2 i 2. 2 bondern gerade in der fittlichen r NN * — — hazugepreile: In Mannheim und umgebung krei ine aus und durch die poſt ohne Heſtellgeld monatlich ſark 10000. halbmonatlich Mark 8000.—. nachforderung dorbehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karistuhe.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle mannbeim, E 6. 2.— Seſchäſts⸗nebenſtelle eckarſtadt, waldhofſtraße Ur. 6. Fernſprecher nummer 7931, J42, 7943, 7043, 7045. Celegramm⸗Roreſſe: Seneralanzeiger annheim— Erſcheint wöchentlich zwölfmal „„„„„„„„ Wittag⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichlen Verkaufspreis M. 300.— 1923— Nr. 261 Sei porauszahlung Srundprels je Jeile Mk. 750.—. Neklamen mk. 3000.—. Filles andere laut Tariſ. Annahmeſchluß: Mittagdlatt vormittags 8½ Ahr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgab. wird keine berantwort. übern. Höh. Sewalt, Streiks, 9857 75 ür ausgefall. od. beſchränkt. Ausgab. od. f. verſp.. d. 9 oh. Sewühr. Serichtsſt. Mannheim Anzeigenpreiſe: Beilagen: Der Sport dom Sonntag— Geſetz und RNecht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung Deutſchlands verlangen nach Frieden und Freiheit Die Ranzlerrede in Münſter Anläßlich der Tagung des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Preſſe in Münſter fand ein von der Stadt im Saale des Raleriſchen alten Rathauſes veranſtalteter Empfangsabend att, an dem auch der Reichskanzler und der Reichsarbeits⸗ miniſter Brauns teilnahmen. Nach den Begrüßungsanſprachen es Oberbürgermeiſters von Münſter Dr. Sperling, des Ober⸗ deäſidenten der Provinz Weſtfalen, Gronowſki, und des Präſi⸗ enten des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Chefredakteurs ecker, nahm der Reichskanzler das Wort zu einer An⸗ ſprache, in deren Verlauf er u. a ſagte: 8 Die Sorgen und Anliegen Ihres Standes geben ein beſon⸗ ers und bedeutſames Abbild von den moraliſchen und wirtſchaftlichen Kräften und Schickſalen unſeres Volkes. Eine ſchwere ürtſchaftsſorge liegt über unſerem Volk und verhältnis⸗ mäßig in beſonderem Ausmaß über der Mehrzahl derjenigen in ihm, le qualifizierte Arbeit, ſei es körperliche, ſei es geiſtige, verrichten. Wir müſſen als Volk bereit ſein, die wirtſchaft⸗ iche Beengtheit auf uns zu nehmen, und das iſt für ein ſittlich reifes Volk nicht das Schlimmſte. An dem unkt aber wird deutſcher Wirtſchaft der Druck zum Unheil, wo er die geiſtige Freiheit und Entfaltung beengt, und da int es mir eine beſonders wichtige Aufgabe und Sorge zu ſein, ß unſere Preſſe auch in Zukunft ein wahres Abbild von der Volksmeinung und Volksſtimmung ſei und zugleich der Ausdruck ver⸗ chiedener Geiſtesrichtungen des wirtſchaftlichen, politiſchen, kultu⸗ kellen und religiöſen Sinnes und daß ſie bei aller verſtändigen Be⸗ achtung des wirtſchaftlich Notwendigen und Zweckmäßigen letzten Endes in Ihrem Beruf und Dienſt, im geiſtigen Gehalt und im baſeigen und Sittlichen unſerem Volk ein Führer bleibe und imtter mehr werde. Deshalb iſt die Anabhängigkeit der Preſſe ein ſo hohes Gut ine Unabhängigkeit, deren Weſen nicht in der Zügelloſigkeit liegt, Gebundenheit und eigenen Verantwortung, eine Unabhängigkeit, die abzu⸗ grenzen iſt nicht nur gegenüber dem Staat und ſeinem ſtärkeren Rechte und dem Anſpruch auf Beachtung ſtaatlicher Notwendigkei⸗ ten, ſondern auch gegenüber den Kräften und Beſtrebungen des Wirtſchaftslebens. Darin handelt es ſich, meine Damen und Herren, um Angelegenheiten, die nicht Ihnen allein wichtig ſind, ſondern auch uns um des Staates willen. Sie aber ſind gewohnt, täglich niſcht von eigeßen Sorgen zu ſprechen, ſondern den Nöten und den Anliegen der Bevölkerung Wort und Ausdruck zu verleihen und ſo wird es auch in Ihrem Sinne ſein, wenn i Not des deutſchen Volkes und insbeſondere des beſetzten Gebietes ſpreche. Vorgeſtern haben wir den Mächten das deulſche Memorandum als Ergänzung zur Note vom 2. Mai übergeben. Ich begreife die Spannung und Ungeduld, mit der unſer Schritt erwartet worden iſt. Er iſt ein natürlicher Schritt auf dem Wege, den die Regierung von Anfang an gegangen iſt. Die Löſung des Reparationsproblems um jeden mit der deutſchen Staatsfreiheit und der deutſchen Wirt⸗ ſchaftskraft zu vereinbarenden Preis iſt das Ziel, und die Ausſprache in offenen, ehrlichen und gleichberechtigten Ver⸗ handlungen iſt der Weg, den die Regierung ſich vorgezeichnet hat. 25 iſt unterlaſſen worden, was der Löſung dieſer Aufgabe dienen onnte. Es gilt, alles einzuſetzen, um für Rhein und Ruhr die Wiederherſtellung des Rechtszuſtandes du erreichen; es gilt, alles zu tun, um die furchtbaren Leiden zu undern, die alle Schichten der Bevölkerung im beſetzten Gebiet ragen. Dieſe Aufgabe ließ uns die Bemithungen um die Löſung der Reparationsfrage verdoppeln. Lange iſt die deutſche Regierung auf Ablehnung geſtoßen, bis Lord Curzons Natſchläge ihr eine neue Möglichkeit gaben, die Note vom 2. Mai abſenden zu können. Gegenüber den von Frankreich erhobenen Einwänden gegen dieſen Schritt führte der Reichskanzler beſonders die Tatſache an, 5 der Vorſchlag der Einſetzung einer internatio⸗ nalen Kommiſſion von der Reparationskommiſſion ſel b ſt einerzeit ausgegangen iſt. Die engliſche und die italie⸗ niſche Antwotr erörterten eine Möglichkeit zur Fortſetzung des Mei⸗ nungsaustauſches. Seitdem iſt alles geſchehen, um die politiſche ge im Auslande zu erforſchen. Wer die Sprache der Ehrlichkeit und des realpolitiſchen Geſchäftsſinnes verſteht, wird den jetzt erfolgten neuen Schritt als den Beweis des ernſten Willens Deutſchlands bewerten, ſeine Vexrpflich⸗ ungen zu erfüllen. Man kann infolge der durch den Ruhreinmarſch gervorgerufenen fertſchreitenden Schwächung der deutſchen manz⸗ und Wirtſchaftskrafk zu keiner anderen zahlenmäßigen elbſteinſchätzung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit gelangen. 7 Zur Frage der tatſächlichen Leiſtungsfähigkeit mntſchlands übergehend, erklärte der Reichskander, dieſe werde dumer noch im Auslande weit überſchätzt, die Gegner ſelbſt 3 anerkannten, daß ſie den Gedanken einer größeren An⸗ 5 e für Deutſchland aufgegeben hätten. Nun ſoll eine inter⸗ tonale unparteiiſche Inſtanz über die wahre Leiſtungsfähigkeit Lutſchlands entſcheiden. Deutſchland will ſodann ſeine Reparations⸗ orpflichtungen bis zur Grenze der wirtſchaftlichen und finanziellen oglichkeit erfüllen und es wird 5 dn ſeine volle Tatkraft dieſer Aufgabe zuwenden. 0 den neuen Garantien iſt an die Grenze des Möglichen gangen worden in der Zuverſicht, daß wenn ein Plan über die eparationsſchuld Deutſchlands vorliegt, das deutſche Volk bereit ſein aus Beſitz. Arbeit und Einkommen die größten Opfer zu 3 für die Freiheit und Wohlfahrt der künftigen Generation. daß Staat wird die ganze Kraft der Staatsgewalt geltend machen, die Wirtſchaftskreiſe dieſe Garantien geben müſſen, Dieſer Ge⸗ heute in Ihrem Kreiſe von der gemeinſamen danke der Garantien iſt vom Staat in die Wirtſchaft getragen wor⸗ den. Wie dieſe Garantien aufzubringen und wie weit ſie auszu⸗ dehnen ſind und wie die Laſten verteilt werden, wird der Staat zu beſtimmen haben. Aber es iſt wertvoll, daß bei dem deutſchen Angebot auch das freiwillige Anerbieten deutſcher Wirtſchaftskreiſe Erwähnung finden kann, weil das Ausland vielfach der deutſchen Regierung einen Einfluß auf die Wirtſchaft abgeſprochen hat. Wie verkannt unſere Reparationslieferungen bis jetzt wurden, beweiſt die Tat⸗ ſache, daß wir bis Ende 1922 für rund 4294 Milliarden Gold⸗ mark Barzahlungen geleiſtet. haben. Unter Hinzurechnung weiterer Leiſtungen aus dem Ausgleichsverfahren belaufen ſich die Bezahlungen auf 54 Milliarden. Auf die augenblickliche Lage im Ruhrgebiet übergehend, erinnerte der Kanzler zunächſt an die Tatſache, daß, abgeſehen von den zaht⸗ loſen Opfern richterlicher Willkür unmittelbar durch die Hände der Beſatzungsmächte mehr als 50 Deutſche das Leben verloren haben und 50 000 deutſche Beamte, Angeſtellte, Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer und private aller Berufe, Männer, Frauen und Kinder ſeit dem 11. Januar Haus und Heimat verlaſſen mußten. Volk und Regierung fühlen ſich ihnen allen von ganzer Seele zu Dank ver⸗ pflichtet und werden alles tun, um ihr Los zu lindern. Wir wollen den Frieden und ſind unſeren weſtlichen Nachbarn gegenüber zu jeder wie immer gearketen Friedensſicherung auf dem Boden der Gegenſeitigkeit bereit; aber, das erkläre ich öffenklich und feierlich, es gibt keinen Preis, für den uns die deulſchen Lande an Rhein und Ruhr, an Saar und MRoſel feil wären, keinen Preis, um den wir das Recht des Reiches und der anderen Staaten in dieſen deutſchen Lan⸗ den mindern laſſen. In dieſer Erklärung weiß ich mich eins mit allen politiſchen Parteien und Schichten des deur⸗ ſen Volkes, eins mit der preußiſchen Regierung und mit der Bolksverktekung, eins mit allen Ländern des Keiches, und aus dieſer großen, kiefen Einigkeit ſchöpfe ich das Recht zu der Mahnung, wachſam und beſonnen zu bleiben, beſonders hinſichtlich der verworrenen wirtſchafflichen Lage und der ſchweren Not. Nachdem der Kanzler noch auf die Gefahr des Nichtverſtehens großer Schichten des deutſchen Volkes untereinander hingewieſen und an das ſoziale Verſtändnis der Unternehmerſchaft appel⸗ liert hatte, ſchloß er mit den Worten: Heute iſt es aller Deutſchen Pflicht, für Rhein und Ruhr, für Saar und Moſel feſt zu bleiben die Treue zu bewahren und allererſte Pflicht, gute Deutſche zu ſein. Nach der Rede des Reichskanzlers, die mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen wurde, ſangen die im Saal Verſammelten das Deutſch⸗ landlied. Inzwiſchen hatte ſich auf dem Prinzipalmarkt eine unüber⸗ ſehbare Menſchenmenge angeſammelt, die in brauſende Hochrufe ausbrach, als der Reichskanzler ſich zeigte. Hier hielt der Kanzler eine weitere Anſprache: Deutſche Männer und Frauen Weſtfalens! Ich danke Ihnen für die Kundgebung, die Sie, mir und dek Reichsregierung heute ge⸗ bracht haben. Ich habe heute aus den Ausſprachen mit allen Teilen der Bevölkerung erſehen können, wie treu Weſtfalen zum Reiche ſteht.(Stürmiſches Bravo.) Ich weiß, daß die Weſtfalen, die heute an der Ruhr kämpfen, das Reich niemals im Stich laſſen werden.(Erneutes ſtürmiſches Bravo). Ich bitte Sie, weiter im Vertrauen auf die Regierung zu verharren und zugleich jedes Opfer an Geld und Gut den kämpfenden Brüdern und Schweſtern zu bringen, damit wir bald wieder frei werden. f Hierauf ertönte der Chor aus Wagners Meiſterſingern„Wach auf“, darauf Beethovens„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ und zum Schluß das Niederländiſche Dankgebet, in das die viel⸗ tauſendköpfige Menge einſtimmte. Während der Rede des Kanzlers erſtrahlte der Dom in bengaliſchem Licht. Franzöſiſche Preſſeſtimmen Zu der Rede des Reichskanzlers in Münſter ſchreibt der Temps: Der Reichskanzler hat ſich an den Ort begeben, von wo aus die deutſchen Behörden den Widerſtand im Ruhrgebiet leiten. Er habe eine Rede gehalten, um ſeine Politik zu verteidigen und habe den ſog. paſſiven Widerſtand gelobt. Er wiſſe wahrſcheinlich nicht, daß die franzöſiſchen Behörden die Originale eines vom preußiſchen Innenminiſter unterzeichneten und an die Polizeibehörden im Ruhrgebiet gerichteten Formulars vom 24. Jan. beſäßen. Wie könne man die deutſchen Vorſchläge prüfen, ſolange derartige Inſtruktionen in Kraft ſeien? Wie könne man Vertrauen zu dem deutſchen Angebot haben, wenn der Reichs kanzler ſelbſt offen⸗ ſichtlich ableugne, was durch offizielle deutſche Dokumente erwieſen ſei? Wie könne man verhandeln, wenn das franzöſiſcche Blut nochimmer fließe.(1)(Und deutſche? Schriftl.) Der„Temps“ hofft, daß dieſe Fragen elementarſter Loyalität dem britiſchen Ka⸗ binett nicht entgehen werden, wenn es am Montag berate. Das„Journal des Ddebats“ ſagt: In den Worten des Reichskanzlers, die er in Münſter geſprochen habe, finde man Be⸗ weiſe ſeiner Verlegenheit und ſeines ſchlechten Wilbens. Wenn Logik die Manöver der deutſchen Regierung beeinfluſſe, müſſe- man aus der Rede des Reichskanzlers ſchließen, daß das Deutſche Reich entſchloſſen ſei, nicht nachzugeben und daß es ſich eher allen Abenteuern ausſetzen wolle, anſtatt ſich der Regelung des e zu unterwerfen. Die Er⸗ ahrung zeige, daß bei der Führung der deutſchen Politik der Begriff der Wahrheit nicht mehr bedeute als der Begriff des Vertrags. Aus der Münſterer Rede gehe hervor, daß der Reichskanzler noch an mögliche Manöver glaube und Zeit gewinnen wolle. Die Alliierten würden den ſchwerſten Fehler begehen, wenn ie nicht begriffen, daß es ſich in dieſem Konflikt vor allem darum andle, den Willen des Gegners zu brechen. **.* Maulwurfsarbeit J Berlin, 11. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Welt am Montag“ bemüßht ſich heute wieder einmal, den Franzoſen Tips zu geben. Sie läßt ſich aus„parlamentariſchen“ Kreiſen ſchreiben, man ſei ſich darüber klar, daß der paſſive Widerſtand, zumal in ſeinen ſpäteren Stadien ſehr ſtark durch behördliche Verordnungen reguliert worden ſei. Wahrſcheinlich würden die Alliierten die Zurücknahme dieſer Verordnungen verlangen und mit einer einfachen Erklärung der Bevölkerung des beſetzten Ge⸗ biets,„woran verſchiedentlich, u. a. auch von dem volksparteilichen Abgeordneten von Rheinbaben gedacht worden war“, nicht zufrieden ſein. Des weiteren würden, meint die tüchtige„Welt am Montag* die Franzoſen wohl darauf beſtehen, daß den Sabotageakten Ein⸗ halt getan würde, von denen allgemein bekannt ſei, daß ſie nicht von den Eingeſeſſenen des Ruhr⸗ und Rheingebiets ausgehen und auch von ihnen nicht gebilligt würde. „Der Montag Morgen“, das neue Berliner Montagblatt, weiß zu demſelben Gegenſtand dann noch aus Kreiſen, die von der fran⸗ zöſiſchen Botſchaft Informationen erhielten, folgendes zu berichten: Man würde es für zweckmäßig anſehen, daß eine Geſte des guten Willens die Note ergänze, ungefähr auf der Grundlage einer gegenſeitigen Zurückziehung der ſeit dem Januar erlaſſenen Verordnungen. Wenn die deutſche Regierung die Verordnungen zu⸗ rückzunehmen bereit wäre, die den Beamten und Eiſenbahnern den Widerſtand zur Pflicht machten, würde die franzöſiſche Regierung bereit ſein, die erlaſſenen Strafverordnungen zurückzunehmen, die Au.gewieſenen könnten wieder kommen, die Verurteilten könnten, wenn wirklich eine Einigung erzielt würde, begnadigt werden, woran ſich dann die Drohung ſchließt: Käme es auf dieſem Gebiet zu keiner Einigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich, dann würden die in Brüſſel beſchloſſenen neuen Maßnahmen in Kraft treten, deren einſchneidende Bedeutung ſich in Deutſchland ſehr bald und ſehr ſchwer fühlbar machen würde. Nach der„parlamentariſchen“ Quelle der„Welt am Montag“ ſei in der Zentrumspartei die Frage aufgeworfen worden, ob man den franzöſiſchen Rheinlandplänen nicht durch eine un⸗ mittelbar vorzunehmende Volksabſtimmung auf Grund des Artikels 18 der Reichsverfaſſung zuvorkommen könnte. Wenn dieſe Abſtim⸗ ſtimmung ergebe, daß die Rheinländer bei Preußen zu bleiben wünſchten, ſo könnte das Ergebnis, wie die Befürworter des Planes meinen, zum mindeſten England in ſeinen Entſchließungen beein⸗ fluſſen. Die Idee ſoll aber ſowohl im Zentrum als auch in einer Beſprechung rheiniſcher Abgeordneter beim Kanzler abgelehnt worden ſein. 8 Ein ZIwiſchenfall in Dortmund Iwei franzöſiſche Unteroffiziere erſchoſſen In Berlin liegt eine Havasmeldung vor, beſtätigt' durch Nachrichten aus dem Pariſer Kriegsminiſterium, wonach in Dort⸗ mung zwei franzöſiſche Unteroffiziere nach einem Streit mit deutſchen Ziviliſten erſchoſſen worden ſein ſollen. Nach unſeren Informationen aus dem beſetzten Gebiet ſind die Unteroffiziere nicht von Deutſchen, ſondern von franzöſi⸗ ſchen Alpenjägern, die ſich mit Frauenzimmern herumtrie⸗ ben, ermordet worden. In Dortmund ſind anläßlich der Vorfälle Stadtrat Dr. Luhme und Polizeioberinſpektor Kleiners verhaftet worden. Von der Beſatzungsbehörde wurde von 9 Uhr abends bis 5 Uhr früh Ver⸗ kehrsſperre angeordnet. Nach neueren Meldungen handelt es ſich um folgendes: Zwei Adjutanten des 159. Infanterieregiments ſind— nach der Havas⸗ darſtellung— am Samstag abend 10.30 Uhr durch eine Gruppe, be⸗ ſtehend aus 3 deutſchen Ziviliſten, in den Straßen Dort⸗ munds ermordet worden. Einer der Adjutanten wurde von einer Revolverkugel in den Kopf getroffen und war ſofort tot, während der andere noch eine Stunde am Leben blieb. Die fran⸗ zöſiſche Wache wurde alarmiert und zwar von deutſchen Ziviliſten, die der Szene von fern zugeſehen hatten und ſofort die franzöſiſche Beſatzungsbehörde von dem Vorfall benachrichtigte. Die Ziviliſten waren auch in der Lage, der franzöſiſchen Behörde eine Beſchreibung der Täter zu geben. Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde hätte ſofort einegerichtliche Unterſuchung eingeleitet. Der Dortmunder Berichterſtatter der„Liberts“ meldet ſeinem Blatt, die Dienſtſtelle der Kriminalpolizei hätte geſtern vormittag in„nationaliſtiſchen deutſchen Kreiſen“ Hausſuchungen vor⸗ genommen, über deren Ergebnis bis jetzt noch nichts bekannt ſei. Da die Franzoſen das Dortmunder Telegraphenamt beſetzt haben und die telegraphiſche und telephoniſche Verbindung mit Dortmund unter⸗ brochen iſt, liegen einſtweilen direkte Nachrichten noch nicht vor. Der „Montag Morgen“ weiß indes zu berichten, daß von den Franzoſen der Belagerungszuſtand über die Stadt verhängt wurde. Scharfe Maßnahmen von den franzöſiſchen Behörden ſind gegen die Bewohner ergriffen worden. U. a. wurde die Abſtempe⸗ lung der Perſonalausweiſe eingeſtellt. Nur noch in Fällen, in denen äußerſte Dringlichkeit nachgewieſen werden kann, wird der Stempel bewilligt. Von deutſcher Seite ſind ſofort alle Maßnahmen ergriffen wor⸗ den, um die Bluttat aufzuklären. In der Stadt herrſcht große Er⸗ regung, denn man darf ſich nach den bisherigen Erfahrungen darauf gefaßt machen, daß die Franzoſen noch ſchärfere Maßnahmen er⸗ greifen werden, obwohl noch gar nicht feſtſteht, daß die Tat von Deutſchen begangen iſt. 2 0 Milliardenſchäden in Selſenkirchen In der Gelſenkirchener Stadtverordnetenverſammlung erklärte Oberbürgermeiſter von Wedelſtedt, daß der durch die kommu⸗ 1157 Unruhen vom 23. Mai angerichteten Schäden viele i iarden betragen, und daß nach Ausſage vieler deutſcher Jrdden franzöſiſche Truppen an mehreren Stellen gegen die Ordnungsmannſchaften vorgegangen ſeien und einige verwundet 1 0 Sehr bedauerlich ſei auch die Tatſache, daß ein ſehr großer Teil der Mitglieder des bisherigen Hilfspolizei⸗ dienſtes nicht wagen dürfen, zu den alten Arbeitsſtätten zurück⸗ zukehren, weil ſie von verbrecheriſchen Elementen aufs ſchwerſte be⸗ droht werden. In Eſſen erſchien am Freitag morgen eine Abordnung der Arbeitsloſen in der Wohnung des Beigeordneten Huttner, holten ihn aus dem Bett heraus und zwangen ihn, unter Drohungen, mit zum Rathaus zu kommen, um dort wegen Erhöhung der Unter⸗ ſtützungsſätze zu verhandeln. Durch teilweiſe Bewillegung der For⸗ derungen gelang es der Stadtverwaltung, die Leute einſtweilen zu beruhigen. ——— 2. Seite. Nr. 261 Neannheimer General-Anzeiger(Miitag⸗Ausgabe) Monkag, den 11. Juni 1— Staatsſtreich Sturz Stambulinskis Mit der Regelmäßigkeit des Mondwechſels tauchten in der letzten Zeit immer wieder Meldungen aus Bulgarien auf, die von bevor⸗ ſtehenden Revolutionen, Putſchen oder ähnlichen ſtaatsgefährlichen Dingen zu berichten wußten. Stambulinski, der bisherige Miniſter⸗ präſident, Bauernführer und eigentliche Diktator Bulgariens— Zar Boris ſpielt nur eine Schattenrolle— dementierte prompt alle der⸗ artigen Gerüchte und pochte auf ſeine Macht. Nun hat auch ihn das übliche Balkangeſchick erreicht: ein anſcheinend ohne Blutver⸗ gießen geglückter Staatsſtreich hat ihn geſtürzt. Die erſte Meldung darüber verbreitete Reuter in folgender Form: Die Regierung iſt am Samstag durch eine Organi⸗ ſatiou von Reſerveoffizieren geſtürzi worden. Alle Miniſter ſind in Haft genommen. Eine neue Regie⸗ rung wird gebildet, die alle Oppoſitionsparteien mit Aus⸗ nahme der Kommuniſten in ſich vereinigt. »Dazu liegen noch folgende Einzelheiten vor: Das neue Kabinett wurde von Profeſſor Zankoff ge⸗ bildet. Zankoff begann vor Jahresfriſt vornehmlich die Kreiſe der Intelligenz zu einer nationalen Verteidigung zu ſam⸗ meln, um die Parteien zu einer gemeinſamen Aktion zum Sturze Stambulinskis zu gruppieren. Alexander Zankoff, der etwa 43 Jahre alt iſt, ſtudierte in Sofia und München und war während des Krieges längere Zeit in Deutſchland und Oeſterreich. Er iſt Pro⸗ feſſor an der Sofiger Univerſität und war früher mit Stambulinski befreundet. Als er entdeckte, daß Stambulinski alle ſeine Freiheits⸗ ideen über Bord warf und nachdem Zankoffs beſter Freund Gre⸗ goff durch Agenten Stambulinskis ermordet worden war, fürch⸗ tete Zankoff für ſich das gleiche Schickſal und hielt ſich nun verborgen. Zankoff ſtand auch im beſten Verhältnis zum König, mit deſ⸗ ſen Wiſſen der Umſturz wahrſcheinlich ſtattgefunden hat. Alexan⸗ der Zankoff iſt nicht zu verwechſeln mit ſeinem Bruder, dem frühe⸗ ren ſozialiſtiſchen Abgeordneten Arſen Zankoff. Er war bisher nicht Mitglied des Parlaments. Das neue Kabinett iſt am Sonntag in Sofia in öffentlicher Verſammlung ſtürmiſch be⸗ grüßt worden. Ueber ſein Programm verbreitet die Bulg. Tel.⸗ Agentur folgendes: Die neue Regierung iſt unerſchütterlich von den Prinzipien der Geſetzlichkeit und der Demokratie durchdrungen! Ihr Der Münchener Hochverratsprozeß München, 9. Juni. Im weiteren Verlauf der Verhandlung im Hochverratsprozeß Fuchs machte ein ſaarländiſcher Redakteur als Zeuge bemerkens⸗ werte Angaben über die Tätigkeit Richerts im Saarge⸗ biet. Neben der Saarregierung habe er eine Art Nebenregierung geführt. Auch dieſer Zeuge hielt das von Richert im Saargebiet —— bekleidete Amt eines Kohlenkommiſſars für einen Deck⸗ mantel. Die wichtigſten Bekundungen dieſes Verhandlungstages machte der dann nochmals vorgerufene Hofrat Pixis zu der Frage, weshalb die Feſtnahme Richerts am 20. Februar 1923 in München unterblieben iſt. Nach ſeiner Darſtellung 1 5 er und Kautter an dieſem Tag nachmittags zum Miniſter des In⸗ nern Dr. Schweyer, wo Kautter über die bisherigen Ergebniſſe der Ermittlungen einen längeren Vortrag gehalten habe. Kautter habe geſagt, er ſei in der Lage, dem Miniſter am Abend des gleichen Tages Richert mit den übrigen Herren ans Meſſer zu liefern. Er müſſe aber die Bedingung ſtellen, daß hier reſtlos durchgegriffen werde und daß keine Verſchleierung erfolge. Der Miniſter habe dann erklärt, ſich mit dem Polizeipräſidenten Nörtz beſprechen zu wollen und habe den Zeugen ſowie Kautter auf 7 Uhr abends wie⸗ der beſtellt. Bei dieſer zweiten Beſprechung ſei auch der Polizei⸗ präfident Nörtz anweſend geweſen, der aber die Sache nicht ſo ernſt genommen habe wie der Miniſter. Nörtz habe erklärt, er könne dieſe Dinge nicht ſo ſchlimm finden, ſie ſeien ſcheinbar auf⸗ gebauſcht, ſonſt hätte er von ſeinen Organen etwas hören müſſen. Da der Miniſter und der Polizeipräſident die Sache noch nicht für genügend ſubſtantiiert“ gehalten hätten, ſei ſchließlich verein⸗ bart worden, daß Kautter und Friedmann weitere Beobachtungen machen ſollten. Der Miniſter ſei nach ſeiner Anſicht am Nachmit⸗ tag von dem Ernſt der Sache durchdrungen geweſen und habe erſt am Abend gezweifelt. Man habe das Gefühl gehabt, daß eine ge⸗ wiſſe Verärgerung des Miniſters und in noch ſtärkerem Maße des Poligeipräſidenten darüber vorlag, weil die Angelegenheit nicht von offiziellen Beamten, ſondern von Privatperſonen aufgedeckt wurde. Schließlich wies der Zeuge noch darauf hin, daß auch die außen⸗ politiſchen Verwicklungen, die ſich aus einer Verhaftung Richerts ergeben konnten, vielleicht die vorſichtige Zurückhaltung des Miniſters veranlaßt hätten. Er habe den Eindruck gehabt, daß an⸗ dere als nur ſachliche Erwägungen keine Rolle ſpielten. 78 975 Dann wurde noch eine Reihe von Leumundszeugen für den Angeklagten Munk gehört. Weiterverhandlung am Montag. Ein Waſſerſtrahl auf däniſchen Imperialismus Im iſ Landt t am Samstag der Miniſterprä⸗ ſident 81 898 Wurde und dem gleichen völkiſchen Empfinden wie am Tage zuvor gegen die franzöſiſchen Losreißungs⸗ beſtrebungen am Rhein ſich gegen die planmäßigen Verſuche des chauviniſtiſchen Dänentums gewandt, die hochwertige däniſche Krone in den Dienſt der nationalen Propaganda zu ſtellen und über die Diktate des Friedensvertrags hinaus den däniſchen Erwerb an deutſchem Land und deutſchen Menſchen zu vermehren. Er hat davon erzählt, wie die Minderheitsbeſtimmungen in Dänemark nur auf dem Papier ſtünden, wie die däniſche Regierung den Abſchluß eines neuen Minderheitsabkommens verweigert hätte, wie mit Geld und auf deutſchem Boden deutſche Kinder in däniſche Schulen t würden. In dieſem Zuſammenhang hat Braun den ſchönen Catz geprägt:„Wir müßten jede Achtung als Kul⸗ turnation verlieren, wenn wir uns nicht gegen dieſe däniſche Durchdringung wehren wollten“ und dem tlüſternen Dänentum zugerufen:„Hände weg von unſerer Jugend, dieſen letzten Schatz wurden wir mit Zähnen und Nägeln vertei⸗ digen“. Er iſt dafür von dem Kommuniſten Pieck— dieſe ſehr primitiven Herrſchaften verfügen nur über ein beſchränktes Voka⸗ bular— ein„nationaliſtiſcher Kraftmafer“ geheißen worden. Aber die jubelnde Zuſtimmung des Hauſes wird dem Miniſterpräſidenten bewieſen haben, wie ſehr er allen ernſthaften Leuten aus dem Herzen ſprach. Die gleiche Zuſtimmung wird ihm auch außerhalb des Hauſes gewiß ſein. die Delbrückſchächte fallen an Deutſchland Die Grenzkommiſſion in Breslau hat jetzt ihren Beſchluß in der lang umſtrittenen Frage gefaßt ob die Delbrückſchächte Deutſchland oder Polen zufallen ſollen. Die Entſcheidung iſt z u⸗ gunſten Deutſchlands ausgefallen. Für die Zuteilung an Deutſchland ſtimmten außer dem deutſchen Kommiſſar Etzel der engliſche und der italieniſche Kommiſſar. Die Grenz⸗ kommiſſion hat ſchon mehrfach ihrer Auffaſſung dahin Ausdruck gegeben, daß Deutſchland mehr Anrecht auf die Delbrückſchächte habe als Polen, hat es aber vor ihrer endgültigen Entſcheidung noch für zweckmäßig gehalten, das Gutachten eines neutralen Sach⸗ verſtändigen einzuholen. Dieſes Gutachten, das von Profeſſor Fabrega von der Bergwerksſchule in Madrid erſtatter wurde, hat nun der endgültigen Entſcheidung zugrunde gelegen. Nachgiebigkeit der in Bulgarien Beſtreben geht dahin, Bulgarien den inneren Frieden und die Ord⸗ nung und dadurch die Eintracht zurückzugeben, die für eine ge⸗ deihliche Entwicklung des Landes unerläßlich iſt und auch det wirt⸗ ſchaftlichen Wiederherſtellung nutzen wird. Das bulgariſche Volk wird nicht aufhören, die größte Loyalität gegenüber ſeinen in⸗ ternationalen Verpflichtungen zu bekunden. Der Wunſch des bulgariſchen Volkes iſt, ſich das Wohlwollen und Ver⸗ trauen der großen Nationen zu ſichern und die engen Bande guter Nachbarſchaft und Freundſchaft mit den benachbarten Völkern auf⸗ rechtzuerhalten. Friede im Lande und Friede nach außen iſt das Programm der neuen Regierung. Achtung der geſchloſſenen Ver⸗ träge ihr unabänderliches Grundprinzip! Die im Ausland verbreiteten Nachrichten, nach denen die neue bulgariſche Regierung die Mobilmachung angeordnet hätte, be⸗ ruhen auf Erfindung. Die öffentlichen Machtmittel, über die Bulgarien verfügt, genügen vollkommen zur Aufrechterhaltung der Ordnung, die übrigens nicht geſtört wurde. Beſorgniſſe in Belgrad Wie der„Frankf. Zeitung“ aus Belgrad berichtet wird, hat die Nachricht von der erfolgreichen Revolution in Bulgarien in Bel⸗ grad große Senſation hervorgerufen, da dort die Stellung Sdambzlinskis für unerſchütterlich angeſehen wurde. Gleich gach dem Eintreffen der erſten Meldungen trat ein Miniſterrat zu⸗ ſammen, um zu der neuen Lage Stellung zu nehmen. In infor⸗ mierten Kreiſen wird erklärt, daß durch den Umſchwung der durch den Friedensvertrag