfuhr von Alko⸗ .ol in das beſetzte Gebiet. Darnach hängt die Einfuhr von Alkohol über die Weſtgrenze und über den Rhein von der Bewilligung einer Erlaubnis des Ein⸗ und Ausfuhrdienſtes der J. A. K. und der Zahlung eines Eingangs⸗ und Ausgleichszolls ab. Die Einfuhr von Alkohol über die Oſtgrenze des beſetzten Gebietes iſt grundſätzlich ver⸗ boten, ausgenommen für denaturierten Alkohol zu gewerblichen Zwecken. llebertretungen werden mit Geldſtrafen bis 100 Millionen Mark und Gefängnis bis zu 5 Jahren oder einer von beiden Sirgfen geahndet. Die Waren werden beſchlagnahmt. 50 Die franzöſiſche Koksabfuhr Die„Journs Induſtrielle“ ſtellt in ihrer Wochenüberſicht über die Koksausfuhr aus dem Ruhrgebiet feſt, daß ſie ſich in der ver⸗ gangenen Woche gebeſſert habe, daß aber zwiſchen den Quantikates, deren Abfuhr aus dem Ruhrgebiet gemeldet wurde, und denen, die in Ehrang ankommen, immer noch ein recht erheblicher Unterſchied beſtehe. Neuerdings treffen täglich 4500—5000 Tonnen in Ehrang ein. Franzoſen und Kommuniſten Wie der„Vorwärts“ aus Eſſen erfährt, iſt ein Teil der Mül⸗ Fren Rädelsführer bei der Säuberung der Stadt in die dortige e eeee, NFrit ranzoſenkaſerne geflüchtet. Auch ihre Verwundeten und oten waren zunächſt dorthin gebracht. Die Franzofſen haben bereits ein Flugblatt über die Vorgänge mit dem Titel: Deutſches Säbelregiment“ herausgegeben. In dem Fluablatt wird gefragt, ob etzt bei den Poderppe auch die Cuno⸗Glocken läuten würder. Weiter wird geſagt, auf der einen Seite hätten die Leute der Regie⸗ rung bei der Todesfahrt in Eſſen Krokodilstränen vergoſſen in ül⸗ 1 10 aber hätte die Polizei auf 2000 Arbeiter geſchoſſen. Der gan on und die Aufmachung des Flugblattes laſſen annehmen, ſchrenk das Blatt, daß die Franzoſen hinter den Demonſtranten ſtehen. e. Bon den vethafteten national⸗Jozialiſtiſchen Vertrauensleltt in Freiburg ſind zwei wieder auf freien Fuß worten und dwar ein Kaufmann und ein Student, die zugaben. ide der Notionalſozialiſten zu ſein, womit eine Verdunkefung el 755 ee ANnd des nicht mehr zu befürchten war. Sechs mliree nochin Haft. Arnr * 524+ 2. Seite. Nr. 186 Maunheimer General-Anzeiger(mittag ⸗Ausgabe) Monkag, den 23. April 1923 Die Lage in der pfalz Die franzöſiſche Polizei verſucht in einzelcen Vezirken der Pfalz in letzter Zeit wieder unter Anwendung von Drohungen die Siſenbahner zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen. Haus⸗ ſuchungen, Verhaftungen uſw. ſind wieder an der Tagesordnung Beſonders hervortun ſich die Kriminalbeamten von Iwelbrucken. Die franzöſiſche Polizei beſtreitet, daß, wie geſtern gemeldel, bei einem Eiſenbahner auf der Rheinbrücke 90 000 Mart beſchlog⸗ nahmt worden ſeien. Demgegenüber kann durch Augenzeugen be⸗ wieſen werden, daß die Wegnahme durch einen franzöſiſchen Sol⸗ daken im Beiſein eines Kriminaldeamten takſächlich er olg'= Die Ausweiſungen aus der pfalz In der Zeit vom 8. bis 14. Aprit ſind außer einer großen An⸗ zahl Eiſenbahner 26 Perſonen mit 71 Familienmitgliedern aus der Pfalz ausgewiefen worden. Darunter befinden ſich 3 Zollbeamte mit 7 Jamilienmikgliedern, 2 Poſtbeamte(J, ein Verwaltungs⸗ beamter(), ein Forſtbeamter(), 2 Juſtizbeamte(), ein Lehter (7, 2 Polizeibeamte(8) und 14 Angehörige freier Berufe(30). Die Unterbringung der Ausgewieſenen im Rechterheiniſchen gelang troß der großen beſtehenden Schwierigkeiten. Ausgewieſen wurde Eiſenbahnaſſiſtent Boehlig mit Frau von Frankenthal. Miniſterpräſtdent v. Knilling iſt in Angelegenheiten der Fürſorge für die aus der Pfalz Ausgewieſenen nach Heibelber abgereiſt. Auf der Durchreiſe durch Württemberg und Baden Sich er in Stuttgart und Karlsruhe den dortigen Staatstegterungen einen Beſuch abſtatten. Erleichterung für die Gefangenen in Iweibrücken Auf Fürſprache des päpſtlichen Delegaten Monſignore Te ſt a, der ſeit 3 Tagen in Berlin weilt, iſt dem Vatikan von General Degoutte mitgeteilt worden, daß Erleichterungen für politiſche Ge⸗ fangene, beſonders für die Gefangenen des Zellengefängn +N brücken eintreten werden.— Wie verlautet, wird auch der 81fchof von Speyer die pfälziſchen Gefangenen im Zweibrücker Geſung⸗ nis beſuchen, nachdem Kardinal Dr. Schulte don Köln die Heſan, genen aus dem Ruhrgebiet bereits beſucht hat. Das Arleil gegen den Präſidenten der Oberpoſtdirektion Speyer Vom Kriegsgericht der marokkaniſchen Diviſion Mainz wurde der Präſident der Oberpoſtdirektion der Pfalz von Speyer zu 2 onaten Gefängnis verurteſlt, weil, wie ſeinerzeit gemeldet, infolge ſeiner Anordnung die Beförderung eines militäriſchen Dienſttelegramms nach Düſſeldorf unterblieben iſt. Poſtamtmann Schmidt von Ludwigshafen, der des gleſchen Ber⸗ gehens beſchuldigt war, wurde freigeſprochen.— Der 2. Staats⸗ anwalt Dr. Schleip, der Vorſißzende der Ortegruppe Landau der Deutſchen Volkspartei, und der Beamte der Reichsvermögensver ⸗ waltung Hertel von Landau, bei denen gelegentlich einer Haus⸗ ſuchuna von der Rheinlandkommiſſion verbotene Drückſchriſten ge· funden wurden, wurden von der Anklage der Vertellung dieſer Druckſchriften freigeſprochen. An den pranger! Unwürdige Deutſche! Aus der Pfalz wird uns Während zurzeit in der P Aderall ſenausweiſungen erfolgen, Gefüngnis⸗ und Zuchzhausſtrafen bald käglich prochen werden, nehmen all die Betroffenen das unſägliche El⸗ ruhig dahim, als doß ſie ihr Deutſchtum verleugnen. Eine traurige Ausnahme von dieſem rutzm⸗ reichen Verhalten bilden einige Einwohner des Ortes Her he i m ſüdlich von Landau. Sie handeln genau ſo, wie man es von ihnen ſprechen hört.„Es iſt egal, ob wir deutſch oder fran⸗— zöſiſch ſind, unſere Kartoffeln, Tabat uſw. können wir doch benen, ganz gleich, ob wir Franten oder Mark dafür bekommen.“ Kaum, daß die Franzoſen die Wälder beſchlagnahmt und dqas Holz aus geſchrieben en, ſah man Holzfuhrwerke auf der Karndel— Bienwa rxheim vollbeladen mit dem billigen Brennholz. Als erſte waren dies: Joſeph Kerner, Friedrich Traut ubdwig Trauth, Joſeph Stemmer u. a. m. Nicht die Not kreide die Leute dazu, nur die reine Gewinnſucht, einige verkauften Holzg davon wieder weiter, natürſich nicht ohne gebörigen Gewinn. Stten ⸗ Herrn Dutzende laub werden täglich Wagen voll von den Frramzoſen ab⸗ gekauft Der bekannte„freie Bauern“ führer Geor g Detzel hal es ſelhſt in der offenen Wirtſchaft empfohlen. Ein Bauumternehmer B. und ein Holzhändler L. rechnen heute ſchon ihre Gewinne aus, die ſie für Blochholz erzielen werden. Schlauerweiſe halten ſie ſich den Rücken frei, um ſpäter nicht mit den deutſchen Behörden in Konflikt zu geraten; denn ſie ſteigern das ſondern laſſen dies durch andere tun, dazu So werden Millionen wöchentlich den goſen nur vom dem einem Orte gebracht und ſo wird auch den Kameraden on der Ruhr in den Rücken gefallen. Seine deutſchen Gefühle darf man in di Ort nicht offen zum Ausdruck bringen, ſonſt kamm es einem ren, daß man denunziert, am nächſten Tag im frangzöſtſchen Ge⸗ fängnis ſitzt. IJu Aurecht beſchuldigt Unterm 2. und 8. März wurde in der Liſte jener Firmen, die ſich an das franzöſiſche Ein⸗ und Ausfuhramt Bad Ems wandten, Rational⸗Theater Mannheim SGerhart Hauptmann: Die Weber (Erſtaufführung) Der Weberputſch von 1844 war keine politiſche Angelegenheit⸗ Er war nicht mehr als ein Schritt augenblicklicher Verzweiflung, zu dem eine Bevölkerung von unendlicher Leidensgeduld von einem der eleme ten Gefühle: dem Hunger, angetrieben wurde. Er war nur der nblick,„in dem der Menſch a ennzichts Mool Juft kriechen mußte, dann kam es, wie der Hiſtoriter des Auſſtandes im Eulengebirge, Zimmermann, berichtet, dem Hauptmann im rein Stofflichen getreulich gefolgt iſt, ſo, daß der Mut der Weber ebenſo plötzlich erloſch als er aufgeflammt war und ſie ſich geduldig wieder in ihr altes Elend fügten. Hauptmann konnte alſo aus dem ge⸗ gebenen Stoffe, wollte er ihn nicht vergewaltigen, kein poliniſches, das iſt in dieſem Falle ſozialiſtiſches Drama machen. Und auch wenn er ſich ſelbſt nicht gegen die unvernünftige Unterſchiebung ſolcher Ab⸗ lichten, die ee politiſch rechts wie 8 Unks gerichteter Seite(allerdings zu recht unterſchiedlichem Endzweckl) ſchon vor 30 Jahren vermutet und gewünſcht wurden, ganz ausdrücklich verwahrt hätte, könnte nur ae nach der einen oder der anderen Seſte überſehen, daß Hauptmann ein hiſtoriſches Drama mit den naturaliſtiſchen Mittein der Gegenwart von 1892 gegeben hak. Daß ſein ſoziales Empfinden ſpäterer Zeit ihm den Blick geſchürft hat und die perſönliche Verbundenheit— ſein Großvater war noch hinterm Webſtuhl geſeſſen— das Blut raſcher und wärmer rollen läßt, iſt wohl zu ſpüten, aber nicht ein einziges Mal wird in Wort und Handlung von außen hineingetragen, was als ſozialiſtiſche Tendenz bezeichnet werden könnte: alls was geſchieht und geredet wird, ergibt ſich mit ſtofflicher und künſtleriſcher otmendigkeit aus der Situation heraus. Damit iſt ſchon geſagt, daß es Ha un nicht um ſe, nicht um Dogma oder Prinzip geht. Sein ſoztales Gefühl iſt nichts anderes als ein im letzten Sinne urchriſtliches Gr⸗ fühl des Mit⸗Leidens, weder aus bürgerlicher Senttmentalität er⸗ wachſend, noch in ſie einmündend. Sein Mitleid iſt bei denen, deren Menſchentum pergewaltigt iſt; den ſozial Enterbten nöher, aber auch den ſozial nicht Enterbien nicht fern: auch der Fabritant iſt ein vergewaltigter Menſch; auch dieſer Dreißiger iſt ein mechaniſterter Menſch, ein von Kalkül und Kalkulation Gehetzter, Entſeelter. Se Nevolte ſieht Hauptmann ihn nicht mit den Angen des Haſſes: ja et enl⸗ ſchuldigt ihn ſogar; er iſt eine Folge beſtehender Juſtände, ſaft alſo elwos Abſtraktes Und auch ihm gibt er ein ganz klein wenig jener Sehnſucht nach Beſſerem mit, die in ihren verſchiedenſten Ab⸗ ſtufungen, em primitivſten in jener Sehnſucht nach genügend Nah⸗ rung, am vergeiſtigtſten in jener Sehnſucht nach einem ewigen Leben jenſeite der irdiſchen Notdurft den eigentlich dichteriſchen, ſymboli⸗ * auch das Lactowerk Gebr. Schredelſeker in Horchheim bei Worms genannt. Nach einem von der Firma vorgelegten Ori⸗ ginalſchreiben des Reichswirtſchaftsminiſters iſt dieſer auf Grund eingehender Ermittlungen und durch Angaben der Firma zu der Anſicht gelangt, daß das dem Lactowerk zum Vorwurf gemuchte Borgehen auf unzureichender Information beruhte⸗ Deutſch⸗eugliſches Schuldenabkommen Unterm 5. Aptil 1923 wurde gwiſchen der deutſchen und der großbritanniſchen Regierung ein Abkommen getroffen, da⸗ vorſietzt, daß beſtimmte vor dem 77 fällig gewordene oder aus Vorkriegsverttägen herrührende Schulden deutf cher Staats⸗ angehöriger gegenüber britiſchen Staatsangehörigen, ſoweit ſie anerkannt oder durch ein zuſtändiges Gericht feſtgeſtellt worden ſind, aus den in der Hand der britiſchen„Cuſtodlan of Ennemy Property“ in Ching befindllchen Erlöſen aus der Liguldation denſchen Eigen⸗ tiums abgedeckt werden ſollen. Es handelt ſich dabei um Schulden von deutſchen Staatsange⸗ hörigen, die zur Jeit der Ent n der Schuld in China anſäſſig waren, odar don Zweigniederlaſſungen deutſcher Geſchäfte die— it der Entſtehung der Schuld in China