— . 6— —ii ³·˙·¹ꝛꝛ ·˙ F Nern Montag, 9. Juſi Hezugspreiſe: Zn mannbeim und u mgebdun n Haus und. de poſt ohne beſtelgels. Mark 28000.— halbmongtulch Mark 12800.—. nachforderung vorbehalten. poſtſcheckkonto nr. 1780 Kartsruhe.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle Mannheim, E 6. 2.— Seſchüſts⸗nedenſtelle Neckarſtadt, Waldhofſtraße Nr. 6. Leruſprecher Nummer 7831, 72, 7038, 79, 736. Seneralanzeiger Mannheim.— Erſcheint wöchentlich zwöiſma —2——— Beilagen: Der Sport vom Sonntag—Geſetz und Necht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung und Mannheimer Muſik Die Verhandlungen der Allüerten Der Schritt in Berlin Die Pariſer Blätter begnügen ſich in der Mehrzabl damit, die kritiſchen Kommentare ihrer Berliner Berichterſtatter zu dem Schritt der diplomatiſchen Vertreter Frankreichs und Belgiens in der Frage der Sabotageakte wiederzugeben. So ſchreibt der„Matin“ von einer ſeltenen Anmaßung des deutſchen Außenminiſters. Es ſei klar, daß Herr v. Noſenberg keine derartige Sprache führen werde, wenn ſeine Beziehungen zu London ihm nicht Grund gäben. einige Hoffnung auf die engliſche Regierung zu ſetzen. Da man eine nur zu gerechtfertigte Aufforderung nach Berlin geſchickt babe, ſo ſei klar, daß man ſich nicht mit einer ausweichenden Antwort begnügen könne. Als man dieſe Aufforderung formuliert habe, habe man ſicher wohl auch Maßnahmen vorgeſehen, die imn Weigerunasfalle getrofſen werden ſollen. Das„Journal“ ſtellt vor allem den verfehlten Charak⸗ ter dieſes belgiſch⸗franzöſiſchen Schrittes in Berlin feſt. Seit dem Tage des Verbrechens hätten ſich keine neuen Tatſachen ergeben, ab⸗ geſehen von der ernſten internationalen Polemik über die Mittel, den deutſchen Widerſtand zu beenden. Wo ſteuert man hin? Würde man ſich mit irgendeiner vagen Erklärung begnügen, dann brauchte man ſich nicht erſt die Mühe zu machen. Würde man es zum diplomatiſchen Bruch kommen laſſen, ſo würde es den Deutſchen keine große Kopfſchmerzen bereiten. Wolle man die Ber⸗ handlungen fortſetzen? Das wäre weit ſchlimmer, denn man würde Gefahr laufen, in eine Debatte verwickelt zu werden, die man nicht fortſetzen könne, bevor Deutſchland kapituliert habe. Guſtav Hervé glaubt in der„Viktoire“ die Angelegenheit dahin auslegen zu müffen, daß ſie den engliſch⸗franzöſiſchen Gegenſatz nur verſchärfe. Es habe keinen Zweck, der öffentlichen Meinung verhehlen zu wollen, daß infolne der wahnwitzigen Haltung Eng⸗ werde lands ernſte Stunden bevorſtänden. Heue Städtebeſetzungen als Sanktionen? Nach der„Chicago Tribune“ wird unter den Sanktionen im Juſ mit dem frunzöſiſch⸗belgiſchen Schritt mq der Sabo⸗ tagefrage für den Fall einer deutſchen Weigerung die Beſetzung von Frankfurt und anderer großen Städte in der Nähe des beſetzten Gebiets erwogen. Der„Newyork Herald berichtet aus London, daß im Unter⸗ haus heute eine Anfrage an die Regierung gerichtet wird ob ſie von der drohenden Beſetzung von Frank furt und zu den üdelſten Sen⸗ daher, nicht vorzeitig vor einer Aktion Balöwins! Ei— Attton des Premiermin kündigte der Geſundhezterminuſter zenbe r4in ddhber dide, Senagen an. Alle zwei Tage Geiſel⸗Verhaſtungen Begründung: eine Berhaſtung in Mannheim Nach emer von Havces veröffentlichlen amtlichen Düſſeldorfer Dung wurde als Vergeltung für die Feſtnahme des in Manun. heim wohnenden franzöſiſchen Staalsaugehörigen E d m un d Schuldes, der angeblich widerrechtlich von den deulſchen Vehörden in Schutzhaft gehalten wird, von den franzöſiſchen Be⸗ zörden angeordnet, alle zwei Tage angeſehene deulſche Perſön⸗ lichkeiten zu verhaften und bei gleicher Behandiung, wie ſie Schuldes erführt, ſolange einzubehelten, bis dieſer freigelgf. ſel. Bis jetzt ſind nach der amtüchen Meldung der Profeſſor an der Düffeldorfer Aeppler, der Eſſener Bank⸗ direttor Sommerfeld, Juſtizral Riederſtein aus Bochum — 0 Gymnaftalehrer Weichrag aus Dortmamd feſtgeſetzt Das Verhalten der Franzoſen in einer veinen Nechtsangelegen⸗ ift außergewöhnlich und brutal zugleich. Aber manm darf ſich ja über nichts mehr wundern. Im übrigen iſt der Franzoſenſchütz⸗ ling Schuldis(nicht Schuldes) dieſer Fürſorge onſcheinend recht würdig. Er iſt nämlich, wie wir erfahren, wegen Betrugs und des Verdachts der Spionage verhaftet worden. Schuldis war früher deutſcher Reichseiſenbahnbeamter und iſt zweifellos deutſcher Staatsangehöriger und nicht Franzoſe, wes⸗ halb die neuen Sanktionen umſo unberechtigter ſind. Ddie vertreibung der Eiſenbahner Bei den Maſſenv und Auswefſungen non Eiſen⸗ Gdmern in Recklinghauſen ſpielten ſich ſammervolle zenen ab. Frauen und Kinder wurden von franzöſiſchen Trup⸗ penkommandos mit aufgepflanztem Baionett frührmorgens um 6 Uhr h die Straße getrieben. Alles Inventar mußte zurückgelaſſen derden. Das Trauerſpiel, das ſich verſchiedentlich hierbei bot, war erart ergreifend und beſchämend, daß ſelbſt eine Reihe franzö⸗ Soldaten ſich weigerte, bei dieſer Akkion mitzu⸗ Mittgel Verhandtungen der Stadt Dortmumd mit dem fomgsfüchen ſe itärkommando wurde erklärt, daß die Familnen der Ausgewie⸗ nen grundſätzlich 4 Tage nach erfolgter Ausweiſung des —5 hauptes dieſem zu folgen haben. Das Irwentar habe ne weitere Anweiſung in den Wohnungen zu werbleiben und litene ſpäter von den nachfolgenden franzöſiſchen Eſſenbahnbeamten ſeenneg übernommen. An Stelle eines jeden deulſchen ausgewie⸗ —.— Eiſenbahners trete ein franzöſiſcher Eiſenbabner im gleichen —— Das Mitbringen der Familten ſei den franzöſiſchen Eiſen⸗ erdings wurden ausgewi in nd8 banrer See sgewieſen in Dortmund 8 Ei Familie in Gelſenkirchen, 26 Angehörige von bereits ausgewie⸗ ſenen Eiſenbahnern aus Herne. W 55 * ** Bezeichnendes Derbot m Roten Kreuz iſt das Betreten des Wittener und Wetterer Er ſagte, die einzige Wolke am Horigont ſei Defetzung des 2 Eiſenbahner mit Familie im San Ruhrgebiets, die den Franzoßen nicht gut getan habe. gehe nicht allein Frankreich an. Trotz aller engliſcher Wünſche, mit Frankreich die angenehmen Beziehungen zu erhalten, ſei die Stunde gekommen, in der man zu endgültigen Maßnahmen ſchreiten müͤſſe. Der diplomatiſche Berichterſtatter der„Sunday Times“ erfährt, daß im Laufe dieſer Woche eine Entſcheidung fallen wird, wenn auch noch nicht ſeſtſteht, wann Baldwin ſeine lang er⸗ wartete Erklärung im Parlament abgeben wird. Der politiſche Be⸗ richterſtatter glaubt, Baldwin habe genug von den Unterredungen, die die Dinge nicht förderten und habe Poincare eine entſchiedene Mitteilung zugehen laſſen, daß der britiſche Fragebogen klar und ohne weitere Verſchleppung beantwortet werden müſſe. Sollte Poincare, wie zu erwarten ſei, hierauf nicht eingehen, dann könne man damit rechnen, daß die britiſche Regierung die Initiative ergreife und daß dann die Ereigniſſe ſich vaſch entwickeln werden. Italiens gemeinſames Vorgehen mit England. Die Bemühungen Italiens, in der Ruhrfrage ein gemeinſames Vorgehen mit Engband zu finden insbeſondere die Un⸗ terſtützung der großen oberitalieniſchen Blätter. Die Turimer„ gegenüber der franzöſiſchen Hartnäckigkeit bieibe den beiden anderen Ländern bein an⸗ deres Mittel übrig, als eine aktwe Verſtändigung. Jedenfalls müſſe Poincares Politik durch eine andere erſetzb werden, einerlei, ob er ich dieſer anſchließe oder nicht. Der zophile Mailänder„Corriere della Sera“ kommt zu dem Schluß, England und Italien müßten Frankreich gleichzeitig zurückhalten und ſtützen, damit durch Löſung der Reparctſonsfrage und Wiederherſtellung der Einheit der Entente das Tor für Frieden und Sicherheit in Europa wieder geöffnet Die pläne des Papſtes e A de end nn den Bbden, daß die Klen ſind, gewinnt die Anſicht mehr und mehr an Boden, die Aktion nicht wie die früheren Verſuche der Kurie, nachdem ſie von den Regierungen gehört, alsbald wieder zu den Akten gelegt werden dürfte. In dieſem Zuſammenhang hört man, daß der P in der Enzyklika„Doctor docterum“, die gelegentlich der 600fähri⸗ 1 Wiederkehr der Heiligſprechung des Heiligen Thomas von quins aus dem Dominikanerorden am 18. Juli veröffentlicht wer⸗ den wird, außer ihrem religiöſen Charakter ſich auch mit politl⸗ ſchen Fragen beſchäftigen wird. Der entſchloſſen, ſeiner Skimme Gehör zu ver en, und die 3 mung, die ſeine erſte Kundgebung nicht nur in Italien, ſon⸗ dern auf der ganzen Welt und aus allen Lagern erhalt hat. zeigte, daß die Zeit für eine Neuregelung der politiſchen Methoden der Nachkriegszeit gekommen ſſt. vatikan und Reichsregierung Aus 97 N das 5 regierung nterr charegierurng Nun⸗ turs Pacelli herausgegebene ue mit großer Be⸗ friedigung aufgenommen worden iſt. Die Saarunterſuchung licher Sitzung mit der Annahme einer Reſolutfon abgeſchloſſen wörden, die weder die Saarbevölkerung noch Deuſchand 2 friedigen kann Es iſt unverkennbar, dieſe ung erſt nach langen Kämpfen in geheimen Ratsſitzungen andekam. Sie ſtellt eine Kompromißlöſung dar, die den franzöfiſchen Anſprüchen in weiteſtem Maße entgegenkommt. In der Entſchließung heißt es u..: Der Rat hat es nicht für zweckmäßig gehälten, die proviſoriſche Notverordnung vom 7. März zu erör⸗ tern, da dieſe zurückgezogen worden iſt. Was die anderen Aus⸗ nahme gen angeht, die die ierungskommiſſion zu er⸗ laſſen für notwendig hielt, ſo erwartet der Rat von der Klugheit der Kommiſſion, ſie ſelbſt über den Augenblick beſtim⸗ men wird, wenn ſich die Rückkehr zum gewöhnlichen ſtand em⸗ — Der Rat hat mit Genugtuung von den kürzlich beſchloſſenen mneſtiemaßnahmen der Regierungskommiſſion Kenntnis genom⸗ men. Der Rat würdigt die wirkſchaftlichen Erwägungen, die die Regierungskommiſſion zur Einführung des Franken als einzige ge⸗ ſetzliche Währung veranlaßt haben. Zur Frage der Aufrechterhal⸗ tung der Ordnung hat der Nat ſchon zu wiederholten Malen es als wünſchenswert erklärt, daß auf die Unterſtützung ausländi⸗ cher Garniſonen verzichtet wird, ſobald die Entwicklung er lokalen Gendarmerie es geſtattet. In ſeiner Reſolution vom 28. Febr. 1923 hat der Rat von den von der Kommiſſion in dieſem Sinne ergriffenen Maßnahmen Kenntnis genommen und er hat die Ne⸗ gierungskommiſſion aufgefordert, ihm vor der Annahme des Bud⸗ is für 1924, ihr Programm über die Erhöhung der Mannſchafts⸗ ünde der lokalen Gendarmerie Der Rat ſichert der Kommiſſon, indem er den Ausdruck ſeiner hohen Wertſchätzung der von ihr unter beſonders ſchwierigen Umſtänden im ſe von 3½ Jahren geleiſteten Mitarbeit erneuert, ſeine volle Unte ung bei der Erfüllung der ihm übertragenen Aufgabe zu. Zu der Reſolution gaben Hau otaux, Lord Cecit und Branting noch Erkäuterungn und der Vorſitznde Salandra gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Unterſuchung den Anfang einer neuen Aera in den Beziehungen zwiſchen Bevölkerung des Saarge⸗ biets und der Regierungskommiſſion darſtellen möchte. Nicht in einem Punkt hat der Völkerbundsrat der Negierungs⸗ kommi e eee ee In allen Punk⸗ ten iſt es der Regierungskommiſſion üb en, den des Völkerbundspates zu entſprechen oder ſie unbeachtet Wird eine folche Preſtigefrage des Völkerbunds ſo behandelt, in den porausgegangenen Erörterungen 1 die Notwendig⸗ keit 0 Nae wan bisherigen Verwaltungsregimes ergeben hat, dann braucht man ſich in Genf nicht zu wundern, man in Saarbrücken über Theorie und Praxis des Völkerbunds ſeine beſondere Meinung hat. Man hat der Welt zuerſt einen ſtarken Mut gezeigt, um dann derartig dem franzöſiſchen Druck nachzugeben. Sitzung am Samstag zum des verſtorbenen Vorſitzenden Edlen von Brarm den früheren Vorſitzenden des Bundes der Land⸗ wirte Frhrn v. Wangenheim gewählt. Erfatzwahlen auf Korſtka. ſtern fanden in Korſika die Er⸗ ſatzwahlen zum e ee e der betaunte üt Gefängni beuchs Aeer G worden, angeblich wegen Aus⸗ Parfüme⸗ und Beſitzer des„Figaro“, Coty, mid 397 gegen 391 Dieſe Frage deutſche t ſei, 6ff es, diesmal 3 des Völkerbundsrates iſt am Samstag nachmittag in biert de * Der Reichsansſchuß für Dandwielſchaft hat in ſemer letzen Wahl Nachfotger Vorkaufspreis M. 500.