von Neulli geſchaffene Status am VBalkan be⸗ droht ſei, weshalb die Belgrader Regierung die Vorgänge mit der größten Aufmerkſamkeit verfolgen müſſe. Franzöſiſche Preſſeſtimmen Zum Staatsſtreich in Bulgarien bemerkt der„Temps“: Zu an⸗ deren Zeiten würden die Ereigniſſe von Sofia eine begrenzte Be⸗ deutung haben; aber ſie kämen in eine Zeit voll diplomatiſcher Kriſen. Werde der Staatsſtreich die Verhandelnden in Lauſanne zur Ueberlegung bringen? Die Tatſache allein, daß die Lage in Bul⸗ garien unbeſtimmt ſei, könnte die Türken an neue Möglichkeiten glauben laſſen. Nichts hindere daran, eine Kombination anzuneh⸗ men, die die aufſtändiſchen Bulgarien ſich den Türken nähern könnte. Die„Liberte“ ſchreibt, der deutſche Widerſtand er⸗ mutige die Türken. Müſſe man jetzt auch noch mit dem Wider⸗ ſtand Bulgariens rechnen? Ein italieniſches Sprichwort beſage, daß die Dinge, die lange dauern, zu einer Schlange werden. Der 2 ſei zu lange hinausgeſchoben worden; deshalb ziſchen die Vipern. Deutſcher Keichstag Beendigung der Teuerungsdebalte Die Ausſprache über die ſozialdemokratiſche Interpellation iſt am Samstag beſchloſſen worden. Es war die höchſte Zeit: denn an dieſem dritten und letzten Tage artete, was bisher Rechthaberei der 0800 geweſen war, in wüſtes Geſchimpf aus. Wieder flogen die Koſeworte Unverſchämtheit, Frechheit, Verleumdung, Schwindel, Schieber, Lump hinüber und herüber. Herr Hermann Müller rief dem auf das jüdiſche Großkapital ſcheltenden Herrn Wulle zu, daß ſeine Deutſchvölkiſchen franzöſiſches Geld nähmen. Worauf Herr Wulle ſich revanchierte: Marxiſten hätten den armen Schlageter ans Meſſer geliefert und dem ſozialdemokratiſchen Partei⸗ führer eine Beleidigungsklage ankündete. Derweil ſorgten Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten für den ortsüblichen rüheſtörenden Lärm und erſt als der deutſchvölkiſche Redner mit dem intelligenten Rat an die Miniſter abgetreten war, ſich zurückzuziehen und das Regieren dem„Diktator Deutſchlands Herrn Breitſcheid“ zu über⸗ laſſen, begannen die Wogen langſam ſich wieder zu fänftigen. Ledebour, der nun doch in höchſteigener Perſon bein Grüppchen das Wort führte, fand, daß der Kanzler im Reichstag zu ſelten ſpreche— daß auch Schweigen Gold ſein könne, wird dieſem ewigen Schwadroneur nie aufgehen— und Herr Robert Schmidt, von dem wir gemeint hatten, er würde die Summe aus der Erörterung ziehen und aus ſeinen doch gewiß wertvollen Er⸗ fahrungen als mehrfacher Wirtſchaftsminiſter den einen oder an⸗ deren klugen Wink beiſteuern, vertiefte ſich in Rekriminationen n induſtrielle und agrariſche Sünden aus der Vorkriegszeit. Schließlich beſann ſich der alte Herr doch, daß Teurung und Not⸗ ſtand vom Frühſommer 1923 zur Debatte ſtanden. Da beſtöhnte er die anſcheinend unaufhaltſame Tendenz zur wertbeſtändigen Anleihe und mahnte, ſich ernſthalt mit einem Wertmeſſer zu beſchäftigen, der einen Ausgleich der Löhne im Wettſauf mit den Preiſen ermögliche. Der Ausgang war kläglich, das„Ergebnis“ Null! die Folgen des Nachgebens In Leipzig hat es abermals ſchwere Zuſammenſtöße zwiſchen Elementen, die von kommuniſtiſchen Hetzern mißbraucht werden, und der Polizei gegeben, wobei etwa 6 Tote und +2 Verwundete auf dem Platz geblieben ſind. Inzwiſchen ſind noch zwei Polti⸗ zeibeamte ihren Verletzungen erlegen. Vielleicht gibt das der Reichsregierung den Anlaß, der ſfuchteben Regierung ins Gewiſſen zu reden und ihr das Rückgrat zu ſtärken, andernfalls aber vom§ 48 der Reichsverfaſſung Gebrauch zu machen und den Ausnahmezu⸗ ſtand zu verfügen. Die blutigen Unruhen in Leipzig ſind der Schwachheit und iſchen Regierung ſowohl wie der ſozialdemokratiſchen rtei den linksradikalen Elementen in ihren eigenen Reihen und vor allen Dingen den Kommuniſten zuzuſchreiben. In der füngſten Geſchichte der ſächſiſchen Sozialdemo⸗ knaten hat ſich eine böſe Tat an die andere gereiht und mit Natur⸗ notwendigkeit hat das ſchließlich zu den ſehr ernſten Vorgängen in Leipzig geführt. Trotz aller ſchlechten Erfahrungen haben die Sozial⸗ demokraten Sachſens wieder und immer wieder ſich den kommuniſtt⸗ ſchen Forderungen gefügt. Sie haben die Polizei und die anderen ſtaatlichen Organe zu Gunſten proletariſcher Hundertſchaften ausge⸗ —— ſie haben proletariſche Kontrollausſchüſſe bei den Preisprü⸗ ungsſtellen eingeſetzt, ſie haben zuverläſſige alte Beamte aus ihren Stellungen entfernt und durch Aclic ungeübte, ungebildete Männer erſetzt, ſie haben die ſtaatliche Autorität ſo ziemlich auf jedem Gebiet untergraben, ſie haben das Schulweſen zer⸗ rüttet und die kirchlichen Saentege zu beſeitigen verſucht, ſie haben gegen die bürgerlichen Elemente ein Regiment des Schreckens zun; einen Teil geduldet, zum anderen Teil gefördert— das alles auf Wunſch und Geheiß ihrer lieben kommuniſtiſchen Freunde. Zum Dank dafür haben dieſe ihnen für jedes neue Zugeſtändnis einen neuen Fußtritt verſetzt, und mit weiteren Forderungen, Drohungen und Ausſchreitungen verknüpft. Nun haben ſie in Leipzig den verdienten Dankgeerntet. Die ſozialdemokratiſchen Sihrer und die gewerkſchaftlichen Ord⸗ ner, die immer damit prahlten, daß die Diſziplin und die Macht ihrer Maſſen I1 genug ſeien, um jeden Störungsverſuch von außen aus eigener Kraft unterdrücken zu können, haben in Leſpzig da⸗ Feldräumen müſſen. Dem von kommuniſtiſchen Hetzern auf⸗ gewiegelten lichtſcheuen Geſindel gegenüber haben die ſozialdemokrati⸗ ſchen und gewerkſchaftlichen Ordner völlig verſagt: als ſie ihre Ohnmacht einſahen, ſtreiften ſie die roten Armbinden ab und baten die Polizei um Hilfe. Erſt mit Hilfe der Schuß waffe, nachdem zahlreiche brave Poliziſten ſchwer und einer ködlich verletzt worden waren, iſt es der Polizei gelungen, die Menge auseinanderzuſprengen und zu verjagen. Dann erſt(h verfügte der junge, unerfahrene ſozialdemokratiſche Polizeipräſident von Leipzig das Verbot öffent⸗ licher Kundgebungen und Umzüge, die von den Sozialdemokraten unter ſolchen Umſtänden garnicht erſt veranſtaltet werden durften. Ob ſie jetzt endlich etwas gelernt haben? Neue Paßſchikanen Die franzöſiſchen Bezirksdelegierten in Zweibrücken, Pir⸗ maſens und anderen Orten erlaſſen eine Bekanntmachung, wonach den an den militariſierten Bahnen gelegenen Gemeinden, die die Ausführung der Verordnung 162 über die Pflicht zur Bewachung ber Bahnübergünge unterlaſſen, das Vieum zum Perkehr mit den unbeſetzten Gebiet verweigert wird. Jer der Trauer der Studentenſchaft und aller national geſinnter Die Beiſetzung Albert Schlageters Schönau im Wieſental, 11. Juni(Eig. Ber.) 1 215„ Sonntag Unter außerordentlich ſtarker Beteiligung wurde am Fe nachmittag die irdiſche Hülle des von den Franzoſen ermoreiie doen Ruh Kaufmanns Albert Schlageter in Sch u zur letzten 5 beſtattet. Der Leichenkondukt traf am Samstag nachmittag 2 Uhr hier ein, worauf die Leiche im Bürgerſaal des Rathaufes 855 gebahrt wurde. Abwechſelnd hielten Feuerwehr und Studen ſchaft die Ehrenwache. Die eigentliche Trauerfeier begann am Sonntag tag 2 Uhr. Der große Platz vor dem Rathaus war mit ee genden überfüllt. Fahne reihte ſich an Fahne, unee Außer den Abordnungen von Kriegervereinen w N von Geſangvereinen, geſellſchaftlichen Vereinigunge ſozialiſten, des deutſchen Jugendbundes, ehemalige ˖— Ermordeten, Offiziere des 76. Feldartillerie⸗Regiments aus 75 burg, Studenten uſw. erſchienen. Unter Trommelwirbel und e kengeläute wurde der mit der deutſchen Kriegsfahne umhüllte r von Kameraden des Ermordeten aus dem Rachaus gett auf einem vor dem mit Tannen und Lorbeer geſchmückte 0 in Schönau errichteten Katafalk aufgeſtellt. Nach dem Liede aine iſt beſtimmt in Gottes Rat“, hielt Bürgermeiſter Pfeiffen Hel⸗ Je Anſprache, in der er ausführte, es gelte den Heldentod eines e Lees der Stadt Schönau zu gedenken. Weit über die Grenſe⸗ Deutſchlands hinaus ſei man erſchüttert über das franzöſt 5 2 teil. Ein deutſcher Mann, den die Liebe zu ſeinem 1„ land getrieben, ihm mit allen Mitteln zu helſen, iſt auf deutſche U Boden von einer fremden Macht zum Tode verurteilt und erſgoſen worden. Alle Verſuche, das Schandurteil abzuwenden, ſollte vergeblich geweſen. Mit der Vollſtreckung des Todesurteils n die Widerſtandskraft des deutſchen Volkes gebrochen werden. des Redner ſchilderte in warmen Worten die große Vaterlandsliebe ie Ermordeten und die Treue, die ihm eigen blieb, bis zum lehte Atemzug, auch dann, als der kalte Tod ihm ins Antlitz blickte. Schwarzwälder werden ſtets mit Stolz dieſes edlen Sohnes 10 denken. Hiexauf ſprach der Führer der Kame radſch 15 aus Düſfeldorf. Schlageter ſtand immer an der Stelle, die Gefahr für ſein deutſches Vaterland am größten war, 75 ſein, bis zum letzten Atemzug, war ein Grundzug ſeines Herze Bei Poincaré galt es nicht, eine Begnadigung auszuſprechen, Hei⸗ ging um Sein oder Nichtſein. Die Saat, die wir heute der matſcholle übergeben, wird aufgehen und wir werden den S hinausſähen in die Herzen des deutſchen Volks. Nach Einſegnung der Leiche und dem Geſang„Es geht bei 4* dämpfter Trommelklang“ wurde der Sarg von Kameraden des— mordeten unter Trauen weiſen zum Kirchhof getragen. Viele ilhe ſende folgten dem Zug. Nach der Grabweihe hielt der katholiſ, Geiſtliche eine Trauerrede. Er betonte, daß die Verſuche an⸗ Erzbiſchofs von Freiburg beim franzöſiſchen Präſidenten, beim zöſiſchen Kriegsminiſter, bei General Degoutte, eine Hegnar e Schlageters zu erreichen, nichts nützten. Das Grab Schlageters en keinen Haß ſäen, aber die Liebe zum Vaterland dürfe nicht verge werden. Am Grab wurden Kranzſpenden niedergelegt von en Führer der Kameradſchaft, von Bürgermeiſter Pfeiffer im 223 der Stadt Schönau, den früheren Kameraden des Feldartillerieree ments Nr. 76 im Namen der Offiziere, von einer Abordnung pi früheren Brigade Ehrhardt, ferner vom früheren Offiziersko Freiburg. Ferner wurden Kränze niedergelegt vom Bertholdgg 1 naſium ſn Freiburg, von der katholiſchen Studentenſchaft Falkenſt 1 Eine Engländerin ließ einen Kranz am Grabe niederlegen, ürke Dame aus Riga einen Kranz aus Roſen und Primeln, ein 14 ein Kranz mit der Inſchrift„Gruß aus Aegypten“. Dann folgt m. Kranzſpenden von den deutſchnationalen Vereinen Schopfheſ⸗ Lörrach und Baden, vom Kriegergauverband Wieſental, von 5 nalen und völkiſchen Jugendgruppen des Markgräflerlande⸗ 1 05 Die deutſche Reichsregierung und die badiſche Reg 1 rung hätten weder einen Vertreter noch einen Kra niederlegen laſſen. Nachdem 3 Ehrenſalven abgegeben worden waren und das Lieh „Ich hatt' einen Kameraden“ verhallte, ſenkten ſich die Fahnen 50 letzten Gruß und die nach Tauſenden zählende Menge defilierte Grabe vorüber. Die letzte Jahrt — 7 1 durch das badiſche Land hatte in Karlsruhe trotz der ſehr frühen Mocgenſfunde ſcber um 3 Uhr früh in Karlsruhe ſonſt fab pften mäßig eintreffende Frankfurter Schnellzug lief erſt in der Morgenſtunde in den Hauptbahnhof ein), die Studentenkorvoratie der Techniſchen Hochſchule, in vollem Wichs an den Bahnhof ge ſle⸗ Sie begaben ſich zu dem großen Gepäckwagen, der die Leiche S 60 geters unter Bergen von Kränzen und Blumen barg. Der Gereg, wagen trug auf der einen Seite in aroßen ſchwarz⸗umränderten n tern die Jnſchrift„Dem Helden der Saar 5und auf der andeng Seite die Inſchrift„Albert Leo Schlageter, der deutſche Held“, det Chargierter hielt an dem geöffneten Wagen eine Anſprache, Kreiſe 3 Ausdruck gab und die echt deutſchen Charaktereigenſchaft Schlataſer rühmte. Einer der Begleiter des Leichenkonduktes dankte. Ueder dem Geſang„Ich hatt' einen Kameraden“, ſetzte ſich der Zug w in Bewegun In 411 iburg wurde der Trauerzug in den Mittagsſtuntng von einer rieſigen Menſchenmenge erwartet. Zur beſonderen Eh ie hatten ſich die ehemal. Kriegskameraden Schlageters, ſut Freiburger Studentenſchaft mit dem Senat der Univer il am der Spitze, die Offiziere und Beamten des ehemaligen Jeneder⸗ lerieregiments Nr. 76 uſw. eingefunden, die durch die Ni eſen. legung prachtvoller Kränze dem Kameraden die letzte Ehre erwi Gedächtnisfeiern jenen In München begingen die vaterländiſchen Verbände, dene Schlageter als Mitglied angehörte, den Tag der Beſſetungende einer Gedächtnisfeier auf dem Königsplatz, an der viele Zehntauſe gt. teilnahmen. Die Gedächtnisrede hielt Stadtpfarrer Joch vo en⸗ Mathäus, der des Erſchoſſenen als eines aufrechten deutſchen ſeine nes gedachte, der auch im Angeſicht des Todes es ablehn gerlän⸗ Volksgenoſſen zu veraten. Dann ſprach, nachdem der mi rbände. diſche Notruf verklungen war, der Vorſitzende der Kampfve trollte Oberſtleutnant Kriebel, der ein Lebensbild des Toten en ſonſt und betonte, daß das Blut dieſes deutſchen Helden nicht muidem efloſſen ſein dürfe. Die Fahnen ſenkten ſich, als die Tauſe⸗ 9 ſol⸗ Toten mit dem Liede„Ich hatt einen Kameraden“ nach alten dolf datiſchem Brauch den letzten Gruß entboten. Dann nahm klage Hitler das Wort, der u. a. ſich dieſen Satz leiſtete:„Enmder das deutſche Volk an, das einſt wert geweſen ſei, daß tauſende für es das Leben ließen, das aber heute nicht mebendorf ſei, daß dieſer eine Held dafür geſtorben ſei.“ General Lu wohnte der Feier und dieſer Rede am Tor der Freitreppe ſtür⸗ Ausſtellungsgebäude bei. Er wurde von der Menge erkan eutſch⸗ miſch umdrängt und mit Zurufen heimgeleitet. Mit dem fand in landlied erreichte die Trauerfeier ihr Ende. Anſchließend ge die der St. Bonifatiuskirche ein Trauergottesdienſt ſtatt, an 9 nde ge⸗ Fahnenabordnungen und Sturmabteilungen der Kampfverbä ſchloſſen teilnahmen. 0 Auch in Berlin fand eine Gedächtnisfeier in nger harmonie ſtatt. Die Gedächtnisrede hielt Redakteur Emil aus Bremen.* Sevorſtehender Staatsſtreich in China?