Oezugsprelle: In Manuheim und Umgebung frei ins Haus und durch die poſt ohne Seſtellgeld monatlich Mark 25000.— halbmonatlich Mark 12500.—. Nachforderung vorbehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17590 Rarisruhe.— Haupt⸗ geſchüftsſtelle Mannheim, E 6. 2.— Geſchäfts⸗Nebenſtelle Reckarſtadt, Waldhofſtraße Nr. 6. Lernſprecher nummer 7081, 7032, 7933, 7944, 7035. Telegramm⸗Ndreſſe: Generalanzeiger Mannheim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal Badiſche n Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Necht S te dtarehiv Mannheim Iy. Nir. Verkaufspreis M. 500. Sign. — Modezeitung verſchärſte Spannung London-Paris vor einer engliſchen Kegierungserklärung! Eine beachtenswerke Blälterſtimme. Zu der für heute erwarketen franzöſiſchen Ankwork nimmk die gewöhnlich gut unterrichtete poliliſche Wochenſchrift„Obſerver“ in einem aufſehenerregenden Arkikel Stellung. Das Blaft behauplet, die engliſche Regierung werde ſich keinesfalls mit einer mündlichen franzöſiſchen Ankwork zufrieden geben, ſondern ſie ſei vielmehr entſchloſſen, eine ſchriftliche Antwort zu ver⸗ langen und jeden Meinungs aus kauſch zwiſchen London und Paris abzulehnen, ſolange die franzöſiſche Regierung keine ſchriftliche Darlegung ihrer Politik gegeben habe. In dieſem Sinne habe der engliſche Botſchafter in Paris, Lord Crewe in ſeiner letzten Beſprechung mit Poincare ſogar einen Augenblick die diplo⸗ matiſche Höflichkeit beiſeite gelaſſen und kategoriſch verlangt, daß Frankreich nunmehr eine deutliche Antwork geben müſſe. Das engliſche Blatt erklärt weiter, falls ſich die franzöſiſche Re⸗ gierung weigere, in dieſem Punkte nachzugeben, dann könne man in wenigen Tagen eine bedeuiſame Aktion der eng⸗ liſchen Regierung erwarten, die u. a. in einer öffentlichen Erklärung beſiehen würde, in der gezeigt werden ſolle, wohin die franzöſiſche Polikik Europa treibe. Gleichzeitig werde die Regie ⸗ rungserklärung verſichern, daß die engliſche Regierung eine wirk⸗ ſchaftliche Kataſtrophe Deutſchlands verhindern und nötigenfalls auch allein auf das letzte deutſche Angebot antworten und auf dieſer Grundlage auch ohne Frankreich in befondere Ver⸗ handlungen mit Deutſchland eintreten werde. Gegebenenfalls müſſe man auch die NReparationsfrage auf einer ganz weuen Baſjs behandeln, möglicherweiſe ſogar uner Hinzuziehung der Neutralen, die an der Rellung Europas aus dem wirkſchafklichen Chaos ein vitales Intereſſe hätten. verſtimmung in Frankreich Wie aus Paris gemeldet wird, hat die Ankündigung des„Ob⸗ ſerner“ pon einer außerordentlichen Aktion der engliſchen Regierung in der franzöſiſchen Preſſe lebhafte Verſtim⸗ mung und einen Zuſtand der erheblichen Nervoſität hervorgerufen. Der„Temps“ verlangt eine Desavouierung des„Obſerver“ durch die engliſche Regierung und nennt die Veröffentlichung ein Manöver gegen die franzöſiſch⸗engliſche Freundſchaft. Der „Temps“ nimmt an, daß die Mitteilungen des„Obſerver“ die Stim⸗ mung des Foreign Office ausdrücken und erklärt, daß ſeit den Tagen von Tanger, Agadir und Serajewo keine ausländiſche Zeitung jemals Frankreich gegenüber eine ſolche Sprache geführt habe wie der„Obſer⸗ ver“. Der„Temps“ glaubt ſogar in dieſem Zuſammenhang an die Emſer Depeſche erinnern zu können, mit dem er die Veröffentlichung in Vergleich ſetzt. Der Artikel ſei nichts anderes als ein Ultimatum an Frankreich.„Liberte“ erklärt, wenn Lord Curzon auf einer ſchriftlichen Antwort beſtehe, ſo gebe es Grund zu der Vermutung, daß er keine Einigung mit Frankreich wünſche. Das„Journal des Debats betont, daß es keine Einigung zwiſchen Frankreich und England, ſowohl in der Ruhrfrage, wie auch in anderen Fragen geben könne, wenn die Veröffentlichung des„Obſerver“ die Meinung des engliſchen Kabinetts ausdrückt. Die neue„Einkreiſung“ Frankreichs In der„Liberte“ wird die Behauptung aufgeſtellt, daß drei Ereigniſſe, nämlich die Frage von Tanger, die Frage über die Saarregierung und die Frage über das Ruhrgebiet als ein drei⸗ faches Druckmittel angeſehen werden könnten. Die vorbereitende Konferenz für Tanger, die in London eröffnet wurde, ohne daß die Angelegenheit heute dringender ſei als geſtern, nehme ſie ſich nicht aus, wie eine Art Einkreiſung, die mit Hilfe Spaniens gegen Frankreich eingeleitet werden ſoll? Die britiſche Regierung verlange eine Enquete im Saargebiet. Dieſe En⸗ quete widerſpreche aber dem Friedensvertrag. Sei es möglich, daß England Frankreich zum Nachgeben zwingen wolle, anſtatt Deutſch⸗ land? Die Politik müſſe mit Tatſachen rechnen und es gebe eine neue Tatſache, das Attentat von Duisburg, das die Wiederherſtel⸗ lung des Kabinetts Theunis begrüßt habe. Die Belgier würden ſich der Lehren des Krieges erinnern und ſich nicht geneigt zeigen, nach dieſer Warnung mit Deutſchland zu verhandeln, bevor der paſſive Widerſtand eingeſtellt ſei, deſſen terroriſtiſcher Charakter an⸗ wachſe, wenn man ihn nicht zerſchmettere Zur Ueberreichung der franzöſiſchen Antwort Halbamtlich wird beſtätigt, daß der franzöſiſche Botſchafter in London beauftragt iſt, am Montag die mündliche Antwoct der franzöſiſchen Regierung auf das engliſche Memorandum zu geben. Ergänzend erklärt dazu der„Petit Pariſien“, offenbar in⸗ ſpiriert, die engliſche Anſicht, daß der Meinungsaustauſch über das deutſche Angebot baldmöglichſt ein präziſes Ergebnis erzielen müſſe, werde von Frankreich nicht geteilt. Die Inſtruktionen des franzöſi⸗ ſchen Botſchafters würden zwar zweifellos geſtatten, nicht nur das Reparationsproblem, ſondern auch die Frage der inter⸗ alliierten Schulden anzuſchneiden, der Standpunkt von Lon⸗ don und Paris ſei jedoch zu weit voneinander entfernt. Deshalb wolle ſich die franzöſiſche Regierung auf Verhandlungen vorbereitenden Charakters beſchränken. Es liege übri⸗ gens kein Grund vor, ſich zu beeilen, denn es ſei kein Argument ins Auge zu faſſen, bevor Deutſchland nicht kapitu⸗ liert habe. Der„Obſerver“ und der Geheimbericht Tirards Der„Obſerver“ betont gegenüber den franzöſiſchen Dementis, daß der am vergangenen Sonntag von ihm veröffentlichte Ge⸗ heimbericht über die Verhandlungen Tirards mit Dr. Dor⸗ ten ein authentiſches Dokument ſei und daß ſich die fran⸗ zöſiſchen Ableugnungen an Nebenpunkte halten. Fweiwöchige verkehrsſperre völlige Abſchnürung des beſetzten Gebietes Die Poltzeidirektion Ludwigshafen übermittelt folgende amtliche Bekanntmachung: mit Rückſicht auf das letzte Altenkut, das den Tod mehrerer alllierker Soldaten und die Verletzung anderer zur Folge hatte, hat die Rheinlandkommiſion für die Zeit vom 1. Juli bis 16. Zuli abends 12 Ahr ſeden Verkehr deutſcher perſonen zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet unterſagt. Ausnahmen können für die Zwecke der Ernährung und für beſondere Jamilienangelegenheiten geſtaltet werden. Geſuche ſind mit einer bürgermeiſteramtlichen Beſtä⸗ tigung bei dem Bezirksdelegierten der Rheinlandskommiſſion einzu⸗ reichen. Die auf die Durchfuhr durch das beſetzte Gebiet bezüg⸗ lichen Vorſchriften bleiben unveränderkt. Die Grenzſperre in der engliſchen Zone Nach in Verlin vorliegenden Meldungen iſt die Bekanntmachung über die Grenzſperre des beſetzten Gebietes bisher nur durch die franzöſiſchen und belgiſchen Kreisdelegierten erfolgt. In der eng⸗ liſchen Zone iſt ſie noch nicht bekannt gegeben worden. Es ſcheint alſo noch nicht feſtzuſtehen, ob die Sperre auch für die engliſche Beſatzungszone gilt. Die Frage der Rheinlandrepublik Zu der vollkommenen Abſperrung der beſetzten Ge⸗ biete durch die Interalliierte Rheinlandkommiſſion ſchreibt der„Berl. Lok.⸗Anz.“: Nach Meldungen, die ihm von ſehr gut unterrichte⸗ ter Seite zugegangen ſeien, habe es den Anſchein, als ob die Fran⸗ zoſen alle Vorkehrungen getroffen hätten, um die Proklamie⸗ rung der Rheiniſchen Republik in Kürze vollziehen zu laſſen. Es ſei ſelbſtverſtändlich eine große Förderung für derartige Pläne, wenn das Rheinland in dem Augenblick, wo die Rheiniſche Republik von Frankreichs Gnaden ausgerufen werden ſoll, unter irgend einem Vorwand völlig von dem übrigen Deutſchland ab⸗ geſchnürt wird. Dieſen Vorwand hat jetzt die Exploſionskataſtrophe auf der Rheinbrücke von Duisburg den Franzoſen geliefert. Man dürfe in der Verhängung gerade dieſer Sanktjon den Beweis dafür ſehen, daß die Ausrufung der Rheiniſchen Republik nach Frank⸗ reichs Willen vor der Tür ſteht. N Damit ſtimmt merkwürdig eine Mitteilung in einer der letzten ummern der„Rheiniſchen Republik“, dem Blatt der Son⸗ derbündler, überein. Hier teilt Smeets mit, daß er nach Wieder⸗ berſtellung ſeiner Geſundheit die Geſchäftsführung der Partei mit em 1. Juli wieder übernehmen werde. In derſelben Nummer des Sonderbündlerblattes wird in einem Artikel, der ſich übrigens auch gegen die engliſche Rheinlandpolitik wendet, berichtet, daß in einer erngnensmännerverſammlung der Rheiniſchen Re⸗ publikaniſchen Volkspartei auf Wunſch von Smeets der Partewor⸗ ſtand durch Wahl erweitert worden ſei und daß Smeets aus dieſem erweiterten Vorſtand eine gewiſſe Anzahl Männer gewählt habe, die ihm im Direktorium bei ſeinem„Endkampf“ beiſeite ſtehen ſollen. Es ſei beſchloſſen worden, daß jedes Mitglied eine Ex⸗ klärung auszufüllen und zu unterſchreiben habe und daß dieſe Erklä⸗ rungen an den Völkerbundsrat weitergeleitet werden ſollen. In die⸗ ſer Erklärung wird„auf Grund des im Verſailler Vertrag anerkann⸗ ten Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker“ verlangt, daß das Rheinland„ſeine nach Oſt und Weſt. Nord und Süd unab⸗ hängige Selbſtändigkeit erhalte.“ Der Unterzeichner ſei bereit, dieſe ſeine Erklärung auf Anfrage des Völkerbundsrats zu wiederholen bezw. zu beſtätigen. Reviſion gegen das ſiebenfache Todesurteil des Mainzer Kriegsgerichts Die ſieben Deutſchen, die, wie berichtet, von dem Kriegs⸗ gericht in Mainz unter der Anſchuldigung von Sabotageakten auf Eiſenbahnen zum Tode verurteilt worden ſind, haben nach einer Meldung des„Echo du Rhin“ aus Düſſeldorf Reviſion gegen das Urteil eingelegt. ſieben verurteilten Deutſchen ergriffen. Zur Friedensbotſchaſt des Papſtes Der franzöſiſche Botſchafter beim Vatikan Jon⸗ nart hat aus Paris den Auftrag erhalten, im Namen der franzöſi⸗ ſchen Regierung von Kardinalſtaatsſekretär Gaſparri Aufklä⸗ rung über die Tragweite und den beabſichtigten Zweck des Papſt⸗ briefes über die Reparationsfrage zu verlangen. Er hatte den Kardinalſtagtsſekretär ſchon beim Bekanntwerden des Briefes auf den ungünſtigen Eindruck aufmerkſam gemacht, den dieſer in Frank⸗ reich hervorrufen werde. Der Kardinalſtaatsſekretär hatte infolge⸗ deſſen ſeine Erläuterung erlaſſen, die jedoch die franzöſiſche Regier noch nicht zu befriedigen ſcheint, weshalb ſie dieſe diptomaliſche Vorſtellung unternahm, die in dipl ſchen und be⸗ ſonders in katholiſchen Kreiſen Roms lebhaftes Aufſehen erregt. Wie Wavas meldet hatte nun der franzöſiſche Botſchafter beim Vati⸗ kan eine Audienz beim Papſt 0ů8 die zwei Stunden dauerte. Obwohl keine offizielle Mitteil darüber erfolgte, beſtätige man, daß der Vertreter Frankreichs beim Vatikan nachdrücklich die Gründe erläuterte, warum der pſtliche in offiziellen Kreiſen Frankreichs als im ranzöſiſchen k Erregung hervorgerufen habe. Man fügte hinzu, der Heilige Vater wurde davon ſehr gerührt und man ver⸗ ſehle nicht, vorquszuſehen, daß das nicht ohne günſtige Wirkung bleiben werde. 8 euoste Nachrichlen Aus Jeit und Leben mit Mannheimer Die deutſche Regierung hat alle Schritte zur Rettung der 1923— Nr. 297 5 nzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung Stundpreis ſe Fetus ———— 2000.—. Rlles andere laut Carif⸗ Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8½% Ubr, Abens⸗ blatt nachmittags 2½ Uhx. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgab. wird keine berantwort. Udern. höh. Sewalt, Streiks, eeee 90 55——5 ür aus gefall. od. deſchr Ausgab.od.f. N 5 Angeig. fuftr. d. Fernfpr. oh. Gewähr. Herichtsſt. Manndrim „Zeitüng Frauen⸗ZJeitung und Mannheimer Muſik Die Exploſion auf der hochfelder Rheinbrücke Nach einer Meldung des„Echo du Rhin“ vom Sonntag(f. Juli) aus Düſſeldorf, wurden bei dem Unglück auf der Brücke bei Hochfeld neun, nach der im ſelben Text gegebenen Darſtellung desſelben Blat⸗ tes, zehn Soldaten getötet und ungefähr 40 Perſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt. Unter den Verletzten befinden ſich mehrere Deutſche. Der Brückenpoſten wurde durch einen Eiſenſplitter getötet. Die Unkerſuchung. Havas berichtet aus Düſſeldorf:„Die eingeleitete Unter⸗ ſuchung über das Exploſionsunglück auf der Duisburger Rhein⸗ brücke habe die Feſtſtellung erlaubt, die Bompe ſei in einer taſche verborgen in die Kloſetts(das Wort iſt tatſächlich im N gebraucht) eines Wagens dritter Klaſſe niedergelegt worden, un zwar kurz vor der Abfahrt des Zuges. Die Tatſache, daß man in den letzten Tagen Täter feſtgenommen habe, die ſich als be 1 e Soldaten verk leidet hatten, um ihre Tätigkeit unbehinder begehen zu können, laſſen vermuten, daß auch diesmal die Täter ſich in belgiſche Soldaten verkleidet haben, um den Zug benützen zu können, ohne die Aufmerkſamkeit auf ſich zu lenken. In Duis⸗ bura habe man ein Individuum feſtgenommen, das in dem Verdacht ſtehe, an dem Attentat teilgenommen zu haben. Man ſchreibt dieſen neuen Sabotageakt, den mörderiſchſten und bar⸗ bariſchſten von den 104, die ſeit fünf Monaten gegen die alliierten Züge begangen wurden, den neuen Aufreizungen der lokalen Preſſe zum Widerſtand mit allen Mitteln zu.