beſtanden, gegenüber brlti⸗ chen Stuntsangehörigen, gleichviel wo dieſe anſäfſig waren, oder von eutſchen Staatsangehörigen, wo ſie anſäſſig waren, gegen⸗ über britiſchen Stäatzangehörſgen, die zur Zeſt der Entſtehung der Schuld in Ehina anſäſſig waren, oder gegenüber den Zweignieder⸗ laſſungen beſtiſcher ſte, die zur Zeil der Entſtehung der Schuld in China beſtanden. usgeſchloſſen ſind Schulden, die unter den Artikel 296 des Vertrages von Verſailles fallen. Der Wortlaut des Abkommens wird den Vertretunzzen der deutſchen Intereſſenten zwecks Veröffentlichung mitgeteilt werden. Entſpannung im preußiſchen Landtag Die innerpolitiſche Debatte im preußiſchen Landtag führte am Samstag zu einer Entſpannung, nachdem tags zuvor das Haus ein Bild kro enee geboten hatte. Die Deutſch⸗ nationalen, derem Redner zweifellos die Hauptſchuld an der Enk⸗ ſeſſelung der Parteileidenſchaften beizumeſſen iſt, bekamen von allen Seiten ganz gehörlg die Leviten 1N7 und es wax bezeichnend, daß gerade von volkspartellicher Seite(Abg. v. Kar⸗ dorfſ) ihnen das Schädliche ihres Tuns am eindringlichſten vor⸗ gehalten wurde. Aber nicht dies und auch nicht die ebenſo entſchie⸗ dene Kritik an Herrn Severings Maßnahmen gegen die Deutſch⸗ völtiſchen machte die Bedeutung der Kardorffſchen Darlegungen aus, ſondern das Bekenntnis zur Koalition, das er für ſeine Partel abgab. und der Nachdruck, den er auf das Fortbeſtehen der gegen⸗ wärtigen Regierungszuſammenſetzung in dieſer ſchickſalsſchweren Zeit legte Wobel der volksparteiliche Redner durchaus keinen Zweifel daritber ließ, daß die Politik des preußiſchen Innenminiſteriums nuch mehr als einer Richtung hin für die Volkspartei eine ſtarke Belaſtung darſtellt. Zwar Severing ſelbſt wollte es nicht wahr haben, daß man ihm in ſeinem Vorgehen gegen den Putſchismus ſtarke Einſeltigkeiten nachweiſen könnte, aber der Verlauf der De⸗ butte wird ihm inzwiſchen gezeigt haben, wie allgemein bei den bür⸗ gerlichen Parteken die Empfindung eines zwiefach angewandten Maßes ſſt. Das hatte ſchon am Freitag der rheiniſche Zentrumsmann Loenarßz der Regierung bedeutet, das unterſtrich am Samstag moch ganz beſonders wirkſam der Demokrat Jan 0 n. Severings Verſuch, rückſchauend feſtzuſtellen, daß er in ſeiner bisherigen Amts⸗ tätigkeit es auch den Linksrabikalen gegenüber nicht an der nötigen Energis habe fehlen laſſen, war wenig überzeugend, wie man üder⸗ den Eindruck gewann, als od Herrn Severing, ob ſeiner allzu betonten Selöſterriigteit doch allgemach im Bufßen delnmlich zu werden beginne. Denn ſchließlich, was ſich dieſer Tage in zutrug, muß auf den zur größten Langmut Bereiten wie — 2— und—— nun——5 ve 8 geweſene udnis entpreßt: daß pr—— 1 geduldet werden bürften. Die n v Nutzemwendung aus dieſer reichlich ſpäten Erkenntnis wird hoffentlich nicht allzu lange auf ſich warten laſſen. Zum Vecrbot der Deutſchvölkiſchen Freiheits⸗ partei, das ſa dieſe Debatte eigentlich verunlußt hafte, iſt von Severing weder nuch der juriſtiſchen noch nach der politiſchen Seite hir irgend emas Neues geſogt worden. Zuweſlen ſchren es, als wolſte er den Schleter, der zundchſt noch über den Dingen liegt, ein wenig füften, aber ſchiießlich wurde dapm doch michts daraus. Man wird ſich alſo bis zum Progzeß ſelbſt beſcheiden müſſen. Einmal indeſſen halle Herr Severing den Beiſall des ganzen Hauſes für ſich: das war, als er mit deutlichem Wink an Polen zu verſteßen gab, daß Deutſchtand nicht tatenlos zu⸗ ſchauen werde, wenn Herrn Korfantys Banden es etwa beifallen follte, in Oberſchleſien einzubrechen. Eine Selbſtver⸗ ſtündlichkeln zwar, aber doch wirkte Neſe Erklärung, zumal ſie aus dem Munde eines ſozialdemokratſſchen Minſſters kam, wle die Be⸗ freiung von einem Abdruck. S80 2 derm die zu manchen Teilen höchſt unerquickliche, zu antderen Tellen recht überflüſſige Ausſprache letzlen Endes auch ihr Gutes gehubl. ſchen Gehalt der Weber ausmacht. Denn, ſeien wir ungs doch klar barüber, dieſe mit natrrraliſtiſchen Mitteln lebendi gemachte Hiſtorie ift ebenſowenig nur Hiſtorie wie nur naturaliſtiſches Drama. Sie lſt in beiden Fällen mehr: ee immer wachen Sehnſucht in jedem beſeelten Nenſchen. Das ſpricht der Hauſierer Hornig gleichſam ber begleitende Chorus der Geſcheh⸗ ift uns verheißen.“ Von hier, von dieſem dichteriſch wundervollen letzten Akt aus rückt ſich das ganze wilde Geſchehen der vier vorher⸗ gehenden Akte zurecht: Es iſt der Wahn eines in blinder 4— dahntappenben, in materialiſtiſchen Bedürfniſſen verfangenen führer⸗ loſen Volkes, das ſeine Energie nutzlos verſtrömt. Dumit iſt umſchrieben, welche Aufgabe der Spielleitung und den Schauſpietern geſtellt iſt. Sie iſt ſchwer. Denn es iſt lelchter und dankbarer, weil kheatraliſch wirkfſamer, aufrühreriſches Geſchehen bis zur Plünderung der Fabrttantenwohnung anſchwellen zu laſſen, um den letten Akt wie einen leicht angefügten, lyriſch durchtlunge⸗ nen Epilog anzuchürgen. Aber es iſt elne Verfälſchung des Dichte⸗ riſchon zuphunſten des Theattallſchen, und es iſt eine Verkümmerun des tragiſchen Grundgedankens, weil die Revolte nur äußerli an den Bafonetten der preußziſchen Kompagnien zerbricht. während ſir ſich iunerlich, Vorausfetzung wie Auswirkung, in der Perſon des alten Hilſe carfhebt, der, ein Weber wie alle, in der Stunde der Not zu Gott um formultert.) Peinlich iſt es aber, wenn ſich der Spielleiter weder füt Geſtaltung des Dichteriſchen noch fir Geſtaltung des Theatrallſchen — und durch dieſe Unentſchloſſenheit die Geſchloſſenheit des Geſchehens geführdet. Dabei ift die Grundlinte des theatraliſchen (natürlich nicht im üblen Sinn zu verſtehen]) Geſ von Haupt⸗ manm mit zwingender Klarheit +— Aufw. aus der bit⸗ terſten Not brutale orſtigkeit eines Ci en (1. Akt), der 9 Aufſchrei von ein paar zögernden 65 de vorwärts ſchuckt(2. Akt), ir Aufnahme N Idere Menge, die aneinander n 11575 1 Handelng, Ug Wer ahne Ziel bleibt(ber Ausklang in der Anſorge⸗ Szene, 4. Akt), und im letzten Akt der Zuſammenbruch elwer Jn und ohne geiſtige Schwungkruft. Das ſſt (weniaſtens bis zum 4. Akt) kaum zu verfehlen, ſofern ein Splelleter Gefüht für thathmiſche Wlledrrung hat. Die Auffützrung, die Artur Holz mit Fleiß vorbereitet hatte, lütt aber unter einem empfind⸗ lichen an dieſer Vorausſetzung für eine ſtarke(Theater) Wirkung. Da dieſe dramatiſch vorwärts treibenden Zuſpitzungen gu⸗ gleich die Aktenden füllen, ſo iſt es notwendig, Bögen von Aktend⸗ zu Akterſde über das Dazwiſchenliegende zu ſchlagen und in dieſem niſſe aus, wenn er ſagt:„A jeder Menſch hat halt ne Sehnſucht“ R. und das ſpricht der Vater Hilſe aus:„Ich hab ne Gewißheet. Es Text Schutz ſolner Brüder fleht und ſich doch in ſelnem höheren Giauben ſo völlig in Wort und Handeln vom ihnen ſcheidet. u (Vaul Fechter en ſeinem ſchören Hauptmannbuch hat das am beſten — Bü (mit Ausnahme des Dreitzige . er Bae Fee gele, Auslanòsrunòſchau Die Streikbewegung in Frankreich VBon der nugenblicklich Paris und Norbfrankreich überflutenden Streikwelle find ſogar fſämtliche Baumwollſpinnereſen betroſfen. Nur noch wenige Leinenwebereien arbeiſen noch, aber auch dieſe nur noch für ganz kurze Zeit. Im Textilſtreik ſtehen ſich Arkzitgeber und Arbeitnehmer beſonders ſchroff gegenüber. Es kam teilweiſe bereits zu Zwiſchenfällen, wobei es Tote und Verwun⸗ dete gab. Daß der Strelk auch politiſche Motive hat, geht aus dem Aufruf des Streikkomitees hervor, in dem geſagt mird, daß die ungeheure Teuerung in Frankreich durch die Ruhr⸗ beſetzung hervorgeruſen fei und daß die Arbeiterſchaft ſich da⸗ gegen wehren müſſe. Zur Polenreiſe des Marſchalls Joch Belegentlich der Anweſenheit des Marſchalls Foch und ſeines Geweralſtabscheſs, General Wengand,—10 Beſprechungen zwiſchen Joch und den Chefs der franzöſiſchen Militärmiſſionen in Warſchau und Prag und dem Chef des polniſchen Generalſtabs, Marſchall Pilfudztl, ſtanfnden. Der franzöſiſche General Mittelhauſer iſt aus 5520 ebenfalls nach Warſchau beſohlen. Die diesjährigen Poſe 5e 35 neeen weſih 2 ſener tungsnachri zufo m we en Te 0 Brorinz Boeſen im Sepiember ſtattfinden. Die Anlage der Manöver erfolgt im uer Generalſtab. An ihnen wird das Poſener und das. weſtpreußiſche Korps ſowie einzelne Sonder⸗ truppenteile aus Kongreßpolen beteiligt ſein. Die Uebungen ſollen den Zweck haben, die ſeil einem Jahr in der polniſchen Armee ein⸗ geführten, von der franzöſiſchen Militärmiſſion ausgearbeiteten Ge⸗ kochtsvorſchriften zu erproben. Letzte Meloungen Jranz von Hoeslin Generalmuſikbirektor in Deſſau Deſſau, 23. April.(Pr.⸗Tel.) Für den Poſten des Generalmuſik⸗ direktors des Friedrichtheaters'n Deſſau wurde Franz v. Hoes⸗ lin, der bisherige muſikaliſche Leiter der Berliner Volksoper, verpflichtet. Selbſimord eines Ausgewieſenen Daemſladt, 23. April. Die entſetzlich verſtümmelte Leiche des Taensees Klein aus Worms wurde in der Nähe des an der iſenbahnſtrecke Mannheim—Darmſtabt gelegenen Ortes Hähnlein von dem Eiſenbahnperſonal des gegen 10 Uhr die Strecke paſſierenden Eilzuges Karlsruhe—FFrankfurt auf den Schienen gefunden. Zoll⸗ inſpektor Klein, der ſich von einem Güterzug, der kurz vorher die Strecke paſſierte, hat überfahren laſſen, hat den Selbſtmord aus Ver⸗ zweiflung über die kurz vorher erſolgte Ausweiſung durch die fran⸗ adſiſche Beſatzungsbehörde begangen. Ein angebliches Celegramm Hitlers Berlin,(Von unſ. Berliner——. behauptet h eines Telegramms zu ſein, das Ado Ne 9— Tage an den deutſchen Vertreter der Hearſtpreſſe rn 5. Wie gand geſchickt hätte. In dieſem Telegramm hieße es u..: nakionalen Bayerns lehnden es ab, vor dem Sdach chtshof zu erſcheinen. Daß bayriſche Angeklagte vor ein ſolches Ausnahmegericht geſchleift werden ſollen, ſei eine Miß⸗ achtung i eigenen Nechtsinſtitutionen. Weiter wird geſagt: Es iſt kein Zufall, daß die Verhandlungen dieſes Ausnahmegerichis⸗ — in Leipzig, der deutſchen Bol R tagen. Wir hnen das Erſcheinen vor dieſem Tribunal und in dieſer Stadt ſo ab, wie einſt die amerikaniſchen Koloniſten zur Zeit hingtons ihr Erſcheinen vor der Londoner Hoffuſtiz Georgs III. verweigerben. Schlietzlich iſt Bayern keine Kolonie des Bolſche⸗ wismus.“— Wenn dieſes Telegramm nicht von Heren Hitler — ſo iſt ſein 9 der n 2— offen. Adolf Hitter wurde übrigens ſeines 35. Geburtstages am Samsto genoſſen in Höhre von 11 Berlin, 23. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Oberleutnant a. D. Roßbach, der bisher im Berliner Stadtvogteigefängnis unter⸗ gebracht war, wird heute nach dem Leipziger Unterſuchungs⸗ gefängnis überführt, da er in nächſter Zeit des öfteren als Jeuge vernommen werden ſoll. 7000 Mark überreicht. Berkin, 28. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Trotz dem ſchlech⸗ ten Wetter en ſich geſtern ein r Tauſend Menſchen auf dem KTönigsplatz um die Eſſener Arbeiter⸗ ſänger zu hören. Oewerkſchaftsführer Wieber vom chriſtlichen Metallarbeiterverband Eſſen hielt eine nſprache, in der er u. a. :„Wir werden uns nicht durch lockende Verſprechungen betören doſſen, wir wollen eine unerſchütterliche Phalanx ſein. Helſen Sie uns, ſeien Sie einig, wie wir es an der Ruhr ſind, glauben Sie mit uns an das deutſche Volk und an die Kräfte, die in ihm leben.