dunebmer ſehr befriedigt. Stadt Heidelberg inbezug auf den 9 ur Dienstag, 12. Juni bebugspreile: In Mannheim und Umgedung frei ins und durch die poſt ohne Heſtellgeld monatlich prant i0000. baldmonatlich mark 8000.—. kachforderung bebehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17800 Rarlsruhe.— haupt⸗ geſchäftsſtele Mannbeim, E 6. 2.— Geſchäfts⸗Nebenſtelle eckarſtadt. Waldhofſtraße Nr. 6. Fernſprecher nummer 7031, mas⸗ 7943, 70na, 7oas. Telegramm⸗Adreſſe: Generalanzeiger aunbeim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmaw WMittag⸗Ausgabe diſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Necht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik-⸗Zeitung Verkaufspreis. 40. 1923— Rr. 263 Nnzeigenpreiſe: Sei vorauszahiung Srundpreis ſe Zeile Mr. 1000.—-. Reklamen mk. 3000.— Alles andere laut Carif. nnahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8¼ Uhr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Nus gab. wird keine verantwort. übern. höh. Gewalt. Streiks, Setriebsſtörung. uſw. derechtig. zu keinen Erſatzanſpr⸗ ſür ausgefall. od. beſchränkt. Nus gab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzelg. Ruftr. ö. Fernſpr. oh. Sewähr. Serichtsſt. Mannheim Der Neic Beſprechungen in heideiberg r. Heidelberg, 11. Juni.(Eig. Bericht.) hei Reichskanzler Dr. Cuno iſt am Montag Mittag 12.46 Uhr in ſchdelberg eingetroffen. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Becker, der fi on in den Morgenſtunden in Heidelberg eingetroffen war, emp⸗ ug mit den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Vertretern den Reichskanzler am Bahnhof, auf dem ſich auch die katholiſche Studentenverbindung Arminia“, deren Alter Herr der Reichskanzler iſt, eingefunden hatte. om Bahnhof aus begab ſich der Reichskanzler mit ſeiner Begleitung dach dem„Heidelberger Hof“, wo Beſprechungen mit den Vertretern er Pfalzregierung und den ausgewieſenen Pfäl⸗ der n ſtattſanden. de Die Beſprechungen, die über drei Stunden dauerten, trugen in Hauptſache vertraulichen Charakter. Aus allen Ausführungen die Pfälzer trat aber das eine in unverkennbarer Deutlichkeit in 5 Erſcheinung, daß man im beſetzten Gebiet trotz der großen n. die der Bevölkerung auferlegt werden, nicht daran denke, n paſſiven Widerſtand aufzugeben. Ein ſtädtiſcher Beamter aus dem Ruhrgebiet, der erſt vor einigen Tagen aus dem Gefängnis in Jweibrücken nach Verbüßung einer viermonatigen Gefängnisſtrafe katlaſſen worden war, nahm die Gelegenheit wahr, dem Reichs⸗ nzler über die ausgezeichnete Stimmung der politiſchen Gefan⸗ genen zu berichten. Der Reichskanzler, der in ſeinen Ausführungen um Schluß der ganzen Ausſprache ſich auch vertraulich zu der all⸗ gemeinen politiſchen Lage äußerte, verſprach, daß die Reichsregie⸗ dung alles für die politiſchen Gefangenen tun werde, was in ihrer Macht ſtehe. Ueber den Verlauf der Beſprechung äußerten ſich alle Vor allem hat die ſtreng ſachliche Art, ie der Reichskanzler ſpricht, ihren Eindruck nicht verfehlt. Von 5 Intereſſe waren auch die Ausführungen des Reichswirt⸗ e ſtsminiſters Dr. Becker, den Bürgermeiſter Wielandt nach endigung der Beſprechung auf die beſonders ſchwierige Lage der Stand der Erwerbsloſen auf⸗ derkſam machte und den Miniſter bat, bei der Bemeſſung der Zu⸗ bhüſſe des Reichs zur Erwerbsloſenfürſorge dieſem Umſtand Rech⸗ zu tragen. Als Vertreter der bayriſchen Regierung hat Juſtizminiſter Järtner den Verhandlungen beigewohnt. Gegen.30 Uhr iſt Reichskanzler mit den Herren ſeiner Begleitung in Automobilen ich Karlsruhe gefahren. Am Dienstag wird der Reichskanzler auf er Fahrt von Karlsruhe nach Darmſtadt nochmals Heidelberg burchfahren, aber keinen Aufenthalt mehr nehmen. Empfang in Narlsruhe OKarlsruhe, 12. Juni.(Eig. Bericht.) Reichskanzler Dr. Cuno traf geſtern abend gegen 6 Uhr im Automobil von Heidelberg in Karlsruhe ein. Er wurde von der badiſchen Regierung empfangen. In der Wohnung des Staatspräſidenten fand dann eine eingehende Beſprechung über die dage im beſetzten Gebiet ſtatt. Ueber die Einzelheiten dieſer Be⸗ krechung ſind Mitteilungen für die Oeffentlichkeit nicht gemacht berden. In dem Gebäude des Staatsminiſteriums fand ein par⸗ amentariſcher Abend ſtatt, wobei Reichstagsabgeordneter Haas über ſeine Eindrücke, die er während ſeiner ſechswöchigen Nele durch Rußland empfing, Bericht erſtattete. Staatspräſident emmele begrüßte den Kanzler offiziell in einer kurzen An⸗ drache, in der er ſagte, daß die Ausſprache mit dem Kanzler zu Feanzöſiſche Menſchenjagd in Dortmund Sechs Deutſche erſchoſſen! Erſchießung der beiden franzöſtſchen Unteroffiziere in Die dortmund hat die Franzoſen dermaßen in Aufregung und Wut Ebenn daß ſie in der Nacht zum Montag wie die Wilden Kehauſft haben Die Bekanntmachung über den Belagerungszuſtand am Sonntag etwa morgens 10 Uhr herausgekommen, infolge⸗ ſſen wußten viele Reiſende, Sonntagsausflügler uſw., die nach nach Dortmund kamen, noch nichts von den Vorgängen der iegangenen Nacht, und daß alle von dieſen eimen Geleitſchein er⸗ belten, war praktiſch unmöglich. Auf dieſe Leute nun machten die Famsfichen Patrouillen unter lautem Geſchrei förmlich Jagd. Far Dortmunder im Alter von 20—28 Jahren wurden von den liendouillen erſchoſſen. Bei zweien ſteht auf Grund der eid⸗ rgden Ausſagen deutſcher Zeugen feſt. duß ſie ohne ſeden An⸗ f̃ niedergeknallt wurden. Nach Papieren wurde— was müel unter Eid bezeugt worden iſt— keiner von dieſen Un⸗ ſurglichen befragt. Die Soldaten ſchleppten die Leichen, die dfft Kopfverletzungen haben, nach der Stelle, wo die beiden in dereſtellvertreter(adjutants) ermordet worden ſind, warfen ſie die Blutlachen und die ſchichteten ſie dort auf einen Haufen. wn, Erſchoſſenen hatten weder Ringe noch Uhren bei ſich; die Taſchen bhden nach außen getehrt. Es iſt gelungen, die Leichen zu otographieren. Neiterner haben die Patrounen in dieſer Nacht, ſoweit bisher feſt⸗ anen„ 60, Einwohner verhaftet. Aber auch denen, die kieb Geleitſchein bei ſich hatten, wurde übel mitgeſpielt. Man ſu Ae de von ihnen in der Nähe des Körnerplatzes zuſammen, unter⸗ eden ſie under Mißhandlungen nach Waffen und ohrfeigte Verb. der den Ausweis nicht ſchnell genug zur Hand hatte. Mehrere dand wurden von Offizieren mit der Reitpeitſche miß⸗ ranzstes t und gezwungen. Spießruten zu laufen. Ein dohneicher Kriminalbeamter bezeichnete den Mord an den 6 Ein⸗ Offtgern, als Rache der Kompagnie, der die ermordeten sſtellvertreter angehört haben. Nagen dieſe Vorgänge ſind um ſo entſetzlicher, als nach der bis⸗ ale 2. Unterſuchung des Doppelmordes durch die deutſche Polizei Anzeichen dafür ſprechen, daß die worde Tat von Franzoſen verübt nuchden iſt. Es iſt laut„Frkf. Z1g.“ feſtgeſtellt, daß unmittelbar, zwez gegen ein Uhr nachts die beiden Schüſſe gefallen waren, beert penläger von dem Tatort davoneilten. skanzler in Baden einer vollen Uebereinſtimmung geführt habe:„Wir hoffen, daß wir weitgehendes Verſtändnis finden werden in allen Kreiſen der deut⸗ ſchen Bevölkerung.“ Darauf erhob ſich Reichskanzler Dr. Cuno zu etwa folgender Anſprache: „Worauf es mir bei meiner Reiſe nach Süddeutſchland ankam, war, mich von Perſon zu Perſon zu unterhalten. Sie dürfen überzeugt ſein, wie nahe mir und der Reichsregierung das Schick⸗ ſal Ihres Landes geht. Wir müſſen alles tun, damit ſich aus dieſem Schickſalsſchlag wieder ein freies und ungehemmtes Deutſchland entwickelt. Was ich über die außenpolitiſche Lage zu ſagen habe, habe ich bereits in Münſter zum Ausdruck gebracht. Sie kennen die Lage ſo gut wie ich, auch Sie wollen den Weg mitgehen, den die Reichsregierung ſeit Monaten geht. Sie wiſſen, daß es für einen Deutſchen, der ein freies Deutſchland ſeinen Kindern überlaſſen will, keinen anderen Weg geben kann, und daß man der fremden Militärmacht ein„Nein“ entgegenſetzen muß. Dieſes Nein iſt nicht einmal von der Reichsregierung ausgeſprochen worden, ſondern von dem ganzen deutſchen Volk. Sie wiſſen, es iſt auch badiſches Blut an der Nuhr vergoſſen worden. Keiner denkt daran, ſein Vaterland preiszugeben. Alle ſind feſt entſchloſſen, den Weg zu gehen, den die deutſche Regierung ſeit dem 11. Januar betreten hat.“ Der Kanzler führte weiter aus, daß der paſſive Abwehr⸗ kampf, der einmal begonnen iſt, auch durchgeführt wer⸗ dem müſſe. Die Order kommt von der Bevölkerung, die mit im Kampf ſteht, ſie kommt aus der Liebe zur Freiheit, zur Ein⸗ heit, aus der Liebe zu einem einigen deutſchen Reich. Wir ſind uns der Verantwortung bewußt, die Folgen auf uns zu nehmen, wenn wir den Weg weiter gehen. Wir wollen keinen plötzlichen Abbruch, wir wollen einen gerechten Ansgangl Die Reichsregierung und die Parteien des Reichstags kennen keinen Kompromiß in der Frage der Zukunft der Grenzlän⸗ der des deutſchen Reichs.[Lebhafter Beifall.) So ſehr Sie gewillt ſind, dieſen Kampf zu einem guten Ende zu bringen, ſo ſehr die Regierung beſtrebt iſt, die Leiden zu mildern: es darf keine Rheinlandfrage, es darf keine Offenburgfrage geben. Denn wer einen Schritt abgeht von dem ZJuſtand. der beſteht, der bietet die Hand dazu, daß dieſe Grenzländer allmählich ab⸗ ſorbiert und von uns gezogen werden. Dieſe Gefahr, dieſer Wille von der andern Seite iſt vorhanden, denn darauf kommt es Frank⸗ reich wohl nicht an, Reparationen zu erhalten. Würde es ſonſt nicht ein Intereſſe daran haben, mit einer zu Reparationsleiſtungen be⸗ reiten Regierung zu Verhandlungen zu kommen? Täuſchen wir uns knicht, wir waren bereit, wie erklärt worden iſt, vor der Ruhrbeſezung zu leiſten, was immer in unſerer Macht ſtand. Zwiſchen dem Da⸗ mals und dem Heute liegt eine ſchwere Zeit nicht nur in wirt⸗ ſchaftlicher, nicht nur in politiſcher Beziehung, ſondern auch in finan⸗ zieller Hinſicht. Wir ſind heute nicht mehr ſo kräftig. Den Dingen in die Augen zu ſehen iſt unſere Pflicht. Die Zeiten waren ſchwer, ſie werden noch ſchwerer werden.“ Mit einem Appell, auch in kommenden ſchweren Tagen zuſam⸗ menzuhalten, ſchloß der Reichskanzler ſeine Ausführungen, die mit aroßem Beifall aufgenommen wurden. genommene Unterſuchung der Wunden hat ergeben, daß die Schüſſe aus einer Langwaffe, alſo einem Gewehr oder Karabiner ab⸗ gegeben worden ſind. Endlich wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um Kupfermantelgeſchoſſe handelt, die bekanntlich in der franzöſiſchen Armee eingeführt ſind. Die Staatsanwalt⸗ chaſt Dortmund 4 eine vorläufige Belohmumg von 5 Mill.& für Angaben ausgeſetzt, die dazu dienen, den oder die Tüter zu ermitbeln. Die Franzoſen haben mittlerweile weitere Vergeſtungsmaß ⸗ nahmen getroffen, nämlich bei der Reichsbank eine Summe be⸗ ſchlagnahmt, deren Höhe nicht bekannt iſt, das Gebäude beſetzt und aus Millionen herausgeholt. Geſtern vormit in tmund, wahrſcheinlich zur Verſtärkung der dortigen Beſatzung, das Jägerbataillon 159 ein. Bezeichnendes Schweigen! DEI Berüu, 12. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Im Temps wird jetzt zugeſtanden, daß von irgend einer deutſchen Be⸗ teiligung an der Dortmunder Mordtat keine Spur iſt. In einer kurzen Notiz wird dort im geſtrigen Abendblatt nämlich ge⸗ ſagt:„Nach den noch ziemlich ſummariſchen Mitteilungen aus Dort⸗ mund iſt die doppelte Bluttat durch nationaliſtiſche Erregung nicht zu erklären. Im Laufe einer Schlägerei, die einem Wortwechſel mit drei deutſchen Zwilperſonen ſolgte, wurden die beiden fran⸗ zöſiſchen Unteroffiziere getötet.“ Bezeichnend iſt auch, daß, während am geſtrigen Morgen die Pariſer Blätter, allen voran der„Gaulois“ und das„Echo de Paris“, von Entrüſtung ſchäumten und von England forderten, daß es gleich Frankreich und Belgien dategoriſch das Aufhören des paſſiven Widerſtands verlangen müſſe, die Abendzeitungen über das blutige Ereignis ſich volllommen ausſchweigen. Der Dortmunder Magiſtrat konnte ſich erſt geſtern in einem ausführli buf an die Be⸗ pölkerung wenden und ſie auf die ee 155 Laufe des Ta fand eine Sonderſitzung der Stadtver⸗ in der zu der Verhängung des Belagerungs⸗ zuſtandes Stellung genommen und die durch nichts begründeten Maßnahmen, ſowie die franzöſiſchen Bluttaten der letzten Nacht auf das ſchärfſte verurteilt werden. dieſer Kundgedung wird u. a. mitgeteilt, daß rund 42 Millionen Mark gewaltſam den Stadtkaſſen entnommen worden ſind. Der Proteſt ſchließt:„Gegen das unmenſchliche Vorgehen gegenüber wehrloſen deutſchen Bürgern unſerer Stadt erheben wir ſchärfſten Ein⸗ ſpruch. Wir erwarten, daß das Gewiſſen der Welt mit uns über⸗ einſtimmt in der Verurteilung dieſer Tat.“ Die Entſchließung kommandanten iſtrat zuge⸗ von deutſchen, in Kriminalſachen erfahrenen Aerzten vor⸗! wurde dem franzöſiſchen Oberk vom Magiſ Stadt in der Sperrzeit nach ſich ziehen, aufmerkſam machen. Im Der Standpunkt Englands eine Sachverſtändigen⸗Konferenz der Alliierten— Druck auf Deutſchland in deſ Frage des paſſwen Widerſtandes Der engliſche Kabinettsrat der die volitiſche Welt, im beſonderen in Frankreich, aufs höchſte geſpannt hatte, erfuhr am geſtrigen Montag inſofern eine Verſchiebung, als er ſtatt am Vor⸗ mittag erſt am ſpäten Nachmittag zuſammentrat. Vorerſt liegt über die Sitzung, die eine Stunde gedauert hat, nur ein Ha⸗ vasbericht vor, der folgendes meldet: Der Standpunkt des engliſchen Kabinetts könne wi folgt, gekennzeichnet werden: Die britiſche Regierung glaube, daß es nicht möglich ſei, als Vorbedingung für jede interalliierte Verhandlung die Einſtellung des paſſiven Widerſtan⸗ des zu verlangen, da die große Gefahr einer kommuniſti⸗ ſchen Revolution entſtehen könne. Die engliſche Regierung erkläre, daß es ihr ſehr erwünſcht ſei, jeden Bruch zu vermei⸗ den. Sie betone darum, daß nach ihrer Anſicht Verhand⸗ lungen unter den Allüerten auf der Grundlage der deutſchen Denk⸗ ſchrift ſtattfiden könnten. Sie erkenne jedoch gleichzeitig, daß die in der Denkſchrift enthaltenen Ziffern nicht annehm⸗ bar ſeien und unter dem blieben, was Bonar Law im Januar vor⸗ geſchlagen habe. Das engliſche Kabinett ſchlage deshalb vor, den deutſchen Plan abzuändern und Deutſchland dahin zu bringen, die Ziffern des Planes Baldwins anzunehmen. Die britiſche Regierung ſei davon überzeugt, daß das deutſche Reich einem ähnſichen Vorſchlag zuſtimmen würde. Wenn die franzöſiſche Regierung der Anſicht ſei, ihren Stand⸗ vor, eine Konferenz der Sachverſtändigen der Ver⸗ bündeten einzuberufen, die die Aufgabe haben ſolle, eine Unter⸗ ſuchung über die allgemeine Lage Deutſchlands vorzunehmen und die kungen Deutſchlands aufbauen könne und dann auch die umfaſſende Frage der europäiſchen Lage zu ſtudieren. Falls die Sachverſtän⸗ digen ſich nicht einigen könnten, würde die britiſche Regierung es umternehmen, ſelbſt Vorſtellungen bei der deutſchen Regierung zu eeee lee aee ee ee eee Vorausgeſetzt, daß die Havasmeſdung die Beſchluͤſſe des engli⸗ ſchen Kabinetts richtig wiedergibt, haben wir in ihnen eine Beſtü⸗ tigung der von uns ſchon ſeit einigen Tagen geäußerten Anſicht, daß Englands Hauptziel die Herbeiführung eines Kompromiſſes iſt. Da die Forderung auf Aufgabe des paſſi⸗ ven Widerſtandes gleichbedeutend mit einer Kapitulation Deutſch⸗ lands iſt und damit die Gefahr eines neuen, auch für die engliſche Politik gefährlichen Bruches zwiſchen Deutſchland und Frankreich be⸗ ſteht, hat das britiſche Kabinett in dieſer Hinſicht die franzöſiſche Vorbedingung, die neuerdings auch von den Belgiern in einer be⸗ ſonderen Note unterſtützt worden war, vorſichtig abgelehnt. Auf der andern Seite kommt die engliſche Regierung den Wünſchen der Franzoſen und Belgier inſofern wieder entgegen, als ſie ſich deren Bemängelungen hinſichtlich der Höhe der Zahlungsziffern zu eigen macht. Der engliſche Vorſchlag auf Einberufung einer Konferenz der Sachverſtändigen der Entente iſt eine abermalige Ver⸗ beugung vor den Wünſchen der Franzoſen und Belgier; denn damit wird der deutſche Vorſchlag auf Anhörung eines internationa⸗ len unpolitiſchen Sachverſtändigen⸗Gremiums abgelehnt und letztlich ein neues Diktat heraufbeſchworen, durch das die Schlußziffern der Reparationszahlungen Deutſchlands beſtimmt werden ſoll. Auch die in Ausſichtſtellung eines Druckes auf Deutſchland, dem paſſiwen Widerſtand ein Ende zu machen, entſpricht den Bemühungen Englands, auf beiden Schultern Waſſer zu tragen. Durch dieſe Beſchlüſſe des britiſchen Kabinetts iſt alſo die Repa⸗ rationsfrage um keinen Schritt weiter gekommen, im Gegenteil, wie ſchon geſtern angedeutet wurde, iſt die Frage zum ſoundſovielten Male auf ein Mebengeleis geſchoben. Alle bisher vor⸗ liegenden Kombinationen und Erwägungen, namentlich in der Ententepreſſe ſind allerdings zum größten Teil überflüſſig geworden. Das Zwiſchenſtadium bietet für Deutſchland wenig erfreuliche Aus⸗ ſichten, den Interalliierten dagegen läßt es freien Spielraum. Der Staatsſtreich in Bulgarien iſt nichb ganz ſo unblutig verlaufen, wie es zuerſt den Anſchein hatte, denn in Sofia ſind etwa 80 Gendarmen und 5 Poliziſten getötet worden. Sonſt ſcheint aber die neue Regierung im ganzen Land anerkannt worden zu ſein. Die entflohenen Miniſter des früheren Kabinetts, darunter Stambulinsk i, ſind bis fetzt nicht in die Hände der neuen Gewalthaber gefallen, obwohl die Grenzen ſofort geſperrt wurden. Die Auswirkungen auf die Eutenten 770 Bei den Regierungen der Kleinen Entente hat der Um⸗ ſturz in Soſia Beunruhigung hervorgerufen, weshalb die Gefſandten der Kleimen Entente in den Hauptſtädten der Entente die Auf⸗ merkſamkeit der Großmächte auf die Ereigniſſe in Bulgarien lenken. Jugoſlavien hat ſtarke Abteilungen zur Verſtärkung der Grenz⸗ truppen an die bulgariſche Grenze geworfen Der Führer der bul⸗ 881 7 geee Lauſanne iſt infolge des Umſturzes nach aris abgereiſt. Im Berliner„Achtuhr⸗Abendblatt“ beſpricht der ehemalige bul⸗ — Miniſterpräſident Radoslawo w, der bekanmlich in rlin in Verbannung lebt, den Umſturz in Bulgarien. Nach ſeiner Anſicht wird ſich durch dieſen Umſturz in den Verhältmiſſen Bul⸗ gariens zur Entente nichts weſentliches ändern. Auch die Stellung des Königs werde durch den Umſturz nicht berührt, ſondern eher gezeſtigt. Für Deutſchland bedeute Zankows Miniſterpräſidentſchaft ein entſchiedenes Plus. Nach der Anſicht Radoslawows hat außer der ſtädtiſchen Intelligenz auch Mazedonien Anteil an der Umſturzbewegung. Der Klladderadalſch“ iſt auf Anweiſung des Miniſters des in ganz Frankreich verboten worden. Vorſichtige Ablehnung der franzöſiſchen Vorbedingung!