„ Havas meldet aus Peking, daß die politiſche Kriſe, die dnegen in Chma beſtehe, ſich immer mehr zu einem Staatsſtreich ſ den den Präſidenten Li⸗YDuan⸗Hung entwickle. Er ſoll dutg ſizel Gouverneur der Provinz Tetſchili Sae⸗Kun erſetzt werden. Peting⸗ und bewaffnete Gendarmerie bewachten die Straßen von Ein Teil der Polizei ſtreike aus Entlohnungsgründen. niſche Regierung hätte die chineſiſche aufgeforde, die Maßregeln zu ergreifen, um Ruheſtörungen zu unterd gen in das Leben und den Beſitz der japaniſchen Staatsangehe 6 ihret China bedrohten. Die japaniſche Regierung hätte zum 705 00 der Stoatsangehörigen 4 Torpedobootszerſtörer chineſiſchen Küſte entſandt. —— S E F SgSSSS2 4 ee e .— 133 tag ten uhe fuf⸗ en⸗ nit⸗ ra⸗ ꝛter zal⸗ des rei⸗ arg /( /// r cc M 2 Rontag, den 11. Juni 1923 Mannheimer Genetal-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 261 Städͤtiſche Nachrichten Gerichtsentſcheidungen zur Geldentwertung Die Frage der Geldentwertung hat in letzter Zeit namentlich bei Lieferung von Waren oder Bezahlung von Rechnungen eine große Rolle geſpielt. Folgende zwei typiſche Fälle, die jüngft vom Amtsgericht Mannheim ent⸗ ſchieden wurden, dürften daher von beſonderem Intereſſe ſein. ſab 1. Im erſten Fall hatte der Kläger bei einer bekannten Möbel⸗ in Mannheim am 12. November 1921 unter anderm einen i kerten Schrank mit Schubkaſten und einen Auszugstiſch für den ſ damalige Verhältniſſe angemeſſenen Preis von 1550 bezw. 1000 ark gekauft. Er hat ſofort eine Anzahlung von 2000 Mark auf die 0 öbel gemacht, und den Reſtbetrag bis zum 24. Mai 1922 in Raten genſündie abbezahlt. Es war ausgemacht, daß die Möbel noch einige bei der beklagten Firma ſtehen bleiben ſollten, weil der Kläger 1 nicht in ſeine neue Wohnung einziehen konnte. Der Kläger zat dann die Möbel erſt im Auguſt 1922 abgerufen. Die beklagte erklärte damals, daß ſie die Möbel zu dem urſprünglichen ae nicht mehr liefern könne, da es ihr infolge von Differenzen 5 ihrem Lieferanten nicht möglich geweſen ſei, neue Möbel derart, ie ſie der Kläger beſtellt habe, hereinzubekommen. Der Kläger auf Lieferung, er behauptete, er habe nicht nach Muſter, feſt gekauft. ach dem Ergebnis der Beweisaufnahme erſchien es zweifel⸗ 1 ob tatſächlich feſt gekauft worden war, oder nur nach Muſter, 1577 die Beklagte behauptet. Das Gericht hat die Frage offen ge⸗ aſſen, gelangte jedoch trotzdem zur Verurteilung der beklagten Firma üf Lieferung der Möbel. Es ging davon aus, daß nach Sachlage zon einer Unmöglichkeit der Leiſtung im Sinne des 8 328 BG8 eine Rede ſein könne, ſondern daß ſchuldhafter Lieferungsverzug Be beklagten Firma vorliege. Es muß berückſichtigt werden, daß die eſtellung bezw. der Kauf bereits im Nopember 1921 erfolgte, und daß es bei der Länge der inzwiſchen verfloſſenen Zeit an ſich ſchon ganz unglaubhaft erſcheint, daß es der Beklagten nicht möglich ge⸗ weſen iſt, ihrer Lieferungspflicht nachzukommen. Das Gericht war dielmehr davon überzeugt, daß die beklagte Firma ſehr wohl zur dirſerung in der Lage geweſen wäre, daß ſie aber, da der Kläger en Abruf der Möbelſtücke hinausgeſchoben hatte, die Sache nicht für dringlich hielt, und ſchließlich, als im Herbſt 1922 die Preiſe ſtark anzogen, ſich ihrer Lieferungspflicht zu dem alten Preiſe ent⸗ ziehen wollte. Dabei muß berückſichtigt werden, daß die Beklagte den Gegenwert der Möbel bereits bis zum Frühjahr 1922 voll⸗ ndig erhalten hatte, und daß damals noch keine Geldentwertung in größerem Umfang eingetreten war. Den größten Teil des Kauf⸗ freiſes hatte der Kläger ſogar ſchon im November 1921 bezahlt. Das Gericht nahm an, daß die Beklagte die vom Kläger geleiſtete Be⸗ chlung nutzbringend in ihrem Geſchäft verwenden konnte, und ſcher auch verwendet hat, und daß daher auch der Kläger einen An⸗ ruch darauf hat, daß ihm eniſprechend ſeiner Zahlung deren rt zukommt. 2. Der Vekl iſt vom Kläger im November 1922 ärgtlich be⸗ handelt worden. Das Arzthonorar wurde vom Kläger gemäß einem Veſchluß der Berufsvereinigumg der Aerzte nach den Vorkriegsſätzen deechner und mit der Reichstenenmgenndeg des Monats verviel⸗ „ in welchem die Rechnung ausgeſtellt wurde. Demgemäß ergab ein Honorar von 5 Mk. mal 400= 2000 Mk. Die Rechnung ber dieſes Honorar ging dem Beklagten am 1. Dezember 1922 zu. Glei geitig ging ihm als Anlage ein Auszug aus den Bedingunigen ‚ be daß— 15 ſih entpe e pünktlich i ateſt en bezahlt werde, U0 ee e dee Der Beklagte hat die Rech⸗ daon urſprünglichen Rechnungs⸗ 90 mit 2000 Mark. Der Kläger erhob num Klage auf Bezahlung des Grundbetrages von 5 Mark vervielfacht mit dem zur Zeit der Jahlung zuletzt veröffentlichten Reichsteuerungsindex, zutzüglich 4 Froz. Zinſen ſeit dem 1. Dezember 1922, ahzüglich am 1. April 1923 bezahrter 2000 Mark Das Gericht hat der Klage ſtatigegeben. An den Gründen wird dusgeführt,—1 aus dem Umſtand, daß der Beklagte nach Erhalt der Rechnung vom 1. Dezember 1922 nicht reklamiert habe, geſchloſſen werden müſſe, daß er einerſeits mit der Höhe der Honorarfarderung 2000—5 einverſtanden geweſen ſei, 25 155 1 andererſeits den ihm überfandten Bedingungen der Berufsvereinigung der Aergte umterwerſen wollte. Eimer beſonderen Mahnung des Be⸗ ten habe es nicht bedurſt, un ihn in Verzug zu ſetzen. Die Nahnung ſei durch die Ueberſendung der Bedingungen des Aerzte⸗ dereins erſetzt, und die Folgen der nichtpünktlichen Zahlung ſeien eöne welteres eingetreten, nachdem die Zahlung nicht dach Ablauf Ve, auf 30 Tage bemeſſenen Zohlungsfriſt bewirkt geweſen ſei. Die erufsvereinigung der Aerzze habe in ihrem Beſchluß dasſelbe ge⸗ Bes was auch andere Berufspertretungen getan hätten, um ihrem 8 dufskollegen zu erſparen, daß ſie durch die fortſchreitende Geldent⸗ ertung an ihrem Vermögen und ihrem Eimnkommen empfindlich ge⸗ Feädent werden Gerade guch der Witteperein, dem der Bekinge ermutlich angehöre, ſetze die Preiſe für Speiſen und Getränke in Aner für alle ſeine Miglieder verbinblichen Weiſe entſprechend der zunehmenden Geldentwertung von Zeit zu Zeit hinauf, ſodaß jeder Aational⸗Theater Mannheim Hebbel: Herodes und Mariamne. Hebbels nicht ganz leicht zugängliche, mit allzuviel Beiwer Guer Staatshiſtarie belaſtete Tragödie wächſt auf dem ſchrantenden kunde einer weltgeſchichtlichen Uebergangszeit auf. Einer Zeit 0. in der ſich neue Begriffe einer neuen Sittlichkeit heraushilden. er Konflikt iſt ein hiſtoriſch bedingter Konflikt des rein Menſch⸗ deben. Aber Hebbel hat hier noch nicht die glückliche Hand wie in get in mythiſchen Zeiten ſpielenden„Gyges Dork iſt das Welt⸗ koſchichtliche weniger zeitbedingt als in Herodes und Mariamne, dem d nachprüfbar hiſtoriſchen Tatſachen dem Dichter ſelbſt und 90 Zuſchauer das Problem zuweilen verdunkeln. Der Unter⸗ Mug der jüdiſchen und der antikehidniſchen Kultur ſcheint dann der ein delpunkt der Handlung zu ſein, wäßrend es ſic) doch um das, hanzethiſches Problem, das Selbſtbeſtinanungerecht des Individunns, plindelt. Da dieſes Individuum das Eheweib des Herodes iſt, kom⸗ ert ſich natürlich der Fall durch den Hinzutritt der Geſchlechter⸗ lude und echt hebbeliſch des Geſchlechterkampfes.(Frauenrechtler⸗ Bes beiderlei Geſchlechts haben die gewaltige Tragödie vor eini⸗ — hrzehnten als ein Theſenſtück in der Art von s„Nora deſehen wollen!) Die Mißachtung des Selbſtbeſtimmungsrechtes Individuums, das Marianne in einer fortgeſchritteneren Sitt⸗ naßkeit fordert, Herodes in einer unentwickelteren Sittlichkeit ver⸗ e ſchafft den Konflitt. Es iſt elſo die echt gepbeliſcbe Traat, lich auf einer Stufe höherere Sittlichkeit der Konflikt ſo kaum mög⸗ Nebendre. Dieſe höhere Sittlichkeit bringt nach dem Untergang der Ehriſtgangszeit, deren Kind auch Mariamne ſtets bleibt, erſt das iſtentum, das ſich in Mariamne ſchon meldet und am Schluſſe in Ualerſcheinung der drei Könige aufdämmert. Profeſſor Ostar problel umſchreibt in ſeinen 950hſt leſenswerten Studien„Hebbel⸗ lonbteme“(dei Hoeſſel, Leipzig erſchienen) den Welbanſchauungs⸗ flikt der Tragödie ſelpenderdpeßt Kult, Herodes, noch völlig in den Anſchauungen der vorchriſtlichen befangen, glaubt nur ſein gutes Recht auszuüben, wenn er bhinte geliebtes Weib wie ein willenloſes Werkzeug behandelt und we r ihrem Rücken über ihr Leben und ihren Tod entſcheidet: Niel n er ſelber fallen ſollte, ſo ſoll auch ſein Weib ſterben, das er Werden ſehr liebt, um je zuzugeben, daß ſie die Gattin eines anderen in de. Die Frau aber, die bereit wäre, freiwillig ihrem Manne 8 Tod zufolgen, erträgt es nicht, daß Herodes ihrer Abſicht en 95 ſeinen Blutbefehl zuvorkommt. Stünde Mariamne noch auf dur d. oden, auf dem Herodes Anſchauungen ſich bewegen, ſie ſähe des Jankbor und demütig in ſeinem Befehl die eiferſüchtige Liebe u dHalten. Doch ein höherer Anſpruch auf Selbſtbeſtimmung iſt frej en Menſchen ſhrer Zeit erwacht: die größere Achtung vor dem es Nebenmenſchen, die Lehre 8 demnächſt in der Gaſt gezwungen ſet, die höheren Preiſe zu bezahlen, ohne Rückſicht darauf, ob etwa der betreffende Wirt z. B. ſeinen Wein noch zu billigen Preiſen eingekauft habe. Beſonders die freien Berufe, die Dienſte höherer Art leiſten, würden in ihrem Einkommen außer⸗ ordentlich geſchädigt werden, wenn ſie nicht in der Lage wären, die für ſie nachteiligen Folgen einer unpünktlichen Zahlung ihrer Honorarforderungen Durch eine der Geldentwertung entſprechende zahlenmäßige Mehrforderung b e Die Maßnahme des Berufsvereins der Aerzte erſcheine daher durchaus) berechtigt, und finde in den 88 286 und 588 BGB auch eine geſetzliche Stütze. Amtsrichter v. F. Vom geſtrigen Sonntag Der geſtrige zweite Sonntag im Juni brachte endlich ſommer⸗ liche Wärme. Es war den ganzen Tag über recht ſchwül, in den Abendſtunden dagegen angenehm kühl. Schon in den Morgen⸗ ſtunden, als die Wilterung noch recht zweifelhaft war, ſah man viele Ausflügler der Bahn zueilen. Die Mannheimer Sänger fuhren im Sonderzug zum Sängertag nach Karlksruhe, der ſehr ſtarken Beſuch aufwies. Frühaufſteher machten einen Morgenſpaziergang im Schloßgarten, während Radfahrer auf ihren flinken Stahlrößlein zur Silberpappel hinausflitzten. Erfreulicherweiſe werden die Schön⸗ heiten der Mannheimer Erholungsſtätten immer mehr gewürdigt. Es gibt aber auch keinen herrlicheren Genuß, als ſich am Sonntag Morgen auf den ſauber gepflegten Wegen und Straßen des Wald⸗ parks zu ergehen und die Erhabenheit und den Frieden der Natur auf ſich einwirken zu laſſen. Ein Gang durch die Fluren zeigt, daß dieſe im allgemeinen gut ſtehen. Korn, Gerſte, Weizen ſtehen ſehr ſchön und auch die Kartoffelpflanzen ſind ſchon ziemlich voran. Die Waſſerwärme des Rheins, die ſich bisher zwiſchen 12 und 12% Grad bewegte, iſt geſtern eine Kleinigkeit geſtiegen. Vielleicht nimmt nun bei Eintritt wärmerer Witterung auch die Zahl der Badegäſte zu, die bisher ſehr zu wünſchen übrig ließ. Wäh⸗ rend ein Rheinbad in den ſtädtiſchen Rheinbädern im letzten Jahr noch 2 M. koſtete, müſſen dieſes Jahr 500 M. bezahlt werden. Der Sprung von 2 auf 500 iſt allerdings im erſten Augenblick be⸗ ängſtigend hoch. Aber eine Zigarre koſtet ſchon ſo viel. Sodann iſt die große Geldentwertung wie auch der Umſtand zu berückſich⸗ tigen, daß ſich die ſtädtiſchen Betriebe ſelbſt rentieren müſſen. Aller⸗ dings wird es mancher Mutter ſchwer fallen, die auch für die Kinder erhöhten Badegebühren zu bezahlen. Der Grund⸗ und Hausbeſitzerverein Mannheim hielt am geſtrigen Vormittag eine Mitgliederverſammlung ab, um die Beleuchtungskoſten in den Abendſtunden zu erſparen. Der Vorſitzende, v. A u, berichtete über den letzten Verbandstag. In den Nachmittagsſtunden beging das Evang. Waiſenhaus für Mädchen in der Liebigſtraße die Feier ſeines 70jährigen Beſtehens, bei der Pfarrer Roſt die Feſtpredigt hielt. Seit Beſtehen des Waiſenhauſes, das lediglich auf private Wohltätigkeit angewieſen iſt, fanden über 1000 Waiſen liebevolle Aufnahme im Hauſe.— Im Friedrichspark wurden geſtern wieder zwei Konzerte abgehalten, von denen ſich insbeſondere die Abendver⸗ anſtaltung eines ſehr guten Beſuches erfreute. Das ſtädtiſche Kinderheim Käf ertal iſt nun nach den ſchönen hellen Räumen in Rheinau übergeſtedelt. Der Amtsnach⸗ folger des geng iſcher von Str. Böttger, hat ſich um die Verlegung inſofern verdient gemacht, als er ſie mit allem Nachdruck förderte und in ſeinen Beſtrebungen vom Stadtrat noll unterſtützt wurde. Wir haben in Mannheim die ſchönſte Feſthalle, ein Krankenhaus von impoſanten Ausmaßen, ein Schwicmbad, wie man ebenfalls kein zweites in Deutſchland antrifft, und nun haben wir auch ein modernes, ſehenswertes Kinderheim, für das die Stadt ebenfalls nur Lob ernten wird. Nun trägt ſich der Stadtrat mit dem Gedanken der Errichtung eines Altersheims, mit dem ſich der Bürgerausſchuß in ſeiner am 19. Juni ſtattfindenden Sitzung be⸗ ſchäftigen wird. 5 A ch. Verſchiebung von Marktwaren nach der pfalz Der heutige Haupimarkt war wiederum micht ſo beſchickt, wie es angeſichts.. jetzigen Jahreszeit ſein ſollte. Verſchiedene Um⸗ ſtände haben am dem Rückgang der Marktzufuhr ſchuld. Einmal äſt es die über die Rheinbrücke und zum andern ſind es die ſeih 1. Juni ganz bedeutend erhöhten Frachtſätze der Bahn. Sodanm gehen auch viele Händler zum Produzenten aufs Land hinaus und kaufen die Ware vom Feld oder Garten weg. Seit 14 Tagen aber ſind Elemente am Werke, um das bischen Markt⸗ ware, die hier eintrifft und das hier ſelbſt ſo dringend benötigt wird, in die Pfalz zu verſchieben. Nichtb als ob wir unſern pfäl⸗ ziſchen Brüdern und Schweſtern die Ware nicht gönnten. Im Gegenteil, denn ſie haben unter der Not ebenfalls ſo zu leiden, wie wir. Aber wir haben Grund zu der Annahme, daß die Ware doch nicht in ihre Hände gelangt. Merkwürdig bei der Sache iſt nur, daß dieſe Schieberei ſchon ſeit 14 Tagen beſteht und daß bisher behördlicherſeits noch nicht dagegen eingeſchritden wurde Butter ſoll zentnerweiſe in die Pfalz kommen, ſodann Körbe mit Spargeln und mamentlich ſehr viel Kirſchen, von denen das Pfund bis zu 3000 Mark in der Pfalz verkauft werden ſoll. Alle dieſe Waren kommen an den Haupimarkttagen in Mannheim an, werden aufgekauft und dann in die Pfalz fuhrenweiſe verſchoben. Mannheim hat das Nachſehen. Wie uns verſichert wird, iſt dieſer Handel