“ Wiesbaden, 20. Aprül. Der Reretvachtmeter Karl Rol! batte vor einiger Zeit an der Ecke Rheinſtraße Dienſt getan und ſoll dabe! die Fahne eines mit Muſik vorüberziehenden Regiments nicht gegrüßt haben. Das Milſtärpoltzeigericht verurteilte ihn deshalb zu einer Gefängulsſtrafe don 30 Tagen. Dazwiſchenliegenden die Stützen und Träger dieſer Bögen aufzu⸗ richten; jeweils aber ſeden der Akte für ſich und die Aktenden wieder für ſich r breit augeinanderzufalten als zuſammenzuballen, muß die innere Stoßkraft lähmen. die Akte, wie das Drama zerſtückeln, ſtatt daß aus Zuſtand Geſchehniſſe aufwachſen, ſtehen neben den Zuſtandsſchilberungen Ereigniſſe. Tempo, Rhythmus, ubato, das muß der Spielleiter finden. Es genügt nicht, den zu geben, in dieſem wundervoll polyphonen Werk muß auch die Melodie erklingen, Sie erklang nicht, oder doch nur bruchſtück⸗ weiſe und zuweilen kang ſie falſch; ſie wurde ſentimental. Weil zuviel verhürgerlicht war. Am reinſten erklang ſie im letzten Akt, aus Wühelm Kolmars wundervoll unpathetiſch⸗ſchlichtem Hilſe dem Künder der ſicheren Glaubensinnigkeit: Grete Bäck, die Auf⸗ rühretin aus Muttergefühl, das brodelnd triebhafte, aus⸗ brechende dieſes in einem elementaren Gefühl vergewaltigten Weib⸗ menſchen. Vogel kam dem nahe. Den roten Bäcker ſpielle Ritter guf den proletigbrutalen Nadaubruder hinaus, der elgentlich neben ber Maſſe der Weber ſtetzt ſtatt in ihr, ebenſo wie der Reſerviſt Moritz Jäger, dem Wittgen in Lichebeten zu viel von einem Agitator mtgab. Auch bel ihm der Mangel an Gliederung, aber viel 1 8 Erfaßtes. Godecks Wittig, mephiſtopheliſch grund⸗ kiert; Michels Anſorge nicht zu der Größe einer faſt tieriſchen Wut ſich ſteigernd, die am Schluß des zweſten Aktes aus ſeiner enſchelnatur brechen muß, und deren zielloſe Irrſinnigkeit am 5 des vierten Aktes alles vothergehende Geſchehen mit dem n herzigen Licht kragiſcher JIronie überleuchtet. die Weber: e nach B m das Oemetnſame und das vom Dichter mit un⸗ übertrefflicher Kunſt gezeichnete Eigentümliche des Einzelnen be⸗ tonend. Störend das geme Unvermögen, einen gemeinſame⸗ Tonfall ſes bräuchte micht naturaliſtiſch echtes Schleſiſch zu ſein) u finden. Biel S eit, auch bei manchen Soliſten, wenig For⸗ Köhlers ein erregter Biedermanm. nd Garze: Ergebris des Fleißes, eim Ergsbuig viele-⸗ Protben. Keime Umſetzung künſtleriſcher Intuition in lebendige Dor⸗ ſtellung, kein Schwung der Phantaſte, kein Atem des Dramatiſchen. Die Bü batten Grete zum 2 1 vestichten -Akteß) chickt guf Ueberbetonun chen Detullz. In den Mebegenſen laſtete ſchweres Graul Dir 2 war iempertert. wenn auch nach dem letzten Akte Holg und die Hau ller gerufen wurden; dennn temperiert war die Auffütrung nicht aufrſntelnd im ſozialen und nicht zwingend im dichteriſchen. Nech ein Unerfreulicbes: neten den offtgellen Theatergemein⸗ den ſcheint ſich überraſchend ſchnell eine dritte inoffizielle zu bilden die Gemeinde jener, die immer ungenierter und hemmungsloſer do tacht, we ihr Verſtängnie aufhörl. Sie möge ihre Anweſenhen auf Operetten und Schwänke beſchränken. Dr. Fritz Hammies. eine Sammiung unter den Partei⸗ 1¹ +* 90 1⸗ 15. ß5 = * AARFEAN& k⸗ 5= r, 5 +. in n l⸗ ie 1⸗ N= te If 3 * * 8 ir dt it e⸗ ö enm WNentag, den 23. Aptil 1923 mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 186 Sallhaus und Der Mannbeimer Altertumsverein veranſtaltete am Samstag nachmittag eine Führung durch den Schloßgarten, die das Ballhaus zum Ausgangspunkt hatte. Zunächſt wurde von den zahl⸗ reich erſchienenen Damen und Herren im Ballhausgarten ein Vor⸗ ttoa des Prof. Dr. Walter über die Vorgeſchichtedes Ball⸗ Jauſes enigegengenommen. Hierbei wurde nicht nur die Er⸗ iunerung aufgefriſcht. Man hörte auch manches neue. Man iſt, Leun man den Namen Ballhaus hört, der Meinung daß in dieſen Näumen der kürfürſtlichge Hof ſeine Ballfeſte abgehalten hat, weil ſich hier heute noch die Mannheimer zu Tanz, Geſang und Spiel ver⸗ Amigen. Umſo überraſchier werden die Nichtorientierten ſein, wenn ſie ſören, daß das Ballhaus dem Sport gewidmet war, einem Schlag⸗ ſpil„ähnlich dem Tennis. An jedem Hof war zu kurfürſtlichen Zei⸗ ten ein dererkiger Raum zu finden, in dem ſich die Hofgeſellſchaft nicht nur zur Unterhaltung aufhielt, ſondern auch in der Abſicht, ſich durch ſporkliche Betätigung elaſtiſch und beweglich zu erhalten. Man nuß ſich das Ballhaus zur Zeit Karl Theodors als zweiſtöckiges Ge⸗ e ohne Zwiſchendecke denken. Fenſter befanden ſich nur im Weren Teil. An der linken Seite des Raumes zog ſich eine für die Juſchauer beſtimmte Galerie mit Baluſtrade hin, zu der oft im Scherz Die Bälle flogen. Der ebene Fußboden war mit piereckigen Pflaſter⸗ ſteinen belegt. Durch die Mitte zog ſich, wie beim Tennisſpiel, ein Netz. Im Jahre 1795 ging das Ballhaus während der Belage⸗ zung Mannheims in Flammen auf. Es exiſtiert aus jener Kriegs⸗ zeit ein Tagebuch, in dem der Untergang des ganzen we ſt ⸗ lichen Schloßflügels genau geſchildert iſt. Bald nach Eröff. Rung des Bombardements am 21. November 1795 ſtanden Ball⸗ und Dpernbaus in hellen Flammen. Das ganze Schloß ſchien verloren. Nit Mübe gelang es, den Brand an der Schloßkapelle aufzuhalten, n Pavillon befand ſich das einen hervorragenden wiſſenſchaft⸗ gen Ruf genießende phyſikaliſche Kabinett des Johann Peter Hen ne, das ebenſo wie der Malerſaal des Nationaltheaters und wertvolle Bühnendekorationen vernichtet wurde. Ein verpielfältigtes Kunſtblatt, das käuflich zu haben war, zeigt den kingeäſcherten Schloßflügel vor und nach der Belagerung. Dar⸗ zuch war das ODyernhaus rechtwinklig an das Ballhaus ange⸗ baut. Es bildete mit einem parallel zum Ballhaus errichteten zwei⸗ Kckigen Dau ein in der Richtung zur Nheinbrücke offenes Viereck Jem Baſſhaus,— der vordere Teil. in dem ſich zu ebener Erde die 1 chaft befindet, iſt ſpäter angebaut worden— ſind nur noch die foſſungsmauern vorhanden. Wenn man den Ballhausgarten in der Richtung nach der. Sternwarte durchſchreitet, dann ſtößt man auf zinen Anbau mit drei großen zugemauerten Fenſtern. Das iſt der de rreſt des Opernhauſes, zu denen noch die Mauer gehört, ie das Gefängnis von den gärtneriſchen Anlagen abſchließt, die ſich dom Ballhaus bis zum Schloßgartendamm dem Amtsgerichtsgebäude dortagern. Das Amtsgefängnis erhebt ſich infolgedeſſen an der Stelle, ſender in der glanzyollen kurpfälziſchen Zeit Frau Muſica Triumphe Lleſte Der Bau des Opernhauſes wurde im Jahre 1757 durch Iu dadre Bibiena, den Erbauer der Jeſuitenkirche, begonnen. Jahre 1742 erfolgte die Einweihung. Der Zutritt war unent⸗ Von weither ſtrömten die eingeladenen Gäſte zu den Feſt⸗ ſie ffübrungen herbei. Nur wer Beziehungen zum Hofe hatte, odet deh beſenderer Gunſt erfreute, hatte Gelegenheit, ſich an der Pracht De⸗ Juneneinrichkung und der meiſterhaften Vorſtellung zu erfreuen. g28 war 180 Fuß lang und etwa 60 Fuß breit. Der Bühne egenüber, die allein 96 Fuß beanſpruchte, befaänd ſich die kurfürſt⸗ e Loge, zur Rechten und Linken amphitheatraliſch die Logen der deamten. Ueber den Parterrelogen befanden ſich noch fünf Logen⸗ abede Zum Vergleich kann etwa das Münchener Reſidenztheater er das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth herangezogen wer⸗ 50 Das Opernhaus faßte ungefähr 2000 Zuſchauer. In dem mäch⸗ die.ach war die Maſchinerie untergebracht. Durch eine Klappe, ter ſich in der ebenen Decke befand, konnte ein 18armiger Kronleuch⸗ entgherabgelaſſen werden. Das erwähnte vervielfältigte Kunſtblatt ſic dl auch einen Grundriß des Opernhauſes. Das Veſtibül befand 6 darnach an der Stelle des ietzigen Eingangs zum Landgericht. ige Säuken, die ſich hier noch erheben, ſind die Zeugen entſchwun⸗ ener Pracht. Am Ballhaus war die Hinterbühne mit einer Treppe zum Transport von Pferden. Das Veſtibül ähnelte in ſeinem ſchma⸗ in Bau demſenigen des Nafionaltbeaters. Bilder vom Innern de⸗ pernbauſes ſind nicht vorhanden. Aher aus Beſchreibungen wiſſen 1025 daß es mit großer Pracht ausgeſtattet war. Jahrzehntelang lag les in Schutt und Aſche. Erſt 1880 wurde der Wiederaufbau des hauſes und die Beſeftigung der Ruinen des Opernhauſes geneh⸗ Baene noch beſchädigt wurde. In dem der Schloßkirche benach⸗ lich Schloßgarten migt. In den 60er Jahren waren die Aufräumungsarbeiten endlich ſoweit fortgeſchritten, daß man für den fetzigen Gerichtsflügel Raum ſchaffen konnte. Als 1805 der„hoorige Ranze“, das Gefängnis am Markt, geräumt wurde, fand ſich Erſaß in dem am Schlaß angebau⸗ ten Amtsgefängnis. An die hochintereſſanten Ausführungen Prof. Dr. Walters, die durch ausgeſtellte Pläne noch anſchaulicher geſtaltet wurden, ſchloß ſich ein nicht minder feſſelnder Vortrag des Vorſitzenden des Alter⸗ tumsvereins, Geh. Hofrat Taspari, über die Vorge ſchichte des Schloßgartens. 1798 begann eine neue Zeit für die Stadt⸗ geſchichte. Am 18. Dezember ſandte Kurfürſt Karl Theodor aus München den letzten Bericht, der Mannheim betrifft. In dieſem Be⸗ richt wurde mitgeteilt, daß Mannheim aufhören ſolle, 5 eſtung zu ſein. Damit ging ein großer Wunſch der Bürgerſchaft in. Erfüllung, die in der Feſtungszeit Unſägliches erdulden mußte. 1799 wurde mit der Schleifung der Feſtungsanlagen begonnen. Max Joſef, der Nach⸗ folger Karl Theodors, war anfänglich nicht ganz damit einverſtan⸗ den. Im Herbſt 1799 wurden die Arbeiten ſchon wieder eingeſtellt, weil ein neuer Kriegsſturm über Mannheim hereinbrach. Aber nach drei Jahren waren fämtliche Feſtungswerke niedergelegt. Von gärt⸗ neriſchen Anlagen ſind aus ſener Jeit nur noch der ſogen. kleine Schloßgarten“ gegenüber dem Mittelbau des Schloſſes und die „Seufzerallee“ vorhanden, die Doppelreihe von mächtigen Kaſtanien, die ſich durch den Ballhausgarten zieht. In einer ſcharfen Petition, die im Jahre 1805 an den Kurfürſten Karl Friedrich gerſchtet wurde, wird von der Bürgerſchaft auf den Mangel an Grünanlagen hin⸗ gewieſen. Man verbrenne, bis man nach der„alten Mühlau“ komme, und im„kleinen Schloßgarten“ müſſe man ſich unter einem Dutzend elender Kaſtanſen wie in einer Reitſchule herumdrehen. Eine warme Fürſprecherin erhielt die Bürgerſchaft durch die Kürprinzeſſin Ste⸗ phanie, die im Jahre 1806 nach ihrer Vermählung hier einzog. Am 10. März 1908 erfolgte der erſte Spatenſtich zur Schloß⸗ gartenerweiterung. Die Pläne wurden von dem Schwetzin⸗ ger Hofgärtner Zeyher in engliſcher Manier entworfen. Die Grenze zog ſich am Schnickenloch und an dem Oſtteil der Befeſtigungen ent⸗ lang. Ein Hauptgewicht wurde auf ſchöne Durchblicke zum Schloß und Nhein gelegt. Vorgeſehen waren etwa 50000 Bäume und Sträucher. Vom Staat wurden 80 000 und von der Stadt 30 000 Gulden bereit geſtellt. Zur Ausführung der Arbeiten benötigte man die Jahre 1808 bis 11. 