— N heule veröffentlicht werden. la der inte⸗ es der prozeß gegen die Rruppdirektoren Aichter in Wie Neh le 705 beſenddie deei Mittwoch, 2. Nai Deyngepreihe: n Manubenm une Amged deue un ie Peßn abar gefeägels enctüd 10 durch die zark 9900.— halbmonatlich Mark 4800.—. Nachforderung verbedalten. Pofiſchecktonto Ur. 17860 Karteruhe.— Haupt⸗ Wetedtele Mannbeim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗ge denſtelle N Ars. Waldbofſteaße Nr. 6. Fernſprecher ummer 7941, 2, zes, 70, 7035. TelegrammeRöreſſe: Seneratanzeiger mannheimm Erſcheint Wöchentlich zwölfmal 2 Beilagen: Der Sport — ——— 30 Milliarden Goldmark! Kurze Aeberſicht 9 Rachdem geſtern die Beſprechungen der Reichsregierung il den Partelführern und minjſterpräſidenten ſtattgefunden haben, wird die neue deulſche Reparalionsnote überreicht und noch * 6 In der Anterfuchungsſache gegen die Direktoren der Kruppwerke alte der franzöfiſche Anterſuchungsrichler Herrn Arupp von oblen und Halbach vorgeladen, um ühn als Jeugen zu vet⸗ nehmen. Rach kurzem Berhör wurde er verhafkel. ** Die Aheinlandkommiffion ha eine Berordnung erlaſſen, wonach 01 Durchführung der 3wangsanſeihe im beſetzten Ge⸗ Het mit ſofortiger Wirkung verbolen wird. Den Regierungen in condon. Brüſſel und Paris hat die deulſche aunlerung eine RNote überreichen laſſen, in der ſie gegen eine Neitze don Eingriffen gegen die deulſche Gerichtsbarkeit im Anſchluß an die ens in Koblenz BVerwahrung einlegt. 1 1 g 6 In der Nacht zum 1. Mai wutde an der Eiſenbahnüberführung mAltenbochu m ein Ziviliſt von einem franzöſiſchen Poſten ohne leden Grund angeſchoſſen und ſoſchwer verlett, daß an bekannten Ausſchreitungen gegen die Gulenberg⸗Druckerei Dr. Dor · beinem Auſtommen dezweifelt wirb. * Nach einer mitteiluua des KRubrechos iſ der ſür Baden und dawen beſtimmte Teil des rufſiſchen Brotgetkreides von nen Beſabungsbehörde in Hörde e ſi gehalten wor · * da Grauden; iſt eine Reihe hervorragender Mitglieder des ulſchtumbundes unſer dem Borwand verhafkel worden, daß ſie zenen Polen anltiert hätken. Weſtere Bethaftungen in underen Släd⸗ Bommerellens werden angedrohl. die Maifeiern, die in allen grozen skädten Deutſchlunds üblichen Weiſe durchgeführl wurden, ſind ohne Zwiſchenfall aufen. 15 25 rrrrrrrrrrr das deutſche Reparationsangebot Der Kanzler empfing im Laufe des geſtrigen Vormittags und die Parteiführer, zunächſt die Sozialdemokraten, keand das Jentrum und anſchließend die 10 Fraktionsvor⸗ um ihnen Mttteilungen über den Inhalt der Note an die Aientemächte zu machen. Zur Abgeltung der Bar⸗ und Sach⸗ ſoll It.„FIrkft. Zig. den alliierten Mächten eine Reparationsſumme von 30 Milliarden Goldmark Hereboten werden, die nach der Auffaſſung der Reichsregierung da⸗ ſellnaß der deutſchen Seiſtungsfähtgteit darfziten. 20 Miillarder en ſofort, wenn das möglich iſt, durch Anleihen auf dem tionalen Geldmark flüſſig gemacht werden, weitere 5 Mil⸗ n Goldmark nach fünf Jahren, falls die erſte Anleiheſtaffel Krupp von Bohlen und Halbach verhaftet! ten 5 Franzoſen haben einen neuen Beweis ihrer hochentwickel⸗ 3 echts“⸗Auffaſſung geliefert: Werte der Unterſuchungsſache gegen die Direktoren der Krupp⸗ 5 In Bde der franzöſiſche Unterſuchungsrichter Herrn Krupp Male ohlen und Halbach vorgeladen, um ihn zum dritten ſene us, Jeugen zu vernehmen. Krupp von Bohlen hatte, um er zu Vorladung Folge zu leiſten, ſeinen Aufenthalt in Berlin, wo —5 Teilnahme an Sitzungen des preußiſchen Staatsrates und rochichtigen geſchäftlichen Beſprechungen weilte, vorzeitig abge⸗ ſich geſtern vormittag beim franzöſiſchen Unterſuchungs⸗ nichtz ſſen zu ſeiner Vernehmung eingefunden, um ſeinerſeits und zu unterlaſſen, was zur Entlaſtung der verhafteten Direktoren Lerhen Beſchleunigung des Verfahrens dienen konnte. Nach kurzem r erklärte ihm der Unterſuchungsichter, daß er verhaftet ſei. ke dedlese Maßnahme bedeutet in dieſem Augenblick, wo die Reichs⸗ Agebeß einen Vorſchlag überlegt, der der Welt den Frieden zu⸗ duftrie n ſoll, einen Schlag ins Geſicht der deutſchen In⸗ zeſen und Wirtſchaft. Das 8 ehen beweiſt, daß es den Fran⸗ Jele J, Ruhrgebiet und im Rheitand nicht um wirkſchaflleche ztörenfried Die Welt kann immer mehr erkennen, wo der wirkliche Immt zed ſitzt. der Europa nicht zum Frieden kommen läßt. daf die morgen oder übermorgen zum kriegsgerichtlichen Prozeß, idte Verhaftung von Bohlen⸗Halbachs den 1 e Ur⸗ l gewi in kagtoieſen. Eines aber darf ſich die franzöſſ he Politik geſagt gegen die Arektz n Dieſe Maßnahme ſowie ein Urkeilsſpruch Iwerfeen der Eſſener Fabrik werden im Ruhrgebiet ganz anders Propaganda ver⸗ wert 8217 ſeuchten Austeg. in dem durch un ir erfahren, iſt die Verhaftung den Krupp von Halbach auz n Gründen 25 aus Niederer anderen Ptrektoren verhaftet warden ſind. Irgendein zöſiſcher Seile beſtand liegt für die Verhaftung nicht vor. Bon fran — des Hen 18 wurde Krupp von Vohlen⸗Halbach vorgeworfen, daß orſamszeulen der Sirenen nicht derhindert habe, obgleich er am n, Sowef in der Gußſtahlfobrik anweſend geweſen ſei, it eiger e belen ie iſig deeſer er ble Wibeten ekannt, iſt infolge dieſer neuerlichen e 1 N Vadiſce eneſte Aachrchen vom Sonniag. Auus der der Cechni. Geſetz u. Necht. Modezeitung. unterzubringen war, die letzten fünf Milliarden Goldmark nach weiteren 3 Jahren. Für die erſten 4 Jahre nach dem Abſchluß des Reparationsabkommens würde die Reichsregierung allerdings eine gewiſſe Schonfriſt in Anſpruch nehmen, um die Finanzen und die Wirtſchaft des Reiches für die ſchweren Laſten, die ihrer harren, leiſtungsfähig zu machen. Für dieſe Zeit ſollten deshalb die Zinſen und Tilgungsbeträge für die erſten 20 Milliarden Mark mit jährlich etwa 1,2 Milliarden Mark aus dem Anleiheerlös felbſt beſtritten werden unter dem Vorbehalt, daß ſie ſpäter vielleichb zu der Reparationsſchuld hinzukommen. Dieſes Angebot würde, falls die Möglichkeit zur Anleihebegebung beſteht, den Neparationsgläu⸗ bigern in verhältnismäßig kurzer Friſt einen Betrag von über 15 Milliarden Goldmark in Ausſicht ſtellen. Nachmittags um 3 Uhr waren dann in der Reichskanzlei die Staats⸗ und Miniſterpräſidenten der Länder zu einer Beſprechung der politiſchen Lage zuſammen. Heute Mittwoch vor⸗ mittag beabſichtigt Reichskanzler Or. Cung, den Miniſterpräſidenten den Mortlaut der Note mitzuteilen. die Rede, die der Kanzler bei dieſem Anlaß halten wird, foll ſogleich mit dem Text der Note 6ffentlich bekannt gegeben werden. Engliſche Stimmen Der diplomatiſche Mitarbeiter der„Daily News“ hält es für ſicher, daß Frankreich das deutſche Angebot, wie es auch immer ſein möge, ablehnen werde. Dies werde jedoch die Sache nicht beenden. Wenn Deutſchland Vorſchläge mache, die die öffent⸗ liche Meinung in Großbritannien und den Vereinigten Staaten als eine mögliche Grundlage zu Verhandlungen anſehe, ſo würde mit Belgien und Italien zu rechnen ſein. Die„Times“ weiſt in ihrem finanziellen Teil auf das in der City herrſchende Intereſſe an dem bevorſtehenden deutſchen Repa⸗ rkationsangebot hin. Der Stillſtand der Geſchäfte im Ruhr⸗ gebiet verurſache in der Geſchäftswelt ernſte Beſorgnis. Die Finanzkreiſe hätten Verſtändnis für die Schwierigkeiten, deutſcherſeits eine Summe zu nennen, die von Frankreich angenommen werden könne. Sie begrüßten daher im Prinzip die Mitteilung, daß eines der Merkmale der deutſchen Note ein Vorſchlag ſein werde, wonach eine internationale Kommiſſion von Bank⸗ und Finanzſachverſtändigen Deutſchlands Zahlungsfähigkeit und die Methode der Bezahlung ſeſt⸗ ſetzen folle. 15 Ialienſſche Ermunterungen Die Turiner„Stampa“ führt aus, Poincare ſuche nach Vorwän⸗ den, um den Frieden mit Deutſchland unmöglich zu machen und das Ruhrgebiet ewig beſetzt zu halten, aber Deutſchland ſolle ſich nichtabhalten laſſen, Vorſchläge zu machen. Aehnlich äußert ſich die„Epocca“. 5 171 Wiederaufnahme der Reparationskonferenz? In Paris geht das Gerücht, daß die am 4. Januar unter⸗ broachene Reparationskonferenz wieder aufgenommen werden ſoll. „Echo National“ nennt London als Tagungsort der neuen Konferenz, die unter dem Vorſitz Lord Curzons ſtattfinden ſoll. Eine Interpellation zum Markſturz Die Arbeitsgemeinſchaft der bürgerlichen Parteien hat im Reichstag folgende Interpellation eee „Unter Hinweis auf die durch den Markſturz und die unter⸗ 4 750 Internentionstätigkeit der Regierung entſtandenen wirt⸗ ſchaftlichen Schüden wird die Regierung gefragt, welches der Grund zu dieſem Markſturz geweſen iſt, ob er direkt oder indirekt, vor⸗ ſötzlich oder fahrläſſig durch Eingriff inländiſcher Inter⸗ was die Regierung zu tun eſſenten hervorgerufen worden iſt und gedenkt, um in Zukunft derartigen Manipulattonen vorzubeugen?“ Hinausſchiebung des Verhandlungstermins rechnen. Nach den bisherigen Mitteilungen von franzöſiſcher Seit ſolt die Verhandlung am Freitag 5o vor erich in Werden beginnen. Die Verhandlung dürfte ſich au aur den Samstag erſtrecken, da etwa 40 Zeugen vernommen werden ollen, Die Anklageſchrift ſoll am Mittwoch vormittag den Verteidigern übergeben werden. Die Anklage beruft ſich auf Ver⸗ letzung der Verordnung der Beſa ungsbehörde Nr. 22, die ein„zum Zwecke des Angriffs auf franzöſiſche Truppen geſchmiedetes Kom⸗ plott“ betrifft. Gleichzeitig ſoll aber auch eine Verletzung der Ver⸗ ordnung Nr. 1 herangezogen werden, in der eine„Störung der Ord⸗ nung“ verboten wird. Das Urteil gegen die Direktoren der Henrichshülle Ein Prozeß, der in vielen Einzelheiten an den kommenden Prozeß gegen die Kruppdirektoren erinnert, wurde geſtern in Hat⸗ tingen verhandelt wo das franzöſiſche Kriegsgericht von 2 Uhr 10 Uhr abends gegen die Direktoren der Henrichs⸗ hütte verhandelte. Die Direktoren Jäger und Zöllner waren nicht erſchienen, dagegen wurde der Bürvporſtand Heinicke ver⸗ haftet vorgeführt. Die Anklage lautet auf Beiſeiteſchaffung von und e 5 45 der ruppen, r Ankun ran nieure un ihrer Begleitmannſchaft die Sirenen in 5 ang geſetzt wurden und die, Acbedter eine ſendſelihe Halbung einnohme 1 dee e e Sirenen keines einer rrN Gegentell eine friedliche Kun 95 ſtellte ſich auf den Standpunkt des Verteidigers und verneinte die Schuldfrage in Bezug auf das Komplott gegen die fran⸗ zöſiſchen Truppen. Jnfolgedeſſen wurden die Direktoren Jäger und Zöuner von dieſer Anklage freigeſprochen, dogegen wegen Beſeit eeee Kohlen zu 100 onen Mk. G. ſe ver⸗ e bgereeke Deler wulbe vantenig feqhtee und ſofort in Freitzeſt geſeßztt Sbende jihr badiſche Studiecende. Von Auslandsdeutſchen iſi dem 1 3— Kleckspeſbenten die Sunme von 10. N 1114 15 Rart für Zwecke der Studentenſpeiſung zur VBerfügung ge 10 1055 7 8 10 für die badiſchen Hochſchulen beßßteam ie Verteilung erf unter Anwendung eines zu dieſem Zwene d ſtehenden S füels 185 0 Aus Seit u. Leben mit Abſicht ng, ſondern bugg de Gericht Verkaufspreis W. 1923— Nr. 200 Anzeigenpreiſe: dei vorauszablung die el. Zeile Mk. 886,— Stellengeſ. u. Kamil.⸗Anzeig. aus Mannheim ermäßigke Preiſe Reklamen mk. 2400.—. Annahmeſcht.: Mittagbl. vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an veſtimmten Lagen, Stellen u. Rusgab. wird keine berantwort übern Höh. Gewalt. Streiks, Oetriebsſtörung. uſw. berechtig zu keinen Erſazauſpe. für ausgefall. od. beſchränet. Rusgab. os8. f. verſp. Rufnahm. v. Inzeig. Ruftr. ö. Fernſpr. oh. Sewühr. Serichtsſt Mannhelm Mannheimer Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſike⸗Jeitung verhandeln oder kapitulieren? (Von unſerem Mitarbeiter) § London, 29. April. Der Vertreter des„Daily Telegraph“ berichtet aus der franzö⸗ ſiſchen Hauptſtadt, daß die maßgebenden Pariſer Kreiſe den nitht zu leugnenden engliſchen„Sondierungen und Verſtändigungs⸗ bemühungen in Berlin“ weder Vertrauen noch Sympathien ent⸗ gegenbrächten.