S8& eeeN — 8 eeeee 2 e e ee — MNT ieeeeeel — — 8 4 1 0 5 1 Segugepreiſe: In mannbdeim und umgebung frei in⸗ — nnd zurch die poßß ohne beſtellgeld monatlich bort loooo. balbmonatlich mark 5000.—. nachforderung ehalten. poſtſcheckkonte Nr. 17590 Karisruhe.— Haupt⸗ Dafteſtelle manndeim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle Aar Mest waldbofſtraße Nr. 6. Fernſprecher nummer 7031, Marnbes. 704, 70s. Celegramm⸗dreſſe: Seneralangiger deim— Erſcheint wöchentlich zwölfmal —— Deſlagen: Der Sport vom Sonntag Abend⸗Ausgabe Geteilte Meinungen Gut in London OBerlin, 8. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B..“ wird London gedrahtet: Die deutſche Reparationsdenkſchrift hat bei u politiſchen Parteien und in der engliſchen Preſſe recht gute Aufnahme gefunden. Faſt alle Blätter, mit Ausnahme der nach ti vor gehäſſigen„Daily Mail“, betonen, daß ein in vernünf⸗ 5 ger Sprache gehaltenes, ehrliches und annehmbares eutſches Angebot vorliege, das, ſoweit England in Frage 2 e, ſehr wohl zur Grundlage einer fruchtbaren Dis⸗ uſſion gemacht werden könne. Es herrſcht gleichfalls Ein⸗ igkeit darüber, daß das neue deutſche Angebot mit ſeinen Vor⸗ halger, die Reparationsfrage auf dem Wege mündlicher Ver⸗ deandlungen zu erörtern, in vollem Umfange Annahme ver⸗ tene. Man iſt ſich in England aber gleichfalls darüber klar, 5 das Londoner Kabinett noch die ungeheuer ſchwere Aufgabe zu löſen habe, auf der Grundlage dieſes Angebots eine inter⸗ ükliierte Konferenz herbeizuführen. Jurückhallend in Paris 13 demſelben Blatt aus Paris gemeldet wird, wird die neue utſche Note in dortigen politiſchen Kreiſen als weſentlicher Forkſchritt auf dem Wege zu Verhandlungen der Reparations⸗ rage betrachtet. Man hält es für möglich, daß die darin enthal⸗ zenen Anregungen einen Ausgangspunkt für weitere Verhandlungen muden können. Vorausſetzung ſei allerdings, daß vorher die ge des paſſiven Widerſtands in dem von Frankreich dewünſchten Sinne geregelt würde. Ablehnend in Brüſſel 8 Der Brüſſeler Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ ſchildert den Andruck, den er in offiziellen belgiſchen Kreiſen über die deutſche nkſchrift gewonnen habe. Man ſtelle feſt, daß die Denkſchrift aus Rehreren Gründen keine günſtige Aufnahme gefunden habe. 1 Die Lage in der Pfalz u Am 6. Juni wurden aus Ludwigshafen ausgewieſen unter rücklaſſung der Möbel, ein lediger und 32 verheiratete Eiſenbahn⸗ deamte mit Frauen und Kindern, aus dem Direktionsbezirk Ludwigs⸗ daßen. Verhaftet wurde angeblich wegen Sabotage der Rotten⸗ füͤbrer Friedrich Koni in Kaiſerslautern. 5 Am 4. Junientgleiſte im Perſonenbahnhof Ludwias afen eine Lokomotive. Im gleichen Bahnhof am 5. Juni der dritte Wagen eines ausfahrenden Perſonenzuges Die Strecke Lud⸗ wigshafen—Mundenheim wird dadurch für einige Zeit geſperrt. Ueber die Beſetzung der Anilinfabrik Hachte in der am Donnerstag in Stuttgart abgehaltenen Generalver⸗ eanluna der Aktionäre der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik der Vor⸗ dubede des Aufſichtsrats. Prof. Dr. Müller folgende nähere An⸗ n: 5 In der Frühe des 15. Mai wurde die Fabrik Ludwigshafen ſelec die Franzoſen mit der Begründung beſetzt, daß ſie beauftraat t n. die Frankreich zuſtehenden, von Deutſchland aber nicht geliefer ien Reparationsfarben zwangsweiſe zu requirieren. Wir legten ſgen dieſen rechtswidrigen Eingriff in das private Eigentam wir lichen Proteſt ein und lehnten auftragsgemäß ſede aktive Mit⸗ kung bei dem Abtransport der Farbſtoffe ab. Unter dem Schutz franzöſiſchen Truppen und unter Heranziehung elſäſſiſcher, ſowie zuſerworbener einheimiſcher Arbeiter entnahmen die Fran⸗ Tod unſeren Lägern eine große Menge Farbſtoffe und Zwiſchen⸗ Afatte und transportierten dieſelben in mehreren hu 1d ert der enbahnwagen nach Straßburg ab. Nach Beendigung Die Verladungsarbeiten wurde unſere Fabrik Ludwigshafen am dalb kag voriger Woche von den Franzoſen wieder geräumt. Als⸗ ſtell nach Freigabe der Fabrik begannen wir mit der genauen Feſt⸗ dukte der Mengen, Sorten und Werte der abtransportierten Pro⸗ Dieſe Aufſtellung iſt noch nicht beendet. Schon jetzt aber kann Waren werden. daß der Verkaufswert der uns weggenommenen blt nach vielen Milliarden der S. Eine proviſoriſche Schadensmeldung haben wir an zuſtändi⸗ geg Stelle in Berlin bereits eingereicht. Angeblich zur Sicherſtellung Widerſtand und Sabotage hatten die Franzoſen bei Beſetzung Nebmtabrik drei Abteilungsvorſtände, die Herren Dr. Scharf, Dr. dem ner und Oberingenieur Krauß feſtgenommen und in unſe⸗ 5 Hauptgebäude internſerl Nach Ausräumuna der Läger um Ffabrik Ludwigshafen beſetzten die Franzoſen das Werk Oppau, aufzulach unſere dortigen Vorräte an Stickſtoffprodukten 8 auladen und abzutransportieren. Als Geiſeln nahmen ſie fünf imte des Werkes Oppau feſt. Außerdem wurden die drei bis 25 in der Fabrik Ludwigshafen inhaftiert geweſenen Herren nach Lrhe überführt. Die Wegnahme der Stickſtoffvorräte begegnet Franschli ch größeren Schwierigkeiten, weil es den bdeutſelen ſchwer wird, ohne unſere Mitwirkung, die wir nach den Euſchen Verordnungen und zur Vermeidung des Verluſtes unſeres Alſſchädiaunasanſprüche an das Reich ablehnen müſſen, die mecha⸗ zu ſden Ausſpeicherungsvorrichtungen in Gang ſbeichenlte n. Die Franzoſen werden daher genötigt ſein, die Aus⸗ der Stung mit Handarbeit vorzunehmen. Der Abtransvort Anſpr tickſtoffvorräte wird daher leider mehrere Monate in viefuch nehmen. Auch bei Oppau handelt es ſich um Werte von en Milliarden.“ Eriegsgerichtsurteile Finder Poſtmeiſter Th. Schlermann und der Poſtſchaffner Chr. el, beide aus Weiſenau, ſtanden vor dem franzöfiſchen Kriegs⸗ unter der Anklage: 1. Am 27. Februar wiſſentlich und vorfätz⸗ behördwie ohne Erlaubnie der zuſtändigen franzäſichen Veſatzungs⸗ leltun en eine durch den Poſtſtreik ſtellgelegte und direkte Telephon⸗ Veſſen Mainz-⸗Worms durch eine Geheimleitung an das Poſtam Nannte angeſchloſſen zu haben und 2. durch dieſen Anſchluß die aden ie Telephonleitung vom 27. Februar bis 21. März benutzt zu ehabi ohne daß die franzöſiſche Befatzungsbehörde davon Kenntnis habe. Die Angeklagten erklärten, auf, Befehl ihrer vorgeſetzten Nencen Dehörde gehandelt zu haben. Schtermann wurde zu 272 Tagen 6 Gefängnis und 5 Millionen Geldſtrafe und Tengel zu 45 efängnis und 2 Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt. 5 7 Der hauptſächlichſte Grund ſei, daß die deutſche Regierung in den weſentlichen Punkten, die die belgiſche und franzöſiſche Regierung in ihrer Mittwochskonferenz feſtgeſetzt hätten, ſtumm bleibe. Es ſei unmöglich, daß man mit Deutſchland verhandle, ſolange es im Ruhrgebiet paſſiven und aktiven Widerſtand aufrecht erhalte und die Ausübung der belgiſchen Rechte zu verhindern ſich bemühe, was bereits einer Anzahl belgiſcher Soldaten das Leben gekoſtet habe. Man erkläre auch, daß das Verlangen Deutſchlands nach einem vierjährigen Moratorium unannehmbar ſei und daß man Miß⸗ trauen gegenüber einem Schiedsſpruch und dem Konferenz⸗ vorſchlag habe, was nur dazu führen könne, die Forderungen Bel⸗ giens und Frankreichs zu ſchwächen. Nachklänge zur Brüſſeler Ron!erenz Das„Echo“ berichtet über den Verlauf der Brüſſeler Konferenz, daß die Sachverſtändigen feſtgeſtellt hätten, daß die Abfuhr der Koh⸗ len⸗ und Koksreſerven immer fruchtbarer werde und bei unbegrenz⸗ ter Fortſetzung eine Mindeſtverſorgung der belgiſchen und franzöſi⸗ ſchen Induſtrien darſtelle. So könne z. B. die Beſchlagnahme von Farben erhöht werden. Was den deutſchen Wider⸗ ſtand betreffe, ſo ſei ein gleichglautendes Zeugnis abgegeben worden, daß er nicht mehr lange aufrechterhalten werden könne. Die Schaffung einer neuen Währung habe man vorerſt nicht erörtern wollen, da dieſe mittelbar oder unmittelbar auf den franzöſiſchen Franken einwirken könne. Drei weſentliche Entſchei⸗ dungen ſeien aber getroffen worden: Erſtens eine Kontrolle des Zollſyſtems. Die zweite beziehe ſich auf die Eiſenbahnlinie Düren—Euskirchen, die auf gemeinſame Koſten von Frankreich und Belgien mit Dop⸗ pelgleis verſehen werden ſoll, damit die franzöſiſche Verwaltung die Ruhrkohle nach Frankreich ſchaffen könne, ohne den ſehr koſtſpie⸗ ligen Umweg über die engliſchen Eiſenbahnlinien zu nehmen. End⸗ lich betreffe der dritte Punkt das Statut der Eiſenbahner der franzöſiſch⸗belgiſchen Regie im Rheinland. Dieſes laſſe vorausſehen, daß in nicht zu ferner Friſt die Regie einer internationalen ſellſchaft Platz machen werde eeeeeeee 92 Der Kindeemors in Düſſeldorf Ueber die Erſchießung des ſiebenjährigen Schülers Herbes durch einen franzöſiſchen Soldaten wird von franzöſiſcher Seite eine Dar⸗ ſtellung gegeben, die den tatfächlichen Verhältniſſen nicht entſpricht. Hiernach ſoll der Soldat auf Poſten geſtanden und das Kind auf verbotenem Gelände ſich aufgehalten haben und auf dieſem abgeſperrten Raum von dem Soldaten erſchoſſen worden ſein. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß der Soldat nicht auf Poſten ſtand, ſondern, nachdem er ſich von dem Kind geneckt glaubte, ein Gewehr von der Wand nahm, damit hantierte, und dann ſchoß. Durch die franzöſiſche Darſtellung ſoll in der öffentlichen Meinung der Ein⸗ druck hervorgerufen werden, als ob der Soldat gealaubt habe, das Recht zum Gebrauch der Waffe zu beſitzen. Dieſe Möglichkeit wird aber durch die Ausſagen der mitbeteiligten Kinder und ſonſt bei der Mordtat anweſenden Zeugen widerlegt. Der ſtellvertretende Regierungspräſident von Düſſeldorf hat dem Vater des Schülers Herbes ein warm empfundenes Beileidsſchreiben überſandt und ihm gleichzeitig 500 000 Mark für die Beerdigungs⸗ koſten überwieſen. Noch eine Bankenberaubung Am 1. Juni wurden, wie ſchon kurz berichtet, von den Franzoſen aus der Reichsbanknebenſtelle in Mettmann 77200 000 Mk. entwendet. Der Vorgang ſpielte ſich in folgender Weiſe ab: Es erſchienen franzöſiſche Gendarmen mit einem Ziviliſten, der gebrochen in deutſcher Sprache erklärte, daß ſie beauftragt ſeien, die der Stadt Mettmann auferlegte aber bisher nicht bezahlte Geldbuße von 1475 Dollar einzuziehen. In der Tageskaſſe fanden ſie nur we⸗ nige hundert Mark. Darauf forderten ſie in der ausdrücklichſten Form eines Befehls den Bankvorſtand auf, die Treſors zu öffnen Der Bankvorſtand weigerte ſich und erklärte, daß es ihbm unmöglich ſei, den Befehl auszuführen. Hierauf wurde ihm von den Franzoſen mit der Bemerkung, daß ſie auch die Gewalt nicht ſcheuten, det Rock aufgeriſſen, und die Taſchen, in denen ſich Schlüſſel be⸗ fanden, wurden unterſucht. Die Treſors, wurden ſodann mit Hilfe der Schlüſſel von den Franzoſen ſelbſt geöffnet, jedoch befanden ſich darin keine großen Scheine mehr, ſo daß in großen Säcken Scheine von 1000 Mk., 500 Mk. und 100 Mk. weggeſchleppt wurden, die in⸗ folge der Poſt⸗ und Eiſenbahnſperre nicht hatten abgeführt werden können. Inzwiſchen waren etwa noch zehn Offiziere hinzugekommen. Das war während der Plünderung von den FFranzoſen um⸗ zingelt. der 1. Mai kein Felertag mehr 2. Berſin, 8. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Rechtsaus chuß des Reichstags ſetzte die Beratung des Geſetzentwurfs über die Feies der Gedenktage fort. Zur Diskuſſion ſtand§ 4, der die Beſtimmung politiſcher Feiern für Deutſchland grundſätzlich nur durch Reichsgeſetz für das ganze Reich regeln will. Entgegenſtehende Feſtſetzungen der einzelnen Länder ſollen außer Kraft kreten. Aller⸗ dings madht der Regierungsentwurf die Ausnahme, daß dieſe Vor⸗ ſchrift nicht für den 1. Mai gelten ſollen. In der Abſtim⸗ mung wurde der Abſatz des§ 4 abgelehnt, der den Ländern bezüglich des 1. Mai freie Hand gab. Es gilt alſo der 1. Mainicht mehr als Feiertag. kann auch durch Landesgeſeßnicht mehr um Feiertag gemacht werden, ſobald das Reichsgeſetz verab⸗ ſchiebeſ iſt. Auch einen ſozialdemokratiſchen Antrag, den Ländern auch bezüglich des 9. November freie Hand zu laſſen, lehnte die Mehrheit des Ausſchuſſes ebenfalls ab. Alſo auch der 9. No⸗ 805 darf von den Ländern nicht mehr zum Feiertag erhoben werden. Die Erwerbsloſenfürſorge Bernu, 8. Juni.(Von 7 Berliner Büro.) Der Relchs⸗ in ſeiner heutigen öffentlichen Sitzung dem Entwurf einer Verordnung über Höchſtlätze in der Erwerbsloſenfür⸗ ſorge zugeſtimmt. Sätze werden mit Rückſicht auf die Geld⸗ entwertung erhöht und ſollen in der neuen Höhe ſofort zur Aus⸗ zahlung gebracht werden. tat Verkaufspreis M. 200.— 1923— Nr. 258 Nnzeigenpreiſe: sei vorauszablung Grundpreis ſe Feuue Mr. 780.—. Raklamen me. 3000.. Filles andere laut Carif. Annahmeſchluß: Mittagdiatt vormittags 8¼ Uhr, Abend⸗ vlatt nachmittags 2½ Uhr. Kür Anzeigen an deſtimmten Cagen Stellen u. Nusgab. wird keine herantwort. übern Höh. Sewalt Streiks, Setriebsſtörung. uſw. derechtig. zu keinen Erſatzanſpr ⸗ für aus gefall. od. deſchränkt. Nus gab. od f. verſp. fiufnahm. v. finzeig. Ruftr. ö. Fernſpr. oh. Sewühr. Serichtsſt. Mannheim Seſetz und Necht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung und Mannheimer Muſik-Zeitung 2 8 Der Münchener hochverratsprozeß E München. 8. Juni⸗ Im Münchner Hochverratsprozeß, der nach dem bisherigen Gang der Verhandlungen auch noch den größten Teil der kommen⸗ den Woche in Anſpruch nehmen dürfte, wurde am Freitag vormittag die Zeugenvernehmung fortgeſetzt. 5 Dem Zeugen Kohlengroßhändler und Handelsrichter Flüggen iſt von einer auf die Abtrennung Bauerns, Badens und Württembergs vom Reich bezüglichen angeblichen Aeußerung des Angeklagten Munk nichts erinnerlich. Dagegen habe Munk auffallend gute Beziehungen zu den Miniſterien in Prag gehabt. Er habe aber angenommen, daß Munk dieſe Beziehungen ausnutze, um ſich geſchäftliche Vorteile zu verſchaffen. In geſchäftlicher Beziehung ſei ihm gegenüber Vorſicht am Platze geweſen. Beſonderem Intereſſe begegnete die dann folgende Vernehmung des Hofrats Pixis, eines der maßgebenden Führer im bayriſchen Ordnungsblock. Pixis hat den verſtorbenen Machaus, der in ſeinen Kreiſen ſchon im Juli 1922 für einen franzöſiſchen Spitzel gehalten wurde, durch Friedmann beobachten. und die mit ihm in Verbindung ſtehenden jungen Leute warnen laſſen. Friedmann habe ihm, den Namen des Maſors Maner als Mitbeteiligten bei der Beobachtung des Fuchs und Machaus zum erſtenmal im November 1922 genannt. Bedenklich ſei ihm die Angelegenheit erſt Anfang 1923 vorgekommen, als auch der Name des Fuchs aufgetaucht ſei. In Gegenwart des Zeugen ſei Fuchs bei gelegentlichen Beſprechungen mit ſeinen Plänen nie aus ſich herausgegangen. Der Zeuge hält Fuchs für einen Idegliſten, der weder wirtſchaftlich noch politiſch geſchult ſei und dem er einen Hochverrat nie zugetraut hätte. Daß in den Februartagen ein beſonders günſtiger Boden für Auslöſung einer Aktion auf Grund der politiſchen Geſamtſtimmung gegeben geweſen ſei. beſtritt der Zeuge nachdrücklich. Der nächſte Zeuge praktiſcher Arzt Dr. Haſe, ſchilderte den ihn befreundet geweſenen Machaus als einen Idegliſten von reinſtem Waſſer, in deſſen politiſche Pläne er keinen Einblick gehabt habe. Den Angeklagten Fuchs ſchilderte er als einen Mann von tiefſtem Chriſtentum und großdeutſcher Geſinnung, dem er höchſte Bewun⸗ derung gezollt habe und noch zolle. Eine Bemerkung des Zeugen, Fuchs habe nach ſeinem Gefühl nicht den Blick für die Grenzlinie zwiſchen Idee und Realität, veranlaßte den Vorſitzenden zu dem Einwurf, daß die Hundert Millionen des Richert die Fuchs über⸗ geben wurden, doch eine recht beträchtliche Realität darſtellen. Die Verleſung des nunmehr an Gerichtsſtelle vorliegenden Ge⸗ richtsärztlichen Sektionsbefundes, des durch Selbſtmord aus dem Leben geſchiedenen Machaus wurde zunächſt zurückgeſtellt. Staats⸗ anwalt Kellerer, wandte ſich bei dieſer Gelegenheit ſcharf gegen die tendenziöſen Meldungen linksſtehender Berliner Blätter, die den Selbftmord des Machaus anzweifelten und vermuteten, daß Mach⸗ aus der völkiſchen Feme zum Opfer gefallen ſei. Als letzter Zeuge erſchien dann noch Buchdruckereibeſitzer Schreiber, der Ende Februar von dem ihm bis dahin unbe⸗ kannten Angeklagten Fuchs befragt wurde, in welch kürzeſter Friſt Plakate in ſeiner Druckerei hergeſtellt werden können. Es handelte ſich hierbei um die von Fuchs zur Drucklegung vorbereiteten Prolla⸗ mationen und Aufrufe. Die Zeugenvernehmung wird am Nachmittag fortgeſetzt. Die Sicherung der Brotverſorgung J Berlin, 8. Juni.(Von unſ. Berliner Büro). Der Volks⸗ wirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstags führte heute die Veratung über den Teil des Geſetzes, der die allgemeine Brotver⸗ ſorgung betrifft, weiter. In der Abſtimmung wurde§ 1 in der Form angenommen, daß zur Sicherung der Verſorgung im Wirtſchaftsſahre 1923/24 eine Million Tonnen Brotgerreide zu er⸗ werben iſt.§ 2 wurde nach der Regierungsvorlage angenommen. § 3 wird in folgender Faſſung angenommen:„Die öffenkliche Brot⸗ verſorgung fällt mit dem 15. September 1923 fort. Die Reichs⸗ regierung kann ſie mit Zuſtimmung des Reichsrats ganz oder teil⸗ weiſe bis zum 15. Oktober 1923 fortſetzen.“ Ein Nutſchnationaler Amtrag, daß die Verwaltungsabteilung der Reichegetreide⸗ ſtelle am 15. Oktober aufzulöſen ſei, wird dahin abgeändert, daß die Auflöſung ſpäteſtens am 31. Dezember 1923 erfolgen ſoll, nachdem der Miniſter ſich mit dieſem Termin einverſtanden erklärt atte. Die Beratung über die Paragraphen 5 und 6, die die Unter⸗ tützung des bedürftigen Teils der Bevölkerung und die Finan⸗ zierung dieſer Unterſtützung behandelt, wird auf morgen vert gt. PDer Skeuerausſchuß des Reichskags ſetzte in ſeiner heutigen Freitagsſitzung das neue Weinſteuergeſetz von der Tages⸗ ordnung ab und beſchloß dagegen, die Geltung des bisherigen Weinſteuergeſetzes mit Rückſicht auf die beſetzten Gebiete bis zu m 1. April 1924 zu verlängern. Badiſcher Landtag 8 Karlsruhe. 8. Juni.