7 Im großen und ganzen hat ſich der Schloßgarten in den folgen⸗ den Jahrzehnten ruhig entwickelt. In der Exinnerung der Zeit⸗ genoſſen lebt noch die Schaffung des„Beckebuckels“ und des Schloß⸗ gartendammes, dürch die mit den Bahnanlagen Teile des Schloß⸗ gariens in Anſpruch genommen bezw. durchſchnitten wurden. Mann⸗ heim war auch im Beſitz eines botaniſchen Gartens. Man muß drei verſchiedene Anlagen unterſcheiden. Die erſte wurde im 18. Jahrhundert durch den Arzt und Naturforſcher Friedrich Caſtmir Medicus geſchaffen. Es war der ſogen. Augarten, von dem nur noch die Augartenſtraße in der Schwetzingerſtadt der Jetztzeit Kunde gibt. Dieſer Garten, der durch großartige Züchtungsverſuche berühmt wurde, hat ſeinen Schöpfer nicht überdauert. Im Jahre 1808 wurde er mit Medicus zu Grabe getragen. Aus dem Gebäude, das ſich in dem Garten erhob, wurde ſpäter eine vielbeſuchte Gartenwirtſchaft. Der zweite Verſuch wurde vom Luceum im Jahre 1811 gemacht. Die⸗ ſer im Hofe des alten Gymnaſiumsgebäudes geſchaffene Garten iſt heute noch zumteil erhalten. Der dritte botaniſche Garten erſtand unterhalb der Sternwarte. Er war der Vorläufer des Fried⸗ richsparks und beſtand 30 Jahre. Bis zum Jahre 1884 wurde er vom Verein für Naturfreunde betreut und von da an vom Gar⸗ tenbauverein„Flora“. Auf die Großherzogin Stephanje iſt auch die Anlage der Stktephanienpromenade zurückzuführen, die vom Jahre 1836 an den urwaldähnlichen Neckarauerwald mit dem Schloß⸗ garten verband. An dieſe beiden lehrreichen Vorträge, die allgemeine Anerken⸗ nung fanden, ſchloß ſich ein kurzer Rundgang durch den Schloß⸗ garten. Am Gedenkſtein der Schillerfreundin Anna Hölzel vorbei wurde zunächſt das ſogen. Prinzeſſinnengärtchen auf⸗ geſucht. Es iſt das Nondell gegenüber vom Ballhaus, das Groß⸗ herzogin Stephanie für ihre drei Töchter anlegen ließ. Auf dem Gockelsberg wurde mitgeteilt, daß dieſer Mannheimer„Berg“ ſeinen Namen von Gockeln erhalten hat, die längſt eingegangene Tannen umherſtreuten. Der Spaziergang endete am Denkmal der Großherzogin Stephanie. Hier widmete Geheimrat Caspari der Schöpferin des Schloßgartens noch einige ehrende Worte. Sch. Aunſt und Wiſſenſchaft 0 hermann Gauſche J. Am Samstag vormittag verſchied in⸗ 19 eines Schlaganfalles Geſangslehrer Hermann Gauſche. Der ei ne ſtand im 57. Lebensjahre. Er ſtudierte zwei Jahre an 8 ger Konſervatorium und 3 Jahre bei Julius Stockhauſen in Fonkfurt a. M. Geſang, war dann über zwanzig Jahre an erſten —— als Konzert⸗ und Oratorienſänger tätig, u. a. in Leipzig, derlin, Köln, München, Wien, Amſterdam, en Zürich. 1905 Sirde er von Hans Pfitzner an das ſtädtiſche Konſervatorium zu unter g berufen und hatte dort die Blütezeit deutſcher Muſik Efelg ſiner miterlebt. Als Pädatgoge hat Herm. Gauſche große Sair ide erzielt. Aus ſeiner Schile gingen berühmte Sänger und Kölg nen hervor, u. a. Karl Braun(Berlin), Joſef Nikolaus Lee Elſe Betz und Hans Heinz Wunderlich(München). Nach dalt Vertreibung aus dem Elſaß trat Gauſche nach kurzem Aufenr⸗ Kteuznach am 1. Mai 1920 in das Lehrerkollegium der heslchule für Muſfikein Mannheim ein, dem er bis zu Aten unerwarteten Tode in kreuer Pfli hterfüllung angehörte. Er lcher ſich ſeinem Berufe mit hervorragendem Eifer und vorbild⸗ ad dGewiſſenboſtigter. Sein großes Können, ſein gerader, ofſener Weat er Aharafter und ſen beher Einn far die ſcrner eruele— Gauſche betätigte ſich auch mit Erfolg als Kunſtmaler— mbere ihm raſch die Zuneigung aller derjenigen, die zu ihm in nenes Beiehung traten und ſichern dem Verſtorbenen allſeits ein ze und ehrendes Andenken i „OAuf der Suche nach der Studt Dauids. Die koſtbaren Funde dae a der deſber in Luxor zutage gefördert wurden, haben Ezrdeiz der internationalen Archäologen mächtig angeregt und zettbewerb entfeſſelt, bei dem leider auch Modeſucht und Sen⸗ dürfnis eine Rolle ſpielen. Wie die„Times berichten, iſt lerd eine Eßpedition von Gelehrten in der Bildung be⸗ er in Pakäſtina Ausgrabungen in großem Maß⸗ dche zr nehmen gedenkt. Die Unterſuchungen gelten in der Haupk⸗ auem Dphel⸗Hügel, auf dem zinn Teil das alte Jeruſalem bes Fg. Nan pofſt bier, die Trümmer des Palaſtes und das der eudes Könige Davib zu finden. Damit würde bewieſen ſein, daß den Per Lder ſich im Südoſten der heiligen Stadt belcddel mit beute imde dton und der Stadt Davids identiſch iſt. die man bis eee A. man m wiederholt Au ungen angeſtellt aber obe ergehneles bſteben 1 5 1 FEeiteratun. Waliher Eytik des Barock. Ausgewählt und eingeleitet von Swscf dere. Eelg Reſß Beuag, Bern.— Sei den Woart e war ein auman zunächſt an die Beukunſt und an den Borockſtil. glinregen einmal ein Buch herauszugeben, das uns Vir finden aucz giel, inden in der Sammlung manchen alten Freund, eber Nule ſaßt ganz vergeſſene Größen Wer kennt sder lieſt z. B. inkelthau lic ſchade. 7 zus, Grefflinger, Haller, Logau. Lohenſtein, Riſt⸗ 2 Le n u... Und dus iſt eigent⸗ ie Eſtergf in es ſiackt in dieſer Poeſte doch allerbend mehr, als kundie, künsgeſchchisſchreiber gemeinhin zugeben wollen. Literatur⸗ bart Wen teger Beroleſche mil wonchen Erſcheinune Febhen So verder dar ſchi, b hitt Füm Deut. 5 der 12.7 Dichterwald jener nun ſchon fernen Zeiten btef enug 1 2* 0 0 Ka. 8 N Städtiſche Nachrichten Der Sonntag Jubilate harte ziemlich piel Ausflügler auf die Beine gebracht, zumal vor⸗ mittags die Windſtärke noch keinen ſolchen Umfang angenommen hatte, wie in den Nachmittagsſtunden. Obwohl es mehreremals den Anſchein hatte, als ob es regnen wollte, ſo verzogen ſich doch jedes⸗ mel mit ſtrahlender Sonne. Der Ausflugsverkehr in die nähere und weitere Umgebung war trotz des zeitweiſe ſehr heftig auftretenden zeit mit den ſchönſten Frühlingsblumen verſehen. So ſſeht man am Paradeplatz, nachdem die Magnolienblüte vorüber iſt, groß⸗ angelegte Goldlackrabatte, deren lieblicher Duft ſich ſchon von weitem großblumige Stiefmütterchen in allen Farbenſchattierungen und reizende Vergißmeinnicht, deren leuchtendes Blau die Aufmerk⸗ ſamkeit der Vorübergehenden auf ſich lenkt. In den Schreber⸗ damit der Frühling einziehen komite. Die einzelnen Gärtchen machen in ihrem Frühlingsſchmuck einen ſehr ſauberen Eindruck. Es iſt be⸗ grüßenswert, daß der Stadtrat genügend Gelände für Schreber⸗ gärten zur Verfügung ſtellte; denn mit der Bearbeitung eines Gar⸗ tens wächſt auch die Anhänglichkeit und die Liebe zur Scholle Im ganzen Schrebergartenſyſtem ſteckt ein guter ſozioler Gedanke. Der Pächter eines ſolchen Gartens iſt in der Lage, ſeinen ganzen Eemüſebedarf allein zu pflanzen und ziehen. Das entiſpricht auch den Gedanken, die dem Syſtem zugrunde liegen. Es kommt aber vor, daß manche Gartenpächter nicht nur für den eigenen Bedarf, ſondern weit darüber hinaus Gemüſe ziehen und dieſes verkaufen. Dieſe Handlungsmeiſe widerſpricht aber den Bedingungen, die ſich an die Verpachtung knüpfen und kann zu einer evil. Entziehung oder Kündigung des Pachtvertrages führen. 7 Zwei Hrittel des Monats April liegen hinter uns. Es war bis jetzt nicht gerade das beſte, aber auch nicht das ſchlechteſte April⸗ weiter. Viele Froſtnächte ſtehen noch bevor. Wenn dieſe keinen weiteren Schaden anrichten, kann man die Ausſichten als get be⸗ zeichnen. Aber der Monat iſt noch nicht vorüber und der April— dertjährigen Kalender und iſt außerdem in jeder Bauernregel zu leſen. Als ob's die anderen Monate nicht auch ſo machen würden! Aber Ayril und will das romt ſich ſo wunderſchön. Daß wir dem Mai entgegengehen, ſteht nicht nur allein im Kalen⸗ der, ſondern man konnte dieſe Wahrnehmung geſtern auch in der Natur machen. Wo ein kleines Bäumchen war, da ſchüttelten die Buben, bis die Maikäfer herunterfielen. Wollten dann mmer noch keine fallen, dann kletterte man eben auf die Bäume hinauf, Zu was hat man auch das Klettern in der Schule gelernt! Zwar hat man woll den Sonntagsanzug an. Aber den klopft man eben mii den Händen etwas ab. wenn man vom Baum herunter iſt und wiede: daven merken. Geten die Terd euf die Meikäſer fäßt fie niane ſagen, dagegen iſt dos Schütteln eder Beſteigen der Bume. die dabei meiſtens ſchwer beſchedigt eder geknickt w Da wir dieſes Jahr ein reiche: R: ihr nahme von Frachtſtückgut und Frachtgutwagenladungen nach Kehl mal die Regenwolken und an ihre Stelle trat ſchöner blamer Him⸗ Nordoſt ein ſehr reger. Die ſtädtiſchen Anlagen ſind zur⸗ bemerkbar macht. In den ſtädtiſchen Anlagen am Waſſerturm ſind gärten iſt in den letzten Wochen ſehr fleißig gearbeitet worden. macht immer, was er will. So ſteht es Frece weiß im hun⸗ feſten Boden unter den Füßen hat die Eltern werden denn vichts * Frachlgulſperre. Wegen großer Rückſtände iſt die An⸗ geſperrt. Ausgenommen ſind Lebensmitzel, Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Poſt erfolgt bis auf weiteres unverändert zum Preiſe von 85 000 für ein 20„1⸗Stück, 42 500% für ein 10 AStück. Für ausländiſche Goldmünzen werden entſprechende Preiſe gezahlt. Der Ankauf von Reichsſilbermünzen durch die Reichsbank und Poſt erfolgt bis auf weiteres unverändert zum 1500fachen Betrage des Nennwertes. * Die Teuerung in Baden im Monat April. Nach den Feſtſtellungen des Scatiſtiſchen Landesamts beträgt die Landes⸗ inderziffer für die Lebenshaltungskoſten(Ernährung, Wohnung, Heizung und Beleuchtung) nach dem Stand vom 11. April 277,791,3 Im Vergleich zu der Landesindexziffer vom letzten Stichtag(21. März) iſt eine geringe Steigerung der Lebenshaltungskoſten und zwar um 12 806 Punkte oder 6,7 Proz. eingetreten. Die Steige⸗ rung der Lebenshaltungskoſten wird in der Hauptſache bedingt durch die Erhöhung des Aufwands für die Wohnung, Heizungs⸗ und Beleuchtungskoſten, ſowie durch die Verteuerung des Zuckers. Kaeine Arbeitsloſenunruhen in Mannheim. Die am Samstag verbreiteten Gerüchte von Arbeitsloſenunruhen in Mannheim ent⸗ ſprechen nicht den Tatſachen. Es haben auch keine Arbeitsloſen⸗ demonſtrationen ſtattgefunden, obwohl von kommuniſtiſcher Seite auch hier eine ſtarke Agitation für Arbeitsloſendemonſtrationen be⸗ trieben wird. Sicherheitsmaßnahmen waren angeordnet, die jedoch nicht in Tätigkeit zu treten brauchten. Etweiterung des Ehrenausſchuſſes der Mannheimer Er⸗ — Die Herren, die im Vorjahre dem Ehrenausſchuß er vom Reichsverband Deutſcher Erfinder E. V. Mannheim veran⸗ ſtalteten Deutſchen Erfindungen⸗, Neuheiten⸗ und Induſtrie⸗Meſſe angehörten, haben auch diesmal zugeſagt. Da unterdeſſen die Meſſe an Ausdehnung und Bedeutung gewann, mußte dieſer den örtlichen Nahmen ſprengenden Erweiterung auch bei der Zuſammenſetzung die 28 Ausſchuffes Rechnung getragen werden. Nicht nur die Amts⸗ vorſtände der hieſigen ſtaatlichen Behörden, ſondern auch Mitglieder der badiſchen Landesregierung wurden für den Meſſe⸗Ehrenausſchuß ewonnen. Bei der Eröffnung wird vorausſichtlich ein leitender diſcher Staatsmann zugegen ſein. „Das Badener Land im Jilm“. Wir berichteten kürzlich, daß die Bad. Film.