— 1923— Nr. 309 Anzeigenpreiſe: gei vorauszahlung Srundpreis ſe Felle mk. 2000.—. Reklamen M. 60.—. Rlles andert laut Carif. Aunahmeſchluß: mittagdlatt vormittags 8¼ Uhr, Abend⸗ dlatt nachmittags 2/ Uhr. Kür Rnzeigen an beſtimmten Tagen. Stellen u. Nusgab. wird keine berantwort. ubern. Höh. Sewal. Streiks, Setriabsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ine ausgefall. od. beſchr ünkt. Rusgab. od. ſ. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Nuftr. ö. Fernſpr. oh. Sewühr. Herichtsſt. Mannheim —Zeitung Die wahren Saboteure Von A. gempkes, M. d. R. Die Einbruchsmächte erheben Anklagen gegen das überfallene Volk. Ste beſchuldigen deutſche Staatsbürger de⸗ 12577 Widerſtandes. Die Anklage würde ohne weiteres Erſtaunen der ganzen geſitteten Welt hervorrufen, wenn es ſich um Vor⸗ änge handelte, die ſich im Privatleben abſpielten. Daß der Ueber⸗ allene und Beſtohlene ſchuldig ſei, nicht aber der Ein⸗ brecher und Dieb iſt ein Grundſatz, der bis jetzt noch nirgends Ein⸗ ſang im Moral⸗ und Rechtskodex der bürgerlichen Geſellſchaft ge⸗ unden hat. Gewiß kann der Überfallene die Grenzen der notwen⸗ digen Abwehr überſchreiten, das Urteil darüber würde aber nie⸗ mals den Einbrechern zuſtehen. Worum handet es ſich in vorliegendem Falle? 5 Deutſche ſollen verantwortlich ſein für eine Exploſion in einem belgiſchen Militärzug. Ein Beweis dafür iſt bis ſetzt weder erbracht, noch ernſtlich verſucht worden; im Gegenteil här ſich die Verdachtsmomente nach der entgegengeſetzten Seite. Zer. ausſagen liegen vor, daß belgiſche und franzöſi—— 2832 mit Hilfe gekaufter deutſcher Subjekte im beſetzten Ge⸗ biete Attentate vorbereiten, um das Chaos zu vergrößern und den Einbruchsmächten Gelegenheiten zu geben, init einem Schein des Rechts neue Zwangsmaßnahmen anzuordnen, die nicht der Abwehr von Sabotageakten dienen, ſondern den paſſiven Widerſtand der Bevölkerung durch Gewalt und Blut brechen ſollen. Dann wäre Poincare am Ziel ſeiner Wünſche. Er hätte auch England gegenüber eine völlig neue ge geſ Schon daraus ergibt ſich, daß Deutſchland kein Intereſſe an wilden ten hat, ſoweit ſie, nnlos und zwecklos unternommen, ihm nichts nüttzen und die Kraft es Feindes nicht brechen. Das zur Klärung des Tatbeſtandes. Die deut Regierung hat keine Sabotageakte ange⸗ ordnet und kann ſie nicht verhindern, ſie ſind zu verſtehen und zu begreifen als unwillkürliche und darum natürl Reat᷑ ⸗ tionen gegen die unmenſchlichen Zwan mächte. Gewiß, belgiſche und franzöfiſche Soldaten ha laſſen müſſen, wer aber ſpricht von dem deutſchen Blut, das in Eſſen, Bochum, Dortmund, Buer, Duisburg und an all den anderen Orten unſchuldig gefloſſen iſt? Wer von den Weer tenzen, die vernichtet wurden, von dem zerſtörten Glũck ſcher amilien, von dem unſagbaren Elend, das an jede Ausweiſun geknüpft iſt, von den Leiden deutſcher Kinder, Frauen, Greiſe un Kranke? Reden wir von der Sabotage und den Saboteuren der i Kultur. Die wahren Saboteure ſind diejenigen, die das friedloſe Europa ſchufen, und auch vor zurüͤckſchrecken, um die Wiederkehr geordneter Zuſtände in Mitteleuropa unmöglich u machen. Gemeſſen an dem Schandvertrag von Verſalles ſind die Ver⸗ träge der hl. Allianz von 1815— die ein Jahrhundert lang als die ſchümmſten Gewaltakte des Abſolutismus ſen die Demokratie verſchrien wurden— Zeugniſſe edelſten Men tuns und weiſer Staatskunſt. Franceſco Nitti, der zu den Unterzeichnern des „Friedens“ von Verſailles gehört, ſagt es und hinzu, daß dieſer „Friede mehr Reichtum vernichten und nſchen töten werde als der Weltkrieg, dem etwa 30 Millionen Menſchen zum Opfer ge⸗ fallen ſind. Und wie war es 1871, als deutſche Soldaten im beſſeg⸗ eer dꝛ 2— en gsarmee Haſtung Truppen und für die Schonung, mit der 1 die Beſatzun in der Ausd nicht, ausfũ en. 5 Urteil +* ob ſd 625 er No r zu we gen oder chen und belgiſchen Mülttürgerichten zu, fon⸗ 2 deutſchen iln deutſche Volk, ſearden, *** Ein rechtswidriger Beſchluß. Havas meldet aus Koblenz: Die Rheinlandkommiſſion hat be⸗ ſchloſſen, der belgiſch⸗franzöſiſchen Eiſenbahnregie eine vor läunftge Entſchädigung für den Eiſenbahnunfall auf der Hochfelder⸗ brüche in Höhe von 69 000 Franken zuzuſprechen, die aus Ein⸗ nahmen des Deutſchen Reiches geleiſtet werden foll. Der Eiſenbahnunfall bei Duisburg iſt ein Vorkommnis, das nur unter dem durch den rechtswidrigen franzöſiſch⸗belgiſchen Nubr⸗ einbruch geſchaffenen Verhältniſſen möglich war. Die Eiſenbabhnbrücke ſteht unter Bewachung des franzöſiſch⸗belgiſchen Militärs. Den deut⸗ ſchen Behörden wurde durch ſyſtematiſche Fernhaltung und durch Auflöſung der Sicherheitsorgane die Bewachung unmöglich gemacht. Die deutſche Regierung kann daher, ſelbſt wenn, was durchaus noch nicht einwandfrei erwieſen iſt, es ſich um ein Aktentat handeln würde. auf keinen Fall für die daraus entſtandenen Folgen haftbar gemacht werden. Der Rheinlandkommiſſion feblt daher ſeder Rechkskitel für ihr Vorgehen. Die Geiſelnfeſtnahme. Durch die in Duisburg erfolgte Feſtnahme von Geiſeln iſt die [Deutſche Volkspartei des Wahlkreiſes Niederrhein ſchwer betroffen worden. Es ſind verhaftet die Wahlkreisvorſitze Dr. Kuhbier. der ſtellvertr. Vorſihende Oberbürgermetſter Ir. Mo ſt. M. d.., und der Wahlkreisſchatzmeiſter Forſte n. Ferner ſind noch mindeſtens drei Vorſtandsmitalieder der Duisburger Ortsgruppe ver⸗ haftet worden. Die zahlreichen Feſtnahmen aus dem Kreiſe der Volkspartei ſind um ſo auffallender, als von anderen Parteien nur der Wahlkreisvorſikende der Zentrumspartei feſtgenommen iſt, wäh⸗ rend man bei Sozialdemokraten, Demokraten und Deutſchnationalen keinerlei Geiſeln aus der Parteiorganiſation genommen hat. Die Belgier ſehen wohl in den Vertretern der D. V. P. die ſtärkſten Stützen des paſſiven Widerſtandes. Wahlen in Neuſtrelitz [e] Berlim, 9. Juli.(Von unſ Berl. Büro) Die geſtrigen Land⸗ tagswahlen in Neuſtrelitz haben ein Ergebnies gehadt, das i unerwartet ern der Volksſtumnumg keineswegs kommt. äußerſte Rechte und die äußerſte Linke den olg Nach dem vorläufigen Ergebnis haben von insge⸗ ſamt 53 487 mn Stimmen erhalten: Die Deutſchnationalen 12 915, die Deutſch⸗Völkiſchen, die zum erſten Mal mit einer eigenen Liſte auf dem Plan erſchienen waren 5678, die Deutſche Volks⸗ artei 2988, die Kommuniſten 10 853, während bei der letzten die Unabhängigen nur 2255 erhalten hatten. Die Sozialdemo⸗ kraten, die bei der letzten Wahl über 23 000 Stimmen auf ſich ver⸗ einigten, haben nur 12 841 erhalten. Die neugebildete hürgerliche Arbeitsgemeinſchaft, die aus der deutſch⸗demokratiſchen Partei den Handwerker⸗ und Wirtſchaftsgruppen, ſowie einem Teil der Deutſchen Volkspartei beſteht, ſammelt um ihre Fahnen nur 7727 Skmmen. Der Bund der Landwirde erhielt 2162 Stimmen. Unter den gewöhl⸗ lien Deuiſch⸗Völkichen defmdet ſich der frühere Mintiter v. Waldow. —— — 1 1* — 2. Seite Ur. 309 Maunheimer General-Anzeiger(Miltag⸗Ausgabe) Montag, den 9. Juli 1925 Die Franzoſen in Baden In der letzten Nacht wurde in Offenburg eine von den Franzoſen eigens gezogene Fernſprechleitung von unbe⸗ kannten Tätern durchſchnitten und zwar in einer Zwiſchen⸗ pauſe der Patrouillengänge der Bahnhofwache, die von der frei⸗ willigen Feuerwehr geſtellt wird. In der Nacht zum Freitag ſind wiederum Maueranſchläge, die ſich gegen die franzöſiſche Beſatzung richten, an verſchiedenen Stellen der Stadt angeklebt worden. Das Beſatzungskommando hat dem Offenburger Stadtrat daraufhin eröffnet, daß im Wiederholungs⸗ falle unnachſichtlich Sanktionen verhängt werden und zwar in Form eimer Sperrung des geſamten Straßenverkehrs während der ganzen Nacht. Der Stadtrat fordert infolgedeſſen in öffentlicher Bekannt⸗ machung die Einwohnerſchaft auf, mitzuhelſen, dieſen z we ckloſen Unfug zu verhindern. Stillegung der Brühler Rheinfähre Die Franzoſen haben die Nheinfähre bei Brühl ge⸗ ſchloſſen. Der Grund zu dieſer Zwangsmaßmahme, durch die beſonders die Landwirte, die auf der Kollerinſel noch landwirtſchaft⸗ liche Arbeiten zu verrichten haben, in Mitleidenſchaft gezogen werden, iſt wahrſcheinſich auf die neue allgemeine große Vertehrsſperre zurückzuführen. verurteilung eines Induſtriellen Das Kriegsgericht in Witten verurteilte den Direktor Hall von den Phönixwerken in Hörde wegen angeblichen s zu 3 Monaten Gefängnis und 1 Million Mk. Geldſtrafe weil von den Anlagen der Phönix⸗Werke Monate hindurch durch eine Abwäſſerleitung, die zu den Zechen Schleswig und Holſtein im unbeſetzten Gebiet geht, Benzol, Ammoniak ind andere Teerprodukte in das unbeſetzte Gebiet gepumpt und da⸗ durch dem Zugriff der Franzoſen entzogen worden waren. Frieden im Orient I Berlin, 9. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Laufanner Meldung des Ullſtein Montagsblattes dürfte in der letzten Nacht der Orientfriede in Lauſanne grundſätzlich abgeſchloſſen worden ſein. Ddie Türkei habe mit ihrer zähen und unnachgiebigen Haltung anſcheinend einen Erfolg er⸗ rungen nicht zum geringen Teil durch die wirklich hervorragende diplomatiſche Kunſt Ismed Paſchas. Nach derſelben Quelle iſt über die Bedingungen des Friedensvertrags folgendes als ſicher an⸗ zunehmen: 1. Die Allnierten verzichten auf die bisher von Frankreich er⸗ hobenen Jorderungen der Anerkennung des Dekreles Muharrem durch die Türkei. Die Frage der Finszahlung bleibt aus dem Irſedensvertrag völlig heraus. 2. Als Anhang zum Friedensvertrag wird eine von der kürkiſchen Delegation zu unterzeichnende Erklärung aufgenommen, wonach die türkiſche Regierung ſich verpflichtet, die grundſätzliche Enktſchädi⸗ gung der Borkriegskonzeſſiondre unter Anpaſſung ihrer Verkräge bei den Verhandlungen mit den Geſellſchaften, die 3. 3t. in Angora noch andauern, zu berückſichtigen. 