ſchwunghafter als auf dem Hauptmarkt. Als Aufkäuferin de eim 9— 5 dant Vorſtadt 1 5 05 r erwartet werden, in rück⸗ ſichtsloſen Wetſe eingeſchrilzen wirbz. ch. * Verſetzt wurde Juſtizinſpektor Friedrich Windlinger beim Amtsgericht Mannheim zum Amtsgericht Radolfzell. * Brandausbruch. chmittag Eiſenhandlung Marum in der Rhenaniaſtraße Nr 52. beim Ver⸗ tilgen von Ungeziefer in einer Hundehütte mit offener Flamme die Hütte und ein Schuppen, in dem die Hütte ſtand, in Brand. Außer⸗ dem fing das Dachpappendach des aus Backſteinfachwerk beſtehenden Bürogebäudes Feuer. Der Brand wurde durch die Berufsfeuerwehr umter Beihilfe der Arbeiter der Firma gelöſcht. Der Schaden bezif⸗ fert ſich auf 100 000 M. Silberhochzeit. Werkmeiſter Martin Carolu⸗ und ſeine Ehefrau Babette geb. Reinemuth, Mannheim⸗Neckarau, Katha⸗ rinenſtraße 98, begehen heute das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Fröbelſeminar. Das Städtiſche Nachrichtenamt ſchreibt uns: Das Mannheimer Fröbelſeminar war in ſeinen verſchiedenen Abteilungen im Sommerhalbjahr 1922 und im Winterhalbiahr 1922/23 wie folgt beſucht: Das Kindergärtnerinnenſeminar von 23 bezw. 25 Schülerinnen, die Jugendleiterinnenabteilung von 4 Schü⸗ lerinnen, die Kinderpflegerinnenſchule von 28 bezw. 34 Schülerinnen. Im Laufe des Jahres traten 7 Schülerinnen aus. In Mannheim wohnhaft waren 31 Schülerinnen. im übrigen Baden 16, in anderen Bundesſtaaten 14; aus dem Ausland waren 2 Schülerinnen. Pro⸗ teſtantiſch waren 40, katholiſch 16, ifraelitiſch 7 Schülerinnen. Die 3 Seminar⸗ und Uebungskindergärten waren ſtändig von etwa 250 Kleinkindern im Alter von—6 Jahren beſucht. Die Zahl der haupt⸗ amtlich angeſtellten Lehrkräfte betrug im Seminar und der Fröbel⸗ ſchen Kinderpflegerinnenſchule 2, in den Kindergärten 4. außerdem waren 7 Praktikantinnen und 20 nebenamtliche Lehrer tätig. Von zuſammen 41 zur Entlaſſung kommenden Schülerinnen beabſichtigen 12 ihre Ausbildung weiterzuführen oder Familienverhältniſſe halber im Elternhaus zu verbleiben; von den übrigen traten 7 Abſolven⸗ tinnen des Kindergärtnerinnenkurſus und 2 Abſolventinnen des Ju⸗ gendleiterinnenkurſus in Erziehungsanſtalten, Inſtitute und Kinder⸗ erholungsheime in Mannheim. Königsfeld, Heuberg uſw. ein; Fami⸗ lienſtellungen haben 19 Schülerinnen angenommen. Vom 1. Februar 1923 bis 1. April 1923 ſind an der Vermittlungsſtelle des Seminars 97 Stellenangebote für Familien, Anſtalten und Heime eingelaufen, denen einſchließlich der obengenannten Abſolventinnen 36 Bewer⸗ berinnen gegenüberſtanden. Die Nachfrage nach ausgebildeten Kräf⸗ ten in Familien überſteigt gegenwärtig weit das Angebot der Bewerberinnen, während die Neuerrichtung von Stellungen durch Gemeinden, Wohlfahrtsorganiſationen infolge der ſchweren Finanz⸗ lage der Städte und Vereine ſeltener geworden iſt. Schadenfeuer. Feuer ausgebrochen iſt heute früh kurz nach 3 Uhr in einem auf dem Rheinhäuſerplatz in der Schwetzingerſtadt ſtehenden Möbelwagen, der Mobiliar von pfälziſchen Aus⸗ gewieſenen enthielt. Die Berufsfeuerwehr, die um.22 Min. alarmiert wurde, kehrte um.43 wieder zurück. P, A. Die Bevölkerungsbewegung in Baden i. J. 1922. Nach vorläufiger Feſtſtellung des Statiſtiſchen Landesamts iſt die Zahl der Geborenen von 60 602 im Jahre 1921 auf 56 150 im Jahre 1922 geſunken; der Rückgang beträgt 7,35 Proz. Unter den Geſtorbenen befinden ſich 1269 Totgeborene(im Vorjahr 1492). Die Jahl der Todesfälke(ohne Totgeborene) hat im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr, wenn auch nur unbedeutend, zugenommen: ſie iſt von 31 539 auf 31 842 im Jahr 1922 geſtiegen. Bemerkenswert iſt, daß der in den letzten Jahren beobachtete Rückgang der Kinder⸗ ſterblichkeit auch im Jahre 1922 angehalten hat: die Zahl der im 1. Lebensjahr geſtorbenen Kinder iſt von 6 804 im Jahr 1921 auf 6 089 im Jahr 1922 geſunken. Abgenommen hat auch im Jahr 1922 die Zahl der Eheſchließungen, die noch im Jahre 1920 31 952 betragen hat, im Jahr 1922 dagegen nur noch 23 705 beträgt. Ver⸗ gleichsweiſe ſei beigefügt, daß in den fünf Vorkriegsjahren 1909/13 der Eheſchließungen zwiſchen 15 000 und 16 000 geſchwankt Schwetzingen, 11. Juni. In der Betriebswerkſtante wurde der 19jährige Schloſſer Philipp Apfel aus Plankſtadt von einem elektriſchen Kranen totgedrückt. )( Heidelberg, 11. Juni. Auf der Handgepäckſtelle des Haupt⸗ bahnhofes wur aus Verſehen einer unberechtigten Perſon em Koffer ausgehändigt, in dem Damenkleider und Schmuckſachen im Werte von etwa 250 Millionen waren. Die zum Empfang des Koffers nicht berechtigte Perſon hat den Koffer ſich Neckargemünd, 11. Juni. Vorgeſtern morgen ertr infolge wirtſchaftlicher Not die 72jährige Renmerin Katharina Schmitt in der Elſenz. )(Eutingen bei Pforzheim, 10. Juni. Ein Alteiſenſammler halke kürzlich eine größere Sammlung Altmetall an eine Durlacher Alt⸗ metallhandlung aufgegeben. Der Preis für das Altmaterkal war von dem Durlacher Empfänger vorher bezahlt worden. Als die Sendung in Durlach ankam, ſtellte ſich heraus, daß die Säcke nicht mit Altmetall, ſondern mit Mauer⸗ und Pflaſterſteinen gefüllt waren. rr. Baden⸗Baden, 10. Juni. Kurhaus⸗Reſtaurateur Wiſhelm Pittack, eine in allen Hotelierkreiſen des In⸗ und Auslandes be⸗ kannte Perſönlichkeit, iſt heute unerwartet ſchnell aus dem Leben geſchieden. Vor Jahren wurde Pittack vom Stadtrat die Pacht des hieſigen Kur hauſes übertragen, das er in gevadezu vor⸗ bildlicher und muſtergültiger Weiſe geleitet hat. Bei ihm verkehrten alljährlich Tauſende von Gäſten, die aus allen Weltteilen kamen. die immer wieder bei ihm einkehrten, weil er ihnen ein liedens ⸗ würdiger Wirt und ein freundlicher Geſellſchaſter zugleich war. Sein plötzlicher Heimgang hat in allen Kreiſen aufrichtiges Bedauern und tiefe Teilnahme hervorgerufen. ſti ihren Ausdruck finden ſoll. Ein Mann 85 iſt keiner, daß er mich als We groß iſt Handen ich rł iſ ruft in dem Drama: „So Mariammnens Gebrauchen darf“. uht auf nſeſben Gedanken von dem Augenblick ab, da ſie des Herodes Vefehl gegen ſeinen Willen er⸗ fährt. Eine Einſeitigkeit ruft die andere herauf. Despotiſche Ver⸗ gewaltigung des Rechtes der Perſönlichkeit treibt den Wunſch nach reier Selbſtbeſtimmung auf die Spitze. Mariamne 90— heb⸗ beliſch geſprochen— ebenſo ins Maßloſe über, wie des Herodes Befehl auf Maßloſigkeit beruht. Wie Theſis und Antitheſis ſtehen ſich die beiden Gatten gegenüber: die dialektiſch notwendige Syn⸗ theſis kündigt ſich im Drama ſelbſt nur an: es iſt das Chriſtentum. Ganz gewiß ſoll auch Mariamne nicht als Inbegriff der Sittlichkeit erſcheinen; doch ihr Untergang dient der kommenden Sittlichkeit der chriſtlichen Lehre. Herodes wiederum iſt kein Böſewicht; was er tut, geſchieht nur aus Liehe, aus einer Liebe freilich, die von Mariamnens innerſter Geſinnung nichts ahnt. Mariamnens Stolz und Verſchloſſenheit erſchwert ihm aber auch, je ſchärfer der Kon⸗ likt ſich zufpitzt, deſto mehr den Einblick in ihr Weſen. Der Kon⸗ likt iſt in dieſer Formnur möglich, ſolange in dem Chriſtentum nicht eine neue höhere Sittlichkeit ſich Bahn gebrochen hat. Aehn⸗ liche Konflikte aber bleiben ſo lange beſtehen, als die Menſchheit ſich weiterentwickelt. Denn das Weiterſchreiten der Menſchheit beruht in letzter Linie auf dem Widerſpruch, der ſich zwiſchen einer ab⸗ ſterbenden und einer neuaufkommenden Weltanſchauung auftut. Die hegeliſchen Grundlinien leuchten ſo durch die Dichtung hindurch uns entgegen.“ 1 Zwei Szenen haben entſcheidende Bedeutung: die dritte des erſten Aktes und die ſechſte des dritten Aktes. Dramaturgiſch ein Wagnis, weil die Zweite, nur in einer gewaltigen Steigerung, die erſte wiederholt, allerdings mit der einſchneidenden Aenderung, daß, wie Walzel vortrefflich formuliert,„ein anderer Herodes den zweiten Blutbefehl gibt, nicht der heiß und leidenſchaftlich liebende(wie das erſtemal)... ſondern der tief mißtrauiſch gewordene, der eifer⸗ ſüchtige.. Doch iſt auch hier wieder einer der Punkte, wo man— bei aller zugeſtandener Kunſt der Ineinanderwirkung— die Fa⸗ milienwirren und ⸗händel als zu breit und als zu beſtimmend für die Seelentragödie empfindet. Und trotzdem und einigen dramaturgiſchen Schönheitsfehlern (wie das häufige Beiſeiteſprechen, um die wahren Charakterzüge und Gefühle dem Zuſchauer verſtändlich zu machen)— welch ein gewal⸗ tiger Zug ganz großer Dramatik geht durch dieſes Ende der vierziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts entſtandene Drama, wenn ſeine weſentlichen Träger noch von dem lebendigen Blut der Darſteller ſoviel Wärme empfangen, als ihnen bei Hebbel fehlt. Es ſind große Aufgaben, und es ſind dankbare Aufgaben, weil ſie groß und weil ſie ſchwer ſind. Es iſt daher ein Wagnis, ſie Schauſpielern am Ende einer anſtrengenden Spielzeit zuzumuten, die während dieſer Spielzeit nur ſelten an wirklich großen Aufgaben ihre Kräfte erproben und ſtärken konnten. Ein Wagnis auch, wenn man mit einem Enſemble, in dem Lücken klaffen, Aufgaben löſen ſoll, die eigentlich für ein Theater vom Range des Mannheimer Nationaltheaters nicht als ungewöhnlich gelten dürfen. Wir fürchten aber, daß das in nächſter Spielzeit noch empfindlicher fühlbar werden wird. Den Nachteil von dieſer falſchen Sparſamkeitspolitik, an der die künſtleriſche Leitung des Theaters, der die Hände gebunden werden, nicht ſchuld iſt, haben nicht zuletzt die Künſtler ſelbſt. Denn Notbeſetzungen ergeben immer nur relativ gute Leiſtungen und Uneinſichtige werden dafür zu Unrecht den Künſtler und die künſtleriſche Leitung belaſten. Ein Enſemble, in dem die Rollenfächer etwa Albertis, der Wittels, des Bonvivant u. a. nicht beſetzt ſind, iſt in dem Ausmaß ſeiner künſtleriſchen Arbeit ge⸗ hemmt. Die Verantwortung dafür trifft Kommiſſionen und Behör⸗ den, die durch Dekretieren ihre mangelnde Einſicht verhüllen. Von dieſer grundſätzlichen Feſtſtellung aus läßt ſich auch der richtige Blickpunkt für dieſe Neueinſtudierung gewinnen. Hemmniſſe waren in ihr nicht überwunden, vielleicht nicht zu überwinden. Re⸗ lativ bleibt eine gute Aufführung in Einzelleiſtungen. Nur hätte die Spielleitung— Artur Holz— weit ſtärker auf Vereinheitlichung hinarbeiten müſſen. Eine Hebbel⸗Aufführung muß, wenn nicht Hebbelformat(wenigſtens in Andeutungen) einen gemeinſamen Hebbelſtil haben. Jeden ſpielen und manche deklamieren zu laſſen. wie ſie wollen und wie ſie es gewohnt ſind, geht nicht an. Ueber⸗ haupt tut mehr Pflege der Sprechtechnik not! Auch gute ältere Kräfte nuſcheln neuerdinss. Rudolf Wittgens Herodes bedeutet den Aufbruch in Neuland. Noch nicht die Ankunft. Die Stärke des ent⸗ wicklungsfähigen Darſtellers lag bisher in der Verkürperung von Menſchen eines ungebrochenen(Lebens)⸗Gefühls. Hier war ihm die Aufgabe gegeben, einen Menſchen mit differenziertem Gefühl glaub⸗ haft zu machen, eine zerſpaltene Pſyche. Er analyſierte, noch ohne die Zuſammenfaſſung zu finden. Aber er hatte ſtarke und eindrucks⸗ volle Augenblzcke und die Wahrſcheinlichkeit. daß er in ſolche Rollen hineinwächſt iſt aroß. Er hatte mit Verſtändnis und Fleiß gear⸗ beitet: das Ergebnis war ein Verſprechen. Auch Maria Andors Mariamne litt unter einer gewiſſen Unausgeglichenheit. Neben Stellen von ganz großer⸗Geſtaltung ſtonden tote, unbelebte, farbloſe, in denen der ungeheure Brand der Leidenſchaften erloſchen ſchien. Verſchloſſenheit, Einſamkeit— aber nicht Ergebung. Daß Frau Andor den großen Ausbrüchen hebbeliſcher Leidenſchaften die letzte Steigerung nicht geben kann, wiſſen wir, aber ſie entſchädigt dafür durch jene Augenblicke, wo ſie edles, empfindendes, vergewaltigtes Frauentum geben darf. Der Sameas Wilh. Kolmars hatte, was der Alexandra Lene Blankenfelds dem Soemus Köhlers und dem Joſeph Vogels abging. hebbeliſches Profil. Das Licht der neuen Zeit, das in dieſe wilde Welt der Auflöſung fällt, ſollte nicht nur vom Scheinwerfer kommen. Es iſt inneres Licht! Det Schlußbeifall war ungewöhnlich ſtark. Us. Am Samstag nachmittag geriet in der —————— 55 10 1600 164 167 10 —1N0 1100 4. Seite. Nr. 261 Gerichts zeitung Empfindliche Strafe “ Karlscuhe, 9. Juni. Wegen unerlaubten Handels wurde vom hieſigen Wuchergericht der 23jährige Großkauf⸗ mann Hermann Grau von Pforzheim zu 8 Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Mechaniker Chriſtian Augen⸗ ſtein erhielt wegen desſelben Vergehens eine Geldſtrafe von 200000 M. Grau, der ſich in Pforzheim emporgearbeilet hat, betrieb einen umfangreichen Lebensmittelhandel. Da ſich ihm auch andere Handelsgelegenheiten boten, kaufte er etwa 4800 Stück Putz⸗ kaſten an und bot ſie in ſeinem Geſchäßt feil. Ein größerer Poſten Nähmaſchinen und zirka 40 Fahrräder, die ihm der Mechaniker Augenſtein unter Gewinnbeteiligung beim Weiterverkauf vermittelte. Außer der genannten Geldſtrafe wurde noch Grau der Handel mit allen Gegenſtänden des täglichen Bedarfs unterſagt. Die noch nicht verkauften Artikel werden eingezogen. Der Münchner Revolulions⸗Thealer⸗Intendank. Inm vorigen Dezember wurde der ehemalige Revolutions⸗Inten⸗ dant der bayeriſchen Staatstheater, Viktor Schwanecke, wegen fortgeſetzter Untreue und Privaturkundenfälſchung zum Schaden des Theatermuſeums zu fünf Monaten Gefängnis und 100 000 Marr Geldſtrafe verurteilt. Das Reichsgericht hob dieſes Urteil auf und wies die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das Landgericht. Bei dieſer Reviſion wurde Schwanecke zu fünf Monaten Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Ein Hausbeſitzer unter Tolſchlagsanklage. Aus Neuruppin wird uns berichtet: Mit Spannung ſah man in der 12 Bevölkerung dem Ausgang des Totſchlagsprozeſſes gegen den Kreisſtraßenmeiſter und Hauseigentümer Guſtav Liebe aus Wittſtock entgegen, der geſtern vor dem Neuruppiner Schmur⸗ ericht zur dted gelangte. Liebe iſt Eigentümer eines Miets⸗ — in Wittſtock und hatte mit ſeinen Mietern wiederholt Streitig⸗ keiten, beſonders mit dem Krankenpfleger Newetzki, gegen den er vor dem Mieteinigungsamt in einem Räumungsprozeß unterlegen war. Am 9. November wollte Newetzki den Stall, den Gegenſtand des Streites benutzen. Es kam zu heftigen Auseinanderſetzungen zwiſchen ihm und Liebe, in deſſen Verlauf Liebe Newetzki durch einen Dolch⸗ ſtich ins Herz tötete.