3 — 8 5 0 Aang gapreie: on mannh nd 0 Aark oo00. 7— und umg frei ins die poſt ohne Heſtellgels monatlich vorb halbmonatlich mark 4800.—. Kachforderung Doeeann, poſtſcheckkonto Nr. 17800 Karlsruhe.— Haupt⸗ 95 gurttedtelle Mannheim, E 6. 2.— Geſchüfts⸗nebenſtelle 5a,— wWalshofſtraße Ur. 6. Fernſprecher Nummer 7031, Ran 5. 70a3, 7045. Telegramm⸗Roreſſe: Seneralanzeiger uheim.— Erſcheinf wöchentlich zwölfmal Bellagen: Der — „„52„„„„4„465„ Sport vom Sonntag 32 Das neue engliſche Kabinett London, 22. Mai. Der König, der heute nach London zu⸗ kückkehrte, berief um.15 Ahr Baldwin zu ſich in den Bucking⸗ bampalaft. Kurz nachher wurde bekannt gegeben, daß er Stanley aldwin den Poſten eines Miniſlerpräſidenten angebo⸗ en und daß Baldwin dieſen an genommen habe. ** 1* Die Wahl des bisherigen Schatzkanzlers Baldwin zum Nachfol⸗ 2f VBonar Laws iſt, wie Meldungen aus London beſagen, auf den üſtimmigen Rat des Kabinetts wie auch des Vorſtandes Aaſtkunſervatven Partei erfolgt. Man war übereinſtimmend der bin icht, daß Baldwin die beſte Ausſicht habe, ein lebensfähiges Ka⸗ — zu bilden und gleichzeitig die Gegenſätze innerhalb der konſer⸗ 0 wen Partei ſelbſt auszugleichen. Dazu kamen außerdem noch par⸗ zondentariſch⸗techniſche Erwägungen, da bei Ernennung Lord Cur⸗ Miss Schwierigkeiten dadurch entſtanden wären, daß Curzon nicht dutalied des Unterhauſes iſt, während andererſeits die offizielle gapoſttion. nämlich die Arbeiterpartei, keine Vertretung im Ober⸗ 1515 bat. Daneben hat ohne Zweifel auch die Unpopularität ni L Rolle geſpielt, die Curzon in den Reihen ſeiner Partei ge⸗ dyßt. Für den ehrgeizigen Staatsmann bedeutet es kein geringes da fer daß er ſich ſofort bereſt erklärte, in einem Kabinett Baldwin 90 Außenminiſterium beizubehalten. Der Eintritt Sir Robert hal rnes in das Amt Baldwins und damit in die Regierung iſt des⸗ beſonders intereſſant, weil er bereits unter Lloyd George den en des Schatzkanzlers bekleidete. Sein Eintritt bedeutet eine we⸗ iche Stärkung des Kabinetts, beſonders auch gegenüber dem Un⸗ us. ſoe die amtliche Liſte des neuen Miniſteriums wird vermullich ſoch im Laufe des Tages in London veröffentlicht werden, und man kumt an, daß bereits am Montag das neue Kabinett ſich dem Par⸗ ent vorſtellen wird. Der Londoner Korreſpondent der Voſſiſchen u, kennzeichnet die Richtung des Kabinetts Baldwin wie folgt:„Die Alammenſtellung Baldwin, Lord Curzon. Robert Horne, iſt nach danmeiner Auffaſſung der Londoner politiſchen Kreiſe als Gewähr päf anzuſehen, daß die Wiederherſtellung des euro⸗ liiſchen Friedens und der Wiederaufbau des Kon⸗ ſitents unter Beachtung der fundamentalſten Wirtſchaftsgrund⸗ mit mit einem politiſchen und wirtſchaftlichen Einverſtändnis b Voſt ſentl ter en Vereinigten Staaten weitgehend gefördert werden würde.“ Stanlen Baldwin 55 Jahre alt. Er hatte 1917—1921 das Amt des Finanzſekretärs B0 Schatzamt, dann wurde er Präſident des Boards of Trade. Unter de nar Lam war er Schatzkanzler und führte die Verhandlungen mit 95 ereinigten Staaten. Seine Maßnahmen in der Steuergeſetz⸗ bebung und die Verminderung der britiſchen Schulden nennt man boteutende Finanzleiſtungen. Perſönlich iſt er im Unterhaus ſehr inputär. Seine Anhänger hoffen, daß er in den Fragen der Arbeiter iſt des Mittelſtandes eine erfolgreiche Tätigkeit entwickeln wird. Er Fochmann auf dem Gebiete der auswärtigen Angelegenheiten och n er auch gegen ein Zuſammengehen mit den Liberalen iſt, iſt Cha ein Eintritt der früheren Mitglieder der Lloyd George⸗Regierung Abuberlain und Birkenhead nicht ausgeſchloſſen. Das Ruhraben⸗ er nannte Baldwin eine offene Wunde am Leibe Europa⸗. die verzögerung der neuen deutſchen Note ligtel Berlin, 23. Mai.(Von unſ. Berliner Büro.) Bei der Schnel⸗ auſch mit der ſich das neue engliſche Miniſterium zu konſtituieren mit dict, wird die Verzögerung des neuen deutſchen Angebots, St r man rechnen zu müſſen glaubte, vorausſichtlich nur nach unden zu bemeſſen ſein, wobei man an zuſtändiger Stelle Deut darauf legt, feſtzuſtellen, daß dieſe Verzögerung keineswegs von Rand begrüßt werde, ſondern eine notwendige Folge 55 Rücktritts Bonar Laws ſei. Hier und da glaubt man, daß wo⸗ Kich ſchon im Laufe des heutigen Tages die Partei⸗ Wee von der Reichsregierung empfangen werden. Der„Lokal⸗ nach ger“ will über die Abſichten der Reichsregierung wiſſen, daß S dem augenblicklichen Stand der Verhandlungen eine höhere den in dem neuen deutſchen Angebot kaum genannt wer⸗ der ürfte. Die Aenderungen ſollen ſich lediglich auf die Fr age werde arantien, die ſchärfer gefaßt und genauer ſpezifiziert u ſollen und auf die internationale Anleihe beziehen. daſelbſt demer Drahtung der„Voſſiſchen Ztg.“ aus London verlautet aß die deulſche Rückfrage engliſche Reparationsnote in Berlin bei Lord d Abernon ondoner auswärtigen Amt zu einembefriedigenden lu ß gelangt ſei und daß die deutſche Regierung jetzt die neue und d tionsnote formulieren werde. Man nimmt in London an— die Ras würde die Meldung des Lokalanzeigers beſtätigen—, daß ſchen gte keine höhere Endziffer, dagegen größere Garantien der deut⸗ ſen wanduſtrie enthalten werde In Londoner diplomatiſchen Krei⸗ den erd vermutet, daß England, Belgien und Italien einen ſtar⸗ Teilna ruck auf Frankreich ausüben werden, um Paris zur zulſchome an einer internationalen Beſprechung über die neue chwi Note zu bewegen. Sollte Frankreich wegen der Endſumme von gekigkeiten machen, ſo könnte deren Feſtſetzung durch einen kert er Reparationskommiſſion zu ernennenden Au 31 chuß alli⸗ r, amerikaniſcher und neutraler Sachverſtändigen erfolgen. d Der belgiſche Rettungsverſuch e it n für den 5 lehgede alieniſchen Blötter treten für elgiſchen über ind idie Abſ Nevara rfuch, die Entente durch eine gemeinſame ortung Bagenlchen Nor aufrecht zu ein.„Matzao“ ſagt, daß deichs dfeine autonome Politik verfolge und nicht der Satellft Frank⸗ bleiben wolle. nen Ein bemerkenswerter Nücktritt darten dernn. 23 Mal(Von unſ. Berl. Büro) Der pieperige un⸗ Niſſt Vorſitzende der gemiſchten deutſch⸗amertkaniſchen! Kom⸗ Dayn zur Prüfung der deulſch-umerltaniſchen Forderungen, Richter dem ſein Amt niedergelegt mit der Erklärung, die anerikeniſchen Staat angemeldeten Erſatzanſprüche ſeien deſentiſte heuerlich, als daß er ſie pertreten könne. Das klingt das ſich v anders als die Meldung des Wolffſchen Telegraphenbüros, e aus merkwürdigerweiſe aus Waſhington hatte funken laſſen, Day Altersrückſichten zurückgetreten. f Badiſche Seine Angaben über den Gegenwartswert des deutſchen Angebots er⸗ wieſen, daß der Höchſtwert des Angebots nur um ein Siebentel ge⸗ ringer iſt, als der Mindeſtbetrag der Bonar Lawſchen Forderung. Die franzöſiſche Preſſe iſt ſtark für Baldwin eingetreten. Eine Rede Baldwins die am Sonntag in ſeinem Wahlkreis gehalten wurde, gewinnt ange⸗ ſichts ſeiner Ernennung zum Premierminiſter beſondere Bedeutung. Er ſagte, man ſei innerhalb meßbarer Entfernung von einem Frieden im Nahen Oſten angelangt. Der Fortſchritt könne natürlich nur langſam ſein, aber man hoffe jetzt den Frieden zu erhalten, auf den man ſo lange gewartet habe. In einem verhältnismäßig kurzen Zeit⸗ raum könne man hoffen, daß Deſterrreich in einen Zuſtand finan⸗ zieller Stabiliſierung gelangen werds, der den Handel in Mitteleu⸗ ropa in beträchtlichem Maße fördern würde. Ungarn mache jetzt ſeine erſten Anſtrengungen in derſelben Richtung. Der Völkerbund werde zweifellos Ungarn helfen, ſein Programm auf dieſelbe Weiſe zu löſen. Wahrſcheinlich würde eine Unterſtützung von England ge⸗ leiſtet werden, auf dieſe Weiſe könne man hoffen, daß in naher Zu⸗ kunft ein großer Block im Mittelpunkte Europas den internationalen H andel mit Weſteuropa wieder auf⸗ nehmen werde. Baldwin fuhr fort, es könne keine allgemeine Auf⸗ nahme des Handels geben, bevor eine völlige Löſung des Repara⸗ tionsproblems zwiſchen den Deutſchen und den Alliierten erfolgt ſet. Es beſtehe natürlich eine Lage von entſetzlicher Schwierigkeit durch die wirklichen Meinungsverſchiedenheiten Frankreich und Bel⸗ gien auf der einen und Großbritannien auf der anderen Seite Man müſſe jetzt auf weitere Mitteilungen von Deutſchland warten, die, wie gehofft werde, etwas enthalten würden, was eine Vereinbarung zwiſchen den Alltierten zuſtande bringen und ſchließlich zu einer Rege⸗ lung führen werde. Die augenblickliche Lage könne nicht unbeſchränkt forkdauern, ohne in ſchädlicher Weiſe auf die davon berührten Na⸗ tionen zurückzuwirken. Der Eindruck in Frankreich Die Berufung Baldwins zum Premierminiſter hat in den poli⸗ tiſchen Kreiſen Frankreichs, nach einer Pariſer Meldung der„Frkf. Ztg.“, große Befriedigung hervorgerufen. Man verweiſt insbeſondere darauf, daß Baldwin in der Frage der interalliierten Schulden einen ſehr entgegenkommenden Standpunkt vertrete und daß er im Gegenſatz zu Lord Curzon weder in der Reparationsfrage überhaupt noch hinſichtlich der diplomatiſchen Behandlung der zu er⸗ wartenden deutſchen Vorſchläge nach irgend einer Richtung hin feſt⸗ gelegt ſei. In nationaliſtiſchen Kreiſen hofft man, unter Baldwin ſich einer neuen interalliierten Konferenz, auf die die Politik Lord Cur⸗ zons offenſichtlich hingeſteuert habe entziehen zu können. Auch in der Orientpolitik gilt Baldwin hier als der gemäßigtere. Bonar Law bleibt Mitglied des Parlaments Bonar Law hat ſeinen Wählern erklärt, daß er ſeinen Glasgower, Wahlkreis auch ferner im Parlament vertreten werde, ob⸗ wohl er gégenwärtig kaum in der Lage ſei, an den Verhandlungen teilzunehmen. Henderſon über die Lage Ein Vorwärtsberichterſtatter hatte mit Henderſon, dem General⸗ ſekretär der engliſchen Arbeiterpartei, eine Unterredung. Henderſon äußerte ſich, in den internationalen Fragen werde keine weſent⸗ liche Aenderung eintreten, wenn Curzon im Amte bleibe. Es ſei alſo nicht viel Hoffnung, daß die großen Intereſſen der Menſchheit Berückſichtigung fänden. Die Kuhrfrage in der Kammer Die franzöſiſche Kammer begann geſtern nachmittag bei voll⸗ beſetztem Hauſe und unter großem Andrang auf deg Tribünen die Beratung der von der Regierung angeforderten Kredite für die Operationen an der Ruhr. Für die Debatte, die die ſeit Wochen erwartete Ausſprache über die Ruhr⸗ und Reparationspolitik der franzöſiſchen Regierung bringen wird, ſind bereits mehr als 20 Redner eingeſchrieben. Man rechnet damit, daß ſie die Sitz ingen bis Ende der Woche ausfüllen wird. Nach Erledigung einiger dringlicher Vorlagen ergriff als Erſter der Abg. Louis Dubois, der ehemalige Präſident der Repara⸗ tionskommiſſion das Wort. Er griff Lloyd George ſehr hefeig an und hielt dann eine Brandrede gegen Deutſchland die darin gipfelte, daß Frankreich das Pfand, das es durch die Beſetzung der Ruhr erworben habe, behalten werde, bis ſeine gerechten Forderungen bezahlt ſeien. Nach Dubois ſprach der radikale Abg. Margaine. Frank⸗ reich erwarte von der Aktion im Ruhrgebiet, daß ſie dem Kriegs⸗ zuſtand ein Ende mache und die Reparationsfrage und das Sicher⸗ heitsproblem zu einer Löfung führe. Die Regierung ſei auf die Schwierigkeiten nicht vorbereitet geweſen. Frankreich habe Deutſchland, England und Holkand gegen ſich ge⸗ bracht. Margaine ſchlägt vor, an der franzöſiſchen Oſtgrenze eime breite Waldzone zu ſchaffen, da rch ein feindlicher Vormarſch am ſicherſten aufgehalten werde und tritt für die Schaf⸗ fung eines autonomen Staates innerhalb der deutſchen Grenzen ein. Zur Reparationsfrage äußerte er, daß Frankreich jedes Jahr nur eine kleine Anzahl Milliarden von Deutſchland erhalten habe. Deutſchland müſſe die für das viele franzöſiſche Erz notwendigen Kohlen liefern. Er ging dann zum luß au Dariacs Geheimbericht ein. Poincare ruſft: Dieſer Bericht ſei eine private Ar⸗ beit. Dariac bemerkt, er habe dieſen Vericht als Beauf⸗ tragter einer parlamentariſchen Kommiſſi ͤ ſſion au Margaine erklärt, er habe auf die Aufnahme des Dariacs⸗Be⸗ richtes im Auskande hinweiſen müſſen. Mit Rückſicht auf die engliſchen Bedenken gegen eine deutſch⸗franzöſiſche Induſtriefaſion müſſe Frankreich auf einer anderen Grund Vereinbarungen den Erlangung von deutſchem Koks abſchließen. Die Vereinig Staaten ſollten ſich zur Regelung der interallfierten Schulden bereit finden. Wenm Deutſchland übrigens kein Entgegenkommen zeige. müſſe man die ſchärfſten Mittel anwenden. Man müſſe dann die Gruben im Saargebiet mit Hilfe der deutſchen Kommuniſten aus⸗ beuten. Die Fortſetzung der Debatte wurde auf Donnerstag vertagt. Der Scheinfrieden im Orient Nach einer Reutermeldung aus Athen haben die Türken die Maritzabrücke bei Adrianopel geſprengt. Der fran⸗ zöſiſche Vertreter in Athen hat der griechiſchen Regierung geraten, noch Möglichkeit den Frieden aufrecht zu erhalten. Noueſte Nachrichlen Geſetz und Recht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung und Mannheimer Muſik-Geitung ————————————————————— Verkaufspreis. 200. 1923— Nr. 231 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahtung oie cl. Zelle Mk. 600.— Stellengeſ. u. Samil.⸗Runzeig. aus Mannheim ermäßigte preiſe Reklamen mk. 2200.—. Nnnahmeſchl.: mittagbl. vorm. 8½ Uhr, abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgab. wird keine verantwort. übern. 