3. Die Raäumung von Konſftankinopel und Galipoli ſoll in ſechs Wochen nach der Ratifizierung des Vertrags durch die Re · gierung von Angora beendelſein. Deutſcher Reichstag Schlußſitzung Der Neichsbag hat in der Sitzung am Samstag, der letzten vor den Sommerferien, gründliche Aufräumearbeit vollführt. Zumächſt kam die Novelle zum Nocgeſetz zur Beratung, wonach die Regierung zum Erlaß von Beſtimmungen zum Ausgleich der Forgen fremder Einwirkung auf das Privatvermögen im Wege der E ermächtigt wird. s deutſch⸗niederländiſche Ab⸗ kommen über Zufammenlegung der Grenzabferti im inter⸗ nationalen Reiſeverkehr wurde in allen drei ungen erledigt, desgleichen das Geſetz über Erhöhung des Notenumlaufs der Privat⸗ notenbanten nommen dann zum Nachtragsetat eine geübten der e in das Beamtenverhälbnis feſtzuhalten die frei werdenden, plan⸗ Beamtenſtellen mit Anſtellungsreifen zu beſetzen. Uer und dritter Beratung wurde alsdann die Novelle zum über die privaten mungen angenommen ſowie die zum Hypothelenbank⸗ Die Novelle zur RNeichsverſicherungsordnung wurde nach kurger Ausſprache in zweiter und dritter Leſung und in der Geſamtabſtimmung angenommen. Die endgüſtige Annahme fand auch die Novelle zum ſetz. Der von der bürger gemeinſchaft eingebrachte Geſetzentwurf über Aenderungen der Ver⸗ 3 eeeeeeee. e, Ee zeit Bezug der Erwer enee Tage gekürzt werden kann, wurde unter Ablehnung kommuniſtiſcher An⸗ krüge in allen drei Leſungen erledigt. des Aufzuges von Verdis„Aida“— machen d Mängel er fühlbar. Die geſtrige Aida⸗Vor⸗ ſtellung allerlei A.g ein nervöſer Leiter, die letzte Vorſtellung vor den Ferien, 8—„auf I 4 rn beiden was dahnuer? Ful. Betty ergler vom—— rt a. M. (Amneris) führte eine ſtattliche Figur, 5— und wohlklingende Stimmittel vor. Dieſe zogen, ſcheint ein in die tiefere Lage gedrängter dramatiſcher zu ſein. It dieſe Diagnoſe ee en wir die hohe weniger gut Vielleicht hat die w en zane Ne dadeul umnbeſetzt: Herr Man g übernahm den rollen ang ne Pirtece finſteres Oberprieſter, dem er und Weſen gab, Herr Fenten König. Er ſang diefe Partie mit den Vor⸗ zügen des Orato ſers, alſo ganz vo.Das Ergebnis war: Abſchied von Karaſek. Der ubel nahm kein derbare Ende di Ende. Da wir uns aber über—— +*—— N W baren Oernſpielzeit nach verſtän neues Theater im Koſengarten Mascolichen. ſind nicht allzuſehr auf den„Geſchmack“ der das Textbuch, für das Ga. Okonkowsky verantwortlich zei iſt folgendes zu ſagen: Allzu neue Wege werden nicht eingeſchlagen. Im Mittelvunkt ſteht ein ſehr ſittenſtrena erzogenes Komteßſchen, das am Tage vor der Hochzeit in einen Kreis gerät, in dem ſich ihr Tem⸗ verament ausleben kann. Mutter und Schwiegervater folgen ihren Spuren. Als die Abenteuerlüſterne entdeckt wird, erſcheint auch der Verlobte auf der Bildfläche, der ſich zum Entſetzen der Alten als Lebefüngling entpuppt. Der Seitenſprung des Komteßchens führt infolgedeſſen nicht in die Standesehe, ſondern zu einer wirklichen Liebesheirat. Walter Bromme hat eine Muſik beigeſteuert, die ſich mit Erfolg bemüht, nicht banal und zugleich vopulär zu wirken. Die Reißer, die die Schlageroperette diskreditierten, ſind vermieden. Die Tonſprache iſt zwar wenig originell, aber ſorgfältig inſtrumen⸗ tiert und flüſſig. Beſonders gut bedacht ſind die von Will Stein⸗ Das Haus wandte ſich dann zur Beratung des von den Sozial⸗ demokraten beantragten Strafgeſeßes zum Schutze der Währung, da⸗ den An⸗ und Verkauf fremder Zahlungsmittel oder Edel⸗ metalle ohne berechtigten wirtſchaftlichen Bedarf mit Gefängnis bis zu drei Jahren bedroht und Zuchthaus bis zu fünf Jahren vorſieht gegen denjenigen, der Handlungen in der Abſicht begangen hat, die Währung zu ſchädigen. Neben der Freiheitsſtrafe ſollen Geldſtrafen in unbegrenztem Umſange zuläſſig ſein. Gleichzeitig beraten wurden die Anträge der Sozialdemokraten und des Zentrums über die Wertbeſtändigkeit der Löhne. Nach verhältnismäßig kurzer Debatte wurden beide Anträge angenommen. Zur Beratung kamen dann noch die Anträge der Sozialdemo⸗ kraten und Deutſchnationalen, die ſich gegen die Maßnahmen der bayeriſchen Verordnung vom 11. Mai 1923 bezw. der preußiſchen Polizeibehörde wenden. Zu einer Erörterung des ſozial⸗ demokratiſchen Antrages aus Währungsſchutz kam es nicht mehr. Er wurde dem Rechtsausſchuß überwieſen. Am Schluß drohte noch ein⸗ mal die Gefahr einer außerpolitiſchen Debatte. Der ſozialdemokratiſche Parteiführer beanſtandete die Erklärung der Reichsregierung über die Sabotagefrage in der Preſſe. Ihm folgte, heftiger in der Aus⸗ drucksweiſe, der Abgeordnete Ledebour, der durchaus am Montag eine außenpolitiſche Debatte haben wollte. Das wurde abgelehnt und dem Präſidenten die Ermächtigung gegeben, die einſtweilen für unbe⸗ Zeit angeſetzten Ferien zu unterbrechen, wenn die Lage es erfordert. Präſident Löbe ſchloß die Tagung mit dem Wunſche, daß für das deuiſche Volk, beſonders für die gequälte Rhein⸗ und Nuhrbe⸗ völkerung bald die Befreiung kommen möge. die D. v. P. hinter dr. Streſemann ſe Berlin, 9. Juli.(Von unſ. Brl. Büro.) Der Zentral⸗ vorſtand der Deutſchen Volkspartei, der am Samstag nachmittag zuſammengetreten war, beſchäftigte ſich geſtern mit der Frage der Reichspolitik. Dr. Streſemann leitete die Be⸗ ſprechungen mit einem eingehenden Referat ein, das hauptſächlich den Fragen der inneren Politik gewidmet war und ein Bekennt⸗ nis zur Volksgemeinſchaft enthielt. Dr. Strefemann be⸗ gründete die Haltung die die Reichstagsfraktion in den letzten Mona⸗ ten zu den politiſchen Fragen eingenommen hat. In mehrſtündiger Ausſprache kam die allgemeine Zuſtimmung zu ſeinen Aus⸗ führungen zum Ausdruck. In einer Entſchließung wurde dann dem Führer Dr. Streſemann, der Reichstagsfraktion, ebenſo wie der preußiſchen Landtagsfraktion und den preußiſchen Miniſtern das volle Vertrauen ausgeſprochen. Außerdem wurde eine Entſchließung internationqle Rote Kreuz aufgefordert wird, dahin zu wirken, daß dem deutſchen Roten Kreuz geſtattet werde, im Nuhrgebiet tätig zu ſein.(Ausführlicher Bericht folgt.) n Badiſche Politik Geheimbündelei Aus der Vorgeſchichte des Strafproz Nüdäger ging ein Ermittlungsverfahren gegen etwa 15 nen hervor, die an den Umtrieben der in Baden verbotenen Nätionalſozialiſti ⸗ ſchen Partei verdächtig ſind. Die Akten über das Ergebnis der Vorunterſuchung befinden ſich in Händen des Reichsanwalts in Leip · zig, der darüber entſcheiden wird, ob zur Aburteilung der Staats⸗ gerichtshof oder das aameh Finens zuſtändig iſt. Großherzog Friedrich II. von Baden vollendet am heutigen 9. Juli ſein 66. Lebens jahr. ——— Letzte Meldungen vermittlungsverſuche im Berliner Streil Berlin, 9. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Im Metall⸗ arbeiterſtreik hat nun doch das Arbeitsminiſterium ver⸗ mittelnd eingegriffen. Dr. Brauns hat bei den Parteien angeregt, zu Verhandlungen unter Mitwirkung des Miniſteriums in Ausſicht genommen. Die Streikleitung, wie der Verband der Schritt des Arbeitsminiſbers iſt aufgrund einer Unterredung erfolgt, die Dr. Brauns am Samstag mib dem Vorſttzenden der Streik⸗ leitung gehabt hat. Berſin, 9. Jull.(Von unſ. Verliner Biüro.) Am geſtrigen G08 unter den Linden auf dem Platz vor der ein Flugzeug und zwar ſo geſchickt, es weder die Bäume noch die beſchädigte. wurde beſchlagnahmt und ig bei der Kommandantur der Schutzpolizei unter Es unterfucht werden, ob, wie der Führer angibt ein Motordeſekt oder die Notlandung im Auftrage einer Filmgeſellſchaft vorgenommen wurde. In dieſem Falle wird es wohl einige Strafen geben. bera verfaßten Geſangsterte.„Biſt du glücklich, Schatz, ſag es mir und„Es aibt im Leben manchesmal Momente ſind Schlager im beſben Sinne des Wortes. Wir glauben nicht daneben zu orakeln, wenn wir in„Macott⸗ chen“ das Kaſſenſtück ſehen, das wir der Direktion Reiter recht gern wünſchen. Die ſamstägige Erſtaufführung verriet ſorgfältige Einſtudierung, hatte Schwung, Schmiß und Tempo. Alle Aner⸗ bennuna der Spiedleſtung(ibert Arid), die auch um eine 1 ſelbſt verwöhnte Anſprüche befriedigende Ausſtattung bemüht ge⸗ weſen war. Von den Soliſten iſt an erſter Stelle Trude Reite r zu nennen, die das Komteßchen mit dem gangen ihr zur Verfügung ſtehenden Neiz der Jugendlichkeit ausſtattete und zugleich ein Tem⸗ perament entwickelte, das die ganze Aufführung beeinflußte. Dar⸗ ſtelleriſch gleichwertig war Curt Köhler als Kapitän, eine köſtliche Type, die den angeſahrten unbeweibten Seebär köſtlich charakterliſtert. Marcell Patin als Verlobter des Komteßchens, Axel Straube, der ſchließlich die Braut heimführt. Aſe Hacker als Tänzerin Marion, die für die Situationskomik und die Verwirrung der Fäden ſorat. Mizal Schneider als Gräfin und Hans Fallmann als ſchwer enttäuſchter Vater und Schwiegervater waren ebenfalls am rechten Platze. Die Gewinnſeite war aber auch bier die darſtelleriſche. Lobend vermerkt ſei. daß Uebertreibungen vermieden wurden. Die Kapelle ſpielte unter Ferd. Krempyls geſchmackvoller Leitung recht anerkennenswert. Und ſo kam eine Aufführung zuſtande, mit der man recht zufrieden ſein konnte. Das gutbeſetzte Haus hatte ſicht⸗ lichen Gefallen an der leichtlebigen Geſellſchaft, die ſich auf der Bühne tummelte, und forderte zu verſchiedenen Wiederholungen Collegium muſieum des Freien Bundes Mannheim Feder allerlei zum langen — und 7 man zum Zeitalter Barock ſtellen mag, on · Bach · Barock, kunſt läßt ſich nicht ſo einfach einregiſtern! Etwa der Frauen der Deutſchen Volkspartei angenommen, worin das und finanziellen Erfolg, geſtaltete zufſammenzutreten. Er hat hierfür ſchon den heutigen Nachmittag f Berliner Metallinduſtriellen werden der Anregung entſprechen. Der ſeiter Städtiſche Nachrichten Der geſtrige 2. Juliſonntag, der ſechſte Sonntag nach Trinitatis, zeichnete ſich wie die letzten Tage wiederum durch tropiſche Hitze aus. Schon in den frühen Vor⸗ mittagsſtunden meinte es die liebe Sonne herzlich gut mit den Men⸗ ſchenkindern und ſtrahlte wie in den heißeſten Auguſttagen her⸗ nieder. Der Großſtädter ſeufzte und ſtöhnte ob all der intenſiven Sonnenpracht, die ihm den Schweiß aus allen Poren heraustrieb. Man eilte aus dem ſteinernen Häuſergewirr der Stadt, wo da⸗ Thermometer im Schatten 39 Grad C. anzeigte und in der die Hitze bald unerträglich erſchien, ins Freie. So ſeßte ſchon am geſtrigen Vormittag ein ſehr ſtarker Spazier gänger⸗ und Ausflugs⸗ verkehr ein. Viele zogen es aber auch vor, die ſtärkſte Hitze ab⸗ zuwarten und dann erſt mit der Wanderung zu beginnen. Aber wohin man ſich wandte, ſei es an die Bergſtraße, den Odenwald oder das ſchöne Neckartl, überall war es das gleiche, man ſchwitzte auch dort. Nur das eine Gute hatte es, daß die Lungen wieder reinere und friſchere Luft eingeatmet erhielten und dantit der ganze menſchliche Organismus eine kräftige Neubelebung und Wider⸗ ſtandskraft erfuhr. Aber alles hat im Leben ſeine zwei Seiten. Während die Großſtädter es unter der tropiſchen Sonnenglut bald nicht mehr aushielten, freute ſich der Landmann aus ganzem Herzen über den ſo lange entbehrten herrlichen Sonnenſchein, der die Saaten wie das Korn zur Reiſe bringt. Ein Gang durch die Felder und Fluren läßt das Herz höher ſchlagen, denn es ſteht alles prächtig da. Wohl erfordert die gegenwärtig anhaltende Hitze außerordentlich viel Ar⸗ beit mit Begießen der Kulturen, was vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang erfolgen muß. Der Gärtner wie der Landwirt läßt ſich aber all die Mühe und Arbeit nicht verdrießen. Einen Achtſtundentag dennen dieſe Leute nicht; ſie arbeiten vom frühen Morgen bis ſpäten Abend. Würden ſie es nicht tun, ſo wäre es mit der Lebensmittelverſorgung mancher Städte noch ſchlechter beſtellt, als es heute ſchon iſt. Mit dem Eintritt der warmen Witterung haben nun auch die Ferienreiſen recht ſtark eingeſetzt. Die Kurorte ſind überfüllt, obwohl die geforderten Penſtonspreiſe ans Fabelhafte grenzen. Jedoch gibt es auch noch billige Plätze mit guter Verpflegung. Wer dann aber nach 14tägiger Abweſenheit von Mannheim wieder zu⸗ rückkehrt, iſt erſchreckt über die einſchneidende Teuerungs⸗ welle, die ſich in immer ſtärkerem Umfang zum Schrecken der Konſumenten breitmacht. Der Verkehr in den Rheinbädern war ſowohl am Sams⸗ tag wie am geſtrigen Sonntag ein recht lebhafter. Die Waſſerwärme betrug an beiden Tagen 15,5 Grad C. Bei der ſtarken Strömung des ins iſt ein Rheinbad von erfriſchender Wirkung für Körper 5 Badegelegen iſt reichlich vorhanden. Das„wilde Baden“ ſolſte daher vermieden werden. Aber dies iſt leichter geſagt als getan. So waren am geſtrigen Sonntag wieder Abertauſende am Neckar, wo ſich auf beiden Seiten des Fluſſes, von der Ried⸗ bahnbrücke bis über die Jungbuſchbrücke hinaus ein lebhaftes Strandbadleben entwickelte. Ob eine Aufſicht vorhanden war, konnten wir nicht erſehen. Daß Auswüchſe vorkamen, iſt uns eben⸗ falls nicht bebannt geworden. Auf der Ludwigshafener Parkſeite im Badebetrieb gleichfalls Hochſaiſon, ebenſo war es am ellenkrabben wie am Nhein bei der Siſberpappel. Hier paſſierte einem Vadenden das Mißgeſchick, daß er beim Sprung ins Waſſer auf Glas ſtieß und ſich ſolche Verletzungen zuzog, daß er