23 gtr. 9 tr. 1¹ 18 LKreitag, 22. Juni 16U— ndels⸗ Bezugspreiſe: In mannheim und umgebung frei ins — oͤurch die poſt ohne Heſtellgeld monatlich Mark 10000. halbmonatlich Mark 8000.—. Rachforderung vorbehalten. poſtſcheckkonto nr. 17590 Rarlsruhe.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle Mannheim, E 6. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, waldhofſtraße Nr. 6. Lernſprecher nummer 7031, 2092, 7043, 703, 7038. Telegramm⸗Roreſſe: Seneralanzeiger Manndeim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal 225535353* Mittag⸗Ausgabe aunheimer Gonoml Amze Badische Neueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag—Geſetz und Recht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Zeitung vor einer neuen veroroͤnung U Berlin, 22. Juni. Ehe-⸗ Die Beratungen, die in dieſen Tagen zwiſchen der Reichscegie⸗ kant rung und den—— Vertretern der Bankwelt, der Wirtſchaft, 92%½ ⁶ ä6ſowie den Parteiführern über Art und Mittel geführt werden, wie Ge/ eine wirkſame Bekämpfung der Nuswüchſe der e in die Wege geleitet werden kann, nähern ſich ihrem Abſchluß. er ne hat Kler wie bereits angekündigt, die Fühcer der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft zu einer Aus⸗ 1 n, die der allgemeinen politiſchen Lage Tage zuvor hatte er mit den Abgeordneten aus n beſetzten Gebiet Rückſprache gepflogen. Die Beſprechungen des Reichswirtſchaftsminiſters mit Vertretern der Induſtrie und der Bankgewerkſchaft werden noch heute fortgeſetzt. Man rech⸗ net damit daß die Verordnung, die uns mit den neuen Maß⸗ nahmen bekannt machen foll, vielleicht ſchon am Samstag, ſpäte⸗ ſtens aber am Montag zur Veröffentlichung gelangen wird. Jeden⸗ falls ſind die Gerüchte, die geſtützt auf die ohnehin geplante Abreiſe Dr. Melchiors nach Hamburg, die von einer Unterbrechung der Ver⸗ handlungen zu melden mußten, ins Reich der Fabel zu verweiſen. Das Rätſelraten über die Einzelheiten der in Vorbereitung befind⸗ lichen Aktion zur Stützung der Mark hält unvermindert an. In reits ſchlüſſig geworden zu ſein. Vielfach wird uns gemeldet, daß ie Ekufüg ang Einheitskurſes von Depiſen geplant ſei Das würde bedeuten, daß der freie Deviſenverkehr vor und nach den amtlichen Börſenzeiten aufhören würde. Der Lokal⸗ anzeiger glaubt auch Maßnahmen gegen die kleinen Bankgeſchäfte ankündigen zu können.(Genau wie vor Jahr und Tag in Wien, ſo ſind auch in Berlin dieſe Banken wie Pilze aus der Erde geſchoſſen). Das B. T. meint, der Reichsregierung würde von den Banken ein bedeutender Betrag an Deviſen leih⸗ weiſe für die Markſtützung zur Verfügung geſtellt werden. Der Betrag würde ungefähr der Summe entſprechen, auf die man Zt. das Ergebnis der Dollaranleihe veranſchlagt hatte, das aber dann bekanntlich bei weitem nicht erreicht worden iſt. Die Börſen⸗ zeitung meint, endgültige Beſchlüſſe würden einſtweilen über⸗ baupt nicht gefaßt werden, vielmehr würde es zunächſt nur eine Der interalliierte Geòankenaustauſch Frankreichs Verſchleppungspolitik Der„Temps“ veröffentlicht eine offiziöſe Notiz, wonach der bel⸗ giſche Botſchafter am Donnerstag abend bei Poin care war. Trotz der belgiſchen Miniſterkriſe ſoll die Unterhaltung mit Lord Curzon fortgeſetzt werden. Ueber den Gegenſtand und den Verlauf der Be⸗ ſprechung war nichts zu erfahren. Am Quai d' Orſay wird verſichert, 14 daß keinerlei Entſcheidung vor dem Ende der belgiſchen Mi⸗ niſterkriſe zu erwarten ſei. 25 Während engliſcherſeits beſtätigt wird, daß die Londoner Regierung in Paris diskret um Beſchleunigung der Ant⸗ wort auf den Fragebogen erſucht habe, erklärt man am Quai d Orſay, von einem derartigen Erſuchen Englands nichts zu wiſſen. Man legt Wert darauf zu betonen, daß der gegenwärtige Meinungs⸗ austauſch unter den Verbündeten nur vorbereitenden Charakter habe. 7 Aus allen Meldungen geht hervor, daß es Poincares Ab⸗ 9 ſicht iſt, die franzöſiſche Antwort möglichſt hinauszuſchieben, da ſie auf einen Zuſammenbruch des deutſchen paſſiven Wider⸗ ner ſtandes vor Beginn der Verhandlungen hofft. kom Eine franzöſiſche orientierte Korreſpondenz erfährt von maß⸗ %% gebender franzöſiſcher Seite, daß Frankreich für den Uebergang von r gegenwärtigen Situation im Ruhrgebiet zu der Situation, wie ſie rankreich am 11. Januar vorgeſehen war, ein Zwiſ ch e n⸗ laſſen wolle, in dem einerſeits die ſyſtematiſche Ausgeſtaltung der Mitarbeit der Induſtrie ermöglicht wäre, währerd andererſeits militäriſche Reſerven in erreichbarer Nähe aufgeſtellt werden ſollen. Nach der Meinung kompetenter diplomatiſcher Perſönlichkeiten iſt die Lage ſo, daß die Haltung der franzöſiſchen Re⸗ gierung von keinem der anderen Alliierten, auch nicht von Belgien gebilligt wird. 55 Der„Daily Telegraph“ äußert ſich, das, was man über Poin⸗ cares Konzeſſionen gehört habe, dürfte irreführend ſein. Es lägen eine Anzeichen vor, daß Poincare die Beſetzung un⸗ ſichtbar machen wolle. Poincares Vorſchläge Poincare hat demitalieniſchen Botſchafter die von ihm geplante Neuorganiſation der beſetzten deutſchen Gebiete auseinander⸗ geſetzt. Frankreich könne die Beſetzung vermindern, es könne aber die Pfänder nicht ohne weiteres fallen laſſen. Die franzöſiſch⸗belgiſche erwaltung könne durch eine interalliierte Verwaltung erſetzt wer⸗ den. Einige ſtrategiſche Punkte würden aus Sicherheitsgründen fran⸗ jzöſiſch⸗belgiſche Garniſonen erhalten. Die„V..“ ſagt dazu: Für Deutſchland ſind dieſe Vorſchlägeüberhaupt nicht diskutabel. Der Unterſchied zwiſchen einer franzöſiſch⸗belgiſchen und einer interalliierten Verwaltung iſt, das hat das Regime der Rheinlandkommiſſion gezeigt, mikroſkopiſch klein. Aeber den Standpunkt der deutſchen Regierung hören die„P. P..“ folgendes: Die deutſche Regierung habe in ihrem Memorandum die weitgehendſten Garantien angeboten, die bei der politiſchen und wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands überhaupt mög⸗ aich waren. Weiterzugehen iſt für Deutſchland einfach unmöglich. des Ruhrgebiets in eine„friedliche kechniſche Aufſicht“ ſteht die deutſche Reaierung auf dem Rechtsſtandpunkt, daß der franzöſiſch⸗ belgiſche Einbruch ins Ruhrgebiet rechtswidrig war und bleibt und daß es eine ſekundäre Frage iſt, ob Frankreich mit einigen Diviſionen oder mit einigen Regimentern im Ruhrgebiet bleibt. Selbſtverſtänd⸗ lich ſei für jede Verhandlung die erſte Frage, daß fämtliche Ve 1⸗ afteten und Verurteilten freigelaſſen werden und die Rückkehr der Ausgewieſenen zu ihren Arbeitsſtätten als unbedingte Vorausſetzung hingeſtellt werden muß Die Schwierigkeiten der belgiſabn Kabinettsbildung Die Ausſichten, daß es Theunis gelingen wird, ein neues Kabinett zu bilden, werden immer geringer. Die Sozialiſten unter⸗ dehmen heſtige Angriffe auf Theunis, die ihm die Schuld an em Mißlingen des letzten Eiſenbahnerſtreiks zuſchreiben. * der Hauptfache indes ſcheint man, wie mitgeteilt, ſich be⸗ uns ni egenüber der Frage der Umwandlung der militäriſchen Beſetzung 185 uiſchland zahle teine Neparationen, ſbge c ene ſitzenden, dem Vaterlande zu helf beiten. Jeder Sozialdemokrat ſolle mit Verkaufspreis M. 300.— 1923— Nr. 281 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung Srundpreis je Jeſle Mt. 1000.—. Reklamen Mk. 2000.—. Alles andere laut Carif. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8% Ahr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgab. wird keine berantwort. übern. Höh. Gewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. derechtig. zu keinen Erſatzanſyr · kür ausgefall. od. beſchränkt. Nusgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. nzeig. Ruftr. ö. Sernſpr. ob. Sewühr, Serichtsſt. Mannheim Die neue Markſtützungsaktion Denkſchrift des Reichswirtſchaftsminiſters über das Ergebnis der Verhandlungen geben. Dieſe Verſion ſcheint uns nicht recht glaubwürdig. Als feſtſtehend darf wohl betrachtet werden, daß der Deviſen⸗ handel aufs neue eine äußerſt ſtarke Beſchränkung er⸗ fahren wird und die Strafmaßnahmen dürſten ſich voraus⸗ ſichtlich nach der Richtung hin bewegen, wie ſie von den Regie⸗ rungen der Tſchechei und Polens zur Anwendung gebracht worden ſind. Auf der anderen Seite haben, wie die„Zeit“ zu berichten weiß, die Vertreter der Großbanken der Regierung weitgehende materielle Unterſtützung für eine neue Beeinfluſfung des Deviſenmarktes zugeſagt. Die letzthin kolportierten Mel⸗ dungen über die Emiſſion einer neuen Dollarſchatzanleihe werden, wie geſagt, in dieſer Form als unrichtig bezeichnet. Eine Trans⸗ aktion in ähnlichem Sinne wird allerdings geplant, doch iſt man ſich vollkommen deſſen bewußt, daß der innerde utſche Geld⸗ markt kaum in der Lage ſein dürfte, die nötigen Mittel aufzu⸗ bringen. Die„Germania“ äußerte die Zuverſicht, daß es der Regie⸗ rung bei chonungsloſer Anwendung der neuen Maßnahmen ge⸗ lingen wird, das Niveau des Dollars vielleicht auf den Stand vor einer Woche zurückzuſchrauben. Eine ſolche Wirkung würde natürlich nur dann auf Erfolg hoffen können, wenn damtt oideitig die Teuerungswelle zum Stehen gebracht wird. Die engliſche Auffaſſung über den Markſturz Der Abgeordnete Morel wird heute die Regierung befragen, ob die Nachricht, daß die Franzoſen die Lebemsmittelzufuhr nach dem Ruhrgebiet verhindern, richtig ſei und ob die Regierung in dieſem Falle freundſchaftliche Vorſtellungen bei der franzöſiſchen Regierung erheben werde, von dieſer Politik abzuſehen.— Die „Times“ ſchreiben, die Annahme ſei falſch, als ob die deutſche Regierung an der finanziellen Unordnung in Deutſch⸗ land ſchuld ſei. Die politiſchen und wirtſchaftlichen Führer Deutſchlands hätten ſogar eine außerordentliche Anpaſſungsfähigkeit bewieſen. Trotzdem könne es bei einem weiteren Sturz der Mark zum Ausbruch ſozialer Kämpfe kommen. Daran habe niemand, beſonders auch Belgien, ein Intereſſe. Man müſſe zu einer Einigung zwiſchen Frankreich und England gelangen, es dür fe aber kein Druck auf Deutſchland ausgeübt werden. ſollte die Franzoſen über die Politik Poincgres aufklären. Poin⸗ cares Politit werde bald die vollſtändige Iſolierung Frank⸗ reichs folgen. Die Meinung in Belgien ſei umgeſchlagen, was vor allem der Erfolgloſigkeit des Ruhrabenteuers zuzuſchreiben ſei. Belgien erkenne die große Gefahr, die darin liege, daß das Land die Sympathien der Welt verliert. Hingewieſen wird in dem Artikel noch darauf, daß England keine Abhängigkeit Belgiens von Frank⸗ reich wünſche. 8 Die radikalen Kabinettsmitglieder auf Seiten Poincares Die drei vom geſchäftsführenden Ausſchuß der radikalen und der radikalſozialiſtiſchen Partei wegen des Aus⸗ geforderten Kabinettsmitalieder, der Wohlfahrtsminiſter Strauß, Kolonialminiſter Sarraut und Unterſtaatsſekretär Laffont haben nach Schluß des Miniſterrats am Donnerstag den Journaliſten übereinſtimmend erklärt, daß ſie ſich vom Miniſter präſiden⸗ ten nicht zu⸗trennen beabſichtigen. 2 2 2 4—5 Wieder einmal die Entwaffnung Ein neuer hetzfeldzug der franzöſiſchen Preſſe In, der franzöſiſchen Preſſe ſcheint ſich ein neuer Feldzug gegen Deutſchland vorzubereiten, ich gegen die angeblich nicht durchgeführte deutſche Entwaffnung richtet. Den Anfang damit macht heute Pertinax im„Echo de Paris“ Sein Ar⸗ tikel ſtützt ſich zum Teil auf Angaben in der deutſchen Preſſe über das Beſtehen vaterländiſcher Verbände, die von Pertinax als ſchlagbereite Reſerven der deutſchen Heeresleitung bezeichnet werden. Was mit dieſer neuen Hetze gegen Deutſchland beab⸗ ſichtigt iſt, iſt unſchwer zu erkennen, nachdem die Botſchafterkonfe⸗ renz in ihrer Note vom 7. Juni die Wiederaufnahme der Tätigkeit der Interalliierten Militärkommiſ ſion gefordert hat. Das Ergebnis der völligen deutſchen Entwaffnung iſt ſowohl von deutſcher wie von engliſcher Seite wiederholt einwandfrei und ziffernmäßig dar⸗ geſtellt worden ſo daß es ſich erübrigt, die bekannten Ziffern noch⸗ mals mitzuteilen. Wenn in der franzöfiſchen Preſſe über dieſe Zif⸗ fern ſtillſchweigend hinweggegangen wird und Angaben gemacht werden, die von der Wahrheit klüfteweit abrücken, dann erkennt man daraus nichts anderes als den Verſuch, das franzö⸗ ſiſche Sicherheitsproblem, deſſen A und O die L0 8. löſung der Rheinlande von Deutſchland iſt, erneut in den Vordergrund zu rücken. ——— Streſemann über die politiſche weltlage Dr. Streſemann hat in Hilde sheim eine Rede über die politiſche Weltlage gehalten. Die De utſche Volksprtei ſtünde hinter der Reichsregierung. Es handle ſich um einen großen Ideen⸗ kampf zwiſchen weltwirtſchaftlicher Verſtändigung der Völker und franzöſiſchem Imperialismus, der auf die Beherrſchung aller Konti⸗ nente hinauslaufe. Kein Deutſcher würde die Rheinlande laſſen, wenn uns dafür auch alle anderen Laſten abgenommen würden. Die Waffen des paſſiven Widerſtands dürften wir cht nehmen. laſſen. Würde die Bepölkerung Kohle ördern, ginge der Franzoſe nicht aus dem Ruhrgebiet heraus. Dr. Streſemann beſchäftigte ſich dann mit dem de utſchen Memorandum Es ſei ſelbſtverſtändliche Pflicht der Be⸗ fen, es müſſe aber eine end⸗ geſchaffen werden. Dann produzieren und mehr ar⸗ 5 10 Stolz ſagen können: Das iſt mein Staat. Außenpolitiſch ſtünde es guk um den Ruhrkampf, aber der Depiſenſpekulation müſſe entgegengewirkb werden, damit wir dieſen Kampf nicht verlieren. Obenan ſtünde der Ge⸗ danke der Reichseinheit. 