96h. Gewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſür ausgefall. od. beſchrünkt. Rusgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Ruftr. d. Fernſpr. oh. Gewähr. Serſchtsſt. Mannheim Das Liquiòationsſchädengeſetz Von Rechtsanwalt Dr. Julius Curkius, M. d. R. Der Reichstag hat vor den Pfingſtferien das Liquidationsſchäden⸗ geſetz in 2. und 3. Leſung verabſchiedet. Das Geſetz regelt, indem es die Liquidationsrichtlinien außer Kraft ſetzt, die Entſchädigung für die Entziehung des deutſchen Auslandsbeſitzes durch die Entente. Ausgangspunkt des Entſchädigungsverfahrens, das ſich nach der Entſchädigungsordnung richtet und daher zwei Inſtanzen, Spruchkammern und Reichswirtſchaftsgericht umfaßt, iſt die Feſt⸗ ſtellung des Friedenswertes. Nur auf Antrag des Ge⸗ ſchädigten und in gewiſſen Ausnahmefällen wird der Entſchädigung die Gutſchrift der gegneriſchen Regierung auf Reparationskonto zu⸗ grunde gelegt. Als Stammentſchädigung wird der zehn⸗ fache Friedenswert in Währungsmark gezahlt. Bei Entwurzelung (vollſtändiger Verluſt oder überwiegender Teilverluſt der wirtſchaft⸗ lichen Lebensgrundlage), bei Wiederaufbau im Inland oder Ausland treten Zuſchüſſe vom 25⸗ bis 70fachen hinzu. Für Verluſt von Haus⸗ rat, Kleidungsſtücken, Berufsgegenſtänden und gewiſſen Vorräten wird in engen Grenzen auf der Grundlage des Friedensgoldwertes unter Anwendung von Richtzahlen volle Entſchädigung gewährt(ſog. Richtzahlenentſchädigung). Liquidationsgläubiger, die Valutaverbind⸗ lichkeiten haben, können die Gutſchrift des Reiches zur Abdeckung dieſer Verbindlichkeiten in Anſpruch nehmen, ſofern ſie ſie aus ſon⸗ 85 Vermögen ohne Gefährdung ihrer Wirtſchaftslage nicht tilgen önnen. Gezahlt wird bis zu 4 Millionen Markin bar. Darüber hinaus iſt die Richtzahlentſchädigung zur Hälfte bar, zur anderen Hälfte in Reichsſchatzanweiſungen, die ſonſtige Entſchädigung überhaupt in Reichsſchatzanweiſungen zu leiſten. Für dieſe Reichsſchatzanweiſungen wird ein neuer Typ geſchaffen: ſie haben vierjährige Laufzeit, ſind mit Zinsſcheinen verſehen, mit gewiſſen Begrenzungen nach oben und unten nach dem Reichsſchatzſatz verzinslich und ſollen an die Börſe gebracht werden. Zum Ausgleich von Härten wird ein Härte⸗ fonds von zunächſt 10 Milliarden Mark gebildet. Die Richtzahl⸗ entſchädigung iſt vermöge ihres beſonderen Weſens von den Geld⸗ ſchwankungen unabhängig. Die übrige Entſchädigung iſt nur hin⸗ ſichtlich der Zuſchüſſe in gewiſſen Grenzen automatiſch anpaßbar. Die grundlegenden Gedanken flür die vorſtehend in großen Zügen ſkizzierte Entſchädigungsregelung waren folgende: Mit der Richtzahlentſchädigung ſoll ein Exiſtenzminimum vor allem für die Kleingeſchädigten, geſchaffen werden. Darüber hinaus wurde in mäßigen Grenzen die Möglichkeit des Wiederauf⸗ baus gewährt. Die Stammentſchädigung, auf die die im Ausland geſchädigten Inlandsdeutſchen angewieſen ſind, iſt gegenüber der Re⸗ gierungsvorlage nicht unerheblich erhöht wörden, ſie hat ein Maß er⸗ halten, das nach der Ueberzeugung des Ausſchuſſes noch mit der Rückſicht auf die Finanzlage des Reiches verträglich iſt. Es gibt kein Mitglied des 24. Reichstagsausſchuſſes, das nicht von der Unzulänglichkeit der Entſchädigungsregelung überzeugt iſt. Es war uns allen ſchmerzlich genug, die Pioniere des Deutſchtums nicht für alles, was ſie um ihres Deutſchtums willen erlitten haben, voll entſchädigen zu können, ebenſo ſchmerzlich, ſie nicht wohl ausgerüſtet wieder hinausſenden zu können, damit ſie für das Vaterland von neuem im Ausland Fuß faſſen und Wurzel ſchla⸗ gen können. Auch die Inlandsdeutſchen, die Verluſte im Ausland er⸗ litten haben, hätten wir wahrlich gerne beſſer entſchädigt. Wir ver⸗ ſtehen es, daß die Geſchädigten unzufrieden ſind, Kla⸗ gen und Vorwürfe erheben. Wir bitten nur darum, dieſe Vor⸗ würfe an die richtige Adreſſe zu richten. In Geſchädigtenkreiſen Läuft das böſe Wort um: das Reichsentlaſtungsgeſetz ein Reichsraub⸗ geſetz. Ich habe von der Tribüne des Reichstags aus erklärt, daß wir dieſes Wort akzeptieren, aber freilich in einem ganz anderen Sinne als die Geſchädigten. Geraubt iſt der deutſche Auslandsbeſitz von der Entente. Sie hat zwar dem Deutſchen Reiche volle Entſchädigung auferlegt, wußte aber wohl, daß das Reich hierzu außerſtande ſein würde. Von der Gutſchrift— wenn die über⸗ haupt noch erfolgt— hat das Reich wenig. Nur in gewiſſen Fällen werden Barzahlungsverpflichtungen des Reiches dagegen aufgerech⸗ net. Im allgemeinen erfolgt die Abſchreibung hoch oben im Schorn⸗ ſtein an den 132 Milliarden Goldmark. Die Geſchädigten ſprechen von Erfaſſung der Sachwerte. Sie argumentieren: das Reich erhielte 100 Proz. gutgeſchrieben, er⸗ ſetze ihnen nur rund 1 Proz., infolgedſhſen wären 99 Proz. ihres Be⸗ ſitzes erfaßt. Auch hier die gleiche Verwechslung. Nicht das Reich hat die Sachwerte erfaßt, ſondern die Entente. Eine beſondere Steuer aber für die Liquidationsentſchädigung zu ſchaffen, verbot ſich, abgeſehen von techniſchen Erwägungen, weil der geringe Reſt von Steuerkraft, der noch zur Verfügung ſteht, für andere noch dringen⸗ dere Zwecke reſerviert bleiben muß. Die Entſchädigungen ſind aus allgemeinen Reichsmitteln zu zahlen. Soweit dieſe durch Steuern nicht gedeckt werden können, muß zur Zeit die Notenpreſſe herhalten. An der Spitze des Reichsentlaſtungsgeſetzes ſteht die Erklärung, daß bei Wiederherſtellung der Leiſtungsfähigkeit des Reiches eine ander⸗ weitige Regelung des Entſchädigungsverfahrens eintreten werde. Hoffentlich fließen nach Sanierung der Reichsfinanzen und Abbür⸗ dung unſerer ungeheueren Laſten die rieſigen bereits geſchaffenen und noch zu ſchaffenden Steuern ſo reichlich, daß wir den Geſchädig⸗ ten ſpäter noch einmal mehr geben können. Gegenwärtig aber gilt es für alle Beteiligten, ſich mit dem ab⸗ zufinden, was der Reichstag in monatelanger Arbeit und heißem Ringen für die Geſchädigten hat durchſetzen können. Auf dieſer Grundlage muß ſo raſch wie möglich das Verfahren durchgeführt werden. Reichstag und Regierung haben ſich gegenſeitig verſprochen, für größte Beſchleunigung und Vereinfachung des Verfahrens zu ſorgen. Die Geſchädigten können verſichert fein, daß die Mitglieder des 24. Ausſchuſſes nach wie vor ihnen mit Rat und Tat behilflich ſein werden. Das Liquidationsſchädengeſetz iſt nur ein Teil, freilich der Hauptteil, des Reichsentlaſtungsgeſetzes. Hlerin wird das Inkrafttreten des Verfahrens und vor allem die ſteuerliche Behand⸗ lung der Entſchädigungsanſprüche geregelt. Die Entſchädigungs⸗ beträge und ⸗Anſprüche werden von allen Reichsſteuern befreit. Eine Entſchließung des Reichstags fordert auch die Befreiung von Landes⸗ und Kommunalſteuern. Nach gewiſſen Zuſicherungen iſt damit zu rechnen, daß auch dieſe Befreiung von Landes⸗ und Kommunalſteuern allgemein durchgeſetzt werden wird. Das Reichsentlaſtungsgeſetz trägt— leider!— ſeinen Namen mit Recht. Der Wert des deutſchen Auslandsbeſitzes betrug 11.7 Milliarden Goldmark. Das Reich ſollte auf Grund des Frie⸗ densvertrages und den dazu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen volle Entſchädigung gewähren. Dazu war es außerſtande. Das haben auch die Intereſſenvertretungen der Geſchädigten in dankens⸗ werter Weiſe anerkannt. Die Lage des Reiches zwang zu einer ſo ungeheuren Verkürzung der Entſchädigung, wie ſie ſich darin aus⸗ 2. Seite. Nr. 231 Mannheimet General-Anzeiger(Mitiag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 23. Mal 1925— drückt, daß das, was nunmehr gewährt werden ſoll, nur wenige hun— dert Goldmillionen betragen wird. Die Entente hat keine Veran⸗ laſſung, ſich über Verſchwendung zugunſten der deutſchen Kriegs⸗ geſchädigten zu beſchweren. Sie darf aber auch nicht erwarten, daß wir. und die Geſchädigten uns mit dem Raub abfinden werden. In dem Verfahren zur Feſtſtellung der Friedenswerte wird Poſten für Poſten gebucht, was uns von der Entente entzogen iſt. Wir rechnen darauf, daß auch dieſe Rechnung noch einmal beglichen werden kann. Die Lage in der pfalz Franzöſiſche Polizei und Agenten verſuchen fortwährend das Eiſenbahnperſonal in der Pfalz für die Regie zu gewinnen. Sie verſprechen 800 000 Mark und 50 Proz. weitere Zuſchläge als Monatsgehalt. Aus ihren Aeußerungen gehr hervor, daß ſie Auf⸗ trag haben, perſönlichen Widerſtand mit allen Mitteln unbedingt zu brechen. Seit Einſchränkung des Eiſenbahnverkehrs ſind die fran⸗ zöſiſchen Züge etwas ſtärker beſetzt. Namentlich Händlen ſind häufig Fahrgäſte. Stark beſucht waren die Züge bedauer⸗ licherweiſe über die Pfingſtfeiertage In Zweibrücken haben die Franzoſen von den bah namt⸗ lichen Rollführern die Güterabfuhr verlangt unter Androhung der Beſchlagnahme der Autos ini Weigerungsfalle. VBerurteilt wurde der Gehilfe Braun in Neuſtadt a. H. wegen Flugblattverteilung vom Polizeigericht in Landau zu ſechs Monaten Gefängnis und 50000 M Geldſtrafe. Aus Ludwigshafen wurden geſtern 30 Eiſenbahnbeame aus⸗ gewieſen. und Organiſierter Raub E Berlin, 23. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Belgiſche Kri⸗ minalbeamte beſchlagnahmten in der ſtädtiſchen Gasanſtalt in Krefeld Erwerbsloſengelder im Betrag von 21 Millionen Mark und weiter in Eſſen Erwerbsloſengelder für Kruppſche Arbeiter in Höhe von 35 Millionen Mark. Nach Blättermeldungen aus Gelſenkirchen haben die Fran⸗ zoſen in Gelſenkirchen⸗Bismarckkontrollſtelle mehrſach Kokswagen aus den Güterzügen herausgenommen und auf die militariſier⸗ ten Strecken übergeführt. Das Zugperſonal iſt verhaftet worden, weil die Franzoſen annahmen, daß der Koks ins unbeſetzte chmuggelt werden ſollte. Bei dieſem beſchlagnahmten Koke h aber in Wirklichkeit um für Holland vertragsmäßig zu koksmengen. Zur Beſetzung der Höchſter Farbwerke Der franzöſiſche Kreisdelegierte. Maſor Schneedecker, ver vom Betriebsrat der Höchſter Farbwerke' die Wiederaufr Arbeit. Der Betriebsausſchuß glaubte die Verantwor gie nicht übernehmen zu können, worauf Schneedecker eine Willenskund⸗ gebung der geſamten Arbeiter forderte. Geſtern abend fand eine Abſtimmung aller Arbeiter und Angeſtellten ſtatt, an der ſich 6000 Perſonen beteiligten. Einſtimmig wurde beſchloſſen, daß, ſolange die Beſetzung andauere, an eine Wiederaufnahme der Arbeit nicht gedacht werden könne. Franzoſenhilſe für Smeetsanhänger Nachdem der erſte Verſuch der Smeetsleute, ſich des Trierer Elektrizitätswerkes zu bemächtigen, mit einem kläglichen Mißerfolg geendet hat, griff während der Pfingſtfeſertage die Beſatzungs⸗ behhrde ein. Es wurde an die Stadt das Anſinnen geſtellt, das Direktorium des Elektrizitätswerkes vom Dienſt zu entheben und einſtweilen zwei Beamte des Werkes, Schneider und Weig, die ſich den Putſchiſten angeſchloſſen hatten, mit der Leitung des Werkes zu betrauen. Das Anſinnen wurde dem Vertreter der Stadt durch den Oberſten Cochet, dem Oberdelegierten der Interalliierten Rhein⸗ landkommiſſion als Befehl zugeſtellt. Daraufhinm wurde geſtern früh in einer Betriebsverſammlung der Arbeiterſchaft beſchloſſen, das Werküſtillzulegen. Die Straßenbahnen verkehrten vormittags nicht. Im Elektrizitätswerk arbeitete nur ein kleiner Teil der Ve⸗ legſchaft, der ſich mit den⸗ Putſchiſten ſolidariſch erklärte. Das Ergeb⸗ nis der Eingriffe der Beſatzungsbehörde war alſo die Stillegung des Werkes. Die Beſatzungsbehörde trat geſtern in neue Verhandlun⸗ gen mit der Stadt ein, die das Ergebnis hatten, daß die Franzoſe⸗ die Zuſicherung gaben, das Werk in die Hände der Stadt zurückzu⸗ geben und die Einſetzung von Schneider und Weiß als Direktoren rückgängig zu machen. Daraufhin iſt am Nachmittag im Elektrizitäts⸗ werk die Arbeit im allgemeinen wieder aufgenommen worden. Von franzöſiſcher Seite wurde allerdings die Wiedereinſtellung der vom Verwaltungsrat entlaſſenen Beamten Schneider und Weiß zur Be⸗ dingung gemacht. Eine Entſcheidung hierüber hat die Stadtverwal⸗ tung zur Zeit noch nicht getroffen. Angeſichts der erhöhten Tätigkeit der rheinſſchen Separatiſten laſſen auch die franzöſiſchen Zeitungen eine erhöhte Tätigkeit er⸗ kennen.„Rappel“ ſchreibt u.., der Friedensvertrag erkenne das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker ausdrücklich an. Frankreich ſolle nicht verſäumen, ſich ſeiner inbezug auf das Rheinkand zu bedienen. Die rheiniſche Republik ſel geboren, die rheiniſche Republik wolle leben. Es erfordert darnach die ganze Aufmerkſamkeit der rheiniſchen Bepölkerung und der maßgebenden deutſchen Stellen, um ſich nicht überrumpeln zu laſſen. Trier und die ſtarke franzöſiſche Propaganda hierfür Der deutſche Tag in Hamburg fand ſeinen Fortgang in demgroßen Empfang der Grenz⸗ und Auslandsdeutſchen und ſonſtigen Mitglieder des Vereins für das Deutſchtum im Auslande und des deutſchen Schutzbundes. Der E m⸗ pfang fand im Rathaus ſtatt. Bürgermeiſter Dr. Dieſtel hielt die Begrüßungsanſprache, in der er u. a. Däs große Wunder der Erneuerung, das wir in dieſen Pfingſttagen mit dankbarer Freude erleben, iſt tröſtlich für alle, die darauf warten, daß in dem ewigen Kreislauf des Werdens auch die Zeit wieder kommen wird, die Zeit neuen Lebens und Blühens. Auch unſer deutſches Volk hofft im Winter ſeiner Not auf dieſe Tage der Erneuerung ſeiner Kräfte. Eines iſt unſere Pflicht: Zu erhalten, was uns geblieben iſt au. geiſtigen und ſittlichen Gütern, zu bewahren und zu ſtärken die Liebe zur alten Art und Treue zur deutſchen Volksgemeinſchaft. Seien Sie verſichert, daß es keine Stadt im deutſchen Vaterlande gibt, in der man Ihr Ziel: Alle die in der Welt deutſch fühlen und denken, m echter Vaterlandeliebe zu vereinigen, beſter verſteht als in Hamburg. Das wiſſen wir Hainbzirger, von denen viele einmal Auslandsdeutſche geweſen ſind, am beſten. Deutſche ſind vogelfrei! Berlin, 23. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Eine Feier des dentſchen Männergeſangvereins in der zu Südflawien gehörenden Stadt Pettau wurde am verfloſſenen Samstag, wie jetzt aus Wien gemeldet wird, durch ſüdſlawiſche Nationaliſten ge⸗ ſtört. An dieſer Feier hatten auch die drei deutſchen Abgeor d⸗ meten des Belgrader Parlaments teilgenommen. Auf die der Re⸗ gierung übermittelte Bitte um Schuß für die bedrohten Teilnehmer des Feſtes ordnete der Regierungsvertreter die Räumung des Saa⸗ les an. Als die deutſchen Gäfte den Saal verließen, wurde mit Steinen auf ſie geworfen und ein Abgeordneter ſchwer verletzt. Die Szene wiederholte ſich auf dem Bahnhof. Das ſloweniſche Publikum drang mit Gummiknüppeln, Schirmen und Stöcken auf die Deutſchen ein und zwang ſie, beim Abſingen der floweniſchen Nationalhymne das Haupt zu entblößen. Einige Deutſche wurden blutig geſchlagen. In Marburg wiederholte ſich beim Eintreffen des Eiſenbahnzuges die Szene. Die deutſchen Abgeordneten wollen den Vorfall im Belgrader Parlament zur Sprache bringen. Der internationale Sozial ſtenf ongreß in Hamburg wurde von Henderſon(England) eröffnet. Dieſer teie dem Kongreß mit, daß die engliſche Delegation geſtern die Nachricht erhalten habe, daß die engliſche Regierung ein Ultimatum auf unbedingte Erfüllung aller Forderungen bis Mittwoch an die Sowjetregierung gerichtet habe. Nach ſeiner Anſicht müſſe man vor dieſem Kongreß entſchieden gegen dieſe Art, diplomatiſche Verhand⸗ lungen zu führen, Verwahrung einlegen.(Beifall.) Die Zeit, wo „Ultimaten als Mittel des diplomatiſchen Verkehrs zwiſchen Staaten emöglich waren, müſſe vorüber ſein. Die engliſche Arbeiterſchaft verdg nicht nur hier auf dem Kongreß, ſondern auch im eigenen Lande gegen dieſes Vorgehen ihrer Regierung Einſpruch erheben. Abramowitſch(Rußland) ſchloß ſich namens der ruſſiſchen Arbeiter dieſem Proteſt an. Er nehme die ruſſiſche Regierung durch⸗ aus nicht gegen die engliſchen Anklagen in Schutz, jedoch würde durch den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen eine neue Hunger⸗ blockade über das ruſſiſche Volk heraufbeſchworen und eine neue Kriegsgefahr geſchaffen. Er hoffe, daß die engliſche Arbeiterſchaft alles aufbieten werde, um dieſer Gefahr entgegenzutreten. Die Teilnehmer des Kongreſſes erhoben ſich zum Zeichen einmütigen Proteſtes von ihren Plätzen. Dann ſprach Otto Bauer⸗Wien über das Thema:„Die inter⸗ nationale Reaktion“. Bauer bezeichnete das Ruhrproblem als entſcheidend für die augenblickliche internationale Lage. Den kapi⸗ taliſtiſchen Regierungen ſtritt er das Recht ab, ſich für die Demokratie in Rußland einzuſetzen, ſolange die europäiſchen Länder durchaus nicht im Geiſte der Demokratie regiert würden. Als Sitz der kommenden Internationale wurde einſtimmig Lon⸗ don gewählt. Thom Shaw iſt in Ausſicht genommen für den Poſten des erſten Sekretärs des internationalen Sekretariats, für den Poſten des zweiten Sekretärs Friedrich Adler. Die polni⸗ ſchen Delegierten reiſten, ſoweft ſie dem Parlament angehören, wegen der in ihrem Lande ausgebrochenen Regierungskriſe nach Warſchau ab. Amerika und der völkeebund Die beiden urſprünglichen Väter des ſo mißglückten Völkerbun⸗ 8 D bekanntlich der damalige Präſident Wilſon und der Englän⸗ er Lord Robert Cecil. Jener iſt in der politiſchen Verſenkung auf Nimmerwiederſehen verſchwunden, Lord Cecil aber iſt noch oben⸗ auf. Er hat vor kurzem eine große Werbereiſe durch Amerika ge⸗ macht und viele Reden gehalten, um den Beitritt der Vereinigten Staaten zum Völkerbund zu fördern. Im Unterhaus hat er ſelbſt mitgeteilt, daß er durchaus günſtige Eindrücke gewonnen hat und laube, das amerikaniſche Volk werde binnen kurzem reif ſein, ſich em Völkerbund anzuſchließen. Es fehlte auch nicht an einigen äußer⸗ lichen Anzeichen, dieſen Glauben zu unterſtützen. Präſident Harding und Staalsſekretär Hughes hatten trotz ihrer ſtarken Abneigung gegen den Völkerbund an ſich ſehr eifrig den Vorſchlag verfochten, dem vom Völkerbund einzurichtenden allgemeinen Schiedsgericht beizutreten, und darin erblickten die Freunde des Völkerbundsgedankens eine tarke Annäherung. Allerdings hatte gerade die Aufnahme dieſes orſchlages bei den Freunden des Völkerbundes die Gegner miß⸗ trauiſch gemacht und auf den Plan gerufen, wobei Senator Borah wieder die Führung übernahm. Es liche auch nicht an anderen ſelbſt Lord Cecil mußte in ſeiner bekannten Rede im Unterhaus 17 geben, daß ihm faſt in allen Verſammlungen, in denen er die Frage entgegenſchallte:„Was ſagt der Völkerbund z Ruhrbeſetzung?“ Das allein hätte Lord Cecil und deſſen Freunde ſtutzig und zurückhaltender in ihrer Auffaſſung über die Gbeſſe heit der Amerikaner zum Beitritt machen ſollen. Es zeigt doch als ſämtliche langen Reden für und wider es vermögen, daß ker⸗ Enttäuſchung der Amerikaner über das völlige Verſagen des Böl 75 bundes auf allen Gebieten— noch weniger geneigt zum Beitritt 140 macht hat als es ohnehin früher der Fall war. Nun aber hat aich die 1 unzweideutig dem Ausdruck Pölter daß ſie garn 85 daran denkt, ihre grundſätzliche Stellung zum Völkerbund zu ünden Staatsſekretär Hughes hatte vor etwa vier Wochen in einer gro Rede den Beitritt zum internationalen Schiedsgericht befürworten Jetzt hat er in einer zweiten großen Rede den Beitritt Amerikas den Völkerbund, unter beſonderer Zuſtimmung Hardings, mit derſel 55 Schroffheit wie früher rundweg abgelehnt. Dieſe Rede 10 im Lager der Völkerbundsfreunde nach Waſhingtoner Berichten 1 geſchlagen wie eine Bombe, und das iſt verſtändlich. Vielleicht we⸗ ſetzt Lord Cecil, daß ſeine Werbereiſe gänzlich erfolglos war. t uns liegt die Nutzanwendung auf der Hand. Deutſches Reich Der heutige Staat uns die Burſchenſchaſt Der deutſche Burſchenſchafter⸗Tag, der gegenwärn in Eiſen ach ſtattfindet, iſt von über 1000 Burſchenſchafter au dem Reich und dem beſetzten Gebiet, aus Oeſterreich und Deutſch⸗ Böhmen beſucht. Der deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Laverrenz ermahnte die Verſammelten, alle Kräfte dem heutigen Staat, wie er iſt, unbedingt zur Verfügung zu ſtellen und von allen extremen Bewegungen fernzuhalten. Bei einem Reſen, Dr. Hugo Böttgers über„Paulskirche und deutſch Burſchenſchaft“ wurde eine Entſchließung angenommen, 50 der es heißt:„Die Männer der Paulskirche haben mit voller Hingab ihre Kräfte dem Gedeihen ihres Volkes und Vaterlandes gewelſ Die heutige Burſchenſchaft iſt beſtrebt, es ihnen in völkiſcher un an vaterländiſcher groß⸗deutſcher Arbeit gleich zu tun.“ Letzte Meloungen Die Derdoppelung des Brotpreiſes Berlin, 23. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Die angekündicte Mehl⸗ und Brotpreiserhöhung hat nicht nur in den Kreiſen der braucher, ſondern auch bei den Bäckermeiſtern ſtarke neb raſchung hervorgerufen. Die Bäckermeiſter ſind der Anſicht, es mit der amtlich angekündigten Verdoppelung des Brotpreiſ nicht abgetan ſei, ſondern daß der Preis des Markenbrotes ſich mindeſtens verdreifachen werde. Kommuniſtiſche Ruheſtörer in Dortmund Dortmund, 23. Mai. Nach einer kommuniſtiſchen Verſorun, lung im Reinoldshof zogen um 8 Uhr abends kommuniſtiſche e dertſchaften nach dem Norden der Stadt mit der Abſich t, die 9755 tigen Polizeiwachen zu überfallen und zu entwaffne Als die Mannſchaften der 5. Polizeiwache ihnen entgegena wurden ſie ſofort mit Feuer empfangen, ebenſo die al 5 eintreffenden Verſtärkungen. Die Beamten erwiderten das Feuer⸗ Es kam zu einem Gefecht, in dem die Polizei die Oben hand behjelt und die kommuniſtiſchen Maſſen zu Paaren trie Ein Polizeibeamter erhielt einen tödlichen Bauchſchuß. m gleichen Weiſe wurde der Fahrer eines Feuerwehrautos, auf den Polizeibeamte zur Verſtärkung herangeführt wurden, verwu ohl Auch ſonſt gab es zahlreiche Schwer⸗ und Leichtverletzte, ſode bei der Polizei wie auch bei den Kommuniſten. Die Zahl der ſeß kommuniſtiſcher Seite Getöteten und Verwundeten en ſich nicht feſtſtellen, da die Kommuniſten ihre Verwundere, ſofort fortſchafften. Auch auf dem Hanſaplatz kam es zu Zuſammen, ſtößen zwiſchen der Polizei und kommuniſtiſchen Hundertſchabe die mit Hieb⸗ und Schußwaffen in die Flucht getrieben wurden Der Streik im Ruhrgebiet Dortmund, 23. Mai. Der Streik hat eine weitere mch, dehnung erfahren. Eine Reihe von kleineren Eiſen⸗ und rn⸗ werken, ſowie die Zeche Tremonia und ein Teil der Zeche Schchen horſt haben ſich dem Streik angeſchloſſen. Auch von den Ze 15 Glückauf, Tiefbau und Adolf von Hanſemann wurde die Arbeitseie ſtellung verlangt. Die Belegſchaften verhandeln hier noch über Arbeitseinſtellung. E X Pforzheim, 20. Mai. In der Abſtimmung der Verteong leute und Betriebsräte der Arbeitnehmer wurde der am Dien om⸗ vom örtlichen Schlichtungsausſchuß gefällte Schiedsſpruch angal er⸗ men, wonach die Löhne um 15 Prozent bezw. weitere 5 Prozen ruch höht werden. Auch von den Arbeitgebern wurde der Schiedsſo“ angenommen. 1106 Berün, 28 Mal.(Von unl. Berl. Püro) Geſtern nachmg. gegen 4 Uhr brach in der chemiſchen Fabrik in den Zeppel00 e chtele · nde ge werken in Staaken bei Spandau ein Brand aus, der 5 Quadratmeter großen Räume mit wertvollem Ausfuhrgut vern 5 Arbeiter wurden verletzt. „Millerands Propagandareiſe. Präſident Millerand wird Mai eine achttägige Propagandareiſe durch Elfaß⸗Lothrin ſind Warnungen. kleinen Erfolgen der ſehr rührigen engliſchen Werbetätigkeit. Aberlunternehmen.— Je mehr ſich unſere Bekanntſchaft mit guten Büchern vergrößert, deſto geringer wird der Kreis von Menſchen, an deren Umgang wir Geſchmack finden. Ludwig Feuerbach. Die 300 Jahr⸗Feier Gotenburgs Die ſchwediſche Stadt Gotenburo begeht in dieſem Jahre die Feier ihres 300jährigen Beſtehens. Da in der Geſchichte dieſer Stadt auch Deutſchland eine weſentliche Rolle ſpielt, ſo haben wir Anlaß genug, an dieſem Jubiläum teilzunehmen Die Stadt Gotenburg iſt im Jahre 1621 von Guſtav Adolf ge⸗ gründet worden. Sie datiert aber ihre Geſchichte erſt vom Jahre 1623 an, da ſie damals den königlichen Freibrief erhielt. Die Grün⸗ d Gotenburgs bewies den ſcharfen Blick des Schwedenkönigs, der im Jahre 1624 ſeiner jungen Siedlung den erſten Beſuch abſtattete. Gotenburg ſollte die Stelle zweier älteren Wohnſtätten einnehmen, die mehr im Innern des Landes lagen. Gotenburg wurde dagegen unmittelbar an die Küſte verlegt und bot durch den hin⸗ durch unmittelbare Verbindung mit der Nordſee. Guſtav Adolf hatte bei der Gründung der Stadt in erſter Linie die Belebung des ſchwe⸗ diſchen Handels im Auge. Seine—. machte ihm denn auch in dieſer Beziehung alle Ehre. Gotenburg iſt in den 300 Jahren zum Range der bedeutendſten ſchwediſchen Stadt nach Stockholm empor⸗ gewachſen, handelspolitiſch aebr nimmt die Hafenſtadt unbedingt die erſte Stelle ein. Sie liegt an der Mündung des Götha⸗Fluſſes. Der Götha⸗Kanal verbindet ſie mit der Oſtſee. So kann ſie alle Er⸗ zeugniſſe des ſchwediſchen Hinterlandes aufnehmen und von ſich aus Handelsverbindungen ausſtrahlen nach dem weſtlichen Europa, nach Afrika, nach Indien und nach Amerika. Die beiden älteren Wohnſtätten, die Gotenburg aufnehmen ſollte, verſchwanden ſehr bald. Ihre Einwohner ſahen raſch ein, daß ſie in der neugegründeten Stadt ein ausſichtsreicheres Fortkommen fanden. Die erſten Handelsbeziehungen Gotenburgs richteten ſich auf Holland. Um den Austauſchverkehr mit dieſem Lande zu be⸗ leben, rief Guſtav Adolf holländiſche Koloniſten nach Gotenburg. Einer der erſten Bürgermeiſter Gotenburgs heißt van Dyk. Ein Beweis dafür, welchen Einfluß die Holländer ſehr raſch dort er⸗ langten. Sie hatten aber ihre Rolle ſt, als die deutſchen Hanſeſtädte den nördlichen Seeverkehr an brachten. Sie be⸗ herrſchten damals die däniſchen und die ſchwediſchen Häſen ebenſo wie die der Oſtſee. So gewann denn auch in Gotenburg das deutſche Element außerordentlichen Einfluß. Die deutſche Sprache war lange Zeit gleichberechtigt mit der ſchwediſchen, in Gotenburg und auch an den dorkigen Gerichtshöfen als Verhandlungsſprache zugelaſſen. Auf den deutſchen Einfluß deuten heute noch ſehr viele und ſehr ſtarke Spuren in der ſchwediſchen Stadt. Später gewannen dann Schott⸗ länder Einfluß. Dieſes ausländiſche Element verſchmolz mit der ein⸗ heimiſchen Bevölkerung reſtlos und ſo finden wir heute in Goten⸗ burg Carnegies, Ramſeys, Dickſons ebenſo wie den ſchottiſchen Familiennamen Douglas. Schottländer waren es, die die Schwe⸗ diſche Oſt⸗Indien⸗Geſellſchaft ins Leben riefen. Einer ihrer Grün⸗ der war ein Mann namens Campbell. Gotenburg hat die Beziehungen 77 England nie in Vergeſſenheit raten laſſen. Als Napoleon die Kontinentalſperre einführte, war — die einzige europäiſche Handelsſtadt von Bedeutung, die in ihren Häfen den Verkehr mit England ungeſchwächt aufrecht er⸗ hielt. Der ganze engliſche Handel ging damals über Gotenburg, deſſen Hafen wohl niemals eine ſo lebhafte Zeit und eine ſo große Anhäufumg von Waren erlebt hat, wie in jener Zeit. Alle ge⸗ ſchichtlichen Erimnerungen werden ſetzt wieder lebendig. Eine groß⸗ iſt dieſer Tage in Goten⸗ burg eröffnet worden. Sie enthält acht verſchiedene Abteilungen, darunter auch eine geſchichtliche und kulturhiſtoriſche. Die Aus⸗ ſtellung bleibt bis zum 31. September Keddben Sicher wird auch mancher de e Beſucher auf einer Nordlandsreiſe Gelegenheit haben, davon mis zu nehmen. Er wird dann vielleicht über⸗ raſcht ſein, zu finden, wie viele deutſche Erinnerungen in der Ge⸗ ſchichte und in dem Kulturbeſitz dieſer ſchwediſchen Stadt enthalten ſind. Und er wird auch dargus Mut und Hoffnung ſchöpfen, die ihn über den gegenwärtigen Tieſſtand der deutſchen Geſchichte hin · wegtragen. Theater und Muſik Gurk- und Rehfiſch⸗Uraufführungen. Aus Jena wird uns be⸗ richtet: Der„Znklus neuer Dramatik“, der hier im Stadttheater von Dr. Jo Lherman⸗Berlin und Paul Lewitt⸗Leipzig veranſtaltet wi und der vergangene Woche Uraufführungen des letzten Dramas von Strindberg und eines Luſtſpiels von Toller brachte, fand ſeinen Ab⸗ ſchluß mit zwei weiteren Uraufführungen, dem Einkater„Bruder Franziskus“ des Kleiſtpreisträgers Paul Gurk und der drei⸗ aktigen mythiſchen Richtung„Deukalion“ von Hans J. Reh⸗ fiſch. Gurks Studie iſt ein Einakter von ſtärkſter dramatiſcher Wucht. Bruder Franziskus hat ſich nach einem tollen Leben in das Kloſter zurückgezogen und ſucht die Zufriedenheit in der Entbehrung, aſketiſcher noch als die anderen Mönche. Er hat das Gelübde getan, bis zu ſeinem Tode ſtumm zu ſein. Im Kloſter ſtößt er auf leine Nachkommen, ſeinen bereits ergrauten Sohn und den Enkel, beides dieſelben Draufgänger wie er, beides Frauenverführer und Lebens⸗ genleßer, denen die Erfahrungen des Alten nichts bedeuten können. Rehfiſchs Dichtung behandelt die Geſchichte Deukalion⸗ und Pyrrhas, der beiden Menſchen, die als Einzige aus der Sintflut gerettet wer⸗ den. Eine ſchöne Dichtung mit tiefen Gedanken und ſormvollendeten lyriſchen Verſen, aber kein Drama. Die Dialoge der beiden Perſo⸗ nen— das Stück hat nur die zwei Perſonen— wirken ermüdend. rddie in⸗ Weinheimer Muſikleben. Seit dem verfloſſenen Koncheatend ter hat ſich das hieſige Muſikleben in fortſchrittlichem Sinne be lesmal umgeſtaltet. Neben dem Kammermuſikverein Weinheim, der 2 Kräfte wie Wendling⸗ und Amar⸗QAuartett und Aasſehte⸗ Borowsky brachte, hat ein aus allen Berufsſtänden zuſammengge e· Orcheſter— und das iſt das Bedeutſame— es ſich zur Aufg Kon⸗ macht, die Werke der klaſſiſchen Meiſter in 6Symphonſie wohl erten zu Gehör zu bringen. Das Unternehmen erwies auptſächlich dadurch, erfolgreich, daß in dem Frankfurter rcheſtet meiſter Emil Kahn eine Kraft an die Spitze trat, die das Ahokg nach und nach ſoweit brachte, daß ſelbſt Werke, wie Bee machte⸗ Siebente, Schuberts Unvollendete, endelsſohns Sommer 0 e⸗ traum⸗Ouvertüre, ſowie Werke von Bach bis Schumann ſtüngeührung ſpielt werden konnten. Erwähnung verdient noch die Auffe eine einiger ſelbſt in Großſtädten wenig bekannter Werke, derunke ſowwle Mozartkonzertarie für Baß, das Don⸗Juan⸗Ballett von Glu 95 del. die in dieſen Tagen mit Erfolg aufgeführte Waſſermuſik von erleſen Hinzukommt noch, daß bei einzelnen Konzerten ſtets. bekanen oliſten zugezogen wurden, ſo bei dem letzten Konzert der b des Frankfurter Geiger Adolf Rebner. Es kann im Intee t ge⸗ heimiſchen Kunſtlebens nur gewünſcht werden, daß es der S u hal' lingt, den Kapellmeiſter Kahn auch für die kommende Saiſon 5 fälle ten, da mit ſeiner on das Symphonie⸗Orcheſter ſteht nd noch — Von ſonſtigen Neu⸗Aufführungen im hieſigen Muſikleben f‚ er de nee—— des Organiſten Karl Na peſeſtgen erwähnen. e„Feierſtunden“ die unentgeltlich in der itte au⸗ Altſtadtkirche aufgeführt werden, brachten genußreiche Ausſchniihlichen der Kirchenmuſik. Die hieſigen Geſangvereine brachten in 11. gediegene Leiſtungen. Eine beſondere Uberraſz Siindgt d. r ſchwierigen„Miſſa choralis“ von Liſzt K. von Organiſt Meißenberg geleiteten Cäcilienverein. 1 AK 3 Zei⸗ O. Donaueſchinger Kammermuſitaufführungen. Es iſt en nich chen wirklicher Kulturarbeit, daß man ſich in Donaueſchngegt, ſon⸗ mit den ſommerlichen, weithin beachteten Aufführungen begze ranſtel dern auch außerdem im Herbſt und Frügſahr in kleineren uſit nich tungen das Ziel der Förderung zeitgenöſſiſcher Kammernnte än, aus dem Auge läßt. Zwei weiteren Kreiſen noch unbekan Nurg ner leiteten die beiden Konzerte am Himmelfahrtstag ein. riedr berger Ludwia Weber und der Frankfurter Johann Steich Hoff. Wenn Weber das bält. was er in dieſem zweiteg dieſen quartett perlpricht. ſo darf man viel von ihm erwarten, rnberg, Muſiker ſcheint etwas von dem auten Geiſt des alten Nü er Slre, ſtecken. Wie eine Viſton ſtieg aus dem verſonnenen Melos aft üben, cher, aus den gedämpften, mildleuchtenden Farben einer erlicht dn raſchend ſchönen und eigenartigen Harmonit wie im Dämme Kirche liebe, berrliche Stadt an der Peaniß mit ihren wunderſamen Herze und Plätzen und Gaſſen auf. Mir ſchien Webers Muſik 1755 man- geſungen, ſtark erfühlt zu ſein. Freilich ergeht es einem wie 2 apell. —— rsnDea r 2 —— ————————— 22 * * — 8 — — Fie Vertreter der oberſten bodiſcen Bebsede den aſcegenen 4 Abvc, den 23. Mai 1323 Weuungenuner Generdi⸗Anzeiger(Miltag-Buogabe) 3. Seite. Nr. 231. Trauerfeier der für deu erſchoſſenen Polizeibeamten Trau Eine ungeheure, unüberfehbare Menſchenmenge, die ſich vom ſſe aus bis weit in die angrenzenden Straßen hinein erſtreckte, 8 ſich geſtern nachmittag 4 Uhr zu der Trauerfeier für den als r ſeiner Pflicht gefallenen Polizeiwachtmeiſter Traub, das erſte der Franzoſen in Mannheim, im Ehrenhofe des 5 eingefunden. Alle Fenſter des Schloſſes, von dem die Halbmaft wehte, waren mit Menſchen angefüllt. Trotz dieſes Aalsgen Andranges herrſchte feierliche Ruhe und Stille. Es war ſtunde, die nicht allein der Trauer und dem Andenken Trautb galt, ſondern all den vielen Opfern, die ihr Blut für Watertand vergoſſen und unter der Fremdherrſchaft der Fran⸗ n Leiden und Schrerzen erdulden mußrten. Die impoſante 80„die nahezu eine Stunde dauerte, nahm einen tief⸗ n eifenden Verlauf. Die Ausführungen der Redner, die vielfach unden Gelöbnis ausklangen, trotz Not und Tod erſt recht dem Wälchen Vaterlande die Treue zu bewahren und bis zum letzten ie im Dienſte auszuhalten, waren von tiefgehendem, unver⸗ üchem Eindruck. Vor dem Eingang zum Hauptportal im Mittel⸗ 55 des Schloſſes ruhte auf einem von Palmen und Lorbeer⸗ des umgebenen Katafalk der ſchlichte, nur mit Helm und Säbel 0 Eniſchlafenen geſchmückte Sarg, zu deſſen Seiten Polizelbeamte —. Kameraden die Totenwache hielten. Pfeiler trugen bren⸗ eſſen 8, 75 15 24775 Iude Orferſchulen. In nächſter Rähe des Sarges ſaßen die dſterelbern des Heimgegangenen, Lokomotivführer Traub und Ehefrou. Auch das Schloß trug ſtimmungsvolle Trauerdeko⸗ Fande Bom Balkon hingen Flaggen in den Reichs⸗ und ſtädtiſchen khreen, In der breiten zum Hauptportal führenden Swaße des Shtendoses, wo Poligeibeamte Spalier bildeten, batten ſich die Fiaen der Staats- und ſtädtiſchen Behörden verſammelt Unter gien bemerkten wir u. 6: Landeskommiſſr Geb. Reqierurgsrat docdting. Geh. Regierungsrat und Amtsvorſtand Dr. Steiner, or Dr. Bader, Oberſtaatsanwalt Dr. Mickel, und J8 Kerkreter der Siadtgemeinde die Bürgermeſſter Ritter und von 805 S uünktlich um 4 begamm die Trauerfeier. pfarrer Ae e Herß Senece ſpruch zunächſt die kirchlichen e. Dann ſpielte die Feuerwehrkapelle Neckavau den Choral is meime Zuverſicht und mein Heiland iſt im Leben“, worauf Kolle chor des Polizeibeamtenvereins leinem entſchlafenen leten das Lied„Wie ſie ſo ſauf, rußen anſewumte. Hierauf beenen die Anſprachen mit Kranzniederlegungen. Als erſter Redner keat das in der Nähe des Sarges aufgebaute Rednerpult Landeskommiſſär Seh. Regierungsrat Hebting, katton. liche Abſchiedsgrüße zurief und namens der badiſchen Regie⸗ uung einen 8 auf den Sarg niederlegte. Der Redner führte aus: In Angeſiches der Majzeſtät des Todes muß die Politik ſchweigen. ſtes ſo kautter dürfen, müſſen die Gefühle reden, die unſer Inner⸗ 0 10 erſchr Zunächſt iſt es das Gefühl der Trauer um den Tod eines e eines bewährten Beamten. Polizeiwachtmeiſter Ner hat dem Dienſt, der Pflicht das Letzte geopfert: ſein Leben. iu lein Letztes hingibt, um nicht lebend in die Hand des Feinde⸗ ellen, der iſt ein mutiger Mann. Dieſer Mut verdient Dank n Dank ſchulden wir dem Polizeiwacht⸗ Anertennung und dieſen r zeiwe — Traub. Alle, auch ſolche, die ihn nie geſehen, nie ſeinen en gehört, nie etwas von ihm vernommen haben, ich gehe nicht 00 wenn ich ſage, dieſen Dank ſchuldet ihm das ganze deutſche gllk, vielleicht die ganze Welt. Auch die ihm zunächſt im Leben die treu beſorgten Pflegeeltern, werden ſeinem Mut die ſung nicht verſagen, und den Dank nicht vor allem ſeine ſeine Kameraden, Kollegen, Mitbeamte, Vorgeſetzte und zutetzt der, in deſſen Dienſt er ſtand und fiel: der Badische t. Als Vertreter der oberſten badiſchen Staatsbehörde ſchmücke Wun Bahre des Erſchlagenen mit dem Kranze, gewunden au⸗ Unutlichem deutſchem Tann, geziert mit den badiſchen Farben! e Aber neben der Trauer um den Toten ſind es noch andere ſühle, die ums in ſchwerer Schickſalsſtunde ſtürmiſch bewegen. ſt etwas in unſerem Innern, das ſich mächtig aufbãumt, das mid Lufd. nach Löſung ringt, nach Befreiung ſchreit. Tränen ver⸗ ſe de, eh zu heifen: Ausbrüche ohmmächtiger Wut können nur ind en Aber wie die Elemente, wie Waſſer und Feuer ſich mengen Jor, umerhörte Kraft erzeugen, ſo können auch Tränen und heiliger ſi ſich miſchen und etwas erzeugen, was mehr iſt als Kraft, das iklel Die ungeheueren rütigungen, die unſere deutſchen ſahen am Rhein und an der Ruhr töglich erduden, die frevel⸗ dige Erniedrigungen, die in den letzten Tagen über unſere flei⸗ Uzeumd betriebſame Sdadt gekommei ſind, dieſe Erntedrigangen, dier deven letztes Opfer der Mann mit dem zerſchmetterten Schädel encer zuns kegt. dieſe Enrehrunge n, 25 8 75—05 1 den Beſiegten entehren, alle dieſe vſen Pergewalti⸗ eiaſen werden 1258 von ſelbſt in uns allen ohne Ausnahme bden Willen erzeugen, den Willen zu der großen, unteil⸗ deinen deutſchen Zdee. kun zo wird der ungeheure Schmerz eines Tages ungeheure Kraft ſreye ſo wird der harte Verluſt zum unzerſtörbaren Gewinn: die facheaſte Tat aber, die nichts anderes verdient als das Kains⸗ keugen des Fluches, wird zur einen Quelle des Segens für unſer des Bolt und urker beniſchen Baterlend. Uſdes der ſicheren Hoffmug, daß ſech das erfüle . D von dem Polizeiwachtmeiſter Karl das wir ihm nachrufen, iſt: Dank, heißer Dank! 45 — enert Schuberts: wäre der Einfall nicht ſo köſtlich, man ertrüge ſert acht ſo oft. Weber ſpinnt und ſpinnt ſein ſchönes Traumbild für ibunm ſich gar nicht von ihm losreißen. Hier kann eine Gefahr Funſti liegen, daß er nämlich über dem Einfall die Form, das reale Breu, chaffen vergißt. Johann Friedrich Hoff zeigte ſich in ſeiner dis ſonon⸗Suite(nach Romain Rollands Roman) für Slreichtrio Kndert maewandter(wenn auch technſch noch nicht überlegen geſtul⸗ beit 82 Novelliſt. Meiſter Breugnons Erlebniſſe ſind bei aller Knapp⸗ ben Munent anſchaulich und mit famoſer Verwendung der beſchränk⸗ ſHaulzttel des Streichtrios geſchildert. dabei ſcheint Hoff das Be⸗ chaftliche⸗ Heitere und Skurrile weit beſſer zu liegen als das Leiden⸗ ſemmece⸗ das mehr anempfunden als aus ſtarkem Temperament ſenate d wirkt.— Von Hindemith aab es eine neue Bratſchen⸗ gurltd 25 und eine Celboſoloſonate. Während mie dieſe—evon nahrits Frank glänzend geſpielt— mit nicht allzuviel innerer Teil⸗ kiner e geſchrieben ſcheint, ſprudelt jeine wieder aus den Urquellen ungeh roßen Muſikantenſeele. Am ſchärfſten hervorſpringend: die wie efnumte Vitalität des rhythmiſchen Lebens, das oft eigenwillig dem ane Urkraft dahinbrauſt, alle anderen Kräfte abſorbiert, bis es Werf ufſteigenden melodiſchen Fluß ſich wieder unterordnet. Das und Enurde aus erſter u. beſter Hand von Paul Hindemith(Bratſche) doch Hama Lübekke⸗Job(Klavier) geboten. Man hörte außerdem Skrejchabas ſchon anderwärts bekannt gewordenes 1. Viertelton⸗ don Hapartett und Regers Fis⸗Moll⸗Quartett, beide, wie die Werke Aaßder und Weber, vom Amar⸗Quartett(Licco Amar, W. eſonde 9 rs die Wiedergabe des Reger⸗Quartetts war eine überwälti⸗ berr ſcelnung. die in ihrer Vollkommenheit, ihrer klanglichen Fülle, lunn liefen Erfaſſung des Regerſchen Geiſtes koum überbgen perder Apri VBom Pfal In der zweiten Hälfte des Monats Ae beranftaftg opchslnegerchefer(Intendant Hofrat Meiſter) Ronzertreiſe durch Württemberg und Bayern, die für das dolg üter und irigenten Proſeſſor Ernſt Boehe einen Er⸗ ſolg ſeinen Dirigenten Pr Wiat noch nicht erreicht wurde. as Oreudet. tie er bis jetzt in der Orceſter murde 5 Städten von den Behörden, Pfälzer deeinen und kü 2 1181 Di N rfR n nſtleriſchen Körperſchaften begrüßt. Die Aufnahme bernich fleriſchen eeee durch die Fachkritit war ungewöhnlich N. So ſchreſbt in der„Südd. Zig.