im ſtädtiſchen Krankenauto ins Krankenhaus verbracht werden mußte ch. Mannheimer Sommer⸗Pferderennen Es war geſtern zu heiß. Das mag Viele vom Beſuch der Rennen abgehalten haben, die der Pferdezucht⸗Verein Seckenheim auf der Manmheimer Renmbahn veranftaltete. Der Maſſenbeſuch, den man an Tagen bei den Vollblut⸗ renmen gewöhnt iſt, blieb aus. wird das Rennkomitee zu⸗ frieden ſein. Der Umſatz am Totaliſator, ausſchlaggebend für den ſich dermaßen befriedigend, daß die Verantwortlichen nicht erſt benn letzten Rennen erleichtert auf⸗ atmeten. Die Geſichter der Herren Schenk und Ruffler, die Leiter des tadellos funktionierenden Wirtſchaftsbetriebes, hellten ſich. allerdings erſt auf, als der Garten der allgemeinen Benützung zu⸗ günglich cht wurde. Der fportliche Verlauf bedeutete einen Foriſchritt gegen das Vorjahr. Die Felder waren, wie vorausgeſagt, gut beſetzt. Es wurde aäuch flott geritten. Eine Ausnahme machte lediglich das einzige Trabreiten des Tages. Aber da hier dem Nachwuchs Ge⸗ it gegeben war, am Start zu erſcheinen, ſo ſei ein Auge zugedrückt. Und wer den Duſel gehabt hatte, auf den Außen⸗ iter zu ſetzen, der wider Erwarten ſiegte, der bekam ſogar 395 10 Mark. Auch bei den anderen kamen recht annehm⸗ Quo.Die Gluthitze in der verfloſſenen Woche hatte gut net war. Für manchen Voden etwas weicher ſein können. Für das der Landwirte, die durchweg im Sattel ſaßen e Tatſache, daß nur zwei Stürge vorkamen. Im ſechſten tätern an der Eiſenbahnſeite auf die Trägbahre gelegt werden. Dr. a, der Bahnarzt, ſtellte nur einen Schlüſſel⸗ beinbruch feſt. Der andere Sturz, der im Preis der Stadt Mann⸗ dem einzigen Hürdenrennen, vor den Tribünen vorkam, fügte eiter und Roß keine Verletzung zu. In Begleitung des Staats⸗ pruſidenten Remmele war Staatsrat Schön von Karlsruhe hierher gereiſt. ch. Rokoko. Auf dem beſten Wege zu dieſem Ziele ſind unſere Mu immerhin begriffen! Wie man dieſe Muſik einſt aus⸗ geführt hat, wie ſie klang, wie Inſtrumente und Stil, Tempo und Ausdruck waren, darüber erfahren wir nichts. Aber dies wäre doch für einen„Freien Bund“ das Wichtige. Und ein heutiges „collegium musicum“ müßte nach meiner Meinung den vernünf⸗ en ſunden i i und den Klang⸗ mitteln. Alſo:„hiſtoriſch und modern“, wie ich bereits vor dreißig e. Es iſt ein Leid über dergleichen zu ſchreiben, aber ſogleich die erſte Nummer: Monteverdis Vorſpiel und Prologus zu ſemer Oper„Orpheus(1607) regt zu beſonderen Ge⸗ danken an. Wie klingt denn ein heutiges Streichorcheſter von Delet⸗ tanten? Hat Monteverdi, geborener Cremoneſer, Hofkapellmeiſter zu Mautua nicht mit dem Amabiklang der Geigen ſehr praktiſch gerechnet? Damals galt eine ſolche Meiſtergeige gleich einem Ei von 1923. Die Schlußfolgerung liegt nahe genug, und eine weitere: man müßte heute den Klang der Streichinſtrumente in geeigneter Weiſe mit dem Harmonium„untermalen“. Denn ſo, wie wir Monie⸗ verdi vorgeſtern„hörten“, hab er vor dreihundert Jahren gewiß geklungen! Weiter: das„Klavizymbel mit zwey Manualen“, das die Harmonie nach Maßgabe der Baßbeziffe⸗ runden und füllen ſollbe! Man hat früher mehrere Kla⸗ viere gehabt, man hat dieſen(den„basso continuo“) noch mit Lauten und anderen Zupfimſtrumenten verſtärkt, je nach Bedarf. hierüber hat der Hofkapellmeiſter Monteverdi wohl nach Kl⸗ ühl entſchieden. Sein„Orfeo“ war obendrein „ mamn damals nicht auf den Koſtenpunkt. Wenn es nicht—— ein„altes Klavier ſein ſollte, ſo hätten auch und ndolmen— jetzt wieder modern geworden— den ein — 1607 8 Auch eine moderne Harfe hätte gute getan. Suſanna Dieſel mit ſhrem ſchönen MN und ſhrem muſikaliſchen Verſtändnis hätte dann für ihren Monteverdi⸗Proſogus eine viel glängendere Grundfarbe gehabt. Auch khre aus Purcells„König von Indien“ (1692) hatte mit Uebermalung des alten„Inſtrumentale“ gewonnen.. Die Muſikwiſſenſchaftler erzählen uns viel von den talieniſchen Tendenzen des Jungengländers Purcell, aber die ita⸗ lieniſche Klangfarbe zu finden(die doch zur jtalieniſchen Oper debech, ſcheint nicht in Nahmen dieſer Wiſſenſchaft zu ſein. So war es auch bei Abaco, mit deſſen Kirchenkonzert in B der vorgeſtrige Vortrag abgeſchloſſen wurde. Glaubt man denn wirklich, daß dieſes„Concerto“ ohne Mitwirkung der Or gel ausgeführt worden iſt? Dies müßte uns doch zunächſt erwieſen werden Nächſt dieſem äußeren Tonbilde haben wir noch den Muſik⸗ geſchichtlern einen anderen Sachverhalt entgegenzuſtellen: über Tempo und Ausdruck der alten Muſik Lully, der Begründer der „tragédie mise en musique“ hat Rhythmus, ſein Grave iſt kein Aagio. Der feierliche Schritt der von Lully be⸗ 7 * + on un * neeeeeeeee eeeeeeeee ²⁹ ,» ²²ẽům̃uA „ Nontag, den 9. Juli 1925 maunheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 3. Seite Ur. 509 Monatsbericht der Mannheimer Bolksbücherei(U 3. Herſchel · bad). Während in den Sommermonaten das Leſebedürfnis im all⸗ gemeinen ſinkt, hat der kalte Juni der Bücherei 144 Neuanmel⸗ dungen zugeführt, eine außergewöhnlich hohe, in früheren Juni⸗ monaten noch nie erreichte Beſucherzahl neuer Leſer. Beiſpielsweiſe zeigt der Vergleich mit 1922 nur 54 Neuaufnahmen. Daraus ergaben ſich geſteigerte Buch⸗ und Arbeitsanforderungen, deren zah⸗ lenmäßiger Ausdruck war: 11 733 entliehene Bände an 3654 Leſer. Auf das Schöne Schrifttum(Romane, Novellen) entfielen 9745 Bände. auf Klaſſiker, Dramen, Dichtungen 612, auf die belehrenden Gebiete 1376 Bände. Im Leſeſaal wurden ⸗4889 Beſucher gezählt. konnten neu eingeſtellt werden; verbraucht waren 100 ücher. — Bargeldioſe Juſtellung von Steuern. Es iſt ſchon öfter darauf hingewieſen worden, daß die Gewohnheit, ſeine Zahlungsverpflich⸗ tungen durch Hergabe baren Geldes zu erfüllen, unnötigerweiſe den Bedarf von Zahlungsmitteln und den Notenumlauf ſteigert und da⸗ mit den Stand der Valuta ſchädigt. Jeder Fortſchritt in der Hebung des bargeldloſen Zahlungsverkehrs kommt deshalb der geſamten Volkswirtſchaft und ſedem einzelnen zugute. Die Anwendung der bargeldloſen Zahlungsweiſe empfiehlt ſich u. a. bei den Steuer⸗ zahlungen. Die Steuerpflichtigen ſparen bei dieſer Zahlungs⸗ weiſe den Weg zur Kaſſe und das Warten an den Schaltern. Wer ein Poſtſcheckkonto oder ein Konto bei einer Bank, Sparkaſſe oder Genoſſenſchaft beſitzt, kann ſeine Zahlungen an die Finanzkaſſe am bequemſten und billigſten durch Ueberweiſung bewirken. Wer kein Konto beſitzt, lege ſich eines an oder zahle mittels Zahl⸗ karte. Zur Zahlung von Steuern werden ſeit dem 1. April 1922 von der Poſtverwaltung beſondere Formulare leines für die Zahlung der Kapitalertragsſteuer und ein weiteres für die Zahlung der übei⸗ gen Steuern) an den Poſtſchaltern zur Verfügung geſtellt. Danehen können wie bisher die gewöhnlichen Zahlkartenformulare verwendet werden: nur müſſen auf dem für die empfangende Kaſſe beſtimmten Abſchmitt die zur Verbuchung des gezahlten Betrags nötigen Angaben gemacht werden. Im Hinblick auf die erwähnten Vorteile für die Allgemeinheit und jeden einzelnen iſt zu wünſchen, daß recht viele Steuerpflichtige ihre Schuldigkeit auf bargeldloſem Wege entrichten. 4 Die Einführung einer Schlüſſelzahl im Berliner Texlileinzel⸗ handel. Die vereinigten Zentral⸗ und Fachverbände des Berliner Textileinzelhandels haben, wie die„Textil⸗Woche“ erfährt., beſchloſſen, ihren Verkäufen zum Ausgleich der Geldentwertung eine zweimal wöchentlich feſtzuſetzende Schlüſſelzahl zugrunde zu legen. Es werden die Grundpreiſe vom 1. Juni mit 1000 angeſetzt und die Zuſchläge zweimal wöchentlich von Verbänden errechnet. Im Berliner Textil⸗ einzelhandel wird nunmehr mit kurz geſicherten Preiſen verkauft werden. Die Schlüſſelzahl beträgt ab Montag, den 9. Juli 1923 2700. „Unterſtützung der Organiſalion„Bergwacht“. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat an die Schulbehörden die Auffor⸗ derung gerichtet, die wertvollen Beſtrebungen der„Bergwacht“ zu unterſtützen und insbeſondere die Schüler der Oberklaſſen über Ziel und Zweck der Organiſation„Bergwacht“ zu unterrichten. Das Ziel „Bergwacht“, die von den badiſchen Wandervereinen ins Leben gerufſen worden iſt, beſteht darin, die nach dem Krieg vielfach auf⸗ tretenden Wanderunſttten, die ſich auf die Zerſtörung von Weg⸗ weiſern, Schutzhütten und in ſchonungsloſes Abpflücken von Pflanzen erſtreckt haben, durch erzieheriſche Beeinfluſſung an Ort und Stelle einzudämmen. 55 Im Siberkranz. Metalldrucker Heinrich Bruſt feiert am heutigen Montag mit ſeiner Ehefrau Eliſabeth geb. Walter, Riedfeld⸗ ſtraße 91, das Feſt der ſilbernen Hochgeit. „ Schutz den Süberdiſtein. Immer wieder ergibt ſich die Nor⸗ wendigkeit zur Mahnung, unſere Berge nicht ihres ſchönſten Schmuckes in unſinniger Weiſe zu berauben. Auf allen Wegen kann man beobachten, daß abgeriſſene Pflanzen vertrocknet daliegen. Die Blumen, die mitgenommen werden, um angeblich das Heim zu ſchmücken, findet man oft ſchon am nächſten Morgen ien Mülleimer. Zu den von ſolchen„Naturfreunden“ bevorzugten Pflanzen unſeres Schwarzwaldes gehören vor allem auch die Silberdiſteln. Wer nicht ſopiel Einſicht beſitzen ſollte, diePflanzen zur Freude ſeiner Mit⸗ menſchen an Ort und Stelle ſtehen 12 laſſen, ſei beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß das Abpflücken und der Handel mit Silber diſteln bezirkspolizeilich verboten und ſtrafbar iſt. Veranſtaltungen Sammerſpiele Apollofheater. In der heutigen Wiederholung von—„Afra“ ſpielt Elſe Zill zum erſtenmale die Titel⸗ rolle. Aus dem Lande hl. Wiesloch, 6. Juli. Das worme Sommerwetter, das in den letzten Tagen eingetreten iſt, hat das Wachstum der Pflanzen im günſtigen Sinne beeinflußt. kann gut verblühen. Die Kartoffeln fangen allerorten zu blühen an: wielverſprechend iſt auch der Stand der Setpflanzen: Dickrüden und Tabak. Weniger befriedigen Hopfen und Reben, die unter der naß⸗ kalten Witterung ſehr gelitten haben. Und von den Obſtbäumen, aus⸗ Re en die eee kann auch nicht viel erwartet werden, da ie Behänge ganz dünn geraten ſind. Buggingen(Baden), 8. Juli. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſc im Kalibergwerk Buggingen bei Müllheim, wo die Verſchluß⸗ appe in einer Pumpe platzte. Durch den ausſtoßenden Dampf wur⸗ den ein Beamter und 5 Arbeiter mehr oder weniger ſchwer verletzt. aufgenommen und wird dabei auch die Fälle des Offenbur⸗ Das noch etwas rückſtändige Getreide ( Kehl, 6. Juli. Gaſtwirt Max Fladt hat zwei franzö⸗ lal en Soldaten das Leben gerettet. Ueber den Vor⸗ all berichtet die„Kehler folgendes: Das franzöſiſche Mili⸗ tär hatte ſoeben eine Brückenſch 7— beendet und war mit dem größten Teil ſeiner Flotille und dem Rettungsboot bereits in den jenſeitigen Kleinen Rhein eingefahren bis auf ein Boot, dem es nicht gelang, die Anker zu lichten. Bei den vergeblichen Verſuchen, die hierbei gemacht wurden, kippte das Boot mit ſeinen vier In⸗ ſaſſen, einem Korporal und drei Soldaten, um; der Korporal konnte ſich an das nahe rechte Ufer reiten, während die drei Soldaten abtrieben und um Hilfe ſchrien. Herr Fladt ſprang ihnen nach, nach⸗ dem er ihnen zugerufen hatte, ſie möchten ſich ruhig perhalten, und es gelang ihm, zwei davon ans Land zu bringen, die ihm in leb⸗ hafter Weiſe ihren Dank bezeugten. Der Korporal war inzwiſchen auch ins Waſſer geſprungen, um dem dritten nachzuſchwimmen, gab aber das Unternehmen auf, da es ihm ausſichtslos erſchien. Wie man hört, ſoll auch der dritte Soldat weiter unten wieder ans Land gekommen ſein. “Freiburg. 