— JFür punkt aufrecht erhalten zu müſſen, ſo ſchlage die britiſche Regierung Ziffern zu beſtimmen, auf die man die Reparationsgah⸗ ——— — 1 bringt die Pariſer 2. Seite. Nr. 263 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Diensktag, den 12. Juni 152²³ Das Kheinland muß deutſch und frei bleibenl! In Elberfeld fand ſich am Sonntag in Gegenwart des Reichskanzlers eine ſehr große Anzahl Vertreter aller Wirt⸗ ſchaftsſchichten und Berufe des Rheinlandes ein. Sie bekundeten den einmütigen Entſchluß, unter allen Umſtänden an der vollen Freiheit der Rheinlande, ihrer unverminderten Zugehörigkeit zum Reich und zu Preußen. feſtzuhalten und den Endkampf zu dieſem Ziel ungebeugt fortzuführen. Eine Entſchließung der Rölner Sozialdemokratie Laut„Rheiniſcher Zeitung“ tagte im Kölner Volkshaus eine Kreiskonferenz der Kölner Sozialdemokratiſchen Partei, in der zu den ſchwebenden politiſchen Fragen Stellung genommen wurde. In einer Entſchließung heißt es u..: Das alte Ziel der franzöſiſchen Militariſten und Imperialiſten, die Rheinlande dauernd unter ihre Kontrolle und Einflußſphäre zu bringen, werde durch den Plan des engliſchen Generals Spears, der die ſtillſchwei⸗ gende Billigung ſeiner Regierung zu finden ſcheine, in bedrohliche Nähe gerückt. Die vorgeſehene Einſetzung einer internationalen Gen⸗ darmerie ſei unvereinbar mit der Würde eines Volkes., das ſich ſeine Freiheit im Innern ſelbſt gegeben habe. Ebenſo wende ſich die theiniſche Sozialdemokratie gegen den Plan, die rheiniſchen Eiſen⸗ bahnen unter internationale Kontrolle zu ſtellen. Eine große Kundgebung in Berlin UBerlin, 12. Juni.(Von unſrem Berl. Büro.) Im vollbe⸗ ſetzten Marmorſaal des zoologiſchen Gartens fand geſtern eine ein⸗ drucksvolle Kundgebung für Rhein, Ruhr und Saar ſtatt. Präſident Kaufmann vom Reichswahnungsamt hob in ſeiner begrüßenden Anſprache die Zuſammengehörigkeit des beſetzten Gebiets mit dem übrigen Deutſchland hexvor. Reichsminiſter Dr. Luther ſchilderte, wie im Ruhrgebiet, als deſſen Vertreter er ſprach, mit dem Einmarſch der Franzoſen ein brutaler Terroris⸗ mus begonnen hätte. Der ſpontan aus der Bevölkerung hervor⸗ gegangene paſſive Widerſtand iſt nicht ein Mittel des Krieges, wie die Franzoſen behaupten, ſondern ein Mittel zum Frieden, den wir exreichen wollen. Das bekennen wir: Saar, Rhein und Ruhr ſind deutſch und bleiben deutſchl Für die altbeſetzten Gebiete des Rheinlands ſprach der ſozia⸗ liſtiſche Abg. Sollmann, der u. a. ſagte: Sicherungen wären nötig, aber für das wehrloſe Deutſchland gegen Frankreich, das in Waffen ſtarrt. Frankreich hat jetzt die Rheinlande feſt an Deutſchland geſchmiedet(Stürmiſche Zuſtimmung.) Aus dem beſetzten Saargebiet berichtete ein aus Saar⸗ brücken ausgewieſener Redakteur über Bekundungen unerſchütter⸗ licher feſter Haltung an Deutſchland. Für den Magiſtrat und die Bevölkerung der Stadt Berlin gab Bürgermeiſter Ritter das Ver⸗ ſprechen ab, daß alles geſchehen werde, den Kampf in der beſetzten Weſtmark zu unterſtützen. Das Schlußwort ſprach der Reichstags⸗ präſident Löbe: Bleibt uns treu! Folgende Entſchließung wurde einſtimmig angenommen: „Die von den landsmannſchaftlichen Spitzenver⸗ bänden(folgt die Aufzählung) einberufene Rheinlandkundgebung der Berliner Bevölkerung gelobt den Volksgenoſſen in Rhein, Ruhr und Saar dankerfüllt zu jeden auch den größten Opfern bereit, Treue. Sie bekennt ſich laut und freudig zu dieſer unlöslichen Ver⸗ bundenbeit der bedrohten Weſtmark und ſchwört dem Rhein aufs neue: Wir müſſen ihm, er uns gehören!“ Die Beorohung Danzigs polen gegen den Völkerbund Wie durch die polniſche Preſſe bekannt wurde, hatte bereits der polniſche Miniſterpräſident ſich dem Generalſekretär des Völkerbun⸗ des gegenber beklagt, daß ſich der Völkerbund gegen Polen unfreundlich verhalte. Anläßlich der Anweſenheit des General⸗ ſekretärs in Warſchau und Danzig hat dann die polniſche Preſſe ihm Ratſchläge für ſeine Politik erteilt, in denen eine einſeitige Be⸗ vorzugung Polens verlangt wurde. Die Danziger polniſche Preſſe benutzt den Beſuch, um ſcharfe Anklagen gegen Danzig zu wiederholen. Da heißt es in der„Gazette Danska“: Drummond wird ſich überzeugt haben, daß die polniſche Geduld endlich erſchöpfk iſt und daß die Regierung unter dem Druck der öffentlichen Meinung ihr bis⸗ heriges Verhältnis zu Danzig einer Reviſion unterziehen muß.“ Das Hlakt behauptet dann, daß daran nur der Völkerbund und deſſen VBertreter in Danzig ſchuld wären, denn der Völkerbund habe den Inhalt des Verſailler Vertrages und die Rechte Polens aus dem Auge verloren. Die Angriffe des Blattes richten ſich dann direkt gegen das Beſtehen der Freien Stadt. Es heißt wörtlich: Der Ver⸗ ſalller Vertrag und ſämtliche Rechte Polens müſſen unbedingt ge⸗ achtet werden. Sollte das nicht durchführbar ſein, ſo muß ſelbſt das Beſtehen der Freiſtadt als eine ſtaatsrechtliche Einheit einer Revi⸗ ſion unterzogen werden, da doch dieſe ſtaatliche Einheit nicht ſouverän iſt.“ Bekanntlich hat der Völkerbund die Souveränität Danzigs mehr als einmal feſtgeſtellt. Zum Schluß des Artikels wird dann die alte Behauptung wiederholt, daß der Senat den Ver⸗ ſailler Vertrag im Verhältnis zu Polen ſabatiere,„da für ihn der Vertrag und die Konſtitution doch nur ein Fetzen Papier ſeien. Das geſchieht in demſelben Augenblick, in dem Sir Drummond „die lopale Art, in der Danzig ſeine Verpflichtungen erfüllt“, aner⸗ fennt und verſucht, daß der Völkerbund für die Freien Rechte der Stadt in vollem Umfange eintritt. Polen ſtellt ſich alſo bewußt auf eine feindliche Stellung dem Völkerbund gegenüber. Undenkbar! e ee ee, e deutſchen äftsträger mitgeteilt, worin die Wiederauf: nahme der Militärtonkrolle in Deulſchland auf Grund des Verſailler Vertrages angekündigt und für den Fall der Weige⸗ rung oder der Behinderung der Kommiſſion in Ausübung ihrer Tätigkeit neue Sanktionen angedroht werden. Da dieſer Schritt gerade in demſelben Augenblick erfolgt, in dem die ſche in einer Note dem Regierung durch die Ergänzung ihrer Nole vom Mai ihren guten Wiſlen, mit der Entente zu einer Ei ng zu der Reparationsfrage zu erlangen, und zwar deutlich zu erkennen gegeben hat, beweiſt zweierlei: Einmal wie groß troß allem die Abhängigkeit Englands von den anderen Ententemächten iſt, denn ohne ſeine Zuſtimmung kann der Veſchluß ſchwerlich gefaßt worden ſein, und zweitens, daß Frankreich unter allen Umſtänden Zwiſchen: fälle herbeiführen will, die nicht nur die bisherigen„Sanktionen“ als gerechtfertigt, ſondern auch noch weitere als notwendig erſchei⸗ nen laſſen ſollen. Zur Bemäntelung dieſer offenſichtlichen Abſicht bring reſſe allerhand Räubergeſchichten über deutſche Rüſkungen. Bei Schlageter ſoll oder will man Schriftſtücke gefunden haben, aus denen das Vorhandenſein einer ganden Organiſation für planmäßige Bekämpfung der franzöſiſchen Beſatzungstruppen, ſogar bon beſonderen Schulen zur Ausbildung mit neuen Kampfmitteln hervorgehen ſoll uſw. Auf die Einzelheiten dieſer albernen Legenden brauchen wir uns nicht einzulaſſen, aber den ſozialdemokratiſchen Denunzianten ſollte dieſe Ausnutzung der von ihnen erfundenen Geſchichten doch als Warnung dienen. Falls die Note wirklich dem deutſchen Geſchäftsträger in Paris übergeben worden iſt, wird hoffentlich die Reſchsregierung ebenſo kurz wie unmißverſtändlich der Botſchafterkonferenz bedeuten, daß non einer Wiederaufnahme der Kontrolltätigkeit franzöſiſcher und belgiſcher Offiziere in Deutſchland unter keinen Umſtänden die Rede ſein kann und darf, ſolange das ſinn⸗ und geſetzloſe Morden von deutſchen Männern, Frauen und Kindern durch franzöſiſche Offi⸗ ziere und Soldaten an Rhein und Ruhr andauert und ſolange aufrechte deutſche Männer in franzböſiſchen und belgiſchen Gefäng⸗ niſſen wie gemeine Verbrecher behandelt werden Keine Belegſchaft⸗ einer deutſchen Fabrik wird die Anweſenheit franzöſiſcher oder bel⸗ giſcher Offiziere in ihren Mauern dulden. England und Rußland Londoner Blät rn zufolge iſt die neue ruſſt he Rote in ver⸗ föhnlichem a lnt Die von Gr 65 n geſorder. Entſchädigung an engliſche Unterkanen werde bewilligt. Die Sowſet⸗ regierung erkläre ſich bereit, die ruſſiſchen Geſandten, denen nach⸗ den verſtorbenen Knaack affiſtiert hatte. ie mann, ſowie viele Jührer anderer Ver Grauſam bis in die Todesſtunde! Erſt nachträglich wird bekannt, daß die Franzoſen ſelbſt die letzten religibſen Tröſtungen für den zum Tode verur⸗ teilen Schlageter unmöglich zu machen verſucht hätten.— Der Gefängnispfarrer hätte ſich fünf Mal bei den verſchiedenſten maßgebenden Inſtanzen dafür verwendet, den Verurteilten nach der Verwerfung der Reviſion beſuchen zu dürfen. Auch in der Nacht vor der Ermordung hätte er wiederholt gebeten, dem Veruxteilten nach ſeinem Wunſch, die letzte Beichte zu hören und ihm die Kommunion zu geben, aber vergebens. Erſt kurz vor der Wegführung aus dem Gefängnis wurde dem Pfarrer die Exlaubnis erteilt. Da blieb Schlageter für die letzte Beichte und den Empfang der heiligen Kommunion, alles in allem, nur eine Viertelſtunde. Dabei wurde die religiöſe Handlung ſtändig durch Rufe„ſchnell, ſchnell, ſchnell“ geſtört. An eine Vorbereitung auf den Tod oder auch nur an ein Gebet war nicht zu denken, da die Soldaten in unmittelbarer Nähe ſtanden. **.* Ein weiteres Gpfer der Franzoſen Am Samstag iſt die von den Franzoſen am 8. Juni aus un⸗ bekannten Gründen angeſchoſſene Frau Kleine in Herne ihren Verletzungen erlegen. Der franzöſiſche Kommandeur bot den Angehörigen eine Entſchädigungsſumme von 500 000 Mark an, die jedoch abgelehnt wurde. 500000 Papiermark, noch dazu womöglich geraubt aus den Milliarden⸗„Beſchlagnahmungen“! Als in Ingolſtadt und Paſſau die Automobile der Kontrollkommiſſionen leicht beſchädigt wurden, wurden die beiden Stödte mit Kontributionen von je 500 000 Gold⸗ mark belegt. Aber freilich, ein franzöſiſches Auto iſt auch viel mat mehr wert. als das Leben eines„Boche! Es kommt aber einmal doch der Tag, an dem wir den Franzoſen die Gegenrechnung en werden, die auf Heller und Pfennig beglichen werden wird! Ddie Ausweiſungen aus der Pfalz In der Zeit vom 11. Januar bis 1. Juni 1923 wurden von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde aus der Pfalz insgeſamt 3223 Perſonen ausgewieſen. Von den Ausgewieſenen ſind 94 Landesbeamte, 835 Reichsbeamte und 41 Privatperſonen, 2253 Perſonen ſind mitausgewieſene Familienangehörige. Am g. und 10. Juni wurden hauptſächlich aus Grünſtadt, Zwei⸗ brücken und Ludwigshafen 69 Ciſenbahner mit Familien und 120 Kindern unter Beſchlagnahme der Wohnungseinrichtungen aus⸗ gewieſen. Eine Warnung vor Eiſenbahn ⸗Anſchlägen Die pfälziſche Kreisregierung erläßt folgende War⸗ nung:„Die Kreisregierung der Pfalz ſieht ſich veranlaßt, aufs neue vor Anſchlägen auf die Eiſenbahn⸗Anlagen ein⸗ dringlächſt zu warnen. Wenn die Täter derartige Hand⸗ lungen durch vaerlöndiſche Geſichtspunkte zu begründen vermeinen, ſo zeugt dies von einer unbegreiflichen Kurzſichtigkeit und entſchuldigt nicht den verbrecheriſchen Leichtſinn. Mit jenen Handlungen wird garnichts erreicht, was dem Vaterlande irgendwie nützen könnte. Alſo Beſonnenheit und Ueberlegung!“ Dder Münchener Hochverratsprozeß München, 11. Juni. Die Vernehmung des Zeugen Friedmann wurde am Mon⸗ tag nachmittag zu Ende geführt. Auf eine Frage des Verteidigers ſtellte der Zeuͤge u. a. moch feſt, daß von Machaus und Fuchs nie⸗ mals nach dem Verbleib der dem Zeugen und den eonderen Beteiligten bei der Aufdeckung der Umtriebe gezahlten Mil⸗ liomembeträge gefragt wurde.. Zwiſchen Rechtsanwalt Graf Peſtalozza und dem Zeugen Major Mayer entſtand dann noch eine Kontroverſe über die angeb⸗ liche Teilnahme dieſes Zeugen am Kapp⸗Putſch, wobci der Zeuge unter Eid erklärte, daß er niemals nichtmilitäriſche Organiſationen in den Kapp⸗Putſch heneingetrieben habe. Zwei Ermit-lung sver⸗ fahren in dieſer Angelegenheit, von denen eines auf ſeinen Antrag eingeleitet wurde, ſeien ergebnislos zur Einſtellung gekommen. Am Schluß der Sitzung kam es zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen dem Verteidiger Graf Peſtaſozza und dem Gefichtevor⸗ Landgerichesdirektor Neidhardt, der ſich gegen die Tendenz er Beweisantrüge der Verſefdigung wandte, durch die die Ehre des Zeugen Major Mayer beſchmutzt werde. Graf Peſtalozza ver⸗ wahrte ſich gegen dieſe nach ſeiner Auffaſſung das zuläſſige Maß weit überſteigende Kritik des Vorſitzenden und erklärte in großet Erregung, dagegen werde er ſich zu wehren wiſſen. Die Verhand⸗ lung geht am Dienstag vormittag weiter. Deutſcher Reichstag „+verlin, 12. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Reichstag hat ſich geſtern der Abſchied des langjährigen Direktors Jung⸗ auch offiziell vollzogen. Herr Jungheim hatte ſchon im letzten hr mehr und mehr ſich von den chäften zurückgehalten. Anfangs Mai hatle der mehr als 65jährige ſie dann endgültig niedergelegt, aber dem Nachfolger fehlte einſtweilen noch die amtliche Beſtätlgung. Nun iſt ſie gt und am Samstag durch den Rei nzeiger ver⸗ kündet worden. Geſtern hat Präſident Löbe dem Scheidenden für ſeine treuen Dienſte gedankt und den neuen Mann ſozuſagen ex Ofkicio eingeführt. O gierungsrat Galle iſt durch viele Jahre der Helfer ſeines Vorgängers geweſen, genau wie Jungheim einſt Man bleibt alſo bei der Tradition, ein junger, aber mit den Geſchäften wohlvertrauter Mann tritt an die Stelle des Ruhebedürftigen, dem alle, die mit ihm ſo oder ſo beruflich zu tun hatten, nach reicher und fruchibringender Arbeit einen ungetrübten Lebensabend wünſchen werden. Darnach wandte man ſich dem obſch dergleichen geſchäfts ord zu. Es war, obſchon zweite Leſungen dergleichen ge sordnungs⸗ mäßi 11 kennen, eigentlich eine Generaldesbatte, in der nach dem Arbeitsminiſter Brauns alle Parteien mit Ausnahme von Deutſchnationalen und Kommuniſten ſich noch einmal grundſätzlich zu dem Entwurf äußerſten, der eine Vereinheitlichung ünd einheit⸗ liche Regelung des ee ee anſtrebt. Es ſprachen aus⸗ ſchließlich Leute vom Fach: Verbandsſekretäre, Bergarbeiter und die es früher geweſen waren. Alle rühmten, in den Nuancen natürlich verſchieden, die Vorlage als einen beträchtlichen A 12 55 e duch die dritte Leſung heute ohne Anſtände über ie Bühne gehen. Die Arbeiten des Reichstags Dem Reichstag liegt zurzeit noch ein ſo umfangreiches Be⸗ ratungsmaterial vor, daß es im Laufe des gegenwärtigen Tagungs⸗ abſchnittes, der vorausſichtlich Anfang Juli zu Ende gehen wird, kaum aufgearbeitet werden kann. Eine Fülle von Regie⸗ rungsvorlagen und Anträgen aus dem Hauſe unterliegen noch der Beratung in den lreichen Ausſchüſſen, deren Zahl ſchon bis zu 48 0 iſt. Außerdem ſind noch nicht weniger als 23 Inter⸗ pellationen der verſchiedenen Parteien rückſtändig. Der Billionenbedarf des RNeiches Dem Reichstag iſt eine Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben des Reichs im Rechnungsſahr 1922—23 zugegangen. Nach der anfana Juni aufgeſtellten Ueberſicht beträgt der Anleihebdarf des Reiches für 1924 rund 12.5 Billionen Mark. Dazu kommt der Geſamtauſchuß und der Anleihebedarf beim ordentlichen und außer⸗ ordentlichen Haushalt der Reichspoſt⸗ und Reichseiſenbahnverwal⸗ tung in Höhe von 3521 Milliarden Mark und außerdem rund 1782 Milliarden in Ausführung des Friedensvertrages. Deuſſcher evangeliſcher Volkstag Vom 9. bis 11. Juni tagte in Elberfeld und Barmen der zweite deutſche evangeliſche Volkstag. Bei der Er⸗ öffnungsfeier begrüßten der Generalſuperintendent von Rheinland und Weſtfalen, der ausgewieſene Düſſeldorſer e e Dr. Grützner, der enmeer Ober meiſter Pr. Harz⸗ und Körperſchaften 5 Bolkslag toges, Direktor Poſtor gewieſen werde, daß ſie Propaganda getrieben hätken, abzuberufen. die man Sigte h 8 1 t einen Vortrag über 4 rmann, N 7 1 Bence Miſſion des Ckens n Sonntag wurden in len über die ökonomiſche den 28 Kirchen des Bergiſchen Landes Feſtg ottesdienſte 5 gehalten. Am Nachmittag begaben ſich zwei rieſige F eſt öu gegel denen ſchätzungsweiſe 80 000 Perſonen teilnahmen, von e nach Barmen nach der Bundeshöhe, wo von 23 Stellen 15 Redner zu den Maſſen ſprachen und ſie zur Einigkeit eber riefen. Ferner wurde über die Not des Volkes und u 5 Kirche und Schule geſprochen. Abends wurden auf den Aue plätzen der beiden Städte Kundgebungen für den epangelif 15 Glauben veranſtaltet, an die ſich ſtark beſuchte öffentliche ſeld verſammlungen anſchloſſen. Mit vier am Montag in Elber Barmen, Langerfeld und Schwelm abgehaltenen Schlußverſ lungen fand der zweite evangeliſche Volkstag ſein Ende. Ddie Rommuniſten⸗Herrſchaſt in Sachſen Die Kommuniſten, haben dem Kabinett Zeigner infolge al Leipziger Vorfälle den ſofortigen Sturz angedroht, falls noch eine ähnliche Vorkomnmiſſe ſich in Sachſen ereignen ſollten. Nach 5 fachen Verhandlungen mit den Kommuniſten, die teilweiſe ſtürmiſch verliefen, iſt Dr. Zeigner ſofort auf Befehl der Kommim ſten nach Leipzig gefahren, um dieſe zufrieden zu ſt Im einzelnen fordern die Kommuniſten ſofortige Engee unee Leipziger Polizeipräſidenten, Regelung der Sicherheitsverhältni Leipzig durch das ſächſiſche Miniſterium des Innern, das der ſ radikale Unabhängige Liebmann inne hat, Zurückziehung der Poliz und Einſetzung der proletariſchen Hundertſchaften, Entlaſſung un ſtrengſte Beſtrafung der Polizeioffiziere, die den Schießbefehl 9 geben haben, Aufhebung des kleinen Belagerungszuſtandes in, zig und Durchführung der kommuniſtiſchen Vorſchläge zur Linde rung der Not der Erwerbsloſen. Da die Kommuniſten dieſen Forde. rungen durch die Drohung eines Mißtrauensantrages gegen den nötigen Nachdruck geben, dürfte ihnen wohl in der Hauͤptſache Erfolg beſchieden ſein. Sprengung des oberſchleſiſchen Betriebsrätekongreſſes Ein in Gleiwitz abgehaltener Betriebsrätekongreß für rs oberſchleſiſchen Induſtriebezirk, auf dem die Gewerkſchaften gemein ſam mit den Arbeitgebern eine Einigungsgrundlage finden wollten, iſt nach einer Meldung aus Breslau durch die Kommuni geſprengt worden. Die unioniſtiſchen Gewerkſchaftsführer letz ten dann die Konferenz fort und verkündeten ſchließlich den Gen ralſtreikbeſchluß. Eine Abſtimmung in den Betrieben elg faſt überall eine Mehrheit für den Ausſtand, da ſich ein große Teil der Arbeiterſchaft der radikalen Führung angeſchloſſen Die Arbeitsgemeinſchaft der Gewerkſchaften lehnt es in einem neuen Aufruf nachdrücklich ab, die Verantwortung für diejenigen zu tragen die in den letzten Tagen dauernd zum Streik aufforderten. *Deufſchlands Wirtſchaftslage unter den Nachwirkun des krieges. Unter dieſem Titel iſt—— im etralverla Berlin W 35, eine mit graphiſchen Tafeln verſehene Darſtellung 42 ſchienen, in der das Statiſtiſche Reichsamt auf Grund amtlicher Zah age Deutſchlands auf den Gebieten 7— Reichshaushaltes und der Privatwirtſchaft, wie ſie ſich infolge 54 1 eee entwickelt hat, in überſichtlicher Weile unterrichtet. Höllein wieder in Freibeit. Höllein iſt nach dem„Echo de Paris geſtern abend in Freiheit geſeizt und an die deutſche G. geſchafft worden. Auch die im Rheinland als Geiſeln verhafteten Deutſchen, die gegenwärtig in Frankreich in Haft ſind, ſollen gelaſſen werden. Unter dieſen befindet ſich auch ein Bruder des deutſchnationalen Reichstagsabgeordneten Helfferich. Deulſch⸗ſerbiſche Berhandlungen. In Velgrad begannen 1 deutſch⸗ſerbiſchen Verhandlungen über die Entſchädigungsſract, Deutſchland will anſtelle von Eiſenbahnmaterial landwirtſchaftlih Maſchinen liefern. Die Fachreferenten befürworteten den deut Vorſchlag. Badiſche Politik „JZum Jall Senard. Durch verſchiedene badiſche und außke badiſche Zeitüngen gehende Meldungen beſagen, daß Gebeimen Lenard ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht habe. Das iſt, wie de „Heidelberger Tageblatt“ von zuverläſſiger Seite hört, in dieſer Focm nicht richtig. Das Diſziplinarverfahren werde vermutlich in alles nächſter Zeit einen alle Teile befriedigenden Abſchluß finden. Auslanòsrundſchau *Eine Wahlniederlage des Bloc national. Die Preſſe de⸗ nalle⸗ nalen Blocks verſchmerzt den Ausgang der Erſatzwahl in le Haue wo einer ihrer Kandidaten zugunſten des radikalen Bürgermele von le Havre, Meyer, geſchlagen worden iſt, nur mit Mühe. er⸗ Wahl iſt bezeichnend dafür, daß der nationale Block bei der ſchaft Fche Lamonenboote in Straslburg. Im Abeinbeez gli onenboole iu urg. hei n Straßburg befinden ſich zurzeit zwei Kanonenboote der engliſchen Rheinflotte. Letzte Meloͤungen Die neuen Bergarbeiterlöhne Berlin. 12. Juni. Bei den Lohnverhandlungen im Berabau das Schiedsgericht unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters 9 uch Duisburg für die weſtlichen Koblenreviere einen Schiedsſ biclen gefällt, daß die Löhne je Schicht ab 15 Juni einſchlleßlich der ſonie Zulagen um durchſchnittlich 15000 Mark erhöht werden. Nich bei ober⸗ und niederſchleſiſchen Steinkohlenreviere einigte man 0 Er⸗ Oberſchleſien auf die Ruhrſätze, für Niederſchleſien kommt eibrigen höhung von 13 500 Mk. für die Schicht in Betracht. Für die uch im waren die Schlichtungsverhandlungen heute abend ange. e VBerün, 12. Juni. Das Reich beabſichtigt eine beſondel 05 innerungsſtätte an Dr. Walther Rathenau zu ſchaffen. Hr. dieſem Zweck ſanden bereits Beſprechungen mit der Mualhegen Rathenaus ſtatt, die der Einrichtung eines N Man Muſeums in der Villa Rathenaus im Grunewald galten. bereit rechnet damit, daß das Nathenau⸗Mueſiun im Grunewald gewellt am 24. Juni, dem Todestage des Miniſters, ſeierlich ein werden wird. ¶Berlin, 12. Juni.(Von unſrem Berl. Büro.) Shrege olmer Vereinigung des Jahrganges 1858 hat bei ihrer Be, mlung, wie das„B..“ zu melden weiß, auf einſtinnniegg 4r b ſchluß den Eiſenbahnern im Ruhrgebiet 10 Miltionen gor überſandt, als eine geringe materielle Unterſtützung eitge⸗ allem aber als ein Beweis der Sympathie und des wahren grohen fühls für ihre unter ſo ſchwierigen Verhällnſſſen und mit ſo Opfern geführten Kampf für das Ruhrgebiet. Paris, 11. Zuni. Havas berichtet aus Prag: Es dun kommen geſchloſſen worden, das für das Jahr 1924 die eueers von 24000 ſloweniſcher Arbeiter nach Fran 0 die orſehe Die Firma Morgan teilt nigpech, elelſun Newyork, 12. Junt. von ihr angebotenen 25 Millionen Dollar§prozentiger ſcher Obligationen zum Kurſe von 90 Prozent in einer gezeichnet waren. Nus der pfalz wer 4 Grfüuſtadt, 12. Juni. Am morgigen Mittwoch, 13. eſem 55 den verſteigernde Gemeinden ihre letzten Ausgebote in Wer 0rt 1 auf den Markt bringen. Auch diesmal werden wieder inlage, gieſer⸗ und Weißweine von den verſchiedenen Arten der ſtein ſach des Gemeindebezirts vertreten ſein, die bei der zu Ung n. Aug gefundenen Probe ungeteilten Beifall der Fachwelt lraien, weeche eine Kollektion 2ler Juglitätsweine iſt wieder mitoer aſtodter 0 e in in werden. U + in deß Winzergen mird aus Verkehrsrickſichten wied, zu Bad Dürkheim ſtattfinden ——— .K . — — 8 NA 8 2 — * Sd S e n ei eene Seeeeeener Dienstag, den 12. Juni 1523 Manuheliner Generai⸗Auzeiger Miliag · Ausgabe).ĩ N „ uelu. Wirtſchaſtliches und Soziales Das Recht des Kleinrentners auf hilfe Von Direktor Dr. Matz, M. d..“) du Dem Kleinrentner ſteht ein Recht auf Erleichterung ſeiner Lage die Allgemeinheit zu. Ohne ſeine Schuld iſt er in dieſe trau⸗ zaen Verhältniſſe geraten. Mit dem billigen Rat:„Braucht erſt euer ermögen auf, dann wird die Allgemeinheit helfen“, wird weder 25 Elend des Kleinrentners noch der Verpflichtung der Allgemein⸗ 5 entſprochen. Der Zuſtand der Verelendung des Rentnerſtandes nd die ungenügenden Hilfsmaßnabmen, die bisher in manchen Ge⸗ meinden unternommen wurden, ſtehen im ſchroffſten Widerſpruch zu em Artikel 151 der Reichsverfaſſung, nach dem die Ordnung des irtſchaftslebens den Grundſätzen der Gerechtigkeit mit dem Ziele er Gewährleiſtung einesmenſchenwürdigen Daſeins für' alle entſprechen ſoll, und auch jenes andern Paragraphen, der von em Schutze des deutſchen Mittelſtandes ſpricht. Die zormen, in denen ſich das Leben der heutigen Kleinrentner aböſvielt, onnen als menſchenwürdig nicht mehr angeſehen werden. Artikel 163 er Verfaſſung beſtimmt:„Soweit einem Deutſchen angemeſſene Ar⸗ eitsgelegenheit nicht nachgewieſen werden kann, wird für ſeinen bietwendigen Lebensunterhalt geſorgt.“ Dieſe Gewährung notwen⸗ digen Unterhalts ſchuldet der Staat nicht nur den Erwerbsloſen der füngeren und mittleren Jahre, ſondern im beſonderen Maße auch den betagten Männern und Frauen, die in einem Leben der Arbeit ihre geiſtigen und körperlichen Kräfte ſo betätigt haben, wie es das ebt der Geſamtheit erforderte Zu der verfaſſungsmäßigen geſellt ich die moraliſche Pflicht, die ſchuldige Achtung, die Ehrfurcht por dem Alter. Der jetzt verarmte arbeitsunfähige Kleinrentner hat in ſeinen jüngeren Jahren durch ſchaffende Arbeit nicht nur für ſich und die Seinen geſorgt, ſondern mitgebaut an Deutſchlands Wohl⸗ ſtand und Größe. Er war der Steuerzahler, er zeichnete bis an die Grenze des Möglichen Kriegsanleihe und gab dem Staate, was des taates war. Dabei hat er zur Sicherung für das Alter nach Väter⸗ art geſpart. Nicht im raſchen Gewinne, nicht in Spekulationen. nicht urch Börſenmanöver iſt ſein Vermögen erworben, in zäher unab⸗ läſſiger Arbeit, die mehr als den Achtſtundentag umfaßte, in oftmals beſcheidenſten äußeren Lebensformen. unter Verzicht auf manche Freude und Erholung, oft unter allerlei Entbehrungen, hat er Gro⸗ ſchen auf Groſchen, Taler auf Taler gelegt, um ſich und den Seinen aus den Erträgniſſen dieſer Arbeit den beſcheidenen, aber friedlichen Lebensabend zu ſichern. Der geſunde Sparſinn des deutſchen Volkes, die ſo oft geprieſene Tugend der Sparſamkeit iſt gewiſſermaßen in der Perſon des Kleinrentners verkörpert. Sein Sparen ſtellte die ihm einzia mögliche Verſicherung dar, da er nicht wie der Sozialrentner zu den öffentlichen Verſicherungen beitragen und ſie im Alter in Anſpruch nehmen konnte. Dieſe Verwandtſchaft von ozialrentner und Kleinrentner muß denen gegenüber betont wer⸗ en, die den Kleinrentner auf die öffentliche Armenpflege verweiſen wollen. Das den Kleinrentner und den Sozialrentner wie übrigene auch den Penſionär von dieſem anderen Kreiſe trennende Momen! iſt die in früheren Jahren zur Sicherung des Alters geleiſtete Arbeit, die Vorſorge für die Zukunft, die ohne Eintritt der Kriegs⸗ folgen dieſe Kreiſe nicht unterſtützungsbedürftig hätte werden laſſen. So iſt die Fürſorge für die Kleinrentner als eine Tat der Kriegs⸗ fol a enhilfe anzuſehen. Nachdem für die Kriegshinterbliebenen, Kriegsbeſchädigten. Penſionäre, Sozialrentner die notwendigen Not⸗ ſtandsmaßnahmen getroffen worden ſind, muß endlich auch den Kleinrentnern das Recht werden, das ihnen gebührt. Die einrentnerfürſorge ſtellt ſich ſomit als eine Frage von höchſter ethiſcher Bedeutung als eine Volksfrage dar. Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Amtlich wird uns mitgeteilt: Die Lage des Arbeitsmarkees iſt, im allgemeinen geſehen, umverändert. Einzelne Berufs⸗ gruppen laſſen eine geringe Neigung zur Veſſerung erkennen, an⸗ derer its wieder kam es verſchiedentlich zu— zum Teil umfang⸗ reicheren— Betriebseinſchränkungen und in ihrem Gefolge zur h 0 0 135 zu m einzelnen zeigt ſendes Bild: Der äftigungs⸗ grad in der metallverarbeitenden Induſtrie iſt 3 der Uhreninduſtrie des Schwarzwaldes werden Spezialarbeiter ver⸗ langt; in der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie hält die Belebung der letzten Wochen weiter an. Ddie Tabakinduſtrie hal Geſchäftsgang, ebenſo die Schokoladeninduſtrie. Der an weiblichem Dienſtperſonal iſt unverändert groß. etriebseinſchränkungen erfolgten bei 18 Vetrieben, wovon gegen 1100 Männer und 124 Frauen betroffen wurden. Be⸗ triebsſchlie ßung erfolgte in einem Falle, wobei 52 Männer entlaſſen wurden. Demgegenüber konnten 22 Betriebe mit zu⸗ zirka 400 männlichen und 100 weiblichen Arbeitskräften wieder zur Vollarbeit zurückkehren. 