(Stuttgar9, Prof, Willi⸗ kaionen gel:„Boehes meiſterhafter, einfacher, ſtraffer, alle Sen⸗ namens des Transportarbeiterverbandes Abteilung Binnenſchiffer, *. Paul Hindemith, Maurits Frank) unübertrefflich geſpielt. F Mannheimer Bevölkerung b im Ehrenhof des Mannheimer Schloſſes Bürgermeiſter Ritter: Mit dem Gefühl der Empörung und größten Entrüſtung hat vor wenigen Tagen die Bepölkerung der Stadt Mannheim die tiefbetrübende Kunde vernommen, daß ein Beamter der ſtaatlichen Polizeiorgane in pflichtgemäßer, aber durchaus friedfertiger Aus⸗ übung ſeiner beruflichen Dienſtbetätigung ein blutiges Opfer von Gewehrkugeln der franzöſiſchen Veſatzung geworden iſt. Auch ſeitdem waren neuerdings franzöſiſche Gewehrläufe gegen harmloſe Fußgänger gerichtet. Ein unſchuldiger Fahrgaſt der Straßenbahn wurde zum Krüppel geſchoſſen und ein weiterer Schwerver⸗ letzter kämpft um ſein Leben. Gegen eine ſolche ſedem Rechtsempfinden Hohn ſprechende Ge⸗ ſährdung unſchuldiger Menſchenleben und friedfertiger Bürger muß ich auch an dieſer Stelle vor aller Oeffentlichkeit feier⸗ lich ſt namens der Stadtverwaltung Verwahrung einlegen. Allgemein iſt in der Stadt die Trauer um den Dahingeſchiedenen, an deſſen Bahre wir verſammelt ſind, und aufrichtige, aus der Tiefe des Herzens emporquellende Anteilnahme bringen alle Kreiſe der Einwohnerſchaft den ſchwergeprüften Hinterbliebenen entgegen ob des ſchweren Verluſtes von Gatte, Sohn und Vater. Als Zeichen dieſer allgemeinen Trauer und zum Ausdruck des tiefgefühlteſten Beileids lege ich als Vertreter der Stadt und zu⸗ gleich im Namen der geſamten Bevölkerung dieſen Kranz an der Bahre des ſo jäh aus unſerer Gemeinſchaft entriſſenen, pflicht⸗ getreuen Beamten und Mitbürgers nieder. Polizeidirektor Dr. Bader: Wir ſtehen noch unter dem Eindrucke der Ereigniſſe, wo ein deutſcher Polizeibeamter von den Franzoſen erſchoſſen wurde, ein geſunder Mann in den beſten Jahren, der den langen Krieg trotz mehrfacher Verwundungen gut überſtanden hatte. Wer die näheren Umſtände dieſer unſeligen Tat kennt, bei dem kann ſie nur Gefühle der Empörung, des Abſcheus und der Verachtung aus⸗ löſen. Nicht dürfen wir uns aber zu Verzweiflungstaten hinreißen laſſen. Wir müſſen auf die Zähne beißen und uns zur Zurückhaltung und Beſonnenheit aufraffen. Aber eine Frage drängt ſich uns an⸗ geſichts der traurigen Exreigniſſe auf unſere Lippen: Wie lange wird es noch dauern, bis die franzöſiſche Nation dieſen Grauſamkeiten Halt gebietet? Tief bewegt und tief erſchüttert ſtrö die Polizeidirektion an der Bahre eines ihrer Beamten. In tiefer Trauer ſind wir vereint mit den Angehörigen des Heimgegangenen. Die Polizei in Mann⸗ 5 hat durch die völkerrechts⸗ und vertragswidrige Beſetzung von eilen der Stadt einen ganz beſonders ſchweren Dienſt. Pon⸗ zeiwachtmeiſter Karl Traub iſt ein Opfer dieſes Dienſtes geworden. Er ſtand im Abwehrkampf gegen fremde Bedrückung in vorderſter Linie. Hier wurde er das Opfer ſeines gefahrvollen Berufes. Die Polizeidirektion beklagt den Tod dieſes braven, tüchtigen Beamten auf das Lebhafteſte. Sein Name wird bis in die fernſten Zeiten fortleben, wie die Namen derer, die in dieſem Exiſtenzkampfe ihr Leben gelaſſen oder Schweres erduldet haben. All dieſer Treuen wollen wir in dieſer Stunde gedenken. Beſonders auch unſerer braven Polizeibeamten, die im Laufe der letzten Wochen in Aus⸗ übung ihres Dienſtes von den Franzoſen gefangen genommen und in das Gefängnis abtransportiert wurden. Mit ihnen fühlen wir uns in dieſer Stunde in gleicher Weiſe aufs Engſte verbunden wie mit un⸗ ſeren Brüdern an Rhein und Ruhr. In treuem Gedenken an ſie alle wie an unſeren Toten wollen wir auch weiter unſere Pflicht tun, ſo wie die Not unſeres Volkes und Vaterlandes es erheiſcht. Dankbar ge⸗ denke ich der Mitarbeit des Heimgegangenen. Namens der Polizeꝛ⸗ direktion lege ich als letzten Gruß der Stätte ſeiner Wirkſamkeit dieſen Kranz nieder. Gberſtaatsanwalt Dr. Mickel: Die Trauer der Polizeidirektion iſt auch die Trauer der Staats⸗ anwaliſchaft. An der Bahre eines Opfers dieſes Dienſtes lege ich für die Beamten der Staatsanwaltſchaft als Zeichen unſerer Trauer und Teilnahme dieſen Kranz nieder. Profeſſor Albecker: Im Namen des Bezirksverbandes Mannheim des Badiſchen Be⸗ amtenbundes gebe ich der Trauer und dem Schmerze des ſo jäh ſo graufſam und ſo ungerecht ums Leben gekommenen Traub Aus⸗ druck. Die Gewalttaten unferer Feinde, verübt inmitten unſerer friedlicher Arbeit gewidmeten Stadt, greifen mit blutigen Händen an unſer Herz und preſſen es zuſammen mit wehem Schmerz. Jetzt, da wir die Not am eigenen Leibe ſpüren, können wir den Zorn der eiſenmarkigen Weſtfalen auch fühlen. Die Bluttaten von Buer und Eſſen bekommen für ums ein anderes Geſicht. Wir fühlen uns eins mit ihnen in Abſcheu gegen die Taten einer von Machthunger und Eroberungsſucht hierhergeſandten Soldateska. Möge das Vorgehen der Franzoſen in uns allen das Gefühl des nationalen Stolzes er⸗ wecken. Trägt der Tod von Traub in unſeren Herzen dieſe Frucht, dann iſt er nicht umſonſt geſtorben, dann wird uns aus den Blut⸗ zeugen ein anderes und glücklicheres Deutſchland entſtehen. Weitere Kranzniederlegungen erfolgten vom Ortskartell Mann⸗ heim der Deutſchen Beamtenſchaft, von Oberinſpektor Gräf⸗ Heidelberg namens des Verbandes der Einzelpolizeibeamten Badens. von Zahlmeiſter Pfeiffer⸗Mannheim namens der Bereitſchafts⸗ Poligei Landesverband Baden, von Oberſekretär Walther⸗Hei⸗ delberg, von Oberwachtmeiſter Buhles⸗Karlsruhe, von Ober⸗ wachtmeiſter Ohlau namens der Kameraden vom 6. Poligetrevier, von Gendarmerieinſpektor Heß Mannheim, von Wachtmeiſter Röth⸗Mannheim namens der Kollegen, die heute im Dienſte ſtehen, von Rheinſchiffer Kuib⸗Mannheim namens des Deut⸗ ſchen Verkehrsbundes, Aheinſchiffer Bieſemann⸗Duisgurg künſtleriſch⸗geſchloſſenen Zuſammermnuſizierens, bei dem es eine wunderbar volle Einheit im Striche der Geiger und unfehlbar korrekte Wiäſereinſütze gibt und die dynamiſchen Abſchattierungen den Aufführenden in Fleiſch und Blut übergegangen ſind.“ Aehn⸗ lich äußert ſich der„Fränkiſche Kurſer“(Nürnberg) und die„Münch. Neueſt. Nachr.“ Kunſt und Wiſſenſchaſt Wiſſenſchaftliche Tagungen in Heidelberg. Eine blolo ⸗ 419 Woche wird in Heidelberg im großen Caal der Stadthalte in den Tagen vom 4. bis 9. Juni ſtattfinden. Es iſt dies eine Vor⸗ tragsreihe, zu der es gelungen iſt, den bekannten Biologen Univerſi⸗ Dem großen am Mittwoch beginnenden Gyn a greß, zu Förderung des Hebammenweſens voraus. Einweihung des Freiburger Angtomiſchen Inſtituts. miniſter Köhler und der Referent im Unterrichtsminiſterium, ſterialrat Dr. Schwörer beiwohnten, fand die Einweihung anatomi erner wurden in feierlichem Akt in der Frauenklinik das mit großen Stadthausſaale eine Ausſtellung ſeiner Arbeiten. Akademie München. plaftiſche Herausmodellierung der Form und zubringen zu treten un liche Technik f Darſtellung ſind ſeine Ziele. kadder e, baſchende Ma idender, ergiſcher und e ee mit zirka 40 Sachen heraus. poſition, Tierſtücke, Stilleben, Landſchaften, ſowie Wandbilder. der Tat in glänzender Weiſe zu diſziplinjeren. Es herrſcht der Geiſt S tätsprofeſſor Du. Hermann Muckermann⸗Bonn ba gewinnen.— ologen⸗Kon⸗ dem Teilnehmer aus ganz Deutſchland und dem Ausland in Heidelberg eingetroffen ſind, ging eine Tagung des Vereins zur In feierlichem Feſtakt, dem als Vertreter der badiſchen Regierung Spen, ini⸗ fand des neuen ſchen Inſtituts der Univerſität ſtatt. Der Wiederaufbau war notwendig geworden weil eine franzöſiſche Fliegerbombe im Jahre 1916 den oberen Teil des Anatomiegebäudes 0. logiſche Inſtitut, eine Anſtalt zur Verbindung der Strahlenforſchung Acder Frauenheilkunde und die neueingerſchtele Therapeutiſche und diagnoſtiſche Abteilung der Frauenklinik dem Betrieb übergeben. Gemälde-Ausſtellung in Dad⸗Dürkheim. Man ſchreibt uns: Der hier anſäſſige Kunſtmaler A. Wilde veranſtaltet e ein Schüler von ae Stuck und genoß ſeine Ausbildung auf der Seine Schaffensart trägt ausgeprägte Einheit; or ißt beſtrebt in allen Bildern ſcharfe Zeichnung, ſchöͤne Linien, klare, Glut der Farben heraus⸗ Wilde verſucht bewußt in die Fußſtapfen der alten Meiſter und neuen Geiſt mit dem alten zu verbinden. Solide, ehr⸗ immer größere Verinnerlichung und Vertiefung in der A. Wilde kommt in ſeiner Ausſtellung Wir ſehen Poxträts, figürliche Kom⸗ von Oberwerkführer Niebergall namens der Aufſichtsbeamten vom Landesgefängnis Mannheim. Damit hatten die Kranznieder⸗ legungen ihr Ende erreicht. Der Polizeibeamten⸗Singchor beſchloß die Trauerfeier mit dem ſtimmungsvollen Choral„Dort unten iſt Friede. Dann trugen Kriminalbeamte den Sarg zum Leichenwagen, während die Feuer⸗ wehrkapelle das Lied vom guten Kameraden anſtimmte. Unter dem Geläute der Kirchenglocken ſetzte ſich der Trauerzug in Bewegung Den Leichenkondukt eröffneten ſechs berittene Gendarmen, ihnen folgten die Feuerwehrkapelle, die Polizeibereitſchaft, die Gen⸗ darmerie, die blaue Polizei, die Kriminalpolizei die Kranzträger, der Leichenwagen, die Geiſtlichkeit, die Pflegeeltern von Traub, die Spitzen der Staats⸗ und ſtädt. Behörden, die Vertreter der Vereine und Verbände. Der endlos lange Leichenkondukt bewegte ſich durch den weſtlichen Durchgang des Schloſſes nach dem Hauptbahnhof, am Jean Becker⸗Denkmal vorbei, durch die Bismarckſtraße und dem Kaiſerring. An der Verladerampe de⸗ Hauptbahnhofs in der Friedrichsfelderſtraße wurde der Sarg von den Kollegen des Erſchoſſenen wieder unter den Klängen des Liedes„Ich hatt einen Kameraden“ in den bereitſtehenden Wagen getragen. Stadtpfarrer Schäfer nahm hier die Einſegnung der Leiche vor. Die Beiſetzung der Leiche erfolgt morgen in Ettlingen in Anweſenheit des badiſchen Staatspräſidenten Remmele. ch. Städtiſche Nachrichten Errichtung von 2 Linanzämtern in Mannheim Amtlich wird gemeldet: Auf den 1. Juni 1923 werden an Stelle des Finanzamts Mannheim zwei Finanzämter im Sinne des§ 8 Abſ. 2 der Reichsabgabenordnung: Mannheim⸗Stadt und Mannheim⸗Neckarſtadt errichtet. Der Geſchäftsbezirk des Finanzamts Mannheim⸗Stadt umfaßt den Stadtteil füdlich des Neckars. Es wird bis zu der im Herbſt 1923 zu erwartenden Fertig⸗ ſtellung ſeiner neuen Geſchäftsräume im ehemaligen Garniſonlazarett — F 6, 20— in den bisherigen Dienſträumen des Finonzamts Mannheim im Schloß untergebracht werden. Der Geſchäftsbezirk des Finanzamts Mannheim⸗Neckarſtadt um⸗ faßt den Stadtteil nördlich des Neckars und die Gemeinden Ilves⸗ heim, Seckenheim und Wallſtadt. Seine Geſchäftsräume werden ſich im Kammergebäude der ehemaligen Grenadier⸗Kaſerne GKaiſer⸗ Wilhelm⸗Kaſerne)— Kronprinzenſtraße— befinden. In ſeinen Geſchäftskreis gehört auch die Verwaltung der reichseigenen Liegen⸗ ſchaften aus dem Bereich der Reichsſchatzverwaltung im Bezirk des Finanzamts Mannheim⸗Skadt. Erhöhung der Abgabepreiſe der Reichsgetreideſtelle Eine Erhöhung der Abgabepreiſe der Reichsgetreideſtelle, die vom 4. Juni ab eine Steigerung der Brotpreiſe zur Folge haben wird, iſt vom Reichskabinett beſchloſſen worden. Die Preiſe, zu denen die Reichsgetreideſtelle Getreide und Mehl an die Kommunalverbände abgibt, ſind trotz der ungemein ſtarken und immer wieder eintretenden Geldentwertung des laufenden Ernte⸗ jahres nur ganz wenige Male erhöht worden. Die letzte Preisfeſt⸗ ſetzung auf 200 000 Mark für abgegebenes Getreide ſtammt vom Anfang Januar. Dieſe Preisfeſtſetzung iſt durch die Entwicklung längſt überholt, da der Preis für das Auslandsgetreide beim Noggen jetzt rund 194 Millionen Mark beträgt und auch der Preis für die zweite Hälfte des Umlagegetreides inzwiſchen auf durchſchnittlich 600 000 Mark feſtgeſetzt war. Dadurch ſind im Laufe der Zeit derartige Verluſte bei der Reichsgetreideſtelle entſtanden, daß die Reichsreoſerung trotz ihres Beſtrebens, auf die geſamte Preisgeſtal⸗ tung mäßigend einzuwirken, eine Fortſetzung des bisherigen Vor⸗ ſchußſyſtems bei der Reichsgetreideſtelle nicht mehr für tragbar er⸗ achten kann. Die beſchloſſene Erhöhung von 200 000 Mark auf 800 000 Mark wird, weil ſie nur einen Teil des Brotpreiſes beein⸗ flußt, nicht etwa in einer Vervierfachung des Brotpreiſes, ſondern je nach den örtlichen Verhältniſſen, durchſchnittlich nur in einer reichlichen Verdoppelung des Brotpreiſes ſich auswirken. Das Reichskabinett hat ſich mit dieſer Feſtſetzung in den engſtmöglichen Grenzen gehalten, wie ſchon daraus hervorgeht, daß der Preis für freien Roggen zur Zeit mehr als das Doppelte des geplanten Ab⸗ gabepreiſes der Reichsgetreideſtelle beträgt. Die Hinausſchiebung des Termins bis zum 4. Juni, die übrigens auch für die Vorberei⸗ tungen durch die Kommunen notwendig iſt, wird die Möglichkeit geben, daß die öffentlichen Verbände und das Wieiſcetsbeben 55 mit den Gehältern, Löhnen, Unterſtützungen uſw. auf den neuen Brotpreis einrichten, damit der Brotpreis für die verbrauchende Bevölkerung tragbar iſt. die Entwicklung der Kleinhandelepreiſe in Mannheim nach den Ermittlungen des Städtiſchen Preisprüfungsamtes“) Häufigſter Preis in Mark für 1 Pfund 1. 1. 3 1.] 1..] 3. 4. 2. 5. f18. 5. 2222 2223.] 