„Man traut nicht unſerm Vertreter in Berlin, Lord 'Abernon, man ärgert ſich über die Richtung des Foreign office, einen„weißen Frieden“, wie ihn Wilſon vor ſeiner Ankunft in Paris(bei Abſchluß des Waffenſtillſtandes) plante, in die Wege zu leiten. Loucheur vernahm aus dem Munde der erſten britiſchen Staatsmänner das Wor:„Auch wir würden nicht zurückweichen, wenn wir uns ins Ruhrgebiet vorgewagt hätten!! Weshalb, ſo fragt man mich hier, verlangte Lord Curzon von uns Franzoſen eine verhüllte Niederlage? Wir ſehen, daß ſich die Deutſchen be⸗ eilen, Vorſchläge auszuarbeiten, die den Charakter einer internatio⸗ nalen Behandlung des Reparationsproblems tragen. Die Berliner Regierung fühlte ſich durch die Haltung des Foreign 11 ermun⸗ tert, den rein franzöſiſch⸗belgiſch⸗deutſchen Konflikt auf internatio⸗ nales Terrain zu verſchieben. Sie beſteht auf lachhaften Wün⸗ ſchen(J, wie Verhandlungen auf gleichem Fuß, Bewertung der deutſchen Zahlungskraft durch ein fachkundiges Schiedsgericht, Bereithaltung gewiſſer Einkünfte und Hilfsquellen des Reiches ffür die Fundierung einer internationalen Anleihe, Mobiliſierung des Völkerbundes in der Sicherungsfrage, Regelung der Zukunft des Saargebietes vom reichsdeutſchen Standpunkt aus. Keine dieſer deutſchen Bedingungen hätte ſich in Berlin von den verantworklichen Männern vertreten laſſen, wenn Lord Curzon die Pünktchen aufs i geſetzt hätte. Daß die Rede des britiſchen Staatsſekretärs des Außenamtes im Intereſſe des europäiſchen Friedens und Wiederauf⸗ baues gehalten wurde, will man hier gern anerkennen. Sie ſchä⸗ digte aber Frankreich, weil durch die Erklärungen eine Geiſtesver⸗ faſſung in der öffentlichen Meinung Deutſchlands entſtand, die einer weitere tiefgehenden Korrektur bedarf. Nach Curzons Rede gibt man ſich in Deutſchland dem Wahnglauben hin, man werde mit Frankreich verhandeln könnenz indes ſteht es für das Kabinett Poincars feſt, daß es nur eine vorherige Kapi⸗ tulierung, eine bedingungsloſe Preisgabe des paſ⸗ ſiven Widerſtandes unter porbehaltloſer Auslie⸗ ferung der an dem paſſiven Widerſtande ſchuldtragenden ELe⸗ mente geben kann; erſt wenn dieſe Waffenſtillſtandsbedingung erfüllt iſt, wird Poincars die deutſchen Vorſchläge prüfen. Als Ausgangspunkt der deutſchen Propoſitionen muß das Zahlungsſchema des Londoner Abkommens(132 Milliarden Goldmark) angeſehen werden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Sanktion— Einmarſch in⸗ Ruhrgebiet— als vertragsmäßige Rechtshandlung von dem ſich unterwerfenden Schuldner anzuerkennen iſt In dieſen Sätzen faßt der Pariſer Vertreter des„Daily Tele⸗ graph“ die Stimmung der um Poincare geſcharten Männer des bloc national zuſammen. Das Blatt kritiſiert dieſe auf einen„gefährlichen Pyrrhusſieg“ gerichtete Ruhrpolitik de⸗ frangußder Kabinettschefe unfreundlich. Es erinnert daran, daß das Londoner den en von den britiſchen Fachleuten als undurchführbar verworfen worden iſt, abgeſehen davon, daß ſich auch der Vorgänger Barthous in der Reparationskommiſſion, Dubois, zugunſten einer Neuregelung der in Gold zu leiſtenten Reparationen ausſprach: die Verhandiungen Poin⸗ cares in London(Dezember 1922) ließen erkennen, daß von der fran⸗ öſiſchen ee das Londoner Abkommen ad acta geſtellt worden ſel.„Der r e Poincares überraſcht uns und macht uns ſehr beſorgt, denn wir glauben darin zu erkennen, daß die heutige franzöſiſche Regierung mehr auf die Vernichtung Deutſchlands zuſtrebt, als auf die Sicher ung der Repars⸗ tionen im Umfang des Möglichen und Erfüllbaren.“ 2 Deutlicher ſpricht der„Daily Expreß“, das Bonar Law direkt naheſtehende Blatt, zu den Franzoſen.„Wir fragen uns, ob Eng⸗ land ſeine Truppen am Rhein 525 darf, wenn Frankreich darabf ausgeht, einen Krieg, den es zur Eintreibung ſeiner Schulden unter⸗ nommen hat, mit einem Sie ge zu krönen, der Folgen zeitigen kann als gewiſſe Punkte des Verſailler Ver⸗ trages. Poincare hätte die deutſchen Vorſchläge ruhig abwarten ſollen. Er verdammt ſie aber im Voraus, weil Deutſchland nicht den aſſiven Widerſtand aufgibt. Wir meinen, die Frage der Aufhebung — deutſchen gewaltloſen Abwehr ließe ſich mit der des alt⸗ und enee Gebietes Man ſollte in Paris nicht ſoweit gehen, daß man die deutſchen Vorſchläge ungeleſen zurück⸗ 0 ie als Einleitung nicht ein„Hands off“ der Deütſchen ringen.“ 5 Im„Mancheſter Guardian“ ſtellt ein liberales Mitglied de⸗ Oberhauſes die verfängliche Frage, ob Poincare durch den„Sieg über Deutſchland den Türken einen Wink mit dem Zaun⸗ deece geben wolle.“ Als wir Tſchanak hielten, ſtellten ſich die ſtellt, wenn ranzoſen auf die Seite der Friedensfreunde; jetzt rüſten ſie in 5 5 50 den Anf b c, 5 urch einen Triumph über die Deutſchen vor, ahrlich, Poincgre⸗ Weltpolitik iſt ſehr e 7 Die franzoſenfreundliche„Morning Poſt“ hat ihre Geſchütze noch nicht aufgedeckt. Das konſervative Organ, deſſen Letber ſt aus Pakis die Inſtruktionen holt, veröffentlichte einige Mitteilungen über die„korrekte und geſchickte Art, in der die Deulſchen ihre Koh⸗ lenkäufe in England Nble engliſche Pfunde machen“. Eine Statiſtit der deutſch⸗engliſchen zeigt, wie glänzend die Kohlen⸗ barone in Cardiff und Hull abſchneiden.„Morning Poſt“ erwähnte, die deutſchen Zahlungen würden durch die Reichsbank geleiſtet. Dor⸗ auf kam aber aus Paris ein ſcharfes Wort:„England nimmt ſich das Gold aus der Reichsbank widerrechtlich, denn die Reichs⸗ bank hält Gold feſt, das in die Reparationskaſſe gehört.“ Das Blatt erhielt dieſe ſcharfe Bemerkung in einer halbamtlichen lag auf die Türken Note. Es bemerkt hierzu:„Der britiſche Sachverſtändige i die Reichsbank ein Privatunternehmen iſt.“ I den linksliberalen Zeitungen wird andauernd ſo geten, uls wäre man in Paris mit er engliſchen Vorarbeit in Berlin recht zufrieden. Die franzöſiſche Forderung, Deutſchland müſſe an der Ruhr dapitulſeren, wird nicht voll genommen.„Es handelt ſich um eine letzte große Geſte Poincares, der einen Scheinerfolg n will“, ſchreibt„Daily Chronſele, In„Dail News“ klingt ein ähnlicher Optimismus durch, deſſen ſtark in Zweifel zu ziehen iſt. Man nimmt in Citykreiſen en, daß IPeincare auf die engliſche Regierung einen Druck ausübe, um die bon ihm geforderte Kapftulgtion Deutſchlands durch en liſche Ver⸗ mitilung in Berlin plauſibel zu machen. Die„Tienes“ weiß gu melden, Poincare wünſche die Verhandlungen in mit dem Fohlenſundikat zu führen, deſſen Gebäude bereits— Vorausſicht der Ereignſſſe— eine franzöſiſche tahne ſchmückt. El.ichzeitig mit n Eſſener Verhandlungen lolln die Erörterungen des deutſchen „Sprſcblags ain der Wiedergeen e, Femm ſion ſtaftfinden. Wäh⸗ »Leiter der Grabung, Dr. Go 2. Seite. Ar. 20⁰0 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Mittwoch, den 2. Mai 1923 rend dieſer Konferenzen wäre die Herſtellung geordneter Zuſtände im Ruhrgebiete durchzuführen, und zwar in der Weiſe, daß ſich die deutſche Negierung dafür einſetzen ſoll, die deutſchen Eiſenbahner in den Dienſt der alliierten Eiſenbahnverwaltung zu ſtellen, und daß ſich die Zechenbeſitzer mit den. Arbeitern verſtändigen, die Koh⸗ lenförderung und alle damit zuſammenhängenden Leiſtungen auf Grund der kontraktlichen Kohlenlieferungen) zu ſichern. Nach Ord⸗ nung der Dinge würde der deutſche Vorſchlag ernſtlich in Er⸗ wägung gezogen werden.„Aber keinen Augenblick vorher!“ ſchreibt man der„Times“ aus Paris. Wir werden in den allernächſten Tagen ſehen, welchen Erfolg der neueſte Schlag Poincares gegen die Curzonſche Anregung in der öffentlichen Meinung Englands und weiterhin innerhalb der Regier erringen wird. Gewiß iſt, daß' die Pariſer Regierung nach der Rede Curzons etwas ins Wanken geraten iſt, den Deutſchen eine leiſe Ermunterung, Vorſchläge zu ſenden, zukommen ließ, aber Twahrſcheintich infolge der rechten Seite des bloe national— ihre Kapitulatfonsforderung in kraſſeſter Form aufſtellen mußte. Lord Curzon bahnte Verhandlungen an. Poincare wil Zuſammenbruch und Diktat. Er drängt England bis an die äußerſte Grenze der„wohlwollenden Neutralität“. Die Frage: „Verhandeln oder kapitulieren? iſt auch für das Kabinet Bonar Law von der allergrößten Bedeutung. die Cage im Nuhrgebiet Wieder einmal Strafgelder! Wegen angeblicher Sabotagehandlungen an Telephonleitungen ift die Stadt Duisburg von den Belgiern mit einer Strafe von 75 Millionen Mark oder 3571 Dollar belegt worden. der ſtell⸗ vertretende Regierungspräſident Lutterbeck proteſtierte gegen dieſe Maßnahme. Die Stillegung der Kokereien Seit etwa drei Wochen ſind die Kokszechen dazu übergegangen, einen größeren Teil der Kokereien ſtillzulegen, um dadurch zu ver⸗ — daß anſehnliche Vorräte in die Hände der Franzoſen und Belgier geraten. Dieſe Maßnahme, die einen ſchweren Entſchluß für den Ruhrbergbau bedeutet, iſt bereits bei über 60 Prozent der Ruhrkokereien durchgeführt. Nur ſoweit die Kokserzeugung un⸗ mittelbar in den Verbrauch deutſcher Werke übergeht, alſo niemals Lagermengen entſtehen, die dem fremden Zugriff ausgeſetzt ſind, ſind die Kokereien noch in Betrieb. Auch auf die Gasverſorgung der Städte wird Rückſicht genommen. * Ein klägliches Ergebniss Die Franzoſen haben, wie den Blättern mitgeteilt wird, aus dem ſebiet durch die Eiſenbahn von Anfang der Beſetzung an bis „April weggeholt: Kohlen 96 300 Tonnen, Ko ks 142 600 onnen; auf dem aſſerwege: bis zum 15. April Kohlen 168 000 Tonnen, Koks 25 000 Tonnen. Vor der Beſetzung wurden am Tage rund 60 000 Tonnen abgefahren. 4 paſſiver Widerſtand iſt„Sündee! Bei einem Vortrage, den ein britiſcher Abgeordneter in der Versmigung für den Völkerbund an der Pariſer Univerſttät hielt, erklärte Barthou, das franzöſtſche Mitglied in der Repara⸗ on: Jede Regierung, die in zwölfter Stunde beigetreten ſei, ſei durch ihre Unterſchrift verpflichtet, die Beſchlüſſe des Rates und der Verſammlung zu reſpektieren, und auch der paſſive Widerſtand ſei ein fündhaftes Verfahren.(). Da⸗ gefährden, wenn er vielleicht edlen, aber unvorſich⸗ tigen und ſehr gefährlichen Anregungen folge, Fragen in den Kreis ratungen ziehen, über die er nicht zuſtändig ſei, wie die Wiede ſtellungsfrage oder die Ruhrfrage. Frank⸗ reich werde ſich nicht bereit finden, die Angelegenheit ſeiner eigenen Zuſtändigkeit ſich entziehen zu laſſen, und ebenſowenig, wie verſichert werde, auch Belgien. Aber der Völkerbund ſei zu gut, gerade dieſen Fehler zu machen und einen Fehler zu begehen, bei dem er ſtraucheln werde. 4 Um die Deputats-⸗Kohle Nach Mitteilung der franzöſiſchen Beſetzungsbehörde ſind die De⸗ pubatstohlen von dem Beförderungsderbot ausgenommen, wenn von den Betriebsrüten der Zechen eine Erlaubnis ein⸗ gehelt wird. Da die Arbeiter jedoch ein Verhandeln mit der fran⸗ zöͤſiſchen Behörde ablehnen, wird dieſe franzöſiſche Freigabe als Spiegelfechterei gelennzeichnet.——— Weitere Jechenbeſetzungen F nee die in den letzten Tagen von den Franzoſen durchge⸗ führten Zechenbeſe wird heute folgendes mitgeteiſt: Von der Mont C 2 8.— bis drei tzt worden. ben der bereits gemeideten Beſetzung der Zechen Dahlbuſch und Graf Moltke eins und zwei haben die Franzoſen weiter beſetzt die Schachtanlage eins der Heche Recklinghauſen und Schacht⸗ anlage eins bis zwei der Zeche Marſchall Blumenthal. N 2 Die Cohnerhöhung im Eſten, 2. Mai. Der Schlichtungsausſchuß hat über! neuen— 7 ee— 2 n 7 i von —— 4—— 0 bis 12 vom Hundert gleichkommt. Kunſt und wiſſenſchaft 5 runz Dülbergs 50. Geburtsiag iſt Veranlaſſung, ſich und die Heggente ter an 1 lange nicht beachteten Deamaſiter zu er⸗ innern. Der jeßt in Berlin Lebende, der am 2. Mai ſein 50. Lebens⸗ jahr völlendet, Augt ſeit Jahren mit Kraft um die Palme des Dramas; ſeine dramatiſchen Werke, denen auch auf der Bühne r ſchöne Erfolg zuteil geworden iſt, haben auf den eigenen und ſchweren Wegen, die Dülbergs Dichtertum gegangen iſt, es lange icht leicht N* ſich durchzuſetzen. Die eigenſte Begabung Dülberg⸗ zaltet ſich enen dramatiſchen Schöpfungen, deren a um Magie des Blutes zu kreiſen ſcheint. Am bekaan⸗ teſten on iſt das„Korallenkettlein“ geworden, ein verboten und dann in Berlin und anderwärts doch aufgeführt.„Cardenio“,„Ka⸗ rinta von Orrelanden“ ſind andere beachtenswerte Werke und erſt kürzlich hat die Heauffabeung des Dramas„Tyrannen⸗Mörder“ in Königsberg erneut die Au ſch beſ auf den Dichter gelenkt. Als ſchriffſteller hat Dülberg ſich beſonders mit den nfängen der hollandiſchen Malerei beſchäftigt und die Kenntnis des Lucas van Le und ſeines Kreiſes weſentlich vermehrt. Sein für den Volks⸗ verband der Bücherfreunde Buch„Bom Geiſte der deulſchen Malerei“ iſt ſehr verbreitet. Auch über den Stefan George hat Dillberg eine einführende Abhandlung geſchrieben. 