5 gültige Löſung der Reparationsfrage müßten wir für unſere Freiheit mehr eeee Der Prozeß gegen Thileſſen und Genoſſen wegen verſuchter Befreiung der Oberleutnante z. S. Boldt und Dittmar aus dem „Allehanda“ äußert ſich in einem Artikel: Belgien am Scheide⸗ wege, Poincares Machtſtellung ſcheine erſchüttert. Belgien 85 Leipziger Unterſuchungsgefängnis iſt nunmehr endgültig auf den 10. Juli feſtgeſetzt“ ſchluſſes der letzteren aus der Regierungsmehrheit zum Rücktritt auf⸗ Die Wirtſchaſtshegemonie über den Nhein Von unſerem Mitarbeiter 100 :: Amſterdam, 20. Juni. Der frühere franzöſiſche Finanzminiſter des Kabinetts Millerand. Mitglied der Deputiertenkammer und Verwaltungsrat der„Banque de'Union Pariſienne“, Francois Marſal, beſuchte Rotter⸗ dam. den Haag, Utrecht und traf hier vor einigen Tagen ein, um ſich über die Stimmung der niederländiſchen Bankkreiſe einige perſönliche Eindrücke zu verſchaffen. Herr Marſal zählt zu den franzöſiſchen Politikern, die bereits im Jahre 1920 von der Kammertribüne herab die„Notwendigkeit der Ruhrbeſetzung“ verkündeten, und die durch verſchiedene ſeiner Vertrauensperſonen im Auslande Sondierungsverſuche machen ließen, um feſtzuſtellen, wie man dieſen Gewaltakt Frankreichs aufnehmen und welche Schlüſſe man in finan⸗ zieller Hinſichk daraus ziehen würde. In niederländiſchen Kreiſen kennt man alſo den Exminiſter genau, weiß auch, daß er mit der Ruhraktion den Gedanken eines Zwangspaktes zwiſchen der franzö⸗ ſiſchen Eiſen⸗ und der deutſchen Kohleninduſtrie verbindet. Diesmal kam Marſfal nach Holland, um das in franzöſiſchen Bankkreiſen immer ſtärker hervortretende„wirtſchaftliche Ziel“ der ökonomiſchen Los⸗ machung der Rheinprovinzen vom Reiche in unverbindlichen Geſprä⸗ chen mit hieſigen Perſönlichkeiten zu erörtern. Wie ich von unterrichteter Seite höre, gründete Marſal ſeine Ausführungen darauf, daß die„Schein⸗Internationaliſierung“ des linksrheiniſchen Eiſenbahnnetzes, das— wie er ſagte— dem Berliner Generalſtab für alle Zeiten entriſſen werden ſoll, eine tiefgreifende wirtſchaftliche und techniſche Umwälzung im Warenverkehr nach ſich ziehen werde. Wenn Frankreich die Abtrennun g des rhei⸗ niſchen Verkehrsnetzes vom Reiche, unter der bekann⸗ ten Flagge der„Sicherungsforderung“, durchſetzt, ſo wird ſich die wirtſchaftliche Lage Hollands gegenüber Deutſchland weſentlich än⸗ dern. Es wird vor Allem eine Umgeſtaltung in den direkten Han⸗ delsbejebungen zu Waſſer und zu Lande eintreten, denn mit der In⸗ ternationaliſierung des Eiſenbahnnetzes wird auch der Schiffsverkehr am Rhein, der vorläufig durch die Rheinſchiffahrtsokte feſtgelegt iſt, eine„Korrektur“ erhalten müſſen.„Die Ruhraktion wurde als großer wirtſchaftlicher Vorſtoß in öſtlicher und in nördlicher Richtung unternommen. Durch die Beſetzung des Kohlenbeckens erzwingen wi⸗ die Mitarbeit der deutſchen Zechen an unſerer Eiſeninduſtrie und kanaliſieren den Handel Deutſchlands in der Weiſe, daß wir deſſen Hauptrichtung nach dem Norden und von dort nach Ueberſee gewiſſer⸗ maßen unter unſere Kontrolle bekommen. Die holländiſchen Han⸗ delskreiſe werden alſo gut daran tun, mit uns als dem Hauptfaktor in der Entwicklung der deutſchen Außenhandelsbeziehungen zu rech⸗ nen. Wir ſind weit davon entfernt, gegenüber Holland eine nach⸗ teilige Politik zu führen. Was wir aber ſchon heute wünſchen, iſt, daß Holland den deutſchen Handelstricks(21), den deutſchen Machi⸗ nationen(?) hinſichtlich der Kapitalabwanderung einen Riegel vor⸗ ſchiebt und uns klaren Einblick in die enormen Guthaben der deut⸗ ſchen Induſtrie in Holland gewährt. Die Holländer haben ſich in die⸗ ſem Kriege gewaltig bereichert, ſie verfügen über eine glänzende Va⸗ luta. Jetzt kommt die Zeit der Reparationstilgung, der Abrechnung mit Deutſchland und mit denen, die bei der Kapitalflucht den Deut⸗ ſchen geholfen haben. Der nahe bevorſtehende Sieg Frankreichs an der Ruhr wird Holland nur dann zugute⸗ kommen, wenn es ſich den gerechten Forderungen, die wir ſtellen wer⸗ den, auch fügt. Da der Rhein für Ihr Land von vitaler Bedeutung. der Eiſenbahnverkehr des linksrheiniſchen Gebietes mit den holländi⸗ ſchen Handelsplätzen hochentwickelt iſt, ſo wird, nach Errichtung eines internationalen Regimes, die Situation Hollands eine weſentlich andere ſein als heute. Dazu kommt, daß wir dann auch in der Lage ſein werden, den Verkehr nach Antwerpen zu ſteigern, auf Koſten Rotterdams.“ In dieſem Sinne ſprach der franzöſiſche Exminiſter. Seine Worte klingen recht drohend, man glaubt aber nicht, daß England mit einer ſolchen Alleinherrſchaft Frankreichs am Rhein einverſtanden ſein wird. Londoner Berichte gehen dahin, daß die franzöſiſchen Pläne in leitenden britiſchen Handelskreiſen entſchieden zurückgewie⸗ ſen werden Man hält es daher fürs Beſte, vorerſt den Gang der Unterhandfungen abzuwarten. Die Richtlinien der franzö⸗ ſiſchen„Sicherungspolitiker“ nung hieſiger Handelskreiſe, als Beſtrebungen einer Wirt⸗ ſchaftshegemonie am Rhein von Straßburg bis Rotterdam. Gegen dieſe Beſtrebungen wird aber En a land Front machen. Der britiſche Handel drängt die Regierung ſchon des⸗ halb zur Klärung der Reparationsfrage, weil er die Nachteile, die ihm aus der Vernichtung deutſcher Kaufkraft erwachſen, nicht länger ertragen kann. Frankreich bereichert ſich durch ſeine Gewaltpolitik am Rhein, während England die Vorzeichen einer ſchweren Handels⸗ kriſis bereits auftauchen ſieht. Hollan deſtellt ſich, als ein in Mit⸗ leidenſchaft gezogenes Land, auf die Seite Englands. Herr Marſal konnte ſich über dieſe Auffaſſung hieſiger Kreiſe unterrichten. Der Fall Görges vor dem Neviſionsgericht »In dem Reviſionsverfahren wegen der Verurteilung Goerges zum Tode machte Rechtsanwalt Grimm aus Eſſen gegen die Gültigkeit des Verfahrens geltend, das Gericht in Mainz ſei für einen preußiſchen Staatsangehörigen nicht zuſtän dig geweſen. Die Verordnung über die Beſtrafung von Sabotagsakten ſei rechts⸗ ungültig. Die Frage nach mildernden Umſtänden ſei im Urteil unberückſichtigt geblieben. Das Urteil erwähne nichts über die Ver⸗ nehmung von drei Zeugen. Die Rheinlandskommiſſion ſei bei dem weſen. Vor der Verkündung des Urteilsſpruches anwalt Dr. Grimm, daß er glaube, im Namen der Mehrzahl des deubſchen Volkes zu ſprechen, wenn er alke Sabotageakte verurteile und zwar deswegen, weil ſie zweck⸗ und ſinnlos ſeien und den paſſiven Abwehrkampf des deutſchen Volkes kompromittierten. Aber er habe in vollem Umfange dafür Verſtändnis, daß ehrenvolle Männer angeſichts der Notlage ihres Vaterlandes ſich zu ſolchen Taten hinreißen ließen, und er ſei über⸗ zeugt, daß dieſe Leute auch die Achtung der Gegner verdienten. Der Vertreter der Anklage erwiderte, er bedaure, daß ein Mann wie Goerges, der ein tüchtiger Soldat geweſen ſei, ſich zu ſolchen Taren habe hinreißen laſſen, aber maßgebend bleibe, daß es ſich um ein Verbrechen handle. 5 erklärte Rechts⸗ * Vor demſelben Gericht wurde heute die Reviſion, die wider das gegen den Betriebsrat Müller von den Kruppſchen Werken * verworfen. Schließlich wurde vor dem Reviſionsgericht das Urteil, das n den Chefredakteur Renner vom„Märkiſchen Sprecher“ in Bochum gefällt worden iſt(zwei Jahre Gefängnis, 5 Millionen Mark Geldſtrafe) wieder aufgehoben urd an das Gericht in Düſſeldorf zurückgewieſen. enthüllen ſich, nach Mei⸗ Erlaß der Verordnung über Sabotageakte nicht richtig beſetzt ge⸗ ergangene Urteil von 9 Monaten Gefängnis eingelegt worden war, 2. Seite. Nr. 281 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 22. Zuni 192 Die Lage im Kuhrgebiet Die Cebensmittelverſorgung 8 Ab 21. Juni iſt die Aufgabe von Lebensmittelſen⸗ dungen nach allen Statianen des Ruhrgebtets ohne Ein⸗ ſchränk üng efreigegeben worden. Soweit die Lebensmittet⸗ ſendungen für ſtillgelegte oder nicht mehr erreichbare Bahnhöfe des Vegirks Eſſen beſtimmt ſind, werden ſie den von der Eiſenbahn⸗ varwaltung beſtimmten Erſatzbahnhöfen zugeleitet und von dort Beförderungsmitteln ihren Beſtimmungsorten zu⸗ geführt. 5 Der Warenverkehr nach dem Kuhrgebiet Der Oberkommandierende der franzöſiſchen Truppen hat, nach einer Havasmeldung aus Düſſeldorf, eine Ordonnanz erlaſſen, der⸗ zufolge der Eingang von Waren aus dem nichtbeſetzten Deutſchland nach dem beſetzten Deutſchland über die Oſtgrenze des beſetzten Ruhrgebiets abhängig gemacht werde von einer Ein⸗ fuhrbewilligung der Interalliierten Kontroll⸗ bo mmi ſſion. Dieſe Verordnung bezieht ſich nicht auf Waren, die ach dem belgiſch⸗franzöſiſchen Zolltarif Zollfreiheit genießen, noch Cuf Grubenholz. Die aus dem Ausland in das Ruhrgcbiet einge⸗ führten Waren unterſtehen auch ferner den bereits erlaſſenen Or⸗ dennanzen. Die Waren, die aus dem nichtbeſetzten Deutſchland kom⸗ en und deren Einfuhr einer Genehmigung unterliegen, haben einen proviſoriſchen auf 25 feſtgeſetzten Betrag von den durch den ſranzöſiſch⸗belgiſchen Zolltarif feſtgeſetzten Sätzen zu zahlen. Die Zahlung dieſes Zolles muß bei Erteilung der Einfuhrgenehmigung orfolgen. Räumung von Bahnhöfen Der Stadt Hattingen wurde von der Beſatzungsbehörde zer Schlüſſel zum Hattinger Pahnhof überreicht, obwohl ſich die Stadt erte, ihre Unterſchrift unter die Freigabe des Bahnhofes zu gen. Es ſei alſo wohl mit einer Wiederaufnahme des Betriebs rechnen. Die Bahnhöfe Plankenſtein. Herwede und Bommern ind ebenfalls geräumt worden. „Beſchlagnahmte“ Milliarden In Rauxel beſchlagnahmten die Franzoſen bei der Reichs⸗ anknebenſtelle 7 560 000 Mark. In Lünen iſt eine Kompagnie Infanterie und eine Schwadron Kavallerie eingerückt, um die der Stadt auferlegte Kontribution von 50 Millionen Mark einzu⸗ zeiben. Auf dem Bahnhof Dortmund Süd ſind den Franzoſen 25 Lokomotiven in die Hände gefallen. Ueber den letzten franzöſiſchen„Beſuch“ in der Reichsbank⸗ hauptſtelle in Dortmund, erhalten wir von zuſtändiger Stelle folgende Einzelheiten: Die franzöſiſchen Truppen, die unter Führung von franzöſiſchen Zipilbeamten dort frühmorgens die Reichsbankhauptſtelle beſetzten, nahmen aus den Treſors ungefähr 32 Milliarden Mark fort, womit die Geſamtſumme der bder der Reichsbank beſchlagnahmten Papiergeldbeträge auf rund 18 0 Milliaeden Mark geſtiegen iſt. Aber damit nicht genug, ſie ſchritten auch zu einer erneuten Fälſchung von Reichs⸗ banknoten. Die Reichsbank läßt in Dortmund wie in Mühl⸗ heim⸗Ruhr Noten unter Zuhilfenahme von privaten Druckereien herſtellen. Durch die bekannten Vorgänge in. Mühlheim gewarnr, hatte ſie jetzt angeordnet, daß die Notenbogen in der Druckerei nicht völlig fertig gedruckt werden. Die Nummerierung der Bogen und die Zerſchneidung zu Notenformularen erfolgt in einem beſonders hergerichteten Raum der Reichsbankhauptſtelle ſelbſt. In dieſen Raum drangen die Franzoſen ein und zwangen die daſelbſt beſchäf⸗ tigten Arbeiter, unvollſtändig bedruckte über den Geſamtbetrag von 1090 Millionen lautende Bogen zu nummerieren und zu ſchneiden. Natürlich ſind dieſe Formulare keine gültigen Banknoten, da ſie nicht für Rechnung der Reichsbank fertig ge⸗ ſtellt, und nicht von ihr in Betrieb gegeben worden ſind. Leider laſſen ſich dieſe Fälſchungen aber von echten Noten nicht unter⸗ ſcheiden. Barbariſches Verhalten Ueber die Greuelſzenen, die ſich bei der Ausweiſung der Eiſenbahner aus Gerolſtein zugetragen haben, werden folgende Einzelheiten gemeldet: U. a. wurde eine Frau mit 10 kleinen Kin⸗ dern ausgewieſen, eine andere, die drei Tage vorher niedergekom⸗ men war, eine dritte, die vier Tage vorher Zwillinge geboren hatte Die Menge harrte in ſtrömendem Regen auf den Abtransport. Wer nicht ſchnell genug den Anordnungen der entmenſchten Peiniger nach⸗ kam, wurde mit dem Gewehrkolben bearbeitet. Die Geiſtlichen belder Konfeſſionen hatten ſich auf dem Bahnhof eingeſunden und ſpendeten den verzweifelten Frauen und Kindern Troſt. Der erſte Transport geht über Trier und Koblenz. Auf der ganzen Fahrt die bis Montag dauerte, durfte niemand den Wagen verlaſſen, nicht einmal um Waſſer zu holen. Erſt in Koblenz wagten es einige Shwarze, menſchlicher als die weißen Soldaten, Waſſer an den Zug zu bringen. Infolge des Genuſſes der kalten und zumteil ſauer ge⸗ wordenen Milch erkrankten viele kleine Kinder und mußten bes der Ankunft in Fulda dort zurückbleiben. Die Erwachſenen er⸗ hielten erſt*m Montag die erſte warme Mahlzeit. Außerbetriebſetzung von Hochöfen Das Eiſen⸗ und Stahlwerk Höſch bei Dortmund mußte eigen Hochofen ſtillſetzen, wei ldie Koksvorräte zur Neige gehen. Aus demſelben Grund, beſonders wegen zu geringer Kalk⸗ zuführ, werden in den nächſten Tagen das Thomas⸗ und das Mar⸗ tinswerk außer Betrieb geſetzt werden.