Mann habe bereits Inſtruktionen erhalten, mündlich der eng⸗ ſei keine Löſung möglich ohne eine loyale, ehrliche Verſtändigung Freitag, 29. Juni Sezugspreiſe: In Mannhel umgebung 5 0 und 9 0 zus Haus und durch die Poſt ohne Heſtellgeld alsnefiich Mark 10000.— halbmonatlich mark sooo.—. Rachforderung vorbehalten. poſtſcheckkonto Ur. 17890 Karisruhe.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle mannheim, E 6. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle Leckarſtadt, waldhofſtraße nr. 6. Fernſprecher Nummer 7931ʃ, 7033, 7034, 7035. Telegramm⸗Adreſſe: Seneralanzeiger Mannbeim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal —22—* Beilagen: Der Sport vom Sonntag- Geſetz und Necht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannbeimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Jeitung Prrrrrfã ͤdddſãã õdDPPSTSPTſTPEcI!!!! Abend⸗Ausgabe eimor Gonorul Anzeiger Verkaufspreis M. 200.— 1923— Nr. 294 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahiung Srundpreis je Zelle Mk. 2 4 k. 2000.—. Reklamen mk. 8000.—. Alles andere laut Tatrif. Aunahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8½ Uhr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Kür Rinzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Nusgab. wird keine verantwort. übern. 95h. Sewalt, Streiks, Setriebs ſtõrung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. 7 ſür ausgefall.od. beſchränkt. us gab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Ninzeig. Ruftr. ö. Fernſpr. oh. Sewähr. Serichtsſt. Mannheim Wiederaufnahme des Meinungs⸗ austauſchs unter den Alliierten: Die Tatſache der neuen Kabinettbildung in Brüſſel durch Theunis ſoll laut„Petit Pariſien“ die ſofortige Wie⸗ deraufnahme des franzöſiſch⸗engliſch⸗belgiſchen Meinungsaus⸗ tauſches über die Ruhr⸗ und Reparationsfrage ausgelöſt haben. Nach genanntem Blatt hatte ſowohl der engliſche Botſchafter in Paris eine Beſprechung am Quai d Orſay wie auch der franzöſiſche Botſchafter in London eine Unterredung mit Lord Curzon. Graf St. Aulaire ſoll ſich darauf beſchränkt haben, dem Außenminiſter die geſamten deutſchen Erlaſſe gegen die Ruhrbeſetzung zu unterbreiten, die nach Frankreichs Anſicht zurückgezogen werden ſolle. In allen anderen Punkten ſei alles in der Schwebe geblieben. Trotzdem glaubt das Blatt hinzufügen zu können, daß die erwartete fran⸗ zöſiſche Antwort in London ſehr bald bevorſtehe. St. Aulaire liſchen Regierung die verlangte Aufklärung zu geben. Angeſichts der Fortdauer der ziemlich großen Meinungsverſchieden⸗ heiten zwiſchen London und Paris könne eine allzugenaue Formu⸗ lierung die Schwierigkeiten nur erhöhen. Die franzöſiſche Regie⸗ rung beabſichtige daher nicht, in den Händen der engliſchen Regie⸗ rung ein ſchriſtliches Dokument zu hinterlaſſen.(D. h. Poincare ſcheut ſich nach wie vor ſeine Politik feſtzulegen.) Dubois appelliert an die Alliierten Deutſchlands Widerſtand eine Jolge ihrer Schwäche und Gefälligkeit Bei einem Frühſtück der Vereinigung franzöſiſcher Kaufleute und Induſtrieller hat der ehemalige Vorſitzende der Reparations⸗ kommiſſion, Abg. Louis Dubois, einen Vortrag über die Reparationsfrage gehalten, in dem er erklärte, die Durch⸗ führung des Friedensvertrags und des Londoner Zahlungsſtatuts ſei von Anfang an auf Schwierigkeiten aller Art von Seiten Deutſch⸗ lands und von Seiten der Alliierten geſtoßen und ſtoße heute mehr denn je darauf. Wenn Deutſchlan d, was niemand beſtreite, ſich ſtets geweigert habe, ſich irgendeiner Anſtrengung zu unterziehen, um ſeine Verpflichtungen zu erfüllen, ſo habe es ſich dazu im gewiſſem Sinne berechtigt fühlen können durch die Schwäche und die Gefälligkeit der Alliierten. Es der Alliferten über die Durchführung eines Vertrags, der ihre Un⸗ oeenden d Wenn eines zenter den Auterten die deuſchlend bliegenden Laſten zu ſchwer fänden, liege das daran, daß ſie bei einer Erleichterung dieſer Laſten, die eine wahre Reviſion des Frie⸗ densvertrags darſtellen würden, auf ihre Koſten zu kommen ge⸗ denken. Für Frankreich ſei es völlig ausg eſchloſſen dieſe neuen Erleichterungen und dieſe Reviſion zuzugeſtehen ohne eine Kompenſation wie zum Beiſpiel in Ge⸗ ſtalt einer Priorität zugunſten der zerſtörten Gebiete Auch in dieſem Falle hätte Frankreich Garantien zu erhalten, durch die f ihm auf alle Fälle die feſtgeſetzten Zahlungen gewährleiſtet wür Sonſt würden ohne weiteres die Enttäuſchungen dem illoyalen Deutſchland einerſeits und den ſich entziehenden Alliierten andererſeits wieder beginnen. In den betreffenden Abmachungen müßten auch die allierten Schulden berückſichtigt wer⸗ den. Dubois ſchloß mit einem Appell an die Entente. Der Papſtbrief Ein Kommenkar des Kardinals Gaſparri Kardinalſtaatsſekretür Gaſparri hat dem römiſchen Vertre⸗ ter der Havasagentur die Abſchrift der dem„Oſſervatore Romano“ übergebenen Erläuterungen 2 dem Schreiben des Papſtes über die Reparationsfrage zur Verfügung geſtellt. Der weſentliche Inhalt dieſe Note iſt folgender: Wenn der Schuldner, das heißt Deutſchland, ein unparteiiſches O Urteil über die Grenzen ſeiner eigenen Leiſtungsfähigkeit anruft und damit die Verpflichtung übernimmt, den Richtern durch die Bei⸗ bringung ſämtlicher Kontrollmittel Klarheit über die Tatſachen zu verſchaffen und dem päpſtlichen Schreiben Folge geben will, hat es die Pflicht der Wiedergutmachung der den Ländern und ihrer Bepölkerung zugefügten Schäden nach Maßgabe des Möglichen an⸗ erkannt. Die Gläubiger ihrerſeits, insbeſondere Frankreich und Belgien, ſind vollkommen berechtigt, von dem Schuldner die Wiedergutmachung der erlittenen Schäden zu fordern, ohne daß ſie indeſſen verlangen können, daß Deutſchland mehr gibt, als es geben kann. Tatſächlich ſtellen jetzt die Gläubiger kein derartiges Verlangen, aber ſie leugnen die Aufrichtigkeit Deutſchlands und 5 705 auf dem Standpunkt, daß die zurzeit geforderten Reparationsziffern keines⸗ wegs die Zahbumgsfähigkeit Beutſchlands überſteigen und daß es keines Urteils und keiner Kontrolle bedürfe. Dies ſind die Punkte, die im Laufe der demnächſtigen diplomatiſchen Verhandlungen zur Erörterung gelangen werden und in die der Heilige Stuhl ſich nicht einmiſchen kann und will. Es iſt zu hoffen, daß es den Mächten gelingen wird, den Betrag der deutſchen Schuld zu fixieren. Was die Garantien anlangt, erkennt der Heilige Stuhl den Gläubigern durchaus das Recht zu, Garantien zu nehmen, die dem Umfange ieſr Forderungen angemeſſen und geeignet ſind, die Deckung dieſer e zu gewährleiſten, von denen auch für ſie lebenswichtige Intereſſen abhängig ſind. Dieſe Garantien ſind die täckritarkalen Beſetzungen, und der Heilige Stuhl über⸗ läßt es den Gläubigern ſelbſt, zu prüfen, oh es für die Sicherheit 8 Forderungen unbedinat natwendig iſt, die territorialen Be⸗ lihen en, die den Beſetzungsmächten und der Bevölkerung beträcht⸗ 185 pfer auferlegen, aufrecht zu erhalten, koſte es was es wolle, dder ob es angebracht iſt, ſie nach und nach durch andere gleich wirk⸗ ſame zu erſetzen. 5*Korreſpondent fügt der Wiedergabe dieſes Schriftſtückes binzut Der Karbinalſtaatsſekretär Gaſparri— bei Uebermitt⸗ vorſtehend im weſentlichen wiedergegebenen Note ihm eine — obgegeben, die darauf abziele, den Umſtand hervorzu⸗ — daß das Schreiben des Papſtes auf der Annahme beruhe, Schuldner bringe allen ſeinen guten Willen auf, ſich ſeiner Ver⸗ und die des lichen Briefes ürde ändig ändern, wenn dieſe Annahme nicht in Belracht käme. 1 25 aie eee Eime Anterſtützung der angelſächſiſchen Standpunktes Tel Aus London wird gedrähtet, der Berichterſtatter des„Daily Recrapb meint, daß in engliſchen und amerikaniſchen egierungskreiſen der Brief des Papſtes über die Repa⸗ binnonsfrage mit lebhafter Genugtuung aufgenommen wurde und 1 eine wartvolle politiſche und moraliſche Unter⸗ ützung des Standpanktes der angelfächſiſchen [Länder. Werde es ſich als unmöglich herausſtellen, mit Frank⸗ reich zu einer Einigung zu kommen, ſo würden wahrſcheinlich England, Italien und Amerika gemeinſam Deutſchland⸗ Zahlungsfähigkeit durch Sachverſtändige feſtſtellen laſſen. Der„unnötige Brief“. Der„Petit Pariſien“ nennt den Brief des Papſtes einen un⸗ mökigen Brief. In Deutſchland werde man vielleicht darin eine Verurteilung der franzöſiſchen Forderungen ſehen, alſo ein Recht mehr, zu lavieren. 