.S8 2 e 4 3 1 Juſti Donnerstag, 3. Mai Veingepreile: Ion maunheim uns Umgebung frei inßs meis durc die pen ene Seftengels menatüch ddee 8ee— balbmonatüch Maer 4809.—. Hacfordemung kedeltrn. poſtſcheckkonte Ne. 77590 Karſsrube.— Haupt⸗ Nenele le Aianebeir, K C 2.— Sreeeeraebenne Nn et, waldhofſtraße Ar. 6. Lernſprecher dummer 781, ——„ 7046. Telegramm-Rbraſſe: Grtneralangelger aütdeim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal 4 ——— Deilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Wöelt der Cechni. Geſetz u. Nocht. Verkaufspreis M. 150.— 1923— Nr. 203 Anzeigenpreiſe: sei voruuszahtung öte kl. Zeite Mk. o00.— Stelleugeſ. u. Samil.⸗Rngeig. aus mannheim ermäßigte preiſe Reflamen Mk. 200.—. Runahmeſchl.: Mittagbl. vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür finzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Nus gab. wird keine berantwort. übern. Höh. Gewalt. e ee 18.8555—————5 * U. od. beſchrünkt. Nusga f. verſp· Nufna 8 d. Fernſpr. od. Gewühr. Gerichtsſt. Mannheim Modezentung. Aus Jeit⸗u. Leben mit Mannheimer Srauen-Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗Seitung Ofteielle fblehnung durch Frankreich Miniſterrat in Paris Baris, 3. Mai. Ueber den heukigen Miniſterral wird folgende amlliche Mitteilung ausgegeben: 725 Die Miniſter ſind heute vormittag unter dem Vorſitz des Prä⸗ ſdenten Milterand zuſammengetreten. der Miniſter⸗ deuldent hat das Schreiben zur Kennknuis gebracht, das er von dem 1 iſchen Geſchäftsträger erhalten hal. Der miniſterrat war ein · zütig der Anſicht, daß die Vorſchläge als unaunehmbar zu n ſeien, und zwar ſowohl wegen der geſtellten Bedingungen 11 des Mangels an Bürgſchaften, als auch wegen der Anzuläng⸗ uidde kt der gebotenen Ziffern. Der Taniſterpeüſtdent wird ſich ider belgiſchen Regierung über die Abſendung der Ank⸗ wort an die deulſche Regierung und deren Mitleilung an ſämtliche Anetten verſtändigen. Was die Franzoſen ſagen 5 und in ihrem Inhalt von den meiſten Blättern abgelehnt. La wird die Frage, ob die Note eine Erörterungsgrund⸗ age abgeben könne, im allgemeinen nicht verneink. Ser as„Echo“ e Deutſchland, das uns mit der Hoffnung die Rangeheuren Kreditoperation geködert hat, will uns wieder in ul e zurückführen, in der unſere etzung des Ruhrgebiets f lich und unwirkſam war, in der uns ſeder ſachliche und de 1355 iche Wert völlig unerreichbar war. Selbſt wenn es ſich an diel 2 Milliarden halten würde, würden wir unter dieſen Umſtänden 8 N den n den Rücken kehren. 85 St. Nach dem Blatte wird in dem heutigen Miniſterrat die ellungnahme der franzöſiſchen Regierung feſt⸗ eein werden. Wird die Antwort kurz formuliert ſein oder wird küuter; Reparationspolitik, die Frankreich und Belgien verfolgen, er⸗ iamn? Nach Nachrichten aus Velgien ſei das pelgiſche Par der.t zu einer eingehenden Erörterung und für die Abfaſſung Programmnote zuſammenberufen. Zweifellos werde der bel⸗ 10 Baſſchafter in Paris ſchon Gelegenheit gehabt haben, ſeine Nerung wiſſen zu laſſen, daß dieſe Anſicht in der franzöſiſchen Frung ni umſiſch Heute ſei nicht der Augenblick, mit der ſung eines franzöfiſch⸗belgiſchen Programms zu beginnen, weik henur Wochen erforderlich ſeien. Es ſei hierfür entweder zu ſpät ber u früh. Das Weſentliche in dieſem Augenblick ſei, ein Ende zu r— was wohl ein deutſches Manöver ſei, und zwar in 8 Mann⸗ ſchreibt: Selbſt, wenn die deulſche Regierung in Dokument eine weitgehende Aufrechnung für die materiellen ——— r, die ſte Aſch —0 Opfe bieteriſch von Frankreich verlange, irde, auch dann wür 7 anne Denn die Tatſachen, die jene für eine amtliche würden dem endgültigen Verzicht Frankreichs auf ſeine Lage eiche Macht gleichkommen. Was das unvperſchämte Dokumem unbegreiflich mache, ſei, daß das Angebot zum Spott gebe es nicht mehr die geringſte materielle Bürg⸗ Die Induſtriellen drückten ſich. Das Blatt glaubt nicht ein⸗ eine Verpflichtung bei den Jahlungsbedingungen vorhanden ſchließt: Unannehmbar von der erſten bis zur letzten Zeite odend—2 autoriſierter Seite das deutſche Angebot geſtern 5 ennzeichnet. Auch das Heuvre“ iſt der Anſicht, daß die deutſchen Vor⸗ n der ungeſchickteſten Form vorgebracht ſei. Dennoch aber Weden urſchen hätten Vorſchläge gemacht! Das Bfatt ſetzt im und nen auseinander, warum die deutſchen Vorſchläge enttäuſchen daraus die Schlußfolgerung: Wir können die deutfchen deteit in nicht finanzieren, ſolange der interalliierte Geldmarkt nicht natio eine internationale Anleihe zu zeichnen. Nur ein inter⸗ dangen es Konſortium von Geldleihern könne die Bürgſchaften er⸗ küleser degen die Deutſchtand ſich beveit erklärt, eine Anleihe aus⸗ Uenden Unter dieſen Bedingungen ſind die im übrigen unbefrie⸗ und ungeſchickten und ſtellenweiſe unverſchämten deutſchen 85 Die Franzoſen in Baden Nachricht, daß der Offenburger Oberbürgermeiſter Holler, dedi misſtron dem franzöſt Kriegsgericht zu einer längeren Gefing⸗ Jeſteſe wenufelt nachen iff wel er ſih dewegert Eal, de fi. Aullaſſe unter fronzöſiſchen Beſehl zu ſtellen, aus dem Gefängnis Holler n worden ſei, entſpricht nicht den Tatſachen. Einem von Frau ihres Mangereichten Geſuch um Haftentlaſſung wegen Krankheit gegeben annes wurde von der franzöſiſchen Behörde nicht ſtattge⸗ körperlich, Da Oberbürgermeiſter Holler magenleidend iſt, iſt ſein Fues Befinden ſehe ſchlach. An franzöſiſchen K iegsgericht in Landau wurde der früher ae Lehf 098 Klumpp im 25. Franken Lerfahren zu 5 Jahren Zwangsarbeit ud 2000 kunden Geldſtrafe verurteilt Die Anklage lautete auf intellegtrelle Danstramfulchung. deren ſich der Amtmann aus Anlaß eines Wirts⸗ muüzt chulnls zwiſchen Deutſchen und fronzöſiſchen Saldaten in Neu⸗ 3 Ergebniſſe einer von ihm aufgenommenen Nebegunter⸗ von derte, worin die Ausſagen verſchiedener Zeugen abwei⸗ behörd⸗ er im Ermittlungsverfahren der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ beiligten Dlolgten Niederſchrift lauteten. Die an dem Krawall be⸗ weeit worden den ſind ſeinerzeit vom Kriegsgericht in Landau ver⸗ — Ausweiſungen aus der pfalz er: 2 hſen. 3. Mai. 85 Ausgewieſen wurden folgende Eiſen⸗ ſicber W Kulldin aus eeeen Ludwig Hartmann, Jug⸗ eſbrien der, J. Blatt, die Zugfüßrer Ehr. Mebger und Jah. n, der erſchaffner Alex. Karl, Gottl. Heimberger, L. Fick⸗ dad 8 Haromoioheizer P. Müller, ſämtliche aus Ludwigshafen, ge en Fraue rter aus Rheinzabern; die meiſten ſind Familienväter, znannte 3 n und Kinder mit ihnen ausgewieſen ſind. Der zuletzt — und 80800 2ert 24. März zu 8 n woiſchen eine M. verurteilt, weil er eine S el 23 ur im Sportsmannſchaft und einem franzöſiſchen Zivilinge⸗ Juge zwiſchen Wörth und Rheinzabern am 28. Januar dicht vezn Nae ben käbe hat und die Täter, die in Rheinzabern den Zug U wurde Begruͤn⸗ nicht namhaft machen konnte. Mit dieſer B er auch ausgewieſenn. i Die deutſche Reparationsnote wird von der Pariſer Preſſe ſcharf die Note nicht weniger unannehm⸗ gemacht haben ſoll, weil er der franzöſiſchen Militär⸗ Vorſchläge höchſt geeignet, die Grundlage zu einer großen Verhand⸗ zu geben, in der alle Mächte ein Wort zu ſagen haben werden. Her ſoziaüſtiſche Populaire“ vertritt ebenfalls den Stand⸗ punkt, daß das deutſche Angebot ungenügend ſei, und daß die deutſchen Sozialiſten die erſten wären, die dies anerkennen. Das Kabinett Cuno habe jedoch den erſten Schritt unternommen und Verhandlungen eingeleitet. Man könne hierauf nicht mit Still⸗ ſchweigen antworten. Es ſei unmöglich, bei dem zweideutigen Status quo ante zu bleiben, der offenbar in Paris und Brüſſer zu beliehen ſcheine. Der„Journee Induſtrielle“ ſchreibt: Die deutſchen Vorſchläge haben in den offiziellen Kreiſen den ſchlechbeſten Ein⸗ druck cht. Es ſei kaum nötig, hervorzuheben, daß ſie in weſent⸗ lichen Punkten des Streitfalles nicht einmal eine tragbare Grundlage für Perhandlungen angeben. Jedoch ſagen zu wollen, die deutſchen Vorſchläge bedeuteten nichts, ſei nicht anzuraten. Man würde da⸗ mit den Poincares eine Waffe in die Hand geben, die behaupten, daß ſeine Politik unwirkſam ſei. Im weſentlichen ſei die deutſche Note eine vollkommene Enttäuſchung. Sie verdiene jedoch pſuchologiſch einige Aufmerkſamkeit. Ein Juriſt werde ſich darüber hinwegſetzen, aber ein aufmerkſamer Beobachter werde darin vielleicht Andeutungen finden. Englands nächſte Aufgabe Die Jortſetzung der Diskuſſion zu ſichern Berſin, 3. Mai.(Von unſ. Berliner Büro.) Die engliſche Regierung wird ſich nach einer Drahtung der„B. Z. aus London der engliſchen und ausländiſchen Preſſe gegenüber jeder Stel⸗ lungnahme zum deutſchen Angebot enthalten, bis das Ka⸗ binett in der Lage geweſen iſt, die deutſchen Vorſchläge zu prüfen. Die diplomatiſchen Berichterſtatter kündigen übereinſtimmend an, daß wahrſcheinlich bereits in den nächſten Tagen ein Meinungsaus⸗ finden wird. In indirekter Form wird der Hoffnung Ausdruck ge⸗ geben, daß die Engländer vielleicht in der Lage wären, eine vor⸗ läufig ſchroffe Ablehnung der deutſchen Note durch Frank⸗ reich zu verhüten, indem der Verſuch gemacht wird, Richtlinien für eine einheitliche Antwort der Entente an Deutſchland aufzuſtellen. Eine ſolche Antwort werde naturgemüß, um Frank⸗ reichs Einſtellung Rechnung zu tragen, das deutſche Angebot ableh⸗ nen müſſen. Die Ablehnung müſſe aber ſo eingehend begründet ſein, daß es der deutſchen Regierung möglich ſei, in einer neuen Ant⸗ wortnote auf die Bedenken der Entente einzugeyen, womit eine Fortſetzung der Diskuſſion geſichert wäre, **.