8. Juli. Der Verkehr mit Automobilen und Motor⸗ rädern auf der Höllentalſtraße iſt bis zum 15. September vom Be⸗ zirksamt Freiburg verboten worden. Die Sperrung der Straße be⸗ ginnt beim Dorfe Zarten und endigt in Hinterzarten. Dem Verbot Unterliegen die Poſtkraftwagen und die Wagen der Freiburger Höhenverkehrsgeſellſchaft nicht, auch Aerzte, Tierärzte, Geiſtliche. Reichs⸗ und Landesbeamte dürfen bei Dienſtfahrten die Strecke auf Kraftfahrzeugen benutzen.— Bei der Entgleiſung eines einfahrenden Güterzuges im Güterbahnhof erlitt ein Schaffner ſchwere Kopfver⸗ letzungen. Sechs Wagen wurden beſchädiat. Fiſchbach bei Villingen, 4. Juli. Wie das„Villinger Volks⸗ blatt“ mitteilt, hat ſich herausgeſtellt, daß in der Milchſammel⸗ ſtelle, die ſich in Händen des Sonnenwirts Auguſt Jehls befand, täglich ungefähr acht Liter Waſſer der Milch beigefügt wurden.— In Hinterzarten hatte eine ſich dort zur Kur aufhaltende Dame eine Brieftaſche mit ungefähr ſieben Millionen Mark Inhalt ver⸗ loren. Ein ehrlicher Bauersmann fand die Taſche und gab ſie ab, ohne von der betr. Verliererin ein Wort des Dankes oder gar eine Belohnung zu erhalten.(Und dann wundert man ſich. wenn die ehrlichen Finder“ abnehmen. Warum hat der Bauersmann nicht auf den geſetzlichen Finderlohn beſtanden? Schriftl.) Engen, 4. Juli. Großes Pech hatten an einem der letzten hie⸗ ſigen Schweinemärkte einige Landwirte aus einer umliegenden Ort⸗ ſchaft. Sie hatten ſich um teueres Geld ſunge Milchſchweine erſtan⸗ den und dieſe, wie es heute bei den Landwirten noch Sitte iſt, in Säcke verpackt und ſie einem Fuhrwerksbeſitzer aus ihrer Ortſchaft zum Heimtransvort übergeben. Als der Beſitzer des Fuhrwerks nach einer geraumen Zeit nach den Tieren ſchaute, fand er dieſe bis auf eines in den Säcken erſtickt vor. Die Hitze und die geringe Luft⸗ zuführ hatten bei den Tieren zum Erſtickungstod geführt. )(Säckingen. 6. Juli. Die Bauunternehmer von Säckingen haben ſich bereit erklärt, den ſtreikenden Maurern einen Stunden⸗ lohn von 8000 Mark zu gewähren. Die Bauarbeiter halten aber an ihrer alten Forderung auf 11850 Mark die Stunde feſt. JWaldshut, 6. Juli. Im Fabrikkanal in Untereggingen iſt der 53jährige Fabrikarbeiter Friedrich Gäbele aus Gebweiler er⸗ trunken. KNachbargebiete * Grünſtadt, 4. Juli. Der Stand der Felder in unſerer Gegend iſt überaus ſchön. Die verſchiedenen Getreidearten zeigen eine pröchtige, vollkommene Aehrenbildung. Die Kartoffeln, frühe und ſpäte, Dickrüben und Zuckerrüben uſw. laſſen die Hoffnung auf⸗ kommen für ee de Ernte. Was die Ooſtbäume anbelangt, iſt mit einem ſtarken, durch Erfrieren während der Blüte verur⸗ ſachten Ausfall bei dem Steinobſt zu rechnen, hauptſächſich bei den Zwetſchen. Das Kernobſt dagegen, ganz beſonders die Apfelbäume, haben einen ſchönen Behang. Das Heu iſt, mit Ausnahme von einigen Nachzüglern, unter und Fach. Verfehlt war es, dieſes Jahr Bohnen, Gurkenkerne uſw. ſchon im Mai zu legen, da ſie infolge des naßkalden Wetters im Boden zugrunde gingen. Man ſieht des⸗ halb, hoffentlich mit Erfolg, Male Gurkenkerne und Hülſenfrüchte bei den meiſten Grund⸗ und Gärtnereibeſitzern legen. swW. Worms, 6. Jull. Großfeuer brach Mittwoch abend in der Fabrik von Cornelius Heyl aus bisher unbekannter Urſache aus. Dem Brand fiel in kurzer Zeit der Bau 81 zum Opfer. Gerichtszeitung 15 Aarlsruher Schwurgericht. Karlsruhe, 2. Juli. Das Schwourgericht hat ſeine Beratungen 842 „ ee ger Schwurgerichts behandeln, die infolge der Beſetzung der Ortenau in Offenburg nicht erlediat werden können. Heute hatte ſich zunächſt der 21jährige Eiſenhobler Nudolf Rauſch aus Hags⸗ feld wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod zu verantworten. Er hatte bei einem Wirtshausſtreit in angeheitertem Zuſtand dem Wirt Strauß in Hagsfeld mit einem offenen Taſchenmeſſer drei Stiche in die rechte Bruſtgegend verſetzt, die eine innere Verblutung und damit den Tod des Strauß zur Folge hatten. Die Geſchworenen verneinten die Frage auf mildernde Umſtände, worauf der Angeklagte zu drei Jahren drei Monaten Gefänanis verurteilt * Klarlsruhe, 6. Juſl. In dem Meineidsprozeß, der ſich vor dem Schwurgericht abſpielte, wurde der Taglöhner Oskar Höpfinger zu 2 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverluſt, CCCͥͥ ³Ü0ꝛ..—..———— gründeten„ranzöſiſchen Ouwertupe“ iſt noch wieder zu, fimden in dandels Klavierfuke Nr. 1(beren Einlettun ausrüßllich Huver⸗ ſeine überſchrieben iſt), dann auch in des Meiſters Vorſpielen zu Oratorden, zum„Meſſias“ insbeſondere. Der wahre Rhyth⸗ nars dieſer Einkeikungen wird erſt lebendig bei einer Schrittweiſe ſtn, etwa 80 Mirutenvierteln. Mithin wird dies Zeitmaß, umter⸗ ſtützt durch„accents graves“, wohl das Richtige ſein. 2Baduamer aus Johann Hermann Scheins Suſte VIII— wie ölt geſtern ausgeführt wurde— regt dieſelben Bedenken an. Die teſten Muſter zeigen den langſamen Schritt„beim Einreiten une Herren“, ſie ſind offenbar nach„ruhigen Halben“ zu meſſen In edem Falle: Gerengene milg prangt wiſſen, wie ehemals die alten Gegentänze wirklich get anzt hat, werden vus ihre muſtkologiſchen Meimungen nicht wiel helfen. Wenn wir Worte vor uns haben, wenn wir den Zwiegeſang des rlebten Dafnis und der⸗ſpröden Mopfa(I) hören: Dafnis. Willſt du ſtets unbeküßt bleiben? Du biſt noch lieblich, jung und ſchenn Mopſa. Juckt dich das Maul, ſo magſt du's veiben, Wo ſcharfe Stein und Ecken ſteh'n. können wir auf Tempo und Vortrag ſchließen. Ob Waum Krie⸗ gaar in ſeinen„neuen Arien“ von 1678 ſeine Muſtk ſo gemeint 9— wie Fräulein Dieſel und Herr Seefried ſie vortrugen, d. Heint mindeſtens fraglich. Man hatte den Eindruck, als ob beiden * ſchleppfüßige Tempo vorgeſchrieben worden ſei. Dazu drückte für volle Begleitung allzuſehr auf die Stimmen. Zwei Stimmen, 0 Streich⸗Inſtrumende und Klavizymbalum, wie der alte Meiſter wir eſchrieben hat, hätten hier wohl genügt. In ſedem Falle ſind liſch der Sängerin wie Herrn Fritz Seefried— der auch ſeine eng⸗ blcbunene ortrefflch burchfüheie— zu herzlächer Arertemamg 1b0 Wir ſind am Ende. Sollen wir uns nochmals als gute Deutſche ören? Das Weſentliche habe ich bereits in den erſten en Jo dchn genommen. Wenn aber jemand ein Schlußwort Nre wel. wal dure ich folgendermaßen: Es mag Barockkunſt geweſen ſein, 55— vorgeſtern hörten, in jedem Falle haben wir die Pflicht 1 kſagung. Herr Dr. Hartlaub erfüllte dieſe allerdings in Sin zgedehntem Maße, daß mir nur noch übrig bleibt, Herrn Max halt zheimer mit beſonderer Anerkennung zu gedenken. Er e ein ſchweres Amt Artur Blaß. Kunſt und Wißenſchaſt dDie Große Deutſche Kunſtausſtellung Karlsruhe, die in den Wochen nach der Eröffnung infolge der Ungunſt der Zeiwer⸗ ferti—55 nicht in allen Teilen vollendet war; iſt jetzt vollkommen und nach verſchiedenen Seiten hin wejter ausgebaut wor⸗ ie Ausſtellung der Karksruher Landeskunſtſchule, die nur für m geplant war, iſt beendet. Dadurch iſt wefterer Raum Der reitete uns eine Prüfun Grundfragen des Gebietes behandelk werden, am erſten Nachmittag verfügbar geworden für mehrere außerbadiſche Künſtlergruppen, u. a. für Dresden und Hamburg⸗Worpswede. In der A teilung für Graphik ſind vor allem öſterreichiſche Blätter neu auf⸗ gelegt worden. Die Sonderausſtellung für angewandte Kunſt iſt ebenfalls ſeit einiger Zeit eröffnet. Bleichers Pädagogium der Tonkunſi. Im Harmonieſaal be⸗ gsaufführung rechte Freude, weil in dieſer Muſikſchule kluge Dispoſition den Bereich des Wirkungsmöglichen ſorglich abgewogen und der inneren Ausfeile der Darbietung be⸗ ſonderes Augenmerk zugewandt hatte. Schüler und Schilerinnen des Pädagogiumdirektors Bleicher, des Frankfurter Komponiſten Renner, der unlängſt den 3. Preis für gute Kompoſtttonen davon⸗ trug, und des Herrn Posmoanik gaben am Samstag abend und Sonn⸗ tag vormittag mit Werken von Beethoven, Lißzt, Brahms u. a. Proben ſoliden Könnens und ausg ter Schulumg. Das Trio (Ddur von Haydn, die Klavier⸗Violinſonate von Tartini erklangen in guter Aufmachung und klarer Ni war aufs Aeußer⸗ lich⸗Virtuoſe, vielmehr alles aufs Feimmuſtkaliſche eingeſtellt. Beſon⸗ dere Anerkennung verdient Herr Imhoff, der in dem Lento aus dem Violinkonzert von Rich. Strauß in rt einen ge⸗ wanden am el hatte. In Schumanns Novelette D⸗moll und Liſzts Nocturno wurde von Frl. Neichert mit flmken Fingern und ſammetweichem Anſchlag geſpielt. Wenn zu der zuverläſſigen Technik von Frl. Leux ſich noch Anſchlog und Ausdruck gleichwertig beigeſellt, auch das Charakteriſtiſche der einzelnen Stücke noch ſchärfer in Erſcheinung tritt, was fraglos die beſorgt, wird ihr geſchmackvoller Vortrag auch Freude bereiten. Da das Beſſere der Feind des Guten iſt, ſo kann uns Frau Beanrys Geſang nicht befriedigen, oder vielmehr liegt der Fehler in Frau Dr. Adams Stimmbildung. Die von Natur aus bewegliche und fym⸗ 55————.— ja—.—— direkt an der freien tung behindert, dieſe falſchen opfſpannungen und die ſtimmliche Zurüchaltung machen die Tonfärbung dumpf. Die Ausdeutung und der Vortrag war nett und anſprechend. H. L2z. 157 Kendre⸗ für Aeſt und allgemeine Kun— Der zweile Kongreß für Aeſthetik und allgemeine Kunſtwiſſenſchaft wird unter dem Vorſitz von Profeſſor Deſſoir vom 11.—13. Oktober in d. d. S . den. An den werden, wie der ſo ausgegebene Vortragsplan zeigt, die philoſophiſchen ſtehen Probleme der bildenden Kunſt, am zweiten Nachmittag Dich⸗ tung und Bühnenkunſt, am dritten Nachmittag muſik a⸗ liſche Fragen zur Verhandlung.— Die Vorträge ſind den erſten Vertretern des Fachs anvertraut, aber auch unter den Mitbericht⸗ erſtattern, die die Diskuſſion eröffnen, finden ſich berühmte Namen, ſo Feruccio Buſoni und Oswald Spengler. Gebiete, die Praxis des öffentlichen Spietens den der 24jährige Mälzer Emil Fillinger zu 2½ und der 25jährige Maurer Otto Schmidt zu 4 Jahren Zuchthaus, die beiden letzteren wegen Verleitung zum Meineid, perurteilt. Außerdem wurde den drei Verurteilten das Jeugenrecht auf Lebenszeit abgeſprochen. (Die Meineide waren in einem Unterhaltsprozeß geſchworen worden.) Wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode ſtanden der 25jährige verheiratete Steinhauer Karl Zwingert und der 25⸗ jährige verheiratete Landwirt Stephan Maſt, beide aus Varnhalt, vor den Geſchworenen. Sie waren beim Wildern mit dem Wald⸗ hüter Brutſcher zuſammengeſtoßen. Hierbei erhielt Brutſcher zwei Schüſſe, die ſeinen Tod herbeiführten. Die Tat war am 20. Nov. 1919 begangen worden und erſt jüngſt konnte die volle Auf⸗ klärung erfolgen. Zwingerkt erhielt 2 Jahre Zuchthausz und 5 Jahre Ehrverluſt und Maſt 2½ Jahre Gefängnis. Wucher und Preistreiberei. Die Strafkammer in Darmſtadt befaßte ſich letzter Tage gegen eine Reihe Zündholzfabrikanten von Pfungſtadt, wegen Zu⸗ rücchaltung von Zündhölzern zur Erzielung höherer Gewinne. Das Gericht kam in der ſich über mehrere Tage erſtreckenden Verhand⸗ lung zu der Anſicht, daß Betrugsverſuch und Höchſtpreisüberſchrei⸗ tung erwieſen ſeien und erkannte auf folgende Strafen: Ludwig Nungener 4 Monate Gefängnis, 10 Millionen Mark Geldſtrafe, Ludw. Haſſenzahl 2 Monate Gefängnis, 4 Millionen Mark Geldſtrafe, Wilhem Haſſenzahl 1 Monat Gefängnis, 2 Millio⸗ nenMark Geldſtrafe, Georg Gandenberger 3 Monate Gefäng⸗ nis, 8 Millionen Mark Geldſtrafe, Georg Fey 4 Monate nis, 10 Millionen Mark Geldſtrafe; ferner die Buchhalter Gro mann und Ludw. Rapp zu 200000 bezw. 300 000 Mark Geld⸗ ſtrafe. Rommunale Chronik L. Walldorf, 7. Juli. In der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung wurden erhöht: die Vergütung für den Eberhalter; der Zuſchlag zu den Gebühren für Verwaltungskoſten auf 500 Progent bei Ortsanſäſſigen und 1000 Prozent bei Auswärtigen; der Tarif der ſtädt. Straßenbahn; die Stundenlöhne der Notſtandsarbeiter auf 3200 M. für Ledige und 3500 M. für Verheiratete; die Sprung⸗ gelder für ein Großvieh auf 2000., für eine Ziege auf 600 N. und für ein Schwein auf 2000 M. KRleine Mitteilungen In der jüngſten Sitzung des Zudwigshafener Stadtrates wurde beſchloſſen, die tiefbaulichen Gebühren auf 9000 Prozent zu erhöhen. Sie werden ab 1. Juli mit der Gas⸗ und Stromrech⸗ nung eingezogen, ſind alſo dann nicht mehr in der geſetzlichen Miete enthalten.