An aaenn ( K · Ede⸗ die Mittwoch, 25. April — 0 Sezugspreiſe: In maunheim und Umgebung frei ins Haus und durch die poſt ohne Oeſtellgels monatlich Mark ooe0.— halbmonatlich Rare 43800.—. Aachforderung derbehalten. poſiſcheckkonto ne. 17590 Rarlsruhe.— Haupt⸗ geſchäfts ſtelle Manndeim, E 6. 2.— Heſchüſts⸗gebenſtelle Ueckarſtadt, Waldhofſtraßt Nr. 6. Fernſprecher nummer 7031, 7042, 7083, 703, 70s. Telegromm⸗Rdreſſe: Generalanzeiger Nannheim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal Beilagen: Der Sport Aiiktag⸗Ausgabe Verkaufspreis M. 250.— 1923— Nr. 190 8 Anzeigenpreije: Sei vorauszabtung ore cl. Zeile Me. eoo.— * N Famil.⸗Anzeig. aus—* ermäßigte preiſe 8 7 Rekiamen mk. 2300.. Annahmeſchl.: Mittagbl. vorm. 8/ Uhr, N Adendbl. nachm. ½ Uhr. Füe finzelgen an beſtimmten Tagen. Stellen u. Nusgab. wird keine berantwort. übern höh. Gewalt. Strelks, Oetriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſur ausgeſall. od. beſchränkt. Rusgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Rnzeig. Nuftr. d. Fernſpr. oh. Srwähr. Serichtsſt. mMannheim annheimer Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſik-Seitung M 8 In Erwartung des Kurze Ueber ſicht Man rechnet in Belgien damit, daß die Reichsregierung auf die Rede cord Curzons auf diplomatiſchem Wege antworten wird. MRufſolini hat der engliſchen, franzöſiſchen und belgiſchen Regjerung einen Vorſchlag in der Enlſchädigungsfrage übermittelt, der einiges Intereſſe finden könnte. * Der amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Houghkon, wird am 2. Mai nach Waſhington reiſen, wo er zum erſtenmal ſeit ſeinem Amisantritt in Berlin dem Präſidenten Harding und dem Staats⸗ ſekretär Hughes über die Lage in Deutſchland Bericht erſtatten wird. Die Franzoſen machten geſtern vormiktag einen Vorſtoß über Grenzen des beſetzten Gebieles hinaus bis nach Haliern an —— eippe, zogen ſich aber bald wieder in das beſetzte Gebier Der Fahn„Münſter 34“, durch deſſen Verſenkung bekannklich der Rhein- herne-Kanal unfahrbar war, iſt wieder gehoben worden. Die Rheinlandkommiſſion hat angeordnet, daß Radek und die ſungen Bolſchewiſten, die ihn etwa begleiten, im Jalle der Ein⸗ teiſe oder des Aufenkhalkes im beſetzten Gebiet ſofort ausgewie⸗ en werden. * In der erſten Sitzung der Lauſanner Konferenz wur⸗ den drei Kommiſſionen gebildet, die die kerritorialen, finanziellen und juriſliſchen Fragen behandeln ſollen. ———— Die neue Lage Die Beſprechungen beim Reichskanzler Berlin, 25. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Kanzler bat geſtern vormittag die Vertreter des Reichsverbands der deutſchen Induſtrie zu einer Ausſprache über die durch die ede Curzons geſchaffenen Lage empfangen. Dabei iſt neben der Frage der Markſtützung die geſamte politiſche und wirtſchaft⸗ liche Lage erörtert worden. Nachmittags hat dann Dr. Cuno vor⸗ Nehmlich mit führenden Finanzleuten verhandelt. Heute, viel⸗ kicht auch morgen erſt, ſollen die Parteiführer vom Kanzler empfangen werden. Bindende Beſchlüſſe ſind, wie wiederholt betont ſein mag, bisher noch nach keiner Richtung gefaßt worden. Immerhin iſt es bemerkenswert, daß es jetzt ſelbſt der Sozial⸗ demokratie aufzugehen beginnt, wie ſchwer es für die Regierung im gegenwärtigen Augenblick ſein müßte, eine beſtimmte Zahl zu nen⸗ Der„Vorwärts“ meint, die endgültige Schätzung könnte einem ternationalen Gremium überlaſſen werden, wie es ja auch Lord zurzon in ſeiner Rede angedeutet hatte. Damit berührt ſich die So⸗ Zaldemokratie mit Auffaſſungen, die auch in Kreiſen bürgerlicher 1 dum hinſcheiden oer Großherzogin Luiſe Der Tod der Großherzogin Luiſe iſt ſelbſt für ihre nächſte Um⸗ ſhben überraſchend gekommen. Wenngleich in den letzten Tagen der greiſen Fürſtin, die, wie immer, geiſtig äußerſt friſch und amüt Geſchicke des Tages mit Anteil verfolgte, mehfach ſtärkere näh dungen bemerkbar machten, ſo ahnte doch nicht einmal die teatere Umgebung das Bevorſtehen des Ablebens, das Montag ein⸗ In Baden⸗Baden ſelbſt erfuhr man die Trauerbotſchaft erſt G Vormittagſtunden des geſtrigen Tages. Ven roßherzog Friedrich iſt mit der Großherzogin Hilda Freibuog nachmittag 4 Uhr auf Schloß Baden im Kraftwagen von zimmwurg kommend eingetroffen. Er begab ſich ſofort in das Sterbe⸗ r. ſeiner Mutter, die in ſtillem Schlummer zu ruhen ſcheint. Groß die Beiſetzung im Mauſoleum in Karlsruhe, das bekanntlich Neſider og Friedrich im Faſanengarten in der Nähe des Karlsruher 150 oſſes, erbaut hatte, verlautet noch nichts beſtimmtes. Nur 0 ſteht feſt, daß die Leiche der Großberzogin in den nächſten nach Karlsruhe in das Mauſoleum überführt werden dürfte. 0 Schloß Baden ſind Einzeichnungsliſten aufgelegt. Auch ſind don Sſpenden in großer Zahl abgegeben worden. Die Königin den i0 chwede n, die in Capri iſt, iſt telegraphiſch vom Hinſchei⸗ der Mutter benachrichtigt worden. Ebenſo wurden die früheren ſetzt. 85 Fürſtenhäuſer vom Tode der Großherzogin in Kenntnis ge⸗ Vormicen der ruſſiſchen griechiſch⸗katholiſchen Kirche wird Mittwoch Vaden Bodem Trauergottesdienſt von der ruſſiſchen Kolonie in en veranſtaltet. 5 Nachrufe Qui n Preſſeäußerungen zum Hinſcheiden der Großherzogin kralßgen Baden iſt beſonders dieſenige des Karlsruher ſogialdemo⸗ unſerem. olk sfreund“ bemerkenswert:„Wir dürfen auch von würdig republikaniſchen Standpunkt aus das Leben dieſer Frau arbeſt u, wie wir das früher ſchon getan haben. Durch ihre Mit⸗ ee charitativen Gebieten, insbeſondere im Badiſchen Falt dienen 1w und Verwundetenpflege, hat ſie dem Spikere⸗ mußte ſich überzeugen, daß es nicht die übliche dekorative i w damit ein dar, ſondern Erfüllung einer ernſten Aufgabe. Sie hatte als 84 5 Auffafſung ihres Standes bekundet, den man ſehr wohl J vezeichnen kann.“ der frü Nachruf für die heimgegangene Großherzogin ſchreibt „Deutſchen; adiſche Außenminiſter Hermann Dietrich in der S n Allg. Jeitung“ bruch 3 aufrecht trotz ihres hohen Alters, als der Zuſammen⸗ Gle nte vor uns ſtand, ſie ließ ſich nicht beirren, als böſe dat, was f gen ſie, die gewiß nichts für ſich in Anſpruch nahm oder e nicht verantworten konnte, Verleumdungen herum⸗ trugen. Und wer in den vielen Sitzungen der Frau deutſchen Schrittes Politiker gehegt werden. Es ſcheint aber auch, daß England die weitere Entwicklung in dieſer Richtung ſuchte. So wird der „Voſſiſchen Zeitung“ aus London gemeldet, man nehme auf engliſcher Seite jetzt aggemein an, daß unter den von Curzon angekündigten Autoritäten, die die deutſche Zahlungsfähigkeit abſchätzen ſollen, nicht mehr die Reparationskommiſſfon, ſondern ein wahrhaftinter⸗ nationaler Ausſchuß, zuſammengeſetzt wie das ſeinerzeit in Paris tagende Morgankomitee, zu verſtehen ſei. Im übrigen ſieht das Situationsbild, das der, was England an⸗ geht, gewiß unperdächtige Korreſpondent der„Voſſiſchen Zeitung“, heute gibt, erheblich anders aus, als die geſtern übermittel⸗ ten Preſſeſtimmen. Von gutunterrichteter Seite, heißt es da, würde mit Nachdruck betont, der Rat Curzons an Deutſchland, der bereits vor Wochen deutſchen amtlichen Stellen vertraulich zur Kenntnis ge⸗ bracht worden ſei, dürfe nicht als eine Aufforderung zur Kapitulation ausgelegt werden. Ohne ſich zu aktuellen Vermittlungen zu erbieten, habe England deutlich zu verſtehen gegeben, welche Geſichtspunkte bei den Alliierten für die Beurteilung eines deutſchen Angebots maß⸗ gebend ſein würden. „Durchaus fair“ Von unterrichteter engliſcher Seite wird in London erklärt, daß ein Angebot der deutſchen Regierung an die Unterzeichner des Ver⸗ ſailler Vertrages durchaus fair ſein würde. Immer noch die Curzon⸗Rede Ueberaus intereſſant iſt die Stellungnahme zu Lord Curzons Rede in Paris und London. In Paris angalyſiert Profeſſor Baſch in der„Ere Nouvelle“ die Rede und ſagt, Lord Curzon er⸗ innere Poincare daran, daß er ſich in der Kammer verpflichtet habe, einen deutſchen Vorſchlag zu prüfen, auch wenn er nicht direkt an Frankreich, ſondern an die Geſamtheit der Verbündeten gerichtet ſei. Lord Curzon wünſche die Höhe der Zahlungen von Autoritäten feſt⸗ geſetzt zu ſehen. Er billige alſo nicht die Ausſchaltung der Repara⸗ 9 tionskommiſſion. Wenn Deutſchland die Summe von 40 Milliarden biete, werde England dieſen Vorſchlag ünterſtützen und Frankreich bald iſoliert ſein. Frankreich könne dieſe Iſolierung nur vermeiden, wenn es direkte Verhandlungen mit Deutſchland anknüpfe. Es ſcheint, die Meinung Baſchs werde von vielen einflußreichen Parlamentariern geteilt.— Aus London wird gedrahtet, daß der engliſche Außen⸗ miniſter den größten Wert darauf legt, daß ſeine Rede nicht als Auf⸗ forderung zur Kapitulation Deutſchlands ausgelegt werden darf. In engliſchen Kreiſen nimmt man allgemein an, daß nicht die Repara⸗ tionskommiſſion die deutſche Zahlungsfähigkeit abſchätzen ſoll, ſondern ein wahrhaft internationaler Ausſchuß, zuſammengeſetzt wie das ſeiner Zeit in Paris tagende Morgan⸗Komitee. Diejenigen Finanz⸗ kreiſe, die Deutſchland eine Reparationsanleihe gewähren müßten, könnten ſowohl im Intereſſe Deutſchlands wie auch der Alliierten am abſchätzen, welche Summe für Deutſchland auf die Dauer trag⸗ ar ſei. Verhandlungsforderungen der vaterländiſchen Vberbände Die vertinigten vaterländiſchen Verbände Deutſchlands haben im Sitzungsſaal des Reichslandbundes eine Verſammlung abgehal⸗ ten. Sie fordern von der Regierung, daß in der Ruhr⸗ und Repa⸗ ratiensfrage nicht eher verhandelt werden ſoll, bevor nicht folgende Bedingungen erfüllt ſind: 1. Unbedingte Anerkennung des Gebiets⸗ rechies des Deutſchen Reiches; 2. völlige Räumung der widerrecht⸗ lich beſetzten Gebiete: 3. Freigabe und völlige Entſchädigung der Verhafteten und Verurteflten; 4. volle Entſchädigung der Hinter⸗ bliebenen der von frenzöſiſchen Soldaten Getöteten: 5. Rückkehr aller aus dem beſoßten Gebiet Ausgewieſenen und ihre volle Ent⸗ ſchädigung. Sie blieb aufrecht, als der Staat zuſammenbrach, als die Hohenzollern das Land verließen, als eine Rotte aufrühreriſcher Soldaten das Schloß in Karlsruhe beſchoß, ihren Sohn, den Großherzog, und ſie vertrieben. Unvergeßlich wird allen, die es miterlebt haben, bleiben, wie ruhig und mutig ſie war, als ſie die großherzogliche Familie von dem Schloß Zwingenberg im Odenwald, wohin ſie geflüchtet war, durch das ganze von der Revolution erſchüt⸗ terte, von regellos herumziehenden Soldaten überflutete Land nach Schlaßm Langenſtein am Bodenſee brachte. Obwohl ſie ſicherlich darüber im klaren war, daß auch die Zähringer, trotzdem ſie keinerlei Schuld an dem deutſchen Unglück hatten, ſich nicht würden auf dem Thron des Landes Baden behaupten können, war ihr letztes Wort beim Abſchied auf der Station Hohenkrähen— es war morgens um 5 Uhr—:„Die Mainau bleibt!“, womit ſie ſagen wollte, daß ſie alles das, was ſie dort erlebt, vor allem aber die dort ge⸗ knüpften Verbindungen nicht zerreißen werde, es möge kommen was wolle. Und treu, wie ſie immer im Leben war, iſt ſie auch bei dieſen Worten geblieben. Nie hat man gehört, daß ſie böſe Worte fand gegen diejenigen, die ihr nahegeſtanden hatten, die es aber für ihre Pflicht hielten, dem badiſchen Land und damit dem deutſchen Volk aulch unter der veränderten Staatsform zu dienen. Viel Glück iſt der Heimgegangenen zuteil geworden, große Zeiten hat ſie miterlebt. Das Letzte iſt ihr nicht erſpart geblieben. Sehr bedrückt hat ſie das furchtbare Schickſal Deutſchlands. Ohne einen Lichtblick auf beſſere Zukunft iſt ſie von uns gegangen, immer wieder iſt ſie ſich ſelber kreu geblieben und darum wird ihr Andenken als einer wahrhaft bedeutenden Frau und Wohltäterin und zugleich als einer der vor⸗ nehmſten Geſtalten der Hohenzollern im Gedächtnis ihrer Zeitgenoſſen, im Buche der Geſchichte weiterleben.“ Lranzöſiſche Flieger über deutſch and Nach einer Pariſer Meldung wird ſich anläßlich des Beſuchs des Marſchalls Foch in Warſchau und Prag ein fran⸗ öſiſches Fliegergeſchwader nach den öſtlichen Ländern begeben. Das Geſchwader wird Deutſchland überfliegen und vom 5. bis 10. Mai ind Warſchau, vom 10. bis 15. Mai in Prag fein. Deutſch⸗ land muß das Fliegen franzöſiſcher Heeresflugzeuge in ſeinem Hoheitsbereich ſolange geſtatten, als die Rheinlandbeſetzung läuft. Eine franzöſiſche Luftverkehrsgeſellſchaft beabſichtigk, einen Flugverkehr Paris—Prag.—Budapeft—Bukareſt aufzunehmen. Da⸗ bei müſſen die Flugzeuge notwendigerweiſe deutſches Gebiet über⸗ fliegen. Gegen dieſe Verketzung der deutſchen Hoheitsrechte will die deutſche Regierung bei der franzöſiſchen Regierung prote⸗ ſtieren, wobei die Verantwortung der franzöſiſchen Regierung für etwaige Zwiſchenfälle, z. B. bei Notlandungen, ausdrücklich betont werden ſoll. Beginnende Wirtſchaſtskriſis in Oſt⸗ Oberſchleſien Oſt⸗Oberſchleſien muß Teile der geförderten Kohle wieder auf Halden ſchütten.— Die oſt⸗-oberſchleſiſche Schwerinduſtrie verliert einen Aus landsmarkt nach dem andern.— Notwendig gewordene Feier · ſchichten und Arbeiterentlaſſungen. (Von unſerem oſt⸗oberſchleſiſchen Mitarbeiter) Katktowitz, 23. April. Die ſich ſchon ſeit Monaten am wirtſchaftlichen Horizonte ab⸗ zeichnende Gefahr einer großen Wirtſchaftskriſis für das von Deutſchland abgetrennte oberſchleſiſche Gebiet hat ſich nun doch ſchneller verwirklicht, wie urſprünglich angenommen wer⸗ den konnte. Auch die anhaltende Ruhrbeſetzung durch die Franzoſen hat das Induſtrierevier Polniſch⸗Oberſchleſizn nicht vor dieſer Kriſis ſchützen können. Der poſitive Vorteil, der für Oſt⸗Oberſchleſien durch die franzöſiſche Beſetzung des Ruhrgebiets eingetreten war, iſt die Tatſache, daß dieſe Wirtſchaftskriſis nicht ſchon einige Wochen früher eingetreten iſt und daß ſie ſich auch jetzt noch nicht in vollem Um⸗ fange bemerkbar macht. Die hereinbrechende Wirtſchaftskriſis zeigt ſich jetzt jedoch ſchon auf allen Gebieten. Im Kohlenbergbau mußten ſchon ſeit Wochen die hohen Preiſe der oſt⸗oberſchleſiſchen Kohlen ſchwer ins Gewicht fallen. Die Rückwirkungen dieſer zu hohen Preiſe werden am deutlichſten durch die folgenden wenigen Zahlen beleuchtet: Als Oſt⸗Oberſchleſien von Deutſchland abgetrennt wurde, ſtieg der auf Kohlenhalden angeſam⸗ melte Kohlenvorrat infolge des damaligen gleichzeitigen Zuſammen⸗ bruches der hieſigen Verkehrsverhältniſſe ſchnell auf rund 500 0⁰0⁰ Tonnen. Als die Verkehrsverhältniſſe ſich beſſerten, war man ledig⸗ lich in der Lage, die Maſſe der fortlaufend geförderten Kohle zum Abtransport zu bringen. Denn Anfang Januar, kurz vor der Be⸗ ſetzung des Ruhrreviers durch die Franzoſen, lagerten in Oſt⸗Ober⸗ ſchleſien auf Kohlenhalden immer noch rund 466 000 Tonnen. Mit dem 11. Januar, dem Beginn des franzöſiſchen Vormarſches, wurde das mit einem Schlage anders. Der Kohlenvorrat ſank infolge der geſteigerten Nachfrage Deutſchlands wie auch des übrigen Auslands ſchnell, ſo ſchnell, daß er bis Mitte März ſchon auf rund 170 000 T. gefallen war. Von Mitte März an aber machten ſich die hohen Preiſe Oſt⸗Oberſchleſtens ſcharf bemerkbar. Die Nachfrage ließ nach, das wirtſchaftliche Bild veränderte ſich ſchnell, es trat keine Ab⸗ nahme der Kohlenvorräte mehr ein, ſondern nach einer kurzen Pauſe, in der der Abtransport immerhin noch groß genug war, um die laufende Förderung wegzuſchaffen, vermehrten ſich wieder die auf Halden angeſammelten Vorräte. Heute ſind wir bereits in Oſt⸗Oberſchleſien wieder zu einem Kohlenvorrat von 200 000 Tonnen gekommen, der ſich auch täglich weiter vermehrt. Die oberſchleſiſche Kohlenkonvention hat ſich bereits vor einigen Tagen veranlaßt geſehen, die Verſandligenz für das laufende Viertelfahr um rund 20 Prozent infolge der großen Abſatzſchwie⸗ rigkeiten zu kürzen. Aber nicht nur die Kohleninduſtrie iſt in der hereinbrechenden Kriſis ſchwer betroffen. Gleiches iſt auch von der geſamten übrigen Induſtrie zu ſagen. Gute Kenner unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe erſuchten die Warſchauer Regierung, ſofort nach der Herabſetzung der 5 in min auch für die Kohlemn in dem polniſch gewordenen le Ober⸗ ſchleſiens ſchleunigſt eine Senkung der Kohlenſteuer vorzunehmen. Die Regierung in Warſchau zögerte mit einer ſolchen Maßnahme ſolange, bis ſie durch ihr ausweichendes Verhalten einen wirtſchaft⸗ lichen Schaden angerichtet hatte, der ſich für die heimiſche Induſtrie nur ſchwer wird wieder gut machen können. Auch die weitgehend von der Kohle abhängige Eiſeninduſtrie leidet bereits empfindlich unter der beginnenden Wirtſchaftskriſis. Bei den Ferrumwerken in Bogutſchütz bei Kattowitz haben nicht unerhebliche Feierſchichten eingeſetzt, ebenſo bei der der Kabtowitzer ascee gehörigen Marthahütte. Die Baildonhütte, Oſt⸗Oberſchleſtens größtes Stahl⸗ werk, hat gleichfalls Feierſchichten eventuell Arbeiterentlaſſungen angekündigt. Die Bismarckhütte hat Arbeiterentlaſſungen für ihre Abte lungen Feinmetall und für die ſogenannte Mannesmann⸗ Strecke angekündigt. Durch den vor wenigen Tagen eingetretenen Markſturz ſtehen wir vor neuen se der 1 deren Berechtigung bei den in den letzten drei Tagen in Polniſch⸗Ober⸗ ſchleſien beſonders rapid geſtiegenen Preiſen nicht von der Hand zu weiſen iſt. Die Induſtrie aber kann bet den hohen Kohlenpreiſen ke ne e gewähren, wenn ſie nicht durch einen Fort⸗ fall der Kohlenſteuer— eine Steuerermäßigung von nur 25 Proz. genügt heute kaum noch— etwas Luft erhält. In einer an die Wofwodſchaft und an die Warſchauer Regierung gerichteten Ein⸗ gabe hat der Berg⸗ und Hüttenmänniſche Verein in Kattowitz wörtlich zum Ausdruck gebracht: „Die polniſch⸗oberſchleſiſche Induſtrie verliert einen Auslandsmarkt nach dem andern und zwar in den Gebieten, die für ihre ſernere Zukunft von größter Bedeutung ſind. Die gegenwärtig noch günſtigen Abſatzverhältniſſe nach Deutſchland 2 durch die Ruhrbeſezung bedingt und deshalb vorübergehender Natur. Auch macht ſich in Deutſchland bereits ein Nachlaſſen der Nachfrage infolge der hohen Preiſe bemerk⸗ bar. Im Inlande iſt die Preisdifferenz zwiſchen den Dombrowaer und den polniſch⸗oberſchleſiſchen Preiſen in der Hauptſache in⸗ folge der hohen Kohlenſteuer in Polniſch⸗Oberſchleſien derartig groß, daß auch hier eine weitere Steigerung der polniſch⸗ober⸗ ſchleſiſchen Preiſe kataſtrophal wirken müßte.