(Eig. Ber.) Der Landtag hat in ſeiner heutigen Sitzung den Geſetzentwurf über die badiſche Kreisverordnung in der vom Rechts⸗ pflegeausſchuß niedergelegten Faſſung mit großer Mehrheit angenommen nur die Kommuniſten ſtimmten dagegen. Ebenſo wurde der Geſetzentwurf über die Aenderung des Beſoldungs⸗ geſetzes(Einſtufung der Zeichen⸗ und Muſiklehrer, Gerichtsvoll⸗ zieher und Badeärzte) angenommen, wobei lebhaft bedauert wurde, daß das Reichsfinanzminiſterium gegen die Einſtufung der Zeichen⸗ und Muſiklehrer in die Gruppen 9 und 10 Stellung genommen hat. Zahlreiche Geſuche der Veamtenorganiſationen von Städten und Gemeinden Badens um örtliche Sonderzulagen und um Grenzzulagen wurden von der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Erledigt wurde ferner auch eine förmliche Anfrage des Landbundes über die Herabſetzung des Tabakzolles und mehrere Geſuche perſönlicher Art. Auch die Aktion des badiſchen Staats zur Förderung der Preſſe wurde von der Mehrheit gebilligt. Die Situng nahm 6 Stunden in Anſpruch. Der Tag der näch⸗ ſten Sitzung ſteht noch nicht feſt. Berlin, 8. Juni.(Von unſ. Berliner Dürs.) Der Derliner Maglſtrat hat ſich emſchloſſen, ahne den Abſchluß von Verhrmd⸗ lungen über die abzuwarten, als Notſtands⸗ arbeiter 4— Hoch⸗ und Tiefbauten in Geſamtbetrag bis zu 10 Milliarden rk in Angriff zu nehmen. Berſin, 8. Juni.(Von unſ. Berkiner Büre.) Ein früherer ruſſiſcher Sänger, der einſt auch an der ehemaligen Petersburger Hofoper auftrat, wurde nach der B. Z. heute nacht von einer Polizeiſtreife auf einer Bank am Kurfürſtendamm als Faſfaden⸗ kletterer betroffen und ver haftet. 1 1 2. Seite. Nr. 238 Mannheimer General-Anzeiger(Abend-Ausgabe) Freitag, den 8. Juni 1923 Die Teuerung in Mannheim Ueber éodoſache Steigerung der Friedenspreiſe— Erbitterung in verbraucherkreiſen— Behördliche Maßnahmen gegen Wucher— Die Polizeidirektion für Die geſtern nachmittag 3 Uhr abgehaltene Sitzung der Preis⸗ prüfungsſtelle erhielt durch die Teilnahme von Polizeidirektor Dr. Bader, dem Präſidenten des Badiſchen Landwirtſ haftlichen Ge⸗ noſſenſchaſtsverbandes Seitz⸗Seckenheim, wie Vertreter hieſiger Ge⸗ werkſchaftsverbände erhöhte Bedeutung. Die Ausſprache über die durch die fortgeſetzten Preisſteigerungen hervorgerufene gegenwärtige Lage ergab ein recht düſteres Bild, das zu ernſten Befürchtungen Anlaß gibt. Gelingt den Behörden nicht bald die Eindämmung der Teuerungswelle, ſo dürften, wie in der Sitzung wieder⸗ holt erklärt wurde, die Gewerkſchaftsführer die Herxſchaft über die Arbeitermaſſen verlieren. Ereigniſſe, wie ſie geſtern auf dem Haupi⸗ markt vorkamen, wo ein Verkäufer ſeine Ware, infolge ſtarker Nach⸗ frage kurzerhand um mehrere Hundert Mark erhöhte und ein Kar⸗ toffelverkäufer die begehrten Kartoffeln weggefahren hatte, weil ihm der Preis zu niedrig war, gießen Del ins— und verſchärfen die Exregung der Verbraucher. Die Behörden ſnd beſtrebt, alle Aus⸗ wüchſe zu beſeitigen. Aber die Verhältniſſe ſind ſtärker. Regierungsrat Dr. Hofmann verbreitete 1 über die Teue⸗ rungszahlen für Mannheim. Danach hat ſich nach dem Stichtag vom 6. Juni der Aufwand für die Muſterfamilie auf 687 670 Mark erhöht. Er betrug am 23. Mai 486 403, Mk. am 9. Mai 411253 Mk. und im Frieden 1913/14 114,59 Mark. Das bedeutet eine weitere Stei⸗ gerung der Koſten der Lebenshaltung in den letzten 14 Tagen um 41,4 Prozent. Vom 9. Mai bis 6. Juni, alſo in den letzten 4 Wochen hat die Teuerung um 67,2 Prozent zugenommen. Nimmt man ars Friedenszahl 1 an, ſo erhält man für den 9. Mai eine Indexziffer von 3589, für den 23. Mai 4245 und für den 6. Juni eine ſolche von 6001. Die Steigerung beträgt alſo das 600 ifache gegenüber dem Friedensſtand von 1913/14. Damit haben wir bereits die 6000⸗ ſache Grenze überſchritten und damit die öſterreichiſchen Verhältniſſe überholt und ſind noch ſchlimmer daran wie im Vorjahre Oeſterreich. Was die Teuerung in den einzelnen Gruppen anbelangt, ſo koſteten 47 000 Gramm Brot am 23. Mai 44 440 Mark und am 6. Jun: 89 000 Mark. Die Ausgaben für Mehl ſind geſtiegen von 11 200 Mark auf 18 400 Mark, für 70000 Gramm Kartoffeln am 23. Mai von 10 500 Mk. auf 12 600 Mk., 15 000 Gramm Gemüſe von 13 500 auf 27 500 Mk., 3000 Gramm Fleiſch von 51 000 Mr. auf 59 200 Mk., 4500 Gramm Fett von 23 760 Mk. auf 96 300 Me. und für Bekleidung von 100 212 Mk. auf 136 846 Mark am 6. Junt. Alles in allem genommen ergibt ſich für ſämtliche Gruppen eine Teuerungszahl von 687 670 gegen 413 000 am 23. Mai. Gewerkſchaftsführer Biſchof verwies auf die Erregung bei den Arbeitnehmern. Er gab zu, daß die am vorigen Freitag von den Demonſtranten verlangten Kontrollausſchüſſe zur Ueberwachung der Preisbildung geſetzlich unzuläſſig ſeien. Die Gewerkſchaften würden deshalb dieſe Forderung auch nicht anerkennen, weil ſie praktiſch wert⸗ Ios wäre. Nichtsdeſtoweniger fühlen ſich die Gewerkſchaften aber verpflichtet, ſich mit der Vbigen Situation zu beſchäftigen, zumal die Beunruhigung innerhalb der Arbeiterſchaft über die fortgeſetzten Preisſteigerungen ſehr geſtiegen ſei. Die Verordnung des Preis⸗ childeraushanges werde nicht mehr eingehalten. In ſehr vielen Ge⸗ chäften ſei von einer Preisauszeichnung nichts mehr zu ſehen. Die rbeiterſchaft beſtehe aber auf der Aushängung der Preisſchilder. Redner hält ſich für verpflichtet, die Behörden auf die Erregung der Verbraucherkreiſe zu verweiſen. Mit dem fliegenden Marktgericht iſt er einverſtanden. Man müſſe einen moraliſchen Druck auf die Pro⸗ duzenten ausüben. Fräulein Pohl berichtet über Vorkommniſſe auf dem geſtrigen Hauptwochenmarkte, woſelbſt wegen des an Wucher grenzenden Be⸗ nehmens zweier Verkäufer unter ſämtlichen Marktbeſuchern eine große Erregung hervorgerufen wurde. Dann ſei es ſehr ſchwer geweſen, einen Polizeibeamten auf dem Markte zu finden. Sie empfiehlt da⸗ her, im alten Rathaus einen ſtändigen Polizeipoſten einzurichten. Regierungsrat Dr. Hofmann beſtätigt, daß die Marktzufuhr geſtern ſehr zu wünſchen übrig ließ. Gemüſe war faſt keines zugeführt, außer Salat u. dieſer ſei mehr wie teuer, da er mit dem 20 000fachen gegenüber dem Friedenspreis bezahlt werden müſſe. In der Mittags⸗ zeit ſei der Markt noch mit Salat überſät. Die Zufuhr von Ge⸗ müſe bereite überhaupt eine große Sorge. Der Kartoffelpreis iſt von 90 auf 120 Mark geſtiegen. Als Vertreter der Arbeiter aus dem neuen Benzwerke verwies Gewerkſchaftsführer Fries auf den Ernſt der Situation und auf den Mißbrauch in der Preisbildung. Die Beunruhigung ſei derart groß, daß die Ausſtreuungen von gewiſſer Seite nur zu leicht Nähr⸗ boden finden. Die Arbeitnehmer würden ſich in einer derartigen Er⸗ regung befinden, daß man die Leute kaum mehr halten könne. Da⸗ ſet werde ſich die Preisentwicklung in der nächſten Woche noch igern. Dr. Krieger macht darauf aufmerkſam, daß der Kleinhandels⸗ index jederzeit weit hinter dem Großhandelsindex zurückbleibe. Man ſei machtlos, die Urſachen zu bekämpfen, die die Preisſteigerungen herbeiführen, ſelbſt wenn noch hunderte von Verordnungen kommen und ebenſo viele Organe noch angeſtellt würden. Wenn es nicht ge⸗ linge, die Geldentwertung einzudämmen und das ganze Wiriſchaftsleben auf eine feſte Grundlage zu ſchaffen, ſo wer⸗ den alle Bemũ erfolglos ſein. Wenn die Verbraucher die Preiſe im Einzelhandel nachkontrollieren wollen, ſo wird der Ein⸗ zelhandel dabei keine Schwierigkeiten machen; in den feltenſten Fällen aber wird der Verbraucher einen Grund finden, gegen den Einzelhandel ſtrafbar vorzugehen. In ſeinen weiteren Ausführun⸗ verteidigt der Redner ſodann die Berechnungsmethode des heimer Textilhandels. Als weiterer Vertreter des Handels ſpricht Herr Röiöhnert, der bezüglich der Ausſichten ebenfalls ſehr peſſimiſtiſch geſtimmt iſt. Er meint, wenn es ſo weitergehe, dann werde auch der Kleinhandel ſehr erregt, zumal wenn man die am 9. Jimi zur Beratung ſtehenden Maßnahmen des Reiches betrachte. Wie ſoll der Kleinhandel Waren einkaufen, wie die Verſorgung der Bevölkerung ſicher 8 wenn man ihm andererſeits ſeine Waren entziehen wolle. r habe verſucht, Kartoffeln aus Bayern zu bekommen, um dieſe Städͤtiſche Nachrichten *Frachtermäßigung für friſches Obſt und friſche Beeren. Mit Gültigkeit vom 4. Juni 1923 tritt bis auf weiteres gegen jeder⸗ zeitigen Widerruf ein neuer Auenahmetarif 14 für friſches Stein⸗ und Kernobſt und friſche Beeren im Bereich der Deutſchen Reichsbahn in Kraft. Die Frachtberechnung erfolgt nach den Be⸗ ſtimmungen und Frachtſätzen der Klaſſe O einſchl. der Nebenklaſſen. Die Teuerungsuntkerſchlede. Ueber den Unterſchied der Teue⸗ rung in den einzelnen Gebieten Deutſchlands hat das Statiſtiſche Reichsamt eine lehrreiche Unterſuchung angeſtellt. Im Durchſchnitt des Jahres 1922 war Weſtdeutſchland das teuerſte, Oſtdeutſchland das billigſte Gebiet. Ungefähr in der Mitte liegt Mitteldeutſchland. Norddeutſchland kam in der erſten Hälfte des Jahres, 71 von einigen ganz beſonders teuren Städten, ungefähr Mitteldeutſch⸗ land gleich. Gegen Ende des Jahres näherte es ſich aber ganz auf⸗ llend den weſtlichen Zuſtänden. Ebenſo hat ſich im Süden die uerung im Vergleich zum Durchſchnitt des Reiches verſtärkt, wenn auch nicht in demſelben Maße. Im Sommer war die Höhe, abge⸗ ſehen von Oberbayern, noch mit der des Oſtens zu vergleichen. Im September bis Dezember näherte ſich Süddeutſch⸗ lund mehr und mehr Mitteldeutſchland, ohne es aber ganz zu errei⸗ chen. Die Statiſtik erſtreckt ſich aber nur auf Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern. Sie iſt im allgemeinen zutreffender im Weſten, wo viele Städte über das ganze Gebiet zerſtreut liegen. 