8. Die Erhaltung von Grünewalds Stuppacher Marienbild. Die Gefährdung des Suppacher Grünewald, von der wir berich⸗ teten, hat die zuſtändige Behörde, das württ ſche Landesamt Denkmalpflege, zum Eingreifen veranlaßt. Au m ergab die nterſuchung, die jetzt das Landesamt durch verſtändige vor⸗ nehmen ließ, 1 der Verfall zwar nicht raſch, aber fort⸗ eitel. Eine Verſammlung der Stiftung iſt ſetzt dem Ent⸗ kommen, den Grünewald dem württembergiſchen A7 für ſeine Sammlungen zu überlaſſen. uß en wi in Rom. Eine bedeutſame chliger neuer Grüberfund —— Entdeckung iſt kürzlich in Rom in der Nühe des neunten die geheimnisr nes an der Via Trionfale gemacht worden. Wie der lichen ſcen Kelferz Neigte ern Sear asgel „Notizie aus 5 bandel 1 f 3 Grab— dritten Jahrhundert des römi⸗ ſchen Kaiſerreiches. Die Inſchriften an der Sarkophagen laſſen er⸗ kennen, daß das Grabmal erbaut wurde für die kleine Oetavia Pau⸗ lina, die ſechsjährige Tochter des Octapius Felix. Der intereſſanteſte Fund in dem Grabe iſt eine etwa zwei Meter breite Wandmalerei die vorzüglich erhalten iſt und in leuchtenden Farben ſtrahlt. Es iſt hier das Elyſium dargeſtellt, der Ort, an dem die abgeſchiedenen Seelen leben: aber es iſt ein Elyſtum für die Kleinen, in das wir hier blicken, ein antikes Kinder paradies. Die Der 1. Mai In Berlin UE Berlin, 2. Mai.(Eig. Ber.) Die Maifeier in Berlin iſt bei einer außerordentlich ſtarken Beteiligung— man ſchätzt die Zahl der Demonſtranten auf Mann— im allgemeinen ruhig verlaufen. Lediglich vor der Univerſität kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen kommuniſtiſchen und ſozialiſtiſchen Studen⸗ ten einerſeits und Angehörigen farbentragender Verbindungen ande⸗ rerſeits. Die Stimmung wurde dabei ſchließlich ſo erregt, daß Schutz⸗ polizei herbeigerufen werden mußte, um die Anſammlungen zu zer⸗ ſtreuen. Die Sozialdemokraten und Kommuniſten hatten ſich auf eine gemeinſame Demonſtration geeinigt und als Hauptverſamm⸗ lungshlatz den Luſtgarten gewählt, wohin vom frühen Morgen an die Züge aus den verſchiedenen Stadtgegenden, meiſt unter Vor⸗ antritt von Muſikkapellen, marſchierten. Entſprechend den Wünſchen der Kommuniſten hatten die Sozialdemokraten auf das Mitführen ſchwarz⸗rot⸗goldener Fahnen verzichtet(11), ſo daß man faſt nur rote Banner mit den bekannten Aufſchriften ſah. Um 11 Uhr wurde die Feier vom Arbeiterſängerbund eröffnet und im Anſchluß daran hielten von etwa 40 Stellen aus die einzelnen Redner die bei ſolchen Anläſſen üblichen Anſprachen. Nach dem Geſang der Inter⸗ nationale nahm ſchließlich noch ein ruſſiſcher Kommuniſt das Wort, der die Erwartung äußerte, daß trotz einer kurzen Stagnation die Weltrevolution fortſchreiten werde. Als Vertreter der franzöſiſchen Kommuniſten nahm der Gewerkſchaftsführer Férése an der Demon⸗ ſtration teil. Im Kuhrgebiet Berlin, 2. Mal.(Von unſerm Berliner Büro.) Die von den freien Gewerkſchaften in Eſſen veranſtaltete Mai⸗Feier der Arbeiter⸗ ſchaft iſt ruhig und ohne Zwiſchenfälle verlaufen. Geſtern morgen fanden gewaltige Maſſendemonſtrationen ſtatt, an denen ſich mehrere Hunderttauſend Männer und Frauen beteiligten. In mit⸗ geführten Schildern forderten die Demonſtranten„Freiheit, Recht und Pölkerverſtändigung“. Die franzöſiſchen Truppen mieden die Straßen. Lediglich franzöſiſche Flugzeuge kreuz⸗ ten über der Stadt und beobachteten die Züge der Demonſtranten. Es wurden Propagandablätter herabgeworfen, die unbeachtet blie⸗ ben. Freiwillige Ordner ſorgten für Aufrechterhaltung der Ordnung und Diſziplin. In den Mittagsſtunden war die Kundgebung beendet. Auch in den übrigen Städten des Ruhrbezirks fanden derartige große Kundgebungen ſtatt. In München Der Maifeiertag hat zu keinerlei nennenswerten Störungen der Ruhe und Ordnung gefühet Lediglich in Schwabing kam es zu einem belangloſen Zuſammenſtoß zwiſchen Nationalſoz aliſten und Kommuniſten, bei dem den letzteren eine Fahne abgenommen un verbrannt wurde. Ein kleines Polizeiaufgebot trennte die Strei⸗ tenden. Die nationalſozialiſtiſchen Sturmabteilungen und die Vater⸗ ländiſchen Kampfverbände hatten ſich während der ſozialiſtiſchen Demonſtration am Vormittag auf dem früheren Exerzierplatz Ober⸗ wieſenfeld geſammelt. Landespolizei riegelte die Zugangsſtraßen ur Stadt ab, um eine etwa geplante Störung der ſozialiſtiſchen emonſtration auf der Thereſienwieſe zu verhindern. Mittags gegen 1 Uhr rückten die nationalſozialiſtiſchen Abteilungen wieder ab. Von der Regierung war weder Reichswehr noch Notpolizei aufgerufen worden. Vw˖mz. deutſches Neich Die neue Geſtaltung der Getreideverſorgung Berlin, 2. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Reichs⸗ tag hat vor kurzem die Aufhebung der Getreideumlage mit Beendigung des gegenwärtigen Wirtſchaftsjahres beſchloſſen. Die Erörterungen innerhalb der Regierung über die zukünftige Geſtaltung der Brotverſorgung haben nunmehr, wie wir hören, ihren Abſchluß gefunden. In dieſen Tagen geht ein Geſetzent⸗ wurf, der die Getreidebewirtſchaftung des neuen Ernte⸗ jahres regelt, dem Reichsrat zu. Die Vorlage trifft Maßnahmen, um die Schwierigkeiten der Uebergangszeit von der Zwangs⸗ zur freien Wirtſchaft möglichſt reibungslos zu vollziehen. Die Regierung wird ſich eine Reſerve in Höhe einer Menge bis zu%½ Millionen Tonnen zur Verfügung behalten. Es beſteht die Abſicht, dieſe Reſerven durch Liefſerungsverträge mit den Genoſſenſchaften zu beſchaffen. Nur für den Fall, daß die Verhandlungen, die darüber im Gange ſind, nicht zu einem Ergebnis führen ſollten, iſt geplant, noch eine Umlage in Höhe von etwa 1½ Millionen Tonnen zu erheben. Man hofft indeſſen im Ernährungsminiſterium zu dieſer Maßnahme, der allerhand Bedenken entgegenſtehen, nicht gezwungen zu werden. Um die Minderbemittelten, inſonderheit die Klein⸗ und Sozial⸗ rentner, ſowie die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen mit Brot zu erſchwinglichen Preiſen zu verſorgen, war vom Reichstag eine Sonderbelaſtung des Beſitzes gefordert worden. Die Regierung hat davon abgeſehen, die erforderlichen Mittel im Anſchluß an die Einkommenſteuer und Vermögensſteuer aufzubrin⸗ gen, aus dem Gedanken heraus, daß eine derartige Regelung ohne einen großen Beamtenapparat und ſteuertechniſche Schwierigkeiten nicht getroffen werden könnte. Der Geſetzentwurf ſieht vielmehr die Erſchließung einer einmaligen Quelle vor und zwar durch eine Abgabe in Höhe der Zwangsanleihe. Man will ſo eine neue Veranlagung und komplizierte Umrechnung vermeiden. Den Zwangsanleihepflichtigen wird auferlegt, einen Steuerbetrag einzuzahlen, der der bereits feſtgelegten die von einem geflügelten Eros in den Armen gehalten wird, gelangt auf einem von Tauben gezogenen Wägelchen in das einen ſchönen Garten mit blühenden Blumen darſtellende Paradies. Voran ſchrei⸗ tet der Seelenführer, Hermes Pfychopompos, der den Weg für die neuankommende Seele bereitet und die dichte Blumengecke durch⸗ bricht, von der umſchloſſen die Seelen anderer Kinder Roſen ſam⸗ meln. In der Mitte des Paradiesgartens befindet ſich eine Säule, auf der die Fackel der Hekate brennt, die in dieſem Königreich der Toöten Licht verbreitet., 8 Theater und Muſik Kirchenkonzert in der Chriſtuskirche. idelberger Gäſte— der e der Altſtadt Heibelber 75 den eder Aualtgen Chriſtuskirche ein Konzert vor 11 55 Haus, das ſeinen Anfan mit der Choralvariation„Herrlich lieb hab ich dich“ von Samue Scheidt nahm. Man muß ſeiner Abneigung gegen orgelſpielende —— zum Trotz geſchehen, daß Frau Hermine Renſch⸗Weiß emperament, geſundes Em inden und wandlungsfähigen Anſchlag la fehlt nur die ſtärkere der geformten Fähigkeiten. im beſten gelang ihr das Prälubium in Es⸗dur von Bach. Im übri⸗ en iſt— Renſch⸗Weiß eine begabte Schülerin unſeres einheimi⸗ chen Organiſten Arno Landmann. Von den anderen Soliſten ſtand Dr. Ernſt acke in künſtleriſcher n Uine an der 21 tze. Der vollklingende Tenor gab der Partie edle Einſe und Beſeeltheit. Bei Gu(Baß) hätte der Vortrag beſſer ſein müſſen, 9910 9 iſt der 7 einſchli 1 85 erreicht. Die Stimme hat wohl Tieſe und Volumen, aber ſein Baß tönt 1 0 nicht markig enug. Auch den beiden Sängerinnen Elſa Höhne rau Bopp räulein Erdmannsdörfer, Lehrerin Alt am Heidelberger Konſervatorium, kann man ein gutes Zeug ⸗ nis ausſtellen., Erfreüute die eine durch ihre warm tönende Stimme, die andere durch ſchöne, ſorglich mie auch n ee 0 Faln reiner und dürfen, aber er löſte ſeine 8 Zufriedenheit, ſo da Konzert einen an⸗ zinterließ und die Hrer großes Geſalen zeigten. H. Lz. Eine romantiſche Woche veranſtalten die künſtleriſchen 17 in AN in ber zweiten September⸗ hälfte. Sie waren dabei von dem Gedanken geleitet, durch be⸗ nſtaltungen auf den Gebieten der bildenden Kunſt, der Muſik und der Literatur jene unter dem Begeiff Jomantik 5 ſammengefaßte Strömung deutſcher Kunſt ſichtbar zu n, die vor 100 Jahren aus einer Zeit materieller und ſeeliſcher Not ent⸗ ſtanden, zum ſtarken Ausdruck deutſchen Geiſteslebens wirkt. Die Lalt der kleinen Oetavia, muſikgliſchen Darbielungen kriſtolliſieren ſich um die Perſon und und reiche Velehrung daraus ſchöpfen. erin von d Zwangsanleihe entſpricht. Die neue Abgabe unterſcheidet ſich nur in⸗ ſoweit von der Zwangsanleihe, als keine Anleiheſtücke ausgegehen werden und es ſich um eine einmalige Steuer handelt. Der neue ſetzentwurf, der nicht mehr der Genehmigung des Reichstags bedarf, ſoll nach der Durchberatung im Reichsrat am 1. Juniin Kra treten. 1255 ** * Die Arbeitsloſigkeit in Berlin iſt nach den letzten Mitteilungen ſtark gewachſen. So hat ſich die 5 der Arbeitsloſen allein in der Metallinduſtrie auf 21 000, die der Kurzarbeiter auf mehr als 170 000 erhöht. * Dem Verdienſte ſeine Krone. Die bekannten Kommuniſten⸗ führer Max Hölz und Mühſam wurden, wie die kommuniſtiſche Preſſe meldet, in Anerkennung ihrer Verdienſte zu Ehrenſoldaten des 346. ruſſiſchen Kavallerieregiments ernannt. Badiſche Politik Aus dem Zandtag Ign der am Freitag, 4. Mai ſtattfindenden Sitzung wird ſich der Landtag zunächſt mit der Präſidentenwahl befaſſen, aus del Abg. Baumgartner(An hervorgehen wird. Der Recht⸗ des Landtags befaßte ſich mit der Geſetzes⸗ änderung des Forſtſtrafrechts. Das Geſetz iſt den neuen Geldverhältniſſen angepaßt und enthält die Beſtimmung, daß bei einem Forſtdſebſtahl der Wert des Entwendeten nicht mehr nach beſtimmten Beträgen, ſondern nach Realwerten feſtgeſtellt wird. Gegen die Stimmen der Deutſchnationalen und des Landbundes wurde ein ſozialdemokratiſcher Antrag angenommen, wonach der⸗ jenige, der aus Not einen Forſtdiebſtahl begeht, ſofern der Wert des Entwendeten geringfügig iſt, nur auf Antrag verfolgt wird. Der neue badiſche Landtagspräſidenk Da der bisherige Präſident des badiſchen Landtages, Abg. Witte mann am 1. Mai d. J. ſein Amt als Präſident des Rechnungs“ hofes antritt, muß in der Landtagsſitzung am nächſten Freitag ein neuer Landtagspräſident gewählt werden. Das Zentrum, dem a ſtärkſter Partei des badiſchen Landtages das Recht zuſteht, den erſten Präſidenten zu ſtellen, ſchlägt Dr. Baumgartner vor. Die an“ dern Parteien werden vorausſichtlich dieſen Vorſchlag annehmen. Dr. Baumgartner war vor der Revolution Kreisſchulrat in Emmen“ dingen; ſeit 1919 iſt er Miniſterialrat im Unterrichtsminiſterium. Dem Landtag bezw. der Nationalverſammlung gehört er ſeit 1919 an, Der Neckar⸗Donau-ñanal Der badiſche Arbeitsminiſter Dr. Engler beſichtigte mit dem Haushaltungsausſchuß des badiſchen Landtages die Neckarkanaliſie⸗ rungsarbeiten und die Vorarbeiten zu der Stauſtufe bei Wieblingen d Allgemein herrſchte der Eindruck vor, daß man bei einem ſolchen Werke den Weiterbau nicht aufgeben könne, da die dadurch verurſach⸗ ten Schäden zu groß ſeien und viele Milliarden an Werten verloren gingen, zumal die Vorarbeiten außerordentlich weit gediehen ſeien. In der anſchließenden kurzen Sitzung des Haushaltungsausſchuſſes wurde erneut der Antrag geſtellt, der Regierungsvorlage über Neckarkanaliſierung zuzuſtimmen. Die endgültige Beſchlußfaſſung wurde jedoch verſchoben. Letzte Meldungen Die neuen Luſtverkehrslinien U5J Berlin, 2. Mai.