— Die Schuldfragen lauteten auf Totſchlag und Körperverletzung mit Todeserfolg; die Geſchworenen beſahten dee Schuldfrage unter Zubilligung mildernder Umſtände Das Gericht ver⸗ urteilte Liebe zu 1½ Jahren Gefängnis unter Anrechnung von 622 —— Unterſuchungshaft. Der Haftbefehl gegen ihn wurde aufge⸗ oben. heidelberg, 9. Juni. Vom hieſigen Wuchergericht wurde der Kaufmarn Max Ledermann von Hockenheim wegen fahr⸗ läſſiger Preistreiberei zu 800000 M. Geldſtrafe verurteilt, weil er ein papierenes Sterbekleid mit Kiſſen, das er im Februar 1923 für 1960 M. gekauft hat, für 46 000 M. verkaufte. *Jrankenthal, 5. Juni. Der zweite Tag des Schwurgerichts der Pfalz brachte die Anklageſache gegen Eiſendreher Franz Kerken⸗ rath aus Oggersheim, der ſich ſeit dem 20. Oktober 1922 wegen Meineids in Unterſuchungshaft befindet. Die Tochter des ver⸗ ſtorbenen Tünchers Karl Buchert, Eliſabeth Buchert erhob beim Amtsgericht Ludwigshafen gegen den Angeklagten Klage auf Zah⸗ lung von 2000 Mark, welche ſie dafür beanſpruchte, daß K. von ihrem Vater ein Fahrrad um 4200 Mark kaufte. Der Angeklagte hatte eine Summe von 2000 Mark angezahlt, und war den Reſt der Kaufſumme ſchuldig geblieben. Er erklärte aber unter Eid, die Reſt⸗ ſumme dem inzwiſchen verſtorbenen Vater der Klägerin gezahlt zu haben. Der Wahrſpruch der Geſchworenen lautete auf Bejahung der Frage nach Meineid, worauf das Gericht den Angeklagten zu einer vierjährigen Zuchthausſtrafe unter Anrechnung von 7 Monaten Unterſuchungshaft und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre und zur dauernden Unfähigkeit zur Verneh⸗ mung als Zeuge und Sachverſtändiger verurteilte. Neues aus aller Welt — Lohngelderdiebe. Die Kiminalpolizei von Buer nahm die Betgarbeiber Materna und Jäger feſt, die aus der Verwaltung der Zeche Hugo in Buer Lohngelder von über eineinhalb Milliarden geſtohlen hatten. Ein großer Teil des Geldes wurde vergraben aufgefunden und beſchlagnahmt. Eine Anzahl Hehler wurden verhaftet. Geſucht wird noch einer der Haupttäter, — Reich, der noch im Beſitz einer großen Summe in muß. — Arbeitsloſe im Dienſte der Wiſſenſchafl. In England, das die Laſt der Arbeitsloſigkeit von den mitteleuropäiſchen Staaten viel⸗ leicht am ſchwerſten empfindet, verſucht man, die Arbeitsloſen auf alle erdenkliche Art und Weiſe nutzbringend zu beſchäftigen. Den neueſten Verſuch dieſer Art hat die ſtaatliche Heilanſtalt in dem be⸗ kannten engliſchen Seebad Bath A Dieſe Heilanſtalt ſtellt — einiger Zeit wiſſenſchaftliche Unterſuchungen über die Ent⸗ ſtehung und die Heilung rheumatiſcher Erkrankungen an. Sie braucht zu dieſem Zwecke Menſchen, an denen ſie ihre Verſuche an⸗ ſtellen kann. Die Anſtaltsleitung hat ſich nun kürzlich an das eng⸗ liſche Arbeitsamt gewandt und gebeten, ihr 100 Männer von normaler Geſundheit zur Verfügung zu ſtellen, die ſich den Ver⸗ unterziehen. Das Arbeitsamt hat eine dahin gehende Auf⸗ orderung veröffentlicht, mit dem Erfolg, daß ſich ſofort 50 Arbeits⸗ loſe gemeldet haben. Ihre Aufgabe wird darin beſtehen, die Heil⸗ quellen von Bath zu genießen und ſich gelegentlich Blutproben zu unterziehen, durch die werden ſoll, E Wir⸗ kung der Gebrauch der Heilquellen hervorruft. rigen wer⸗ den die„Patienten“ gut verpflegt. Die Arbeitsloſenunterſtützung wird ihnen während dieſer Zeit weiter bezahlt. Die Ausſicht, drei Wochen lang immerhin ganz angenehmes Badeleben zu führen, wird ſicher mehr Arbeitsloſe anlocken, als die Anſtalt in Bath nötig hat. — Das wilde Tier Curzon. Die Agitation, die in Sowjetruß⸗ land von der Regierung zurzeit gegen England betrieben wird, fängt an, auch in engliſchen Kreiſen etwas unangenehm zu berühren, zu⸗ mal ſich die Moskauer Drahtzieher offenbar darauf verſtehen, die Maſſen in Bewegung zu ſetzen. m vor kurzem Lord Curzon als Puppe in einem Demonſtrationszug mitgeführt und ſchließlich aufgehängt worden iſt, hat die Agitation dieſer Tage noch größere Ausſchreitungen verübt. Es bewegten ſich mehrere Demonſtra⸗ tionszüge durch die Straßen von Moskau, die ſich an einem be⸗ ſtimmten Punkte trafen und dort von einem Agitationsredner der Sowjet⸗Republik mit einer Rede empfangen wurden. Der Redner war der Dichter Maier Kowsky. Er ſprach von einem Balkon her⸗ ab und bezeichnete Curzon als ein wildes Tier. Dem tzuge voran wurde ein Wagen gefahren, auf dem Lord Curzon als Puppe verkleidet ſaß. Er hatte eine Peitſche in der einen Hand und in der andern einen Strick, an dem er die„öſtlichen Völker“, ebenfalls durch Puppen kenntlich gemacht, gefangen hielt. Der Zug ſetzte ſich dann wieder in Bewegung und hielt auf einem großen Platz. wo Curzon vom Wagen herabgeholt, von Bajonettſtichen durchbohrt und ſchließlich unter den Füßen der Maſſe zertrampelt wurde. Ein anderer Zug führte einen Käfig mit ſich, in dem Curzon, Muſſolini und Pilfudſki als Puppen verkleidet angen gehalten wurden. Die„Times“, die ſich bisher nicht ſonderlich eregt hat, iſt über dieſe Meldung doch etwas ungehalten und t darauf aufmerk⸗ ſam, daß die Sowpetregierung dafür verantwortlich zu machen ſei. — Eine ſeltſame Trauung. In der Pariſer Vorſtadt Puteaux fand dieſer Tage eine Trauung ſtatt. wie ſie wohl zu den aller⸗ ößten Seltenheiten zählt. Das Paar beſtand aus dem Sträfling rdinand Collas, der wegen der Ermordung eines Hotelbeſitzers u lebenslänglicher Strafverſchickung verurteilt wurden iſt, und Braut, Fräulein Antigney, die bereits ſeit längerer Zeit mit ihm verlobt iſt. Die Trauung wurde in dem Rathauſe der genann⸗ ten Vorſtadt vorgenommen, kurz ehe der Sträfling ſeine Reiſe nach der Strafkolonie in Franzöſiſch⸗Zuyana antrat. Während der Zere⸗ monie trug der Sträfling Handſchellen. Nach vollzogener Trauung wurde ihm geſtattet, in Gegenwart ſeiner Wärter zehn Minuten lana ſich mit ſeiner jung vermählten Frau zu unterhalten. Dann trennten ſich beide auf Nimmerwiederſehen. — 2 im Monat Mai Vom Eisen- und Stahlwaren-Industriebund in Elberfeld wird uns geschrieben: Von den Erschütterungen, denen das deutsche Wirtschaftsleben in den letzten Monaten durch die bekannten Ereignisse ausgesetzt war, ist auch die süddeut- sche Eisen- und Stahlwarenindustrie erheblich in Mitleiden- schaft gezogen worden. Der starke Konjunkturrückgang machte sich bei diesem Industriezweig besonders fühlbar. Viele Betriebe waren mangels an Aufträgen gezwungen, auf Vorrat zu arbeiten oder Betriebseinschränkungen vorzu- nehmen. Inzwischen ist das Gebäude der Markstabilisierung wieder zusammengebrochen und der tolle Wirbel von Preis- und Lohnerhöhungen nimmt seinen Fortgang. Die Flucht aus der Mark in die Ware hat neuerdings wieder eingesetzt und damit begann, wenn auch nur allmählich, eine Wie der- belebung der Geschäftstätigkeit. Auch der Export, der fast vollstandig zum Erliegen gekommen war, setzte wieder ein und sichert Zahlreichen Betrieben eine Zeit- lang Beschäftigung. Auch der Inlandsabsatz ist wieder besser geworden, wenn auch die starken Preiserhöhungen, die infolge der fortschreitenden Geldentwertung vorgenom- men werden mußten, hier hemmend wirken. Pie ohlen- versorgung befriedigt zwar nicht ganz vermag aber den not- wendigsten Bedürfnissen gerecht zu werden. Auch die Roh- stoffversorgung ist genügend, zumal in der geschäftsstillen Zeit einige Reserven angesammelt werden konnten. Nach wie vor übt die außerordentliche Belastung der süd- deutschen Industrie durch die hohen Güterfrachten auf das Inlandsgeschäft eine unheilvolle Wirkung aus. Unionwerke.-G. Maschinenfabriken, Mannbeim-Berlin In der Bilanz-Sitzung wurde beschlossen, der.-V. fol- gende Vorschläge über die Gewinnverteilung zu machen: Nach Abschreibüngen von 27 076 937(i. V. 1 192 429) wurde ein Reingewinn von 92 169 502(i. V. 4 058 850) erzielt. Dieser Reingewinn soll wie folgt verteilt werden: 0,40 Gold- mark-Dividende gleich pro Aktie auf 10 Mill. Stammaktien, 105 Dividende auf 250 Vorzugsaktien, 10 Mill. Zuweisung in die Reserve, 22 Mill. 4 Zuweisung in ein Steuerrücklagekonto, 5 Mill. 4 Zuweisung in die Für- sorgefonds, 14,6 Mill.& vertragsmäßige Tantiemen, den Rest als Vortrag auf neue Rechnung.(I. V. 2026 Dividende auf 10 Mill. Stammaktien eich 2 Mill. 4; Dispostions- und Organisationsfonds 1 Mill.&4; Fürsorgefonds 000 4, Ver- gütungen 398 935&, Vortrag 459 915.) Kapitalverdoppelung der Phönix Bergban.-G. Einer auf 7. Juli einberufenen.-V. schlägt der Auf- sichtsret der Phönix.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb eine Kapitalverdoppelung von 300 Mill.& auf 600 Mill. 4 vor. Die neuen Aktien werden zum Nennwert von einer holländischen Gruppe übernommen, welche dagegen der Phönix.-G. einen namhaften Kredit zur Ver- fügung hält. Ein Bezugsrecht der Aktionäre kommt zurzeit nicht in Frage. Wie dazu verlautet, laufen diese Kredite in Valuta, was für den späteren Erzbezug nützlich werden kann. Inwieweit etwa die Selbstständigkeit des Phönix da- durch berührt wird, ist noch nicht zu erkennen, es beißt, daß die Aktien ausschließlich an holländische Banken gehen, die die Aktien als Unterpfand für ihre Kredite bekommen, um sie später gegen Rückzahlung dieser evtl. zurückzugeben. Die Frankfurter Ztg. erfährt dazu, daß ähnliche Trans- aktionen auch bei anderen westfälischen Gemischtwerken, namentlich bei Rheinstahl, zu erwarten seien, N X NMetallindustrie Schiele& Bruchsaler.-G. Hornberg. Die Gesellschaft erzielte einen Reingewinn von 11,96 (0,97) Mill. 4, woraus 10096(15) Dividende und 10026(10) Bonus auf ein Aktienkapital von 3 Mill.&4 zur Verteilung vorgeschlagen werden. Die infolge von Streiks stark beein- trächtigte Produktion erreichte im zweiten Halbjahr erst annähernd normale Höhe. Der bisher geringe Absatz nach dem Ausland konnte— + werden. Von der Fertig- stellung der neuen Fabrik im Laufe des Sommers erhofft man eine wesentliche Steigerung der Leistungsfähigkeit. Im laufenden Jahr war der Geschäftsgang bis jetzt befriedigend. Aus der Bilanz: Darlehen 17,34(36) Mill.&, laufende Ver- pflichtungen 76,95(2,25) Mill. A, Vorräten 40,9 8. 0 und greifbaren Mitteln 68,6(2,52) Mill.. V. 9. Juni. Albert Obermoser Elektromotorenwerk.-G. Bruchsal. Das erste Geschäftsjahr des dem Schiele u. Bruchsaler-Indu- striekonzern Baden-Baden Unternehmens schloß mit einem Reingewinn von 3,3 Mill.&4. PDaraus werden 759% Dividende und 7596 Bonus auf ein Aktienkapital von 1,5 Mill.& verteilt. Der Ausbau der Fabrik brachte eine Steigerung der Produktion. Der mit der Umgründung voll- zogene Anschluß an den genannten Konzern war von Vorteil. Im laufenden Geschäfts jahr mußte infolge Absatzstockung auf Lager geaybeitet werden. Ueber die Aussichten könne man nichts vor aussagen. Den Kreditoren von 11,29 einschl. Bankschuld stehen 2,0 Mill. 4 Außenstände und 12,1 Mill. 4 Vorräàte gegenũber. »Löwenwerke.-., Heilbronn— J. A. Gilka, Nerlin. Dem Vernehmen nach hat sich die Spirituosenfabrik J. A. Gilka in Berlin an der Konservenfabrik L ö wWen. werke.-G. in Heilbronn mit Kapital beteiligt und wird demnächst in den Aufsichtsrat der Löwenwerke ein⸗ treten. Die Gilkagesellschaft wird sich um den Vertrieb der Erzeugnisse der Löwenwerke mit Hilfe ihrer Verkaufs.- organisation bemühen. Eine neue Kapitalerhöhung der Löwenwerke erfolgt nicht. Bank für.-G. in Göttingen. Unter Mitwirkung des Bankhauses Schuster und des Inter- essentenkreises der Berliner Fruchtgroßhändler wurde diese Bank errichtet, die in Berlin nahe der Zentralmarkthalle sofort eine Zweigniederlassung eröffnet. Das Aktienkapital beträgt 300 Mill.. Zum Vorstand ist Herr Bankier Schuster bestellt. Der Aufsichtsrat setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Fruchtgroßhändler Max Matthies(Vorsitzender), Bankdirektor Dr. Ernst Skiebe(stellv. Vorsitzender), Frucht- großlhändler Karl Zimmermann, Fruchtgroßhändler Georg Willers, samtlich zu Berlin, Rittergutsbesſtzer Eberhard Graf Kalkreuth, Nieder-Si ersdorf. Ber Gründung, die die Be- ziehungen zwischen Handel und Landwirtschaft fördern soll, steht die Bank für Landwirtschaft.-G. zu Ber- lin nahe. *Progreßwerke Hofmann& Wild.-G. Bruck bei Erlangen. Das zweite Geschäftsjahr 1922 hat eine befriedi- Weiterentwicklung des Unternehmens gebracht. Die esellschaft erwarb ein Fabrikanwesen in Bischofswerda in Sachsen, in welchem die Fabrikation von Glaslinsen für die von der Gesellschaft hergestellten Taschenlampenhülsen auf- Earr wurde. Die Fabrikation von Cereisen wurde nach empten i. Allgäu verlegt. Auherdem beteiligte sich die Gesellschaft an der Metallwarenfabrik„Mefa“ G. m. b. HI. Erlangen mit 70 000„ und mit 40 000 an der Firma Metall. Warenfabrik„Prometheus G. m. b. H. Schwabach. Der aune⸗ die Finanzierung der genannten Unternehmungen einge tene und infolge der fortschreitenden Markentwertung schärfte Kapitalbedarf wurde durch eine Kapitalerho ellle auf 29 Mill. ½ gedeckt. Der Fabrikationsrohgewinn 80 4 sich auf 172 161 012(5 796 257) 1. Hierzu kommen 174 + Gewinnvortrag. Zu Abschreibungen wurden 4869 24 (635 370) verwendet; Unkosten erforderten:22 582 73 15 (3 854 542). Es verbleibt einschliebl. Vortrag ein K 6070 gewinn von 12 476 663(1 256 345) 4. Daraus sollen tell⸗ Dividenden(15) verteilt, einem neu zu bildenden Anges nd ten- und Arbeiterwohlfahrtsfonds 3,5 Mill.