2 2323 3 23 3,47 6,00 9,5014,00 8,0013,50 6,2010,5014,00 75014,50 15 10 15 140 0,95 1½25 .2012,50 6,50 18 10 80 40 60 110 Lebens⸗ bedürfniſſe Brot(Marken) Brot(markenfr.) 0,16 Weizenmehl Juliſ1 — 22 3,90 7,0032,50 60 4⁰ 9,80½3,38 225 300 30⁰ 290 330 3⁵0 350 250 340016000 24 36⁰0 250 360 188 1800 980 1500 1700 600 9⁵ 720 800 940 300 11 20 80 40 100 20 25 30 40 2215 16³0 30501 1820 20⁰ 217 92⁵ 1300 1100 Nudeln Waſſerw.) O,42 Reis(mittl. Güte) 0,24 ECVVVV Ae R 60 Erbſen(gelbe) 5,50 Bohnen(weiße). 0,16 3,60 Linſen 0,33 10 Milch(Liter).0,22 4,40 Tafelbutter ,40 Margarine 0,00 Schweineſchm.,(ausl.)O,70 Speiſeöl(Liter) 1,20 Kernſeife 0 Eier(friſche) Stck. Rindfleiſchel Qual.) 0O, Kalbfleiſch..0,80 Schweinefleiſch 0,75 Pferdefleiſch.. 0,40 Kartoffel‚n Weißkraut 0,04 25 555 i e —„0,30 1,50 Gelbe Rüben Rote Rüben Zwiebeln auerkraut.. 0,11 Fettſchrot(Ztr.).1,1545,60 Braunkohlenbrik. Ztr. 1,1531,90 Gaskoks(Ztr.) 15551,6074,50 Brennholz geſ.(Str.) O,033,50 43 Gas(cbm). 0,13 Lichtſtrom KWst. O,38.80 17 504 Petroleum(Liter) 0,20 111 13 400 Ermittelt werden jeweils die häufigſten Preiſe, 102² 3,40 7,20 i0 die natur⸗ gemäß mit dem im einzelnen Fall gezahlten Preis vielfach nicht Übereinſtimmen.(Nachdruck verboten.) Gegen die falſchen Gerüchte. Da in den letzten Tagen in Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg und Freiburg von unverant⸗ wortlichen Schwätzern wilde Gerüchte über eine bevorſtehende Be⸗ ſetzung verbreitet wurden, die vollſtändig aus der Luft gegriffen waren und jeder Grundlage entbehrten, hat das Miniſterium des Innern die Polizeidirektionen angewieſen, gegen alle Verbreiter der⸗ 1 4. Seite. Nr. 231 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 23. mal 1— artiger Gerüchte wegen groben Unfugs vorzugehen und im Falle der Ermittlung mit Geldſtrafen bis zu 300 000. oder eventuell mit Haft zu beſtrafen *Das Pfingſtwetter im Schwarzwald. Ein Freund unſeres Blattes ſchreibt uns vom Ruheſtein, daß wir glüͤcklicherweiſe da⸗ neben geraten hätten, als wir am Samstag peſſimiſtiſche Bemerkun⸗ gen über die Wetterausſichten an Pfingſten machten. Er habe bei 20 Grad Wärme im Freien ſitzen und bei klarſtem Himmel das Straßburger Münſter, die Lagerhäuſer ufw ſehen können. Wir freuen uns, daß die Pfingſtwanderer, die ſich trotz der unſicheren Witterungsverhältniſſe bis in den Schwarzwald wagten, in der ge⸗ ſchilderten Weiſe belohnt worden ſind. * Die Teuerung in Baden. Nach den Feſtſtellungen des Statiſti⸗ ſchen Landesamts beträgt die Landesindexziffer für die Lebenshal⸗ tungskoſten(Ernährung, Wohnung, Heizung und Beleuchtung) nach dem Stand vom 9. Mai 326821. Im Vergleich mit der Landesindex⸗ ziffer vom letzten Stichtag(25. April) iſt eine weitere Steigerung der Lebenshaltungskoſten und zwar um 40 556 Punkte oder 14,2 Prozent eingetreten. Durch das erneute Emporſchnellen der Deviſen und der damit verbundenen weiteren Entwertung unſeres Zahlungsmittels iſt die Verteuerung ſämtlicher in die Erhebung einbezogener Gegen⸗ ſtände eine allgemeine, die in der Erhöhung der Indexziffer ihren Ausdruck findet. * Das neue badiſche Volksſchulleſebuch. Auf 1. Mai 1923 iſt der fertige Entwurf des neuen badiſchen Volksſchulleſebuches III. Teil „Deutſches Volk und Land“ durch den Ausſchuß für Lehrbücher und Jugendſchriften in Freiburg, dem Miniſterium des Kultus und Un⸗ terrichts überſandt worden. Iſt das künftige Leſebuch J. Teil das Buch der Kindheit und engeren Heimat und der II. Teil das Spiegel⸗ bild unſeres engeren badiſchen Heimatlandes in Volksleben, Natur, Sage und Geſchichte, ſo führt der nun vorliegende III. Teil unſere Jugend ein in das Weſen und die Eigenart des deutſchen Volkes und Landes und betont die fremden Erdteile, Länder und Völker nur inſoweit, als deutſche Geſchichte und Kulturarbeit damit in Zuſam⸗ menhang ſtehen. Aufgabe eines IV. Teils, für die Fortbildungsſchule beſtimmt, wäre es, den Gedanken des Deutſchtums in den weitver⸗ zweigten Rahmen der Weltwirtſchaft und der großen Völkergemein⸗ ſchaft hineinzuſtellen. Die„Badiſche Schulzeitung“, der wir dieſe Mitteilungen entnehmen, bemerkt dazu, die Lehrerſchaft hoffe mit Sicherheit, daß noch im Laufe dieſes Sommers die Frage dieſes neuen Leſebuchs gleichzeitig mit der Frage des neuen Lehrplans ent⸗ ſchieden werde, damit an Oſtern 1924 beide gleichzeitig in Kraft ge⸗ ſetzt werden können. Die noch zu bearbeitenden I. und II. Teile des Leſebuchs ließen ſich in den folgenden Jahren leicht in den Lehrplan eingliedern. Die Vorarbeiten dazu ſeien ſchon aufgenommen. Diebſtahlschronik. Entwendet wurde in der Zeit vom 14./15. Mai aus einer Maſchinenfabrik auf dem Luzenberg ein Boſch⸗ Dyngmo mit Spannband L Va 100— 12 600; in der Nacht zum 15. bei einer Speditionsgeſellſchaft im Induſtriehafen zwei Wagen⸗ decken; am 15. aus einer Schuhmacherwerkſtätte in R 4, 6 ein Paar Damenhalbſchuhe und am 17. aus der gleichen Werkſtätte ein Paar Hochſchaftdamenſtiefel mit Lackbeſaß. Als Täterin kommt ein Mädchen von etwa 18 Jahren in Betracht. Ferner wurde entwendet am 17. im Schnellzug auf der Strecke Baden⸗Baden, Karlsruhe ein brauner Krokodillederkoffer mit folgendem Inhalt: ein heller Herren⸗ anzug, ein Paar ſchwarze Schuhe, 7 Hemden, eine Unterhoſe, ver⸗ ſchiedene Strümpfe, Kragen und Taſchentücher, ein vollſtändiges Reiſebeſteck, verſchiedene Geſchäftspapiere und ein deutſch⸗fran⸗ öſiſcher Lexikon und in der Nacht vom 19./20. Mai 1923 aus einem Büro in einer Maſchinenfabrik auf dem Lindenhof 2 Schreib⸗ maſchinen und zwar eine Kontinentalſchreibmaſchine Nr. 188 217 und eine Oliver⸗Schreibmaſchine Nr. 391573. Am 16. nachmittags zwiſchen 3 und 4% Uhr aus einer Wohnung in der Charlottenſtr. 9 zwei goldene Damenuhren. veranſtaltungen . Theaternachricht. Heute abend wird im Nationalthegter das dreiaktige Trauerſpiel„Columbus“ von Franz Johannes Wein⸗ rich erſtmalig wiederholt.— Im Neuen Theater gelangt die Operette „Dorine und der Zufall“ von Jean Gilbert unter der muſi⸗ kaliſchen Leitung von Paul Breiſach zur Erſtaufführung. Inkernationale Ringkampf⸗Konkurrenz(22. Tag). Nach einer Ringdauer von 13 Minuten ſiegte geſtern Abend im einleitenden Kampfe Chriſtenſen⸗Düſſeldorf über Omletſchenko⸗ Ukraine. Ein Untergriff von hinten mit Halbnelſon nachgefaßt, brachte dem ſympatiſchen und ſich tapfer zur Wehr ſetzenden Ükrainer rettungslos auf beide Schultern. Der nächſte Kampf v. d. Born⸗ Holland gegen Gebhard⸗Neukölln brachte erhöhte Stimmung in dem gutbeſuchten Hauſe. Beide Ringer ſtanden ſich bereits am ver⸗ gangenen Samstag eine volle Stunde gegenüber, ohne daß eine Ent⸗ ſcheidung herbeigeführt werden konnte. Hart auf hart kämpften auch geſtern die Gegner. Selbſtverſtändlich konnten auch bei dieſen Ringern die üblichen Verwarnungen nicht ausbleiben. Ein glück⸗ licher Zufall entſchied endgültig zu Gunſten von Gebhardt, der ge⸗ ſchickt und äußerſt flink einen Selbſtfaller ſeines Gegners ausnutzte und mit der Schwere ſeines Körpers, jede Abwehrmöglichkeit des⸗ ſelben vernichtete. Geſamtdauer: 1 Stunde 38 Minuten. Nach der Pauſe betraten Zenker⸗Pommern und Czaruchin⸗Rußland die Matte, um den ſ. Zt. wegen eingetretener Polizeiſtunde abge⸗ brochenen Kampf zu Ende zu führen. Trotz des Gewichtsunter⸗ ſchiedes zu Gunſten des erſteren war der Kampf eine durchaus offene Sache. Anſchließend daran fiel die Entſcheidung in der 43. Minute. Ein Schleudergriff als Parade gegen Krawatte brachte dem Ruſſen einen weiteren Erfolg in dieſer Konkurrenz. Die Leitung der Kämpfe, die allmählich in ein entſcheidendes Stadium geraten, liegt ſeit geſtern Abend in den bewährten Händen des in Mannheim beſt⸗ bekannten Sportlehrers Fürſt⸗Frankfurt a. M. Scheffter⸗Leipzig iſt wegen anderweitig eingegangener Verpflichtung aus der Kon⸗ kurrenz ausgeteten.— Heute, Mittwoch, wird der am Freitag nach einer Stunde reſaltatlos abgebrochene Kampf Chriſtenſe—vp. d. Born bis zur Entſcheidung durchgeführt. Ferner ringen: Stoll— Omletſchenko, Zenker-van Berg und Czaruchin gegen Gebhardt. Neues aus aller Welt — Exploſionskalaſtrophe. In den Munitionszerlegungs⸗Werk⸗ ſtätten von Kelſterbach(Heſſen) erfolgte Freitag früh bei der Entladung von Granaten eine Exploſion, durch die vier Ar⸗ beiter und eine Arbeiterin ſo furchtbar zugerichtet wurden, daß ſie in ſterbendem Zuſtande dem Mainzer Krankenhauſe zugeführt wer⸗ den mußten. — Bluttat eines Lehrers. In Mittelgründau bei Geln⸗ hauſen gab der etwa 46jährige Lehrer Knies, nachdem er die Schul⸗ kinder nach Hauſe geſchickt hatte, auf ſeinen Kollegen Uhl mehrere Schüſſe ab, die dieſen tödlich verletzten. Dann tötete er ſich ſelbſt durch einen Schuß. Die Urſache iſt in Familienzwiſtig⸗ keiten zu erblicken. — Doppelkindsmord. Am Donnerstag vormittag wurden in Cannſtatt aus dem Mühlkanal am Rechen der Stadtmühle die Leichen zweier vollſtändig ausgewachſener neugeborener Kinder, zweifellos Zwillinge, geländet. — Todesfahrten im Automobil. Auf der Chauſſee zwiſchen Regenwalde und Plathe in Pommern überſchlug ſich ein vom Geſchäftsführer Villnow⸗Plathe geſteuerter Kraftwagen. Vill⸗ now und ſeine Begleiterin, eine Lehrerin Neumann aus Plathe, waren auf der Stelle tot.— Der Direktor der Heſterreichiſchen Waffenfabrik.⸗G., Kommerzienrat Robert Sierke einer der be⸗ kannteſten Induſtriellen Oeſterreichs, iſt zwiſchen Brünn und Wien mit ſeinem Auto verunglückt und war auf der Stelle tot. — Amundſens Ilug zum Nordpol. Amundſen hat am 28. April ſein Winterquartier am Kotzebueſund, nordöſtlich vom Nordeingang zur Beringſtraße, verlaſſen und ſich nach Wainright begeben, wo er Mitte Juni nach dem Nordpol zu fliegen beabſichtigt. Der Flieger Omdahl, der ihn begleiten ſollte, ſoll geſtorben ſein. — Theaterbrandkakaſtrophe. In Camden(Carolina) brach bei einer Kindervorſtellung in einem Theater auf der Bühne infolge Umfallens einer Lampe ein Brand aus. Das ganze Gebäude ſtand bald in Flammen. Hunderte von Männern, Frauen und Kin⸗ dern ſuchten ſich über die enge hölzerne Treppe ins Freie zu retten. Schließlich brach das Gebäude zuſammen. 42 Kinder, 15 Frauen und 16 Männer fanden dabei den Tod. Erößfnung er Jahresſchau 1923„Spie! und Sport“ perſönlichem Erleben heran und lernt es einordnen. Weihnachtskrippen zaubern eine Märchenwelt hervor. fälſchtes Volkstum ſpricht hier. das aus dem Preisausſchreiben der Jahresſchau hervorging, bringt, mund v. Preußen gewann mit„Schwabenjunge“ eine Qualitäts⸗ reiterin Frau Oppenheimer auf„Seidenſpinner“ nur um eine Sekunde in der Zeit gegen Frl. Flodqviſt auf„Contre Coſte“. Schweiz Ernſt Kaufmann. Mit zahlreichen Abbildungen. das lehrreich und unterhaltend zugleich iſt, einen beſonderen Wert. Sportliche Rundſchau Dresden, 17. Mai. Heute mittag 12 Uhr wurde in Anweſenheit zahlreicher ſächſiſcher Regieruungsvertreter, Vertreter der Reichsbehörden, der Stadt Dres⸗ den, der Induſtrie und der Preſſe im Rieſenſaale des Ausſtellungs⸗ palaſtes die 2. Jahresſchau deutſcher Arbeit eröffnet. Daran ſchloß ſich ein Rundgang. Erſte Eindrücke Schon ein flüchtiger Rundgang lehrt, was dieſe Ausſtellung „Spiel und Sport“ in wirtſchaftlicher, äſthetiſcher und kultu⸗ reller Beziehung bedeutet. Sie bringt unzählige Anregungen, innece Verknüpfungen von Handwerk und Kunſt, alles in einem vornehmen, ſtilvollen, durchgeiſtigten Rahmen. Sie iſt erfüllt von Seele. Jeder Gegenſtand iſt nicht um ſeiner ſelbſt willen da, um Käufer zu locken, er ordnet ſich unter und klingt in einem vielſtimmigen Akkord wieder. Er wird Subſtanz einer Idee: Spiel und Sport, ein Stück Kunſt und Leben, ein Stück Schickſal des deutſchen Volkes. Jeder Beſucher, nicht nur der Fachmann und Käufer, tritt an die einzelnen Dinge mit Verlörperte Volksgebräuche klingen im Gegenſtändlichen. Künſtler und enſch ſprechen hier. Der eine iſt nicht von dem anderen zu trennen. Alle Sportgeräte und Spielwaren ſind auch künſtleriſch im Raume einge⸗ ordnet. Das iſt das Reizvolle dieſer deutſchen Jahresſchau, daß ſte konzentriert unter künſtleriſchen, volkskundlichen Geſichtspunkten ge⸗ boten wird und nicht den Hauptzweck der Muſtermeſſen in den Vor⸗ dergrund ſtellt: moderne Warenanpreiſung. Die Ausſtellung„Spiet und Sport“ wird ſeltene Popularität erhalten, weil ſie zu jedermann ſpricht. Künſtleriſche organiſierte Zuſammenfaſſung deutſcher Arben. Nicht marktſchreieriſche Reklamerufe, die bisher in den meiſten Aus⸗ ſtellungen Verwirrung, Unruhe und Ermüdung brachten. Hier iſt alles Einordnung, Läuterung, Vertiefung, Vergleich, Verknüpfung. Das kann die Jahresſchau deutſcher Arbeit ſorgfältig tun, da ſie ſich auf ein einziges Fachgebiet beſchränkt und erſt in einem zehnjährigen Turnus das geſamte Gebiet des Gewerbes und der Induſtrie erſchöpfend vorführt. Ein Hauptanziehungspunkt der Ausſtellung iſt der ſtimmungsvolle Raum„Deutſche Weihnacht“, den Prof. Seyffert, der Gründer des Landesmuſeums für ſächſiſche Volkskunſt, erſtehen ließ, ein Kuppelbau mit tiefblauem Stern⸗ himmel, ein Raum, der in wundervoller Stimmungskraft die volks⸗ tümliche Holzſchnitzkunſt des Erzgebirges zur Geltung bringt. Die durch Motorkraft getriebenen beweglichen Gruppen der berühmteſten Ein. unver⸗ Großen Eindruck machen auch die Hallen der Sportfahrzeuge, die