— Der gemeindliche Zuſchlag zu der ſtaatlichen Wohnungsabgabe wird mit Wirkung ab 1. Jan. 1923 auf das Dreifache, d. h. auf 4500 Prozent des für die Haus⸗ ſteuer ermittelten Bruttomietertrages feſtgelegt. Der Zuſchlag für Räume, die gewerblichen Zwecken dienen, wird um Prozent erhöht. Ausnahme: Geſchäftsräume von Rechtsanwälten, Rechts⸗ agenten, Aerzten u. Zahnärzten, ſowie von Kleinhandwerkern, Klein⸗ ewerbetreibenden und Lebensmittelkleinhandlungen. Der Zuſchlag ür Geſchäftsräume von Juwelieren und Banken erhöht ſich auf 400 rozent.(Ausnahme: Hypotheken⸗ und Genoſſenſchaftsbanken, ſo⸗ wie Wirtſchaften luxuriöſen Charakters).— Um einen Ausgleichs⸗ fonds für größere Inſtandſetzungsarbeiten zu ſchaffen, wird ab 1. Juli von allen zur Wohnungsabgabe Verpflichteten ein beſon⸗ derer Zuſchlag zur Wohnungsabgabe in Höhe von 8000 Prozent der Steuerverhältniszahlen der Mietſteuer erhoben. Der uſ aag iſt 2 Grundlage des Bauarbeiterſtundenlohnes 50 verändert ſich dementſprechend. Der damit F onds ſoll den Zweck en, wirtſchaftlich ſchwachen Hausbeſitzern, worüber das Mieteinigungsamt auf Antrag eniſcheidet, Darlehen in Höhe der Hälfte der Koſten der Inſtandſetzungsarbeiten zu gewühren, ſowie unverzinsliche Zuſchüſſe in Höhe des Reſtbetrages dieſer Koſten, die aber im Falle der Veräußerung des Anweſens zurück⸗ zuzahlen ſind. Die Darmſtädter Stadtverordne ten beſchloſſen ein⸗ ſtemmig, drei Sladtverordnete zu den Entſcheidungen des Wohrumgs⸗ amtes zuzuwählen. Die Offenbacher Stadtverordnetenverſamm⸗ lung bewilligte 50 Millionen Mark zur Einrichtung einer Volks ⸗ küche, aus der Erwerbsloſes gegen geringes Entgelt geſpeiſt wer⸗ den ſollen. Zur Bereitung der Speiſen ſollen Erwerbsloſe he. zogen werden. Für Siedelungsbauten wurden 100 Millionen k. angefordert. der Gaspreis wurde auf 900 Mark erhöht. Bei der Erhöhung der Schlachthofgebühren wurde Vereinfachung der Verwaltung des Schlachthofes verkangt. An die Spitze der Ver⸗ waltung ſoll ein Tierarzt als Direktor treten, um die Unkoſten für die Fleiſchbeſchau zu vermindern. Für Flüchtlingsfamilien wurden 62 Wohngelegenheiten gefunden. Für die Abteilung und Herrichtung dieſer Wohnräume wurden einſtimmig 40 Millionen Mark bewilligt. Wiesbaden hat ſich genötigt geſehen, ſeine Kurtaxe um 50 v. H. zu erhöhen. Man erwarbet davon eine nnaohme von 150 Millionen Mark für das zweite Halbjahr. Der Fremden⸗ verkehr iſt durch die franzöſiſchen Mafmahmen ſo zurück daß ſich Wiesbaden kaum anders helſen kamn, als an die 9 mit dem Erſuchen heranzutreten, wieder die Spieberkaubnis, wie ſie bis 1872 beſtand, zu erkeilen. In Köhn beträgt die Miebe vom 1. Juſt an a) für Wohn⸗ räume: 1. Grundmiete, 2. 80 v. H. für Zinsſteigerungen, 3. 8000 v. H. für nichtumgelegte Betriebs⸗ einſchlie ßlich Verwaltungskoſten, 4. 10 000 v. H. für laufende Inſtandſetzungsorbeiten, das 8 das 161,8fache der Grundmiete; d) für gewerbliche Räume: 1. miete, 2. 80 v. H. der Grundmiete für Zinsſt 3. 6000 0. H. für nichtumgelegte Betriebs⸗ einſchlie ßlich Ve 4. 14 000 v. H. für laufende Inſtandſetzungsarbeilen, das iſt das 201,8⸗ ſache der Grundenzete. Außerdem 29 000 v. H. der Grundmdte als Betriebstoſtenvorſchuß. Der Haushaltplan der Stadt Stuttgart für 1923, der mit einem ungedeckten Finanzbedarf von 24.7 Milliarden abſchließt, liegt jetzt im Druck vor. Von der Geſamt⸗Bruttoausgabeſumme ent⸗ ſallen 20 500 Millionen, das ſind 13½5 aller Ausgaben, auf Be⸗ ſoldungen und Löhne, nämlich 7716 Millionen&4 auf 1620 pfan· mäßige Beamte, 3493 Millionen A auf 1206 Beamtenanwärter und Angeſtellte, 8765 Millionen auf 2541 Arbeiter und 549 Mill. auf 265 Haus⸗ und ſonſtige Angeſtellte. Sehr ins Gewicht füllt bei dem meuen Etat die ungeheure Ste für Wohlfahrtspflege und Fürforgeweſen, wofür allein 3125 der ettoausgabe des Geſarnt⸗ haushalts verwendet werden müſſen, während i. J. 1914 dieſer An⸗ teil nur 95 ausgemacht hat. 8 Die Nettoausgabe für Erzzehung und Bildung beanſprucht 157 gleich 43,37 Millionen 4 des t⸗ haushalts; für Beſeuchtung und Reinigung der ſen allein ſind mehr als 2 aufzuwenden. Die Unterhalkung Milliarden und Herſtellung von Straßen und Dohlen erfordert 77 der Netto⸗ ausgaben des Geſamthaushalts. Die techniſchen Betriebe der Stadt liefern auch im neuen Rechnungsjahr a Ueber⸗ ſchüſſe für die allgemeine Verwaltung für ſoziale Zwecke ab. Dabei iſt intereſſant, daß dieſe Ueberſchüſſe im Jahr 1923 ziemlich genau gleichen Prozentſatz an den Geſamteinnahmen ausmachen, wie im Jahre 1914, nämlich 117. Nach dem Urteil des Finanzdezernenten der Stadt Hannover über den neuen ſtadtiſchen Haushalh muß man mit einem ungedeckten Fehlbetrag von 10 Milliarden rechnen. In Osnabrüſck wurden die Gebühren für Gas auf 3500 Mk., für Waſſer auf 1400 Mk. je Kubikmeter, für Lichtſtrom auf 8300 .(ab 25. Juli auf 5000 Mk.), für Kraftſtrom auf 2000 bezw. 3000 wattſtunde erhöht. je In der Berliner Stadtverordnetenperſamm⸗ lung wurde vom Magiſtrat zur Deckung der tung bei der Mülkbeſeitigung in Höhe von 442 Mit 8 Mark ſchlagen, 270 Prozent vom Gebäudeſteuernutz ür Juli zu erheben. Die Verſammlung ſtimmte dem Ausſchußantrag zu, der 600 Prozent eingeſetzt halte. Der Magiſtrat hat das Schulgeld an den ſtädtiſchen höheren Schulen Groß⸗ erlins vom 1. Juli 1923 ab nach dem Vorbild des Staates erhöht und für Vollanſtalten, Lyzeen und Realſchulen auf 90 000 M. und für Mittelſchulen auf 36 000 Mark.— Der Ausſchuß für Park⸗ und Beſtattungsweſen hat die Einäſcherungsgebühr vom 2 2 erſt neuerdings in den Kreis der äſthetiſchen Forſchung einbezogen worden ſind, werden gleichfalls berührt werden: Film und Kunſt, Regie als Kumſt, der Tanz als Eigenkunſt. 1. Juli 1923 ab auf 200 000 M. erhöht. Die Hamburger Bürgerſchaft bewilligte in ihrer letzten Sitzung eine Milliarde Mark für Lebensmittelkäufe. — ——. 4. Seite Ur. 309 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Neues aus aller Welt — Der Arſprung des Wortes„Pulſch“. Will man wo⸗ her das vielverſchrieene Wörtlein„Putſch“ ſtammt, ſo— 5 nach in dem vierten Band non Gottfried Kellers„Grünem Heinrich“. Denn da ſteht alſo geſchrieben:„Das Wort Pulſch ſtammt aus der guten alten Stadt Zürich, wo man einen plötzlichen vorübergehenden Regenguß einen Putſch nennt, und demgemäß die eiferfüchti Nachbarſtãdte jede närriſche Gemütsbewegung, Be ee e nigkeit, Laune oder Mode der Züricher ei Hürſchprdſch nennen. Da nun die Züricher die erſten waren, die geputſcht, blieb der Nome für alle ſene Bewegungen und bürgerte 0 1 5 in die weitere Sprache ein, wie Sonderbündelei, Freiſchärler und andere Ausdrücke, die alle aus dem politiſchen Laboratorium der Schweiz herrühren. Der Zürichputſch war aber eine religiöſe Bewegung geweſen, da der müßige Fortſchritt, eingedenk des Sprichwortes, daß Müßiggang aller Laſter Anfang iſt, etwas an der Religion machen wollte, wie die Bauern ſich ausdrückten, und zwar auf dogmatiſchem Wege.. Die folgenden Putiſche aber gewannen durch dieſen Anfang ihr Lofungswort — Berhaftung einer Schiebergeſellſchaft. Mit 134 Kilo Butter und 15 Kilo Zucker wurde in Homburg(Pfalz) eine dreiköpfige Schiebergeſellſchaſt Außer einer empfind⸗ lichen Geldſtrafe wegen falſcher Deklaration haben ſie Verurteilung durch das Saarbrücken, dem ſie zugeführt wurden, zu erwarten. Die Lebensmittel wurden beſchlagnahmt. — Die ſterbende Bodenſeeflolte. Die Flotte auf dem Bodenſee ſtecht dahin. Es waren vor dem Krieg gegen 30 Dampfer auf dem See, und es war ein lebendiges Hin und Her zwiſchen Lindau und Romanshorn, zwiſchen Bregenz und Rorſchach. zwiſchen Konſtanz und Friedrichshafen. Viele Dampfer liegen nun abgetakelt auf den Werften. und nur noch wenige Kursſchiffe ſtehen im Dienſte. Man kann um wenig Geld Schiffe kaufen am Bodenſee. Die Dampfſchiff⸗ fahrt auf dem Bodenſee hängt vom internationalen Verkehr ab, und nachdem dieſer gering geworden iſt, hat auch die große Flotte ihre Exiſtenzberechtigung verloren. Ob der Verkehr in abſehbarer Zeit wieder einmal den früheren Umfang annimmt, iſt eine unſichere Sache, und bis dahin werden die Schiffe zugrunde gehen. In Ord⸗ nung ſind noch die Dampfer der Schweizeriſchen Bundesbahnen: aber ſie haben wenia zu tun, und der Fahrplan iſt ſtark eingeſchränkt. Zu leiden hat auch die Schweizeriſche Dampfbootgeſellſchaft für den Un⸗ zerſee am Rhein, die den Verkehr zwiſchen Schaffhauſen und Kon⸗ ſtanz beſorgt. Die Geſellſchaft war nie auf Roſen gebettet, denn es fahren flinkere Eiſenbahnzüge auf beiden Ufern. Das deutſche Valuta⸗ Elend verhindert jeden Verkehr vom deutſchen zum ſchweizeriſchen Ier, und darunter hat die Schiffahrt zu leiden. Man hat überhaupt ſchon von der vollſtändigen Einſtellung der Schiffahrt auf dem Unter⸗ ſee und Rhein geſprochen; es wird dieſen Sommer nur noch nach einem ganz notdürftigen Fahrplan gefahren. = Das Jubiläum der Taf Die konnte im Juni auf eine Vergangenheit von 400 Jahren zurückblicken. Sie wurde im Juni 1500 von dem Nürnberger Peter Hele zuerſt in Geſtalt eines Eies konſtrutert und deshalb lange Zeit das„Nürn⸗ berger Ei“ genannt. Aber erſt im Jahre 1523, und zwar wieder im Juni, kam ſie in die Oeffentlichkeit. hatte Hele eine gemze Anzahl verſertigt, die er verkaufen ſuchte. Es hatten ſich aber außerdem Nachehee* 5 ſo daß die Eiform nicht mehr gult, ſondern praktiſcherweiſe die heutige Form gewählt wurde. — Der Brand des Kölner Stapelhauſes hat u. a. die im Dach⸗ Pcheg weltberühmte Gewichtsſammlung zerſtört. r altehrwürdige Bau aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, das Stapelhaus der Kölner Kaufleute, direkt am Rhein erbaut, iſt jedem Kölner ans Herz gewachſen, und zwar aus dem Grunde, weil ſich in den oberen Räumen ein Naturhiſtoriſches Muſeum von ſelbener Reichhaltigkeit und ganz beſonderer Eigenart befindet. Hier ſind Schätze aufbewahrt— insbeſondere ausgeſtopfte Tiere, Ele⸗ fanten, Tiger uſw.— die in der igen Zeit gar nicht mehr erſetzt werden können. Von dieſen n kann man ſagen, jedes Kind kennt ſte, denn die Kölner beſuchen ſie mindeſtens ſedes Jahr einmal. Da⸗ Seſſees iſt in ſeinem größeren Tell vernichtet. Das daraufgeſpritzte ſſer iſt auch durch die Holzdecken einge⸗ drungen und hat die Gegenſtände ürlich ſtark beſchädigt. Das Feuer iſt ſicher dadurch entſtanden, ein Dauerofen falſchen Ab⸗ ſchluß an die Luftröhre hatte. — Schweres E—2 ück. In Oldenburg ereignete im der Eiſengie von Koch u. Franckſen eine Exploſion. CT n ofen. ſen ſpr⸗ 5 e e uern ſtürzten ein. e richteten ingen an. Ein Eiſenſtück d dem S4jährigen 0 im den Kopf: er ſtarb ſofort. Dem Arbeiter rüder m im Spital ein Bein ab⸗ e de deeee en verſprit n, durch Mane e„verſetzt. der Nachbarſchaft barſten zahlreiche Fenſterſcheiben. Ein zenmer⸗ ſchweres Eiſenſtück flog auf das Nachbarhaus, ug das Dach und eine Eiage, wo es für 300 000 Mark Schaden anrichtete. —.eEin zwanzi Heffer Bankdefraudant. Mit 77 Millionen Mark iſt der 20 5 alte Bankbeamte Walter Klapputh, der in der Berliner Kolonie Jungfernheide bei ſeinen Eltern wohnte, —9ꝗ Klapputh hatte von ſeiner Firma, einem Berliner Bank⸗ uſe, den Auftrag erhalten, ein von nahme eines rerte pe in ionen Mark abzuliefern. Er lieſerte die Effekten auch ab, ließ ſich aber ſtatt des Verrechnungsſchecks einen Barſcheck ausſtellen, und ging dann ſofort zu der betreffenden Großbank, wo ihm auch anſtandslos die 77 Milltonen Mark ausgezahlt wurden. Mit dem Gelde wurde er flüchtig, ohne das Bankhaus oder die elterliche Wohnung vorher aufgeſucht zu haben. — Doppelſelbſtmord und Mord. In der Schlegelſtraße in Bar⸗ län wurden der 43 Jahre alte Schneider Georg Ceſſin, die 30 Jahre alte Witwe Joſefa Lübecke und deren neunjähriger Sohn in ihren Betten tot aufgefunden. Zerrüttete Verhältniſſe hatten die beiden Liebesleute, die eine gemeinſame Wohnung hatten, zum Selbſtmord und Mord getrieben. 