8 ———— Das ſoeben erſchienene neue„Archiv der Deutſchen Volks⸗ partei“ iſt der wichtigen Frage der Kleinrentnerfürſorge gewidmet. Wir entnehmen dem Heft, das eingehend über die par⸗ lamentariſche Behandlung der damit zuſammenhängenden Fragen drientiert, folgende Darlegungen über den Rechtsanſpruch des Klein⸗ rentners aus der Feder des Reichstagsabg. Dr. Matz, die ſich um die ertretung der Intereſſen der Kleinrentner große Verdienſte erwor⸗ en hat. Das Archiv über die Kleinrentner erſcheint auch als Bro⸗ ſchüre im Staatspolitiſchen Verlag, G. m. b.., Berlin SW. 48, Friedrichſtraße 226. Der Stadtrat hat in ſeinen Sitzungen vom 17. Mai und 7. Juni beſchloſſen, den gemeindlichen Zuſchlag zur Wohnungs⸗ abgabe für die Zeit vom 1. Juli 1923 bis 31. März 1924 auf mo⸗ natlich 200 v. H. des Gebäudewertes feſtzuſetzen. Stei⸗ gen die VBezüge der Reichsbeamten gegenüber dem Stande am 1. Juli weiter, ſoerhöht ſich der Zuſchlag in dem Ver⸗ hältnis der Steigerung, wobei die Erhöhung des Zuſchlags am 1. des auf die Aenderung der Bezüge folgenden Monats beginnt. Die Abgabeſchuld für die einzelnen Monate kann auch vor ihrer Fälligkeit im Voraus entrichtet werden. In dieſem Falle wird eine etwaige Erhöhung des Abgabeſatzes nicht nacherhoben. Außerdem werden an jeder vorausbezahlten Monatsrente für jeden Monat der Vorauszahlung 3 v. H. der Monatsrente nachgelaſſen. Die Vorauszahlung hat innerhalb 8 Tagen nach Anforderung der zuletzt fälligen Monatsrate zu erfolgen. Der Reinertrag hieraus wird verwendet: zur Verzinſung und Tilgung der ſeit dem 1. Oktober 1920 für die Förderung des Wohnungsbaues aufgenommenen Anlehen u. Reichsvorſchüſſe, zur Fertigſtellung der Wohnungsbauten 1921/22, zur Förderung der Beſchaffung von Wohnungen in Neu⸗ bauten im Jahre 1923 durch die Stadt, durch Bauvereinigun⸗ gen und Private nach dem Ermeſſen des Stadtrats, zur Förderung der Einrichtung von Wohnungen in vorhandenen Gebäuden, ins⸗ beſondere durch Ein⸗ und Umbauten. Ferner wird zur Deckung der Ertragswerte der durch Ein⸗ und Umbau in ſtädtiſchen Gebäuden zu erſtellenden Wohnungen ein Kredit bis zu 30 Millionen Mk. aus Anlehensmitteln bewilligt. Der Kredit wächſt entſprechend dem Wachſen der Baukoſten. Für die Bauten 1921 und das gekürzte Bauprogramm 1922 war der in der Begründung der Vorlage zur Bürgerausſchußſitzung vom 31. Januar 1923 über die Wohnungsabgabe aus dem Ertrag der ge⸗ meindlichen Wohnungsabgabe zu deckende Preisſtand vom 1. Dezem⸗ ber 1922 auf 600 Millionen Mk. und der zu deſſen Deckung bei gleich⸗ bleibenden Preiſen zu erhebende gemeindliche Zuſchlag zur Woh⸗ nungsabgabe auf 86 v. H. des Steuerwertes berechnet. Durch Ge⸗ meindebeſchluß vom 19. Dezember 1922 und 31. Januar 1923 wurde der Gemeindezuſchlag für das Jahr auf 60 v. H. oder für den Monat auf 5 v.., einſchließlich 4 v. H. zur Bildung eines Ausgleichs⸗ fonds feſtgeſetzt, wobei ſedoch mit Rückſicht auf die zu erwartende Preisſteigerung die Monatsſätze ſich nach Maßgabe der Steigerung der Bezüge der Reichsbeamten erhöhen ſollten. Es ergaben ſich hieraus folgende Monatsſätze: für Januar 5 v.., für Februar 8,8 v.., für März 16,67 v.., für April 16,67 v. H. Die Gewinnung von Mit⸗ 05 zur Inangriffnahme von Bauten im Jahre 1923 war nicht vor⸗ geſehen. Das Landesgeſetz vom 13. April 1923 hat folgende Pflicht⸗ ſätze für die Gemeinden vorgeſchrieben: vom 1. Januar bis 31. März 1923 für den Monat 10 v. H. des Steuerwerts, vom 31. März 1924 für den Monat 30 v. H. des Steuerwerts. Für die Landesabgabe gelten die gleichen Sätze. Die Erhebung der Nachträge für das erſte Halbjahr 1923 iſt in den Monaten Mai und Juni er⸗ folgt. Die ſeit dem 1. Januar erhobenen Beträge wurden auf die Pflichtleiſtungen angerechnet, ſo daß für das erſte Halbjahr lediglich die geſetzlichen Sätze zur Erhebung gelangt ſind. Für die Zeit vom 1. Juli 1923 bis 31. März 1924 wäre die Pflichtabgabe für Land und Gemeinde zuſammen 540 v. H. des Steuerwerts oder 60 v. H. für jeden Monat. Für die Bauten der Jahre 1921 und 1922 ſind nach Abzug der Ertragswerte der Landesdarlehen der Eigenleiſtungen der Bauherren, ſowie der Leiſtungen der ſtaatlichen Arbeitgeber und der Flüchtlingsfürſorge noch rund 2,156 Milliarden Mark er⸗ Städtiſche Nachrichten Eine Reichsſammlung de⸗ Volksbundes Deutſcher Ariegs⸗ gräberfürſorge! E. V. findet zur Zeit auf poſtaliſchem Wege durch die Reichsgeſchäftsſtelle in Berlin in den größeren badiſchen Städten ſtatt. Die Sammlung iſt durch die badiſche Regierung genehmigt worden und dürfte manchen veranlaſſen, ſein Scherflein dazu beizu⸗ tragen, die Grabſtätten der deutſchen Gefallenen in würdigem Zu⸗ ſtande zu erhalten. Die Spenden können außer unmittelbar an die Zentralſtelle in Berlin auch auf das Poſtſcheckkonto des Landesver⸗ bandes Baden, Karlsruhe 26 929, überwieſen werden. Mehr Todesfälle als Geburten. Die Zahl der Geburten in den deutſchen Großſtädten iſt in dieſem Jahre beſonders niedrig. Sie betrug im erſten Viertel nur 16 auf tauſend Einwohner und aufs Jahr. Faßt man die Städte in ſieben Gruppen zuſammen, ſo ergibt ich, daß die größte, das jetzige Berlin mit 3 990 000 Einwohnern ie geringſte Zahl von Lebendgeborenen ohne Ortsfremde hatte, nur 10,7. An zweiter Stelle ſteht das e Rhein und Main mit Frankfurt, Mannheim, Mainz, Wiesbaden und Ludwigs⸗ haf en mit einer Geburtenziffer von 14,2. An dritter Stelle kommt das ſächſiſche Induſtriegebiet mit Dresden, Leipzig, Chemnitz und Plauen mit 15,3. Es folgen die fünf ſüddeutſchen Großſtädte ün⸗ chen, Nürnberg, Stuttgart, Augsburg und Karlsruhe mit 15,4. Ueber den Reichsdurchſchnitt ſtehen die ſieben Hafenſtädte Hamburg, Bremen, Königsberg, Stettin, Kiel, Altona und Lübeck mit 16,4. Die ſieben norddeutſchen Großſtädte Breslau, Hannover, Magdeburg, Halle, Kaſſel, Braunſchweig und Erfurt brachten es ſchon auf 17,2. Am frucht⸗ Die Geſchichte keines andeven Standes iſt ſo reich an innerem Leben, an kräftigen Gegenſätzen und deren unverhohlenem Wider⸗ ſtreit als die Geſchichte des Bürgertums. Da gilt es nicht, wie bei führte den Bauern, ruhende Zuſtände zu beobachten, ſondern ein bewegtes Handeln, ein ſtetes Schaffen und Zerſtören. Wilh. Heinrich Riehl. * Sinfonie⸗Ronzert des Nationaltheater⸗Orcheſters ſtü Als ſich am Schluß des überaus ſchönen Abends die Beifalls⸗ kammme immer und immer wieder mit unverminderter Herzlichkeit rneuerten. mag Erich Kleiber, dem dieſer aufrichtige Dank nicht 9 für die glänzenden Leiſtungen dieſes Abends, ſondern über⸗ aupt für ſeine bisherige Mannheimer Tätigkeit gezollt wurde, fubtt haben, daß dieſer Jubel aus den Herzen kam. Er mag ge⸗ mbkt haben, daß ihm die ganzen Sympathien der Mannheimer ezuſikliebenden Bevölkerung gehören, die nicht ve kann, daß Th. in weiteſten Kreiſen ſo— richtig eingeſchätztes Organ wie die mheaterkommiſſion, nicht alles tut, dieſen wirklichen Kapellm ei ſter allen Mitteln hier zu halten. Wenn ſie ſchon nicht zu erkennen wamag, wer Erich Kleiher iſt. ſo mag ſie weniaſtens aufmerken, Sas von außerhalb als Zeichen ſeiner Wertſchätzung bekannt wird. berichten die„Münch. N..“, daß Kleiber mit in erſter Linie * Nachfolger Leo Blechs für das Berliner Staatsthea⸗ rs genannt wird, und es iſt nicht unbekannt. daß man ſich in ſehr lebhaft für dieſe ſtarke Perſönlichkeit unter dem Kapell⸗ 5 iſternachwuchs intereſſiert. Und eines ſchönen Tages werden wir ſor das Nachſehen haben. Vielleicht wird ſich dann endlich nach ſegenelen trüben Erfahrungen die Erkenntnis ganz allgemein durch⸗ dben daß überflüſſige Einrichtungen beſeitigt gehören, beſonders en ſie nur mit„politiſcher Parität“, aber nichts mit der Kunſt dein haben. Da Der Beifall war verdient: denn Kleiber und ſein wundervolles isdeſter, das er mit Recht an dem Beffall teilnehmen ließ, hatten zten ſehr glücklichen Tag, Schon die ganz und gar nicht alt⸗ „ukiſche Haydn⸗Sinfonſe Nr. 6-Dur(mit dem Paukenſchlag) den Kanz prachtvoll gegliedert. In wundervoller Feinarbeit erſtand allem der zweite Satz— ein Muſterbeiſpiel geradezu, wie ein Muſiker aus einem einfachen achttaktingen Thema einen ind ven dem Rhrißmus notürſichor Lebonc⸗ tt. Den Abechluß biſdele Liſzes große iien heninnt Den Schluß. der leicht na'' 1 enn halle exr bie Deztenang znsiel ſe mänzend und'njereſſant ſſe gemocht Mi 1. April bis 30. Juni für den Monat 20 v.., vom 1. Juli 1923 bis Wohnungsabgabe und Bauprogramm 1023 forderlich. Gedeckt werden hiervon: durch lanafriſtige Darlehen 10,5 Millionen Mark, durch Reichsdarlehen 425 Millionen, durch den Er⸗ trag der gemeindlichen Wohnungsabgabe bis 30. Juni 1923 603 Mil⸗ lionen, im ganzen 1,039 Milliarden Mark. Der aus der gemeind⸗ lichen Wohnungsabgabe ab 1. Juli 1923 zu deckende Reſt beträgk ſomit noch 1,117 Milliarden Mark. Zur Deckung dieſer Summe werden rund 200 v. H. Wohnungsabgabe be⸗ nötigt. Für Neubauten 1923 ſtehen ſomit bei Erhebung der Pflichtabgabe zur Verfügung 90 v. H. Landesabgabe vom erſten Halbjahr 1923 und 340 Prozent Wohnungsabgabe für Land und Ge⸗ meinde für die Zeit vom 1. Juli 1923 bis 31. März 1924, zuſammen 430 Prozent mit einem Geſamtbetrag von.4 Milliarden Mark. Da⸗ mit können jedoch Landes⸗ und Gemeindedarlehen nur für 60—70 Wohnungen gegeben werden. Dieſe Zahl von 60—70 Wohnungen iſtvöllig ungenügend. In den 4 Jahren 1919—1922 wurden im ganzen 1057 Neubauwohnungen und 2450 Wohnungen in vor⸗ handenen Gebäuden erſtellt. Die Zahl der als dringlich aner⸗ kannten Wohnungsſuchenden nimmt fortgeſetzt zu. Sie be⸗ trug am 1. April 1920 2553, am 1. April 1921 4206, am 1. April 1922 6319, am 1. April 1923 8032. Die Zahl der Eheſchließungen iſt eben⸗ falls wieder geſtiegen. Nach einer eingehenden Berechnung könnten in Mannheim für das Jahr 1923 269 Wohnungen erſtellt werden. Die Stadt⸗ gemeinde hätte für dieſe Wohnungen den Betrag von 6612,750 Millionen Mark aufzubringen, und zwar als Pflicht⸗ und freiwilliges Gemeindedarlehen aus Mitteln der Wohnungs⸗ abgabe. Bringt die Gemeinde dieſe Mittel nichtauf, ſo verliert ſie, falls nicht etwa Dritte einſprin⸗ gen, einen Teil der Reichs⸗ und Landeszuſchüſſe. Außer den Koſten für die 269 neuen Wohnungen ſind vorzuſehen die Koſten für 20 Wohnungseinbauten in vorhandene Gebäude mit ſchätzungsweiſe je 20 Millionen Mark, zuſammen 400 Millionen Mk. Dieſe 400 Millionen ſind vollſtändig aus der Wohnungs⸗ abgabe zu beſtreiten; das Land gibt hierzu keine Darlehen. Ferner ſind im Jahre 1923 aufzubringen für verſchiedene Dar⸗ lehen und Verzinſung 6 411 475 Millionen Mark. Zur Deckung die⸗ ſer Summe iſt ein Abgabeſatz von 1145 v. H. des Steuer⸗ werts erforderlich. Hierzu kommen noch die für die Bauten 1921/22 noch benötigten 200 v. H. Die gemeindliche Wohnungs⸗ abgabe für die Zeit vom 1. Juli 1923 bis 31. März 1924 hat hiernach bei Beſchränkung auf diejenigen Neubauten, für die Reich und Land Baudarlehen geben, 1345 v. H. des Steuerwerts zu betragen, oder für einen Monatrund 150 v. H. Durch die weitere Steige⸗ rung aller Preiſe hat der Stadtrat in ſeiner Sitzung vom 7. Juni dieſen Satz auf 200 v. H. erhöht. Da die Landesabgabe monat⸗ lich 30 v. H. beträgt, beläuft ſich ſomit die geſamte Abgabe für Land und Gemeinde für Juni 1923 auf 18 0 v. H. Da die Friedensmiete 6 bis 7 v. H. des Steuerwerts betragen hat, iſt ein Abgabeſatz von monatlich 180 v. H. das 300⸗ bis 360fache der Friedensmiete. Von einer kleineren Wohnung mit einer Friedensmiete von 45 Mark monatlich wäre alſo im Juli eine Wohnungsabgabe von 13 500 bis 16 200 Mark zu zahlen und von einer mittleren Wohnung mit einer Friedensmiete von 90 Mark monatlich 27 000 Mark bis 32 000 Mark. Das ſind bei einer Verteuerung der Koſten der geſamten Lebenshaltung nach dem Stande vom 23. Mai 1923 auf das 4245fache der Vorkriegszeit bei der erſten Wohnung Friedensbeträge von rund.20 bis 3,80 Mark, bei der zweiten Wohnung von rund.40 bis.60 Mark. Um die endliche Fertigſtellung der im Jahre 1922 begonnenen Bauten zu ermöglichen, ſoll durch die Vergünſtigungen bei der Vor⸗ auszahlung wie am Anfang erwähnt, ein Anreiz geboten werden. barſten war das rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet mit einer Ziffer von 21,5. Berlin iſt bereits ſo weit, daß die Geburtenziffer von der Sterblichkeit mit 14,7 weit überholt wird. * Juſammenſtoß zweier Rhein⸗Haardfbahnzüge. Am ver⸗ gangenen Samstag mittag ſtießen himter der pfälziſchen Station Ellerſtadt an einer etwas unüberſichtlichen Stelle zwei Güterzüge der Rheint ihn zuſammen. Dadurch, daß die Güterzüge im allgemeinen nicht ſo raſch zum Stillſtand gebracht werden können, wie die Perſonenzüge, war der Anprall der Wagen beſonders ſtark. Bei beiden Motorwagen wurden die vorderen Plattformen zum Teil abgeriſſen und ſchwer beſchädigt. die Führer kamen glücklicherweiſe mit dem Schrecken davon. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt und die Unterſuchung noch im Gange. Durch den Unfall trat eine längere Verkehrsſtörung ein. *Familienfeſt. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute der Inhaber des Reſtaurants„Neckarſchloß“ in der Max⸗ Joſephſtraße, Heinrich Bernd und ſeine Ehefrau Marie geb. Bott. Gleichzeitig erfolgte am heutigen Tage die Trauung der älteſten Tochter des Jubelpaares. :: Verloren. Am 6. Juni, mittags zwiſchen 11 und 12 Uhr, wurde eine ſchwarzlederne Geldmappe mit 2 Fächern und Druck⸗ verſchluß mit 205 000 Mark, zwei Einlaßkarten für ein Theater, 3 Hinderlegungsſcheine und Quittungskarte verloren. Bis jetzt hat ſich noch kein ehrlicher Finder gemeldet.— Verloren wurde ferner eine ſilberne Herentaſchenuhr mit ſilberner Uhrkette. Klavierkonzerte zu leiten, die er in feinſter dynamiſcher Schattierung und in bewündernswerter Anpaſſung an den Klavierſpieler durch⸗ Soliſt war Walter Bohle, der an der Grenge vom Kna⸗ ben⸗ zum Jünglingsalter ſtehende Sohn unſerer geſchätzten ein⸗ heimiſchen Pianiſtin Klara Bohle⸗Demratb. Was ſofort für ihn einnimmt, iſt die gefunde Einfachheit ſeines Spieles, das ganz natürlich und ungekünſtelt ſich gibt. Seine ſichere Technik, deren Grundlagen er ſich bei Frau Lene Weiller⸗Bruch geholt hat, iſt flüſſig und ſauber. Der Anſchlag iſt weich, und wenn dem Ton Rundung und Kraft noch fehlen, ſo hat das phyſiſche Urſachen, wie einige kleine Verſchleppungen den lyriſchen Teilen ihre pſychiſchen Urſachen haben. Rhythmiſch war er ſonſt recht ſicher. Jedenfalls verſpricht der ſehr muſikaliſche ſunge Menſch, der auch geiſtig in das Weſen der vorgetragenen Werke ſchon erfreulich weit eingedrungen iſt, einen bedeutenden Pianiſten, wenn ihm ſeine na⸗ türliche Entwicklung gelaſſen wird. An aufmunterndem Beifall hat es ihm nicht gefehlt. Der junge Mann, der zwei ſo große Werke hintereinander— wie viele gereifte Pianiſten tun das?— ohne Ermüdung zu zeigen, vortrug, 15 ihn ehrlich verdient. hs.· Aus den Münchner Theatern Es ſſt aus den letzten Wochen nicht eben viel zu berichten. Das abſolviert ein Gaſtſpiel auf dem Balkan. Die prominenteſten teller ſind mit Frau Körner ins Bulgarenland gefahren. So behilft man ſich daheim mit Gaſtſpielen und Aushilfs⸗ Minen. Frau Willy Marberg von der Wiener Burg, von früher her, hier beliebt, zeigte zwei Rollen: eine alternde Frau in Sil-Varas„Pſychologie prätendierender Salon⸗Komödie„Die Frau von vierzig Jahren“, die trotz ihres ſozuſagen ewig⸗menſchlichen Problems recht verſtaubt wirkt, und in dem übelſten aller Zoten⸗ Schenarrn„Der Werwolf“ von Angelo Cana(zu deutſch: Rudolf Lothar). Sie ſpielte beide Rollen mit Liebenswürdigkeit, aber ſie wirkte doch ein wenig als„Salondame von vorgeſtern. Es lag viel⸗ leicht am Fehlen einer zuſammenfaſſenden und ausgleichenden Regie, daß Frau Marberg durchaus iſoliert im Enſemble ſtand und ſo nur den Eindruck eigener Bravour im Zuſchauer erweckte.— In den „Kammerſpielen“ gab es einen neuen Kammerſpiel⸗Shakeſpeare, „Was Ihr wollt“, in Falkenbergſcher Inſzenierung. Tairoffs, das Ruſſen, entfeſſeltes Theater, iſt auf den Kammerſpiel⸗Regiſſeur niee ohne Einfluß geblieben. Das erkannte man an dem Verſuche recer Forbjokoit, dig aber ſchließlich nichts onderes war. als ge⸗ ackvolle Jluſtration. Man erkannte es auch an Frau Binders n der Grandezza— ſei es aguch bisweilen einer komi⸗ ikierenden— die nun freilich dazu beitrug, das englif he Bes.Honen n geulg. Geſpräch mit dem Generalintendanken Dr. Zeiß Es ſind in letzter Zeit allerlei Gerüchte laut geworden, daß es in der Oberleitung der Münchener Staatstheater kriſele und die liebe Frau Fama, die alles zu wiſſen glaubt und leider auch mit der Ver⸗ kündung dieſer„Wiſſenſchaft nicht zurückhält, ſchwätzte von Rück⸗ trittsabſichten des Generalintendanten Dr. Zeiß, von mehr oder min⸗ der latenten Konflikten mit dem Kultusminiſterium und dergleichen. Der Mißerfolg von Brechts wildem Drama„Im Dickicht“, ſpeiſte das Gerücht und Frankurter Meldungen, man habe dort im Sinne, Oper und Schauſpiel unter eine feſte, leitende Hand zu bringen und wünſche zu dieſem Ziel die Wiederkehr des bewährten Dr. Zeiß, ver⸗ dichteten es. Da auswärtige Zeitungen ſchon ſich damit zu beſchäfti⸗ gen begannen, habe ich mich an Dr. Zeiß direkt gewandt, um von dieſer, der autoritativſten, Seite Näheres und Genaues zu erfahren. Dr. Zeiß hob ſofort hervor, daß von irgendeiner Mißſtimmung en Kultusminiſterium und Generalinten auch nicht im ent⸗ fernteſten die Rede ſein könne. Im 8 Man befinde ſich in den Fragen der kulturellen Miſſion des ers und in den Wegen, die zu ihrer Löſung führen, im vollſten Einvernehmen. Vor allem ſei man ſich beiderſeits über die Notwendigkeit im klaren, die Poli⸗ tik vom Theater meilenweit fernzuhalten. Daß ge jetzt von dem großen urdeutſchen Kulturſchatz Gebrauch ge⸗ werde, daß man ſich der machtvollen Geſtaltung der Nibelun⸗ gen durch Friedrich Hebbel erinnerte und zu Kleiſts„Herrmanns⸗ ſchlacht“ kam, in denen der deutſcheſte Dichter den deutſcheſten Hel⸗ denſtoff formte, das ſind ja ſchließlich nicht„politiſche“ Züge, ſon⸗ dern nur die Erfüllung der großen Aufgabe des Theaters, das ein Nationaltheater ſein will: Ideale des Volkes ſinnfällig zu machen, die Seelen zu ſtärken und die Herzen aufzurichten!