beſonderen Spielzeugausſtellungen und die Kulturabteilung, die u. a. das ſelbſtgefertigte Spielzeug, ferner die Abteilungen„Spiel und Forſchungen“ und„Spiel und Schule“. Ueberall aber in den einzelnen Räumen Qualitätsarbeit und Höchſtleiſtung. Was vor allem wohltuend berührt, das ſind die künſtleriſche Geſchloſſenheit der Ausſtellung, die Anordnung, die den Duft der ausgeſtellten Dinge in ihrer natürlichen Umgebung atmen läßt, die Farbenfreudigkeit und innere Harmonie im Raume. Künſtler von Ruf waren hier am Werke. Pferoeſport *Deutſche Neiter und Pferde in Schweden. Das interna⸗ tionale Reit⸗ und Springturnier in Malmö, das unter Beteiligung der beſten deutſchen, ſchwediſchen und däniſchen Turnierpferde und Reiter vor ſich ging, nahm einen für den deut⸗ ſchen Turnierſport glänzenden Ausgang. Der Held des Turniers war Frhr. v. Langen, der zehn ſilberne Ehrenpreiſe errang. Im Haupt⸗Jagdſpringen beſetzte Frhr. v. Langen mit Goliath und Hanko die zwei erſten Plätze gegen beſte ſchwediſche Konkurrenz. Er gewann ferner mit Goliath die Dreſſurprüfung und mit Herrn J. Oppen⸗ heimers⸗Frankfurt„Pompom“ ein Jagdſpringen. Prinz Sigis⸗ Johannes Reichelt prüfung. Im Damenſpringen unterlag die ankfurter Turnier⸗ Radſport Der Radrennſport. Fliegerrennen von dem eeeee r. lag Grethlein u. Co. Leipzig⸗Zürich. Der weithin bekannte und all⸗ ſeitig beljebte Schweizer Meiſterfahrer vermittelt hier ſeiner großen Anhängerſchaft, wie überhaupt der nach Hunderttauſenden zählen⸗ den Gemeinde des Radrennſports die reichen Erfahrungen und Er⸗ lebniſſe, die er auf ſeinem Wege zum Erfolg geſammelt hat. Er will dem jungen Rennfahrer einerſeits und den Freunden des Radrenn⸗ ſports andererſeits das Buch gleich leſenswert machen. Dieſe Ab⸗ ſicht iſt vortrefflich gelungen. Dort, wo Kaufmann aus der Praxis ſpricht, ſchürft er in den Tiefen des Radſports, ſchildert die Ent⸗ ſtehung und Entwicklung des Fahrrades und ſeiner Bereifung, des Radrennſports, der Radrennbahnen und des modernen Radrenn⸗ weſens. Zahlreiche Abbildungen und Zeichnungen geben dem Buch, 8 Lawnutennis Der Abſchluß des Göteborger Mit außerordentlichem Erfolg für die deutſchen Spieler iſt das Hallen⸗ Tennis⸗Turnier in Göteborg beendet. Deutſchland errang 4 erſte und 2 zweite Preiſe, Ungarn einen., Schweden zwei 2. und Dänemark einen 2. Preis. Von den Einzelheiten der letzten Tage ſind noch zu erwähnen, das vorzügliche Spiel des Herrn von Kehr⸗ ling, der nach außerordentlich temperamentvollem Spiel Berg⸗ mann mit:1,:6,:3,:4 aus dem Felde ſchlug. Auch Frau Hagelin, welche in ihrem Spiel gegen Fräulein Strömberg den 1. Satz mit:7 für ſich buchen konnte, mußte die beiden anderen an ihre Gegnerin:6, 46 abgeben. Nicht beſſer ging es im gemiſchten Doppel Frau Rahe⸗Moldenhauer, welche nicht ganz ohne Schuld Moldenhauers von den Däuen Frau Morville⸗Peterſen:4, 6·1 geſchlagen wurde. Im Damen⸗Einzelſpiel verlor Frau Ra he gegen Frau Galvao:6,:6 und Frau Lindberg 9996 Frau Neppach mit dem gleichen Reſultat. Der ſchwediſche Meiſter O. Andersſon wurde mit dem Dänen Uttenreitter:0,:2,:2 ſchnell fertig. Der Norweger C. Langaard unterlag dem Dänen S. Olſen:6,:2,:6,:6. Das Herren⸗Doppelſpiel brachte den Sieg Andersſon⸗Ch. Wennergren gegen Helgeſſon⸗ Rhodin und den der Ungarn von Kehrling⸗Gönes über W. Börgeſſon⸗R. Stokkebye. Im gemiſchten Doppel konnten nach hef⸗ tigem, ſehr intereſſantem Kampf die Norweger Frau Dahl⸗ Nielſen das beſte ſchwediſche Paar F. Fick⸗Ch. Wennergren:6, :3,:7 bezwingen. Leider kamen unſere Herren im Einzelſpiel nicht bis in die Schlußrunde. Der temperamentvolle von Kehr⸗ ling ſchlug Demaſius:1,:4,:6,:3 und der Däne den bisher ſo ſiegreichen Moldenhauer:6,:5,:2, 86. Beſſer ſchnitt Frau Neppach im Damen⸗Einzel ab. Nach klugem, ſehr ſicherem Spiel und Sieg über Fräulein Strömberg:2,:3, welch letztere mit Frau Galvao leicht:1,:1 fertig wurde, konnte ſie um den 1. Preis ringen. Frau Hagelin⸗Bergmann, welche im gemiſchten Doppel den 2. Preis errangen, konnten Frau Neppach⸗Demaſius in der Vorſchlußrunde:6,:6,:4 ſchlagen. Im Herren⸗Doppel wur⸗ den Demaſius⸗Moldenbauer Sieger über die Ungarn von Kehrling⸗Cönes:6,:5 zurückgezogen, ehe ſie in der Schlußrunde auf den 2. Platz gegen Bergmann⸗Rahe, die zuvor Rovſing⸗Bache beſiegt, kamen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Möeln⸗Pegel 16. 17.id J18. 22[28. Redar- Hegefſ ĩs J 7 Iũõ ſis 25. Schuſlerinſel“.35.08.18.12f.95.90 Maunbeim.90 3. 3.95,3.90.68 8 00 ſtehl..313.15½3.30.24.093.4 Heilbronn Maxan.84.88.3 130 35 725 Mannbeim.973.61.033.98.75.62 Kaub Röln.02.60 Moannheimer Wetterbericht v. 23. Mai morgens 7 Uhr VBarometer 1757,6 mm. Thermometer: 19,0 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 11,6%. Höchſte Temperatur geſtern 16,6 C. Niederſchlag: 2,0 Liter Handel und Industrie Gründung der Aktiengesellschaft und Kapitalverkehrssteuergesetz Bei Gründung einer Aktiengesellschaft oder Urhohqer ihres Grundkapitals sind die vom ersten Erwerber offen der (im Agio) verdeckt übernommenen Kosten der Gründung dem Gesellschaft oder der Erhöhung des Grundkapitals nach 4. Kapitalverkehrssteuergesetze nicht steuerpflichtig. lsteuer pitalverkehrssteuergesetz trifft mit der Gesellschafts mpe von den Kapitalgesellschaften wie der Gesellschaltssi Ge⸗ des Reichsstempelgesetzes die„Kapitalanlagen“ durch 30 sellschaftsbildung(Drucksachen des Reichstags 1921 Begründung des Regierungsentwurfs S. 21), will also 843 er falls die Kapitalinvestition, d. h. dasjenige besteuern, Was 1 20. Gesellschaft als dauernder Betrag für mre Betriebsmitte der⸗ Hließt. Daher besteuert es auch bei den inländischen Nie 55 Iassungen ausländischer Gesellschaften nach§ 6e nuf chen Was der inländischen Niederlassung von ihrer ausländise d. Gesellschaft an Anlage- und Betriebskapital zugewendet un Der hohe Betrag der Gesellschaftssteuer für die Bildunſet in Erweiterung der Kapitalgesellschaften(8 3) ist begrün öhten der stärkeren wirtschaftlichen Kraft und der erhò 4 Sicherheit der Kapitalanlage in dieser Form. Er ban der deshalb nicht auf Geldbeträge beziehen wollen, die nich en, dauernden Kapitalanlage in dieser Form über⸗ sondern nur durchlaufende Posten zur Deckung vorn gehender Aufwendungen darstellen. Mit diesem grundlegenden Zweck der Steuer stimm' 63 durchaus überein, wenn die Begründung weiterhin 2 Snts⸗ ausführt: Die Vorschrift enthält die Bezeichnung der Res ge⸗ vorgänge, die regelmäßig von der Gesellschaftssteuer troffen werden sollen. Zu den steuerpflichtigen Zahlus 9 und Leistungen gehören bei Aktiengesellschaften und Ge 18 schaften m. b. H. nicht nur Beträge, die bei der Errich 8 der Gesellschaft oder der Erhöhung des Kapitals à u ern Grundkapital oder Stammkapital zu leisten sind, n dgher auch die Beträge, die die Aktionäre oder Gesellschafter en das Grund- oder Stammkapital hinaus zu leisten Balls- (Agio). Auch aus dem geänderten Aufbau der Gesellschee- steuer und dem Wortlaut der einzelnen gesetzlichen en schriften läßt sich, wenn man bei der Auslegun nille hervorgehobenen Grundgedanken ausgeht, kein anderer uer⸗ des Gosetzgebers entnehmen. Daß das Kapitalverkehrsste au⸗ gesetz von dem Prinzip der Urkundenbesteuerung àa Seltun⸗ gen ist und die Steuerpflicht an die Zahlungen und gen des Erwerbers anknüpft, bedeutet sachlich keine A ucb rung in der in Betracht kommenden Beziehung. Denn 0 nach Tarifnummer 1 A 1 des Reichsstempelgesetzes erunl. die Berechnung der Steuer nach dem Betrage des G tien kapitals und des Betrags, um den der Nennwert der Al durch den Betrag überschritten wird, für welchen sie den ersten Erwerbern übernommen werden. Waäre es iftg= Gesetzgeber wirklich darauf angekommen, der 8 u⁵ steuer alles und jedes zu unter werfen, was der Erwer ber 4 Anlaß des Erwerbes von Gesellschaftsrechten zu leisten en pflichtet ist, was also der Erwerber von seinem supjele U- Standpunkt aufwenden muß, um in den Besitz des 64 schaftsrechts zu kommen, so hätte der Gesetzgeber im bei Umschreibung der steuerpflichtigen Zahlungen der Leistungen auch bei der ersten Alternative des 6 a veochen, subjektiven Verpflichtung des Erwerbers gesprgahin wie er es bei der zweiten Alternative getan hat die lautet, daß„ sind Zahlungen und Teistundggp denen die Gesellschafter auf Grund des Geraee verhältnisses verpflichtet sind, und hatte auch e⸗ ersten Alternative von den Zahlungen und Leistungen en sprochen,„zu denen der Erwerb von Gesellschaftsrechien qh- ersten Erwerber verpflichtet“. Statt dessen ist Er- ſektiv die Rede von Zahlungen und Leistungen, die zum per Werbe von Gesellschaftsrechten durch den ersten Er egem erforderlich sind. Das gestattet und nötigt naeb, aul Grundgedanken des Gesetzes dazu, die Worte opfernch isl. das zu beziehen, was zur Kapitalinvestition erfor erlighebe In den Gesellschaftsrechten drückt sich die Wirtscha! aus. Nutzungsmöglichkeit des vergesellschafteten Kapitals 4J80 Das Korrelat für den Erwerb der Gesellschaftsrechte, die dasjenige, wWwas zu dem Erwerb erforderlich ist, api⸗ Leistung des den Gesellschaftszwecken zuzuführenden, dem tals, nicht mehr und nicht weniger. Damit sind alle neistur- Erwerbe von Gesellschaftsrechten verbundenen Nebenl erbel gen ausgeschlossen, die zwar im Einzelfalle den ET zhre treffen, ihn aber nicht notwendig treſfen müssen, Wel auch Tragung, ohne den Gesellschaftszweck zu berühren esem anders hätte geregelt werden können, und also in er⸗ Sinne nicht zum Erwerbe von Gesellschaftsr fkorderlich sind. lle. Ge Die Meinung, daß der 5 6a auch Nebenleistungen 8 10 Tragung der Gründungskosten habe treffen wollen, aus gich- Abs. 1 Satz 2 herleiten zu wollen, der auch von steuerlggt⸗ tigen Zahlungen und Leistungen spricht, die vor t un Zlehung der Gesellschaft fällig und bewirkt werden, Bearuf Leswillen fehl, weil in keiner Weise zu ersehen ist, lischal der Gesetzgeber bei den vor der Entstehung der Gese erall källigen oder bewirkten Zahlungen oder Leistungen def an die Gründungskosten gedacht haben sollte. Sowo 81, Gesellschaft mit beschränkter Haftung wie bei der 8 gründung einer Aktiengesellschaft muß auch das lich selbst wenigstens teilweise vor der Entstehung, näm Für die Reisel 9 Die Hachsendung des„Mannhelmer Genera-Anzeiges während der Reisezeit kann ee, jedem gewünschten Aufenthaltsof: unter Kreuzband erfolgen. it. Bestellungen sind nur schr! lich an die Geschäftsstelle E 6, 2 2 machen. Der Versand kann täglich er folgen und täglich eingestellt werden. Zur Vermeidung der Porto- u Einzugskosten bitten wir die 9ug dühren für den Versand im voràu zu entrichten.— Diese betragen: kir l benelz Abonnlertes Erempir. U. 10g.— Für 1 desnrderes kranplr. 2460.— ſü Mübtsbennentin.. l. 80ll Mannheimer General-Anzeigef 8227 — auf den qm. Süd 3, bewölkt. 15 ang ver] Wer Ling Hah ausf 8 — S . Mitnn 940 een 23. Mai 1823 Mannheimer Genergi-unzeiger.(MRintag⸗Ausgabe.) 5 5. Seike. do — Nr. der * 5 dai drsgang ins Händelsregister, eingezahlt werden(Ges. 8 4b Gesellschaften mit beschränkter Haftung 8 7 Abs. 2, läg sich 25 Handelsgesetzbuch§ 195 Abs.). Ebensowenig ansicht ei für die Bekämpfung der hier vertretenen Rechts- gesetgeg in Grund aus 8 89 Abs. 4 des Kapitalverkehrssteuer- 1. 9 Sewinnen. Nach ihm soll, wenn in der Zeit seit dem Cusatz. 1921 eine Steuerschuld nach Tarifnummer 4a Bety Abs. 1 des Reichsstempelgesetzes entstanden ist, der 1 Steuerschuld auf die nach Teil IA des Kapital- derden Reuergesctzes zu entrichtende Steuer angerechnet Doppelbe ichlig ist, daß diese Vorschrift den Zweck haf, eine einer 801 Steuerung zu vermeiden. Unrichtig aber ist, daß von K08 chen nur die Rede sein könne, wenn die Gründungs- bantsetee bei dem Schlußnotenstempel so auch beim Gesell- Au Ftempel im Gegenstand der Besteuerung inbegriffen deebnune Cesetzgeber hat, indem er die Zulässigkeit der An- delste 5 des Schlußnotenstempels zur Vermeidung der Dop- haben aussprach, nur an die Hauptsache gedacht, nicht m jene Nebenleistungen vorgeschwebt, die von der NI Auree Wie dnung auszuschließen nicht die Mühe verlohnt bätte. ausgeg Reichsfinanzhof schon für das Reichsstempelgesetz deler Prochen hat, bestehen auch für das Kapitalverkehrs- Besetz keine Bedenken, die im Agio verdeckt übernom. (Crteil zründungskosten von der Steuerpflicht auszunehmen. des Reichsfinanzhofes vom 12. Jan. 1923 IIA 247/2. Erhöhnn, höhung des Großhandelspreisniveaus 2 um 15 v. H. handelspreisindex der„J. u..“: 9684,71. Nacha 55 8 1 reise ndem der Aktion zur Stablisierung der deutschen lurse dem Aufhören der Stabilisierung der Devisen- den der Mitte des vergangenen Monats die eine der bei- öchelehLiohen Stützen genommen war, mußte auch die 101g Vorausselzung dié zu einem nachhaltigen Er- 10 edingt notwendig war, schwinden. Nach anfäng- Der Groß dchen Meartender, schwankender Haltung hat sich des deul- eie arktes wiederum jene als„Flucht aus der Mark“ be- Jermofte Psychose bemächtigt, die alle Bemühungen zur unm adung von Preiserhöhungen auf der ganzen Linie Kütze ich macht. Nunmehr ist auch die zweite sachliche deinwj er Preisstabilisierung gefallen, indem die unter ge- dlle rutscha ktlichen Gesichtspunkten festgesetzten Preise fur Vörgerundstoffe Kohle und Eisen nicht unerheblich erhönt feillger Sind. Wir. ind also wiederum in eine Periode gegen- Prae sich bedingender Erhöhungen von Preisen, Löhnen, tarifen usw. hineingeraten. lag kuer abgelaufenen Berichtswoche(beginnend mit Sams- —5 12. und endend mit elue dem 18. Mai) hat sich ug obhandelspreisindex der„Industrie- und Handels-Zei- guftevon 8418,93 auf 9684,81, also um 18,01 v. H. erhöht. Her dur Wert des Mark, gemessen am Dollar, dessen wochen- 15 Nuiutlicher Mittelkurs in Berlin von 37309,00 auf lark ies. bel um 21,70 v..; der Entwertungsfaktor der Dol 85 elte sich somit auf 1: 10 815,67, die Spanne zwischen eh gFursniveau und Großhandelspreisspiegel vergröberte mnach um 663 auf 1131 Punkte. 