— Die Zeche Oeſpel bei Witten hat ihre Koksöfen außer Betrieb geſetzt. Dadurch erhält die Stadt kein Gas mehr. BZeitunsgverleger beim Reichspoſtminiſter wird die Poſt⸗ Erſchießung zweier belgiſcher Poſten An der Lippebrücke bei Marl nördlich von Recklinghauſen, die im Norden des Einbruchsgebiets den Uebergang zum unbeſetzten Deutſchland bildet, ſind ani Donnerstag früh zwei b elgiſche Soldaten erſchoſſen und ein dritter ſchwer verletzt worden. Die Täter ſind entkommen. Ueber Marl iſt der ſchärfſte Be⸗ lagerungszuſtand verhängt. Eine Anzahl Geiſeln iſt verhaftet worden. Ein 19jähriges Mädchen iſt von einem belgiſchen Soldaten vergewaltigt worden. ſchärfte Belagerungszuſtand iſt aufgehoben worden. In Gelſenkirchen wird im Einverſtändnis mit den zu⸗ ſtändigen Regierungsſtellen eine blaue Poli zei organiſiert, an deren Spitze der Oberbürgermeiſter tritt. Die Namenliſte der neuen Polizei, die in der nächſten Woche in Tätigkeit tritt, unterliegt der Kontrolle der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde. Abgelehntes Anſinnen Die Betriebsräte der Möllerſchächte lehnten eine fran⸗ zöſiſche Aufforderung, die Anſprüche der Belegſchaften auf Deputat⸗ lohle der Beſatzungsbehörde zu überbringen und um Erteilung des Paſſierſcheins für die angeforderten Mengen nachzuſuchen, ab. Sie erklärten, daß die Deputatkohle ein Teil des Lohnes ſei und daß ſie die Einholung einer Genehmigung nicht nötig hätten. Dies würden ſie auch bei deutſchen Behörden nicht tun. Die Franzoſen erklärten darauf, daß die Betriebsräte bei Aufrechterhaltung ihres Standpunkts verhaftelt würden. Im anderen Falle aber würden ſie in nächſter Zeit zu Direktoren der Zechen unter Oberaufſicht franzöſiſcher Ingenjieute ernannt werden Auch dieſes Anerbieten wurde abgelehnt. Zurzeit wird mit den Belegſchaften verhandelt. Eiſenbahnunfälle. Auf der Strecke DortmundMengede ſtießen zwei Eiſenbahntransporte zuſammen.—8 Wagen wurden beſchädigt. Die Strecke iſt vorläufig geſperrt.— Bei der Abfuhr von Vorräten von der Zeche Lothringen bei Gerthe ereignete ſich ein Eiſen⸗ bahnunfall. Ein Zug mit etwa 50 Wagen ſtieß mit einem Güterzug zuſammen. Zwei Wagen wurden ineinandergeſchoben und zertrümmert. Mehrere Wagen und die Lokomotive entgleiſten. Das Perſonal der Lokomotive rettete ſich durch Abſpringen. Der Ma⸗ terialſchaden iſt bedeutend. Beſuch im Ruhrgebiet Nach Londoner Nachrichten ſollen Führer der engliſchen Ar beiterpartei eine Reiſe nach dem Ruhrgebiet unternehmen. Sie wollen nach ihrer Reiſe einen offiziellen Bericht über die Lage erſtatten. Der Papſt und die Ruhrfrage Aus dem Vatikan naheſtehenden Kreiſen wird gemeldet, der Papſt ſei durch die Polemik des deutſchen und franzöſiſchen Epis⸗ kopats ktief verſtimmt. Er werde in Form eines Schreibens, das ſchon ferticgeſtellt ſei, dieſer Tage ein öffentliches Dokument übet die Ruhrfrage erlaſſen. Wenn dieſe Nachricht wahr iſt, wäre es das erſte Mal, daß der Papſt direkt in die Ruhrfrage ein⸗ ariffe, über die er durch Monſignore Teſta, der wieder im Ruhr⸗ gebiet eingetroffen iſt, eingehend unterrichtet iſt. Warnung vor Sabotageakten Der heſſiſche Miniſter des Innern erlößt folgende Mahnung: Die heſſiſche Regierung ſieht ſich veranlaßt, im Intereſſe Deutſch⸗ lands alle Bewohner des Rheinlandes vor Sabotageakten auf das ernſteſte zu warnen. Jeder Sabotageakt, möge er auch aus rein idealen Gründen erfolgen, iſt ein Vergehen gegen Geſetze, die in allen Staaten gelten, und iſt ein Hemmnis für die vom Reiche eingeleiteten Schritte zur Erlöſung Deutſchlands. gez. v. Brentand. Achktägige Verkehrsſperre über Pirmaſens. Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde hat über die Stadt Pirma⸗ ſens eine achttägige Verkehrsſperre von abends 9 Uhr bis morgens 5 Uhr verhängt, weil auf der Straße Bibermühle⸗Pir⸗ maſens angeblich Steine auf die Eiſenbahnſchienen gelegt worden ſind. Ausgenommen von der Verordnung ſind lediglich Aerzte und Hebammen. Deutſches Reich Die Frage der wertbeſtändigen Cöhne iſt innerhalb der freien Gewerkſchaften ſoweit geklärt worden, daß in der für heute anberaumten Tagung der zentralen Arbeitsgemeinſchaft das Problem mit den Arbeitgebern erörtert werden wird. Die Gewerkſchaftsvertreter wollen in dieſer Sitzung ihre Vorſchläge bekanntgeben, die ſie anfangs nächſter Woche dem Arbeitsminiſterium vorlegen werden. Die Reichspoſt und der Juli-preis der Zeitungen Die kataſtrophale Markentwertung hat zur Folge, daß auch der Juli⸗Preis der Zeitungen erhöht werden muß. Auf Vorſtellung der berwaltung ſelbſt die angemeldeten Juli⸗Abonnementspreiſe mit einer entſprechenden Erhöhung einziehen oder, wenn das Juli⸗ Abonnement bereits gezahlt iſt, dieſe Erhöhung nachfordern. Bisher hatte die Poſt aus formalen Gründen es abgelehnt, das Einziehen ſolcher nachträglicher Erhöhungen zu übernehmen, diesmal aber hat ſie ſich unter dem Eindruck der außerordentlichen, ſeit der An⸗ meldung des⸗- Juli⸗Preiſes eingetretenen Geldentwertung damit ein⸗ verſtanden erklärt, den angemeldeten Abonnementspreis und die Erhöhung einzuziehen. Der ſeit Wochen über Recklinghauſen beſtehende ver⸗ *Religionsgemeinſchaft und Schulverwaltung. Der Bildungs⸗ ausſchuß des Reichstags hat gegen die Stimmen der Soslaldem. kraten und bei Stimmenthaltung der Demokraten einen Antrag Deutſchen Volkspartei, der Zentrumspartei und der Bayeriſchen Volkspartei angenommen, wonach in den örtlichen Schulverwalkur gen(Schuldeputationen, Schulpflegeſchaften, Schulvorſtänden) Ver⸗ kreter der Religionsgemeinſchaften für die innerhalb der Gemein! den Bekenntnisſchulen beſtehen, Sitz und Stimme haben ſollen. * Die Ruſſenſtadt Berlin. In Berlin ſoll eine neue ruſſiſ che Tageszeitung„Berlinskija Nowoski“, noch vor Ende dieſes Monats erſcheinen, damit dürfte dann Berlin 6 oder 7 ruſſiſche Tages⸗ zeitungen haben. *Eine feiſte Ente. Die Zeitungsmeldung, als habe Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Hermes an einer Verſammlung rheiniſcher Zantrums⸗ leute in Köln teilgenommen, die ſich angeblich mit der Frage der Er⸗ richtung einer Rheiniſchen Republik befaßt haben ſoll, wird nunmehr auch amtlich als völlig aus der Luft gegriffen be⸗ zeichnet. * Gedenktafelenthüllung im Auswärktigen Amt. Im Auswärtigen Am fand die feierliche Enthüllung einer Gedenktafel für 50 im Kriege gefallene Mitglieder des Auswärtigen Amts ſtatt⸗ Außer den Angehörigen der Gefallenen nahm auch Reichsaußen⸗ minfſter von Roſenberg an der Feier teil und hielt eine herz⸗ liche Gedenkrede für die Gefallenen. —— Baodiſche Politik Das badiſche Zentrum gegen den Kulturkampf in Sachſen Die badiſche Zentrumspartei hat laut„Bad. Beob.“ in der letzten Sitzung ihres Vorſtandes im Anſchluß an einen Bericht über das Vorgehen der ſächſiſchen Regierung in der Schulfrage eine Entſchließung angenommen, in der die Entrüſtung ausgeſpro⸗ chen wird über die kulturkämpferiſchen Maßnahmen der fächſiſchen Regierung gegen die Einrichtungen der katholiſchen Schulen in ihrem Staate. Das Vorgehen der fächſiſchen Regierung zur gegen⸗ wärtigen Stunde, in der Hunderttauſende treuer Katholiken den leidensreichen Abwehrkampf für das Vaterland im Weſten führen, wird als unbegreifliche Verletzung deſſen begzeichnet, was dem Vaterlande in ſchwerſter Zeit auch von Sachſen geſchuldet werde. Der Zentrumsfraktion im Reichstag wird der Dank aus⸗ geſprochen, daß ſie ſich der Verfolgten in Sachſen angenommen hat und es wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die Reichs⸗ regierung den verfaſſungsmäßigen Schutz den Katholiken Sachſens nicht verſage. Zum Schluß wird erklärt, daß das badiſche Zentrum bei dem aufgezwungenen Abwehrkampf hinter der fraktion und hinter den Verfolgten in Sachſen ſtehe. Auslanòsrundſchau Sur Erſchießung des Schweizer Schlee. Wie die Schweizer Depeſchenagentur meldet, iſt in Bern ein Bericht des ſchweizeriſchen Konſuls in Düſſeldorf über die Erſchießung des Schweizers Schlee in Dortmund beim politiſchen Departement eingetroffen. Das poli⸗ tiſche Departement iſt bei der franzöſiſchen Regierung durch Ver⸗ mittlug der Geſandtſchaft in Paris vorſtellig geworden. Es hat eine ſtrenge Unterſuchung verlangt und Schadenerſaß⸗ forderungen geſtellt. Politiſche Roheit. Bei der Enthüllung der Tafel zu Ehren des ermordeten Staatspräſidenten Naturowitz in Warſchau legten nur zwei Sejmgruppen, die Befreiungspartei und die Dombskigruppe der Volkspartei, einen Kranz nieder. Die Regierung hatte es nicht für nötig gefunden, ihrerſeits den ermordeten höchſten Be⸗ amten des Staates irgendwie zu ehren, weil er ihr politiſcher Gegner war. empört. *Das Räuberunweſen in Ching. Das diplomatiſche Korps bal in Zuſammenarbeit mit den beteiligten Regierungen Pläne erwoge die dem Räuberunweſen in China ein Ende machen ſolle um dadurch die den Ausländern und den ausländiſchen Belangen i China drohenden Gefahren zu beſeitigen. Einer der erörterten Pläne ſieht die Errichtung einer chineſiſchen Gendarmerie unter dem Kommands alliierter und amerikaniſcher Offiziere vor. Letzte Meloͤungen Rom, 22. Juni. Im Aetnagebiet ſcheint die Gefahr nach⸗ gelaſſen zu haben. Man hofft, daß das Linguagloſſa⸗Gebiet gerettet wird. Die italieniſche Regierung hat erklärt, daß ſie die Auslands⸗ ſpenden für die Opfer des Aetnaausbruches ablehnen müſſe. Italien werde für die Schäden des Ausbruchs allein aufkommen. Rom, 22. Juni. Lavamaſſen haben bei ihrem Vordringen eine Reihe weiterer ländlicher Ortſchaften unter ſich begraben. Der König iſt in dem gefährdeten Gebiet eingetroffen und hat den vom Aus⸗ bruch des Aetna betroffenen Ortſchaften einen Beſuch abgeſtattet⸗ Die Bevölkerung, der er Mut zuſprach, bereitete ihm Huldigungen. Abends reiſte der Köng wieder nach Rom; er hat für die Geſchädig⸗ ten 50 000 Lire geſtiftet. Paris, 22. Juni. Nach einer Havasmeldung aus Bukareſt hat der rumäniſche Finanzminiſter eine Reiſe nach Paris, London un Rom angetreten, die ihm Gelegenheit geben ſoll, die rumäniſchen Reparationsforderungen auseinanderzuſetzen und die in Spa feſt⸗ geſetzten Summen für Rumänien zu verlangen. — Der Schmerz iſt der große Lehrer der Menſchen. Unter ſeinem Hauche entfalten ſich die Seelen. M. v. Ebner⸗Eſchenbach. * Naturwiſſenſchaftliche Runoſchau Aus der Geſchichte der Aetna⸗Ausbrüche Das„alte wunderbare Ungetüm“, wie bereits Sueton den Actna nannte, zeigt wieder einmal ſeine Kraft in den heftigen Aus⸗ brüchen, die in Catania und der übrigen Umgegend des Berges eine ſurchtbare Panik entfeſſelt haben. Dieſer gewaltigſte unter den europäiſchen Vulkanen, der Berg, der nach Arioſt„mit ſeinem Feuer die Nacht zum Tage, den Tag mit ſeinem Kauche dunkel macht“, hat die Menſchheit ſtets mit einem ehrfürchtigen Staunen erfüllt. Die Alten nannten ihn„Pfeiler des Himmels“ oder „Schlüſſel der Erde“. In der geſchichtlichen Zeit hat der Aetna nie lange Ruhe gegeben, und faſt jedes Jahrzehnt ſieht einen oder mehrere größere Eruptionen. Der älteſte bekannte Ausbruch ereignete ſich um das Jahr 693 ſeite. Die letzte vor der ſetzigen Kataſtrophe von 1910 ſchleuderte v. Chr. Eine ſchöne Sage, die ſich bis auf den heutigen Tag in einen Monat lang gewaltige Lavamaſſen aus dem Innern des Sizilien lebendig erhalten hat, iſt mit dieſer Kataſtrophe verbunden. Verges. Zwei Brüder retteten ihre alten Eltern auf ihren Schultern vor dem Lavaſtrom, und dieſer wich vor den frommen Söhnen zurück und verſchonte ſie. Der Mythus berichtete, daß die Rieſen Enieladus und Typhon hier lebendig begraben ſeien und durch ihre gewaltigen Anſtrengungen die Erde erſchütterten; hier ſollten Vulkan und die Zyklopen dem Jupiter die Blitze ſchmieden. Von dem durch Hölder⸗ lins Werk verewigten Philoſophen Empedokles berichtete ſpäter die Sage, daß er ſich in den Krater des Aetna Velicdt habe, um das Ge⸗ heimnis des Erdinnern zu ergründen. Verſchiedene antike Städte wurden durch dieſen gefährlichen Nachbar vernichtet, ſo Naxos, Hybla u. a. Auch im Mittelalter verknüpften ſich bald Sagen mit dem Berg, von dem der Kardinal Bembo in ſeinem 1495 geſchrie⸗ benen Dialog über den Aetna ſagt:„Unvermählt t er, keines anderen Berges Bund ſeiner wert achtend, und hält ſich unberührt in den eigenen Grenzen.“ In der Tat, wie eine Säule, die den Himmel trägt, erhebt ſich der Aetna über alle anderen Gipfel der krinakriſchen Gebirge um Tauſende von Fuß; die anderen Berge ſcheinen in Ehrfurcht rings um ſeine kreisförmige Baſis zurückzu⸗ weichen.