“ Kein Beweis für deutſche Beleiligung. Nach den bisher eingegangenen Nachrichten liegt nicht der mindeſte Grund zur Annahme vor, daß das Exploſionsund. auf der Rheinbrücke bei Duisburga von deutſcher Seite e gerufen worden iſt. Selbſt Havas berichtet, daß das Unglück e die Exploſion einer Bombe oder eines Gasbebälten 348 Zuge zurückzuführen ſei. Obwohl der Sachverhalt noch völk— unaufgeklärt iſt, und insbeſondere noch die Frage zu pru wäre, ob das Eiſenbahnunglück nicht etwa auf das Konto der jäm⸗ merlichen Fahrkunſt der franzöſiſch⸗belgiſchen Regie zu ſehen wurden gegen die deutſche Bevölkerung ſofort außerordentlich ſtrenge Maßnahmen ergriffen. Drakoniſche Maßnahmen. 3 Der belgiſche kommandierende General hat ſich angeſichee der Exploſion zu drakoniſchen Maßnahmen veranla ſehen. Im Laufe des Vormittags wurden eine Reihe von* burger Bürgern als Geiſeln ſeſtgenommen und zwar, ſowen bis jetzt bekannt, die beiden allein auf dem Nathaus anweſenden Magiſtratsmitglieder Dr. Wetz und Creners ſowie Regierungs Eylers, der bereits geſtern vorübergehend verhaftet war präſt Rechtsanwälſe Dr. Bach und Dr. Fudickar, Landgerichtsbuddder Dr. Brand, der Führer der Zentrumspartei, Dr. Feldhaus, u Herausgeber der„Rhein⸗ und Ruhrzeitung“, Lucko. 88 Der Oberbefehlshaber der Beſat und oher hat für Duisburg folgende Maßnahmen unter Andeeng 57 Strafen angeordnet: 1. Verhaftung von zwanzig Bürger ſtigen Geiſeln; 2. Schließung der Kaffeehäuſer, Thealer, Kinos und ſoneg öffentlichen Lokale; 3. Verbot des Straßenbahnverkehrs in der Stadt Duisburg; 4. Verbot des Verkehrs von Fuß⸗ wagen, Laſtkraftwagen und Motorrädern; 5. Verbot Ein⸗ gängerverkehrs von 10 Uhr abends bis 5 Uhr morgens yrtbeſcher⸗ ſtellung der Erteilung von Paſſagierſcheinen ſowie von Fah nigungen für Wagen aller Art und für Perſonen. Belage⸗ Ueber Duisburg und Hamborn wurde der Geuen rungszuſtand verhängt und außer den bereits Nene⸗ 555 wurden, ſoweit bisher bekannt, noch Polizeihauptmann Arn haftet. Anſcheinend infolge der Exploſion in dem belgiſchen Duisburg wurden die Vorſichtsmaßnahmen⸗— mächbe bedeutend verſtärkt. Vor 21 en deren denen die elektriſchen Vahnen durchfahren müſſen, werd ſämtliche Fahrgäſte gezwungen, auszuſteigen. Sie werem; nau unterſucht, müſſen unter höhniſchen Zurufen ſranzöſiſche beiter, die auf beiden Seiten des Fahrdamms ſtehen m erſt auf bobenen Händen unter der Brücke durchgegen und dürſeg, e den der anderen Seite wieder einſteigen. In Orten an, Betgiern beſetzten Gebietes wurden geſtern den Paſſanten vom den VNiſum gonze Stöße von Päſſen, obwohl ſie das vorſchriftsmäßege tragen, den Beſiern abgenommen. Im Landkreis Hörde iſt zur Sanktion Anſchlag auf franzöſiſche Soldaten bei Hohenſyburg bahnperkehr ſtillgelegt. Deutſche Swangspaſſagiere Havas meldet aus Koblenz. die Interalliierte kommiſſion habe mit den Oberkommandierenden armeen beſchloſſen, daß in Zakunft in jedem Zuae, ſetzten Gebiet verkehrt, deutſche Zivilperſ weiſe mitgeführt werden müſſen. Sämtliche päſſe ungültig Wie aus Koblenz gemeldet wird, iſt zu dem Interalliierten Rheinlandkommiſſion zur völligen. tliche bis⸗ rung des beſetzten Gebietes noch nachzutragen. daß 11 Die her ausgeſtellten Päſſe für ungüktig erklärt we iſe Aus⸗ Interalliſerte Rheinlandkommiſſion behält ſich vor, für gewi nahmefälle neue Päſſe auszuſtellen. Erregung in Belgien Vor der deutſchen Geſandtſchaft iſt ein ſtarkes P gebot aufgeſtellt worden, da man Ausſchreitungen Duisburger Vorfalls befürchtet. Die Schüſſe von Buer Durch eidliche Ausſagen einer Reihe von Zeugen ein w feſtgeſtellt, daß die Schüſſe, durch die von 8 giſchen Straßenpatrouillen am vorigen Sonntag abend 6. Einwohner von Buer getötet wurden, einige Minuten 8 Uhr, das heißt vor Beginn der Sperrzeit, abgegebe wurden. i der Opfer des Blutſonntages in Buer durf⸗ bendß Befehl des een Dinoire nur wenig Leid⸗ ten äß Befehl des wle folgen; außer den nächſten Toten waren nur einige wenige Vertreter der ſtädtiſchen K ſchaften zugegen. Der Kommandant hatte auch boten, Grabreden zu halten. Geſtern bzw. beute—5 2 fanden in den Pfarrkirchen der Stadt Trauergottesdienſte ſtatt, überaus zahlreich beſucht waren. Nach dem Gotteadienſt zogen 8 giſche Patrouillen mit gefälltem Bajonett zwiſchen ür den angeblichen der Straßen⸗ Aheinland der Beſatzungs⸗ be⸗ onen zwangs⸗ oligetauf⸗ infolge des Scharen der Kirchenbeſucher auf den Pläßen vor den Golteshäuſern 5 75 155 7 nne— bruar, nicht ungünſtig zu entwickeln. tegiſche Unternehmungen zu ſchaffen. legten nordmarokkaniſchen Bahnen, auf Truppentransporte eingerich⸗ tet, ſollten in Tanger ihren Gleiskopf erhalten. Siele bei der Behandlung des Tangerproblems. heit der im Kriegsfall nach dem Mutterlande zu befördernden Kontin⸗ gente zu erproben, finden gegenwärtig im weſtlichen Teile des Mit⸗ Reden wir hierüber einmal deutſch und klar! 2. Seite. Nr. 297 Mannheimer General · Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Monkag, den 2. Juli 1923 Der Kampf um Tanger Von unſerem Mitarbeiter 55§ London, 30. Juni. Die Aufgabe der Fachkonferenz, die ſich mit der endgültigen Re⸗ gelung des Statuts von Panger zu beſchäftigen haben wird, geſtaltet ſich ſehr ſchwierig. Das zeigt eine Artikelreihe des Sonder⸗ berichterſtatters der„Times“. Tanger bildet, wie ſich der engliſche Journaliſt ausdrückt, den„Prüfſtein für die Loyalitätder franzöſiſchen Marinepolitik im weſtlichen Becken Die Pariſer Diplomatie hat in der letzten des Mittelmeeres.“ Zeit wiederholt Anſtrenagungen gemacht, Spanien zu einem Kom⸗ promiß in der Tangerfrage zu veranlaſſen, und zwar mittels franzö⸗ ſiſcher Hilfe bei der Sicherung des ſpaniſchen Einflußgebietes in Nordmarokko. Die Verhandlungen ſchienen ſich, bis etwa Ende Fe⸗ In der Madrider Preſſe, die auffallende Geneigtheit zeigte, mit Frankreich zuſammen die Beruhi⸗ gung der ſpaniſchen Marokko⸗Zone durchzuführen, entſtand ſedoch, wahrſcheinlich infolge deutlicher Winke aus London, ein Kurswechſel. Das Madrider Blatt„Imparcial“ im April für das ſpaniſch⸗franzö⸗ ſiſche Zuſammenwirken ſchwärmend, ſchrieb vor wenigen Tagen, daß England nicht gewillt ſei, die Abmachungen zwiſchen Madrid und Paris„ohne Weiteres“ autzuheißen. Gleichzeitig wurde der Ton in der konſervatiden Preſſe Englands etwas ſpit.„Daily Telegraph“ ſchrieb:„Wir wünſchen, daß das Tangerproblem nicht zur Plattform einer franko⸗ſpaniſchen Verſtändigung betreffs der Herrſchaft dieſer beiden Mächte in Marokko gemacht werde. England beſteht auf der Neutralität des Freihafens von Tanger und iſt auch entſchloſſen, die⸗ jenigen Mächte, deren Verzicht auf die Beteiligung an dem inter⸗ nationalen Regime Tangers im Verſailler Vertrage feſtgelegt iſt, vor einer Benachteiligung zu ſchützen.(Damit iſt natürlich Deutſchland gemeint.)“ Der„Times“⸗Korreſpondent in Tanger unterſuchte inzwiſchen die großzügigen wirtſchaftlichen und verkehrstechniſchen Maßnahmen, die von den Franzoſen in und um Tanger getroffen worden ſind, um eine vorherrſchende Poſition in dieſem Gebiete zu erringen und— entgegen dem Statut— eine Baſis für eventuelle marine⸗ſtra⸗ Die von den Franzoſen ange⸗ Bei der Ueber⸗ wachung der Stadt und des Hafens durch eine gemiſchte Gendar⸗ merie ſollten in nächſter Zeit zwei Drittel der Mannſchaften franzöſi⸗ ſcher Herkunft ſein.„Ich ſehe, wie ſich Frankreich ſchrittweiſe in Tan⸗ ger eine Seeſtellung ſchafft, die für die Operationen in Eurxopa pon größter Bedeutung werden könnte. Die Tatſache daß Tanger außer⸗ halb einer ſolchen Organiſation bleiben müſſe— da es ia neutraliſiert iſt— ſcheint den Franzoſen kein Kopfzerbrechen gemachi zu habeg. Mit Feuereifer rüſten ſie Tanger zu einer Marinebaſis aus, die ge⸗ gebenenfalls die Seeplätze von Algier entlaſten ſoll.“ Englands Be⸗ denken richten ſich hauptſächlich gegen dieſe Militariſierung des Ha⸗ fens von Tanger. Die Forderung, die Lord Curzon auſſtellt, lautet: Auf keinen Fall darf aus Tanger ein Truppentransportplatz gemacht werden. Die Pariſer Regierungspreſſe wendet dagegen ein, England habe mit Frankreich ein Marokko⸗Abkommen geſchloſſen, das die britiſche Desintereſſierungs⸗Erklärung enthält; während des Krie⸗ ges ließ England eine Ausnutzung Tangers in militäriſcher Hinſicht zu; es ſei daher„recht und billig“, wenn das Stotut für den Kriegs⸗ fall beſondere Maßnahmen geſtatte. Was die ſpaniſche Diplomatie anlanat, ſo entſtand, wie bereits erwähnt, eine Annäherung an England. In der Fachkonferenz werden die ſpaniſchen Mitglieder den franzöſiſchen Wünſchen nicht zuſtimmen. In einem Geſpräche mit dem ſpaniſchen Marineminiſter erfuhr der Vertreter des„Daily Telegraph“, daß Spanien„den bri⸗ ktiſchen Standpunkt in der Tangerfrage durchaus begreife und hoffe, man werde in der Fachkonferenz zu einer Löſung gelangen, die vor Allem die Sicherung Tangers als Handelshafen garantiere. Die franzöſiſche Regierung verfolgt rein ſtrategiſche Um die Prompt⸗ telmeeres kombinierte Manöver ſtatt, deren Thema folgendes iſt: franzöſiſche Kriegsſchiffe und Transportdampfer, gedeckt durch Tor⸗ pedofäger, U⸗Boote und Waſſerflugzeuge, haben die Truppenbeförde⸗ rung nach Toulon und anderen benachbarten Plätzen durchzuführen: eeine feindliche Seemacht ſucht dieſe Transporte zu ſtören und durch ein Angriffsmanöver gegen die franzöſiſche Küſte und den Hafen von Toulon zu gefährden; feindliche Schlachtkreuzer verſuchen den Kor⸗ Ddon der franzöſiſchen Seeſtreitkräfte zu durchbrechen und dadurch die ganzen Transporte zu gefährden. Es ſoll feſtgeſtellt werden, ob die heutigen Vorkehrungen Frankreichs ausreichen um den feindlichen Angriff ſiegreich abzuwehren. Das Manöver der franzö⸗ liſchen Mittelmeerflotte weiſt, nach der Meinung des be⸗ kannten engliſchen Marineſachverſtändigen Archibald Hurd, darauf hin, daß Frankreich im weſtlichen Becken unumſchränkt Herr der Si⸗ tugtion bleiben will. Die Bedeutung Gibraltars wird durch dieſes Streben ebenſo illuſoriſch gemacht. wie die der ſpaniſchen Kriegs⸗ häfen. Hurd glaubt, daß die Regelung des Tangerproblems zu einer Ausſprache über die maritimen Pläne Frankreichs im weſtlichen Mit⸗ eerbecken führen werde. Feſiſtellungen zu Poincarés Phraſen Dem Wolff⸗Büro wird zu der neueſten Rede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten von maßgebender Seite geſchrieben: In ſeiner letzten Senatsrede hat Poincare mit ungewöhn⸗ lich plümpem Hohn der franzöſiſchen Einbruchsarmee die Auf⸗ gabe zugewieſen, die deutſche Republik ſelbſt gegen ihre Verirrungen zu verteidigen. Seitdem ſie als Vedeckung einer einfachen Ingenieurkommiſſion mit 50 000 Mann in das Ruhrgebiet eingefallen iſt, hatte die framzöſiſche Truppe vielerlei zu verrichten: Bankraub, Fabrikplünderungen, gewallſame Auskreibung zahlloſer Familien, Menſchenjagden, Hinrichtungen und Maſſentötungen. Daß wir in allen dieſen barbariſchen Akten eine„Verteidigung“ der deutſchen Republik zu ſehen hätten, war uns bisher von Poin⸗ care nicht zugemutet worden; mit dieſer Wendung hat Poincare zweifellos den Höhepunkt ſcheinheiliger Politik er⸗ reicht. Uebrigens aber ſtellt ſich ſeine Rede in unverhüllter Bru⸗ talität als ein neuer, nach den verſchiedenſten Seiten gerichteter Einſchüchterungsverſuch dar: Nach innen wendet er ſich gegen diejenigen Franzoſen, die an der Zweckmäßigkeit der Ruhr⸗ Aktion zweifeln; nach außen ſchlägt Poincare auf alle, die auf eine vernünftige Löſung des Reparationsproblems und auf eine endliche Befriedung des leidenden Europas hinarbeiten. Beſonders ſucht er natürlich in Deutſchland Eindruck zu machen, wo man noch immer waägt, das Necht auf Leben und Daſein mit den Mitteln zu verfechten, die einem waffenloſen Volk im pafſſiven Widerſtand gegeben ſind. Die von Poincare angewandten Ge⸗ waltmethoden ſind, ſo oft er auch das Gegenteil behauptet, ergeb⸗ nislos geblieben; Wirtſchaſtlich ſind die Franzoſen keinen Schritt vorwärts gekommen, trotz aller Opfer an moraliſchem Anſehen, mit denen ſie die Politik Poincares bezahlten. Zum hundertſten Male ſucht Pojneare die Berechtigung der Ruhr⸗Aktion nachzuweiſen und er bleibt dabei, daß ſie nicht vertrags⸗ und völkerrechtswidrig ſei. Vergeblich bemüht er ſich, den paſſiven Widerſtand der Be⸗ völkerung zu diskreditieren und die von ihm dagegen ergriffenen Mittel als die normalſte Sache der Welt hinzuſtellen. Wenn er ſich rühmt, 16 000 pflichttreue Beamte vertrieben zu haben, ſo er⸗ reicht er freilich noch nicht einmal die Wahrheit: Bis heute mußten über 65 000 Menſchen aus dem Rhein⸗ und Ruhrgebiet Haus und Hof verlaſſen— gewiß ein überwältigender Beweis der Entſchloſſenheit der Bevölkerung zum Ausharren in dem aufgedrun⸗ genen Kampf! Die Anklagen Poincares ändern nichts an der Tat⸗ ſache, daß die Bevölkerung die Kraft zu dieſem Widerſtand aus ihrem Rachtsbewußtſein und dem Willen zur Selbſtibehauplung gegen eine Politik der Jerſtörung ſchöpft. Die widerrechtlichen furchtbaren Bluturteile, zu denen die franzöſiſche Militärjuftiz ſchreitet, ſind nur weitere Beweiſe da⸗ für, daß die Politik Poincares einen Zuſtand der Gewalt und des Unrechts geſchaffen hat, der nicht andauern darf. Poincare erklärt, daß er diefen Zuſtand auf unabſehbare Zeit aufrecht erhalten will; die von Deutſchland zur Beendigung des Konfliktes gemachten Vorſchläge will er keiner Antwort würdigen. Ganz bewußt und abſichklich verſpert er jeden Weg der Annäherung, weil er nur die Kapitulation will. Bei aller Heuchelei und allen Verdrehungen lautet daher die Antwort: Ausharren im A b⸗ wehrkampf! Polniſcher Größenwahn Wie der„Neuen Freien Preſſe“ aus Warſchau gemeldet wird, verlautet in dortigen politiſchen die polniſche Re⸗ gierung treffe im Einvernehmen mit Frankreich Vorkehrungen, um durch die Erhebung der vpolniſchen Geſandſchaften in Pavis, London, Waſhington, Rom und Sofia zu Botſchaften die Anerkennung Polens als Großmacht zu erlangen. *Wechſel im polniſchen Finanzminiſterinm. Fimanzminiſter Grabſki hat heute dem Miniſterpräſidenten ſeine Demiſſion überreicht. Dder Staatspräſident hat das Rücktrittsgeſuch Grabhkis angenommen und zum Nachfolger den ehemaligen Poſtminiſter Hubert Linde ernannt. Deutſches Neich Die Jechenbach-Interpellatllon wird im Reichstag vorausſichtlich erſt am Dienstag beraten werden. Von ſozialdemokratiſcher Seite ſind, wie wir im„Vorwärts“ leſen, als Redner die Heren Dittmann und Radbruch vorgeſehen. Man richtet ſich alſo auf einen großen Akt ein. Der Berliner Metallarbeiterſtreik verſchoben Die Obleute und Vorſitzenden des deutſchen Metallarbeiterver⸗ bandes waren am Sonntag zufammenberufen worden. Nach einem Bericht über die mit dem Reichsarbeitsminiſter geführten Ver hand⸗ lungen übertrug die Konferenz die Entſcheidung über den Beginn des Sbreiks einer erweiterten Sreikleitung. der Strelkbeginn iſt aufgrund der Vermittlungsaktion hinausgeſchoben worden und mam nimmt an, daß es nun wohl überhaupt zukeiner Arbeitseinſtelkung kommen wird. Nach einer Mitteilung des neuen Mondtagsblattes rechnen die Metallarbeiter mit einer weſenlichen Erhöhung der in dem erſten Schiedsſpruch für die letzte Juniwoche vorgeſehenen Spizenlöhme und vor allem mit einer befriedigenden Regelung der Julilöhne. Auf allerlei mößen Streiks wird man ſich jedoch trotzdem gefaßt machen müſſen. Zur Parchimer Mordaffäre Die Vernehmungsakten der beiden in der Parchimer MNord⸗ affäre in Berlin Verhafteten ſind nach Abſchluß der Verhöre vom Un⸗ ſterſuchungsrichter unverzüglich an die Oberreichsanwaltſchaft nach Leipzig weitergeleitet worden. Der Parchimer Mordprozeß wird alſo nicht vor dem zuſtändigen Schwurgericht in Mecklenburg, ſondern vor denn Leipziger Skaatsgerichtshof ſtattfinden. Es iſt on⸗ zunehmen, daß auch die Akten aus Parchim und Schwerin vom Ober⸗ reichsanwalt angefordert werden. 