45 — Das Gläck des Schwindlers. Der 34 Jahre alte Kaufmann Kurt Stoy, der in Berlin unter dem Namen Stolle auftrat, hat ſich an einen Induſtriellen gewandt, mit der Bitte, ihm 10 Millionen Mk. zu einem ſt vorzuſchießen. Er hatte auch Glück und bekam einen ck über 10 Mllienen, aber er hatte noch mehr Glück. Denn bei der Einkaſſierung auf der Bank händigte der Kaſſenbeamte dem ongeblichen Stolle außer den 10 Millionen verſehentlich noch weitere 90 Mil lonen aus. Der Irrtum kam bei der Bank bald heraus, bald darauf wurde Stoy auch ermittelt. Kurz vor ſeiner ſtnahme konnte er aber mit dem Gelde verſchwinden. Die rüninalpolizei ſtellte feſt, daß Stoy ein wegen Betruges und Ur⸗ kundenfälſchung vielfach geſuchter dler it. — Die amerikaniſche Idealſchönheit— Modell 1924. Die New⸗ Norker Nation zieht aus einem Modenblatt das Gutachten eines „Made⸗Sachverſtändigen“ über die Muſterſchönbeit für das nächſte Jahr hervor. Nach dieſem Gutachten hat die vorbildliche klaſſiſche Schönheit, wie ſie in der Venus von Milo zu ſchauen iſt. als vollkom⸗ men überholt zu gelten, ſie, die außer dem Schönheitsideal mancher altmodiſcher Leute in der amerikaniſchen Konfektion die Nummer 36 ( Fuß 4 Zoll gleich 162,47 em groß) verkörpert hatte. Das Modell 1924 iſt eine„34“, d. h. 5 4 oll, aleich 170,00 em groß, mit 23 Zoll Bruſtumfang und 34 Zoll Hüftenumfang. In dieſe Größe müſſen alſo die Damen Amerikas hineinwachſen oder ſich hineintur⸗ 5 15 erheben wollen, dem Schönheitsideal nach 0 nahezukommen. — Auee lng vin Nordpol. Von Kanada über den Nord⸗ pol nach China 7 reiſen, ſcheint nicht gerade der kürzeſte und be⸗ Weg. Dieſe 4 51 teilt indeſſen der kanadiſche Flieger teffanſſon nicht, da er vorgenommen dieſe Sportreiſe zu unternehmen. Steffanſſon iſt überdies ein bekannter Polarforſcher; er hat beiſpielsweiſe der Welt die Bekanntſchaft mit den blonden Eskimos vermittelt und auf Grund ausgiebiger perſönlicher Studien —.— können, daß die Luftverhältniſſe in den fernſten arktiſchen gionen für das Flugzeug 4 günſtige Bedingungen ſchaf⸗ fen. Nebenbei weiſt er darauf hin, daß bei dem Flug über den Nordpol die Strecke London—Tokio nur 4900 engli Meilen be⸗ trägt, während man bei Benutzung der Transſibiriſchen Bahn 8557 Meilen zurückzulegen hat. anmeldungen Die Reichsbank wird in Zukunft Devisen nur ab- geben, wenn ihr der ursprüngliche Auftrag⸗- geber, mit anderen Worten derjenige, welcher letzten Endes Devisen zur Zahlung für erlaubte Zwecke gebraucht, bei der Auftragerteilung genannt wird. Scweit die Ursprünglichen Aufträge an Devisenbanken erteilt werden, müssen diese bei der Weitergabe ihrer Orders an die Reichs- bank, an andere Devisenbanken oder an die Makler den ursprünglichen Auftraggeber und einen Wohnsitz entweder ohne weiteres bezeichnen oder ihrer Order Mellezettel, aus denen Betrag, ferner Namen, Wohnsitz und Wohnort des Auftraggebers einwandfrei hervorgehen, in geschlossenem Umschlage, auf dem die Auftragsbeträge verzeichnet stehen, beilegen. Die Reichsbank sieht sich zu dieser Mahnahme ge- nötigt, nachdem sie die Erfahrung gemacht hat, daß Auftrag- geber in Erwartung von Repartierungen bei der Devisen- zuteilung vielfach weit höhere Beträge in Auftrag geben, als der Wirkliche Bedarf es rechtfertigtl. Die Bekahntgabe des ursprünglichen Auftraggebers wird die Reichsbank in den Stand setzen, sofort entsprechende Erhebungen anzustellen. Selbstverständlich haben die Aufraggeber, die etwa in der enannten Weise verfahren und dadurch gegen den Sinn der estimmungen des 8 5 der Devisenverordnung vom 8. Mai 1923(R. G, Bl. S. 275) verstoßen, eine entsprechende Be- skrafung zu erwarten. * Deutsche Vereinsbank— Frankfurter Bank Frank- furt a. M. Der Aufsichtsrat der beiden miteinander in Inter- essengemeinschaft stehenden Institute beantragt aus den Gewinnen pro 1922 von 228,31(14,78) Mill. 4 bzwW. 46,16(4, 14) Mill. 100(10) pCt. Dividende.,(-V. 3. August.) * M. Kreichgauer.-., Frankenthal(Pflalz). In der a0,.V. dieser Gesellschaft am 2. Juli d. J. in Frankenthal, an deren Besuch die rechtsrheinischen Aktionäre wegen der Brückensperre verhindert waren, ist die Erhöhung des Aktienkapitals um 45 Mill.% Stammaktien einstim- mig genehmigt worden. Davon dienen 10 Mill. 4 z6 Kauf der Firma Fuhrmann u. Haus nebst Anwesen, maschi- neller Einrichtungen, sowie Vorräten. Den Stammaktionàren Wird ein Bezugsrecht im Verhältnis:1 eingeräàumt. 10 Mill. 4 Stammaktien bleiben zur besten Verwrertung in den Händen der Verwaltung. Das Stimmrecht der im Januar 1923 ge- schaffenen Vorzugsaktien von 1 Mill.& ist auf das 25 fache erhöht worden. In den Aufsichtsrat treten neu ein, die Herren Privatier August Nagel, Frankenthal, Bankier Hch. Perron, Frankenthal Die Beschäftigung und der Absatz sind trotz aller Schwierigkeiten gut; alle drei Werke arbeiten voll. *Eisenwerk Kaiserslautern. Dem Geschäftsbericht ent- nehmen wir folgende Ausführüngen:„Die Fabrikation wurde im vergangenen Geschäaftsjahr dürch Stillegungen usw. nicht geslört, dagegen machte der auch weiterhin berrschende Materialmangel eine restlose Auswertung der Betriebe un- möglich. Die Nachfrage in den Erzeugnissen sämtlicher Ab- teilungen war sehr rege, der Auftragsbestand am Schlusse des Geschäftsjahres angemessen. Die durch die aco..-V. vom 16. September 1922 und 28. März 1923 beschlossene Kapitalerhöhungen von 12 um 12 Mill. 4 auf 24 Mill. 4 und von 24 um 34,2 auf 58,2 Mill. 4 Stamm-Aktien und von 600 000 um 1,2 auf.8 Mill. 4 Vorzugs-Aktien sind durch- geführt. Die Gesellschaft erzielte einen Bruttogewinn von 531 643 928(12 731 144). Dagegen erforderten Unkosten 286 391 629(6 353 251) 4. Auf Konto: Zweifelhafte Forde- rungen werden 20 Mill.(288 000) abgeschrieben, für Reparaturen und Ersatz 80 688 950(1 772 074) aufgewendet. Nach Abschreibungen von 71 3865 493(631 372)& verbleibt einschl. 96 255(121 206)„ Vortrag ein Reingewinn von 73 296 111(2 626 254) A, der wie folgt verteilt werden soll: wie gemeldet 150(25) pCt. Dividende auf die Stammaktien gleick 36(15) Mill. A, 7(—) pCt. auf die Vorzugsaktien gleich 42 000(—), Werkerneuerung 28 Mill.(750 000, Reservefonds I 3,7 Mill.(150 000)&, Ehrengabenfonds 4 Mill. (30 000) 4, Wohltätigkeitsanstalten 1 Mill.(100 000) 4, Vor- trag 554 111. Aus der Bilanz sind zu elwähnen: Kasse 43 710 508(136 606), Vorräte 74 401 243(11 702 843) 4. Debitoren 735 913 595(12 147 927) /, Kreditoren 437 746 667 (14068 855) K. Die Anlagen sind auf 1300 abgeschrieben. Körtings Hlektriaitätswerke- Meurer Spritzmetall. Die A. G. Körting Elektrizitätswerke in Berlin stellt für 1922 aus einem Bruttogewinn u. a. 117,6.5 MIUI. 4 für Werkerhaltung zurück und weist 19,9(2,8) Mill. 4 Rein- gewinn aus. Als Diyidende sollen verteilt werden 0,2 pet. in Goldmark(zum Goldankaufspreis vom 7. Juni gleich 130 000% für ein Zehnmarkstück) gegen 50— Divi- dende vor. Die Gesellschaft habe die im vorigen Jahre er- Worbene Beteiligung an der Niedersachsenwerk.-G. inzwischen wieder abgestoßen und ferner die unter polni- scher Zwangsverwaltung stehende Blockstation in Posen ver- kauft und dagegen einen Posten Aktien der Meurerschen .-G. für Spritzmetallveredelung erworben. Aus der Bilanz(in Mill.): Effekten und Beteiligungen 5,16(4,.), Vorräte 55,8(1,9), Kasse 42,6(0,26), Debitoren 235,76(6,26), andererseits Kred toren 191,7(2,4). Gründungen im Saarland. In Saarbrücken wurde die Montanbank-.-G. mit 100 Mill.(Aktien zu je 1000 1) gegründet. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb von Bankgeschaften aller Art sowie Großhandel in Gruben⸗ und Hättenbedarf und Industrieerzeugnissen. Vorstand: Erich Schmidt, Bankdirektor in Saarbrücken und Heinz Walter, Bankdirektor, daselbst. Die Gründer der Gesellschaft, die sämtliche Aktien, 15 pot. Gründungskosten über- nommen haben, sind: Peter Karmann, Kaufmann in Saar- brücken, Karl Volkmann, Kaufmann in Völklingen, Ludvrig von Degenschild, Kaufmann in Saarbrücken, Otto Herbert, Kaufmann in Saarbrücken und Hans Schwan, Kaufmann in St. Wendel. Den ersten Aufsichtsrat bilden Bergrat Paul Best, Rechtsanwalt Dr. Leo Pünnel, Kaufmann Arthur Gott- leb. Kaufmann Fritz Enderlein und Kaufmann Julius Kasper, alle in Saarbrücken. In Saarbröcken wurde mit 500 Mill.(450 Mill. Stammaktien zu 20 000 und 100 000„ und 50 Mill.„ Vorzugs- aktien zu je 100 000 mit 10 fachem Stimmrecht) der Ver- einigte Zigarren- u. Tabak-EFabriken.-G. ge- gründet. Aufsichtsrat: Paul Hoer, Adolf Andes, Fabrikant in Ottweiler, Leopold Orgler, Kaufmann in Saarbrücken, Hermann Bourhenne, Fabrikant in Niederwürzbach und Jakob Henky, Kaufmann in St. Ingbert. Gebr. Böhler& Co..-G. in Berlin. Das abgelaufene Geschäftsjahr erbrachte auf Warenkonto einen Veberschuf von 290,4(i. V. 15,7) Mill. 4, dagegen erforderten Ausfälle 10,7 Mill.(58 15 60. Abgaben für soziale Fürsorge- zwecke 106,2(1,0) NMiif.%, Zinsen 100,4(1,1) MIII. /. Nach 31,3(1,9) Mill. Abschreibungen verbleibt einschließlich 0,8 Mill. I Vortrag aus dem Vorjahre ein Reingewinn von 42,5(9,6) Mill. A4, woraus 80(25) pCit. Dividlende auf die alten und neuen Stammaktien, 6 pCt. Dividende auf die Vorzugsaktien verteilt, 5(0) Mill. für Beamtenfürsorge zurfickgestellt, 1,75 Mill. 4 Aufsichtsratstantieme verteilt — und 3,6(0,8) Mill.„ auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen. einem P Elektrizitätswerk 41.5 920 Indusfrie *Getreiderentenbank für Landwirtschaft,.-G. in Berlin. In den Räumen der Dresdner Bank fand die Gründung der Getreiderentenbank für Landwirtschaft,.-G. mit dem Sitz in Berlin statt. Das Kapital in Höhe von 400 Mill.„ wurde von folgenden Gründern: Dresdner Bank, Deutsche Ansied- lungsbank, Bank für Landwirtschaft.-., Deutsche Raiff- eisenbank.-., Provinzialgenossenschattsbank, g. G. m. b. H Brandenbu z, Bankhaus Goldschmidt, Rothschiid u. Co. Bankhaus N. Helfft u. Co., Finanzwerwaltung deutscher Grundbesitzer.-G. und Bankhaus Richard Lenz u. Co., voll übernommen. Das neue Unternehmen soll insbesondere der Förderung der Siedlungstätigkeit und der zur Hebung der Volksernährung notwendigen Melioration dienen durch Zur- verfügungsstellung dinglich gesicherter Kredite. Auf Grund dieser sollen Getreiderentenbriefe ausgegeben werden, die es dem Publikum ermöglichen, Ersparnisse oder Betriebskapital Wertbeständig anzulegen. *Freigabe dentscher Guthaben in der Tschechoslowakei. Die Guthaben von deutschen Reichsangehörigen aus Spar- einlagen, Kontokorrenten usw. bei den Geldinstituten in der Tschechoslowakei sind noch bis zu einem gewissen Prozent- satz gesperrt, um als Garantie für eine von den Berechtigten in der Tschechoslowakei etwa zu zahlende Vermögens- abgabe zu dienen. Nachdem nunmehr der Vertrag zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei zur Vermeidung der Do e ratifiziert ist, sind, wie aus Berlin ge⸗ meldet wird, die noch gesperrten Guthaben freizugeben, so- weit der Inhaber nach dem Vertrag der Vermögensabgabe in der T nechoslowakei nicht unterliegt.