— Was die Frankfurter Angelegenheit betreffe, ſo ſagte der Herr General⸗ intendant, daß es ſich hier um Dinge handele, die au chnoch nicht die geringſte Form angenommen hätten. Es ſei ihm höchſt erfreulich, daß Frankfurt ſich ſeiner ſo gern erinnere, wie auch er ſelber mit höchſter Befriedigung an die vier Jahre zurück denke. Aber von München weggehen, wegen der Schwierigkeiten, die der Theaterbe⸗ trieb ſetzt biete? Dieſe Schwierigkeiten ſind heutzutage überall gleich. Sie liegen wicht in der Stadt, ſie liegen in der Zeit begründet. ⸗ Dr. Zeiß mir im weiteren Verlaufe mitteilt, ſoll heuer wied Tage in der Woche im Künſtlertheater geſpielt werden. Spielplan betreffe, ſo werde man ſich während der erſten mit den erfolgreichen Stücken der vorjährigen Repertoires Für Mitte eine Aufführung von Shakoef E Loth Som:mnor— lraten Kytipre nmerhen hot die Aufſſihrung e ethe te. en — maunheimer General-Anzeriger Mittag-Ausgabe) 8 92³ Dienztag, den 12. Juni 19 s alles geſtoßlen wird. Nach dem heute ausgegebenen Po⸗ t wurden vom 2. bis 8. Juni folgende Gegenſtände ent⸗ In der Zeit vom.—4. aus einem plombierten Eiſenbahn⸗ am ſtädtiſchen Lagerplatz beim Schlachthof ein Sack Mehl 100 Kg., in der Nacht vom 6. auf den 7. aus einem Garten bei egenſchule 15 Haſen, am 7. in der Wirtſchaft zum eine lederne Brieftaſche mit 112 000 Mark Bargeld; am 7. abhanden aus dem Hausflur des Hauſes Tatter⸗ Oein Herrenrad, Marke„Diamant“; aus einer hnung in I. 11 ſechs ſilberne Kaffeelöffel, ſilbernes Meſſer, ein ſilbernes Zigarettenetui und genſchirm mit Nashorngriff: zwiſchen k 1 und 2 ein Handleiterwagen mit Bretter ausgeſchlagen Am zni wurde am Eingang zur Süddeutſchen Bank ein neues Herrenrad, Marke„Preſto“ entwendet. Mißſtände beim Zammeln von Arzneipflanzen. Das von be⸗ eite angeregte Sammeln von Arzneipflanzen, das für die heit von größter Bedeutung iſt, hat zu bedauerlichen nden geführt. Die Sammler reißen die Pflanzen oft mit den anzungen werden vielfach rückſichtslos zertreten und et. Alle Perſonen. die ſich mit dem Einſammeln von befaſſen, ſollten darauf bedacht ſein, ihre an ſich er⸗ iſchte Tätigkeit nicht zu einem Vernichtungswerk werden zu laſſen. 1ſchneide die Pflanzen oberhalb der Wurzel ab, vermeide das rete on Wieſen und Feldern, ſo aut es geht und benütze nur f npfade, zumal das Feldhutperſonal angewieſen iſt, Zuwiderhandel anzuzeigen. Es dürfte ſich empfehlen, vor dem Betreten fremder Grundſtücke ſich mit deren Eigentümern ins Be⸗ zehmen zu ſetzen. Veranſtaltungen Sinfoniekonzert der Volksmuſikpflege. Das nächſte Sim⸗ onzert, das der Ausſchuß für Volksmuſikpflege mit dem onaltheaterorcheſter veranſtaltet, findet am Montag, 25. Juni Nibelungenſaal ſtatt. Dirigent: Erich Kleiber; Soliſtin: e Eden, einführende Worte: Karl Eberts. Der General⸗ des Programms iſt, ähnlich dem eines ſommerlichen Kon⸗ zwei Jahren,„Der Tanz“. Demzufolge werden zwei u. a. die„Nußknacker⸗Suite von Tſchaikowsky und r Walzer„An der ſchönen blauen Donau“ zur Auffüh⸗ rung kor.(Kartenausgabe ſiehe Anzeigenteil). * Inlernationgle Ringkampf⸗Konkurrenz im Apollolheater(42. Tag). Die Kämpfe am Montag abend ſahen durchweg erſtmalige gnungen. Einleitend ſiegte Stoll⸗Bremen über den Thürin⸗ ger Weinert bereits nach 3 Minuten durch Soubleſſe. Darauf ſtanden ſich Randolfi⸗Oeſterreich und Servane Chriſtenſen gegenüber. Die 64 Pfund Mehrgewicht des Oeſterreichers zwangen Chriſtenſen faſt während des ganzen Kampfes in die Verteidigung. So vergingen 45 Minuten ohne Ergebnis. In der Verlängerung nach Punktwertung kam es wiederum zu keiner Entſcheidung. Nach Punktgleichheit(:1) mußte das Treffen als unentſchieden abge⸗ brochen werden. Zeit: 1 Stunde. Ueberraſchend ſchnell war das Treffen zwiſchen Luppa⸗Berlin und Naber⸗Oſtpreußen be⸗ endet: Letzterer lag ſchon nach 2 Minuten durch Hüftſchwung be⸗ ſiegt auf den Schultern.— Dann betraten als letztes Paar v. d. Heyd und Gebhard die Matte. Hartnäckig und erbittert ran⸗ gen hier Technik gegen robuſte Kraft. Nach 40 Minuten Ring⸗ dauer mußte der Kampf, wegen eingetretener Polizeiſtunde, abge⸗ brochen werden, ohne daß ein Reſultat erzielt worden war. Heute Dienstag ringen: Koch⸗Stoll, Luppa⸗ v. d. Heyd, Ehriſtenſen⸗Ezaruchin. Tagungen Badiſcher Handwerkerlag Karlsruhe, 11. Juni. Der Badiſche Handwerkstag als Spitzen⸗ organiſation des in den Handwerkskammern und Landesverbänden geeinten badiſchen Handwerks hielt hier eine Verſammlung ab, die ſich eingehend mit der wirtſchaftlichen Lage in ihren Auswirkungen auf das Handwerk befaßte. In einem längeren Referat betonte Landtagsabg. Herfurth, daß das badiſche Handwerk ſich bewußt ſei, daß es ſeine vornehmſte vaterländiſche Pflicht iſt, an der Not des deutſchen Volkes und an den Opfern, die heute und in Zukunft vom Einzelnen und der Geſamtheit verlangt werden, zu ſeinem Teil mitzutragen. Es müſſe aber auch verlangen, daß es vor einer völligen Vernichtung durch geeignete geſetzgeberiſche Maß⸗ nahmem geſchützt werde. Ein wirkſamer Schutz kann nur darin geſehen werden, daß der gewerblichen Preisbildung eine wertbeſtän⸗ dige Grundlage gegeben wird, ſei es durch Anlehnung an eine fremde Währung oder auf Zurückführung aller Preiſe und Löhne auf den jeweiligen Goldwert. Die Verſammlung nahm folgende Entſchlie ßung an: „Der Badiſche Handwerkstag iſt einſtimmig der Meinung, daß die entwertete Markwährung nach ihrem vollſtändigen Zuſammen⸗ bruch nicht mehr als Wertmaßſtab bei der gewerblichen Preisbildung in Betracht kommt. Das zerrüttete Währungsſyſtem muß zur völligen Vernichtung des geſamten Mittelſtandes, vorab des Hand⸗ werks, deſſen Betriebskapital(Vermögensſubſtanz) bereits zum größten Teil aufgezehrt iſt, führen, wenn nicht endlich die Konſe⸗ quenzen aus dem Verfall der deutſchen Währung gezogen werden. Es iſt daher auf dem Wege reichsgeſetzlicher Regelung anzuſtreben, der ganzen Wirtſchaftsführung, und zwar ſowohl der öffentlich⸗recht⸗ lichen, wie auch der privaten, eine wertbeſtändige Grund⸗ lage zu geben, auf der ſich nicht nur die gewerbliche Preisbildung und die Lohn⸗ und Gehaltsfeſtſetzung, ſondern auch die Bemeſſung der Höhe der Steuern, Gebühren und Abgaben aufzubauen hätte Der Karlsruher Sängertag *Karlsruhe, 11. Juni. Der Sängertag, zu dem Männerge⸗ ſangvereine aus Frankfurt a.., Heidelberg, Manncheim, Ludwigshafen hier eingetroffen waren, nahm einen ausgezeichne⸗ ten Verlauf und geſtaltete ſich zu einer machtvollen Kundgebung für das deutſche Lied. Der Schulerſche Männerchor aus Frankfurt gab Samstag abends im dichtgefüllten 9 ein Konzert, in dem ſowohl im Kunſtgeſang wie ifft Volkslied das prachtvolle Stimmenmaterial, die ausgezeichnete Schulung und die Wärme der Wiedergabe die Hörer zu ſtarkem Beifall hinriſſen. Anſchließend fand ein harmoniſch verlaufenes Sängerbankett ſtatt. Am Sonntag vormittag kamen in Sonderzügen an, der Heidelberger Liederkranz, der Mannheim⸗Ludwigshafener Leh⸗ rergeſangperein und die Mannheimer Liedertafel, die im Stadtgarten von dem Oberbürgermeiſter und dem Präſiden⸗ ten des Korlsruher Liederkranzes willkommen geheißen wurden. Mit dem Lehrergeſangverein, der Liederhalle und dem Liederkranz von Karlsruhe vereinten ſich dann die auswärtigen Sänger am Nachmittag zu einem großen Konzert, das einen vorzüglichen Ver⸗ lauf nahm und bleibende Eindrücke vermittelte. Im Laufe dieſes Konzerts wurde eine vaterländiſche Anſprache gehalten, wobei des badiſchen Helden Schlageter gedacht und auf die Not, in der ſich unſer Vaterland befindet, abgehoben wurde. Im Anſchluß an dieſe Anſprache ſangen die ſſeben Vereine das Niederländiſche Dankge⸗ bet, Anſprache und Geſang hatte die viele tauſende zählende Zu⸗ hörerſchaft ſtehend angehört. So klang auch dieſes Konzert in einem Bekenntnis zum Feſthalten am deutſchen Vaterland aus.— Abends gab die Stadt den Gäſten ein Sommernachtsfeſt im Stadtgarten. Aus dem Lande EWeinheim, 12. Juni. Auf dem Gelände der Fahrzeugwerke im dem nördlich von Weinheim gelegenen Gewann„Holzweg“ ſtießen Arbeiter bei Grabarbeiten in 50 Zentimeter Tiefe auf einen ſohr gut erhaltenen 18 Zentimeter hohen Krug aus hellem Ton in der gewöhnlichen römiſchen Form. Der Krug iſt offenbar mit einer Schicht Sand au⸗ öſtlicher Richtung vom Gebirge angeſchwemmt worden. Es zeigt dies, wie auch die römiſchen und fränkiſchen Funde in den Jahren 1909 und 1910, daß es dort ſchon ſehr früh menſch⸗ liche Wohnſtätten gab und daß ſich im Norden von der Stadt am Fuße des Hirſchkopfes der älteſte Kulturboden Weinheims befand. Ci Weinheim, 11. Juni. Die Bergwacht Odenwald hat ihren Wirkungskreis durch Zuſammenſchluß der neugegründeten Orts⸗ gruppen Mannheim, Heidelberg, Weinheim, Leutershauſen, Großſachſen und Heppenheim weſentlich erweitert und ſich unter Vor⸗ ſitz von Theo Muckel⸗Weinheim einheitlich organiſiert. Um den Naturſchutz über die ganze Bergſtraße auszudehnen und dem Van⸗ dalismus nachdrücklich entgegenzutreten, iſt geplant, die Strecke Eberbach—Heldelberg—Darmſtadt derart zu organiſieren, daß an allen größeren Plätzen dieſer Strecke in Kürze Bergwacht⸗Orts⸗ gruppen ins Leben gerufen werden. ? Von der Bergſtraße, 12. Juni. Ein Gang durch die Fluren zeigt, daß trotz der diesjährigen abnormen Sommerwitterung die verſchiedenen Halmfrüchte bis jetzt gut geraten ſind. Das Korn ſteht in der Blüte und ſollte dazu freilich mehr Sonnenſchein ge⸗ nießen dürfen. Die übrigen Fruchtgattungen wachſen ebenfalls ſchon in die Halme und Aehren. Die Kleeäcker und Wieſen ſind durchgehends dicht beſtanden. Klee wird zurzeit bereits zum Dörren abgemäht; letzteres geſchieht langſam. Die Setzpflanzen ſind gut an⸗ gewachſen, beſonders die Futterrüben. Tabak wurde nachträglich durch die Kühle teilweiſe geſchädigt und dürfte ſich bei eintretender Wärme aber wieder erholen Das Ausſetzen iſt noch nicht beendet, da die Pflanzen auf den Gutſchen auch zurückblieben: Bohnen haben ebenſo gelilben. Die Kartoffeln ſehen gut aus. Am dank⸗ barſten erweiſt ſich dieſes Jahr der Reps, der ſich üppig entwichelt hat und vor der Reife ſteht; mur braucht er noch mehr Sonnen⸗ ſchein. Auch die Reben brauchen Sonne für ihre Blüte. Die Kirſchenernte iſt im Gang und fällt mäßig aus; ein Pfund koſtet durchſchnittlich 1200—1500 l. * Heidelberg, 11. Juni. Die erſten Verſteigerungen von Vieh und Fütter von den ſtädtiſchen Gütern erbrachten beträchtliche Summen. Die in Neidelsbach abgehaltene Verſteigerung von 26 Stück Rindvieh(teils friſchmelkende, teils hochtragende Rinder, ſowie drei Spanntiere) brachte eine Eimnahme von 141 800 000 Bemerkenswert iſt, daß die beſten Tiere von der Guts verwal⸗ tung der Stadt Mannheim geſteigert wurden, die nicht abbaut, ſondern aufbaut. Die vor kurzem auf dem Speyererhof abgehaltene Verſteige von acht Kühen, zwei tragenden Kühen und einem Farven 52 550 000., eine Futterverſteigerung auf dem Kohlhof 10 Millionen und eine Futzerverſteigerung beim Wolfsbrunnen 6 Millionen Mark. Das Geſamtergebnis der Ver⸗ ſteigerungen beläuft ſich alſo bisher auf über 216 Millionen Mark, die für die Schwemmkanaliſation verwendet werden follen. )( heidelberg, 10. Juni. Ein zu ſchnell fahrender Kraftwagen erfaßte einen radfahrenden Studenten und ſchleifte ihn etwa 20 Meter weit. Der Student erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Es iſt feſtgeſtellt, daß der Führer des Automobils nicht nur zu ſchnell gefahren iſt, ſondern auch keine Warnungszeichen abgegeben hat. Ferner wurde ein 12jähriger Oberrealſchüler mit ſeinem Fahrrad von einem Fuhrwerk von hinten angefahren. Der Schüler kam Fall und erlitt ſehr erhebliche Verletzungen. In dieſem Fall die Schuld den Schüler, der zu ſchnell gefahren iſt. * Prinzbach b. Lahr, 10. Juni. Wie ein Kapitel aus eine Räuberroman erzählen ſich die Vorgänge, die ſich am letzten 550 woch hier ereignet haben. Der Jagdaufſeher Zwick hatte leſtaeſthe⸗ daß in der Blockhütte einer Jagdgeſellſchaft, die in der Nähe 5 Sodhofes liegt, ein Einbruchsdiebſtahl verübt worden war. du. gelang ihm, bei Prinzbach mit Hilfe des Polizeidieners zwei f Einbrecher zu verhaften, die dann aber wieder flüchtig gingen. 90 der nun einſetzenden Verfolgung gab einer der Verbrecher ſortgeln Revolverſchüſſe auf die Verfolger ab, ſodaß der Jagdaufſeher der ſeiner Schußwaffe Gebrauch machen mußte, worauf ſich drei geg Räuber ergaben, während zwei andere entkamen. Auf dem 7 zum Arreſtlokal konnte wieder einer der Verbrecher enttomeen Im Beſitz der Räuber fand man mehrere ſchwergoldene mches Diamantanhänger, Orden und größere Geldbeträge, Jämtli Gegenſtände, die von dem im Schloß der Gräfin Bismarck in de bei Kirchzarten verübten Einbruch herrührten. Außerdem wur 55 noch zahlreiche ſehr wertvolle Schmuckſachen gefunden, die von 5 anderen Diebſtahl herrührten. Die Verhafteten werden ſeit länge Zeit ſtreckbrieflich verfolgt. Wohin ſich die flüchtigen Verbte gewandt haben, weiß man noch nicht. 4 „Donaueſchingen, 10. Juni. Von der Neen Gendarmee, murde eine lang geſuchte Einm etediebesbande feſtgenommen. und handelt ſich um die Eheleue Albrecht und ihrem Stiefſohn aſſen Stieftochter Gärtner, die ſich unter falſchem Namen und 55 als Architekten⸗Zahnarzt⸗Studienratsehepaar und anderen f. gungen in vielen Städten und Kurorten in Nord⸗ und Südden land in Hotels, Penſionen und Privatäuſern einmieteten und 95 umfangreiche Diebſtähle verübten, die ihren Lebenserwerb a machden. Kachbargebiete au,, Darmſtadt, 10. Junl. Vorlegte Nacht gegen 1 Uhr mu der 23jährige Bankbeamte Paul Fiſcher von einem bisher nende kannten Täter erſtochen.— Ueher die Tat erfahren wir folgene Einzelheiten: Fiſcher, ein äußerſt zuverläſſiger und fleißiger Menſch war ſeit 3 Jahren auf der Deutſchen Bank angeſtellt. 0 dem Heimweg gewahrte Fiſcher einen Mann, der ſich, nach ein m klirrenden Geräuſch, als ſei ein Schlüſſel gefallen, ſuchend auf 5 Boden zu ſchaffen machte. Fiſcher wollte dem Unbekannten Suchen helfen, kam jedoch, nachdem er einige Worte mit ihm wechſelt, zu ſeinen Freunden zurück mit den Worten, er ſei ſtochen. Ein Streit iſt der Tat nicht vorausgegangen. Die cten gleiber des Fiſcher entfernten ſich, um Hilfe zu holen. Sie hö 155 aber noch, wie der Unbekannte rief:„Macht Euch ſort, ich 1 ich habe noch 6 Schuß. Als ſiezurückkamen, war Fiſcher bereits Der Stich ging in die Halsſchlagader. Der Täter iſt unerkannt kommen. Frankfurt, 11. Junl. Ein Furchtbares iſt geſchehen. In gan⸗ Frankfürt gibt es keinen Apfelwein mehr. Die grünen Krön⸗ vor den Heckenwirtſchaften ſind verſchwunden. Das iſt micht 90 ſchehen, als ob der ganze Stoff bereits getrunken ſei. Neil., ade Produzenten und Wirte wandeln mal wieder auf dem Kriegspf 10 und haben am Donnerstag in heimlicher Weiſe einen erneut Preisaufſchlag beſchloſſen, deſſen Ziffern aber vorläufig ſtreng heim gehalten werden ſoſlen. Am Samstag ſchlug der Shepper auf 500 Mark auf, jetzt ſoll er— ſo munkelt man— nicht 17 700 Mark verſchänkt werden. Einige Wirte plädierten ſogar den 1000 Mark den Schoppen. Die Wirte wollen erſt ſpäter mit Preiſen herauskommen Solſten ſie ſich vielleicht der hohem Ziffem doch ein wenig ſchämen? Rommunale Chronſt Der Voranſchlag der Stadt Cudwigshaſen Ein Etat von über 41 Milliarden Es betragen die Mehrausgaben gegenüber den Einnahenel in Millionen bei der: Haupt⸗ und Zentralverwaltung 363 951, 10 tiſtiſches Amt und Wirtſchaftsamt 40 350, Wohaungsamt 50% indgungsamt 42 225, Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerich 400 Polizeiverwaltung 320 655, Hochbauamt 111 517, Tiefbauamt 85chle⸗ Straßenbahn 80, Straßeenreinigung 144 434, Kanäle und Entw rung 275 733, Abfuhr von Haus⸗ und Küchenabfällen 142 810, 15 üche Bäder 87 225, Bedürfnisanſtalten 19 967, Friedheſt, gſl, tattungsweſen 85 096, Straßenbau⸗ und Unterhaltu 500 le⸗ Deffentliche Anlagen 235 399. Straßenbeleuchtung 381(1. Haies löſch- und Rettungsweſen 36 788, Märkte, Wagen ete. 2 118. Schun⸗ — 5 175, Kunſt und tt—. 