25 Badiſche Politik Unterbadiſcher Parkeitag der Deutſchen demokratiſchen Parkei. Der unterbadiſche Parteitag der Deutſchen Demokratiſchen Partei wurde mit einer Sitzung des erweiterten Landtagsausſchuſſes eröff⸗ net. Der Parteivorſitzende, Landtagsabg. Dr. Hummel, leitete die aus dem ganzen Lande ſtark beſuchte Sitzung, die ſich zunächſt mit Organiſationsfragen beſchäftigde. Den Bericht über den Stand der Parteibewegung erſtattete Generalſekretär Dees. Die Organi⸗ ſation der Partei ſei geſund. Das lebhafte Intereſſe, das die öffent⸗ lichen Verſammlungen in letzter Zeit gefunden haben, zeigte, daß bei einer ſyſtematiſchen Arbeit die Partei den bevorſtehenden Wah⸗ len zuverſichtlich entgegenſehen dürfe. Die politiſche Ausſprache lei⸗ tete ein Bericht des Vorſitzenden der Landtagsfraktion. Abg. Dr. Glockner, über die Tätigkeit der Landtagsfraktion ein. An den Bericht ſchloß ſich ein Referat des Reichstagsabgeordne⸗ ten Dr. Haas über die politiſche Lage an. Der Redner faßte das letzte und höchſt Ziel der deutſchen Politik zuſammen in die Forde⸗ rung: Erhaltung der ſtaatlichen Einheit Deutſch⸗ lands. Es wurde die geſamte politiſche Lage und die ſich daraus ergebenden Konſequenzen für die prak Betrachtung gezogen. Nach über dreiſtündiger Dauer ſchloß dar Parteivorſizende Dr. Hummel die eindrucksvoll verlaufene Sitzung. Bei der Tag ung der Frauen der badiſchen Partei wurden nach einer Rede der Abgg. Frau Straub organiſatoriſche Fragen be⸗ ſprochen. Auslanòstundſchau *Engliſcher Flottenbeſuch in Riga. Nachdem die polniſchen Kbiegsfahrzeuge den Rigaer Hafen verlaſſen haben, ſind die engli⸗ ſchen Kriegsſchiffe„Caledon“,„Caſtor“ und„Curacao“ eingelaufen. Kommandant des Geſchwaders iſt Admfral Gebert. Auf hoher See wechſelten die engliſchen Schiffe mit den ausfahrenden polniſchen Minenkreuzern die üblichen Salutſchüſſe. Das belgiſche Heer ohne Säbel. Das belgiſche Kriegsmini⸗ ſterium hat eine Verordnung erlaſſen, wonach der Säbel als Waffe in der belgiſchen Armee abgeſchafft wird, mit Aus⸗ nahme der Kavallerie, die ihn beibehält. Nur der im Dienſt befindliche Offfizier trägt auch bei der Infanterſe noch den Säbel. Letzte Meldungen Ein Attentat in der engliſchen Zone? Wie das„Echo du Rhin“ am 1. Juli aus Düſſeldorf berichtet, ſoll am 29. Jmi 9 Uhr abends auf der Strecke Düren—Trier, 509 Meter von der engliſchen Zone entfernt, eine Exploſion ſich ereignet habe, ols ein Zug paſſierte. Ein Meter des Gleiſes ſei gufgeriſſen. Der Zug ſoll jedoch nicht entgleiſt ſein; die engliſche Polizei ſoll zwei Perſonen ver haftet haben, die aus Bayern zamen und Pakete mit Dynamit mit ſich führten. ſcheinen jedoch nicht die Täter zu ſein. Die erſten Gpfer des Schießerlaſſes Havas berichtet aus Düſſeldorf: Gegen Mitternacht wurde in Herten(füdweſtlich von Recklinghauſen) durch eine Schildwache vor der Wohnung des Kormmanberrtefr ete gäisilperſon getötet. Der Getötete gehörte zu einer Gruppe von Deutſchen, die ſich ge⸗ weigert hatten, weiterzugehen.— Havas meldet aus Düſſeldorf: Eine Schildwache auf der Eiſenbahnſtrecke von Euskirchen nach Trier ſüdlich des Bahnhofs Mettersheim ſchoß nach der vorſchrifts⸗ mäßigen Aufforderung auf mehrer flüch⸗ en de Ziviperſonen, die teten. Später entdeckte man Blutſpuren, die darauf ſchließ laſſen, daß einer der Deutſchen wurde. Berlin, 2. Juli. Nach einer Blättermeldung aus Caracas iſt der Vizepräſident von Venezuela Juan Gomez am Freitag abend in ſeinem Bett ermordet worden. Die Gründe ſind un⸗ bekannt. Der Ermordete war der Bruder des Präſidenten Gomez und übte in deſſen Namen die Regierung aus. Konſtanz, 30. Juni. Die Palmen auf der Inſel Mainau, um die in früheren Jahren während des Winters eine Orangerie gebaut wurde, welche Einrichtung ſeit Herbſt 1918 aber nicht mehr⸗ durchgeführt werden kann, haben bisher, ganz im Freien ſtehend, die Winter gut durchgehalten. Auch dieſes Jahr ſind die Jungtriebe gut und kräflig, nur etwas beeinträchtigt durch die bisherige kalte Witte⸗ rung. Es iſt einzig in Art, die 10—15 Meter hohen Palmen während des Winters ſchneebedeckt zu ſehen. Schilkach, 30. Juni. Im Dekanatsgarten in Freudenſtadt wurde kürzlich eine alte Kanonenkugel ausgegrabea, die, wie der„Grenzer“ ſchreibt, wohl von dem Gefecht am 4. Juli 1796 bei Freudenſtadt herrührt, wo ein dort aufgeſtelltes öſter⸗ reichiſches Bataillon trotz tapferer Gegenwehr der Uebermacht der anſtürmenden Franzoſen weichen mußte, wie zwei Tage vorher bei 50 eine Abteilung ſchwäbiſcher Kreistruppen es hatte un müſſen. Collegium musicum des Freien Bundes Mannheim umter Mitwirkung des muſikwiſſenſchaftlichen Seminars der Aniver⸗ ſität Heidelber 1* Zwei hiſtoriſche Konzerte in der Schloßgalerie, eingerichtet von 5 Profeſſor Dr. Theodor Kroyer(Heidelberg), muſikaliſch geleitet von Stiftsvikar Dr. Ottvo Urſprung(München) und Kapellmeiſter Sinzheimer: das war etwas Neues und hatte großen Zulauf. Mitglieder des Heidelberger Mufikwiſſenſchaftlichen Seminars. unſe⸗ res ſtädtiſchen Orcheſters, der Stamitzgemeinde, Schülerinnen von Frau Rocke⸗Heindl als Soliſtinnen, weiterhin der Frauenchor dieſer Meiſterin leinſtudiert von Elſe Kinzinger), ein Knabenchor lein⸗ ſtudiert vom Gymnaſial⸗Muſiklehrer Karl Thoma) und Männerſtim⸗ men in kleinerer Anzahl vermittelten uns eine Reihe ſeltener Werke aus dem Mittelalter. Da galt es auch allerlei alte und ſeltene Tonwerkzeuge zu hören: Piffaro(Flöte), Schalmei(Oboe), Pommer, Dulzian(Fagott), dazu Cembalo, Viella(Bratſche), Gamba(Violon⸗ cello), obendrein— bei der Motette von Guildemus Dufay noch zwei Poſaunen. Wir kamen nämlich allmählich zu den„Niederländern“, auch zu Ludwig Senfl(F um 1550) und ſchloſſen mit Orlando di Laſſo und ſeinem achtſtimmigen Echoliede. Zwei Chöre, davon der zweite das Echo gab— in der Entfernung aufgeſtellt, von Elſe Kinzinger geleitet— gaben den Ausklang dieſes erſten. Abends. Das zweite dieſer Konzerte ſoll„Barock“ bringen.. Um alles zu würdigen, müßte ich nicht nur den einführenden Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. Kroyer in dieſe Spalten aufnehmen, die Verdienſte des Herrn Dr. Urſprung als Gelehrten und kunſtgebildeten Baritonſänger prei⸗ ſen, die Muſikforſchung der letzten vierzig Jahre beſprechen, ich müßte auch die Mühewaltung von Max Sinzheimer, des Engelknaben und der Marien würdigen; denn das allerſeits ſcheint mir aber kürzer, ehrlicher und beſſer zu ſein. Ohne⸗ nze war heikel. Lob und Dank hin muß die Erörterung ſo vieler Einzelfragen den Fachzeitungen vorbehalten bleiben. Vielleicht hatte man in Mannheimer Zeitungen allzuviel vor⸗, an der wichtigſten Vorfrage jedoch vorbeigeredet. Was iſt denn ein Collegium musicum und was könnte ein ſolches „Colleg“ für den Freien Bund unſerer ſtädtiſchen Kunſthalle bedeuten? Collegium heißt im weiteren Sinne der lateiniſchen Amtsſprache ſede Vereinigung. So nannte Spencer ſeine Stunden der Andacht. die um 1750 fromme Seelen vereinigte, Collegia pietatis. Man nennt aber auch alle Vor⸗ leſungen, bie ein Univerſitätslehrer hält,„Colleg“. Das Collegium musicum iſt mithin zunächſt eine Vorleſung über Muſik, dann aber auch ein„Muſikverein“ als wiſſenſchaftliche, als muſikwiſſenſchaftliche Einrichtung, als Seminar der Muſikwiſſenſchaft. Vorbildung und Ausbildung, Muſikgeſchichte und Muſik⸗Aeſthetik werden demnach in gewiſſem Grade vorausgeſetzt. Der Lehrgang iſt mithin ein wiſſen⸗ ſchaftlicher, der uns den Weg von der einſtimmigen zur mehrſtimmi⸗ gen Muſik führen muß. Davon war nun vorgeſtern keine Rede, die Rede des geiſtreichen Dr. Kroyer ſchleuderte uns vielmehr gleichſam in das Jahr 1420 hinein, in das lateiniſche Oſterſpiel von Notteln, in den einſtimmigen, unbegleiteten Geſang der alten Zeiten, in die alte Liturgie. Aber ohne Aktion. Den Privatbeſitz des Bearbeiters, die Arbeit des Herrn Dr. Urſprung in allen Ehren, die Zuſammenfaſſung von Eingangs⸗Antiphonie, Visitatio ack sepulerum und Schluß⸗Se⸗ quenz aus der Oſtermeſſe mit dem Pſychometer von 1400 nachgeprüft, was konnte dies alles dem„Freien Bunde“ bedeuten? Dann kamen Troubadour⸗ und Minneſänger⸗Monodien mit dem alten Inſtrumentale an die Reihe; Herr Dr. Urſprung ſang ſie ſehr gut. Nun wieder geiſtliche Muſik: Dufays Motette zur Einweihung des Domes von Florenz,(eine Ode an die Himmelskönigin und zu⸗ gleich an den Papſt„Eugenius“), endlich das weltliche Speyerer Ge⸗ läute, ein Ouodlibet. Das allerletzte Ende: das Echolied, obendrein im italieniſchen Urtexte geſungen, brachte uns wohlbehalten ans Ufer der Renaiſſance(1580). 5 Man wird fragen, wie die Fahrt denn hätte geben müſſen! Nun, einſach von der einſtimmigen zur mehrſtimmigen Muſik. Etliche Proben hätten genügt: der Lobgeſang des Ambroſius, die Gloria⸗ Antiphonie mit den Anfüngen der Koloraturen des Prieſters, Nottkers Sequenz, die Anfänge des Organon in Quarten, des Volksgeſangs in Terzen, des dreiſtimmigen Geſangs in Terz⸗Sexten mit dem Can kirmus in der Mitte, hätten uns ſicher hingeführt zu den„Nieder⸗ ländern“. Man hätte uns allerdings den„Tenor“ zunächſt allein zu hören geben müſſen, alsdann erſt das Triplum, den Satz ohne Baß⸗ fundament⸗Bedeutung der Unterſtimme. Und wenn uns dann noch das Oſterſpiel von Notteln zurückverſetzt hätte in die„Monodie“, ſo bätte es nur kurzer Vor⸗ und Zwiſchenerklärungen bedurft. Wie kann man nur den Leuten einreden wollen, unſer Ohr ſei durch das harmoniſche Hören beinahe verbildet? O nein, die Dur⸗Harmonie iſt in der Obertonreihe enthalten: alſo naturgegeben wie die Entwick⸗ lung: Zweiklang, Dreiklang, Vierklang. Ohne dieſes Ohr könnten wir eine einſtimmige Reihe als Melodie gar nicht auffaſſen. Die wahre Entwicklung geſchah erſt in Italien; das Ohr der alten Italiener ent⸗ deckte den ſchönen Klang, den ſchönen Geſang, die wahre Harmonie. Was„die Niederländer“ als bedeutende Künſtler der Polyphonie gegeben haben, das haben ſie in Italien gelernt: zunächſt von den Italienern in Venedig, in der„Venezianiſchen Schule“ der Gabrieli. Sie begannen als Virtuoſen des damals neuen Kontrapunktes und dierende, für ein muſikwiſſenſchaftliches Semingr zu Heidelberg, mag auch Dufay recht„intereſſant“ ſein, und einmal hört man ſich der⸗ gleichen wohl an. Aber wenn mir Jemand ſagt, für ſein Gehör klänge dieſer Motettus Hrüßlich“ er liebe ſolchen alten Wein nicht, 1 ſind als ſolche unſerer Studien würdig: mehr nicht. Für Muſik⸗Stu⸗ denke nicht daran, ſein Ohr auf 1436„einzuſtellen“ und halte von dieſer erzwungenen Einſtellung nichts, ſo wüßte ich nicht, was man ihm entgegnen könnte. Nun. in acht Tagen ſind wir bei Monteverdi, bei Purcell, dem engliſchen Vorläufer unſeres Händl, beim banchetto musicale von Hermann Schein, Bachs Vorgänger im Kantorat. Es mag Barockkunſt ſein, aber weniaſtens braucht niemand zu heucheln. 1 Arthur Blass. * + Wie die Leitung des Freien Bundes mitteilt, haben ſich die akuſti⸗ gium musicum zu leiden hatten, erſt bei vollbeſetztem Saal und nicht ſchon bei den Proben ergeben. Um zu vermeiden, daß ein Teil der Beſucher gegenüber dem anderen benachteiligt erſcheint, wird daz zweite Collegium musicum am kommenden Samstag im Ritterſaal des Schloſſes ſtattfinden. 3 152. Orgelkonzert Eas iſt ſchwierig für einen Organiſten immer neue Litergtur für die Orgel zu finden; um dem Publikum zu zeigen, daß die Orgel nicht bloß die Begleiterin von Chorälen und kirchlichen Handlungen iſt, ſondern daß ihr der Rang der Königin der Inſtrumente gebührt. Um nun die Schätze der neueren Orgelwerke zu Herr Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann einen Zyklus von drei Konzerten zeitgenöſſiſcher Tonſetzer. Das geſtrige zweite Kon⸗ tus zert brachte ein Ardur⸗Suite von dem Regerſchüler Joſ. Haas, der uns durch ſeine Lieder, ſeine lebenswahren Idyllen und vor allem durch ſeine ſinfoniſche Suite„ und Nacht“ längſt kein Unbe⸗ kannter mehr iſt. Eine feine inſtrumentale Farbenmiſchung, paart mit überſtrömender Vitalität ſind die Aktiva ſeines Spiels. Hierauf folgten vier Vortragsſtücke op. 9 von Brundo Weigel. Da⸗ klangſchöne Werk hat wohl ſarbenpracht, aber es iſt, wie bei an⸗ dern Werken Weigels auch, in der Faktur und Abrundung der Form der 1861 am Gardaſee geboren wurde und ſehr unter deutſchem Ein⸗ fluß ſteht, iſt zwar kein Meiſterwerk im Sinne innerer und äußerer Geſchloſſenheit, aber die üppige Melodik und die vornehme Harmo⸗ nitk zeigen von einem beachtenswerten Talent. Arno Landmann war den Werken ein ausgezeichneter Interpret. Neues Theater im Koſengarten Der Jigeunerprimas(1912). haben wiederum begonnen.