4 ſchikanieren und Widerſtand zu leiſten. Das Blatt will nicht hoffeh, daß der Papſft dieſes Ergebnis geſucht hat. Es will nicht an ſeiner Unparteilichkeit zweifeln, denn das wäre eine Be⸗ leidigung. Aber warum habe er ſich ſo täuſchen können. Wie könne er nichts von der Geduld und Lanamut wiſſen, die Frankreich bewieſen habe() und davon, daß Frankreich von dem offenbar ſchlechten Willen Deutſchlands zum Aeußerſten getrieben, in das Ruhrgebiet einmarſchiert ſei. Wenn er es nicht wiſſe, warum habe man ihn nicht unterrichtet, und wenn er es wußte, warum habe er den jetzigen Schritt unternommen? Zu dem päpſtlichen Schreiben führt die„Ere Nouvelle“ aus: Wir haben aute Gründe anzunehmen, daß dieſer Vorgang nicht das Ergebnis eines Zufalls iſt. Das Foreign Office hat in Rom eit einigen Monaten eifrig gearbeitet und wir alauben zu wiſſen, daß in den letzten Tagen im Einvernehmen mit London der König von Belaien beim Vatikan interveniert hat. von Khein und Nuhr Ein Weißbuch über die Greuel im Kuhrgebiet Vom auswärtigen Amt iſt ein Weißbuch ſüber die Gewaltakte der franzöſiſch⸗belgiſchen Truppen im Ruhrgebiet ausgegeben worden, das ſoeben dem Reichstag zugegangen iſt. Hier ſind die einzelnen Fälle(Mißhandlungen, Räubereien, Erſchießungen, Ermordungen uſw.) durch eidliche Ausſagen belegt, ſo daß auch dieſes Weißbuch der Welt unwiderlegliches Beweismaterial liefert. verkehrsſperre über das beſetzte Rheinheſſen Anferbrechung der Bahnſtrecke Darmſtadt.—Frankfurt Aus Frankfurt wird gemeldet: Heute früh haben die Fran⸗ zoſen die Strecke Darmſtadt—Frankfurt zwiſchen den Stationen Langen und Buchſchlag unterbrochen. Eine militäriſche Abteilung hat die Schienen aufgeriſſen. Die Züge nach dem Süden müſſen deshalb über Offenbach—Pburg nach Darmſtadt ge⸗ leitet werden. Die durchgehenden Schnellzüge, die von Süden über Frankfurt nach dem Norden und Weſten verkehren, fahren über Darmſtadt—Hanau. Die Sperre der Strecke Darmſtadt⸗Frankfurt innerhalb des be⸗ ſetzten Mainzer Brückenkopfes beim Langen durch die franzöſiſche Beſatzungsbehörde iſt erfolgt in Durch⸗ führung einer Verordnung des Oberdelegierten des beſetzten Rhein⸗ heſſens, der, wie berichtet, en der in letzter 1 55 erfolgten Sabo⸗ kageakte in Rheinheſſen 1 weiteres jeden Verkehr zwiſchen dem beſetzten Rheinheſſen und dem unbeſetzten Deutſchland bei Tag und Nacht verboten hat. Dieſe Verordnung iſt auch auf der Strecke zwiſchen Darmſtadt und Frankfurt rt worden, ob⸗ wohl es ſich nur um den Durchgangsverkehr handelt, da die Schnellzüge und auch die meiſten Perſonenzüge innerhalb des be⸗ etzten Gebietes nicht halten. „Nachdem vor einigen Tagen, wie berichtet, die Eiſenbahnbrücke über den Rhein bei Worms für den Fußgängerverkehr als Sank⸗ tionsmaßnahme für einen Sabotageverſuch auf der militariſterten Eiſenbahnſtrege bei Worms geſperrt worden iſt, wurde nunmehr 250 die Straßenbrücke bei Worms über den Rhein für den Verkehr v. behs ae 19 Aecn beiniſche von der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ b BKt. Alle Rheinſchiffe, müſſen auf dem linken Rheinufer feſt⸗ Miene werden. Auch die Ueberfahrt vom linken auf das rechte 50 Nacht, bis auff weiteres verboten. 8 rwerke für di f. dürfen mit Exlaubnisſcheinen t e e ee ** f Heute Freitag morgen 33 Uhr iſt der Bahnhof Limburg von den Franzoſen beſetzt worden. In der Siadt 3 5 die 88 uartier bezogen. Der Perſonenverkehr aus der Richtung Gießen erleidet Verzögerungen. Gerüchtweiſe verlautet, daß die Franzoſen in Limburg einige Verhaftungen vorgenommen haben. Der Hochverratsprozeß Judet Vor dem Schwurgericht in Paris wird zurzeit der Pro gegen den ehemaligen Direktor des„Eclair“, den 2chegen Erneſt Judet, wegen Hochverrats verhandelt. Der Angeklagte gibt Au daß er während des Krieges öfter in die Schweiz gereiſt ſei. Auf die Frage, ob er im Januar 1916 mit deutſchen Diplo⸗ 55 Villa in Bern zuſammengekommen ſei, antwortet 52 Entſchiedenheit, dieſe Behauptung ſei abſoll falſch. ſei weiteren Verlaufe des Prozeſſes ſprach ſich Judet über Beſuch beim Vatikan aus. Bevor er Ende 1915 nach Rom reiſte, habe er mit Delcaſſé geſprochen. Der Papſt habe ihm damals die elſaß⸗lothringiſche Frage im Sinne —5 5 2 reichs zu beeinfluſſen. nuar 1917 ſei er wieder ich Rem gereiſt. Vorher habe er den Generalſekretär im Außen⸗ miniſterium, Jules Cambon, über den Zweck ſeiner Reiſe unter⸗ richtet. Gaſparri habe erklärt: Der Friede iſt möglich. Sagen Sie, 2 e glauben und wünſchen. Der Kardinal habe ſogar —5„die von einem ehrenhaften, durch Verhand⸗ ungen erzielten Frieden geſprochen habe. Einige Tage ſpäter habe der Papſt von der Möglichkeit einer Verhandlumg mit Deutſchland auf der des Völkerbundes mit ihm rochen. Judet habe das einen Irrtum genannt, worauf der pft habe: Wenn der Krieg fortdauert, bedeutet das das Ende der Ziviliſation. Das ſolle er in Frankreich ſagen. Judet habe das alles Cambon mitgeteilt.„In dieſem Augenblick“, ruft Judet aus,„waren wir dem Frieden nahe.“ Im weiteren Verlauf der Sitzung verlieſt der Vor an⸗ gebliche deutſche Geheimberichte über der en Echtheit der Verteidiger anzweifelt. Dabei iſt, wie aus Paris ge⸗ e 75 28 1— Teil der Anklage beruht auf einem angeblichen ift zwiſchen Herrn von Lancken und dem ehemaligen Staatsſekvelär des— tigen Amtes v. Jago w, der, wie die Anklage behauptet, bei dem deutſchen Rückzug 1918 vorgefunden worden ſei. Es ſtellte ſich aber geſtern bei der Verhandlung heraus, daß dieſe Angaben der Anklageſchrift unrichtig ſind und daß die angeblichen Dokumende des franzöſiſchen Spionagewehrdienſtes in Berlin im Jahre 1919 von einem Agentem worden ſind. Dieſe myſteriöſe Perſönlichkeib behauptet, daß die Dekumente in einem deutſchen Miniſterium vorgefunden worden ſeien. Von den Doku⸗ menten iſt in Wahrheit nur ein einziges handſchriftlich, die anderen ſind Kopien, aber auch die Echtheit des handſchrifflichen Do wents iſt in kezner Weige erwieſen,, N — Kuhrbilanz Das Abwehrringen im Ruhrgebiet geht ſeinem Höhepunkt enk⸗ gegen. Die in der Königsberger Rede des Kanzlers vornehmlich an die Adreſſe der Bevölkerung im unbeſetzten Gebiet gerichtete Mahnung, nicht vor der Zeit zu erſchlaffen, war umſo angebrachter, als 1 75 Zerſetzungserſcheinungen, wie wir ſie während des Krieges in der Etappe zu verzeichnen hatten, ſich leider auch jetzt wieder bei gewiſſen Volksſchichten zu zeigen beginnen. Es kann daher nicht oft und eindringlich genug gerade dem von dem Fran⸗ oſeneinfall nicht unmittelbar betroffenen Volksteil vor Augen ge⸗ führt werden, welche unerhörten Leiden ſeither am Rhein und an der Rühr von deutſchen Volksgenoſſen erduldet wurden mit einem Hel⸗ denmut, der dem auf dem Schlachtfelde in nichts nachſteht. Den verſchiedenen amtlichen Veröffentlichungen über den Ruhrkrieg reiht ſich neuerdings eine Schrift an, die zum erſten Male eine Darſtellung der materiellen und geiſtigen Schäden gibt, die durch den Einbruch der belgiſch⸗franzöſiſchen Trup⸗ pen ſeit dem 11. Januar verurſacht worden ſind. Die Broſchüre, auf die hiermit die Aufmerkſamkeit gelenkt ſei, iſt betitilt„die franzöſiſch⸗ebelgiſche Gewaltherrſchaft im Ruhr⸗ gebiet“(Centralverlag G. m. b. H. Berlin). Sie enthält auf knap⸗ pem Raum eine erdrückende Fülle authentiſchen Materials, das nicht zuletzt durch den ſchlichten, allen Ueberſchwang vermeidenden Ton des Vortrages von erſchütternder Wucht iſt. Ueber die furchtbare Zerrüttung der Verkehrsver⸗ hältniſſe im alt⸗ und neubeſetzten Gebiet hat bereits die vor kurzem erſchienene Sonderveröffentlichung des Verlags für Politik und Wirtſchaft„Das franzöſiſche Eiſenbahnregime dankens⸗ werte Aufſchlüſſe gegeben, die hier nach verſchiedenen Richtungen hin erweitert werden. Der Plan der Franzoſen lief bekanntlich darauf hinaus, der Schwierigkeiten, die ihnen die großen, überaus komplizierten Verſchiebungsbahnhöfe bereiteten, durch die Auswahl zweier Schienenſtränge Herr zu werden. Allein dieſes Zweiſchienen⸗ ſyſtem leidet an chroniſcher Ae ſodaß die r neęuer⸗ dings dazu übergegangen ſind, von Krey⸗Nord über Eſſener Hauptbahnhof Anſchluß an die militariſierte Südlinie zu 8 Die fortſchreitende Abſchnürung des beſetzten Gebietes von übrigen Deutſchland hat, neben einer enormen Steigerung der Arbeitsloſenziffer, einer kataſtrophalen Verſchlimmerung der ſchon vor der Beſetzung außerordentlich drückenden Wohnungsnot vor allem eine wachſende Verſchlechterung der Ernährungsverhältniffe zur Folge gehabt. Es iſt gar kein Zweifel, daß die Franzoſen ſyſtematiſch auf die Errichtung einer Hungerblockade ausgehen, wenn ſie auch vor der Welt aus begreiftichen Gründen dieſe Anſicht beſtreiten. Die Preiſe der wichtigſten Lebensmittel ſind ſeit dem Einbruch ungeheuerlich in die Höhe gegangen. Die Lebensmittelzufuhr iſt heute zum großen Teil auf den Autoverkehr angewieſen, der, abgeſehen von der be⸗ ſchränkten Leiſtungsfähigkeit dieſes Transportmittels, naturgemäß eine weſentliche Verteuerung gegenüber den Transporten auf der Eiſenbahn und auf den Waſſerſtraßen bedeutet. Dazu kommt die zielbewußte Erſchwerung dieſer Zufuhren durch die Beſatzungstrup⸗ pen, die endloſen Schikanen, Kontrollen und Requiſitionen. Ein be⸗ ſonders trübes Kapitel iſt die Milchverſorgung. Dafür nur ein Beiſpiel: während in der Stadt Bottrop im Jahre 1922 auf je 1000 Einwohner 104 Liter Milch entfielen, ſtellte ſich der Verbrauch in den Monaten Januar⸗Februar 1923 auf nur 40 Liter je 1000 Ein⸗ wohner. Dieſes Zahlenverhältnis hat ſich ſeitdem dauernd ungünſti⸗ ger geſtaltet. Der Geſundheitszuſtand der Bevölkerung gibt infolge fortſchreitender Unterernährung zu den ernſteſten Beſorgniſſen An⸗ laß. Die Säuglingsſterblichkeit nimmt täglich zu, ebenſo die Zahl der Totgeburten. Die