1 11 pflege Demgegenüber verzeichnen Mehreinnah ſeet⸗ kebenfalle in Minignen); Das Gasmert 200. Waſſerwert 50, fg i Geſellſchaftshaus 100,—— tung(Steuern, Abgaben etc.) 6009 519; Schlachthof, Fuhrpark uſo Wh ichen ſich in Einnahmen und Ausgaben aus, 17 iichwirkſchaft und Nindpſehzucht. ſoun ſchließt der kua ſen 105 00h Mar di een in dn n e mil 9 he 795 000 Mark ab. Ob die nahmen in der vorgeſehenen hhah E offene Frage. Vergleicht man 2 den neuen Etat mit dem vorjährigen, der eine Geſamtau von 340 503 Mitlionen aufwies, ſo ergibt ſich gegenüber dem ng⸗- uſte ein Mehr von über 41 Milliarden, die reinen Verrechm poſten mit inbegriffen. Feee Luſtſpiel Friedrich Kayßlers„Jan der Wunderbare“ zur Auf⸗ führung gelangen. Den Grundſtock des Repertoires bildet, wie ſtets im Sommer, Mozart. Das„Prinzregententheater“ iſt wieder Feſt⸗ ſpielhaus. Generalintendant Dr. Zeiß rühmt das ratloſe Bemühen des neuen Generalmuſikbirektors Knappertsbuſch, den alten Glamz der Jeſtſpiele zu bewahren, und, was nottut, neu aufzu⸗ polieren. Ohne Perſonaländerungen, die den Betroffenen vielfach ſchmerzlich ſind, geht es dabei freilich nicht ab. So wurde der Ver⸗ trag der Frau Morena nicht erneuert. Richard Rieß. Theater und Muſftt In der Beſprechung von„Herodes und Mariamne“ iſt durch ein ein Satz ausgelaſſen worden. Es muß heißen:„Det Samegs With. Kolmars hatte... hebbeliſches Profil; auch der Titus Hans Godecks, obwohl nicht von letzter Schärfe; und Grete Bäcks Salome könnte es bekommen, merzte ſie die fatale Erinnerung an Theaterſchlangen aus. Dem Auftritt der hlg. dxei Könige fehlten die Schauer der Ewigkeit. Das Licht uſw. 10 224 Karlsruher Brief. Mit dem erſten Konzert des Ba d. Lan⸗ destheaterorcheſters unter Erich Kleiber verglichen, ſtand das zibeite von E. Kahn, Frankfurt, geleitete nicht auf gleich hoher Stufe. Vor allem vermißte man das Ebenmaß der künſtleriſchen Leiſtung. Ein Mangel, der nicht ſo ſehr dem Orcheſter als der un⸗ gleichmäßigen Begabung des Dirigenten zur Laſt fällt. Im techniſch einwandfrei wiedergegebenen Euryanthe⸗Vorſpiel fehlte die vom Dirigenten kommende Inſpiration; die G⸗dur⸗Serenade Mozartz hätte das Orcheſter unter Führung einer Perſönlichkeit als voll⸗ endetes Kabinetſtück interpretiert. So blieb man kühl und fühlte keine Liebe. Zwei Pfitznerlieder zogen ereignislos vorüber. Die unruhig malende Art Kahns berührte unſympathiſch. Erſt die 4. Mahlerfinfonie erwuchs zu packender Größe; erſt in ihren großen, ſamos geſchwungen, geleiteten Melodienzügen, in ihren grandios zu Wirkung geführten Crescendi ſetzte ſich Kahn als Künſtler durch. So ſcheint der Horizont ſeines Könnens noch zu beſchränkt, ſeine iebe noch zu wähleriſch. Das Orcheſter bewies wieder, rein in⸗ ſtrumentaltechniſch, wie viel alte unverwiſchbare Tradition aus der Glanzzeit unſeres Thearers in ihm ſteckt. Es muß jetzt, in der Ge⸗ fahr des Abbaus, ganz erhalten bleiben, intakt in ſeiner Beſetzungs⸗ ſtärke, ſoll es ſich ferner auf ſeiner in langer Arbeit erſchafften Höhe halten. Ein verkürzender Eingriff in dieſen glänzenden Organis⸗ mus köme einer unklugen Operation höchſt zweifelhafter Folgen gleich, denen die Reue raſch folgen müßte⸗ 35 Das Schauſpiel brachte nach einem Vortrag Dr. Holls über die Ergtik des Luſtſpiels Sternheims: Bürger ippel., Die von F. Baumbach bis ins letzte gut ausgedachte — Aufführung ſuchte die Galle und Härte dieſer allzu bitteren Spießer⸗ ſatire durch neu zugeführten Humor zu mildern und durch Liebens⸗ würdigkeiten zu verſüßen. Aber alle Bemühungen Höcker g, P. Mülkers und Ulrichs v. d. Trenck ergaben doch nur Pfeudo⸗ Surrogate der fehlenden angeborenen Heiterkeit. Jedenfalls aber holten Regiſſeur und Mitwirkende aus dem Gegebenen alles her⸗ aus, was nur zu Ta war und erzielten vor allem durch ſtark betonte komiſche Note Momente fröhlichſter Stimmung während Dahlens an ſich ausgezeichnet charakteriſierter Schippel dieſer Rolle die nötige bürgerliche Glaublichkeit nicht einimpfen konnte. Weit er⸗ quicklichere Stunden boten dafür die nach wie vor unverwüſtlichen „Freter“ Eichendorffs. Hier ſtellte Direktor Hans Blum einen„Flitt“ in neuer ſelbſtändiger Auffaſſung hin, wie ſie der Ab⸗ ſicht des e 5 2—— 8 dee poſſenhafte Wie⸗ dergabe dieſer dankbaren Rolle! Müller. e Dr. K. Preisendanz. Einakter-Uraufführungen am Erfurker Skadtiheater. In Rahmen einer literariſchen Sonnkag⸗Morgenfeier kamen ſoeben im Erfurter Stadtthenter eine Reihe bemerkenswerter Einakter zur Ur⸗ aufführung.„Eulenſpiegels Ende“ von Walter Bähr, ſtiliſtiſch mit ſeiner eindringlichen Holzſchnittmanier etwa fr s Miſttelalter, zeichnet ſich namentlich durch ſprachliche, 5 ſtiliſierte Barockpracht aus, ſowie auch durch bemerkenswerte ge⸗ dankliche Konzentration. Der u. a. noch geſpielte Einakter„Der Steger“ von Herbert Köllner iſt ein dunkelglühendes, ſtellen⸗ weiſe wirklich packendes Seelendrama, deſſen hohe dichteriſche Potenzen allerdings nicht ganz einen gewiſſen Mangel und eine geweſſe Brüchigkeih des gedanklichen Gefüges bezw. der Problen⸗ ſtellung verdecken können. Die Aufführung war hervorragend und der Beifall ſtark. Felix v. Lepel. 4% Zweites Würzburger Mozarffeſt. Das diesjährige„Zweite Würzburger Mozartfeſt“ im Kaiſerſgal der Würzburger Reſidenz wird in den Tagen vom 23 bis 30. Juni abgehalten. Es umfaßt zwei Orcheſter⸗ und zwei Kammermuſikkonzerte. Bei ſchönem Wotter findet im Hofgarten eine Nachtmuſik ſtaltt, Würzhurger und aus⸗ wärtige Soliſten, Chöre und eine Reihe ſelten gehörter Werke ſind in den Programmen vorgeſehen. Kunſt und wiſſenſchaſt Das älteſte Buch.„Im Sammlerkabineit“, der regelmäßigen Beigaben zu der anregenden Monatsſchrift für Kunſt, Literatur und Muſik„Fauſt“(Erich Reiß, Berlin) wird Folgendes über das älteſte Buch berichtet: Dem durch ſeine etruskiſchen Sprachforſchungen be⸗ rühmt gewordenen Preisträger der Pariſer Akademie Pater Hilaire de Barenton, einem Kapuzinermönch, iſt die vollſtändige Entziffe⸗ rung der ſogenannten„Goudea⸗Zylinder“ des Loupre⸗ muſeums gelungen, die er nun in einer vollſtändigen Ueberſetzung Sen in, Stuttgart.— Die Geſchichte des Jahres 1022 ſcheint dlchlen lauf ſich zum Voraus abzeichnet. Von inne — 6 veröffentlicht. Die Goudea⸗Zylinder ſind Inſchriftenwalzen 10 däiſchen Urſprunges, die aus einer harten Subſtanz erzeuat ſin endet von Aſſyriern und Chaldäern als jenes Siegelmaterial verwigren wurde, in das ſie ihre Schriftzeichen eingruben. Sie tragen g hi⸗ Namen nach Gouda, dem chalädiſchen Prieſterkönig, der um 2 hams 2080 vor Chriſti Geburt in der Zeit kurz vor der Geburt Abra eſte regierte. Der Text der beiden Walzen ſtellt ſozuſagen das r Ge⸗ Buch der Welt dar. Es wird darin mit vielen Einzelheiten 75 Aus ſchichte des Baues und der Organiſation eines Tempels erzah che in den Textangaben wird erſichtlich, daß viele chaldäiſche Gebräu die Welt des Weſtens übergingen. Literatut lhaafs holitiſche Jahresüberſicht für 1922. Fann 197 25.— Erich gusch die Ruhr⸗Ereigniſſe an Wichtigteit verloren zu haben; in Wirt euen war ſie deren Vorbereitung. Der allgemeine Abſchnitt dez iche Jahrgungs:„Die Kette der Konferenzen zur dch. Er zur ruſſ und zur Orientfrage“ macht dies ganz führt bis vor die Pariſer Konferenz Januar 1923, dere 34g rdeutſchen ſind Eiſenbahnerſtreik, Tätigkeit und Ende Rathenaus, ange und Berlin⸗Münchener Zwiſt, Rücttritt Wirths und un Ah Regierung Cuno einſchließlich behandelt, ebergal, von den beſetzten und verlorenen Gebieten die Uue haben Oberſchleſiens. Unter den ausländiſchen Eree nd. ſo der Umſchwung im Orient, der Regierungswechſel in 2050 eogleiche der griechiſche Umſturz beſondere Beachtung gefunden, der Geen der Fascismus in Italien. 6Er peri, Loufg Paul Lochner: Die ſtaatsnänniſchen men Vor“ mente des Autokönigs Henry Ford chen. wort von Maxim Gorki. Verlag für Kultur politik, Jocd als 115 In ſeinem Vorwort bezeichnet Maxim Gorki Heren ihe, 15 „Don Quichotte“ der Vereinigten.aaten. die Lochne pt ſich ie⸗ derugeelb ecgeug diee eiſenn Ae entrußeute Jie ein Mann von den ecbene Kontraſt en, der 4 füt 55 densapoſtel, morgen Munitionsfabrikant, heute Känp! ponent de Idee neufraler Vermittelung im Weltkriege, morgen Bonzen Buch⸗ ſofortigen Einſtellens der Feindfeligkeiten 12 In dem galis wird das„doppelte Geſicht des Autokönigs ſichtbar: Idee Der Ve Materialismus ſcheinen fortwährend in ihm zu ringen. heiten faſſer— ein Amerikaner— ſchidert die Beget ate Fordſchen Friedensexpedition 1915/16, wobei der 5 ſei der hg⸗ Fords in den verſchiedenſten Farben ſchillert, an Han lichen Nil N Erlebniſſe als„Friedensſekretär“ des wunder önigs. Stegen n Nrr SS88S8 ͥ¶ͥ⁰¶ S S SFS.. — S2 5 EFH FW„2 SrRN XFaerreere S SA SA iiiiilei eeiiii 0 7 des norddeutſchen Meiſters, der ein ſehr gutes Spiel vor⸗ Schneider Außerordentliches. 1 der Nordpolflug Amundſens Die Hilfserpedition für Amundſen, für die kürzlich in Nor⸗ Degen Mittel bewilligt worden ſind, iſt am 2. Juni von Chriſtiania 880 3 dem beträchtliche Betriebs- und Nahrungsporräte. Das Schiff nimmt 1. Die e und lichten 8 die ſich ihnen bietet, zu Beobachtungszwecken „Dienskag, den 12. Juni 1923 5. Seike. Nr. 263 Sportliche Rundſchau Fußball Hamburger Sporkverein gewinnt gegen Anjon Oberſchöneweide die Jußballmeiſterſchaft mit:0 Das 15. Entſcheidungsſpiel um die deutſche Fußballmeiſterſchaft am Sonntag, wie die„Frkf. Ztg.“ meldet, im Deutſchen tadion im Grunswald in Anweſenheit einer Zuſchauer⸗ vor ſich, wie ſie Deutſchland bisher noch bei keinem Ju zball⸗ ſpiel zu verzeichnen hatte. Mehr als 60000 Menſchen umſäum⸗ die rieſige Arena. Aus allen Teilen des Reiches mit vielen Extrazügen waren die Fußballenthuſiaſten nach Berlin geeilt, um zu ſein bei dem Kampf um die höchſte Ehre, die der deutſche ußballſport zu vergeben hat. Die zwei Gegner Hamburger Sportverein und unſon berſchöneweide ſtellten ſich in den angekündigten Aufſtellungen mit dem Schiedsrichter Brucker⸗Stuttgart zum Kampf, dem auch der Präſident des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibes⸗ en, Lewald beiwohnte Auf dem geradezu ideglen Raſen im Innenraum der Arena wickelte ſich ein Kampf ab, in dem die An⸗ bänger des Berliner Meiſters eine bittere Enttäuſchung erleben ſoll⸗ ten. Von Anfang an war der Hamburger Sportverein die beſſere Mannſchaft Union verſagte faſt in allen Teilen. Auch die Ver⸗ digung des Berliner Meiſters, die ſonſt das Vollwerk der Mann⸗ WFaft bildete, war nicht wieder zu erkennen. Lediglich der linke Martwig zeigte vorbildliche Leiſtungen. Die Berliner Mann⸗ ſchaft ſpielte aber im allgemeinen planlos. Das erſte Tor der Ham⸗ burger fiel in der 35. Minute durch Harder bei einem glänzenden Durchbruch. Halbzeit:0. Auch die zweite Hälfte ſtand durchweg im Zeichen der Ueber⸗ ſührte. Das zweite Tor folgte in der 24. Minute durch einen ſehr ſcharfen Schuß von Breuel, und kurz vor Schluß konnte Schneider ich ein drittes ſchönes Tor in die linke obere Ecke anfügen und 255 dem Hamburger Sportverein durch einen:0 Sieg die Meiſter⸗ ſichern. Die geſamte Hamburger Mannſchaft war im Gegen⸗ ſatz zur Berliner ſehr gut. Beſonders ragten der Mittelläufer Hal⸗ korſen und der linke Läufer Carlſen hervor. Im Sturm leiſtete Das Spiel bewegte ſich in fajren gtenen und wurde vom Schiedsrichter in einwandfreier Weiſe eleitet. Neues aus aller Welt S ween Sie iſt auf dem Dampfer Flin untergebracht, ein non 7000 Tonnen. Führer der Expedition iſt Kapitän Her⸗ manſen, der Spitzbergen und die Polargegenden ganz genau kennt. u ſeiner Verfügung ſtehen drei Flugzeuge, zwei große und ein leineres, ſowie die dazu gehörigen Bedienungsmannſchaften, außer⸗ Kurs zunächſt nach der Adventsbucht auf Spitzbergen, wo es in etwa—9 vom 2. Juni an gerechnet, eintreffen wird. Fate dort das Transportſchiff Fram, das zur norwe zählt. An der Adventsbucht werden die zwei großen Flüg⸗ euge gelandet und für den Flug fertig gemacht werden. Sie llen dann verſuchen, weiter nordwärts vorzudringen. Das kleine ugzeug wird an Bord der Fram übergeführt, ebenſo die mitge⸗ hrien Betriebs⸗ und Nahrungsvorräte. Der Zweck der Expedition ſt, die Eisregionen zwiſchen Spitzbergen und dem Nordvol in den Tagen, in denen Amundſen ſeinen kühnen Nordpolflug unternimmt, ter Beobachtung zu halten Es iſt natürlich unmöglich, die ganze fläche zu kontroflieren. Die Flugzeuge ſollen ſich deshalb in der Jauptſache daräuf beſchränken, die Randſtrecken der rieſigen Polar⸗ a da man mit Sicherheit annimmt, daß zum Vorſchein kommen wird dabei imſtande, auch die kleinſte Spanne hellen hachten, aus„ Sie ſind alſo weit brauchbarer als Dampfer mit denen 1 enen Eisregionen nicht viel anzufangen iſt. Die Expeditions⸗ wiffe bleiben vor Anker und dienen gewiſſermaßen als Baſis, wo die ugzeuge ihre Vorräte ergänzen können. Mam hofft, auf dieſe Veiſe Amundſen zu Hilfe zu kommen, wenn ſein Flug nicht pro⸗ ammäßig auslaufen ſollte. Nach den neueſten Meldungen wird Anundfen mit ſeinem Begleſter, dem Leutnant Omdahl, am ſeidumi wieder von Wainwright bei Point Burrow in Alaska auf⸗ gen. 8 8 1 ee 90 NN — 1 8 V 8 0 Die deutſche Amundſen⸗Hilfsexpedition verſieß 8 gen Tagen den Hamburger Haſen mit dem norwegiſchen Nlex Merkur“. An Bord befinden ſich dem„Achtuhr⸗ it! zufolge zwei erfahrene Piloten, Neumann und die mit einem eigens hierfür gebauten Junkers⸗Flugzeug echin auſſuchen und ihm Hilfe bringen ſollen, falls er nicht ahalb der in Ausſicht genommenen Zeit auf ſeinem Fluge von zmerikaniſchen Arktis über den Nordpol auf Spitzbergen ein⸗ un de, Als meteorologiſcher Beobachter nimmt Prof. Wegener An. Hilfserpedition teil. Das Hilfsflugzeug war erſt heute frülb en Wag auf dem Luftwege in Hambutg eingetroffen. Amund⸗ —— ſeinen Nordpolflug vorausſichtlich am 20. Juni antreten Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Vegel 5. 7 3 9 111 i2 Legar-weoef 6 7 8 9 11. 12 15.86 2. 70.632.432.40 Mannheim.314.37.60.52.470421 .75.70.73.50.44 Heilbronn Ir.37.50.55.55.345.177 N 0.4f.884,1.0.4 500.10.08f.0 g Neter: 768,0 mm. T ter: 9,3 C. Niedri 8046 9255 mn. Thermometer: 9,3 C. Niedrigſte Tempergtur chſte Temperatur geſtern: 20,0 C. Niederſchlag: 0,2 Olt am Nordweſt 4,— 8 uheimer wetterbericht v. 12. Juni morgens 7 Uhr den 80 00„ alte Aktien drei junge Aktien von je nhom. Korrent-Saldo von 52,54 Mil.% und Vorräte im Werte von Erhöhung bleiben der.-V. vorbehalten. Mannſeimer General-Anzeiger(Miitag ⸗Ausgabe) Gegen den Beschluß der.-V. dieser Gesellschaft yom 7. Februar auf Abschluß einer Vereinbarung mit der Großkraftwerk Mannheim.-G. hat die Süddeu- sche Eisenhahn-G. in Parmstadt, wie wir dem Reichsanzeiger eninehmen, Anfechtu gsklage erhoben, die beim Landgericht Mannheim, Kammer für Handelssachen, Zur Verhandlung kommt. 555 *Süddeutsche Disconto- Gesellschaft.-., Mannheim. Die Tagesordnung der durch Bekanntmachung in vorliegen- len zum Aufsichtsrat, sowie eine Reihe von Satzungsände- rungen vor, nicht aber eine Kapitalerhöhung, wWovon in Aktionärkreisen seit einiger Zeit die Rede ist. Deutsche Handelsbank,.-., Frankfurt a. M. Nach Fraukfurter Blättermeldungen beabsichtigt diese Bank eine Erhöhung des Aktienkapitals um 300 auf 600 Mill.„. Von diesen neuen Aktien sollen 100 Mill. zu 1500% an ein Konsortium gehen, wobei die Bank an der Verwer⸗ tung mit 506 des Gewinnes beteiligt ist. Restliche 200 Mill. 4 sollen besonderen Zwecken(Angliederung von Provinz- geschäften) dienen. Rheinische Volksbankt.-., Köln. Das Bezugs- recht auf 96 Mill.„ Aktien Lit. J und K wird den Akfio- nären in vorliegender Nummer derart angeboten, daß auf 1000„ alte Aktien 1000 neue zu 2000 pCt. entfallen; ferner bietet die Bank 86 Mill.„ neue Aktien Lit. J ‚der K zum Kurse von 3000 pCt. an, die von Aktionären oder Nichtaktio- nären gezeichnet werden können. Nich erfolgter Durch- kührung der Kapitalerhöhung werden di e Aktien an der Börse(Welcher 7) eingeführt. Universum.-G. zur Beschaffung von Betriebsmitteln für Handel und Industrie in Mannheim. Der Notiz über die Ausschreibung des Bezugsrechts auf die jungen Aktien der Gesellschaft(in Nr. 260) ist nachzutragen, daß auf nom. 30 000„ zum Kurse von 2009 bezogen werden können, Für Nichtaktionàre beträgt der Bezugspreis der jungen Aktien 130026. * M. u. J. Liebhold.