„Der Zigeunerprimas“, eine 9 Operette mit gut gearbeiteter Muſik von Emerich Kalmän, hatte einen ſchönen Erfolg. deren Reiz, bunte Farben und bunter Rhythmus— vermittelt durch ſche Arbeit in den Kreis der Die Verhafteten ſchen Mängel, unter denen ein Teil der Beſucher des erſten COolle- ge⸗ beſſer als im Inhaltlichen. Die D⸗moll⸗Sonate von Enrico Boſſt, Die beliebten„Wiener Operettenſpiele“(Leitung Emil Ae „veranſtaltet Die Umwelt der Zigeuner hat eben ihren beſon⸗ —— rd⸗ in⸗ ach lſo vor m⸗ er⸗ 1 — 2 tei ff⸗ ete hſt md ni⸗ nt⸗ aß ahg⸗ lei⸗ ctet, e x, ſich ſche ern bten nez erie iehr⸗ die ite⸗ nen tadt eEn,. Juli ker⸗ der atte von man erdi, etto geln. 8. uſti⸗ le- und Teil das im für örgel ihrt. altet von Non⸗ der nbe⸗ 8 nels. am⸗ jorm zoſſi, Ein⸗ zerer rmo⸗ ann ter), hafte inen eſon⸗ durch —ůů —4 Montag. den 2. Juli 1923 Mannheimer Geueral-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 257 Städtiſche Nachrichten Der erſte Juliſonntag mit dem zugleich die zweite Jahreshälfte begann, war nmicht ſo ſchön mie der letzte Sonntag im Juni. In den Vormittagsſtunden 1955 bei bedecktem Himmel recht regendrohend aus. Gegen 3 Uhr öffnete der Himmel in der Tat ſeine Schleuſen. Der Guß, der um dieſe Zeit auf die Veranſtaltungen im Freien recht ſtörend wirkte, war glücklicherweiſe nicht von ſanger Dauer. Gegen Abend klärte ſich das Wetter ſogar dermaßen wieder auf, daß die Sonne noch zum Vorſchein kam, ehe ſie im Weſten verſchwand. Etwas Gutes hatte der Guß im Gefolge: der Staub wurde gelöſcht. Ein Abendſpazier⸗ gang in den Anlagen geſtaltete ſich infolgedeſſen zu einem großen Genuß, zumal auch die Beſchaffenheit der Luft durch den Regen bedeufend gewonnen hatte. Die Ausflügler ließen ſich durch die unſichere Witterung nicht abhalten, von der Vergünſtigung der Rückfahrkarten zu profitieren. An den Schaltern im Hauptbahnhof herrſchte am Samstag nachmittag und abend ein ungewöhnlicher Andrang. Der Bedarf nach Rückfahrkarten, die vier Tage Gültig⸗ keit haben, war ſo groß, daß ſich lange Polonaiſen vor den Schal⸗ tern bildeten. Im Schalterraum vermochte man ſich nur mit Mühe zu den Zügen hindurchzuwinden. Vor dem Fahrkarten⸗Verkaufs⸗ hauschen am Haupteingang erſtreckten ſich die Polonaiſen beinahe bis zum Eingang zum Kaiſerring. Zur Aufrechterhaltung der Ord⸗ nung war die Schutzman aufgeboten. Auf der bahn herrſchte infolge dieſes ungewöhnlichen Andranges geſtern ein Ver⸗ kehr wie an Feientagen. Die aus dem Neckartal zurückkehrenden Abendzüge waren dermaßen überfüllt, daß Viele auf den Triti⸗ — ſtanden. Sogar die Bremſerhäuschen waren mit Beſchlag Die Manmheimer Veranſtaktungen hatben unter dem enormen Ausflugzverkehr nicht zu leiden. Im Mittelpunkt ſtanden zwei Sponifeſte: die 40. Oberrheiniſche Regatta und das Sommer⸗Schaulurnendes Turnvereins, die ſich eines — ſtarken Beſuchs zu erfreuen hatten. Gewiſſermaßen zum Auftakt ⸗Pferderenmen am kommenden Sonntag geſtaltete ſich das Sommerfeſt, das von der Bezirksgruppe Schwetzingerſtadt des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinzerbſiebenen geſtern im Renmplatzreſtaurant veranſtaltet murde. Alex Kökert der das von Tauſenden beſuchte Feſt leitete. war der Magnet, der ungezählte anzog Bei Preisſchießen und Preiskegeln, Kinderbeluſtigungen und Tanz entwickelte ſich ein richtiges Volksfeſttreiben, in das der Regen nur eine vorübergehende Störung zu bringen vermochte. Im Garten, in dem die Kapelle Seezer konzertierte, ſaß die Menge di ängt. Die Lokali⸗ tätem waren in gleicher Weiſe überfüllt. Den Abſchluß des wohl⸗ gelungenen„ bei dem ſich der Wi trieb der Herren Schenk und Ruffker wieder auf voller Höhe zeigte, bildebe eme mãchti onaiſe. Der Manmheimer Mänpner⸗ gefangverein, 955 zur 2— Water 3 wan, erfreute durch Hangſchöne rvorträãge. r tanzluſtige Jugend Mitternacht aufgeſpielt. Sch. Erneute vsllige Sperre der Rheinbrücke Die ommiſſion hat, wie aus den Mitteilungen um ͤ 1—— Archdg U Abſchnürung des beſetzten Saie zum 16. Ju nachts 12„ verfügt. Dawon wird auch der Verkehr über den geſtrigen Abendſtunden. n Hahelchen Nechte, und Senteremern gt dies nich 5. 1 PPPP Erbitterung Ma der inland⸗ konmmiſſion iſt vor ſeſtgeſtellt, das Sperrverbot deut—4 gilt. Ales nahmen werden nur für die Lebensmittelv und in dringen genheiten bewilligt. Die Geſuche müſſen nach eimer des Bezirksdelegierten von den betr. Ge⸗ meinden bei den Bezirksdelegierten eingereicht werden. Die enorm geſtiegenen Aufwendungen ſür das Heilverfahren gaben dem Geſamtvorſtand der Landesverſicherungsanſtalt Veran⸗ laſſung. zu prüfen, inwieweit dieſe Leiſtungen an freiwillige Weiter⸗ verficherte. Selbſtverſicherte und Pflichtmitglieder der Angeſtellten⸗ verſicherung(ſog. Wanderverſicherte) weiterhin noch zu gewähren ſind. Mit Rückſicht auf die Woche für Woche Beiträge leiſten⸗ den Pflichtverſicherten der müſſen von den freiwillig weiter⸗ Anſtalt verſicherten und ſelbſtverſicherten Perſonen höhere Beitragsleiſtungen ſo als die zur Aufrechterhaltung der Anwartſchaft nötigen Mindeſt⸗ leiſtungen von 20 oder 40 Wochenbeiträgen in 2 Jahren gefordert werden. Demgemäß wurde beichloſſen, Heilverfahren an wei⸗ Poſt a wenn jäbrlich terverſicherte Perſonen nur dann zu 40 Wochenbeiträge geleiſtet werden. Selbſtverſicherte Perſonen können in der Folge ein Heilverfahren mir dann erhalten, wenn fährlich 52 Wochenbeiträge geleiſtet worden ſind. Pflicht⸗ mitglieder der Angeſtelltenverſicherung werden, auch wenn ſie Woche —. ̃——..——— eeee eeeeee eeeeee die ungariſche Symkopierungen— wirkten mit. Die Bühnenbilder, wie ſie der Oberſpiellelter Kurt Köhler mit Geſchick und Geſchmack geſtellt hatte, die muſikaliſche Einſtudierung und die aus biegſamem Handgelenk, aber dennoch beſtimmt herausgeholten Bewegungen von Ferdinand Krempl ergaben zudem ein angenehmes Klangweſen. Orcheſter, Chor und Solovioline taten ihr Beſtes und die wichtigen Rollen waren, wenn wir keine Opernanforderungen ſtellen, recht gut beſetzt. Ich nenne in erſter Linie Herrn Kurt Köhler als Titel⸗ der übrigens—.— ſehr Sae eren Fortſchritte in Stimmklang und in Darſtellung er⸗ ſreuten, dann Pia Deree als Nichte Juliska, Marcell Patum mit ſeinem friſchen Naturtenor, und den Grafen Jrini von Axel Straube. Man hatte die Handlung des zweiten und dritten Aktes nach Berlin verlegt(ſtatt nach Paris), aber das macht nichts aus. Zigeunerbaron, Zigeunerſiede und Zigeunerprimas gefallen immer! A. Bl. Theater und Muſtk EDie Baden-Badener Jeſtſpiele werden auch in dieſem Jahr unter Intendant Dr. Waags Leitung im Juli ſtattfinden. Nachdem ſoeben die Feſtaufführungen von„Don Giovanni“ unter Stranskys muſikaliſcher Leifung einen glänzenden Verlauf genom⸗ mem haben, werden jetzt dde Mingen Ploseſer folgen, die den „Ring“ und s weitere Werke bringen. Profeſſor Rud. Kraſſelt, Wilh. Franz Reuß, Lill Erik Hafgren, Generalmuſikdirektor Fritz Buſch werden dirigieren, Sänger wie Lilly Hafgren⸗Dinkela, Hans Bahling, Leo Schützendorf, Karl Seydel, Chriſtian Streib, Fritz Scherer, Anna Baumeiſter⸗Jacobs, Walter Schneider ſind für die Hauptpartien verpflichtet worden. Die Geſtaltung der Bühnen⸗ bilder beſorgt Ludwig Sievert. + Frankfurker Araufführung. Dem Frankfurter Schauſpielhaus, das ſich ſeit Jahren der jüngſten Dichtergeneration hingebend an⸗ nimmt, mochte es verlockend erſcheinen, ein Werk zur deutſchen Ur⸗ aufführung zu bringen, in dem Weſentliches der expreſſioniſtiſchen Geiſtesrichtung und Stilart vorgeahnt iſt. Strindbergs„ derdrama mit 7 Stationen“„Die große Landſtraße“(deutſch von Emil Schering] zeigt bereits in der Hauptperſon des Jägers den ringenden Menſchen, der die ganze Welt an ſich vorüberziehen läßt, der Befreiung und Erlöſung zu finden hofft und wieder Menſch⸗ liches, Allzumenſchliches antrifft. Um dieſe Leitgeſtalt, der— ganz nach expreſſioniſtiſcher Art— völlig undramatiſche Monologe und trachtungen in den Mund gelegt ſind, huſchen als flüchtig auftauchende Erſcheinungen eine große Anzahl Epiſodenfiguren— irgendwelche Handlung wird gar nicht angeſtrebt, und das Work, dem Schönheiten im Einzelnen gar nicht beſtritten ſeien, entläßt den ſnicht die örtiche Prezsprilfungeſtelle, ſondern nur pas Reich ein⸗ Wan⸗ Philipp Reclam jun., L. für Woche zur Invalidenverſicherung freiwillige Beiträge geleiſtet haben, mit ihren Anträgen auf Heilverfahren jeweils an die Ange⸗ ſtelltenverſicherung verwieſen werden. Eine Schädigung dieſer Wan⸗ derverſicherten iſt hiermit deshalb nicht verbunden, weil die Reichs⸗ verſicherungsanſtalt für Angeſtellte in Ausführung des Geſetzes vom 10. November 1922 die zur Invalidenverſicherung geleiſteten Bei⸗ träge auch bei Gewährung von Heilverfahren berückſichtigt, wie dies im umgekehrten Fall von der Landesverſicherungsanſtalt gegenüber den aus der Angeſtelltenverſicherung ausgeſchiedenen invalidenver⸗ ſicherungspflichtigen Perſonen geſchieht. Der neugewählte Ausſchuß hat ſich mit dieſen durch die Not der Zeit veranlaßten Maßnahmen einmütig einverſtanden erklärt. P. A. Teuerung, Wucherbekämpfung, Gold⸗ u. Indexlöhne Ueber dieſe Fragen ſprach, ſo wird uns geſchrieben, in einer gut beſuchten Mitgliederverſammlung des Gewerk⸗ ſchaftsbundes der Angeſtellten(G. D..) der Leiter der Mannheimer Preisprüfungsſtelle, Regierungsrat Dr. Hofmaun. Grundlegend ſtellte er in der Einleitung feſt, daß die gegenwärtige außerordentliche Teuerung keine Sondererſcheinung darſtellt, der⸗ artige Teuerungswellen haben in allen Zeiten, z. B. im vergangenen Jahrhundert, allein dreimal Deutſchland überflutet, ſo in den 30er Jahren, in der Zeit von 1850—1875 350 zuletzt beginnend mit dem Jahr 1895, wenn auch nicht in einem ſolch unerhörten Ausmaße, wie wir dies jetzt erleben.— Anhand von einer Anzahl von Beiſſpielen bewies der Redner, wie die Entwicklung der Preiſe bei verſchiedenen Artikeln ſich ganz verſchieden auswirke und manche Bedarfsgegen⸗ ſtände, die im Inlande erzeugt werden, einen relativ größeren und ſtärkeren Verteuerungsgrad erfahren haben, als eingeführte Waren. So koſtete vor dem Kriege das Pfund Karroffeln 7 Pfg. und gegen⸗ wärtig 3000 Mk., während das Pfund Reis von 24 Pfg. auf 4500 Mark geſtiegen iſt. Ein Hemd hat eine annähernd 20 000 fache Verteuerung erfahren, d. h. es koſtet jetzt 45 000 Mk., während der Preis eines Knabenanzuges von 20 Mk. auf 25 000 Mk., alſo um das 1000fache geſtiegen iſt. Die Folgen des verlorenen Krieges, Abtretungen auf Grund des Verſailler Friedensvertrages, die innere Geldentwertung in Deutſchland und die rapid fortſchreitende Schlechterbewertung des deutſchen Geldes durch das Ausland haben die Teuerung ein Rieſenausmaß annehmen laſſen. Im Mittelpunkt des Referates ſtand die Frage der Be⸗ kämpfung der Teuerung und des Wuchers. Als wert⸗ voll hat ſich in dieſer Hinſicht die Preisprüfungskommiſſion erwieſen, die den Zweck beſtens erfüllt, aufklärend über die Gründe der Preisentwicklung zu wirken, durch eingehende Ausſprachen zwiſchen Erzeugern, Händlern und Verbrauchern Klarheit zu ſchaffen und Vorſchläge zur Behebung von Mißſtänden aufzugreifen. An einer Anzahl von Beiſpielen bewies der Redner, wie die Abſchnürung der Pfalz als Liefergebiet und der Wettbewerb verſchiedener Großſtädte die Preiſe beeinflußt und wie der Wettbewerb zwiſchen verſchiedenen Großfiädten ausſchlaggebend auf die Geſtaltung der Preiſe wirkt. Eine gerechte Würdigung fanden auch die Methoden der Preisgeſtaltung des Einzelhandels und Großhandels, ſowie das i Verhalten von Kartellen, Syndikaten und Truſts. greifen und es iſt zu hoffen, daß dies recht bald geſchieht. ieſem Sozialwucher, alſo der Ausbeutung des Volkes, ſteht der Individual⸗ wucher, nämlich die Uebervorteilung des Einzelnen zur Seite; in der Bekümpfung des letzteren iſt vor allen Dingen die Hilfe der Be⸗ völkerung notwendig.. Der letzte Teil der. beſchäftigte ſich mit der He⸗ bung der Kaufkraft der Konſumenten. Der Redner begrüßte die Tatſache, daß die Reichsregierung endlich ernſtliche Schritte ergriffen habe, um den Lohn⸗ und Gehaltsempfängern zu helfen in dem Beſtreben, ihre Einkommenbezüge den verteuerten Lebenshaltungskoſten anzugleichen. Was die vielen Rentner, die Künſtler und Angehörige freier Berufe anbelangt, ſo iſt deren Lage noch viel verzweifelter. Kritiſche Würdigung fanden die Verhand⸗ klungen zwiſchen der Reichsregierung und Gewerkſchaften zwecks Schaffung eines brauchbaren Inder zur Angleichung Einkommen an die fortſchreitende Tenerung. Der Redner tritt für Beibehaltung des beſtehenden Reichsindexrſyſtems allerdings unter Einziehung der kulkurellen Ausgaben und eptl. unter beſonderer Berückſichtigung der individuellen Bedürfniſſe von Arbeitern, Angeſtellten und Beamten ein. Ebenfo muß eine richtige Grundlage gefunden werden bezüglich der Frieden⸗löhme von gelernten munrd ungelernten Arbeitern und unter Berückſichkigung der andern Faktoren der Wirtſchaft. Klar wruß es allen ſein, daß eine Vorkriegslebenahaltung nicht möglich wird. Es muß aber daun auch verlangt werden, daß dieſer Grundfatz auch für alte Geltung haben muß, die nicht auf Lohn und Gehaft angewieſen find. Die zweiſtündigen A wurden mit großer Aufmerk⸗ ſamkeit verfolgt und mit lebhoftem Beifall belohnt. Mit Rückſicht auf die vorgeſchrittene Zeit war es nicht möglich, eine Ausſprache ſtatkfinden zu baſſen, jedoch ſtellte der Leitar der Verſammlung eine weitere Zuſammenkunft in Ausſicht, in welcher beſonders das eigent⸗ liche Arbeitsgebiet von Regierungsrat Dr. Hofmann, nämlich die oleer ern und iwe Syſteme, eine befondere Würdigung 1 m. 1 Der Ankauf von Gold für das Reich durch dee Reuchebank und ˖ r 550 000 Mark für ein Iwanzigmarkſtück 275 600 Mart für ein Zehn⸗ 00 l Der Antanf Neschsſlbennüngn durch die Neichs von* e 5 2 ee erfolgt bis auf weiteres zum 11 600fachen Betrag des 8. örer kalt, umſomehr als ein aßſi„Verſte en in allerlei Seoeen und Wien en fühlte es guch ganz deutlich, daß der langſam einſetzende Endbeifall 2— der Aufführung ulſche Die war von einem giſſeur Fuu Buch vom Deutſchen Theater in Berlin mit aller Liebe Ein⸗ dringlichkeit verarbeitet und wahrte den phantaſtiſch⸗barocken Stil. Von den Bühnenbildern Ludwig Sieverts ging ebenfalls eine ſtarke ſymboliſche Wirkung aus, und der„Monologiſt“ Ferdinand Hart tat das Mögliche, um den Gedanken Strindbergs zu tönen⸗ dem Leben zu verhelfen. Daß das nicht 101 gelang, iſt weder ſeine Schuld noch die der zahlreichen ſeobenſchke die durchweg Treff⸗ liches leiſteten. GeorgSchott. Jurtwängler in Mailand. Wie aus Mailand berichtet wird, e Wilhelm Furtwängler, der mit großer erwartet wurde, bei ſeinen Konzerten mit dem Scala⸗Orcheſter großen Erfolg und wurde vom Publikum ſtürmiſch gefeiert wie kein deutſcher Dirigent ſeit dem Kriege. Rückfritt des Burgthealer⸗Direktors? Wie die Bläuer mel⸗ und ſein Ausſcheiden als Schauſpieler und Regiffeur unmittelbar bevor. Der Grund liege in Differenzen Pauſſens mit der Staats⸗ theaterverwaltung, die durch eine dienſtliche Inſtruktion die Voll⸗ machten der ce des Staatstheaters in bedeutendem Maße ein⸗ ſchränken wollte. 