* Die„Times“ ſchreibt zu dem deutſchen Angebot, daß es die Reparationsfrage zu löſen nicht in der Lage ſei. Es ſei unklug und ungeſchickt abgefaßt, indem es die franzöſiſche Empfindlich⸗ keit verletze. Frankreich und Belgien täten aber trotzdem gut daran, es nicht kurz abzulehnen, da das Angebot Geſichtspunkte enthalte, von denen aus langſam und vorſichtig Schritte zu einem Ausgleich erfoſgen können. 5 5 20 Die Aufnahme in Amerika Nach einem Newyorker Funkſpruch der„Fr. Zig.“ iſt der Ein⸗ druck der deutſchen Note in den Vereinigten Staaten nicht un⸗ günſtig. Die„Evening Poſt“ und fogar die frankophile„Times“ erklärt, die Note ſtelle eine ausreichende Baſis für weitere Verhand⸗ lungen dar. Nach einer Reutermeldung aus Waſhington wird im amerikani⸗ ſchen Staatsdepartement erklärt, daß in Anbetracht deſſen, daß die Vereinigten Staaten keinen Anteil an den europäiſchen Re⸗ deutſche Reparationsangebot nicht direkt berührt werde. 1 2 2 Ein neues Treugelöbnis der Kheinländer Sämtliche politiſche Parteien des Rheinlandes haben folgende Entſchließung einſtimmig gefaßt: Der Druck, der auf den Ländern am Rhein liegt wird von Tag zu Tag ſchärfer. Er mag ſich zu noch härteren Formen ſteigern, wir werden in der Treue zum deutſchen Volke und Vaterland nicht wanken. Die ungeheueren Laſten des Friedensdiktates und der Beſetzung haben wir vier Jahre lang getragen in der Hoffnung, da⸗ duürch zur Ruhe, zum Frieden und zu unſerem Rechte zu gelangen. Aber darum geht es den franzöſiſchen Machthabern nicht. Die füh⸗ renden Staatsmänner dreier Nationen, die das Friedensdiktat mit⸗ geſchaffen hoben, Llond Georges, Nitti und jetzt auch Wilſon, haben es vor aller Welt klar gelegt, daß die franzöſiſche Politik ihr ſeit Jahrhunderten verfolgtes Ziel, die Rheinlande zu verwel⸗ ſchen, mit allen Mitteln weiter verfolgt. Auch der Letzte und Be⸗ ſcheidenſte an Rhein und Ruhr weiß, worum es geht. Das geſamte eene Volk erklärt demgegenüber vor aller Welt in feierlichem rnſte: 7 Nun und niemals laſſen wir eine fremde Macht über das Recht und die Verfaſſung unſerer Rheinlande entſchei⸗ den. Wir danken der Reichsregierung und dem Reichstag für die beſtimmte und unzweideutige Erklärung, jede Einmiſchung in die Verfaſſung des Reiches und der Länder von außen her mit äußerſter Schärfe abzuwehren. Wir ſehen in all den fremden Plänen, auch in der Schaffung einer weſtrheiniſchen Republik, nur den Anfang der Loslöſung vom Reiche, die nur von ganz vereinzelten erbärmlichen Menſchen gefordert wird, die jede Nation von Ehre von ſich weiſen muß. Wir kündigen ſolchen Verſuchen den geſchloſſenen und ſchärfſten Widerſtand des rheiniſchen Volkes an. In dieſem Widerſtand wer⸗ den wir nicht erlahmen. Wir wiſſen, daß die gau ze deutſche Nationeinmütighinter unsſteht. Brutale Dextreibung! Die Wohnung des ſozialdemokrotiſchen kommiffartſchen Amt⸗ manns von Barop, Wenk, der zurzeit im Gefängnis in Zwei⸗ brücken ſitzt, wurde vollſtändig ausgeräumt, da die Geldſtrafe von einigen Millionen nicht bezahlt werden konnte. Der aus Frau und 3 Kindern beſtehenden Familie wurden wr die Betten, ein Herd und eimas Seſcherr, ernrſt nichts gelgtien. tauſch zwiſchen den Alliierten über die deutſchen Vorſchläge ſtatt⸗ paxationen haben; die amerikaniſche Regierung durch das neue Loch in Polen (Paris, 1. Mai. (Von unſerem Mitarbeiter.) Trotz den Anweiſungen, die den offiziöſen Blättern erteilt wurden, beunruhigende Berichte über Poincares Beſprechungen mit dem nach Syrien geſchickten General Weygand zu vermeiden, ſind linksvepublikaniſche Zeitungen, denen die franzöſiſch⸗kürkiſche Span⸗ nung Beſorgnis einflößt, ſehr eifrig in der Kommentierung der Vorgänge. Nach einem Verichte der gutinformierten„Republique Francaiſe“ ſtellt die Reiſe Weygands nach Syrien eine„notwendige Ergänzung des Marſchall Joch nach Warſchau“ dar. Dem Blatte wird aus politiſchen Kreiſen mitgeteilt, daß ſich Poincare durch die „türkiſche Doppelzüngigkeit ebenſowenig überraſchen ließe, wie durch die deutſche Heuchelei und Revancheſucht“. Die türkiſche„Gefahr ſei nichts anderes als ein Ausläufer der ruſſiſchen und der deutſchen Angriffspläne. Die Bildung eines ruſſiſch⸗deutſch⸗kür⸗ kiſchen Block? müſſe verhindert werden. Deshalb geht Foch nach Polen; der Marſchall wird dort bis ins kleinſte Detail die Armee kontrollieren und ſich mit der Frage beſchäftigen, ob ſie numeriſch und qualitativ den an ſie zu ſtellenden Aufgaben entſpricht. Da Foch die militäriſche Lage Rumäniens(nach ſeiner vorjährigen Reiſe) kennd, ſo wird er in Warſchau, Prag und Belgrad genaue Inſtruktionen über die eventuelle Durchführung gemeinſchaftlicher Operationen erteilen können. Vis dahin wird er von Weygand alle nötigen Mitteilungen betreffs der türkiſchen Streitkräfte etc. erhalten. Soweit die Information des genannten Blattes. Es bemerkt, daß „zu Beunruhigungen kein Grund vorliege.“ Das ſchwerinduſtrielle„Journal“ ſpricht ſich über die Reiſe des Marſchall Foch folgendermaßen aus: Solange Deutſchland nicht endgültig unterworfen(soumise) iſt, gibt es keinen Frie⸗ den in Europa. Die neuen Staaten, deren Daſein von dieſer ntermerfung abhängig iſt, haben in der heutigen, gefährlichen haſe eine wichtige Rolle zu ſpielen. Sie müſſen eine Barrisre ſchaffen, damit ſich während der Verweſung Deutſchlands keine Anſteckung ereigne, damit alle Luken dicht geſchloſſen ſind. Würde Deutſch⸗Oeſterreich den Deutſchen zum Opfer fallen, ſo wäre die Tſchechoſlowakei verloren. Noch ſchwerer iſt die Situation für Polen, das zwiſchen Berlin und Moskau eingezwängt iſt. Tſchechen und Polen müſſen alſo mit uns gehen, damit wir zum logiſchen Ende unſerer Operation gelangen(das wäre alſo die end⸗ gültige Unterwerfung Deutſchlands!!) Beide werden mitzuſprechen haben, wenn die Regelung des mitteleuropäiſchen Satuts ſtattfinden wird.(Man ſollte meinen, daß der Verſailler Vertrag dieſe Rege⸗ lung geſchaffen hat. Anm. des Korreſp.) Marſchall Foch wird ſich in Warſchau mit der Vorbereitung der geplanten Operabionem befaſſen. Polen und Tſchechen müſſen ſich ganz und gar Frankreich zur Seite ſtellen.“ Die polniſchen Expanſionsbeſtrebungen Wie weit die polniſchen Beſtrebungen einer Zerſtückelung Deutſchlands gehen, zeigt beſonders kraß ein Artikel„Hätten wir die Lauſitz“ des„Kurjer Warſzawski“. Das Blatt behauptet zu⸗ nächſt, daß es in Oſtſachſen, Brandenburg und Schle⸗ ſien 14 Kreiſe mit 200 000 Lauſitzern gebe, die ſich in tauſend Jahren nicht„gewaltſam“ germaniſieren ließen.“ Jetzt würde die Germaniſierung von Kottbus aus mit beſonderer An⸗ ſtrengung betrieben. Was nun Polen will, erhellt aus nachfolgenden Sätzen des„Kurjer“. Es heißt dort:„Polen muß nun die rettende Hand dem Lauſitzer Völklein reichen. Oppeln, Breslau und Liegnitz müſſen wieder zu Polen gehören. Dann iſt auch die Lauſitz gerettet. Die Tſchechen haben ſchon die Rettung der Lauſitzer in die Hand genommen. Wir Polen dürfen uns aber nicht überholen laſſen. Unſere Parole lautet jetzt: Rettet die Lau⸗ ſit! wie früher Schützet Schleſien!“ Der Kampf um die Kohlen Auf dem Bahnhof Bodelſchwingh bei Dortmund haben die Franzoſen 80 Waggons für Italien beſtimmte Kohlen be⸗ ſchlagnahmt. Aus dem neubeſetzten Gebiet ſind von den Franzoſen bis zum 30. April einſchließlich 100 000 Tonnen Kohlen, 147 000 Tonnen Koks durch die Eiſenbahn abtransportiert worden; auf dem Waſſer⸗ wege bis zum 16. April 228 000 Tonnen, das macht zuſammen 476 100 Tonnen Kohle und Koks. Die Normalziffer, die vor der Beſetzung abgeliefert wurde, betrug 1,8 Millionen Tonnen im Monat. Der Vergleich für die Franzoſen iſt alſa nichtſehr ermutigend. Nach den letzten Feſtſtellungen haben die Franzoſen im Ruhr⸗ gebiet von etwa 400 Schachtanlagen insgeſamt 52 Anlagen bzw. deren Kohlen⸗ und Kokshalden beſetzt. Jiniſcher Prokeſt Der deutſchen Geſandtſchaft in Helſingfors iſt eine künſtleriſch ausgeſtattete Proteſtadreſſe überericht worden, die ſich gegen die franzöſiſch⸗belgiſche Ruhraktion richtet. Die Adreſſe enthäkt 75 000 Unterſchriften, darunter eine Reihe ſehr be⸗ kannter Perſönlichkeiten. Weinbeſchlagnahme Die Franzoſen beſchlagnahmten wegen Nichtbezahlung der Weinſteuer die Weinbeſtände der Düſſeldorfer Firma Leonh. Tietz. Erbauliches von der Beſatzung DEJ Berlin, 3. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Berg⸗ Linden im Ruhrgebiet werden Ausſchreitungen der dort liegenden Feldeiſenbahner gemeldet. Die 20jährige Tochter eines Berg⸗ arbeiters iſt von Soldaten angefallen worden. Ein angetrunkener Feldeiſenbahner hat auf offener Straße ſeinen Vorgeſetzten angefal⸗ len und konnte nur nach heftiger Gegenwehr überwältigt werden. Zur Feier des 1. Mai war, wie nachträglich gemeldet wird, der Bahnhof von Cleve von den belgiſchen Beſatzungstruppen feſtlich ausgeſchmückt worden. Es wurden auch Freudenſchüſſe ab⸗ gegeben. Die Lokomotiven wieſen gleichfalls zum Teil Schmuck auf. Ein Wagen trug die bezeichnende Aufſchrift:„Nieder mit dem Militarismus!“ Die Urlaubsreiſe des Kanzlers Berlin, 3. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Reichskanzler Br. Cuno hat während ſeiner neulichen, ziemlich heftigen Erkrankung, die ihn tagelang ans Bett feſſelte, ſich keinen Augenblick beurlaubt, ſondern ſeine Dienſtgeſchäfte mit Rückſicht auf die ernſte politiſche Lage vom Krankenzimmer aus weitergeführt. Nun will er die kurze Zeitſpanne zwiſchen der Abgabe des deutſchen Angebots und etwa daraus ſich ergebender Konſequenzen von größerer politiſcher Tragweite zur Erholung benutzen. Am Montag wird er, wie wir erfahren, nach Berlin zurückkehren. ee 5 eee 2. Seite. Nr. 202 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerskag, den 3. Mai 1923 1————— Wirtſchaſtliches und Soziales Verpflichtung des Skeuerpflichtigen zur Vorlegung von Urkunden Nach§ 204 der Reichsabgabenordnung hat das Finanzamt die ſteuerpflichtigen Fälle zu erforſchen und von ſich aus die tatſächlichen und rechtlichen Verhältniſſe zu ermitteln, die für die Steuerpflicht und die Bemeſſung der Steuer weſentlich ſind. Ergibt ſich die Möglich⸗ keit, eine beſtimmte Steuer zu erheben, ſo kann das Finanzamt Vor⸗ legung der ihm erforderlich erſcheinenden, in den Händen des Steuer⸗ pflichtigen befindlichen Urkunden verlangen. Das folgt aus§ 173 Abf. 2 der Reichsabgabenordnung. Wenn dieſe Vorſchrift ſich auch nur auf die Prüfung einer Steuererklärung zu beziehen ſcheint, ſo muß ſie doch in den Fällen des§ 204 ſinngemäß angewendet werden. Wird ein Steuerpflichtiger zur Vorlegung einer Urkunde aufgefor⸗ dert, ſo müſſen ihm in entſprechender Anwendung des§ 172 Abſ. 1 Saß 1 außer der Steuerart die Tatſachen mitgeteilt werden, die auf eine beſtimmt umgrenzte Steuer deuten. Unzuläſſig iſt es, die Vor⸗ legung von Urkunden nur zu verlangen, um feſtzuſtellen, ob etwa ſteuerpflichtige Rechtsgeſchäfte irgendwelcher Art in ihr beurkundet ſind. Urkunden ſind grundſätzlich in den Räumen des Finanzamts vorzulegen oder dieſem zu überſenden. Auch Bücher und Geſchäfts⸗ papiere ſind in erſter Linie auf das Finanzamt zu ſchaffen. Von die⸗ ſer Regel läßt§ 207 Abſ. 2 Reichsabgabenordnung jedoch eine weit⸗ geghende Ausnahme zu. Hiernach ſind Bücher und Geſchäftspapiere auf Wunſch des Steuerpflichtigen tunlichſt in ſeiner Wohnung oder einzuſehen.(Urteil vom 20. März 1923 Verkreterinnen⸗Berſammlung des Vereins Deutſcher Ev. Lehrerinnen. Am 5. und 6. April fand in Barmen die 8. Vertreterinnen⸗ Verſammlung des Vereins Deutſcher Ev. Lehrerinnen ſtatt, die aus allen Teilen Deutſchlands gut beſucht war. In drei Hauptverſamm⸗ lungen wurden die im Brennpunkte des Erziehungsweſens ſtehen⸗ den Fragen behandelt: 1. Elternrecht und Staatsrecht, 2. Die Be⸗ aufſichtigung des Religionsunterrichts und 3. Die Reform des Mädchenbildungsweſens mit beſonderer Berückſichtigung der Volks⸗ ſchule. Nach einer lebhaften Beſprechung der umſtrittenen Fragen wurde die Stellungnahme des Vereins in Leitſätzen feſtgelegt, die bei den maßgebenden Stellen vertreten werden ſollen. Der Verein nahm in einer Entſchließung erneut Stellung gegen die unerhörte Verſchleppungspolitik in Sachen des Reichsſchulgeſetzes, für eine be⸗ ſchleunigte Herausgabe neuer amtlicher Richtlinien für den evang. Religionsunterricht in der Grundſchule, für die endliche Regelung der Abfindung der aus dem Amt ſcheidenden verheirateten Lehrerin⸗ nen und gegen die immer noch feſtzuſtellende Zurückſetzung älterer, bewährter Lehrerinnen bei der Beſetzung der Konrektorſtellen. Städtiſche Nachrichten verlängerung der Friſten für die Steuerzahlungen Der Reichsminiſter der Finanzen hat mit Rückſicht auf die ſpäte Verabſchiedung des Geſetzes über die Berückſichtigung der Geldent⸗ wertung in den Steuergeſetzen nachträglich angeordnet, daß bei den bis zum 31. März 1923 rückſtändig gebliebenen Steuerbeträgen von der Erhebung des 15prozentigen Zuſchlags nach Art. III§ 1 des er⸗ wähnten Geſetzes Abſtand genommen wird, wenn die Zahlung ſpä⸗ teſtens bis zum 30. April 1923 geleiſtet wird. Iſt die Zahlung ſedoch erſt nach dem 30. April 1923 erfolgt, ſo iſt der Zuſchlag ſchon vom Monat April ab zu berechnen. 5 Ferner iſt mit Rückſicht auf die Schwierigkeiten, die ſich bei Ein⸗ führung des erwähnten Geſetzes bei den Kaſſen ergeben haben, auf Grund des§ 444 Abſ. 3 Reichsabgabeordnung beſtimmt worden, daß Nachzahlungen an Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer— nicht Umſatzſteuer— die auf die Steuerſchuld des Kalenderjahres 1923 bis zum 31. Mai 19 23 geleiſtet werden, noch als rechtzeitig bewirkt gelten und daher dem Verzugszuſchlag nicht unterliegen. Werden Nachzahlungen nach dem 31. Mai 1923 geleiſtet, die ſchon im April hätten geleiſtet werden ſollen, ſo unterliegen ſie dem Verzugs⸗ zuſchlag vom Mai 1923 und nicht erſt vom Juni 1923 mit 15 v. H. für jeden angefangenen Monat und zwar für die erſten drei Monate, und falls der Steuerzahler länger wie drei Monate im Rückſtand bleibt, mit 30 v. H. mit Wirkung vom erſten Monat— in dieſem Fall vom Mai 1923— an. Kinderſpeiſung und Luſt⸗ und Sonnenbäder für erholungsbedürftige fünder in Baden Vom Landesausſchuß für Kinderſpeiſung wird uns geſchrieben: Die örtlichen Maßnahmen für Erholungsfürſorge, die im vortgen Sommer trotz des ſehr ungünſtigen Wetters in 38 Gemeinden Badens mit gutem Erfolg durchgeführt wurden, ſollen auch in dieſem Jahre wieder eingeführt werden. In den meiſten Städten und Gemeinden wurden Luft⸗ und Sonnenbäder mit einer kräftigen Zuſatzmahlzeit gegeben; in einigen Gemeinden erhielten die Kinder außerdem noch Solbäder. Wo Gemeinden und Familien es möglich machen können, die erholungsbedürftigen Kinder auch bei den gegenwärtigen beueren Pflegeſätzen in Erholungsheime und Solbäder nach auswärts zu ſchicken, iſt dies natürlich von ungleich größerem Wert. Die Kinder erhalten dabei nicht nur regelmäßige Pflege und kräftige Nahrung, d ſie haben auch den Vorzug des Klimawechſels und der größeren Bewegungsfreiheit und aine vollſtändig andere Umgebung, was bei den Wohnungsverhältniſſen in den meiſten Orten, leider auch den kleineren, nicht hoch genug angeſchlagen werden kann. Daß aber ſolche Entſendungen dieſes Jahr nicht in dreßen Umfange ſtattfinden können, hören wir von allen Seiten. 8= halb ſoll dafür geſorgt werden, daß für die Kinder, die nun auch während der Ferjen zu Hauſe bleiben müßten, ein Erſatz geſchaffen wird. Dieſer Erſatz wird ſich je nach Lage der Verhältniſſe in den verſchiedenen Orten ſehr verſchieden geſtalten. Glücklicherweiſe gibt es ja in unſerm badiſchen Land ſo viele ſchöne Plätze, daß mit gutem Willen faſt überall eine ſonnige Waldwieſe gefunden werden kann. Im günſtigſten Fall könnte dann eine Liegehalle errichtet werden, wie z. B. voriges Jahr in Baden⸗Baden, wo Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmer durch gemeinſame Opferwilligkeit eine ſoſche Halle aufbauten, ohne daß die Stadtgemeinde finanziell da⸗ durch belaſtet wurde. Wo dies nicht möglich iſt, kann man ſich mit einem Zelt oder Meßbuden, mit Baracken und dergl., vor allem aber mit in der Nähe liegenden Gebäuden helfen, die bei plötzlichem Regen als Schutz für die Kinder dienen müſſen. Der Landesausſchuß für Kinderſpeiſung iſt in der Lage, ſolche Luft⸗ und Sonnenbadkuren, auch Solbadkuren, mit kräftiger Nah⸗ rung ausgiebig zu unterſtützen, wenn die Kinder durch den Schul⸗ arzt ausgeſucht werden, und wenn für zuverläſſige Aufſicht von der Geme aus geſorgt wird. Die Leitung iſt das wichtigſte und das Ausſchlaggebende für den Erfolg des ganzen Unternehmens. Den Wenn die Kinder ſich nicht jeden Tag neu auf ihre Erholungs⸗ ſtunden freuen können, wenn ſie gelangweilt herumſitzen, und da⸗ durch auf allerlei Unfug kommen, wenn ſie gar nur wegen des guten Kakaos und der großen Dampfnudel kommen, kann von einem wirklichen Erfolg nicht geſprochen werden. Die Leiterin oder der Leiter eines ſolchen Luft⸗ und Sonnen⸗ hades müßte die ſchönſten Geſchichten für die Ruhezeit der Kinder wiſſen, und müßte den Kindern neue Spiele und Reigen und allerlei Turn⸗ und Atemübungen ſpielend beibringen können. Die Kinder ſollen in den Wochen ſhres Zuſammenſeins daran gewöhnt werden, daß gewiſſe hygieniſche Selbſtverſtändlichkeiten, wie tägliches Ab⸗ waſchen des ganzen Körpers, Händewaſchen vor dem Eſſen, Zähne⸗ putzen vor dem Schlafengehen, ohne viel Koſten oder ZJeitgufwand ausgeführt werden können und ſie ſollen die Ueberzeugüng ge⸗ winnen, daß dies nicht nur der Geſundheit nützt, ſondern daß da⸗ au N fühl gehoben wird Lei'erin mi 1 dau Kindern auch die Freuße an der Natur wecken, ihnen auch alle Bäume und Ströucher, ihre Blüten und Früchte nennen können; ſie würde die Vögel am Lied erlennen und ſie müßte von allen Tieren in Wald und Feld bis zu den Inſekten allerlei zu erzählen wiſſen. So könnte ſie die Kinder erſt in ein richtiges Verhälknis zu der ſie umgebenden Natur bringen umd ihnen dadurch auch die nötige Achtung vor ihr beibringen, in⸗ dem ſie ihnen immer wieder zeig, wie doch alle Blumen da am ſchönſten ſind, wo ſie wachſen, und daß es niemanden Freude machen kann, ſie büſchelweiſe herauszureißen, um ſie dann— vertrocknet = wegzuwerfen, ehe man heimkommt. Mutter abends ein paar Blüten nach Hauſe bringen, braucht des⸗ halb nicht ausgeſchloſſen zu ſein. Nicht zuletzt müßte die Leiterin es verſtehen, „Aufeinanderangewieſenſeins“ von Anfang an lernen, „Leben“ iſt. Wenn die Kinder unter guter Leitung den größten Teil des Sommers in Luft und Sonne und mit kräftiger Nahrung verpflegt werden, kann ihnen ſeeliſch und körperlich dauernd etwas mitgegeben werden. 