— 8 Im Jahre 253 n. Chr. erelgnete ſich in den Tagen, da die heilige Agathe in Catania den Märtyrertod erlitt, ein gewaltiger Ausbruch, der die Mauern der Stadt erreichte. Seitdem gilt der im Don von Catania aufbewahrte Schleier der Heiligen für ein wun⸗ dieſen Schleier an die bedrohten Orte. Erdbeben regiſtriert habe. Die es ſich, daß ſie nach ihren Regiſtrierungen ein Fernbeben oder ein Nahbeben feſtſtellen kann? i ruhen auf der Wellenwirkung, die von dem Herd der Erderſchütte⸗ rung ausgehen. Dieſe Wellen liefern ein ganz verſchiedenes Bild, je nachdem das Erdbeben ein Ortsbeben, ein Nahbeben oder ein und bei vielen ſpäteren Ausbrüchen ſandten die Biſchöfe von Catania Aber durch das ganze Mit⸗ telalter hin wütete der Aetna, zerſtörte beſonders in den Jahren. 1329, 1536 und 1669 valle umliegenden Ortſchaften. Als die ſchrecklichſte Kataſtrophe ſeit dem Altertum gilt die des Jahres 1669. Die Monti Roſſi, das Zwillingspaar roter Aſchen⸗ kegel, das allen Beſuchern des Aetna wohlbekannt iſt, wurden bef dieſer Eruption in wenigen Tagen aufgeſchüttet. Aus der gewalti⸗ gen Spalte, auf der die Kegel ſich aufbauten, ergoß ſich die Lava, zerſtörte 14 Ortſchaften und erreichte die Mauern von Catania. In mehrtägigem Kampf überwältigte der Glutſtrom die Umwallung und drang in die Stadt ein, deren ganzer ſüdlicher Teil vernichtet wurde. Die Lava wälzte ſich bis in den Hafen und füllte dieſen 1000 Meter weit ins Meer hinein aus; ein neuer Stadtteil ſteht heute auf dieſem Lavagrund, zwiſchen dem alten Kaſtell Urſino, das noch heute bis zum erſten Stockwerk im Lavaſtrom ſteckt, um dem Meere. Der größte Ausbruch des 19. Jahrhunderts war der von 1852. Die Lavamaſſen, die damals die Valle del Bove überſtrömten, wären allein hinreichend geweſen, daraus zweimal den Veſup auf⸗ zubauen. Der letzte große Ausbruch auf der Nordoſtſeite geſchah 1865; ſeitdem ereigneten ſich alle großen Eruptionen auf der Süd⸗ Rah⸗ und Fernwirkungen des Eroͤbebens Vor kurzem hat ein kataſtrophales Erdbeben in Perſien ſtatt⸗ gefunden, über das erſt lange nachher mehrere Mitteilungen aus Teheran zu uns gelangt ſind. Ehe ſie bei uns eintrafen, lag bereits die Nachricht vor, daß dieſe oder jene Erdbebonwarte ein ſchweres eldung von Einzelheit n brachte dann die In manchen Fällen bleibt dieſe Beſtätigung aus. Es handelt ſich dann um ſolche Erderſchütterungeg, die irgendwo auf der Erdoberfläche ſtattfinden, ohne von menſchlichen Augen beobachtet zu werden. In allen Fällen aber iſt die Erd⸗ bebenwarte ein ganz zuverläſſiger Zeuge für ſolche Erſchütterungen, mögen ſie auch in noch ſo großer Entfernung ſich ereignen und mögen ihre Spuren dem menſchlichen Auge bemerkbar werden oder nicht. ie erklärt ſich die Fähigkeit der Erdbebenwarte, auf weite Entfernungen hin, Erderſchütterungen feſtzuſtellen? Wie erklärt Wir in einem Artikel des „Kosmos“ von Lützelburger darüber nähere Aufſchlüſſe. Die Regiſtrierungen der Erdbebenwarden be⸗ der ſiges Mittel um der drohenden Lava Stillſtand zu gebieten. ſcheinungsform iſt ſich die Wiſſenſchaft noch nicht in allen Eingel, heiten klar. Jedoch ſtehen die Hauptzüge feſt. Das Erdbeben ruht auf einer plötzlichen Verſchiebung der Gleichgewichtslage in de Schichtung der Erdrinde. Dieſe Störung erfolgt durch einen Stoß, der ſich in einzelnen Erſchütterungswellen bis Zur Erdoberfläch fortpflanzt. Dieſe Wellen verlaufen etwa ebenſo wie die Kreiſe die auf der Waſſeroberfläche entſtehen, wenn ein feſter Gegenſtand in das Waſſer geworſen wird. Senkrecht über dem Erſchütterung? zentrum treffen dieſe Wellen zuerſt an die Erdoberfläche. Sie W urſachen hier ein heftiges Beben, das je nach der Stärke des Stoß. ſeine verhängnisvollen Wirkungen ausübt. Seitwärts von dieſe die von dem Erſchütterungszentrum ausgehen, die Oberkläche wuh, mehr ſenkrecht von unten. Sie werden infolgedeſſen in 5 ſchwächter Form verſpürt. Der eben geſchilderte Vorgang ce 6s, daß ein Ortsbeben bei der Regſſtrierung durch den Appaen einer Erdbebenwarte ein Bild hinterläßt, das ſofort nuit der größten Schwingung einſetzt und allmählich abflaut. Bilder dieſer Art din alſo mib aller Sicherheit darauf hin, daß das Erdbeben im nächſt⸗ Bereich der Erdbebenwarte ſtattgefunden hat. Bei dem Na h⸗ u 55 Fernbeben iſt das regiſtrierte Bild ein anderes. Es beginn nicht mit dem größten Schwingungsumfang, ſondern es gehen dem Nahbeben ein geringerer und bei dem Fernbeben zwei gering Vorſtöße vorher. Wie erklärt ſich dieſes Bild? zeſen Die Wiſſenſchaft iſt hier zum Teil auf Vermutungen angewief nd Sicher aber iſt, daß das verſchiedenartige Bild, das ein Nah⸗ u. 4. ein Fernbeben auf dem Regiſtrierapparad der Erdbebenwarte zuru läßt, auf verſchiedenartige Schwingungen zurückgeht, die verſchiedenen Zeiten an den Standort der Erdbebenwan anlangen, und zwar in verſchiedener Stärke. Man an, daß ſich von dem Erſchütterungszentrum gewiſſermaßen 55 durch das Erdinnere hindurch Erſchültterungsſtöge fortpflanzen ein⸗ 0 eim ſolcher Stoß an dem Standort der Erdbebenwarte ſten trifft. Dieſe Wellenwirkung hinterläßt offenbar das Bild des er 5 Vorſtoßes. Von dem Erſchütterungszentrum gehen, wie oean ehe ſagt, Erſchütterungswellen aus, die nicht nur kedober⸗ ber dem Zentrum, ſondern auch ſeitlich davon an die Erde fläche gelangen. Von hier brechen ſich dieſe Wellen, wie ma⸗ langt nimmt, unter der Erdoberfläche weiter und auf dieſe Weiſe genen⸗ bis tun ̃F Fernbebenwarte N wirkung, die das d des iten Vorſtoßes hinterläßt. ng dritte Wellenbewegung pitang ſch von dem Orte des Erdbeben ere t an der Oberfläche der Erde ſort und ſie krifft offenbar, dr ee—1 8 aak⸗ 92 mit ſtarkgas ſten Gewalt als die Daraus ergibt ſich da geglen⸗ Bild des Hauptſtoßes. dem Nahbeben fallen die beiden bar Fernbeben iſt. Ueber die Gründe dieſer verſchiedenartigen Er⸗ rrr wirkungen, die ſich auf größere Entfernungen geſondert bemerk machen zu einem Stoß zuſommen * 4 1 4 — 2 Reichstags⸗ e 2 22 2 In liberalen Kreiſen iſt man über dieſe Taktloſigkeit :N —— S Stelle, an der der Hauptſtoß verſpürt wird, treffen die Staßwellen 5. )er en n⸗ in⸗ en. its 5⸗ 15 15⸗ er⸗ rd e⸗ en tl. n⸗ 3 t e 0* ⸗ „ . reitag, den 22. Juni 1923 Mannheimer General-Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) Nr. 281 3. Seite. * Städtiſche Nachrichten Aus der Staotratsſitzung vom 21. Juni 1923 Die Steigerung der Kohlenpreiſe, der Löhne und der ſonſtigen Unkoſten in den letzten Wochen macht eine abermalige Erhöhung es Preiſes für Markenbrot notwendig. Es koſten nun⸗ mehr ab Samstag, den 23. Juni 1923 ein 1 500 Gr. Brot 2350 Mk. ein 750 Gr. Brot 1200 Mk. ein 100 Gr. Brot 190 Mk. „Für das Brot, das auf die Marken 41 und 42 bezogen wird, iſt sfort der neue Preis zu bezahlen. Meldepflicht der Arbeitgeber bei Streiks und Ausſperrungen Amtlich wird uns gemeldet: Die Reichsarbeitsverwaltung hat zor kurzem aufgrund des§ 42 Abſatz 1 des Arbeitsnachweisgeſetzes Vorſchriften über Meldungen bei Streiks und Ausſperrungen erlaſſen. Darnach ſind⸗ alle Arbeitgeber ohne Rückſicht darauf, ob hre Betriebe gewerblicher oder nichtgewerblicher Art ſind oder ob s ſich um Privatunternehmer, öffentliche Körperſchaften oder Be⸗ zördem handelt, zu folgenden Meldungen verpflichtet: Bricht in einem Betrieb ein Ausſtand aus oder wird eine Aus⸗ perrung vorgenommen, ſo muß der Arbeitgeber dem zuſtändigen Arbeitsnachweis(Arbeitsamt) unverzüglich und in doppelter Fer⸗ igung Meldung erſtatten(Ausbruchsmeldung). Dieſe Meldung ſoll änthalten: Name(Firma) des Arbeitgebers, genaue Bezeichnung des betroffenen Betriebs; Beginm des Ausſtands oder der Aus⸗ perrung; Geſamtzahl der in dem Betrieb überhaupt beſchäftigten Arbeitnehmer; Zahl der ausſtändigen oder ausgeſperrten Arbeit⸗ zehmer(ieweils Arbeiter und Angeſtellte getrennt). Bezieht ſich zer Ausſtand oder die Ausſperrung nur auf einzelne Berufsgruppen der Betriebsteile, ſo hat die Meldung die Geſamtzahl der in Neſen Betriebsteilen beſchäftigten Arbeitnehmer zu enthalten. Wird von einer öffentlichen Berufsvertretung oder wirtſchaft⸗ ichen Vereinigung eine Sammelmeldung über eine Ausſtand⸗ oder Ausſperrungsbewegung erſtattet, ſo ſind die in der Sammelmeldung zufgeführten Arbeitgeber von der beſonderen Meldepflicht befreit ofern die Sammelmeldung in jeder Beziehung den erwähnten Meldebedingungem entſpricht. Ueber alle wichtigen Veränderungen in der Ausſtands⸗ oder Ausſperrungsbewegung muß dem zuſtändigen Arbeitsamt berichtet werden; dieſe Zwiſchenmeldung ſoll nach Form und Inhalt der erſten(Ausbruchs⸗⸗Meldung entſprechen. Ebenſo iſt von der Be⸗ endigung des Ausſtandes bezw. der Ausſperrung unverzüglich Mel⸗ dung zu erſtatten(Schlußmeldung). Für alle dieſe Meldungen erhalten die Arbeitgeber Vordrucke bei den Arbeitsnachweiſen. Von dieſen Meldungen muß die Verpflichtung der Arbeitgeber jur ſtatöſtiſchen Berichterſtattung nach Beendigung von Ausſtänden oder Ausſperrungem unterſchieden werden. Auf dieſe Statiſtik, für die ebenfalls entſprechende Vordrucke bei den Arbeits⸗ ämtern zu erhalten ſind, finden die Beſtimmungen für die Meldungen inmgemäß Anwendung. Ausgabe von RKeichsbanknolen zu 10 000 Mk. vom 19. Januar 4922. In den nächſten Tagen wird eine 3. Ausgabe der Reichsbank⸗ zoten zu 10 000 Mark in den Verkehr gebracht werden. Die Noten ſind 10055 180 mm groß und auf weißem Papier gedruckt, das bei der Durchſicht ein über die ganze Fläche laufendes Waſſerzeichen Vierpaßmuſter) zeigt. Das Druckbild der Vorderſeite wird zurch einen bläulichen Zierrand in drei Felder aufgeteilt. Das größte äber die Mitte reichende Feld iſt dunkel olivgelb. In der Mitte des Feldes beſindet ſich die hell erſcheinende Wertzahl„10 000“. Oben ſteht in rotbrauner Farbe die Reihenbezeichnung und Nummer. 150 Zwiſchen zwei von Linienwerk umrandeten blauſchwarzen Kontroll⸗ fempeln iſt die Inſchrift: Reichsbankdirektorium& 10 000 X. Dann olgen die Unterſchriften. Im rechten oberen Felde befindet ſich ein Dürerſcher Männerkopf in olivgrauer Farbe. Das untere Feld füllt ein reichverarbeitetes, mehrfarbiges Linienmuſter von eirunder Form mit ſtrahliger Verbindung zum Rande. Das Muſter entwickelt ich um die dunkel gedruckte Wertzahl 10 000 und ſpielt in den Farben olivgelb, grau und blau. Das in olivgrüner Farbe herge⸗ ſtellte Druckbild der Rückſeite beſteht aus Zzwei Seitenguillochen, die ohen durch die Worte„Zehntauſend Mark“ und unten durch den Strafſatz verbunden ſind. In der Mitte befindet ſich auf leicht angedeutetem Adlerbilde die große Wertzahl„10 000“, darüber ſtehen die Buchſtaben„R. B..“, darunter das Wort„Mark Rechts iſt ſenkrecht ſtehend eine zweite Wertzahl„10 000“ aufge⸗ druckt. Durch die Mitte geht der deutlich ſichtbare orangerote Faſer⸗ ſreifen. *Ein Aluminium⸗Tauſender. Der Reichsrat wird den Beſtand jer deutſchen Erſatzmünzen erheblich vermehren. Die Prägung von 80 Millionen neuen 500⸗Markſtücken in Aluminium und die Ver⸗ Joppelung des bisherigen Beſtandes an 200 Mark⸗Stücken in Alumi⸗ zium iſt vorgeſehen. Die alsbaldige Schaffung eines 1000 Mar R⸗ ſtückes wird erwogen. Es wird, wenn der Beſchluß vorliegt, ſo ſchnell wie möglich geprägt und eingeführt werden. *Das Ende der Anſichtskarte. Bei der Beratung des neuen Poſt⸗ arifs hat der Reichs⸗Verkehrsbeirat den Antrag geſtellt, daß das er⸗ näßigte Porto für Anſichtskarten mit den ſogenannten Fünf⸗ orte⸗Grüßen künftig in Fortfall kommen ſoll. Die Entſcheidung Die Teuerung 917 2fache Steigerung gegenüber den Zu der geſtern nachmittag 3 Uhr im Rathaus abgehaltenen Sitzung der Preisprüfungsſtelle war der zugezogene In⸗ tereſſentenkreis diesmal wieder bedeutend vergrößert. Von der Wucherpolizei war Amtmann Dr. Müller und vom Amtsgericht Oberamtsrichter Dr. Kley zugegen. Der Vorſitzende, Regierungsrat Dr. Höfmann, verbreitete ſich zunächſt über die neueſten Teuerungszahlen. Darnach ſtieg die Teuerungszahl von 486 403 am 23. Mai auf 687 670 am 6. Jund und auf 1 050 966 am 20. Juni. Sonach beträgt die Steigerung in den letzten 14 Tagen vom.—20. Juni 52,87 und vom 23. Mai bis 20. 6. 116,1%. Nimmt man die Friedenszahl 114,59 mit 1 an, ſo erhält man für den 20. Juni eine Inderziffer von 9172. Die Koſten der Lebenshaltung belaufen ſich alſo, wie es ſich auf Grund eines konſtruierten Budgets einer dköpf. Familie ergibt, nach dem geſtrigen Stichtage auf das 9172 fache des Friedensſtandes. Die Ausgaben für Ernährung ſind auf über das 10 000fache geſtiegen. Für Heizung und Beleuchtung mußte der 9493fache, für die Wohnung der 621⸗ und für die Bekleidung der 10 187⸗ fache Betrag entrichtet werden. 