— — N 2 —— — * D — — — 8 — —— — — — —— KS. *3 openun 0 Sezugspreiſe: In Mannheim und umgebung frei inse aus und durch die poſt ohne Soſtellgeld monatlich vo— balbmonatlich Mark 4800.—. Nachforderung rdehalten. poſtſcheckkonte Ur. 17890 Karisruhe. Haupt⸗ Häfes ſtele Mannheim, E 6. 2.— Seſchöfts⸗Nebenſtelle 70 adt, waldbofſtratze Ur. 6. Lernſprecher nummer 703, 2, 7048, 7044, 7648. CelegrammeRöreſſe: Generalanzeiger Manubeim, erſcheint wöchentlich zwölfmal 56„„2„„„„ Berliner Meinungen über die neuen Noten 11 Berlin, 14. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Kanzler Werſt heute früh mit einiger Verſpätung aus Münſter zurück⸗ Jetehrt. das Kabinett wird, wie bereits mitgeteitt, erſt im ufe des Tages zu den beiden neuen Noten Stellung nehmen kön⸗ n. Eine Geſamtauffaſſung der Regierung liegt alſo noch nicht vor; N wird man feſtſtellen dürfen, daß in den politiſchen Kreiſen Hauptſtadt eine ſtarke Niedergeſchkagenheit herrſcht. n iſt nicht gerade enttäuſcht über den Inhalt der beiden Noten, ur engliſchen Preſſe gekannt und die Parteiführer haben ſich auf 1 Beſprechungen am letzten Freitag auch ſchon, wie wir feſtſtellen chten, mit dieſer Frage beſchäftigt. Trotzdem hat nun, da das — ſchwarz auf weiß vor uns liegt, der negative Ton, der aus der Antwort Curzons und Muſſolinis ſpricht, die ohnehin gedrückte ung nocherheblichherabgeſtimmt. Man vermißt, drauf wir ja auch ſchon hingewieſen haben, in beiden Noten, vor⸗ mlich aber in der engliſchen, daß ſie auf das, was uns bei unſe⸗ dem Angebot als das Wichtigſte erſchienen war, gar nicht ingegangen ſind: Nicht auf unſeren Eventualvorſchlag waer Nachprüfung durch ein internationales Gre⸗ tum, nicht auf die Frage der politiſchen Sicherun⸗ en, auch nicht auf den weitausſchauenden, doch wirklichen auwillen und europäiſche Geſinnung verratenden Plan er wirtſchaftlichen Kooperation, und man beklagt ſünd wie uns ſcheinen will mit Recht), daß inmitten der Lebhaftigkeit lucht mehr das enge Verhältnis zu den Alliierten, zu kutſch alſo zu Frankreich unterſtrichen wird, die Stimmung gar nicht mehr aufkommt, der Leiden der Ruhrbevölkerung auch nur mit dder Silbe zu gedenken. So bleibt das niederſchlagende Gefühl, daß at mit dieſen beiden Noten in der internationalen Unterhaltung entlich um keinen Schritt weitergetommen ſind. Curzon, der ſich mit einer gewiſſen Gefliſſentlichkeit darauf beru⸗ n hat, daß er die Anregung zu den deutſchen Vorſchlägen gegeben iie, weiß uns heute nichts anderes zu empfehlen, als daß wir die 9 00 welcher Richtung dieſe Erweiterung erfolgen ſoll, ver⸗ — er leider beizufügen. Um die Zahl in unſerem Angebot doch es ſich nach den früheren Aeußerungen desſelben Lord Curzon eigentlich kaum handeln. Bei unſerem Angebot waren wir, wie den c meinen um 10 Milliarden, die anderen meinen um 2 Milliar⸗ er dem Bonar Lawſchen Vorſchlag zurückgeblieben. Aber uun durch den Ruhreinbruch auf den Boden des Bonar Lawſchen des chlags geſtellt hätten, würden wir, wie ſich aus einem Vergleich kehengliſchen mit dem italieniſchen Text ergibt, damit kaum beſſer küſlert haben. Die Anſchauungen über die deutſche Leiſtungsfähig⸗ gehen draußen nach wie vor anſcheinend weit auseinander und Nuut dort offenbar immer noch Leute, die des Glaubens leben, daß ſchon dadurch wieder in den Beſitz ſeiner vollen Lei⸗ Wer efähigreit kommt, daß man ihm erklärt: Du kannſt das zahlen! Inpond uſtlich verhandeln, nicht um jeden Preis franzöſiſche dakeren brübilien zu ſtreicheln wünſchte, brauchte ſich an den Ziffern dand Angeboks ebenſowenig zu ſtoßen, wie an der auch in Deutſch⸗ und als nicht ausreichend gefundenen Behandlung der Anleihefrage Wuden abſichtlich unbeſtimmt gelaſſenen Ausführungen über die Ga⸗ ſen en. Ueber all das war und iſt noch zu reden, denn in allen die⸗ tunz cken handelt es ſich letzten Endes um Fragender Oppor⸗ Iu tät. Schwieriger ſchon möchte eine Verſtändigung über die Turgen e zu erzielen ſein, die als„unwichtig und ſtrittig“ Lord damit aus einer künftigen Antwort uns auszuſchalten rät. Sollten acht die Punkte gemeint ſein, von denen die engliſche und ſchon erſt zu die italieniſche Note überhaupt nicht ſprechen? So wird darauf ugen ſein, daß dieſe mit vornehmer Läſſigkeit zurückgewieſenen mei n deutſchen Volksempfinden im Gegenteil als unge⸗ ſühnm wichtig erſcheinen. Auch in dem Belang wird die Fort⸗ ten 2* Diskuſſion durch die Antwort der franzöſiſchen Alliier⸗ wilte eben erleichtert. Alles in allem: Der Verſtändigungs⸗ Au 0 hat leider durch die Note von London und Rom keine delen dunterung erfahren, dafür haben ſie ſenen Peſſimiſten Paratio ieb zugeführt, die auf das Schickſal aller früheren Re⸗ den monsvorſchläge, auch der aus den Reiten der Entente kommen⸗ deectgſen len und nunmehr raten, von derlet melancholiſchen und dürfen en Uebungen abzuſehen. Man wird nicht wünſchen Iumm daß dieſer Peſſimismus auch im Kabinett ſich durchſetzt. erhin wird man der Regierung Zeit zu laſſen haben mit ſich zu längſt gehen. Ddas Daſein des deutſchen Volkes(das iſt anhaft ne Frage mehr), ſteht auf dem Spiel. Die Regierung ſoll Waen ſorgfültig erwägen, ob und auf welchem Wege das in⸗ bgebrochen de oche ſpräch, das, wie feſtgehalten werden muß, noch nicht n iſt, fortzuführen ſein wird. keine Ausſprache im Reichsag 0 Eine Au 5 3 8 Nole, sſprache über die franzöſiſche, engliſche und italieniſche eelnen dcer die derzeiitge in arnclionale dae adwie eif bfulgen. Die Aufnahme in England Frtde ge⸗ Note an Deutſchland hat, wie der B. Z, aus London Aa. 5 A5 bei Regierung und Oppoſition eine gleich gute Faledme geſtnde dein der Feug Wort ommt. Daily News nennt z. B. lungen. Daily Ehronicle bezeichnet ſie als wirklich alg die Timeg, diesmal wweniger Sprachrohr der Regie⸗ des 1 lligels im Kabinett gibt an die fran⸗ s Unten Aibt 11—5 Wreſt 8 a de, ien dß le Anfwork davon bnen einem 1+. hecdeuſche B ˖ 825 was ſoll nun . in den Grundzügen hat man ihn bereits aus den Andeutungen rſchläge erweitern und revidieren ſollten, aber einen Hinweis, wir uns heute noch nach der Minderung der deutſchen Sub⸗ rund haben, nunmehr im Reichstag vorläufig nicht 9 Verkaufspreis M. 130.— 1923— Nr. 219 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahtung oie ri. Jeile Mk. 600.— Stellengeſ. u. Famil.⸗Anzeig. aus Mannheim ermäßigte preiſe Reklamen mk. 2400. Annahmeſchl.: Mittagbl. vorm. 8½ Ahr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgab. wird keine Verantwort. übern Höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtbrung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ür ausgefall. od. beſchränkt. Rusgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Rnzeig. Ruftr. ö. Fernſpr. oh. Gewähr. Serichtsſt. Mannheim geſchehen: es,„iſt nicht eine derartige, daß wir es uns leiſten können, Europa auf unabſehbare Zeit in eine noch größere Unordnung hineintreiben zu laſſen. Wir können die Vorgänge im Ruhrgebiet nicht ignorieren und es iſt von entſcheidender Bedeutung für uns und für andere, ſich deſſen bewußt zu ſein, daß die Reparationsfrage und der Ruhrkon⸗ flikt keineswegs identiſch ſind. Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph ſchreibt: Die Amerikaner bedäuerten zweifel⸗ los, daß die britiſche Regierung den Gedanken aufgegeben habe, Deutſchlands Zahlungsfähigkeit durch einen internationalen Sachoer⸗ ſtändigenausſchuß feſtſetzen zu laſſen, jedoch ſei dies unvermeidlich geweſen. 7 Die Weſtminſter Gazette ſchreibt dagegen unter der Ueberſchrift:„Verpaßte Gelegenheit“! Die Antwort Cur⸗ zons ſei ein noch enttäuſchenderes Dokument als die deutſche Note. Es habe keinerlei Notwendigkeit beſtanden, die Note aufzuſetzen, die ein unfruchtbares Kompromiß der franzöſiſchen und engliſchen Politik ſei. Gemeſſen an der gebotenen Gelegenheit ſei Curzons Note ein Fehlſchlag. Das Blatt hebt hervor, daß in der britiſchen Note das vorſichtige Geſtändnis der Aufrichtigkeit der augenblicklichen deutſchen Regierung enthalten ſei, und daß ſie die Tür für weitere Verhandlungen offen laſſe, indem ſie die deutſche Regierung ein⸗ lade, ihre Vorſchläge neu zu erwägen und zu exweitern. Während die britiſche Regierung jedoch die deutſche Regierung einlade, einen Verſuch zu machen, ermutige ſie ſie kaum dazu, denn ſie verweile bei all den Schwächen der deutſchen Note und laſſe ihre wichtigſten Merkmale unberückſichtigt. Es ſei überhaupt keine Bezugnahme auf das deutſche Angebot vorhanden, die ganze Reparationsfrage einem von Hughes vorgeſchlagenen Tribimal zu unterbreiten. Die Pariſer Morgenpreſſe beſpricht die Note der engliſchen und italieniſchen Regierung und fin⸗ det darin Manches, was für die praktiſche Politik als vorteilhaft be⸗ trachtet werden könne. So ſagte ein Miniſter einem Redakteur des „Echo de Paris“: Die engliſche Note nehme Deutſchland jede Illuſion, denn es müſſe die Vorſchläge Bonar Laws als ein Min deſt⸗ maß anſehen. Beſonders glücklich ſei man über die italieniſche Ant⸗ wort und zwar aus zwei Gründen: ſie werfe die Frage der inter⸗ alliierten Schulden auf und ſpreche von Pfändern und Garantien, die man von Deutſchland verlangen müſſe, Der franzöſiſche und italieni⸗ 155 ſeien alſo einander ſehr nahe gerückt, wenn nicht entiſch. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt: In Rom wie in London wolle man, daß um jeden Preis eine Verhandlung mit Deutſchland angeknüpft werde und daß man zu einer Löſung des Ruhrkonflikte⸗ gelangen müſſe. Hier ſei ſedoch daran zu erinnern, daß weder Franr⸗ reich noch Velgien ſich für eine derartige Verhandlung hergeben könn⸗ ten, ſolange Deutſchland nicht zwei Grundſätze angenommen habe: Keine Räumung des Ruhrgebietes vor Zahlung der Reparationen und ſofortige Beendigung des paſſiven Widerſtandes. Das Echo ſchreibt: Als Vermittler kündigten beide Noten den Bankrott ihrer Vermittlung an. Obwohl die beiden Noten Deutſchland aufs neue den Nat erteilen, neue Vorſchläge zu unterbreiten, hüten ſich Lord Curzon und Muſſolini wohl, es daran zu erinnern, daß das Ruhrgebiet nicht ohne porhergehende Zahlung geräumt werden könne und daß jeder Widerſtand fallen müſſe. Ihr Stillſchweigen werde jenſeits des Rheines als ein Zeichen dafür an⸗ geſehen werden, daß die grundlegenden Forderungen von Paris und Wiaſe nicht uinlgangen werden können. Der„Populaire“ ſchreibt: Schon vor der engliſch⸗italie⸗ niſchen Aufforderung, neue Vorſchläge zu machen, habe es in Berlin feſtgeſtanden, daß die franzöſiſch⸗belgiſche Antwort nicht ohne eine neue Antwort bleiben könne. Lord Curzon habe nunmehr denen, die noch hätten ſchwanken können, den Beweisgrund geliefert, daß es möglich iſt, die Verhandlungen fortzuſetzen und genaue Vorſchläge u machen. Das Blatt fragt: wos mun nach dem ſtrengen Ton der Note Curzons von den Anklagen übrig bleibe, die gewiſſe Kreiſe Frankreichs gegen England erhoben hätten? 591 Der neueſte Offenburger Zwiſchenfall Zu der bereits gemeldeten Feſtnahme des früheren Großherzogs von Baden und ſeines Schwagers, des Königs von Schweden, durch die franzöſiſche Beſatzungsbehörde in Offenburg liegt eine Reihe von Blättermeldungen vor, die ſich nicht ganz in Einklang bringen laſſen. So ſoll z. B. die Abberufung des Offenburger Komman⸗ danten, des Oberſtleutnants Caſaux, bereits vor dem Zwiſchen⸗ fall mit den beiden Fürſtlichkeiten beſchloſſen geweſen und der jetzige Kommandant von Offenburg Vicg bereits vorher zum Komman⸗ danten von Offenburg ernannt worden ſein. Dder König von Schweden ſei von den Franzoſen mit dem Großherzog von Baden angehalten, aber nicht feſtgehalten worden. Er ſei ſedoch ſelbſtverſtändlich freiwillig bei ſeinem feſtgenommenen Schwager ge⸗ blieben, um deſſen unverzügliche Wiederfreilaſſung zu erwirken. Die ſei ihm allerdings erſt gelungen, nachdem der Großherzog vor dem franzöſiſchen Kommandanten den Zweck ſeiner Reiſe ausführlich dar⸗ gelegt und ihn davon überzeugt hatte, daß der Fahrt beine anderen Abſichten als die der Teilnahme an der Beiſeßung ſeiner Mutter zugrunde lagen. „Nach einer anderen Lesart ſoll der Großherzog auf ſeiner Fahrt von Freiburg nach Baden⸗Baden das beſetzte Ortenauer Gebiet über⸗ haupt nicht berührt haben, ſondern direkt von Freiburg nach Baden⸗Baden im Automobil gefahren ſein. In Karlsruhe weiß man überhaupt nichts. Umſomehr iſt Aufklärung dringend geboten. Ausdehnung des Paßzwanges auf das rechtsrheiniſch beſetzte Gebiet Die Verordnung der Nheinlandkommiſſion über den Paßzwang iſt durch eine Verordnung des Generals Degoutte auch auf das rechtsrheiniſche Gebiet ausgedehnt worden. Demnach wird von Mitternacht vom 19. auf den 20. Mai der Stempel des Per⸗ ſonalausweiſes für die Ausreiſe in das unbeſetzte Gebiet und der Erlaubnisſchein von Mitternacht vom 14. auf den 15. Mai für die Einreiſe aus dem unbeſetzten in das beſetzte Gebiet verlangt. Abermals 27 Eiſenbahnerfamillen ansgewieſen eudwigshaſen, 14. Mal. Von der frarzöſiſchen Beſatzungs⸗ behörde wurden am 11. und 12. Mai abermals 27 Eiſenbahner mit Familien aus Ludwigshafen ausgewieſen. Bei allen Ausweiſungen 6 eeee ee— Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Nocht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung u. Mannheimer Muſie⸗Jojtung Engliſche Politik Von Legationsrat Frhr. v. Rheinbaben, M. d. R. „Wohlwollende Impotenz“— ſo nannte der Führer der unabhängigen Liberalen jene Politik, die England vom Tage des Ruhreinbruchs an bis in die füngſte Zeit betrieben hat. Das Wort iſt ſchnell in England populär geworden, da ſeine Richtigkeit ſchlagend war. Ueber viele Debatten und Anfragen der Oppoſition im Unterhaus, über manche Verſuche auch der Regierung naheſtehen⸗ der einflußreicher wirtſchaftlicher Gruppen in der Richtung auf eine aktivere Stellungnahme Englands iſt es ſchließlich dahin gekommen. daß der Außenminiſter Lord Curzon jene Rede im Oberhaus hielt, die zum formellen Anlaß der letzten deutſchen Note wurde. Es folgte die„vorſchnelle und übereilte franzöſiſch⸗belgiſche Antwort“ und ſene Reaktion faſt der geſamten engliſchen öffentlichen Meinung darauf, in deren Auswirkung wir uns noch heute befinden. England hat nunmehr die deutſche Note ebenfalls direkt beantwortet. Harte Kritik, keine direkte Einmiſchung in die Frage der Räumung des Ruhrgebiets, Aufforderung zu weiteren deutſchen Vorſchlägen, ohne durch Nennung hoher Ziffern unerfüllbare Bedingungen zu ſtellen. Dies iſt ihr Inhalt. Die Kommentare der großen Londoner Blätter weiſen daraufhin, daß England wünſcht, die Frage der deut⸗ ſchen wirtſchaftlichen Garantien und Sicherheiten in den Vordergrund zu ſtellen. Insgeſamt iſt die engliſche Politik unter dem Beifall der öffentlichen Meinung jetzt alſo„zweifelsfrei aus dem Stadium der„wohlwollenden Impotenz“ herausgetreten. England hat in feierlicher Form den Anſpruch erhoben, bei der Regelung der Re⸗ parationsfrage mitzuſprechen und will darauf hinarbeiten, den Ver⸗ handlungsfaden nicht mehr abreißen zu laſſen. Das iſt das Grundſätzliche in der Entwicklung der eng⸗ liſchen Politik Deutſchland gegenüber und innerhalb der letzten vier Monate. Ehe wir daran gehen. Schlüſſe für uns daraus zu ziehen, bedarf es eines kurzen Rückblickes auf das, was England ſonſt in der „großen Politik“ getan bezw. erreicht hat. Die zweite Lauſanner Konferenz ſchleppt ſich weiter hin— der Mord an dem ruſſiſchen Vertreter erinnert die Welt deutlich daran. Kein Zweifel kann ſedoch mehr daran beſtehen, daß auch hier das Grundſätzliche in der eng⸗ liſchen Politik klar herausgearbeitet worden iſt: Annäherung Englands an die Tür kei bei gleichzeitiger entſprechender Ab⸗ kühlung der Beziehungen zwiſchen dieſer und Frankreich England wird ſchließlich einen für ſich guten Frieden aus dem orientalen Wirr⸗ warr mit nach Hauſe bringen. Die neu erſtarkte Türkei ſetzt ihrerſeits auf das britiſche und amerikaniſche Weltreich mehr als guf das kapi⸗ talärmere unruhige und habgierige Frankreich. Ein weiterer Erfolg und eine weitere Umkehrung der Konſtellation, wie ſie ſich bis vor wenigen Monaten zeigte, bedeutet die Annäherung Italien⸗ an England. Hatte Muſſolini erſt mit großen Worten die latei⸗ niſche Allianz betrieben und war er dann faſt hemmungslos hinter dem franzöſiſchen Wagen hergelaufen, ſo hat die engliſche Politik in zäher und ſtiller Arbeit es erreicht, daß gerade augenblicklich ganz Italien wieder einmal auf England ſchwört. Gewiß hat es in den letzten Jahren ſtets hin und her geſchwankt und viele Dinge in der Politik ſind ſicherer als eine Prophezeiung über die Haltung Italiens. Doch wird ſeine jetzige Stellungnahme gerade in der entſcheidenden Phaſe des Ruhrkonflikts und der Regelung der Reparationen natur⸗ gemäß von ganz beſonderer Bedeutung ſein. Eine dritte Zielrichtung der großen engliſchen Politik in der letzten Zeit war Rußland. Die engliſche Politik iſt gerade dabei, mit großer Energie das immer un⸗ befriedigender gewordene Verhältnis zu Rußland entweder in befriedigender Weiſe neu zu regeln oder zeitweilig überhaupt die Veziehungen zu Rußland abzubrechen. Es wird ſehr intereſſant ſein, in welcher Weiſe die geſchmeidige ruſſiſche Diplomatie dem Schlage begeanen wird. Insgeſamt kann man ſagen, daß England