5 F. A. das Gefühl de⸗ in den Kindern zu ſtärken, daß ſte wie notwendig das„Lebenlaſſen“ zum Wer hat oͤie Jiergärten vor den häuſern zu unterhalten? Sinngemäß der ſeitherigen Gepflogenheit der Hauseigen⸗ kümer. Der hat das größte Intereſſe an dauernder Inſtandhaltung und wird auch künftig der verantwortliche Teil bleiben müſſen. Eine Streitfrage wurde durch das Reichsmietengeſetz dagegen die Tragung der„Unterhaltungs koſt en. Früher wurden Gehweg- und Hof⸗ reinigung, wie Unterhaltung der Ziergärten auch vom Hausbeſitzer beforgt, die Auslagen hierfür kamen aber in niederem Anſchlag der Wohnungsmiete desjenigen zum Ausdruck, der dieſe Dinge beſorgte: Eigentümer oder Mieter des erſten Stockwerks. mietengeſetz werden nun aber die tatſächlich für Gehweg⸗ und Hofreinigung auf alle Mieter umgelegt als ſogenannte Nebenkoſten. Während dieſe beiden Poſten fraglos in die Umlegung inbegriffen ſind, iſt es bezüglich der Ziergärten noch ſtrittig. Soſange die Miete desjenigen, der die Unterhaltung beſorgt, entſprechend niederer gehalten iſt, verſteht es ſich von Jelbſt, daß keine Umlegung der Unterhaltungskoſten ſtatt⸗ findet. Sobald aber die Wohnungsmiete ohne Rückſicht auf die Nebenverpflichtung feſtgeſetzt wurde, iſt es nach billigem Ermeſſen ebenſo ſelbſtverſtändlich, daß die Ko ſten gemeinſam getra⸗ gen werden. Denn alle haben gleichen Genuß davon. Wer in ein Haus mit Vorgarten zog, tat dies doch meiſt mit Rückſicht auf einen freien Ausblick ins Grüne. Wenn dies früher in einer etwas höheren Miete zum Ausdruck kam, fällt dieſer Maßſtab ſeit Abſtufung des Mietpreiſes nach dem Steuerwert weg. Selbſtver⸗ ſtändlich ſollte deshalb die amtliche Einbeziehung der Unterhaltungs⸗ koſten der Ziergärten in die umzulegenden Nebenkoſten erfolgen. Das Wohnungsamt, bezw. Mieteinigungsamt könnte vielen Aerger und Streit verhüten und ſich Arbeit erſparen, wenn es dieſe vernünftige Bekanntmachung erließe. Und wir ſind der Auffaſſung, daß Streitig⸗ keiten vorzubeugen eine wichtigere Aufgabe der Behörden ſei als Händel zu ſchlichten. O. G. K. * Jugberaubungen auf der Sfrecke Mannheim.—Heidelberg⸗ Neckarelz. Aus Eberbach wird folgendes berichtet: Wie verlautet, ſind ſeit geraumer Zeit Beraubungen in den Nachtzügen Neckarelz-Mannheim vorgekommen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag beobachtete man auf der Station Neckarelz, daß ſich verdächtige Leute in einen bereitſtehenden Zug einzuſchmug⸗ geln ſuchten. Auf der Station Zwingenberg wurde man neuerdings durch ein Auto in der Nähe des Bahnhofs aufmerkſam, woraufhin vom Bahnamt aus die Gendarmerie⸗Stationen Eberbach und Neckargerach angerufen wurden und alsbald Beamte erſchienen. Fünf Verdächtige ſind dabei aufgegriffen und in Eberbach ſamt ihrem Auto feſtgenommen worden. Sie ſollen nach Friedrichsfeld, das Auto nach Darmſtadt gehören. * Mannheimer Hühnerdiebe in Heidelberg. Die„Heidelb. N. Nachr.“ ſchreiben: Bei einer Kontrolle in der Nacht vom 1. auf den de 2. Maf wurden vier Perſonen aus Mannheim betrof⸗ fen, die acht erwürgte Hühner, Einbrecherwerkzeug und eine ſcharfgeladene Schußwaffe bei ſich trugen. Während ein Täter ent⸗ kommen konnte, wurden drei feſtgenommen und ins Ge⸗ fängnis eingeliefert. Verſcheucht wurden ferner Hühnerdiebe in der Nacht zum Dienstag durch die Aufmerkſamkeit von Bewohnern der Weberſtraße in Neuenheim. Marktbericht Auf dem heutigen Wochenmarkt war die Gemüſezufuhr zwar noch reichlich, ader bei weitem nicht ſo wie vor acht Tagen. Die pfälziſche Ware blieb völlig aus, weil die Franzoſen an der Rheinbrücke ſtrenge Kontrolle übten und ſelbſt die kleinſte Menge zurückwieſen. Und da ſelbſtredend niemand die 10prozentige Abgabe bezahlte, ſo blieb das geſamte für Mannheim beſtimmte Gemüſe in Ludwigshafen, mit Ausnahme eines Wagens Spinat, der im Laufe des Vormittags durch die Sperre ſchlüpfen konnte. Spinat, Feld⸗ ſalat und die ſonſtigen Friſchgemüſe, die bisher das Feld beherrſchten, treten diesmal in den Hintergrund vor Spargel, der ſo ſtark ver⸗ treten war, daß nicht die geſamte Zufuhr abgeſetzt worden ſem dürfte. Für das Pfund ſchöne Ware mußten 16—1700 Mk. angelegt werden. Der Preis des Kopfſalates bewegte ſich zwiſchen 350 und 900 Mark. Der Abſatz geſtaltete ſich bei dieſer Preislage begreiflicher⸗ weiſe ſchleppend. Die Eierzufuhr läßt nach. Gleichzeitig ziehen ie Preiſe an. Unter 400 Mark war in der zehnten Stunde kein Et mehr zu haben. Die Hausfrau, die in der Lage war, für den Winter einzulegen, hat gut daran getan, wenn ſie vor acht oder 14 Tagen getdnfte hat. Damals waren ſchöne Eier noch zu 380—390 Mk. das Stück zu haben. Man darf darauf 1 N ſein, ob mit dem Steigen des Dollars die Tafelbutter die 10 Mark⸗Grenze überſchreitet. Heute war ſie noch 15 dieſem Preis zu haben, während für das Pfunv Landbutter 8800 Mark verlangt wurden. Auf dem Fiſch⸗ und Geflügelmarkt überſchritt die Zufuhr nicht die gewohnten Grenzen. Das Huhn, das nach einem Ausſpruche Friedrichs des Großen ſelbſt der kleinſte Mann Sonntags im Topfe haben ſollte, iſt ſchon längſt ein Luxusartikel, den ſich nur Wenige leiſten können. roßem Intereſſe begegnete wieder die Tierbörſe. Einige Hühner⸗ kücken wurden ebenſo umringt wie ein Kaſten mit Stallhaſen, von denen das Stück 13—15 000 Mark koſtete. Zwei weiße Enten wurden um 40 000 Mark abgegeben und ein 5 Wochen altes Gais⸗ böckle koſtete 30 000 Mark. Auf dem Blumenmarkt ſind die Himmelſchlüſſel durch den Flieder verdsängt worden. dieſer beliebten Schnittblumen koſtete 1000 Mark. Daneben leuch⸗ teten die gelben Ginſterſträuße. Koſtenpunkt 100 Mark. Nach tehend die amtlich feſtgeſtellten Preiſe. Die eingeklammerten Zahlen ind die Preiſe der Vorwoche Kartoffeln 50—55 M.(50—55.), Karotten 150 M.(120—150 Mark), Rote Rüben 50—170 M.(80—140.), Zwiebeln 160—200 Mark(120—150.), Spinat 200—600 M.(250—500.), Feld⸗ ſalat 2000 M.(800—1600.), Kopfſalat(Stück) 200—1000 M. (300—900))-Kreſſe 1600—1800 M.(1200—1600.), Lattich 1600—1800 M.(1400—1600.), Mangold 400—450 M.(200—400 Mark), Spargel 1. Sorte 1500—1800 M.(200—2400), 2. Sorte 1000—1500 M.(1600—1800.), 3. Sorte 1000—1300 M.(1200 bis 1400), Radieschen(Büſchel) 120—150 M.(120—180.), Rhabarber 180—200 M.(120—150.), Aepfel 700—800 M. (300—700.), Tafelbutter 9200—10 000 M.(9600—10,400.), Landbutter 8400—9000 M.(8400—9200.), Eier 390—430 M. (370—420)), Schellfiſch 1500—1900 M.(1500.), Kabeljau 1400—1500 M.(1500—1600.) Lengfiſch 1400—1500 M.(1400 bis 1600.), Seelachs 1400—1500 M.(1300—1600), 45—5 3000—4000 M.(3000—500.), Barben 4000 M.(4000—4500)), Hecht 4000 M.(5000.), Schleie 5000., Barſch 3500.—4000.., Karpfen 4500—5000 M.(400), Backfiſche 1500—2000 Mark (4500.—2000.), Hahnen(geſchlachtet) 4000—.5500, M.(5000.), lebend(Stück) 8000—15 000 M.(10 000..), Hühner(geſchlachtet) 40005000 M.(5000), ledend(Stüc) 6000—17000 M.(10 000 Mart), Gänſe lebend(Stück)„30000., Enten lebend 20 0., Taupen(geſchlachlet, je Stüötk) 3000—3300M.(2000 bis (Stück) 2500.), lebend(Stück) 4000 18000., febend(Stück) 131 A. Stallhaſen(geſchlachtet, ſe Seück) 0— (3300 Mark). 15 000., Zicklein 3300 Mark Daß die Kinder ihrer f Ein Strauß Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Zu einer aufregenden Debatte, an der ſich auch die Galerie⸗ beſucher in überaus lebhafter Weiſe beteiligten, kam es in der jü ten Karlsruher Bürgerausſchußſitzung, in der u a. die Erhöhung der Hundeſteuer auf das 20fache der Staats⸗ ſteuer(60 000/ für einen Hund, 120 000 für 2 Hunde) auf der Tagesordnung ſtand. Während mehrere Redner für die ſtadt⸗ rätliche Vorlage eintraten, nahmen andere für die Hundebeſitzer Parkei und die Galerie griff mehrfach ſo lebhaft in die Debatte ein, daß ſich der Oberbürgermeiſter nach öfteren Mahnungen gezwunge ſah, die Galerje räumen zu laſſen. Mit 47 gegen 41 Stimmen — alſo mit ſehr geringer Mehrheit— wurde die ſtadträtliche Vor⸗ lage angenommen und damit die Hundeſteuer auf das 20fache der Staatsſteuer feſtgeſetzt. Zur Behebung der Wohnungsnot in Konſtanz hat der Stadkrat beim Bürgerausſchuß den Antrag geſtellt, zur Aue führung von Neubauten ein Anlehen von 1 Milliarde auf zunehmen. 8 In Koblenz betragen die Strompreiſe für elektriſches Licht 1410 Mark die Kwſt., für Kraft 698 Mark. In München wurde der Gaspreis von 420 auf 450 4 für den Kubikmeter erhöht. Die Kilowattſtunde Lichtſtron koſtet 530„(bisher 500), der Kubikmeter Waſſer 30(bisher 25). Der Straßenbahnfahrpreis beträgt ſeit 1. Mai für eine Teilſtrecke 200, füt 2 Teilſtrecken 300, für mehr als 2 Teil⸗ ſtrecken 400. Die Unterſchiede gegenüber den Mannheimer Prel — 911 auffallend. Was iſt München doch für eine reaktionäre urch das Reichs⸗ Stadt! en Auslagen Ein neues Finanzprojekt beſchäftigt zurzeit den Magiſtrat von Berlin. Es handelt ſich um das Angebot einer Finanzgruppe, die die ſtädtiſchen Güter, die zurzeit von der neuen ſtödt. Gütergeſellſchaft verwaltet werden, gegen einen feſten Pachtzins in Roggen für 25 Jahre pachten und in Verbindung hiermit der Stadt ein Roggenwerkdarlehen im Werte von rund 10 Milliarden& geben will. Die Darlehensſumme ſoll in Roggen umgerechnet und in Nog⸗ gen verzinſt und geiilgt werden. Die Pacht aus den Gütern würde die Mittel dazu geben. 