2 Selbſttötung. Am 6. Junt hat ſich ein in Edingen wohnender 88 Dahre alter verheirateter Kaufmann infolge unheilbaren Leidens und Schwermuts auf dem hieſigen Friedhof erſchoſſein. 2: Selbſttötungsverſuch aus Eiferſucht. Geſtern früh gegen 5 Uhr brachte ſich die 26 Jahre alte Ehefrau eines Kaufmannes in ihrer im Vorort Feudenheim gelegenen Wohnung in ſelbſtmör⸗ deriſcher Abſicht einen Piſtolenſchuß in die Herzgegend bei, ſo daß ſie in ſchwerverletztem Zuſtande in das Allgem. Krankenhaus überführt werden mußte. Beweggrund der Tat ſoll Eiferſucht ſein. Durchführung der Preisſchilder⸗Verorönung billig zu verkaufen, aber der Verſuch ſcheiterte an den hohen Frach⸗ ten. Untergrabe man die Exiſtenz des Kleinhandels durch einſchnei⸗ dende Verordnungen, ſo ſei der Kleinhandel wohl der Leidtragende, aber in erſter Linie ſeien es doch die Verbraucher. Herr Job verbreitele ſich über die Preisentwicklung im Schuhwarenhandel. Darnach waren vom 15. Februar bis 10. Mai die Preiſe ſtabil. Sie waren kalkuliert auf einer Baſis von 20—22 000 M. pro Dollar. Anfangs Mai kamen aber die neuen Rechnungen don den Fabrikanten, die bedeutend höher waren. Daraufhin mußten auch die Preiſe im Detailhandel erhöht werden. Am 15. Februar koſteten Herrenſtiefel durchweg 60 bis 65 000, Rahmenſtiefel 70—75 000 M. Dieſe Preiſe wurden durch⸗ gehalten bis 10. Mai; von da aber koſteten erſtere 70—75 000, die Rahmenſtiefel 85—95 000 M. Heute koſten die erſte Sorte 150 bis 160 000, ein Rahmenſtiefel 160—170 000 M. Die Ware iſt über 100 Pro z. in die Höhe gegangen, während eine Geldent⸗ wertung von 300 Proz. eingetreten iſt. Die alten Beſtände in den Schuhgeſchäften ſind ausverkauft. Vom 20. April bis 10. Mai ging das Geſchäft gut. Augenblicklich aber iſt es total ſtill. Den Arbeitnehmern werde man das weiteſte Entgegenkommen beweiſen. Herr Zimmermann unterſtreicht die Ausführungen der Ge⸗ werkſchaftsvertreter und ſtellte feſt, daß die Stimmung der Arbeit⸗ nehmer nicht nur aufgeregt, ſondern gereizt ſei. Die fliegenden Ge⸗ richte gehören nicht auf den Markt, ſondern an die Erzeugerzentren. kann Redner nicht verſtehen. Man dürfe ngicht vergeſſen, daß die Schilder zur Beruhigung der Verbraucher dienen und eine wohl⸗ tuende Wirkung ausübten. Sodann übt Redner ſcharfe Kritik an der Berechnungsart des Mannheimer Detailhandels. Die Feſtmark⸗ berechnung des Kleinhandels habe nur den Zweck der Erhaltung der Subſtanz. Wenn die Entlöhnung der Arbeitnehmer auch nach der Feſtmark⸗Berechnung erfolgen würde, dann würde der Streit ſofort hinfällig. Reg.⸗Rat Dr. Hofmann verlieſt mehrere Gutachten, denen zu entnehmen iſt, daß die Anſichten über die Preisſchilderaushänge ſehr verſchieden ſind. Polizeidirektor Dr. Bader konſtatiert, daß voͤnſeiten der Polizeibehörde aus zur Linderung der Not alles geſchehe. Was die Marktgerichte anbelange, ſo wurden dieſe befürwortet aus dem Geſichtspunkte heraus, in der des Wuchers und der Preistreiberei nichts unverſucht zu laſſen. Was die Preisaushänge betreffe, ſo vertritb Redner die Auffaſſung, daß die Verordnung durchgeführt werden muß. Die Verbraucherſchaft lege den größten Wert auf die Preisſchilder. Polizei ſei immer auf dem Markte. In einer der letzten Sitzungen der Preisprũü⸗ fungsſtelle ſei ſogar geſagt worden, daß bald hinter jedem Händler ein Polizeibeamter ſtehe. Dr. Kraus ſpricht über die Stimmung in Angeſtelltenkreiſen und verurteilt die Preispolitik der Induſtrie wie der Landwirtſchaft. Dr. Krieger erklärt, daß er ſich perſönlich nicht mehr gegen den Preisſchilderaushang wehre, ſondern Veranlaſſung nehmen werde, daß die Verordnung auch eingehalten wird. Die Be⸗ rechnungsmethode des Mannheimer Textilhandels verfolge lediglich den Zweck, eine Baſis zu ſchaffen, auf der einwandfreie Kal⸗ kulationen vorgenommen werden können. Dieſe Möglichkeit habe vorher nicht beſtanden, ſondern da habe jeder nach ſeinem Gutdünken kalkuliert. Erſt durch die Schlüſſelzahl werde der Detail⸗ liſt in die Lage geſetzt, einwandfreie Kalkulationen vorzunehmen. Der Grundpreis bleibe. Das neue Syſtem ſei von dem Mannheimer Detailhandel zurzeit einer Baiſſe eingeführt worden. Wenn nun ein Detailliſt zu einer entſprechenden Erhöhung ſeiner Grundpreiſe gekommen ſei, ſo ſei das zu verſtehen. Für den Grundpreis ſtehe ſein Verband nicht ein, ſondern nur für die Zu⸗ ſammenſetzung der Schlüfſelzahl, des Multiplika⸗ tors, der dem Reichswirtſchaftsminiſterium bekanntgegeben wurde. Der Hauptzweck der Berechnungsweiſe ſei nicht, wie geäußert, die Erhaltung der Subſtanz, ſondern die Herbeiführung einer Stabilität und Sicherheit in der Kalkulation. Weiterhin ſprechen u. a. die Herren Knoll über die Tarifver⸗ handlungen mit den Bäckermeiſter und Helfferich über die Er⸗ höhung der Marktwaren, die auf die hohen Frachtſätze zurückzu⸗ führen ſei. Herr Seitz⸗Seckenheim verſpricht, auf die Landwirte einzuwirken, damit die Not der Stadtbevölkerung gelindert werde. Er teilt ſodann mit, daß es viele Landwirte gebe, die heute wieder verſchuldet ſeien. Das während des Krieges vernach⸗ läſſigte Mobiliar hätte durch Neuanſchaffungen erſetzt werden müſſen. Es ſtimme auch nicht, daß heute mehr Tabak als früher gebaut werde. In Seckenheim habe man in den 90er Jahren einen Jahresertrag von 9000 Zentner Tabak gehabt. Der höchſte Ertrag nach dem i ſeien 6000 Zentner geweſen. Ddie Getreide⸗ preiſe würden auf den Großmärkten feſtgeſetzt und nicht durch den Genoſſenſchaftsverband. Der Milchpreis in Mann⸗ heim betrage 1240 und der allgemeine badiſche Landespreis nur 700 K. Dieſe Preisſpanne ſei nach dem Ermeſſen des Publikums ſehr groß, was aber in Wirklichkeit nicht zutreffe, da die Fracht und die ſonſtigen Unkoſten ſehr viel verſchlingen. Genau ſo ver⸗ halte es ſich mit den Kartoffeln, mit denen der Verband ſehr ſchlechte Erfahrungen gemacht habe. Durch die ſchlechte Beſchaffen⸗ heit der Ware verderbe ſehr viel. Die Zufuhr der Kartoffeln werde daher wohl ſehr knapp werden, wenn nicht ganz aufhören. Regierungsrat Dr. Hofmann, der im Laufe der Debatte wiederholt das Wort ergriff, lenkte die Aufmerkſamkeit der An⸗ weſenden auf die Bemühungen der Reichs⸗ und Landesbehörden, wie der Preisprüfungsämter, um der fortſchreitenden Teuerun Einhalt zu gebieten. Andererſeits aber iſt er der Auffaſſung, daß man die Teuerung wohl nicht meiſtern werden könne, da ſie eben eine Erſcheinung unſerer geſamten ſchlechten Wirtſchaftsver⸗ hältniſſe ſei. Mit Dankeswrten für das rege Intereſſe ſchloß er gegen 7 Uhr die Sitzung. ch. 2: Vermuklicher Selbſtmord. Der im Polizeibericht vom 5. Juni erwähnte auf der Eiſenbahnſtrecke Fabrikſtation⸗Schulſtraße Neckarau mit abgefahrenem Kopf unbekannte Tote iſt ein in Neckarau wohnhafter lediger Kaufmann. Beweggrund zur Tat dürfte Schwermut ſein. :: Anfall mif Todesfolge. Am 6. Juni abends gegen ½8 Uhr wurde vor dem Hauſe Augartenſtraße Nr. 53 das 3 Jahre alte Kind Eliſabeth Bürger, wohnhaft im genannten Hauſe von einem Laſt⸗ auto einer hieſigen Fitma überfahren und dabei ſo ſchwer verletzt, daß es am gleichen Tage im N geſtorben iſt. Nach den bisherigen Feſtſtellungen dürfte den Kraftwagenführer eine Schuld ni 95 treffen, da das Kind kurz vor dem langſam fahrenden Auto über die Straße ſpringen wollte. :: Verhaftet wurden 47 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein von dem Amtsgericht Ettlingen wegen Unterſchlagung geſuchter Arbeiter aus Nürnberg, und ein Händler aus Viernheim wegen Meineids ſowie ein aus der Er⸗ ziehungsanſtalt entwichener Zwangszögling. veranſtaltungen Jufernakionale Ringkampfkonkurrenz im Apollokheater(38. Tag). Am geſtrigen Abend rangen als erſtes Paar Ko ch⸗Straßburg und Gebhar d⸗Neukölln den am Sonntag nach 1 Stunde Ringdauer ohne Reſultat abgebrochenen Kampf zu Ende. Gebhard entſchied das Treffen nach einer Geſamtzeit von 1 Stunde 27 Minuten durch Abfangen der Brücke zu ſeinen Gunſten. Der zweite Kampf war ſelten kurz. In der äußerſt atechen Paarung Randolfi⸗Oeſter⸗ reich gegen Weinert⸗Thüringen hatte der letztere erwartungs ⸗ aäß nicht viel zu beſtellen. Bereits in der zweiten Minute ſtegte ndolft durch Untergriff von vorne. Nach der Pauſe erſchienen als letztes Paar des Abends Czaruchin⸗Rußland und Chri⸗ ſtenſen⸗Düſſeldorf. Beide ſtanden ſich zum erſtenmal in dieſer Konkurrenz gegenüber. Kräfteverhältnis und Technik hielten ſich ziemlich die Wage. Beide Gegner gerieten abwechſelnd in ſehr ge⸗ fährliche Bodenlagen; in dieſem Zeichen ſtand der Kampf 45 Min. lang ohne Ergebnis. In der Verlängerung nach Punktwertung Den Kampf des Kleinhandels gegen die Preisſchilderverordnung. Liter goder 9 Pakete Streichhölzer oder 1 Pfund den di it: eine mußte der Gang(:3) unentſchieden abgebrochen werden. Zeit: m — Feute Freitag Großkampftag. Es müſſen 1 75 fi Dienstag unentſchieden gebliebenen Kämpfe, und zwar 2 bis gegen Gebhard, v. d. Heyd gegen Koch weitergeführt ſochten zur gänzlichen Entſcheidung unter allen Umſtänden 2 85 werden. Außerdem ringt Chriſtenſen und Weiner an der Born⸗Holland, der infolge anderweitiger Verpflichtungen 0 Konkurrenz nicht mehr teilnehmen kann, hat v. d. He.d zu 9 amf Match herausgefordert. Der Tag und die Prämie für dieſen Kar werden noch bekannt gegeben. Aus dem Lande f 1 *Heidelberg, 8. Juni. Am Mittwoch konnte auf dem nece Güterbahnhof ein großer Diebſtahl verhinsert werden. Ein mit ketts beladener Waggon war erbrochen und 11 größere Sã Täter Briketts gefüllt und am Tatort zurückgelaſſen worden. wurden durch hinzugekommene Perſonen verhindert, den— 5 port vorzunehmen. Sie gingen flüchtig, ohne erkannt zu wer der Hier wurde ein reicher Bettler von der Polizei ſeſtgenenn hatze. in ſeinen Hoſentaſchen ein„Hamſterlager“ von 113 000 Mar ſind * Walldorf, 8. Juni. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung 00 hervorzuheben: Bewilligung eines einmaligen Zuſchuſſes von öhe Mark an die Freiwillige Feuerwehr; Aufnahme eines Kredits in bis zu 80 Millionen Mark zur Beſchaffung von Vorräten an Er⸗ materialien und Aufwendungen für die Erwerbsloſenfärſorgez mark höhung der Anweſenheitsgelder der Gemeinderäte auf 75 pro Sitzung; Beſchlußnahme, daß die Hausbewohner der Sie 77 5 häuſer die von ihnen feſtgeſtellten Mängel auf eigene Koſten tigen ſollen. 0(Amt Freiburg), 8. Juni. In der Nacht auf Sone verſchafften ſich mit Gewalt unter vorgehaltenem Revolver fünf cen. brecher Zutritt in das gräfliche Schloß und raubten alle Wertſa Die Einbrecher ſind entkommen. der “ Müllheim, 5. Juni. Die Aufſtellung eines Denkmals im 142er zur Erinnerung an die Heldentaten dieſes Reaiment ger, Weltkriege wird demnächſt in Müllheim möalich werden. Eine die ſammlung des Vereins ehemaliger 142er in Müllheim, zu der Städte Freiburg, Karlsruhe, Pforzheim und Mannheim lüſſe. treter entſandt hatten, faßte diesbezügliche entſcheidende Fute Dank der Opferfreudigkeit einzelner Mitglieder wird es möglich Mi die Einweihung im Laufe des Auguſt vornehmen zu können. in der endgültigen Erledigung dieſer Frage wird ſich ein demnächſt 15 Pforzheim ſtattfindender Vertretertag befaſſen, die Koſten hofft—. durch Sammlungen und Spenden aufbringen zu können. Der in der 142er hat für die Oberländer einen guten Klang, ſind es doch der Hauptſache Landwehrmänner und Reſerviſten geweſen, die* rend des ganzen Krieges in harten Kämpfen den Breisgau an elſäſſiſchen Front beſchützt und beſchirmt haben. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Die Verfuche, den Berliner Hausmüll technich zu— werten, kamen in der Sitzung des ſtädtiſchen Haushaltsaus ſchuff zur Sprache. Auf die im Anſchluß an die Betriebe der Bezirke 15 richtete Frage, wie ſich die Müllverbrennungs anſtalt e Schöneberg bewähre, wurde vom Magiſtrat erklärt, daß 7 Anlage für Berliner Verhältniſſe nicht wirtſchaftlich arbeiten weil die hier anfallende Brikettaſche die Roſte des Ofens perlanſgg Außerdem verteure der zur Verbrennung erforderliche Kohlenz 2 die Verwertung. Auch die Anlage der Müllverbrennungsanſtalt 11 mitten einer bebauten Gegend ſei unzweckmäßig. Für Groß⸗Ben habe die Müllverbrennung unter dieſen Verhältniſſen keine 8— kunft. Von verſchiedenen Stadtverordneten wurde dieſen 2 führungen zugeſtimmt und vorgeſchlagen, den Berliner Müll zum Aufſchütten von Scherbelbergen und zur Verbeſſerung von Sumpß lamd zu verwerten. In Köln wurden durch Schiedsſpruch des Tari ſchiedsgerichts 15 Löhne der ſtädtiſchen Arbeiter für die Zeit vom 16. 31. Mai in den Gruppen 1 bis 5 ſowie für Fahrer und Schaff um 520 bis 580 Mk. die Stunde erhöht. Gleichzeitig wird die heiratetenzulage um 15 Mark und die Kinderzulage um 25 ner für die Stunde erhöht, ferner die Vorarbeiterzulage um 15 Mizeg Nach der neuen Lohnerhöhung erhält der ledige ungelernte Arbel in der Lohngruppe 4 einen Stundenlohn von 2470 Mark, der arl; heiratete Arbeiter mit zwei Kindern in gleicher Gruppe 2080 M 2505 der ledige gelernte Handwerker bezieht einen Stundenlohn von N Mark, der Verheiratete mit zwei Kindern einen ſolchen von 3105 55 Der Fahrpreis der Großen Leipziger Straßenba wurde auf 500 Mark erhöht. Das am 31. März abgelaufene 405 5 ſchäftsjahr ſchließt mit einer Mehrausgabe von 3,71 Milliarden Sportliche Kundſchau Leichtathletik „Erfolge Mannheimer Leichtathleten. Beim Sportfeſt in Sen ſal errang der.F. C. Phönix unter ſtärkſter Weteiliguna keloſt Stuttgart, Heilbronn, Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim folgende Preiſe: 100⸗Meter⸗Lauf für Anfänger: 1. Konrad⸗ öfer heim 11,3 Sek.; 400⸗Meter⸗Lauf für Senioren: 2. Ir un diwann Mannheim; 100⸗Meter⸗Lauf für Junioren: 3. Schramm⸗ Stutl⸗ heim 118 Sek.; 4 100⸗Meter⸗Staffel: 2. Hinter Sportklub gart, vor Turnverein 46 Mannheim und Kraftſportverein Stuttga 5 Beteiligung 15 Mannſchaften. Neues aus aller Welt die Nagen Organiſten von Maſſc die Oranmiſten in bei Karlsruhe werden in Zukunft ihre Honorare in Natura bezeber. Eie veckangen iur ein Aun at Draant u innen ein Pfund Butter oder 12 Eier oder 7 0 oder — falls mit Papiergeld bezahlt werden ſollte— i6 Preis eines dieſer Erzeugniſſe. Eine Schülerſmameſſe 25 den Hälfte. Ein Hochzeitsamt koſtet die volle Friedensgebühr 4 Papiergeldpreis von zwei Pfund Fleiſch. Ein Amt aus koſtet einen halben Dollar, aus der Schweiz zwei Franken. — Von ihrer eigenen Tochter verſtoßen wurde ein ichen altes Mütterchen, das kürzlich von Emmerich an der boll s 900 Grenze in Lauterecken ankam und den größten Teil de⸗.5 bie Bingerbrück bis Lauterecken zu Fuß zurückgelegt hatte. 75 alte Frau erzählt, hat ſie ihre Tochter, Mutter von 12 Kindern den Worten, ſie könne ſie nicht mehr brauchen, ohne jegliche mder auf die Straße geſetzt. Die Frau wollte nun in ihre Heimat an Saar zurückkehren und traf auf dem Heimweg zitternd in Lauterecken ein, wo von mildtätigen Leuten für ihre We derung nach ihrem Geburtsort Sorge getragen wurde. wetternachrichten der Karlsruher Zandeswelterwatlt Wetterſtellen(7 morgens) Veobachtungen badiſcher Wetterſ 9—— — Juſſ⸗Tem⸗g ne 2 1 Bve⸗ See⸗ EE Wind 8 3 ce a r eee, ee m mm C E Richt. Stärteſ 2 Wertheim— 5 13] 2 NwW leicht. nag“ 0 Königſtuhl.. 563 769.8s] 9] 11 5— ſtill 0 Karlsruhe.. 127770.5 9 15 4J N ſeicht hane 0 Baden⸗Baden213770.00 8] 13 780 leicht dar 0 Villingen..780 771. 5 11—[NW leicht olll. 9 Feldberg. Hof 1281656.60 2 5 1 NO leicht waln.].5 Badenweilertr———————1 2 5 St. Blaſien—— 44 12 1No leicht bel 45 Hoch⸗ Der ſüdlich von Island erſchienene Sturmwirbel hat da ſchland druckgebiet über Mitteleuropa verdrängt, ſo daß in Subdeachiche raſche Aufheiterung eingetreten iſt. Infolge ftarker Wärmeausſtrahlungen kam es in den höher gelegenen 1—5 zur Bildung von Reif und leichten Nachtfröſten. Bei heit⸗ ngere mel wird nun raſche Erwärmung eintreten, jedoch iſt 1 ſich e dauer des heiteren Wetters aber nicht wahrſcheinlich, ärts ozeaniſcher Sturmwirbel in den nächſten Tagen oſtw breiten wird. uhr na Vorausſichtliche Witterung für Samstag bis 12 pen nächte Zunächſt heiter und trocken bei raſcher Erwärmung, in Tagen wieder Trübung und Eintritt neuer Regenfälle. S S TI˖r˖⸗ 221. . A * AS Krern ee — ererre 3 aenn — Bank-Aktien. 1 8 6.«4 a 16 19. b. nypetbekn. 42 48 Rbein ereëC. 18 19 NatebeBank 30 60„ Uebere.-B.— bein. fn-E. 7 4% end— 22 1 Verelnsbt. ic 10% daneen an-e.—— kec.-Geselle. 51Sodd. Disoontg. 20 83.5 Wates b. 29.2 23 Dresdn. Bank 36 40 Wiener Bankd. derl. Bankv. 15,5 15, Erkf. Nyp.-Bk. 5 6 Wiüdg. Sanka.— Fecn Begages. 270 280 detanhbn.-. 110 12„ fotendan 288— urPebk. 38 33 Hitteſd. Or. 8. 23 23,2 Verelnebk. 102— v..-s. 40 42 KHurabg..- S. 75— Haanz..-Ges.—— Dengler Ban ee 63 Oestred.-An. 89 Frankf. Ag. Vv. 20 31 ee ee ee u. W. elohs 50 kT. R. u.. 7258 Bergwerk-Alxtten. 600 100 Harg. Berybau 500 1000 Obeonl. Eb.-Bd. 20 288 eee 20 200/ alſe, Aachrel. 125 180 490. E. ind.(.) 228 2ʃĩ½ Dgw. 525 830 LKallw.Salzdetft—.Phönix Bergb. 485 540 8 9 FleqrzBerdw. 460 580 Kallw, Wester. 221 22 Kh.Braunkonie 348 350 s* 338 5— Teit 22558. . annesmannr. ollus 0 Wenbaufet. 0—.K u. Laurdk. 2 8535 döhente en. bhn. 14,8 118 Kordd. Lloyſe, 80— Bahüm,& Ote— 440 ren ee dehd. Industrie-Aktien. 0 eeee. 8. Gaseb url. 28 38J Sost. 59. vzb. deo 167 N8— 5 e ee, eeeee Aeters 2 805 Sega. Neltr. 148 160 5. d. u. 85K. 177 113 fte dw 58 Bd. 59 60,5 Sing metallwk. 39,5 37 Deutsche Verl. 58— Wnee tren, 2 2 Sl.s Braab. 231 pingier Zwen. 4 485 FT6 Wee Ken geseng 8 b. Fart... 85 ecedek 22 30 Oem.Karistadt 48 64 Flektr. L. u. Kr. 80 71.2 ee — ſam. Annaw“w.— m. rio Wa Se G e ee e e eale Leen 8 oldenberg—— ttlin plnn. e 28 245„ brlesbem 75 Fab J0b. Slelst. 6s 80 ded de. Leller t. u. 2J kartbw. Eünn.— Nengun F. J Heob- F. Feißd-. 2 TSleb ded 58 5 8 ieean, 15 2 2 ee 1 26 n 7 0 OZmann ux'sohe ind. abs 2 e elrerk- d. 29 Letalf Dennng eee eee ammg. Kals. 01 wier 4 5. 