“ Auch in anderen Unternehmungen, die nicht zur eigentlichen Schwernduſtrie gehören, macht ſich die Kriſis in einem gefährlichen Umfange bemerkbar. So mußte das ehemalige Reichs⸗Slickſtoff⸗ werk in Cherzow bereits 900 Arbeiter entlaſſen, weitere Arbeiter⸗ emlaſſungen ſtehen unmittelbar bevor. Man rechnet ſogar mit einer völligen Stillegung des ganzen ehemals blühenden Unternehmens, indem es vor noch 2 Jahren weder an Sonn⸗ und Feiertagen noch in den Nachtſtunden irgend eine Ruhepauſe gab. So machen ſich überall die ſchwerſten Folgen der Abtrennung Oſt⸗ Oberſchleſiens von Deutſchland bemerkbar. die furchtbare Not des deu'ſchen volkes Käthe Schirrmacher beſpricht im Anſchluß an Lord Buckmaſters Rede im engliſchen Oberhaus die furchtbare Not des deutſchen Volkes Man rechnet mit 5000 deutſchen Selbſt⸗ morden im Monat. Vor dem Kriege hätte Deutſchland 70 Mil⸗ lionen Einwohner gehabt. Damals hätte man mit 1000 Serlbſt⸗ morden gerechnet. Fetzt ſeien wir nur noch 59 Millionen. Dazu kumme die große Sterblichkeit überhaupt und die geringe Ge⸗ burtenzunahme. Im Auslande ſehe man nur das grelle Licht der Kinos, der Bars, der Dielen und der Theater, das furchtbare Elend erblicke man nicht und man ſage:„Das Land iſt reich und es kann zahlen.“ 0 2. Seſte. Ar. 190 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 25. April 1925 Obſtruktion im Reichstag Um das Sprengungsgeſetz— Vieder einmal eine Bayern⸗ Debatte Berlin, 25. April. Im Reichstag ging es geſtern wieder einmal ein wenig runter und drüber. Schon daß das ſogen. Sprengungs⸗ eſetz, der Entwurf zum Schutz der Verſammlungsfreiheit, geſtern berhaupt zur Verhandlung kam, bedeutete eine Ueberraſchung, der ſich alsbald eine zweite anreihte: Im Verlauf der Sitzung ver⸗ ärkte ſich der Widerſtand der Sozialdemokraten ꝛgen das Geſetz, auf den an 00 man ja gefaßt war, in ſolchem Naße, daß es zur regelrechten Obſtruktion kam. Als nach Schluß der Ausſprache der ſozialdemokratiſche Antrag, den Entwurf nochmals en den Rechtsausſchuß zurückzuverweiſen, von der bürgerlichen Mehr⸗ heit abgelehnt wurde, verlangte die Linke vor Beginn der Abſtim⸗ Zung Vertagung der Sißung und bewirkte durch den beliebten Trick einer ſchleunigen Flucht aus dem Saal die des Hauſes. Heute will der Reichstag auf einige Tage pauſieren. Venn es den Bürgerlichen nicht gelingt, noch im letzten Augenblick genügend Mannen auf die Beine zu bringen, werden die Sozialdemo⸗ kraten ihr Ziel, die——. des Entwurfes abermals zu verſchlep⸗ pen erreichen. Daß ſie gewillt ſind in der Obſtruktion zu verharren, hat Herr Müller⸗Franken in der geſtrigen zweiten Sitzung in aller Jorm angekündigt. Aber auch die Debatte ſelbſt wies in einzelnen Partien einen recht ſtürmiſchen Charakter auf. Es war offenſichtlich, daß die Sozialdemokraten die Gelegenheit beim Schopf ergreifen wollten, um, ſei es die Reichs⸗, ſei es die bayeriſche Regierung zu prin⸗ zipiellen Aeußerungen über die jüngſten Vorgänge an der Iſar zu zwingen. Als erſter unternahm es der Abg. Vogel⸗Franken, der bayeriſchen Regierung gehörig am Zeuge zu flicken, ihr vorzu⸗ halten, daß ſie ſich Herrn Hitler und ſeine Heerſcharen in bedenklicher Weiſe über den Kopf wachſen laſſe und den Nationaliſten gegenüber Vogelſtraußpolitik treibe, die ſich dermaleinſt bitter rächen werde. Da der bayeriſche Geſandte v. Preger ſich nicht aufs Glatteis locken ließ, ſondern kühl und reſerviert nur das Notwendigſte zur Rechtfer⸗ tigung ſeiner Regierung vorbrachte, trieb Ingez der Kommuniſt Remmele, ſodann Herr Levi vom ganz linken Flügel der Soziar⸗ demokratie den Keil tiefer. Der ehemalige Kommuniſtenhäuptling erweiterte den Vorſtoß ſeines Fraktionskollegen Vogel zu einem Generalangriff auf die ee die den Sonderbeſtim⸗ mungen der bayeriſchen⸗Rechtsbehörde einen feſten Damm entgegen⸗ zuſetzen unterlaſſen habe. So war denn der Reichsjuſtizminiſter Dr. 1 wohl oder übel gezwungen, in die Breſche zu ſpringen, die Uebertreibungen von links abzuwehren und die wieder auf eine ſachliche Grundlage e Mit allem Nachdruck ſtellte er feſt, daß zwiſchen der Reichs⸗ und bayeriſchen im gegenwär⸗ tigen Augenblick irgendwelche—.—— wegen der Behandlung juriſtiſcher ce nicht beſtünden. In dieſer Auffaſſung unterſtützte ihn der Abg. Leicht von der bayeriſchen Volkspartei, der wie Dr. eintze gerade in dem Sprengungsgeſetz ein wirkſames Mittel zur ekämpfung der unruhigen Elemente erblickte. Ein Zwiſchenfall in der Bayerndebatte war das Auftreten dez Abg. Henning von der kaſſierten Deutſch⸗völkiſchen Freiheitspar⸗ tei. Schon das Erſcheinen des ſtreitbaren Majors brachte offenſicht⸗ lich auf der Linken das Blut in Wallung und Herr Henning ſeiner⸗ ſeits dachte nicht im entfernteſten daran, ſeinem Temperament Zügel anzulegen. Er zog gegen Herrn Severing vom Leder daß die Fun⸗ ken ſtoben, griff in en Nerebar Weiſe die politiſche Polizei, die den Frieden des völkiſchen Parteibüros mit rauher Hand geſtört hat und leich hinterdrein nicht minder ſtürmiſch den an, er ihm, wie er mit weeg f behauptete, bei der Vernehmung militäriſch ſtramme Haltung anbefohlen habe. Zwiſchen der Dar⸗ ſtellung des geſamten Sachverhaltes durch den preußiſchen Innen⸗ miniſter, wie wir ſie aus den Verhandlungen des preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſes kennen gelernt haben und den geſtrigen Erklärungen Herrn Henning flafſen abgrundtiefe Widerſprüche, in denen der Unkundige ſich unmöglich zurecht zu finden vermag und die zu lären man dem Staatsgerichtshof überlaſſen muß. In Kampf⸗ geſchrei und Toben artete die Szene aus, als Herr Henning die deutſche Geſinnung des preußiſchen Innenminiſters anzweifelte. Leere Ausreden Der„Vorwärts“ verſichert heute, die ſozialdemokratiſche Reichs⸗ tagsfraktion hätte geſtern bei der Beratung des Sprengungsgeſetzes keine Obſtruktion getrieben. Es beſtände bei ihr nicht die Ab⸗ ſicht, den, Gang der parlamentariſchen Maſchine zu ſtören und die Mehrheit an der Ausführung ihrer Abſiten zu hindern. Die ſozial⸗ demokratiſche Reichstagsfraktion hätte es nur abgelehnt,„für die ſchwänzenden bürgerlichen Abgeordneten die Erſatzmannſchaften zu ſtellen, die notwendig ſeien, um die Beſchlußfähigkeit aufrecht zu er⸗ halten und dieſes ſchlechte Geſetz zuſtande zu bringen.“ In Wahrheit glich, was die Sozialdemokratie geſtern im Reichs⸗ tag verübte, der Obſtruktion wie ein Ei dem andern, und was das „ſchlechte Geſetz“ angeht: Auch die Sozialdemokraten haben den kom⸗ muniſtiſchen Terror oft genug empfunden. Aber es liegt an ihrer innerlichen Unwahrhaftigkeit, daß ſie in ſolchen Fällen vor der Oef⸗ fentlichkeit immer die Froletariſche Einheitsfront“ mimen. Uoch eine Hitler-Debatte Der bayeriſche Landtag beſchäftigte ſich am Dienstag Nachmittag mit dem ſozialdemokratiſchen Antrag betr. Auflöfung aller Sturmabteilungen und Stoßtrupps und Sicherſtellung der Ver⸗ ſammlungsfreiheit. Abg. Sänger(.), wenn es mit den Stoß⸗ trupps ſo weitergehe, käme man zwangsläufig zum Bürgerkriege. Karl Schimper Ein Mannheimer Gelehrter Von Dr. Jlorian Waldeck(Mannheim) Als die Mannheimer Stadtverwaltung das Andenken bedeu⸗ tender Mannheimer Bürger 1 zu bewahren und zu ehren begann, daß ſie Se nach Perſonem aus der Stadtgeſchichte benannte, hat ſie auch Karl Schimper auf dieſe Weiſe geehrt. Schimpers Namen führen jetzt viele im Munde. Aber wenige von ihnen wiſſen, wer Schimper geweſen iſt. Unter allen Gelehrten der ſtädtiſchen Vergangenheit iſt kaum eine merkwürdigere Aulſtenſche zu finden als die des Naturforſchers Karl Schimper, des wiſſenſchaftlich hochbedeutenden, perſönlich aber eigenartigen und ſonderlichen Menſchen. Schim war am 15. Fehbruar 1802 als älterer der beiden Söhne des Kammerrenovators Friedrich Schimper in Mannheim geboren. Die Mutter war eine Freiin von Furtenbach aus dem bekannten Nürnber Patrizier⸗ geſchlecht. Die Ehe der Eltern wor unglücklich. s der Vater 1816 nach Rußland ausgewandert war, verfiel die Mutter in Nal* Sie ſtarb in Mannheim 1835 in dürftigen hältniſſen. Karl Schimpers Jugend iſt von den traurigen Verhältniſſen im Elternhauſe verdüſtert. Freunde des Vaters ermöglichten dem Knaben den Beſuch des Lyzeums, wo Fleiß und Talent, vor allem die naturwiſſenſchaftliche Begabung, das Intereſſe der Lehrer er⸗ weckten. Bei der Herausgabe von Succows„Flora Mann- heimiensis“ hat Schimper wohl die Hauptarbeit geleiſtet. 1823 erhielt er ein Stipendſum zum Beſuch der Univerſtdät delberg; er mußte deshalb Theologe werden, ſprang aber bald zur Natur⸗ wiſſenſchaft über 1825 machte er auf Koſten eines botaniſchen Tauſchvereins eine Sammelreiſe nach Südfrankreich und den Pyrenäen und ſtudierte nach der Rückkehr nach Heidelberg Medizin In dieſer Zeit entſtand ſeine Freundſchaft mit dem ſpäter be⸗ rühmten Botaniker Alexander Braun und dem Schweizer Louis Agaſſiz, ſpäter in Cambridge. Hier ſchien der Anfang ſeines Auf⸗ ſtiegs gekommen zu ſein. In Heidelberg promovierte er. Im Jahre 1828 ſiedelten die drei Freunde nach München über, wo Schimper über die Blattſtellung arbeitete. Er wurde Dozent an der Univer⸗ ſität und konnte wiſſenſchaftliche Reiſen nach den Alpen machen. 1841—1843 bereiſte er mit geologiſchen Aufgaben im Auftrag des Kronprinzen Maximilian von Bayern die Pfalz. Aber die eigen⸗ artige Ratur des Sonderlings nerdarb es mit Freund und Feind. Ueber wiſſenſchaftliche Fragen— wegen Blattſtellung und Eiszeit — dam er mit Braun und Agaſſiz auseinander. Die Beziehungen weiter den Weg Geſamtdeutſchlands gehe. zur bayeriſchen Regierung löſten ſich. Der Vereinſamte zog nach Seine Partei habe die Regierung rechtzeitig gewarnl. Die Hilfloſig⸗ keit der Kegierung finde ihre Erklärung in dem Pronuntiamento der vaterländiſchen Verbände, die tatſächlich die Macht im Staate in Hän⸗ den hätten. Die Arbeiter würden dafür ſorgen, daß auch Bayern 2 Der demokratiſche Abg. Dr. Mül ler erklärte, den Gedanken des Selbſtſchutzes lehne ſeine Partei an ſich nicht ab, der Selbſtſchutz müſſe ſich aber der ſtaatlichen Autorität unterordnen. Wer nur die Mitglieder eines Stammes oder einer Partei bewaffnen wolle, handle nicht im Sinne des Nationalbewußtſeins, ſondern im Geiſte der nationalen Auflöſung und des Bürgerkrieges. Die Haltung der Regierung gegenüber den Nationalſozialiſten käme einer Bankerotterklärung gleich. Der bauernbündleriſche Abg. Engelsberger erklärte, die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung habe das Land an den Rand des Bürger⸗ krieges gebracht. Abg. Scheffer(B. Pp.) erklärte, die national⸗ ſozialiſtiſchen Methoden müßten letzten Endes zur Revolution führen. Seine Partei erwarte, daß die Regierung die Staatsautorität durch⸗ ſetze. Am Mittwoch wird die Regierung eine Erklärung zu den Anträgen abgeben. *** In der kommuniſtiſchen Partei Nürnberg herrſcht Na Zeit, wie der Bayer. Volkszeitung zu entnehmen iſt, eine nege ätigkeit. Die Kommuniſten Rürnbergs organiſieren ihre Partei militäriſch. Angeblich follen bereits Nachtübungen ſtattgefun⸗ den haben. Die Kommuniſten rechnen mit baldigen inneren Wirren und kalkulieren dabei auf die nſätze zwiſchen den vaterlän⸗ diſchen Kampfverbänden und der Staatsregierung und unter den vaterländiſchen Verbänden ſelbſt. Am Sonntag kam es nach einer Kundgebung der Kommuniſten auf dem Weſtfriedhofe zu kom⸗ muniſtiſchen Ausſchreitungen. Eine Gruppe marſchierender Kom⸗ 80 kam mit der Polizei in Konflikt. Es wurden verſchiedene Verhaftun en vorgenommen, worauf die Kommuniſten die Polizei⸗ wache zu ſtürmen ſuchten, um die Verhafteten zu befreien. Immer wieder die„Arbeitsloſen“ Berlin, 25. April.(Von unſerem Berliner Büro.) In det letzten Nacht iſt, wie dem„B..“ gemeldet wird, in Kattern⸗ berg bei Eſſen ein Polizeibüro non ſog.„Arbeitsloſen“ eſtürmt worden. Ein Kaufmann wurde getötet, zwei andere rſonen verletzt. Außerdem liegen Nachrichten vor von weiteren Abſichten dieſer Arbeſtsloſen, in Mülheim zu Gewalttätigkeiten ſtberzugehen. Von Rotthauſen, wo ſich das Vorhandenſein einer aktiven revolutionären Organiſation vor einigen Wochen gezeigt hatte, iſt Zuzug nach Mülheim feſtgeſtellt worden. Man alſo mit dem Weiter rennen der kommuniſtiſchen Unter⸗ nehmungen rechnen. Es handelt ſich dabei, wie dem„B..“ ge⸗ meldet wird, um Elemente aus der Hefe der Nuhrarbeiterſchaft, der ſich die Leitung dieſer Unruhen hedient, indem ſie ſie als„Ar⸗ beitslofe“ aufzäumt. In Wahrheit ſind das Herrſchaften, die die Annahme von Arbeit grundſätzlich zu verweigern pflegen. Dieſe Beobachtung iſt in allen Städten des Ruhrgebiets gemacht worden. Ueberdies gehen die an die Arbeittsloſen bezahlten Beträge in ver⸗ ſchiedenen Fällen über die Löhne der wirklich Arbeiten⸗ den hinaus, was allerdings die verkehrte Welt iſt. Die orgamſierte Arbeiterſchaft hält ſich von dieſem verbrecheriſchen Unfug fern. Die Stützung der Mark Im Haushaltausſchuß des Reichstages berichtete Staats⸗ ſekretär Dr. Schröder vom Reichsfinanzminiſterium zunüchſt über Neſen die Markſtützungsaktion und führte u. a. aus: Die Mittel des Reiches ſeien ſolange geſchont worden, wie noch andere Mittel irgendwelcher Art zur Verfügung geſtanden hätten. Die Betriebe, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten wären, hätten in erſter Linie darauf verwie⸗ ſen werden müſſen, durch ihre Privatbankverbindungen ſich die nöti⸗ gen Mittel zu verſchaffen. Soweit noch Betriebe im Beſitz von De⸗ viſen geweſen wären, hätten ſie dieſen Deviſenbeſitz flüſſig machen müſſen. Nach der Erſchöpfung des Privatkapitals hätten die Betriebe die weitere Möglichkeit gehabt, ſich von der Reichsbank durch Diskon⸗ tierung und Lombardierung weitere Kredite zu verſchaffen. Erſt nach Erſchöpfung dieſer Kreditquellen habe die Kredithilfe der ſeit der De⸗ mobilmachungszeit beſtehenden Gewerblichen Hilfskaſſe eingeſetzt. Dieſe ſolle grundſätzlich nur für kleinere und mittlere Betriebe Kre⸗ dite gewähren, da große Betriebe in weitem Umfange die Möglichkeit beſäßen, ſich auf dem Wege über die Privatbanken und die Reichs⸗ bank Kredite zu beſchaffen. Reichsbankdirektor Dreyſe führte aus, daß bei den Wechſel⸗ diskontierungen der Reichsbank ein Unterſchied in der Behandlung des beſetzten und des unbeſetzten Gebietes lediglich darin beſtünde, daß Anweiſungen in der Kreditgewährung, die aus Währungsrück⸗ ſichten notwendig geworden ſeien, im beſetzten Gebiet unter weit⸗ gehender Rückſichtnahme auf die dortigen Verhältniſſe entſprechend nachſichtia zur Anwendung gebracht würden. Aber auch in dieſen Bezirken würden von der Neichsbank nur Kredite gewährt, die auch unter Berückſichtigung des Umſtandes, daß daſelbſt notwendigerweiſe auf Lager gearbeitet werden müſſe, nach kaufmänniſchen Grundſätzen vertretbar ſeien. Der leitende Geſichtspunkt bei Beurteilung der Kreditanträge von Ffirmen des beſetzten Gebietes ſei die Inganghal⸗ lung der Betriebe. Mit Beſtimmtheit könne aber geſagt werden, daß der Geſamtbetrag der gewährten Reichsbankkredite nicht annähernd ſo hoch ſei wie vielfach angenammen werde und zu irgendwelchen Bedenken keinen Anlaß gebe. der Heimal. Von 1843 ab friſtete er mühſelig und verarmt als Privatgelehrter in Mannheim ſein Leben, ununterbrochen wiſſen⸗ ſchaftlich tätig raſtlos und vielſeitig arbeitend. Hungernd hat er hier ſeine Tage zugebracht und mehr als einmal war er nahe daran, Hungers zu ſterben. Als Forſchernatur nahm er felbſt dieſes Schicſal ruhig auf und ſtellte Beobachtungen über die Er⸗ ſcheinungen an, die durch die fortſchreitenden Entbehrungen in und an ſeinem Körper hervorgerufen wurden. In äußerſter Not kam Schimper von ſeiten des Großherzoglichen Hauſes Hilſe zu. Groß⸗ herzog Leopold gewährte ihm eine Jahresrente. 1849 zog Schim nach Schwetzingen, wo er ſpäter eine Wohnung im Schloſſe erhielt. Dort hat er den Abend ſeines Lebens verbracht, ſtets tätig und ſeiner Wiſſenſchaft lebend, ſchließlich auch eine ruhige uslichleid genießend bei der Adoptivtochter ſeines Freundes, des artendirektors her, Sophie Wohlmann. Am 21. Dezember 1867 ſtarb er. Er wurde auf dem Schwetzinger Friedhof N ſeine von Freunden errichtete Marmorbüſte ſchmückt ſein a Zum Heivaten iſt der ſeltſame Gelehrte nicht gekommen. In München er ſich mit der Schweſter ſeines Freundes Braun verlobt.