(Von unſerm Berliner Bürd.) Das engliſche Flugzeug des Flugdienſtes Berlin—London hat geſtern früß mit 4 Paſſagieren, darunter dem Vertreter des„Mancheſter Guar⸗ dian“, den Rückflug von Staakenbach nach London angetreten. At Montag beginnt der tägliche Luftverkehr zwiſchen Berlin und London, und zwar fliegen die deutſchen, ebenſo wie die engliſchen Flugzeuge nur bis Amſterdam, wo die Paſſagiere umſteigen müſſen. Nur an einem Tage der Woche fliegen die Fahrzeuge bis London bezw. Berlin durch. Am Montag beginnt gleichfalls der Luftverkehr Berlin—Danzig—Königsberg und Königsberg—Memel Riga—Reval mit Anſchluß nach Helſingfors und ſpäter nach Moskau⸗ Ein großmütiger Verzicht 3 waſhington, 1. Mai.(Durch Funkſpruch). Der Treuhänder fül die Verwaltung des Eigentums von Angehörigen derſ ehemal; feindlichen Staaten aibt bekannt, daß er wegen der dur den Währungsverfall im Auslande hervorgerufenen Schwierigkeiten beſchloſſen habe, auf die Taxe von zwei Dollar zu verzich! ten, die von den amerikaniſchen Konſuln in Deutſchland für die Beglaubigung der Schriftſtücke erhoben würde, die ſich auf das zü⸗ rückgehaltene deutſche Eigentum beziehen. 150 * Bochum, 1. Maf. Hier kam es im Stadtparkpiertel zu Zuſam menſtößen zwiſchen Mitgliedern einer kommuniſtiſchen Hundertſchaft und Straßenpaſſanten, die nach Waffen durch, ſucht wurden. Infolge der Beſetzung der Feuermelder durch 1 derden Fen konnte die Feuerwehr nicht rechtzeitig herbeigehe werden. Berlin, 2. Mal. Die„Germania“ berichtet über die Feierlichkel ten, unter denen die Erhebung des fürſtbiſchöflichen Delegaten Aed Dettmer zum Weihbiſchof in der St. Hedwi skirche erfo— In der Kirche hatten ſich uü. a. Ehrengäſten der Reichskanz“ ler Cuno mit Gemahlin eingefunden. 80* Brüſſel, 2. Mal. Die Deiegiertenverſammlung der belgiſchen Eifenbahner, Poſt⸗ und Kaer henangeſteilten 25 eufe vormilio den allgemeinen Ausſtan 112 morgen(Mittwoch) beſchloſſen. das Werk Hans Pfihners, der perfönlich ſein Muffkdrama pen arme Heinrich im Stadttheater und ſeine Kantate Bon deutſcher Seele, in der Augsburger Süngerhalle dirigleren wird. Eim romantiſcher Kammermuſitabend wird ſelrn gehörte Werke der deutſchen Romantiker bringen und außerden wird im Stadttheater die Uraufführung eines romantiſchg Schaufpiels erfolgen. Deutſche Dichter werden über die Nomaut, ſprechen und neben einem Vortrag über die Romantik in der bi 1 denden Kunſt wird eine Ausſtellung von Werken neuere deutſcher romantiſcher Maler ſtattfinden. Mmannheimer Künſtler auswäris. Frau Martha Schweye!, eine Schülerin von Otto Horlacher, ſang am 15. A zum Mal öffentlich in einem Konzert des Deuiſchen Männergeſangverein Maic mit großem Erfolg. Jüricher Zeitungen ſchreiben:„In Fra artha Schweyer aus Mannheim konnten wir eine vielverſpreche talentvolle Sopraniſtini begrüßen, welche wir noch öfters zu här 1⸗ wünſchen.“—„Wir anerkennen beſonders ihre hohe muſikaliſche 20 gabung Mit innerer Teilnahme fang ſie die Arie der Cliſabeſh au Tannhäuſer“, ferner von Strauß„Ich trage meine Minne Brahms„von ewiger Liebe“; fein empfunden wurde Schuberts„2 Tod und das Mädchen“ wiedergegeben.“ iteratue Auf verbolenen Wegen. Reiſen und Abenteuer in Tihel 75 Zenry S. Landor. Mit 00 Abbildungen, 5 Chromotafeln une⸗ Karte. Leipzig, Verlag Brockhaus. Das verſchloſſene Land A00 bat auch heute nach den Reiz des Geheimnisvollen bewahrt, ablege ie Kriegszüge der Engländer und politiſche Umwälzungen bei⸗ Füblunanathme des Daila-Lama mit der übrigen Welt hel zu ürt haben. Die Verſuche der Engländer, den Mount Evereſ en beſteigen, baben Tihet wiederholt in den Bereich der allgeme gy⸗ Aufmerkfamkeit Mit Rückſicht auf das neu erwachte ⸗ tereſſe für Aber iſt es ſehr zu bearüßen, daß ſich Brocchaus in zig durch die Steigerung der Herſtellungskoſten nicht bat abhen en, E Werk Landore nen zu veröffenllichen das(chon bel ſelhe rſcheinen großes Auffehen erregt hat. Es iſt Landor in den. ſehr übel ergangen, viel übler als anderen Forſchungsreizefü, Beim Leſen dieſes aut geſchriebenen Berichts hat man das Gefth⸗ daß der Reiſende als Engländer zu ſehr auf ſeine Würde und an, lichen Rechte als Europäer vochte und daß er andererſeits manche ger fahren, in die er hineingeraten war, arößer anſah, als es bei ruhlan, Ueberlegung der ſall geweſen wäre. Aber gerade die temperaneiz volle Darſtellung der perſönlichen Erlebniſſe macht mit einen ibt. des Buches aus, das ein gut erfaßtes Bild von Land und Leute haben Auch die heranwachſende Jugend wird Freude an dem Buche —„ —— raee E es * S dabe Fördenern ſt hohe brachte nicht ein gin⸗ ſbergt dleh ein einziger Sturz vorkam. Der eineg n der Wande „Autwoch, den 2. Mai 1923 3. Seiie. Nr. 200 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) mMannheimer Mai-veranſtaltungen 1923 Erſte deutſche Muſikwoche zeilgenöfſiſcher Chorwerke. Neben den in der Mitte des Monats ſtattfindenden Reger⸗ ſindet nun Ende des Monats eine Muſikwoche ſtalt, die er Linie zeitgenöſſiſche Chorwerke berückſichtigen wird. An 8. danen, am 25., 26. und 28. Mal, werden Aufführungen ſtattfin⸗ 8 Programm in der Hauptſache ſeſtgelegt iſt. Es iſt dem —— dusſchuß in nicht immer leichter Arbeit gelungen, die Vereine meinſ annheimer Sängervereinigung zur Berwirklichung eines ge⸗ lichn amen Zieles zuſammenzufaſſen, und es iſt erfreulich, daß klein⸗ 1 edenken glücklich überwunden werden konnten. Dieſe erſte Nen uſtaltung iſt aleichſam der Auftakt für pätere in arößerem Rah⸗ ſtect gehaltene Veranſtaktungen gleichen Chorakters mit welter ge⸗ nr oiſ Ziel. Jedenfalls aber wird das Mannheimer Mufſkleben, 22 5 em auf dem Gebiete der Chorpflege, den größten Gewinn da⸗ künteben. wenn ſich die Chorvereinigungen auf ſo breiter Baſis zu 10 eriſch ernſt zu nehmenden Veraonſtaltungen öfter oder vielleicht da aueernd zuſammenfinden. ̃ witd K 25. Mai findet ein Doppelkonzert ſtatl Im Harmonieſaal Fra ammermufik geboten, und zwar werden u. g. geſungen: Bannchüöre von A. Mendelſohn(Pormſtadt); von Jul. Weiß⸗ 95 117 Freiburg): Alte fromme Weiſen, Frauenquartett; von andemith: Lieder der jungen Magd mit Streichquartett und wike begleitung, eine Kompoſition von Haus Gell. Im Muſenſaal caſt im einem populären Konzert das 16⸗Munerquarteit aus Eſſen Nhen Dem Programm liegt der Gedanke:„Deutſches Lied am bein zugrunde. Soliſt wird Alfred Höhn ſein. un Am 26. Maz wird als zweite Veranſtalkung im Nibelungenſaal ber Arcapello⸗Konzert ſtattfinden. Zmei Geſamtchöre der Sönger⸗ Volkeugung ſollen die Einzelbarbietungen umrahmen:„Deutſches bai Sgebet“ von Janoske und„Republikaniſche Hymne“ von Lend⸗ 5 Außerdem werden 2 Kammermuſiken für Bläfer dem Chor⸗ Steeert die nölige Abwechflunng geben: die„Serenade“ von Rich. und eine„Bläſerſuite“ von Herm. Grabner, die⸗ ur Uraufführung gelangl. 5 Ein Konzert großen Stites mit Orcheſter wird am 28. im Nibe⸗ Welſendaal die Muſikwoche abſchließen. Es gliedert ſich in einen kabllichen und eizen geiftlichen Feil deſſen Höbepunkt die Wieder 9 von Max Regers in Mannheim noch nicht gehörtem„100 A Um ſein wird. Der Heidelberger Bachverein unter Leitung H. Poppen iſt dafür gewonnen. Ferner wird der Lehrergeſang⸗ das„Sroße Halleluje“ ſeines 2. Leiters Gaber Einn Vortrag bringen. Im erſten Teil wird E. Kleiber die orcheſtrol⸗ ſolgtertung„Feierlicher Einzug“ von Rich. Strauß dirigieren, dann lingen u. d. Chöre von Käun, Marx, Gellert(Sieg des Früh⸗ ags). Soliſten ſind: Anna Karaſek und Hans Bahling. Dieſe kurzen Angaben zeigen, daß die Veranſtalter ihre Auf⸗ Erß ernſt nehmen. Man darf hoffen, daß dieſe erſte Veranſtaltung kfolg haben wird und daß ihre Wiederholungen eine Förde⸗ dabe der Chormuſikpflege in der Stadt wie überhaupt zur Folge n werden. Der zweite Tag der Mai⸗Pferderennen — Wieder Maſſenbeſuch! Diesmal zeigte ſich Jupiter Pluvius Nn der freundlichſten Seite. Das Wetfer war geradezu ideal ſchön. klar einige winzige weiße Wölkchen ſchwammen nach am blaß⸗ Diuen Frühlingshimmel, als zum erſtemmal die Stariglocke ertönte. zue Sonne meinte es ſo gut, daß drüben am Neckardamm die Menge unter den weni n ſchattenſpendenden Bäumen dicht zufammen⸗ Sutte Und 8uf Promenade vor der Tribüne mußte der Fondenſchirm aufgeſpannt werden. Wir waren in der Lage, un⸗ die Maimarkt⸗Flachrennen von der weißen Bank aus anzuſehen, gegenüber dem Sattelplatz jenſeits von der Eintaufgeraden für l Stallperſonal aufgeſtellt iſt. Von hier aus halten wir nun halegenheit, den richt gen Eindruck von dem Bilde in uns aufzu⸗ Aher das die Rieſen Menſchenmenge cuf der Tribünenſenie bar. Ses iſt überwältigend. Vom im Vorfahr neugeſchaffenen Fone llatz⸗Stehplatz dis hinunter zum Kopf an de Die Tribünen bis hinauf zum Dach überfüll. Die Stabinitat Ein Dauten iſt wahrlich geſtern wieder gründlich erprobt worden. Nenicrauſen geht durch die Nieſenmenge, fanft anſteigend vom miſſimo bis zum Forde, als der von den ganz Schlauen getipte 80 auf der Gewinnſeite dem Ziele zuſtrebt und in prächtigem 75 Konkurrenten abweiſt. 25 ſportliche Verlauf des zweitden Tages wäre wieder reſtlyz aürigend geweſen, wenn im ſechſten Rennen ſich mehr Pferde ſtr Start eingefunden hätten. Es war der Rennleitung trotz ange⸗ kurrentter Bemühungen wichtt möglich, auch nur 290 Und en gegen Dr. Lindenbergs Orne auf die Beine zu bringen. Vann 15 die Stute mit B. Seihert im Sattel allein über die ſpiel r Reiter galoppierbe, um das wenig ſehenswerte Schau⸗ ſchebzukürzen, nur einen Teil der Strecke ab, um den Renn⸗ Pouctreſten zu 1„Die Enttäuſchung über den Ausfall des daß ich wertvollen Rennens war allgemein. Dabei iſt zu bedenken, von 4% Millionen zu verdienen waren, da der urſprüngliche Preis dem 80 M. mit 700 guuftipltztert werden muß. Es wird von wetteseſuch des dritien Tages abhängen, ob der Mulkipltkator eine berene Erhöhung erfährt. Das Direktorium des Badiſchen Renn⸗ deranz it dagu gern bereis da die Nennen nicht zu dem Srpecke aeer werden, um die Kaſſe zu füllen, ſondern um den Renn⸗ Gewinnfummen zur Erhaltung und lihes ung. der deutſchen Pferdezucht zuzuführen. Außergewöhn⸗ lokaßes Intereſſe rief der Kampf um den von Firmen des ampf fimer Einzelhandes geſtiſteten Modepreis hervor. Der End⸗ höreg ſpielte ſich zwiſchen zwei Pferden ab, die Munngeimern ge⸗ acht, Naive, die am Sonntag die Ueberraſchungsquote von 195 der beß iſt nämlich in den Beſtz des Herrn Reith, des Inhabers Airchbachnten Weinwirtſchaft„zur Hütte“ übergegangen, während deſchlage der von Naive nach prachtvollem Kampf um Halslänge Sa 8 70 wurde, Herrn Sachs, dem Inhaber des Modehauſes Dachs gebört. Fortung hat es num doch nicht zugegeben, daß Herr Kuſchun en von Kollegen geſtifteten Preis einheimſte. Die Ent⸗ Verden sdüber dieſen Ausgang des Rennens iſt von Vielen geteilt worden da auf Kirchbach ſchon vorher von arnwärts ſtark geſetzt ſich ſpezerar. Der ſehr gud ausſehende dunketoraune zung 55 in dieſem Rennen prachtvoll hielt, verdient dieſe Beach⸗ Eirden Fenticg it ihm am letzten Rennzag noch ein Sieg be⸗ Geſichten er verdient ihn wirklich allein ſchon vom rein ſportlichen zweiſer Nnte aus. Lokalpatriotiſche Gründe kommen hier erſt in, Die Wettluſt 8˙ 1. Hluſt war ſo ſtark wie am erſten Tage, der Geſamt⸗ dementſprechend.— Publikum ſtand mit bewunderungs⸗ Slariglog eduld Polenniſe und war froh, wenn nicht vorzeitig die läutete. Sämlliche Rennen wickelten ſich ohne Unfall eſamte bechniſche pte wie immer vorzüglich. Auch der Dee Stobeſpielt zu haben. Ueberraſchungen blieben diesmal Das döchſte Platzquoten waren dur auffallend niedrig. digend zu b Naive im Modepreis mit 38. Es iſt zut nun a hen, daß dem Badiſchen Renpverein das Wetter⸗ Helfe die arch noch für den dritten Tag treu bleibt und auf dieſe Wen⸗ cer ee d die 10—— en wnee 9⁰ eitung und Durchführu Maimeelngs erworben die gebüßrende—— n. 5 Sch. uge Nu der Erfindermeſſe Mannhelm. zu ſehen, einſtellbare 7 ift altellbare Dauerklinge, die in der Wandelhaſle Auleitige Wee das Intsreſſe der Sethſtzaſterer erweckt und findet leeen Keftertnmeng durch die Berzüge, die ſie gegendber den 1 d l. ae eſen Eir ſehee de ee enhe e Na teen gee 1— ein 5 .8%% eiſen geſtattet. en wiriſchaftlichen und ſeh Sand ſn Weenane e Ing. A. Weimer, Buchen i. 42 Vandelhalle) eine kinotechniſche Reuheit, die — Deieer⸗ len Ruf genießt. Es iſt dies die Kinoblende Wroſcktidns,. Dieſe erzielt eine 50prozenkige Stremerſparnis Vogenlampen bei keuſtant heſtem und chbfolut ſotobetrieb ſchien undgang durch die Ausſtellung kragen wir d0 „Imeinnicht, das Üferränder und andere nuſſe flimmerfreiem Bilde. Dieſen Tatfachennachweis exbrachte die fach⸗ männiſchen Prüfungsergebniſſe des In⸗ und Auslandes. Noch einen weiteren nicht zu unterſchätzenden Vorieil bietet die Kinoblende „Syſtem Weimer durch das abfskut limmerſreie Bild wie durch die große Stromerſparnis. Weiter dürſte von großem Iniereſſe da⸗ Lehrmodell„L e e ſein, deſſen Ausbau die Ma⸗ — 5 der Zukunft ergeben wird. Schnelder S. Cahn hat das odell eines Wohnwagens ausgeſtellt, der recht praktiſch ein⸗ geteilt iſt und bei der gegenwärtigen Wohnungsnot erhöhte Bedeu⸗ tung erlangt. 