⸗G. in Heidelberg einen Film in Arbeit hat, der die Sehenswürdigkeiten des Landes Baden vorführen ſoll. Wie uns jetzt die Geſellſchaft mitteilt, hat ihr Reichspräſident Ebert ſchrei⸗ ben laſſen, daß er dem Film einen ſchönen Erfolg wünſche und ſich freuen würde, ihn anſehen zu können, wenn ſich ihm dazu Gelegen⸗ heit biete. Auch der Bad. Staatspräſident ließ mitteilen, die Mit⸗ eeee Staatsregierung würden gern von der ihnen ge⸗ otenen Gelegenheit Gebrauch machen, den Film vom Badner Land vor ſeiner Veröffentlichung ſich anzuſehen. *„Das oberbürgermeiſterliche Oſterei“ Zu der unter dieſer Spitzmarke am 13. April veröffentlichten Meldung ſendet uns Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kutzer unter Berufung auf das Preſſegeſetz fol⸗ de Zuſchrift:„Als der Oberbürgermeiſter im Sommer 1917 die illa Reiß bezog und ſeine bisherige Dienſtwohnung verließ, wurde mit ihm ein Vertrag abgeſchloſſen, in dem die Stadt die Koſten des Mehraufwandes für das Dienſtperſonal übernahm. Die in Nummer 171 des„Mannheimer Generalanzeigers“ erwähnte Regelung be⸗ trifft 4 85 den Vollzug dieſes Vertrages.“ Es hätte nicht erſt der Berufung auf das Preſſegeſetz bedurft, um uns zur Auf⸗ nähme dieſer Zuſchrift zu veranlaſſen, ganz abgeſehen davon, daß der § 11 des Preſſegeſetzes von Berichtigung fälſchlicher Behauptungen ſpricht. Das Schreiben des Oberbürgermeiſters berichtigt dagegen nicht, ſondern beſtätigt nur die urſprüngliche Meldung. Im übrigen hätten wir auch ohne Berufung auf das Preſſegeſetz die Mitteilung des Oberbürgermeiſters ſelbſtverſtändlich veröffentlicht. veranſtaltungen 8Max Reger⸗Tage. Der Verband Mannheim⸗Ludwigshafczer Muſiklehrkräfte wird anläßlich des 50. Geburtstages Max Regers an vier Abenden Werke des Meiſters im Harmonieſaal und in der Chriſtuskirche zur Aufführung bringen. Die Konzerte, die am 12., 14., 15. und 17. Mai ſtattfinden werden, erhelten eine Einleitung durch einen Vortrag am 13. Mai von Dr. Horn⸗Grabner über Max Reger als Menſch und Künſtler“. Theaternachricht. In der heutigen Aufführung der„Fleder⸗ maus“ ſingt nicht Herr Neugebauer a.., ſondern Alfred Landorn die Partie des Eiſenſtein. Nus dem Lande Heidelberg, 23. April. Einem Viehhändler von hier wurde 1300 000 Mark Papiergeld, das er als Päckchen geſtern in einem Abteil 4. Klaſſe eines Perſonenzuges Heilbronn⸗Heidelberg beim Aus⸗ ſteigen am Karlstor hat liegen laſſen, vom Finder unterſchlagen. * Heidelberg, 23. April. Im Laufe des letzten Monats wurde, wie die Heidelb. Nachr. melden, eine hieſige Bank von einem an⸗ geblichen„Dr. Joſy Goldſtein“ durch Verkauf eines Schecks auf öſterreichiſche Kronen lautend um einige Millionen Mark betrogen. Auch auswärtige Banken ſollen von dem gleichen Täter in der gleichen Weiſe betrogen worden ſein. Eppelheim b. Heidelberg, 23. April. Auf der Heimkehr von der Arbeit ſtürzte der 23jährige Tüncher Jakob Gärtner bei der Ueberfahrt in den Neckar und ertrank. Pforzheim, 23. April. Bei der Wucherpolizei wurde ein Metzgermeiſter angezeigt, weil er ohne Handelserlaubnis Vieh an⸗ kaufte. Unter anderm hatte er ein Pferd, für das er 2,8 Millionen bezahlt hate, für 8 Millionen Mk. weiterverkauft. Ferner wurden bei der Wucherpolizei einige Geſchäftsleute angezeict, weil ſie die Preiſe für Butter und Fett ohne Grund plötzlich erhöhten. Kommunale Chronik Z. Doſſenheim, 18. April. In der jüngſten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung wurden die Satzungen für den Fortbildungsſchul⸗ verband Doſſenheim, zu dem noch die kleine Gemeinde Schwabenheim gehört, genehmigt. Der Unterricht wird von auswärtigen Lehr⸗ kräften in je dreimal 4 Stunden wöchentlich erteilt. Beſ der Er⸗ höhung der Fleiſchbeſchaugebühr wurde beſchloſſen, daß für das Stück Großvieh 2000 M. und für Kleinvieh 1200 M. Schaugebühr zu zahlen ſind. Die Ausſchellgebühren ſind vorläufig auf 400 M. er⸗ höht: die Erhöhung ſoll der Geldentwertung folgen. Ein Kredit von 36 Millionen Mark für den Neubau eines Doppelhauſes wurde nach Debatte ebenfalls genehmigt. 8 4E Walldorf, 18. April. In der jüngſten Gemeinderats⸗ wurden genehmigt: Die Erneuerung des Vertrages mit Li und Kra argung Wiesloch, die Neuregelung des Ge⸗ halts des Waſſermeiſters, dis Bewilligung eines Beitrags von 38 000 Nark zur Bekämpfung der Tuberkuloſe, die Einſtellung des Be⸗ triebes der ſtädtiſchen Straßenbahn an Sonn⸗ und Feiertagen, die Erhebung örtlicher Zuſchläge zu den geſetzlichen Verwaltungs⸗Ge⸗ bühren(507ß für Orts⸗ und 1005 für Nichtortsanſäſſige), die Er⸗ höhung der Verſicherungsſumme der Fahrniſſe im Rathaus um 1000 Prozent, der Ankauf einiger Gebäulichkeiten für 18 Mill. I, um darin vier Familſenwoahnungen zu errichten, und die Neufeſtſetzung der Standesgebühren. = Reckarbiſchofsheim. 18. April. Im Nathausſaal wurde eine gutbeſuchte Proteſtverſammlung aßhsehalten, die ſich gegen die hohen Strompreiſe des Badenwerkes richtete. Bürgermeiſter Ahlheim teilte mit. daß die Büragermeiſter de⸗ Bezirks Sinsheim eine Arbceitsgemeinſchoft gebildet heben, dis ſich mit dieſer Angelegenheit befaßte und eine Eingabe an das Mini⸗ ſtertum abgeſandt habe, in der als weſentlickſter Punkt der Wegfull der Zählermiete und der Grundgebühr gefordert wird. Dermſtadt, 21 April. Wie uns mitgeteilt wird, gewährt die heſſiicht Stgatsforſtrerwaltune Kͤufern von Holz. die vrach dem 1. April 1923 Holz gekauft haben sder kauſen werden, bei baldiger Barzahlung Nachlaß(Skonto) auf ihre vertrogsmäßiee Schuldigken Falls die Zabſungen in dem gleichen Kalendermonat, in dem der Kaufverirag abgeſchloſſen iſt, oder in dem darauffolgenden Monak erfolgen. beträgt der Nachlaß 5 Prozenk. mit ſedem folgenden weite⸗ ren Kalendermonal ermäßigt ſich der Skontoſatz um je 1 Prozent, nath dem 31. Auguſt 1923 wird Skonſo nich wehr gewährt. * 4. Seite. Nr. 186 * Gerichtszeitung Mauunheimer Straftammer Eine eigenartige Schiebung führte eine Beamtin am hieſigen Hauptbahnhof, Eliſabeth B. vor die Strafkammer. Die wiederholten ſtarten Tariferhöhungen im Perſonenverkehr machte ſich die Ange⸗ kagte in der Weiſe zu nutze, daß ſie nor einer Erhöhung ſich eine Anzahl Fahrkarten nach entfernten Stationen auf Vorrat kaufte, um ſie ſpäter nacherfolgter Tariferhöhung mit gutem Gewinn abzuſetzen. Sie ſoll auf dieſe Weiſe im letzten Viertel⸗ jahr etwa 18 000 Mark gut gemacht haben. Eine genaue Feſtſteilun konnte nicht gemacht werden. Das gleiche Verfahren ſollen no 14 andere Beamten angewandt haben, gegen die noch Unterſuchung geführt wird. Dieſe ſollen beſtrebt ſein, möglichſt viel von ihrer Schuld auf die B. abzuladen. Die Angeklagte wurde zu 6Mo⸗ naten Gefängnis unter Anrechnung von 3 Monaten der Un⸗ terſuchungshaft verurteilt. Bekanntlich beſorgt auch die Poſt den Ankauf von Gold⸗ und Silbergeld für das Reich. Die Seltenheit des Metallgeldes führte einige Poſtbeamten in Verſuchung. Während die Beamten Robert Lauinger und Guſtab Schuhmacher nur als Sammler einige Jubiläumsmünzen ſich aneigneten und dafür anderes Silber⸗ ld oder Banknoten in die Kaſſe gaben, gingen die Angeſtellten Gotuob Schmitt und Georg Denny weiter. Schmitt gibt zu, in den Jahren 1921 und 1922 Silbermünzen im Werte von 80 bis 100 Mark aus der Poſtkaſſe genommen und durch Papierwert erſetzt zu haben. Ferner hat er teils am Schalter, teils auf der Straße franzöſiſche Franken und norwegiſche und öſterreichiſche Kronen an⸗ gekauft und mit Aufgeld an die Metallhändler Weil und Weber weiterverkauft. 70 bis 80 Sitbermark hat Schmitt von dem Ange⸗ klagten Denny erworben. Schmitt erklärte, als früherer Angehöriger der Marine habe er Münzen geſammelt. Zum Verkauf ſei er durch ſeine Notlage gekommen, nachdem ſeine Frau ſich von ihm getrennt habe. Die Anklage.en ihn lautete weiter auf unerlaubten Waf⸗ fenbeſitz. Es war in ſeinem Dienſtſchrank ein Revolner gefunden worden. Der vierte Angeklagte, Poſthelfer Denny, ein Elſäſſer, foll 180,Silbermark und zwei Zwanzigmarkſtücke aus der Poſtkaſſe einge⸗ wechſelt und ſich für den Ankauf der beiden Goldſtücke 300 000 Mark in— aus der Kaſſe„entliehen“ haben. Eine Anzahl franzöſiſcher Franken, die man bei ihm 38 will———— franzöſiſchen Elfäſſerin, erhalten en. Die Ange en erklärten, ſie 7— die Verfügung der Oberpoſtbehörde, durch welche ein Um⸗ tauſch der Silbermünzen als Unterſchlagung gekennzeichnet wurde, nicht gekannt und das gleiche wurde auch durch einige als Zeugen nommene Poſtbeamte bekundet. Die Zeugen ſagten weiter, vaß ſie für ihre Perſon auch kein Bedenken getragen hätten, ſeſtene Münzen, die ihnen am Schalter zu Geſicht gekommen wären, gegen Werterſatz einzutauſchen. Der Sachverſtändige, Oberpoſtinſpektor Leinert war, die Möglichkeit vorausgeſetzt, daß die Angeklagten die Verfügung der Oberpoſtbehörde nicht kannten, der Meinung, daß dieſe, wenn ein Sammlerintereſſe mitſprach, ſich berechtigt halten konnten, eine Silbermünze durch eine andere Silbermünze zu er⸗ ſetzen, über die Zuläſſigkeit eines Papierwerterſatzes ſprach ſich der Sachverſtändige weniger beſtimmt aus. Das Gericht ſprach die An⸗ geklagten Lauinger und Schuhmacher wegen der fehlenden Belehrung frei, dagegen wurde Schmitt zu 4 Monaten ab⸗ züglich 40 Tagen Unterſuchungshaft, Denny anſtelle verwirkter 3 Monate Gefängnis zu einer Geldſtrafe von 150000 Mark verurteilt. * 2: Heidelberg, 21. April. Vor der hieſigen Strafkammer hatten ſich 18 Angeklagte wegen zahlreicher Einbrüche und Diebſtähle in der Umgebung von Heidelberg und wegen Hehlerei zu verant⸗ worten. Die Hehler wurden größtenteils freigeſprochen, weil der Nachweis der Tat nicht beizubringen war. Verurteilt wurde Aman⸗ dus Hiedtner wegen umfangreicher ſchwerer Diebſtähle im wiederholten Rückfall und wegen Urkundenfälſchung zu ſechs Jahren Zuchthaus und ſechs Jahren Ehrverluſt, Georg W. Ehlormann zu pier Jahren Gefängnis und vier Jah⸗ ren Ehrverluſt, F. D. Weyh zu drei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt, Joſef Staudt, der nicht weniger als 42mal vorbeſtraft iſt, zu ſechs Jahren Zuchthaus und ſechs Jahren Ehrverluſt, Heinrich Chlormann zu acht Monaten Gefängnis und die Ehefrau Joſefine Chlormann wegen Hehlerei zu 20 0˙00 Mark Geldſtrafe. Neues aus aller Welt — Ein bekannter decnzüchter T. Der Führer der deutſchen ng, der bekannte Orchideenzüchter Otto Beyrodt aus Berlin⸗Marienfelde, ſtarb im Alter von 53 Jahren in einem Sanatorium in Hi(Schwarzwald). 