47000 Gramm Brot ſtiegen von 89 000„ am 6. Juni auf 114 500% am 20. Juni, 4000 Gramm Mehl von 18 000 auf 26 400, 11000 Gramm Nährmittel von 47 300 auf 72 966, alte Kartoffeln von 12 600 auf 28 000, 15000 Gramm Gemüſe von 27 500 auf 32 000, 3000 Gramm Fleiſch on 59 200 auf 81 200, 4500 Gramm Fett von 96 300 auf 166 500 und 28 Liter Milch von 34 420 auf 44 800. Die Ausgaben für Bekleidung erfuhren eine Erhöhung von 136 846 auf 216 231. Dies alles bedeutet eine Erhöhung der Mannheimer Teuerungszahl von 486 403 auf 1 050 966. Was die Herausgabe von wöchentlichen Indexzahlen anbelangt, ſo ſchrieb das Statiſtiſche Reichsamt, daß die Erhebungen der Preisprüfungsſtelle möglichſt raſch nach Berlin zu ſchicken ſind. In der Methode ſelbſt iſt anſcheinend bis jetzt noch nichts geändert. An die mit gewohnter Gewiſſenhaftigkeit und Klarheit gegebe⸗ nen Dorkegungen des Vorſitzenden Dr. Hofmann ſchloß ſich nun eine intereſſante Ausſprache. Zunächſt kritiſterte ein Junggeſelle die teuren Preiſe für möblierte Zimmer in den ſog. beſſeren Stadtvierteln. Einem Angeſtellten, der zwei möblierte Zimmer in der Veethovenſtraße mieten wollte, wurde bedeutet, daß dieſe nur für einen beſſeren Herrn, wie z. B. einem Direktor ſeien, der auch die entſprechenden Preiſe bezahlen könne. Ueber die Lage im Schuhwarenhandel führte der Ver⸗ treter dieſer Branche aus, daß ſich die Preiſe für Schuhwaren von 150 000—160 000 bzw. 160 000—170 000% vom 6. Juni nunmehr auf 180 000—190 000 für durchgenähte und auf 190 600—230 000 für Rahmenſtiefel bei einem Einkaufspreis von 212 000—252 000% erhöhten. Der Großhandel rechne genau nach den Tagespreiſen wie die Induſtrie. Die Folge davon iſt, daß die Lager leer werden. Redner führt eine Reihe großer angeſehener Geſchäfte in der Brei⸗ ten Straße an, deren erſte Etage recht dünn mit Vorräten, wenn nicht ganz geleert ſind. Wie die kleinen Leute jetzt groß werden, zeigte Redner an einem charakteriſtiſchen Beiſpiel. Vor 6 Monaten wurde ein 25jähriger junger Mann ſtellen⸗ und mittellos. Auf den Rat, Geld aufzunehmen und Großhändler zu werden, gründete er ein Großhandelsgeſchäſt. Jetzt hat der junge Mann nach ſeinen eigenen Ausſagen Geld im Ueberfluß. Die Mark iſt heute nur noch ein Wertmeſſer, aber kein Zahlungsmittel. Bemerkenswert war ferner die Feſtſtellung des Redners, daß auf ſein Eintreten in allen Schuhwarengeſchäften die Preisſchilderverord⸗ nung eingeführt iſt mit Ausnahme von einem einzigen. Wie der Sprecher dann auf Anfrage mitteilt, iſt dieſes einzige Geſchäft das Schuhwarengeſchäft des Konſumvereins, das anſcheinend keine Zeitung lieſt und keine Verordnung dennt. Aehnlich wie in der Schuhbranche ſind auch in den Texbil⸗ geſchäften die Verhältniſſe durch die hohen Fabrikantenpreiſe über dieſen Antrag iſt bisher von den in Frage kommenden Inſtan⸗ zen noch nicht gefällt, doch hat die deutſche Anſichtskarteninduſtrie, die kaum ein Zwanzigſtel des Friedensbedarfs im Inlande abſetzt, ſich auf Grund dieſes Vorſchlages bereits vollſtändig auf das Aus⸗ landsgeſchäft eingeſtellt. Infolge der hohen Preiſe für Anſichtskarten Rollſ wurde auch von den ſogenannten Fünf⸗Worte⸗Grüßen nur verhält⸗ nismäßig wenig Gebrauch gemacht. Brotpreisaufſchlag. Nach der Bekanntmachung der Bäcker⸗ innung Mannheim erhöhen ſich die Brotpr eiſe ab mor⸗ gigem Samstag wie folgt: Weißbrötchen bisher 300 Mark jezt 40., Weüißbrot bisher 3000 M. jetzt 4000 M. und Roggenbrot bisher 4500 M. jetzt 6000 M Auch für Mannheim angebracht! Von der Polizeidirektion in Wiesbaden wird geſchrieben: Es iſt wiederholt Beſchwerde darüber geführt worden, daß in einigen Stadtgegenden Kinder mit Schnell⸗ läufern die Bürgerſteige in raſender Geſchwindigkeit befahren. Eine weitere Unſitte iſt das Rollſchuhlaufen und das Fuß⸗ ballſpielen auf der Straße durch Kinder und Jugendliche. Da wird nicht nur der Fußaängerverkehr geſtört, ſondern auch ein großer Lärm verübt und durch häufiges Einwerſen von Fenſterſcheiben be⸗ trächtlicher Sachſchaden angerichtet. Die Eltern werden daher unter dem Hinweis daß ſie für den von den Kindern angerichteten Scha⸗ den haftbar ſind, in ihrem Intereſſe erſucht, ihre Kinder von dem Wandern und Keiſen Keiſeaberglaube Von Karl Witzel, Darmſtadt Auf vielen Gebieten treibt der Aberglaube die abſonderlichſten Zlüten. Auch über das Reiſen hat er ſeine Fittiche gebreitet. Abge⸗ ehen davon, daß die nachfolgende Ausführuna keinen Anſpruch auf zollſtändigkeit laut werden läßt, iſt ſie dennoch zur Genüge imſtande, zinen Schimmer zu geben von der Unvernunft, wie ſie in einer wei⸗ en Gemeinde des Volkes lebt. 55 Viele Menſchen lenken, bevor ſie ihre Reiſe kun, ihre Schritte zu aner Wahrſagerin. Aus ihrem„weiſen Munde wollen ſie einen zweiſen Rat“ hören. Gibt ſie ihnen den Beſcheid, daß die Reiſe un⸗ Aücklich verlaufen könne, ſo bauen ſie mit nachahmenswerter Feſtig⸗ zeit darauf und unterlaſſen oder verſchieben ſie. Der Engländer chleudert einen Penny in die Luft. Je nach dem Herunterfallen Nopf oder Wappen oben liegt, will er daraus ſchließen, ob die zu zuternehmende Reiſe günſtig ausgeht oder nicht. Auch der Jäger⸗ iberglaube, daß ein begegnender altes Weiblein Unglück bringt, wird zuf das Reiſen übertragen. So wird von dem berühmten Aſtrono⸗ dien Tucho Brahe berichtet, daß er umkehrte, wenn eine ſolche„Un⸗ geilverkünderin“ ſeinen Weg kreuzte. Iſt der Reiſetag noch dazu ein Freitog, ſo kann von Reiſen gar nicht mehr geſprochen werden. züchard Wagner, Beethoven, Zola, Bismarck waren von einer gro⸗ zen Abneigung gegen den Freitag als Reiſetag erfüllt. Jedoch Ko⸗ dumbus und Ediſon ſcheuten den Freitag nicht. An einem Frei⸗ zag iſt der Genueſe aus dem Hafen von Palos in die Waſſerwüſte ge⸗ teuert, an einem Freitag ſetzte er ſeinen Fuß auf amerikaniſchen Bo⸗ zen. Ediſon erfand an einem Freitag den Phonographen. Beide chätzten daher dieſen ſo übel beleumundeten Tag als Glückstag. In ganchen Staaten ſind die Einnahmeziffern an Freitagen im Gegen⸗ atz zu den anderen Tagen ſo niedrig, daß es Erſtaunen erregt. ; Sind die Reiſenden nun wohlbehalten am Bahnhof angelangt, fragt es ſich, ob der Zug nicht 13 Wagen zählt, ob die Eiſenbahn⸗ Ahrkarte keine 7 enthält. It ihre Querſumme 13, wird ſicher die Reiſe dicht vollführt. Auch die Nummer des Wagens iſt ausſchlaggebend⸗ 15 bis jetzt noch kein Grund vorhanden, die Reiſe auszuſetzen, ſo be⸗ zeigen die abergläubiſchen Reiſenden den Wagen in der Unruhe, auf andem Platz, der zufällig Nummer 13 iſt. zu ſiten zu kommen. Man unn ſicher ſein, daß ſie, wenn es zugetroffen, bei der nächſt ſich er⸗ gebenden Gelegenheit einen anderen Platz einnehmen.„Begegnet Inen ein Schaffner, der eine 7 bei ſeiner Nummer hat, ſo fürchten ſie wieder Unheil. unzm ſich nun vor Unglück, Entgleiſung, Beraubung, Zuſammenſtoß, wuntergang eines Schiffes zu bewahren, trägt man Talismane. Daß nere modernſten Reitenden, die Luftſchiffer, dieſen Anſichten hul⸗ L 2 »'in Mannheim Friedenspreiſen— Indexziffer 9172 ſehr ungeſunde. Die Preiſe ſteigen noch weiter. Die Lieferanten verlangen die Bezahlung der Ware in Edelvaluta. Während man den Groſſiſten und Fabrikanten geſtattet, ſich in Deviſen ein⸗ zudecken, verſagt man dies dem Detgilliſten. Ein Stück Henn⸗ denflanell(zirka 50 Meter mittlerer Qualität) koſtet eine Million. Der Kleinhandel iſt gezwungen, viele Artikel aufzugeben, denn es fehlen ihm die Mittel. die Ware weiterzuführen. Die Landwirtſchaft teilte durch ihren Vertreter, dem Präſidenten der Badiſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, mit, daß dieſer Verband das Ei zu 650, ab Karlsruhe abgegeben habe. Er meint, daß die Politik, die man in Mannheim eingeführt hat, ſich bitter gerächt habe. Einmal würden die Mannheimer Vieh⸗ händler ihr Vieh nach Frankfurt auf den Viehmarkt ſchie⸗ ben und zum andern ſei dann hier kein Vieh zu haben. In Frank⸗ furt dagegen ſei Vieh und Fleiſch genug vorhanden. Auf eine An⸗ frage muß Redner zugeben, daß es in keinem Bezirk gelang, einen Waggon Kartoffeln für Mannheim zu bekommen. Die Ware ſeji vielfach ſchlecht und deshalb zum Füttern verwendet worden. mehr verarme. Es ſei unmöglich, das teure Leder einzukaufen. Gegenüber der Kritik an der Tätigkeit des Markt⸗ gerichts konſtatiert Reg.⸗Kat Dr. Hofmann, daß auf dem Wochenmarkte vor etwa 5 Wochen zwei Fälle vorkamen, wo das Wuchergericht einſchritt. Beide Fälle wurden aber ganz loyal be⸗ handelt. Auf dem Viehmarkt iſt das Wuchergericht überhaupt nicht in Tätigkeit getreten. Daß die Zufuhr infolge dieſer Gerrchte fühl⸗ bar zurückgegangen iſt, kann nicht geſagt werden. Der Wochenmarkt war in der letzten Zeit ſehr ſchlecht beſucht. Das Marktgericht hatte aber ſchon vor 5 Wochen getagt. Ein Zuſammenhang zwiſchen Zufuhr und Marktgericht kann daher nicht feſtgeſtellt werden. Die Zufuhr hängt vom Wetter und der Abſperung ab. Der Viehmarkt war verhältnismäßig gut beſucht. Es muß aber zugegeben werden, daß der letzte Markt etwas ſchlechter beſucht war. Aber auch hier kann man keinen Zuſammenhang zwiſchen Zufuhr und Marktgericht konſtatieren Der ehrliche Handel braucht die Behörde nicht zu fürchten! Aber gegen Auswüchſe müſſe vorgegangen werden. So wurde auf dem letzten Markt wieder verſucht, Rübenkraut zu verkaufen, das geſundheitsſchädlich iſt. Hier wurde eingegriffen. Auf dem Viehmarkt mußten allerdings vor einiger Zeit einige Viehhändler etwas ſcharf amgefaßt werden. Amtmann Dr. Müller verbreitet ſich gleichfalls über die Marktgerichte. Ein Vertreter des Lebensmittel⸗Kleinhandels ſpricht über die Schwierigkeit der Lebensmittelverſorgung, weil Induſtrie und Großhandel unerſchwingliche Preiſe verlangen und der Detailliſt das durch die Dollarſchwankungen hervorgerufene Riſiko nicht übernehmen kann. Bei einer Stabilität laſſen ſich die Fragen zum Vorteil der Verbraucher löſen, weil dann wieder Waren zu günſtigen Preiſen hereinkommt. Ein Vertreter der Gewerkſchaften verweiſt auf die günftige Lage der Landwirtſchaft, die 95 Prozent ihrer Hypotheken ab⸗ bezahlt habe. Ihm wird von einem Landwirt entgegengehalten, daß auch die Arbeiter ihre Schulden in den letzten Jahren heim⸗ zahlen konnten. Es wurde noch hervorgehoben, daß aus der ganzen Miſere nur eine wertbeſtändige Entlohnung helfen könne. Was man aber unter Goldentlohnung verſtehe, ſei eine Sache für ſich, vielleicht finde man eine mittlere Linie. Die Entwicklung geht nach der äußeren Geldentwertung, die ihre Welle immer wieder herein⸗ ſchlägt nach der inneren Geldſenkung. Wie dies in der Praxis wird, wiſſen ſelbſt die Kapizitäten nicht. genügend Nach 2ſtündiger Dauer wurde die Sitzung geſchloſſen. en. Fußballſpiel innerhalb der Stadt abzuhalten und ihnen das Fadren mit Schnelläufern und Rollſchuhen auf den Bürgerſteigen zu ver⸗ bieten. Zuwiderhandlungen ziehen Strafe nach ſich, auch können den bei dieſer Unſitte betroffenen Kindern die Bälle, Schnelläufer und tollſchuhe abgenommen werden.— In Mannheim kann man die gleichen Wahrnehmungen machen. Das Rollſchuhlaufen ſcheint allerdings etwas aus der Mode gekommen zu ſein. Vielleicht iſt dies auf das Wetter zurückzuführen. Deſtw mehr wird über das Fußballſpielen in den Straßen wie über das Fahren mit Schnell⸗ läufern auf den Gehwegen geklagt. Nicht zu verſtehen aber iſt es, wenn naive Hausfrauen ſogar in den W ohnungen Kinder mit Schnelläufern fahren laſſen. Man gönnt der Jugend gewiß ſede Freude, verlangt dabei aber auch Rückſichtnahme auß. die Mitmenſchen. „ Brandausbruch. Durch unvorſichtiges Umgehen mit offenem Licht geriet im Hauſe P 5, 1, geſtern abend gegen ½11 Uhr, ein Fenſtervorhang, ein Schrank und Schuhe in Brand. Das Feuer war beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr durch Hausbewohner ſchon gelöſcht. Der Schaden beziffert ſich auf mehrere 100 000 Mk. * Die Badiſche Anilin. und Sodafabrik erläßt im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe eine Bekanntmachung, über die für die Ar⸗ beiterſchaft der chemiſchen Induſtrie vereinbarte Nachzahlung, die im Roſengarten erfolgt. digen, iſt recht verwunderlich. Das Höchſte leiſtet Santos Du⸗ mont, der braſilianiſche Luftdurchſegler. Schon oft ſtand er hart am Rande des Grabes, oft mußte er dem Tode ins Angeſicht ſchauen. Daß ihm nie etwas zugeſtoßen, glaubt er einer kleinen Gold⸗ münze, die er als Anhängſel an einem ſchmalen goldenen Armband an dem linken Arm trug, zuſchreiben zu müſſen. Die als Talisman angeſehene Goldmünze war ihm von der Tochter des letzten Kaiſers von Braſilien, Don Pedro II., verehrt worden. Macht man eine Landpartie, ſo glauben auch viele, daß Fatium folge ihnen auf den Ferſen, wenn ein Haſe quer über den Weg laufe. Nun noch ein kurzes Wort über den Aberglauben hinſichtlich des Fahrens zu Schiffe. Wenn nicht ein triftiger Grund vorliegt, ſo geht Freitags kein Schiff aus dem Hafen, da es an der nötiger Paſſagierzahl gebricht. Auch die Schiffsangeſtellte heißen es die Götter verſuchen, am Freitag ein Fahrzeug auslaufen zu laſſen. Einen Kapitän in Dienſt zu nehmen, der einen furchteinflößenden Namen führt, oder dem Schiffe einen ſolchen zu geben, wäre für die Geſellſchaften ein großer Ausfall an Paſſagieren, die die abergläu⸗ biſche Furcht zurückhält. Nicht mehr glänzt an einem der Schiffe der Name unſerer klaſſiſchen Dichter. Und warum? Der„Leſſing rettete ſich einſt nur mit großer Mühe auf der Fahrt von Amerika vor der Zerſtörung durch Feuer.