5 5 120 Die impoſonle Ausſtellung der Rheiniſchen Geſellſchaft für Schiffsausrüſtung und Fabrilbedarf Mehr& Schäfer befindet ſich im Mittelpunkt des Nibekungen⸗Saales. Auf einem großen Schiff zeigt die Firma die Unſperſalität ihrer Leiſtungsfähigkeit und es iſt zu bewundern, daß die Ausſteller trotz der Lahmlegung der Rheinſchiffahrt die Hände nicht in den Schoß legen, ſondern munig ein Werk angefaßt haben, das der hohen Be⸗ deutung ihres Unternehmens entſpricht.— Die Pläne für die Aus⸗ ſtellung„Das ſchöne Heim“ im Verſammiungsſaal des Roſengartens, in der muſtergültige Raumkunſt mit künſtleriſchem Geſchmack aufs ſchönſte harmoniert, ſtammen vom Tapeten⸗ und Kunſtgewerbehauz Bopp⸗Mannheim. 6 41 Früßfahrsmeſſe ſüddeutſcher Senoſſenſchafts⸗Orogiſten Als weitere Ausſteller ſind nach nachzutragen die Firma Psering u. Co., Frankfurt a. M. mit ihrem ſeit 30 Jahren ein⸗ geführten Doerings EGulen⸗Toilette⸗ und Naſierſeiſen; die Firma Bergmann u. Co., Radebeul⸗Drezden mit ihren bekannten Toi⸗ lettefeifen und Parſümerien: die Firma Dr. M. Albersheim, Frankfurt a. M. mit Parfünterien und kosmetiſchen Erzeugniſſen, und die Firma Pifania, Karlsruhe, die ein großes Lager guter Schwämine für den Hausgebrauch ausgeſtellt hatte. Eine Probier⸗ ſtube hotten noch eingerichlet die Weinbrennerei vorm. Gebrſider Macholl.⸗G., München(Vertreter E. Koch, Mannheim). In guffallend ſchönem Arrangement hatte der Generalbevollmächtigte Theodor Weimann, Moinz die Qualitätserzeugniſſe der Dujardin u. Ep., G. m. b.., unier denen die Spezialität Duſardin„Delikateß⸗ brund“ hervorgehoben zu werden verdient, zur Schau geſtellt. Maimarktdienstag „Wer zählt die Bölker, nennt die Namen?“ Dieſe Worke Schil⸗ lers aus der Ballade„Die Kraniche des Ibykus“, konnte man auch am geſtrigen Tage ausſprechen. Ein ſo ſtarker Verkehr wie am geſtrigen Maimarkt⸗Dienstag war ſchon lange nicht mehr feſtzuſtellen. Mannheim hat geſtern wieder ſeine alte Anziehungskraft bewährt, denn der Zuſtrom der Fremden war ganz enorm. Vormittags hielt die Sozialdemokraiie ihre Heerſchau ab, nachmit⸗ tags aber pilgerte alles was gehen und ſtehen konnte, auf das Rennen oder zu den verſchiedenen Veranſtaltungen. Man kann wohl ſagen, daß ganz Mannem auf den Beinen war. In den Vororten ſuh man viele Leute mit Feldarbeiten beſchäftigt. Auch in den Schrebergärt⸗ chen wurde fleißig gearbeitet. Vielen war der geſtrige Maifeiertag erwünſcht, ebenſovielen aber auch nicht. Als halb Mannheim noch im Schlafe lag, marſchierte eine kriegsſtarke Kompagnie Franzoſen über die Rheinbrücke nach Mannheim. Tagsüber waren die Wach⸗ poſten jedoch eingezogen und nicht ſichtbar. Auch die Abſperrungen bei den Poſten waren tagsüßer entfernt. In den Abendſtunden zogen die Wagznannſchaften jedoch wieder auf und mit ihnen wurden auch die Abſßßerungen wieder angebracht. Um 10 Uhr begann der Mai⸗ uUmzu der Sozioldemokratie. Die verſchiedenen Vereine und Ge⸗ werkſchaften marſchierten mit klingendem Spiel nach der Sammel⸗ ſtätte, die früher auf, dem Meßplatz war, diesmal aber nach der Hildaſtraße und dem Goetheplatz in der Oſtſtadt verlegt worden war. Der Demonſtrationszug ging dann durch die Breite Straße, die Bis⸗ marckſtraße, am Totterſall vorbei in die Seckenheimerſtraße und ſchwenkte dort nach dem Roſengarten ein, wo ſich nach zwei An⸗ ſprachen der Zug auflöſte. Die Beteiligung an dem Demonſtrations⸗ zug war dieſes Jahr außerordentlich ſtark und gegenüber früheren Jahren bedeutend zahlreicher. Insbeſondere war es die Jugend, mit der ſich die Sozialdemokratie einen ſtarken Nachwuchs ſichert. Dieſe bildete auch einen großen Prozentſaß der Zugsteilnehmer. Der Borbeimarſch des Zuges dauerte eine Stunde. Das große Intereſſe an der Erfindungsmeſſe hält unver⸗ mindert an. Sgweit wir vernehmen, ſind die Ausſteller mit dem bisherigen Verkhuf der Veranſtaltung ſehr zufrieden. Da die Aus⸗ ſtellung nur noch bis zum 3. Mai geöffnet iſt, ſo würde ſich eine rechtzeitige Beſichtigung empfehlen. Das ganze Ausſtellungsmaterial iſt derart überſichtlich angeordnet, daß alle Gegenſtände bequem zu⸗ gänglich ſind. Neben den Auslagen der Induſtrie und des Gewerbes ſind es namentlich die 150 Erfindungen, die teils in Modellen, teils in Zeichnungen ausgeſtellt ſind und auch während des geſtrigen Tages einer eingehenden kritiſchen Prüfung unterzogen wurden. Nachmittags 3 Uhr öffneten dann die Meßbuden ihre Verſchläge und Zeltverſchlüſſe, worauf ſich ſowohl auf der Verkaufs⸗ wie auf der Schaumeſſe das übliche Markttreiben entwickelte Der Verkehr war ſo ſtark, daß man ſich nur mit Mühe durch die Menſchenmaſſen hin⸗ durcharbeiten konnte. Auf beiden Meſſen herrſchte Großbetrieb. Begünſtigt wurden all die mancherlei Beranſtaltungen durch herrlichen Sonnenſchein und prächtiges Frühlingswetter, das Alt und Jung hinauslockte ins Freie. Neben den pielen Fremden, die geſtern hier ankamen, ſtellten ſich noch andere Gäſte ein, nämlich die erſten Schwalben, die man geſtern erſtmals in dieſem Jahre in größe⸗ ren Scharen beobachten konnte. Badeluſtigen dürfte die Mitteilung willkommen ſein, daß das Städtiſche Rheinbad an der Stepha⸗ nienpromenade aufgefahren wurde und demnächſt den Betrieb auf⸗ nimmt. Hält das aute Wetter weiter ſo an, was auch für die Feld⸗ und Gartenarbeiten dringend wünſchenswert wäre, ſo ſteht die Oeff⸗ nung des Rheinbades ſchon für die nächſten Tage bevor. Ob ſich aber bei dem von den Stadtpätern feſtgeſetzten hohen Badepreis viel Badeluſtige einſtellen, iſt ſtark zu bezweifelnn. ch. 1 Die Gärtnerkunſtt hat heuer wieder hier den Renm⸗ und Meßbeſucher ihre Freude daran haben. Die beiden herrlichen Anlagen rechts und links vor dem Waſſerturm prangen mit Goldlack⸗, Stiefmütterchen⸗ und Veilchenbeeten. — 75— wird die Fremden das ſehenswerte Rondell hinter dem ſerturm überraſchen. Da es tief liegt, kann es von ſeinem Rand qus bequem überſchaut werden. Friſch grüne Nafenplätze ſind durch Maßliebchen beperlt. Graugrüne Buchsrabatten(por der große Ausſtellung im Jahre 1907 angelegt), durch dumkelgrünen Buchs eingefaßt, ſind durch hübſche hohe Buchskugeln unterbrochen. Den Hauptſchmuck bildet heuer der Goldlack mit ſeinen gefüllten, gelb und braunrot geſprenkelten Blütentrauben. Ein durch dieſe lark peilchenartig duſtenden Blumen gebildeter herrlicher Ring umſchließt eine große, klare Waſſerffläche. 15 Der Goldlack wird auch kurzweg Lack genannt, dann auch Lackviole, gelbe Viole, Steinviole, gelbe Ler⸗ koie. Er wächſt auch da und dort an ſteinigen Stellen und alten Mauern wild, ſo am Heidelberger Schloß. Der Goldlac ge⸗ hört wie die Lepkoie zu den Kreuzblütlern und iſt faſt in ſedem Die Mädchen legen Sonntags vor dem Kirchgang vom„Gelb⸗ veigelein“(Geeleveichele“) ein Zweigchen in ihr Geſang⸗ buch, weil es ſo gu„ſchmackt. Das Stiefmütterchen heißt auch dreifarbiges Vellchen (Bioia tricolor) und iſt auf Feldern und Triften h 717— verſchiedenen Arten(groß⸗ und kleinblütig) zu. Von ihnen ſtammen die ſchönen Garxtenſtiefmütterchen(Benſees) ab. 2 Srößen, in welcher wer ſelvo die kung die ſamtenen Blumen hervorg 5 Beegißmeinnicht kommt wild in verſchiedenen Arten Das überaus zart gebaufe, Kebliche 8⸗ en bewohſit, wird ſehr oft auf Wanderungen zum Jinmnerſchmuck Wclee Es hal ſich ſchon var alters dürch die pröchtig blauen, mit gelb zm Stern geſchmückten Blüten belisbt gemwacht unnd gilt als Sinnbitd Bor. der Liebe und Treue, ſo Schönes geſchaffen, daß auch die frem⸗ Dorfgarten zu finden, wo er den ganzen Sommer hindurch blüht..46 tigung zum B artnerkunſt durch planvolle Bered⸗ An unſere Leſer! papierpreiſe, Gehälter, Töhne und ſonſtige Unkoſten ſind für den Mmonat Mai weiter geſtiegen, trotzdem wollen wir von einer Erhöhung des Bezugspreiſes für den Monat Maoi abſehhen. Wir müſſen uns aber vorbehalten, bei weiterer Stei⸗ gerung der Unkoſten im Faufe des Monats eine Uacherhebung vorzunehmen. 15 Mannheimer General⸗Anzeiger. 75 Wer über die Meßtage Beſuch bekommt und zwei Stünd Zeit findet, wandere mit Neſem auch hinaus in unſeren herrlie Waldpark, und zwar auf demni Rheindamm. der mit ſeiner jetzt blühenden Apfel⸗Allee prangt. Etwa 250 Rieſen⸗Roſen⸗ ſträußße entzücken da Aug und Herz. Ganz beſonders prächtig iſt die eima ein Kilometer lange, ſchnurgerade Strecke zwiſchen dem Stein⸗ blockhaus und der Gießenſchleuſe. Bei ſonnigem Wetter wetteifern Millionen von Bienen und Hummeln in den duftenden Blüten mit den Hunderten von Neugärtnern und Gärtnerinnen daneben in erfreulicher Arbeit. Göller, Städtiſche Nachrichten Profeſſor Rautzmann 7 Am vergangenen Freitag wurde Profeſſor Philipp Kautz⸗ mann, der im vorigen Jahre nach 33jähriger Wirkſamkeit om hie⸗ ſigen Gymnaſium in den Ruheſtand getreten war. in ſeiner Heimat Sindolsheim bei Oſterburken unter ſehr großer Beteiligung der Ge⸗ meinde zu Grabe getragen. Der Geiſtliche knüpfte ſeine tiefempfun⸗ dene Grabrede an das Wort aus der Offenbarung an: Sei getreu bis an den Tod, ſo will ich dir die Krone des Lebens geben. Worte des Abſchieds ſprachen am Grabe unter Niederlegung von Kränzen Pro⸗ feſſor Wendling für das Lehrerkollegium des hieſigen Gumna⸗ ſiums, Profeſſor Hirſch⸗Heidelberg für den Philologenverein Hei⸗ delberg, Pfarrer Karl Achtnich⸗Sennfeld für die früheren Schüler und Oberprimaner Kehrberger für die Oberprima, Kautzmann⸗ letzte Klaſſe. Ein Mädchenchor ſang vor dem Trauerhauſe und am Grabe. Es war eine weihevolle, erhebende Stunde auf dem ſchön⸗ gelegenen Friedhof, wo rings die Bäume in vollem Blütenſchmucke prangten. Einmütig kam in allen Reden zum Ausdruck, welch reich⸗ geſegnetes Leben ſeinen Abſchluß gefunden hat. Mit Profeſſor Kautzmann iſt einer der tüchtigſten und verdienſt⸗ vollſten Lehrer unſerer höheren Schulen dahingeſchieden. Er war ein Mann von feſtem, unantaſtbarem Charakter, non umfaſſendem Wiſſen, von raſtloſem Fleiß und treueſter, gewiſſenhafteſter Erfüllung der Pflicht. Er vermittelte ſeinen Schülern gediegene Kenntniſſe, er wollte aber auch ihr Erzieher und Freund ſein. Begeiſtert für des Große und Schöne des klaſſiſchen Altertums, verſtand er es, ſeine Schüler in die Welt der Alten einzuführen und aus ihren, reichen Bildungsſchätzen ihnen für ihr ganzes Leben etwas mitzugeben. Im Kreiſe der Kollegen war Profeſſor Kautzmann hochgeſchätzt. Er war jahrelang Vertrauensmann des Lehrerkollegiums und deſſen Vertre⸗ ter im Beirat der Schule. Ein guter Teil ſeiner Lebensarbeit iſt nie⸗ dergelegt in den ſorgfältig gearbeiteten, im Bunde mit den Pro⸗ feſſoren Dr. Pfaff und Schmidt herausgegebenen lateiniſchen Uebungsbüchern, die noch lange die Grundlage des lateiniſchen Unter⸗ richts bleiben werden. Für manchen Verein, für manches gemein⸗ nützige Werk war Profeſſor Kautzmann eifriger Förderer. Stets war er gerne bereit, Not zu lindern. Regſten Anteil nahm er auch am kirchlichen Leben und war lange Zeit Mitglied der evangeliſchen Kirchenvertretung. Zahlreiche frühere Schüler trauern um den Ent⸗ ſchlafenen und gedenken danzar deſſen, was er ihnen geboten hat. Aber weit über deren Kreis hinaus wird man innigen Anteil nehmen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Möge das Erziehungs⸗ ziel, das dieſem treuen Schulmann und entſchiedenen Vertrezer der humaniſtiſchen Bildung vorſchwebte, auch in den Stürmen der Ge⸗ genwart ſich