& zugewiesen Die 425 555 ½ auf neue Rechnung vorgetragen werden. len ersten Monate des neuen Geschäftsjahres aung sich befriedigend angelassen, so daß auch für das kommeſcnt Geschäftsjahr ein gutes Ergebnis zu erwarten sei, wenn nie besondere wirtschaftliche oder politische Ereignisse e treten sollten. Devisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 11. Junl..30 vorm.) 1K notierten am hiesigen Platze(alles Mittelkurse): New 100 81640(88000), Holland 32000(34500) London 376378 4 Schweiz 14675(15800), Italien 3790(4ſ00)/, Prag 2435(2600 Tendenz: Unentwickelt und zurückhaltend. Waren und Märkte N Neuer Mehblrichtpreis. Der Richtpreis für Weizenm 2b 9, Wwurde heute auf 500 000 die 100 kg mit Sack 40 ühle, festgesetzt. * Süddeutsche Zementpreise. Die Süddeutsche Zement verkaufsstelle Heidelberg hat nunmehr den Staloe. frankopreis für Lieferungen an Private einschließlich*. uf packung in Papiersäcken auf 4 236 200, in Stoffsacken aug 5 336500 kestgesetzt. Bei Lieferungen an Reichs. er⸗ Landesbehörden ist der Preis ab Werk chne Fracht und Ves packung 3 267 000 4. Industrielle Preiserhöhungen. Nach Mitteilungen 15 Eisen- und Stahlwaren-Industriebundes in Elberfeld Sind 2 Inlandspreise für Parallelschraubstöcke mit 9775 kung ab 2 Juni 1923 um 346 erhöht worden. Per Hacheig Verband 6. m. b.., K h er f cen Grundp für stählerne Hacken mit Wirkung vom 7. Juni 1923 9 W. ca. 609%6. Der Hämmer-Verband G. m. b.., Hagen i, 5 berechnet den Aufschlag mit Wirkung vom 7. Junf 1928 mit 350 0009 bei bekanntem Händlerrabatt. Amerikanischer Funkdienst New Tork, 9. Junl.(WS) Funkdlenst.(Machdruck verboten). 5 8. 8. Zuf. zus. 6000 4000 etand ut 13.— Kafte looo 11.78—.— Elektroſyt 15.— 15.— Hred. Bal..50— zuli 58—.— inn loko 42.37 42.37 Zuoker gentrt.03 10.. Septbr..50—.— Slel.25.25] Terpentin 108.— 97. Dezemb..15—.— Tink.28.25 Savannan 85.50.— Aürz.00—.— Elseg 29.25 29.25 k, Ori Baum 29.—— mal 50. Leltbeen,.28.535 Veſzen rot. Gaumu. 000 28.88 28.10 Sehmalgwt. 12.20 12.20 kart eo 12 1% Juni 28.70—.— Taig 745 748 naie ſoke 87.75 5— zull 27.02 27.28 Baumwsatit 11.50 11.80 mehf niedr pr 5.10 August 26.40 28.6 Juli 11.55.80 düohst Fr,.69 ½ Zeßtemb. 24.85 28.10 Petrol. oases 18.— ig.— deirdtr. Enui ½ 40% Oktober 24.15 24.40 tanke.—.— Kontinent 10.— Chieago, g. Junl.(Wa) Funkdlenst,(Machdruck verhotem). 8. 9. Welzen juli 110.15 111.80 Roggen Sept, 73.50 73.85 Soweine 6 „ gopt. 109.88 109.85 Soffalz 210 11.27 11.21 ſeloht niedr..70 60 nals iuli 61.85 81.50„ Ogkt. 11.53 11.52 nöchst. 7 6 10 ept. 77.75 77.15 kork—.—— echw. niedr. 689 6½ nafer juif 12.15 52.45 Rippen Sept..10.95 büchst..85 60%0 . Sopt. 39.65 38.65 Apeok nledr..50.57zut. Oieag%e 38000 6500 Rogen Juli 72.— 72.25 höchst..50.30 Westen 157000 Schiffahrt Schiffsnachrichten des Norddeutschen Lloyd, Bremes 5 Bremen-New Lork: D. ‚George Washington' am 6. 6 Bremerhaven. B. Fresident Fillmore, am 1. 6. in Nem J05 D Presid. Roosevelt“ am 4. 6. in Bremerhaven. D.„Ameren, am 2. 6. ab New Lork,. D.„Vorck am 3. 6. in Bremerhad= Bremen-Baltimore: D. Eisenach am 1. 6. ab Baltimore Bremen-Brasilien: D. Minden! am 5. 6. Ushant pasz Bremen-La Plata: P. Slerra Nevada am 2. 6. ab Madelra. b. Bremen-Australien: D.„Holstein am 3. 6. in Bremen. 5. Aachen“ am 5. 6. in Mäntyluoto.— Bremen-Ostasien, Schlesien baureneng Shanghai. P. Ptal. 5. 6. ab Rotterdam..Werra“ am 3. 6. ab Peria. D. tingen en am 5. 6. Peria passiert,. D,„Ludwigsl (ausgehend) am 31. 5. an Bremen. een Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni 11. Föeln Pegel J..7ITi eeſ 5. 5. 7T 7 460 Schuſterinſel⸗)].58.88 f2.68.78.69.43 Mannhelm.38f.31.37.50 1 Kehl....87 78.76.70.73.50 Heilbronn Maxgau,„„.345.37.50.55.55.34 Mannbeim„.45.40.48.38 Raub. Köln„„.16.09.10 f8.06 7 Aht Mannheimer Wetterbericht v. 11. Juni morgens Barometer 760,4 mm. Thermometer: 17,3 C. Niedrigſte Tegh Eller nachts: 14,00C. Höchſte Temperatur geſtern; 24,90 C. Niederſchlag: auf den qm. Weſt J, ſchwach bedeckt. — unhelmes Druder und Verleger: Druckerer Dr. Haas, Ma General⸗Anzeiger, G. m. d., Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand deyme.— Chefredakteur: Kurt Hiec⸗ Kurt uipel, Herausgeber, Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Fiſcher; für das Heullleton: Fritz Hammes; 91 Kommu Ha J. VB. Franz Kircher; für Gericht u. Sport: Willb Müer; für Caiehen nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz für Anzeigen: Karl Hügel Eine kurze Mitteilung irm Anzeigenteil unseres Blattes bringt in wenigen Stunden velen Iausenden zur Kenntni feN Was Sle momenten zu verkaufen, oder zu Kal zu verrmieten oder zu mleten suchen. Haupt- sächlich als Verriittfer aufdem Seblete des Stellenrarictes und des Sachwerte- Austau- sches hat sich unser Mannheimer General-Anzeiges immer am besten bewährt. SSIrr·⸗/ 5 * eee SSSn — * 1 Aemehen Der Sport vom Sonntag. Nr. 10 — Mannheimer General-Anzeiger(Mitiag-Ausgade) Monkag, den 11. Juni 1923 Der Sßortvom Soünta g Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Pbönir Mannheim— Kickers Offenbach:2(:). Ecken 573 Elig be kam ſaten Daß die Spielzeit reif iſt, beendet zu werden, bewies das e Treffen auf dem Phönixplatze, wo ſich die Meiſter vom in und Odenwald gegenüber ſtanden. Von beiden Parteien man keine Meiſterleiſtungen zu ſehen. Die Einheimiſchen mit ihrer derzeit ſtärkſten Elf auf den Plan und vermochten ſt auch meiſt in der Offenſive zu behaupten, aber im Sturme tonn s Zuſammenſpiel und das Schußvermögen ſehr primitiv, er er te daher nicht erfolgreich ſein. Auch die Hintermannſchaft, in we die beiden Hauptſtützen fehlen, iſt nicht mehr das ſtarke Boll⸗ bhee⸗ wie beim Schluſſe der Verbandsſpiele. Die Kickers beſitzen iie beſte Waffe in der Verteidigung, wo der Internationale Gröner im gamoſe Leiſtung bot. Auch bei den Offenbachern fehlte es Sturme erheblich an Durchſchlagskraft. Die beiden erzielten 99 5 onnten nur dur ch die ſchlechte Verteidigung des Odenwald⸗ dsmeiſters fallen. Schon 10 Min. nach Beginn war Phönix durch 80 Linksaußen erſtmals erfolgreich. Dieſen Vorſprung holten die 11 jedoch in der 18. Minute durch ihren Mittelſtürmer wieder „Bis zum Wechſel blieb es bei dieſem Stand. keich die 1 d0* horrett leitenden ben des Tages. Endſpurt ſind dann die urz nach Wiederbeginn iſt Phönix zum zweiten Male erfolg⸗ aber trotz der nun folgenden ſtarken Ueberlegenheit laſſen ſich latzherren den Vorſprung in der 30. Minute wieder entreißen. ickers die beſſere Mannſchaft, aber an Reſultat wird nichts mehr geändert. Beim Schlußpfiff des Schiedsrichters teilen ſich beide Parteien 1 10 Eundwigsdefen Nord—Ludwigshafen Süd:2(:1) uf dem Germaniaplatze in Ludwigshafen trafen ſich geſtern 15 Auswahlmannſchaften 1 Stadtteile Nord und Sud vor 2000 uſchauern. Die Nordmannſchaft ſpielte an und bereits in der ſlbeten Minute wurde durch Scherzinger eine Flanke von links zum 8 renden Treffer verwandelt. Ausglei nehr. Auch die zweite Halbzeit ſteht 85 ſer. aber appert einſchießt. Nach dem Wiederanſpiele iſt der n——— 5 erſt in der 25. Minute gelingt der fmeter, Deingen der Südmannſchaſt gelingt bis zur Trotz ſtarkem ufe dein Erfolg im Zeichen einer ſtarten Ueber⸗ it der Pfalzmannſchaft, die allein für den Süden kämp Minuten vor Schluß geli ft. gelingt erſt der ingende Bappert war wieder der glückliche Torſchühe! Pe deſen Nunde:1 für Süd wurde das Spiel beendet. Die Entſ d giederichrer⸗ waren oft ſtarkes Mißfallen bei der Zuf ittoria I.— sp.-5g. MaunheimSandhofen. Etſußnga 120 der Von Anſpiel an ſind beide Parteien abwechſelnd im Vorteil. Kampf wogt ungefähr 20 Minuten auf und ab, als der Mittel⸗ Urmer Förſter von Viktoria das einzige Tor des T cheidungen ſtark anzuzweifeln und erregten eini Tages nach igem Alleingang unhaltbar einſchoß. Bis zur Pauſe ausgegli⸗ ben Pauſe iſt Sandhofen überl uuſe iſt egen. im Viktorias Hintermannſchaft ihren Meiſter gefunden, in der Flenders der rechte Verteldiger Flag und der Torwart auffiel. Der verdiente Ausgleich iſt Sand⸗ en nicht gegönnt. Der einwandfreie Schiedsrichter— ein Herr beendete das intereſſante Treffen mit dem bber Platzvereins— ieg Viktorias. Spielvereinigung N——1 e B. f. B. Neel Viktoria Neckarau— rt Pfalz— Sußbeberen Frantenthal:1 5 n Fr 21. * 8— Phönix Karlsruhe:1. F. C. Nürnberg 111. Schwarz II. Die Stürmer haben durch befreienden Weitere Ergebniſſe: Privatſpiele: 80— Fe 20. aung Sandhoſ f. L. Neckarou:6. ſen— V. Ketſch:2. ſen:2. — 1. Caceedungen der deulſchen Jußbaumeſſterſcheß, Berlin: Hamburger Sportverein Berlin·Oberſchöneweide 8·˙0 — Sportklub Stuttgart:2. Stuttgart Nürnberg— Tv. 1846 Nürnberg:1. .T. B. Fürth— St. Johannis Nürnberg:1. n Regensburg— Spielvereinigung 07 Mannheim 072. Bayern Mü— Schwaben A Spy. Waeef Feudenheim 3˙4. ugsburg:2(Pokal). Gauturnfeſt des Turngaues Mannheim Saedn Anbetracht des in Seckenheim 25Jähri Stiftungs des Turnvereins im dem Verein die durchpgen von 1898 hatte der dunit rung des diesjährigen Gau⸗Turnfeſtes— Er hatte zon Seck dze e glückliche Wahl getroffen. Der Fe dahu enheim und nicht zuleßt die geſamte den bei, den auswärtigen Feſtteilnehmern einige angenehme zu bereiten, indem ſie alles aufboten, ihre Gäſte, die in großer rbeigeeilt kamen, nicht allein zu beherbergen, ſondern auch die Turner, Faurphnerſchaſt trugen Stun⸗ * überaus liebenswürdiger Weiſe zu bewirten. Die Feſtlichkeit ürde abend eingeleitet durch ein großes Bankett urſtende der Schloßwirtſchaft. Nach einer Begrüßung durch den am Samsta nden Herrn Frey, einer Anſprache des Bürgermeiſters Flachs, ſowie des Gau⸗Vorſitzenden Herrn Gutfleiſch wurden zunächſt 7 Gründungs⸗Mitglieder Ehren⸗Urkunden überreicht anläß⸗ lich ihrer 25jährigen Mitgliedſchaft. Sodann wurde ein reichhak⸗ tiges Programm vorgeführt, das durch die Turnwarte des Turnver⸗ ein Seckenheim in vorzüglicher Weiſe einſtudiert war. Verſchiedene Chöre der Seckenheimer Männergeſangvereine, ſo⸗ wie Muſik⸗Vorträge der Seckenheimer Muſik⸗Kapelle un⸗ ter Leitung ihres Herrn Jahn vervollſtändigten das Programm. Geſtern früh ½8 Uhr traf man ſich dann zum friedlichen Wett⸗ kampf auf dem Feſtplatze. Bei ganz vorzüglichen Leiſtungen wurde den zahlreich anweſenden Zuſchauern ein gediegener Genuß geboten. Nachmittags um 2 Uhr bewegte 1 durch verſchiedene Straßen, die überaus reichlich beflaggt und geſchmückt waren, ein ſtattlicher Feſtzug. Nach Ankunft auf dem Feſtplatz wurden ver⸗ ſchiedene Sonder⸗Vorführungen gezeigt, wobei namentlich die vom Gauturnwart Schweizer geleiteten Freiübungen u. das Barren⸗ turnen für das Münchner Deutſche Turnfeſt beſonders Intereſſe er⸗ regten. Vorher begrüßte nochmals Bürgermeiſter Flachs, Gau⸗ vertreter Gutfleiſch und der Vorſitzende des 10. Kreiſes, Dirktor Weiß, die Anweſenden. Kurz vor 6 Uhr fand dann die Preis⸗ Verteilung ſtatt, die folgendes Ergebnis zeitigte: 12⸗Kampf(Oberſtufe): 1. Jul. Endreß,.V. Mann⸗ heim v. 1846 202.; 2. Herm. Ebel, Vi f. L. Neckarau 194; 3. Arthur Adler, T. V. M. v. 1846 181; 4. Fr. Finkenberger, V. f. L. Neckarau 178; 5. Kurt Batz, Tv. Seckenheim 149; 6. Hugo Berger, T. V. Seckenheim 125, 10⸗Kampf(Oberſtufe): 1. Jul. Endreß, T. V. M. v. 1846 180.: 2. Herm. Ebel, V. f. L. Neckarau 179; 3. Karl Ehrhardt, T. V. M. 1846 163; 4. Fr. Finkenberger, V. f. L. Neckarau 160; 5. Theodor König,.V. M. 1846 157; 6. Joh. Gutfleiſch T. V. Feudenheim 147; 7. K. Volz, Tv. Seckenheim 137; 8. J. Bücgg, Tv. Seckenheim 117. 9⸗Kampf(2. Altersklaſſe): 1. Karl Wachsmuth, T. V. M. v. 1846 146.; 2. Emil Hühne, T. V. M. v. 1846 131; 3. Karl Frey, V. f. L. Neckarau 128. 3. Altersklaſſe: 1. Joſ. Biſſon, V. f. L. Neckarau 1 153 P 2Kampf(Unterſtufe): 1. Eugen Ade,.V. M. v. 1846 196.; 2. Karl Müller, T. V. M. v. 1846 183; 3. Adolf Weber, M..G. 173; 4. Kurt Kermas,.V. M. v. 1846 169; 5. Phil. Striehl, B. f. L. Neckarau 160; 6. Hch. Gärtner, Tv. Seckenheim 145; 7. Gg. Ehret, Tp. Seckenheim 132. 10⸗Kampf(Unterſtufe): 1. Erwin Brenneis Vf. L. N. 171.; 2. Wilh. Schmelcher,.⸗V. M. v. 1846 164; 3. Karl Konrad,.⸗V. Seckenheim 158; 3. Friedr Brunner,.f, R. Feuden⸗ heim 158; 3. Jul. ZJiegler,..L. Neckarau 148; 4. Joſ. Seufert, ..R. Feudenheim 157; 5. Ernſt Schaaf,..R. Feudenheim 156; 5, Franz Rück.⸗V. Mannh. 1846 156; 6. Max önig,.f. L. Neckarau 155; 7. K. Eſſig,.⸗V. Manh. 1846 150; 7. Hans Witecka „V. Mannh. v. 1846 150; 8. Eugen Zwißler,.⸗V. Mannh. v. 1840 145; 9. Gg. Bühler,.⸗V Seckenh. 140; 10. Joſ. Brauch,..R. Feudenh. 137; 11. Gg. Gutfleiſch,..R. Feudenh. 136; 11. Karl Benzinger,..R. Feudenh. 136; 12. Fritz Appel,.⸗V. Seckenh. 132; 13. Emil Kirſchner,..L, Neckarau 128; 14. Wilh. Klumb,.⸗ V. Seckenh. 127; 15. Fritz Ebert,.⸗V. Seckenh. 120; 15. Hch. Schmitt,..L. Neckarau 120; 15. Hans Ludwig,.⸗V. Rheinau 120 15. Gg. Booß,.⸗V. Sandhofen 120; 16. Fritz Häfner,.⸗V. Mannh. v. 1846 68; 16. Hch. Lehmann,.⸗V. Mannh. v. 1846 68; 17. Karl Bürgel, M..G. 67 Punkte. e Jugendklaſſe): 1. Otto Meßlinger(Tv. M. v. 1846) 104.; 2. Wilh. Dengler(Tv. M. v. 1846) 99; 3. Ludwig Loſacker (To. M. d. 1846) 96; 4. Fritz Greulich(To. M. v. 1846) 90; 4. Franz Anna(V. f. R. Feudenheim) 90; 5. Guſtav Kögel(M...) 86; 6. Friedrich Moſer(Tv. M. v. 1846) 84; 6. Adam Jung(Tv. Sandhofen) 84; 6. Wilh. Funk(Tb. Germania) 84; 7. Rolf Weis (Tv. Seckenheim) 83; 7. Wilh. Lipponer(Tv. Feudenheim) 83; 8. Emil Wolf(Tv. Seckenhheim) 81; 9. Albert Burgmann(Tv. M. v. 1846) 80; 10. Ludwig Friedrich(Tb. Germania) 79: 10. Karl Haug(V. f. L. Neckarau) 79; 11. Karl Maaß(Tg. Rheinau) 78; 11. Karl Stutz(V. f. L. Neckarau) 78; 12. Ernſt Gärmner(Tv. Seckenheim) 77; 13. Heinrich Müller(M...) 75; 13. Martin Schenkel(To. Sandhofen) 75; 14. Karl Hahl(M...) 74; 15. Hubert Köppen(M...) 73; 15. Hans Berger(M. T..) 73 P. -Kampf(Volksturnen): 1. Karl Heuſer(Tv. M. v. 4846) 63.: 2. Otto Dörtenbach(Tv. Feudenheim) 55; 3. B. Greulich (Tv. M. v. 1846) 54; 4. Fr. Arnold(V. f. L. Neckarau) 51; 5. Otto Kermas(Tv. M. v. 1846) 50; 6. Herm. Schweizer(Tv. M. v. 1846) 45; 6. Auguſt Stuhlfauth(Tv. M. v. 1846) 45; 7. W. Metzger(Tv. M. v. 1846) 44: 8. Fr. Klingler(Tö. M. v. 1846) 42, 9. Dreſcher(Tg. Rheinau) 40; 10. R. Elſäſſer(Tg. Rheinau) 39; 11. Saaen 5690 115. Sch rer eckenheim 13. K. erer(V. f. L. Neckarau) 36; 14. Roth(V. f. L. Neckarau) 35 P. .Rampf ugend 2. Klaſſe): 1. Oskar Stegmann(Tg⸗ Rheinau) 00 f 2. Willt Hoffmann(B. f. L. Neckarau) 88; 3. Karl Held(Tg. Rheinam) 86; 4. Martin Herbold(To. M. v. 1846) 85: 5. Friß Speidel(B. f. L. Neckarau) 80; 6. Konrad Ruſch (M...) 78, J, Albert Raule(Tv. Seckenheim) 74; 8. Erwin Chriſt (Tv. M. v. 1846) 71 9. Joſ. Scholl(Tg. Rheinau) 70: 9. Bernhard Schulz(Tv. M. v. 1840) 70; 9. Ludwig Riedinger(Tv. M. v. 1846) 70; 10. Hch. Jakob(Tv. Seckenheim) 65; 10. Viktor Lenel(Tv. M. 9 70—. 