Sterblichkeit der Kleinkinder von 2 bis 6 Jahren betrug vergleichsweiſe in der Stadt Bochum von Januar bis März 1922 47 Todesfälle, 1923 dagegen 84, das bedeutet eine Zu⸗ nahme von 78,70 Proz. Unter den Erwachſenen bereiten ſich vornehm⸗ lich die Tuberkuloſeerkrankungen als Folge der ſchlechten Ernährung und Wohnungsverhältniſſe wieder in bedenklichem Maße vor. Auch die Gefährdung der Bevölkerung durch die Verbreitung von Geſchlechtskrankheiten nimmt verhängnisvolle bedenkliche For⸗ men an. Nicht ernſt genug zu veranſchlagen iſt die Einwirkung der Beſetzung auf die Schulverhältniſſe des Ruhrgebiets. Die Beſchlagnahme von Schulgebäuden, in denen ſich die Soldateska mit Vorliebe einniſtet, bringt zum mindeſten einen tage⸗ und wochenlan⸗ gen Ausfall des Unterrichts mit ſich. Auch die ſo ſegensreichen Quß⸗ kerſpeiſungen wurden in empfindlicher Weiſe durch dieſe Requiſitio⸗ nen von Schulräumen geſtört. Eine beſonders eingehende Würdigung wird in der kleinen Schrift der geiſtigen Not der Bevölkerung zuteil, deren Seelen⸗ zuſtand die Franzoſen durch eine unermüdliche Flugblatt⸗ und Zei⸗ tungspropaganda, die mit der Unterdrückung jeglicher freien Mei⸗ nungsäußerung Hand in Hand geht, zu zermürben verſuchten. Die Lahmlegung der Berichterſtaktung und die Knebelung der Preſſefreiheit gibt auch dem Entſtehen und Sichverbreiten der Fama freien Lauf. Eine erbarmungsloſe geiſtige und ſeeliſche Stran⸗ gulierung, von der ſich der Außenſtehende kaum einen ſchwachen Be⸗ griff machen kann, wird gegen den Deutſchen des heſetzten Gebiets geübt. Das ſchwärzeſte Blatt bilden natürlich die eigentlichen Ge⸗ walttaten, die Verhaftungen, Beſtrafungen, Aus⸗ weiſungen. Von der Regierung iſt bekanntlich eine ſorgſame Sammlung eidlicher Ausſagen über ſolche Gewaltakte in die Wege geleitet worden, deren zweite Folge vor kurzem erſchien. Aus dieſen dokumentariſchen Belegen gewinnt man, ſoweit das durch Bericht⸗ erſtattung überhaupt möglich iſt, ein aufrüttelndes Bild von dem Terror und dem Martyrium, das die Bevölkerung an Rhein und Ruhr nun faſt ſchon ein halbes Jahr über ſich ergehen laſſe u * eeeeeeeeeerereekebee Die Franzoſen in Baden im Offenburger Gebiet Da die Maßnahmen zur Ueberwachung der Eiſenbahn nicht ge⸗ mäß der franzöſiſchen Sonderverordnung Nr. 162 innerhalb der vom Delegierben feſtgeſetzten Friſt und den Bürgermeiſterämtern Kehl, Neumühl, Kork, Odelshofen, Legelshurſt und Sand durch⸗ geführt wurden, wird ab 29. Juni it. Kehler Zeitung der gefamte 180 9— We 85 Gemeinden Lee 0— 8 und Ihr morgens bis auf weiteres von anzõ n ſatzungs⸗ behörde geſperrt. Von der gleichen Jane nahm ſind 5 Gemeinden im Offenburger Bezirk betroffen wordeſt. Sitzung des Zentralvorſtandes der D. B. P. Die N. L. C. ſchreibt, der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei iſt zum 8. Juli zu einer Sitzung nach Verlin ein⸗ berufen worden. Reichstagsabgeordneter Dr. Streſemann wird über Reichspolitik und Reichsto⸗sabgꝛordneter Dr. Leidia über WPreu D E ſprechen. 25 eee eee e eeee 1 — — 8———— 2. Seite. Nr 294 Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 29. Juni 1923 Städtiſche Nachrichten Ingeſtellten · und Invaliden⸗verſicherung „In ſeinen Sitzungen vom 12., 16., 18. und 19. Juni beſchäftigte ſich der Sechſte Ausſchuß des Reichstags mit einem Geſetzent⸗ wurf über Aenderung des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte und der Reichsverſicherungsord⸗ nung. Es kam in der Hauptſache darauf an, daß die Gehalts⸗ bzw. Lohnklaſſen den neuen Verhältniſſen angepaßt, Beiträge und Leiſtungen neu feſtgeſetzt und beweglichere Vorſchriften für die Vermögensanlage geſchaffen wurden. Nach den Ausſchußbeſchlüſſen ſollen die Gehalts⸗ bzw. Lohnklaſſen—12 mit Ausnahme für Lehrlinge und Jugendliche, geſperrt werden. Die von der Re⸗ gierung vorgeſchlagenen Klaſſen 13—23, ſowie die entſprechenden Beiträge und Rentenſteigerungsſätze wurden für die Angeſtellten⸗ verſicherung und für die Invalidenverſicherung wie folgt feſtgeſetzt: Angeſtellten⸗ Invaliden⸗ Jahreseinkommen verſicherung verſicherung in tauſend Steige⸗ Steige⸗ Mark Bei⸗ rungs⸗ Bei⸗ rungs⸗ träge ſätze träge bi. 8 Mk. Mk. Mk. Mk. Klaſſe 13 mehr als 720 bis 2160 5 000 540 80⁰ 54 „ 20 ·190000. 1620 1400 162 „ 15„„ 4320„ 6480 17000 2 700 2 000 270 IiI„ 6,„, 8640 24000 3780 2800 378 „ 1„„ 3860 ,„ 11880 32 000 3130 3 600 513 „ 18„„ 11880„ 15 120 42 000 6 750 4800 675 „ 19„„ 15 120„ 19 440 54 000 8 640 6 000 864 „ 20„„ 19 440„ 23 760 68 000 10 800 7 600 1 080 „ 1 2 780„ 29160 82 000 13230 9 200 1 329 „ 22„„ 29 160„ 35 640 100 000 16 200 11 000 1 620 le,— 124 000 19 710 14 000 1971 Da nach der letzten Verordnung des Reichsarbeitsminiſteriums die Verſicherungsgrenze in der Angeſtelltenverſicherung auf Mark 18 000 000(für das beſetzte Gebiet auf 22 500 000 /) feſtgeſetzt iſt, gelten die Klaſſen 20 bzw. 21—23 zunächſt als Vorratsklaſſen. Von der Mehrheit des Ausſchuſſes wurde hinſichtlich der Rentenberech⸗ nung das Hauptgewicht auf die Erhöhung des Grundbetra⸗ ges gelegt. Der Steigerungsſatz wurde deshalb von bisher 1 auf vom end herabgeſetzt. Damit büßt die Angeſtelltenverſiche⸗ rung allerdings wieder einen Teil ihres Verſicherungscharakters ein. Bei der Invalidenverſicherung iſt der Steigerungsſatz von Zehn⸗ tauſend des mittleren Lohnes. Die Grundrente iſt im beiden Ver⸗ ſicherungen auf 7200 für alle Gehalts⸗ und Lohnklaſſen, der monatliche Teuerungszuſchlag bei Ruhegeldern und Witwenrenten auf 35 000%, bei Waiſenrenten auf 15 000 4 feſtgeſetzt. Die An⸗ lagevorſchriften ſind für alle Verſicherungsträger erweitert. Ins⸗ beſondere ſollen— bei der Angeſtelltenverſicherung iſt dies ſchon in nicht unerheblichem Umfange geſchehen— wertbeſtändige Anlagemöglichkeiten bevorzugt werden. Schließlich wurde dem Geſetze noch folgender wichtiger neuer Art. IIIa angefügt: „Für den 31. Dezember 1923 iſt eine verſicherungstech⸗ nüſche Bilanz aufzumachen, in der die Vermögenswerte ihrem gegenwärtigen Wert entſprechend einzuſetzen ſind. Die Bilanz iſt bis ſpäteſtens den 31. Dezember 1923 vorzulegen. Auf Grund dieſer Bilanz ſind durch Geſetz die Grundbeträge und Steigerungs⸗ ſätze ſowohl für die bereits fälligen wie für die künftig fällig wer⸗ denden Renten neu feſtzuſetzen.“ Eine weitere Entſchließung verlangt bis zum Herbſt eine Denkſchrift über die Möglichkeit der Einführung einer Feſtmark in die Sozialverſicherung. Die Invalidenverſicherung wurde bezüglich der Wit⸗ wen⸗ und Waiſenrente in Uebereinſtimmung mit dem Reichsknapp⸗ ſchaſtsgeſetz gebracht, u. a. das Alter für die Waiſenrenten auf 18 Jahre erhöht. Die ſtarkumſtrittene Frage der Einheits⸗ marke für die. Invalidenverſicherung wurde dahin entſchieden, daß mit Rückſicht auf die ſchnellere Anpaſſung an die Geldentwer⸗ tung die Einheitsmarke eingeführt werden ſoll. Die Bedenken wegen der Verſchiebung des Beitragsaufkommens der einzelnen Landesverſicherungsanſtalten treten dadurch in den Hintergrund, weil die Renten, die etwa 90⸗ der Laſten darſtellen, ſchon Ge⸗ meinkaſt ſind. Die neuen Beſtimnumgen werden durch Anordnung des Reichsarbeitsminiſteriums in Kraft treten, ſoweit die Klaſſen, Vine ber Be Leiſtungen in Frage kommen, im übrigen mit dem der Verkündigung. „Ernannt wurde Wachtmeiſter Philipp Bett in Mannheim zum planmäßigen Polizeiwachtmeiſter. Der Preismultiplikator für Bäder und Kurorke, der vom Reichsverband der deutſchen Hotels, dem Allgemeinen deutſchen Bäderverband, dem Verband deutſcher Fremdenheime und dem Berband ärztlicher Heilanſtaltsbeſitzer feſtgeſetzt wird, iſt infolge der weiteren Steigerung der Preiſe für Lebensmittel und Inlandswaren am 30. Juni auf 11000 erhöht worden. Die heutigen Pen⸗ ſionspreiſe betragen alſo das 11 000fache der Friedenspreiſe. Wo dbieiben die größeren Steuermarken? Infolge der durch die weitere Entwertung der Mark notwendi 1 zahlen⸗ mäßigen Erhöhung der Gehälter und Löhne ſi naturgemüß auch die bei der Lohnzahlung zu kürzenden Steuerbeträge gewachſen. Die Steuerbehörden ſcheinen hiervon jedoch noch nichts erfahren zu haben; denn ſonſt kann man es nicht verſtehen, daß immer noch keine höheren Werte von Steuermarken als 5000 Mark zu haben ſind. Schon im April war es notwendig, Marken für 10 000 Mk., 20000 Mk. und 50 000 Mark zu drucken. Nach der jetzigen Ent⸗ wicklung der Löhne und Gehälter iſt es aber einfach unverſtändlich, daß immer noch nichts geſchehen iſt. Monatliche Steuerbeträge von 100 000 bis 200 000 Mark, für die bei dem jetzigen höchſten Marken⸗ wert von 5000 Mark 20 bis 40 Marken zu kleben ſind, gehören doch wirklich nicht zu den Seltenheiten. Es treten zwar am 1. Juli größere Steuerermäßigungen in Kraft, durch die ſich die abzuziehen⸗ den Steuerbeträge gegen den Juni bedeutend verringern werden. Hierbei iſt jedoch vorausgeſetzt, daß die be nicht weiter ſteigen; denn ſonſt dürfte es auch im Juli dabei bleiben, daß für jeden Lohn⸗ oder Gehaltsempfänger bei jeder Zahlung gleich ganze Bogen von Steuermarken verwendet werden müſſen. Wir halten es deshalb für dringend notwendig, daß ſo ſchnell wie möglich eine Anzahl größerer Steuermarkenwerte(10 000, 20 000, 50 000 und 100 000 Mark) herausgegeben und daß gleichzeitig eine Aenderung der Steuerbeträge auf volle 100 Mark nach unten vorgenommen wird, um die Anfertigung der kleinen Marken von 10, 20 und 50 Mark zu ſparen, für die die Herſtellung erheblich mehr koſtet, als der Nennwert der Marke beträgt. ep. Etholungsbedürftige Kinder aus dem Rhein⸗ und Ruhr⸗ ſet ſollen auch in Baden untergebracht werden. Die Pflegeſtellen ind vom badiſchen Arbeitsminiſterium Wohl⸗ ahrtsverbände auf beiden Seiten ſtehen mi einander in Verbindung, um die Verbringung der Kinder in die Wege zu leiten, ſo auch der Badiſche Landesverein für Innere Miſſion mit dem Verein„Evang. Frauenhilfe“ in Barmen. 