behaupten und auch für das kommende Geſchlecht ſich als Segen erweiſen. e 7 9 Aus der tvang. Semeinde Der Kirchengemeindeausſchuß der Evang. Geſamt⸗ kirchengemeinde Mannheim hielt am 26. ds. Mis. in Sälen der Chriſtuskirche ſeine 2. diesjährige Tagung ab. Der Vorſitzende, Stadtpfarrer Ren z, gedachte nach Eröffnung der Sitzung des Hin⸗ ſcheidens der unvergeßlichen Großherzogin Lufſe, deren Segens⸗ puxren noch lange in unſerem badiſchen Lande ſichtbar ſein werden. nsbeſondere hatte ſie für die evangel. Kirche und die mit ihr in Verbindung ſtehenden Anſtalten der chriſtlichen Liebestätigkeit ein warmes Herz. Die Verſammiung ehrie ihr Andenken durch Erheben von den Sitzen. Zur Beratung ſtand der Anſrag des Geſamt⸗Kirchengemeinde⸗ rats, nach dem zur Gewinnung von Mitteln für die ſenden Ausgaben eine vorlzufige Ortskirchenſteuer für das Jahr 1925 in Höhe des(fachen Betrages der Steuer des Jahrez 1922 erhoben werden ſoll. Zur Begründung der Vorlage gab der Vorſitzende ein eingehendes Bild von der Finanzlage, aus dent zu entnehmen iſt, daß die kürzſich zur gelangte Kirchenſteuer des Jahres 1922 zur Deck der Ausgaben dest ſenen Wirtſchaftsjahres kaum ausreiche. Ein Betriebsfonds iſt nicht mehr vorhanden. Trotz Kubeat Sparſamkeit und erheblicher Ein⸗ ſchränkung ſeien die Ausgaben zahlenmäßig ins Ungemeſſene ge⸗ ſtiegen. Nach der vorläufigen tſtellung belrage der Steuer⸗ bedarf für das Jahr 1923 ca. 200 Millionen Mark. Da mit der endgültigen Konſtatierung der Kirchenſteuer vor Ablauf dieſes Jahres nich! zu rechnen iſt, und der laufende Geldbedarf nicht durch Anlehen gedeckt werden kann, bleibt nur ein Ausweg, eine vor⸗ läufige Kirchenſteuer zu erheben. Der Einzug ſoll alsbald mit zwei Zahlungsterminen geſchehen. Gleichzeitig wird auch der Landeskirchenſteuernachtrag zum Einzug gelangen, der imfolge nachträglicher Erhöhung der ſtaatlichen Grund⸗ und uer für 1922 erhoben werden muß. Nach Empfehlung der Vorlage durch den Vorſtand der Kir emeindevertreter Geh. Hofrat Dr. Schneider, fand die Vorlage nach kurzer Debatte einſtimmige liten dle beulſägplh 5 1 910 ſagen, die hauptſächlich die Erhöhung der Bezüge der Angeſtellten betrafen, zur Erledigung. 5 *Eiſenbahnverkehr. Vom 1. Mai an wird der Vorortzug 3057, Schwetzingen ab 10,24, Mannheim an 10,50 ae wieder geführt.— verkehrt der Zug 852, Hei⸗ delberg ab 7,10, Mannheim an 7,38 Vorm. nun wieder täglich.— Wegen der Verkehrsunterbrechung zwiſcher Appenweier und Offenburg werden die vom 1. Mai an 8 Karlsruhe und Offenburg vorgeſehenen Eilzüge 152, Karlsruhe as .55 vorm. und 153, Offenburg ab 9,12 nachm., vorerſt noch nicht geführt. Infolgedeſſen fallen auch die Züge 823, Baden⸗Baden ad nachm. und 824, Boden⸗Oos ab 10.10 nachmittags zunächſt nocz 5 45 5 Strecke 19 8 fallen ie v„Mai an vorgeſehenen Züge 337, Heidelberg ab.50 vorm., und 386, Würzburg ab.15 nachm. bis au aaee aus. Die Marien⸗Apotheke in Manußeim⸗Neckarau. Dem Ayotheker Suſtav Hattingen in Mannheim⸗Neckarau wurde die Berech⸗ eb der Marien⸗Apotheke in Mannheim⸗Neckarau eer ———— 77 beseitſgt sieher alneangen Lelemollil. Hermhaut a. d. Fußsehle versekwindet durck Lebewohl-Ballen-Sdieiben. in Drogetien u, Apotheken. BI76 Man verlange ausdiiletdien„Lebewokl'“. Sachſen al der do Der 1 ber Erleichterun 4. Seite. Nr. 200 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. Mal 1925 „Pr ifung für das höhere Cehramt 1923. Auf Grund der im 25 1025 dege genen eiſe für das höhere Lehrame ſind für beſtanden erklärt worden, in der Abteilung für neuere Sprachen und Geſchichte: Kochendörfer, Fritz von Mannheim; in der Al keilung ie Mathematik und Naturwiſſenſchaften: Amend, Roſa von Mannheim, Schaile, Dr. Walter, von Mannheim. Verhaftung von franzöſiſchen Spitzeln. Die Gendarmerie in Schwetzingen hat einen guten Fang gemacht. Auf dem dot⸗ — 5 Bahnho verhaftete ſie im Laufe des Montages nicht weniger als fechs Spitzel, die von der linken Rhein⸗ ſeite ins unbeſetzte Gebiet kamen. Darunter ſoll ſich auch ein Mit⸗ täter an dem Eberbacher Ueberfall auf einen Deutſchamerikaner be⸗ finden. Die Verräter— es handelt ſich nur um„Deutſche“— wur⸗ den zur Unterſuchung nach Mannheim abgeführt. * Die Mittelſtandsſelbſthülfe, deren Räume ſeit dem 15. März in M Sa(alte Dragonerkaſerne) ſich befinden, iſt beſtrebt, die Aufgabe die ſie ſich*2+ hat, nach Kräften zu erfüllen. Dank der Mithilſe einer Anzahl aufopfernder Damen hat die Mittelſtandsſelbſthilfe ſchönſte Erfolge zu verzeichnen Es ſtehen gegenwärtig zum Verkauf: ſene B ſtälde aller Art(Porzellan, Kriſtall, Silber) Bilder und ſchöne Bücher,—— Haushaltungsgegenſtände uſw.— Die Mittelſtandsſelbſthilfe erwartet gerne die Beteiligung der Mitbür⸗ ger.— Wir verweiſen auf die Anzeige. veranſtaltungen *Im Apollo-Theater wird dieſen Monat eine große Ring⸗ und Bopkampfkonkurrenz um den Apollo⸗Ehren⸗ preis ausgetragen. Nach einem vorausgegangenen guten VarietésTeil betreten die Ringer die Matte. Geſtern abend rangen drei Paare. Zwei Kämpfe konnten entſchleden werden, während der eine 0 Unſtimmigkeiten nochmals ausgetragen werden muß. Der Eröffnungsabend fing ſehr vielverſprechend an, es wurde ſehr temperamentvoll und auch ſchön gerungen, abgeſehen verſchiedener Entgleiſungen, die ſich zwei Ringer in der Hitze des Geſechts zuſchulden kommen ließen. Der Schiedsrichter ſchritt jedoch immer rechtzeitig ein. Auch den Zuſchauern entging nicht der geringſte falſche Griff. Sofort wurde Proteſt eingelegt, manch⸗ mal auch an der unrechten Stelle, wenn es bei der Größe und Schwere der Kämpfer roher ausſah, als es in Wirklichkeit war Nicht ſeder harte Griff braucht roh zu ſein. Den beſonders tem⸗ peramenwollen Ringern dürfte empfohlen werden, ihrer Erregung die Zügel nicht zu ſehr ſchließen zu laſſen, da der Zuſchauer doch ſchönen Sport und nicht am Ende eine Hauerei ſehen will. Der Staffellauf„Rund um den Waſſerturm“ um den Wander⸗ preis des Verkehrsvereins findet heute— um 6 Uhr ſtant. Start und Ziel vor dem Roſengarten. Während des Laufes kon⸗ zertiert die Kapelle Becker. Aus dem Lande 5 Oftersheim, 80. April. In einer der letzten Nächte wurden im Garten des Oelmühlenbeſitzers Rothenhöfer hier ſämtliche Obſt⸗ bäume und ⸗ſträucher beſchädigt bezw. ganz umgebrochen. Die Täter konnten bis jetzt noch nicht ermittelt werden. rr. Baden-Baden, 1. Mai. Bei einer geſtern abend hier am Bühnenhaus des neuen Theaters im Kurhauſe ſtattgefundenen Probe und Uebung der dieſigen Freiwilligen Feuerwehr kam es zu einem gräßlichen Unglücksfall. Die geſamte Mannſchaft war auf Probealarm hin angetreten. Die neue Steigleiter(Mez⸗Leiter), die erſte dieſer Konſtruktion, die auf einem Kraftwagen aufgebaut iſt, ſollte ausprobiert werden. Die Leiter war in ihren einzelnen Teilen auseinandergeſchoben und in 25 Meter Höhe ſtand auf ihr der Wehr⸗ mann Alexander Huck mit dem Schlußſtück des Schlauches in der Hand und Waſſer erwartend. Kaum war das Waſſer vom Hy⸗ dranten aus im Schlauch in die Höhe getrieben, als ſich die Spitze der Leiter zu neigen begann und dann auf das Dach niederſtürzte. Sie war in etwa ſechs Meter Höhe abgebrochen. Huck ſauſte mit in die Tiefe, zuerſt auf das Dach des Hauſes und dann in den Hof: er erlitt einen Genickbruch und ſonſtige Verletzungen und ſtarb nach kurzer Zeit im Krankenhauſe. Wehrmann Wäldele erlitt einen Armbruch und Kopfverletzungen und fand gleichfalls Auf⸗ nahme im Krankenhauſe. Die Urſache des ſchweren Unglücksfalles bezw. des Bruchs der Leiter iſt noch nicht feſtgeſtellt. Darüber wird erſt die eingeleitete Unterſuchung Aufklärung geben. Zu der Probe hatte ſich ein zahlreiches Publikum eingefunden, das in begreiflicher Erregung von dem Unglücksfall Kenntnis nohm. Die Probe wurde natürlich ſofort abgebrochen. Der verunglückte Feuerwehrmann Huck hinterläßt Frau und zwel Kinder in jugendlichem Alter. *Schlltach, 30. April. Die myſteribſe Ermordung detz 75 Jahre alten Fabrikanten Korndorfer, der durch einen Schuß in 3 Wohnung getötet wurde, iſt jetzt in großen Zügen auf⸗ ge 9 Frau Korndorfer erwachte nachts etwa gegen 1 Uhr durch einen Schuß und ſah ihren neben ihr ſchlafenden Ehemann mit einem Schuß durch Oberarm und Bruſt ſchon faſt bewußtlos in ſeinem Blute im Bett liegen. Der Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Als Täter wurde am gleichen Tage der etwa 40 Jahre alte, in der Korndorferſchen Fabrik beſchäftigte, verheiratete Fabrikarbeiter Withelm Wöhrle von hier ermittelt, der ſich durch ſein Benehmen verdächtig gemacht hatte und in der Frühe von der Fabrik wegblieb. Der Mann ſoll von Korndärfer wegen ſeines liederlichen Lebens⸗ wandels zur Rede geſtellt worden ſein und man vermutet, daß die Mordtat aus Nache geſchehen ſei. Die Abſicht, Korndörfer zu er⸗ morden, will er nicht gehabt haben. Die Witwe des Ermordeten hat im Krſege zwei Söhne und vor einem Jahr ihre einzige Tochter durch den Tod verloren. Neues aus aller Welt der weisſe Tod. Vor etwa acht Tagen verließen zwel Tou⸗ riſten unter Zurücklaſſung ihres Gepäckes berſtdorf zu einem Aufſtieg zur Kemptener Hutte. Dort ſind ſa bis + noch nicht ein⸗ Nachdem ſie auch noch nicht in ihre——1 zurlick⸗ dekehrt ſind, liegt die Annahme vor, daß ſie von einer Lawine verſchüttet worden ſind. ae er als Zimmermann veru nn Grünbertgz 8 Pfarrer einen 75 chen Unfall erlitten. ſeines Unterhaltes— er iſt Vater von ndern— im Zwickauer Bahnhof als Zimmerer arbeitet, wurde durch ein einſtürzendes Gerüſt ſo heſtig an die Wand gedrückt, daß er ſchwerverleßt ins Kreiskrankenſtift gebracht werden mußte. — Im Beichſtuht ermordet. Nach Zeitungsmeldurgen hat in der Kirche von Lograto bei Brescig der 30 Jahre alte Teſta den Pfarrer Michael Minini im Beichtſtuhl mit einem Meſſer erſtochen, Auf die Hllferufe des—— war ein Hilfsprieſter herbeigeeilt und hatte verſucht, den Pfarrer zu befreien, erhielt aber ſelbſt Meſſer⸗ ſtiche, indes der Pfarrer ſchon zu Tode verwundet war und kurz da⸗ 1 110 im die Abſolution verweigert hatte, nachdem Te n ——E. wollte, ein verführtes und nachher verſtoßenes Mäd ⸗ chen zu heiraten. 2 — Ein rätſechafter Selbſtmord. In dem Bericht, den die eng ⸗ ————— über die Todes⸗ u. Waglde der Heeres⸗ flieger im verfloſſenen Jahre herausgegeben hat, findet ſich die Er⸗ —— eines völlig rätſelhaften Selbſtmordes Ein Techniker tand in einer Flugzeugfabrik in der Nähe eines Flugzeuges, deſſen ropeller einer Prüfung unterzogen wurben. Der Mechaniker hatte die Kufgabe, einen in raſender Geſchwindigkeit befindlichen—— —9— Plötzlich ſchritt er in le e Flügel des ropellers hinein und wurde auf der Stelle getötet. Dieſer Jall eſchäftigte die ärztliche Wiſſenſchaft ein deriſch 92 Tal volhe Ge Tell der Aerzſe ſind der Anſicht, daß e vollbrachte! Ein Teil der ind der Anſicht, eine Art Hypnoſe 0 die durch den ſchwingenden Propeller hervorgebracht wurde. Jedoch erklärt ſich daraus allein nicht die Vorwärtsbewegung. Man iſt geneigt, anzunehmen, daß der Mecha⸗ niker, nachdem er durch die Hypnoſe willenlos gemacht worden war, durch die Saugwirkung der Luftſchwingungen angezogen worden iſt. Man ſteht aber trotz aller dieſer Erklärungen immer noch vor einem Rätſel, wenn man nicht einen gus anderen Urſachen erklärlichen Selbſtmord annehmen will4 Es handelt ſich allem Anſchein nach um einen Racheakt. Sam bur, A nd, da man n runde der Recgarter dieſe ſe ſini⸗ —.— NMANNEIrER RENINTAcE 2. Tag Die strahlende Sonne, die dem ersten Renntag fehlte, war dem gestrigen Mai diensta g beschert. Trotz der verhältnismäßig kleinen Felder wurde wieder guter Sport geboten, der Besuch war sehr gut. Das Räheinau-Flach- rennen sah 5 Pferde am Start. Strypa II und Gentiafer machten das Rennen unter sich aus. Ausnahmsweise kamen die Lehrlinge sofort vom Start weg, sie ritten recht flott. Das Lindenhof-Hürdenrennen sah ebenfalls 5 Pferde am Start. Hier konnte der Favorit Jahn sicher mit Unterholzner im Sattel gewinnen.— Das aimarkt- Flachrennen vereinigte nur 3 Pferde. Hier mußte Belladonna II den Sieg dem besserlaufenden Rosarlo über- lassen.