auf dem Schachbrett der großen Politik in der ihm eigenen ſtillen und zähen Weiſe die europäiſche Konſtellation nicht unerheblich zu ſeinen Gun⸗ ſten verändert hat. Und wie wird das alles auf Deutſchland zurück⸗ wirken? Ich habe mich immer dagegen gewandt, daß man in Deutſchland unſer Verhältnis zu England auf die recht einfache For⸗ mel„für oder gegen“ bringt. Das beſiegte und niedergeworfene Deutſchland wird noch auf lange hinaus nicht in der Lage ſein, be⸗ ſtimmte Orientierungen ſeiner Politik vorzunehmen. Wir müſſen zwangsweiſe Frankreich gegenüber die Folgen unſerer Niederlage tragen und trotz der größten nationalen Demütigungen zunächſt irgend ein nachbarliches Verhältnis, beſonders auf wirtſchaftlichem Gebiet, mit ihm herzuſtellen verſuchen. Auf der andern Seite zeigt es ſich immer wieder, daß wir gut tun, auch England gegenüber eine beſtimmte klare und nüchterne Linſe einzuhalten. Kein Verſuch von deutſcher Seite, beide Länder gegeneinander aus⸗ zuſpielen! Erſtens werden wir das ſchon rein techniſch niemals ver⸗ mögen, und zweitens wäre eine ſolche Politik außerordentlich töricht. ſelbſt wenn wir ſie betreiben könnten. England kann kein Intereſſe daran haben, daß Deutſchland völlig zuſammenbricht und zweifellos hat in England, auch Deutſchland gegenüber, der Prozeß einer neuen Einſtellung im Vergleich mit der Zeit vor dem Kriege, während des Krieges und in den erſten Jahren nach dem Kriege bereits eingewirkt. Jene Strömungen richtig zu erkennen und nüchterne Gegenwarts⸗ politik mit ihnen zu treiben, wird unſere Aufgabe ſein. In dieſem Sinne und nach dieſen Vorausſetzungen müſſen wir an das Studium der engliſchen und italieniſchen Note betreiben und die richtigen Schlußfolgerungen daraus ziehen. Dder Ver⸗ handlunasweg iſt einmal beſchritten— und mit Recht be⸗ ſchritten. Laſſen wir alles Beiwerk beiſeite, verlieren wir uns nicht in Einzelheiten und innerpolitiſche Reibereien und formulieren wir; Das Ziel der Verhandlungen muß Befreiung des Ruhr⸗ gebietes, des deutſchen Rheines und der Saar in eine ſolche Be⸗ me ſſung der Reparationsleiſtungen ſein, daß wir ſelbſt lehen und wieder aufbauen können! Dazu, daß wir dieſes Zielerrei chen, muß uns der paſſive Widerſtand helfen! i verſin. 14. Mal.(Von unſerm Berliner Bürb.) Am 13. Mai hielt der Verein der Wolgadeutſchen ſeine 6. Tagung ab. Der Verein hat nach heutigem Geldwert für etwa 3,6 Milliarden Mark Lebensmittel, Kleider, Medikamente und ſonſtige Gaben mit 7 Transporten mit Hilfe des Roten Kreuzes in das vom Hunger be⸗ drohte deutſche Wolgagebiet gehracht. 5 Trier. 14. Mal. Unbekannte Täter riſſen in einer der letzten Nächte die Bronzefigur des Kaiſer Wilhelm⸗Denkmals nieder. Das Denkmal iſt vollſtändig zertrümmert. 2 Berlin, 14. Mai.(Von unſ. Berliner Büro.) Zum Polizei⸗ präſtdenten von München 50 nach der B. Z. ein Veamter rung von Schwaben und Neuenburg, Oberregierungsrat Mandel in Augsburg ernannt worden. Er iſt ein Mann, der politiſch bis nicht hervorgetreten aſt. 2. Seite. Nr. 219 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 14. Mai 1923 Städtiſche Nachrichten Altſtadtrat dr. Stern 7 Einer unſerer bekannteſten Mitkürger und Kommunalpolitiker, Altſtadtrat Dr. Sally Stern, iſt heute früh verſtorben. Die Nach⸗ richt von ſeinem Hinſcheiden dürfte in der Bürgerſchaft, insbeſon⸗ dere aber bei ſeinen Parteifreunden, der Demokratiſchen Partei, ſchmerzliches Bedauern auslöſen. Als geborener Mannheimer war er von einer glühenden Liebe für ſeine Vaterſtadt beſeelt, deren Intereſſe der jederzeit mit allem Nachdruck wahrnahm und förderte. Stern iſt am 22. Februar 1861 geboren, beſuchte die hieſige Volks⸗ Volksſchule und abſolvierte alsdann das hieſige Gymnaſium. Er bezog im Winterſemeſter 1880 die Univerſität, promovierte im Winterſemeſter 1883 in Heidelberg als Dr. jur., wurde im Frühjahr 1883 Rechtspraktikant, im Frühjahr 1886 Referendar und war ſeit 1. Januar 1887 als Rechtsanwalt hier tätig. In palitiſcher Beziehung gehörte er der damaligen Freiſinnigen Partei an. In ſeinen Ju⸗ gendjahren unternahm er große Reiſen un In⸗ und Auslande. Sein Motto war:„In deutſchen Landen viel gereiſt, hat oft es mich ver⸗ droſſen, daß man den Bürger wenig preiſt, ihn karg nennt und f verſchloſſen“(Pogner 1. Akt Meiſterſinger). chon in jungen Jahren trat Stern als Redner und Politiker hervor. Die Freiſinnige Partei wählte ihn 1893 in das Stadtver⸗ ordnetenkollegium, dem er bis 1898 angehörke. Dann erfolgte ſeine Wahl zum Stadtrat, zu deſſen Mitglied er vom Jahre 1898 bis 1919 zählte. Mit einer kurzen Unterbrechung wurde er wiederum im November 1920 anſtelle des verſtorbenen Handelskammer⸗Präſi⸗ denten Engelhardt in das Stadtratskollegium gewählt, in dem er dann auch bis zu den Neuwahlen 1922 verblieb. Im November 1922 ſchied Dr. Stern aus dem Stadkrate, wie überhaupt aus den ſtädtiſchen Kollegien mit Ausnahme der Theaterkommifſion aus, der er bis zu ſeinem Tode als Mitglied angehörte. 30 Jahre lang hat er in ununterbrochener raſtloſer Tätigkeit ſeine ganzen Kräfte dem Wohl der Stadt gewidmet. Mit beſonderer Liebe und Hingabe aber verſah er das Amt als Mitglied der Theaterkommiſ⸗ ſion. Uns allen ſind noch die heißen Kämpfe bekannt, die Stern um das Theater führte. Seinem verſöhnlichen Charakter, der ſtets auf einen Ausgleich der Gegenſätze hinwirkte, war mancher Erfolg be⸗ ſchieden, der auch von den politiſchen Gegnern neidlos anerkannt wurde Nicht unerwähnt ſei auch ſeine erſprießliche Tätigkeit als Mitglied des Kunſthallen⸗Rates, der Hochſchule für Muſik, wie im Verwaltungsrab verſchiedener Werke. Dr. Stern, der ein ſeltenes Kunſtverſtändnis beſaß und deſſen Rat in künſtleriſchen Fragen immer gerne gehört wurde, war u. a. auch Vorſtandsmitglied des Philharmoniſchen Vereins, dem er 40 Jahre lang als ausübendes Orcheſtermitglied angehörte. Einen beſonders ſchweren Verluſt erleidet durch das Ableben Dr. Stern's der Mannheimer Ausſchuß für Volksmuſikpfle ge, deſſen Mitbegründer und langjähriger Vorſitzender der Verblichene geweſen iſt. In ſeiner als Mitglied der Theaterkom⸗ miſſion hatte er ſchon im Jahre 1899 die erſte Anregung für eine nachdrückliche Volks⸗Kunſtpflege im Rahmen der Vorſtellun en des Nationaltheaters gegeben, eine Anregung, die durch die Eigene von Volksvorſtellungen zu Einheitspreiſen ſehr raſch ihre Verwirk⸗ lichung fand. So war er der rechte Mann, auch die auf eine groß⸗ dügig in Mannheim gerichteten Pläne des Ober⸗ ürgermeiſters Martin in die Tat umſetzen zu helfen. Nach der erfolgten Gründung eines beſonderen Ausſchuſſes zu dieſem Zwecke am 4. Dezember 1912 iſt Dr. Stern Martins tatkräftigſter Mitarbeiter und der eifrigſte der Beſtrebungen dieſes Ausſchuſſes ge⸗ worden, an deſſen Spitze er nach Martins Tode im Oktober 1913 wurde. Ein volles Dezenium hat er in dieſer Eigenſchaft für die Ausbreitung ſeiner Ideale gewirkt, und dieſes Wirken war getragen von ebenſo großer Sachkenntnis, wie von einer unbegrenz⸗ ten Liebe zur Muſik, deren Segungen er in die weiteſten Kreiſe der Bepölkerung hineinzutragen wußte. Sein Stolz waren die Volks⸗Sinfoniekonzerte des Nationak⸗ Theater⸗Orcheſters, deren ſtets wachſende Beſucherzahl im Jahre 1919 eine Verlegung aus dem Nationaltheater, wo ſie in der Vorkriegszeit ſtattgefunden hatten, in den Nibelungenſaal angezeigt erſcheinen ließ. Auch für die Vermehrung der kleinen Muſikaufführungen für die oberen Volksſchulklaſſen iſt er allezeit mit warmem Herzen einge⸗ treten. Der Volksbücherei für Muſik hat ſein Einfluß noch wenige Wochen vor ſeinem Tode die Ausſicht auf eine neue, würdige Heim⸗ ſtätte ſichern helfen. So hat Dr. Stern's Hinſcheiden nicht nur dem Mannheimer Muſikleben ſondern au ſenſien der Volksmuſikpflege, deren treibende Kraft er allzeit geweſen iſt, einen Berater und Föͤr⸗ derer geraubt, deſſen umfaſſende Bildung und deſſen klares und ge⸗ rechtes Urteil in allen Fragen der Kunſt ſeiner Vaterſtadt außer⸗ ordentlich große und nie zu vergeſſende Dienſte geleiſtet haben. Nun iſt auch dieſer wackere Mitbürger von uns gegangen. Ein nfall, den er vor wenigen Tagen erlitt, hat ſeinem arbeits⸗ reichen Leben ein Ziel geſetzt. Sein Leben war nicht umſonſt. Sein Gedächtnis wird in ſeinen Werken weiterleben. ch. * Die Franzoſen in Mannheim. Mit der im Mittagsblatt gemel⸗ deten Ablöſung der franzöſiſchen Beſatzungstruppen im Rheinauer Hafengebiet kamen gleichzeitig auch 30 elg 1185 Arbeiter mit, um die Briketts auf ein im Hafen liegendes iff zu verladen. Adaliſes Ehe Roman von Erich Ebenſtein Copyright 1920 by Greiner& Comp., Berlin W. 30 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. 