0 en d Ausſendung, ſo daß ein größerer Zeitaufwand dazu er orderlich iſt. = Eine Warnung für Dienſtmädchen. Dem deutſchen Auslands⸗ inſtitut wird ein Schreiben aus Aarau in der Schweiz von Ende Mai zur Verfügung geſtellt, in dem es heißt: Schweizer Frauen, die durch Schweizer Büros keine Dienſtboten mehr bekommen, weil ihr Charakter bekannt iſt, benutzen die Landzeitungen in Süddeutſchland und ſuchen ſich Mädchen. Bei der gsgenwärtigen Sucht deutſcher Mädchen, in die Schweiz zu kommen, bekommen ſie ſofort Offerten. Die Mädchen kommen vertrauensſelig hinein und ſchon nach wenigen Tagen ſind ſie todunglücklich. Daher ſoll ein Mädchen eine Stellung nie ohne Erkundigungen antreten. Die Erkundigungen ſind umſo notwendiger, als auch der gebotene Lohn oft den in der Schweiz üblichen Löhnen nicht entſpricht. Es kommt vor, daß Mädchen, drei Monate lang dienen müſſen, bis ſie ihre Einreiſe mit Paß zurück⸗ zahlen können und wenn ein Mädchen die Niederlaſſungsbewilligung, in der Schweiz ſelbſt bezahlen muß, ſo muß es ſelbſt einen halben Monat dafür dienen. Wenn es weiter geht wie bisher, wird die Regierung zu Ausweiſungen ſchreiten müſſen, weil zu viele deutſche Mädchen ſtellenlos daſtehen. *Warnung vor Bettlern. Ddas Stuttgarter Polizei⸗ räſidium veröffentlicht folgende Warnung, die 1 15 Mannheim am Platze iſt: Wie leichtgläubig das Stuttgarter Publi⸗ usſpruch eines neulich aus Dresden zugereiſten um iſt, zeigt der weil es die beſte Stadt Moltlors, er ſei nach Stuttgart gekommen, Die Verkehrsverhältniſſe e die im Geben von Almoſen ſei. Wie feſtgeſtellt wurde„verdiente“ der Betreffende denn auch täglich in wenigen Stunden 130—160 000 Mark. Aehnliche Einnahmen hatte ein Magdeburger Artiſt, der in den letzten Tagen durch ſeine Gliederverrenkungen im Straßenbild auffiel und Mitleiden erregte. Bei ihm hat übrigens das Publikum zum Tail ſelbſt gemerkt, daß die Bewegungen gemacht waren. Daß ſolche Einnahmen es dem Bettler ermöglichten, in einer Wirtſchaft der Königſtraße für 60 000 Mark zu Abend/ zu eſſen, iſt nicht weiter er⸗ ſtaunlich. Erſtaunlich iſt nur die Gutmütigkeit des Publikums, das bereitwilligſt auf jeden Betrug hineinfällt. Hoffentlich wird das ublikum die Polizei in ihrem Kampfe gegen derartige ſchamloſe traßenſchmarotzer und in dem weiteren Beſtreben, die Straßen Stuttgart von ſolchen, der württembergiſchen Landeshauptſtadt un⸗ würdigen Bildern zu befteien, unterſtützen.— In einer Frankfurter Wirtſchaft wurde beobachtet, daß ein Bettler beim Zählen ſeiner um die ihn 7 beneidet hätte, kurzerhand die Geldſcheine von einer bis zehn Mark Wert als wertlos vernichtete. * Jundunkerſchlagung. Am 21. Juni, nachts 11½ Uhr, hat ein Schreinermeiſter von hier auf dem Wege von G 4, 17 bis zur Halte⸗ ſtelle am Paradeplatz eine rotbraune lederne Brieftaſche mig zwei Fächern und ſchwarzem Druckknopfverſchluß mit 320 000 Mark Bar⸗ geld, einem Reiſepaß und einer Freikarte der Straßenbahn Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen, einer gelben Fiſcherkarte und einer Fahrrad⸗ karte, ſämtliche auf den Namen Richard Sommer lauend, ver⸗ loren, die bis heute noch nicht abgegeben wurden. * Abgenommene Diebesbeute. Bei einem Feſtgenommenen wurden die nachbeſchriebenen Sachen vorgefunden, die er in der Nacht zum 21. Juni hier aus verſchiedenen Gärten bei der Renn⸗ wieſe entwendet hat: Ein Handbeil, ein Hammer, 1 Holzſchrauben⸗ zieher, 2 Paar Schuhe, darunter ein Paar Militärſchnürſchuhe, eine Hoſe und ein Sack. Die Sachen befinden ſich bei der Staatsanwalt⸗ ſchaft, Zimmer 10, wo die Eigentümer ihre Rechte geltend machen wollen. vereinsnachrichten Der Verband der Mannheim⸗Cudwigshafener Muſiklehrkräfte hielt dieſer Tage ſeine erſte Hauptverſammlung ab. Der Vorſitzende, Dr. Pudel, hob in ſeinem Bericht über das vergangene erſte Vereinsjahr u. a. hervor, daß der Verband ſeine Feuerprobe beſtanden und die Berechtigung, ja die Notwendigkeit ſeines Be⸗ ſtehens überzeugend erwieſen habe. Nur durch einheitliches Vor⸗ gehen war es überhaupt möglich, die wirtſchaftliche Lage der Muſik⸗ kehrkräfte einigermaßen erträglich zu geſtalten. Auch nach der künſt⸗ leriſchen Seite hin trug der Zuſammenſchluß gute Früchte. Die im Mai veranſtalteten Max Reger⸗T 1 wurden von Publikum und Preſſe einſtimmig als künſtleriſche t gewürdigt, außerdem ſetzt das überraſchend gute finanzielle Ergebnis die Verbandsleitung in die erfreuliche Lage, einer Anzahl von Mitgliedern im Bedarfs⸗ fall für die verdienſtloſen Ferienmonate eine entſprechende Beihilfe zu gewähren. Die Vorſtandswahl ergab folgende, zum Teil veran⸗ derte Zuſammenſetzung: Vorſitz Dr. Pudel, ſtellvertr. Vorſ. Schu⸗ macher, Jung; Schriftführer Dr. Toch, Rocke⸗Heindl, Nieß; Kaſſen⸗ wart Kötſcher⸗Behrens; Beiſitzer Bleicher, Bruch, Mayer, Müller, Sinzheimer. Verſchiedene Anträge wurden zurückgeſtellt, da Lud⸗ wigshafen nicht vertreten war. Ein Antrag auf Durchbezahlung der großen Ferien wurde wegen vorläufiger Undurchführbarkeit ab⸗ gelehnt. Der Teuerungsindex für Juli wurde auf 3000 feſtgeſetzt. veranſtaltungen Collegium musicum des„Ireien Bundes“. Samstag, den 30. Juni, nachmittags pünktlich 6 Uhr findet in der Schloß⸗ galerie das erſte„Collegium musicum“ des Freien Bundes ſtatt in Gemeinſchaft mit dem muſikhiſtoriſchen Seminar der Heidelberger Univerſität unter Mitwirkung Stiftsvikars Dr. O. Urſprung und unter Leitung Kapellmeiſters Max Sinzheimer. Ferner wirken mit: ein Knabenchor(Schüler des Gymnaſiums), der Rockeſche Frauenchor, ein Männerchor aus hieſigen Chorvereinigungen, Mitalieder der Stamitzgemeinde und namhafte einheimiſche Soliſtinnen. Haupt⸗ ſtüſcke des erſten Konzertes bilden: das frühmittelalterliche Oſter⸗ ſpiel von Notteln und die Florentiner Dom⸗Mo⸗ tette von Dufay(1436), Senfls Geläut zu Speyer, ſowie die von Dr. Urſprung vorgetragenen Lieder mittelalterlicher Troubadoure.(Vergl. Anzeigen). Kommunale Chronik Der Badiſche Stlädteverband hielt dieſer Ta in Pforzheim eine Vorſtandsſitzung ab. Aus der Tagesordnung ſind folgende Punkte hervorzuheben: Ein engeres Zuſammengehen des Bad. Städteverbandes und des Badiſchen Städtebundes iſt im Intereſſe beider Verbände notwendig und wird daher angeſtrebt.— Das badiſche Ausführungsgeſetz zum Wohnungsahgabengeſetz vom 28. März 1923 ſieht vor, daß von der Wohnungsabgabe auf Antrag befreit wird, wer nicht mindeſtens ein Einkommen bezieht in Höhe der Erwerbs⸗ loſenunterſtützung in Orten der Ortsklaſſe& an eine fünfköpfige Familie. Der Vorſtand begrüßt es, daß durch dieſe Vorſchrift Per⸗ ſonen mit unzulänglichem Einkommen, wie namentlich die Klein⸗ reniner, Sozialremmner uſw. von der Abgabe befreit werden können. Er erwartet aber mit Beſtimuntheit, daß die Bevölkerungskreiſe, die über ein normales Einkommen verfügen, zur Wohnungsabgabe durchweg herangezogen werden und betrachtet es für die Be⸗ handlung von Befreiungsanträgen als ſelbſtverſtändlich, daß bei der Feſtſtellung des Einkommens das Geſamteinkommen maß⸗ 5 ſein und insbeſondere auch das Naturaleinkommen rückſichtigt werden muß. Sonſt würde ſich eine in nichts zu recht⸗ fertigende Mehrbelaſtung der Beamten und Arbeiber, überhaupt aller Feſtbeſoldeten gegenüber den übrigen Bepölkerungskreiſen und namentlich der ländlichen Bepölkerung ergeben. Bei dieſer Gelegen⸗ heit wird feſtgeſtellt, daß der Landespflichtſatz der Wohn⸗ abgabe der jeßigen Geldentwertung nicht mehr entſpricht und be⸗ deutend erhöht werden muß. Die Städte haben den Pflicht⸗ ſatz der Wohnabgabe durchweg um ein Vielfaches erhöhen müſſen, um ihr Bauprogramm wenigſtens beilweiſe durchführen zu können. Die Lebensmättelverſorgung der Städte, insbe⸗ ſondere die Mehlverſorgung und das Fürſorgeweſen erfordern unge⸗ heure Summen, für deren Aufbringung den Städten Kredite zur Verfügung geſtellt werden müſſen, wenm ſie den geſtellten Auf⸗ gaben gerecht werden ſollen. Da die Reichsbank Wechſelkredite ver⸗ weigert, ſoll beim Miniſterium des Innern Antrag auf Bereilſtel⸗ lung ausreichender Kredite durch das Land geſtellt werden.