— Im Waldhof-Jagdrennen mußte Fliegen- der Aar vor Radulesti die Segel streichen, nachdem er die ganze Zeit geführt hatte. Unterholzner konnte sich hier seinen Zweiten Sie g holen. Der Mannheimer Modepreis Wurde ein richtiges Lokal-Rennen. Sachs Kirchbach mußte sich vor Reiths Naive, die vorher ihren Besitzer gewechselt hatte, mit Hals- länge geschlagen bekennen. Kirchbach mit Fabel war sehr gut geritten. Das Haardt-Jagdrenner sah nur Orne am Start. Den Schluß bildete das Waldpark-Flachrennen mit 7 Pferden. Fateider führte das Rennen von Anfang bis Schluß. Jentzsch holte sich hier seinen zweiten Sieg. Dies war das schönste Rennen des Tages. Am Toto herrschte wieder ein sehr starker Betrieb. Ueberraschungen gab es keine, da fast in jedem Rennen die Favoriten in Front lagen. Eine Ueberraschung gab es noch für die Renn- stallbesitzer; die Rennpreise wurden in der 600 kachen Höhe der ausgeschriebenen Preise gezahlt gegen bisher 200fach. Der Schlußtag, der Sonntag, soll große Felder brin- gen, so daß interessanter Sport zu erwarten ist. I. Rheinau-Flachrennen. Lehrlingsreiten Preise: 4500(2500„ dem., 1000 dem., 600„ dem., 400„ dem 4. Pferde). Für Zjahr, und Altere Prerde aller Länder(mit Ausnahme der engl, franz., belg. und außer- europäischen), die seit dem 1. 1922 nicht zweimal ge- slegt und Weder vor dem 1. Oktober 1922 ein Rennen von über 30 000„ noch später ein solches von über 60 000 4 und 1923 keines von über 3000 4 888 haben. 1600 m. (26 Unterschriften, von denen stehen geblieben.) Es liefen 5 Pferde. Strypa II, A. Weber—Nonnenhofs br. St. v. Star Stern- blüte, 5270 kg(Trainer R. Mätzig), Dechner Gentiafer, v. Opels br. H. v. Fervor—Gentiana, 45 kg (Trainer A. Winkler), Marr Superba, A. Wagners br. St. v. Majestio—Sprudel, 58% kg(Trainer F. Horstmann), Engerisser Supraweste, H. Blanchart hbr. St. v. Garde Noble Silver Star, 44% kg(Trainer Besitzer), Risterer Silvio, M. Schreibers br. H. v. Star—Simonette, 43 kg (Trainer H. Hecker), Vogel 5 Ausnahmsweise—— der Start bei den Lehrlingen auf das erste Mal. Gentiafer übernimmt die Führung gefolgt von Strypa II und Superba, die anderen liegen gleich etwas zurück. Gentiafer und Strypa II wechseln im Verlauf in der Führung ab. Im Bogen geht— II in Führung, die sle sich auch nicht mehr nehmen läßßft. Richterspruch:———8; Zeit::4475. Tot.: 18: 10; Pl. 12, 12: 10. II. Lindenhof-Hürdenrennen. Ausgleich Preise: 4500„(2500 4 dem., 1000 dem., 600 4 dem., 400„ dem 4. Pferde). Für Ajahr. und ältere Pferde aller Länder(mit Ausnahme der engl., franz., belg. und außer- europäischen), die 1922 kein Rennen von über 60 000 ge- wonnen haben. 2800 m.(19 Unterschriften, von denen 11 angenommen.) Es llefen 5 Pferde. Jahn, J. Mayers.-H. v. Hammurabi—Janita, 6d0 kg (Trainer Fr, Hecker), Unterholzner 1 Wagners Br. W. v. Lycaon—Sprudel, 59 kg (Trainer F. Horstmann), Hutter 2 3 4 1 2 8 4 Alarich, J. Maers.-H. v. Minding—Alema, 39 kg (Trainer F. Hecker), Hecker BIAau und Weißs, J. Brammers br. H. v. Fervor- Blaustrumpf 60% k W. John), Pfeiffer Tranez, Dr. G. Ken„H, v, Iey Wind.—Hypnose, 58 kg(Trainer W. John), K. Ptänder 5 Blau und Weiß, Alarich und Jahn liegen miteinander in Führung, dichtauf die an nur Trancz liegt zurũck. Vor der Tribüne führen Blau und Weig und Jahn, dahinter Ala- rich. Sambur schlebt sich langsam in Front zu Jahn und Alarich, der etwas zurückflel. Die letzte Hürde nehmen Jahn, Sambur und Alarich fast zu cher Zeit. Blau und Weiß ist auf den vierten Platz zurückgefallen. Den Schluß machen Jahn, Sambur und Alarick mſt einander aus. Rlchterspruch: 1½—— Weile. 29 Tot.: 15: 10; Pl. 12, 12: 10. III. Maimarkt-Flachrennen. Preise 48500 Mk.(2500 Mk. dem., 1000 Mk. dem., 600 Mk. dem., 400 Mk. dem 4. Pferde). Für Ajähr. und ältere Pferde äller Länder, die 1922 weder ein Rennen von 60 000 Mark noch in Sa.-160 000 Mk. gewonnen haben. 2400 Meter. (23 Unterschriften, von denen 17 stehen geblieben.) Es liefen 8 Pferde. RosGTIN Frhr. v. Bethmanns br. H. y. Star—Rose noire, 535 1 W. John), M. Jentzsch 1 Belladonna II, J. Mayers.- St. v. Banckeritt-Belle ot Jessamine, 55 15(Trainer F. Hecker), Hecker 2 Hornsriff, H. Magerls br. St. v. Danſlo II—Heu- schrecke, 58 kg(Trainer W. Matt), Mats 8 zurück ˖ vor Rosario und etwas Hornsriff. Gegenũber der Tribüne am Neckardamm geht Rosarie auf den zweiten Platz. Bei der Brücke! die drel Pferde dicht zusammen. Kurs vor dem TZiel—— sarlo in Front an Belladonna II vorbel. Hornsriff nie Richterspruch: Sicher 173—4; Zeit: 246. in Frage. Tot.: 18:10. IV. Waldhof-Jagdrennen. Preise 5000 Mk.(3000 Mk. dem., 1000 Mk. dem., 600 Mk. dem 3. und 400 Mk. dem 4. Pferde). Für Ajähr. und ältere Pferde aller Länder(mit Ausnahme der engl., franz., belg. und außſlereurop., die 1922 nach dem 1. Juni nicht in Sa. I eee, mit 60 Mitgliedern, Hinterzarten mit 35 i 80 000„ gewonnen und 1923 weder 2 Rennen von 2000 noch eines von 3500 Mk. gewonnen haben. 3000 Meter.(20 Unterschriften, von denen 15 stehen geblieben.) Es liefen 3 Pferde. Radulesti, M. Schreibers.-H. v. Rodosto—Richt⸗ schua, 64 kg(Trainer F. Hecker), Unterholzner Fliegender Kar, P. Heils dbr. H. v. Lycaon—Flxin Agnes, 74*4 Frainer W. John), V. Sei 2 Rübezahl, C. A. Kruses dbr. W. v, Pekin—Carotie, 66 kg(Trainer M. Volker), B. Novak 3 Fliegender Aar geht vom Start— in 95—. gefolgt von Rübezahl und Radulesti. In der selben Reihenfolge um ziehen sie einmal die Bahn. Im Bogen geht Radulesti an Rübezahl vorbei, der weit zurückfallf. Vor der Tribüne lie- en Fliegender Aar und Radulesti zusammen, Im Bogen Aberholt adulesti Fliegender Kar, er behäalt die Führüng dann bis ans Ziel. 223 Richterspruch: Verhalten— 5— Weile. Zeit: 484? Tot.: 13:10 V. Mannheimer Modepreis. Ausgleich. Preise 7500 Mk., gegeben von den Firmen des Mannheimer Einzelhandels Mk. dem., 1250 dem., 750 Mk. dem 3,, 500 Ik. dem 4. Pierde). Für 4jahr. und Altere Pferde aller Länder 5* Ausnahme der engl., franz., belg, und auper- europ.), die 1922 kein Rennen von 70000 Mx. und 1928 keines von 6000 Mk. gewonnen haben. 2000 Meter. schriften, von denen 18 angenommen). Es liefen 4 Pferde. Naive, Reiths-Mannheim dbr. St..Malua—Nebelkoppe, 54 kg(Trainer Hecker), Hecker Kirchbach, F. Sachs-Mannheim dbr. H. v. Rob—Persze, 53 55(Trainer M. Böhme), Fabe Hazcar, v. Opels.-H. v. Cairo—Hazelgreen, 67 kg (Trainer A. Winkler), Jentzsch Kalmancz i, J. Brammers.-H. v. Infortuné.—Hold- velag(Trainer W. John), Gryczke Kirchbach hat die Spitze vor Naive. Diese beiden kämpfen Seite an Seite. Kurz vor dem Ziel streckt sich Naive mäch- tig und kann mit Halslange vor Kirchbach gewinnen. Richterspruch: Kampf— Hals— 1— ½ Zeit: 25188. ITot.: 33:10; Pl. 14, 13:10. VI. Haardt-Jagdrennen. preise 6500 Mk.(4000 Mk. dem., 1250 dem., 750 Mx. dem 3. 500 Mk. dem 4. Pferde). Für Ljähr. und altere in, landische Pierde, die 1922 kein Rennen von 70 000 Mkk. und 1923 keines von 4000 Mk. gewonnen haben. 3700 Meter(15 Unterschriften, von denen 11 stehen geblieben). do Es lief 1 Pferd. Orne, Dr. R. Lindenbergs br. St. v. Dolomit—Oregon, 71 kg, V. Setbert 1 Als einziges Pferd reitet Orne kurz über die Bahn. VII. Waldpark-Flachrennen. Preise 4500 Mk.(2500 Mx. dem., 1000 Mk. dem., 600 Nu. dem., 400 Mk. dem 4. Plerde). Für 3jahr. und ältere in“ ländische Pferde, die weder 1922 in Sa. 120000 Mk. ge⸗ wonnen, noch 1923 weimal— haben, 1450 Meter. 2 Unterschritten, von denen 23 steheff geblieben.) Es liefen 7 Pferde. 2 Fateider, v. Opels br. H. v. Eider—Fatuité, 57 kRg (Trainer A. Winkler), Jentzsch 1 Rolandseck, Dr. R. Lindenbergs br. H. v. Czardas— Rölligmihle, 50 Kg(Trainer R. Matzig), Fabel 2 Diana, J. Mayers.-St. v. Horkay—-Virrado, 61% kg (Trainer F. Hecker), Unterholzner Infant, S. Schmitts.-H..Signor—Juvia, 50 kg(Trai- ner M. Böhme), Gryezke 4 Lotse, G. Engels dbr. H. v. Ard Patrick—Lady Keen, 60 Ig, Hutter 5 Gardenie, Reiths br. St. v. Rodosto—Geba, 35½ kg (Trainer F. Hecker), Hecker 6 Donnerwetter, S. Groß'.-H. v. Unage—Désirée, 50 kg(Trainer V. Rosak), W. Winkler 7 Das önste Rennen Tages. Fateider führt von Neizng an vor Diana und Rolandseck. In der Geraden 225 Rolandseck auf den zweiten Platz vor Diana. Der Rest nicht in N Tot.: 14:10; PI. 12, 13, 15:10. Pferde-Rennen Grunewald. Prolog-Rennen. 4000 Mk. 1600 Meter. 1. stall Birkenhofs Rubel 2. Idealist, 3. Leuchtieuet. Tot.: 44: 10; 19, 17: 10. Wetten: 51, 221. Leicht 1J L. 16 Lg. Ferner: Kin Nal Ferrarà, Murtchen.— 527 az26 Rennen. 4 1400 Meter. 1. Smueberfel; xzelslor(H. Schmidt), 2. 3. Eitelkeit. T0 210 10 27 10. Weiten: 175 1, 71. Schr sleher 37 1% 2 L. Ferner: Lebenswonne.— Preis von Stodolks 0 4000 Nx. 1200 Feter. 1. Forsters Tappenburg Kosnig und Gaeblers Landun— 3. Triballbo. Tot.: 1⸗ 2 10(Landung): 10; 8, 14, 35: 10. Wettes⸗ 1,:1, 201. Totes Rennen. Kopf. Ferner: Cea, 1. graf, Becherklang, Denkstein, Alex, Luftschloß.— Fu men-Ausgleick. 5500 Mk. 2000 Meter. 1. Nasseoih, Dunst 2 Matador, 8. Thusneida. Tot.: 65 1. 25, 10, 6 10. Wetien: 5 1. ,1, 201. Leicht 1 iſ Kopf. Ferner: Velleſus, Ordensritter, Eloere II, Doeberit⸗ Terz, Aranyesò, Landesfurst, Fahneneld.— Fräning⸗ Rennen. 10000 Mk. 1400 Meter. 1. er e Altef Aberglaube(Zimmermann), 2.— das, 8. S⸗ danapal. Tot.: 19: 10; 12, 18: 10. Wetten: Parl, 1½: 1. leicht 1½., 2 L. Ferner: Traumdeuter.— Turm 1411 Rennen. 35000 Nk. 1890 Nleier. 1. Lewins A pee Olejnik), 2. Dorian, 3. Constanza. Tot.: 82: 10; 20, 1276l etten: 10: 1, 10: 8 auf Leicht. 1., 2 L. Ferner: Lamere. Kasbeck.— Eider-Ausgleich. 4000 Mk. 1800 Metez 1. Sulzbergers Elerkuchen(H. Schmidt), 2. Beireng Prinz. Tof.: 51: 101 28, 34, 84: 10. Wetten: 41; 1021 1905 Scharfer Kampf, Kopt, 3 L. Ferner Bummel-Pe 7 Fuchsmaſor, Tuan-Fang, Majus, Kamelie, Lebemanp, 59 Melinit, Czardas-Gretel, Goldammer. Segelſport in „ Atfenfegelfton, der erſtg deutſch. Kunenegelftag eſge, Roffitten iſt geſichert. Der Zulaſſungsausſchuß der Wiſſenn den lichen Geſellſchaft für Luſtfahrt hat in ſeiner leßten Sitzung vo eingelaufenen Bewerbungen neun Teilnehmer au 1bl“) Es ſind dies Frhr. v. Freyberg⸗Berlin(Type„Harth⸗Meſſerſchm Akademiſche Fliegergruppe Darmſtadt(„Geheimrat“)(Führer: mach), Akademiſche ffllegergrurpe der Techniſchen Hochſchule„ un letkendurg mit einer Reukonſtenktlen(Führer: Tank. Bighn Pfiſter), Luftfahrzeuggeſellſchaft Stralfund mit den Typen„Sonel und Phönit III“(Füßter: Prof. Wegener und Kapitän a. O. geh der oſtpreußiſche Konſtrukteur und— Volks W. die 0 Waldenburg.—42*.— 55 N. 750 ener Flugzeu m. b. H. mi* pe„Klem (Führer: Piel. Ing Bienenn ſowie Hüdner und Schrenk el mit eigenen Konſtruktionen. Die Veranſtaltung ſtellt Nbs— wichtiaſte Ereſanis des Jahres auf dem Gebiete deß * + Winterſport— Von der Entwicklung des Skiſports. Der dahresoriglß vol 232FCCT0000 „in dem i n ſonderen im zwald 50—— i das fih⸗ wurde mit 41 Ortsgruppen begonnen und mit 58 geſchloſſen zuletzt gegründeten und zum Verband hinzugekommenen ern u * enzenſchwand. (22 Unter⸗ * ˖ „ * „„ d ee ine Nrs — * e SS * X— r 23 Awoch den 2. Mai 1923 Mauntzenmer General- Anzeiger.(Minag- Ansgabe.) 5. eile. Nr. 220 beschränkte Anzahl von Handelsverträgen dar und New 1778 Hal.(WS) Devlsen. KNücksicht auf den ausländischen Handel zugelassen, este 0 5 Vertelge tit Ger dentschen Wirtschaft ee hatle, bever Scſien 2f 880 Lgan 488 N e e, durch den rechtswidrigen fran-- New Vork, 1. Mal. Kurs der Reichsmark bei Börsen- —— Tieriff gestört Wue. schluß 0,0033./(0003175) Cents. Dies entspricht einem Kurs Vorkriegsvalutaschulden l Handelskammer weist nochmals auf das Gesetz — Vorbereitung des Reichsentlastungsgesetzes hin. Das Gesetz 1923 rpereftung des Neichsentlastungsgesetzes vom 25. März F GBl. I S. 213) stellt für gewisse Grup deutscher malutaschuldner wichtige und einschneidende Bestim- 4 über die Anmeldung dieser Verbindlichkeiten auf. Die Allem edeptlicht erstreckt sich— von einigen Ausnahme- —.