2. 03 hers Tudodigsburger Porzellanmanufaktur.-G. Ludwiigs- Waltu der Generalversammlung fanden die Anträge der * Rung einstimmige Annahme. Darnach wird das Ka- von 10½ Millionen auf 21 Millionen erhöht. von jungen Aktien sind eine Million ſalet die weiteren 10 Millionen werden in der Weise ver- e 3333 Aktien im Verhältnis:1 zu 500 Prozent ber de Aktionären durch ein Konsortium angeboten wer- n angehören: die Handels- und Gewerbebank Heil⸗ eun A G. Heilbronn, die Süddeutsche Disconto- mehrstimmrechtige Gesellschaft in Mannheim, das Bankhaus Carl T. Herrmann u. Co. Baden-Baden und die Bankfirma Heidings- felder u. Co. Frankfurt a. M. Die restlichen 6667, Aktien sollen im Iiiteresse der Gesellschaft bestmöglichst fréihändig verwertet werden. Die Verwaltung erklärt in einer Aus- kunft über den Geschäftsgang, daß das Werk z. t. voll be- schäftigt und bis zum Herbst mit Aufträgen versehen sei. Auch vom Ausland namentlich aus England, seien in letzter Zeit Bestellungen von größerer eingegangen. Dem Aufsichtsrat Wurden neu zugewählt die Herren: Carl Theo- dor Herrmann, Baden-Baden und Dr. Friedrich Neubürger, Frankfurt a. M. Maschinenbau-.-., Balcke, Bochum. Die Gesell- schaft schlägt bekanntlich für 1922 auf 167,34(6,12 i..) Mill. Mark Reingewinn 500 Proz.(40 Proz.) Dividende vor. In der Bilanz erscheinen u. a.(in Mill. Mk) 622,82 (19,13) Vorräte, 8000(17,77) Schuldner, 114.33(5,26) Bank guthaben. 100,30(.43) Anzahlungen sowie andererseits 897,42 (20,42) Glaubiger 21996(11,82) erhaltene Anzahlungen, 174,86 (—) Bankschufden, Während des Berichtsjahres wurden neue Erweiterungsbauten des Werks für Holzbearbeitung und Ap- pargtebau in Hamme bei Bochum und der Werke in Franken- thal und Neubeckum vorgenommen. Die Neuanlagen kamen gegen Ende des Berichtsjahres voll zur Auswirkung. Der Bestand an Aufträgen am Anfang des neuen Jahres nebst den inzwrischlen hinzugekommenen großen Bestellungen geben den Werken kür längere Zeit volle Beschäftigung. Da die Werke zum Teil innerhalb und zum Teil außerhalb des zur- zeit besetzten Gehietes liegen, so läßt sich den Schwierig⸗ keiten der Lage in mancher Beziehung begegnen. -G. für Anilinfabrikatiôn, Berlin. Der Abschluß für 1922 zeigt einen Bruttogewinn von 2157(i. V. 149) Mill. A. Nach Abzug der Generalunkesten von 776(68) Mill. 4 und 100(18/ Mill. Abschreibungen steht ein Reingewinn von 1280(63) Mill.& zur Verfügung, aus dem eine Dfvidende von 300%(309%) auf die Stammaktien und 3½9% auf die Vorzugsaklien gezahlt werden soll. Dieses Ergebnis kom- meptiert die Verwaltung im Geschäftsbericht, um es seiner außerordentlichen Höhe zu entkleiden. Sie rechnet dio Zif- ſern in Dollar um und stellt fest, daß der Gewinn des Jahres 1913 schon 1144520 Dollar betragen hat. und daß demgegen- über der Gewinn für 1922 nur 174577 Dollar ausmacht. Nach einem Dollarstand von 30000 würde der Reingewinn nur noch 42062 Dollar betragen. Immerhin war das Jahr 1922 ein Jahr des Fortschritts für die Gesellschaft. Sie stellt kest, daß sich Produktion und Mengenumsatz in aufsteigen- der Linie bewegten. Die Bilanz zeigt Kreditoren von 9342(3460 Mill.. ferner Akzepte von 1754 Mill. 4 Das Werkerbaltungskanto erscheint unverändert mit 20 Mill. 4. Die Aklivenseite zeigt dageger Debitoren mit 8494(323) VMIII.„. Vorräte mif 2451(48/ Mill. 4 Kassa-Wechsel und Bankwathaben mit 1174(169) Mill., Beteiligungen mit 127 16% Mihh. 4. Auch die Anlagekonten zeigen nicht unerbeb- liche Erhböhungen. Gebäude erhöhten sich um 25 auf 287 Min. Maschinen und Geräte von 15 auf 275 Mill.„. Bei diesen Erhöhungen der Anlagekonten ist zu bemerken, daß vorher die notwendigen Abschreibungen gegen die gegen- wrzrtige Uebertenerung gemacht worden sind. Deulsenmarkt Mnnnheimer Devisenmarlet, 23. Mai. Es notierten am hiesigen Platze(alles Geldkurse): New Vork 57150(57(000, Holand 22375(22300) London 265000264000), Schweiz 10325(10300) Italien 2750(2750, Prag 1710(1700] Das Geschäft am hiesigen Platze ist sehr belebt. Die Ten- denz ist ſedoch sehr unsicher und augenblicklich abge⸗ sechwächf. eeeeeeeee Frankreloh Zelglen.78.75 45 8 Neuer Mehlpreis geworden. sind um 30 Prozent können. Verantwortlich für Fiſcher: Newyork, 22. Mai. geringen Eutätigkeit für das Feuilleton: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. F117111] ͤᷣv fhfßffTdffT0ſGT0Tf0ſdßdTTTTTTTTTTTTTT—————TT————TT————......———— p——— New Lork, 22 Mal.(WS) Devisen. 19. 22. Sohwelz 18.04 18.04 Englang.63.63 gestiegen. Berliner Metallbörse vom 2 Preise in Rark für 1 Kg. Spanlen Itallen 19. 22. 15.28 15 22 .86.87 Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 000175%6(.0020/16) Cents.(Dies entspricht einem Kurs von 56940.—(49535.61 Mark für den Dollar.) Waren und Märkte Der Richtpreis für Weizenmehl, Spe⸗ zlal 0, wurde auf 340 000 Mk.(bisher 310 000 Mk.) für je 100 kg mit Sack ab Mühle festgesetzt. Preisveränderungen am Baustoffmarkt. der Baustoffe ist im Laufe dieses Monats wieder lebhafter Dringende Angebote sind so gut wie ganz ver. schwunden. Die Preise für Ziegel-, Kalksandsteine, Kalk und Gips sind der„Bauwelt“ zufolge im Wesentlichen unver- ändert, dagegen ist Baueisen um 20 Prozent höher. Auslandseisen ist wieder am Markt. Bauholz, lässigt War, hat wieder stèeigende Tendenz, ohne wegen der die Weltmarktparität erreichen zu Zum ersten Mal seit längere, Zeit ist serung des Beschäftigungsgrades eingetreten. Stellensuchenden im Baugewerbe hat abgenommen; auch in der Bautischlerei erhöht sich die Beschäftigungsmöglichkeit. Der Verkauf Auch Gas- und Abflubröhre das sehr vernach- eine Bes- Die Zahl den 2 Mai 18 2². Aluminjium 22. Elektrolytkupfet—.— in Barren 25470.— Raffinadekupfe Einn, auslänt. 51000-55006 Bloi Hüttenzinn 53000-54000 Rohzink(Vb.-Pr.) NMiokel 27000 30000-31000 do.(fr. Verk.) Antimon 5190-5700 6300-6600 Plattenzink Silber fur! Ar. 385.995 1100-1139 'ie tin p. Ar. 150 00 146000 EUn Lst. für d. engl. v. 1015 kg.) bestseleot, 71.— 20.—] Slei 26.45 26.26 Kupfer Kass 67 75 67.5 Miokel 135.— 135.— Zinx 31.85 31.50 do. 3 Monat 68.50 58.25] Zinn Kassa 202.65 196.55 Aueoksiiber 10.75 10.75 do. Elektro! 77.— 76.— do. 3 Honat 202.5 196.15] Regulus 37% 37.5 Amerikanischer Funkdienst New Lork, 22. Hal.(WS) Funkdlenst.(Machdruck verhoten). 19 22. Zuf. zus. 4000 7000 stand wt 13.— 13. Kafte looo 11.63 11.45 Elektrolyt 15.50 15.50 Ored. Bal..50.50 Mal.90.90[ Zinn loko 42.75 187 Zucker Centr7.28.26 Jull.40 3 33] Blei.285.25 Terpentin—.— 112.— Septbr..44.33 Zink.0.72 Savannah—.— 105.25 bexember.06.92] Eisen 33.— 33.— N. Ori Saum 28.25 27.— Müärz.08.95[ Weißbleoh.75.75 Welzen rot—.——— Baumw. loco 27.35 28.65 Schmalz wt 12.10 12 22 Hart loko 135.75 187.25 Mal 27.14 28.45 Talg.45 7 50 Mals loko 94.50 95.25 zun! 26.10 27 50 Zaumwsatöl 11.75 12.25 mehl nledr. Pr.40.40 zull 25.64 2691 Jull 11.25 11.46 nöohst Pr..65.65 August—.— 26.15 Petrol. oases 15.50 15.50 Zetrdfr. Engl 175 1J1/¼½ Septemb. 23.8 24.58 tanks 5..— Kontinent 10.— 10.— Chicago, 22. Hal.(WS]! Funkdlens!(Nachdruok verhoten). 10 22. Welzen Mal 117.75 119.35 Roggen Sept. 73.75 80.25 Sohwelne Juli 116.25 118.35 Sohmalz Mal 11.05 11.20 leloht nledr..40.20 als maf 79.75 80.155„ lull 11.— 11.27 nöchst. 775.60 ul! 79.5 80.25 Pork—.——.— schw. nledr.15.10 Hater Jull 42.— 42.85 Rloppen Ha.15.15 höchst. 7 55.45 „ Sopt..— 4063 Speok nledr..25.25 Zuf. Chloago 57000 30000 Roggen Jull 78.85 79.37 nhöchat..75.75 Westen 145000 124000 ———ñ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere! Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b§ Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kur: Fiſch den politiſchen und volkswirtſchaftlichen r. Fritz Hammes;: „ Mannheim, E 6. 2. ex. 9 2 Kurt für Kommunalpolitik: mt Und 1 1 üroräumlichkei ei Foſtau ind Büroräumlichkeiten, Toreinfahrt 1. m, eptl. auch kl. Fabrikanweſen von in gutem Hauſe. Selbſtreflektanten 3468 an die Sel alsgele d. Bl. We, u Kaufen gesucht. ge H. O. 138 an die Geſchäftsſtelle. 5 A ka 58 Anrie ekstände, defekteBade- dernentungen und Pressionszinn. Wesschfatue jeh Altpapier, Akten- lastamfesbücher unter Garantie des prens zu hohen Tagespreisen. A. Nyrkowski . al 4848. Woln. F 3. T. ehe Sorten Eisen, Metalle, wird vergütet. ren und Maſchinen⸗Erſatzteile dan zu Kaufen gesucht. 0 te unt. H. N. 137 an die Geſchäftsſt. Geſchäfts. e Sen der Achtung! 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Ende nach 9˙½ Uhr Ferdinand, nig von Aragogien Wilhelm Kolmar Isabella, Cönigin von Castilien. seine Gemalilin Prinz Don juan, Infant von Spanien, beider Sohn Columbus Beatrice, seine Frau Meister Pinzon, Schiffer aus Palos ſosef Renkert Franzisco, Diener Don Juans Gerhard Ritter Santangel Paul Rose Auintafill) Otfilere des WnigsGeorg Köhler König von Granada K. Maria Andor Richard Eggarter Rudolf Witigen Marlanne Born Neumann-Hodiiz Die Königin des goldenen Hauses Else von klagen Der Oberpriester Georg Köhler Der papst— Kans Godecl 43 Erster Ernst Sladeck Zweiter Mörder Kermann Trembich Dounerstag, den 24. Mai 1923 V. O. N1 0051—10%60 und 1841 11 50 VV3, 58—5020 u 731 7430 DIEFLEDERMAUS Anſang Uhl Neuesrheaterin Rosengarien Mittwoch, den 23. Mai 1923 F. V. B 335—13850, B. V. B. 3925— 408 Zum ersten Male: Dorine und der Tulall Lus'spiel mit Uusik in 3 Akten von Fritz Grün⸗ daum und Wilhelm Sterk.— Musik von ean Gübert.— in Szene gesetzt von Karl Marx. Musikalische Leitung: Paul Biesegen, Anfang 7 Uhr. Ende nach 6½ Uhr. Dorine„Paula Kapper Emanuel Fritz Bartling Max Lipmann — Aliręd Landory Doktor Sutri. Hugo Voisin Der Diener Franz Anton Gaugl. 82 Nünstlertheater„Apeſfe“ Aittwee lfcgzkdmpftag-Fntschefdungskämpfe v. d. Born— Christeusen Stoll— Omletschenko OCzaruchin— Gebhard Henker— van Berg 8209 8193 65 ſ i aen fepckaln-este Der schlechteste Herd wird wie neu herge- richtet. Garantie für Brennen und Backen. Setzen, Putzen u. Ausmauern. kaüidlanae Hrebs, J 7, II, Diansstumf Telephon 88219. 574 —e UNION- TnExTen Große Spieſtage u. großer Erfolg mit 8200 Fidericus NeN 1. und 2. Teil nut noch dis einschliessl. Donnerstag! Täglteh 2 geschlossgne Vol8telungen um 5½-8 u. 8½-11 Uh Lasssnüffnung um 4 Uhr Bil lettvorverkaul Die um 5½ Uhr beginnende Vorstel- lung. zu welcher auch Jugendliche Zutritt haben, ist wegen der sicheren Platzgelegen- heit besonders zu empfehlen! Orchester ist verdoppelt Ab Freitag; 3. U. 4. Tell! —— taglich vorm. 11—1 UH Feur die vielen Beweise wohl- tuender Anteilnahme an den uns durch das Hinscheiden meiner lieben, treubesorgten Frau, unserer guten Mutter, Schwester, Schwiegermutter und Grossmutter 36431 fial Hadbauas decte geb. Specht betroffenen Schmerze, sprechen wir hiermit unseren herzlichsten Dank aus. Mannheim, 22. Nai 1923. Ilm Namen aller Betroffenen: Karl Keicher, Privatmann. Mannheimer Altertumsverein. Iu bldenll. Miuetemesammlung findet Mittwoch, 30 Mai in der Harmonie im An⸗ ſchluß an den abends 8½ eortrag von Dr. F. Waldeek ſtalt. Nur noch 2 Tage! onödagten-Ji 6 Akte aus dem Bühnenleben nach dem Roman von Max Grube. In der Hauptrolle: 8187 Srete Reinwalcl. ———————' abungegamenge Schwedisches Lustspiel in 6 Aklen Schanburg MIrzentele. U4, f, Donnerstag, den 24. Mal 8 flefert Trauringe be auch beil Goldzug—5 Oskar Solda, Goldſchmied G 4 19. S17 — 8 2lle 1 5 anelt und enrge freier Berufe Damen u. Herren Sie ſind nicht voll beſchäftigt? 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Juni 1923, nachmittags 3 Uhr, im „Deutſchen Haus“ 3452 Tagesordnung: . Jahresbericht; .Entlaſtung der Verwaltung, Genehmigung der Bilanz; .Verteilung des Dahlen; „Feſtſetzung der Höchſtkreditgrenze und des Höchſtbetrages der aufzunehmenden Gelder; 3 Statutenänderung; Verſchiedenes. Die Rechnung liegt von heute an 8 Tage zur Einſicht der Mitglieder in den Geſchäftsräumen offen. Mannheim⸗Feudenheim, den 22. Mai 1923. 89— 0 Reingewinnes; Der Vorſtand: J. Rihm Ed. Bohrmann. Darlehenskassen-Verein fl e Trauringe Alt ie Lallim „Rekin, fleſestade f 0 Werkstätte Nuin erhaus. Tel..—. Ae Penttemüaugen de Fale, Milchverſorgung Infolge günſtiger Milceinn ſind wir in der Lage, die Kinder im 10 8. Lebeusjahr mit Liter Vollmilch ſorgen. wieſen, ab Donnerstag, den 2 24 die entſprechenden Milchkarten menge abzugeben. Die Mil eeeee 1 150 deice 20 Wobige Eiſenbetonarbeiten für Neubauten Nähere Auskunft Baubüro Schafweide, 5 ſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, ſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. 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