— Nach § 52a des Finanzausgleichgeſetzes erhalten die Gemeinden für ihre nichtwerbenden Betriebe vom Reich Zuſchüſſe zu den in Folge der Geldentwertung notwendig werdenden Erhöhungen der Beamtenbeſoldungen. Die Städte erwarten eine möglichſt weitgehende Auslegung des Begriffs der„nicht werbenden Betriebe“. — Nach dem Vorgang von Württemberg wird beſchloſſen, die Grün⸗ dung eines Verbandes badiſcher Milchbedarfs⸗ emeinden in die Wege zu leiten. In Würtbemberg hat ſich der Verband bewährt. Es wird damit eine Einheitlichkeit in der Milchpreisfrage angeſtrebt.— Mit der Einführung der ſchul⸗ ärztlichen Unterſuchung der Fortbildungsſchüler iſt der Vorſtand grundſätzlich einverſtanden. Er iſt aber nicht in der Lage, dieſe Neuerung durchzuführen, ſo lange nicht die ſchulärzt⸗ liche Tätigkeit als zum geſetzlich gebotenen perſönlichen Aufwand der Schule anerkannt worden iſt. 0 Weinheimer Bürgerausſchuß. Weinheim, 28. Juni. In mehr als fünfſtündiger Abend⸗ ſitzung, die bis in die elfte Stunde dauerte, beſchäftigte ſich der Bür⸗ gerausſchuß mit den Fragen der Aufbringung der Mittel, um durch verſtärkte Bautätigkeit das immer größer werdende Woh⸗ nungselend allmählich beſeitigen da können. Es wurde mit großer Mehrheit beſchloſſen, daß ſowohl das ſtädtiſche Hochbauamt ſofort in eigener Regie zu bauen anfängt, als auch die Gemeinnützige Bau⸗ Kredllenchh ihr Bauprogramm durch Einräumung von ſtädtiſchen rediten ausführt. Die Aufbringung der Mittel ſoll ſowohl durch fortſchreitende gemeindliche Zuſchläge zur Wohnab⸗ gabe als auch entſprechende Zuſchläge zu den Ge⸗ meindeſteuern erfolgen. Außerdem wurde die ſofortige Ein⸗ führung einer Wohnungsluxusſteuer, ferner die Er⸗ ebung von Sonderzuſchlägen zur Wohnabgabe für olche Räume, die nicht de Wohnzwecken dienen, beſchloſſen. Von den onſtigen Ergebniſſen der Dauerſitzung iſt der Beſchluß bezüglich Einrichtung t—5 wähnen. Die Stelle ſoll ſofort öffentlich ausgeſchrieben wer 1* Der Beitritt der Stadtgemeinde Weinheim zu dem Zweckverbande badiſcher Gemeinden behufs Verſicherung gemeindeeigener Fahrniſſe gegen Feuerſchaden wurde einſtimmig gutgeheißen. Gerichtszeitung Todesſtrafe im Raubmordprozeß Haeußner Der Raubmordprozeß gegen den Kaufmann Haeußner, dem die a der Verkäuferin Anna Dettner aus der Fanget iliale aus der Motzſtraße in Berlin am 7. Februar d. J. zur Laſt gelegt wird, wurde, nachdem er vertagt worden war, da der Auge klagte neue Zeugen nannte, wieder aufgenommen. Der Angekkagte halle urſprünglich ein Geſtändnis abgelegt, es in der Verhandlung aber widerrufen und behauptet, daß er zur Zeit des Mordes in der Herberge zur Heimat in der Oranienburger Straße geweſen ſei. Von dort ſei er zum Kottbuſer Tor gegangen, wo er von einem Bekannten, einem angeblichen Franke aus Dresden, den er un Dalles und im Aſyl öfter geſprochen habe, hinbeſtellt worden würe. Franke habe ihm dort für 40 000 M. zwei Kartons mit Kleidunge ſtücken, die von dem Raub aus der Motzſtraße ſtammten, verkale ohne daß Haeußner eine Ahnung gehabt haben will, daß ein M vorgefallen ſei. Auch den Mantel, den der Angeklagte bei der Ver⸗ haftung trug und in dem er am Tatort beobachtet worden iſt, wi er von dem großen Unbekannten gekauft Peel Ueberraſchender⸗ weiſe konnten die neuen Ermittlungen ſo ſchnell gefördert werden, daß bereits geſtern wieder in der ſelben Schwurgerichtsperiode getzen Haeußner von neuem verhandelt werden konnte. Es mußte aber da inzzwiſchen die viertägige Pauſe überſchritten iſt, der ganze Prozeß neu aufgenommen und eine neue Geſchworenenbank gebildet wer⸗ den. Als neue Zeugen ſind auf Grund des Alibibeweiſes zide! Schweſtern des Angeklagten geladen, die aber ſofort erklären, daß ſie ihr Zeugnis verweigern. Der Angeklagte erklärte zu der Tat daß er nicht ſelbſt der Täter geweſen ſei, und er blieb dabei, daß der Mord von dem Unbekannten, dem angeblichen Franke aus Dresden, verübt ſei. ei von dem Angeklagten Haeußner he⸗ nannten Alibizeugen, nichts davon, daß der Angeklagte mit ihnen zurzeit des Mordes zu⸗ ſammengeweſen ſei. Kriminalaſſiſtent Neumann, der Haeußner verhaftet hat, bekundete, daß der Angeklagte aus ſich ſelbſt heraus ſchon unterwegs im Dienſtauto geſtändig geweſen ſei. Auf dem Polizeipräſidium habe er aus freien Stücken erzählt, wie er es ge⸗ macht habe. Er habe die Verkäuferin etwa ſechsmal mit dem Hammer auf den Kopf geſchlagen, ſie dann ins Hinterzimmer ge⸗ ſchleppt und ihr dann, als ſie noch lebte, mit einem Schuſtermeſſer die Kehle durchſchnitten. Der Angeklagte behauptet, Kriminal⸗ kommiſſar Werneburg habe ihm gedroht,„ſagen Sie die Wahr⸗ heit, ſonſt...“ Der Zeuge Neumann beſtreitet das. Schon im Dienſtauto habe der Angeklagte zugegeben, daß er die Erm ſeit längerer Jeit gekannt habe. Kriminalkommiſſar Albrech! beſtätigt die Angaben des Vorzeugen über das Zuſtandekommen des Geſtändniſſes und den Hergang der Vernehmung. Die Ge? ſchworenen ſprachen den Carl Haeußner ſchuldig des Mordes und Raubes. Das Urteil lautete auf Tode⸗ ſtrafe. Neues aus aller Welt — Vorbildliche Selbſthilfe. Der Stationsbeamte von Egels? bach(Bezirk Darmſtadt), Hübner, hat es mit Hilfe ſeiner Ehefrau und geſtützt auf reiche Kenntniſſe im Baufach durchgeſetzt, ſich ein ſchmuckes Wohnhaus ſelbſt zuerbauen. Die Steine er aus Zement und Schlacken eigenhändig geformt und gemauert, auch die anſprechende Inneneinrichtung ſelbſt fertiggeſtellt. — 4s Millionen Lohngelder geſtohlen. Zwei Laufburſchen der Gewerkſchaft Michel in Groß⸗Kayna bei Halle ſtahlen 48 Millie“ nen Mark Lohngelder aus dem Lohnbüro und flüchteten. Dem Fa⸗ brikportier, der ſie anhielt, erklärten ſie, ſie hätten Altpapier in ihrem 7 Paket. — Deſterreichiſche Volkszählung. Die jetzt vorliegenden Ergeb“ niſſe der Volkszählung weiſen für das heutige Oeſterreich im ganzen noch 6 535 000 Einwohner auf. Für Wien ergab die Zähluß 1 865 000 Einwohner. Wien und Niederöſterreich zuſammen mehr als die Hälfte der Bevölkerung des ganzen Bundesſtaates. — Todesſturz im Flugzeug. Der bekannte franzöſiſche Fliege Caſale iſt in der Nähe von Gradvilliers tödlich verunglückt. Caſal hatte einen franzöſiſchen Höhenrekord aufgeſtellt. Er ſtürzte aus ei Höhe von 600 Metern ab und war ſofork t0 t. Sein Mechaniker iſt mit einigen leichten Verletzungen davongekommen. — Bogelſchutz in Italien. Die italieniſche Kammer hat eln Geſetz angenommen, das endlich einmal dem bisher unbegrenzien Vogelmord in Italien etwas Einhalt tut. Bisher ſind bekanntlich 1 Italien die Singvögel an den Berghängen und in den 5 75 in Maſſen getötet worden. Zum Teile wurden die Vögel, 12 ſie waren, für die menſchliche Nahrung verwandt, größtenteils abe wohl ihres Gefieders wegen getötet. Beſonders gefährlich für 1* Vögel ſind die Netzfänger, die das gefiederte Volk in Maſſen ein fangen. Dieſen Fang gat man in dem Geſetz verboten. Dagegen iſt bis zu einem gewiſſen Grade auch in Zukunft noch 5 Vogelfang durch Fallen erlaubt, wie ſie von der ländlichen Beyn kerung mit ziemlichem Geſchick den Vögeln geſtellt werden. Non hat dieſe Möglichkeit des Vogelfangs vorläuftg noch offen gelaſſen, da man nicht allzu rigoros vorgehen will. In den Tölern Nord⸗ italiens iſt die Bevölkerung zum großen Teil ihres Lebensul halts wegen auf den Vogelfang angewieſen. Immeerhim iſt mit Geſetz jetzt ein Anfang gemacht worden, dem hoffentlich weit Schritte folgen werden. — Deuiſche Flieger in Südamerika verunglückkt. Den Junkers werken in Berlin iſt eine telegraphiſche Mitteilung zuge 1 daß ihre in Südamerika befindliche Expedition von einem ohn Verluſt betroffen worden iſt. Werner Junkers, der älteſte S an⸗ von Profeſſor Junkers, der als Flugzeugmonteur der Expedition be⸗ gehörte und Flugzeugführer Müller, einer der älteſten ing fer währteſten Piloten der Junkerswerke, ſind einem Unglück zum chen efallen. Nach einer andern Meldung iſt ein von deutſan liegern beſetzte Flugzeug, das von Kanada nach Buenos Aires terwegs war, im Staate Ceara explodiert. Seine Infaſſen Müller Man darf annehmen, daß es ſich um Junkers und handelt. gebrochen, die den 21. Juni zum heißeſten Tag ſeit ren machte. An dieſem Tage ſind allein 20 Perſonen ſchlag und Sonnenſtich erlegen. Im ganzen beläuft ſabſemn Zähl der Opfer auf 58 Perſonen. Der Aufenthalt in den 25 iſt faſt unmöglich, die Leute kampieren des nachts in den Pa daß — Ein neuer Ozeanrekord Man meldet aus Welbig eed für der engliſche Paſſagierdampfer„Maſeſtic“ einen neuen die Ueberfahrt von England nach Amerika aufgeſtellt barnceed. die Reiſe in 5 Tagen, 12 und 18 Minuten zu wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwa Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens— Luft⸗ 8 Be⸗ See⸗ druck Wind 38 8 en höhe ſin NN—— 5 288 merkung m. m Richt. Stärte. 8 Wertheim—— A Königſtuhl.. 