— schen— einmal auf solche außerhalb des Ausgleichs- ahrens zu regelnde Vorkriegsvalutaschulden, wegen deren der muldner grundsätzlich die Erstattung des Unterschieds zwischen Saln von ihm aufzuwendenden Betrag und dem Vorkriegskurs der 0 vom Reich verlangen kann. Ferner werden von der An- 0 Lepflicht betroften anderweitige nicht unter das Ausgleichs- rlahren fallende, vor dem 1. Juli 1919 begründete und bis dahin nach nicht erfüllte Valutaverbindlichkeiten, soweit sie nicht erst dem 1. Oktober 1925 fällig wrerden. uDie,Anmeidung dieser Verbinelichteiten hat hel der draßtsteile des Reichsausgleichsamts in Berlin W. 8, Wilhelm aßte 94, zu erfolgen. Wiu wie Frist für die Anmeldung beträgt 8 Wochen von dem Altreten des Gesetzes gerechnet. Da das Gesetz mit dem dem 1923 in Kraft gefreten ist, endet die Anmeldefrist mit 5 Ablauf des 24. Mai 1923. Eine Verlängerung der Anmelde- 8t über diesen Teitraum Finaus ist nicht zulässig. Wird die zameldefrist nicht eingehalten, eo ist der Schuldner, abgesehen n dem Aus-ahmefall des 5 1 Abs. 2, von jeder Berücksichtigung Wäh. ungsschadens aufgrund des Reichsausgleichsgesetzes Seiner khünftigen Abänderung sowie bei der Regelüung der dationsentschädigung ausgeschlossen. pe.ei der Kürze der Anmeldefrist sowie angesichts der an ihre den immg cehnüpften Ausschluffwirkung liegt es im dr ngend- Weldenterese der Betrofferen sich baldmöglichst über die An- Zurssworschriften eingehend zu unterrichten. Es wird zu diesem ecke empfoilen, sich an die Handelskammer zu wenden. Liq mel e Verwondung bestimmter Vordrucke für die An- Abus ist zwar nicht vorgeschrieben, es empfiehlt sich aber . Benũtzung der Vordrucke, welche von der Hauptstelle und be Weigstellen des Reichsausgleichsamts unenigeltlich dogen werden können. 1 4 Neuregelung von Aus- und Einfuhrvorschriften mit dem . Einbruchsgebiet ie wir erfahren, hat die Reichsregierung aufgrund von Wdanclungen mit mehreren am Rabreinbruch nicht beteiligten — chten eine Regelung getroffen, die trotz der rechtswidrig er- Airen tranzösischen Aus- und Einiuhrvorschritten die Aus- bchen f der Handelsverträge ermöglicht, die irmen in Deutschland und Angehörigen der am Ruhr- 0l nicht beteiligten Staaten vor dem Februar abge- die ooen wurden. Voraussetzung für die Neuregelung ist, daß mi nach den deutschen Vorschriften etwa erforderliche Geneh- 5. des Reichskommissars für Ein- und Ausfuhr- Deuligung vorliegt. Unter dieser Voraussetzung ist in 55 Fanland ansässigen Firmen im Rahmen der vor dem lietern abgeschlossenen Handelsverträge gestattet, Waren zu Ve ader anzunehmen, auch wenn der ausländische tragsgegner sich wegen der Aus- und Einfuhr kaud Besatzungsbehörden wendet. Bei in Deutsch- ensäßrgen Firnten ist es aber nach wie vor untersagt, 18. den kranzösischen Ein- und Ausfuhrstellen zusammenzuarbei- Die Neuregelung stellt eine Ausnahme für eine zeitlich *Die-Millionen-Dollaranleihe der Hapag. Die G. V. der Hamburg-Amerika-Linie genehmigte den Abschluß(306) und er- mächtigte die Verwaltung, eine Obligationsanleihe bis zum Gegen- wert von 5 Mill...A. Vollar auszugeben. Die Ausstattung der Anleihe und die Festsetzung der Ausgabebedin bleiben Aufsichtstat und Vorstand überlassen. Die Verwaltung wünsche eine Erhöhung ihres seit dem Kriege nicht veränderten, also in bester Form in Gold vorhandenen Stammkapitals möglichst lange zu Vormeiden und ziehe es vor, statt dessen zur gegebenen Stunde eine Goldanleihe aufzunehmen, deren Wert mit den Baukosten ungefähr Schritt halte. Die Hanburg-Amerika-Linie sei bis jetzt besonders im Passagierdienst außerordentlich gut beschäftigt. Wenn die Vorgänge im Ruhrgebiet natürlich auch nicht ohne Wirkung auf die Schiffahrt hätten bleiben können, so sei die Ge- sellschaft doch im großen und ganzen mit der Entwicklung jetzt nock zufrieden. * Rheinische Holzindustrie.-., Eichel⸗cheid(Pfalz). Die Gesellschait verteilt für das Geschäftsjahr 1922 eine Dividende von 5026. Weiter erhalten die Aktionäre anläßlich der Kapital- erhöhung auf je eine alte Aktie zwei junge Aktien zum Kurse von 1509%. Börsenberichie Mannheimer ffektenbörse Mannubeim, 30. April. An der heutigen Börse war auf allen Gebieten feste Haltung vorherrschend und auch das Ge- schäft war äußerst belebt. Umsätze erfolgten in Anilin zu 50 0006, Verein Deutsch. Oelfabriken zu 38 0009%, Westeregeln zu 73 000%, Seilindustrie zu 12 400%, Benz zu 37 500% und 38 000%, Gebr. Fahr zu 16 000%, Waggonfabrik Fuchs zu 24 000%, Karlsruher Maschinenbau zu 26 000%, Knorr zu 22 500%, Braun Konserven zu 9000%, Mannheimer Gummi zu 27 000%, Neckarsulmer zu 20 500%, Pfälz. Mühlenwerke zu 15 000%, Cementwerke Heidel- berg zu 27 000%, Nhein-Elektra zu 18 500%, Unionwerke zu 32 0009%, Freiburger Ziegelwerke zu 10 500%, Wayss u. Freytag zu 19 0006, Zellstofffabrik Waldhof zu 40 000% und in Zucker⸗ fabrike Waghäusel zu 21 0009%. Von Versicherungsaktien standen im Verkehr: Bad. Assekuranz zu 17 000„, Mannheimer Ver- sickerungs ·Aktien zu 50 000, Oberrheinische zu 14 000 pro Stück. Von Brauereien aind: Sinner 15 000 G. und Werger, Worms, 18 000 bez. u. G. Zellstofffabrik Waldhof notierten nach · börslich 40 500 bez. ee Deuisenmarkt Mannbheimer Devisenmarkt, 2. Mai. Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittelkurse): New Fork 31500(32500), Holland 2300(12700), London146000(151000, Schweiz 5700(5100). Paris—(—), Brüssel——9, Italien 1530(1600), Prag 935(965). Tendenz: Ziemlich fest. Umrecbnungskurse für dle Bersohnang der Ausfuhrabgabe nasb dem Stande vom 30. April 1923 AAlng fur die Zoſt vom 2. bis 8. Maf 1923. Hollanll..., 9990 England... 110200 Rumnlen 110 Buenos Alres P. 8700 Amerlka. 23800 jugoslawien 2⁰⁵⁰ Suenos Alres.„ 19½ Pariis 1709 Caxemburz. 1490 Belglen 1400 SOo-ãV́⁰izi 4400 Vokohama 11600 Norwegen 4200 Spanlen 3700 Rio de Inelrg.. 2800 Daänemark,„ 400 fReu⸗Men.35 Polen(Warschau) 0 30 Sohweden 8400 PFraa 70 Nexiko, Goldpeso 12800 Flnnlaned 670 Budapest.40 Leitlandg 72 ſtallen 1200 gulgarlen 180 Estland.* 56 Goldmarxk 3662 Veber London ermlttelte Kurse. Athen 290 Valparalso P. 2000 klesaben 1109„5000 Alex 12⁰⁰ 19900 Hnontevideo entrfen von 30 246(31 740) für den Dollar. Kurse der Federal Reserve Bank, New- Lork für Reparatſonslieterungen mreien Verkehi nach Fraukreich. 1 Goldma x Goldmark Da 1 Gold nasx Godmark 1 Goldmark ſfum= französ. Sbeigische Sportugies. pagi 1 8 1923 Rranken FPranken Eskudos Papiermärf Dollar 20. 4. 3 877 4,136 5 282 6 268,850 0,238216293815 21. 4. 3,577 4,148 5,329 6 268 850 desgl. Da- 1 Dollar 1 engl Plund Ifrz Franken l belg. Frank 1 Lire ium=Papiei-Mx. Papier-Mk. Papier-Mk Papier· Mk Papier · Mx 20. 4. 26 315,789 122 571.053 1752,632 1515,789 1302,632 21.4. 26 315,789 122 505,263 1752,632 1513,158 1302,632 Waren und Märhte Lonton, 1. Mal.(8) Metallmarkt.(in Lst. Tir d. engl. f. v. 1018 kg.) 20. 1. bastseledt, 74.50 73.25 f Jlef 25.75 25.65 Kuvferkass 70.50 69 85] Mokel 135.— 135.Einx 31 75 832.15 do. 3 Nonat 71.45 70 45 inn Kkasss 210.85 213.15 Queoksſſder.85—— do. Elektrol 79.50 79.25 do. 3 Monat 210.85 213.15] fegulus%8s 37½¼ Amerikanischer Funkdienst New Vork, I. Hal.(8] Funkdlenst.(NMachdruck verboten). 20 1. Zuf. zus. 5000 4000 stand wt 1323 8 Kaffe looo 11.42 11.54] Clektroſyt 16 73 16 50 Ored. Bal. 1+—— Maf.99 10.—[ inn loko 4175 5 55 Zucker Oentrf? 81% 8 03 Juli.39 8 40Slel.90.70 Terpentin 135— 129.— Septbr..50.44 Elnx.95 6 89 Savannah—— 118.— Dexember.20.15 Elsen 80.50 30.50 f. Or! Baum 28.— 27.— März.20.15 Welßbieeh.75 5 75 Welzen rot—— Saumw. loee 23 35 27.50] Sohmalz wWt. 12.17 12 10 Hart loko 140.28 137.25 Mal—.— 27.0Talg 875 885 Aale loxe 94.50 965.50 Jun! 26 13 26.30 Saumv-satöl 11.50 11.57 Mehl nledr. Pr.50.53 Jult 27.50 26.00 Jull 12 11.48 aöohst Pr..75.75 August 28 88 25.01] Petrol. oases 15.50 15 20 Getrufr. Eng! 175 13 Septemb. 25.80—.— tanks.—.— Kontinent 13— 13.— Chicago, 1. NHal(WS! Fankdlenst.(Naohdruok vorboten). 20 1. Welzen Mal 123 25 120.75 RNoggen Sept. 85.75 84.75 Schwelne Juli 122.— 120.25 Sohmalz Hal 11.17 11.02 ſelocht nledr. 785.8⁵ mals ia 790.— 60.20 zull 11.45 11.27 nöohet. 330 340 25 Jun 81.— 81.50 Pork—.——.— Lschw. nledr.80.50 Hafer fufl 4 45 44 85 Rlppen Mai.85.52 böchst. 610.20 „ Sept. 45 45 44.25 Spsak nledr..12.—Luf. Ohloago 40000 25000 Roggen Jul 63 25 84 50 höchat. 10.— 10.— Westen 35000 135000 ——ů Waſſerſtandsdeobachtungen im Monat Rpril Rbein-Pegel 25,26. 27. 46. 0. 2 Nec ar-Begel] 25. 26. 27 28. AV. 2. Schuſterinſel).82.71 122%½35523.2 Nannzeim 391.813.72.66.58.48 genl.. 100 4 4 Helbrenn. Maxau„ 459.88.50.46.81.43 Mannheim 380.72.57.58.53.45 Kaln 225.37 an Mannheimer Wetterbericht v. 2. Mal morgens 7 Uhr Barometer: 762,5 mm. Thermometer: 10 4 C. Niedrigſte Temperatur nachts:.80C. Höchſte Temperatur geſtern: 19,00 C. Niederſchleg⸗.0 Liter auf den am. Windſtill, heiter. 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Oaas, General⸗Anzeiger, G. m. b. Direktion:⸗Ferdinand Heyme.— Mannheimer „ Mannheim. E 6. 3. tion:— Chefredakteur: Kurt 4 205 Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. unser neber Vater, Schwiegervater und Grossvater Spenglermeister im Alter von 74 Jahren. MANNHEIM&E 4, Y, den 1. Mai 1023. Die Beerdigung findet statt am Donnerstag, den nachmittags 1¼ Uhr von der Friedhofkapelle. Beileidsbesuche dankend verbeten. Schwiegervater, Bruder und Onkel Kaminfegermeister — Jahre, sanft entschlafen. Die ak k ene Auringe f Maalz 8. a A t dne ulerizdbt Nein dne, 1 f,6 aun Tel. 8850. S4 Bestecke Al 7 pacea, eeht Siſder u. versilbert, I 105 den neuesten Mustern, finden Sſe am bimigsten bei 837 Tunwig Groä, F 2, 43. Angebote an Heute vormittag entschlief sanft nach längerem, schweren Leiden Karl Friedrich Sreufich Die trauernden Hinterbliebenen, Mein innigstgeliebter Mann, unser treubesorgter Vater, Albert Hartmann ist am Montag früh nach längerem Leiden, im 61. Lebens- Mannheim, Lortzingstrasse 3/, den 2. Mai 1923. Die trauernden Hinterbliebenen. Einascherung lindet Donnerstag nachmittag 3 Uhr statt. Tauzrarthelegenbei aen 101 2 aeenn nach!! Darmstadt El, 2* 2 gesueht. 88588 A. M. Dyroff, Darmstadt Artilleriestraße 6. Unser Bürodiener 25182 ist am 30. April nach längerer Krankheit im 77. Lebensjahr verschieden. Der Verstorbene hat sich während seiner 20aährigen Tätigkeit durch strengste Pflichterfüllung unsefe volle Anet⸗ kennung und Zufriedenheit etworben. Wir betrauern aufrichtig sein Hin- scheiden und werden ihm ein dank- bares und ehrendes Andenken be- wahren. Fabrik wasserdlehter Wäsche Lenel, Bensinger& Co. Mannheim-Neckarau 3. Mai 1923, Am 25. April 1923 starb an einem Magenleiden, im Alter von 43 Jahren, der Al. menz. Mttmeister 3. J. Hans kenmann Mayer fabnikbesiter in Mannhein. Von 1905—20 war er einer unserer treuesten Reserve · Oifiziere, stets bereit zum— N Dienst im Dragoner- Regiment Prinz Karl, ein llieber Kamerad, eilrig bemüht, sich als Soldat weiterzu bilden und zu betätigen, im Frieden und Krieg durchaus bewährt. So lebt er in unserem Geddc hinis weiter. Dank sei ihm! 2944 Karlsruhe, 27. V. 28. Im Namen des„Verein ehem. Offlzlere Dragoner-Regiments Prinz Karl, E..“: Der I. Vorsitzende: gl. preuß. Masor a. D. 5189 gnen f Nontag 10—12 üht vrm u-3 ubr ach Annahme und Auszahlung: Dienstag 10.—12 Uhr vormittags Donzerstag 10—12„ 4 Freitag—6„ nachmittags. 2924 Frucksachen ö in lolllte 1ül illige Feuerwehr Mannheim. Ehren-Hauptmann Freiy Heirat! . Ich ſuche für meinen Bruder ein liebes, nettes kath. Mädchen als Frau. Derſelbe iſt Kaufmann, Ende der Z0er, weltgereiſt. von ſehr vor⸗ aaler 6dc 5 Rr⸗ guter Erſcheinung. Un⸗ abhäng. vermög kathol. 8 ohne„ bis zu 5 mit edlem Gemüt und 8 erzogen, wenden ſich vertra an mich. Diskretion wird gegeb. u. verlangt Ano⸗ nymes zwecklos. Zuſchr. mit Bild, das zurückgeſ. wird, unter F. Z. 30 an 2 + er 2 Komp., ist gestorben. 20 Die Beerdigung findet Donnerstag, den 3. Mal, nachmittags ½ Uhr statt. Die Kameraden sämtlich. Kompagnien werden gebeten, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Sammlung ½2 Uhr an der Leichenhalle Das Kommando. die Geſchäftsſt. 25171 Arnleissige rauen. Das große Lehrbuch äſche. F nleitg. zur Herſtellg der Wache 1000 Abb. und 265 Schnitte. Das Buch der Haus⸗ ſchneiderei. Wertvoll f. Lernende, Lehrende und im Schneidern 2ü Buch der w ſas Buch der Puppen⸗ kleidung erläutert die Selbſtbekleidung aller Arten von Pup Schnitte ſind beige Das—— u. von en, U. — 14 mit großem sehNElibiENesTC FUR PASSAGIERE UND FRacHr HauMBURG eUBR-NExlee wede, d cS 1c0 en. gt. in PUERTO MENI Abfahrtstage Schnitib ogen. S25 D. Molsatlia.. 8. 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