10 Milliarden entſprechen heute einer Roggenmenge von 200 000 Zentner. Das Pachtangebot entſpri in ſeiner Höhe den Pachtſummen, die bei den bisherigen Verpach⸗ tungen von fünf ſtädtiſchen Gütern durchſchnittlich vereinbart wor⸗ den ſind. Der Magiſtrat hat dem Entwurf grundſätzlich zugeſtimmt. Der Aufſichtsrot der Stadtgüter G. m. b. H. dagegen hat mit Mehrheit den Verpachtungsantrag abgelehnt. Neues aus aller Welt — Ein bekannter würklembergiſcher Induſtrieller f. Im Alter von 80 Jahren iſt in Stuttgart Geh. Hofrat Dr. Leo v. Vetter geſtorben. Er war der Gründer der Stuttgarter Schwimmbadgeſel ſchaft; unter ſeiner Leitung wurde 1890 das Schwimmbad an der Liederhalle und 1908—10 das Oſtheimer Schwimmbad gebaut. Die mediziniſche Fakultät der Univerſität Tübingen ernannte den Verſtor⸗ benen 1920 in Anbetracht ſeiner Verdienſte um das Badeweſen zum rendoktor. Ein weiteres Verdienſt Vetters war die 1899 erfolgte Gründung der—— die er immer weiter auszubauen beſtrebt war. Auch in der Induſtrie hatte der Verſtorbene eine be⸗ deutende Rolle geſpielt. — Berkehrsrückgang in Berlin. Der Berliner Straßenverkeht iſt in letzter Jeit ſtark zurückgegangen. Die Fremden bleiben wegen der Markſtablliſterung der Reichshauptſtadt fern und die Einheim ſchen fahren wegen der hohen Taxe viel weniger Auto als bisher⸗ Auch verſchiedene Straßenbahnlinien haben ihren Betrieb eingeſtell. Auf dem Potsdamer Platz, dem Hauptverkehrspunkt Berlins, ſich daher jetzt als unnßtig erwieſen, den Verkehr durch Ho 12— zu regeln. Die Grünen blaſen nicht mehr, ſie winken nur. Aus ſind die Poſten hier in ihrer Zahl erheblich vermindert worden. Sollie r Verkehr ſeinen alten Umfang wieder annehmen, ſo werden auch wieder die Hornſignale am Potsdamer Platz ertönen. — Deutſche Schatzgräber in Namur. Dem belgiſchen Finan; miniſterium gelangte vor einiger Zeit zur Kenntnis, daß in Em mines(bei Namur) von deutſchen Soldaten, die während des Krie⸗ es dort kampierten, eine e 125 ne Handkaſſe mit einer Milligl Francs in Gold vergraben worden ſei. Ein Deutſcher ie 15 dem Famen ge mit, daß er nähere Anhaltspunkte N erhielt einen Paß. Es wurden ihm 10 Prozent des auf undeng Betrages zugeſichert. Wir geben dieſe ſehr unwahrſcheinlich klingene Meldung unter allem Vorbehalt wieder. — Arieg den Alkoholſchmugglern. Kürzlich hat die Newnortef Alkoholüberwachungspolizei geäußert, man müſſe mit Kanonen die Alkoholſchmuggelſchiffe ſchießen, die ſich mit der denkbar größlen. Ungeniertheit in der Nähe der amerikaniſchen Oſtküſte außerhalb ſt Dreimeilenzone aufhalten. Mit dieſer Drohung ſcheint es jeßzt ernf zu werden. Wenigſtens wird offiziell aus Waſhington mitgetelg daß die Kriegsflotte der Vereinigten Staaten— jene chiffe in Aktion treten ſoll. Die amerikaniſche Verfaſſung ermä 172 en Präſidenten im Bedarfs⸗ oder Notfalle die amerikaniſche der einzuſetzen. Das amerikaniſche Juſtigminiſterium iſt zur Zeit mit 4 Ausarbeitung eines Gutachtens beſchäftigt, das den Nachweis er⸗ bringen ſoll, daß ein ſolcher Bedarfs⸗ oder Notfall gegenüber 175 Alkoholſchmugglern gegeben iſt. Liegt das Gutachten vor— dan wehe den Schmuggelſchiffen. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarlt Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 7 morgens) Aft⸗ Bieh— S See⸗ druck Wind 28 Be⸗ höhe 3 85 en Wce Wertheim————————1— Königſtuhl563. 765.4] 14 21] 12 Nw⸗ leicht ber! 0 Karlsruhe...127 766.1] 13] 26 0 NNO leicht her 0 Baden⸗Baden 213705.4 13 25 6 SW.leicht k. l 0 Villingen..780 767.3] 11 24 6W. leicht bar 1 Feldberg. Hof 1281656.44 10] 17 7NwW leicht benr 0 Badenweiler.———1—————— St. Blaſien——-9 22 5— ſtill daw 0 Unter dem Einfluß des mit ſeinem Zentrum jetzt über Holland lagernden Hochdruckgebietes dauert das heitere, und warme Früh lingswetter an. Die geſtrigen Nachmittagstemperaturen erreichten! der Rheinebene teilweiſe 27 Grad, ſo daß hier der erſte Sommeriaz Maximum über 25 Grad, beobachtet wurde. Im Hochſchwarzw —— Eine weſentliche Aenderung der Wetterlage ſteht zunachſ nicht bevor. Vorausſichtliche Witterung für Ireitag bis 12 Uhr nachts: Nuf teilweiſe wolkig, warm trocken. an Familien-Anzeigen CCCC ͤ nrie Lerlobungs-, Lermählungs⸗. Geburfs-, Todes-Anzeigen finden durch den Mannheimer General⸗ Anzeiser meitestfe Lerbreifungt LAuuut Exrmäßgigte Preise uf Mannheimer Anzeigen —— 4 A KAren AA S l r⸗ A. 8 ASA An Donnerstag, den 3. April 1923 Handelsblaff Frankfurt, 3. Mai. eklärt und es ist sehr schwer, ein endgültiges Urteil zu fällen. be offnungen. nehmende 505 3. Seite. Mr. 203 Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Starke Betätigung der berufsmäßigen Spekulation ODrahtb.) Die politische Lage ist noch Börse setzte auf die deutsche Reparationsnote keine große Der Devisenmarkt kennzeichnete so recht die denn hier bewirkte die Note bereits gestern eine zu- Nachfrage nach ausländischen Zahlungsmitteln, welche Vormittag noch anhielt. Dollarnoten begannen ung, 7000—38 000—38 500—90 000. Der glatte Verlauf des Ultimo Jon zu regeren Käufen veranlaßt. Sind nicht Ak t· den jen setzte sich das lebhaftere Geschäft sort. + 5 die Geldflüssigkeit haben aber nicht nur das Publikum zu hbhafterer Betatigung angeregt, sondern auch die Spekula- Die Maklertafeln ichen bedeckt. Man hat sich Hörsenfreien Tagen haben sich Am Markt der Montan- Es fehlte in gen, doch waren Wieder mit zahlreichen P. getäuscht, denn an den 2 Aufträge stärker angehäuft schweren Werten zwar nicht an Schw⸗ beeschiedlentlich Kurssteigerungen bei d en Kursen z2u Kobackten. Sehr gesucht waren Deute“ burg, Gelsen⸗ chen und Phönix Bergbau. Lebhaftere dung zeigte die kufsmagige Spekulation, besonders füir Rlleini-che Braunkohlen. bedarf sefzten 10 0009 höher ein; ebenso Laurahütte an- Zehend. Metallaktien blieben teilweise lebhafter gesuchit. Daimler fanden zunäclist weitere Beachtung. Höher bezahlt Kurden Acllerwerke Kleyer, Hlirsch Kupfer und Heddernheimer Nupter; Maschinenfabrik Eßlingen lebhaft(+ 50009%). Mit festen ursen setzten Elektro Bergmann und Licht u. Kraft ein. Große Msatze fanden in den Aktien von Lahmeyer statt. Etwas zurück- augt wurden chemische Papiere, da verlautet, daß die n Aussicht stehenden Bezugsrechtshoffnungen sich nicht erfüllen den. Ad der Wpertwerke. Holzverkohlung und Scheideanstalt. 1 . Verha Nit im freſen Verkehr standen Unter den Anilinaktien bewegten sich u. a. über dem letzten Höchstnotiz Badische Anilin. Fest lagen 1 Von sonstigen triewerten verdienen besonders Zuckeraktien Erwäh⸗ bei welchen die Steigerungen ca. 7000% betrugen. Z elI- Waldhof anziehend, Aschaffenburg abgeschwächt. andsrenten lagen jest. Dollarsckatzanweisungen ca. 38 000. Itnismägig ruhig war der Bankmarkt, aber fest. Ber- Handelsgesellschaft lebhaft. Norddeutscher Lloyd ſa im Vorde— Ner Seee 20 000—30 000); ſerner Einelles jebhaft(14—15 000), 55 öhne nannte man 21 500, Benz 39 000, Diamond Shares 000, Kunstseide 100 000, Inag 14 500, Rasfatter Waggon 17 500, — eprises 225—230 000. Nurs en, zumal der Kassaindustriemarkt eine lehhafte Im Verlauf blieb die feste Haſtung bewegung bekundete. Frankfurter Festverzinsliche Werte. N a) Inländtsche. 30. 8. 20.. Mannh. von 1914.——=%reuf. Koneeis 139.— 5 E* 70 79.——— 10 1* E 25ʃʃ.— 243.— „ 1804%———% Sad. Anl. von 1919 120.——.— ol. Relchganl. 89.75 9 75%% Bad. Anl. abg. 10.— 186.— d0. unk. b. 1925 1140.— 1170.— 0. von feg—.——.— ach.Relohsanl. 375.— 385.— 4% Bayr. Esenb.Anl. 250.—— 1 o. d0. 4350.— 4405.—-%% do. 190.—— Relohs-Schatza,—— 150. 11.— 378.— o. u. V. d0. 90—% Bayr.Ff.EldPrlor 350.—.— .—IX. do, 7³,. 76.— 3˙%5 do. 280.— 290.— i0 10400.— 11500.— esen V. 90 u. 08 118,.— 189.— 1917—.————οο 5 abgest. 129.— 129.— N 5 mienanl. 1819 310.— 328.— 0 110.— 100.— beud, Schetzanud,———.— dsgchhe St.-Anlw,is——— do.— ͤ——, 100.— 11.— n. Nonsols 168— 4% Württemb. K. 8 109,— 103.— N *a 5 105 5 Nr 4. Francturter Dividenden-Werte. Bank-Akttem 4 4 30 8. 8d. 4 950⁰— 2800 3600 Neln. Aeng. ln eis. 8 7⁰ 8600 600 804.s.— Ata deselie. 2000 24800 Spad Diacontg. 12290 2500 70200 70800 240 Bank 1275 19000 Iiener BankV. 1 200J Erkt. Nyp.-Sk. 8200 5 Banka. 88000 Wetalnb. U..-G. 5800„ſHotenbank 14009 18000 10080 17500 mne. J 10fö8 71055„ Vereinsbk. 7000 650 22200 8 ba 2 es. 0 0 N800 38000 OestCred.An. 23500 34000 Freankf. Alig. V. 10800.1000 ——.FA, nyp.— 400 oberrh. V. Ses.—— 10000 17000 Reicksbank. 12000 Frkk. R. d. At,. 700 700 Bergwerk-Aktien. 1 200 2 Obsobl. Eb.-Bd. 67209 28000 ee, Laeet 28080 dus ing 080 800h fecn Berde 8 Faite, Woten. Fbüniz Befgb. I 500 fii dog kadd Kaiſ. Wester.. Tue nhBraunkofle 28000 fl2 üd kele Fien zun Se 2282 108 Faſet 29000 4000 N Hannesmannr. enues Bergb. 34900 Venker 79000 95900 V. K. u. Laurah. 61000 75000 Fane +. len. 0 A dbg, 1000g 11890 Nordd.„8500 40000 Baltim.& Ohlo 275090 955000 Vank Nabit 7888g 34888J SectU... Industrie-Aktien. gegg 2. seob burt. J0n ano)] goft, Urg, „Ke— ont,„N— Baler. Vean. 12800 72000] S. Uhren Fartz 4000 81000] Jelnler ater 18890 18500 Sabdregere 2000 Sayr. Splegei 42880 7080 P. Fledn. Serln 78888 Abdöferk gg. 785n 4 Beren. Heltr 8000 FP. 8. u. 85.