563 765.5] 10 12 8N ſleicht belter 9 Karlsruhe..127 766.5 12 16 9 W leicht bazen 0 Baden⸗Baden 213 705.7 10 18 5 0 ſleicht ſm Billingen.780780 8] 14 4 W. leicht a 0 Feldberg. Hof 1281 654.80 6 4 Nw leicht alee 0 Badenweiler“—— St. Blaſien—— 91 14 5— ſtill beiect 10 8 ſiegend 1 Sruck An der Grenze zwiſchen hohem und niedrigem Druck, dlichen Südweſtdeutſchlan demdee noch wolkiges, in den ů nicht eilen aber vorwiegend heiteres Wetter. Niederſchlä 01 ch hereſcht mehr gemeldet. In England und beſonders in Fran ölkung haben größtenteils wolkiges warmes Wetter. Infolge der Bennd oben⸗ die Temperaturen in unſerem Gebiet ſich nur wenig weiterer Einfluß des hohen Druckes nimmt ſtändig zu, ſo daß Aufheiterung und Erwärmung zu rechnen iſt. Vorausſichtliche Witterung für Samszug bis 12 Ugt. arm. Weiter fort de Beſſerung, meſſt heiter, trocken und wa einer zweiten Bürgermeiſterſtelle zu er“ ne des Aſyls für Obdachloſe, wiſſen be naghs —— u run L„ nnr eeeeedl 17 Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 27. 299. 27. 29. 27. 209. Alig. D. Oredlt.— 35 b. Hypothekb. 26— Rheln. Oreditd,. 80 98 adische Bganxk—— f„ Uebers.-B.—Rhein. 1 N—— Bank f. Br.-Ind.— 125„ Vereinsbk. 55 60 Sudd..-Sr.-3. 1 Dayr..-Er, W.—— Fiso.-Gesells. 380 4ſ0 Sldd.Oisoontg.— „. ſüyb. u. WWb. 140 155 Presan, Bank 275 240 Wiener Banky. 28 27 Barm. Bankv. 92 168 Frkf. Hyp.-Bk. Vite, Banka.— Beri, iandges, 1350— Hetallb-u..-d. 449 809„ Notenbank 110 170 om.-.Priybk. 137 170 Ritteld. Or. 8. 120 120„ Vereinedk.. Darms, u. Mt.-B. 201 280 Nurnbg..-B.— Hannn..-des.—— Deutsoh. Bank 350 370 Oest.Cred.-An. 84 21,5 Frankk. Allg. Vv. 620 710 .-Asſat. Ban——[Pfülz. Hyp.-BK.—.Oberrh.V. Ges. D. Effekt.-u. W. 80 110 Relohsbank.— 10 Frkf. f. u....H— Bergwerk-Aktien. Boch. Bb. u. G0. 2100— J Harp. Bergbau 3300 4000 opsohl. Eb.-Ad. 890 90 Soger Sieeh 700 800 Laſſw, Aschrsl. 730 800 40 F. ind.(0 00 1900 „Tuxem.BW. 1500 1800 Fallw.Salzdett 7n See Pbönix Bergb. 1780 1850 Sschw., Bergw. 1350 2000 Kallw. Wester. 280 980 fh raunkaſe 900 1400 Frledrichen——, Tothr. H...V. 1300 1500 Salzw. fHlelibr. 2 ſelsenk. SgW. 2000 2050 Nannesmannr. 1200 1350 Telſus Bergb. 109 130 elsenk. udst. 300— V. K u. Laurah. 995 Transport-Aktien. Gecnt. e 60 95 Nordd, Lloyd. 280 46⁰ Baltim.& Ohloͤ—— .-Ank. Paktf. 905 1000 Oest.-U. S⸗8s.— Industrie-Aktlen. Flopb. Man 15 burl. 220 250J Cont. Mbg. Vzg. 00— .Fenpi-id. ſoo 125 B. Uhrenfurt Heimier foigr 180 200 alnz. Stamm——Bayr. Splege!— 280 D. Elsbh. Berlln 300 425 Fartbrauere!—— Serom. Mektt. 360 690 b. d. u. Sb.-A. 500 562 Sonäffern. 8d. 70 105 Aing Metallwk. 125 150 Deutsohe verl. 3210 270 Jenew.-Storon. 75 85 81.,8. Braub. 80 ſif] Bingier Zweld. 7d Marder— Sr.Besich. dei— bürk.-.st. 185 Zalgresdrg. id— Stoerben M. 180„ kitegv. calg. 0 450 Aaler Gpgengz. z8— dem. Neiselbg. 170 230 Fib Farb. ½8. 200 389 Aebel 0 150 Gem.Lariatat 118— Flebtr. K. 9, 280 259 Aa Arstamm 3i0 480]„ Lothr. Mete 100 200 Eis.ad ale Augto-O. duane— 2chem. Annaw.— Em. St. Ulleten 500— Tellstoff 380 430 Chem. Wk. Alb. 1000 1350 Essling.Masoh. 120 Aaden stadt 58 80„ oldenberg—— Ettling. Spinn.„ 2⁵⁰0 g. Lenis Weind 8 125„ rlesheim 350 426 Fab.loß. Selet. 25— — 80 605„ Weller f. u. 400 470 Farbw, Hünlh. ehr. Plr. 0 b I oof- U. ffsſb. ſa ſcſ L. Splen, fr.-A. an 500 720 Höohster Fbw. 389 410 Tuchwigs.Walz. 750 750 Fenpe. demenn Fbnl. 188 beraehd ia. 5— Suabg W. St. 20 ſſo Holzverk.-Ind. 300 400 Retall Dannh. 130— Zanzld, Hen: 10 dungbans 8t. 1 220 Aoemnastemm—— Secesen. 460 2 Lalnd, kale. 288] goteten teun 255 Seltener ll. U. 460 S80 J Karisr. Masch. 250 390 feoks. Fahrza. 190 280 Frün, stinger 181 Leme,Steta 120 128] Fledeern. he 100 2859 Tald& Meu f. 123 2 Fieingones. 188 ber bnion krt. 200 at Feten 380 e 118 40⁰ Au 100 200 . Braun— Ff, Fulv. Sting.— le bener 93 180 Kraulke. kæ.—— Porzellwessel—— Aeob K. u. M. 900 1000 17 0 25 Usek. f. St. 90 14⁶ on 4—— 195 Zochg Darnet ieelſinq, Wofff 8 Jöfüaf 5 Unebum: ds Sſob. 469.. 2 220 Jaiksenatd 88 175 derswerk. 5id 6 Sopl:600 Hdg 1 geo] Siem,kHales 10 130 Wafbareliag 19 180 abn. Khandd 75 100 Sudd. Drahtin.—— Zeilst.wald.Sst 200 390 Sodapr Frank, 188 220 e gle 40 420 Tsohodkew.K. 86 130 Soir dacrter. 100 f8 DbtntFurn, 30— deßtun. 18 100 Jadrifte st.fr 110 110—— 7— 5 20—„ Frankenih. 1d2 180 Feeet ibend, 10 148 Verbheamar. 200 380„ beten 10 155 .8. 88 81 19 110 r. Ultramar. 280„ Ofksteſn 120 200 obubrür ſler 2 10 Ver,zeltst.Bar— 210]„ kbeingau 120 180 Herz 100 Vogtl.Masohst 90—„ Stutigart 130 180 7 Ergänzungs-Kurse. Peclt Aeen 10— krumm, to 8 88 Klebeck nont.— 300 W e ee * a..oh, Id. Malnz *. Tudwig—— 8 9. Vogti. Masofin. nrch Wg Lenz: Weh Frelverkehrs-Kurse. kitert. Kuptor 200J krelehgauer. 29] Restatterwas. 80 1 — 1 109 Lansfeſder. 609 770 n e „ 80 dez Sühne, 100 100 1 Werte bestand größere Kauftätigkeit. Werte, die bisher in ihrer Kursbewegung wenig gefragt waren, erzielten vielfach Esse für verschiedene Mittelbanken erhielt sich auch heute. 150 000, der Dollar war nachmittags ca. 154 500. Dollarschatz- anweisungen wurden im späteren Verlauf mit 160163 000 1155 Am Montanaktienmarkt gewannen Riebeck, NN Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 29. Juni. Drahtb.) Auf dem Effektenmarkt zeigte sich eine lebhafte Nachfrage auf den meisten Gebieten, die zu Kurserhöéhungen führte. Für die Aktien der Eisen- und Maschinenindustrie, der Elektrizitäts- und chemischen rößere Gewinne. Am Rentenmarkt bildeten die großßen aufe und die rege Nachfrage nach Reichsanleihen, Consols owie Bundesstaalsanleihen die Sensation des Tages. ollarschatzanweisungen vorbörslich 150 000 bis 152 000 gehandelt, die erste amtliche Notiz stellte sich auf 157 000. Unter den Auslandspapieren sind Türkenwerte sehr gesucht. Oesterreichische Bankaktien lagen fest. Das Inter- Dies gilt besonders für Barmer Bankverein, die auf angeb- liche starke Käufe für Rechnung Stinnes anzogen. Sehr ge- sucht Waren Deutsche Bank und Bayer. Hypothekenbank. Größere Nachfrage bestand für 5proz. Reichsanleihe, Spar- prämienanleihe und%½ proz. Ungarn von 1913 ui.d 1914. Die küährenden Aktien am Montanaktienmarkt zeigten bei ersten Kursen steigende Richtung. Besondere Beachtung kanden Caro, Phönix, Rheinstahl, Gelsenkirchen und Buderus. ür Daimler, Kleyer, Neckarsulmer, Karlsruher Maschinen machte sich stärkere Raufnefſiuge bemerkbar. Sehr gesucht sind Deutzer Gasmotoren, Eblingen, Heddernheimer Kupfer. Daimler plus 70000 pCt. Größere Umsätze fanden in Badi. sche Anilin statt, bei erster Notiz plus 60 000 pCt. Verner sind Rhenania, Grieseim, Höchster und Holzverkohlung be- gehrt. Scheideanstalt setzten 10 000 Ppt. niedriger ein. Albertwerke steigend. Elektro AEG., Licht u. Kraft, Felten u. Guilleaume und Lahmeyer erheblich höher. Von den übrigen Industrieaktien blieben Zellsto f- und Zucker- aktlen weiter beachtet. Schiffahrtswerte folgten der Hausse. In amtlich nicht notierten Werten war die Tendenz geteilt, doch war die Grundstimmung fest. Beson- ders beachtet Becker Stahl 310 000—.340 000, Becker Kohle 290 000.—320 000. Benz 310 000, Api 300 000.—275 000. Browyn Boveri 125 000, Ufa 170 000, Emelke 75 000—70 000—68 000, Hansa Lloyd 85 000—80 000, Diamond Shares 710 000. Growag lebhaft, 20 000—29 000—27 000, Krügershall 400 000—380 900, Lastauto 75 000—80 000. Später fanden bei nachlassendem Geschäft Realisationen statt. Der Einheitsmarkt zeigte ein geschlossenes festes Aussehen. Es kam in vielen Aktien zu Rationjerungen, verschiedene Papiere konnten wegen Mate- rialmangel nicht notiert werden. Berliner Wertpapierbörse » Hherlin, 29. Juni, 2 Uhr 30 nachm.(Eig. Ber.) Die Un- sicherheit des gestrigen Tages ist von der heutigen Börse gewichen. Trotz der Abgabe der Reichsbank nimmt die NMark weiter ihren unheilvollen Verlauf. So kam es, daſi das Publikum sichseiner letzten Markbestände Immer mehr entledigt und alle greifbaren Sach- Werte erfaßt. Die Kaufaufträge, die am heutigen Tag zur Börse gelangt sind, übersteigen alles bisher Dagewesene. Im Vordergrund des Interesses standen Montanwerte, Waggon- und Spezialwerte. Am Devisenmarkt hörte man im Vormittagsverkehr Dollarschatzanweisungen mit attowitzer 500 000, Gelsenkirchener, Lothringer 300 000, Köln-Neuessen, Luxemburger, Mannesmann und Phönix Werten Linke-Hoffmann plus 350 000, R. Wolf plus 240 000, 86 833 179(2 418 113). Hieraus sollen 300(i. V. 30) pCt. Pinden, Während dieselben in England durch die Aufhebung Handelsblaff des Nannheimer General-Anzeig 200 000, etwas schwächer lagen Laurahütte, Hösch und Essener Steinkohle. Am Kalimarkte nannte man Held- burg mit 1,4—1,6 Millionen. Krügershall mit 395 000, Rollen- berg mit—5 Millionen. Am Markte der chemischen Werte gewannen Guano 200 000. Die Anilin werte besser- ten ihren Kurs bis zu 100 000. Am Elektromarkte waren AEG. 450 000 höher, die übrigen gewannen durch- schnittlich bis zu 100 000. Bei den Bankaktien besserten sich Handelsgesellschaft um 80 000. Unter den Spezial- Kursbesserungen von 150 000 erfuhren Deutsche Waffen, Basalt, Daimler. Im Freiverkehr waren Ben z 400 000. Bei den Petroleumwerten notierten Apis 285 000, Erdöl gewannen 450 000, Ipus plus 400 000, Deutsche Peiroleum plus 55 000. Bei Valutawerten besserten sich Canada um 20 000, Bagdad II um 35 000, Zolltürken und Mazedonier um 20 000, Anatolier dagegen gaben 20 000 ihrer Kursbesse- rung nach. Oesterreichische Goldanleihe hoben sich dagegen um 35 000. Bei den heimischen Renten waren Schutz- gebietsanleihe 30 000 und Kriegsanleihe 350 pCt. Kolonial. Werte Waren infolge völligen Materialmangels sehr fest, Salitrerra bis 11 Millionen. Im weiteren Verlauf war die Börse weiter sehr fest. Der Kassaindustrie- markt zeigte zumteil bisher noch nie dagewesene Kurs- gewinne. Deuisenmarkt *Mannheim, 29. Juni. Die Mark kam um 11 Uhr aus New Vork mit 0,000696 Cents, was einem Dollarkurs. von 157 000 entspricht. Amtl. Dollarkurs 154 500. Schatz- anweisungen 168 000. Tendenz: Sehr fest. rankfurter Devisen *Frankfurt, 29. Juni.