730 Schafe ein der Flammen. Ein Blitzſtrahl des am 2 niedergegangenen Gewitters ſchlug in den Schaſſtall des Gutes bei Züſſow und zündete. Durch da⸗ — Feuer wurden 680 Guts⸗ und 50 Dorfſchafe ein Raub der Flammen. — Rieſenſchmuggeleien an der leſiſch polniſchen Grenze nten eleien über die Grenze nach ngch Sber ſchleſien iſt man in Beuthen auf die Spur gekommen. Obſt⸗ händlerinnen ſchmuggelten auf ihren Wagen große Mengen von Sacharin, Schokolade, Seidenſtoffen und chemiſchen Waren über die Grenze. Durch die Hinterziehung der Zollgebühren iſt der Staat um mehrere hundert Millionen Mark geſchädigt worden. Im ganzen ———— Perſonen, darunter die Auftraggeber und Helfers⸗ er, verhaftet. — Tragödie im Krankenzimmer. Ein 75jähriger, durch Krank⸗ heit ans Bett gefeſſelter Mann hat in Nizza einen Beſucher wäh · rend einer geſchäftlichen Verhandlung erſchoſſen. Die Tat er⸗ regt einiges Aufſehen, da der Mörder, Jean Barés, in literariſchen Kreiſen mohlbekannt iſt. Barés hat viele Jahre hindurch eine Zei⸗ tung herausgegeben, in der er für„Freidenkertum und vereinfachte Rechtſchreibung“ eintrat. Dieſe merkwürdige Zuſammenſtellung hatte dem Blatte, das der„Reformiſte“ hieß, einen gewiſſen Kurioſitäts⸗ erfolg perſchafft. Bares beſaß eine aroße Zahl von Anhängern, da ex in Südamerika viel Geld verdient hat. Für Leute, die ſeinen Ideen Verſtändnis entgegenbrachten, beſaß er eine offene Hand. Seit einem Jahrzehnt lebte er in Rizza, wo er verſchiedene Grundſtücke beſaß. Eines ſeiner Häuſer hatte er kürzlich an zwei Geſchäftsleute verkauft, mit denen er aber in Streit über die Zahlung geriet. Beide beſuchten Barés zur Regelung der Angelegenheit in ſeiner Villa. Er empfing ſie im Bette liegend und machte ihnen Vorwürfe, daß ſie ihn betrügen wollten. Während einer der beiden Käufer an einem Tiſch ein Schriftſtück aufſetzte, zog Bares unter der Bettdecke einen Revolver hervor und ſchoß den anderen nieder. Bares iſt in Nizza als Philantrop bekannt, der große Summen zu wohltätigen Zwecken ausgegeben hat. Es wird angenommen, daß Barés an Verfolgungswahn leidet. Dieſe Vermutung widerſpricht aber die vollkommene Ruhe, mit der er ſeine Tat zugibt. Er hatte den Mann erſchoſſen, weil von ihm beſchwindelt und überdies noch Lügner ge⸗ nannt worden war. — Bulkanausbruch in Ekuador. Reuter meldet aus Newyork: Ein Telegramm aus Guayaquil berichtet über einen heftigen Aus⸗ bruch des Vulkans Tangaragug. Große Flammenmaſſen ichlagen aus dem Grater hervor, und weißglühende Steine fallen in die Stadt Riobomba und Umgebung. Die Stadt iſt mit einer Schicht Aſche und Sand bedeckt. —— Woberſtandsbeobachtungen im Monat April Wbein-Beae I7 ig ig 20 ecar-weaeſſñ ſſõ ſſõỹ. Schu terinſel⸗.00.10..00 f1.95.87.90 Mannbeim 4 4008 74 40n.42.98 Sil. 457.0.18.10.05.02 Seilbdronn.60 288 Narau.28.77.88.79.76.65 Nannbeim.80.88.40.32.173.83 Kaub.13 Löln 2˙2.88.84 Mannheimer Wetterbericht v. 28. Apeil morgens 7 Uhr Barometer 445 mm. Thermomeler: 68 C. Niedrigſte Temperatur nachts:.5C. Höchſte Temveratur geſtern: 178 C. Riederſchlag 00 Liter auf den qm. Wimdſtill, ſchwach bedeckt. Mannheimer Generai · Anzeiger Miitag Ausgabe Aus He Die Lage in der Zigarrenfabrikation Der Verbandsüddeutscher Zigarrenfabri⸗- kanten in Mannheim schreibt uns: „In den letzten Tagen ist durch eine Reihe hiesiger Bläàtier ein kurzer Marktbericht gegangen, in dem im Hin- blick auf die Tabakwaren richtig gesagt wurde, daß der Absatz von Fertigfabrikaten weiter außerordentlich stockt. Dann War hinzugefügt, dal ein Teil der gröfſeren Fabrikan- ten ihre Fabrikatpreise bis zur Hälfte ermäßigt habe, 80 eine bedeutende norddeutsche Firma ihre Qualitätsmarken um 5026. Diese Angaben, die nur bedingungsweise richtig sind, erscheinen geeignet, in der Raucherwelt den kalschen Eindruck zu ęrwecken, als ob mit einer Verbilligung der Zigarren zur Zeit allgemein gerechnet werden könnte. Leider ist dies keineswegs der Fall. Zunächst dürkte eine Herabsetzung der Preise bis zu 50% nicht von mehreren größeren Firmen vorgenommen worden sein, son- dern ganz vereinzelt dastehen. Aber auch bei der genannten norddeutschen Firma handelt es sich nicht etwa um eine einmalige plötzliche Preisherabsetzung, sondern um eine all- mähliche Anpassung der Preise an den jeweiligen Wert der Mark. Eine 50%ige Ermäßigung ergibt sich hierbei nur für einzelne Sorten und auch bei diesen nur dann, wenn man die Preise bei dem höchsten Dollarstand von 50 000 mit den Preisen bei einem Dollarstand von rund 20 000 vergleicht. Dazwischen, haben jedoch mehrere Stufen der Preisreduktion gelegen. Die neuerdings eingetretene ver- schlechterung der Mark muß also automatisch auch wieder preissteigernd wirken. Nun ist aber zu beachten, daß zu den mit dem höchsten Kursstand kalkulierten Preisen so gut wie gar keine Geschäfte getätigt worden sind, sodaß also prak- tisch genommen, auch die Preisreduktion nur auf dem Papier steht. Von Anfang März bis vor wenigen Tagen war der Kurs bekanntlich ungefähr gleich an den in den letzten 6 Wochen giltigen Preisen kann somit eine Verbilligung ver- nünftigerweise überhaupt nicht eintreten. Insbesondere muß der irrigen Meinung entgegen getreten werden, als ob die vor kurzem vom Reichsfinanzminister verfügte Ermähigung des Zollsatzes auf Tabakblätter von 60%½ auf 30% für 100 kg irgend eine Preisherahsetzung ermöglicht hätte. Bei einer Zigarre von durehschnittlicher Größe, kür die etwa 14 Pfd. Tabak pro Mille verbraucht werden und die etwa 400 im Kleinverkauf kostet, wirkt sich die Zoll- ermäßigung mit 1050 aus. Es wäre also, wenn alle anderen Umstande gleichgeblieben wären, eine Verbilligung des Verkaufspreises um.66 möglich gewesen oder ein Verkauf der Zigarre für 300. Daß schon aus praktischen Gründen eine derartige Preislage nicht einführbar Ist, sei nur nebenbei erwähnt. Tatsächlich haben sich aber in der letzten Zeit die Preise für verschiedene Materialien, sowie die Lohnbelastung der Zigarren erhöht, so daß hierdurch die Wirkung der Tollermäßigung wieder völlig aufgehoben wurde. Selbst wenn man den neuerlichen Rückgang des Markwertes nicht berücksichtigt könnte daher an einen Preisabbau unmöglich gedacht werden. Es sei auch an dieser Stelle erneut darauf hingewiesen, daß eine 1 N der Lage der Industrie und eine Ver- billigung der Fabrkate nur durch die von allen beteiligten Kreisen schon lange dringlichst geforderte Er mäaßigung der Banderolensteuer bewirkt werden könnte. Eine solche würde zugleich eine produktive Erwerbslosenfürsorge im besten Sinne des Wortes euten. Im Monat Mäarz waren weit über 70% der Tabakarbeiter N. oder teilweise er- werbslos und mußten auf Grund des Tabaksteuergesetzes von der Regierung mit vielen Millionen unterstüzt werden. Die bisher ablehnende Haltung der 3 in dieser Frage scheint um so unverständlicher, als die aen verschiedener außerdeutscher Länder schon seit Monaten mit bestem Erfolg die Maßnahmen ergriffen haben, durch Bar- zuschüsse an die Fabrikation der Arbeitslosigkeit der Tabak- arbefter zu steuern. Hier würde es sich aber nicht um die Sndern von Barmitteln seitens der Staatskasse handeln, sondern Elich darum, daß durch Verzicht auf einen Teil des Steueraufkommens auf der einen Seite die Ausgaben für Erwerbslosenunterstützung auf der anderen Seite aufgehoben wWürden. Es steht sogar zu erwarten, daß die Staatskasse dabei mit einem Plus abschneiden würde, weil entsprechend dem zunehmenden Absatz auch der Steuereingang aus Banderolen sich wieder beleben müßte und weil aufſerdem das Aufkommen aus der Umsatz. und Einkommensteuer des Tabakgewerbes, das durch den stockenden Geschäftsgang verschwindend geworden ist, wieder recht beträchtliche Summen ergeben könnte.“(Damit werden Angaben ergänzt, die wir zu unserem Bericht in Nr. 172 selbst bereits in Nr. 173 unseres Blattes gebracht haben. Die Regierung hat sich bisher den Ausführungen des Tabakgrofgewerbes gegenüber bekanntlich ablehnend verhalten. Sie argumentiert entgegen- Seselzt den vorstehenden Ausführungen und befürchtet bei Erfüllung der geaußerten Wünsche eine Beeinträchtigung der Reichsfinanzen. Red.) Eine starke Erhöhung des Reichsbankdiskonts Der Zentralausschuß der Reichsbank ist auf heute zu einer Sitzung einberufen, in der der Jahresabschluß, die Be- soldungsfrage und die e zur Erörterung stehen. Wie der Berliner Vertreter der Frankfurter Zeitung dazu hört. sei das Reichsbankdirektorium entschlossen, zu einer starken Diskonterhöhung zu greifen, die die letzten Stufen um je 276 ganz erheblich übertreffen würde. (Man wird sich aus den letzten Reichstagsdebatten erinnern, daß ein solches Anziehen der Diskontschraube von sozial- demokratischer Seite bis zur Verzinsung auf Gold- basis gefordert Wurde. Die Reichsbankleitung wird zu überlegen haben. wieweit das deutsche Wirtschaftsleben eine solche Knebelung des Kreditverkehrs, durch die ſa nicht nur unberechtigte Kreditansprüche— die sich rasch zurück- ziehen werden— sondern auch die durchaus berechtigten Kredite getroffen werden, unter den gegenwärtigen Verhält- nissen tragen kann.) Die oberschlesischen Verschmelzungsprojekte. Es be- steht Grund zu der Vermutung, daß nunmehr die Rhein- Elbe-Union-Gruppe in irgend einer Weise Reflektant auf einen Teil des polnischoberschlesischen Inter- esses der Charlottenhütte geworden ist und daß darüber bereits Verhandlungen im Gange sind. Ob es sich nur wieder um einen Teil der Bis marckhütten- Aktien handelt, oder ob jetzt zugleich auch das als Kchlen- tiv oder in Betracht kommt., darüber wird, nach einer Berliner Meldung der Frankfurter Zeitung erst die — 56 Zeit Aufschluß geben, wie überhaupt über die ganzen ane. Was die Gruppe Linke-Hofmann-Lauchham- mer und Obersehlesische Eisenindustrie an- langt, so wird nunmehr die Fus ion:1 vorgeschlagen, nachdem Linke den mallgebenden Aktienbesitz von Caro er- Wworben hat. Gleichzeitig ist die Aktienmehrheit der Schrau- übergegangen. Die Vereinigung Linke-Caro bedeutet für die zwei Gesellschaften als solche eine außerordentliche Festi- ndel und! — 25 basis kaum davon trennbare Kaftowitz-Objekt defini- A bentabrik Arehimedes.6, in Breslau an Linke5 Montag, den 23. Ayril 1623 ————Gü——— dustrie gung, für das deutsche Wirtschaftsleben eine Wichtige Kräftezusammenfassung, da der ver- einigte Konzern für ganz Mittel- und Ostdeéutschland eine machtvolle industrielle Kombination darstellt. Die Caro- gesellschaft wird eine Dividende von 20096(i. V. 1526) vor· schlagen, die Linkegesellschaft eine solche von 24096(2496). Der Linke-Gesellschaft wird die Erhöhung des Aktien- kapitals um 350 Mill. vorgeschlagen, davon 150 Mill. 4 mit 2526 Einzahlung zur N der Gesellschaft und 200 Mill.&4 für die erwähnte Transaktion. Die Reserve von Linke erhöht sich auf 660 Mill.. „Mig“ Metall-Industrie.-., Mannheim. Nachdem wir Kürzlich die Gründung dieser Gesellschaft gemeldet haben, ist nunmehr die Eintragung in das n erfolgt. Danach gei das Grundkapital 18 Mill. 4, einge⸗ teilt in 17 Mill.„ Stammaktien und 1 Mill. 4 826 Vorzugs- aktien. Den ersten Aufsichtsrat bilden Fabrikant Joseph Lan g, Bankprokurist Dr. Theodor K aà p 05 8 und Fahrikant Eugen Werner, alle in Mannheim, zum Vorstand sind bestellt Emil Dietsche, Kaufmann und Pr. Heinrich La 5 Kaufmann.* Ver. Fabriken C. Maquet G. m. b. H. in Heidelberg Sanitätsgerätschaften und Krankenhauseinrichtungen). Diese Gesellschaft, die zu der„Richard Kahn-Gruppe gehört, wurde unter der gleichen Firma in eine.-G. mit 100 Mill. 4 Kapjital Im Aufsichtsrat sind: Richard Kahn, Generaldirektor Kurt Hiehle, Direktor Karl Jung, Direkior Limberg und Dr. jur. Alfred Popp, sämtlich in erlin. *Uhrenfabrik Badenia.-G. Villingen, Baden. Auf der am 12. Mai stattfindenden o..-V. soll u. a. über Firmen- anderung und Verlegung des Sitzes der Gesellschaft nach Schwenningen a/ N, ferner über Erhöhung des Grund- Eapitals um 21 auf 33 Mill.& durch Ausgabe von 300 Stück auf den Inhaber lautenden zehnstimmigen Vorzugs- aktien über je 10000., 1000 Stück Inhaberstammaktien über je 1000 und 3400 Stück Inhaberstammaktien über je 50004 beschlossen werden. *Mitteldeutsche Versicherungs-.-G. zu Halle a. d. Saale. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, einer am 4. Juni statt- kindenden ao..-V. die Erhöhun g des Grundkapitaks von 8 Mill.& auf 50 Mill. 4 vorzüschlagen. XNationale Automobil-Gesellschaft in Berlin. Bei dleser zur Gruppe der AE.G. gehörenden Gesellschaft verbleiben 1922 nach 15,4(2,5) Mill. Abschreibungen und bei noch 25 Min. 4 Aktien- und 36() Mill. Obligationskapftal 36.5(,) Mil.&4 Reingewinn, aus dem bekanntlich 5026(1526) Dividende verteilt und 5 Mill.„% dem Unter- stützungsfonds zugewiesen werden. Der Bericht besagt. die Umsätze auch der Menge nach erheblich gestlegen seien und die Kapitalerhöhung vom Februar d. J. um 48 Mill. 4 durchgefũhrt wurde. Deuisenmarkt „Mannheimer Devisenmarkt, 23. April. Es notierten am hiesigen Platze(alles Geldkurse): New Tork 26000(25900, Holland 10400(0150), London 123500(20500, Schweiz 4825 4700 Paris—(—), Brüssei—(—, Italien 1315(1280), Prag 790(770 Tendenz: Etwas schwächer. Waren und Märkte Neuer Mehlpreis. Der Richtpreis für Weisen⸗ mehl, Spezial 0, würde heute auf 210(Vorher 200 000) 4 kür die 100 kg festgesetzt.* Amerikanischer Funkdienst New Tork, 21. Aprtt.(WS) Funkdlenst.(Machüruok vorbaten]. 20. 21. zuf. zus. 4000 7000 etand t 1328 13, kafte ioee 1 20 11.20 Slektroyt 17.— 17.— Ored. Sal. 41— 4½2 Mal 988.85 ian joes 35% 4488 zucker centrt 7. 70¹ Jull 916.27 Slel.0.00 ferpena 141.— Soptbr..35.47 Tinx 215 775 n 1— 187 Oktober 817 881 feen 30.80 30.„ rl Baum 77⁴ Vexember.25.88 Welöbleon.25.75 Welten rot—.——.2 Saumw. idc% 27.18 27 30 Schmaiz 1512 12.18 Kart loko 141.50 141.7˙ Aprl! 227.30 270 Taig 925 950 mals ſoko— 832 flal 2 Taüs Saümwastz!.57 11.2 detl niedr pr.0 8. Jung 28.85 26.86 juli 11.41 1188] köchst Pr. 3785 ½ zull 20 25 2 etrol. aases i8 60 18.— Setrüfr. Enzi. is%½% August 24.00 25.40 tanks.50.50 Kontinent— Chlieago, 21. Aprii(Wa) Funkalenst.(nachiruek verboten). 20. 21¶. 905 welren Nal 121.45 124.85 Jesgeg, J.88 7775 4 1. luli 122 15 122.76 Senhalz mel.12 11.10 nals nal.88 78.15 iuli 11.37 11.38 0 zul 80.55 80 50 f.—.——— nater Nal 48.15 44 88 fippen nal.82.60 „. n 48.— 48.55 Speck giedr. 9 65.28 Rcngen Mal 68.,25 65 25 bächat, 10.25 10.25 Schiffahrt *Neue Dampfer für den Ostasiendienst des Nerddeut- achen Lloyd. Im Dienst nach Ostasien beschaftigt der Nord- deutsche Lloyd zurzeit die beiden neuen Personen- und „Weser und„Werral, von denen der erstere sich zurzeit auf der Heimreise befindet, während der zweite vor einigen Wochen seine erste Ausreise angetreten bat Im Laufe des Frühjahrs und Sommers wird der Norddeul- sche Lloyd drei weitere Dampfer in diesen Dienst einstelleg und zwar die Dampfer„Aachen“,„Ludwigshafen“ un „Elberfeld“, die als Frachtschiffe gebaut s. aber dennoch in sehr freundlich eingerichteten Raumen 12 Passagieren Unterkunft bieten. Die Dampfer„Aachen“ und„El haben je sechs zweibettige, Dampfer„Ludwigshafen“ dat vier dreibettige Kabinen. Außer einem einfach, aber diegen ausgestatteten Speisesaal, der auf allen drei Schifſen den Reisenden zur Ver Aelt steht, besitzt„Lud- Wigshafen“ noch einen kleinen Rauchsalon. Biese drei Schiffe sind bezüglich ihrer Passagiereinrichtungen den 1 der Brasilfahrt sowie auf der Linie nach Phlladelphia uned abee beschäftigten Lloyddampfern der„Minden-Klasse 1 nlic 4 Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd, Bremen Bremen-Newyork: D,„George Washington“ am 14. 4. ab New Tork. D.„President Fllimore am 18. 4. 20 Bremerhaven. D.„President Roosevelt“ am 13. 4. an New Jork. D.„President Harding“ am 16. 4. an Bremerhaven. D.„Seydlitz am 16. 4. an Bremerhaven. D.„Hannover àm 16. 4. Bishop Rock passiert.— Bremen- Baltimotrei D.„Eisenach, am 17. 4. Start point passiert. D.„Hameln am 17. 4. ab Philadelphia. D. Porta am 18. 4. ab Bremen. Bremen-Brasilien: B.„Nienburg“ am 17. 4.* Hamburg.— Bremen- La Plata: D.„Köln“ am 15. 4, ab Funchal. D.„Crefeld“ am 16. L ab Coruna. Breme ustralien: D.„Holstein“, heimkehrend. am 14. Fremantie.— Bremen-Ostasien: P.„Schlesien“, aug aebeſed. am i6 4 Uekand pesslert D.„Wesere beinkeßesef am 16. 4. ab Amsterdam. P.„Werra“, ausgehend, am 18. in Tokohama. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckereſ Dr. Haas, Mannbel General⸗Anzeiger, G m b Mannheim. E 6. 2 Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredafteur: Kurt 8 Berantwortlich iſcher; für das Feuilleton: Dr. 5 Hammes; für Kommunalp cher. für den volitiſchen 80 volkswirtſchaftlichen Ted⸗ 5 r. Urt ichard Schönfelder; für Gericht und Sport: Wilin Müller: für Handelt⸗ für Anzeigen; Karf Hügel, 173 2 1 N 6 ——— —— nachrichten. Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Frauz Kirchen 8 88 8 8. 8 85 2 W e ee eee eeee K84 88. c 8 8 88 * 1 —————ů —— ———— der Sport vom Sonntag. Nr. 6 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Montag. den 23. April 1923 eee DersSpoer do uk Sontkag Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Im Gegenſatz zu den vorhergegangenen Sonntagen herrſchoe geſtern reger Spielbetrieb und auch rechtes Fußballwekter. Bereits am Samstag abend eröffneten Phönig und V. f. R. den Argn der Spiele. Der Kreismeiſter empfing Pfalz Idwigshafen, konnte aber mit ſeinem verfüngten Sturm dicht beſtehen und unterlag mit:0. V. f. R. hatte den Meiſter des Südmaintreiſes Kickers Offenbach zu Gaſte und landete nach überlegenem Spiele mit einem beachtenswerten:0⸗Stieg. Am trigen Sonntage ſolte in Ludwigshafen der leßzte Jampf um die Süddeutſche Meiſterſchaft vor ſich gehen. Zoruſſia Neunkirchen trat aus bisher unbekanmen gründen nicht an und überließ damit Phönixr Ludwigshafen 19 die Punkte. Für die Saarländer ſprang Germania 32+ Ludwigshafen hilfsbereit in die Breſche und unter⸗ ag nach vollſtändig ausgeglichenem Spieſe ſeinem ſtarken Gegner kur knapp mit:0. Die Raſenſpieler hatten geſtern nach 8 g Hanau 99 verpflichtet, ſie ſiegꝛen mit:1. Auch der leg Lindenhof os über Ver. Würzburg iſt beachtens⸗ wert. Sandhofen und Waldhof wennten ſich:1 unent⸗ ſcheden. Feudenheim und 1903 Ludwigshafen waren Netets, wurden aber beide geſchlagen. Feudenheim unterlag m Sp.⸗Kl. Bürgel mit:2, während die Zitronen in Per⸗ maſens dem„Klub“ einen:1⸗Sieg überließen. S. Phönix Mannheim 5 Autz fn. 0˙2(:1) Ecken:1 Der Odenwaldkreismeiſter empfing am Samstag abend Pfal ſendrigshefen zu einem Freundſchaftsſpiele, bei— es aber be⸗ ſhrerd. Schluß wenig freundſchaftlich herging. Nur unge⸗ 85 2000 Zuſchauer hatten ſich verſammelt, als Schneider 8. 07 Mannheim) die Mannſchaſten anſpielen ließ. Pfalz —8 bis auf Bappert komplett zur Stelle, 1 7 Phönix es t einem verjüngten Sturm probieren wollte. Dieſes Experiment le te gründlich. Zwar erſcheint das Ergebnis für 3 Eyhtz⸗ ganz gut, aber nach dem gezeigden Feldſpiele wird der Kreis⸗ der mit anderem Stürmerſpiele aufwarten müſſen, wenn er 8 men— 3 Kreis 21 will. Bald um legten die Pfälzer ein mächtiges Tempo vor und 1285 in der 3. Minute wurde Phönix Ambermanmſchuft überrum⸗ häu und der Halbrechte ſagte einen ſtarken Schuß in Hügels Ge⸗ ſe.:0 für Pfalz. Es dauerte recht lange, bis Phönig ſ00 Doechegefunden hatte. Im Phönixſturm war nur Kohl gefährlich. 0 die Einzelaktionen dieſes Ausreißers wurden von der Hinter⸗ anſchaft des Gegners zum Stehen gebracht. Aber auch die An⸗ des Pfalzſturms brachten keinen weiteren Erfolg dank der — n Arbeit des Mittelläufers und des Torwarts. So 110 gewechſelt und das Ergebnis ſtand immer noch 0 für Pfalz. keg,Doch ſchon kurz nach dem Wiederanſpiele kamen die Ludwigs⸗ E feinen 8 is:0 für di 7 bdellte. 83 5 Tor—— 1 hunger ſchien damit ſchon geſtillt, denn Foler wurde ſelten geſchoſſen, man kombinierte zu viel und Sde n Schuß gewagt wurde, ging er aus den unglaublichſten neben oder über das Tor. Phönix kam dann immer wange ef und hatte manch günſtige Torchanoe, doch zum Erfolge und es nicht. Gegen Schluß wurde der Kampf immer erbitterter man glaubte ſich manchmal in die„ſchöne. Zeit der Punkte⸗ auch Verbands piele genannt— verſetzt. Daran trug ließ g der Schiedsrichber einen großen Teil Schuld. Denn er ſpat lich die Zügel zu locker und griff erſt ein, als es zu det Dar. Der Kreismeiſter lieferte eines ſeiner ſchlechteſten Spiele Saiſon. Auch die Gäſte zeigten keinen überragenden gut gefielen die geſamte Verteidigung und der 5 15 Wonte cudwigshafen— Sporſtlab Germania da eudwi — 4:0,(:0)(Ecken:). 1 8 Vergeblich erwarteten geſtern 4000 Zuſchauer den Kampf un⸗ Rheinbezirksmeiſters mit dem Weter— Sgarbezirks. 4— Sugem Warten betrat die allein das Spielfeld. Der aderichter ließ anſpielen und pfiff gleich wieder ab, ſomit hat Nir Ludwigshafen, da der Gegner nicht angetreten iſt, unkte erhalten. Für die Boruſſen ſtellte ſich in dankenswerter der Meiſter der aein Eed Germania 04 zum Wer einen überlegenen Sieg der Blaumweiſen erwartet hatte, +7—— 15 denn die 47— lieferten ihrem großen Seſtegeln vollſtändig gleichwertigen Kampf und nur ein ein iges 04 gelte die Niederlage der wacker kämpfenden Elf. Zwar mit ſeinem Anſpiel nicht weit, der Bezirksmeiſter legte ge⸗ de und drückt ſtark aufs Germania-⸗Tor. Aber als 9 Ver⸗ —+ Viertelſtunde Fleiſchmann nach prächtiger Sololei⸗ 1. Treffer erzielt hatte, war das Pulver der Blauweißen oſſen. Sie konnten in den nächſten 75 Minuten 1 · ges Mal f die Verteidigung der B⸗Ligaleute durch⸗ Dieſe hatten ogar reichlich Pech, denn der Ausgleich, ſa 1 war oft zum Greifen nahe. Die letzten 15 Minuten vor e ſah man die Rotweißen(04) ſehr ſtark im Angriffe. Der orwart hatte alle Hände voll zu tun, um ſein Tor rein 5 Nach dem Wechſel lieferten ſich die beiden Mann chaften galere kecache öreicden, offenen Kampf, in dem die Gäſte das i iſche Können des Bezirksmeiſters durch einen prächtigen zähe Energie und große Schnelligkeit erſetzten. In dieſer S* 7 5 72 15 * 45 5 22 chon es Kampfes hatte 04 die weſtaus günſtigeren C Rern ben gegen Fürth ſolch ſabelhaſtes Glüc gehah bellie, 7 die Flaume are wohl die diesjährige lüddeutſche Meiſterſchaft Ale 0 W 8„ konnte den verdienten ng des er d 15—5 und mit:0 für Phönix e * Sdielpereini ung Sandhofen— Sport- u. Turnverein 1877 Maunbeln, Waldhe:1(:0, Eckenverhältnis:4) Am Mi Sand ittwoch abend trafen ſich obige Mannſchaften auf dem au dan Plage zum Brivatſpiel, Wie ſeitber ſoülte es Waldhef eringen 8 nicht gelingen, einen Sieg trotz größter Anſtrengung zu Tormart f andhofen ſpielt mit Erſatz. Waldhof trat bis auf den * omplett an. Gleich bei Beginn kann Sandhofen durch g und ͤ überraſchend das 1. Tor erzielen. Waldhof drängt mäch⸗ aber Sandhofens Hinter⸗ Mannſchaserſcht den Ausgleich zu erzielen, iſt Während der ganzen erſten Halbzeit al 11 unüberwindlich. Auft der Mutchtlich überlegen. In der 7. Minute nach Wiederbeginn dienten Ausgleltürmer Waldhofs durch und erzielt den längſt ver⸗ auf und beiß eſch. In den letzten 20 Minuten lebt das Spiel plötzlich ab, die 8 e Stürmerxreihen ſtatten den Toren gefährliche Beſuche Fürt war zuur, als Ecen gewertet werden können. Waldhofs Auu. die gnemlich gleichmäßſg auf alle Teile der Mannſchaft ver⸗ ſerkeihe Derſtute Sandhofens war die Verteidigung mit der erſten Holbzez t nicht zu einheitlichen Aktionen zufammenfinden. Srrg Weitere Ergebniſſe: l bier— Waddhof 11. f. R Maundem— Kickers Offenbach 3⸗b. bönix manannheim—. Hanau 93 611. Snix— Pfalz Ludwigshafen:2. C. 1908 4157— Wene 8 Ludwigshafen.0. heim— Tv. Würzburg.2. 