27 e 255 11. Wilhelm telber(V. f. L. 12. Karl König(Tv. M. v. 1846 67; 12. Julius Baudrexl(M...) 67; (M...) 67; 13. Fritz Kees(Tv. M. v. 1846) 66; 13. Guſt. Schmel⸗ cher(Tvo. M. v. 1846) 66; 13. Rudolf Roth(Tv. Seckenheim) 66; 14. Haus Planen(Tv. M. v. 1846) 65: 14. Auguſt Traube(Tv. Feudenheim) 65; 14. Hans Schröder(...) 65. 6 X 100 Meter⸗Pendel⸗Staffel für Jugendliche unter 18 Jahren: 1. Turnverein Mannheim v. 1846; 2. Turngeſellſchaft Mannheim. Tauziehen für Aklive(6 Mann): 1. Turnverein Mann⸗ heim v. 1846; 2. Turnverein Seckenheim. Die ſonntägigen pferde⸗Kennen Grunewald Merkur⸗Rennen. 4300 Mark. 1800 Meter. 1. Baju⸗ vare(Kalff), 2. Tavalyi(Franzke), 3. Licht(Koſeler). Unplaziert: Innocenz, Flandern, Falter, Herbſtſturm. Tot.: 18.10; Platz: 12, 32, 15:10.— Venus Rennen. 5700 M. 1600 Mtr. 1. Ara⸗ linda(Raſtenberger), 2. Schwarze Kutte(Tarras), 3. Novize (Olejnik). Unplaziert: Leuchtfeuer, Lapis Electrie, Liaze. Tot.: 49:10; Platz: 17, 13:10.— Jupiter⸗Ausgleich. 4000 Mark. 1400 Meter. Totes Rennen zwiſchen Per Dark(Raſtenberger) und Malchin(Torke), 3. Otavi(Kaſper). Unplaziert: Memling, Donnerwetter, Rekord, Felling, Eisvogel. Tot.: 26:10 für Per Dark und 22:10 für Malchin; Platz: 19, 18, 18:10.— Mars⸗ Rennen. 16 000 M. 2200 Meter. 1. Abgott(Raſtenberger), 2. Staffelſtab(Olejnik), 3. Revolutionär(Tarras). Unplaziert: An⸗ ſchlag, König Midas, Iſchida, Sankt Thomas, Tauſendmarknote⸗ Tot.: 27:10; Platz: 12, 26, 16:10.— Saturn⸗Rennen. 4000 Mark. 1200 Meter. 1. Mignon(Raſtenberger), 2. Pali(Torke), 3. Fauſta(Olejnik). Unplaziert: Kaylet, Simona, Landung, Gollub. Tot.: 40:10; Plaß: 14, 14, 14:10.— Neptun⸗Rennen. 4000 Mark. 1600 Meter. 1. Glückstaube(Oleinik), 2. Reicher Troſt GHirſchfeld), 3. Schönheit(Koſima). Unplaziert: Henry, Altmeiſter. Tot.: 24:10; Platz: 15, 27:10.— Urania⸗Ausgleich. 5500 Mark. 2400 Meter. 1. Notung(Zimmermann), 2. Ordensritter (Teichmann), 3. Willana(Raſtenberger). Unplaziert: Räuberhaupt⸗ mann, Pad, Vellejus. Tot.: 44:10; Platz: 22, 19:10. * * * Deulſches Derby. Im deutſchen Derby, das am 24. Junt in Hamburg⸗Horn zur Entſcheidung gelangt, ſind nach der letzten Ein⸗ bebzabliße noch 36 Pferde ſtartberechtigt. Der Wein⸗ erg iſt mit Augias, Ausleſe, Ganelen, Liktor und Pelargonie noch fünffach vertreten, ebenſo der Stall Sklarck durch Gigübert, Gil⸗ fried, Geldulf, Soto und Williger. Frhr. S. O. v. Oppenheim hat noch Revolutionär, Dorian und Schwarze Kutte im Rennen, das Hauptgeſtüt Attefeld Anfang und Anſchlag. die Lewin⸗ ſchen Farben können noch durch Fliegender Holländer, Rotdorn, Sonnenkönig u. Staffellauf an den Start getragen werden, während das Geſtüt Weil nur noch mit Lapis Electrix vertreten iſt. Leichtathletik Hervorragende Erfolge Mannheimer Teichtathleten bei den Deutſchen Auswahlkämpfen für Göteborg in Hannover 400 Meter⸗Cauf: 1. Neumann(mannheimer Turn⸗ geſellſchaft) 52,2 Sek. 2. Dünker⸗Charlottenburg(ſetzt Bres⸗ kau) 52,8 Sek., 3. Renell(D. S. C. Berlin) 52,9 Sek. und Apfel (Mannheimer Turngeſellſchafth 52,9 Sek.— 400 Meier. Hürden: 1. Hebel annheimer Turngeſellſchaft) 61 Sek., 2. Hunſcheidt⸗Dortmund. Kadſport Es. Auslandserfolge deulſcher Nenn r. Von allen in den letzten Jahren in Amerika geſtarteten deutſchen Dauerfahrern war dem bekannten Sechstagefahrer Karl Saldow bei den letzten Newyorker Radrennen der erſte Erfolg beſchieden. Er gewann das 20 Meilen⸗ fahren hinter Motorführung in 29.54,2 leicht gegen die Amerikaner Carman und Lawrence, den Belgier Wynsdau und den Franzoſen Ganay.— Auch im Haag wurden die deutſchen Farben durch Sa⸗ wall zum Siege getragen. Den zweiten Platz beſetzte der Kölner Ch. ller vor Blekemolen und Deddy.— Wenige rglücklich waren Roſellen und Bauer in Amſterdam, die hinter Linart und Schlebaum einkamen. 75 Flugſport Es. Amerika im Flugſpork voran. Als Flug⸗Weltrekorde hat der internationale Lu eeee folgende Leiſtungen aner⸗ kannt: Durchſchnitts⸗Stunden 157 indigkeit über 1 Km.: 380,751 Kilometer Leutnant R. aughan auf Curtiß am 29. Fr. März 1923; über 500 Kilometer: 270 Std. Kilom. Leutnant A. Pearſon auf Verville⸗Sperry am 29. März 1923; über 1000 Kilometer: 205 Std.⸗Km. Lt. R. Harris und R. Lockwood auf D, H. 4 L.(Motor Aberty 400 Pe) am 29. März 1923; über 1500 Kilometer: 183,830 Std.⸗Km. Lt. Harris au 8. H. 4. L. am 27. April 1923; über 200 0 Kilometer: 183,033 Std.⸗Km. Lt. Harris auf D. H. 4 L. am 17. April 1923; über 2500 Kilometer: 115 600 Std.⸗Km. Lt. Oakly, G. Kelly und J. A. Me. 1 auf U. S. Army T. 2 am 16. u. 17. April 1923; über 3000 Km. 115 Std.⸗Km. dieſelben; über 4000 Km.: 113,930 Std.⸗Km. dieſelben. Längſte ohne Zwiſchenlandung 7505* Strecke:.050 Kilometer Lt. Oakly, G. Kelly und Z. c, Ready auf U. S. Army T. 2 am 16 und 17. April 1923. Größte Flugdauer ohne Landung: 36 Stunden 4 Min. 34 Sekunden Lt. Oakly, G. Kelly und J. A. )][Wie aus dieſer Liſte erſichtlich iſt, hat Amerika alle Weltrekordlei⸗ Me. 1 100 auf U. S. Army T. 2 am 16. und 17. April 1923. 12. Wilhelm StauffertlIſtungen im Flugſport an ſich geriſſen. jaVP ð———kxk!xk ͤ—T————— Akfene Stellen⸗ —— Rase hi ilk 10 Nannheim ſuct perfekte Aahhnon zum baldigen Emtritt. men 1 mit guter Schul⸗ Velſung wollen ſich Azung von Lebens⸗ absaf ichtbild und Zeug⸗ Aterſchriften bewerben Geſ 157 an die Wäſtsſt. d. Bl. 1487 dabort. ſpäteſtens es ſut ein gewandtes wpfohlenes 1479 de ee näzen ibgeſcherk. Be. l donte Wunie unn 27. äcchen ern f. nachm. p. Tau Cageſucht B8908 uſter, H 7. 28. eeeergee, Ku Gesucht werden: Pferdeknechte für Landwirtſchaft, darunter hieſiger ſelbſtändiger, älterer Mann, der auch melke n kann, für hier ohne Koſt und der dar G ledige Melker, ſe bſtändiger Kalanderführer für ographſetzer, eure, Holzbildhauer, Gipfer. een uu erent N 0. 4. 5 mmifabrikation, Gewandte, jüngere 3580 Stenolgpisn ſowie Kontoristin mit guter Handſchrift und möglichſt für kl. Haushalt geg hoh. Lohn p. ſofort, ſpäkeſtens 15. Junt geſucht. 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Cassierer Dreißiger Niosef Renkert Weinhold, Nlausſenr bei Dreißigers Söhnen Heiber Pastor Kittelhaus Erau Pastor Kittelhaus Kutsche, Gensdarm Welzel, Gastwirt Trau Welzel Anna Welzel Reimann Wiegand, Tischler Ein Reisender Schmidt, Chirurgus Alexander Kökert Hornig, Lumpensammler Ernst Sladeck Der alte Wittig, Schmiedemeister Hans Godeck Bäckcer Gerhard Rittet Moritz jäger Rudolf Wittgen Der alte Baumert K. Neumann-Hoditz Mutter Baumert lulie Sanden Richard Eggarter Paul Rose Fritæ Linn Helene Leydemus Josef Renkert Alexander Kökert Lene Blankenfeld Gretel Mohr Ernst Sladec; Paul Rose Kurt Reiß Berta Elvira Erdmann Emma Baumert Illse Lahn August Baumert Kurt Reiß Der alte Ansorge Der alte Hilse Frau Hilse H. Herbert Michels Wilhelm Kolmar Lene Blankenfeld Gottlieb Hilse Robert Voge Luise, Gottliebs Frau Grete Bäck 43 Heute Hontag, II. Juui, abeuds 7 Uhr MHannheim, Rosengarten. Musensaal Symphonie-Ronzert Leitung: Erich Kleiber. Solist: Walter Bohle(Klavier); das gesamte National-Theater-Oreſiester. Vortragsfolge:. 1. Haydn, Symphonie No. o(mit dem Pauken- schlag), 2. Moxart, Klavierkonzert-dur, Köchelver- zeichnis No. 488, 3. Mendelssohn, Klavierkonzert-moll, 4. Liezt, Tasso. 3732 Karten zu Mk. 0000.—, 7000.—, 5000.— u. 3000.— u. Steue, bei Heckel, O 3, 10, im Mannneimer Musikhaus, P 7, 14a und an der Abendkasse. Künstlertheaier„Apolle“ Heute Montag ringen: v. d. Heyd— Gebhard Weinert— Stoll S209 Luppa— Naber Randolfi— Christensen Fhammer-Iichtsnlele b 2 6 5 Nur noch heute! NOSFERAT U Eine Symphonie des Grauens. 5 spänuende Akte! 8181 DieTänzerin des kalserl.Balletis Filmschauspiel aus der kussischen ftevalution 190i. oie cuhsse der Jra Toscari Ein Zirkusdrama in 3 Alten 8193 Der große Wuri Grosses Filmlustspiel in 5 Akten PpDalesf-Theafer. Taosseum-Tioftspfelef. Nur noch heute das mit großem, beispiellosem Erfolg aufgenonimene 8205 Film-Singspiel ſun Uun ll ien u Vorführung 6¼ und 9 Uhr. 14 Gesangs-Einlagenl annpefmef Helzungs-Lontraſe f6, 2 W. AHT te 8198 Herd weiß mit NMiekel nei 680 000. Basherd 3 flammig Iunker& Ruh 7659 gebraucht mit Tiscm 280 000 M. Backhaube gebraucht 50 000 M. parherd gebrauchte. 40 000 M. Zimmerofen gebraucht. 160 000 M. Reparaturen an Oefen und Herden billigst Damenhute zzsia Else Leiſller Mein Telephon ist jetzi 118 N 7 27. Letzte Vors tellung Er ist da! der gefürchtete Meister- detektiyv 8187 Max Landal ſu acde U Eine Detektivkomödie in 6 Akten in den Haupttollen: Liane Rosen und Max Landa „Kavaliere Drama in 5 Akten in den Hauptrollen: Hanni Reinwald- Ruth Weyher-Aruth Wartan Alb. Steinrück-Luigi Serventi u. a. m. Anfang 5 Uhr! .20 Uhr! Ende 10½ Uhr! Sdhaubung e eeeee lagd. Jeder Jäger i. Baden ſoll die amtliche Zeit⸗ ſchrift des bad. Bundes deutſcher Jäger u. ſeiner Landesgruppen Freiburg, Karlsruhe, Konſtanz. Mannh.,„Der Deutſche Jäger“, München, abon⸗ nieren. Bezug bei dem Poſtamt, Briefträger od. direkt bei dem Verlag, München, Briennerſtr. 9 anmelden. 1403 fee e 2 25 jum Sinigen von e! Gebr. HAAS, Aalen LSeifenfabris 856 Dol U. Aiderschmuch Trauringe.elf doluschmied J. Federgrün 5, 3. 87¹ Alte Gebisse kauft 827 Brym, G 4. 13, 2 Tr. —— Plangs do 85 Piano-Lager 0 3, 10. Groges Lager in ccappanaten . Musikplatten Mannb. Musikhaus am Wasserturm 80 perser Hellms preisen gesucht. Barzahlung. Ernst Weiner, C l, 17. 75s Verbindungsstüdie Oriental. Smorna's wegen dringenden Bedaris zu höchsten Tages- Strengste Diskrefion! 88 1 vermittlung wird honoriert. Eil-Angebote unter M. N. J. 6266 an die Geschäfts- stelle dieses Blattes oder an Fach 127 München II. Kaisersaal. leiles Divertimento Bei schönem Wetter im Hofgarten nach Eintrittspreis für jedes Konzert 4000.— Kartenverkauf in der RRRNrrrrrrrrrrrree Wäürzburger Residenz. inburger Molarten 23. bis 30. Juni 1923 unter Leitung des Professors Hermann ZILCHER, Direktor des Konservatoriums Würzburg und unter Mitwirkung der Lehrkräfte des Konservatoriums, auswärtiger Solisten sowie des Würzburger Konservatoriumsorchesters- und Chors. 23. Juni ab 7¹: Quvertüre zu„Don juan“/ Arie für ends Uhr Sopran(Maria Frank-Hofimanshof) mit Violinsolo/ Klavierkonzert Es- Dur Dorothea Braus)/ Symphonie 1 1575 Quintett füt Klavier, Oboe, Klari- 20. Juni abends 7 2 Uhr: nette, Horn und Fagott in Es-Dur/ Klaviersoli(Dorothea Instrumente in Es-Dur. 1 1„Streichquartett in-Dur/ Adagio 28 Juni abends 7 5 Uhir: und Rondo für Harmonika, Flöte, Oboe, Viola und Cello in-moll Streichquintett in-moll. 1 1 Serenade in-Dur/ Trauermusik 30. Juni abends 7½ Uhr: f Smel Symphonie in-moll. NACHT-MUSIR: Cassation, Blüserserenade, Lieder, Frauenchöre u gemischte Chöre Musikalienhandlung Banger Nacht. (A. Oerte), Würzburg, Hofstraße. 4005 S Braus)/ für dtel Streich- den Konzerten Mk. zuzügl. Steuer. rrrrrr ———ßv*5ð¹—d—— ̃————— ——.——— 0 i ige Mitteilung, Freunden und Bekannten die traurige Mi Water mein lieber Mann, unser stets tteu besorgter Schwiegervater, Großvater und Onkel, Herr Joseph Kessel Samstag nach längerer Krankheit im Alter von 66 9 sanft verschieden ist. MANNHEIM, den 11. Juni 1923. ahren 766³ Die trauernden Hinterbliebenen: Emma Kessel geb. Zelle Franz Kessel Annga Kessel Hugo Rothstein + Emma Rothstein geb. Kessel und 1 Enkelkind Die Beerdigung findet am Dienstag, den 12. Jqu nachmittags ½3 Uhr von der Leichenhalſe aus statt. Todes-Anzeige. Unserherzensguter, innigstgeliebter Sohn, Baude, Enkel, Neife und Vetter 2765 Waldemar wurde uns heute im blühenden Alter von nahezu 20 Jahren, nach nur dreitägigem schwerem Kra lager durch den Tod entrissen Lampertheim, 10. Junt 1923 * In tiefem Schmerze: Familie Franz Sacherer. Beerdigung Dienstag nachmittag 5 Uhr Marienkrankenhaus Lampertheim aus. nken· vom 3051T Ainid Seine BRUDER 2 Velksschausgiel Gtigheim. — Aufführung: Jeden Sonntag vom 3. Juni bis Ende September. 700 Mitwirkende 3814 Preise: 1000—5000 Mx. Anfang ½2 Uhr Ende ½7 Uhr. Vorverkauf: Geschäftsstelle d. Bühnenvolksbundes u. im Loſteriegeschaft Stürmer, O 7, 11 Die Mitglieder des B. V. B. genießen Vorzugspreise, gegen Vorzeigen ihrer Mitgliedskarte. Augartenstr. 2 Konlenhandiung KuseN se N e e Wir raten Ihnen dringend Ihren Brennstoffbedarf jetztschon einzudecken. Wir empfehlen uns zur prompten Lieferung von Hausbrandkohlen, Koks u. prima Brennholz J. Grles, G. m. h. H. 6649 Iel. 8298 * Gesucht zur ebenen Erde gelegenen bis zu mehreren hundert am., möglichſt mit Büro, evtl. auch außerhalb Mann⸗ beims. Angebote unter O. G 60 an Lagerraumf die Geſchäfisſtelle. B8911 86 1* Mr die gesamte indu- 1 Drurksachen sirie lieiert schnell Frankfurt a. M. Druokerei Or. Haas. G. m. b.., E 6. 2. Mannheim. 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Namens der trauernden Hinterbliebenen: Familie: Albert Trautwein,.-Baden, Hauptstr. 11 Adolf Trautwein, Mannheim, Windeckstr.] „ Otto Willmann, Mannheim, Eichelsh-Str. 10 35 Alfred Kech, Karlstuhe, Soffenstr 14 der Leichenhalle des städt. Friedhofs aus. auch bei Heute vormittag verschied uner- vollendeten 62. Lebensjahre, 17658 Dle trauernden Hinterbllebenen. Mannheim, Beilstrasse 13, den 255 plet 1 Die Beerdigung findet morgen Monteure. 6 Die Vermäßhlung ihrer Tochter . 15 Altred Wernicke geben bekannt IIIr 158 Wilma 7948 die Geſchäſte Otto Kesel u. Frau Farſe a⸗ Maanheim, 12. Juni 1923 papiel, Akn dall 1 Jhnnaes Trauringe nn and chne üolezugadbs. G. Rerin, detestaße, A 1, 6 Werkesttte Hinterhaus, Tel. 8850. S46 Mitzewoch. 13. Juni ds. JIs. K 3. 17, nachm. 2 Uhr, 1 kompl. Eßzimmer, dunkel geräumiges„,. eichen, in tadelloſem Zuſtand: jl Ciedenz, Ausziehtiſch und 6 Rohrſtühle; ch Bütiett, ferner 1 Zteil. großer Kleiderſchrank, Vertiko, Bett⸗ ſtelle nußb. mit 3teil. 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