0 lSchreckenbach, der in Klitzſchen bei Torgau als Pfarrer un Alter von 57 Jahren. Schreckenbach verfaßte u. a. die vielgeleſenen hiſtoriſchen Erzählungen„Der böſe Baron von Kroſigk“,„De Kleiſt“,„Die letzten Rudelsburger“,„Der e en der in der Um die— „Der Herzog“. Er war ein ſympathiſcher, ernſter ſteller, der mit eee ee eine gute Darſtellungsgabe und reiner Heimalliebe Ateratue eeee e e 2 1— 8. b Vatag ori eberſe von Anna itzky..Nr. eipzig.— Die Amerikanerin Mrs. Burnett iſt als die Verfaſſerin der reizenden Erzählung vom kleinen Lord weltbekannt, die auch in Deutſchland zu den beſiebteſten Büchern gehört. In der vorliegenden liebenswürdi Märchenerzählung be⸗ ſtätigt Mrs. Burnett wiederum ihren Ruf. Das Märchen ſchildert, wie in ein Volk, das unzufrieden und in Hader dahinlebte, die Freudigkeit zurückkehrt, und zwar durch den Anbau und die Pflege einer wunderbaren blauen Blume, wie mit der Freude Ordnungs⸗ ſinn, Fleiß und Friede zurückkommen, ſo daß allmählich wieder das Glück einzieht. Das literariſche Charakterbild der Verfaſſerin wird durch dies poetiſche kleine Werk um wertvolle Züge bereichert. den, ſteht der Rucktritt des Direktors Panilen nom Burgtheater pem § Schlechte Obſtausſichten in Würktemberg. Da die Mannheimer aus Württemberg viel Obſt beziehen, dürften folgende Mitteilungen über die Obſtausſichten in Württemberg intereſſieren: Im Frühjahr glaubte man zur Zeit der Baumblüte an ein beachtenswertes Obſt⸗ erträgnis. Man wunderte ſich über dieſe Obſthoffnungen, da wir eines der größten Obſtjahre und dazu einen naſſen Sommer und ein frühes, naſſes Spätjahr hinter uns haben, Umſtände, die dem Obſtbau wenig zuträglich ſind. Heute ſieht man, daß ſich die Natur nicht verleugnet. Die Hoffnungen ſind ungemein zuſammenge⸗ ſchrumpft, jedenfalls unter der andauernd kalten und langen naſſen naſſen Witterung. Birnen ſind vielfach völlig geſchwunden, andere Früchte dürften mit dem kleinen Behang geringe Früchte bringen, weil das Laub ſehr ſchlecht ſteht. Edelſorten wird es ſpärlich en. aber auch Moſtobſtſorten haben ſich häufig ſehr dünn— und weiſen oft nach Nord und Oſt ſchlechtes Laub auf. Aepfel haben nach der ſehr bedeutenden Ernte des letzten Jahres nur ſpärlich geblüht, waren aber willig im Anſetzen. Nachdem wärmeres Wetter einge⸗ treten war, zeigte es ſich bald, daß da und dort das Laub ganz ſchlecht eworden und anderwärts Schaden gelitten hatte, was ſelbſtver⸗ ſtändlich die Ernte ſehr ſchmälert. Am beſten ſteht immer noch das Steinobſt, bei dem alle Sorten, ja alle Bäume mehr oder minder reichlichen Anſatz haben. Wie die Früchte ausfallen, wird von zu⸗ künftiger guter Witterung abhängen. Alles in allem: Die Obſtaus⸗ ſichten ſind recht mäßig, in vielen Gärten ſogar ganzgering.— Das ſchlechte Wetter hatte auch einige gute Folgen. Die Blutlaus, die gewöhnlich alsbald nach der Blüte am jungen Laub Reken Schaden anrichtet, iſt ſo gut wie ausgeblieben, und an den Hecken, die ſonſt von den Raupen der Gepinſtmotte um dieſe Zeit geſchändet ſtehen, iſt keine Spur von dieſem Ungeziefer zu ſehen. * Blinder Alarm. Durch ſchlechten Zug des Kamins drang am Samstag nachmittag in O 7. 27 Rauch in die Küche und von da in den Lichthof. Ueberängſtliche alarmierten daraufhin um.36 Uhr die Berufsfeuerwehr, die die Urſache der Rauchentwicklung ſofort feſtſtellte. Nus dem Lande bhe Weinheim, 29. Juni. Die Ernte der Johannis⸗ und Stachelbeeren hat eingeſetzt und fällt über Erwarten gut aus. Die erſten Johannisbeeren ſtellten ſich in der Vorwoche auf 1500 bis 1700 Mark das Pfund, heute koſten ſie trotz der guten Ernte bereits 1800 bis 2000 Mark. Die Stachelbeeren werden heu te mit 1500 bis 1800 Mark(halbreif) gehandelt, während in der borwoche noch 1200 bis 1500 Mark für das Pfund gezahlt wurden. Die Ur⸗ ſache 5 raſchen Anziehens der Preiſe iſt in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß ſich zur Zeit an der Bergſtraße wied: viele wilde Händler bewegen, die den Erzeugern freiwillig Höhere Preiſe bieten als der Großhandel. Die Steinobſternte iſt erſt in zwei bis drei Wochen zu erwarten. 2 Von der Bergſtraße, 30. Juni. Aus der Pfalz und Rhein heſſen ausgewieſene Eiſenbahner mit Familie ſind auch an der Bergſtraße angekommen und in den Gemeinden vorerſt mit Notquar⸗ tieren verſorgt worden. Möchte man doch auch die Not der lüche⸗ linge, welche ſo große Opfer bringen und Heim und Habe vorlaſſen mußten um des Vaterlandes willen, recht würdigen und es an derz⸗ licher Anteilnahme und reichlichem Entgegenkommen ihnen gegen⸗ über nicht mangeln laſſen. Man darf übrigens verſichert ſein, unſere Bevölkerung ihre Schuldigkeit tun wird. Hinterzarten, 28. Juni. Eine Dame, welche in einem hieſigen Hotel zur Zeit wohnt, hatte zum Waſchen ihrer Hände an einem Toilettentiſch im Korridor ihre beiden ſehr koſtbaren Ringe(en Diamant⸗ und ein Perlring) abgelegt. In der Eile vergaß ſie die bei⸗ den Kleinodien wieder anzuſtecken und begleitete inden an die Bahn. Dort bemerkte ſie den Verluſt ihrer Ninge und lief eilends in das Hotel zurück: doch die Ringe waren verſchwunden. Gendarmerie wurde alsbald benachrichtigt und durch die Ausſagen des Hotelperſonals wurde feſtgeſtellt, daß gleich nach dem Weggana der betreffenden Dame eine andere Herrſchaft den Korridor paſſterte Die Betreffenden wurden bald ausfindig gemacht und in ihrem Beſiß fanden ſich auch die Ringe. 5 *Bom weſtlichen Kaiſerſtuhl, 28. Juni. Die Kirſchenernte am weſtlichen Kaiſerſtuhl kann den beſten Kirſchenſahren an die Seike geſtellt werden. Jechtingen hat z. B. einen Kirſchenertrag auf⸗ zuweiſen, wie ſelten einmal. Spätkirſchen gibt es noch mehr als von den früheren Sorten. Der vom Händler zu zahlende Höchſtpreis i vom Bezirksamt Breiſach auf 1500 Mart für das Pfund feſtgeſen worden. Der Stand der übrigen Feldfrüchte iſt am Kaiſerſtuhl im allgemeinen zufriedenſtellend. Was aber den Landmann und Win⸗ zer mit banger Sorge erfüllt, ſind die Reben. Das ungünſtige Wet⸗ ter hat die Blüte bis jetzt zurückgehalten oder nur eine kümmerliche Entfaltung zugelaſſen. Dazu wimmelt es von Würmern an den Weinſtöcken. er ſee Müllheim, 28. Juni. Bei einer Verſteigeruns der ſeid ark erlöſt. napskirſchen wurden du 10 bis 15 000 Mark, die übrigen Bäume bis zu 65 000 Mark bezang Bei Privatverſteigerungen ſind hier für einzelne Bäume bis 80 00 Mark erzielt worden. Noch höher waren ſedoch die Angebote dei den Verſteigerung des Kirſchenerträgniſſes der Gemeinde Orunnenn im Amt Staufen. Es wurden hier Gebote bis zu 2000 000 Murk für den Baum abgegeben. Das Pfund Kirſchen käme demnach ſchon am Baume auf 1200 bis 1800 Mark zu ſteben. 7 Gerichts zeitung Preiswucher mit Nolen. 7 12 Ein aus Metz vertriebener Konditor bemühte ſich in nach Kräften, eine Stelle zu finden, aber es wollte und wollte elingen; zuletzt war ihm noch der merenaneuger n a Klieben⸗ Er begab ſich zum Muſikalienhändler 0— mann, wo er ſchon mehrfach Noten verkauft hatte 600 ihm dieſer für den faſt neuen Auszug, in dem die Nolle des Lyonel Tauſend jgedcah er— s der Händler einwilligte. Das ge Dezember vorher hatte der Konditor Geſen oiernßeg 2 Mark ungebunden gekauft. Kaum vierzehn Tage nach— bat der Konditor eine Studiengenoſſin, ihm bei N. Noten 3 As zukaufen. Der jungen Dame wurden 13 000 Mark a zunge—— 55 darauf bemerkte, das ihr das zu teuer ſei, meinte.:„ 2— hnen den Auszug für 10 000. Mark laſſen. Auch das 755— Fräulein zu viel und ſie verließ den Laden, in dem am fo—55 Morgen der Konditor e Er erkundigte Dez ob er ienhä einen Notenauszug aus„Martha“ haben könne. Der Mu ikalien— ler erklärte, einen ſolchen nicht zu haben. Darauf erfolgte 500 N. Anzeige wegen Preiswuchers mit Noten und die weitere Folge war, daß er einen Strafbefehl über 4 Wochen nis und 80000 Mark Geldſtrafe erhielt, 7— den er— Eruch erhob. In der Verhandlung vor der Wücherabteilung der mtsgerichts erklärte er u.., daß er, als der Konditor ſich uszug erkundigte, den Auszug nicht mehr verkaufen, ſon um Verleihen behalten wollte. N. will den Preis, eugin forderte, nach dem Preis eines neuen 125 n. Als Sachverſtändiger wurde der Tonkünſtler lf ner und der Muſikalienhändler Baſelt vernommen.— meinte, daß die meiſten Käufer heute neue Noten verlangten, daß der Auszug durch die Unterſtreichung der einen Rolle entwertet ge⸗ weſen ſei, und daß„Martha“ nicht zu den Repertoireopern gehöke⸗ Letzterer bekundete, daß heute viel Kram den Muſikalienhändlern angeboten werde. Solche Auszüge wie„Martha“ gehörten nicht 55 e e Lebensunterhalt. Amtsanwalt Pohl beantragte eine drei Monaten und eine er von prüche. locker⸗ Gefängnisſtrafe von 5 Millionen Mark. Das Bafeltſche Gutachten enthalte Wi Geiſtige Arbeiter müßten vor Ausbeutung geſchützt werden. Das Gericht ſtellte feſt, daß der Angeklagte 10 000 für den Notenauszug fordete, daß es ſich um einen Gegenſtand des käglichen Bedarfs handelte und daß der Beſchuldigte nicht mehr wie 4350 Mark berechnen durfte. In der Begründung findet ſic; eine genaue Spezifikation der Berechnung des angemeſſenen Preiſes. Der Schaden, den die deutſchen Verleger an der deutſchen Kultur zu⸗ gunſten ihres Geldbeutels anrichteten, ſei enorm. Der Angeklagte wurde wegen Preſewache zwei Mongten Gefäng⸗ nis verurteilt. Zahlt er einen Monat nach Rechtskraft des Urteils zwei Millionen Mark Buße, ſo wird die Strafvollſtreckung des Ur⸗ teils auf drei Jahre bedingt ausgeſetzt. Der übermäßige Gewinn in Höhe von 5650 Mark wird ebenſo wie der Notenauszug„Martha eingezogen. Das Urteil wird in den Frankfurter Blättern auf, Ko ten des Angeklagten mit der Ueberſchrift:„An den Pranger publi⸗ ziert. e deeee DNee — en Sitzung behörde Anklage Sagen die Frau erhoben und 4. Seite. Nr. 297 „5 Monkag, den 2. Juli 1923 Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Nach einem Beſchluß des Karlsruher Stadtrats werden an der Volksſchule im 5. Schuljahr verſuchsweiſe wahl⸗ freie in franzöſiſcher Sprache ahne Kürzung der übrigen ſtundenplanmäßigen Fächer eingeführt. Vom Durlacher Bürgerausſchuß wurde der ſtadträt⸗ liche Antrag, im— 1923 eine Wohnabgabe von 4200 M. von je 100 M. Liegenſchaftsſteuerwert zu erheben, mi: Mehrheit angenommen. Die Abgabe wird, beginnend mit dem 13. Juni 1923, in 10 gleichen Monatsraten erhoben.— Außerdem wmurde für den Einkauf von Textilwaren zwecks Verſorgung des zu unterſtützenden Perſonenkreiſes beim Städt. Fürſorgeamt ein Kredit von ca. 53 Millionen Mark bewilligt. Der Stadtrat von Baden⸗Baden beſchloß vor längerer Zeit. eine Ehrendankplakerte anfertigen zu laſſen, die beſon⸗ ders verdienten Gönnern Baden⸗Badens verliehen werden ſoll. Als erſte Träger dieſer Auszeichnung wurden Frau Klara Sielcken⸗ Sch war z und die Herren Albert Keller und Will am Sturs⸗ berg, ſämtlich in Newyork, in Ausſicht genommen, die zu wieder⸗ holtem Male und in großzügiger Weiſe ihr Intereſſe und ihre An⸗ hänglichkeit an Baden⸗Baden bekundeten. Verfertiger iſt Bildhauer Rümelin⸗München. Der Villinger Gemeinderat ſetzte den Gaspreis für den Monat Jum auf 1550 Mart pro Kubikmeter, den Strom⸗ preis auf 1130 Mark pro Kilowattſtunde für Licht, 980 Mark pro Kilowaitſtunde für Kraft und 870 Mark für Großabnehmer feſt. Der Bür gerausſchuß von Neuſtadt i. Schw. hat mit oßer Mehrheit dem aus dem Dienſt ſcheidenden Bürgermeiſter Wol f Win ter als——65 der Anerkennung und des Dankes für ſeime faſt 30jährige Tätigkeit als Lehrer und ſpäter als Bürger⸗ meiſter hieſiger Stadt ein Ruhegehalt von 75 Prozent ſeines jetzigen Einkommens bewilligt 1 In Freiburg wurde ſeitens der Firma Gebr. Himmelsbach durch Kommerzienrat Georg Himmelsbach dem Oberbürgermeiſter der Betrag von 10 Millionen Mark für kulturelle Zwecke zur Ver⸗ fügung geſtellt.