„ Hebte die Braut—— 990 aber ſeine matertelle Jage geſtattete ihm nicht zu heiraten. Seinen geiſtigen Bedürfniſſen konnte er nicht entſagen, um hierfür einen Erwerbs⸗ beruf zu ergreifen. Nach zehnfährigem Brautſtande trennten ſich die beiden. Die Braut nahm einen anderm. Sie hat noch vor ihrem Tode als ſchwergeprüfte Frau dem Verlaſſenen das Bekenntnis ihrer Reue für Zeit und Ewigkeit in einem Abſchiedsbriefe nieder⸗ gebegt. Bei Schimper hatte der Trieb zur Forſchung jeden anderen Sinn längſt überwunden. Doch haben gütige Frauenhände dem wiſſens⸗ und forſchungsdurſtigen Manne in ſpäteren Jahren das Leben erleichtert. Neben dem Freunde Zeyher war deſſen Frau ihm eine gütige Freundin. Sophie Wohlmann war ihm eine auf⸗ opfernde und die Schwetzinger Bürgerstochter Marie Ueltzhoeffer hal den Gelehrten mit Hingebung gepflegt. n Unbemittelter, ein Notleidender, ein Mann, danken allein auf das Geiſtige eingeſtellt waren, iſt Karl durch ſein ganzes Leben geblieben. Der Au der einmal ſo nahe war, gelangt nicht, das bleibt die Tragik ſeines Lebens. Döllinger hat einmal geſagt, er erinnere ſich zweier Dinge, die einen wahrhaft erſchütternden Eindruck auf ihn gemacht hätten— das eine war Schimpers Botanik. Schelling war um ihn bemüht. Trotzdem konnte ſich Schimper nicht durchſetzen. Die Armut, der mangelnde Sinn für das Materielle. auch uUnglückliche Zufälle— wie der der Ultramontanismus des bayeriſchen Miniſteriurns Abel in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts— ſtanden ihm ent ⸗ gegen. Die zukunftsreichen geologiſchen Forſchungen Schimpers ges Handelsabkommen mit Sowjetr Die Lage in der Pfalz Die von den Franzoſen kürzlich angeordnete Räumung des Eiſenbahnerheims in Koiſerslautern mit 53 Eiſenbahner⸗ familien hat ſich innerhalb 24 Stunden durchführen laſſen. Ausgewieſen wurden Eiſenbahningenſeur Reu von Bad Dürk⸗ heim mit Frau und der techniſche Eiſenbahnſekretär Friedrich Eckert von Ludwigshaſen. Berkehrsſperre über Kaiſerslaulern Durch Verfügung der Deſaßungsbehörde wurde über Kaiſers⸗ lautern eine ſechstägige Verkehrsſperre non abends 8 Uhr bis mor⸗ gens 5 Uhr angeordnet. Die Maßnahme wird mit der Verbreitung von Flugblättern begründet, weswegen geſtern, wie gemeldet, ſchon der Bürgermeiſter Pelle gefangen geſetzt wurde. Unerhörte Forderungen Die Trierer Stadtverwaltung wurde von den Franzoſen auf⸗ 360 Möbeleinrichtungen für die franzöſiſchen iſenbahner zu liefern, widrigenfalls ſämtliche Eiſenbahner einge⸗ ſperrt würden. Es handelt ſich hierbei um einen Betrag von 13 bis 18 Milliarden Mark. Die Stadt ſieht ſich, von der Rechtslage ganz abgeſehen, außer Stande, eine derarkige Zahl von Möbeln zu beſchaffen. Auslanòsrunòſchau * Däniſches Handelsabkommen mit Sowietrußland. Als letztes unter den nordiſchen Länbern hat jetzt auch 0 5 land abgeſchloſſen. Dänemark erk ennt die Sowjetrepublik de facta an. Die Entſchädigungsfroge wird einer zukünftigen Regelung vorbehalten. 5 2 dDie Jafziſtenherrſchaft in Jialien. Nach der Demiſſion der vier Popolari⸗Miniſter haben die Faſziſten die letzte Brücke zum kon⸗ ſtitutionellen Parlamentarismus abgebrochen. Es heißt, ſie wünfch⸗ ten eine Aenderung der Konſtitution etwa nach Art des Bis⸗ marckſchen Kanzlertums. Kabinektskriſe in Jugoflawien. Infolge von Gegenſätzen, die zwiſchen den Radikalen und Demokraten Aber das N00 e ramm ſind, gab Paſchitſch dem König das Mandat zur abinettsbildung zurück. Iwiſchen Ungarn und der Tſchechoſlowakei iſt es infolge von Grenzſtreitigkeiten zu einer erregten Konfliktſtim⸗ mung gekommen, die beſonders in der ungariſchen Nationalver⸗ ſannmlung lebhaften Ausdruck fand. Letzte Meloͤungen Heue 800 Mark⸗Stücke Berlin, 25. April. Die Vorbereifungen für die Herausgabe eine⸗ 500 4 Stücks ſind kout„V..“ fowelt gediehen, daß in der nächften Sollſitzung des Reichsrats darüber Bericht erſtaltet werden dürfte. Das 500 ⸗Stück wird aus Aluminium ſein und die Größe des ſog. haben. Zunächſt iſt die Ausprägung von 180 000 Schiffstaufe durch den Reichspräſidenten Hamburg, 25. April. Der Reichspräſtdent wird, wenn be⸗ ſondere Ereiguiſſe dazwiſchen treten, am kommenden Sametg h an der Feier des Stapellaufes des neuen Hapagdampfers„Deutſch⸗ land“ feilnehmen und perfönlich den Taufakt vollziehen. Uebrigen⸗ wird ſich einer Einkadung des Senats folgend an dieſem Tage auch der in Kurhapen ſtationierte Kreuzer„Hamburg“ im Hamburget aufhalten. Kardinal Schulte in Rom Berlin, 25. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Kardinal Schulte iſt, wie der„Voſſ. Ztg.“ aus Rom gemeldet wird, am Montag dort eingetroffen und geſtern vom Papſt in längerer Privataudienz empfangen worden. Der Kardinal wird der am 29. April ſtattfin⸗ denden Seligſprechung der franzöſiſchen Nonne Thereſe beiwohnen, zu der eine Reihe franzöſiſche Kirchenfürſten erſcheinen werden. Man ſpricht davon, es ſei beabſichtigt, zwiſchen Schulte und den Franzoſen eine Ausſprache herbeizuführen, die zur Schlichtung der zwiſchen dem Biſchof von Orleans, Touchet, und dem Kardinal Schulte ent⸗ ſtandenen Polemik beitragen ſoll. Daemſtadt, 25. April. Im Prozeß des Großherzogs gegen den heſſiſchen Staat hat das Landgericht Darmſtadt heute durch End⸗ urteil den Einſpruch des heſſiſchen Staates gegen die einſtweilige Verfügung auf Zahlung von 30 Millionen an den Großherzog koſten⸗ E Berlin. 25. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Aus⸗ ſchmückungskommiſſion des Reichstags hat ſich geſtern erneut mit der Zerſetzung des Kaiſer Wilbelmdenkmals aus der Wanbelhalle beſchäftiat. Man hat Zutachten von Kunſtſachverſtän⸗ digen beſprochen, die weitere Stellungnahme auf eine neue Sitzung 25. l. Im Stadirute kam i⸗ ſtiſchen und bewenchnf t Stadirzten zu S 4 e ee n k. iſtiſcher wurde ve⸗ m ldemokraten„ 0 geheißen, i0*i eimem Tintenwiſcher wach—25 Faatdee ert 2— ſich eine heftige Rauferei, in der die Streitenden mit den Fäuſten und Ledermappen aufeinander losſchlugen. Nur mit Mühe gelang es, die Kämpfenden von eimander zu treunen. t Leopold von Buch mit einem Machtwort ſchroff abgelehnt. Schueßſe fehlte auch dem wiſſenſchafllichen Kopf die 1—5 118 in perſönlichen 90 imper war aniker, Geolog und Philoſo Aus ſeinen Arbeiten haben andere Ehre und Ruhnr N iſt erſt nach dem Anerkennung Schimper hat zuerſt den Be⸗ griff der Eiszeit aufgeſtellt, er iſt der Entdecker des Blatt⸗ ſtellungsgeſetzes und der Begründer der botaniſchen Norphologte. Eine Reihe ſeiner Arbeiten hat er, der auch dichteriſch begabt war, in Gedichtform veröffemtlicht. Eine Anzahl der Schriften erſchienen im Verlag von Heinrich Hoff in Mann⸗ heim. Seinen 1834/35 in München gehaltenen Vortrag über„Ein⸗ teilung und der Organismen“ hat 1884 Dr. Ludwig Eyrich herausgegeben und mit einem Nachwort verſehen, in dem es heißt:„In unvergänglichen, goldenen 3 ſteht ſein Name ein⸗ in den e ſt am 2 hernen Tafeln der Geſchi urſchung als der Beſten* Geſchichte deutſcher Natur Das Lebe Wiſſenſchaftlich n Karl Schimpers war geſ itert, wenn e Lebensabend AN.N nh mit ihm vefſehnt war. Großtaten ich andere au t und ausgebeutet haben ſind ſeines Lebens reicher eee „ die Theater und Muſik Ju der Erklärung Kapellmeiſter Aleibers teilt das ſtädtiſche mit: g0 Zu der in den hieſigen Zeitungen veröffentlichten Erklärung von Herrn Operndirektor iſt folgendes 5 e Die Theaterkommiſſion— bereits am 9. April d. J. au Wunſch von Herrn Kleiber die Dienſtweiſung für den 1. Wapelbveſſer unter Abänderung der Amtsbezeichn„I. leitender Kapellmeiſter in „Operndirektor“ neu aufgeſtellt. Hierdei ſind die Juſtündig⸗ keiten und Rechte des Operndirektors nicht nur ſchärfer als bisher ab⸗ gegrenzt, ſondern auch erheblich erweitert worden. ODarmflädter Uraufführungen. Die Darmſtädter 47 el⸗ weckte ein intereſſantes rk des Komponiſten Stry“ manowski(bisher durch K k, ſinfoniſche und Ag5e Kompaſitionen bekannt geworden) zum Leben: Die e 2 Hagith“, Text von Felir Dörrmann. Ein alter Ks und dem Tode nah, ſoll durch die Hingabe der reinen Jungfrau Hagith gerettet werden. Dieſe„Auserwählte liebt jedoch den eben dur den Hoheprieſter geſalbten jungen König, der ſie wiederliebt. verfagt ſich dem alten König, um dem Geliebten den Thron zu retten. Der Alte ſtirbt, ſie ſelbſt wird geſteinigt.— So bewegt dieſer etwa 1½ Stunde dauernde Akt ſtändig in einem wogende“ Meer non aufgepeitſchten und aufpeitſchenden Leidenſchaften, in und düſterer Tragik, die nur ſelten anemark ein vorläufi⸗ tieſer erhel wird durch den l + r⸗ 2⸗ 4⸗ 19 1 je KSSA — A eeeee eeee 15 . Haliſten 2 boffender Liebe und Sehnſucht nach dem Teben mit der Mittwoch, den 25. April 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag · Ausgabe) 3. Seife. Nr. 10 Iweite ſüdweſtdeutſche Journaliſtenfahrt Der zweite, umfangreichere, intereſſantere, aber dafür auch anſtrengendere Teil der diesmaligen Journaliſtenfahrt führte die etwa 35 Teilnehmer, Chefredakteure, Redakteure und Berliner Ver⸗ treter in- und ausländiſcher Zeitungen(darunter„Sydsvenska Dag⸗ blad“ und„Stockholms Dagblad“,„Weſtminſter Gazette“ und„New Dork Herald“) tiefer hinein ins badiſche Land, als das vorige Mal, wo gewiſſermaßen nur das nördliche„Randgebiet“, Heidelberg und Mannheim, geſtreift wurde. Diesmal hatten die Gäſte von der Gelegenheit, außer Badens Hauptſtadt auch charakteriſtiſche rte und Landſchaften Mittelbadens, wie Bruchſal, Baden⸗Baden und Pforzheim kennen zu lernen, ſo daß ſie einen großen und umfaſſenden Ueberblick über das Badner Land erhielten.(Was noch fehlt, der Schwarzwald mit ſeiner berühmden Bahn, Freiburg, Säckingen, Waldshut und nicht zuletzt Konſtanz und der Bodenſee, wir vorausſichtlich das Ziel der dritten Journaliſtenfahrt bilden.) Die Fülle der Eindrücke auf dieſer Fahrt war nun derartig groß, daß das Tannhäuſerwort:„Zu viel, zu viel!“ wohl jedem der Teilnehmer mehr als einmal dem Gehege der Zähne entfahren iſt. Das gilt beſonders von den Zeitungsleuten aus Nord⸗ und Oſt⸗ deuutſchland, für die oder wenigſtens für viele von ihnen Baden un⸗ enkdecktes Neuland wtr.(Für den richtigen Berliner beginnt z. B. Süddeutſchland ſchon bei Halle und hinter Bebra ſetzt gräuliche Berwirrung der geographiſchen Kenntniſſe ein.) Nun liegen ja bei den Journaliſten die Dinge nicht ganz ſo ſchlimm, außer den Kol⸗ legen vom lokalen Teil— und auch dies mur mit Einſchränkung!— gilt für alle das Motto, ſich ſoviel wie möglich im Inland, und wenn es geht, auch im Ausland, umzuſchauen. Politik, Feuilleton und Hondelsteil wären tote Dinge, wenn ſie nur theoretiſch oder höch⸗ ſtens mit Hilfe der Ziffern die lebendigen Zufammenhänge zwiſchen g und Volk und Land herzuſtellen verſuchten. Andererſeits bringt es ſchon die tägliche Berufsarbeit mit ſich, daß man geogra⸗ phiſch, politiſch, künſtleriſch und volkswirtſchaftlich über Lond und Leute recht gut orientiert ſein kann. Kommt aber, wie auf ſolchen Journaliſtenfahrten der lebendige Anſchauungsunderricht hinzu, —. 42 Teile, nicht zuletzt auch die Leſer der Zeitung, reichen nn von. Freilich war diesmal die Aufgabe der Fahrt⸗ genoſſen einfacher. Während die Kollegen aus Norden in teil⸗ weiſe abſolut neue Gebiete eingeführt wurden, konnten ſich die Vertreter aus Württemberg und Bayern darauf beſchränken, alte Beziehungen wieder aufzufriſchen, Neues hinzuzufügen, aber im ganzen ein ſchon bekanntes Bild von neuem in ſich aufzunehmen. Vieder anders waren die Eindrücke für den einzigen badiſchen Teilnehmer, den Vertreter des„Mannheimer General⸗ nzeigers“. Unſeren Leſern brauchen wir nicht des langen und 0 auseinanderzuſetzen, was in Bruchſal zu ſuchen iſt, worin das Weſen von Karlsruhe beſteht, was Baden⸗Baden bedeutet oder warum gerade Pforzheim zum Schluß aufgeſucht wurde. Schon die Aufzählung der Namen allein genügt ſchon, um das Charak⸗ teriſtiſche der Fahrt zu bemerken. Und doch— wenn man auch cht beſonders hervorzuheben braucht, warum gerade dieſes Schloß und jene Fabrik, dieſe Kunſtſtätte und jenes ſoziale Heim beſucht wurde, ſo bleibt doch manches zu erwähnen übrig, was auch den badiſchen Leſern eines badiſchen Blattes Wiſſenswertes bringt. Aber nicht die chronologiſche Berichterſtattung, die für den Nichtteilnehmet iſt, ſoll die Ueberſicht über den Verlauf der Fahrt geben, londern— verſuchsweiſe— eine Zuſammenſtellung nach weſent⸗ chen Merkmalen, damit die Bilanzen der Fahrt überſichtlicher ge· werden können.— Den Stätten der Induſtrie Jebührt dabei der Vorzug. Die Frankfurter Meſſe, von der ja die ausging, dient den Zwecken des Handels. Wenn daher das icht auf die Erweiterung der Kenntniſſe von badiſchem und badiſcher Induſtrie gelegt wurde, ſo ſtanden beide mit Aecht im Vordergrund, zumal die üderwiegende Mehrheit der Jour⸗ aus Volkswirtſchaftlern und Handelsredakteuren beſtand 8 Schon der Anfang brachte eine Ueberraſchung: ausgerechnet in Duruchſal, einem Ort, den der Schnellzugbenußzer doch nur vom Sprchfahren kennt, findet ſich ein Unternehmen, das die einzige pezialfabrik ihres Faches in Deutſchland iſt, die Graphiſchen Werke Heinrich Rudolf Schlüter.⸗. Vielleicht hat mancher Journaliſten die Worte Escamillos zitiert, als er die Bezeich⸗ aung„Graphiſcher Werke“ las:„Mit Euch, ihr Herrn, ſind wir ja Aecz derwaante und ſich dann im ſtillen gefragt, warum gera Fabrik? Das wurde aber bald abgelöſt von ehrlichem Staunen und Bewundern. Gerade, weil auch auf dem Gebiet der Drucktechnik 2 Teilnehmer Sachverſtändige waren, konnten ſie um ſo ehrlicher nnung zollen. Auf 48 ganz modernen Maſchinen werden faſt ſchelchließlich Packungen für Rauchtabak hergeſtellt, und zwar Ein⸗ iliee geklebte Düten und Schachteln. Die Monatsproduktion be. iſt ſich auf etwa 8 Millionen Exemplare. Die Zahl der Muſter b taedien, beſonders freut man ſich aber, wenn man dieſe oder jene Fülnnte Marke findet(leider ohne die eigentlich dazu gehörige Wallung), Mein künſtleriſch betrachtet iſt die flächige, moderne Aus⸗ Wberun des Raumes auf den Etiketten uſw. erfreulich, wie ſich denn bes daupt der ſegensreiche Einfluß der Werkbundeideen auch hier⸗ be immer mehr bemerkbar macht. Das Abſatzgebiet erſtreckt ſich iſt verbreitet me! 11 mn,„ 5 ——— ederrhei ſalen, emer Gebiet, auch Pommern und Schleſien. Die Ausfuhr nach Holland und Skan⸗ dinavien, die etwa 10 v. H. betrug, iſt leider ſeit dem Februar d. J. durch das Steigen der Inlandspreiſe über die Weltmarktpreiſe unter⸗ bunden worden. Volkswirtſchaftlich beachtlich— und das war die wichtigſte Erkenntnis des Beſuchs dieſer Werke— iſt die Tatſache, daß eine urſprüngliche Hilfsinduſtrie durch muſtergültige Betriebs⸗ einrichtungen und mit Hilfe eines auf pfychologiſchen Studien be⸗ ruhenden Vertrautſeins mit den Vedürfniſſen und Anſprüchen der Raucher einerſeits und der Tabakbranche andererſeits ſich eine der⸗ artige Führerſtellung erringt, daß die Firma ſetzt die erſte ihre⸗ Faches iſt und nun ſogar dazu übergehen kann, nachdem ſie ſich dem„Inag⸗Konzern“(mediziniſche, pharmazeutiſche und Dental⸗ branche) angeſchloſſen hat, nach und nach die Bedarfsdeckung in Verpackungsmitteln der dem Konzern angeſchloſſenen 42 Aktien⸗ geſellſchaften zu übernnehmen. Dann kann es auch nicht wunder⸗ nehmen, daß die Firma, die 1916 als Privatunternehmen gegründet, ſchon 1919 in eine G. m. b. H. und 1922 in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt werden mußte. Von 6 Perſonen 1917 iſt heute ſchon der Perſonalbeſtand auf 300 Köpfe geſtiegen, von denen die eine Hälfte im Hauptbetrieb Bruchfal, die andere in den Filialbetrieben in Heidelsheim, Malſch bei Ettlingen und Würzburg beſchäftigt iſt. Fortgeſetzte bauliche Erweiterungen, vorbildlich in techniſcher und hygieniſechr Hinſicht, zeigen auch äußerlich das Wachstum der Werke, an deren Spitze die Herren Schlüter und Dietz ſtehen, an. Daß ſie ihren Weg zur Höge fortſetzen werden, war die ein, hellige Reberzeugung ſämtlicher Beſucher. Drängte ſich bei dem Bruchſaler Betrieb die Fabrikation natur⸗ gemäß auf einem kleineren Areal zuſammen, ſo wuchſen bei dem nächſten Werk, dem ein Beſuch abgeſtattet wurde, der bekannten Firma Junker u. Ruh in Karlsruhe, die Maße ins gigantiſche. Schon rein äußerlich wirkt die Anlage wie eine kleine Stadt für ſih An der Alb gelegen, unweit des neuen Rhein⸗ hafens, erheben ſich auf einem 46 000 Geviertmeter großen Gebiet die Hallen und Gebäude der ſog. neuen Fabrik, die im Jahre 1911/12 errichtet wurde. Da das angrengende Gelände, im ganzen 160 000 Geviertmeter, durch Ankauf geſichert wurde, ſind noch bedeutende Ausbaumöglichkeiten vorhanden. Das Charakteriſtiſche der Anlage heſteht darin, daß ſämtliche Werkſtätten zu ebener Erde in einer großen Arbeitsſtelle, einem gewaltigen Shedbau untergebracht ſind. Kein Hof, kein ungedeckter c ſchiebt ſich dazwiſchen, jeder Transport vollzieht ſich wegen der Roſtgefahr im Trockenen. Wa⸗ die Firma fabriziert, weiß, nicht nur in Baden, jedes Kind. Näh⸗ maſchinen, Gasherde und ſonſtige Gasapparate, von denen in den 52 Jahren des Beſtehens der Firma Millionen hergeſtellt wurden! Wie überaus feſſelnd war es nun für die Beſucher, an der Hand freundlicher Führer alle dieſe Dinge vor ihren Augen entſte zu ſehen! Der Rundgang bot ihnen Einblicke in alles. Von den Kohlen⸗ bunkern für die rieſige Kraftanlage angefangen, durchwanderten, ſie die Gießerei, bewunderten den Kupolofen, aus dem rotalühend, von farbigen Gaſen umſpielt, im zähen Fluß das Eiſen in die Gieß⸗ wagen läuft, und gingen mit dieſen zu den Formkaſten, in denen die einzelnen Teile gegoſſen werden. Putzerei und Kernmacherei, Dreherei, mit über 100 Drehbänken, Fräſerei, die Abteilungen für Präziſionsarbeiten, die rieſigen Lager, Lackierungs⸗, Vernickelungs⸗ S und Emaillieranſtalten, die Montage, und nicht zu vergeſſen die endloſen Hallen für den Verſand, kurzum der ganze Betrieb, der vielen Tauſend Arbeitern Lohn und Brot verſchafft, hinterließen L bei den Beſuchern Eindrücke, die ſich nicht nur in den Worten„groß⸗ artig“ und„fabelhaft“ erſchöpften. Was hier unter den größten Schwierigkeiten, die durch die allgemeine politiſche und weltwirt⸗ ſchaftliche Lage entſtanden ſind, tagtäglich geleiſtet wird, ſind Groß⸗ taten, die die Anſpannung aller Kräfte bei Arbeitern und Leitern erfordern. Jedenfalls können Baden und ſeine Landeshauptſtadt ſtolz darauf ſein, ſolche Großbetriebe, wie den von Junker u. Ruh zu den ihrigen zählen zu dürfen. Die Worte der Anerken„die namentlich die fremden Journaliſten dem Leiter Dr. Ruh und ſeinen Helfern zollten, waren denn auch in der Tat der Ausdruck ehrlicher Ueberzeugung.