6(Fortſetzung) „Haben Sie ſich gefürchtet?“ fragte er leiſe. „Nein.“ „Nein.“ 5 Dann ſchwiegen ſie wieder, aber ihre Blicke blieben ineinander ruhen. „Was denken Sie jetzt?“ fragte Adaliſe plötzlich. „Daß ich ein geliebtes Weib ſo durch das ganze Leben tragen möchte, wie vorhin Sie eine Sekunde lang. Aber es müßte eben mein Weib ſein in jedem Sinn!“ antwortete er, ohne zu zögern. Adaliſe ſenkte den Blick. „Es iſt ſehr heiß hier,“ murmelte ſie in ſteigender Verwirrung. Sofort tanzte er mit ihr aus dem Kreiſe der anderen Paare heraus, bot ihr den Arm und führte ſie nach einem der Erker, die durch Blumengruppen und Seidenvorhänge den Eindruck kleiner ab⸗ geſchloſſener Räume machten. „Hier iſt es kühler, nicht wahr? Hier wollen wir ein wenig ausruhen und plaudern, wenn es Ihnen recht iſt.“ Sie nickte nur. Ihr Atem ging immer noch ſchwer, ihr Herz klopfte ſeltſam unruhig. Lange nach Mitternacht, als die beiden Schweſtern bereits im Bett lagen und das Licht abgedreht hatten, ſagte Klaudia plötzlich ſpöttiſch:„Nem, wie ging es denn mit deinen Künſten? Haſt du das Kinderſpiel, Leo Gottulan zu erobern, fertig gebracht?“ Ich bin ſeine Braut. Wir haben uns heute verlobt,“ antwor⸗ tete Adaliſe aus ihrem Bett herüber, ruhig.„Aber bitte, ſage es einſtweilen den anderen noch nicht. Leo muß erſt mit ſeinen Eltern ſprechen.“ Totenſtille folgte dieſen Worten. daß ſie kein Wort herausbrachte. III. Frau Karoline Gottulan ſaß in ihtem wit viel Geſchmatk ein⸗ Klaudia war ſo faſſungslos, * Erhöhter Goldankaufspreis. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Poſt erfolgt vom 14. Mai bis auf weiteres zum Preiſe von M. 140 000(gegen 125 000 M. letzter Woche) für ein M. 70 000 für ein Zehnmarkſtück. Für ausländiſche Goldmünzen werden entſprechende Preiſe gezahlt. Der Ankauf von Reichsſilbermünzen durch die Reichsbank und Poſt erfolgt bis auf weiteres zum 3000fachen Betrage des Nennwertes. *Eine weitere erhebliche Steigerung der Jleiſchpreiſe hat der heutige Viehmarkt gebracht. Die Preisfeſtſetzungskommiſſion der Fleiſcher⸗Innung ſah ſich gezwungen, trotz ſchärfſter Kalkulation eine Erhöhung des Pfundpreiſes um 800 Mark zu beſchließen. Rind⸗, Kalb⸗ und Schweinefleiſch koſten infolgedeſſen von morgen ab 6800 Mark. Der Preis für Rindfleiſch 2. Qualität iſt von 5200 auf 6000 Mark, derjenige für 3. Qualität von 4000 auf 5200 Mark erhöht wor⸗ den. Erſtklaſſiges Gefrierfleiſch iſt ebenfalls infolge der Dollar⸗ ſteigerung teurer geworden. Es wird in dieſer Woche in den Läden zu 5400—5600 Mk. abgegeben werden können. * Erkrunken iſt heute mittag kurz nach 12 Uhr im Neckar, oberhalb der Nachenüberfahrt beim Straßenbahndepot, eine männ⸗ liche Perſon. Paſſagiere der Linie 16 der Straßenbahn mußten mit zuſehen, wie ſich der Ertrinkende, der vollſtändig bekleidet war, im Todeskampf wand und alsdann im Waſſer verſchwand. Der Fährunternehmer eilte mit einem Nachen zu Hilfe, kam jedoch zu ſpät. Ob ein Unglücksfall oder Selbſtmord vorliegt, konnte bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden. Die Leiche iſt noch nicht geborgen. 8 Marktbericht Die Zufuhr war heute infolge des ſchlechten Wetters geringer wie an den letzten Markttagen, doch war in Salaten reichliches An⸗ gebot, ebenſo in Rhabarber, Mangold und Kartoffeln. Letztere behaupten ihren Preis mit 50—60 M. pro Pfund. Butter iſt unverändert im Angebot und Preis. Wer ſich den Luxus eines Butterbrotes leiſten will, muß für ein Pfund Süßrahmbutter 9000 bis 10 000 und für Landbutter 8800—9200 Papiermark ausgeben. Wer dies nicht kann, ißt eben Margarinebrot, und dies werden wohl die meiſten auch tun. Da die Hühner bei der Kälte im Legen nachgelaſſen haben, ſo war die Zufuhr in friſchen Eiern heute mini⸗ mal, was ein Preisanziehen zur Folge hatte. So mußten heute für Eier 490—530 Mark gegenüber 480—520 M. pro Stück bezahlt werden, dabei laufen die Hühner auf den Bauernhöfen frei herum und ſuchen und finden ihr Futter größtenteils im Freien. Einer beſonderen Wartung und Pflege bedarf das Hühnervolk ebenfalls nicht. Kränkelt ein Huhn, ſo wird es eben geſchlachtet oder an die Städter verkauft. Die Eisheiligen haben mit ihrem Wetterſturz auch die Spar⸗ gelpreiſe in die Höhe getrieben. Erſte Qualität Spargel koſtete 2000—2500, 2. Qualität 1500—2000 und 3. Qualität 900—1500 M. Für dieſen Preis werden die Spargel für viele zu teuer ſein. Kopf⸗ ſalat iſt trotz großen Angebots unter 200—900 M. nicht zu er⸗ halten. Rhabarber iſt gegen die Vorwoche von 280—300 auf 250—350 M. und Mangold von 280—450 auf 350—500 geſtiegen. Rote Rüben koſteten das letztemal 90—100, heute 100—120 M. Neue Karotten zeigen ebenfalls das Beſtreben, möglichſt in die Höhe zu gehen; für das Büſchel wurden heute 300—700 gegen 300 bis 600 M. am Samstag verlangt. Lattich will ebenfalls nicht zurückbleiben und kletterte von 1200 auf 1600 M. in die Höhe, Kreſſe von 1400 auf 1600, Spinat von 450 auf 600 und Zwiebeln von 600 auf 650 Mark. Fiſche waren heute ſehr wenlg zugeführt. Von Flußfiſchen koſteten Breſen 3000 M. und Vackfiſche 2000 M. das Pfund. Cabliau gabs nicht unter 1400—1500., Geflügel war keines zugeführt, da die Landwirte es vorzogen, bei dem ſchlechten Wetter zu Hauſe zu bleiben. Die amtliche Markttendenz lautet:„Alles ſteigendl“ Aus dem Lande Haupkverfammlung des Odenwaldklubs. 5 ingen, 14. Mai. Unſere Stadt, die allſonntäglich das Ziel zahlreicher Ausflügler iſt, ſtand geſtern im Zeichen eines beſon⸗ deren ſtarken Fremdenverkehrs. Der Odenwaldklub hielt in unſeren Mauern ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Aus allen Teilen der näheren und weiteren Umgebung waren wanderfrohe Menſchen zuſammengeeilt, um begeiſtertes Zeugnis abzulegen für die erfriſchende und ſtärkende Kraft des Wanderns in Gottes ſr Natur. Mit be⸗ onderer Herzlichkeit wurden die zahlreichen Vertreter aus dem be⸗ etzten Gebiet begrüßt, die mit den Ortsgruppen Ludwigshafen, Worms und Mainz in ſtattlicher Anzahl erſchienen waren. Ein Feſt⸗ bankett vereinigte die Teilnehmer am Samstag abend zu gemütlichen Stunden im Falkenſaale. In der Häuptverſammlung geſtern vormit⸗ tag, die der Leitung volles Vertrauen ausſprach, und ihre große Ar⸗ beit würdigte, wurde die Stadt Wimpfen als Ort für die 18 ſl jährige Hauptverſammlung beſtimmt. Am Nachmittag bewegte ſich ein nicht endenwollender Feſtzug durch die Straßen der Stadt. Alte Klubmitglieder, die ſchon manche Hauptverſammlung mitgemacht b verſicherten, daß man ſelten eine 0 herzliche Aufnahme ge⸗ — unden habe, wie in Schwetzingen. Und man muß auch anerkennen, aß ſich die Schwetzinger Ortsgruppe alle Mühe gegeben hat, ihren Wanderfreunden den Aufenthalt ſo angenehm wie nur möglich zu eſtalten. Beſonders angelegen hatte man ſich die Ausſtattung des eſtzuges ſein laſſen. Nebhen Bildern aus wetzingens reicher ge⸗ chichllicher Vergangenheit ſah man die vier Jahreszeiten in geſchmack⸗ voller Weiſe dargeſtellt. Noch befriedigter wäre vielleicht mancher der Odenwaldwanderer von Schwetzingen fortgezogen, wenn nicht die Eismänner durch ihr kaltes Regiment dem reichen Spargelſegen zu Anfang der Woche eine ſo jähe Einbuße getan hätten. „ihre Männer“. Darunter waren Leopold, der Gatte, und Leo, der Sohn, gemeint. Frau Karoline war heute in beſonders gehobener Stimmung, denn es war ihr dreiunddreißigſter Vermählungstag und freute ſich ſchon, den durch ſeine Geſchäfte meiſt zerſtreuten Gatten mit dieſer „Neuigkeit“ zu überraſchen. Voriges Jahr hatte er dieſen Feſttag nämlich vollkommen vergeſſen und ſich nicht genug darüber wundern können, wie einem ſo was paſſieren konntel Draußen ſchneite es. Im Kamin des Zimmers aber brannte ein helles Feuer, deſſen Wärme und flackernder Schein den mit hüb⸗ ſchen Perſerteppichen, gediegenen alten Möbeln und guten Bildern angefüllten Raum noch behaglicher erſcheinen ließen. An den Fen⸗ ſtern blühten Hyazinthen und auf den Kaffeetiſch hatte Frau Karo⸗ line eine Glasſchale mit Veilchen neben den Kuchen und ein geheim⸗ nisvolles Päckchen, mit dem ſie den Gatten überraſchen wollte, geſtellt. Während ihr Blick im Hin⸗ und Hergehen darüber hinglitt, zogen Erinnerungsbilder aus ihrem Eheleben an ihr vorüber. Welcher Abſtand zwiſchen heute und damals, als ſie Leopold die Hand fürs Leben reichte! Damals hatten ſie noch in einer beſcheidenen Mietwohnung gewohnt, nicht im eigenen Hauſe wie jetzt. Und ſie hatten ſich vor⸗ genommen, das am Tage der Hochzeit von Leopolds Vater übernom⸗ mene Selchwarengeſchäft mit Hilfe von Karolinens Mitgift in einen Großbetrieb umzuwandeln. „Denn immer im Laden ſtehen, wie einſt die Eltern, iſt doch nicht unſer Ziel, gelt, Linchen? Dazu haben wir zu viel gelernt,“ hatte Leopold geſagt, der Realſchule und Handelsſchule abſol⸗ viert hatte. Und ſie, die als wohlhabende Bäckerstochter eine höhere Töchter⸗ ſchule beſuchte, hatte lachend genickt:„Na, das iſt doch klar, Leopold, daß wir hochkommen wollen!