(Drahtb.) Die Tendenz War fest. Es Wurden kolgende Kurse genannt: London 710 000, Paris 9525, Brüssel 8075, New Lork 154 500, Holland 60 500, Schweiz 27 500, Italien 6875. Berliner Devisen 0. 29. Amtilon d. 2 8. 20 b. 28. b. 29. Amtilon. 20. 3. 28. 8. 29. eate 58553 58949 60348 60651 Ffaris. 9226 9273 2501 9549 eee, 52618 52882 54363 51636 Sohwelr. 26593 26317 27ʃ31 27569 Ohrietanſe. 27888„ae„edet s Spanſen.. 21845 22055 52818 22455 8 ristlanis 24639 2105 25336 25463 Japan—— 13815 7842 Sicelnolben 26433 268568 27281 27418 fo de jan., 15710 1578 18159 16541 f deinen 38600 30989 40709 4i002 Wien abg. 211.96 213.84 229.42 230.50 faenders 4½% 4135 4249 4171 FPrag.. 4538 4561 4658 4662 Lanen.6708 4712 6857 669?] Sudapest 18 45 18.50 15.75 15.05 ondoen.. 686275 691725 706225 711778] Sofla.. 1398 4ds 1396 J403 New-Vork 149625 156375 154113 54887 fugoslavlen 1615 1681 167/5 168“ . de Chemische Fabrik vorm. Goldenberg Geromont u. Cie. in Winkel(Rheingau). Der im Jahre 1922 erzielte Netfo. gewWinn stellt sich ausschließlich 159098 Vortrag auf auf die Stammaktien und 6 pCt. auf die Vorzugsaktien, zu- sammen 19 590 000(2 040 000) verteilt werden. Dem Werk- erhaltungskonto werden 50 Mill.% zugeführt. Der nach Abzug deér Tantiemen von 10 766 498(219 014) verbleibende Betrag von 6 635 779 wird vorgetragen. Aus der Bilanz sind zu erwähnen: Kassa und Wechsel 7 502 450(8 597 374) I, Vorrate 257 055 834(10 799 367) 4, Debitoren 199 659 808 22 980 261), Kreditoren 293 263 157(36 344 593). Im Geschäftsbericht heißt es:„Die Rekordproduktion unserer Fabrikate, welche wir im Berichtsjahre zu verzeichnen haben, konnte schlank abgesetzt werden, da unsere Her- stellungskosten bis Jahresende niedrig waren. Hierdurch gelang es, die Zollschwierigkeiten in Amerika noch zu über⸗ kür die Mehrzahl unserer Artikel im letzten Herbst bedeutend erhéht wurden, als Abnehmer ausscheiden, wenn es nicht gelingt, durch den der Vollendung entgegengehenden Umbau unseres Winkler-Werkes die Produktioh in dem vorgesehenen Maße weiter zu erhöhen und gleichzeitig wirtschaftlicher zu gestalten. Die große Unsicherheit der allgemeinen Wirt⸗ schaftlichen Lage läßt zurzeit eine Beurteilung der Aussich- ten für das laufende Jahr nicht zu. Es mufß aber angenom- men werden, daß der durch die Verhaltnisse bedingte bis- herige Produktionsausfall bis Ende des Jahres kauia aus- geglichen werden kann. Wir haben es deshalb für notwendig gehalten, einen gewissen Betrag für ein Werkerhaltungskonto Zurückzustellen. * Interessengemeinschaft Oberkoks-Fahlberg, List u. Co. Zwischen der Oberschlesischen Kokswerke und Chemische Fabriken.-G. und der Saccharin- kabrik.-G. vorm. Fahlberg, List u. Co.'st zur Wahrung gemeinsamer Interessen auf dem Gebiet der chemi- sche. Industrie bei grundsätzlicher Parallelstellung und vol- ler Wahrung der Selbständigkeit beider Gesellschaften eine Interessengemeinschaft vereinbart worden, die durch Austausch von Aktien und Mitgliedern in den Aufsichtsrat gewährleistet werden soll. Die Saccharin- kabrik wird einer demnächst einzuberufenden.-V. die Er- höhung ihres Aktienkapitals un. 75 Mill. Stammaktien vorschlagen, wovon den Oberschlesischen Koks- werken ein Teil in Tausch gegen Aktien der Oberkoks- Werke überlassen und ein anderer Teil den Aktionären der Saccharinfabrik zum Bezuge angeboten werden soll. Den Oberschlesischen Kokswerken werden die an die Saccharin- fabrik zu überlassenden Aktien von befreundeter Seite zur Verfügung gestellt. Die Wahl der beiden Vorstandsmitglie- der der KRokswerke Dr. Berckemeyer und Dr. Bie in den Aufsichtsrat der Saccharinfabrik und des Vorstandsmitgliedes der Saccharinfabrik Dr. List in den Aufsichtsrat der Koks- werke wird beantragt werden. * De Beers Consolidates Mines. Die Verwaltung der Gesellschaft hat auf die Vorzugsaktien eine Dividende von 25 sh pro Aktie 50 pCt. in Vorschlag gebracht. Diese Ausschüttung erfolgt als Nachzahlung für rückstäandige Divi- denden sowie als Dividende für das Ende d. M. ablaufende Geschäftsjahr. Für 1921/22 war auf beide Aktienkategorien keine Ausschüttung erfolgt. Im Januar d. J. wurden 30 pGt. verteilt zur Abdeckung Dividendenansprüche der Vorzugsaktien. Diè kumulative Dividende beträgt 40 pOt. pro Jahr.— Waren und Märkte Berliner Produktenmarkt *Berlin, 29. Juni.(Drahtb.) D. Produktenpreise sHegen wWeiter. Das Angebot von außerhalb wird immer geringer, und der Bedarf dringender. Mit Weizen kommen die auswärtigen Mühlen nicht mehr in Verlegenheit, und auch die Berliner Mühlen sind dauernd als Käufer am NMarkte und bewilligen glatt die wesentlich höheren Preisforde- rungen. Roggen wird nach Bremen und für das Ruhr- gebiet gesucht. Gleiehfanig ist die Reichsgetreidestelle RKäufer. Für Gerste sind die Kaffeeröstereien und Braue- reien anhaltend Käufer. Hafer bleibt nach wie vor knapp. Der allgemeinen Preissteigerung schlossen sich auch die Mehlpreise und die von Futter- und Hülsenfrüchte an. „Neue Preiszuschläge für Linoleum. Die deutschen Linoleumfabriken haben, wie der Konfektionär mitteilt, mit des Zolls beseitigt wurden. Von diesen beiden Hauptkonsum- ländern werden die Vereinigten Staaten, nachdem die Zölle Wirkung vom 21. Juni 1923 den Teuerungszuschlag von 65 000 pt. auf 100 000 pCt. erhöht. 0 Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Die Kurse verstehen sich— außer bei festverzinslichen und Versicherungs-Werten— in 1000% Frankfurter Festverzinsliche Werte. 27. 209 27 15 27. 20 0 W Sohant 90 5 27. 20. + 2. 29. Aie at e, g onglzen.— 4050 foſeeuen: 270 8 4% nannhvonieg——%e Freub. konseie.— 28.— dülle keer. enen baun ged deh erebesentt 210 550%,„ 100„ e Saltßtez öhſg 2980 170 sdls dae, 1ae 1% ae b. a& Oh 5 1* soh. Sanl. 2 14 1 8„Anl. abg. 9285 15 m o 1250 7100 Hansa'schiff 53⁰ 0 95 A 15+ 9500.— 2065 1 8 von 705 85— Banlr-%0% Dech. Relchsanl.— og.— 4% Bayr. Eisenb.-Anl..— 2— e,,, een„ F gaee aenn 8— 25— 5%— Barmerßankyv.— 180 Debtsch Ban 300 3 elng. Hypthh.%½ Refohs-Sohatza. 219 4o.—.— bent ag. 088 188 deee deen, e een%. e, de., eee ee ee Dom. u. FPrtwök. i80 80 öresdn. Bank 205 2980(Reſefsbank.. 110 128 9465 59 41000.— 38000.— 80 flessen v. 89 u. os 600.—— 0. 0.—.——.— 2ſ„ gest. Industrie-Aktien. Sparpramienanl. i 9 600000.——.— 8*—.— 3000.— Saeekbez„80 80 gaſte, Maso.. grenet vün.. Fen enee,———.— deskche,8t.-And,v 1is—.——.— Zulerwer, 200 e 1 10—9 280 460 Fucer kisen. 840 440 05 preub.— 25 wWurtt—— s 280.— 45— Seee Aah Kren 2 220 Cdem ſeygen. 3 Nee een e 6 05 Liexandervk. 2, Ari.Karie-Ind. 1528 1850 Chem. 20 420 N Alio Slektdes. 220 464 Srl. Maschbau 770 Odem. Jeller Ais. Portl. Zem. 550— Shem.gelsenk. 1300— Am. Ales.& Co.—— aee 5 550 1515 b b) Ausländische. Jadter ele 0 de ee 2780 2208 ecee 27 28 27 25 sohffb. Zellst.— 5 A0b.-Ub. Aech. o K 380 00 Peturne. 1480 1440 1½ ſe, Nengp, 188 8000— a0000.— 4% Turk. Bagdes 8. d. 3089. Saeeh, aa. 80 880 Ber-gesigdei 500 20 lBaengeli 1300 1000 4½ 90. Schattan. 54809.— 28888— J ugeer gelere e, 5. Gubstahſcg. 7 Tſeb 05.—800 Beutaeh.-Eran! 4½% do. Schatzanw. 54800.— 4% Ungar. Geldrente—— Date Kae,— d de. ensone%% do. Sliberrents 180000.%, d0. St. fte.. 1910 128000.—.— D. Btelnzengg— 200 ee—— Sgs. Marlendn.——4% 4o. Golorente 220000.——.— eeee—.——.— beutsoh.Wolts 159 178 Fab Z. Sermaniaß.-. 9900 365 5%(do, einh. Bente—.— 10000.—% Mexlkan. am. Iinn.———. Dtache. Elsenh. 300 365 59165 lelstitt 160 300 derresh. Glas 1250— 44% flumünlen 1903—.——.—10 Gold e 17 st Co. 330— Ges. f. el. Unt. 340 348 4¼% do. Gold, am. 95000.— 100000.- 979 5„ Irrig. Anlelh.—— Düsseſd.Eisen. 4859— Fehen L aaſk 5— 720 Goldsohm. Th. 470 810 4% do. am. fft.-Verw. 30000.- 39600.—J5% Tehüantepees.„.605.— 1870.— Dynamit Trust 300 318 F. Frister. 300 400 5——7 75— 100 eber urden S 185 asten loer. dee ie,—— SeLKean 2 205] gelgenk e— 20——457644091 1 Berliner Festverzinsliche Werte. ſſanf. H. Egest.— 1 NrrN 7 7— be ee, ee e e eee eeene Harpen.Bergb. 3500 3600 fl, G. WKayu.— Kyfthäus, Hütt.— 105%% do. Ser. IVHW“.— 2 1% do. do. 600.—— Hartm. Maeen. ies Berghal, i000 E tabme oo. 250 275 4½%% go. N 110- 180.— 4% Badische Anfelde— 290.— Hedwigehütte. 750. Judelds 355 112—Laurakhutte. 995 870 5508 do. 1924e 91.— 90.50 8¼% Bayer. Anleihe 50d.— 8000.— flllpert Magoh. Lanie Porzeſl. 325 300 bind, Eiemegh. 200 300 8% Gtsoh. Relohsanl. 200.— 228.—% Hesslöohe Aniehe 500— 2000.— Hind.& Auffer. 160 220 KIw,. Aschersl. 800 300 Caril indström 400 435 4% do. do. 8600.— 8890.— 4% Frankf. Stadtan..— Hirsch Kupfer 1900 1400 Karisr. Masch. 