85 Türnafens— 1905 Gubu, baſen. Einl., Neckarau Vi intrach Dpv. 5f Frankfurt— 1..C. Pforgheim arlex: rlexuher 8 .9 2 ·2· er neu aufgeſtellte Sturm konnte ſich beſonders in der.8 Helvetia Frankfurt—.C. Mühlburg:1. Kickers Stuttgart— B. f. B. Stuttgart:31(Pokal). Ty. Schweinau— Johannis Nürnberg:4(Pokal). Nürnberger Fv.— Tuy. 1846 Nürnberg:1(Pokal) 1..C. Nürnberg— Tv. 61 Regensburg 11. Lichtenfels— Spog. Fürth:12. Iv. Nürnberg— er München:0. Bayern München— Teutonia München:1. Tv. Augsburg— Sp. Cl. 1900 Stuttgart:0. Arminia Bielefeld— Union Düſſeldorf:3(Atininia. Weſt⸗ deutſcher Meiſter). Länderſpiel: Paris: Frankreich— Schweiz:2. Erſtlingswettkãmpfe des badiſchen Zeichtathletik⸗verbandes Der Badiſche Leichtathletik⸗Verband(Bezirk Unter⸗ 8 eſtern auf dem Spiel⸗ und Sportplatz des Turn⸗Ver⸗ eins Aunhe 1846 ſeine Erſtlings⸗ und Anfänger⸗Wettkämpfe ab, die folgende Ergebniſſe erbrachten: ochſprun Erſllinge: 1. Kaſt, M. T. G..62 Meter, 2. 1 95 Aeman 135 Meter, 1 Holl, Tv. Handſchuhsheim eter. Hochſprung für Anfänger: 1. Chriſtma Mannheim, 1,35 Meter, 2. Maier, Fr.,. V. Weiß, Mannheimer Sportklub. Weiiſprung für Anfänger: 1. Kermas,., T. V. M. v. 1846, .95 Meter, 2. Dreſcher, Tg. Rheinau, 5,67 Meter, 3. Leppert, Turn⸗ gem. Heidelberg, 5,66 Meter. 1500 Meter⸗Cauf 0 Anfänger: 1. Opp,.B. M. v. 1846, 4,44 Minuten, 2. Moos, Tv. Brühl, 4,45 Min., 3. Liegel, M. T. G für Damen(Erſtlinge): 1. Mei To. Brühl eilſprung für Damen unge): 1. Meixner, Tv. Brü 4,10 Meter, 2. Langholtz, Tv. Brühl, 4,05 Meter, 3. Sichel, 3,88 Mir. 100 3 5 1. Wallenwein, Turnver. Handſchuhsheim 12, kunden, 2. Schmidt,., V. f.., 12,4 Sek., 3. Hug, Turngem. 5 17— 12,6 Sekunden. 20 Meter · r Anfänger: 1. Lep 1 11.—2— Heidelberg 25,4 Sekunden, 2. Specht, M. T.., 25,5 Sekunden, 3. Müller, Sp. Kl., 27 Sekunden. 1. Hünenberger, M. M. KAugel ür Anfänger:. Cl nn, Turnerb. Germ. M. v. 1846,.55, 3. eter, 2. Meixner, Tv. Brühl, 9,91 Meter, 3. Löwe, T.., 9,72 Meter. 1000 Meter-Cauf für Erſklinge: 1. Schöpfe, V. f.., 3,05., 4—— M. T.., 3,51 Min., 3. Bauer, F. b. Schwetzingen 3,11 inuten. Speerwerſen für unge: Baumgartner, F. V. Schwetzin⸗ 5 2. engg, D.. v. 1846, 34,92 Meter. 3. ern, F. V. Schwetzingen, 38,75 Meter. ſs Ceſlin 1. Hünenberger, M. F.., Kugelſtoßen 1 2. Bach, Heldelb. Ty., 9, 90 Meter. 3. Kaſt, M. T.., r. 2 800 Meter-Cauf für Anfänger: 1. Maiſch, Tg. Ziegelhauſen, .15 Min. 2. Baumeiſter, R. F. dl..17 Min. 3. Zimmermann, Ty. Handſchuhsheim,.18 Min. —1 8 4 für Erſilinge: 1. Kaſt, M. T.., 5,80 Meter. 2. r 4. Neckarau, 5,63 Meter. 3. Wenzel, T. V. M. v. 1846, 5,3 eter. 50 Damen: 1. Bachmann, Tg. Heidelberg, 7,8 Sek. 2. Kiemlen, T. B. M. v. 1846, 8 Sek. 3. Meixner, Tv. Brühl, 8,2 Sekunden. 300 Meier-Cauf für Erſilinge: 1. rmann, Tv. Hand⸗ ſchuhsheim, 39,5 Sek. 2. Rentſchler, T. V. M. v. 1846, 39,8 Sek. 3. Greulich., T. V. Schwetzingen, 41,5 Sek. Diskuswerſen für Anfänger: 1. Bach, T. V. Heidelberg, 29,46 Meter 2. Kramer, M. T..2 27,90 Meter. 3. Langlotz, Tus Brühl, 26,96 Meter. 4 4* 100 Meter-Staffel J. Damen: 1. Tg. Heidelberg, 60,9 Sek. 2. T. B. M. v. 1840, 61,6 Sek. 3. To. Brüßl, 61,8 Sek. 4* 100 Meter-Staffel für 1. Tv. Handſchuhs ⸗ heim, 50,2 Sek. 2. M. T.., 50,3 Sek. 3. Mhm. Sp.⸗Cl., 52,1 Sek. 3* 1000 Meter-Sfaffel für Anfänger: 1. To. Heidelberg 9,5 Min. 2 Tg. Heidelberg, 9,8 Min. 3. M. Turngeſ., 9,83 Min. 4* 1000 Meter-Staffel für Anfänger: 1. Tv. Handſchuhs⸗ heim, 48,9 Sek. 2. T. V. Mhm. v. 1846, 49,7 Sek. 3. Mhm. Sp⸗ Club, 51,8 Sek. die ſonntägigen pferde⸗Rennen Jrankfurt a. M. Feſtimo⸗Rennen. 4500 M. 1200 Meter. 1. Frivora (Jenßſch), 2. Rolandseck(Fabel), 3. Perpetua(Hecker). Unplaziert: Lotſe, nerwetter. Tot.: 12:10; Platz: 11, 13:10.— Staufen⸗ Hürdenrennen. 5000 M. 2800 Meter. 1. Jahn(Unter⸗ holzner), 2. Samburg Aaag 11 3. Alarich(Hecker). Unplaziert: Trancz. Tot.: 11, 10; Platz: 11, 13:10.— Preis von Gold⸗ * ſtein. 5000 M. 1400 Meter. 1. Nordpol(Natz), 2. Modedame (Fabel), 3. Gentiafer(Jentzſch). Unplaziert: Superba, Yvonne, Silvio, Supraweſte. Tot.: 25:10z Platz: 10, 10, 10:10.— Malua⸗ Jagdrennen. 4600 M. 3000 Meter. 1. Tetty Bär(Sei⸗ bert), 2. Snob(Cziesla). Zwei Pferde liefen. Tot.: 13:10.— Frankfurter 8000 M. 2000 Meter. 1. Hazear(Jentzſch), 2. Roſaria(Seibert), 3. Contrahent(Wink⸗ ler). Uadonna II. Tot.: 12:10; Platz: 11, 15:10.— Reinheimer Jagdrennen. 7500 M. 3500 Meter. 1. Vo⸗ laca(Stolz), 2. Tippel(Lüder), 3. Paläſtrina(Seibert). Unpla⸗ iert: Raduleſti, Delfin. Tot.: 10:10; 14, 14:10.— Fels⸗ ennen. 5000 M. 1800 Meter. 1. Rih(Jentzſch), 2. Tauge⸗ nichts(Winkler), 3. Hornsriff(Naſh). Unplaziert: Bogarwo, Struma, Gardenie, Kalmanczi. Tot.: 16:10; Platz: 17, 14, 22:10. Magdeb urg Herold⸗Rennen. 4000 M. 1600 Meter. 1. Lewins Holländer(Olejnit), 2. Jongleur, 3. Inclan. 'ot.: 20:10; 10, 10:10. 2., Ferner: Braunblau. Herrenkrug⸗Hürdenrennen. 5000 M. 2800 Meier. 1. Gottſchalks Mabonna(Goltermann), 2. Granit, 3. Lotr. Tot.: 29:10; 23, 20:10. 1½., 6 L. Ferner: Irene, Simplicite, Breſo. — Preis vom Zum⸗Kloſter⸗Berge. 5000 M. 1600 Meter. 1. Heinrichs Condor(Schiwy), 2. Parig, 3. Buran. Tot.: 15:10. 6., 10 L.— Ulrich⸗von⸗Oertzen⸗Cinre⸗ rungsrennen. 8000 M. 2000 Meter. 1. Geſt. Mydling⸗ hovens Mißgunſt(Reiß), 2. Staffelſtab, 3. Famos. Tot.: 55:10; 14, 12, 12:10. 134., 6 L. Ferner: Liebhaber, Hütegar, Endegut, Hallo, Saloppe, Turmlied.— Harzburger Jagd⸗ rennen. 5000 M. 3600 Meter. 1. Geſt. Starpels Tarlatan (Kukulies), 2. Hartenſtein, 3. Combattant. Tot.: 14:10; 10, 10:10. 95.Ferner: Tradition, Sarras, Mein Bürſchl, Kotik.— Chamant⸗Rennen. 5000 M. 1600 Meter. 1. Stall Herren⸗ krugs Flieger in(Hugvenin), 2. Alamund, 3. Ceneral. Tat.: 27:10;: 12, 11:10. 2½ Q. Kopf. Ferner: Henriette. Mein Leppold, — Raſpoutin.— Troſt⸗Rennen. 3000 M. 1350 Meter. 1. Gotiſchalks(Guguenin), 2. Agave, 3. Tappenburg. Tot.: 136:10: 23, 18, 1810. Hols, 2 8. Ferner: Mekka, Parcelle, Flerce, Marone, Nymphe. Neuß. Zeughaus⸗Rennen. 4000 Mt. 1200 Meter. 1. Biance (Vermann), 2. Einerlei(Dinter), 3. Alraune(Wodke). Unplaziert: 55 * Tol.: Congo II, Letzter Nicham. Liane. — Gladbacher Jagdrennen, :10: Platz: 00 Mk 3 600 Meler b.— Kickers Offenbach 41. ſſenbach—. f. R. Frankfurt:0. onix 8 Karlsruhe— Fußballfportverein Frankfurt:0. 4 a(Pappe), 2 Daddy(H. Möller), 3. Llesl(Gorgas). Unplaziert Annemarie, Lodſinele, Semmirevalo, Tot.: 103:10; Platz: 28, 15:19 — Gnadenthal⸗Ausgleich. 4000 Mk. 1600 Moter. 1. Szem⸗ 57, 16, 18:1% .4 ſugar loer), 2. Charlotte II(Wermann), 3. Toni(Dalke). Un⸗ plaziert: Ikarus, Zechine. Tot.: 20:10; Platz: 14, 18:10.— Gil⸗ bach⸗Jagdrennen. 4000 Mk. 3200 Meter. 1. Kanonade (Holtei), 2. Einbruch(Klapper), 3. Wendula(Grobauer). Unplaziert: Bimbam. Tot.: 79:10; Platz: 27, 18:10.— Hammtor⸗Rennen. 4000 Mk. 2000 Meter. 1. Valens(H. Möller), 2. Freigeiſt Wer⸗ mann), 3. Draufgänger II(Wodke). Unplaziert: Kharbine, Eichen⸗ blatt. Tot.: 20:10; Platz: 12, 12:10.— Heſſentor⸗Rennen. 4000 Mk. 1400 Meter. 1. Kritiſcher Tag(H. Möller), 2. Tull⸗ bahn(Floer), 3. Kaulquabbe(Wermann). Unplaziert: Patti, Taifun, Aiſcha, Lady Shimmy. Tot.: 17:19; Platz: 16. 21, 16:10.— Wei⸗ ßenburg⸗Hürdenrennen. 4000 Mk. 2800 Meter. 1. Herrſcherin Göhnke), 2. Gorgo(Belduan), 3. Willkür(Urſon). Unplaziert: Eichenblatt, Trappe. Tot.: 18:10; Platz: 13, 28:10. Schwerathletik. * Inkernalionaler Schwerathletik⸗Kongreß. Vom internationalen Schwerathletik⸗Kongreß, der vor kurzem in Schaffhauſen ſtatt⸗ fand, liegen jetzt Nachrichten vor. Es waren Vertreter aus Deutſch⸗ land(Lang⸗Freiburg), W. Mauch⸗Schwenningen, Schonegg⸗Tri⸗ berg), Holland, Dänemark, Ttalien, der Schweiz, Schweden, Nor⸗ wegen, Oeſterreich, Ungarn, Belgien, Frankreich(neuer Verband) und Luxemburg anweſend. Den Vorfitz führte in Abweſenheit von Roſſet⸗Frankreich der Holländer v. Linden. Die von den deutſchen Vertretern geſtellte Frage, ob Deutſchland an den Olympiſchen Spielen 1924 in Paris teilnahmeberechtigt wäre. wurde verneint. Deutſch⸗ land als größter und ſtärkſter Verband im internationalen Schwer⸗ athletikſport darf vorläufig nur beratend an den Sitzungen teil⸗ nehmen, dach wurde den deutſchen Vertretern— ein neue⸗ Aufnahmegeſuch an den internationaglen Athletenbund einzureichen. Dies wurde abgelehnt mit der Begründung, daß Deutſchland niemals aus dem Bundausgetreten ſei und deshalb auch keine Veranlaſſung habe, um Wiederaufnahme nachzuſuchen. Zum Präſidenten wurde Hauptmann v. zum Vizepräſt⸗ denten Ulgo⸗Silvia⸗Italien gewählt. Die Verbände der Schweiz, Luxemburg, Oeſterreich und Frankreich(neuer Verband) wurden in die internationale Vereinigung neu aufgenommen. Turnen * 13. Deukſches Turnfeſt 1923. In der Zeit vom 14. bis 21. Juli findet bekanntlich in München das 13. Deutſche Turnfeſt ſtatt, eine gewaltige, unpolitiſche, vaterländiſche Veranſtaltung, die die beſten Kräfte der Deutſchen Turnerſchaft nach München führt. Mehr als 100 000 Anmeldungen ſind bereits eingelaufen. Aus Anlaß des Turnfeſtes erſcheint im Verlag der Münchener Neueſten Nachrichten die amtliche Feſtzeitung, eine ſtattliche, gut illuſtrierte Zeitſchrift, deren erſte Nummer vorliegt. Bis zum Abſchluß des Turnfeſtes werden ſechs weitere Nummern folgen. waldher felfen ist der beste bel Eis urd Schnee Erklimrnt arm schnellsten die Bergeshöhꝰ chen Reſfen Wel Nirrirnit man bei langen Fahrten, Wählen, die bei Rermen startenn7 cher Reifen Hat die lärigste Dauer Sei Sonmenschein und Regenschauer 7 cher Rolfan Hält arm besten in Kurven und Schleifen chas ist 86² peters Union Zahnradreifen MANNHAEINERN NENNTAcE am 29. April, 1. und 6. Mai 1923 auf den Mannheimer Rennwiesen veranstaltet vom Badischen Rennverein, Mannheim An obigen drei Renntagen der Mannheimer Mai-Pferde· Rennen erscheint nunmehr im dritten Jahre unsere Rennsportzeitung „Mannheimer Renntage“ In den letzten zwei Jahren hat diese allgemeine Aner- kennung und großen Absatz gefunden. Sie wird für alle Sportleute und Besucher der Mannheimer Mai-Pferderennen auch dieses mal wieder ein nunentbehrlieher Führer und Berater und dlie einzige Mannheimer Sportzeitung sein, die auf dem Rennplatz und in der Stadt zum Verkauf gelangt. In zweckmäßiger Uebersicht bringt diese Sport- zeitung zu allen Rennen eine zuverlässige Starterliste, die Formen sämtlicher Pferde, und dile Progamme der Reuntage. In unserer Rennsportzeitung ist der gesamten Geschäft- welt wieder Gelegenheit geboten, sich den Renn-Besuchern in großzügiger Weise zu empfehlen. Die Anzeigen werden in wirkungsvoller Art dem sporilichen Textteil àangegliedert und bieten somit eine selten günſtige Werbekraſt Die Geschäftsstelle ist zu jeder Auskunkt gerne bereit. Vertrelerkesuch auk Wunsch. Fernspreah-Nummern 7941—7948. Mannheimer General-Anzeiger. 6. Seite. Nr. 186 Natienal-Theater Mannheim Montag, den 23. April 1922 6. 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