-., Zigarren- und Tabakfabriken, Heidelberg. In der o..-V. vom 11. Juni waren 18 944 Stim- men vertreten, Die Regularien wurden genehmigt, das Aktienkapital wurde von 21 auf 40 Mill. K„ erhöht, darunter 25 Nüill Vorzugsaktien mit zwölffachem timm- rxecht. Auf 5 alte Aktien soll 1 neue zum Kurs von 1002% Zuzüglich der Kosten ausgegeben werden. Am Erlöés ier e ist die Gesellschaft mit mindestens 7597 beteiligt. Eine Weitere Erhöhung des Aktienkapitals um 10 Mill. Stamm- und 1 Mill. 4 Vorzugsaktien ist mit zeillicher Begrenzung vorgesehen. Nach dem Bericht des chen Aufsichtsrats gewährt der Auftr aß s bestand für 0 55 2 Zeit gute lohnende Beschäftigung. Der Aufsichtsrat wWur in seiner bisherigen Zusammensetzung wiedergewählt. *. Dem Geschäftsbericht zufolge War die Gesellschaft im ab- gelaufenen Jahre in allen Betriebszweigen in vollem Umfang beschäftigt, so daß die Hinzunahme neuer Fabrika⸗ tionsskätten notwendig wurde. Eine Kapitalerhöhung um 3 Mill.„ auf 21 Mill. A wurde durchgeführt. Der Erlös aus dem Verkauf der Aktien fand in der Beschaffung von Materialien für eine auf dem von der Stadt Heidelberg er- Worbenen Gelände zu erbauende Rauchtabakfabrik Verwen⸗ dung. Das Exportgeschäft brachte gute Beschäftigung und entwiekelt sick aueh im laufenden Jahre gut, so daß frotz der Verschlechterung der allgemeinen Lage in der Tabak⸗ industrie auch für dleses Jahr mit einem angemessenen Er- gebnis gerechnet werden kann. In der Bilanz steht ein Ronto- 141,0 Mill.% auf der Aktivseite(Anlagen und Einrich⸗ tungen sind abgeschrieben). Die Passivseite sieht das erhöhte Akkienkapital von 21 Mill., einen Reservefonds von 10,18 Mill.%, Steuerrücklagen von 19,18 Mill. A, Akzepte von 40,43 Mill.%, gestundete Zölle und Steuerzeichen von 85,61 Mill.„„. Von dem 73,29 Mill. betragenden Rohgewinn kommen 43,88 Mill. 4 Unkosten und 4,17 Mill. Abschrei- bungen in Abzug, s0 dafi der oben erwähnte Reingewinn von 25,24 Mill. verbleibt. Rümelinbank.-G. in Heilbronn. Der Aufsichtsrat be- schloß, der am 20. Juni stattfindenden.-V. bei Ueber- weisung von 15 Mill. an die außererdentliche Rücklage für das Geschäftsjahr 1922 die Ausschüttung einer Bndeade von 50% vorzuschlagen. Rußerdem soll das Grundkapital um 70 auf 100 Mill.& erhöht werden. Die Einzelheiten der Kathenower Dampfmühlen.-G. Die Sanſlerung und der Fortbestand dieser Gesellschaft, bei der be- deutende Verfehlungen des Vorstandes festgestellt wur- den, ist, wWie Rechtsanwalt Dr. Unger in Berlin mitteilt, ge- sichert. Eine am 28. d. M. stattfindende.-V. soll über die erforderliche Kapitalerhöhung beschließen, wobei den Aktionären em znicht unbedeutendes Bezugsrecht angeboten werden soll. Die Nachrichten über die Höhe der Verluste selen nach den getroffenen Feststellungen bei weitem über⸗ trieben. Börsenberichte Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 11. Juni. Die Haltung der heutigen Börse war guf der ganzen Linie wieder seHr fest bei äußerst beleblen Umsätzen. Von Bankaktien notierten; Rhein. Creditbank 20 000 etw. Pez. u. G. und Südd. Disconto 38 000 bez. u. G, Lon chemischen Werten gingen um; Anilin zu 123 000(rat.), Rhenania zu 89 000, Oelfabriken zu 80 000 und Westeregem zu 310 000. Weiterhin Benz zu den Rursen von 103 000 und 105 000, Dampfkesselfabrik Rodberg zu 24 900, Fahr zu 37 000 N Fuchs zu 34000 bee Maschinenfabrik Z¹ 5000, Knorrx zu 79 000, Braun Konserven zu 20 000(nachbörslich 21 000 K 20 500 bez. U..), Mannheimer Gummi au 26 000 Maschinenfahrik Badenig zu 32000, Neckar- sulmer zu den Kursen von 60 000 à 64000, Pialz Münhlenwerke zu 24000, Rhein-Elektra zu 52000, Freiburger Ziegelwerke zu 21 000 atat u. Freytag zu 40 000, Zellskoftfabrik Wald- hof zu den Rursen von 96 000 und 100 000, Zuckerfabrik Frankenthal zu 48 900 und Zuckerfabrik Vaghäusel zu 50 000. Außerdem sind: Seilindustrie 30 000., Emaillierwerke Mai- kammer 140 000., fleddernheim 50 000 G,, Pingler 48000 C. und Cementwerke Hleidelberg 65 000 G. In Brauerei Sinner- Aktien War Geschäft zu 45 000. Berliner Dividenden-werte. Nachtrag zur Börse vom 11. Jupi (Die Kurse ve stehen sich— auſfer bei lestverzinslichen und Versicherungswerten— in 1000 Prozent. Industrle-Aktien. der Nummer zum 3. Juli einberufenen.-V. sjeht auch Wah- Industrie 81 105 2⁵⁰ 50 tettin. Vulk 402v. b. Riokel Wesloch Ton.— ee 260 410,1 V. Alanzstoffes 310 8370 Zeſlstoff Ver. 4⁰ Stoewerlünm. 10—.Sohubf. B.&W. 21,5 23 ZellstoffWof 83.5 100 Stoſb. Zinkhutt 340 425.St. Z2yp.& WIS 20 89'tsch-Ostafr. 50 165 Südd, immobil. 16,f 18 Vogeſ feig. Dr. 35 40.8 feu-gulnes— 55 Teckib. Sohiff. 30 103 Vogtlu. Masch. 38.5 35 Otavfl Hin u 8. 550 819.5 Teleph. Beriin E9 61 Wand.-Werke. 130 130 Deutsche Petr. 285 380 Thale Elsenh.—— Ieserkt.-Gs.—— Fomona 575 850 Unlon. Bl. Mhm.— estdsch. lute—, eidburg.. 40 300 Varzin. Papler 120 160 Wester. Alkall 215 340 Senz 95 338 .ch.Charittbd. 160 200 Wf. Eis. u. Orht. 80— Berliner Exrgünzungs-Kurse. Deutsch-Ost 540 720 gebhard rextlt— 52 LKallw.Salzdetf 135 335 2 re. Veren, 500 Sbr.Goeghardt 289 350 Scheſdemand. 32 39 Alteld Delligs. 1 45 Goerz Optik 45 541 Segallstrumpft 39 319 mmend. Pap. 75, 80 gothaer Wagg. 70 78 Thoerl Oeifbr. 69 74 Berl.-Aub. Hut. 162 200 Gruschw. Texkt 1 89 Thür, sallnen 109 139 Congord. Spin.——neckmann 70 74.5 Wioking-Cemt.. 110 120 Dtsoh. Kunstid.— 28 Ruckfort Mohf. 30 30,5 Wolf, Buckau 128 150 Berliner Freiverkehrs-Kursse. Adler Kall.. 15 225 Hansa Lloyd. 21,5 25 Ronnenberg,— 700 Apl,Allg. Ptr.-l. 120 160 Hoobfrequenz 75 80 Siobel 4 06. 70 76 Beoker-Kohle 65 385 int. Ptr.Un., lpu 740 830 Sudsesfhosph 140 175 Becker- Stahl 98 130 Krügershall. E4 105 Telohgräber. 27,8 26,5 Browngov., 30.5 32 Mansfd. Bergb.—E— 42 51 Cons. Dlamond 330 330 Meyer Textil..1 8,5 Arobmannfrex. 70 79/ Hufdenth Pap. 9,7.5 Deuisenmarki Mannheimer Devisenmarkt, 12. Junl..30 vorm) Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittelzurse), New Fork 80000(82500, Holland 31360(32300) London 369000 880500), Schweiz 14870(44800). Italien 3720(3830), Prag 2390(2400. Tendenz: Bei geringem Geschäft unentwiekelt, eher etwas schwächer. dNew Lork, 11. junl.(WS) deuisen. 8, 11. Frankreloh.43.46 Sohwelz 16.88 17.91 Spanlen 15 08 15.02 Belglen.55.56 England.61.61 Itallen.66.64 New Lork, 11. Juni. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,0012/(0,0012½1) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 81 218(82 902) für den Dollar.* Waren und Märkie Mannheimer Kolonilalwarenbörse m. Mannheim, 12. Juni. An der gestrigen Kolonialwaren- börse wWwar die Tendenz fest. Es notierten: Kaffee Santos 51 200—53 200, gewaschen 59 800—63 400 heutiger Zoll 15 470. Tee, mittél 98 000—104 000 A, gut 105 000 pis 110 000 und fein 111 000—130 000 4, heutiger Zoll 26 218. Kakao, inländischer, 18 000—19 000, holländischer 21000 bis 22 000, heutiger Zoll 19 064. Reis, Burma 8500 J, Zucker, ausländischer, nicht angeboten. Berliner Metallbörse vom 11. Juni Prelse in Mark für 1 Kg. 8. 11. Aluminlum 9. 11. Elektrolytkupfſer 26685.— 27750.— in Barren 37190.— 38780.— nadekupfer 22750. 23760 25500. 2590% Zinn, ausländ. 74500-73500 78000.75000 2 93009500 9700.9900 futtenzinn 73 00-74000 78500.77500 Rohzink(Vb.-Fr.) 1122.— 11979.82 Niokel 43000-43000 45000-48000 do.(fr. Verk.) 10300.10500 1 09-11200% Antimon 9000-9300 9400-9600 Flattenzink 8690-6800 9090-9 00 Sülder für 1 ar. 1535-1545 1520-1630 Aluminium 97410.— 39700.— Flatin p. ür. 25000⁰0 27000⁰ London, 11. Junl.(Wa) Metanmarkt.(in Lat. fur d. engl. t. v. 1016 kg.) . bestseleot. 70.— 70.— J Siel 25.45 28.25 Kupferkass 67.25 67 45 Miokel 135.— 135.— Eink 30.50%½78 do. 3 Monat 67.75 6775 Linn kassa 198.65 187.25 Gueoksllber 10.— 10.— do, Flektrol 73.50 78.50] do. 3 Honat 19865 197.45[ fegulus 30/8 34% Amerikanischer Funkdienst New Tork, 1. Junl.(WS) Funkdlenst.(Machdruck verboten). . Zuf. zus. 4000 5000 stand ut 15.— 13.— Kaſſe looo—.— 11.29Elektrolyt 15.— 15.— Ored. Bal..50.50 Iull—.— 957inn loko 4287 12 12 Zuoker Centr7—.——.— Septbr.—.—.58 Blei.25.25 Terpentin 108.— 110.— Dezemb.—.—.13 ink.25.20 Savannah 97.— 102.— KArz—.—.08 Elsen 29.25 29.25 M. Orl Saum 29.— 29.78 Mal.—.05] Welgbtech.75.75 Welzen rot——— Saumw. io00 29.10 29.90 Schmaſgz wWt. 12.20 12 22 Hart loko 129.25 129.25 Iun!—.——.— al 45 745 Male ſoko 97.50 87.25 Jull 27.78 855 Baumwsatzi 11.60 11.8) Rehl nſeur. Pr.—.— August 26.60 27.80 Juli 11.60 11.78 nöohst Fr..50.50 Zeptemb. 25.19 25.05 Petrol. oases 18.— 16.— detrdfr. Engi 177 177 Oxtober 24.40 25.24 tanks.—.— Kontinent 10.— 10.— Chienago, 11. Jun(WS) Funkdlenst.(NMaohdruck verbotem). 9. 11. Welzen Jull 11.30 141.25 Boggen Sept. 73.95 73.50 Schwelne „ Sept. 109.88 103.25 Sohmalz ul 11.21 1127elocht niedr, 885.50 nals zul 81.50 81.18s]„ Gxt. 11.52 1147 nöohst..80 68.75 28 Sept. 77.15 77.65 Pork—.——.— chw. niedr 6 5⁵.50 Hater zu 82.45 41.45 HRippen Sept..35.95 höchst..75.20 „ Sept. 33.85 39 45 Speok niedr..5.50 eut. Okloago 6000 80005 Roggen zul 72.25 72 15 böchat..50.50 Westen 55000 152000 Druckez und Verleger: Druckere: Dr. Haas, General⸗Anzeiger, G m d Direktion; Ferdmand Heyme.— Chefredafteur: Kur: Fiſcher, Mannheimer „ Mannheim. E 6. L. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleſon: Di Fritz Hammes; für Kommunglpolſtik: J. B. Franz Kircher; für Gericht u. Sport: Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten. Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Fronz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. 3 9 Die Worte Nano's. Alſo ſprach Rano der Weiſe, Und ſein Wort das ging im Kreiſe Seiner Freunde her und hin, Was er ſprach, das hatte Sinn: „Seht, ſolange wir mit Rauchen Täglich tauſend Mark verbrauchen, ſt die Not der Zeit gering, nnd habt ihr davon Gewinn? Steht der Feind an unſeren Grenzen, Schickſalsſchwer, und wir ergänzen ch mit unſerer Raucherei Seines Forderns Kriegsgeſchrei. Wollet das doch ſtets bedenken Und es wenigſtens beſchränken, Was nicht ganz verſagt euch ſei!“ Alſo ſprach Rano der Weiſe Und ſein Wort, das ging im Kreiſe Seiner her und hin. „Weil ich's leidenſchaftlich bin,“ Sagte einer drauf mit Stöhnen: Kann ich mir's nicht abgewöhnen Oder auch verringern nur. Der Gewohnheit tiefe Spur Greift gewaltig mir ins Leßen, Kannſt du. Rano, Mittel geben, Daß. was Wille nicht vollbringt, Leichter mir zu kun gelingt?“ Rano ſagt darauf dem Freunde, Was beſtimmt er weiß nicht meinte: „Dich vom teuren Rauchen retten Kannſt du nur mit„Putſch⸗Tabletten“. Und die Freunde horchten auf!— Schrieben ſich das Mittel drauf Ins Gedächtnis unvergeßlich.—— Erſt zur ſpäten Abendſtunde Löſte ſich der Freunde Runde, Vom Erfolg das nächſte Mall Durch die Nacht, die laue leiſe, Flaug noch lang die gleiche Weiſe: Dich vom teuren Rauchen retten Kannſt du nur mi!„Putſch⸗Tabletten“. In Drogerien und Apotheken erhältlich, ebenſo undwaſſer.— Alleinherſteller: Putſch Aebumul.Fabr. 190 200 Balke NRasoh. 59 87 Bremer Vulk. 3³⁰ Adler c& Onppen. c— F. Bemberg 89 100 docer. b. 2142 395 Aalsrwerze 3 ½. gerem klekte. 152— Ch. Arlesheim 77 120 =. An. Trept. 80 J05 Brl. Ank. Mach. 75,5 90 Okem. teyden 190 185 Alekanderwk.— Brl.Karis.-Ind. 389,5 490 Ghem. Weller 94 125 Alig.Elektges. 67½ 111 rl. Maschbau 179 198 Chem.defsenk, 610— Ale- FPortl. Tem. 225— Elug Würnberg 38 42,5 Chem. Albert 450 300 Am, Ales.& O0. 51 68,5 Slsmarokhuütt. 2Ibalmlermotorf. 243 31 Aagle,o uan 200 239 Soob gußstan! 720 800 Pessauer das. 60 63 Aesbffb. Zelist. 200 222 Abr. Böhler 0o. 20— Niegg.-TLuxbg. 610 71⁰ Aab-Ab. Msch. 131 150 Sraunk.Brik. 260 200 5. Elaenb.-9. 42 50 Dadleoh, Anfüip 85 110 l Br. Sesigh.0e—— deutesoh. Erddi m. b.., Stuttgart, Urbanſtr. 31. El8s —— ——————— 14 „ 4 1 1 — Mannßzeimer Schöffengericht Auguſt Hartmann und den Shleer art den Gußputzer Ein nächtliches Gartenfeſt üblen Katzenjammer u hatten ſie in zur Folge einem Schrebergarten beim Schlachthof bis 4 Uhr Finſternis. ̃ i0 5 Nacht! hrFinſternis. Der alte Heppes, erregt durch den Zuſtand ſeines n ſat. —7 e geen der geladen beimmärts, torkelten, Sohnes, ſoll geſchrien 975 8 10 e zum Auch iſt auf Veröffentlichung des Urteilg in den in der Viehhofſtraße die e Partei an— in Orte hinaus, ſchlagt ſie totl Schmeißt ihren ſcheinenden Zeitungen auf Koſten der kommender Schutzmana verwarnte und ſchwerr ten 3 nur die bei werden, da ſie ihre Fyeunde nicht nannten. die Tat der Angeklop⸗zen als 1095 ſchwer an 4 Monate Geföſngnis. 4 ſonderen mild⸗ Anden ſichts der fe'en werden. Mannheimet Strafkammer trieb der Dienſtknecht Karl Mit einem gefälſchten Briefe Denſtherrn beſtimmte er eine Frau Marie Hahn, ihm für Liefe⸗ cung von 30 Zentner Kartoffeln eine Anzahlung von 11 000 Mark auszufolgen. Weiter verdingte er ſich bei einer Reihe von Bauern mur zu dem Zwecke, um das übliche Handgeld einzuſtecken. er einem anderen Knecht den Ausweis. Altferhand Schwindel Kieelwein aus Hertingen. onate Gefängnis erkannt. Der Hehler ſchärfer angefaßt Aus den Metallwerken Schmitt ſtahl⸗der dort beſchäftigte Speng⸗ ler Johann Schmitt aus Neckarau im Frühjahr 1922 fünfzehn Motorradlampen im Werte von einer halben Million, die ihm der Kaufmann Karl Wagner aus Oftersheim um 25 000. M. ab⸗ kaufte. Schmitt wurde zu 6 Monaten, 8 Monaten Gefängnis verurteilt. ſuchungshaft gehen ab. Sittlichkeitsverbrechen. aſte Tochter freigeſprochen. die Wirtſchaft zur Pfalz trug, begab ſich der platz, um dort den Karuſſellbeſitzer wegen der Tat zur Rede zu ſtellen. Hunderte von Burſchen,„ganz Altlußheim“, Mit mehreren Bekannten „Meine Herren, ſagte er, das geht abe 55„Tone: Sofert wurde er von Den 11 1 125 955 7 Ruheſtörung. Draht und Meſſingknüppeln und mit Schlagringen überfallen mißhandekt. Ein Glück für ihn war, daß er einen Helm trug, ſonſt wäre ihm der Schädel eingeſchlagen worden; die lederne Helmkappe wax völlig durchſchlagen. den Angeklagten zur Sühne herangezogen Das Schöffengericht ſah Es vermochte in der Tatſache, daß ſie als Familienväfer(der eine hat fünf Kinder) in der gegenwärti⸗ gen Zeit noch(eld für ſolche Zechereien übrig haben, Umſtand zu erblicken. Die Polizei müſſe ange⸗ Autoritäa in ihrem ſchweren Dienſte geſchlltzt Drei Monate der Unter⸗ Der 54 Jahre alte Tapezier Joſeph Schütz aus Mannheim wurde wegen Blutſchande zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt, die mitangeklagte 21 Jahre Das Gericht nahm nur Verſuch an. Wilde Szenen ereigneten ſich auf der letzten Kirchweihe N Altlußheim. Der Karuſſellbeſitzer Ludwig Lehmann aus Mannheim war abends mit Burſchen, die umſonſt fahren wollten, in Händel geraten. Ein großer Haufen griff den Karuſſellmann und ſeine beiden Söhne an, von denen einer ſich mit einem Eiſenſtab zur Wehr ſetzte und einem der Burſchen, dem Sohn des Pfalzwirts Philipp Heppes, einen Heb übers Kreuz verſetzte, daß der junge Heppes bewußtlos niederbrach. Als man ihn in Tücher gehüllt in Walter einen wurde mit einem Stück Eiſen geworfen. an. Ein des Weges Kaſten um, bremnt ihn ank höflichem Tone: klirrend in Stücke, man hörte Rufe: lägern aus Von den Beteilig⸗ und erkannte auf je ſtark nach Landfriedensbruch röchen. als unbegründet verworfen. keinen be⸗ Vater aus dem Hauſe gewieſen worden. erkannt. ſeines Beſtrafte Wucherer. Schließ⸗ Es wird auf 500 000 Mark Geldſtrafe beſtraft. als der Stehler. Pfullendorf ſich an dieſer erhielten auf Grund der Angebote der beiden 170—190 000 M. 33 dieſer Herren bekamen der Hehler zu mit geſchuldigten Guſtav Moſer von Rickertsreute, Ulrich Werner nisſtrafe in Wegfall Wirt auf den Kampf⸗[ſtrafen bedeutend verſchärft. Urteil: Menge nahm gegen die drei Lehmanns eine drohende Haltung ein. Einer der Söhne, der Maſchiniſt der elektriſchen Beleuchtungsanlage, wurde blutig geſchlagen, nach dem anderen, Einer der Tumultuanten verſetzte, indem er die Lichtleitung durchhieb, den Schauplatz in Die Fenſterſcheiben des Wohn⸗ wagens, in den ſich die Lehmanns zurückgezogen hatten, gingen Soll ich ihn niederknallen) Morgen früh lebt keiner mehr von euchl und dergl. dauerte gegen drei Stunden bis nachts 1 Uhr. ihm zugefügten