— Neuerdings ſind vom Reich zur Milchver⸗ billigung weitere 7 790000 M. zur Verfügung geſtellt worden, die beſtimmungsgemäß verwendet werden. Der Voranſchlag der Stadt Furtwangen ſchließt für 1923/24 in Ausgaben mit 56,72 Millionen, in Einwahmen mit 34,6 Millionen ab. Der ungedeckte Aufwand mit 22 Millionen iſt durch Umlegung auf die Steuerwerte des Liegenſchafts⸗ und Berriebsver⸗ mögens aufzubringen. Es ſind von 100 Mark Steuerwert je nach Art des Vermögensteiles 41 bis 82 Mark zu leiſten. Bei dem dritten Wahlgang zur Bürgermeiſterwahl wurde in Oberkirch Ratſchreiber Robert Fellhauer von Durlach mit 56 von 62 abgegebenen Stimmen gewählt. An der Wahl beteiligten ſich alle Parteien. Bürgermeiſter Fellhauer iſt kein ausgeſprochener Parteimann. Der Frankfurter Magiſtrat hat einer Vorlage über Fortführung der Wohnungsbautätigkeit im Jahre 1923 und Erhöhung der Wohnungsbauabgabe zugeſtimmt, wonach als Mindeſtprogramm für 1923 ſtädtiſcherſeits der Bau von 243 Wohnungen vorgeſehen iſt und zur Deckung der erforderlichen Baukoſten im Betrage von rund 13 Milliarden Mark der Zuſchlag zur ſtaatlichen Wohnungsbauabgabe von gegenwärtig 4500 Prozent auf 30 000 Prozent des Friedensnutzungswertes erhöht werden ſoll. — Ddie Gewerbeſteuer, die zuletzt in ſechsfacher Höhe entrichtet werden mußte, ſoll künftig das Fünfzehnfache betragen.— Der Hauptausſchuß der Stadtverordnetenverſammlung hat in ſeiner letz⸗ der Erhöhung der Straßenreinigungs⸗ beiträge für 1923 zugeſtimmt. Für das Rechnungsjahr 1923 iſt ein Koſtenbetrag von 3 816 342 000 Mark aufzubringen, wovon 95 —.—= 3625 524000 Mark von den Anliegern zu tragen ſind. iervon ſoll, wie dies im Rechnungsfjahr 1922 auch geſchehen iſt, die Hälfte der entſtehenden Koſten nach der Reinigungsfläche, der Reſt — nach Maßgabe des Rohertrages der Liegenſchaften erhoben werden. Neues aus aller Welt — Androhung des Todesurteils gegen einen Hund. Wegen ungebührlichen und feindfeligen Verhaltens ihres Hundes gegenüber der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde hatte ſich kürzlich vor dem fran⸗ zöſiſchen Militärgericht in Landau die Witwe Genrich zu verantwor⸗ ien. Die Witwe, die in der franzöſiſchen Wäſcherei in Landau be⸗ al iſt, wohnt gegenüber dem früheren Bezirkskommando, in letzt die ft Hauptwache untergebracht iſt und vor dem ſich ein franzöſiſcher Flaggenmaſt befindet, an dem täglich vormit⸗ tags unter einer ſog. Flaggenparade die Trikolore gehißt wird. Der tagsüber unbeaufſichtigte Hund der Witwe pflegte täglich, wenn bei der nparade beim Hiſſen der ſrangöfſchen Flagge die fran⸗ öſiſche Militärmuſik ſpielte, ſich auf die Hinterbeime zu ſetzen und lich zu heulen und zu winſeln. Die Beſitzerin des Hundes er⸗ zunächſt von derf öſiſchen Beſatzungsbehörde eine ernſte Verwarnung, weil ſich ihr Hund ungebührlich und feindſelig bei der Flaggenparade benehme. Da jedoch die Witwe ihren Hund während ihrer Beſchäftigung in der franzöſiſchen Wäſcherei nicht beaufſichtigen kann und da ſich der Hund am die Verwarnung ſeiner Herrin nicht kehrde und ſein ungebührliches Benehmen bei der franzöſiſchen fortſetzte, wurde von der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ e wegen unge⸗ bührlichen feindſeligen Verhaltens ihres Hundes zu einer Geldſtrafe verurteilt. In dem Urteil wird dem Hund das Todesurteil angedroht, wenn er ſich nochmals ungebührlich verhalte. — Auf der Jagd erſchoſſen wurde der Sägewerkbeſitzer Gaß aus Wegefurth(Röhn) von ſeinem Jagdgenoſſen, dem Fabrikanten Wilh. Bruſt aus Velberts im Rheinland, mit dem er auf dem An⸗ ſtand ſaß. Als Bruſt eine Bewegung machte, entlud ſich ſein Gewehr und der Schuß aing Gaß in die Lunge. Er war ſofort tot. — Ein Theaterſchickſal. Das Deutſche Theater in Stutt⸗ art, das einſt als Reſidenztheater gegründet wurde, beinahe 25 Jahre zum Stultgarter Kunſtleben gehörte und zuletzt als Volks⸗ bühne umter der Leitung von Direktor Skuhra ſich einen beſon⸗ ders guten Ruf erworben hatte, iſt von der bisherigen Beſitzerin an die Firma„Nafi⸗Nafi“ verkauft worden und wird in eine Ziga⸗ rettenfabrik umgewandelt. — Vom Ausſichtsturm zum alten Eiſen. Die Not der Zeit nummt von Tag zu Tag groteskere Formen an. Alles, was nur irgendwie entbehrlich iſt und was außerdem Unterhaltungskoſten fordert, tritt langſam den Marſch zum Althändler an. So wird jeßt der eiſerne Wettinturm bei Oelsnitz im Vogtland als altes Eiſen verkauft. Für den Turm wäre ein neuer Anſtrich nötig geweſen, und da dieſer viele Millionen erfordert hätte, ſo hat der Stadtrat von Oelsnitz trotz des Einſpruches eines Teiles der Bevölkerung den Abbruch des Turmes beſchloſſen. Ejne Plauenſche Eiſenhand⸗ lung hat mit einem Angebot von 43 Millionen Mark für die Eſſen⸗ maffen des Turmes den Sieg über die letzten Widerſtände innerhalb des Oelsnitzer Stadtrates davongetragen. — FJamilientragödie. Im Hauſe Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße 84 in Neukölln wurde ein Mann namens Schmidt, deſſen Ehefrau ſich in ſchwerkrankem Zuſtand im Krankenhaus befindet, beim Nachhauſe⸗ kommen von ſeinem infolge mehrfacher Kriegsverwundungen ſchwer nervenleidenden Sohn durch zwei Schüſſe niedergeſtreckt. Der Täter richtete dann die Waffe gegen ſich ſelbſt und tötete ſich durch einen Schuß in die Schläfe. Der Vater wurde in das Krankenhaus über⸗ geführt. — Ein Achtzehnjähriger zum Tode verurkeilt. Das Allen⸗ ſteiner Schwurgericht verurteilte den 18jfährigen Knecht Olſchewfki aus Pilgramsdorf zum Tode, weil er am 12. November den Ar⸗ beiter Hundedörfer in Pilgramsdorf ermordet und an dem Beſitzer Koßmann einen Mordverſuch unternommen hatte. Der Knecht hatte die Tat begangen, um die Aufdeckung umfangreicher Diebſtähle zu verhindern. — Töducher Abſturz einer Alpiniſtin. Die feit ſechs Wochen ver ⸗ mißte Beamtin der Wiener Bodenkreditanſtalt, Elſe Marchhart, wurde als verweſte Leiche in der Nähe von Mariafeld in Krain unterhalb eines Felſens aufgefunden. Das junge Mädchen war auf einem nur ſchwer paſſterbaren Steg, der vollſtendig vereiſt war, obgeglitten und in die Tieſe geſtürzt. mannheimer General⸗Anzeiger Mittag · Ausgabe) ————.—é——̃— ̃ ̃———— Aus Handel und Industrie Süddeutsche Disconto-Gesellschaft.-., Mannheim 2,48 gegen 0,31 Billionen Umsatz.— Bilanzendsumme 43 gegen 2,70 Milliarden Nachdem wir in unserer letzten Ausgabe den Abschluß dieses Instituts veröffentlicht haben, liegt uns nunmehr der Geschäftsbericht für 1922 vor. Er bestätigt voll- auf den günstigen Eindruck, den bereits die Abschlußziffern hervorrufen mußten: die Umsätze des Jahres auf beiden Seiten des Hauptbuches sind von vorjährigen rund 311 Mil- liarden auf 2480 Milliarden% gestiegen; die Endsumme der Bilanz beläuft sich auf rund 43 Milliarden gegen 2700 ionen im Vorjahr. Dabei ist allerdings im Auge zu behalten, daß ein solcher Vergleich nur bedingten Wert hat, weil ungleick- mäßige Größen— die Mark vom Beginn und die vom Ende des Jahres— einander gegenübergestellt sind. Die zu- nehmende Inflation mit ihrer fortschreitenden Mark-Ent⸗ Wertung spricht deutlich aus diesen Zahlen, die das Spiegel- bild der Inflationskonjunktur mit ihrer Fülle von Geschäften auf allen Gebieten sind. Führt man jedoch die Umsäatze und die Bilanzsumme auf Goldmark zurück, so erkennt man, daß die Geschäfte auf einen Bruchteil des Vorkriegswertes zu- sammengeschrumpft sind. 5 Der Bericht untersucht kurz die Ursachen der schweren Erschütterungen in unserem Wirtschafts⸗ leben, die in ihrer Wurzel alle auf die Auswirkungen des Friedensdiktates von Versailles hinführen und kommt zu der logischen Schlußfolgerung, daß eine Besserung nurx erfolgen kann, wenn in allen Kreisen unseres Volkes der Verbrauch auf das Aeußerste eingeschränkt, die Arbeitsleistung des Einzelnen erhöht und eine Steigerung der Ausfuhr auf die Höhe erreichl wWird, die einen Ausgleich unserer Zahlungs- bilanz ermöglicht. Alle Bestrebungen, ein solches Pro- gramm durchzuführen, werden aber vergebens sein, so lange nicht ein wirklicher Friede die Grundlage für den Jieder- aufbau der Weltwirtschaft geschaffen hat. Durch die großen, teils direkt, teils im Ausgleichverfahren, an unsere Kriegs- gegner geleisteten Zahlungen und durch den großen Bedarf an Einführgütern, der die Summe unserer Ausfuhr um weit über 2 Milllarden Goldmark überstieg, wurde in unser Volksvermögen eine weitere schwere Bresche geschlagen. Die Flüssigkeit des Geldmarktes nahm mehr und mehr ab und es war trotz der fortwährend gesteigerten Auf- blähung unseres Geldwesens schwer, allen Kreditbedürf- nissen von Handel und Industrie gerecht zu werden. Dabei ergab sich für die Banken die schmerzliche Tatsache, daß sie als Darlehensgeber die Entwertung des Geldes größten- teils auf sich nehmen haben müssen. Trotzdem habe die .D. G. auch im abgelaufenen Jahr ihrer Veberlieferung ge- treu der Pflege des Konto-Korrent- und Depositen- geschäftes die gröbte Sorgfalt gewidmet. Auch die anderen Abteilungen Waren bis zur Grenze ihrer Leistungs- fähigkeit beschäftigt. Die Gesamtzahl der Beamten und Angestellten belief sich Ende 1922 auf 2900 gegen 2100 zur gleichen Zeit des Vorjahres; die Zahl der von der Bank geführten Rechnungen stieg von 71 000 auf 85 000. Da für die rweiterung des Beamtenstabes trotz der vor- genommenen Umbauten im Bankgebäude und den anliegenden bankeigenen Häusern nicht genügend Raum zu schaffen War, mußten an den Einzelnen, insbésondere aber an die Ober- beamten in verantwortlicher Stellung, die grölften Anforde- rungen gestellt werden. Der Umsatzsteigerung entsprechend haben auch die Handlungsunkosten eine Erhöhung erfahren. Die Gewinn- und Verlustrechnung weist einschließ- lich.50(1) Mill. Vortrag einen Bruttogewinn von 3589.76(120,46) Mill.% auf. Dazu haben beigetragen: Effekten, Konsortialbeteiligungen, Kupons und Sorten 402,76 (21,06) Mill. 1 Zinsen, Wechsel, einschl. Erträgnisse aus dauernden Beteiligungen 1942.02(61,26) Mill.%; Provisionen 1243,47(37,14) Mill. I. Von den Erträgnissen aus dauernden Beteiligungen sind dieſenigen des Jahres 1921 verrechnet, während die des Jahres 1922 erst im laufenden Jahr zur Ver- rechnung gelangen. Zu der Einnahmesteigerung aus Pro- visionen um rund 1200 Millionen hat nicht nur die Geld- entwertung sondern auch die weitere Ausdehnung der ge- schäftlichen Beziehungen geführt. Die wieder nur in einem Posten ausgewiesenen Spesen(einschließlich Steuern und Tantiemen für Direktoren und Prokuristen) sind von 79,67 Mill.% auf 2414.30 Miil. ½ gestiegen. Dieser an und für sich unübersichtliche Posten schließt, wie der Bericht er- Wähnt, auch erbebliche Stiftungen für gemeinnützige Zwecke ein. Im laufenden Jahr werden die Unkosten, infolge der starken weiteren Entwertung der deutschen Valuta und der Erhöhung des Beamtenstabes, den diesmali- gen Betrag von rund.4 Milliarden um das Vielfache über- steigen. Wie mitgeteilt, findet der Reingewinn von 1 175 458 124(i. V. 40 787 304)„ folgende Verwendung: 2002 Dividende auf 150 Mill. Aktienkapital(i. V. 14%., wobei 50 Mill. Aktien nur für ein halbes Jabhr an der PDividende teilnahmen) mit 300(10,50) Mill. 4; Zuweisung an die Reserve II 750(22,5) Mill. A4, Abschreibung auf Ge- bäude 6(.5) Mill. 4. Zuweisung an den Beamten-Pensions- konds 50,17(.56) Mill. 4, Vergütung an den Aufsichtsrat 44,29(1,22) Mill. 4 und Vortrag 25(150) Mill.&. Die Bilanz verzeichnet die Gesamtverbindlichkeiten mit 41 591,88(2567,26) Mill. 4, also um 39 024,62(1446,37) Mill. 4 erhöht, wogegen die liquiden und leichter realisier- baren Mittel(Wozu wir angesichts der heutigen Tendenz an den Wertpapiermärkten auck den vollen Effektenbestand rechnen), bei 30 968,90(1423,50) Mill., um 29 540,40(900,62) Mill.& gestiegen sind. Liquide Mittel: 192¹ 1922 (in Millionen Kassa 4 8 26,64 727, 65 Notenbankguthaben 48,50 638,22 Wechsel u. unverz. Schatzanw. 325,0 4 455,45 Nostroguthaben bei Banken 622,13 23 270,33 Wertpapiere 51,34 143,02 Reports und Lombards 349,49 1734,23 Summe 1 423,50 30 968,90 Verbindlichkeiten Kreditoren 2401.95 41 008,25 Akzepte und Schecks 165,31 583,63 Ssumme 2567,28 41 591,88 Deckung d. Verbindlichkeiten 55,825 74,40 Es haben sonach nur noch 25,675 8555 44,205) der Ver-. bindlichkeiten Deckung bei den mit 11 655,85(i. V. 1 129,30) Mill. 4 ausgewiesenen Debitoren in laufender Rechnung zu suchen, von denen 7857,35(759,18) Mill. als edeckt, 3798,49(370,11) Mill.& als ungedeckt bezeichnet werden. Die Konsortialbeteiligungen sind von 24 auf 136 Mill., entsprechend der kräftigen Entwicklung dieses Geschäftszweiges, wie sie auch aus der Aufzeichnung im Bericht sich ergibt, angewachsen. Die dauernden Beteiligungen bei Banken und Bankfirmen kaben sich von 7,43 Mill.& auf 25,07 Mill. erhöht; bekanntlich ist die Firma Carl Schmitt& Cie. in Pforzheim, an der die..G. kommanditistisch beteiligt war, unter ihrer Mit- Wirkung in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden, an aer das Institut, entsprechend seiner früheren Beteiligung, durch Aktienbesitz interessiert bleibt. Die Nieder- Tassungen sowok als auch die dauernden Beteili- gungen haben wieder gute Erträgnisse abgeworfen. Die Reserven Weisen einschließlich der jetzt beantragten Zu- Weisung aus: gesetzliche Reserve 67,50 Mill., Reserve, II 782,50 Mill.