-K. 45990 Wos.-Störoß. 1200g 1600 Sing Metaliwk. Deutsohe Veri. 30000 31900 ger ad. 1959 11000 Si.-U. S. Braub. 12200 200000 Pingler Zweip. 78800 18800 Aebr, w. 18880 2 Scesiet Jei 80 n Sbk.t. 7900 daer dppöng. 18000 28000] Seocknn. U. 25900 20800 kſeege. Kabeh. 12099 5558 Srerken„ 28000 Jem. Melselbg. 27800 2800 Eid, Farb. 8. 48000 47000 0,L. Stamm 18089 17500 Sem.arketadt 26000 20009 Flette. u. 4. 28900 eo Aadte-g. Juang 3000 44000„ Lothr. Mats— 0 kie-Nad, Rolle 28000 48 00 And etenf 808 0z Annaul. 30000 60000] Em. St. Uiirioh 88000 79000 Naen etadt 18809 J8000 ee 800 Laln Aenoh 28009 49000 Aoſla Mein 8500 18000]„Leidenberg 85000 Sttling, Spinn. 48000 48000 5 eu. Soda 18090 57005„ Sriesheim 45000 4000 Fab.icf. Bleist. 43800 58000 Feaffdedr⸗ 51000]„Welier f. B. 38000 47750 Farhw. 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Rotbe— 61000 Sentenwet 18000 Feſſſag, Volff 12700 1 Voſott Nüft-sT 18800 28500 eeeer. 32090 500 Jad. 460..Bl. Saerd zade] Loltsellakad 28500 24000 Johm. 00. 88000 Slem.& Hais.3 J60 b00 115 000 Warssfreitag 19800 28000 Leime aned 14009 488,] Jüdd. Brabeia.„en Felſet Wald.7t 8800 42800 Nddan 14800 S. Led. St Ing. 32000 47000 Tsohookew. K. 135090 15800 Sohriaokkbr. 24000 Tricotw, Sesggg——Tuokf.8 Wagh. 20800 306500 Wrke 24000 27 Ubrenf Fucte, 17030 16550„ Feanentn. 2000) 57080 0 dud d8000 Vereln d. Osle 32000 35000„ fieldronn 19909 26500 Sedabftesest 14000 eh Ler.-Bieamar. 5000 00s„ aeteln 30000 caſerz 15950 Ver. Zellst.Ber 19300 21000„ Rheingau 21000 25000 6000 J Vogif. Masehst 14750 8000„ Stuttpart 20000 27500 Aat. drecd eteges Ergünzungs-Kurse. De 20809 2420 boizweng, Pb. leggeg] giegect mont. 22900o fangd — 55 00* 55 eeeeeee ee 21000 utr, Maschin. 52000 6000 V. f. oh. Id. Malnzx 35800 39900 20000 Niag, Rünid, 18000 20600 Vogtl. Masohin.— 16500 des Mannheimer Mannheimer Generai⸗Anzeiger(Abend-Ausgaoe) Infolge telephonischer Störung sind die Berliner Effektenkurse ausgeblieben. Freiverkehrs-Kurse. Kreiochgauer 30⁰⁰ MHansfelder. 40600 54750 Ufa Nex Söhne.. 19500 27000 Ben:.. 37000 30000 Elherf. Kupfer 19775 23000 Entreprises., 185000 230000 Berliner Wertpapierbörse Stürmische Hausse in Effekten * Berlin, 3. Mai.(Eig. Drahth.) Die Ablehnung unseres über die deutsche Leistungsfähigkeit weit hinausgehenden An- gebots durch Frankreich hat an der Börse eine Steigerung ge- schaffen, die an die schweren Katastrophenhaussen erinnert. Die scharfe Steigerung der Devisen treibt die Marknotenbesitzer im Inland wieder in die Sachwerte hinein. Gleichzeitig wandelt das Ausland seine Markbestzude in deutsche Papierwerte um. Der Dollar setzte angesichts des starken Rückganges der Mark an der gestrigen New) Vorker Nachbörse heute Vormittag mit 36 000 ein, am Beginn der Börse war er etwa 30 000 bei lebhafter Nachfrage nach allen Seiten. Oesterreichische Noten 49, polni- sche Noten 76—80, ungarische Noten 6, rumänische Noten 160. An den Effektenmärkten befriedigte die herufsmäßige Spekulation die stürmische Nachfrage des Publikums nach einheimischen Industriewerten vielfach aus eigenen Beständen und nahm dagegen neue Käufe in Valutapapieren vor, trotzdem waren auch am Industriemarkt starke Kurssprünge zu verzeichnen. Am Montauaktienmarkt waren Bochumer 28 000%, IIse 18 000%, die übrigen etwa 10 000% höher. Am Kalimarkt notierten Krügershall 43 000, Hallesche Kali 51 000, Rollenberg 240 000—265 000. Die chemischen und Anilinwerte besserten sich um 5000—7000%. Guano als Valutapapier um 40 000%. Elektrowerte waren um 5000% höher. Am Schiffahrts- markte Hamburg-Südamerika-Linie 30 000%, Paketliahrt und Lloyd 5000%, Hansa + 8000% Am Bankaktienmarkt gewannen Handelsgesellschaft 12 000%, Bank für elektrische Werte 10 000%. Oesterreichische Credit 7000%. Am Spezialmarkte ge- wannen Deutsch-atlantische Telegraphen 20 0009%, Böhler u. Höbe 15 0009%, die übrigen etwa 5000% Petroleumwerte als Valutapapiere sehr fest, Erdöl + 2 0000, Ipus + 60 000), Petroleum-Union + 10 000. Bei den Valutapapieren war stürmisches Geschäft. Die Dollarschatzanleihe gewann 10 000 K. Kolonialwerte sehr lebhaft. Otavi 50 000% Die Mark kommt aus Amsterdam mit 0,j68%½, Kopenhagen 1, Stockholm.40. Im weiteren Verlauf wurde die Börse wieder durchweg fest, nachdem vorübergehend Nealisationen vorgenommen wurden. Berliner Festverzinsliche Werte. a) Relehs- und Staatspapiere. Bastatterwag. 12500 17569 22²2⁵5⁰ 2900⁰0 30. 3. 20. 3. 59% D. Sopatea, Ser. H.—.—%%e% Freug. Konsols 135.— 145.— e d. Jer. 41.30 91.25 3% 60. 40. 4½%% do. Ser, VI-Ix 77.50 78.50 4% Badisohe Anlelbe 111.— 107.— 4¼%% 90, 192er 93.59 92.75 3¼% Bayer, Anlehe 214.— 200.— 55% Oisoh. eſchsanl. 800 80.0 2% lessſsohe Anieige 100— 80.— % do. o. 10— 1179.— 4% Frankf. Stadtanl. 10——.— 37/% wio. 40. 570.— 565—4% Munohn. Stadtanl, 130.—. 3% 0. o. 4400.— 4475.— 4% Frankit. Hypoth. 1 4% Preub, Nonsofs 189.— 194.— bank-Pfandhrlefe—.——.— b) Ausländische Rentenwerte. 9. 3. 30. 3. 4/ 0% 30300.— 36200.— 45% U. St.-Rtoldrente—.——.— 4%. Goldrente 47800.— 52500.— 4% do. Kronenrent.—— 4% dd. oonv.Rente—.——.— 5%.-U, Staatsb.alts 110000.— 145000.— % do. Sliberrent. 8250.— 7000.— 3% do. IX. Serle—.—— 4¼%% 00, Papferrent. 650.— Spad.— 3% do. Erg.-RHutzen 81000.— 135000. 4/ Furk. Admin.-Anl. 88800.——% do. Golaprioritat 10000.— 11500.— 45%0 do. Bagd-Efab. f—— 20b% Sudöst Fah.a. P.— 2780⁰0.— 90. e 45— 000.— 20% dg, noue Frlor 51000.— 39000.— 4% do. unff. Antelte 1— 000.-5% do. Odligatſonen 49750.— 35000.— 4% db. Zotob. v. 971 45800.— 37000— 4½% Anat., Ser. 1 36000.— 72000.— * ee 199 000.— 8 10050 3 5 53500.— 98990.— . 0. 1075 5 00.— 4½% do., Serie i 37000.— 250000.— e e— 100— Devisenmarkt er Devisenmarkt, 3. Mai. Es notierten am 2 Mannheime 2 ebiesisen Flatze(alles Mittelkurse): New Tork 39250(37750, Holland 15400(14700), London75000(182000), Schweiz 7100(6800), Paris—(—), Brüssel—(—), Italien 1915(1850), Prag 1170(1125). Der Markkurs kam mit 0,0025% aus New' Vork, was einem Dollarkurs von 39 200 4 entspricht. Das Geschäft am hiesigen Platze war den ganzen Tag über sehr stark und unterlag gro Schwankungen. Frankfurter Notenmarkt 3 Mai. geld Arlef geld Briet Amerlkanlsohe Moten 39800.— 40200.— Oesterr.-Ungar. alte—.—— Beigischbe 224.— 2266.— Norweglschs.— 6735.— Dünfsche. 7310.— 7299.— Rumänfsche. 186.— 189.— Englische 184l00.- 1888900.-] Spanfsche. 5010.—— 6110.— Französlschs 2612.— 2187.— Sohwelzger 115.— 7185.— Holländisohe 15550.— 15559.— Sohwedische. 10150.— 10250.— itallenisobe. 1925.— 1945.— Tsohecho-SleWak.. 1150.— 1170.— Oesterreioh abgest.. 54.75 89.25 Ungarisobe.90.10 Frankfurter Devisen * Frankfurt, 3. März.(Drahtb) Nach der festen Tendenz gestaltete sich die Stimmung etwas unsicher. Im amtlichen Ver- Fehr Hielt die Kauflust au. Es traten erneut Kurserhöhungen ein. Sehr gesucht sind London und Devise New) Vork. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 180 000 amtlich 185 000), Paris 2550(2650), Brüssel 2400(2275), Nev/ Vork 3757(3950), Holland 14 500(15 650), Schweiz 6800(7225), .-G. für Eisen- und Bronze-Gießerei vorm. Carl Flink, Mannheim Die Gesellschaft erzielte 1922 einen Bruttogewinn von 35,20 i. V. 1,62) Mill. 4. Unkosten und Steuern erforderten 14,13 475 Mill., Zinsen 78 580(44 0100, Abschreibungen 0, 78 (0,04) Mill. 4. Einschließglich 0,12(0, 12) Mill. Vortrag ver- bleibt danach ein Reingewiun von 20,38(0,48) Mill. zu folgender Verwendung: 30% Dividende auf 4,50 Mill. 4 alte und 159% auf 2,25 Mill, ½ junge Aktien(i. V. 10% auf 1,05 Mill.„ und 5% auf 1,575 Mill.), zu Abschreibungen dienen 0,78(004) Mill.&I, die Reserve erhält 0,17(0) Mill., Tantiemen betragen.83(0,05) Mill. A, für Delkredere werden 0,23(0,02) Mill. ausgeschieden, für Werkerhaltungskonto 14,81 Mill. verwendet(i. V. Wertberichtigungskonto 0,00 Mill.), die Sonderrücklage erhält 0,48(0, 02) Mill., vorgetragen werden Generel-Anzeiger Der Bericht bezeichnet das Ergebnis angesichts der schwieri- gen Verhältnisse in der gesamten deutschen Industrie und des nahezu drei Monate andauernden Arbeiterstreiks als ein befrie- digendes. Sämtliche Abteilungen waren wieder gut beschäftigt. Die Geldentwertung mit ihrer Steigerung der Löhne, Gehälter, der ungeheueren Preisteuerung der Rohmaterialien, nötigte zur Erhöflung des Aktienkapitals, im 1. Semester von 2 625 000 L auf 4 500 000„, im 2. Semester abermals um weitere 250 000 auf insgesamt 6 750 00. Die letztgeschaffenen Aktien nehmen an dem Erträgnis des jahres 1922 zur Hälfte teil. Die gespannte politische und wirtschaftliche Lage, ebenso die noch immer steigenden Belastungen für Steuern, die Erhöhung der Löhne und Gehälter, die Preissteigerung der Materialien, er- schweren das Geschäft empfindlich. Dennoch hoffe man, den Aktionären auch für das laufende Geschäftsjahr ein befriedigendes Nesultat in Aussicht stellen zu können. Die Bilanz weist die Kreditoren mit 73,57(2,02) Mill. aus, andererseits die Vorräte mit 31,44(3,50) Mill., die Debitoren mit 68,18(2,12) Mifll.„, Wechsel mit 1,09(0,02) Mill.„4 und bar mit 0,19 Mill. 4(i. V. 9430). Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Werkzeuge und Modelle sind vollständig abgeschrieben(wie i..). Im Hinblick auf die Geldknappheit beantragt die Verwaltung bekanntlich eine neue Kapital- erhökung um.25 Mifl. 4 auf 15 Mill.. Die neuen Aktien sollen für 1923 voll an dem Erträgnis teilnehmen. N. Goldhypotheken und Franken-Mieteꝰ Man schreibt uns:„Wie in den Zeilungen zu lesen War, ist Ende März ein neues Abkommen zwischen der Schweiz und Deutschland n der Goldhypothekenschuldner abge- schlossen worden. s sollte eine Erleichterung für die deutschen Schuldner bringen Obwohl nun schon Wochen vergangen, hört man nichts Genaues über die neue Regelung. Das Geheimnis wird ängstlich gewahrt. Infolge der Kor- respondenz zwischen Glaubiger und Schuldner sickert Einiges jetzt durch. Aber das erscheint wenig erfreulich. Bereits ist ein Mannheimer Hauseigentümer an seine Mie- ter herangelreten, um ihnen davon Kenntnis zu geben, daß in Zukunftschweizer Franken-Zinsen für die Schuldenzinsen von den Mietern aufzubrin⸗ gen, bezw. auf die Mieter umzulegen sind. Daß eine solche Last für die Mieter untragbar ist, daß bei unserem Valutaelend weder für jetzt noch gar für eine ungewisse Zu- kunft eine solche Verpflichtung einem Deutschen zugemutet werden kann, darüber besteht Wohl nirgends Zweifel. Wenn auch, wie es scheint, nicht jedem Schuldner die Verzinsung in Franken zugemutet wird, so ist dies doch kein Trost für die Mieter derjenigen Schuldner, die in Franken zahlen müssen. Es müß jedenfalls von unserer badischen Re- See erwartet werden, daß sie bei der Regelung der Joldhypothekenfrage auf der Hut ist, um die Interessen ihrer Bürger zu wahren. Sie muß für jeden Einzemen verhindern, daß ihm untragbare Lasten aufgebürdet Wwerden. Sonst ver- letzt sie ihre Pflicht und untergräbt das Ansehen des Staates.“ Waren und Härkie Mannheimer Produktenbörse m. Mannbeim, 3. Mai.(Eigener Bericht.) Die den Mächten gestern übergebene Note, die den Standpunkt der Reichsregierung Zzur Reparationsfrage und zur Frage der Befriedigung Furopas darlegt, fand, nach den bis jetzt hauptsächlich aus Paris Vor- liegenden Pressestimmen, keine befriecligende Beurteilung. Die Sti am Devisenmarkte ist außerordentlich fest und der Dollar hat im Laufe des Nachmittags am hiesigen Platze bereits 39 000 überschritten, wird aber zurzeit wieder etwas niedriger genannt. Der Produktenmarkt verkehrte daraufhin in sehr fester Haltung. Die Preise sind durchweg steigend. Man nannte: Weizen mit 160 000, Roggen mit 125 000, Gerste nut 110—115 000„, Hafer mit 75—95000, Mais mit 128—132 000, alles die 100 kg bahnfrei Mannheim. Für Futtermittel waren die Forder auch wesentlich höher. Für Kleie werden 60 000, für Malzkeime und Biertreber 60—05 000, ab Stationn, gefordert. Trockenschnitzel werden mit 43—45 000 unt. Für Mehl haben die Mühlen den Richtpreis, Basis 0, auf 230 000 festgesetzt, doch ist zu diesen Preisen direkt nichts zu kaufen. Die zweite Hand verlangt für mitteldeutsches Weizenmehl, das in Qualität den süddeutschen Fabrikaten nicht viel nachsteht, 215— 220 000 ab mitteldeutschen Verladestationen. Offizielle Preise der Mannheimer Produſctenborse per 100 kg waggonfrel Mannheim, ohne Sack netto Kasse Preisnotierungen vom 3. Mai 1923 Welzen 160000—162000 Wlesenheu, lose 44000.—45000 7 ausländischer—— Rotkleeheu— Roggen 8——.— tuserne-Kleebeu 51000.—5200 Brall gerste 112000—115000 Prese-Stioh—44000 Hater(inländisoher) 80000—100000 Gebundenes Stroh 40000—41000 „(ausländischer)——— IZlertreber— Mals, gelbes(mit Sabk) 133000.—10000 Welrenmehl Spez.0 Mühlenpr 230000 Erbsen(inländisohe) Woelzenklele mit Sack 5⁰0⁰⁰⁰ Tendenz: Fest. Südd. Mehl zweithändig 210—220 000. Mannheimer Vilehmarkt Zum Viehmarkt am 3. Mai wurden aufgetrieben: 36 Kälber, 37 Schweine, 919 Ferkel und Läufer. Preise für 50 kg Lebend- gewicht: Kälber: 1. Kl.—, 2. Kl. 330—-340 000, 3. Kl. 320—340 000, 4. Kl 310—330 000 l, 5. Kl. 270—320 000 4; Italien 1875(1935). Schweine: 1. Kl. 380.—300 000, 2. Kl. 380—300 000. Atned 2 k. 2. 3. d. 4. Anes.2. f. 2..3..3. 3. Kl. 370—380 000, 4. Kl. 360.—370 000 5. K. 360—370 900 4. golland. 12488 12881 15810 15688 Lorwegen. 5138 8i62 6745 6770 6, Kl. 340—370 000; Perkel und Läufer 120—240 000. n— 1* Baa 5 8580 10374 10621 Marktyerlauf: mit Kälbern lebhaft geräumt, mit Schweinen ondon elsingfors D e mittelmätgi äumt, mit Ferkel und Läufer mittehmäßi Fas.. 2f 2188 2813 2888 flew-Vork. azgtis 32581 850 J0dde mittelmäßig, gerâum E—. Sehwelz:. 3748 577 108 72ʃ3 wien, 00 47.02 47.22 55.60 35.80 Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene allen 908 70 13—— 1— 3 1 8 Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall en—2 5 8 7— J. 8 deee: e ee e de ee, er aalller Lesgebtsrerter ein wgen fch ad 1 0 Berliner Devisen wesentlich über die Stallpreise erheben. Amtllonß(. 2. P. 2..3.. 3. Amtlion b. 2. b. 2.(. 3. g. 3 e eee e ene, 1, Wege 1. uen.-Alres 2 7 Welr 32 Mai- Fahrplan orddeutsc oyd en 1923. 1689 22ʃ1 2255, Ghelellanſe 2 2 886 87% 10200 15738 1828 18220(Onue Gewänr) 1. Bremen· New Vork: 2) Bremen- Souſhampton- kopenhagen 5560 390 7305 7313 fio de jan.. 381 Zids 4ſ80 4210 Cherbourg- New vork: D.„George Washington“ ab Bremen Heiene 1— 75 2 5 1 1 P abg. 70 5 8 2. Mai„President Roosevelt“ ab Bremen 9. Mai. D.„Presi- 3—** 85—* 1„ Jjõ‚ͤ˖ ee e ee London ofla.. 22.33 243.,61 303. 4l ̃ ing“ 5 few-Vork; 31820 8773 30151 358 Jugostavlen 344.13 348.87 408.97 411.68 E eenn nn New Vork direkt: D.„Vork“ ab Bremen 5. Mai. D.„Bremen“ ab Bremen 12. Mai. D.„Hannover“ ab Bremen 24. Mai.— 2. Bremen-Philadelphia-Baltimore: D.„Eisenach“ ab Bremen 6. Mai. D.„Hameln“ ab Bremen 24. Mai. 3. Bremen-La Plata: D.„Crefeld“ ab Bremen 5. Mai. D.„Sierra Nevada“ ab Bremen 26. Mai. 4. Bremen-Brasilien: D.„Minden“ ab Bremen 20. Mai. dto. ab Hamburg 26. Mai.— 5. Bremen-Ostasien D.„Göttingen“ ab Bremen 28. April. dio. ab Hamburg 5. Mai. D.„Laomedon“ ab Bremen 9. Mai, dio. ab Hamburg 16. Mai. M. S.„Münster⸗ land“ ab Bremen 19. Mai, dto. ab Hamburg 26. Mai. D.„Ouy of Boston“ ab Bremen 30. Mai, dto. ab Hamburg 6. Juni. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. m. d Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcherz für das Feuilleton: Dr. Friz Hammes; für Konmunalpolitik: richten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: 144070(119 31, L. Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller, für Handels⸗ — i0 e Franz Kircher; 5 für Anzeigen: Karl Hügel. 4. Seite. Nr. 203 Mannheimer General · Anzeiger. Abend · Ausgabe.) Donnerskag, den 3. Mai 1923 Abt vogler Novelle von Walter—(Dranienburg) Nachdruck verboten. (Fortſetzung) Georg Joſeph ſteht halb abgewendet von ihr am Spinett und phantaſiert auf ſeiner Geige. Ein einfaches Thema, das Lied des kleinen Vogels aus dem Roſenballett iſt es. Eine ſcheue Werbung liegt in der Melodie, dann wieder jugendlicher Ueberſchwang, jubelnde Lebensluſt, heimliches Koſen und Gewähren. Immer weiter ſpinnt er die Themen, die er ſelbſtvergeſſen unter ſeinen Fingern hervorzaubert. Das iſt nicht der unbeholfene große blonde Junge, der da für ſie ſpielt. Der Geiger weiß etwas in ihr wachzurufen, das unter den glänzenden Aeußerlichkeiten des oberflächlichen Hof⸗ lebens längſt erſtickt ſchien. Er merkt nicht, daß ſie, wie von ſeinem Spiel gebannt, ihren erhöhten Sitz verlaſſen hat und näher gekom⸗ men iſt. Ganz dicht ſteht ſie hinter ihm. Der junge Menſch fährt zuſammen, als habe er einen Schlag erhalten, und doch hat ſich ihm nur eine kleine heiße Hand auf die Schulter gelegt. Da bricht das Spiel ab, er reißt die zierliche Geſtalt an ſich und küßt die Lippen, die ihm entgegendürſten, lange und immer wieder in ſeliger Selbſt⸗ vergeſſenheit. Erſt als der ſingende Ton der Standuhr auf dem Kamin ſie aufſchrecken läßt, finden ſie ſich zurück. Thekla hat Dienſt bei der Fürſtin, der Diener meldet es, und der junge Muſiker ſtürzt davon, um der nächſten Stunde entgegenzufiebern. Daheim fliegt wieder die Notenfeder bis tief in die Nacht hinein über das Papier. Es gilt ein Geſellenſtück zu ſchaffen, das ihrer würdig iſt. Ein Freund aus Mannheim hat ihm darum geſchrieben, er will es dem kunſtſinnigen Kurfürſten vorſpielen, vielleicht, daß er Georg Joſeph zu ſich beruft und weiter ausbilden läßt. Schon ein paar Tage danach geht die Kompoſition mit der Poſt ab, und ihr Schöpfer träumt von weiterem glückhaftem Ringen um die Meiſter⸗ ſchaft. Konnte er, des einfachen Geigenbauers Sohn, nicht ein Fürſt im Reiche der Töne werden, den glänzenden Hofkavalieren durch ſeine Leiſtungen gleichwertig? Er denkt an den großen Thomaskantor, an Händel, der am Londoner Hof wie ein Großer des Landes geehrt wurde. 8 In einer der nächſten Unterrichtsſtunden, als er am Spinett ſitzt, um ein paar Teile ſeiner Arbeit vorzuſpielen, ſpricht er davon, nicht mehr ſtockend, wie noch vor kurzem, ſondern mit dem freien, aufrechten Selbſtbewußtſein des Künſtlers, der allen Widerſtänden zum Trotz um die Palme ringt, während ſeine Hände auf den Taſten ruhen. Und dann umfangen ſeine jugendſtarken Arme in Zuver⸗ ſicht ihren Leib:„Warte nur ein paar Jahre, wir beide ſind noch jung, Du ſollſt Dich Deines Muſikanten nicht vor all den hohen Herrſchaften zu ſchämen brauchen. Wahres Künſtlertum öffnet alle Paläſte, alle Herzen raſcher als der älteſte Adelsbrief.