Schaden auf(damals) 40 000 M. Der Rieſenkramall trug nur dem Wirt Heppes vor dem Schöffengericht Schwetzinggen wegen Bedrohung eine Geldſtrafe von 5000 M. ein. Er ſah ſich bemüßigt, hiergegen noch Berufung einzulegen, da man ihm in ſeiner Lage ſeine Aufregung zugute halten müſſe. anwalt wandte ſich dagegen, indem er bemerkte, daß die Vorgänge Der 21jährige Arbeiter Karl Jungmann war von ſeinem Darauf brach der Sohn bei einem Untermieter ſeines Vaters ein und ſtahl dieſem Kleider und Bettwäſche im Werte von 150 000 M. Es wird auf 3z Monate Gefängnis und 300000 M. Geldſtrafe bei Strafanfſchub Wie noch erinnerlich, wurden am 17. März d. J. die Händler Leo Hahn und Grieshaber, welche die Weizenpreiſe auf dem Ge⸗ treidemarkt in Pfullendorf ganz unverſchämt in die Höhe trieben, vom Wuchergericht Konſtanz mit je 6 Monaten Gefängnis und je Im Verfolg dieſer Strafſache ſtellte ſich heraus, daß eine ganze Reihe Landwirte des Amtes ſchändlichen Brotverteuerung bateiligt ſteigerung Strafbefehle mit zum Teil erheblichen Gefängnisſtrafen und geſalzenen Geldſtrafen. Während der größte Teil davon die Strafen annahmen, erhoben 12 davon Einſpruch, den aber vier och im Gerichtsſaal zurückzogen, ſo daß nur gegen folgende Ange⸗ chuldigte verhandelt werden mußte. Oskar Duelli von Burgweiler 4 Wochen Gefängnis und 420 000 M. Geldſtrafe Roman Huber aus Moos mit 4 Wochen, 300 000., Erhart Keller von Waldſteig mit 4 Wochen, 350 000., Aug. Schiele von Grindelbach mit 4 Wochen, 800 000 M. beſtraft; ferner diſe An⸗ von Albersweiler, Konrad Reſtle von Klotzhof und Friedrich Willibold von Taiſendorf kamen mit Geldſtrafen von 27, 30, 40 und 100 000 M. davon. Der gerichtliche Einſpruch hatte bei den vier erſtgenannten Angeklagten den Erfolg, daß zwar die Gefäng⸗ kam, dagegen wurden ſämtliche Geld⸗ Das Wuchergericht, in dem ſelbſt zwei Landwirte als Schöffen tätig waren, Der am ſchwerſten belaſtete Schiele wurde verunteilt zu 2C2CCCC˖C˖ͤ—— einem Meßkonditor, 0 200 Tagen Gefängnis Der Tunmult Aus einem Poſtbelrieb Lehmann ſchätzt dien Der Stnats⸗ Die Berufung wurde gewiſſenloſen Händler darauf wegen Preis⸗ Amtes aberkannt. beſcraft. zur Techniſchen Hochſchule in Han den Anſchein erweckte, als ſei er S fällte forgendes Zuſammen betragen die ausgeſprochenen Geldſtrafen 200 000., der einzuziehende Gewinn 855 000 M. t von einem Zeitungsverleger B. in Oberſchöneweide, der der 15 ſeine Zeitungsſpedition übertragen hatte, ein Darlehen von 14 hatte geben laſſen, indem er einen für B. vereinnahmten ſeſ. für ſich verwendete. Zur Deckung hatte er, als der Fehlbetrag ddoch geſtellt wurde, dem Poſtfiskus einen Scheck übergeben, für den agten keine Deckung vorhanden war. Weiter wurden dem Angekl umfangreiche fortlaufende Unterſchlagungen zum Vorwurf gem ide Der Angeklagte behauptete, daß bei dem Poſtamt Oberſchönewen Fehlbeträge an der Tagesordnung geweſen ſeien. der Poſtſekretär Wollenſchläger, der den Bericht an die 119 rechnungskammer zu machen hatte, bekundete auch daß faſt 0 hatte. Nachdem ſie bereies ihren Weizen für 140—150 000 M. ver⸗ liche Beamte des Amts Mankos, vielfach in hohen Beträgen. hanen kauft hatten, hielten ſie nicht mehr Wort, ſondern verlangten und und daß ſie dieſe Fehlbeträge durch Abzahlungen zu decken 6. Seite. 5 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.] Dienstag, den 12.— ie el e ſi d iſteten i Agſchaft. Die Geldſtrafe oder 350 Tage Gefängnis und einem Gie⸗ Gerichts zeitung wie ein Zeuge ſich ausdrückte, leiſteten ihm Gefolgſchaft. Die 900 1855 5 5 uber und Keller zuf 600 000 M. oder je 300 Tage Gefängnis und 100, 139 bezw. 168 U0. M. Gewinnerſatz, Reſtle und Werner zu je 200 000 M. oder ie und 90000 bezw. 40000 M. Gemiane und Willibald zu 100 000 M. oder 100 Tagen und 27 600— Gewinneinzug. Die Verurteilten haben ſämtliche Koſten zu r 95 Pfullendo eſtraften erkannt worbe⸗. 3 Millionen Zu lebhaften Auseinanderſetzungen über die von der Oberpole direktion Berlin geführten Vorunterſuchungen kam es in e der Strafverfahren gegen den Poſtſekretär Emil Fechtner vot⸗ Strafkammer des Landgerichts 1 Berlin. Fechtner war lebung eine Reihe von Unterſchlagungen und eine Scheckſchie Ge⸗ begangen zu haben. Dem Poſtrat Bödke hatte er auch ein iger ſtändnis abgelegt. Da der Poſtrat vor Gericht als Sachverſtandgel geladen war, lehnte ihn.⸗A. Bahn wegen Befangenheit ab, wei er dem Angeklagten mit Verhaftung gedroht haben ſollte. und er außerdem in amtlicher Eigenſchaft in der Vorunterſuchung geweſen war. Das Gericht gab dieſer Ablehnung ſtatt. ſih Im einzelnen wurde dem Angeklagten vorgeworfen, daß N0 chuldigt, tätig 0 Betrag Das Gericht ſah nur in dem Fall des Zeitungsverlegers B. e Unterſchlagung für vorliegend an und verurteilte Fechtner zu Monaten Gefängnis. Dem Angeklagten wurde ferner ulſchen Dauer von 2 Jahren die Fähigkeit zur Bekleidung eines öffentl drei Ein gemeingefährlicher Hochſchulmarder ſtand in dem ſchon vorbeſtraften, 1895 geborenen Kaufmann 9225 Scherer vor dem Strafrichter. An verſchiedenen Tagen des uril zember 1922 und Januar 1923 hat ſich der Angeklagte 3 er over verſchafft, indem e ent und hat bei dieſen l legenheiten aus den Garderoberäumen der Hochſchule eine A Ueberzieher und Fahrräder, den daſelbſt hörenden Stude hörig, geſtohlen, die einen ſehr erheblichen Wert hatten. Als S0 wieder auf Raub ausgehen wollte, wurde er ertappt und 1 nommen. Die geſtohlenen Sachen hat der Burſche nach Brau. ſchweig gebracht, wo ſie in einem Auktionslokal veräußert wurden Das Gericht erkannte mit Rückſicht auf die große Gemeinhe nten g5 it de⸗ Treibens auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis.— Die Firma Gebr. Gräff, Güterbeſtätterei in Ted ſint Mannheim, beabſichtigt, auf dem Grundſtück 3. 15 hier in einem Benzinbehälter nach dem Syſtem Schwelmer Eiſenwerk in Schwelm 2000 Liter Benzin zu lagern. Wir bringen dies zur ofſentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamt oder dem Stadtrat Mannheim binnen 14 25 vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an we Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widri⸗ genfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachfriſt auf Zimmer 12 des Bezirksamts und beim Stadtrat Männbeim zur Einſicht offen. Mannheim den 2. Juni 1923. 40 Badiſches Bezirksamt— Polizeidirektion D. Durch Gesellschalter besehluss vom 28. März 1919 ist die Auflösung unserer Gesellschaft beschlossen worden und Herr Heinrich Brandenburg. Kautmann zu Mannheim, zum alleinigen Liqui- datoi bestellt 5 396 Die Gläubiger werden auigefordert, ihre For- derungen anzumelden Mannheim-Neckarau, den 20. Mai 1923. HANSA Kohlenhandelsgesellschalt mit beschränkter Haftung in Liquidation. Der Liquidator: Heinrieh Brandenburg isle Hallae Ubtt- Ceugg- U. Sualruchte⸗ kil-Tund Verkautsgehossenschalt eingetragene e mit belchränkter Haft⸗ p licht. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 29. Maß 1 i1 die Genoſſenſchaft aufgelöſt. Ludwig Reiſer und Fritz Keck, beide in 1 heim, ſind zu Liquidatoren beſtellt. Die Glällbiger werden aufgefordert, ſich bei der Genoſſenſchaft zu melden. 3958 Mannheim, 8. JIuni 1923. Die Liquidatoren: Keck. Reiſer. — ———— 3— 3 1 f 3 90 25 1 18 + +i? K. 1 Internalionale Treuhand- Aktiergesellsettaft belegr.- Adr. Suiu Fe Fernspr. IIntrag'“ Ga 4 12485.2485 Charlottenstras.e 21 E. 1. K 3* 7 4 2. 1 Friedi an! Tn Ne tent e. bi icluiche veinlechenin, mnunge Snmcandung»on Eutnen d andere Cercell⸗ ehaheeetteen 30⁴⁴ DB launr und Eöche,; unzen Der Strengse Diskr,: n. chem das dieſe Bekanntmachung enthaltendef begründet 11 Akflengesellschaft Aonddden 8 Köln am Rhein. Reichsbankgirokonto.— Poſtſcheckkonto Köln Nr. 1853. eruſpre r Orts⸗ und Fernverkehr: Auno 900, Rheinland 3410, 7136 e ced e. 8077 und 9871. Außerdem nur für Fernverkehr F 172 und 178. Bezugs-Angebot auf M. 182 000 000,— neue Aktien Litera] und K. 7 der ordentlichen Generalverſammlung unſerer Geſellſchaft pom 30. Mai 1923 wurde einſtimmig beſchloſſen, das Grundkapital von Mark 100 000 000.— auf 4 300 000 000.— zu erhöhen und u. a. 62 000 000.— neue Aktien Lit. J zu je 4 1000.— und 120 000 000.— Lit. K zu je 5000.— auszugeben. Die neuen Aktien ſind Juhaberaktien, haben auf 10 d je vier Stimmen und ſind vom 1. Juni 1923 ab videndenberechtigt. Die jungen 55 25 8— 575 unter folgenden Be⸗ i en zum Bezuge reſp. zur Zeichnung angeboten: 6 0 96 000 000.— Aktien Lit. J oder Nit. K den alten Altionären zum Vorzugskurſe von 2000% in der Weiſe, daß auf& 1000.— Nennbetrag alte Aktien je 4 1000.— Nennbetrag neue Aktien bezogen werden können. Aktionäre, welche ihr Bezugsrecht nicht ausüben, verlieren dasſelbe. Die nichtausgeübten Bezugsrechte fallen denjenigen Aktionären zu, welche über ihr Bezugsrecht hinaus Aktien zum Kurſe von 2000% gezeichnet haben. Die Zuteilung an die letztgenannten Aktionäre erfolgt durch den Aufſichts⸗ rat im Verhältnis zu der von ihnen vorgenommenen Mehrzeichnung. Die Ausübung des Bezugsrechtes für die Aktien zu 2000% hat unter Bermeidung des Ausſchluſſes in der Zeit vom 5. bis zum 1 1923 einſchließlich bei der Geſellſchaft zu erfolgen. Die Mäntel der Aktien ſind nach Litera und Nummernfolge geordnet, ohne Gewinnanteilſcheinbogen, mit einem doppelt ausgefertigten Aameldeſchern u Nummernverzeichnis bei unſerer Emiſſions⸗ Abteilung einzureichen und werden nach Abſtempelung zurückgegeben b) + 86 000 000.— Aktien Lit. J oder Lit. K zum Kurſe von 3000, welche von Aktionären und Nichtaktionären gezeichnet werden können. Die Anmeldung von Zeichnungen auf die Aktien zu 3000% muß in der Zeit vom 5. bis zum 26. Juni 1923 einſchließlich geſchehen. Die Einzahlungen auf ſämtliche Aktien können ſofort. vorgenommen werden, ſind aber bis ſpäteſtens 30. Juni 1923 zu leiſten. Erfolgt die Ein⸗ zahlung nach dem 1. Juni, ſo bat der Bezieher oder Zeichner 5% Zinſen von dem ausmachenden Geſamtkapitalbetrage ab 1. Junſ 1923 zu entrichten. Alle Stempel⸗ und ſonſtigen Unkoſten trägt die Geſellſchaft. 3 Die Zeichnungen werden unverbindlich, ſofern die erfolgte Erhöhung des Grundkapitals nicht bis zum 1. September 1923 in das Handelsregiſter eingetragen iſt. 5 Nach durchgeführter Kapitaterßöhung werden ſämtliche Aktien unſerer Geſerlſchaft an der Börſe eingeführt. 40¹⁰ Köln., den 30. Mai 1923. Nheinische Volksbhantk: Aktiengesellschaft. 1L Sr Td ————— 22* Krause. Schulte. Die Herren Aktionäre unſever Geſellſchaft werden hiermit zu der am Dienstag, den 3. Juli 1923, vormittags 11 Uhr in Mannheim im Sitzungsſaale der Bank, Lit. D 3. 15/16, ſtattfindenden XUIIl. ordentlich. Generalversammlune ergebenſt eingeladen. Tagesorduung: 1. Vorlage des Jahresberichtes, der Bilanz und der Gewinn⸗ und Verkuſt⸗ rechnung für 1922. 2. Genehmigung der Bilanz ſowie der Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung und Verwendung des Reingewinnes von 1922. 3. Beſchlußfaſſung über die Entlaſtung des Vorſtandes und des Auſſichts⸗ rates. 4. Wahlen zum Auſſichtsrat. 5. Ermächtigung des Vorſtandes zu nur teilweiſer Verſicherung. 6. Aenderung des Geſellſchaftsvertrages: 8 7 Abſ. 2: Beſtellung und Widerruf der Vorſtandsmitglieder und Regelung der Bezüge. 8 8: Feſtſetzung der Vertretungs⸗ und Zeichnungs⸗Befugnis. 8 9 wird geſtrichen § 10 wird 8 9 Beſtimmung verſchiedener Rechtsgeſchäfte und Ver⸗ 8 10 waltungshandlungen, zu denen die Zuſtimmung des Aufſichtsrates erforderlich iſt. 8 15: Berufung des Aufſichtsrates. 8 16 Abſ. 1 ee im der Auſſichts ratsſitzung bezw. Gene⸗ 8 2³ ralverſammlung. § 24 Nr. 2: Zuweiſungen zum beſonderen Reſervefond. Um die Stimmberechtigung auszuüben, en die Aktionäre ihre Aktien ſpäteſtens am dritten Werktage vor dem Tage der Generalverſammlung bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. in Mannheim oder bei einer ihrer Zweigniederlaſſungen oder bei einer der folgenden Deponierungs⸗ ſtellen zu hinterlegen: in Frankfurt a. M. bei dem Bankhaus E. Ladenburg, bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, in Köln a. Rh. bei dem A. Schaaffhauſen'ſchen Bankverein.⸗G., in Berlin bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft ſowie deren ſämtlichen Zweigniederlaſſungen, in Heilbronn bei der Handels⸗ und Gewerbebant A.., in Karlsruhe bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſ Üſchaf:.⸗G., bei dem Bankhaus Straus u. Co., in Pforzheim bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., bei der Carl Schmitt u. Cie..⸗E. Die Hinterlegung der Aktien kann auch bet einem Notar erfolgen. In dieſem Falle iſt die Beſcheinigung über die bis zur Beend gung der General⸗ verſammlung erfolgte Hinterlegung ſpäteſtens am zweiten Werktage vor dem Tage der Generalverſammlung innerhalb der üblichen G sſtunden bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. in Mannbeim einzureichen und bis zum Ablauf der Generalverſammlung zu hinterlegen. 4024 Mannheim, den 9. Juni 1923. Süddeutsche Disconto-Gesellschaft.-G. Der Vorſtand. Apaen 1 Tüld U. Kabervaſ Pyangange ung ohne dg7769 ce Lahigebisss UDede reifgztage N eid SeNenki, Meitesnage.% Welkaicite klimtethaus, Ten. 8850. S46 N nt 4e. 40. 2. 10 Nacee A d aft l. Nee berithber ſent e, Koler enſen erbeten.— Taaee Fenrmateft ee aloneler (eide Nu⸗ Seieeee Zu Naufen esub ma .Eisen 14 bis düc eprauct neu oder ge kudlunut u0 ktebn 1 Römerſtraße Lasslenz Tel. 893. ſ10 daiae eſucht. 4 Fl.Büchersch 11 2*. d1cgin, Serreus gg ü 5 7 55 7 — S ee ee ſelo —, 2 2 — — — A 8 en ee X rr Dienstag, den 12. Juni 1923 7. Seite. Nr. 263 ISute Käufe! PPPPP( 000eeeee Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mehstofſe id n ten Fariken peint enenm teuel geworden. e ieise aher Dieiben wwelt, weit fabinlet u Le. Seben en Helfen, langg da Manbchkek bedeht. dch Macl Mägst. orgen! wer! rasch enmcnlossen meinen Angebofen kolate. hane miher mmer! noch n— 2 3, JI. 7 Seltene billi i Einzigarlig, Großer Posten, 70 bteit. 15 rabrik-este eg 4 Auneſ Weider Waschkrepp 460 posten bleg. 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Bühnen-Volksbend:. 6671—6800 u. 6971—7030 2 Die Fledermaus Operette in diei Akten nach Meilhac und Halevy Musik von Johann Sttauß. Spielleitung: Kafl Marx.— Musikalische Leitung Paul Breisach. Anfang/ Uhr. Ende 10 Uhr. Qabriel v. Eisenstein Alfred L andory Rosalinde, zeine Frau lrene Eden Frank, Oefangnisdirektor Hugo Voisin Prinz Oiofsk F7 lda Schäffer Altfred. oein Oesangslehr, Max Lipmann Dr. Falke, Notar H. Herberi Michels Blind, Adlvokat 5 Karl Marx Adele. Stubenmàdchen Paula Kapper Id Therese Weidmann 43 4 Frosch, Gefängnisaufsen. Karl Neumann-Hioditz Runstlertheater„Apollo“ eute Dienstag ringen: Koch— Stoll Luppa— v. d. Heyd Christeusen— Czaruchin. 8209 Friedrichspark Jeden Dienstag, Donn erstag. Sonntag Abendkonzerte. Jeden Mätwoch und Sonntag Nachmittagkonzerte. Anmeldunzten zun Abonnement werden an unserer Kasse(Einga ng zum Paik) entgegen- genommen. 8⁵7 Die Küsse der Jra Toscari Ein Zirkusdrma in 5 Akten 8193 Der große Wuri Grosses FPilmuustspiel in 5 Akten Palasft-Theafer. 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Fabrikaus weise und polizeiliche Personalausweise sind mitzubringen. 4038 Badische Anilin-& Sodafabrik. Todes- Anzeige GSott dem Allmächtigen hat meinen braven Mann, unseren guten 2 Paul Rrauin, ingenieur heute früh, nach langem, schwetem Leiden wohlvorbereilet mit den hl. Ster sich in die Ewigkeit abzurulen. 771²⁵ Mannheim,(B 3, den 11 Juni 1923. Frau Johanna Krauth geb. Hasenfuß Markus Krauth u. Frau Katharins Die Beerdigung findet am. Mutwoch nachm. 2 Un von der Leichenhalle aus statt. Heben Sohn, Schwager und Onkel amenten im Alter von 34 Jahren 2u und Cousine schieden ist. Friedhof aus Tieferschüttert machen wir dle chmerzliche-Mittellun delßl unsere liebe unvergessliche Schw-ester, Schw-üße, Rosa Haym heute nacht nach längerem Leiden unerwartet rasch ver- Mannheim(Kaiserring 30, den 11. Juni 1923. Die Ser f Frnr-cet gutt Mittwoeh von isrsel. nr. Todes-Anzeige. g· 125 ann Die tieſtrauernden Geschwister: Heinrich Haymann nann Berta Kahn geb. 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