% und Vortrag 25 Mill.. G. H. Die Papierflut der Reichsbank Bei der stark kortgeschrittenen Geldentwertung erfahren die an die Reichsbank herantretenden Ansprüche an Krediten und an Zahlungsmitteln in der dritten Juniwoche neue riesenhafte Steigerungen, zumal die Vorberei- tungen für den albjahrschluß in diese, Woche hineinspielten. Infolge der ununterbrochen anhaltenden Anforderungen des Reichs vuchsen die Bestände der Bank an diskontierten Reichsschatzanweisungen, wie der Bankapsweis vom 28. d. Mts. ergibt, um 2471,5 auf 12 898,1 Milliardden. Daneben stieg das Wechselkonto um 879,7 auf 5913,8 Milliar- den A, das Lombardkonto um 19 auf 101,7 Milliarden J. Gleichzeitig zeigen die fremden Gelder der Bank eine Ver- mehrung um 1272,7 auf 7414,4 Milllarden A. Die Banknotenausgabe schwoll in der Berichts- wWoche um den ungeheuren Betrag von 2186,6 auf 13 091,7 Milliarden an. Der Umlauf an Darlehns kassen- scheinen stellte sich bei einem geringfügigen Rückgang ur 22,5 Millionen auf 12,3 Milliarden. Im Goldbestand waren keine Aenderungen zu ver- zeichnen. Den Beständen der Bank an Münzen aus unedlem Metall flossen weitere 2 Milliarden 1 zu. Die Darlehnskassen des Reichs wurden nach dem Rück⸗ gang der Ausleihungen während der Vorwoche diesmal in Höhe von 226,2 Milliarden neu in Anspruch genommen, ihr Darlehnsbestand hob ich demgemäß auf 2398,2 Milliarden. Die Darlehnskassen führten einen dieser Zunahme ent- sprechenden Betrag an Darlehnskassenscheinen an die Reichsbank ab, so daß sich deren Bestände an solchen Scheinen auf 2385,9 Milliarden erhöhten. * Neue Aktiengesellschaft. Die seit 1844 bestehende Firma Mohr u. Spezialfirma für Uniformliefe- rungen, mit eigener Schuhfabrik Berlin-Köln, wurde, wie die Textil-Woche erfährt, in eine Aktiengesellschaft umgewan- delt. Aus den bisherigen drei selbstständigen Kommandit- Gesellschaften gleichen Namens in Berlin, Köln und Frankfurt a. M.(früher Straßburg i..) wurden drei Aktiengesellschaften mit je 20 Mill. Kapital gemacht. Als Familiengründung verbleiben alle Aktien im Besitz der bis- herigen persönlich haftenden Gesellschafter. * Goldmarkverkäufe für Handarbeitsgarne. Die Ver- einigung deutscher Fabrikanten von Baumwoll-, Strick- und Handarbeitsgarnen E. V.„Strihaga“ hat laut Konfektionar beschlossen, daß mit Wirkung vom 30. Juni ab Verkäufe nur noch in Goldmark erfolgen. Für Strick-, Stopf- und Häkelgarn erfolgt Zahlung in Papiermark zum amtlichen Berliner Dollarbriefkurs des Tages vor Zahlungsabgang. * Industrielle Preiserhöhungen. Der Preſßluft-Werk- zeug-Verband erhöhte ab 1. Juli 1923 die Preise für schlagende Werkzeuge auf 15 000, für drehende Werkzeuge auf 18 000 mal Friedenspreis. Der Verband der Deutschen Veredelungsanstalten für baumwollene Gewebę E. V. teilt mit, daf die bisher 28 000 betragende Schlüsselzahl für alle Fertigstellungen vom 2. Juli ab auf 34 300 erhöht worden ist. Devisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 30. Juni.(.30 vorm) Nach der Newyorker Parität ergeben sich folgende Kurse: New Vork 174000, Holland 68150. London 797000, Schwei/ 30700, Italien 7660, Prag 5190. Dollarschatzanweisungen 190 000 G. Tendenz: Ausgesprochen fest, insbesondere auf die völlige Abschnürung des Rheinlandes. New Vork, 80 jun(WS) Deulsen 29. 30. 29. 30. 29, 30. Frankreloh.08.04 Sohwelz 17.68 17.81 Spanlen 14.64 14.53 Zelglen.16.13 England.857.87 Italien.384.39 Amerikanischer Funkdienst New Tork, 30. Junl.(WS) Funkalenst.(Machdruck verboten). 29. 30 Zuf. zus. 7000 2000 stand wt 13.— 13.— Kafte looe 11.50—.—] Elektrolyt 14.75 14˙78 Ored. Bal. 325.25 iull 870— inn loko 12 39.2 Zudker Centrf.03.03 Septbr..70—.— Slei.65.85 Terpentin 97.— 84 2⁵ Dezemb..30—.— Eink.73.77 Sayannah 88.50 87.25 Hürz.20—.— Elsen 29.— 29.— f. Orl Zaum.75 28.50 Mal.20—.— Weldbieon.62.82 Welzen rot 125.50 128.50 Baumw. 1000 28.585 28.25 Sohmalz wi 11.65 11.72 Hart loko 120.50 121.50 luni!—.——.— Talg.— 72] Tals ſoko 92.— 89.— zul! 27.25 27.04[ Saumwsatö 10.32 10.45 Mehl nledr. Pr.—.— Augus: 26.53 28.44 Juli 5 10.60 1043] göohst Pr,.50.50 Septemb. 25.50 25.32 Potrol. oases 15.9 15.10 Getrdfr. Engl* 186 Oktober 24.67 24.51 tanks.—.— Kontinent.—.— Chieago, 30. Jun!(S) Funkdlens CWachdruck verboten). 29. J0. Welzen jull 10f.50 03.— Roggen Sept,. 65.65 65.50 Sohwelne „ Zept. 102.25 103.95 0 10.55 10.75dejoht nisdr..55.58 Mals iuif 76.25 78.00„ okt. 10.62 70.7 nöchst..10.20 5 Sept. 75.50 75 75 Pork—.——.— Schw. nledr.18 6 65 Hafer zuli 40.25 40 15 Rippen Sept..97 38.35 höohst. 72— 7. „ Sept. 38 75 38.75 Sgaok niedr..5.75 Lut. onoago 3000 3000 Roßgen jull 62 98 62 75 bhöchst..62.62 Westen 138000 55000 Schiffahr; Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd, Bremen Bremen-New Lork: D. ‚George Washington am 23. 6. ab New Vork. D. President Roosevelt am 21. 6. an New ork. D.„President Harding am 26. 6. ab Bremerhaven..Presi- dent Arthür' am 26. 6. ab Cherbourg.., America“ am 26. 6. an New Vork. D.„Hannover am 24. 6. an Bremerhaven. D. Bremen' am 25. 6. ab New ork. D. ‚München' am 23. 6. Bishop Rock passiert.— Bremen-Baltimore. D. Eisenach' am 23. 6. an Bremen.— Bremen-Brasilien:., Minden' am 23. 6. ab Pernambuco. D. Hornsund' am 26. 6. ab Teneriffa. Bremen-La Plata: D. ‚Gotha' am 24. 6. ab Funchal. D.„Köln' am 24. 6. an Bremen. D. Crefeld am 25. 6. an und ab Rio.— Bremen-Australien: D. ‚Westfalen“ am 23. 6. ab Adelaide. D. ‚Aachen“ am 24. 6. Dover passiert.— Bremen-Ostasien: D. Schlesien“(heimkehrend) am 23. 6. an Dalny. D.„Pfalz am 24. 6. an Bremerhaven. D. Werra“ am 25. 6. an Ant- werpen. D.„Göttingen“(ausgehend) am 25. 6. ab Singapore. D. ‚Ludwigshafen“(ausgehend) am 25. 6. Ushant passfert. Waſßerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rbein-Begel 26 27.J78 0 2[Redar-Bedel 26. 27 28 28. 0. 2. Schuſterinſel⸗).40.30 2208795.63.30 Mannheim.33.30.10.034.484.17 Kehl..54.48.35.52.65.43 Heilbronn Maxau 65.30.225.07.08.555.17 9 8 Mannbeim..46.35.18.09.58.21 Kaud ſcüölnnn Mannheimer Wetterbericht v. 2. Juli morgens 7 Uhr Barometer 757,2 mm. Thermometer: 13,7 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 12,0%. Höchſte Temperatur geſtern 20.50 Niederſchlag.2 Liter auf den am Win dſtill, bedeckt. 8 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger. G. m b. H. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: i.: Dr. Fritz Hammes: für das Feuflleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunal⸗ politik: Richard Schönfelder; für Gericht und Svort: Willv Müller; für Handelsnachrichten, Lokales und der übrigen redaktionellen Inhalt: f. V. Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel de. HEEA FIN E * 27 87 55 —...————————— 2 88111 + — 4 117777 — E 7 1 — —— 8 — EI — 3Fe —— — — * + 452 2 58 2* Der Sport vom Sonnkag. Nr. 13. Montag, den 2. Zuli 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Der Sßofrt v o m So n 40. Oberrheiniſche Regatta Mannheimer Ruderklub gewinnt den Mühlau⸗Vierer und den Badenia⸗vierer— Mannheimer Nudergeſellſchaſt den Zweier ohne Steuermann und den Jungmann⸗Achter— R. v. Amicitia den Vierer ohne Steuermann Der erſte Tag der Mannheimer Regatta begann bei ön⸗ ſtem Sommerwetter. Alle Vorbedingungen für guten Sport— gegeben. Die Meldungen waren zahlreicher wie ſe zuvor, auch die AQualität der Ruderer hat ſich ſehr gehoben. Mitbeſtimmend für die gahlreichen Meldungen dürfte auch die ideale Strecke auf dem Neckar mit Ziel am Bootshaus des Manngeimer Rudervereins „Amicitia“ geweſen ſein. Die Strecke von 2200 Meter——2 5 wird für die ſchönſte Rennſtrecke in Deutſchland gehalten. In ſchnurgerader Linie kann man die Boote vom Start dis zum Ziel verfolgen. Der Neckarſtrecke dürfte höchſtens noch die Strecke auf der Moſel bis Trier gleichkommen Bereits am Samstag vormittag wurden die Vorrennen dusgeſahren, bei denen ſich die Mannheimer Vereeine ſehr ghielten. Im konnte ſich.-G. Mi 1 den eſſant verlief dos Mannheim zum Entſcheidungsrennen durchkämpfen, wo ſie jedoch gegen.⸗G. Worms,.G. Kaſtel und Heilbronner.⸗G. Schwab ˖ 5 War ſchon der Beſuch der Vorrennen gut, ſo konnte man mit dem Beſuch der Entſchei⸗ dungsrennen am nachmittag erſt recht zufrieden ſein. Die neun ſe verliefen dußerſt ſpannend. Gleich das erſte Rennen, der lau⸗Vierer, wurde vo•m Mannheimer Ruder⸗ gegen den.⸗V. Ludwigshafen, den Heidelberger.⸗Kl. und Rüßfelsheimer.⸗V. überlegen gewonnen. Den Gaſtvierer e ſich die Stuttgarter.⸗G. vor der ſehr guten Kaſteler „G. Im Einer für Junioren konnte der Ludwigs⸗ daſener Skulter nach Kampf gegen den Wormfer ſiegreich Naan ed e für holte 9 der eimer.⸗Kl. ſeinen zweiten eg gegen Heil⸗ 4“mit 23: Längen Vorſ um den Verbands⸗Bierer, Wan⸗ des Deutſchen Ruderverbands, den ſich.⸗G. Kaſtel nach gegen die Stuttgarter.⸗G. erringen konnte, die hier nichts zu beſtellen. Den Straß⸗ 8— aZurger Gedächtnis⸗Einer gemonn Jean Borck von der ſchönen Sieg des Tages. ber er afener Nnn Aag hener dem Delace manneu-Achter „Oberrad“ ganz überlegen. Im Zweier ohne ſicherte 0 die Mannheimer.⸗G. einen dem Heidelberger Ruderklub. Das Schlußrennen der zweiter Achter, war das harbem Endꝰampf konnte der einem Meter .⸗G. teuermann vor ſchönſte Rennen Mannheimer.⸗V.„Amicitia“ durchs zweite der Son voxmittags ein 1 e ntag. zeigte ags vecht verliefen glücklich 5 ſich ſcheidungsrennen ämpfen. Nachmittags ſe or des erſten Entſcheidungskampfes ein ſtarker Regen—— Die „die Steuermann(Wanderpreis von Geo riedrich I. Daden) komie der Mannhe 2 Aaei. imer R. mit 3 ee eee 85 85 82 15 viel bei ſehr Gutes. Den e ohne Steuer⸗ Mainzer.⸗V. gegen chter um den s von zum noch ein knntg bg.G. anzer.-B. und dem Mannheimer beiß„Amicitia“ ais Sieger durchs Ziel gehen. Alle Boote dicht Die R vo 4 2 8 2 Wilhelm II. bra hat beſtötigt. Die durch die bedingbe Regatta Neckar war in Sommerwetter wäre ein 1 boü geweſen, mie ihn kaum eine Negatka der Hi als Sieger aus den K g 9ebm Worms. Zweimal— ſtegreich: 1 N„Kl., Mannheimer.⸗G., er.⸗B. mal dun.⸗V. Ludwigshafen und.⸗B. Mainz. Je ein⸗ „Am rchfuhren als das: Mannheimer.⸗B. deim eitia“,.⸗Kl. He„G. Stuitgart,.⸗B. Von Waſſerſportverein Warmbach Nheinfelden. 1876 fa nniſcher Seite, die die Mannheimer Negatta ſeit vegelm beſucht, wird zu der Regatta noch geſchrieben: err Wehee Neuntege ſe Jue Nerstts Awer Seüner, el. Die Antwort iſt in dem e e allen,—— ſtgeſt dom Kaalch 2n mgn Rüſfels⸗ 1 Einwand erhoben. Daß ee Verlauf, in welchem alle Rennen ſich E geboteneen Leiſtungen waren im allgemeinen recht erfreu⸗ a gn bewegten ſich in Rahmen unſerer Vorbeſprechungen, die mende der Leiſtungen auf den vorhergehenden Regatten eine Ahn Würdigung erfahren hatten. Die Junioren des mo beimer Ruderklubs entſprachen den gehegten Er⸗ Abe er ſie gewannen ihr Rennen ſicher. Die Mannheimer mann geélellſchaft kennte im Zweier ohne Steuer⸗ erf vorzüglicher Zuſammenarbeit einen wohlverdienten Sieg teten J und fügte dem 1. einen 2. Erfolg im aut du gewan nmen⸗Achter an. Die Mannheimer„Amſcitia“ Bierer ohne Steuermann in kraftvoller ni Der Ludwigshafener Ruderverein er⸗ Pfalz⸗Achter einen ſchönen Erfolg und der TT s konnte zwei ſchöne ge erfechten, barem Narſerne gegen Heilbronner„Schwaben“ mit kaum 98 deigte, daß ſprung im Ziel erkämpft war. Die Faſteler.-G. ſie mit Senioren und Junioren im Vierer auf gleicher 8. der Nach R it elnde ebe ſchönem Rennen mit wechſeln 1 m Kl..⸗B. Amie die Stutt⸗ Schandua, i6t pe rg W. Liete reer ff ei⸗ Höhe wie früher ſteht und die Rüſſelsheimer brachten die Opel im zweiten Vierer 85 ſiegreicher Geltung. Im Einer war Borck⸗Oberrad den übrigen Bewerbern an Klaſſe weit überlegen: Mutſchler und Welker vertraten die Juniorklaſſe mit gutem Erfolg. Von den Mannheimer Vereinen ließ die„Amicitia“ erkennen, daß ihr ein Material an Jungmannen zur Perfügung ſteht, deren techniſche Durchbildung durch die zielſichere Hand eines tüch⸗ tigen Ruderlehrers dem Verein einen guten Nachwuchs ſchaffen könnte. Die Heilbronner„Schwaben“ ſind wieder im Kommen, die etwas weiche Arbeit der letzten Jahre iſt einem här⸗ teren energiſchen Durchzug gewichen und größerer Kampfenergie. Die Studenten des Heidelberger Ruderklubs boten eine in Form und Technik ſehr anſprechende Leiſtung. Die Aushilfe mit Booten für die Mannſchaften, die ohne ſolche gekommen waren, vollzog ſich nach einem gutangelegten Plan in befriedigender Weiſe. Die einzelnen Rennen erbrachten folgende Ergebniſſe: 1. Tag Vorrennen: 1. Mühlau-Vierer.(Für Anfänger.) 1. Abt. 1. Ludwigs⸗ 1 2. Mannheimer.Kl.; 3. Heilbronner.⸗V. Mit 2 Längen gewonnen. 2. Abt.: 1. Mannheimer.„V. Ami⸗ citia; 2. Heidelberger.⸗Kl.; 3. Mannheimer.⸗G. Sicher ge⸗ wonnen. 3. Einer für Junioren. 1. Abt.: 1. ute ullen.⸗G. Worms; 2. Ludwigshafener.⸗V.; 3. G. Bock, Nheinklub Alemannia⸗ Karlsruhe. Mit anderthalb Längen gewonnen. 2. Abt.: 1. Fr. Ehmann, Stuttgarter.⸗G.; 2. Fr. Scharf, Mannheimer.V. 3. H. Schmidt, Rheinklub Alemannia⸗Karlsruhe. Mit andert⸗ Längen. 5. J0 nen-Bierer. 1. Abt: 1. Kaſteler.⸗G.; 2. Rheinklub Alemannia⸗Karlsruhe; 3. Marbacher.⸗V. Schön ge⸗ wonnen. 2. Abt.: 1. Ruder⸗Geſ. Rheinau⸗Mannheim: 2. Ludwigsbafener.⸗B.; 3. Mannheimer.⸗G. Schönes geſch 4— Rennen. it 5% Längen gewonnen, eine Viertellänge zurück das dritte Boot im Ziel von Ludwigshafen überholt. 3. Abt.: 1..⸗G. Worms; 2..⸗G. Heidelberg; 3. Heidelberger.⸗Kl. Nach Kampf im Ziel mit dreiviertel Länge behauptet. 4. Abt.: 1. Heilbron⸗ ner.⸗G. Schwaben; 2. Mannheimer.⸗Kl.; 3. Mannheimer.⸗ Verein Amicitia. Schön gewonnen. weier Stenermann. 1. A bt.: 1. Ludwigshafener Heidelberger.⸗Kl.; 3. Frankfurter.⸗G. Oberrad. Ge⸗ Rennen mit wechfelnder Führung mit 1% Längen. wonnen. 2. Abt. 1..⸗G.; 2. Karlsruher.⸗V. In vorzüglicher Zuſammenarbeit mit vier Längen gewonnen. Enkſcheidungsrennen. zönes, mäßig warmes Wetter. Waſſer meiſt ſpiegelglatt, at. leichter Gegenwind, der die Waſſerfl aum 1. Müßlau- Bierer.(Für Ruderer, welche 1928 ni geſtartet — 1. Mannheimer.⸗Kl.(H. Hormuth, 5 oritz, W. oßmann, K. Gallura, H. Scholl):10; 2. Ludwigshafener.⸗B. :19.6; 3. Heidelberger.⸗Kl.; 4. Rüſſelsheim.⸗V. Ueberlegen mit 24 Längen gewonnen. Kampf um den zweiten Platz. 2. Gaulerer.(Herausforderungspreis von Fürſt Egon Max v. Fürſtenberg). 1. Stuttgarter.⸗G.(E. Bernheimer, Fr. Ehmann, O. 2 Otto Maſer).44.8; 2. Kaſteler RN.⸗G.:47.4; 8..⸗G. Worms:58; üſſelsheim:12. wonnen, Worms fi 9⁴ gen Rüſſelsheim den ſtarken Gegnern nicht gewachſen. 5 e 3. Einer für Junoren. 1. gudwe shafer.⸗B.:35.8: 2. Fr. Mutſchter, R. G. Worms:44.4: 3. Fr. Scharf, Mannheimer Nach anfänglichem ſcharfem Rennen unter Führung von Mutſchler nimmt der Lu——— allmählich die Spitze und von dem Wormſer Skuller im Endkampf mit 2 rt bedrängt eblerer ſür Beneren, I. Maunbelmęs K. Mannhelmer.