12 201 Larter. nscen. 7 85 Leoks. Fahrzg. 40 45 a ünnder 18 160 Lempt, Stetun 22 29 Aledercg..8p 28 80 eer 28 J8 Clein, Soh.AB. 42 bet Union ftl. 28 29.5 Abe Füne uU. 58 60 Knorr Helibr. 40—Pf.Hübm. Kays 30, 36 0 uss T171fJ1!..ͤ ͤ irsert 2 rau„Lo 0 .80 ue 30,5 31 Cahmeyersd% 53 62 Bkh. eſek. M. St. 32 38 e een 28 300J Tederg. Rotbe 125 140 Nad darnen 188 Bsſſiaz, Wolff 3 Peſgd Müftt. 778 daltterwentt 2 20 Sſol. 460. l. 70 Lolt senakas 38 5 Ace. 260 285 Sſem.& Hale.4 520 500 Waybafrelag 35 37 Ah as, Sud. öraba.— Zelferwald.s t 88 4 Jenadr.Frama 2 29.7 S. Led. St. ing. 285 29 sohookew. K. 322 3ʃ,8 Te dabkr 32Triootw.Sesſg—,— Zuokf. B Wagh. 41 44 Lodleg.s 8 36,9 Ubrenf.Furtw. 30.5 30,5„ Frankenin. 39 45 N rnd. 40 JVereln d. Oels 7 75„ lellbronn 40 44,5 dalches*+ 2 40ver.Uitramar. 70„ offstein 43 47 bd, 2 21,8 Ver.Zellst.8er 32 38,1„ Bbeingau 37,5 48 22,7 Vogtl. Masohst 28 251„G Stuttgart 42 4⁵ Ne breedeen. F Aee ie 1 to 11 16 Rlebeck on. een, ee Krerg d ele dh.Legteud.— 31 V. foß I. Mainz 58 70 g aß, 8 Vogti.Maschin. .. Frelverkehrs-Kurse. 8 d2f krelohgauer, 5.5 Rastatterwag. 0 7 bieeg 35 40,5 Nansfeſder, 115 128 Ufa 2 2% ¶320 der Söhne, 38 Fiterne, sowie das Ausland in großem Maßstabe als Räàufer Treitag, den 8. Juni 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 258 Börsenberichie Frankfurter Wertpapterbörse 1 Frankfurt, 8. Juni.(Drahtb.) Der Wortlaut des deut- uner Memorandums lag der Börse vor. Man x ùm Cieselbe Ne Zurückhaltung auf, da man die Aufnahme der deutschen de, im Auslande abwarten will. Pollar 76 000—.77 000, ⁰ gehandelt. Der Geschäftsverkehr zeigte bei Beginn gewisse Ur-cherheit, doch machte sich sehr bald eine Arkere Belebung bemerkbar. Unter Bevorzugung von Miezialpapieren traten auch Montanaktien bei festeren Larsen in den Verkehr. Stärkeres Interesse erhielt sich fär Kaurahütte, ca. 100 000 pCt. höher. Die Steigerungen der Gurse hielten sich im Gegensatz zu den Vortagen in engen denzen. Deutsch-Luxemburg bei erstem Kurs 5000 pCt., 4 Isenkirchen 10000 pCt., anziehend. Ferter auch Caro. Mit duslandskäufen begründete man die Steigerung von Rhein- Phönix Bergbau fest auf bestimmteres Auftreten einer Apitalserhöhung, auf 480 000—540 000 steigend. Stärker an- eregt zeigten sich heute Scheideanstalt, Holzverkohlung, eldschmidt und Rütgerwerke. Anilinwerte erfuhren kalls Befestigungen von 3000—.5000 pCt. Von Elektro- 100%ten zeigten Licht und Kraft einen Kursgewinn on W0Co, AEG. und Bergmann lebhafter gehandelt. Für die gerte der Metall- und Mas chinenbranche Konnte lch eine einheitliche Tendenz herausbilden; stark gebessert en vor allem Daimler, Adler, Kleyer, Veithwerke und zellirenstedt. Von sonstigen variablen Aktien sind Julius sehr gesucht, ferner bei fester Tendenz Felten u. leuilleaume plus 10 000 zu erwähnen. Befestigte Kurse zeig- — Zuckeraktien. Der Bankaktienmarktt lag fest, zcſutsche Bank bleiben begehrt. Höher setzten Oesterreichi- tede Kredit und Wiener Bankverein ein. Von Schiff- ahrtsaktien fanden 5 stärkere Beachtung. Nord- tscher Lloyd fest. Am Rentenmarkt lagen Dollar- astranweisungen bei erster Notiz mit 80 000, Zolltürken und asdad II lebhaft gehandelt. Ferner zeigte sich größeres zeusresse für Otaviminen. Im freijen Verkehr kon- eutrierte sich Kauflust auf Deutsche Petroleum, 290 000, Api 130 000, Benz 92 000. Man nannte ferner Becker Stahl 51500—95 000, Becker Kohle 68000—67 000, Ufa 39 000, damond-Shares 330 000—340 000, Entreprise 320 000, Kunst- ffide 140000 Prown Boveri 28000 Growag 3900—4000, Kusa LIoyd 23 000, Karstadt 9800, Krügershall 78 000. Am assamarkt war das Geschäft etwas nachlassend. Die Tendenz War aber immer noch fest, späterhin etwas ruhiger, fest. Berliner Wertpapierbörse Allgemeine Nervosität und Haussestimmung Berlin, 8. Juni.(Eig. Drahtb.) Die schroffe Ablehnung de deutschen Note in der französischen Presse hat den simismus über die Entwicklung der Reparationsfrage ver- Wurt Die Devisenkurse gingen daraufhin scharf nach oben. Sesicht; der innerpolitischen Lage und der günstigen Auf- Aune die die Note aber in London gefunden hat, und die Möglichkeit weiterer e in sich schließt, ſete sich die Börsenspekulation zu Beginn eine gewisse Ieserve auf. Nachdem aber das Publikum und die großen v der eder auftraten, griff eine allgemeine Haussestimmung atz. Bevorzugt Waren Montanwerte und Petroleumwerte. farpener erreichten den Kurs einer Million. Man Ncht auch hier wieder von französisch-belgischen Käufen. Devisenmarkt blieb die Nervosität weiter be- ien. Der Dollar war vorbörslich 74 000, dann 72 000 später Handelsblaft des 900, an der Börse 78 500. Am Montanaktienmarkt Kurszettel des Mannhei —— ͤ ͤnnhAJ1n—ö ÜÄ———— stiegen Luxemburger und Laürahütte um 75 000 pdt., Phönix um 100 000 pCt., Rheinstahl gewannen 150 000 pCt., die übrigen bis 50 pCt. Am Kalimarkte gewannen Deutsche Kali 30 000 PpCt., notierte 425 000. Bei den chemi- schen Werten standen Chemisch Heyden und Fahlberg-List im Vordergrund des Interesses. Heyden gewannen 60 000 11 Fahlberg 5 000 pCt., Guano 3 20 000 pCt. Die Anilin- werte waren um 6000 pCt. gebessert. Am Elektro- markte Waren AEG. plus 5000 pCt., Licht u. Kraft sehr lebhaft, im Hinblick auf ihren Leritz von Schadepunkten plus 16 000 pCt., Gesellschaft für elektrische Unternehmungen plus 40 000 pCt. Bei den Schiffahrtswerten gewannen Paketfahrt 25 000 pGt., Hansa 11 000, Rolandlinie 8000 pCt. Bei den Bankaktien gewannen Handelsgesellschaft 10 000 pt., Deutsche Bank plus 6000 pCt. Bei den Spezial- Werten Gebrüder Böhler plus 25 000 pCt., die übrigen bis plus 15 000 pCt. Im Freiverkehr nannte man Benz mit 93 000, Hansa Lloyd waren auf die Mitteilungen von einer Interessengemeinschaft mit Rheinmetall sehr lebhaft gefragt. Stöwer Auto 34000 und 52 000. Am Petroleummarkt Waren Api 135000, Deutsche Petroleum plus 15 000 pCt., Erdöl lus 110 000 pCt. Am Valutamarkt war die Stimmung est. Schantungbahn plus 4000 pCt., 5proz. Mexikaner vlus 80 000 pt., Bagdadanleihe II plus 10 000 pCt., Zolltürken plus 25 000 pCt. Bei den heimischen Renten erreichte die Zproz. Reichsanleihe den Kurs von 10 000 nach einer Kurs- steigerung von 750 pCt. Am Kolonialmarkte ge- wannen Otavi 50 000, Oesterreichische Noten 107, polnische Noten 115½, ungarische Noten 11½%, rumänische Noten 4100. Im Weiteren Verlauf machte die Aufwärtsbewegung weitere Fortschritte. Auch der Kassaindustriemarkt War fest. Deuisenmarkit Mannheimer Devisenmarkt, 8. Juni.(.00 nachm.) Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittel- eher Briefkurse): New Tork 79000(735000, Holland 31000(28850) London 35000 840000) Schweiz 14250(13300), Italien 3700(3450, Prag 2350(2200ʃ. Tendenz: Fest. Der New Torker 11 Uhr Markkurs kam mit 0,001274, Was einem Dollarkurs von 78 500 4 entspricht. Frankfurter Devisen Frankfurt, 8. Juni.(Drahtb.) Anfänglich zeigten sich Devisen sehr unsicher, doch trat ein festerer Grundton ein, der in den Kursen im Verlaufe zum Ausdruck kam. Im amt- Uichen Verkehr entwickelte sich wieder lebhafteres Geschäft. Der Markt schloß fest. Im freien Frühverkehr wurden fol- gende Kurse genannt: London 350 000(363 000), Paris 4900 (50075)0, Brüssel 4225(44125), New Vork 75 775(78 6000, (0675. 29 775(31 000), Schweiz 13 600(14 000), Italien 3600 1 1 41 Amtilen b. J. 3.. b6. 8. 3. 6. Amtfloh b. L..8. Holland.. 31022 37127 30923 31077 Norwegen. 18187 13223 13067 13132 Belglen„. 4401 442%1 4423 Sohweden. 20947 22052 20797 2902 bondon„367050 368920 362392 383907 deleingfors 2191 2205 2159 2170 Fbarle.. 5112 5137 4985 5020 New-Vork. 7805f 7548 78403 78796 Sohmwelr. 14264 14335 13985 14035 Wen, abg. 110.97 111.82 109.72 110.27 Kallen⸗ 8 11035 13714 13895 138 Frasben 12550 13.65 2257 13.53 n. rag. 2371 7 2338 bünemärt. 14261 14385 14738 14210 J Agram: 887.50 902.50 883.85 888.5 Berliner Devisen Amtiien f. 1 1. f. 8.. 8 Amtii ion. J.. f... f. Holland.. 31047 31213 30747 8002 Farls. 3107 533 5082 5083 Suen.-AMres 27619 27860 27500 27718 Sohwelz 143ʃ4 14388 14764 14235 Brüssel. 4398 421 4359 431 Spanlen 11385 12080 11870 11950 Christlania 13286 13283 13717 13183 lapan. 38853 33817 38403 36598 Kopenbhagen 14364 14436 11064 14135 Rio de Jan., 7989 8020 7380 7920 Stookhaim 21147 21153 2 672 20977 Wien abg. 111.22 111.78 109.82 110.36 kieleingfors 2189 2200 217f 2185 FPrag 329 24½/1 2344 2356 ltallen... 3680 e 3665 3881 Budapest..78 13.84 1296 13.04 tonden.. 367 80 388920 38184% 363657 Sofla.. 