„Schiller“ verſank mit Hunderten von Fahrgäſten bei den Scilly⸗Inſeln im naſſen Element,„Goethe“ be⸗ ſchloß ſeine Exiſtenz in der Mündumg des de la Plata, auf dem „Herder“ hatte der Maſſenmörder Thomas ſeine Höllenmaſchine ein⸗ geſchifft.„Wieland“ war mit gebrochener Schraubenwelle auf der Fahrt nach Amerika ein Spielball der ungeſtümen Welle. Noch iſt der Born nicht erſchöpft, noch reichli chfließt ſeine Ader. Doch ſoll hiermit Genüge getan ſein. wandervorſchläge mich Etbach—machelſenSemtec moſſan Kaemfeuer—weg⸗ ſchedde Grnsellenbach Wedten 200 4 (Eine Jernwanderung, bevor der Perfonentarif auf 1. Zuli wleder Mit dem beſchleunigten Perſonenzug.24 Mannheim Haupt⸗ bahnhof ab,. an.38. Für gelten die Sonntags⸗ fahrkarten nicht. 285 Eberbach umſteigen. Kurzer daſelbſt. Die Fahrt durch das herrliche Neckartal mit ſeinen Burgen, das Itier⸗ bachtal mit ſeinem jüngſt erbauten Kraftwerk, durch das 31⁰⁰ Meter lange Krähbergtunnel und das ſchöne Mümlingtal bieten für ſich ſchon ſoviel Sehenswertes und Inttereſſantes, daß ſich eine Fahrt nach Erbach lohnt. Sehr empfehlenswert iſt die Beſichtigung des Schloſſes mit ſeinen hervorragend ſeltenen e Süd⸗ lich durch Erbach bis zum Schloß, dann über die Mümling und links derſelben nördlich nach einer halben Stunde Michelſtadt, Stock⸗ 8 bleibt rechts. Daſelbſt beſichtigungswert das Rathaus, die irche und das Odenwaldmuſeum, ſowie das bei Steinbach gelegene Schloß Fürſtenau und die Einhardbaſilika, deren Bau noch zum Teil aus der Zeit Karl des Großen ſtammt. Steinbach liegt un⸗ mittelbar beim Bahnhof Michelſtadt über der Mümling. Steinbach wird in weſtlicher Richtung dem Steinbach links entlang verlaſſen. der Steinbach, da wo die Straße nach Steinbach abgeht, links, —— überſchritten, nach etwa—8 Minuten die Straße Michel⸗ tadt—Moſſau und zugleich die Hauptlinie 12, gelbes Dreieck er⸗ reicht. In weſtlicher Richtung weiter, die Straße ſteigt an, bald Wald, über den Galgenberg, um ſodann im Feld nach Moſſau abzufallen, 1½ Stunde. Mit gleicher Wegbezeichnung und in gleicher Richtung über die Moſſau, links eine Wirtſchaft, gleich giemlich ſteil auf etwas holperigem Feldweg bergauf, nach 20 Minuten Wald. In dieſem zuerſt eben, dann wieder bergan und nach weiteren 20 Minuten Lärmfeuer. Der Turm mußte wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Von hier in gleicher Richtung durch jungen Tannenwald etwa ½ Stunde abwärts, hierauf kurz ſüdlich und gleichzeitig Uebergang auf die Hauptlinie 11, rotes Kreuz. Immer im Wald, ohne nennenswerte Steigung, ſüdweſt⸗ lich, an einer ſchönen Buche rechts vorüber, nach einer halben Stunde Wegſcheide. Auf die Markierung achten, ſchöne Wald⸗ ſtraße, direkt füdlich, nach 30—40 Minuten beim Verlaſſen des Waldes Grasellenbach. Die Richtung, auch den Ort beibehalten, nach 20 Minuten Wahlen. Wanderzeit%½ Stunden. Wahlen ab .27, Mannheim an.50, in Weinheim umſteigen. Sch. Sommerfſonderzüge Nord⸗ und Mitteldeukſchland, Schwarz⸗ wald auch über die Amwegslinien im Schwarzwald. Nachdem die Hoffnungen auf die Möglichkeit einer baldigen Wiederaufnahme des Eiſenbahnverkehrs über Offenburg ſich in abſehbarer Zeit nicht er⸗ füllen werden, werden die von der Reichsbahn für den 5. und 15. Juli von Berlin Anh.⸗B. ab.08 vorgeſehenen Sommerſonder⸗ züge nach Karlsruhe—Triberg—Freiburg auch über die badiſch⸗ württembergiſchen Hilfslinien beibehalten. Es iſt damit eine er⸗ hebliche Mehrleiſtung der Bahn verbunden, da einmal die Kilo⸗ weſentlich größer iſt und weiter wiederholt Gebirgskümme 1 überſchreiten ſind. In Frage kommt der Weg Karlsruhe orzheim—Hochdorf, Freudenſtadt—Hauſach—Triberg— Donau⸗ eſchingen—Freiburg. Den Reiſenden bringt der unfreiwillige Um⸗ weg eine Fülle landſchaftlicher Genüſſe von Schwarzwaldgebieten, die ſonſt nicht zum alltäglichen Verkehrsgebiet gehören, ſo das Nagoldtal zwiſchen Pforzheim und Hochdorf, die Neckar⸗Schwarz⸗ waldhochebene mit den Blicken auf den Schwäbiſchen Jura und Alpen zwiſchen Hochdorf und Freudenſtadt, das ſchöne Tal der oberen Kin⸗ zig zwiſchen Freudenſtadt und Hauſach, danach die bekannte Schwarz⸗ waldbahn mit Triberg und weiter vor Freiburg die Hölletalbahn. Ein Schuhmachermeiſter ſtellte feſt, daß dieſes Gewerbe immer 4. Seil. Nr. 281 23 Freitag, den 22. Juni 19 veranſtaltungen *Die„Schauburg“ bringt heute„Prinzeſſin Suwarin“ nach dem gleichnamigen Roman der„Berliner Illuſtrierten Zeitung“ von Dr. Ludwig Wolff. Sie hat ſich damit ein Kunſtwerk geſichert, das unſtreitig zu den beſten des Fülmmarktes gehört. Lief dieſer Film doch mit ganz außerordentlichen Erfolgen in den größten Städten Deutſchlands, wo er 14 Tage, teilweiſe 3 und 4 Wochen die Spielpläne erſtklaſſiger Lichtſpielhäuſer zierte. Der Film iſt von Dr. Johannes Guter in Szene geſetzt. Die beſten Künſtler und Küaſtle⸗ rinnen wie Rudolf Klein⸗Rogge, Alfred Abel, Lil Dagover und Xenia Deſni(alle betkaͤnnt aus Dr. Mabuſe) mimen die Hauptrollen. Wir zweifeln nicht, daß der Film auch hier die gleichen Erfolge erringen wird, wie in anderen Großſtädten. Für gute Begleitmuſik ſorgt das verdoppelte Schauburg⸗Hausorcheſter.(Siehe Anzeige.) *Aniontheaker. Der Steinach⸗Film, der ab heute gezeigt wird, umfaßt ſechs interſſante Abteilungen: 1. Aeußere und innere Geſchlechtsmerkmale bei Tieren und Memſchen. 2. Die innere Sekretion und ihre Bedeutung. 3. Geſchlechtsumwandlung. 4. Körperliches und ſeeliſches Zwittertum. 5. Altersbekämpfung beim Dier. 6. Altersbekämpfung beim Menſchen.(Siehe Inſerat in der heutigen Ausgabe.) Die große wiſſenſchaftliche Bedeutung dieſes Films, von dem wir beſonders die Abteilung„Altersbekämpfung beim Menſchen“ hervorheben, hat ſtets eine ſtarke Antziehungskraft ausgeübt. Aus dem Lande (Bügl, 21. Juni. Beim Kirſchenpflücken ſtürzte der 75jährige Landwirt Alois Bauer im Zinken Hardt bei Hub ſo unglücklich vom Baume, daß er das Genickbrach und alsbald ſtarb. Sofort nach Beginn der Kirſchenernte laufen ſolche Unglücksbotſchaften ein; ſeien deshalb beim Kirſchenpflücken zur Vorſicht ge⸗ mahnt. )(Bermersbach(bei Gernsbach), 21. Juni. Die etwa 60jährige ſchwerhörige Witwe Wunſch wurde auf der Straße von einem Per⸗ ſonenautomobil überfahren und ſofort getötet. Den Kraftwagen⸗ führer trifft keine Schuld, da die Frau anſcheinend durch das Hupen⸗ ſignal erſchreckt, in das Auto hineinlief. * Vom Schwarzwald, 20. Juni. Der abermalige Rückſchlag zur Kälte hat in den hohen Lagen des badiſchen und württembergiſchen Schwarzwaldes an vielen Orten erhebliche Froſtſchäden gebracht. In den badiſchen Gebirgsteilen ſind die gerade in voller Blüte ſtehenden Preiſelbeeren von Froſt und Schnee getroffen worden, ſodaß die reiche Blüte faſt ganz der Kälte zum Opfer gefallen iſt. Vor allem ſind in den württembergiſchen Bezirken die freien Hochflächen am Uebergangsgebiet vom oberen Nagoldtal zum Neckar und nach Freudenſtadt, wo u. a. die Kartoffeln erheblich gelitten haben. Nachbargebiete „Deidesheim, 21. Juni. Bei der Verſteigerung von 9 Halbſtücken und 1 Viertelſtück 1922er Weißweine des Weingutes Georg Sibens Erben und von drei Stück und 9 Halbſtück 1922 Weißweine des Weingutes Ferdinand Kimich wurden bei 4 Beſuch und bei ſehr flottem Verkauf für ſe 1000 Liter folgende Preiſe erzielt. Georg Sibens Erben: Ruppertsberger Gaisberg Mk. 34,1 Mill. Deides⸗ heimer Hahnenböhl 34, Ruppertsberger Spieß Riesling 44,5 Deides⸗ heimer Untergrain Riesling 57,4, Hunger Riesling 91, Waldberg Riesling 80, Meishöhle Riesling 85,1, Leinhöhle Riesling 101. Fer⸗ dinand Kimich: Deidesheimer Martenweg Mk. 59,2 Mill., Rupperts⸗ * Mühlweg 60,3, Linenbuſch Riesling 60, Hoheburg Riesling 65,2, Deidesheimer 52„Gutenberg Riesling 64,3, Unter⸗ grain 68, Weinbach Riesling 60,3, Meishöhle Riesling 65, Gehen 91,1, Langenmorgen Riesling 94, Forſter Pechſtein Rles⸗ ling 8 Sw. Darmfkadt, 21. Juni. Totgefahren wurde geſtern Abend in der Gutenbergſtraße ein 1+ er Junge. Als ein Laſt⸗ auto die Straße herauf kam, lief das Kind zwiſchen Auto und An⸗ hänger, ſcheinbar um ſich darauf zu ſetzen und kam zu Fall. Der Anhänger ging dem Kinde direkt über den Kopf. Den Wagenlenker trifft keine Schuld. Sportliche Rundſchau Pferderennen Berlin⸗Strausberg. Sonnenwend⸗Jagdrennen. 4300 Mk. 4400 Meter. 1. Schlutius Civiliſt(v. Herder) ging allein über die Bahn.— Heſſenwinkel⸗Hürdenrennen. 4300 Mk. 3000 Meter. 1. Fürſtenbergs Blücher(Lüder), 2. Schnucki II, 3. Propulſor. Tot.: 15:10. 2½., 2 L.— Blumental⸗Rennen. 4300 Mk. 1610 Meter. 1. Kampfhenkels Catania, 2. Goldammer, 3. Roma. Tot.: 25:10; 19, 41:10. Ferner: Sonnenſchein, Grasmücke, Ehren⸗ traut. ½., 2 L.— Fredersdorfer Jagdrennen. 4300 Mark. 3600 Meter. 1. Schleſingers Diamant(Einfinger), 2. Glaskirche, 3. Wre Tot.: 21:10; 11, 12:10. Ferner: Märchen. 1%., 5 L.— Preis von Schwanſee. 4300 Mk. 1200 Mtr. 1. Copers Nordſee, 2. Fairytale, 3. Morgenſtunde. Tot.: 50:10; 17, 19, 32:10. Ferner: Pußta, Milton, Ariman, Fata Morgana, Mineſtra. ½ L.— Müggelſee⸗Preis 4300 Mk. 2480 Mtr. 1. Beutler und Schmalbachs Orkan(Ebert), 2. Dagobert, 3. Teifi. Tot.: 25:10; 14, 19, 18:10. Ferner: Fehlerlos, Narr, Aranyeſö, Mrs. Bunch. Hals, Hals.— Boetzſee⸗Jagdrennen. 4300 Mark. 4000 Mtr. 1. Linſerts Landesfürſt(Einfinger), 2. Hexerei. Tot.: 13:10. Kempf Kopf. Leichtathletik Meiſterſchaftsſpiele des 10. Deutſchen Turnkreiſes. Die am Sonntag in Karlsruhe ſtattgefundenen Kreismeiſterſchaftsſpiole des 10. Turnkreiſes erbrachte folgende Ergebnlſſe: FJauſtball (Meiſterklaſſe) Sieger Karlsruher Turnverein, A⸗Klaſſe Turn⸗ genoſſenſchaft Rheinau, Jugendklaſſe Turnverein Eutingen. Schlag⸗ ball, Turner, V. f. L. Neckarau, Jugend. Männer⸗Turnverein Karlsruhe. Trommelball, Turner, Karlsruher Turnverein, Turnerinnen, Männer⸗Turnverein Karisruhe. Im ging, nachdem V. f. L. Neckarau 3 Jahre hintereinander Kreismeiſter iſt, der ſehr wertvolle von der Badiſchen Preſſe geſtiftete Wander⸗ preis endgültig in den Beſitz des Vereins über. *Keine Teilnahme engliſcher Schwimmer und Leichtathlelen in Golhenburg. Die engliſche Amateur Athletic Aſſocigtion hat Startverbot für die Gothenburger Kampfſpiele erlaſſen, um ein Zufammentreffen der engliſchen Leichtathleten mit den Deutſchen in Gothenburg zu vermeiden. Auch die engliſchen Schwim⸗ mer lehnen eine offizielle Beteiligung ab. Der engliſche Ruder⸗ und Ringerverband wird offiziell durch zwölf bezw. vier Teilnehmer in Gothenburg vertreten ſein. Schwimmen Die deul Schwimmermannſchaft für Gotenburg. Nach dem Abſchluß—2 Auswahlkämpfe aeee wurden bei einer Vorſtandsſitzung des Deutſchen Schwimmverbandes folgende Schwimmer für die Teilna an der Expedition nach Gotꝛaburg beſtimmt:: Rademacher, Fröhlich, Benecke, Hil'nar, Dittmann (Hellas, deburg), Eicker, Sommer, Skamper(Rhenus, Köln), Vierkötter(Köln 1912) und Treis(Poſeidon, Deutz⸗Kalk), Heinrich (Poſeidon. Leipzig), Hülſer(Krefeld,, Görges(Magdeburg 1896), d ſerfreunde, over), ferner als Springer: Wieſel, Luber und Lechnir. Für die Staffelkämpfe kommen die Städte⸗ mannſcha von Köln und Magdeburg in Betracht, während für das Weſſerbaſpiel eine Magdeburger Städtemannſchaft antrelen wird. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Apein-Pegel[ i8. 18.] 18. 20.2l. 2 IRecar-Begelſ ſ6.] 18. I8.] 25. T1. 2. .42.40.50.54..52.40 Mannheim— 5.21½4.38—.38 Rehl * „„.48.1008.55.80 J3.60.54 Heilbronn. Maxau„..07.20.28.31 J5.36 Mannbeim„.09.18.30.36.40 Kaub Köln.86 Mannheimer Wetterbericht v. 22. Junſ 7 Ahr ˖ 760,„Thermometer 9,2 C. Niedrigſte Temperatur 8850. at. Leeen geſtern: 15,00 C, Niederſchlag: 0,7 Liter —5 auf den qm. Südoſt 2, Regen. KFührten gegen Ende 1922 zu einer Einschränkung berufenen ag,.-V. die Erhöhung Die polnische eeee Wechsel im Finanzministerium.— Devisenablieferungszwang. Rauzia auf Valutabestände.