“ Und es war ihnen gelungen. Freilich nach Jahren harter, an⸗ geſtrengter Arbeit. Raſch hintereinander gründeten ſie drei Zweig⸗ geſchäfte und erbauten in Eichſtein die Wurſtfabrik. Auch ein kleines Gütchen erwarb Gottulan dort als„Altersſitz“, wie er damals fagte. Heute war es ein prachtvoller Herrenſitz mit großer Oekonomie: Karolinenruhe. Und die Wurſtfabrik arbeitete mit elektriſchem Be⸗ gerichteten Wohnzimmer und wartete am gedeckten Frühſtückstiſch auf trieb und beſchäftigte 600 Arbeiter. Gerichtszeitung Ein Nachſpiel zu den Nusſchreitungen bei der Scheer⸗verſammlung Zum dritten Mal ſeit kurzer Jeit ſaß der Scheiftkette g⸗ Mannheimer kommuniſtiſchen„Arbeiter⸗Zeitung“, Le 5 leiter, auf der Anklagebank. Die beiden letzten Male hatte ſich der Beleidigung verſchiedener Juſtizbehörden ſchuldig gem 5 heute hatte er ſich wegen eines Artikels in der Arbeiterzeitung weg der kommuniſtiſchen Ausſchreitungen bei einem Vortrag, den 1 miral Scheer auf Veranlaſſung der Deutſchen Volkspartei itel Roſengarten halten wollte, zu verantworten. In dem Art waren heftige Angriffe gegen die Schutzpolizei enthalten. l. Die Vorgänge, die ſich ſ. Zt. bei der Verſammtung abſpi ten, dürften wohl noch in Erinnerung ſein. Eine große And Kommuniſten hatte ſich Zutritt in die Verſammlung, die öffentli war, verſchafft und hatten dort unerhörten Tumult verurſacht, 0 daß die Verſammlung polizeilich geſchloſſen und der Saal. die Schutzpolizei geräumt wurde. Hierbei wurden einige Schutzle f durch Meſſerſtiche verletzt. Die„Arbeiter⸗Zeitung“ erging ſich dara in ihrem Artikel in ſcharfen Ausdrücken gegen die Schutzpolizei, we dieſe den Gummiknüppel bei der Räumung verwandte. 2 Dieſe Angriffe des Schriftleiters Lechleiter ſtanden heute dem Schöffengericht zur Verhandlung. Den Vorſitz hatte Oberame richter Dr. Kley, die Verteidigung hatte wieder wie bei den vor hergehenden Prozeſſen, Rechtsanwalt Dr. Weil⸗Ludwigshasn übernommen, die Staatsanwaltſchaft vertrat Oberſtaatsanwalt d 5 Mickel. Die Zeugen ſetzten ſich größtenteils aus Angehörigen e. Polizei zuſammen. Der Artikel, der die Angriffe gegen das Ver halten der Polizei enthielt, wurde verleſen. Lechleiter ſagte aus daß er den Artikel nicht ſelbſt geſchrieben habe, von denAeußeru 0 aber auch heute nichts zurücknehmen könne. Der Artikel ſei an durch Ausführungen eines Teilnehmers in der Volksſtimme be⸗ ſtätigt worden. Der Vorſitzende verlas einen kommuniſtiſchen der zum Beſuch der Verſammlung aufforderte. Lechleiter behauptete, den Zettel erſt nachträglich erhalten zu haben. Auf eine Frage Vorſttzenden, ob es nicht möglich ſei, die Intereſſen der Parkei ſo zu vertreten, ohne mit dem Gericht in Konflikt zu kommen, er⸗ klärte Lechleiter, daß⸗dies eben vom Temperament und der Bildung des betreffenden Schreibers abhänge. Den Artikel will er vor dem Druck nicht geleſen haben. Polizeidirektor Baader legte in längeren Ausführungen die ganze Entwicklung der Angelegenheit dar, wie ſie ihm gemacht w Es ſei ſchon nachmittags bekannt geweſen, daß die Verſammlung ge⸗ ſprengt werden ſolle. Darauf wurde angeordnet, daß zur Ko ein kleines Polizeikommando entſandt werde. Erſt ſpäter, als die Lage bedrohlich wurde, ſei ein größeres Kommando(60 Mann) nach dem Muſenſaal beordert worden. In ſeinen weiteren Wber fahe⸗ ging der Polizeidirektor auf die Räumung des Saales und des Plaßzes vor dem Saal ein. — Schluß der Nedaktion gingen die Zeugeneinvernaßmen we wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterworle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) 580 Wind E. 2 4 Be⸗ 2 38 Richt. Stürte 88 Wertheim—— 51 14 448— 4 Königſtuhl.563758.5 2 11 2 W w. Rem 13 Karlsruhe..127759.6 7 15 6 Nw'ſſchw. Renn 7 Baden⸗Baden 213759.0 6] 14]4] 2NW. ſchw. degen 10 Villingen.780 758.5 9 12 8Su' mäß. degen.5 eldberg. Hof 1281647.6] 44 5—1 SwW mäß. n 8 adenweiler.————1—41———— St. Blaſien.— 71 11 5 W leicht em 8 Das ausgedehnte Tiefdruckgebzet über Standingent verlagert und beherrſcht die Nord⸗ und Mial, europa. Ein heute nacht vortberziehender Ausfäufer hat in w, ſerem Gebiet wieder ſtärkere Niederſchläge gebracht, die ſich wiede holen werden, da von Frankreich eine neue Druckſtörung vordriug linter der Herrſchaft kalter nordweſtlicher Luftſtröme auf der Ni ſeite des Tiefdruckgebiets dauert das„meiſt trübe und 2 neriſche Wetter noch ſort. Bei nächtlichem Aufklären ſind Nachtftöſe auch in tieferen Lagen nicht ausgeſchloſſen. Vorausſichtliche Witterung für Dienstag, 15. Ma, nachts 12 Nhe; Meiſt trüb, wieder R e, fortdauernd üht, bölge⸗ —.— Winde. R Geſchäftliches. * Wie aus dem Inſeratenteil unſerer Mitt iſt, hat die bekannte Automobilfirma Wolf u. Diefen bach eine Trennung ihres bisher Friedrichsfelderſtr. 51 betriebene Geſchäftes in der Weiſe vorgenommen, daß ſie ihre Verkaufs⸗ m Ausſtellungslokalitäten in das neue Gebäude der Weinzentral⸗ N 7, 7 verlegte. Dieſe neuen Lokalitäten mit ihren drei Schaufenſtern und ihrer in dunklem Rot gehaltenen Einrichtung machen einen ſehr dezenten Eindruck.— Die Reparaturwerkſtütt 2 Friedrichsfelderſtraße 51. Die Stadtgeſchäfte hatte Gottulan längſt einem Verwante, ſeiner Frau zum Betrieb übergeben, um ſich mehr dem Ausban Außenhandels widmen zu können. Gottulanſche Ware wanderte durch die halbe Welt. Als Leo, ſein älteſter Sohn, vierundzwanzig Jahre alt wa⸗ übergab ihm Leopold die Firma und befaßte ſich nur mehr mit Ged⸗ 5 Großen. 5 rau Karoline hatte den Weg von der umſichtigen Geſche frau zur Dame ſehr leicht zurückgelegt. An Bildungstrieb, chene und Energie hatte es ihr ja nie gefehlt. Sie las gern meh⸗ füllte manche Lücken in ihrem Wiſſen aus und niemand dachte ann daran, daß ſie einſt im Laden geſtanden hatte. Ihr Heim, Man und Kinder waren aber ihre eigentlichſte Welt geblieben. rei Sie hatte ihrem Gatten fünf Kinder geſchenkt, von denen— am Leben geblieben: Leo, Wilheim und Eus Ihrem Herzen aaen lich nahe ſtand heute nur mehr Leo, der ſeinem Vater in vieng glich, in manchem ihn übertraf. Evas etwas anſpruchsvolle ge⸗ hatte ſchon früher manchmal das gute Einvernehmen Got⸗ ſtört. Durch die Wahl ihres Gatten und den Umſtand, daß tlulans ihr keine Mitgiſt, ſondern bloß eine Nente gegeben baten entfremdete ſie ſich den Eltern faſt ganz. nie Ebenſo Wilhelm, deſſen Frau, Emilie, den Schwiegerelter der nähergetreten war. Als Frau Karoline jetzt an dieſe beiden ſſe dachte, hob ein Seufzer ihre Bruſt. Es war doch traurig, daß von drei Kindern nur eines wirklich beſaßen heute Aber ſie ſchüttelte den Gedanken mit Gewalt ab. Nein, haeg, ſollte nichts ihre Feſtſtimmung ſtören! Sie hatten ſa doch auch der der ſo an ihnen hing, ſo tüchtig und wohlgeraten war. Weng, chet einmal heiratete, brachte er ihnen gewiß auch eine liebe 0 ihn ins Haus, an deren Tüchtigreit man ſich freuen konnte, bic eſer glücklich machte und ihnen nicht fremd blieb, wie Emilie oder Schuldenmacher und Spieler von Martini. Gottulon Draußen erklang ein feſter, raſcher Schritt. Leopold groben trat ein. Er war immer noch ein ſtattlicher Mann trotz ſeiner iglel Haare Im Gegenſatz zu Frau Karolines rundlicher Behengen war er hochgewachſen, ſehr ſchlänk und elaſtiſch in den Bewegnch Das geblich-blaſſe Geſicht war von einem grauen Spitzbart uhe⸗ dunklen, buſchigen Brauen umrahmt. Unter dieſen Brauen we 5 hellgrauen, klugen, meiſt kühl blickenden Augen bei Leo. (Fortſetzung folgt) ſowie der Garagenbetrieb befinden ſich nach wie vor in der 1 9 S 2 AKene c( A aadsa ee eeene ee eeeee ee * henderanklurt 14. Mai. 2115 22.4 cntag. den 14. Mal 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 219 7 * Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse (Drahtb.) Die Börsentage folgen reiht r und sie gleichen sich. Die neue Geschäftswoche berrs 2 der verflossenen an. Auf sämtlichen Märkten 5 t Wieder feste Haltung vor und es wurden an- Fiallacde Kursgewinne in verschiedenen Aktien erzielt. — herrscht Materialmangel. Bevorzugt waren Indu- letztdr Piere, Kaliaktien, Bankaktien, sowie Montanwerte, auf de aber nicht ganz einheitlich. Ausländische Papiere gehrt de feste Stimmung des Devisenmarktes sehr be- NMong: besonders Zolltürken, Budapester