49.50 854.50 889.50 844.50 Niaennheimer Generel-Anzeiger New-Vork. 75301 79699 788903 78697 Iugosiavlen 902.50 907 50 867.50 872.50 Neuerung im Versicherungswesen Die Generaldirektion der Hovad-Gruppe schreibt uns über„die Lösung eines volkswirtschaftlichen Problems auf dem Gebiete de. Versicherungswesens“, über sogen. Ver⸗ sicherung auf„erstes Risiko“ das folgende: Wohl niemand hat sein Mobiliar zum heutigen wirklichen Werte gegen Feuer- und Einbruchsdiebstahl-Schäden ver- sichert. Einmal ist die Feststellung dieses beständig schwan⸗ kK.den Wertes äußzerst schwierig, zum anderen können die Wenigs: die Prämie für eine Vollwert-Versicherung auf⸗ bringen. Die Folge ist eine gewaltige Unterversiche- run g die sich im Schadenfalle dadurch empfindlich bemerk- bar macht, daß der Geschädigte nur einen kleinen Bruch- tei! seines Schadens ersetzt bekommt. Es ist in letzter Zeit von vielen Seiten darauf hingewie- sen Worden, daß hier Abhilfe dringend geboten sei und man hat auch in verschiedener Weise, aber durchaus unzuläng- lich, Versuche nach der Richtung gemacht; z. B. durch die Festmark- die Index-, die Goldmark-Versicherungsarten. Das Wesen der Hovad-Police dagegen besteht in Folgen- dem: Jeder bestimmt die Höhe der Versicherungssumme für sein Mobiliar selbst. Bis zu dieser Summe wird er im Scha- denfalle, ohne Rücksicht auf eine etwaige Unterversiche- rung, entschädigt. Beträgt z. B. der Gesamtwert des Mobi- liars Mk. 20 Millionen und besitzt man eine Hovad-Police über Mk. 5 Millionen, so erhält man bei einem in Höhe von Mk. 2 Millionen ermittelten Schaden diesen Betrag voll ersetzt, während man bei dem bisherigen Versicherungs- System in diesem Falle wegen der vorhandenen Unterver- sicherung nur einen Ersatz von Mk. 500 000 zu beanspruchen hatte. Die Versicherungssumme bildet bei der Hovad-Police stets die Grenze der Ersatzleistung. Es liegt also im Belieben des Versicherungsnehmers, diese so hoch zu ge- stalten, wie er die Gefahrenmöglichkeit einschätzt. Höchst einfach ist die Form, in die diese Versicherung gekleidet ist. Beide Versicherungsarten— gegen Feuer- und Einbruchdiebstahkschäden— sind in einem einzigen Ver- sicherungsschein vereinigt; die Prämie ist eine einheitliche. Die fertigen Versicherungsscheine sind auf die Versiche- rungssumme von Mͤk. 5, 10 und 20 Millionen abgestellt. Jeder kann beliebig viele derselben nehmen, um die Gesamt-Ver-⸗ sicherungssumme zu erzielen, die seinen Verhältnissen und Wünschen entspricht. Die Police wird dem Interessenten er mittels einem anhängenden Postscheck- Formular den darauf vermerkten Betrag einzahlt und s0 selbst den Beginn der Haftung der Versicheru ell- schaft ihm gegenüber bestimmt. Der Postabschnitt, der die- selbe Nummer trägt, wie die in seiner Hand befindliche Police und wie der Postabschnitt, den die Post der Gesell- schaft zustellt, dient als Beleg für die Prämienzahlung und den Tag des Inkrafttretens der Versi. Mit dem früher üblichen e e und zeitraubenden Verfahren: der Ausfertigung eines Versicherungsantrages, der Ausstellung einer Police, dem Inkasso durch den Agen- ten und sofort, ist grundsätzlich gebrochen.(S. auch Anzeige) Rauchtabakfabrik„Bremer Ruf“.-G. in Osterholz- Scharmbeck. Die Gesellschaft beabsichtigt eine Ka pital“ erhöhung um 20 auf 30 Mill.(ao..-V. 23. Juni). »Holländische Tabak- und Zigarrenfabrik Gebr. Lommes .-G. in Kaldenkirchen(Khld.). Die Verwaltung beantragt 5 um bis zu 50 Mill. 4.(GN „Juni. mer General-Anzeigers Die Kurse verstehen sich— auffer bei festverzinslichen und Versicherungs-Werten— in 1000%½ Franlkfurter Dividenden-Werte. Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktien. 6. A 8. 8. 4 8. Sohantungpihn, 10, 13 A e——Torde. Doys. 98 5 AIig.Lok U. Str. 105 100.Auctr. sch. 522 510 Koland-Linſfe. 2 Südd. Elsenb. 9,83—.-Amk. Paktfi. 255 245 Ver. Ebsschfft 87 92 Oe. Staatsels..000.-suda.'sch. 340 330 Baluim.& Ohio 450 480 Hansa'sohlff 106 120 Bank-Aktlen. Bankef. el. Wert. 72.5 75 parms. u. ut.-B. 41 41,8f u Nr 41 3,.5 BarmerBankv. 14,5 145 Deutsch. Bank 55 63 Altteld. Kredtb 21,7 22,5 Beri. Hd. Ges. 270 25 Dieo. Comman. 51 36 Oest. Cred.-An. 7 9 Com. u. Frixdæ. 37 37%5J bresdn. Bank 39,5 40,5 Reichebank. Industrie-Aktiem. AooumulFabr. 12 190 Sake Hasob. 43—J remer Vülk. 2 230 Adlerà Opben. 133— f. Semberg 65 90 Buder. Eleenw. 220 242 Adlerwerke. 31 Serom kElsktr. 145 152 Ob. Ariesheim 71 7 -d. An. Tre 77 80 Sri. Ank. Mech. 68,?2 75 Chem. Heyden 100 190 Alexanderw 41 cl.Karls.-lud. 384 369 Chem. Weller 80 84 Alig Flektges. 51 Bri. MHaschbau 180 175 Chem,gelsenk. 500 610 Als. Porti. Zem. 218— Sing Murnberg 36 38 Chem. Albert 400 450 Am. Sſes. A 00. 5„ Blamarochütt.—— Halmſermotor. 34 34 Anglo-.-Auan 205 230 Sooh. gufstahi 680 720 Dessauer Gas. 55⁵ 60 Aschffb.Zelist. 189 200 Abr. Söhler 0o. 180 230 Otech. Lunba. 580 640 Aub.-NMd. Msch. 120 131 Sraunk u. Brik. 215 260 P. Elsenb.-Sui. 38 42 Badlegh Aniin. 80. 5 BreBesighgei 125— J Pentsch. Erddi 550— D. Gudstabik 60 83 Elsbach Go. ſi— denschow& U. 3 Dieoh. Kalluk. 25 288 Eneingerfiſter 380 880 898. Harlen.,— 5. Steinzeug. 14 190 Seohw. gerggy. 405 450 dermanlaf-C. 0— Deutgoh. Wofſs 42 50 Faber gleleift 63 71 gerresh. dlas 322ͤ- Dtsche. Eisend. 58 2 Fabl.Ilst 4 60. 75— Ges. f. el. Unt. 65,5 129 Dürkoppwerk. 55 64 Feſdmünl. Pap. 80 Goldschm. Ih. ſé2 185 Dbssefd Eien. 120 e Felten& duli. 178 185 grepp- Werke 270— bynamſt Truet 71 fl. Frister.. 47—Ariten. Basch. 62 178 Eckard Masek. 10 gaggen. Vorz. 9 68 grug T Slifing. 32— Elberf. Farben 1 85 geſfsenk Aw. 700 370 Hacketh. Dranßlt 30— ElektLx.-Rraft 520 ILdeleenk gubet 150 200 Hammere. 8pu. 80 78 Hann. H. Egest. De Hoesoh E..St. 440 185 gebe. Törti 38 53 57 de 110 125 fohenl. Werke 175 310 Kollm. A ee 120— ldg. Wien Gum. 2 10 Fhil. Rolzmann— 28 Kosthelm. Zell. 55— Harkort Brgw.— 20 kumd. Hasch.— 220 Kyfthäus. Hutt. 28 22 Harpen. Bergb. IHv. g. M. Kays.„— Lahmey. 4 00 60 56 Harim. Hasch. i lee Bernban, 3— Laurahütte., 230 300 ledwigenütte. 130„e K. judel 00. 38— Tind. Slemach. 80 32 Hllpert nasch. 31 29, Kabla Forzeſl. 78 25 Garſtindström 115 120 Hind.& Auffer. 85= kKlw. Ascherti. ik2 1675 Tingel Schuhk. 28— Hirsoh Kupfer 280 310 Karjer. Nasch. 45 3856 IInke& Hofm. 220 220 Alrsohng. ed. 13c6 FLattow. Bergb. 400 450 L. Loewe 4 60. 228 285 HbobetFarb 64 70 Küln Rottwell. 81 81] Tothring. fiutte 885 441 Toth..emt. 170 Fordd. Wollk.: 20 220 Hlebeck Nont. 528 855 Ludenscheed“ 51 obsohl. Eeb.-B. 220 225 flombach Hutt. 200 210 Tukau&. Steff.„s Jo. Fisenindet. 205 220 fostr. Braunk. 258 260 Hagirus-A. 268 88 do. Kokewerk. 240 385 flosltz. Zubker 10— Hannesmannr. 30 310 Orenst Koppef 125 180 Rütgerswerke 225 2850 Haximillanzar 3½— Püönz Bergb. 40 581 Sachsenwerk 4½% 45 Hon. Web. Lind. 31— beieholz Faß. 4 45 S. Gußet. Döhl. 201 230 F. Möguin&4 0o. A. Braunkobl. 335 385 Sarotli.. 21— Herkur Wolln. 1 5 fheſn. klektr. 30— fug. Sohneſder 201 290 Eix& denest. 38 b. Metall. Ua. 88 108 Sofub. 4 8alz 125 140 Hotoren Deutz 129 159 Rhein,Möbeist. 41— Sohudk. 4 00. 385 425 Heokars. Fhrz. 47 Bhenania Chm. 48— Siem. Ahalske 520 340 Mledlaus, Kabl. 225— fb. Stahlwerk 885 800J Sinner-G. 33,2 32,9 3¹— 7ü 8—— Stettin, Vulkan 15 V. D. Miokelw. 1 Moesſoch Ton. Stoehrkammg. Fe. Lienzstoffe 20 310 Zelfstoff Ver. 36 40 Stoewertlähm., 150 Sohußf. B.&. 19 21.5 LellstoffWhof 76,2 88.5 Stoſb. Zinkhütt 301 340.St. yp. KMS 710 70'tsch-Ostafr. 130 150 Sbdd, immobl.— 16,½ Logel Teig. Dör. 30 35 fNeu-Gulnes. 50— Teokih. Sohlff. 24 20 Vogtid. Nasoh. 25 33.5 Otavl Mln. u. E. 00 850 Teleph. Beriilsn 45 59 Wand. wWerke. 4 130 Heutsohe Petr. 856 2³ Thaſe EHeenn.— 880 708— Heſchur—9 400— Bl. Mhm.— 0 estdsch. Jutes— del eldburg. e Fapfer 100 120 Wester, Alkali 200 215 SBenz 2 95 .Oh. Charlttbz.— 160 1 Wf. Eis. u. Urt. 95 68 Frankfurter Notenmarkt 8. JH dold Brief delt Bebef Amerikaniesche Noten 77500.— 78400.— Oesterr.-Uugar. ate'e—.——.— Belgisches. 420.— 4339.— e 200.— 12700— Dünisoches 13030.— 13720.— Rumün„„„ 438.— 44.— Engllische.. 362700.- 366300.-] Spanfsche„«„— Französisoches„ 4950.— 5000.— Sohwelzer.— 1270.— Holländlsohe.. 0350.— 30650.— Sobhwedisohbs.. 20500.— 20700.— Itallenlsohe.. 3580.— 3620.— JTechecho-Slowak. 2305.— 2325— Oesterreloh abgest., 108.75 109.25 Ungarlsohs„ 10.65 10.88 Frankfurter Festverzinsliche Werte. Inlündisehe. 4¼% Haunb. von 1914 3 8% Freuf. Lonsols 20 100 ½% Haunb. von—.——.—12 28 72— **%j2——— 3½%% 1904%½—.——.—%½ Sad. Ant. ven te 12.— 175.— 5½ Gtsck. Relohsanl. 82.— 82 50%/ Bad. Aul. 1805 2 2, beob.de Iebsanl 80.— 200.— 5———.—.— 3/% Dsoh.elohsanl..—.—% Bayr. Eleenh.-.—— 245 ddo. dio. 9250.— 10000.— 3/ 5% l. Relohs-Sohatra.—.——. 0.%% 4½% IV. u. V. do. 92.— 90.—4% Bayr.-Pf. Els. Prior——.— 9900• VI.—IX. do. 78.— 78.— 3½% do,— 4J.Schtzgbtaan,og 16980.— 13800.— 2% Iſessen u. 89 u. 8 150—ſ—.— 4% do, do. 1817—.——.—18%„ abgest. 200.—— Sparprämlenanl. 1919 60⁰.— 599.— 35 150.—— 8% Preub. Schatzanw..— slche. St-Anl..W.— 4% do. do.—.———, 20. ſtente—.——.— 4% Preufl. Konsols 285.— 25.— 4% Wurttemd. k. 19%0 120— 130.— 2%„„—.—— b) Auslündische. 1 nenep, 1 8 rk. Sagdug 8 %½% Ar. Monop. e—.— Tuürk..1—— 755 st. St.-.. 1913 8800.— 6700.— 25 S. Uu 158 900. 200000. 4½% do. Schatzanw. 46000.— 48000.— 4% Ußgar. Gölurente——.— 4½% do. Sllberrente 5500.— 57000.— 4% do. St. te. v. 19½0 42000.— 30000.— 4% do. Goldrente 120000.—.—138%¼% do. St. fte.v. 1897—.——.— 5% do. einh. Rente—.— 53200.—% NHexlkan. am. inn.—.——— 4% Rumänien 1903—.— 15000—%„ goſl.— 4¾% do. gold. am. 35000.— 37800.—4½%„ lrrig. Anſeſm.—.— 7100˙0. 4% do. am. Rt.-Verw. 10100.— 9500.— J 5% fehüantepeo—.