— Schlieffung der Börsen. In Polen hat die polnische Mark einen noch katastropha- leren Sturz als bei uns die deutsche Reichsmark erfahren. Vorübergehend stieg der Dollar bis auf 150 000 polnische Mark, wWorauf der Finanzminister die Börsen schloß und die Bekanntgabe der Kurse der fremden Zahlungsmittel in der Fresse unterdrückte. Heute liegen darüber folgende Mel- dungen aus Warschau vor: In den vergangenen Nacht wurde im Beisein des Finanz- ministers eine groſe Razzia auf Valutaschieber veranstaltet, wobei die Polizei selbst in die Wokhnungen ein- drang und dort Dollar beschlagnahmte, was große Panik und einen Dollarsturz zur Folge hatte, der im Schwarzhandel bis zu 70 000 herabging. Der Dollar stieg jedoch im Laufe des gestrigen Tages wieder auf 110 C000. Finanzminister Grabski sot seine Demission an, die jedoch nicht ange- nommen wurde. Der Rücktritt des Finanzministers und Handelsministers wegen des katastrophalen Sturzes der polnischen Mark gilt als beschlossene Sache. Finanzminister soll der frühere Finanzminister Michalski werden, der sich zunächst toch ablehnend verhält. Vonseiten des Finanzministeriums sind Verfügungen über Verfügungen getroffen worden. Die Warschauer Börse wurde geschlossen, ebenso die anderen Börsen in Polen, Diese Maßnahme soll bis Freitag andauern. Samtliche Banken sollen bekanntlich bis dahin jhre Devisen an die polnische Darlehnskasse abgegeben haben. Gegen einige Banken soll wegen Nichtangabe öhrer Devisenvorräte gerichtlich vorgegangen werden. Wei⸗ tere einschneidende Verordnungen werden geplant. Der ge- samte Lelephonverkehr ist gesperrt. Weiter eht in Warschau das Gerücht um, daß der Außenminister Seyda zurücktreten und an seine Stelle der bekannte Expan- sionspolitiker und Deutschenfeind Roman Dmowski treten wird. Der Textilhandel für Einführung der Goldrechnung Der Reichsbund des Textileinzelhandels hat, wie dem Konfektionär gedrahtet wird, auf seiner in Dresden abgehal- tenen Hauptversammlung nachstehende Resolution einstim- mig angenommen:„Der Textileinzelhandel, dem es unmög- lich gemacht wird, anders als in fremder Währung zu kaufen, erblickt die einzige Lösung der durch den Währungsverfall entstehenden Schwierigkeiten in der bewußten Einstellung der gesamten Wirtschaft auf Goldrechnung. Es ist nicht länger erträglich, daß jede neue Geldentwertung einseitig der Masse der auf Papiermarkeinkommen angewiesenen Be- Völkerung und dem von der Kaufkraft dieser Kreise ab- hängigen Einzelhandel zur Last fällt“. Diese Resolution soll, einem Antrage entsprechend, auch den übrigen Einzelhandel- handelsverbänden zur möglichst weiten Verbreitung mitgeteilt werden. *Erhöhung des Goldzollaufgeldes. Das Goldzollaufgeld wurde für die Zeit vom 27. Juni bis 3. Juli auf 2 146 900 (bisher 1 650 900) erhöht. Holzverkohlungs-Industrie.-., Konstanz. Die fort- gesetzten Schwierigkeiten bei der ernber mit Holz er Betriebe. Der Absatz war mit Ausnahme der letzten Monate befrie- digend; der Gesamtumsatz, auch in Goldmark umgerechnet, zeigte eine Besserung gegenüber dem Vorjahre. Die Nach- frage aus dem Ausland war sehr rege. Die hohe Besteuerung der Essigessenz hatten einen starken Umsatzrückgang zur Folge; die jetzige ermäßigte Besteuerung erscheine jedoch erträglich. Das Werk Liesing bei Wien arbeitete zufrieden- stellend mit einem Gewinn von 56,89 Mill. Kr. Die Atlas .-G. Chemische Fabrik Mölkau bei Leipzig verteilte 15 pCt. Dividende; es könne mit einem angemessenen Gewinn für 1922/1923 gerechnet werden. Die Chemische Fabrik von J. E. Deyrient.-G. Zwickau verteilte 100 pdt. Dividende. Die ausländischen industriellen Beteiligungen erbrachten keinen Gewinn. Gesamtgewinn der Hiag 1949(36) Mill., Ahschreibungen 3,84(0,57) Mill. 4, Reingewinn 504(13) Mill. I, Diyidende bekanntlich 300(25) pt. auf 130(40) Mill. Kapital. Aus der Bilanz(in Mill,): Kreditoren 8766(104), davon 70(7) Kassa, Bankguthaben und Wechsel, Tochtergesellschaften, Akzepte 85(), anderseits 1723(20), Debitoren 4228(108), davon 1009(40) Tochtergesellschaften, Effekten 26(10), Vorräte 4122(24). Infolge Neubauten stéhen Immobilien mit 73(11) Mill. zu Buch. Durch das Emissionsagio hat sich die Reserve auf 684(9) Jaill. erhöht. Ueber, die Aussichten etwas zu sagen, sei nicht möglich. (.-V. 4. Juli.) 5 „Union“, Pfalz Saarländische Bürstenfabriken,.-., Landau, Pfalz-Sulzbach, Saar, Trotz aller Schwierigkeiten gelang es, den Ahsatz der Erzeugnisse im In- und Ausland zu steigern und den Ausbau des Unternehmens weiter zu fördern. Insbesondere wurde die Niederlassung in Sulzbach- Saar durch Angliederung einer eigenen Holzbearbeitungs- fabrik und Zurichterei vergrößert, im übrigen zwangen die dortigen Verhältnisse allgemein zur Frankenwäh⸗ rung überzugehen. Um den allseits erhöhten Anforderungen gerecht werden zu können und außerdem die zur Durchfüh- rung etwa notwendig werdender Transaktionen erforderliche Bewegungsfreiheit zu besitzen, wird das Grundkapital auf nom. 15 Mill. erhöht durch Ausgabe von 10 000 junge Aktien, Wwovon die Hälfte den bisherigen Aktionären im Ver- hältnis von:1 à 650 frei von allen Nebenkosten zum Bezuge angeboten der Rest zur Verfügung der Gesellschaft gehalten werden soll. Das Geschäftsjahr 1922 ergab einen- Reingewinn von 9 760 050& einschl. 33 526 Vortrag vom Jahre 1921, zu folgender Verwendung: Reservefonds 450 000, Tantieme an Vorstand und Beamte 1 167 946,20 50 pCt. Bividnde aus 2 500 000„, Tantieme an Aufsichtsrat 807 562,80, zum Werkerhaltungskonto 4 Mill., zum Steuerrücklagekonto 1 800 000 4, auf neue Rechnung vor- getragen 51 015. In der.-V. sind sämtliche Anträge des Vorstands und Aufsichtsrats genehmigt worden. In das neue Geschäftsjahr ist die Gesellschaft mit einem beträchtlichen Auftragsbestand eingetreten, doch lassen natürlich die derzeitigen Verhältnisse keinerlei Voraus- sage zu. *Zschocke-Werke Kaiserslautern.-G. in Kaiserslautern. Die Verwaltung beantragt bei einer auf den 7. Juli ein- des Stammkapitals von 21 auf 55 Mill. durch Ausgabe von 32 500 000 1 auf den Inhaber lautenden Stammaktien und 1 500 000%/ auf den Namen lautenden, mit fünfzehnfachem Stimmrecht ausgestat- teten Vorzugsaktien, Alle Aktien sollen unter Ausschlüß des esetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre mit Dividenden- erechtigung für das ganze Geschäftsjahr 1922½½3 ausgegeben werden. Ferner ist die Umwandlung des eſftfachen Stimmrechts der bisherigen Vorzugsaktien in ein fünfzehn · faches im Sinne des 8 3 des Gesellschaftsvertrages vor- geschlagen. Rheinische.-G. für Braunkohlenbergbau und Brikett- kabrikation in Köln. Die Gesellschaft beantragt die Er- höhung des Grundkapitals um 3 auf 224 Mill. A. Die neuen Aktien werden von einer Tochtergesellschaft bei ndustrie 25 proz. Einzahlung übernommen. Jeber die Verwrenduaf sind Beschlüsse noch nicht gefaßt. Es handle sich lediglie um eine Sicherungsmaßnahme, da man nicht wisse, Wie gro der Bedarf an flüssigen Mitteln demnachst sein werde. * Eine abgelehnte Kapitalerhöhung. In der.-V. 4 Hamburger Handelsbank wurde die beantragle Kapitalerhöhung um eine Milliarde/ mit der Begri adung abgelehnt, daß bei den heutigen unsicheren politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen eine Kapitalerhöhung solchem Umfange nicht gerechtfertigt sei. *„Ahobag“ Allgemeine Holzbau G. in Charlottenburg- Ludwigshafen. Die.-V. genehmigte den Geschäftsberieht gegen 41 Stimmen. Der Betriebsgewinn beträgt 14 663 948 (850 987) 4. Daraus werden 5 pCt. Gewinnanteil und 15 00t. Sondervergütung, im ganzen also 20 pCt. ausgeschüttet, dazu 8500 Gratisaktlen, 10 pCt. Aufsichtsratstantieme bezw. Vorstandsprämie. Außerdem wird 1 Mill. 4 ler Rücklage überwiesen und 300 000„ dem Angestellten- und Arbeiter- stock, während 458 000 für das nächste Jahr vorgetragen werden. Die Euntlastung wurde gegen die 454 Stimmen ertei Der Vorstand legt sein Amt nieder und tritt in den Aufsichts rat. Das Grundkapital wird um 101 500 000 auf 110 Mill. 4 erhöht. Ausgegeben werden 90 200 Inhaberaktien und weitere 950 Vorzugsaktien über je 10 000. Die alten Aktionäre erhalten kein Bezugsrecht; ein dauingehender Antrag wurde gegen die 454 Stimmen abgelehnt, dagegen ein Antrag des gesetzlichen Bezugsrechtes auf Aktien überhaupt mit der ge- setzlichen Mehrheit von mehr als drei Vierteln der Stimmen angenommen. Gegen den Beschluß ist Anfechtungsklage in Aussicht gestellt. Die Bestimmungen, die die Neuordnung der Gesellschaft nötig machen, werden gleichfalls, an- genommen. *Fortuna Rückversicherungs-.-G. in Erfurt. Der Auf- sichtsrat beschloß in der zum 17. Juli d. J. einzuberufenden 40..-V. eine Erhöhung des Grundkapitals von 6 au 41 Mill.„ zu beantragen. Norwegischer Zolltarif. Die Auſenhandelsabteilung der Handelskammer Mannheim teilt uns mit: Nach einer Information, die das Königl. Norwegische Konsulat in Mannheim bekommen hat, ist am 11. d. Mts. vom Ministerium des Aeußern in Kristiania bestimmt worden, daß anstatt der krüheren zeitweiligen Zuschläge zum Zolltarif ein Zuschlags- 20ll von 10 pCt. des ordinären Zolles für Kaffee und Zucker erhoben werden soll und ein Zuschlag von 33% pt. des ordinären Zolles für alle anderen Waren, abgesehen von den Waren, die von dem bisherigen zeitweiligen Zu- schlag ausgenommen waren. Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 22. Juni.(.30 vorm.) E& notlerten am hiesigen Platze(alles Geldkurse) New Vork 138500(144000, Holland 34300(55250) London 640000 650000), Schweiz 24900 25850) Italien 6325(6440), Prag 4175(4260, Tendenz: Sehr unsicher und schwankend. New Lork, 21. Juni(Wa) bevisen *New Vork, 21. Juni. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluf 0,0007¼(0,0008½8) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 134 454(115 108) für den Dollar. * N *Die sinkende franzusische Währung. Die Versuch der deutschen Regierung zur Markstützung werden in Paiß mit Unbehagen und Verwunderung betrachtet, besonders der Franken in den letzten Tagen stark gefallen ist. Nach der Action frangaise soll die französische Regierung mit del großſen Pariser Banken bereits Verhandlungen eingeleitel haben, um zu versuchen, den sinkenden Kurs de fkranzösischen Währung zu heben. Waren und Märkie *Preisaufschläge für Gummimäntel. Der verband der Gummimäntel-Fabriken Deutschlands E. V. hat für—iefe“ rungen ab Mittwoch, den 20. Juni 1923 folgende Preis zuschläge festgesetzt: Für bis zum 30. April erteilte Aufträge 175 pCt., vom 1. bis 10. Mai 135 pCt., 11. bis 20. Mai 100 pCt. 21. bis 31. Mai 80 pCt. Neue Linoleumpreise. Die Vereinigung deutscher Linoleumfabriken setzte den Teuerungszuschlag für alle Sorten von 45 000 auf 65 000 pCt. herauùf. Gleichzeitig sin neue Zahlungsbedingungen ergangen, in denen das Zahlungsziel auf 15 Tage nach Rechnungsdatum festgeset⸗ Wird. Bei Ueberschreitung desselben sind Verzugszinsen in Höhe des doppelten Reichsbankdiskonts sowie Vergütun der etwaigen Markverschlechterung auf Dollarbasis zu zahlen Vor Zielahlauf eingehende Zahlungen werden in Höhe doppelten Reichshankdiskonts verzinst. Berliner Metallbörse vom 21 Juni Prelse in Mark für 1 Kg. 20. 21. Aluminlum 20. 21. Elektrolytkupfer 44160.— 43640.— in Barren—.— —45855 ſekupfer 37000-38000 38500-39500 — Zinn, ausländ. 8bo-J1859 egag- 8dh Bie 14000. 5000 14250.15250 Hüttenzinn 108000.10000 113895.17000 Robzink 988 15198.82 17869.93ffokel 69000.70000 70000-43000 do.(ir. Verk.) 18000.17000 188.-17500 Antimon 13500-104500 14699.2500 Plattenzink 13000.14000 13000.14000] Siiber für 1., 2350.2400 2459,2 Aluminium 69000.— 70000.— Pietin p. dr. 20000 418000 London, 21. Junl.(Wa) metallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1018 Kg.) 20. 21. J bestseleot. 70.80 20.50 J Blel 24.65 2700 Kupferkass 68.50 66.— Niokel 135.— 135.— ink 29.— 10.50 do. 3 Monat 66,85 66.50 Zinn Kassa 190.65 187.88] dueoksllber 10.50 370/ do. Elektrol 72.— 73.— do. 3 Monat 151.15 188.25 Regulus 34% Amerikanischer Funkdienst New Lork, 21. Junl.(WS) Funkdlenst.(Maohdruok verbotem). 1— 20% 2l. uf. us. 7000 4000 stand: 19f Kaffe looo 11.42 11.30] Elektrolyt 15.25 15.— Ored. Bal..25 7. iull.24.64[ inn loko 40.87 40.12 zucker gentrt.04 106.7 Septhr..48.84] Sſel.25.35 Texpentin 105. 90.25 dezemb..19.52 Zink.92.87 Savannaß 87.25— närx-.0 747 Fieen 29.25 25.26 l, bri Baum.20 3050 Mal.17.47][ Weldbleoh.62.62 Welzen rot 130.— 121.50 Baumw. io00 27.65 28.50 Sohmalz wWw. 12.07 11.97 Hart loko 121.— 93.25 duni—.——.— Taig.50.50 Male ſoko 92.— 5. zult 26.0 27.2 Baumwsatöt 11.25 11.28 Mehl niedr. Fr 3..50 Zugust 25.85 28.0 luli 10.95.89] hbohst 5r..59% Leptemb. 25.05 25.50 petrol. oases 15.91 18.50 Getrdfr. Engl-. ½ 3 Uktober 21.22 24.50 tanks.—.—] Kontinent.— Chleago, 21. Juni.(WS) Funkdlenst,(NMachdruok verhoton). 20. 21. Weiren jull 104.— 104.85 Sopgens0 65.45 88.75 Sohwelne 20.5 % 4.7 182.70 Seßels dai.3.95[beſoht nlegr. 70 45 nae 1 82.4 84„ ct. 11.38 11.27 büobet. 70 77 „. Sept. 77.85 78.65 Pork.——.— Schw. niedr 735.45 Hater—10 42 Aaer Sept.—.17 55 Aaene 22000 40000 „ Sept. 27.— 27. dok nledr...— Zut. ehloago 70 adbten zuli 62 55 88.45 hohal. 10.— 1075 Westen 1bcd0 14 Schlffahrt Schitts. Wachricht Dampfer Veendame der, qfgt Amerika Linie, Rotterdam, ani 9. Juni von New Vork, am 19. Juni, vormittags in Rotterdam angekommen. 2 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſchle; 5 Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen ueme Dr. Fritz Hammes; für das Feuilleton: Pr. Frit Hammes; für Naner, für politik: i. V. Franz Kircher; für Gericht und Sport: Willg polt Franz Handelsnachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen In Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. 20 21. 20. 1. 20. 