(Fortſetzung folgt.) wirtſchaſtliches und Soziales Die Skrompreispolilik des Badenwerks Ein amtlicher Artikel der„Karlsruher Zeitung“ beſchäftigt ſich mit der in letzter Zeit heftig angefeindeten Strompreispolitik des Badenwerks. Im Vordergrund der Erörterungen ſtand die Grund⸗ und Meßgebühr. Die Grundgebühr ſoll jetzt be⸗ ſeitigt werden. In der amtlichen Auslaſſung wird eingehend dar⸗ geſtellt, aus welchen Gründen dieſe Grund⸗ und Meßgebühr ein⸗ geführt worden iſt. In dieſer Gebühr ſollte der angeſchloſſene Strom⸗ abnehmer dem Badenwerk den Teil an Unkoſten, Zinſen, Leitungs⸗ verluſten und Erneuerungsrücklagen leiſten, der auch dann entſteht wenn wenig oder gar kein Strom verbraucht wird. Rein wirtſchaft⸗ lich betrachtet, ſo betont der amtliche Artikel, iſt der Grund⸗ gebührentarif die gerechteſte Erhebungsart, ſozial führt er zu Ungerechtigkeiten, kompliziert er das Abrechnungsverfah⸗ ren und wird deswegen beſeitigt. Gegenüber dem Unterland und der Seegegend ſeien in Mittelbaden die Vorausſetzungen für die Preisbildung für das Badenwerk ungleich günſtiger und es ſei des⸗ halb ganz gerechtfertigt, wenn dort der Preis etwas niederer iſt, als o wenigſtens charakteriſiert die Kompoſition. Ohne er und Strauß wäre dieſe Muſik nicht möglich, die unter unge⸗ gauen Aufwand an techniſchem Material ſich faſt ausnahmslos im Aabin Stil bewegt, ſo, daß der Mangel an Ruhepunkten den Hörer Bann ſchlägt, ihn aber nicht zum Genuß der lyriſchen Fein⸗ —— deſer deidenſchaftlchen Muſtt konmen läßt, Eo ſehlt ihe die Wiede Wirkung, ſie verpufft. Die Oper fand eine muſterhafte be. Kapellmeiſter Roſenſtock ließ mit dem Orcheſter, ierigkeiten meiſternd, die Muſik Glanze erſtehen. — ſtarken Beifall. Die Pantomime„Petruſchka“, burleske ſtawiſch von Igor Strawinski, iſt, wie die Muſik, ruſſiſch, teriſt ch. Die Muſik iſt mit ſtarker Intelligenz und feinſter Charak⸗ gan; erungskunſt der bewegten Handlung angepaßt. Sie gibt eine und das frche Illuſtration dazu. Die Darſtellung war meiſterhaft, 8 Publikum ſpendete viel Beifall und Blumen. sw. Lande Aärbeaterrundſchau. Dr. Friedrich Schramm vom heſſiſchen für deheater in Darmſtadt iſt als erſter Opernſpielleiter dant 9. Stadttheater in Breslau verpflichtek worden.— Inten⸗ aus kein, Kurt Elwenſpoek ſcheidet mit Ablauf dieſer Spielzeit deenem Amte als Leiter der Vereinigten Städtiſchen Theater in unu des er nur ein Jahr lang innegehabt hat, aus.„Der der Ki ch“, Luſtſpiel nach Terenz von Carl Zuckmayer, wurde von Die b er Theaterkommiſſion nach der Generalprobe verboten.— befinden f W tener Staatstheater, die„Oper“ und die„Burg“, eren zn ſich in einer ſchweren Kriſks, die auf finanzſelle Mi⸗ nämlich für uführen iſt. Das Defizit dieſer beiden Theater macht nicht——5 das laufende Jahr— nach optimiſtiſcher Einſchätzung— — Die 50 als 20 Milliarden öſterreichiſche Kronen aus! iten Narte Voltsbühne in Jena veranſtaltet in der berregiſſeur voche einen„Iyklus neuer Dramatik“; als *— wird Dr. Hoffmann⸗Harniſch(Mainz) wirken. omen dieſes Jyklus werden folgende Werke zur Urauffüh⸗ e Auguſt Strindberg:„Der Holländer“; Ernſt Fiſcher: des verhöhnten Liebhabers“; Eugen Kurt Rehfi rene“ E. Otten⸗Riemadifk:„Nequiem“; H. Adelt. Al ſch.„deukalion“ und ein neues Drama von Leonherd Rei 8. Darſteller wurden Schauſpieler aus allen Teilei des ichet. Die Eröffnungevorſtellung iſt„Das glühende don Hugo Wolfgang Philipp. Runſt und Wiſſenſchaſt % Ar Vate 18 70 58 ſechzig Jahre. Am 28. April wird der 1863 zu Juslin kam und ſtpreußen geborene Dichter, der ſchon früh nach dahre alt 1 ummer, meiſt in Armut, dort gelebt hat, ſechzig — Herz⸗(486 genem erſten, wenig beachteten Gedichtbuch„Kling dängigreit von 8 155 den„Deutſchen Weiſen“ zeigt er noch Ab⸗ evofutior zr ſa en bel, während er ſich mit ſeinem kampffrohen, vor Lzialiſtiſchen Tönen durchaus nicht zurückſchreckenden Es gab ver Einmaleins in den beiden anderen Gebieten. Hätte das Badenwerk nicht die eeeerr CC.. ˙m ̃ͤ⅛ͤ]⁰³m——— „Buch der Zeit“, Lieder eines Modernen(1885), als ein unge⸗ wöhnliches Formtalent erwies und auch ungewöhnlichen Erfolg er⸗ rang, der ſich in gleicher Stärke nur bei ſeinem„Daffnis“, ein lyriſches Porträt aus dem 17. Jahrhundert, wiederholte. Nur lagen hier die Gründe nicht im Künſtleriſchen, ſondern in dem gierig auf⸗ genommenen— in der galanten Lyrik allerdings vorherrſchenden— Erotiſchen. Unlöslich verknüpft iſt ſein Name mit der Geſchichte des deutſchen Naturalismus. Die mit Johannes Schlaf verfaßten No⸗ vellen„Papa Hamlet“ begründeten den deutſchen„konſequenten Naturalismus“. Gerhart Hauptmanns Erſtling„Vor Sonnenauf⸗ gang“ trägt auf dem erſten Blatt eine Huldigung an die Begründer dieſer damals unerhört neuen Richtung, die doch weit mehr als eine Richtung war. Holz iſt in ſeiner ſpäteren Lyrik(um 1900) Impreſ⸗ ſioniſt, wie der„Phantaſus“ und die„Revolution der Lyrik“ be⸗ weiſen, aber ſeine impreſſioniſtiſchen Augenblickseindrücke ſind teil⸗ weiſe doch ſchon etwas wie ein Vorklang deſſen, was man mit dem Schlagwort Expreſſionismus benennt. Holz hat auch dramatiſch ſich verſucht und ſeine Begabung für die wirkungsſichere Charakter⸗ komödie ließ ihn ſtarke Erfolge erringen. Seine Tragödien, kaum eſpielt, können ſchwerlich für die lebendige Bühne gerettet werden. ir werden des Dichters, der eine der charakteriſtiſchſten und charaktervollſten Erſcheinungen ſeiner Generation iſt, ohne ſo ganz die verdiente Anerkennung gefunden zu haben, in unſerer Samstags⸗ beilage„Aus Zeit und Leben“ ausführlicher gedenken. Hs. 12Neue Gefahren für den deulſchen Kunſtbeſitz. Von beſonderer Seite wird uns geſchrieben: Eines der Hauptwerke unſeres großen Matthias Grünewald, das Marienbild in der kleinen Pfarrkirche von Stuppach bei Mergentheim in Württemberg wird von Kunſt⸗ händlern mit der Gefahr eines Auslandsverkaufes bedroht. Die Ge⸗ fahr muß umſo ernſter genommen werden, als gerade dieſes Grüne⸗ wald⸗Bild nicht im Verzeichnis der national wertvollen Kunſtwerke ſteht, deſſen Erhaltung durch die Regierungsverordnung vom 11. De⸗ zember 1919 geſchützt wird. Daß die Stuppacher Maria fehlt, kommt daher, weil die im Kirchenvermögen befindlichen Meiſterwerke alter Kunſt gewiſſen Sonderbeſtimmungen unterliegen und ſa ſozuſagen öffentliches Eigentum bereits ſind. Natürlich fände trotzdem, wie ſchon in manchem früheren Fall, ausländiſches Kapital den Weg auch zu dieſem unerſetzlichen Kirchenbeſitz. Denn nachdem der Iſen⸗ heimer Altar mit Kolmar an Frankreich fiel, iſt in Deutſchland außer dem unvergleichlichen Bilde der Münchener Pinakothek kein Bild Grünewalds von gleichem Range mehr vorhanden. Darum wäre es die Pflicht aller zuſtändigen Stellen, den Gerüchten über den be⸗ abſichtigten Verkauf des Stuppacher Bildes von vornherein die Grundlage zu nehmen. Wenn die Gemeinde dort für ihre Zwecke Geld braucht und ihr ſo lange im Stillen bewahrtes Kleinod des⸗ wegen glaubt fortgeben zu müſſen, ſo iſt es die Sache der Fachleute vor allem in Stuttgart, hier einzugreifen. Jedes Muſeum Deutſch⸗ lands wäre glücklich, wenn es den Stuppacher Grünewald bekommen könnte, und Stuttgart hat kein Werk des Meiſters, Möglichkeit, in Mittelbaden den Strombezug und den Abſatz aus⸗ zugleichen, ſo könnten die anderen Gebiete nur unter Aufwendung rieſiger Koſten verſorgt werden. Wären die rein landwirtſchaftlichen und dünnbevölkerten Gegenden auf ſich allein geſtellt, ſo müßte dort ein noch viel höherer Preis bezahlt werden. Wenn andere Werke einen Strom zu billigerem Preis lieferten als das Badenwerk, ſo ſei das nur dadurch möglich, daß die Ortsnetze auf Gemeindekoſten ge⸗ baut und unterhalten werden. Da die Gemeinden aber nur in ſel⸗ tenen Fällen Rücklagen machen,(Mannheim macht bedeutende Rücklagen. Schriftl.) ſo kommen ſie in Verlegenheit, wenn größere Reparaturen notwendig werden. Schon jetzt iſt ein Gemeindever⸗ band an die Regierung herangetreten mit der Forderung um Staats⸗ zuſchuß für Reparaturen an ſeinem Leitungsnetz. Würde das Ba⸗ denwerk eine ſolche Preispolitik betreiben, dann ſtünde der badiſche Staat in 10 oder 15 Jahren vor der ſchwerſten Kataſtrophe. Er⸗ neuerungsrücklagen müſſen den heutigen Preiſen angepaßt ſein. Der Erſatz eines Generators koſtet heute mehr als der ganze Murgwerkbau ſeinerzeit erforderte Das Badenwerk müſſe die Ge⸗ ſchäfte ſo führen, daß auch die Zukunftsaufgaben erfüllt werden können. Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Die in den letzten Wochen beobachtete Verſchlechterung der Arbeitsmarktlage hält weiterhin an. Erwerbsloſe konnten zum Teil mit Notſtandsarbeiten beſchäftigt werden. Ein⸗ lnen Firmen war es möglich, von der Kurzarbeit zur Vollarbeit überzugehen. Dies ſteht jedoch in gar keinem Verhältnis zu der ſteigenden Zahl von Betriebseinſchränkungen, wie ſolche in der Be⸗ richtswoche in Baden von 53 Firmen vorgenommen werden mußten; davon wurden rund 2000 männliche und 1100 weibliche Arbeits⸗ kräfte betroffen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften beſchränkt ſich weiterhin auf geſchultes landwirtſchaftliches Perſonal, Dienſtboten, Köchinnen und weibliches Wirtſchaftsperſonal. Städtiſche Nachrichten Die Entwicklung der Kleinhandelspreiſe in Mannhe im nach den Ermittlungen des Städtiſchen Preisprüfungsamtes“) Lebens⸗— 70 5 Mark für 1 Pfund uli] 1. 1. 1..1. 7. 1. 104 1. 1. 1..] 1..] 3. 4. 15. 4. bedürfniſſe 1914/ 22 22 22 22 23 23 23 23 Brot(Marken).0,16 1,87 3,47 3,00 9,8073,33 150 177 228 217 Brot(markenfr.) O, 16 3,00 6,00 7,0032,50 225/ 400 800 800 800 Weizenmehl...0,20 5,50 9,5014,00 60 300 975/ 1000 10001000 Graupen. ,20.70, 8,0013,50 46 875 1200 11001200 Weizengrieß...0,22 6 2010,5014,00 60 975 1200 10501050 Haferflocken„24 4,80 7,5014,50 70 750 11000 9501000 Nudeln Waſſerw.)0,42 8,50 12 15 60 950 1500 11501150 Reis(mittl. Güte) 0,24 5,75 10 16 65 900 1000 1100ʃ1200 uckerͤ 0,25 6,50 9,50 15 40 5000 840 14501450 affeie 1,25 44 72 140 560 3400800016000 16000f8000 R 0,10 0,60 0,05 1,25 4,40 50 50 150 150 Erbſen(gelbe).. 0,21] 5,50 7,2012,50 55 650 1200 13001300 Bohnen(weiße). 0,10 3,60 6,00 6,50 36 250 6500 900 900 900 inſen 0,33 10 1218110 700 1400 14001400 Milch(Liter)..0,22 4,40 7,00 10 40188 3360 6000 600 700 Tafelbutter 1,40 48 70 80400 18005500 7500 90009800 Margarine. 0,90 26 32 40210 9805100 3500 28503000 Schweineſchm.(ausl)O,70 26 45 66 290 15005000 4400 30503700 Speiieöl(Liter)1,20 36 50 110 350 17006500 6600 52005800 Cier ſef 0,32 13 16 23180 1800 2300 23002300 Eier(f iſche) Stck. 0,7 4,40 4,20 6,30 21 300 350 Rindfleiſchcl. Qual)O, 85 14 34,25 54164 2600 4000 Kalbfleiſch....0,80 16 34,25 56 160 2600 3600 Schweinefleiſch.0,75 26 34,25 68 240 3000 4200 Pferdefleiſch.. 0,40 7 14 24 70 1000 1800 Kartoffeln.. ,04] 1,60 2,90 3,20 4,80 81 22 Weißkraut...0,04 1,70 6,50— 4,50 80 250 Rotkraut... 0,05 2,50 8,00— 80 1500 320 Wirſing.. 0,05 2,00 8,00 8,00—40 120 200 Spinat... 0,30 1,50 3,80—— 100 280 600 Gelbe Rüben..0,06 1,50 4,00— 4,50 20 60 100 Rote Rüben.. ,07.80 4,00 3,00— 25 50 80 Zwiebelnln., 11 1,50 6,50 10 11 30 60 80 auerkraut.. 0,110 2,20 5,50—15 40 45] 60 Fettſchrot(Ztr.).1,1545,50 61 95,70 360 2215350010670 Braunkohlenbrik. Ztr 1,1531,90 47 74,90 255 16302730 7530 Gaskoks(Ztr.).1,5551,6074,50 114 501 305050301509015090 15090 Vrennholz geſ.(Btr.) O,9033,50 43 102 340 18203910 5000 Gas(obm).. 0, 13 2,90 3,40 7,20 30 200 610 670 730 630 Lichtſtrom K Wst. O,38 6,0 7,80 17 75 594ſ750 2000 22501800 Petroleum(Liter) 0,20 9,00 11 13 70 4001250 1500 1300ʃ1300 *Ermittelt werden igſten Preiſe, die natur⸗ eweils die häuf 55— Preis vielfach nicht emäß mit dem im einzelnen Fall gez (Nachdruck verboten.) übereinſtimmen. Park⸗Bluſt Die ſchön gewachſenen Platanen der Otto⸗Beck⸗Straße ſind durch die Gärtner allermeiſt ihrer Kronen beraubt worden. Der Spatiergänger freut ſich, daß er aus der Allee der für längere Zeit Verſtümmelten ſo bald ins Bereich prächtigen Pflanzenwuchſes kommt. Schreitet man bei dem hübſchen Vorplatz der letzten, ſo ſchönen Villa durch die junge Lindenallee hinein in den neuen Luiſenpark, ſo wird beim Blick nach rechts das Auge gleich durch zwei reichblühende Zierkirſchbäumchen erfreut. Die roſen⸗ farbigen Blüten ſitzen auf langen Stielen und ſind gefüllt. Die zwei Lenzbräutchen in lichten Prachtkleidern ſtechen auffallend ab von den düſter dreinſchauenden, ſchwarzgrün gekleideten Kiefern, zwiſchen denen ſie ſtehen. Links ſchauen jetzt ſchon blühende Traubenholunder über vollſtändig beblätterte ſpaniſche Holder(Syrinke, Syringa vulgaris) heraus. Jener Holunder, auch roter Holder (Sambucus racemoſa) genantn, iſt kleiner und ſchlanker als der be⸗ Mannheimer General- Anzeiger(Mittag · Ausgabe) Mittwoch, den 25. April 1923 4. Seite. Nr. 190 kannte ſchwarze Holder. Seine eiförmigen Blumenriſpen] klärung der Eltern oder Fürſorger abhängig gemacht, daß um ſie i haben kleine, grünlich gelbe, bald abfallende Blüten. Die Beeren⸗ nachgeſucht wird. Eltern, die dieſe Erklärung nicht abgeben, 1„„ riſpen ſind prächtig ſcharlachrot und werden zu Vogelfutter geſam⸗ melt. In lichten, feuchten Bergwäldern ſieht man den häufig. Die groß bilden mit den ſtände ſtraff empor und werden bald als große, pyramidenförmige weiße Stri Die Roſen Büſche ihrem Rot weithin leuchten, ſo z. B. die ſapaniſche Quitte, die wie unſere gemeine Quktte aus dem Orient ſtammt. mit ihren über dem dunkelgrünen Laub prächtig gelb leuchtenden Blumenſträußen. Wie auf dem Schloßplatz fangen jetzt auch hier zu lich der Farben gleichen die großen, fünflappigen hren der vielbeſungenen Alpenroſen, den lieblichen bäume. Die Blütenknoſpen ſitzen in Blatt⸗ neſtchen wie Eilein im Vogelheim. Am meiſten macht ſich jetzt die kirſche bemerkbar. Die Blätter und die kleinen, ſtark duftenden Blüten ſind denen des Schwarzdornes ähn⸗ l 20—30blütige Trauben. Die glänzendſchwarzen, erbſengroßen Steinfrüchte ſind un⸗ die roſtblättrig blühen. Bezügli Blumenkronröh Blumenblättern der Apfel en Alpenroſen(Rhododendron) an Ahl⸗ oder Trauben lich. Die Blü kugeligen, genie ßbar. dDie üpvig ſchwellenden Raſenteppiche des Parkes ſind ietzt herr⸗ lich goldbeſtickt(Löwenzahn). Ein zierliches Pflänzchen mit ametyſtfarbigen bis licht roſenroten Blütchen hilft an manchen Stellen die Bluſtpracht erhöhen. Es iſt das Wieſenſchaum⸗ braut, das auch falſche Kreſſe, Wieſenkreſſe und Gauchblume heißt. Es bruch des Abends d In den Schaumklü 15 ſieht, hält ſich die L „ zu ihrem ute früh im Park neben mir her und freute auch des Park⸗ bluſtes. Nachdem er den botaniſchen—— e (Cardamine pratenſis) genannt hatte, erzählte er lächelnd, daß er und ſeine Mitſchüler einſt daraus„Katharine, braten ſies“ gemacht und ſich darüber herzlich gefreut hätben. So leuchtet alſo der Humor⸗ bluſt der Jugendzeit dem Mann noch in ſeine alten Tage hinein. A. Göller. Techniſche Abwehr gegen Einbruch benſtände ſind ſchlanke, mpchen, die man vielfach am hängen ſehr ſtark zunahmen und die Sicherheit der Stadt durch das Diebs⸗ geſindel bedroht wurde, erſchallte der Ruf nach Vermehrung der Schutzmannſchaft. Um dem Unweſen des li ſcheuen Geſindels wirk⸗ ſam entgegenzutreten, führte die hieſige olizeidirektion einige Neuexungen ein. Zu dieſen zählte die Einrichtung des„Alarm⸗ 8 kommandos“ und ſpäterhin die der Beratungsſtelle zum 5 Schutze gegen Einbruch und Diebſtahl. Veide Einrich⸗ tungen haben ſich bisher ausgezeichnet bewährt. Geſtern nachmittag wurde nun erſtmals ſeit Beſtehen der Beratungsſtelle deren Weſen und Zweck im Bezirksamt einem geladenen Publikum wie den Ver⸗ tretern der Preſſe eingehend erläutert. Polizeidirektor Dr. Bader gab zunächſt