“ Die Hand, die immer wieder keiſe über ſein Haar gefahren, mährend er ſpielte, iſt herabgeſunken. Unwillkürlich hat er das junge Weib freigegeben, ihr Geſicht iſt erblaßt:„Nicht ſo, Zeorg Joſeph! Ich hab Dich lieb und werde immer der ſüßen, verſchwie⸗ genen Stunden gedenken. Aber das Hoffräulein Thekla von Wieſen⸗ thau kann nie die Frau des Muſikers Vogler vor aller Welt werden. Es kann nicht Jahre darauf warten, bis Du ein berühmter Kom⸗ poniſt geworden, denn ſeine Jugend iſt ſein ganzer Reichtum. Es war ein ſchöner Traum, Liebſter. Denk manchmal daran zurück, aber nur als an einen ſolchen. Die Fürſtin hat mir bereits meinen zukünftigen Gemahl zugeführt, den Grafen von Eckernſtein. Zürne nicht, daß ich Dir dies ſage; das Hofleben hat mich viel zu lange verwöhnt, als daß ich Dir eine genügſame Hausfrau werden könnte.“ Sie hält erſchreckt inne, obwohl ſie den Augenblick kommen ſah, als ſie gewahr wird, daß aus dem tändelnden Liebesſpiel Ernſt geworden iſt. Unter wehem Stöhnen iſt Voglers Kopf vornüber auf die Taſten geſunken. Dann ſpringt er auf, daß die Stuhllehne auf den Boden aufſchlägt. Wirr taumeln ſeine Blicke über ſie hin⸗ weg im Zimmer umher. Was er da gehört, vermag er nicht zu faſſen— die Möbel, das Spinett, die goldgerahmten Bilder an der Wand beginnen plötzlich einen tollen Tanz um ihn. Plötzlich lacht er auf und ſtürzt davon, an dem Diener vorüber, der ſich der Tür genähert hat, als er den Fall des Stuhles gehört. Mit leiſem Kopf⸗ an die kühlen Scheiben gedrückt, unbeweglich in den Park hinaus. Spät am Abend kommt Georg Joſeph nach Hauſe. Der Vater zeigt ihm mit froher Miene ſeine Berufung nach Mannheim, die mit der Poſt eingetroffen iſt. Ganz ruhig lieſt er das Schriftſtück und packt ſeine Sachen. Als am andern Morgen die blauen Rauchfahnen aus den Ka⸗ minen der Würzburger Häuſer luſtig emporſteigen, bläſt der Po⸗ ſtillon auf der Landſtraße, deren grauer Streifen ſich durch die Weinhügel windet, ſeinem einzigen Fahrgaſt ein fröhliches Lied vom Wein und der Liebe.——— Heftiges Klopfen an der Tür des kurfürſtlich⸗mannheimiſchen Kapellmeiſters Vogler. Der ſpringt noch in den Hofkleidern, in denen er in der Nacht aufs Bett geſunken, auf. Vogler reißt das Rheinschiffahrt Actiengesellschaft vormals Fendel, Mannheim Die unter dem Datum des 15. Februar 1913 von uns aus- WIII ſchütteln richtet er ihn wieder auf. Die Hofdame blickt, das Geſicht Nur in cden beuonnten Mieren niemals hbα, gibleS ubberoi [SQuiefa⸗ 1 ſeinem Bohnenbeffes Danksagung. Für die uns beim Hinscheiden unseres lſeben Bruders, Schwagers und Onkels Professor Dr. Phinop Kautzmann erwiesene Teilnahme danken wir von Herzen. Besonderen Dank sagen wir Herin Pfarter Dürr für seine tiefempfun- dene Grabrede, Herrn Protessor Wendling als Vertreter des Friedrich masiums Mannheim, Herrn Proſessor Hirsch als Vertreter des Philologischen Vereins für ihren so wohltuenden Nachruf den sie dem Verewigten widmeten. Herrn Pfarrer Achtnich, Senfeld und dem Herrn Ober- primaner Hehrberger, die im Namen gegebenen 2000 Teilschuldverschreibunges zu Mk. 1000.— der 4½ ſeoigen zu 101% rückzahlbaren Anleihe im Gesamtt etrag von Mk. 2000000.—, Nr.—2000 werden hiermit gemàſ§ 4 der An- leihebedingungen zur Rückzahlung am 1. Oktober 1923 gekündigt, soweit sie noch in Umlauf und nicht ausgelost sind. Die Einlösung erfolgt 95 gen Einlieferung der Stücke und der nicht fallig gewordenen Eins. und Erneuerungsscheine zum Kurse von 101%, also mit Mk. 1010.— je Stück nebst Einsen bis Ende September 1923 bei der Gesellschaftskasse in Mann- heim oder bei den für die Einlösung der Zinsscheine vorgesehenen Zahlstellen. Die Verzinsung hört mit dem 30. September 1923 auf. Die Teilschuldverschreibungen werden auch schon leder- zeit vor dem 1. Oktober 1923 eingelòst. Mannheim, den 238. April 1923 2872 WNeinschiffabet vorm.———— Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die trautige Mitteilung, daß mein innigstgeliebter Mann, unser treũbesorgter ater, Herr 5327 Friedrich Gath am Mittwoch, den 2. Mai, im Alter von 57 Jahren, nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, sanft verschieden ist. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Anna Gath geb. Herkert MANNHEIM(Uhlandstraße 12), den 3. Mai 1923. Die Beerdigung findet Samstag, den 5. Mai, nach- miltags 1½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. Gestohlen wurde am 2. Mai, vormittags 1050 Uhr vor dem Deulſche Volkspartei Freitag, den 4. Mai, 8 Uhr abends im kleinen Saal der Harmone Feierstunde zum Gedächtnis der verſt. Großherz. Luiſe v. Baden. S28 Gedenkrede: Frau Ab⸗ geordn. Dr. Bernays. Gäſte willkommen. ibelle lnee Monat Mal 8 Ffed Enorisat Eili, und Jeoch Georg Fini Faggie Wo iti 2 Lassa an. 5ss/oſ/ Elen Ids the At thuf Tl tou Hrof. Don Hifonso ond Lon List Es iſt heller Tag draußen. Was war, wovon hatle er geträumt? Vergangene Tage waren wieder einmal aufgeſtan⸗ den.— Vorüber, längſt vorüber.———„Meiſter Vogler,“ wieder klopft es dringlich an der Tür,„Ihr ſchlaft ja wie ein Toter.“ Die Fenſter auf. Stimme des Haushofmeiſters iſt es. Eine halbe Stunde ſpäter ver⸗ neigt ſich der junge Mufiker dankbar vor dem Kurfürſten, der ihm nach dem geſtrigen Erfolg ſeines Balletts reichliche Mittel und Ur⸗ laub gewährt hat, damit er in Ikalien ſeine Studien fortſetzen könne. 1.** Die Mittagsſonne ſteht über Padua. Heiß brütet die Luft in den engen Straßen, lagert ſtaubig über der Prato della Valle, au der ſich nur wenige Fremde zeigen, um die Bildſäulen zu uie Selbſt der Gondelverkehr ruht bis zum kühleren Abend auf den zahlreichen Kanälen und Armen des Bacchiglione, der die Stadt durchfließt. Nur unter den düſteren Bogengängen iſt es einiger⸗ maßen erträglich. Dort hört man Kinderſtimmen und hier und da das Hämmern eines Heimarbeiters. „Laß uns die Antonius⸗Kirche aufſuchen, Ludwig,“ meint eine junge, reichgekleidete Fremde zu ihrem nicht ſehr viel älteren, aber blaß und abgelebt erſcheinenden Manne, deſſen Hofuniform einen der deutſchen Delegierten verrät, die an der eben zu Ende gegan⸗ genen kirchlichen Tagung in Nom teilgenommen hatten. Dort iſt es kühler,“ fährt die Dame fort,„und wir werden die wunder⸗ vollen Goldſchmiedearbeiten kaum noch einmal zu ſehen bekommen. Der Graf bietet mit leiſem Seufzer ſeiner Gemahlin den Arm! „Wie Du willſt, meine Liebe,“ erwidert er mit einer Galanterie, der man jedoch unſchwer Verdrießlichkeit und Langeweile anmerkt. Die große feierliche Dämmerung der Kirche umfängt ſie. Nur ſelten hört man den leiſen Schritt eines Fremden, der von einem Antoniusbruder geführt, die Deckengemälde in den ſechs mächtigen Kuppeln, die erſt vor einigen Jahren nach dem Brande von 17 fertiggeſtellt wurden, und die Fresken betrachtet. Wenige Geſtalten knien vor den Altären. Oben von der Empore ein langer dunkler Orgelton, der milf geheimnispollem dumpfen Brauſen den Bau erfüllt. Nun löſt ſic daraus wie der erſte Lichtſchöpfungstag vom zeitloſen Ur⸗Chaos ein kurzes, ſtrahlendes Motiv, es wird kunſtvoll ausgeſponnen. Gegenthema tritt auf, immer glänzender entfaltet ſich das Farben⸗ ſpiel der großen Orgelphantaſtie. Die Gräfin horcht auf. Seltſam ergreift ſie dieſes Spiel des einſamen Organiſten dort oben. (Schluß folgt) Offene Stellen Vir suchen eine tluchlge Verhãuferin in daueynde angenehme Ste l ſung, bej höchstem Sehaſt. Hocehaus Sachs Baufelſer gesuchift eee ur Leitung meines Zweigbüros Ludwigs⸗ — ſuchs ich einen in Abrechnung und Bauleitung durchaus erfahrenen ſelb en Herrn möglichſt aus der Stuckbranche. Kn r—— 1 3— dur wouen ſchg fhc ftliches 555 801 Rchen— 2785 HMHans Hunsingar, Kein Elandrischestr. 4 E180 Mar Taufmt. Bürö wird dum T. Jun PHolo-App 25 ein älteres, zunerläſſiges 100C15 D Lohning nemi ynt erhalten 27022 — 2.— 5 15 einstiger Schũler in so herzlichen Worten ihrer Dankbarkeit Ausdruck gaben, so- wWe den Sängern und Süngerinnen und dem Dirigenten des Kirehenchors Herrn Hauptlehrer Zwickel für die hei der Feier Vorgetragenen erhebenden Giabgesünge sowie auch allen denen, die ihn durch Besuche eriteuten, durch Kranzspenden ehtten und zur letzten Ruhestütte be- gleiteten. 2972 Im Namen der tieſtt auernden Hinterbliebenen: Christian Kautzmann Sindolsheim zu melden. Arbeitsvergebung. Für unſere Wohnhausne ubauten 1922 ſollen die lnnenpuzareſten in 40 Losen s 8206 2 anfeng s un ein Damenfahrrad Personen, welche über das Aussehen des Diebes Verloren. Angaben machen können, werden gebeten, sich bei Hollweck, B 6, 3031 Roeder-Herde Hause C 3, 10 Am 2. Mai 1923 Aaue Dobermanahündin (brauner Brand), ent- Iaufen. Gr. 40—-50 cm, brounes Zu Ne m. d. Namen Stahl. G 2. 4. Abzugeben 82 25815 Stahl, G 2, 3/4. Vor Unkauf wird gewarnt. 5281 Kauf-Gesuche. 1 Kbm. Tannen- od. aer Fane 8521 das gut ſervieren, 3—— 82 2255 Angebote unter* und bügeln kann. 589 8 an die Geſchäftsſt. 2 Zeugniſſe* er Jür Interſtützung der Schlafzimm 8 Ffau Maukürektur Lot]e zcbe und 2 8 5 Mhyms. f. einige Monate Mollin. 5 1055— rchenſte. 2 ein in allen Zweigen des Hausweſens erfahrenes kinderliebes Fräulein geſucht. Mädchen vorhd. g. Kaufmann Beſte Empfehlungen und 51 gut, Allgemeinbild, als Logeriſt unß Büſett, 135 em, Kredeng ſchuen unt. 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