250 380 Tingel Sochuhf. 80— ½%è do. do. 7000.— 5599.— 4% Aunobn, Stadtanl..— Hürsohbg. ted 500— Kattow. Bergb. 1700 1800 Uinke& Hofm. 800 1150% do. do, 34000.— 34000—4% Frankft. Hypoth. Aiebe kecke, ¶ ccc Loth..-Cemt. 770 Nordd, Woſſr. 80 88 Hlebsek Nont 1 neld——oObsohl. Esb.-B. 670 1 aeeee e eeeee e ee 0 Ausländische Rentenwerte. Hagirus.-G. 117 970 17 +35 4 1 Hosſtz. Zucker 220— 227. 20 27. 20. Aasiaflanent hiz Seron. 1678 2080 dacfsener 78 8859 4 k f. edegats 68800 2600004% dg. reeene Sobe h iae. 2 deigen Fen. 08 Seet.% ee eeen, cee er 2 0 U,enen alt Srsddd FMeguin 2 60.— IAh. Sraunkohl. 1800— Sarofi.. 383— 4½%0 8. ere 25000.— 30000.——. 1 kerkur Woln. 220 300 fneſg. Eletir.„ Augechneſder 5 ſ8s 4½6% d0.Faplerremt.———.— 955 00, Erg.-Autzen 500000. 8 Aix 4 Genest. 130— fh. Metall. U2. 208 290 Sofud, 4 Sal: 30 400 4% Furk. Aümin.-Anl. 210. 885.— 4% 0, Goſfdprlorttgzt 30000.— 80000.— Toicren d— 2 enenem 30— Sobuok. 4 80. 120 1419 4% do. Bagd.-Sab. 810000.. 640000].7½ Sdöst.Sab.e. F. 348000— 348000— deokars. Führs.— 280 Fhenanja Fhm. 218. Sſem. Calete 1300 1400 4% 0. Bag.-Elab. 1 500000. 54000d.- 280% do, neue Frſor Zico. 309000 Rlaulant. 7 I zerk 2000 2400 Slaner-ArG. 11. 18%, Aufk. aniede ee re J de öpgrdegen 2800. 8898 Stettin. Vulkan 1 V. F. Niokefw. iq Wiesfoch Ton. IO—. 4% 40. Tolleb. eii 410000. 460000.-[4½% Anat., Ser. 1. 820099.— 3 Stoehrkammp.. Lianzstoffe 1000 11e0 zellstoff Jer. 150 175 40.00 Fog. Ae..0 18.%% d0., Jarſe 280d0g. 2 Stoswerlühm. Sofunbf. 8. 40. 70 125 Lelistoffwhof 215 4004/% U. St.-Rt. 1. 1813 60900. 3090g.-%% do., Serle 1 500000- 580000 Stolb. Zinkhütt 1100 1800].St. 2p, ud 3800 3000 P⸗teoh-Oetafft..%e do. do. v. i814 30000.. 60000 Südd, immobdlii.—— Vogel feig. Dr. 10⁰0 Reu-Aulnea. 220 320——————ßß——.————ů—— Teokih. Soniff. 245 300 Voßtid, masoh. 7. Otavl Min, u. E.— 7500——————— dde een 160 20⁰⁰ iarh 8 e—50 830 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer Unlon. Bl., Mm. 300— Festdsch-iule. Heidburg... 1100 1809 General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim. E 6. 2. CC Blrettion: Ferdimand Pepme.— Cheſredatteur: Aurt Fiher. 5 9 5 5 Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: l..: Dr. Fritz Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik: Richard Schönfelder: für Gericht und Sport: Willy Müller; für Richard Schönfelder: für Anzeigenz Karl Hügel. ——— zandelsnachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: i. V. — 2—— 4. Seite. Nr. 294 Mann jeimer Generni-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabc.) Freitag, den 29. Juni 192³ Aaliſes Ehe Roman von Erich Ebenſtein Copyright 1920 by Greiner& Comp., Berlin W. 30 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde 4³)(Fortſetzung) Sprachen vorbehalten. „Mir ſcheint, da iſt etwas geſchehen? Am Ende gar ein Unglück in deines Mannes Fabrik,“ ſagte Lo. Andermatt fragte einen ihnen eben entgegenkommenden Be⸗ amten nach der Urſache der Aufregung. „Sie wiſfen es noch nicht? Man hat in folger und ſeine Gemahlin ermordet.“ kam die Nachricht.“ Serajewo den Thron⸗ Vor einer halben Stunde Wie vom Blitz getroffen ſahen ſich alle an. Selbſt Lo's Geſicht war ganz bleich geworden. „Wie ſchrecklich!“ In ſtummer Haſt legten ſie den Reſt des Weges zurück. Am Flaggenmaſt von Karolinenruhe wurde eben eine ſchwarze Fahne aufgezogen, als ſie das Haus betraten. Im Eßzimmer wartete Leo Gottulan bereits. Sein Geſicht war ſehr ernſt. Unruhig ſchritt er im Gemach auf und ab. „Iſt es wahr, Leo?“ fragte Adaliſe noch unter der Tür. Er nickte. „Leider!“ 7 „Aber mein Gott, das iſt gräßlich! Zwei Menſchen auf ein⸗ mal! Zwei Menſchen, die ſich ſo lieb hatten und in der Blüte des Lebens ſtanden. Sie brach in Tränen aus. Gottulan blickte den Grafen an. „Ich fürchte, es wird mit dieſen zwei ſein,“ ſagte er leiſe. Opfern nicht abgetan „Ihr Tod iſt vielleicht der Tropfen, der einen Becher Bitterkeit nun zum Ueberfließen bringen kann. Andermatt nickte düſter. XXI. Er hatte verſtanden. Vier Wochen ſpäter wachten ſie in Karolinenruhe mitten in der Nacht jäh aus dem Schlafe auf. Trommelwirbel klang von der Straße herüber. Alle Glocken im Dorf läuteten. Dann brach er jäh ab, und man hörte eine laute Männerſtimme irgend etwas Unver⸗ ſtändliches ausrufen. Adaliſe, die in der letzten Zeit ſelten gut ſchlief, war zuerſt wach. Erſchrocken ſprang ſie aus dem Bett, warf die Kleider über und trat an das offene Fenſter. Was war geſchehen? Brannte es irgendwo? Ihr erſter Blick ſuchte die Fabrik oben am Waldesrand. Aber dort war alles dunkel. Nicht einmal die Umriſſe konnte man erkennen in der ſternenloſen Nacht, die ſchwarz und wie ein Leichentuch alles verhüllte. Und die Glocken tönten noch immer fort. Bang und ſchwer ſchien der Klang. Nun ſetzte auch der Trommelwirbel wieder ein. Zwiſchen den Bäumen ſah Adaliſe in der Richtung des Dorfes Lichter auf⸗ flammen, die ſich unruhig hin und her bewegten. Auch Menſchen⸗ ſtimmen ſchlugen an ihr Ohr. Alle Wege um Karolinenruhe ſchienen plötzlich belebt von Menſchen, die dem Dorf zuſtrömten. Zugleich fiel ihr ein, daß die Herren ſchon ſeit ein paar Tagen mit ernſten Geſichtern herum gingen, die Zeitungen förmlich ver⸗ ſchlangen und häufig leiſe Geſpräche untereinander führten. Leos Miene war geſtern abend beſonders ernſt und ſorgenvoll geweſen. Adaliſe, die ſich weder um Zeitungen, noch um Politik kümmerte, auch viel zu ſehr mit anderen Gedanken beſchäftigt war, hatte bis⸗ her kaum darauf geachtet. Jetzt fiel es ihr plötzlich wieder ein und erfüllte ſie mit unbeſtimmter Unruhe. Es litt ſie nicht länger allein in ihrem Zimmer. Sie ging hinüber nach dem Eßzimmer, in das mit ihr zugleich auch Mara und Klaudia eintraten. Hilberts waren ſeit vierzehn Tagen in Karolinenruhe. Aber zwiſchen ihnen und Adaliſe lag ohne greifbare Urſache ein Schatten von Verſtimmtheit und Entfremdung, der beide Teile einander nach Möglichkeit meiden ließ. Adaliſe konnte den Ihren, die bei jeder Gelegenheit zutage tretende,„lächerliche Anbetung“ Leos nicht ver⸗ zeihen, und Hilberts fühlten ſich äußerſt peinlich berührt durch das kalte, geſpannte Verhältnis des jungen Paares, an dem ſie Adaliſe allein die Schuld gaben. In dieſem Augenblick aber dachten weder die jungen Mädchen noch Adaliſe an die Verſtimmung. „Habt ihr gehört?“ fragte Adaliſe erregt. bedeuten?“ Mara ſah ſie ernſt an.„Ich fürchte... begann ſie, verſtummte aber wieder, denn in dieſem Augenblick erſchienen Mama Hilbert, Andermatts, Mary von Leupold und die Baronin. Alle bleich und erſchreckt. „Um Gotteswillen, was „Was kann das nur .“ da erblickten ſie Leo, der hinter der Baronin eingetreten war. Auch Leo ſah ſehr bleich aus. Offenbar war er noch gar 8 zu Bett geweſen, denn er trug noch den Geſellſchaftsanzug, dem er beim Abendeſſen erſchienen war. Frau Cälia lief auf ihn zu. „Sage uns um Himmelswillen, was dieſer aufregende Lärm au bedeuten hat, Leo?“ „Daß wir Krieg haben, Mama, und die Mobilmachung ver⸗ kündet wird. Ich erfuhr es ſchon geſtern abend, nachdem wir uns getrennt hatten, durch eine Depeſche de⸗ Bezirkshauptmanns, dachte aber nicht, daß der Bürgermeiſter ſich ſo beeilen wird, ſie noch nachts bekannt zu machen.“ Kriegl! Alle ſtarrten ſich im höchſten Grade verwirrt an. Nur Mara und Graf Andermatt ſchienen nicht überraſcht. „Es war zu erwarten!“ nickte letzterer. e dieſes ſerbiſche Verräterneſt nicht länger ungeſtraft vor ſeinen wirtſchaften laſſen.“ konnte „Oeſterrei 1 Toren Dann ſprach er von ſeinem Stall, der nun wohl leider einen großen Teil der Pferde werde abgeben müſſen, und daß er ſich ſcheinlich als Freiwilliger melden würde, um zur Abwechſelung n mal„Kriegsſport“ zu betreiben Mary von Leupold trat zu Leo Gottulan. „Glauben Sie, daß der Krieg lange dauern wird?“ „Ich fürchte— ja, gnädiges Fräulein, denn vermutlich Rußland vor allen. ſich andere Mächte hineinmiſchen. dieſem Falle beſtimmt auch Deutſchland.“ Marys Augen öffneten ſich weit. „Deutſchland? Oh... Deutſchland? dann tun, Herr Gottulan?“ „Das weiß zur Stunde wohl noch kein Menſch. werden Und in und was wird England Wenn Sie aber meine perſönliche Meinung wiſſen wollen, ſo iſt es diee, England, habgierig und neidiſch auf Deutſchlands Größe, wird alle tun, um.. die Gelegenheit zu benützen!“ „Sie glauben, es wird Deutſchland den „Vielleicht. ſuchen und uns die Franzoſen auf den Hals hetzen. 8 von langer Hand vot dieſer ganze Krieg nicht ein wohlerwogener, Mindeſtens wird es nach einem Vorwand Krieg erklären?“ dazu Wer weiß, ob bereiteter Plan Englands iſt? England ſchläft ſchon lange nicht ruhig ſeit das Deutſche Reich ſo mächtig emporgeblüht iſt.“ Marys Augen flimmerten wie die einer (Fortſetzung folgt) Katze. — Ballhaus. Ab 1. Juli jeden Sonntag abend bei guter Witterung El30 KONZERT Feuerwehr-Kapelle Mannheim-Neckarau Standuhren in feinsten Qualitäten finden Sie in reichster Auswahl und aller- billigsten Preisen be. 837 Ludwig Groß, F 2, 4a. Kies-Verkauf ab Neckarvorland. 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