einen hiſtoriſchen Rückblick über die Beratungsſtelle, die zuerſt in Preußen und dann in Süddeutſchland eingeführt wurde. Baden hat in Karlsruhe und Man nhe im Beratungsſtellen. Eine weitere ſoll in Pforzheim errichtet werden. Bei der Errichtung der hieſigen Stelle zeigten ſich die Stadtverwaltung wie die Handels⸗ kammer ſehr entgegenkommend, wofür Redner herzlichſt dankte. Gleichen Dank zollte er auch der Preſſe. Nachdem ſich Redner noch über den Aufgabenkreis der Beratungsſtelle geäußert, hielt Diplomingenieur Heine ⸗Karlsruhe einen Lichtbildervortrag über die„Techniſche Abwehr gegen den Ein⸗ bruch“. Einleitend verwies der Vortragende auf die rapide Zunahme der Einbruchsdelikte in der Reichshauptſtadt, wo ſich die Einbrüche von 3315 im Jahre 1917 auf 12 585 im Jahre 1919, alſo um das Afache vermehrten. Geldſchrankdiebſtähle ſind zurückgegangen, weil die Diebe die Ware dem Gelde vorziehen. Die Einbrecher verſuchen in den meiſten Fällen durch die Fenſter und Türen in die Woh⸗ nungen einzudeingen. Von den Fenſtern wird der Kitt weggemacht und die Scheibe herausgenommen, während bei den Türen die Füllung herausgehoben wird. Die alten Schlöſſer an den Türen taugen heute nichts mehr. Heute gilt nur noch ein Schloß mit 8. Haltungen als ficher, denn der Einbrecher iſt mit allen modernen Werkzeugen ausgeſtattet. Türen, die abgeſchloſſen ſind, auch wenn der Schlüſſel noch innen ſteckt, ſind mit Leichtigkeit zu öffnen. Das Aufmachen von Hängeſchlöſſern bietet gleichfalls keine Schwierig⸗ keiten mehr. Ein Schlag auf das Gehäuſe und das Schloß iſt mit Leichtigkelt zu öffnen. Inbezug auf die techniſche Abwehr unter⸗ ſcheidet man mechaniſche und elektriſche Abwehrmittel. Zu den erſteren zählen Schlöſſer, Riegel, Schloßſicherungen, Ketten und andere Vorrichtungen, zu den elektriſchen Sicherungen alle elektriſchen Alarmporrichtungen. Die Lichtbilder bildeten eine treffliche Ergänzung des geſprochenen Wortes. Gezeigt wurden zunächſt die techniſchen und ſodann die elek⸗ triſchen Abwehrmittel, von Dieben„angeknabberte“ Geldſchränke, modernes Einbrecherwerkzeug u. a. m. An den Vortrag ſchloß ſich die Beſichtigung der Beratungsſtelle. Dieſe umfaßt in überſichtlicher Zuſammenſtellung 75 moderne Abwehrmittel, die ein⸗ zeln demonſtriert wurden und einen wirkſamen Schutz gegen Ein⸗ bruch und Diebſtahl bilden. Da die Beſichtigung dieſer ſehenswerten und mit vieler Mühe zuſammengeſtellten Sammlung wie auch die Inanſpruchnahme der Beratungsſtelle unentgeltlich iſt, ſo liegt es im Intereſſe der Allgemeinheit, ſich mit dieſen Einrichtungen der Polizeidirektion bekannt zu machen und die Abwehrmittel praktiſch anzuwenden. ch. die Morchel Die Mehrzahl der Pilze treiben ihre Fruchtkörper bekanntlich erſt im Herbſt, ſodaß die Herbſtflora der Pilze beſonders reich iſt Einzelne der bekannten Sorten, ſo der Steinpilz, der Birkenpilz, der Pfifferling uſw. kommen in beſonders regneriſchen Jahren bereits in den Sommermonaten auf. Selten ſind dagegen die Speiſepilze im Frühjahr. Die beliebteſten von ihnen, elnige Morchelarten, kommen jetzt vor, und ſie ſind auf dem Markte und in den Gemüſeläden der Städte zu haben. Wer ſie ſuchen will, wird ſie in lichten Wäldern, auf Waldwieſen und unter Gebüſchen finden. Namentlich bevor⸗ men, die dadurch erkennbar ſind, daß ſie noch wenig Laub getrieben haben. Unter den Morchelarten ſind beſonders zwei geſchätzt und be⸗ kannt: die Speiſemorchel und die Spitzmorchel. Die Speiſemorchel hat einen rundlich⸗eiförmigen Hut, der hohl und unten an dem Stiele angewachſen iſt. Der Hut hat Aehnlichkeit mit einem Schwamme, ſeine Farbe iſt meiſtens gelb⸗bräunlich, manchmal aber auch dunkel⸗ braun. Die Länge des Hutes beträgt—12 Zentimeter, die Breite —8 Zentimeter. Das Fleiſch iſt brüchig, wachsartig und auf der Innenſeite weiß. Die Speiſemorchel iſt die beliebteſte und beſte Mor⸗ chelart. Ebenfalls ein feiner Speiſepilz iſt die Spitzmorchel, die der Speiſemorchel ähnlich ſieht, deren Hut aber, wie der Name bereits ſagt, nicht eiförmig, ſondern ſpitz, d. h. kegelförmig iſt. Unter den Morchelarten befindet ſich kein Giftpilz. Doch ſoll eine Morchelart, die Stockmorchel, die aber in unſeren Gegenden ſelten auftritt, einen alfttwürkenden Stoff, die Halvollaſäure, enthalten, der leicht löslich iſt und ſchon beim Abbrühen verſchwindet. Man tut deshalb gut, die friſchen Pilze nach der Reinigung erſt mit kochendem Waſſer zu über⸗ gießen und dann ſtehen zu laſſen, ehe man ſie aus dieſem Waſſer herausgenommen garkocht. Beim Trocknen, zu dem ſich die Mor⸗ cheln voczüglich eignen, verſchwindet das Gift ebenfalls. Ueberhaupt ſcheint es ſelten, und nur bei älteren, ſchon in Zerſetzung befindlichen Exemplaren in ſchädlicher Menge vorhanden zu ſein. Abgabe unentgeltlicher Lernmittel an der Volks- und Fort⸗ bildangsſchule. Das Städt. Nachrichtenamt ſchreibt uns: Es iſt nicht Strauch Stadtratsbeſchluſſes vom 13. März 1923 durch das Volksſchulrektorat zen ſiebenfingrigen Blätter der Roßkaſtanien langen Stielen jetzt noch ſtumpfe Winkel, ſo daß ſie nach abwärts hängen. Ueber ihnen aber recken ſich die Blüten⸗ ſich von dem grünen Grund prächtig abheben. lie iſt auch durch mehrere überaus üppig blühende vertreten, die jedermanns Wohlgefallen erregen und mit In allen Teilen des Parkes trifft man Mahonienbü ſche s ſchließt bei Regenwetter und mit An⸗ ie Blüten und die Blütenachſen krümmen ſich. arve der Schaumzirpe verborgen. Sie haben der Namen verholfen.— Ein alter Theologe ſchritt Als gegen Ende des letzten Jahres die Einbrüche in Mannheim— 9 zugen die Morcheln als Standorte die Plätze unter den Rüſterbäu⸗ d haben ſchon ſeither die Lernmittel ſelbſt beſchafft. Die aufgrund des an die Eltern gerichtete Aufforderung ändert an dieſem Zuſtand nichts, ſondern bittet nur in Rückſicht auf die mißliche Finanzlage der Stadt diejenigen Eltern, die dazu in der Lage ſind, die Lernmittel für ihre Kinder ſelbſt zu beſchaffen. Erfreulicherweiſe hat —— eine erhebliche Zahl von Eltern dieſer Aufforderung ent⸗ prochen. Arbeiter⸗ u. Schülerrückfahrkarten. Zur Vermeidung von Bean⸗ ſtandungen erſcheint der Hinweis angezeigt, daß mit Arbeiter⸗ und Schülerrückfahrkarten Fahrtunterbrechungen nicht geſtattet iſt. Im Falle der Zuwiderhandlung iſt die Einziehung der Karte zu gewär⸗ 12 wird der Reiſende als ſolcher ohne giltige Fahrkarte be⸗ andelt. Die Geſundheit der deutſchen Großftädie 5 ſich in der Woche vom 25. bis zum 31. März gegen die Vorwoche inſofern gebeſſert, als die Zahl der Orte mit ſteigender Sterblichkeit von 19 auf 16 ge⸗ fallen, die der mit abnehmender Sterblichkeit von 26 auf 29 en iſt. Gefallen iſt die Sterblichkeit in Berlin auf 13,6, Altberlin 1 3, Neuberlin 11,8, Köln 11,9, Eſſen 12,1, Düſſeldorf 11,7, Dortmund 11,6, Duisburg 11,6, Barmen 6,7, Gelſenkirchen 15,5, Aachen 16,8, Hamborn 11,9, Mülheim(Ruhr) 11,4,.⸗Gladbach 13,8, Oberhauſen 14,7, Buer 9,3, Hamburg 10,9, Bremen 12,4, i. Pr. 15,9, Altona 14,1, Lübeck 11,5, Breslau 16,6, Neen 5,0, Braun⸗ ſchweig 13,5, Dresden 12,6, Plauen i. V. 11,3, Frankfurt a. M. 7,2, Ludwigshafen 12,6, Nürnberg 11,9, Stuttgart 11,0, Karls⸗ ruhe 10,9; geſtiegen 1 ſie in Elberfeld auf 18,1, Bochum 14,7, Cre⸗ feld 15,6, Münſter i. W. 11,9, Stettin 17,2 Kiel, 17,9, Hannover 14,0, Mannheim 9,6, Wiesbaden 16,8, München 15,6, 20, 2. Halle a. S. 13,4, Caſſel 10,9, Erfurt 19,6, Leipzig 13,7, Chemnitz 14.1 Steuer⸗Erklärungen nicht vergeſſen! Schluß der Anmeldungen 30. April. Jeder Pflichtige darf mit der Abgabe der Steuererklärung keinen Cag mehr zögern! Eine furchtbare Geißel der Menſchheit. Aus volkswirtſchaft lichen Kreiſen wird uns geſchrieben: Die außerordentliche Ausbrei⸗ tung des Morphium⸗ und Kokaingenuſſes iſt eine der bedenklichſten Erſcheinungen in unſerer an Krankheitsſymptomen leider nur zu reichen Zeit. Im allgemeinen begnügt man ſich mit Hinweis auf das Betäubungsbedürfnis, das alle im geiſtigen und leiblichen Elend dahinvegebierenden Bevölkerungskreiſe er⸗ griffen hat. Das mag in einigen Fällen zutreffen, aber nicht durch⸗ gehend; denn blicken wir nach dem wirtſchaftlich proſperierenden Amerika, das doch vom Krjegselend gänzlich verſchont geblieben iſt, ſo können wir auch hier dieſelben Erſcheinungen beobachten. Nam⸗ hafte Ernährungsphyſtologen, die ein beſcheidenes Maß von Ge⸗ nuß⸗ und Anregungsmitteln, wie Bier, Wein, Kaffee, Tee, für unentbehrlich halten, bringen die Kokain⸗ und Morphiumſeuche in einen urſächlichen Zuſammen mit dem Alkoholverbot in den Vereinigten Staaten. Bei der Einführung eines allgemeinen alko⸗ holverbotgeſetzes in Deutſchland würden wir nur mit einer weiteren Ausbreltung der Morphium⸗ und Kokainſeuche zu rechnen haben, da mamcher, dem heute ein ſchlichtes Glas Bier als Anregungsmittel genügt, dann zu den gefährlichen Opiaten greifen würde. Um dieſe neue Geißel der Menſchheit mit Erfolg 5 bekämpfen, iſt die ſtaal⸗ liche Regelung des Morphium⸗ und kainhandels unerläßliche Vorausſetzung. Auch durch die Aufklärungsarbeit durch die öffent⸗ lichen Organe kann in dieſer Beziehung viel erreicht werden. “ Mannheimer Nolgemeinſchaft. Aus Dankbarkeit für ſeinen alten Lehrer zeichnete ein Leſer unſeres Blattes 100 000 Mark für die Mannheimer Notgemeinſchaft. Der alte Lehrer iſt ein fang⸗ jähriger treuer Mitarbeiter unſeres General⸗Anzeigers auf dem Ge⸗ biete der Pflanzenkunde, insbeſondere unſerer einheimiſchen Flora. Aluch in vorliegender Ausgabe iſt ein Artikel aus ſeiner Feder ver⸗ öffentlicht. Es wurde uns ſchon wiederholt verſichert, daß dieſe Ab⸗ handlungen des alten Lehrers, der ſich auch als Dichter einen Namen gemacht, namentlich von der großen Zahl ſeiner früheren Schüler mit beſonderem Intereſſe geleſen werden. Arbeiteloſenverſamml in Mannheim. Der kürzlich ge⸗ bildete Erwerbsloſenrat der AAcbeitsleſen und Kurzarbeiter dez Mannheimer hatte auf Montag nachmittag 3 Uhr auf den Meßplatz in Mannheim eine öffentliche Verſammlung ein⸗ berufen, die von etwa 500—1000 Perſonen war. Die zu Wort kommenden Redner, unter ihnen auch ein Vertreter der Ar⸗ beitsloſen in der eg ſtellten u. a. folgende Forderungen auf: Ar⸗ beitsvergehung durch die Kommune, Anerkennung des Erwerbsloſen⸗ rates durch die ſtädtiſchen Körperſchaften, Hinzuziehung von Arbeits⸗ loſenvertretern zu n Beratungen über Erwerbsloſenfragen, Ar⸗ beitsvermittlung und»Vergebung unter Kontrolle und Mitarbeit der Arbeitsloſen. Politiſch betrachtet, bewegten ſich die Ausführungen der einzelnen Redner kommuniſtiſchen Fahrwaſſer, was auch ſchon daraus erhellt, daß die Sprecher eine 9 355 tellungnahme gegen die Sozialdemokratie und die Gewerkſchaften einnahmen. Es wur⸗ den Entſchließungen angenommen, in der der Erwerbsloſenrat be⸗ auftragt wird, die der Arbeitsloſen bei der Stadtver⸗ waltung zu vertreten. Der Aufforderung des Verfammlungsleiters, 50—— der Verſammlung ruhig auseinanderzugehen, wurde olge geleiſtet. Die Milchverforgung für die Kinder der Ausgewiefenen. Da die Milchverſorgung der Kinder, beſonders der Säuglinge der ausz der Pfalz Ausgewieſenen wegen der an ſich ſehr ſchwierigen Milch⸗ B in Mannheim auf Schwierigkeiten ſtieß, haben auf die Vorſtellungen der Pfälziſchen Ausgewieſenen⸗Fürſorge hin die Milch⸗ ſtelle des Lebensmittelamtes in Mannheim wie auch die Milchküche für Säuglinge für die Kinder der in Mannheim untergebrachten Ausgewieſenen Kindermilch bereit geſtellt. Mit dem Charitasverband wurden Abmachungen dahin getroffen, daß Kinder und Säuglinge während der Zeit ihres Mannheimer Aufenthaltes untergebracht und ſachgemäß behandelt werden. Vereinsnachrichten 8. + Quellen der 77N d 1 in— gangen und Gegenwarl. eber dieſes heute mehr als je zeit⸗ gemäße Thema ſprach im Evangeliſchen Gemeindeverein der Kon⸗ kordienkirche Stabtoikar Neumann in ſo gründlicher und erheben⸗ der Weiſe, daß die wichtigſten Gedanken auch den Leſern unſeres Blattes zur Anregung und Belebung der Hoffnung und Ausdauer in unſeren trüben Tagen mitgeteilt ſeien. Denn alle wahren Freunde es ganzen Volkes 10 mit dem warm fühlenden, die Nöte des Volkes klar erkennenden Redner darin einig, daß eine Rettung vor dem nicht durch äußere Mittel erfolgen kann, ſondern nur durch innere, religiös⸗ſittliche Erneuerung weiteſter Schichten, durch eine Rückkehr zu den wahren Quellen der Kraft aller Zeiten und Völker. Vor allem die Eltern haben die heilige Pflicht, ihre Kin⸗ der vom oberflächlichen Leichtſinn unſerer Tage 8 und die Erziehung nicht vielfach andern zu überlaſſen. Unter Hinweis auf die großen Propheten und Führer des Volkes, die dauernde Erfolge erzielen, zeigte der Redner, wie dieſe ſtets auf Hebung de⸗ bauten; kein Wunder, daß auch zur Zeit de⸗ beſchaulichen Kloſter⸗ lebens im Mittelalter der de 5 Luther auf die Quellen des Tat⸗ chriſtentums zurückgriff. Freilich betonten und Plognen alle dieſe greßen Bolkserneueret, zu deren größten Berndard von Clairvoau 7 der heilige Jranziskus, Auguſtinus gehörten, das innigſte Gebets⸗ leben, d. h. das völlige Sichverſenken in die Gottheit; aber dann traten ſie neugeſtärkt hinaus unters Volk und forderten zu ſittlichen Taten auf. Staatsgeſetz, Wiſſenſchaft, Kunſt und Handel, die ganze Seele des Volkes müſſen durchweht ſein von chriſtlich⸗religlöſem Geiſt. Oberflächliche Weltlichkeit, kraſſer Materialismus, rückſichts⸗ loſer Egoismus beherrſchen die große Maſſe der Menſchheit: daneben bilden ſich aber allerorten kleine Gemeinſchaften und größere Kreiſe, die zu den Quellen der Kraft zurückgreifen: zur Innerlichkeit des Soelenlebens zu Idealismus und tatbereiter Bruderliebe. Vomf Ausgang dieſes Kampfes der beiden Lebensauffaſſungen wird der völlige Zuſommenbruch oder der Wiederaufſtieg der Völker, vor richtia, daß in Mannheim durch Beſchluß des Bürgerausſchuſſe⸗ die Anentgeltlichteit der Lernmittel ſchlechthin eingeführt iſt. Die Ver d der freien Lernmittel wird ſeit dem Jahre 1913 unter die Prüfung der Bedürftigkeit von einer ſchriftlichen Er⸗ allem auch unſeres Volkes, abhöngen. Darum muß jeder, der es Innenſturms. konnben ſie auch bis langen. Hier war aber die Kunſt zu Schwung 1 Tor. 5 heraus und unver i zweiten Male im Netz. Viktoria iſt bis Halbzeit noch einen dritten Treffer erzielen. endete das fatre — V. f.., u. N. Feudenheim II 38. fon; das ſteht dieſe gefährliche Vorſtöße. Die Angriffe verpuffen jedoch vor dem Tore oder werden durch die Verteidigung geklärt. In der 35. Minute wird der erſte Erfolg erzielt. Kurz vor Halbzeit konnte Handſpiel im Strafraum kamen die Hanauer Elfmeter. Bei abflauendem Tempo erringt Tore. Die Gäſte enttäuſchten in techniſcher was zur religiös⸗ſittlichen Erneuerung und Hebung beiträgt, beſon⸗ ders auch in nach hahen Idealen ſtrebenden Jugendvereint⸗ gungen. Und eines muß das Ziel bleiben: Zuſammenfaſſen aller guten Beſtrebungen und Kräfte, nicht Abſondern und Zerſplittern wegen einzelner untergeordneter Abweichungen der Arbeitsformen. Jeder arbeite an ſeinem Platze mit an der Stützung und Stärkung des Innenlebens unſeres Volkes, dann muß auch dieſe dunkle Zeit der Not einem lichten Tag der Freiheit und wahren Glückes weichen. Der ſchönſte Dank für die packenden und ausgezeichneten Ausfüh⸗ rungen des Redners möge auch in der Umſetzung des Gehörten in die Tat beſtehen! G. K. Gerichtszeitung Mannheimer Schwurgericht Wegen Anſtiftung zum Meineid wurde am Dienstag vormittag unter dem Vorſitz von Landgerichtsrat Dr. Leſer gegen den 34 Jahre alten Kaufmann Friedrich Geißi nger aus Mann⸗ heim verhandelt. Die Oeffentlichkeit war wegen Gefährdung der Sittlichkeit ausgeſchloſſen. Der Angeklagte hatte im Februar 1916 geheiratet. Die Ehe war unglücklich und die Frau erhob Klage auf Scheidung wegen Ehebruchs mit dem Erfolg, daß das eheliche Band im Jahre 1921 getrennt wurde. G. hatte eine ganze Anzahl von Verhältniſſen unterhalten, aber eine bevorzugte Rolle ſpielle dabei und in dem Prozeß eine gewiſſe Anna Naß aus Frankfurt a. d. Oder. Er hatte dieſes Mädchen kennen gelernt, als er wäh⸗ rend des Kriegs als Soldat nach Berlin gekommen war. Sie ging wegen ihm nach Mannheim und nach Karlsruhe, wo ſie Stellung annahm, um in ſeiner Nähe bleiben zu können. In dem Ehe⸗ ſcheidungsprozeß wurde ſie am 25. Januar 1921 vor dem Amts⸗ gericht Mannheim als Zeugin vernommen und gab unter Eid die Erklärung ab, daß ſie mit dem Beklagten keinen intimen Verkehr gehabt habe. Dieſe Angabe war unwahr, ſie wurde des Meineids angeklagt und vom Schwurgericht zu 8 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Das Mädchen geſtand nachträglich ihrem Bruder, daß ſie durch den Angeklagten ſoweit gebracht worden ſei: denn G. habe ihr geſagt, daß, wenn ſie ungünſtige Angaben mache, ſie nicht zu⸗ ſammenkommen könnten. G. habe auch einmal eine drohende Aeuße⸗ rung getan: ein Anderer bekomme ſie nicht lebendig; wenn ſie von Wohnung und ſie beſuchte ihn in ſeiner Wohnung. In Tauber⸗ biſchofsheim waren ſie auch einmal zuſammen über Nacht. Der Angeklagte behauptete, es ſei zu intimen Beziehungen erſt nach ihrer Entlaſſung aus dem Gefängnis gekommen. Seine heute als ugin vernommene Mutter ſuchte ſeine Verteidigung, daß das ädchen ohne ſede