⸗Kl. (G. Rott, W. Holdermann, A. Reinig, H. Söhnlein, Fr. Schleweis) :59.2; 2. Heilbronner.⸗G. Schwaben:06.6; 3. Karlsruher.⸗V. 721.4 4. Mannheimer.⸗G. Schönes, über die erſte Hälfte der Strecke geuhmanenn 1 von wo ab Mannheimer Ruderklub die Führung nimmit und in trefflicher Zuſammenarbeit mit 2% Längen. 5. Jungmannen-Dierer. 1..⸗G. Worms.(J. Marſchang, R. 22 K. 5 5 Le.⸗ Schwaben:57.4:„G. au⸗Mann 206.6. Schöne über die ganze Strecke 5— n. der Führung im mit Viertellänge gewonnen, ebenſoweit zurück waben drittes Boot, Rheinau 2 Längen hinter Schwaben. g. Derbands⸗Bierer. 1 des deutſchen Ruderverban⸗ des.) 1. Kaſteler.⸗G.(K. Brahm, W. r 9 J. Rath, Fritz Kallfaß):40.8; 2. Stuttgarter.⸗G..43.8: 3. Mannheimer.⸗G..20.6; 4. Mannheimer.⸗V. Amicitia bei 800 Meter eben. geſchloſſenes Rennen mit wechſelnder Führun rbitterter Kampf um den erſten Platz, den Kaſtel in vorggal Technik mit einer knappen Länge ſichert. 1. Jean Bor ck, mkfürter.⸗G. Oberrad:15.2; ler,.⸗G. Worms:23.4: 3. Hans Saur, Offenbacher.⸗V.:00.8. vier Längen überlegen in ſehr ſchöner Haltung gewonnen. 8. Iweier ohne 5 1. Mannheimer.⸗G.(E. Wolſchendorf, W. Gaſteiger):12 2. Heidelberger.⸗Kl:22.4: 3. Ludwigshafener.⸗B.:27.6. Nach ſchönem Rennen mit ausge⸗ zeichneter ammenarbeit mit drei 0 9. P 7 Zweiter Achter. udwigshafener .⸗V. 62:16.6; 2. Mannheimer.⸗Kl.:16.8: 3. Mannheimer.⸗B. Amicitia:25.2. eee Rennen über die gands Strecke unter Führung von Ludwigshafen, das im harten Endkampf vom Mann⸗ Kuderklub bedrängt mit einem Meter Vorſprung das Rennen Mannheimer Amicitia zwei Längen zurück. Zweiter Tag.— Vorrennen. 10. Leichtgewichts-Bierer. 1. Abt.: 1. Kaſteler Ruder⸗ eſellſchaft:01; 2. Mannheimer.⸗G.; 3. lbronner.⸗V. cher gewonnen, den zweiten Plat, den im Ziel Mann⸗ 12 5 Ruder⸗Geſ. mit Viertellänge erringt. 2. A b.: J. Mann⸗ 'el im letzten Dri eimer haupdet. eimer Ruderklub.11.2; 2. Mannheimer.⸗V. Amicitia ei 500 Meter aufgegeben. 13. eee eee. 1. Abt.: 1. Mannheimer.⸗G. 624.3; 2. Mannheimer.⸗V. Amicitia:29.6: 3. Mannheimer.⸗ Klub; Rheinklub Alemannia Karlsruhe wegen Havarie aufqegeben. Mit ſicher gewonnen. 2. Abt.: 1. Kaſteler baten aft.36.4; Frankfurter.⸗G. Oberrad:839.8; 3. Ludwigshafener Ruderverein;.⸗G. Heidelberg wegen Kolliſion ausgeſchloſſen. Zweimaliger Start, da dem erſten Heidelberg in fal rwaſſer von Oberrad angefahren und vom Schieds⸗ richter a oſſen wird. Nach dem zweiten Start ſcharfer Kampf um den— Platz, den Kaſtel mit einer Länge zu ſeinen Gunſten entſcheidet. 17. Rhein⸗Achter für Junſoren. 1. Abt.:: 1. Mainzer Ruderverein:35; 2. Ludwigshafener R. V. 649.6; 3. Rhein⸗ elub Alemannia Karlsruhe:50. Ueberlegen gewonnen, ſchärfſter Endkampf um den zweiten Platz, den Ludwigshafen mit Viertel⸗ U be tet. 2. Abt.: 1. Mannheimer Ruderklub :50.6; 2. Frankfurter R. G. Oberrad:08.2. Mit drei Längen chg. roſt. Bier 1. Abt: Hei . Troſt-Bierer. 1..: Heilbronner R. G. Schwaben :27.8: 2. Ludwigshafener R. V.:32: 3. R. G. Rheinau:38.6; 4. Heidelberger R. Cl.:42.2. Bei leicht bewegtem Waſſer und leichtem Gegenwind ſicher mit 1½ Längen gewonnen. 2. A bt.: 1. Waſſer⸗ ſportverein Warmbach⸗Rheinfelden 7134.6: 2. Mar⸗ bacher Ruderverein:01.4: Meter gufgegeben. Ueberlegen gewonnen. 3. Ab.: 1. R. G. Heß⸗ geſchloſſenes Rennen mit mehrfach wechſeln ⸗ chlnis Einer.(Heraus 82, fag 10 1. ſo 2. Fritz Mutſch⸗ Erſaß den Poſten des Mittelläufers einnahm. delberg:26.6; 2. Manheimer R. V. Amicitia:38.8; 3. Mann⸗ heimer R. Geſ.:89.2. Mit drei Längen gewonnen, geſchloſſener Endkampf um den zweiten Platz. Enkſcheidungsrennen. Wetterumſchlag. Starker Strichregen. Gegenwind. Waſſer bewegt 10. Leichtgewichts⸗Vierer. 1. Kaſteler Rudergeſell⸗ aft:17.4: 2. Mannheimer Ruderklub:25.6; 3. Mannheimer G.:40. Mit drei Längen ſicher gewonnen. 5 11. Zweiter Vierer. 1. Ruderverein Rüſſelsheim :03; 2. R. G. Worms:05; 3. Waſſerſportverein Warmbach⸗ Rheinfelden:15.4. Nach ſchönem Rennen in ſchwungvollem Rudern mit 4 Längen gewonnen. R. G. Heidelebrg aufgegeben. 12. Vierer ohne Steuermann.(Wanderpreis von Großherzog Friedrich.) 1. R. V. Amicitia(G. Menger, W. Reichert, F. Gropp, F. Hauſen):56.6; 2. Mannheimer R. G. :07.8; 3. Kaſteler R. G. bei 800 Meter aufgegeben, wegen Behin⸗ derung durch ein die Fahrbahn kreuzendes Voot. Amicitſa gewinnt mit wuchtiger Waſſerarbeit überlegen mit 3 Längen. 13. Jungmannen⸗Achter. 1. Mannheimer R. G.(5. Knecht, E. Lang, A. Böhmer, F. Hufen, H. Blümel, F. Blümel, K. Ziegler. E. Erſtmann, St. Lucan):10.2; 2. Mannheimer R. V. Amicitſa :12.2; 3. Kaſteler R. G.:12.4; 4. Frankfurter R. G. Oberrad:18. Nach ſchärfſtem Kampf auf der ganzen Strecke mit halber Länge ge⸗ wonnen. Amicitia überholt im Ziel die Kaſteler R. G. mit Länge für den zweiten Platz, Oberrad eine Länge zurück. Kein großer Abſtand zwiſchen den drei erſten Booten. 14. Einer. 1. Frankfurter R. V. Oberrad(Jean Bartf):31.4; 2. Ludwigshafener Ruderverein:34.8. Bort führt über die ganze Strecke und gewinnt ſicher mit 2 Längen. 15. Hochſchul⸗ Dierer. 1. Heidelberger Ruderkluß (M. Tömt, E. Burckardt, H. Bender, P. Schlatter, St. H. Otto) :31.6: 2. R. G. Heidelberg bei 1200 Meter aufgegeben. Anfänglich Fleeung e Rennen, ichem der Heidelberger R. Cl. mit der 1— ee,. Bei 1200 Meter iſt R. CI. etwa eine Lünge in— 7—„G. Heidelberg gibt das Rennen auf und Heidel⸗ berger R. El. rudert in tadellofer Haltung den Reſt der Strecke ab. 16. Rheinhafen-Bierer. Dritker Vierer. 1. R. G. Worm⸗ :10; 2. Heilbronner R. G. Schwaben:10.2; 3. Mannheimer Ruder⸗ Aub p bei 1500 Meter R. V. ausgeſchloſſen wegen Behinderung Geſchloſſene; en ͤ Worms und Heilbronn über die ee in der Führung. Worms überſpurt el die Schwaben im mit 17. Ahein-Achter für Junloren. I. Mainzer R. V. 6782.87 igshafener R. V..54.6. Mainz geht gieich in die Fühenng ſcch R. ſeine beiden Gegner 3 2 19. Troſt⸗Vierer. 1. Warmbach⸗ Eckerle, G. 5 8. „Scheuble):24.8; 2. Heilbronner R. G. 2263 8. Heidelberg:31.8; 4. R. V. bei 1600 Meter aufge⸗ Nach erbitdertem Endkampf im Ziel mit ½ Lange 20. Doppelzweier ohne Steuermaun. 1. Mainz 7742.8; 2. Stutigarter R. G.:87.8.—— Boote dicht zuſammen, damn löſt ſich Maing den end etwas er⸗ müdeten rn und gewinnt ſchönem ſchw Rudern ſicher mit 4 Längen. 21&r Achter.(Wan 1. Kaſteler R. G.:21.2: 2. R. B.:28.6; 4. Manheimer R. V. Amioitia. Schönes 99255* Sbate—— R. Cl. an e, vom 1000 Mezer iſt Kaſtel mit 3 Front, pergrößert den Vorſprung bis ins Ziel auf 1 Men etren 4 und Mainz machen ein erbittertes Endrennen Im von mit Kaifer Wilhelm C.:26.4; 8. Mannheim mit Längen die Oberhand behält. oen gurüc. Die ſonntägigen Fußballwettk ämpfe Odenwaldkreis—pfalzkreis 422/20 Ecken:72. Anläßlich des Bezirkstages maßen geſtern auf dem Phönteriaß die Vertreter des Pfalz. und Odenwaldkreiſes ihre Kräfte. 0 und der kurz vor Spielbeginn einſetzende Regen beeinträchtigten Beſuch des Spiels außerordentlich. Nur 2000 Zuſchauer e Te das Spielfeld, als die Mannſchaften mit halbſtündiger Verſpätung Raſen betraten. Dieſe ſtanden: 1 Odenwalbkreis(Viotett): Hügel(Böönie), Freiländer B. .) Liddy(Waldhof), Engelhardt(V. f..), Takaſez(Spo. 7 5 ſtadt), Au(V. f..), Breitenbacher(B. f.), Förſchner(B. f... Büchler(Feudenheim), Brückel(Waldhof), Skutlarek. 4. ee e mann nix).„ er n —— e Ebert(Pöönir]), Regele(Bbönir), B . er önix). Infolge Paßſchwierigkeiten konnten die Ludwigsbafener nichi ihre ſtärkſte Mannſchaft ſtellen 2— dieſe waren nicht vollzäblig⸗ elbg. Mundenheim, als daß Samstag(Feudenheim) Spielvg. D 6l iichen 3. Heilbronner Ruderverein bei 1000 Mü⸗ fanden ſich ſofort nach dem Anſtoß aut zuſammen und bereits in der 3. Minute fiel das erſte Tor für den Odenwaldkreis. Im Gegen⸗ anariff erztelen die Pfölzer die 1. Ecke, die aber abgewehrt wird. Der ſoliden Hintermannſchaft ihres Geaners ſind die Pfälzer nicht ge⸗ wachſen und ihre Angriffe verlaufen immer ergebnislos. Enerqaiſcher ſind die Violetten und in der 10. Minute iſt der zweite Treffer für den Odenwaldkreis geſchaffen.:0. In der Folge iſt der Odenwald⸗ kreis ſtark überlegen, der Ludwiashafener Sturm treibt zu viel Ueber⸗ kombination, ſo daß Erfolge ausgeſchloſſen ſind. Zeitweiſe wird Bauers Tor förmlich eingeſchnürt und ein Prachtſchuß Brückele ſtellt in 1 155 auf Ne 3 auf und erweiſen ſich als Gegner. aber n zählbare Erfolg und als die Pauſe kommt. ſteht das Neſultat immer noch auf:0 für den Odenwaldkreis. 3 Auch die nächſten 15 Minuten gehören den Pfälzern und der verdiente Exfolg iſt längſt fällig, aber ſie hatten ſichtlich Pech und als die Mannbeimer durch Brückel noch ein 4. Tor erzlelt batten, ſcheint die Niederlage des Pfalzkreiſes beſiegelt. Die nächſte Viertelſtunde dominieren— die Violetten und erſt 15 Minuten vor Schluß kommt der gefürchtete Endſpurt der Pfälzer. Ebert nimmt den Mit⸗ telläuferpoſten ein und nicht lange dauert es, bis Ciller zum erſten Male erfolgreich iſt.:1. Bereits die nächſte Minute bringt eine prachtvolle Leiſtung Fleiſchmanns, der aus 16 Meter einen Bomben⸗ ſchuß Hügel ins Netz jagt.:2. Bis zum Schluſſe ſind die Pfälzer in der Offenſive, aber am Reſultat wird nichts mehr geändert und die Vertreter des Odenwaldkreiſes können als etwas beſſere Elf und ver⸗ diente Sieger den Platz verlaſſen. 8. weitere Ergebniſſe: Odenwaſdkreis—Pfalzkreis:2. Phönix Neige 855 Ludwigshaſen:1. Wacker München—V. f. L. nn:2. 1. F. C. Nürnberg—Karlsruher F. V. 128. Germania Friedrichsſeld—B. f. N. Mannheim 90 Südmain—Nordmain:1. Sporiklub Bürkel—Germania Biber:1. Turnier in Kiſſingen Bayern München—Stutgarter Kickers:2(nach Verlängerung). M. T. V. Fürth—Grashoppers Zürich:0. Kickers Stutigar.—Grashoppers Zürich:0. 0 0 München—M. T. V. Fürth:1(Turnierſieger Bayern⸗ ün Sportklub Stuttgart—Offenbacher Kickers:1. ———— 2— 6. Seile. Nr. 297 Mannheimer General· Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) National-Theater NMannheim Moutag, den 2. Juli 1923 65. Vorstelung außer Mieſe Vorrecht B. FE. V. B. Nr. 5101—8530 B. V. B. Nr. 1781—2095 Prinz Friedrieh von Nombu Schauspiel in 5 Aklen von Heinrich von Kleist In Szene gesetzt von Artur Holz Antang 6½½ Uhr Friedrich Wilhelm, Kurfürst—— e e Haus Godeck Brandenburg Die Kurfürstin Lene Blankenfeld Natalie, Prinzessin von Oranien des Nichte, Chef eines Dragoner- Regiment Feldmarschall Börtiag Friedrich Arthur, Priuz von Hom· burg, General der Reiterei die dee meglern, von der Suite des Kurfürsten Obrist Kottwitz vom Regimente Prinzessin von Oranien Olga Ollerich a. G. Georg Köhler Richard Eggarter Rudolf Wittgen Wilhelm EKolmar von der Golz 0 Nittmeister von ſſosef Renkert 888—— demseiben Re. JErnst Sladeck —3— gimente Pritz Linn 5 K. Neumann⸗Hoditz Graf Sparren, Rittmeister vom Regimente Bomsdorf Graf Fruchß, Obrist der Infaut. 83 Anton Gaugl Buhnen-Volksbhund. Die Konzertreihe des Bühnen-Volksbundes erfährt eine Erweiterung: 4652 Liederabend lunh Frau Lote Lennhard! von Berlin am 6 2. 24(10. Konzeri). Karl Theodor Künsiferspiele Heute das große Juli-Programm u. a. Willi Schäffer der liebe Junge aus Köln. 4648 Mautz- Holl- Ballet(5 Damen). Die Firma 1. 1¹ fl. U U in Mannhein iſt aufgelöſt. Die Glänbiger werden aufgefordert, ſich bei der Geſellſchaft zu melden. Hachlag-Versteigeruns. Die zum Nachlaß der Frl. Reb. Würzweiler gehörigen Fahrniſſe, wie ſolche in meiner Anzeige vom vorigen Dienstag bereits aufgeführt, werden beſtimmt am Dienstag, 3. Juli d.., vormitiags des grünen Hauſes U1 No, 1 verſteigert; außerdem kommt noch eine Gasbügelma- schine, 60 emir. Nutzbreite, in noch gutem N1 650 ſtande zum Ausgebot Th. Michel. Ortstichter, Tel. 3250, ger. vereid Schütes elen. Jold. U. Albemmaren Trauringe nlt Uane Goldzugabe. S. Rexin, duatestabe. A 1, 6 Werkstötte Hinterhaus. Tel. 8850. S46 l llelert prompt ½10 Uhr und nachm. 2 Uhr im großen Saale 5 Drueksachen 80 5 Montag, den 2. Juli 1923 Von schwerem Jeiden wurde unerwartet lasch mein lieber Gatte, unser herzensguter, treu sorgender Vater, eneer Grossvater, Onkel und Schwager ſinneim iricid Lokomotivführer a. D. im Alter von 72 Jahren am Samstag mi ittag 12 Uhr durch den Tod erlöst. im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Marie Hitzfeid geb. Bauer. Mannheim, Eichelsheimerstr. 9, Mainz, 1. Juli 1923. Die Beerdigung findet Montag, den 2. Juli, nach- mitiags ½43 Uhr statt. Von Blumenspenden und Beileidsbesuchen wolle abgesehen werden. 9021 Mannheim, den 16. Juni 1923. Die Liquidatoren: Emil——— ee ——— G. m. 1 H. Mianer Ipprellnme Aatengaren. Montag, den 2. Juli 1923 Der Agecunerprimas Anfang 7½ Uhr. 4622 ————— Deutſche Central Hodenkrebnt⸗—— Ende Zegen 10 Uhr. Ffoſe Volkspöhne Ie fiaundeim, mwarzburgismen Landestneaters in Rudolstadt. Leitung: Intendant Erwin H a hn. „Die Schauspieler“ Oastsniele des 5 eee 3. Juli iedsnummer Mittwoen den 4. Juli Mitgledenummer e den 5. duli„Die Schauspieler“. iedsnummer 3701—3900. rreilafß en 6. Juli„Afra“ von Etwin Hahn ütgliedsnummer 12 181—14 345. Aufang jeweils abends 8 Uhr. Kartenausgabe am Tage der Vorstellung und dem vorangehenden Tag von vormitzags 8 Uhr dis abends 5 Uhr an der Tageskasse des Apollo- theaters. 7891—10020. „Die Schauspieler“ 10021—12180. 4586 Preußiſche Central⸗Bodenkredit⸗Aktzengeſellſchaft in Berlin Deutſche Grundkredit⸗Bank zu Gotha in Berlin Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Voden Credit⸗Bank in Köln Btaunſchweigiſch⸗Hannoverſche Hypothekenbank in Hannover Weitere Voranmeldungen auf die neuen 10—20% igen Coumunal⸗ Schuldverſchreibungen der obigen Banken merden bis zur Einführung an der Börſe zum Kurſe von 115/ zu den ſonſt gleichen Bedingungen wie bisher außer bei den obigen Hypothekenbanken und den bekannten Zeichenſtellen bei allen Banken und Bankfirmen— Bewerber— entgegengenommen. mpeifrei für den erſten E271 Hofmann, Jean⸗Becker⸗ ſtraße 11, ll. 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