— 700000.: Berliner Festverzinsliche Werte. ) Reiehs- und Staatspaplere. 8 2 Freub. K. 28— 128 5% D. Sohatza. Ser.—.—=%% Freuf. Konsolte— 9575 do. Ser. IV-V—.— 95.25 3% 40. do. 400.— 400— 4½% do. Ser. VI-iXx 726.75 27.% Badische Anlebe 125.— 125.— 4½% do. 1924r 80.— 89.50 3¼% Bayer. Anleine 285.— 200.— 5% tsoh. Reſohsanl. 81.50 81.— llesslche Anleihs 170.— 160.— 4% do. do. 1825.ĩ) 1900.— 4% Frankf. Stadtanl.—.—— /% do. do. 675.— 900.—4% Munohn. Stadtani.——.— 3% d0. do. 9250— 10000.— 4% Frankft. Hypoth. 40% Freuß. Kons ole 275.— 280.— bank-Pfandbrlefe 201.——.— b) Ausländische Rentenwerte. 6. 8. 6. 8. 4½6% Osstr. Schatza. 43000.— 48000.— 4% U. St.-Rt doldrente.— 4% do. goldrente 145000.- 150000.—- 4% do. Kronenrent.———.— % do. odonv. Bente 6000.— 4809.—35/%.-U. Staatsb. alte 220000.— 269000.— 4½% do, Silberrent. 5600— 4100.— 35% d0. IX. Serſe 20000.- 280000— 4½% do. Paplerrent. 5500.— 4600.— 3% do. Erg.-Rutzen 210000.——.— 4% Turk. Admin.-Anl. 160000.—- 165000.. 4% do. Hofdprioritaät 10900.— 9500.— 4% do. Bagd.-Eisb.] 227 000 245000.24605/ Südöet.Seb. a, F. 138000. 145000— 4% do. 200 000.- 207000.-.600% do. neue Prior 125000— 135000.— 4% do. unff. Anlelhe—.——— 15% d. Obligationen 135000- 142000. 4% do. Zollob..1911 129000.— 149000- 4½%½% Anat., Ser. 1 290000- 287000. d0. 400-Fos.-Los. 590 000.- 590000.-4½% do., Serie l1 280000.— 4½9% U. St.-Rt. v. 1913 190000.— 4½% do., Serle 1i 170000—.— 4½%½% do. do. v. 19 Dr. Oaas, Mannheimer Drucker und Verleger: eneral⸗Anzeiger, G. m. d.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Tbefredakteur: Kurt Sen⸗ Verantwortlich für den— und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik⸗ J. V. Franz Kircher; für Gericht u. Sport: Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten. Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. 4 Seite. Ar. 288 MNaunnheimer General· Anzeiger.(Abend· Ausgabe.) Srettag, den 6. Junt 122— Aaliſes Ehe Roman von Erich Ebenſtein Copyright 1920 by Greiner& Comp., Berlin W. 30 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. 25)(Fortſetzun) Sie öffnete die aus der Küche in die Vorratskammer gehende Tür und wies ſtolz auf zwei Randbretter voll ſauber verbundener, mit weißen Schildern verſehener Gläſer. Adaliſe, die die Vorratskammer kaum je anders als leer an Vorräten, dafür aber angefüllt mit allerlei Gerümpel, geſehen hatte, ſtaunte über die Sauberkeit und Ordnung, die jetzt darin herrſchte. Vorräte aller Art waren in Reih und Glied aufgeſtellt. In einer Ecke lagen auf Sand Kartoffeln und Gemüſe. Auf dem Tiſch gab es Eier, Konſerven und eine allerliebſt mit Blumen und dem Datum des heutigen Tages verzierte Torte. Auf ihr haftete Adaliſes Blick erſtaunt. „Hat denn heute jemand Geburtstag?“ fragte ſie,„daß ihr eine Torte gekauft habt? Ich kann mich doch nicht erinnern..2“ „„Nein, das gilt keinem Geburtstag,“ ſagte Mara mit ihrem freundlichen Lächeln,„gekauft haben wir ſie übrigens auch nicht. Der„Hausdrache“ machte ſie und ich beſorgte den Guß und Schmuck. Wir feiern damit heute ein großes Ereignis: Mama hat ihre erſte Novelle angebracht und heute früh bare 250 Mark dafür erhalten!“ „Was— Mama hat wirklich einmal etwas fertig machen und es noch dazu veröffentlichen können?“ Adaliſe war ganz erſtaunt. „Das iſt ja wie ein Wunder! Das mußt du mir genauer erzählen! Bisher ging ihr bei jeder Arbeit doch immer ſehr bald die Geduld aus, ſo daß ſie ſie beiſeite legte und lieber etwas Neues begann.“ „Ja, das war leider ihre Gewohnheit. Aber dann haben wir vorigen Herbſt einen Pakt geſchloſſen: Ich erklärte ihr, die Haus⸗ wirtſchaft übernehmen zu wollen, wenn ſie dafür ernſtlich arbeiten wolle. Nicht immer bloß Entwürfe machen wie bisher, ſondern mit Fleiß und Ausdauer bei einer Arbeit bleiben, ſie ändern, feilen, verbeſſern wollen, ſolange, bis ſie wirklich druckreif ſei. Wir rich⸗ teten es dann ſo ein, daß ſie von—12 Uhr völlig ungeſtört blieb und uns abends das Geſchriebene immer vorlas, weil Kritik doch immer förderlich iſt und man auch ſelbſt an dem Urteil anderer die Wirkung am beſten abſchätzen kann. So kam denn auch eine ganz prächtige Novelle zuſtande, die von einer Zeitſchrift erſten „Das glaube ich. Wo iſt ſie denn übrigens hingegangen?“ „Zu ihrer Jugendfreundin, der Juſtizrätin Herrle, der ſie die Freudenbotſchaft ſelbſt bringen wollte, da dieſe ſich immer ſo warm für ihr Schaffen intereſſterte. Onkel Lebrecht hat ſie begleitet.“ „Und Klaudia?“ „Klaudia iſt wie alle Tage in ihrem Kurſus. Du weißt doch, daß ſie im Juli das Lehrerinnenexamen machen will?“ „Wie— Klaudia?“ Adaliſe ſprang erſchrocken auf.„Kein Wort weiß ich davon!“ „Ja ſo, ſie ſpricht nicht gern davon, weil ſie eine Heidenangſt hat, beim Examen durchzufallen, was natürlich bei ihrem Fleiß und ihrer Begabung ganz ausgeſchloſſen iſt.“ „Aber das iſt ja Unſinn— wie kam ſie denn nur auf die ver⸗ rückte Idee?“ „Ich habe es ihr geraten,“ ſagte Mara ruhig, ſtellte die Kom⸗ pottſchüſſel beiſeite und wuſch ſich die Hände.„Klaudia hatte den ſehr begreiflichen Wunſch, irgend einen Beruf zu ergreifen, um ſich ſelbſtändig zu machen. Da riet ich ihr zur Lehrerin, weil ſie Kinder gern hat und da auch am raſcheſten zum Ziele kommt.“ „Aber Klaudia hat doch früher nie an etwas Aehnliches ge⸗ 1 „Vielleicht kam ihr eben erſt ſpäter der Gedanke, was aus ihr werden ſoll, wenn Onkel Lebrecht zum Beiſpiel ſtürbe.“ „Dann erbt doch Mama ſein Vermögen und alles bleibt wie bisher!“ „Wer weiß? Erſtens fiele dann doch ſchon die Generalspenſion fort, und zweitens wirſt du vielleicht Onkels Marotte kennen, die Abfaſſung eines Teſtaments immer wieder hinauszuſchieben. Er iſt darin komiſch, wie ſo viele Leute, die glauben, ihren Tod zu beſchleunigen, wenn ſie ihr Teſtament machen.“ „Wenn auch! Klaudia iſt ein ſo ſchönes Mädchen! Sie wird ihr ja auch mein Haus offen!“ „Verzeih, liebe Adaliſe, aber es iſt ebenſo bitter für ein Mäd⸗ chen, auf den Mann zu warten, als Gnadenbrot zu eſſen!“ „Gnadenbrot! Unter Schweſtern! Es iſt lächerlichl“ „Nun, ihr wart doch immer ſchon recht verſchieden und ſeid es heute wohl noch mehr! Jedenfalls zieht Klaudia vor, ſich auf eigene Füße zu ſtellen.“ Ranges angenommen wurde. Mama iſt natürlich ſelig, und wir freuen uns mit ihr!“ Adaliſe konnte es noch immer nicht faſſen. Klaudia— Leh⸗ rerin!! Und das ließen die anderen zu? doch gewiß eine glänzende Partie machen. Schlimmſtenfalls ſteht Da Mara in der Küche fertig war, gingen beide ins 195 zimmer. Minna deckte gerade den Tiſch für das Abendbrot. 4 Narziſſen ſtanden in einer großen Majolikaſchale darauf, jedes Gedeck kam ein Veilchenſtrauß den „Mama liebt Blumen ſo ſehr,“ ſagte Mara, einen prüfe Blick über den Tiſch werfend und da und dort noch etwas Fee, rückend.„Und welche Freude wird ſie erſt haben, dich hier zu f. d05 Adalife. Natürlich mußt du dableiben Dann wird es erſt! richtige Feſtl“ „Das kann ich leider nicht. Ich erwarte ſelbſt Gäſte— „Wie ſchade! Aber du kannſt doch wenigſtens noch bleinn, bis ſie nach Hauſe kommen? Klaudias Stunde iſt um halb ſech⸗ aus und Mama wollte auch gegen ſechs zurück ſein.“ in⸗ „Ja, ſo lange kann ich ſchon bleiben. Der Diener deckt zwiſchen, Und die Köchin iſt ſehr tüchtig. Es genügt alſo, mul. ich um ſieben dabeim bin, da vor acht keinesfalls jemand kom Ar⸗ Sie hatten ſich am Fenſterplatz niedergelaſſen, wo Maras 155 beitskorb und ein paar Armſtühle ſtanden. Durch eine Reihe blüh 15 der Blumen am Fenſterbrett und eine Blattpflanzengruppe 7 Wandecke war der Platz zu einem gemütlichen Plauderwinkel gewandelt. rum. Adaliſe fühlte ſich verſtimmt, ohne recht zu wiſſen, wa 10 Mara hatte aus dem Arbeitskorb ein Paar Strümpfe genomme die ſie zu ſtopfen begann. „Das machſt du auch noch ſelbſt?“ ain „Natürlich, wir werden uns doch deshalb nicht eine% nehmen, deren Anweſenheit allen nur ſtörend wäre, da wir kei rechten Arbeitsplatz für ſie hätten. Früher beſorgte Klaudia Aber ſeit ſie ſtudiert, geht es ſelbſtverſtändlich nicht mehr.“ Adaliſe ſah die Kuſine verwundert an. alle „Du ſtudierſt doch, ſoviel ich weiß? Wie kannſt du da ſſtr die Hinge Zeit haben, die du hier tuſtp. fragte Adallſe erſtaunt. Mara von Hilbert errötete. Dann ſagte ſie ruhig:„Ich ſtu ja nicht. Ich habe den Gedanken daran ganz aufgegeben und lich gar nicht erſt auf der Univerſität einſchreiben laſſen Schließ genügt die Matura als Bildungsabſchluß auch ganz gut.“ „Du haſt Matura gemacht?“ „Ja. Wußteſt du das nicht? Am öffentlichen Gymnaſium Marburg.“— „Und warum gabſt du das Weiterſtudieren auf? Medizin 5 es ja wohl? Klaudia erzählte mir, du wollteſt ſogar nachher Pr ausüben... als Kinder⸗ oder Zahnärztin?“ in (Fortſetzuna folgt) eeen—— 19/5 PS. alserengleipenh hel. Die katholiſche Kirchengemeinde Neckarau 5 käßt am 6215 ffeſſag, den 15. Juni, vorm. 10 Uhr im Kalhaus Neckarau die Wohnhäuſer Friedrichſtraße 34 und 36 mit Hausgarten verſteigern. Bedingungen beim Notariat. Mannheim, den 7. Juni 1923. vorriditung Bosch, dunkelgrün lackiert. 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