Beeinfluſſung ausgeſagt habe, durch die Angabe zu ſtützen: die Naß habe ſich geäußert: Wenn ſie einen Mann lieb habe, ſchwöre ſie für ihn zehn Meineide. Die Geſchworenen erklärten den Angeklagten, einer vom Verteidiger geſtellben Hilfsfrage folgend, der Beihilfe ſchuldig, worauf das Ürteil auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten bei Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf 5 Jahre lautete. Der Angeklagte erklärte, daß er die Strafe nicht annehme. In der Nachmittagsſitzung wurde aufgerufen die Anklage gegen den 22 Jahre alten Taglöhner Theodor Schwing aus Katzenhach bei Mosbach wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Der junge 1* hat am vergangenen Sylveſter im Gaſthaus zum Frankfurter Hof in S 2, wo er logierte, ſeinen Stubenkameraden und beſten Freund, den Gärtner Alfred Hilger bei einer unſinnig dummen Neckerei erſtochen. Am Tage vorher war Schwing auf einer Hochzeit geweſen, hatte aber doch noch die Nachtſchicht in der Anilinfabrik, wo er arbeitete, durchgehalten. Nach Arbeitsſchluß hatte er Durſt verſpürt und gleich in einer Wirtſchaft in Ludwigs⸗ hafen Bier getrunken. Im Fraonkfurter Hof ſetzte er dann, ohne Kaffee zu trinken, das Biertrinken— einen Stein um den andern, wie er ſagt— fort. Dazwiſchen auch Wein. Nach dem Streik in der Anilinfabrik hatte er wieder Geld, die Arbeiter hatten zum Wiederbeginn der Arbeit ſeder 6000 Mark erhalten. Sein Freund Hilger, auf den er zuerſt einen Zorn hatte, weil er mit dem Zimmer⸗ ſchlüſſel fort war, leiſtete ihm, als er kam, Geſellſchaft. Beide waren angeheltert. Irgend eine unerklärliche Eingebung trieb Schwing an, das Dolchmeſſer zu holen, das in ſeinem Koffer lag: Dem gleich⸗ falls im Hauſe logierenden Schloſſer Ernſt Mayer gab er die Schlüſſel dazu, wobei er im Blick, wie in ſeinem ganzen Weſen etwas an ſich hatte, waßs Mayer veranlaßte, mit möglichſter Be⸗ ſchleunigung aus ſeinem Bereiche zu kommen. Als Hilger ſeinen Freund mit dem offenen Meſſer in der Hand erblickte, rief er ihm in ſeiner Trunkenheit zu: Wenn du ein Kerl biſt, ſo ſtech her, ſonſt biſt du ein Lausbubl Dabei entblößte er ſeine Bruſt. Ein anderer Logiergaſt, der jugendliche Arbeiter Knobloch, riß Hilger zurück, aber Hilger machte einen Vorſtoß und lief in das gerade herabſtoßende Meſſer, das ihm tief in die Bruſt drang. Der Getrof⸗ fene könnte noch ſagen:„Das kannſt du nicht verantworten“, ſetzte ſich dann ſtark blutend auf die nahe Treppe, ließ den Kopf hängen und war nach wenigen Augenblicken tot. Wie erſtarrt ſtand der Tä⸗ ter, als er ſah, was er angerichtet. Man hieb auf ihn ein, aber er brach gleich bewußtlos zu Boden. Er empfand tiefe Reue über ſeine Tat. Er war bisher noch nicht beſtraft und galt als fleißiger Arbei⸗ ter. Da er ſich an die Vorgänge noch ziemlich gut erinnerte, ſchloß der Sachverſtändige, Gefänanisarzt Dr. Gögmann, daß eine ſinn⸗ loſe Betrunkenheit bei ihm nicht beſtand. Die Folgen des Rauſches gel ſchlimmer, als die neue Alkoholiſierung. Die Verteidigung ließ eine Hilfsfrage wegen fahrläſſiger Tötung ſtellen, ohne aber mehr dabei im Auge zu haben, als den Geſchworenen eine breitere Baſis für ihre Entſcheidung zu geben. Die Tat ſei eher als Unglück denn als Verbrechen zu nehmen. Der Wohnungsmangel ſei mit ſchuld an traurigen Ereignis, indem er den Angeklagten zwang, in eilner alkoholgetränkten Atmoſphäre zu hauſen, ſtatt ein Heim zu haben. Die Geſchworenen erklärten den Angeklagten der fahrläfſigen Tötung ſchuldig, worauf das Urteil auf 9 Monate Gefä ngnis, ab⸗ züglich 3 Monate 25 Tage der Unterſuchungshaft lautete. Der An⸗ trag auf Haftentlaſſung wurde wegen Fluchtverdachts abgelehnt, doch beſchloß das Gericht,. nach Verbüßung von 6 Monaten der Strafe einſchlietzlich der Unterſuchungshaft Strafbeurlaubung eintreten zu Spͤportliche Rundſchau Fußball Diktoria 12 J.— P. f..- u. R. Jeudenheim 320:0) Feudenheim hat Anſtoß. Durch ſchönes Kombinationsſpiel ihres zu Viktorias Verteidigung ge⸗ Ende. Viktoria kommt num in und bereits in der 13. Minute fällt durch Halblinks das Durch dieſen Erfolg angefeuert, geht Viktoria ganz aus der Ball nach etwa 5 Minuten zum weiter im Vorteil und kann Innenlebens jedes einzelnen und damit der Geſamtheit hinarbeiteten. 0 der Pauſe gibt's vor beiden Toren noch recht gefüh ⸗liche Es iſt kein Zufall, daß gerade die tatenfrohen Germanen die chriſt. Augenblicke. Feudenheim iſt es nicht vergönnt, den Ehrentrefſer liche Lehre am tieſſten erfaßten und im Geiſt ihres Stifters aus- zu erzielen. Beim Schlußpfiff des einwandfreien Schiedsrichters Treffen:0 zugunſten Viktorias.— Viktoria 11 ., f. R.— Hanau 93:1 Iu etnem eindrucksvollen Sieg geſtaltete B. f. N. obiges Treſ⸗ bohe Ergebnis entſpricht ganz dem Spielverlauf, obwohl eine ſehr flinke Elf ins Feld ſtellte. Das Anſpiel der Gäſte zunächſt in Front, beſonders die Flügel unternehmen Fünf Minuten ſpäter der zweite. das Ergebnis auf:0 erhöht werden⸗ Das Wiederanſpiel ſieht B. f. R. vollkommen überlegen und chon nach zwei Minuten mird das Ergebnis 4˙0 geſtellt. Durch zum Ehrentreffer durch V. f. R. noch 2 weitere mit unſerem ganzen Volke gut meint, alles nach Kräften unterſtützen, 3 V. f. R. reſtlos gefallen konnte. Schiedsrichter ö VVV 2 5—.— 3 b Beziehung, während gut. Si. ihm laſſe, könne ſie etwas erleben. Er hatte den Schlüſſel in ihre, vom Tage vorher, der ſogen.„aufgewärmte Rauſch“ ſeien in der Re⸗ 6V)„tn SSg. L 1 S r V NNÄ ůͤmàꝛuy7 2—— —— —: laſt dorlege des Stadtrates geht hervor, daß die geſamte Schulden⸗ „Mittwoch, den 25. Aytil 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Miflag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 190 RKommunale Chronik Die Hausbeſitzer gegen die heutige Wohnungspolitik 8 In einer Verſammlung, die der Bund der Haus⸗ und Fündbeſitzervereine Berlins veranſtaltet hatte, wurde von dem Bundesvorſitzenden, Landtagsabgeordneter Ladendorff, Au dem Reichsmietengeſetz ſcharfe Kritik geübt. Das ichsmietenge ſetz und die pleußiſchen en azu— der Redner als Produbte der 8 ee hen Zwangswirtſchaft habe zur Folge gehabt die Verarmung — Hausbeſitzes, forkſchreitende Wohnungsnot, Verfall der Alt⸗ fennhr, Zufammenpferſchung der Abmieter in wenigen Räumen, Ge⸗ 5 ürdung der Volksgeſundheit und Moral. Aus der Wohnungs⸗ abe ſei noch nicht der zehnte Teil der in Ausſicht ge⸗ dauden ohnungen hergeſtellt worden. Das Ziel werde auch erreicht werden, wenn demnächſt das Sechzigſache der gen Wohnungsbauabgabe erhoben werde. Die Wohnungs⸗ Fangsbewirtſchaftung mit ihren Tauſenden von Beamden belaſte ll0 Mieter in außerordentlichem Maße. Würden dieſe Gelder dem wümernehmer zugeführt, ſo werde innerhalb von 2 Jahren die Woh⸗ nichs not behoben ſein. Auf dem Boden der Politik ſei dieſe Frage cht zu löſen, ſondern nur auf dem der Wirtſchaft. Kl. Kleine Mitteilungen er Karlsruher Stadtrat hat dem Bürgerausſchuß eine ——— 5 e über die Feſtſetzung der Sprunggelder vorgelegt und zwar 8 ach zur Deckung verſchiedener Ausgaben Anlehen bis zum Be⸗ ge von 300 Millionen Mark aufgenommen werden ſollen. Aus Stadt ſich am 1. März 1923 auf 780 491 397 Mark belaufen Nart den Schulden ſtehen an Aktivkapitalien etwa 480 Millionen ul gegenüber. Weiter hat der Stadtrat dem Bürgerausſchuß eine klage über die Beſtſetzung der Sprunggelder vorgelegt und zwar net as Sprunggeld künftig nach dem jeweiligen Milchpreis berech⸗ ür dierden, Trotzdem ſich die Einnahmen erhöhen, wird die Stabdt ie Zuchttierhaltung etwa 43 Millfonen Mark zuſchießen müͤſſen. Ga er Frankfurter Magiſtrat hat einer Aenderung der biahs bezugsbedin gungen zugeſtimmt, wonach an Stelle der mö nigen ſechswöchigen fortlaufenden Ableſung künftig vier⸗ üchentlich abgeleſen und verrechnet wird, fodaß jeder Ab⸗ 9. mer bei der gleichen vierwöchentlichen Verrechnungsperiode den eichen Preis bezahlt. gu er Berliner Magiſtrat beſchloß die neuen Sätze der 20000 euer, wonach der erſte Hund 24000 Mk., der zweite S Mkk. und der dritte 48 000 Mk. Steuer koſten ſoll. Dieſe neue —5 koſten foll. Dieſe neue Steuerordnung bedarf noch der Ge⸗ ten. ung der Stadtverordnetenverſammlung und des Oberpräſiden⸗ und 7 en dieſer Steuer hatten die im Sed der Hunde⸗ N lerfreunde organiſierten Intereſſenten eine Proteſtkundgebung Deere taltet, in der der Lieblingsplan der Hundebeſitzer, mit ihren in einem Demonſtratlonszug vor das Berliner Nat⸗ man zu marſchieren, zunächſt noch zurüͤckgeſtellt wurde. Doch will Mberdehe Proteſtkundgebung ausführen, wenn dem Magiſtrat auf bei der Welſe nicht klarzumachen iſt, daß die„Hundehaltung in Berlin ungeheuren Unſicherheit, gegen die ſelbſt die Polizeiorgane deshalb ſind, eine unumgängliche Rotwendigkeit“ ſei, und 5 nicht der ſchon durch andere Steuern gequölten Bevölkerung noch dieſe Bürde auflaſten könne. 1 Neues aus aller Welt müdche Wenn man zu den Jranzoſen in Dieuſt gehtl. Ein Dienſt⸗ Ir en aus der Nähe von Pirmaſens hatte ſich in Landau bei der Lohn aines franzöſiſchen Capitains für den unbegreiflich billigen 78 W 400 Mark im Monat vermietet und mußte von morgens nicht nabis abends 8 Uhr arbeiten. Da ſie der franzöſiſchen Sprache daß ſte chlig war, verſuchte ſie, ihrer Herrin verſtändlich zu machen, Geld„mit dem vereinbarten Lohne nicht austommen könne und Tages lig habe. Die Franzöſin gab ihr angeblich leihweiſe eines lich n 8000 Mark, die die Franzoſenſreundin verbrauchte und natür⸗ olg icht zurückgab, als ſie kurz darauf den Dienſt verließ. Die —55 war eine Anklage wegen Unterſchlagung vor dem zoſiſchen Kriegsgericht. Man merkte es den franzöſiſchen Rich⸗ Rben wie unangenehm es ihnen war, als die Capitainsfrau zu⸗ bei mußte, daß ſie nicht daran gedacht habe, ihrer Bedienſteten Aart der täglichen Arbeitsleiſtung von 12 Stunden mehr als 400 dusm monatlich zu zahlen, was ungefähr 25 Centimes verdacht. Da die Franzöſm trotz Vorhalts auf ihrer Behauptung lun gd, daß eine Unterſchlagung vorliege, erfolgte Verurtei⸗ eſten„des Dienſtmädchens zu einer Gefzugnisſtrafe von Monat, So geſchehen in Landau am 12. April 1923. Nbeſe der Wlederauſban des Wiesbadener Staatglpeakers. Die Viesten zum Wiederaufbau des abgebrannten Büßhnenhauſes des derne— Staatstheaters nehmen einen rüſtigen Fortgang. Das e e ſowie der neue eiſerne Vorhaͤng ſind bereits zur einem in vergeben. An den übrigen Wiederaufbauplänen wird iſt, daß ſonderen Baubüro eifrig gearbeitet, ſodaß anzunehmen Therwer⸗ neue Bühnenhaus gegen Ende des Jahres in Betrieb anten werden kann. Weiter erfährt das„Wiesbadener Tage⸗ Faustanea begbſichtigt iſt, für die lebergangszeit im großen Kur⸗ deſen ein Proviſorium für die Auffſührung von Opern, die für ſprach hmen geeignet ſind, zu ſchaffen. Vorbereitende Be⸗ ungen zwiſchen der baupolizeili ͤ Wochim 55 polizeilichen Regierungs⸗Theaterüber⸗ deitunah zkommiſſton, der Intendantur des Staatsthegters und der ſich ir Kurverwaltung haben bereits ſtattgefunden. Es kann die ſich dende der Verhältniſſe nur um Opernaufführungen handeln, 3 Nautatie mit den allergeringſten Mitteln ermöglichen laſſen degef z. Reicher Fund. Beim Aöbruch des Anweſens des Oekonomen den in Kirchheim bei Kempten(Bayern) fand man 90 und öſterreichiſche Silberſtücke aus der Zeit kurz vor dem der deelg Kriege. Wahrſcheinlich iſt der Schatz anläßlich der Wirren ergeſſen Aoöhrigen Krieges von ſeinem Beſitzer verſcharrt und ſpäter Die Silberſtücke repräſentieren, ganz abgeſehen mM heutigen Silberwert, einen hehen Sammlerwert. Magdebmord auf einem Elbſchiff. Nach einer Meldung der 55 Elswe tger Zeitung“ wurden in der Kafüte eines Elbkahnes, der defunde r feſtgelegt hatte, zwei Schiffer ermordet auf⸗ zwiſchen— Nach Lage der Sache muß ein erbitterter Kampf deiden Dyfer Mördern und den Ermordeten ſtattgefunden haben. Die N5— Spie ſind durch Piſtolenſchüſſe durch den Kapf geibtet. ohnu nicht mit Schieſſgewenr. JIa der Zittauer de 5 demokratiſchen Reichstagsabgeordneten Sberbürger⸗ beiden Fülz entdeckten bei der Reinigung des Arbeitszimmers mächen ſpi lie mermädchen ein geladenes Jogdgewehr. Das eine ütete enbere—5 Waffe. Dabei ging der Schuß los und — MNädchen. dicnede keelkeng, des Hamburger Milſiardenſchwindlers. Wir be⸗ felſg Sgeg⸗ rdeit über den Kaufmann Weißenthal, der in dicte und, eß über Exportwaren in Höhe von 220 000 Dollars L„ehe der Schwindel aufgedeckt wurde, verſchwunden war. ergaben, daß er ſich vorübergehend in London e und dort mit einem ebenfalls gefälſchten Scheck an, daß 2 9000 Pfund abgehoden hatte. Man nahm 3 ſich nach Berlin gewandt habe, es ſtellte ſich aber wörefen, die innc Siidamerika entwichen war. Auf GSrund von ihn in 8 die gunze Welt verſandt wurden, iſt es jetzt ge⸗ Aaſſch uenos. Aires feſtzunehmen. Er wird dach Hanburg zuröctransporfiert. Detareeaf 16.. Mannheſm 60 Heilbronn A. 28. 24. .4203.9608 8138ʃ mer · nacharemetet. zbeterbericht v. 25. April morgens 7 Uhr der Höchſte Ten Thermometer: 28 C. Niedriaſle Temveratur indſtil. geſtern: 11,4 C. Niederſchlaz:.0 Liter Itterkraftwerk.-G. in Mosbach Das im November 1921 als.-G. errichtete Unternehmen erzielte aus elektrischer Arbeit 270,76 Mill. 4 Einnahmen, verschiedene Einnahmen betragen 711 002, Betriebs- ausgaben erforderten 121,56, Verwaltungskosten 3⁰² Steuern, Abgaben und Versicherungen 26,20 Mill. A. Nach Ueber- wWeisung von 100 Mill. an ein Erneuerungskonto verbleibt ein Reingewinn von 20 685 814 l. Hieraus werden der gesetz- lichen Rücklage 1 034 201 überwiesen, 100 26 Dividende ausgeschüttet und 4,65 Mill. 4 auf neue Rechnung vor- getragen. Der Ausbau des Itterwerkes wurde vom Kreis Mosbach im Sommer 1921 in Angriff genommen und trotz der danach eingetretenen schweren wirtschaftlichen Zeiten, die natürlich nicht ohne Einfluß auf die Kosten des Werkes bleiben konn- ten, so gefördert, daß das Werk am 15. November 1922 in Betrieb genommen werden konnte. Der Uebergang des ge- samten Werkes samt Betriebseinnahmen und der vom Ueber- gangstag ab bestehenden Ausgaben vom Kreis an die Gesell- schaft vollzog sich am 15. Jandar 1923. Der Kaufpreis betrug 130 Mill. 4. Alle Erwartungen, die man auf das Werk gesetzt hat, sind in Erfüllung gegangen. Seit Uebergang des Werkes in die Hände der Gesellschaft wurden bis 31. März ds. IJs. ohne Einrechnung des Eigenverbrauches und des Abfindungsstromes 1 450 355 K..St. vom Werk nutzbar ab- gegeben. Stromabnehmer sind das Badenwerk und die Stadt Eberbach. Die seit Erbauung des Werkes ein- getretene Geldentwertung macht namhafte Rücklagen er- korderlich, welche es ermöglichen müssen, etwaige Erneue- rung und Instandhaltung der Anlage ohne Inanspruchnahme des Kapitalmarktes durchzuführen. Unter den Betriebs- ausgaben erscheinen Posten für Arbeiten, welche zur Ver- besserung und Sicherung der bestehenden Anlage schon durchgeführt oder in Angriff genommen sind. Eine Er- weiterung des Werkes fritt im neuen Geschäftsjahr dadurch ein, daß die vom Kreis Mosbach ausgebaute Itter- Unterstufe, deren Jahreserzeugung auf 129% der Oberstufe berechnet ist, erworben wird. Die Bilanz verzeichnet in Mill. 4: Grundstücke und Gebäude 3, Betriebsanlagen 177, Guthaben einschl. Banken 110,68, Glaubiger 155. Der.-V. am 12. Mai wird die Er- höhung des Kapitals um 45 auf 60 Mill. vorgeschlagen. Carl Fritz Schuhſabrik.-G. in Bietigheim Im ersten Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen einen Rohgewinn von 69,70 Mill. 4. Nach Abzug der Unkosten in Höhe von 56,31 Mill., 842 142 Abschreibungen und 4 Mill.„ Rückstellung an das Werkerhaltungskonto ver- bleibt ein Reingewinn von 8 548 949 4, aus dem die .-V. die Ausschüttung von 50% Dividende beschloß. 2 NMill.&4 werden einer Sonderrücklage zugeführt und der Rest von 320 554 auf neue Rechnung vorgetragen. Nach dem Bericht des Vorstandes brachte das abge- laufene Geschäftsjahr unter vorsichtiger Bewertung der Vorräte und reichlichen Abschreibungen auf die im Jahre 1922 erstellte Neuanlage ein zufriedenstellendes Ergebnis. Die Erzeugung ist im alten Betrieb bis zum äußersten ge- steigert worden, was aber trotzdem nicht genügte, um sämt- liehe Aufträge ausführen zu können. Die Nachfrage für unsere Qualitätserzeugnisse war eine sehr oße., Die Inbetriebnahme der Neuanlage ermöglicht eine Tages- erzeugung bis zu 1200 Paar. Das Unternehmen hat zu den seitherigen Stapelartikeln noch die Fabrikation feinster Rahmenware aufgenommen. Das Unternehmen ist das einzige seiner Branche, das bis jetzt voll, d. h. ohne Arbeits- einschränkungen arbeiten konnte. Aufträge für das laufende Geschäftsſahr seien in genügender Zahl vorhanden, 30 daß die Aussichten als günstig beurteilt werden können. Der alte Aufsichtsrat Wwurde einstimmig wiedergewählt. In der Bilanz sind Gebàude mit 4,43 Mill. A, Maschi- nen und Einrichtungsgegenstände mit 547 200 4, sowie Vor- räte, Halb- und Ganzfabrikate mit 35,54 Mill. 4 bewertet. 02 Mill. Kasse- und Postscheckguthaben und 28,399 MIII. 4 Schuldnern stehen 2002 Mill. Bankschulden und 40.28 Mill. sonstige Gläubiger gegenüber. Für Steuerzwecke sind 5 Mill. zurückgestellt. Die Goldanleihe der Rhein-Main-Donau.