2% krankrelob.25 18 Senwelz 17.98 77 Spanien 14.87% Belglen.32.27 England.62.61 Itallen.68.50 — Seite. Nr. 281 — Treitag. den 22. Zuni 1923 Mannheimer General- Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 5. Se 2 2 ieeeeee 25 2* 5 5 5 2 5 5 Nur Lindenhof- Sn Telepnon Aufklärung. 25 Montag strasse 42 Lindenhof-Lichtsplele 6940 2 Auf dem Hauptmarkt 12 15 Juni,— ee. 65 4 Auflauf zufolge, habe ich folgendes der Oeffentlichleit vorzutragen. 6 10 5 Pante ſich bier um 14 Pfund Laudbutter, die ich von meiner 1 114 8 68 braͤchte für meinen Gebrauch und ſolche auf Drängen der Frau 10 — überließ, ebenfalls für ihren angeblichen Hausgebrauch. Ich ihr 1609000 lung ſolche zum Selbſtkoſtenpreis von 13 500 22 das Pfund. 10 100—— e 10 b, Ee e in Drdnung, r 5 5 Sonmtags.85 bin v. 85h u,ſl Tenllioss. Porsielungen 8828 8 iß ant Fereeingnng nach den Aleſhen kts b. a a ſe 60 8.30 U 8.. 3 erbringung nach dem thaus, T Jeltan 8 der e ur 5 0 15 Wer 05 ſolchen Noremgndiſen iſt der Schuldige?„Die neuen Beſtimmungen ae 2 90 femefe und Verordnungen!“ So muß ich anführen, daß ich ſchon vor zirkg zwei lung Jahren beim Bezirksamt hier um den Großhandel für dieſen Artikel nach⸗ hen 5 8 ſuchte und ging mir ſeinerzeit der abſchlägige Beſcheid zu mit der Be⸗ 5 in 10 6 p 8 des mit gröhter Spannung gründung, daß ich vor— 18 damit 8 50 8 gro 2 rogramm: 25 die Unwahrheit iſt) und ſtände mir auch kein genügendes Kapi ur 5 2 erwarteten Monumental- fü zirka drei Monaten habe ich ernkut beim hieſigen Bezirksamt urg· Telephon 987. 90 und iſt mir bis zur Stunde noch nichts zugegangenz 10cht Spielplan a0 Freitag, 22. Juni: 9 filmwerkes estteichen ging auik z“ ptit meinem Aaen e we e 18 88 2 all dieſes kommt, muß ich Ihnen ebenfalls klar machen. eiſtens gehen 4 1 die Geſuche vom Bezirksamf an die Handelskammer hier, letztere ſendet 50t. ſolche an die Konkurrenz, eine Großhandelsfirma hier in der Branche, zur ſo 3. 8* Sfter* I 80 Wefer Unge Ein Spiel m. Sensationen in 2 Tellen 0 ſich e 05 ZW. 5 8 10 51 1 en ſind. Die igen machen den⸗ 118 75 2 ausfa— wie die me nigen gewe en ſind. Die 95 Gung 5 ae ee Laatverhrscher..h..%——vJw.. gen 5 Kolosval. Zukustilm der Gesenwafe 1 Raur F 2 Bekommt mein Geſuch gerade eine Firma, bei der ich angeſehen bin, eilt. Akten mit Nansa Tzatschewa. 10 0 P 12 1 15 das 0 0 binche 1. 90 15 a—5 es des ts⸗ 158 2 8— mein Geſu urchgeht. Da ich aber von jeher als Konkurrenz harf be⸗ 1 4 75 15 1110 anis Tzatschewa trachtet werde da ich ſchon meiner Lebtage meine Waren ſelbſt bei den 6e 55 T II. 1 Mans Albers Erzeugern auffaufe, iſt es klar, daß ich bei anderen Großftrmen keinen An⸗ are 5 Groteske mit Harald. Lloyd. 5 klang finde. Nur die Konkurrenz bringt Waren herbei und Verbilligung 5. e ber: Tellerscheintnächsten freſtag 70 Juni Sieben Akte derſelben. Ich hätte jetzt noch Gelegenheit, gute Speiſekartoffeln an den 55 Fkerner an Wochentagen als Einlage—— 8 5— Markt zu bringen, darf allerdings beim Erzeuger keine aufkaufen, daher die des 5 0 nach dem gleichnamigen Roman 905 Knappheit in den Städten, da man den älteſten Handelslenten keine Er⸗ ge⸗ 8»Berliner Illustrietten Leitung“ von laubnis erteilt. Wir haben auch zwei Kategorien von Groſſiſten. 1. Die Dr. Ludwig Wolff 8 nen T r 1 7 5 15 8 e ihre 19 8 nur Grofſien 55 Telephon benſobſel We in 8 anuskrip en von Hs enz erledigen. 2. Die kleinen Groſſiſten, welche mitunter ebenſoviel Ware 11 ing Drama in 5 Akten mit 8181 Regie: Dr. dohannès Guter. als Stücgut ete. heranſchaffen, gerade in Frühjahrszeiten, wo alles gegen an⸗ Rosa Valetti und Karl Ettlinger Personen: St87Ende geht und nur noch Stückgutſachen erhältlich ſind, was der erſte Groſſiſt ntang Wochentags 124. Sonntag 123 Uhr e een, eee Lil D 5 Grolſiten kanfen die fſtens ſelkſ⸗ dulchts hoben 5 over 0 eſteus ſel 2 uf⸗ N 55 als Liftboy Gtaf Biedorlt jùht Maun Heint. Schroln Ware anfordern? Neun Zehntel der Kleinhändler wären auch ſtrafbar 1 den 8 nhina, Prinzessin Suwarin. Xenia Desni wegen unerlaubtem Großhandel, gleich welcher Branche. auf 12 Groteske in 2 Akten. Graf Wolkonsky, 1 etter Georg qurowsky— Kauf Gesu 5 Snde ſr fiitet eor ov Rothwelter. 5 7 2— An 5 1855 Altred Abel Ein 5 der ſeit 1897 ſein Geſchäft in Landeserzeugniſſen ö 5 Estherka, seme Frau Lucie Mannheim ier betreibt.—3² nel*»seime Frau Luc e 1 Cyrus Pioctor. Rud. Klein-Rogge in esse 7 7 Goodmaker, sein Sekretär, Ernst Pröckl U Th 1 — Her Tbzimmef hap 79—55 Union-Theater, Mannheim t Wan 95. oder beſſeres Büromöbel für Privatbüro 2 er f bei Anna Boleyn Die Welt-Sensation des Jahres 1 5 el An V. mmer nutt 5 155 chreibmasc me Groteske in 2 Akten.— N2 Stürmischer Heiterkeitserfolg. Strotzend 1 4 in tadelloſem Zuſtand gegen Kaſſe von ee 55 38 N40 1 5 5 mische Sensati schaffen. 5 zu kaufen gesucht.„ Lustspiel in 3 Akten!—— E5 A b 2 it enauen Angaben und Apfang 3 br Lalile Worstoflung.15 I 95 2 2 85 38 7 7 7 N 5 2 K e de n 6 80. 25 Die Verjüngungstheofſe in einer für jeden 0 babalſabnt.S. 0 31% Fatty sehen Sie nur im tändlichen f tkabakſabrit A⸗G. 07, 20 0 N Letzte Vorstellung 8 Uhr! Lajen verständlichen Form. 5 5 Der uralte 405 der 1 ewige lugend, scheint 9 0 9 1 durch die Arheiten des berühmten Gelehrten der Wirkichkeit“ . 05 Verdoppeltes nazer gerückt zu sein, Der Steinach-Film rührt an diie N—— Künstler- iefsten 1 1 ee e in populär⸗ wissenschaſſſicher Form den Einflußg des 6e 1 3 55 Hausorchester. 1 abe s Geschlechtslebens auf 8 e Seelfsche Struktur des Menschen. kauft zu Tagespreisen Freikarten usgeschlossen!* A. Krehs, Apbomsragze 17 e e 5 Vorführungsfolge: Telephon 511. 88871/ꝰ72 J. Problem; Aevflere und innere Geschleohtsmerkmale bag Tieren und Menschen. 2 2 Frobiem- Die innere Sekrstion und ihre Bedeutung. 5 J. Foblem: Geschlschtsumvandlung und Zulttertum. ., Problem: Körperliches und Seefisches Zwittertum. 1 Moforrad hit 2 Gängen u. Leer⸗ Auf(eptl. ohne) gegen iortige Kaſſe zu kaufen Vicht.*841 Eilangebote an Achen bacher. Dr dücftgors kädenstat n Konstenag dab Konstanza zür Nexwen- und innere Kranmheiten(Spez. 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Mk. 400.— „4000.— liche Rückzahlg. lieſeri Trauringe eile, auch bei Goldzugabe Ende nach 91½ Uh! ch zug 4310 Die Todesstunde schlug zu früh l Aael Dencbren Amuige. Doch Gott der Herr bestimmte sie Todes-Anzeige. Der Herr über Leben und Tod hat unser einziges, innigstgeliebtes Kind, unser Glück, unsern Sonnenschein Trudel Finkel 8443 — Studierende der Handelshochschule 5 lentehn--Jerein Freitag, deu 29. Juui, abends 9 Uhr im Nebenzimmer des Roſengarten⸗Reſtaurants Mentlche Müglteter-Jemamnlung. Tagesordnung: 87 der Satzungen. Vorausgehend um 8 Uhr: Mannheim, den 20. Juni 1923. ee Carl Eopitzsdi Thilde Lopitzsch geb. Stofer. geb. Krayer Mannheim, U 5, 15, den 21. Juni 1923. 2 Die Beerdigung findet Samstag, den 23. Juni, nachm. Vermählte 3½ Uhr von der Friedhoſkapelle aus statt 44326 Halſe/ Saale Heidelberg Von Kondolenzbesuchen bitiet manAbstand nehmen zu wollen 23. Juni 1923. —— nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den Trö- stungen unserer heiligen Religion, im blühenden Alter von 21 Jahren zu sich gerufen. In unsägllechem Schmerze: J. Finkel, Hauptlehrer u. Frau Lina 4328 Maunzein.. Am 20. ds. verschied nach langem schwerem Leiden unsere geliebte Tochter und Schwester Berta Treutle 28430 usſchuß⸗Sitzung. Der Verwaltungsrat. im Alter von 25 Jahren. Jeder dame Pperialhaus fur Schöndeitspflege Haar⸗, Geſichts⸗ u. Büſtenpflege, Körpermaſſagen, Beſeitigung von Frauenbart, Sommerſproſſen, Warzen, Fal⸗ ten, häng. Mundwinkeln uſw. Aerztlich gepr. Erfolge unter empfehle Die Einäscherung findet am Samstag, nach- mein mittags 2 Uhr statt. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Karl Treutle, R 3, 16. MANNHEIM, 21. Juni 1923. ſchmerzloſe Garantie. lionen zu leihen gegen gute Sicherheit u. pünkt⸗ 8389 Zuſchrift. unt. E. E. 5 die Geſchäftsſelle Oskar Solda, Goldſchmied G 4 19. 2 Treppen S17 bare orangerote Faſerſtreifen. Bekanntmachung betreffend die Aus gabe von Reichsbankenoten 3u 10000.— Mark vom 10. Januar 1922. (III. Ausgabe) Ausgabe der Reichsbanknoten— Die Noten ſind 100 180 m In den nächſten Tagen wird eine III. 10 000 Mark in den Verkehr gebracht werden. d 10 8 groß und auf weißem Papier gedruckt, das bei der Durchſicht ein über die 115 Fläche laufendes Waſſerzeichen(Vierpaßmuſter) zeigt. Auf der Vorderſeite befin ſich links ein etwa 45 mm breiter, nur mit einem länglichen, olivgelben Linien er belegter Schaurand. 14 Das Wruncbild der Vorderſeite wird durch einen bläulichen giere in drei Felder aufgeteilt. Das größte über die Mitte reichende Feld iſt 5 0% olivgelb; der Unterdruck zeigt ein verzerrtes Rautenmuſter, das durch eigen f von oben nach unten laufende Linien zuſtandekommt. Ueber dieſem Muſter ein zartes Netz in grauer Farbe. In der Mitte des Feldes befindet ſich 11 von dem Netz überlegt— die hell erſcheinende Wertzahl„10 000“. Oben ſteh 4 rotbrauner Farbe die Reihenbezeichnung und Nummer, darunter in blauſchwarz Druck die folgende Beſchriftung: Reichsbanknote Zehntaulend Mark zahlt die Reichsbankhauptkaſſe in Berlin gegen dieſe Banknote dem Einlieferer. Berlin, den 19. Januar 1922 Reichsbankòirektor ium Zwiſchen zwei von Linienwerk umrandeten blauſchwarzen Kontrollſtempeb — nit der Inſchrift: Reichsbankdirektorium 10 000 ſtehen die Unterſchri 2 FHavenstein v. Glasenapp v. Gimm Kauffmann Schneider Budcezies Bernliard Seiffert Hoche Friedricli Fuchs P. Schneide, Im rechten oberen Felde befindet ſich ein Dürerſcher Männerkopf in 70 grauer Farbe, der ſich ſcharf vom dunklen Hintergrunde abhebt. Das untere Jen füllt ein reichverarbeitetes, mehrfarbiges Linienmuſter von eirunder Form 55 ſtrahliger Verbindung zum Rande. Das Muſter entwickelt ſich um die dunkel 9 druckte Wertzahl 10 000 und ſpielt in den Farben olivgelb, grau und blau. Das in olivgrüner Farbe hergeſtellte Druckbild der Rückſeite belg aus zwei Seitenguillochen, die oben durch die Worte„Zehntauſend Mark“ 140 unten durch den Strafſatz verbunden ſind. In der Mitte befindet ſich auf leau, angedeutetem Adlerbilde die große Wertzahl„10 000“, darüber ſtehen die zweite Wertzahl„10 000“ aufgedruckt. ſtaben„R. B..“, darunter das Wort„Mark“. Rechts iſt ſenkrecht ſtehend 7 Durch die Mitte geht der deutlich Berlin, den 7. März 1923. Reichsbank⸗Direktorium. Chr. Keller, C 4, 1, Damen ⸗Friſeur-Salon. Havenſtein v. Glaſenapp. Detety-nsfta——— ppaeebede des e und PfiratAuskunftel Ein sanfter Tod erlöste am Dienstag meine liebe Frau, unsere Baunach-DPoppelquarte eigqus A. Maier& Co. G. m. b. H. r 0 6, 6, Mannheim Telephon 3305 Vertrauliche Ausküntte jeder Art, Erhebungen in allen Kriminal- und Zivilprozessen. Heirats- auskünfte. 824 Hunde aller Raſſen kaufen und verkaufen Sie vorteilhaft durch eine Anzeige in „Der Deutſche Jäger“, München, Briennerſtr. 9. Hunderttauſende v. Leſern in Stadt und Land in Süddeutſchl. 1401 gute treubesorgte Mutter, Tochter, Schwester, Tante und Nichte Frau Lina Grossbaier geb. Schattmann von ihrem mit Geduld ertragenem langen Leiden. Mannheim, den 21. Juni 1923. 8450 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Fr. W. Grossbaier u. Söhne Einäscherung Freitag, den 22. ni 1923, mittags 3 Uhr, hier. Die Beisetzung findet in Karlsruhe statt. Beileidsbesuche dankend verbeten. ——————————j—————— WW—ͤ ee eee beeeneeeeeee uneee eeeeereeneeeeeee, Schnel! E 6. 2 10„ 11 12 1 2„ 8 8 2 werden. Ausweiſes. Die für die Arbeiterſchaft der chemiſchen Induſtrie vereinbarte Nachzahlung für die Zeit vom 3. bis 16. Juni wird an die Arbeiler des Ludwigshafener Werkes, welche kein pagßoiſum beſitzen, ſowie an alle rechtsrheiniſch wohnenden Arbeiter des Oppauer werkes am Montag, den 25. ds. Mis., im Roſengarten zu Mannheim(Fried⸗ richsplatz) zur Auszahlung gebracht und zwar: 9 Ahr: Stickſtoff⸗Abt. Op., Maſchinent. Abt. Op., Bau⸗Abt. Op., Transportbetrieb. Op. Die Zeiten müſſen im Intereſſe des ſchwierigen Zahlungsgeſchäftes unbedingt eingehalten 5 Die Auszahlung erfolgt nur gegen Vorlage des Fabrik⸗ und des polizeilichen Perſonal⸗ Trauerhriefe% Aüden! Hüer 5 ö Anilin⸗Abtlg., Azofarben⸗Abtlg. Säure⸗Abtl., Dampfzentrale Lu., Transportbetrieb Lu., Eiſenbahnbetrieb. Indigo⸗Abtlg., Färberei⸗Abt., Hauptlaboratorium. Alizarin⸗Abt, Bau⸗Abt. Lu. Maſchinen⸗Abt. Lu. und alle vorſtehend nicht genannten Abteilungen. vadiſce Aniin- 4 30bg-Jabtlt. Autobesitzerl Konzert am Sonntag, den 24. Juni, nachm. 3 Ungzg⸗ Kasinosaal R 1, 1. Leitung: Jos. Storz— Jean Baunacha=, Hötel Friedrich 0⸗ Luftkurort Michelstadf 195 Waldreiche Gegend, geeignet für Erholungsbe tige. Gute Verpflegung, aller Comiort. 495 Auto-Ga Automobil- Verkauisges, „LZeil“ m. b. H. Franklurt a.., Zeil 49 hält am Samstag, den 23. Juni, vorm. 11 Uhr, in ihren Ausstellungsräumen Telephon 43 Bes.: P. 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