Stadtanleihe, ferner zastir und Anatolier, auf die Devisenschwankungen, dann 4000 schwächer. Der Dollarkurs der heute früh mit kesetzteinsstate. wurde an der Börse mit 47 500—46 750 um- An e Dollarschatzanweisungen bei erster Notiz 47 000. falls reiverkehrs Aktlenmarkt herrschte eben- bewe reges Geschäft. Becker Kohle war mit 37 000 höher ertet, ebenso Becker Stahl mit 38 000. Benz nannte man 50000 Lrüszershall 53 000, Broen BoVerie 18500, Api Lloyd 000, Diamond Shares 260 000, Growag 1925, Hansa 8 17 000—16 000, Inag 17 000—16 500, Elberfelder Kupfer 900005 Mez Söhne ca. 100 000, Deutsche Petroleum 75 000 bis lebhaf Montanaktien setzten bei fester Tendenz mit döhe tem Verkehr ein. Mansfelder stark begehrt, ca. 6000% den 15 bei erster Notiz. An der Spitze der Bewegung stan- Deut erner: Phönix, Oberbedarf und Caro, während sich für und Sch-Luxemburger und Riebeck-Montan Abschwächungen ſen Jerschiedentlich Schwankungen ergaben. Von den Wer⸗ — Maschinen- und Metallaktien blieben vor Fuch Karlsruher stark begehrt. Fest lagen ferner: Waggon Weus Metallgesellschaft Frankfurt, Autoaktien. AniTin- echdtte auf die Jahresabschlüsse, obwohl die Höhe der Aus- ur bang bekannt war, weiterhin befestigt. Auf erhöhter Sbasis standen ferner Scheideanstalt, Holzverkohlung deigte Wertwerke⸗ die gesucht blieben. Größeres Interesse Bin e sich ferner für Julius Sichel, Zement Heidelberg und Zakerke. Textil- und Zellstoffaktien fanden Beachtung. Asch erwerte waren anziehend. Kaliwesteregeln und Frube ben in Erwartung günstigerer Abschlüsse, bei der onsti Aschersleben-Salzdetfurth- Westeregeln fest. Von Nor n Werten hatten Spinnerei Hammersen feste Tendenz. Der eutscher Lloyd avancierte um 4000, Hapag um 3500%%. kür der Elektrizitätswerte zeigte Interesse Sewinrk G welche auf spekulative Käufe größere Kurs- Gulllege erzielten. Höher Waren ferner noch Felten u. stenneaume, sowie Licht u. Kraft. Bankaktien waren Natio gesucht, besonders beachtet Disconto, Darmstàdter und rei malbank, Deutsche Bank, Commerz-Bank, Oester- Sche Creditanstalt. Metallbank stiegen bei erster Notiz Dresdner Bank um 60006. Die Festigkeit erstreckte dan;sbäter mehr und mehr auf Kassaindustrie- e, wWo verschiedene Spezialpapiere wesentlich höher it wurden. Frankfurter Festverzinsliche Werte. a) Inlfündische. 14. 11. 188.— 250.— 120.— 110.— 120.— 280.— 09— 340.— 280.— 90.— 111.— 1 93.— 11. ——.—8½% Preub. Konsole —.— 3 77 22 —.— 4% Bad. Anl. von 1919 89.75 3¼% Bad. Anl. abg. 1225.— 3% do. von 1 40% Bayr. Elsenb.-Anl. 3½% do. 30% do. 5 40% Bayr.-Pf. Els.Prlior 3½0% do. 4% Nessen v. 99 u. 06 3½%„ abgest. 40% Skohe. St.-Anl.. 19 —.—1 do. Rente 4% Württemb. k. 1975 89.75 1200.— 540.— 1650.— 90.— 90.— 78.— 78.— 11600.— 11000.— 329.— U 2 e Beichsanl.— 50 ee ee 1% dc zanw. do. un.. 010* * 180.— b) Ausländische. 14. 11. 4% Türk. Bagdad.] 89000.— 9% 55„.Il 71750.— 4% Ungar. Goldrente—.— 4% do. St.Rte. v. 1910 10000.— 3¼0/ do. St. te.v. 1897—.— 5% Mexikan, am. inn.—— de. gold am. 25900.— 4½%„ irri uAalen. ud am, ft.-Vorw. 6990.— 6% Tenlantepev Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 11. 14. D. Hypothekb. 3490 3300 „ Uebers.-B. „ Verelnsbk. 6000 8400 Gisd.- Gesells. 22000 27200 Dresdn. Bank 18500 25000 Frkf. Hyp.-Bk. 3750 3959 Metallb...-G. 63000 69000 Hitteld. Er.- B. 10200 12400 Nürnbg..-BK.— Oest.Cred.-An. 35750 36500 Pfälz. Hyp.-B Relohsbank.. 11000 12100 11. Schatranw. 31000.— „Slberrente 00 an Pre dumünien 11800.— ——— 400 b00. —— 11. 14. 9850 Aind. 9000 10000 12300 7500 124000 900 19000 22000 29000 39500 120⁰0 1. 14. Rheln. Oreditn. 2500 7800 Rhein. Ryp.-B. 37. Sudd..-Gr.-3. 2 Süldd.Disdontg.—, 15000 —1—— 22000 22000 Dü 5 Notenbank 19000 17500 „ Verelnsbk. 7500— Hannf,.-Ges-.— er Frankf. Allg. V. 190 000(88 000 500 500 Oberrh..-des. Frkf. R. u. Mitv. Bergwerk-Aktien. arp. Berybau 33000 300009 .Salzdett 170 000 Kallw. Wester. Ios 900 98000 Lothr.fl...-V. bhüd 455 000 5 Nannesmannr. 131 000 J7 000 Obsohl. Eb.-Bd. 87000 94000 do. E. ind.(.) 105 d00 130000 Phönix Bergb. 169000 400 000 Rh.Braunkohle 42000 l5000 Salzw. Hellbr. 20000— Tellue Bergb. 31800 32700 V. K. u. Laurah. J00 000 103 000 che, n. 89w. Aaln Nenteden ſüa 000 Helsen Bgw. 3500 Waenaafe. 300n Transport-Aktien. Hordd. Lioyd. 42800 44000 Oest.-U. St.-B. Industrie-Aktien. B. Masch. Durl. 34000 37999 B. Uhren Furtw 45000 48000 Bayr. Splegel 45500 49000 Bergm. Elektr. 82000 81000 Bing Metaſlwk. 28900 28900 .-u. S. Braub. 18000 19000 Br-Besigh. Oel 57000 58750 Srockhu..-W. 42500 50000 Cem. Heidelbg. 30000 32900 Sem. Karlstadt 27900 29000 „Lothr. Metz 23200 25000 dohe fl. Auntungb . ack 88000 91000 Baltim.& Oblo 360000.370 000 Cont. Abg. Vzg. 45000 Dalmler Motor 18000 18500 D. Eisbh. Berlin 32000 29000 D. G. u. Sb.-A. 52000 61000 Deutsohe Verl. 43900 48000 Dingler Zwelb. 20000 21900 Dürk.-W.-St. 32000 35000 Elsenw. Kalslt. 13000 14500 Elb. Farb. v. B. 49000 51500 Elektr. L. u. Kr. 39000 39000 Els. Bad. MWolle— 52000 Em. St. Ulirioh 59000 69500 Essling. Masoch 27000 27000 Ettling. Spinn. 59500 59500 Fab. Ich.Blelst. 61500 70000 Farbw. Mühlh. 60000 TL.Splon, Fr.-A.— Ludwigs. Walz. 57000 65000 Lux'sche ind.— Retall Dannh. 210⁰⁰ Roennsstamm 18000 19500 Motoren Deutz Necks. Fahrzg. 23000 26000 Biacerſopef—— Pet. Unlon Fkf. 16000 18000 pf.Nähm. Kays. 25000 25700 Pf. Pulv. St. ing.— Porzellwessel 55000— Rh. elek. M. St. 22500 23600 Doſotd Hüff. St 27500 30000 Volt. SellxkKab 25900 28000 WaybaFreitag 24700 27700 Zellst. Vald.St 41090 Zsohgokew. K. 17000 Zudkf.8 Wagh. 24800 „ Frankenſh. 25000 „ klellbronn 23730 „ Offstein 27100 Bheingau 27000 Woh.Ju „. ger du, N. 28500 25000 24500 27500 ene 150 Naßa, Lellst Jo fg8ohc] Cham. Annaw. 4950⁰0 Ade dstadt 1600 90000 Cnem Wt. Ad. gödon 140000 Aae einn 12700 12800]„ oldenverg 90000 oda 3300% 1800„ Crieshelm 44000 48000 Faacned pſr. 800. 88500„ Leller t. f. 40 48500 den uil.C. 000 5000 obf- U. Tfeſß. 20000 22000 Frct dadh. lott. 87000 Höohster Fbw. düchtod& w. 1200 72000 Holzmann Phll. beld st. 16000 Holzverk.-Ind. Jolg on. Malnz 1 35000 junghans St. delhen bm. Th. 72000 19000] Kammg. Kals. .gl 32000 7500 Larlsr. Masoh. 29000 3000 dald fin 18800 105800] Kempk, Stettin 15200 15500 deu, N. 35200 58100 Fleln, Son 48. 2080 29900 90 5100 Fnort keiſor. 27850 77200 27100 2775 Konser. Braun 10600 10900 17000 25 100 KraudC. 10l. 47500 kedcg 18800 Cehmeyera00 38000 36800 00 1dbe] Cederw. Bhe— Fae ermet 23000 29000 J Seſſſag, Woſtf 75900 Jöscn Jad a0 e. Stoh..60. J.. 25305 37000 Aanee ene— J Bunen 9 00g J0 000 na udd. Drahtin.— 5217 Saee ent 27000 igee S. Led. S1 lag, 60090 Labrittaorbe. 20000 2000 Friaotw Besſg 58 00 a0 uak g kr. 25000 Zogg Uhre.Furtw. 16500 18509 ai ebend 1500 25900[Lerein 4. Oere 34900 82900 Schahthe St 12000 2 güh VerUitramar. 70000 650000 err 14700 11800 Jer.Lelist.ger 2800 22000 14500 Vogtl.Masohst 20000 N 9 Handelsblaft des 44400 15000 Stuttgart 22009 24750 Infolge telephonischer Störung sind die Berliner Effektenkurse ausgeblieben. Urgänzungs-Kurse. Holzmann, fn.—— Krumm, Gtto 10000 10000 Lutz, Maschin. 62000 75000 Mlag, Munlb. 22000 23000 Freiverkehrs-Kurse. Krelohgauer, 4000— Mansfelder.. 67000 688009 Ufa. Nez Söhne. 22000 21500 1 45 405000 395000 fh.. Led.Leud. V. f. oh, Id.Malnz 36500 37500 Vogtl. Masohin. Bad.-Elek.-des 9000 8000 Dyokh.& Widm. 26000 26000 Feinm. Jetter. Ganz, Ludwig Rastatterag. 22000 27000 Elberf. Kupfer 23000 23875„„ 300090 32000 Entreprises.. A0 000 220000 Berliner Wertpapierbörse *Berlin, 14. Mai.(Drahtb.) Die scharfe Steigerung der Devisenpreise, die den Dollarkurs in den Vormittagstunden bis auf über 48 000 brachte, machte bei Eröffnung der Börse einer mehr schwankenden und schließlich einer nachgiebi- geren Haltung Platz, so daß der Dollar bis 46 000 und nach der amtlichen Feststellung noch weiter zurückging, da die Nachfrage nicht mehr den stürmischen Charakter des Vormittags trug und die Reichsbank hatte es aus diesem Grunde nicht mehr nötig, größere Summen zu geben. In Rückwirkung auf die vergangenen Freitag eingetretene Devisenhausse War die Grundstimmung ausgesprochen kest, doch entsprachen die Kurssteigerungen nicht den viel- kach gehegten Erwartungen. Die Spekulation legte sich viel- mehr wegen der am Geldmark schärfer hervorgetretenen Zurückhaltung der großen Geldgeber eine gewisse Reserve auf. Immerhin traten ganz erhebliche Kurssteigerungen auf. So stiegen Berlin-Karlsruher Maschinen, Oberschlesische Eisenindustrie, Stöhr, Rheinstahl, Linke-Hoffmann und Har- pener um 30 000—40 000, ferner eine ganze Anzahl größerer Industriewerte um 10—20 000. Sonst aber bewegten sich die Kurssteigerungen zumeist zwischen 2 und 10 000. Wesentlich größer Waren die Erhöhungen naturgemäß für Valuta- papiere, von denen auch Auslandsrenten teilweise bis 10 000. Otavi 40 000 und Baltimore und Ohio 70 000 gewannen. Bei anhaltenden Konzernkäufen, die der festen Grundstim- mung einen guten Rückhalt gaben, nahm das Geschäft zeit- wWeise einen ziemlich großen Umfang an. Später wurde aber die Haltung unsicherer, und die hohen Kurse wurden ver- einzelt zu Glattstellungen benutzt. Das Publikum betätigte sich in den zu Einheitskursen gehandelten Industriepapieren zumeist auf der Kaufseite, so daß bei überwiegenden Kurs- steigerungen hier wieder mit entsprechender Verspätung bei der Kursfestsetzung zu rechnen War. Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 14. Mai. Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittelkurse): New Tork 45000(47700), Holland 17600(18600), London 208000(220000), Schweiz 8100(8550). Italien 2200(2300 Prag 1350(1400l, Tendenz: Sehr schwankend und unsicher, bel großen Umsätzen. Bene 37500 39750 Frankfurter Notenmarkt 14. Mai. geld Brief geld Brlef Amerikanlsohe Noten 44300.— 44750.— Oesterr.-Ungar. alt“.—.— Belgisohe 2413.— 2337.— NHorwegischs. 7215.— 7285.— Dänlsche 130.— 3390.— Rumünſfsohe.08 Englisohe 200500.- 2 2500.— Spanlsche—.—·—.— Französische 2850.—.— Sohwelzer 7825.— 6015.— Holländisohe. 7710.— 17410.— Sohwedlsohe.. 0950.— 11050.— Itallenisobe. 2140.— 22160.— Tschegcho-Slowak.. 1300.— 1320.— Oesterreloh abgest.. 61.5 62.— Ungarlsoches.90.10 Frankfurter Devisen Amtiſen bglz. B. bit. 3⸗16% Amtitoh 62. 2. be.. U. Holland.. 16838 18741 17955 18048 Norwegen. 7 7889 7406 Belglen. 2418 2431 2398 26⸗6 Sohmweden. 113456 11 11471 11528 London„197908 197893 210971 212028 Hlelsingfors 1182 1167—.——.— Farls 2805 2819 3002 3H7[Hew-Votk. 42892 43107 44538.4761 Sohwelz.. 7518 7688 8154 3195 Wen, abg.. 59.97 60.27 62.96 63.28 Spanlen.. 6321 6853 6395 6929 Zudapesk..48 882 78 7992 itallen. 2061 2075 2558 2215 Frag. 1278 1235 1819 1325 Dänemark, 3029 8070 8428 8171[Agram..—.— Berliner Devisen Amtliloh f. E. B. 12. 6. u. B. k. Amtllon 6.. z.... B. R. Holland. 16708 16791 17955 18045 Parls. 2223 2838 3037 3052 Buen.-Alres 15361 15438 16158 16541 Johwelz.. 7890 7728 8029 9120 Brüssel. 2451 2463 2816 28631 Spanlen. 5533 6566 6683 6716 Chrlstlanla 7022 7057 7650 7689 Japan„ 20ʃ7 21152 21446 21553 Kopenhagen 7955 7904 8608 3651 Rlo de jan., 4389 441 4389 4412 Stookhoim, 11261 11318 12069 12130] Wien abd.. 59.89 60.21 63.24 63.56 Helsingfors 1180 1185 1211 1211 Frag.. 1281 1288 1321 132 itallen.. 2060 2051 225 2265 Zucapest..81.92.10.16 London 198008 198891 212457 213532 Sofia. 347.13 348.87 352.11 353.99 New-Vork, 42992 43207 45885 46115J Jugosſavlen 444.88 447.12 458.85 461.15 Die Lage am Geldmarkt Bei der Reichsbank werden in neuerer Zeit wieder große Betrage Wechsel- zum Diskont eingereicht. Bas Institut sieht sich deshalb gezwungen, eine scharfe Sichtung darauf hin vorzunehmen, ob es sich um Finanz- wechsel oder Warenwechsel handelt; die Bank- kähigkeit der Wechsel Wird besonders genau geprüft, wobei sich diese Prüfung, im Gegensatz zu sonstiger Uebung, auch auf Wechsel mit kurzer Laufzeit erstreckt. Das kann in kürzester Zeit dazu führen— und hat es zum Teil schon getan—, daß die Banken im Kreditver- kehr Wieder zu größerer Zurückhaltung als bisher genötigt werden. Auf weite Kreise der Geschäftswelt kann dies nicht ohne Rückwirkung bleiben und dazu nötigen, daß dem Efflektenmarkt von neuem Mittel entnommen werden müssen, die bisher dort Betätigung suchten. Aller- dings wird diese Wirkung durch die Entwicklung am Devisenmarkt und den davonhausgehenden Drang nach Sach- Werten zum größten Teil von anderen Stellen wieder aus- geglichen Werden. Anbaltende Preissteigerungen im Textilgroßhandkel Die vom Reichsbund des Textil-Einzelhandels als Grund- lage für eine angemessene und notwendige Kalkulation fest- gestellten marktmäßigen Notierungen von ca. 110 verschie- denen Gegenständen des Leinen., Baumwollwaren-, Kleider- stoff- des Wäsche-, Wirk- und Kurzwarenfachs enthalten, wie die Textil-Woche mitteilt, folgende Grophandelspreise: 88 em Rohnessel 3900—6000(in der Vorwoche 3400—4200); 80 em Hemdentuch 4200—5700(3700—4400); 80 em Perkal 4200—6300(3400—5200); 80 em Reinleinen grobfadig—14 000 (5000—10 000), feinfädig 9200—48 000(7500—35 000); Herren. oberhemd 20—38 000 46—88 000); Kragen Mako 2000—.4000 (1700—4000), Damentaghemd mit Langetten, einfache Ver- arbeitung—13 000(—11 000); Linontaschentuch.—1500 (—1200), baumwoll. Gerstenkornhandtuch—3900(18—3600); baumwoll. Herrentrikothemd 13—32 000(11—27 000); Herren- socken, Baumwolle, mittelstark 27—65 000(26—0 000); Mako 45—95 000(36—75 000); Kaschmirwolle 75.—200 000(68 000 bis 140 000) das Dutzend; Damenstrümpfe: Baumwolle, mittel- stark 26—75 000(22—60 000), Mako 45—140 000(42—120 000), Flor-Musselin 68—160 000(54—130 000) das Dutzend. 190 em Cheviot 15—21 500(11—18 000); 130 em Gabardine 27 300—52 000(25—45 000); 105—110 em Vollvoile 11—12 500 (—11 000); 140 em Fullerserge 8500—11700(7500—.9000); Daumwoll. Hlanellhemdbluse 12—20 000(—15 000), Cheviol- . 2 Nannheimer General-Amzeiger pis 85 000); Voilebluse, eiiffarbig, Schalform 25—50 0000 (20—39 000); Covercoat oder Tuchmantel 110—250 000(90 000 bis 225 000); Obergarn 1000 m, 4 fach, 6262(5252). Die allwöchentlich regelmäßig in dem Bundesorgan des Reichs- bundes des Textil-Einzelhandels der Textil-Woche veröffent- lichten Preise sind auf Grund der Vergleichung einer größeren Anzahl marktgängiger Angebote ermittelt und be- ziehen sich auf Waren mittlerer Güte. Die Preistendenz ist wWeiterhin aufwärts gerichtet. Von der Frankfurter Börse. In Aenderung der Be- kanntmachung vom 28. April findet die Wertgapier- börse statt: Mittwoch, 16. und Donnerstag, 17. Mai. Am Freitag, 18. Mai werden nur Devisen und Noten notiert. Am Samstag, 29. Mai bleibt die Börse für jeden Verkehr geschlossen. Merkle& Co..-G. in Rockenhausen(Pfalz.) Der in Mannheim abgehaltenen.-V. lag der erste Geschäfts- bericht vor. Er Weist einen Fabrikationsgewinn von 2,77 Mill. und nach Abzug der allgemeinen Unkosten mit 20,12 Mill.%, der Betriebskosten mit 1,66 Mill. der ordent- lichen Abschreibungen mit 0,58 Mill./ und der Uebergangs- verpflichtungen mit 0,55 Mill. einen Reingewinn von 2857 823„ aus. Die Dividende beträgt 40% An⸗ gesichts der in der Bilanz ausgewiesenen Anspannung der Mittel hatte die.-V. auch über die Erhöhung des Aktienkapitals um 5 Mill. Stamm- und. 1 Mill, ½ Vorzugsaktien zu beschließen. 4* Personalien. Unter der Firma: Juwelengeschäft B. Netter& Co., G. m. b. H. Baden-Baden haben sich die Firmen Julius Herz, Wiesbaden, J. H. Heimerdinger, Wiesbaden und E. Netter& Cie., Mannheim, zusammengetan, um das unter dem Namen Netter seit vierzig Jahren auf der Baden-Badener Kurpromenade befindliche Geschäft zu über⸗ nehmen und weiter zu führen. Waren und Härkie Offizielle Preise der Mannheimer Produltenborse per 100 kg waggonfrei Mannheim, ohne Sack netto Kaste Preisnotierungen vom 14. Mai 1923 Welzen 170000—78000 f Wiesenheu, lose—— 75 ausländischer—— Rotkleeheu——— Roggen 140000—144000 Luzerne-Kleeheu——— Braü-Gerste 128000—135000 Press-Stroh 48000— 50000 Hafer(inländisoher) 110000—125000 Gebundenes Stroh 45000—46000 „ Lauslündisoher) Blertreber 720⁰⁰ Mais, gelbes(mit Sack) Welzenmehl Spez.0O Mühfenpr 285000 Erbsen(Inländisohe) Welzenklele mit Sack 70000 Tendenz: Fest und schwankend. Mannheimer Viehmarkt Zum Viehmarkt am 14. Mai wurden aufgetrieben: Stück Großvieh, davon 136 Ochsen, 135 Farren, 450 Kühe und Rinder, ferner 338 Kälber, 848 Schweine. Preise für 50 Kilo Lebendgewicht: Ochsen: 220 000—390 00 ½; Farren: 240 000—320 000; K ühe und Rinder: 220 000—400 000; Kälber: 340 000—430 000; Schweine: 410 000—460 000. Marktverlauf: mit Großvieh und Kälbern lebhaft, ge- räumt; mit Schweinen langsam, geräumt. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, so- wie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. Der Montagmarkt nächster Woche wird verleg 160000—70000 72¹ Jauf Mittwoch, den 23. Mai. m. Vom Chemikalienmarkt, Die feste Stimmung hielt weiter an, doch ist infolge der am Devisenmarkte vor- herrschenden schwankenden Haltung eine Zurückhaltung auf Seiten der Verkäufer sowohl, als auch der Käufer, festzu- stellen. Man offeriert heute: Carnaubawachs, fettgrau, ca. 400 kg B/N., inkl. Sackpackung ab unbesetztem Lager Nähe Mannheim, 17 900; Chlormagnesium, krist., ca. 3000 kg, Nettogewicht, inkl. Faßpackung mit je etwa 300 kg Inhalſt, ab hies. Lager, 370; Glaubersalz, calc. 96/989%6, gemahlen, ca. 15 000 Kg, lose verladen, Parität Regensburg, 575; Paraffin, weiß in Tafeln, 50/%2 Gr, Cs, ca. 2000 kg, B/., inkl. Sackpackung, ab unbesetztem Lager Nähe Mannheim, 3950; Schwefel, Ventilato, 80/85 Gr. Cs., ca. 5000 kg, B/N., inkl. Sackpackung, ab hies. Lager, 2195; Weinsteinsäure, krist., ca. 100 kg Nettogewicht, inkl. Faßpackung, bleifrei kür Genußzwecke, ab hies. Lager, 28 000; Ameisensäure, 859%, techn., ca. 1000 kg, Nettogewicht, exkl. Korbflaschen, ab hies. Nähe, 3850; Hirschhornsalz, ca. 1000 kg, Original- Nettogewicht, inkl. Faßpackung mit je ca. 100 kg, ab Lager Stuttgart, 1750 Calc. Soda, 96/896, erstklassiges Fabrikat, ca. 5000 kg, B/N., inkl. Sackpackung, frachtfrei Mannheim, 725; Eisenvitriol, krist., westf. Ware, ca. 3000 kg, B/N., inkl. Sackpackung, ab hiés. Lager, 200; Formal. dehyd, 309% Gew., ca. 300 kg, Nettogewicht, exkl. Korb- Hlaschen, ab hies. Nähe, 6500; Glycerin, dopp. dest., 28 Gr. Bé. DAB 5, ca.—300 kg Nettogewicht, exkl. Verpackung, ab hies. Lager, 12 500%/; Kaliumbichromat, ca. 200 kg Netto- gewicht, exkl. Verpackung, ab hies. Lager 5800; Kupfer- vitriol, groß krist., 98/99%, ca. 700 kg Nettogewicht, inkl. Faßpackung, ab hies. Lager, 4350; Naphtalin, weiß, in Schuppen, Ca. 1000 kg Nettogewicht, inkl. Faßpackung, etwa 150—180 kg Inhalt, ab hies. Lager, 2500%; Salmiak weiß, klein krist., 98/100%, ca. 350 kg Nettogewicht, inkl. Faß- packung, ab hies. Lager, 2800; Chromalaun, krist., handels- üblirhe Ware, ca. 200 kg Nettogewicht, exkl. Verpackung, ab hiesigem Lager, 3200 l. Alles per kg, netto Kasse. Neuer Mehl-Richtpreis. Der Richtpreis für Weizen⸗ mehl, Spezial 0, wurde heute auf 285 000 für die 100 kg mit Sack, ab Mühle, festgesetzt. *Erhöhung der Nähgarnpreise. Die Vertrlehsgesell- schaft Deutscher Baumwoll- Nähfaden- Fabriken, Müncher, hat, wie die Textil-Woche erfährt, den Aufschlag auf die Preisliste vom 12. März 1923 mit Wirkung vom 12. Mai as von 30009 auf 32509% erhöht. Schiffahrt Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd, Bremen Bremen-New- Vork: D.„President Fiilmore“ am 5. 5. an New Lork. D.„President Roosevelt“ am 9. 5. ab Bremerhaven. D.„vork“ am 7. 5. Lizard passiert. Bremen-Baltimore: D.„Eisenach“ am 8. 5. Lizard assiert. D.„Porta“ am 6. 5. an Baltimore.— Bremen- rasiljen: D.„Minden“ am 8. 5. an Bremerhaven. D. „Horncap“ am 1. 5. ab Bahia. D.„Hornfels“ am 7. 5 ab Santa Cruz de Teneriffa. D.„Hornsund“ am 4. 5. an Santos. Bremen-La Plata: D.„Gotha“ am 7. 5. an und ab Rio. D.„Sierra Nevada“ am 6. 5. an Bremerhaven.— Bremen- Ostasien: D.„Werra“, heimkehrend, am 7. 5. ab Shanghai. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. General⸗Anzeiger, G m b., Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller; für Ha Mannheimer rock21—48000(17—33 000)ßVoilekleid 42500—100 000(36 000 nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. 4. Feile. Nr. 219 Monkag, den 14. Mai 1925 — Statt —————ů 2 Die glückliche Gehburt ihrer zweiten Tocſiter zeigen in dankbarer Freude an 5946 Oscar Widemann und Frau Gustel geb. Kramer (Mannheim(O 7, 20, 12. Mai 1923 Ein gesunder Sonntagsjunge angekommen. Dies zeigen mit dank- barer Freude an 5972 Willi Hedderich u. Frau Otty geb. Schifferdecker Mannheim, 13. Mai 1923 Gontardstraße 4 z. Zt. Neues Krankenhaus Aanfamn guten Mag. und dbendtgh in und außer Abonnement. Täglich abends 7 Uhr, Sonntags morgens 11— KUNSTLER-KONEZERT 22, 16„Zum großen Mayerhof“ 02, 16 Jakob Gaa. Telephon 7513. Teppiche in allen 12 unid 0 Qualitäten hat sehr preiswert abzugeben. 5964 Teppieh- und Linoleum-Haus E3,9 Brumlik E 3,9 Jliche herdttentüchungen der Sabtgengae. Am Freitag, den 18. Mai, nachmittags 4 Uhr, fin⸗ det eine Bloiülrgerausſchuß⸗Sitzung ſtatt. Die Tagesordnung iſt an den Rathaus⸗ tafeln im Rathaus⸗Durchgang und bei den Ge⸗ meindeſekretariaten angeſchlagen. Der Zutritt zur Galerie iſt nur ge trittskarten geſtattet, die an den zwei vorher⸗ gehenden Tagen, nämlich am 16. und + ds. Mts. jeweils nachmittags von—6 Uhr im Sekre⸗ zariat des Gemeindegerichts(altes Zim⸗ mer Nr. 5 gusgegeben werden. Die Karten wer⸗ den auf den Namen ausgeſtellt; für einen Dritten kaun der ausgebende Beamte noch eine Karte behändigen. 0 Der Oberbürgermeiſter. Feldweg⸗Sperre. Das Betreten der Feldwege iſt Unbefugten bo 55 n Betreten der Feldgemarkung zur Nachtzeit 440 Uhr abends bis 4 Uhr morgens) iſt Jeder⸗ mann, auch den Beſitzern von Grundſtücken ver⸗ boten. Zuwiderhandlungen unterliegen ſtrenger Be⸗ ſtrafung. Das Verbot gilt von heute bis 30. No⸗ vember 1923. Manunheim, den 8. Mai 1923. Der Oberbürgermeiſter. Gaggem, ( 9 deulſche Volfsparkei Jugendgruppe. Dienstag, den 15. Mai, 8 Uhr abends in der Geſchäftsſtelle Lameyſtraße 17 politisch. Abeitsabend Herr Civ.⸗Ing. Dr. P. Wittſack ſpricht über: „Aus der Entwicklungs- 2 3 PP strebungen Unser langjähriger erster Vorsitzender, der treue Freund und Förderer aller unserer künstlerischen Be- Herr br. Sally Stern wurde uns durch den Tod entrissen. Sein Andenken ist mit den Annalen unserer Geschichte unauslöschlich verbunden. Der Phngarmontsene Verein Mannneim. E Gegen dus Micteinigungsaut 3270 1922: 30. Oktober: geschichte der Thowerke“. Eintritt frei! 828 Gäſte willkommen. 1 liefer Trauringe eien auch bel Goldzugabe Oskar Solda, Goldſchmed 4. 19. 2 Treppen. S17 Junker& ftuh Gasherde woas Jabirzaistetth er nietnelmer, R 7, 32 Feferbefprdenung nach der Pfals Neustadt à. G.., Landau. 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Dezember: Erſter Verhandlungstermin (Vertagung auf 12. Dezember). 12. Dezember: Zweiter Verhandlungstermin (Anordnung zur Beſichtigung durch die techniſche Abteilung). 1923: 8. Februar: Beſichtigung. 13. Februar: Vorlage der Mietberechnung an den Hausbeſttzer. 10. März: Dritter Verhandlungstermin (Einſtweilige Anordnung und Vertagung auf 11. Aprih). 11. April: Vierter Verhandlungstermin (Entſcheidung wird angekündigh. 4. Mai: Erinnerung an die ausſtehende Entſcheidung durch 55089 unſern Rechtsbeiſtand. 14. Mai: Alſo nach länger als 2 Monaten noch keine end⸗ gültige ſchriftliche Ausfertigung der Entſcheidung in Händen des Hausbeſitzers. 1922: 30. Oktober bis 1923: 14. Mai ſind 6% Monate⸗ Wann wird endlich ein ſolcher Zuſtand geändert werden? Druckerei Dr. Haas⸗ Jvereini dem unter Peiltgcer al tafel“ ſtatt. 8236 Erste Musitkwoche zeitgenössischer— anee vom Verkehrs⸗Verein Mannheim mit den Mannheimer Sängervereinigung. Hammertonzen im Harmonlesaae, dle„e, ald eim Eprte⸗ Erſtes Auftreten des Amar⸗Quartetts Soliſtin: Jane Freund⸗Nauen Samstag, den 20. Mal und Montag, den 28. Mal Zwei grosse Konzertveranstaltungen im deagen mit dem Orcheſter des Nationaltheaters, 18s Chorvereinen der e Geſamichor des Heidelberger Ba von Anna Karaſek und Hans Doppelkarten zu dieſen beiden Veranſtaltungen mit Vorzugsſchein für das Eſſener⸗ oder das Kammerkonzert zu 6000 und 8000 im Verkehrsverein, Muſikhaus und bei Heckel. bder kartenverkauf an dieſen(für das Eſſener Konzert bei Muſftn 51 handlung Eugen Pfeiffer O Mark 1000 bis 7500. Alle Preiſe zuzüglich Steuer und Vorverkaufs 3 Vorzugsverkauf an Doppelkarteninhaber ſchließt am Diensteg . Mai, ebenſo der Doppelkarten⸗Verkauf zu ermäßigten Preiſen on Mitglieder des Verkehrsvereins(im Verkehrsbüro). 5 findet am Montag, 14. Mai, abends 8½ Uhr im großen Saale der a Die beteiligten Sänger wollen ſich vollzählig einfinden. Freitag, den 25. Mai Leitung: Starkgraf, Soliſte Alfred Hahn. Orgel: Arno Landmann. Alt. l00 2) beginnt am Mittwoch, den 23. 1 5 Die nächſte Geſamtprobe Der Muſikau 7. I7, U I, 5, d 5, Id Tindenhof: aeeeen 10 8 0 5— Schwetzingoratr. 68'hafen: gel f⸗ Mittelstr 54, Kronprinzenstr. 46 Tutgoce Verschafteltstr 24. 1 be EIl81 Offene Stellen Vertrauensstelluns. Tdelag. Dersönhcmgei penaht für feineres Konditorei⸗Verkaufs⸗ und Beſtellge⸗ ſehr gute Empfehlungen und lter 24—30 Jahre. 1 be⸗ . Bl. 3254 ſchäft. Bedingung: geſchöſtstüchtig. fördert unt. E. L. 185 die Geſchäftsſt. d Jungerer, tüchtiger feisender 9 der Kolonialwarenbrazſche, der in Mannheim und Umgebung gut eingeführt iſt, gegen hohes Gehalt, Umſaßzproviſion und Speſen geſucht. 32⁵8 Schriftl. Angebote unter Angabe der bisherigen Tätigkeit, Gehaltsanſprüche und Zeugnisab⸗ ſchriften erb. unt. F. N. 187 an die Geſchäftsſt. Faaade. Aaücee fe welche bürgerlich kochen kann und Luſt hat, nach⸗ mittags in feinerem Konditorei⸗Cafe mit zu ſervieren. 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