-G. Goldanléeihe ist überzeichnet. anträge konnten infolge des auf 18. April festgesetzten Zeich- nungsschlusses nicht mehr befriedigt werden. „ Deutsche Schiffskreditbank-G. in Duisburg. In der .V. varen 2 674 000„ Aktien durch 14 Aktionàre vertreten. Die Versammlung genehmigte die Bilanz, erteilte dem Auf- siehtsrat und dem Vorstand Entlastung und setzte die sofort zahlbare Dividende auf 5%(Wie im Vorjahre) fest. Anstelle des verstorbenen Herrn Konsul Arno Kuhn-Mannheim wurde Herr David Kuhn, Direktor der Süddeutschen Bank, Abieilung der Rheinischen Creditbank. Mannheim, neu in den Aufsichtsrat und die planmäßig ausscheidenden Mitglieder wieder gewählt. Neue Aktiengesellschaft in Dossenheim. Die bisher als offene Handelsgesellschaft geführte Schreibwarenfabrik Böhler& Co. in Dossenheim wurde unter Mit⸗ Wirkung der Heidelberger Volksbank in Heidelberg in eine Aktien-Gesellschaft mit einem Kapital von 25 Mill. um- gewandelt. Die Gründer sind die seitheren Inhaber der oklenen Handelsgesellschaft: Georg Böhler, Hermann Böhler, Hans Heiß, Stefan Herbst, Peter Jungmann in Dossen- heim und die Herren Bankdirektoren J. Kunz und J. Ull- mann in Heidelberg. Zum Vorstand wurde Georg Böhler bestellt. Der erste Aufsichtsrat setzt sich aus Rechtsanwalt Dr. Schoch, Bankdirektor J. Kunz- Heidelberg und Kaufmann Otto Rähe, Mannheim zusammen. Heddernbeimer Kupflerwerk und Süddeutsche Kabel- werke.-G. Frankfurt a/M. und Mannheim. In der gestrigen Aufsichtsratssitzung wurde die Bilanz für das Jahr 1922 vorgelegl. Der Gewinn beträgt nach angemessener Abschreibungen einschließlich Vortrag 289 612 971 l, aus welchem nach Rücklagen für Werkerhaltung und für soziale Zwecke ein Gewinnanteil von 1000 4 für die Aktie vor- eschlagen Werden soll. Die.-V. findet am 25. Mai d. J. in rankfürt a/M. im Verwaltungsgebäude statt. * Wirtscheftl. Versinigung dentschor Gaswerke,.-G. in Frankfurt 22 Köln u. Berlin. Der Verlustvortrag hat sich von 208 410 A auf 139 06 A ermägigt. Der Absata aller Erzeugnisse war dauernd gut. Mit der wirtschaftlichen der Elektrizitatswerke(Berlin) und der Waren⸗ Einkaufs-Gesellschaft(Hannover) ist eine Arbeits- ſgemeinschakt unter dem Namen O. Egegast getzründet Worden. Die Aussichten sind wegen der politischen Un⸗ sicherheit nicht näher zu erörtern. * Französisehe Neuemissionen im Jahre 1922. Im Jahre 1922 wurden in Frankreich insgesamt für 14570 261 000 Fr. neue Titel ausgegeben. Die durchschnittliche Verzinsung Diese .14%6. Die Emissionen des Schatramtes erreichten 8 898 000 000 Francs, die der Bahngesellschaflen 2 560 558 680 Fr, Zahlreiche Zelchnungs- m. Mannheim, 24. April. ———ñññ—̃— Aus Handel und Indusſ. Börsenberichſe Mannnheimer uffektenbörse Die Börse verkehrte bei leb- haften Umsätzen in ziemlich fester Tendenz. Von chemischen Werten gingen Anilin zu 36 500% um, Rhenania zu 22 000% und Westeregeln zu 60 000% Ferner Benz zu 25 5006, Gebr. Fahr zu 14 100%, Waggonfabrik Fuchs zu den Kursen von 21 000% und 20 000%, Knorr zu 21 0006 und zu 20 500%, Konservenfabrik Braun zu 8000%, Mannheimer Gummi zu 24 0006, Neckarsulmer zu 16 500, Rhein-Elektra zu 13 500%, Wayss u. Freytag zu 17 000%, Zellstofffabrik Waldhof zu 37 500% und Zuckerfabrik Waghäusel zu 17 900%. Von Bank-Kktien stellten sich Pfälzische Hypotheken-Bank 5600 bez., Rheinische Creditbank 6200 bez. u, G. und Rheini- sche Hypothekenbank 3700., Brauereien und Versicherungs- Aktien ohne Veränderungen. Deuisenmarkt Manunheimer Devisenmarkt, 25. April. Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittelkurse): New Lork 300909(30100), Holland 11750(11800), London 140000(140000 Schweiz 35500(5475), Paris—(—), Brüssel—(—9, Italien 1475(1490), Prag 900(900J. Tendenz: Sehr fest. New Fork, 24 Apriil,(WIa) bevisen 23. 24 Frankrelch.67.73 .76.84 Bsiglen Schweſe Eyglang 23. 24. 18 25 16.20 .63 485 23. 4. Spanlen 15 35 15.84 495.85 Itallen New Lork, 24. April. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,003835—0,00336(0,00347—0,0035½) Cents. Dies ent- spricht einem Kurs von 29 795(28 233) für den Dollar. 5 Umrechnungskurse tur die Berehnung der Ausfuͤhrabgabhe nech dem Stande vom 28. Aprit 1923 guitig für die Zelt vom 28. April bis f. Mal 1028. Hollandg 8909 Englangd.. 01800 Rumänlen.. 120 Buende Ares F. Amerlka. 22000 jugosſawen 240 Suenos Ares. 19200 Pariliss 18900 Laxemburzg 1300 Belglen. 1390 Sohwellni. 4000 Lokohama 19700 Lerwegenn 4000 Spanlen 3400 mnio de janelte. 2400 Dünemark. 4200 feu-Men 90.35 Polen(Warschau).50 Sohweden„ 3900 FPraag 60 Merxike, Goldpess 12000 Finnland 620 Budapest.0 TLeitland 68 ltalſen,. 10 Bulgarlen Estland. estn. Hark 52 oldmarrk 50 Athen. Llesabon Atexandrlen *„**ͤ —* 2⁵⁰ 10⁰⁰ Ueder London ermitteite Kursse. 2⁰⁰ Valparalso F. Hontsyides 200 000 700 bie Notierung der Goldmark ist neu aufgenommen. Kurse der Federal Reserve Bank, New- Lork ſür Reparationslieterungen m rreien Verteh nach Ftankteich. te peeene ge, been ge —„heig les. p.— 1923 Franken Franken skudos Pahermark Dee 13. 4. 3 550 4,107 5190 5068,432%,238216293815 14. 4. 3,571 4,136 5,190 5068 432 desgl. Da- 1 Dollar I engi. Piund I irz. Frankeni belg. Frank. 1 Lire tum Papiei-Mk. Papier-Mk. Papier-Mlæ.= Papier·Mk= Papier-· Mk 13. 4. 21 276,596 99 134,043 1427,660 1 234,043 1061,70 2 14. 4. 21 276,896 99 025,532[ 1 419,149 1225,532 1 059,574 *Neuer Mehlpreis. Waren und Märkie Der Richtpreis für Weizenmehl, Spezial 0, wurde heute auf 220 000„(vorher 210 000„ ur 100 kg test Metalle. Berlin-Oberschöneweide, 20. April. Als die Reichsbank ihre Intervention auf kurze Zeit unterbrach, und hierdurch die Devisenkurse plötzlich jäh in die Höhe geschnellt wurden, wurden innerhalb weniger Stunden sämtliche Metallpreise um etwa 509 r Das Geschäft hatte hierdurch naturgemäß eine Le tzt. (Bericht der Deutschen Metallhandel.-.) hafti eit aufzuweisen, wWie sie seit langer Zeit nicht mehr vorhanden gewesen ist. Handel und Konsum suchten sich mit Material 30 gut wie möglich noch einzudecken, da man vielfach erwartete, daß die Bewe größere Dimensionen annehmen würde. 8 Infolge der dann aber angedrohten Zwangsmaßnahmen der Re. sowie 2 der erneut einsetzenden Tätigkeit der Reichsbank Bewe kast e m die ing sehr schnell zum Stillstand, und die Kurse gingen s0 schnell wieder zurück, wie sie zuerst gestiegen waren. Immerhin liegen die heutigen Preise noch erheblich über den Notlerungen am Ende der Entwieklu Aatu die D erſe orwoche. Die weitere Wird davon abhängen, ob es der Regierung enkurse auch ferner maßgebend zu beein- ussen.— Das Geschaft am Altmetallmarkt ęing mit der Bewegung Der Einfluß der Londoner Weltmarktnotierungen trat infolge der Devisenbewegung wieder vollkommen in den Hinter⸗ grund, sodaß beispielsweise Zinn, das in London wesentlich im Kurse zurückging, trotzdem eine erhebliche Preisbesse- rung in Deuischlan am Neumetallmarkt aufzuweisen hat. vollkommen parallel. Für Altmetalle kommen für den Konsum folgende Preise für handelsüblich tiegelrecht in Betracht: Schwerkupfer 8000—8300, Schwer⸗ messing 5000—5200 „Maschinenrotguß 6800—7000 /, alles per 1 kg. Berliner Metallbörse vom 24. April Prelse in Mark für 1 Kg. 2. 24. Aluminlum 23. 20. Elektrolytkupfer 10163.— 11449— In Barren—.——.— Jaffinadekupfer 9700-9800 8800. 1010 zinn, auslünd. 29500.28000 30800.30800 Jiel 700 3650.-3755 Huttenzlun 28500.29300 29600.30100 Roheink(Vb.-Fr.) 4148.— 4361.81 Miokel 15500.16500 16300.16700 do. e 4400.4600 4300-4500 Antimon 3700- 3900-4000 Plattenziak 3500-8700 3600-3600 Sſiner fur 1 ur. 590.610 685-645 Alamialum—.——.— PFlatin p. Gr.— 940⁰⁰ London, 24. April.(W) Hetallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1018 Kg.). 2. 24. bestseleot, 76.30 75.50 f Slel 28.— 28 25 Kupferkass 72.85 72 43 Mokel 135.— 135.—Elnk 83.85 38.88 do. 3 Nanat 78.78 78.15 Einn Kaces 22.88 215.88 dueoksliner———.— 80. Elektrol 81.— 60.75 do. 3 Konat 22.88 215.88 Regulus 55 8% Amerikanischer Funkdlenst New Lorix. 28. April.(S) Funkadlenst.(Machdruok verboten). 28. 24 Tuf. zus. 4000 8000 stand wi⸗ 18.28 18.80 Kafte loo 11.20 11.4 Slektrolyt 17.— 17.— Ored. Bal. 4—.— Nal.883.34 Tinn loko 46 7 46 75 Zuoker gentr!.28.28 Jull 9 05.80 Siel.00.00 Torpentin 166.— 143.— Septhr..28.11 ink 112 110 Savannak 188.——.— Oktober 8.88 Eleen. 0 300 N. Ori 8aum VN.50.80 ensnber 800.87 Weldbieoch.5.73 Welren ret——8 aunw. ie%.— 0 08 Sehmaſz wt 18 62 12.10 Hart leke 142.— 147.73 Abri 21.—— Tals 3 915 gals ſeke 84.75 86. Nel 2. i aimweatö! 11..7 Aehl aledr, r.8.60 e otrel. sase— r. In 17 Autt.05 Mn tante 72 75 13.— Chlenge, Arrit() rundienst.(MasAru, verhsten). 2. 2 Welren Ia N Beztan fan.88 7. 0 Sehweine 1. 75%. malg fei A 11.9 teleht nieer. 70.80 858 n de„ pu 11.27 ½% bicbet. 88 380 „ an d. 18 erk.eche, nledr. 770.50 Hufer a 44.75 45.5] NMepen da.88.70 bbekst..— 78⁵ 1 Zull 88.28 48.8 speek niete..2.28uk. Smengs 24000 Besten Wal 88.28 böekat. 10.25 10.28 Westen 144800 116000 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannzeimer Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Berantwortli der neubegebenen Obligationen und Schatzscheine beträgt Nicers General⸗Anzeiger, G. m. b., Mannheim, E 6, 2. tlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: i für das Feuilleton: i 15 5 icherd Schönfelder; für Gericht und nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen für Anzeigen: Karl Hügel. Dr. Fri Hammes; port: Willy Mütler: für Handels⸗ Fiſcher. Kurt r Kommunalpolitik: Inhalt: Franz Kircher Geſetz und Recht. Nr. 9 Manunheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Mitkwoch, den 25. April 1023 E Ge 5 u n d R e ch k Die verhält man ſich beim Eintreffen einer Warenſendung? Handelsgeſetzbuch und Bürgerliches Geſetzbuch machen einen Unterſchied zwiſchen einem 4 und einem gewöhnlichen Kaufgeſchäft. Firgeſchäft iſt ein ſolches, das mit genaueſter Ver⸗ einbarung eimes Liefertermins abgeſchloſſen iſt. Es genügt hierbei nicht die Vereinbarung z. B.„Lieferbar im März“ oder„Lie ferbar zwiſchen 15. und 20. März, ſondern es muß feſtgelege und zum weſemilichen Inhalt des Vertrages gemacht ſein: Lieſerbar bis 15. Märg. Nur im letzteren Falle handelt es ſich tatſächlich um ein Fixgeſchäft Der Unterſchied iſt wichtig, denn bei einem Fixgeſchäft kommt der Lieferant durch Nichteinhaltung der Lieferfriſt in Verzug und für den Beſteller beſteht nicht die Verpflichtung zur ſpäteren Abnahme. Dagegen kann er vom Lieferanten einen eventuellen Schaden, der ihm durch einen erfolgten Erſatzkauf entſtand, ver⸗ langen. Bei einem Kaufgeſchäft muß ſeitens des Beſtellers der Lieferant in Verzug gebracht werden. Der Beſteller 1 alſo dem Lieferanten eine angemeſſene Nachfriſt zur Lieferung ſtellen und ihn auf die Folgen der Nichteinhaltung aufmerkſam machen. Erſt nach ergebnisloſem Verſtreichen der Nachfriſt hört die Verpflichtung zur Abnahme auf und vom Lieferanten kann gegebenenfalls Schadenserſatz verlangt werden. Beim Eintreffen der Sendung, gleichgültig durch die Poſt oder die Eiſenbahn, iſt ſchon das Aeußere genau zu prüfen. Wird bei einer Poſtſendung eine Beſchädigung der Umhüllung feſtgeſtellt, ſo iſt die Annahme unter Hinweis auf die Beſchädigung zu verwei⸗ gern und Aufnahme eines Protokolls bei dem beſtellenden Beamten zu beantragen. Nach Aufnahme des Schadensprotokolls durch die Poſtbehörde iſt der Schaden dem Abſender mitzuteilen und dieſer muß Schadenserſatz bei der Poſt—— Es muß alſo bei der Poſt die Mankoreklamation von dem Abſender ausgehen. Die Sendung muß aber unbedingt angenommen werden. Bei Bahmſendungen, die der Empfänger ſelbſt von der Bahn abholt, hat die Schadensfeſtſtellung ſofort zu erfolgen. Am ſicherſten iſt es, wenn man jedes Kolli öffnet und im Beiſein eines Beamten den Inhalt kontrolliert. Bei ſtſtellung eines Mankos wird das Schadenprotokoll ſofort aufgenommen. Werden Güter durch den Spediteur angeliefert, ſo darf die Annahme ſelbſt bei ſo⸗ fort erſichtlicher Beſchädigung nicht etwa verweigert werden, weil dadurch nur doppelte oder gar dreifache Rollgeldausgaben entſtehen. Die Güter ſind ſofort äußerlich zu prüfen und auch der Inhalt im Beiſein unintereſſierter Jeugen zu kontrollieren. Bei Mankofeſt⸗ ſtellungen iſt eine eidesſtattliche Verſicherung von allen Zeugen zu unterſchreiben und ſofort bei der Bahn die Aufnahme eines Schadensprotokolles zu beantragen. Der Antrag hat ſchriftlich zu erfolgen. Die Eiſenbahnverkehrsordnung ſchreibt vor, daß dieſer Antrag innerhalb 7 Tagen nach Empfang der Sendung geſtellt werden muß, wenn das Aeußere des Gutes eine Beſchädigung des Inhalts nicht vermuten ließ. Die Eiſenbahnbehörde iſt unbedingt verpflichtet, auf Antrag ein Schadenserſagprotokoll aufzunehmen. Wird dem Antrage nicht ſtattgegeben, ſo hat der Empfänger beim Gericht die Aufnahme eines Protokolls zu beantragen. Nach dem ..B. genüg⸗ es, wenn dieſer Antrag beim Gericht zu einem Zeitpunkt geſtellt wird, bis zu dem normaler Weiſe von der Bahn ein Beſcheid hätte erfolgen können, alſo innerhalb 3 Tagen nach Stellung des Antrags bei der Bahn. Die Koſten der gerichtlichen Protokollaufnahme gehen zu Laſten der Eiſenbahnbehörde, ſofern dieſe den Schaden erſetzen muß. Dieſe Vorſchrift bezieht ſich ledig⸗ fückgutſendungen Bei ladungen iſt es etwas onderes, der Wagen m Pigenben der iſt. Far dig e die Haftung der Eifenbahn mit Bezahlung der Fracht und Abnahme des plombierten Waggons. Dem Empfänger ſteht aber das Recht „Na ing des Waggons und Auszählung des Inhalts zu verlangen. Die Bahn wird ſolchem Verlangen aber ſtets nach⸗ geben, verlangt—555 eine 5 e Es iſt aber dringend zu empfehlen, geringe Au ni u uen. Falls bei der Aufnahme des— N denheiten entſtehen, beiſpielsweiſe wegen Urſache und Um ng des Schadens, iſt der Empfänger berechtigt, eine Aufnahme—— Sach⸗ verſtändige beim Gericht zu beantragen. Zuſtändig hierfür iſt das Amtsgericht, in deſſen Bezirk ſich das Gut befindet. Nach Ueber⸗ nahme Sendung iſt die Ware ſofort zu prüfen. Das Geſetz ſchreibt vor, daß die Mängelrüge unverzüglich zu erheben iſt, das heißt nach der gerichtlichen Auslegung innerhalb 3 Tage nach Empfang. Verſpätete Mängelrüge führt zu Verluſten. Ausnahmen läßt das Geſetz wenn dem Lieferanten die Abſicht bös⸗ williger Täuſchung nachgewieſen werden kann oder wenn Mängel bei Abnahme der Ware nicht ſeſtſtellbar waren. beiĩ Verkendung der Ware ſchon vorhanden e ee Eeeſee gleichgültig. Ir; ſatzforderungen müſſen unbe⸗ dingt innerhalb eines halben Jahres geltend—— lleber die Nnlage pon ündeigelder Die von dem Geſetz als Regel vorgeſchriebene Anlage von Mün⸗ del zahren in ſog. mündelſicheren Werten, als welche in der Haupt⸗ ſache Reichs⸗ und Staatspapiere, Schuldbuchforderungen, Hypothe⸗ kenpfandbriefe, auch Hypothekeen ſelbſt, in Frage kamen, hat in faſt allen Fällen zu großen Schädigungen, wenn nicht gar zum Verluſt des größten Teils des Mündelvermögens geführt, weil alle dieſe Anlagewerte ſich der Geldentwertung nicht oder nur ganz unweſent⸗ lich anpaßten, und es iſt deshalb ſchon ſeit längerer Zeit wiederholt von Vormündern gegen die geſetzlichen Zwangsvorſchriften an⸗ gegangen worden. r Erfolg war vielfach ein negativer. Die Ge⸗ richte glaubten, durch die Beſtimmungen des 8 1806 ff. Bürgerlichen Geſetzbuches von einer derartigen Anlage nicht abgehen zu können, trotzdem ſie zugeben mußten, daß dadurch die Mündel geſchädigt würden. Das führte ſchließlſich dazu, im Reichstag eine Aenderung der geſetzlichen Vorſchriften anzuregen. Anläßlich dieſer Beratung hat auch der Reichsjuſtizminiſter zu dieſer Frage Stellung genom⸗ men und mit Recht darauf hingewieſen, daß die Gerichte„von der Latitüde des 8 1811 BGB. leider keinen Gebrauch gemacht hätten“. Nach Inhalt dieſes grapgen kann das Vormundſchaftsgericht aus beſonderen Gründen dem Vormund eine andere Anlequng, als die in den 88 1807 und 1808 vorgeſchriebene geſtatten. Von dieſer Möglichkeit hat, wie Rechtsanwalt Dr. Schreiber⸗Kaſtell in der K. Z. mitteilt, das Landgericht Mainz im Beſchwerdeverfahren Gebrauch gemacht. Es hat in ausführlicher Begründung anerkannt, daß durch den ungünſtigen Ausgang des Krieges und die Aenderung der ge⸗ ſamten wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſowie die damit im Zuſammen⸗ hang ſtehende nie geahnte Geldentwertung, die ſich in ganz beſon⸗ ders ſtarkem Maße auf dem Gebiete der Wirtſchaft des Reiches, der Einzelſtaaten und der öffentlichen Körperſchaften wie der Pro⸗ vmzen und Kommunen geltend machte, gerade derartige Werte an Sicher heit beſonders eingebüßt haben. ſo daß ſie nicht nur die beim Erwerb vorausgeſetzte Sicherheit heute nicht mehr bieten, ſondern auch der früheren inneren Sicherheit entbehren. Die Folge und Begleiterſcheinung hiervon ſei die fortwährend z hmende Teue⸗ rung, die die Wirkung habe, daß aus den Erträgniſſen des Mündel⸗ vermögens heute meiſt nicht mehr die Aufwendungen für die ſtan⸗ desgemäße Erziehung und Ausbildung des Mündels beſtritten wer⸗ den könnten. Die Verantwortung, die damit dem Vormund auf⸗ gebürdet werde. ſei eine ſehr ernſte, und er habe die Aufgabe, un⸗ geſäumt eine anderweite Anlegung des Mündelvermögens zu voll⸗ ziehen, um, ſoweit dies möglich iſt, dem Mündel einen Schutz vor der weiteven Gefährdung der Subſtanz ſeines Vermögens zu ge⸗ währen und eine Erhöhung der Erträgniſſe desſelben herbeizuführen. Efne Umgeſtaltung der Anlegung des Mündelvermögens liege daher 4 nicht nur im dringenden Intereſſe des Mündels, das bei der Ver⸗ waltung in erſter Linie zu beachten ſei, ſondern auch nicht minder im Intereſſe des Vormundes ſelbſt, der zunächſt die Verantwortung für die vormundſchaftliche Verwaltung trage, und der ſich zum mindeſten einer fahrläſſigen, alſo ſchuldhaften Unterlaſſung ſchuldig machen würde, wenn er, er die dem Mündelvermögen drohende Gefahr erkannt, ſich untätig verhielte und nicht alles, was in ſeinen Kräften ſtehe, zur Beſeitigung dieſer Gefahr, ſoweit mög⸗ lich, unternehme. Auch nach dem Sdande der gegenwärtigen Geſeßz⸗ gebung ſei der Vormundſchaftsrichter dazu in der Lage, den Vor⸗ mund hierin zu unterſtützen. Der§8 1806 BGB., der die verzinsliche Anlage von Mündelgeld vorſehe, zwinge nicht zur Anlegung in feſt⸗ verzinslichen Werten. Auch Dividendenwerte kämen hierfür, im Gegenſatz zu manchen Kommentaren, in Betracht,. ebenſo wie die Beteiligung an Erwerbsgeſchäften dadurch freigeſtellt ſei. Jedenfalls ſtehe nach 8 1811 BGB. nichts entgegen, jede andere Anlegungsart zu geſtatten, wenn beſondere Gründe vorlägen. Dieſe beſonderen Gründe ſeien eben in der allgemeinen Wirtſchaftslage und in dem Rückgang des Wertes der eigentlichen Pupillaranlagen zu finden. Was die Umwertung des Mündelvermögens und die Beſchaffung anderer Anlagemöglichkeiten angehe, ſo ſei allerdings an ſich die Genehmigung des Vormundſchaftsgerichts bei einer neu geplanten Verfügung einzuholen, und es habe ſich jedesmal auch eine neue Sperrung oder Entſperrung der Wertpapiere anzuſchließen. Da aber die Beachtung ſolcher formellen Vorſchriften heute nicht nur zeitraubend und koſtſpielig, ſondern überaus hindernd bei den raſch zu erfolgenden Operationen ſei, empfehle es ſich, eine allgemeine Ermächtigung im Sinne des 8 1825 BGGB. bei dem Vormundſchafte⸗ gericht einzuholen und ſich durch die Perſon des Vormundes oder durch Garantien dritter verwandter Perſonen die Sicherheit ver⸗ traglich zu ſchaffen, die notwendig ſei, um den Beſtand des Mündel⸗ vermögens ſicherzuſtellen. 5 Dieſe Entſcheidung iſt ſehr zu begrüßen, da ſie dem Mündel ſchon jetzt Abhilfe in Ausſicht ſtellt, ohne daß es nötig wäre, auf eine Aenderung des Geſetzes zu warten. nupothekentulgung Rechtsanwalt Dr. Ernſt Linz⸗Mannheim keilt uns zu dem in der vorigen Nummer erwähnten Fall die folgenden Entſcheldungs⸗ gründe mit: Beſchluß. Auf die weitere Beſchwerde des Klägers wird unter Aufhebung des Beſchluſſes des Landgerichts Darmſtadt vom 21. Februar 1923 der Beſchluß des Amtsgerichts Darmſtadt 1 vom 29. Januar 1923 wiederhergeſtellt. Gründe. Die Beſchwerde iſt zuläſſig und ſachlich begründet. Seit der Bankgeſetznovelle vom 1. Juni 1909 und den Geſetzen vom Auguſt und September 1914 ſind die Reichsbanknoten und Reichskaſſen⸗ ſcheine gleich der Goldmark Pleßech. Zahlungsmittel und deshalb Währung. Das Währungsgeld aber muß rundſätzlich nicht nur an ſich, ſondern auch zum Nennwert in Zahlung genommen werden. Dieſer Grundſatz erfährt eine Ausnahme inſoweit, als die Macht des Verkehrs ihn außer Kraft geſetzt hat. 5 dies der Fall, ſo iſt der Kursmert des inen Verkehrs entſcheidend(Enneccerus⸗Kipp Bürg. Recht Bd. II§ 231). Solange die Reichsbanknoten gedeckt und der Kredit von Reich und Reichsbank unerſchüttert waren, ſtanden Gold⸗ und Papiermark einander gleich. Mit dem Schwinden dieſer Vor⸗ ausſetzungen ſchwand in immer weiterem Gleichheit und das Verhältnis der Papiermark zur Goldmark, ihre Parität be⸗ wahrt hat, kommt im Dollarkurſe, den Indices, dem Goldankaufs⸗ preiſe, den Preiſen der wertbeſtändigen Anleihen u. a. m. zum Aus⸗ drucke. Da die gleichzeitige Gleichheit und Ungleichheit von Gold⸗ und Papiermark widerſinnig iſt, läßt ſich die Meinung, daß der Verkehr den Nennwertzwangskurs der Papiermark beſeitigt habe, vertreten. Verneint man die Frage, ſo ſtehen der Tilg alter Goldſchulden durch Papiermark vom gleichen Nennbetrage die 98 157. 242, 138 BGB. entgegen. Daß es nach Treu und uben beim Darlehen der Vertragsabſicht nicht entſpricht, daß der in Gold oder vollwertigem Papier hingegebene Betrag in nahezu wertloſem Pa⸗ pier vom gleichen Nennwert erſtattet werden kann, bedarf ſchon im Hinblick auf§ 607 BGB. keiner Darlegung. Daran wird auch da⸗ durch, daß die Rückerſtattung in Reichswährung bedungen iſt, nichts geändert. Denn die Vertragsteile hatten die zur Zeit des Ver⸗ tragsſchluſſes beſtehende Jold⸗ oder gedeckte Papierwährung im Auge und konnten an einen Zuſtand, wie Krieg und Revolution ihn ge⸗ ſchaffen haben, nicht denken. Nach§ 242 BGB. iſt die geſchuldete Leiſtung ſo zu bewirken, wie Treu und Glauben mit Rückſicht auf die Verkehrsſitte es erfor⸗ dern. Die Tilgung einer Goldſchuld durch Papiermark vom Bruch⸗ teil eines Tauſendſtel der Kaufkraft de⸗ Empfangenen ſteht aber mit Treu und Glauben jedenfalls dann im Widerſpruch, wenn der Schuldner das Empfangene oder ſeinen Wert noch beſitzt. Dies träte beſonders deutlich zu Tage, wenn der Schuldner von 60 000 Mk. die empfangenen 3000 Doppelkronen noch beſäße und mit einer derſeſben leine Schuld mit dem Verlangen tilgen wollte, daß ihm vom Gläu⸗ verhält es ſich, wenn der Schuldner das Empfangene in Geſtalt von Grundbeſitz oder Waren ete. fortbeſitzt, die er damit angeſchafft hat. Daß die bezeichneten Verſtötze gegen Treu und Glauben auch mit der Verkehrsſitte nicht im Einklang ſtehen, ergibt ſich aus den Prozeſſen und dem Zuſammenſchluß der Gläubiqer, die die Kündiaun“en der letten Monate im Gefoſge hatten. Das Reichsgericht das der Be⸗ rückſichtigung der Geldentwertung inſolange wide⸗ſtrebt hat, als ſie verhältnismäßig gering war, hat ihr mit ihrem Wachlen in immer meiterem Umfang Rechnung detragen. Unterm 27. Juni 1922 hat das Reichsgericht in einem Porhtfalle die buchſtäbliche Durchführung des§ 589 Abſ. 3 ausgefloſſen, da Gald⸗ ihrer geſetzlichen Gleichſtellung wirtſchaftlich nicht norgleichbar ſeien. Da hiernach die Tilgung in Gold begründeter Darlehens⸗ oder ſonſtiger reiner Geldforderungen durch einen gleichen Betrag Papier⸗ mark vom Kursſtand der letzten Monate nach Anſicht des Gerichts nicht erfolgen kann, iſt die Genehmigung der Löſchungsbewilligung mit Recht verſagt. Auf die Anwendbarkeit des§ 138 BGB auf den vorliegenden Fall brauchte hiernach nicht weiter einge⸗ gangen werden. Das Gericht bemerkt aber, daß es die Kündigung und Rückzahlung einer Hypothek oder ſonſtigen alten Schuld, die offenſichtlich nur zum Zwecke der Ausbeutung eines beſonderen Mark⸗ tiefſtandes erfolgt, auf Grund der bezeichneten Vorſchrift als nichtig betrachtet. Wenn hinſichtlich des Begriffs der guten Sitte§ 138 nicht auf beſonderes Feingefühl abſtellt, ſo iſt doch auch nicht das robuſte Empfinden desjenigen maßgebend, der alles für ſittlich er⸗ laubt hält, was ihn nicht mit dem Strafgeſetz in Verührung bringt. Dem normalen Anſtands⸗ und Billigkeitsgefühl aber läuft es zweifel⸗ los zuwider, wenn derjenige, der Goldwert empfangen hat, die Mark⸗ entwertung und die allgemeine Notlage ausnützt, um ſich zum Ruin ſeines Gläubigers auf deſſen Koſten upgerechtfertigt zu bereichern. Daß der Schuſdner hierbei von einem vertraglichen Kündigungsrecht Gebrauch macht, ſteht der Nichtigkeit nicht entgegen. Denn wer unter Ausbeutung der Geldentwertung vertragliche Rechte geltend macht, die unter ganz anderen Verhältniſſen begründet waren, handelt dem Vertragswillen zuwider und verſtößt gegen Treu und Glauben.(So Düringer im Antrag auf Erlaß eines Sperrgeſetzes E. Z. 100, S. 82 und D. J. Z. 23, S. 22.) Daß es ſich bei dem Tun ſolcher Schuldner um ein Gegenſtück des Wuchers nach§ 188 Abf. 2 B. G. B. handelt, wird in der.W. 1923, S. 111 dargelegt, Und wie der Gläubiger⸗ wucherer ſich nicht auf die geſetzliche Vertragsfreiheit berufen kann, kann der Schuldnerwucherer der Nichtigkeit durch Berufung auf die Geſetze von 1909 und 1914 begeanen. Beide erſtreben wucheriſche Vermögensvorteile, die in auffäölligem Mißverhältniſſe zur Gegen⸗ leiſtung ſtehen, dringend erwünſcht. Zum Vorteile des Grundbeſitzes und der Aus⸗ ſteller von insbeſondere induſtriellen Inhaberſchuldverſchreibungen einwandfrei. Die Bevölkerung aber kann es nach dem Vorſtehenden biger 25 000 Papiermark herausgegeben werden. Ganz ebenſo aber und Papiermark trotz Zur Vermeidung von Prozeſſen und da der Richter nur denen aen kann, die ihn anrufen, wäre eine geſetzliche Sonderregelung hat aber der Geſetzgeber bisher verſagt. Und die Gründe ſeiner Un⸗ tätigkeit waren, ſoweit ſie überhaupt bekannt gegeben wurden, wenig mit Recht nicht verſtehen, weshalb die faſt wertloſe Papiermark al⸗ E ee behandelt wird, während aufgrund eine“ im Geſetz nicht begründeten Theorie beim Synallagma die Minder wertigkeit derſelben Papiermark den Sachſchuldner zum aen oder zur Aufwertung berechtigt. Auch verſteht man es nicht, de der Geldgläubiger dieſelbe Papiermark als Goldmark annehmen mu die er dann nur mit der Kaufkraft eines kleinen Pfennigbruchtelle“ verwenden kann. Deshalb muß, ſoll nicht das Vertrauen in Rechtspflege ſchweren Schaden leiden, der Richter auf Grund d allgemeinen Vorſchriften helfend eingreifen. Darmſtadt, 29. März 1923. Heſſiſches Oberlandesgericht I. Zivilſenat. Da Dieffenbach. S ſez. Dr. Beſt. r. Dieffenbach. Schmidt. F. d. A. gez. Unterſchrift. Zur Beglaubigung: Dr. Linz, Rechtsanwalt. Welcker. Rechtsfragen des Nlltags Das freibleibende Angebot Viele Firmen befinden ſich noch in der irrigen Auffaſſung, dag ſie an keinem Liefertermin und keinen Preis gebunden ſind, wenn 15 ein freibleibendes Angebot machen. Das dem nicht ſo iſt, beweiſt Judikatur des Reichsgerichts. Auf ein Zeitungsinſerat der Firma G. betr. ein Angebot von Dachparve, meldeke ſich die Klägerig, ein Handelsgeſchäft in a. de rauf bot ihr die Beklagte:„prima Dachpappe Nummer 0(150er) 55 1,38„ je Quadratmeter“ an. Der letzte Satz des Schreibens laute 25 „„Mein Angebot iſt freibleibend und es bleibt Lieferungsmöglichken vorbehalten.“ Hierauf beſtellte die Klägerin einen größeren Poſten die Beklagte beſtätigte die Beſtellung und verſprach, ſich um bald⸗ möglichſte Lieferung zu bemühen. Sie lieferte aber nur die und verweigerte die weitere Lieferung mit der Begründung, 0 auch ihr Lieferant nicht geliefert habe und daß ſie„freibleibend“ un unter Vorbehalt der„Lieferungsmöglichkeit“ abgeſchloſſen habe⸗ Nachdem das Landgericht der Beklagten beigetreten war, iſt ſie vom Oberlandesgericht und Reichsgericht zur Lieferung verurteilt wermſ⸗ und zwar mit der Begründung, daß mongels ausdrücklicher oder ſt 11 ſchweigender Uebereinſtimmung der Parteien weder die Klane, „freibleibend“ noch Vorbehalt der Lieferungsmöglichkeit 0 tragsinhalt geworden ſei. Auf die Vorbehalte im Angebot könne die Beklagte deshalb nicht berufen. 8 Was hätte die Beklagte tun müſſen, um die Klauſel freibleibenn zum Vertragsinhalt zu machen? Nichts anderes, als daß ſie nach 5 Beſtellung der Klägerin in ihrem Schreiben dem Satz:„und wene mich um baldmöglichſte Lieferung bemühen“ hinzufügte: zemm aber unter dem Vorbehalt der Lieferungsmöglichkeit, wie ſchon meinem Angebot erwähnt.“ der Mieter di 2 geſtalten? Die vielſach auſtretende Streitfrage, ob der Mieter verpflichle iſt, dritten 8 den Zutritt zu geſtatten, wenn dieſe de ge“ mietete Wohnung oder das gemietete Grundſtück wolleß, at jüngſt das Reichsgericht beſchäftigt. Da der Kläger ſeine Grun ſeack uildauen wollte, verlangte er vom Beklagten, daß dieſer 1 lich drei Stunden vormittags und drei Stunden nachmittags dritt 1 Perſonen die Beſichtigung des Grundſtückes erlaube, wenn dieſe Ausweiskarte verſehen ſind. Der Beklagte 152 der Verpflich⸗ tung. Das Reichsgericht hat dahin erkannt, der Beklagte 1 flichtet iſt, den mit Ausweiskarte verſehenen Kaufluſtigen un deſen achverſtändigen Begleitern grundſätzlich an einem von den Partele, zu vereinbarenden Wochenage in den Stunden von 10 Uhr 1 mittags bis 1 Uhr mittags und in nachweiswilligen Notfällen n an einem anderen Wochentage die Be ichtigung zu geſtatten. Begründung dieſer Entſcheidung führt der höchſte ae Ahel uniter anderem aus, ermieler durch die mietweiſe Ueberlaſſung von Wohn⸗ und anderen Räumen ſich allerdings das— begebe die Mieträume zu beliebigen ene und zu beliebigen Zeiten 5. betreten. Aus der Natur des etperhältniſſes(88 549, 542, 545— G..) ſei jedoch zu folgern, daß der Mieter in beſonderen Fäll 1l in denen lebenswichtige Intereſſen des Vermieters auf dem Fah ſtehen, dieſem oder den von ihm entſandten Perſonen den 160 zu der Wohnung geſtatten müſſe. Einer dieſer beſonderen Fälle lien aber auch dann vor, ſo heißt es in den En weiter wenn der Vermieter ſein Grundſtück veräußern will. Denn 0. Beſichtigung wird ſich niemand zum Kauf eines Grundſtückes chließen. Dieſer den Grundſätzen von Treu und Glauben umte, ſtehenden Vertragspflicht des Mieters 4 242 B. G. 137 enübe muß aber auch der Vermieter ſein Beſichtigungsre Aaere desſelben Grundſatzes handhaben. Eine übermäßige 1 Mieters muß unter allen Umſtänden vermieden werden. Folgt 0 den von der Kommiſſion zur Beratung des Entwurfes des Sruen B. zutreffend hervorgegangenen Richtlinien, ſo wird beiden Te gebührend Rechnung getragen, wenn die Beſi tigung auf einen 11 in der Woche und auf drei Vormittagsſtunden beſchränkt iſt. Nur 1 Ausnahmefällen muß noch die Möglichteit des Zutritts für einel zweiten Wochentag offen gehalten werden. 5 Das Riſiko der vorzeikigen Losſagung von vertrügen Eime karaſtrophale unvorherſehbare Aenderung aller wirtſchal⸗ lichen Berhällmiſſe wiſchen Vertragsſchluß und Lieſertermin belech tigt nach der neuen Rechtſprechung zum Rücktritt vom ertr wenn die Ae ſo erheblich geweſen iſt, daß ein unermag ge Mißverhältnis zwiſchen Leiſtung und 2. 111 We⸗ jedoch vor dem Termin der ch auf ücktritr⸗ vecht beruft, verkürzt damit den Zeitraum, in dem Verhälkniſf ſich geöndert haben, zu ſeinen Ungunſten. Iſt bis zu dieſer wa 1 55 e 2— ſein Rücktritt als mrecht erfolgt anzu„wenng Jelt deß Seſertermigs mit Nüſtg auf die bis dahin 94% imgeſtaltung vom Vertrage hätte zurü können. Das lehl die gegenwärtige Reichsgerichtsentſcheidung. 5 tellte Anfang 1919 beim Se. s zum 1919. 2165 Der Rechtsanwalt C. in Köln klagten ein Herrenzimmer, lieferbar März 1919 wurde der Preis auf 3800 M. erhöht. Bereits 75 Mal verweigerte der Betlagte die Herſtellung wegen der Umgeſtol tung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Er iſt in allen drei 35 ſtanzen(Landgericht und Oberlandesgericht Köln und Neichgere, zur Lieferung verurteilt worden. Aus den reichsgerichtlichen Ene, ſcheidungsgründen. Für die Frage, ob ein Schuldner die echl, lung eines Vertrages wegen Umgeftattung der wireſchaltlchen it 5 hältniſſe verweigern darf, iſt an ſich die Sachſage im Zeitpunk der Jollggkeit der geiſteng maßgebend. Auf dieſen Zeitpünkt lann der Beklagte ſich nicht heruſen, weil er ſich bereits im Mai weg einer Steigerung der Löhne und Materialpreiſe vom Vertrage lo⸗ — „ —— —— — 1— geſagt hat. Seinem Rücktritt ſteht aber die daß während der kurzen Zeit von etwa 2 Monaten feine derar ig Aenderung der wirtſchaftlichen Verhäliniſſe ſich vollzogen hat, daß ſeine vorzeitige Losſagung vom Vertrage rechtfertigt ſein zonag Durch ſeine vorzeitige Weigerung hat der geſetzt und ſich ſelbſt die Möglichkeit genommen, die Erfüllung weigerung durch den Hinweis auf eine ſpätere Umge⸗ ſtaltung dee Verhältniſſe zu rechtfertjgen. Feſtſtellung entgege, bte ſich ins une 1 N —— 2—* — — — — —— —— — Wasch-Rrepplin die große Mode, doppeltbr. ge· —.— Stoftiüireiz Kleid..12 Furb. Großer Gelegenheitskauf Mtr. Ein billiges Kleid! Zochatren unce Kleiclerkarros doppellbr. Neue Mousseline jür Kleider u. Dündel z. Aussueken —. 2 Mk. Argue u. farb. Frettss doppellbr., Kensumpreis 18008, 12090, Blaucruek für Kleider Nadaistreien ,u Tademeide 9890 Mk. 300 2 „Beiterwan 6 der handgewebte Streiten · Dirndelstoff in großzen Sortimenten, buntfarbig. bayerische 1 590 Mk. 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April 1923. 4786kten Verlust, kann jen nur auf diesem 1 Der Vorstaud. Wege innigsten Dank sagen. Besonderen Sharpleß, Kensul der Vereinigten—— 5 ee e deee, ie 1 564 3 Nadſen Fraut Dlenstas. J.— nachmitass E7 Croße Versteigerung I..: Wilhelm Kieser. Vazunds Lobert Walden Sonmag., 6. Mal 2% Uhr.— Fb n. wde u ut f fit.% CCC 55 8 eee 7210 Uhr und nachmittags r in 17171üͤü̃üꝛü1 3— l In Jedem Jag 4 flach- 1 Hürten. und 2 Jagdtennen. Erge hag meen an; Sgens S,———..... a. antike el wie: rank, Sekretär, NeuesfrheatermResengarten Einkrittspretse einschliessl. Steuer: Tribünen-— Uhr ꝛc., prachtvolfe Service: Eßſervice f. 18 Per⸗- mitevaeh, den&B, Apruniess platz mit Sattelplatz 500 Mk., Sattelplatz 4000 Ak., ſcſonen(188 Telle), Kaffee, Moceg. u. Theeſerlce, Kür die Theatetgemeinden: F, V. B. M. 9601 his lor 20001 1 8 ꝙHberrſchaftl. Glasſervice, Mahagoni⸗Möbel aller Art, Erster Platz 2000 Mk. EZweiter Platz(Hügel) 000 MRE. Teppiche, 1 P. 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