(Nähere Auskünfte erteilt der Rechtsbeistand der deutschen Gesandtschaft in Prag, Dr. Stark.) Devisenmarktf Mannheimer Devisenmarkt, 9. Jull,(.30 vorm.) Nach der Newyorker Parität ergeben sich folgende Kurse: NewTork 235300, Holland 92100, London 1074000, Schweiz 40200, Italien 9910 Prag 7120. Tendenz: Die Reichsmork kam weiter flau aus New Lork, nachbörslich mit 0,00044. Der Bedarf bleibt nach den vorliegenden Anmeldungen nach wie vor groß. Berliner Devisen Amtiiob Amtiloh F. Hollanet 72 68827 69172 Farls. 10278 10324 11274 10326 Buen.-Alres 60847 61182 60845 61152 Sohwelz„ 30324 30478 30324 30476 Brüscel. 6028 8672 8628 8872 Spanlen 227937 28062 24887 25081 Ohristlania 29029 2870 28329 26771 Japan. 4787 85212 84787 85212 Kopenhagen 30321 30476 30/23 30877 Rio de Jan. 17955 13045 17855 18045 Stookbelim. 46383 46816 46383 16816 Wien abg., 249.37 280.83 259.35 260.65 Heleingfers 4652 4887 4862 4097 Frag. 5361 3388 5386 3413 Mallen.. 17531 7869 7531 7589 Zudapest. 20.29 20.41 20 29 20.41 Londen. 29800 80200. 798000 Soflfa. 1725 12781 1775 1784 79050 30200⁰ 175560 178440 175880 17840 lugoslavlen 1870 1880 1870 1880 Waren und Märkte Vom Wachshandel.(Bericht der Ludmar m. b..) Köln, 6. Juli. Die Erdrosselung des Wirtschaftslebens im besetzten Gebiet erschwert die Absatzmöglichkeit. Im Groß- handel galten für unverzollte Ware ab Lager Köln und Ham- burg folgende Preise bei einem Dollarkurs von 150 000 resp. dkurs von 720 000: Paraffin, weiße Tafelware, 50—52 Er. 12 225—12 750; Paraffinschupnen, weil, 50 5 8 11025—11 175 4; Carnaubawachs, fettgrau, 67 680—70 320; Bienenwachs, je nach Herkunft, 70 320 bis 74 160 4; Japanwachs, Originalmarken, 54 000—56 160 4A; Rindertalg, prima hellfarbige Ware, 30 960—31 680 4. Ver- zollte deutsche Veredelungsware: Carnaubawachs, gebleicht, 36 000—39 000 4; Carnaubawachs-Rückstände 34 500—37 500 1; Ceresin, weiß, 54—56 Gr.., 19 500—20 250 1; Ceresin, natur- Pein 54—56 Er. C, 19 275—19 875. Der gegenwärtige Zoll trägt für N M Carnaubawachs und Bienenwachs 2589, kür Japanwachs„50„A per kg. Amerikanischer Funkdienst New Tork, 7. Jull.(WS) Funkdlenst.(Nachdruck verboten). Na.wW-Vork 1 Zuf. zus. 5000 2000 atand wt 12.50 12.50 Kafte lodo 11.——.—] Elektroſyt 14.50 14.30 Hred. 8l. 323 225 Jull.18—.—] Unn loko 289.—.— Zudker Centrt.009.09 Sepn.8—..Sieſ.38.35 ferpentin Dezemb..94—.— Tink.07.87 Savannah—.— 83.50 Arz 608—.— Elsen 29.— 29..— NM. Orl Zaum 27.38 27.63 Nal 668—.— Weidbleoh.62.62 Welzen rot 125.— 128.25 Baumw. oe% 26.05 28.03 Schmalz wi 12.25 12.15 Hart loko 122.— 122.75 auli 28.78 27.— Talg.—.2] Hals ſoke 92.25 93.25 August 25.20 28.90 Baumwsatät 10 75 10.25 Mehl nedr.Pr.—.— Soptomb. 24.45 24.45 Septemb. 10.64 10.30 höchst Pr..0.50 Okiobder 23.85 23.73 petrol. oases 15.50 13.57 getrdfr. Engl. 17 17 Rovomber 23.70—.— tanka.50 Kontinenf.—.— Chleago, 7. Jn(A) Funkdlens(Nachdruok verhoten!. 68. 7. Welzen Iuli 103.45 104.— 225 Dex. 62.— GH.50 Sohweine 1 103.2 103.45 Sohmalr ulf 11.15.15 leſoht nledr..4⁰.15 nas zuli 78.85 80.63„ ont. 11.37 11.35 nbohst..10.00 95 Sept. 74.78 75.25 Perk—.—— schw. niedr 8 75.— liater Soßt. 38.— 38.25 fippen sept..15.12 ndoßst. 728.80 „ ULeéx. 3085 37.— Speok niedr..87.6 Zut. OhGage 24000 8000 ndbden Spt, 64.50 65.— uöohat..78.87 Woesten 106000 80000 Schiffahr Nächste Dampferfahrten der Hamburg-Amerika Linie New Vork: D. ‚Albert Ballin“ am 5. Juli. D. ‚Reliance am 10. Juli. D. ‚Thuringia am 12. Juli. D. Hansa! am 19. Jull. D. Mount Carroll“ am 21. Juli. D. Resolute“ am 24. Juli.— New Lork-Boston-Baltimore: M. S. Rheinland“ am 10. Juli.— Philadelphia- Baltimore: D.„Hessen am 24. Juli.— Cuba Mexiko: D. Sachsenwald“ am 30. Juni. D. Holsatia“ am 11. Juli. D. ‚Schwarzwald am 25. Juli. D.„Toledo“ am 11. August.— Westküste-Nordamerika: Etwa Mitte Juli ein Dampfer.— Ostasien: D. ‚Oldenburg!, am 7. Juli. Engl. D. Kasama' am 18. Juli. D.„Weser“ am 28. Juli.— Westindien: D. ‚Antiochia! am 12. Juli. D. Hai- mon“ am 27. Juli. D. ‚Amassia am 11. August.— Süd- Amerika: U. Liguria! am 6. Juli. D. ‚Galicia“ am 7. Juli. D. Bayern“ am 25. Juli. D. Niederwald am 4. August. D. Idarwald' am 8. August.— Levante: D. ‚Ugo Bassi am 7. Juli. D.„Heraklea“ am 10. Juli.— Riga und Petrograd wöchentlich. 7 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Pegel 3 J. 5 5 7 N 9 THecar-Begelf 8..8. 6. 7. +5. Schuſterinſel“).30.05.68.38 f2.18.20 Mannheim.104.034.48,4.17.8103.70 ..85.54 25.43.26.20 Heilbronn Maxan„..07.06.87.1780485 Mann.108.09.504.24/8.87.76 Raub RBln;n Mannheimer Wetterbericht v. 9. Jull morgens 7 Uhr Barometer 58,3 mm. Thermometer: 19, C. Nledrigſte Temperatur nachts: 18,5C. 17 ſte Temperatur geſtern 31.6% Niederſchlag:.0 Liter auf den ann. Südo Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2 Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher, Verantwortlich für den politſſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt al für das Feuilleton: j. V. Kurt Fiſcher; für Kommunalpolitik: ichard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. ſe 5 we elt R 7 ko S K + w ſ0 — 5 ſe 8 10 2 ſ0 · N 77CC00˙ ⁵ ⁵̃ 13 8888 =rr 8. 1 4 Sport vom Sonntag Ur. 14 ———— ————————ĩ „Mannheimer Geueral-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) montag, den 9. Juli 1923 [Der Sporfvom Sonntag Kennen des pferdezucht⸗vereins Seckenheim 6 Bei herrlichem Sommerwetter fanden geſtern die Nennen des ferdezucht⸗Verein Seckenhim ſtatt. Der Beſuch war nicht ſo ſtark, wie man es ſonſt bei Pferderennen in Mannheim gewöhnt iſt. Die große Julihitze hat anſcheinend viele vom Beſuch abgehalten. Der Sport, der geboten wurde, war durchweg gut. Die Beſetzung der der war ſogar ſehr gut, ſah doch das Jugend⸗Trabreiten 13 Pferde am Start. Auch ohne Stürze ſollte es nicht abgehen Im Breis vom Waldhof kam Meta mit Pohl im Sattel im Dogen zu Fall. Pohl zog ſich einen Schlüſſebeinbruch zu. Im Hür⸗ rennen, dem Preis von Mannheim warf Ella ihren Rei⸗ er Lochbühler ab, der anſcheinend gut wegkam. Im Jugend⸗ galoppreiten wurde Söllners Lieſel wegen Galoppreitens dis⸗ Waliftziert. Das erſte Rennen, der Preis von Seckenheim ſah 7 Pferde am Start, Volz Bonna konnte hier einen ſicheren Sieg dor Wanderer ſeiern. Im Ruto⸗Zuchtpreis konnte ſich De⸗ houſt's Gretel einen knappen Sieg gegen Landgraf herausheben, den kurz vor dem Ziel abfangen konnte. Der Preis von der Pfalz war für Elſers Conſorte eine totſichere Sache. Mit nicht weniger als 10 Längen konnte ſie vor der durch das erſte Rennen müden Bonna durch das Ziel gehen. Der Preis von Roſenhbof brachte den Kampf dreier gleichaltrigen Pferde, den Hack's Sportsdiva mit einer knappen Länge für ſich entſcheiden konnte. das Jugendtrabreiten brachte 13 Pferde an den Start und eine große Ueberraſchung am Toto. K. Platz' Dieb mit Platz jun im Sattel gewann in ſchönem Stil überlegen. Der Toto zahlte für Sieg 395:10 und auf Platz 65:10. Söllners Lieſel wurde hier nach Proteſt wegen Galoppreiten disqualiftziert. Ein nes Rennen brachte der Preis vom Waldhof. Hier konnte Vergfink nach ſchärfſtem Kampf gegen Sportdiva gewinnen. Im Breis von Mannheim, Hürdenrennen, zeigte Bergfink trotz es vorhergehenden Sieges eine ſchöne Leiſtung. Kurz vor dem Jiel mußte er ſich von Wanderer auf den zweiten Platz verweiſen laſſen. Saxo brach gleich an der erſten Hürde aus. Ella warf Lochbühler ab, der noch ſelbſt die Bahn verlaſſen konnte. Das ſchönſte Rennen des Tages war das letzte Rennen, der Preis dom Grenzhof, der ein Kampf zwiſchen Saxo und Nax war, dim Max als das friſchere Pferd für ſich entſcheiden konnte. Der Dets zabite hierfür 78:10. Der Totoumſatz war überhaupt ſehr gut. Aachnehend der Verlauf der einzelnen Rennen. I. Preis von Seckenheim. —— für badiſche Halbblutpferde. Ehrenpreis dem ſiegenden Nervon n vom Pferdezuchtverein Seckenheim. und 500 000., 000 M. dem erſten, 120 000 M. dem zweiten, 80 000 M. dem dritten, 60 600 M. dem pierten und 40 000 M. füunſben 5 Pferde. Diſtanz 1450 Meter. .-St. v. Bonna Sors-Aya, Neiber 1 asto, W, Hartmanns ſchwbr.., R. K. Platz br. St. v. Sportland, Reiter Ph. Hack, Kg. Na Gropps ſchwbr. W Sefel. K. Gams.⸗St. v. OLe Gulde, R. Eichhorn, Nach einigen Fehlſtarts zi das Feld Donma los. n ee e Spitze. VBonng kann damn nach Kampf gegen Wanderer gei Morgenſtern und Fiasko belegen den d. und 4. Plag Richterſpruch: 2—%½%— 1— 8— 1. Tot. 15:10, Piat 12, 10, 17:10. 7 72 n„ Nalenſonne, J. Veckers Elenſch⸗Ct. v. Nuto—Flora, Neiter a rumenn. 10 aiblume, 2. Vegre Eiſenſch⸗St. v. Nuto⸗Flora, Neider 8 F fubrt den 5u ſerſeld auf der kurden Fahrt vor 800 — unb Sen Kurz vor dem Ziel geiht Gretel in Füdrung und gewünmt e. Richterſpruch: Kopf— 2—5 Lg. Tot. 30:10, Rag J8.* IrI. Preis von der Pfalz. 4 dem 8. Pferde. Deſtanz 800 Meter. weefet Ledeune chde St. v. Nuto— Seſel. Neder K. 1 1 ſchwbr. W. v. Nuto—Bleſel. Neter H. 5 dretos, Gg. Treiberg br. W. u. Nute——Frisda, Neiter 9 reN 8 4 5 dbr. St., Neiter Elſer, 67 Kg. .⸗St. v. BonnaSors⸗Ahya, Refber K. 1 2 Münchs hör.., Neiter Münch, 70% Kg. 3 66 Kg. 4 Richterſpruch: 10 Sg.— 2. Tot. 12710, Piatz 12, 15:10. Gala IV. Preis vom Rofenhof. ppreiten für 2, und Zjährige badiſche Halbblutpferde. Ehren⸗ 40050005 ſiegenden Reiter, gegeben von Herrn Schowalter, und zweſten Zbertz giervon 159 000 n, ren eiſten. 128 000 00. „80 000 M. dem dritten, 60 000 M. dem vierten, 40 000 M. dem fünften Pferde. Diſtanz 1000 Meter. Es liefen 7 Pferde. duptee 80 f. 4 br. St 8. Sverand, Beret 20. Sigma A. Preis 8* j„A.„., Reiter Preis, 60½% Seiler A. Gaas.St. v. Le Guide. Neiter— 647½ Ks. 2875 88 8. v.— Guide, R. Elfer, W Hartmann 627½ 88. Stſenſch.-St. v. Ruto—Ninra 550 2 Sülrers Sch⸗W. o. Se OGude.—Seſel Neuer bel. 2 agg örbr, St.„ 8e oube-—pthreb, aae — 8 Sportsdiva, Sigma und Lieſel entbrennt ein Kampf tonnte erſten 3 Plätze, den Sportsdiva zu ihren Gunſten entſcheiden 57 K V. Jugendtrubreiten Trabreiten für Pferde jeden Alters fär die Seckenheimer Jugend. (Die Siegerin vom vorigen Jahre keiſtet 100 Meter, die zweite (Cudwina) 50 Meter Vorgabe.) Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter, gegeben von Herrn Max Emrich, u 210 000.; hiervon 70 000 M. dem., 50 000 M. dem., 40 000 M. dem., 30 000 M dem 4. und 20 000 M. dem 5. Pferde. Diſtanz 2400 Meter. Ludwina, G. Jaßhn ſchwbr. St. v. Esmarch, Reiter Zahm A, 67% 1 2 Söllner's Sch.⸗St., Reiter H. Häußler, 70 Kg. Lieſel, ene Hörners.-St., Reiter VBolz K. jr., Ce Kg 3 — r**. Nrrn Seitz's br.., Reiter Edm. Seitz, 57 Kg. 4 13 Pferde am Start. Die Sieger vom vergangenen Jahre,, 1 Ludwina, mußten Vorgaben gewähren. Dieb führt in ſchönem Trab von Anfang an. Gegenüber der Trihüne F e die dae teder weichen, Renn innt. Lieſel wird ghe disqualifiziert. Pierde rüken auf 1 3 e9 uch:—20 Lg. Tot.: 305:10; Platz 65, 13, 2210. VI. Preis vom Waldhof für Zſährige und älbere Halbbbutpferde aus Baden, und der Pfaiz.(Vollblutabſtammung ausgeſchloſſen). Ehrenpreis dem ſiegenden Recter, gegeben von Herrn Kommerzien⸗ rat Dr. Hans Clemm und 450 000.; hiervon 150 000 M. dem., 120 000 M. dem., 80 000 M. dem., 60 000 M. dem., 40 000 M. dem 5. Pferde. Diſtanz 1000 Meter. Es liefen 9 Pferde. Bergfink, L. s hör.., Reiter Münch, 60 15 857. es br. St. v. Sporiland, Seen getragen. Richberſpruch: Hals— 1. Tot.: 36:10; Platz 16, 20, 19:10. Berlin · Hoppegarten. reisder Gartenſtadt. 4300 Mk. 1400 Meter. 1. Stl ilfried(Elftein), 2. Morgane, 3. VBergangenheit. 37:10; „15:10. Ferner: Gerda, Roſe, Faun, Velveteen, Fuchsmajor. — Berſuchsrennender Hengſte. 4300 Mk. 1000 Mtr. 1 1. Geſtüt Weils VBafur(K 27:10; 12, 16, 17:10. „Farmer, Sans Atout, Schiemherr, Oli 2.Dorian, 3. 8 iger. 6., 2 L.— Juli⸗Ausgleich. . I. Sterns Licht(O. idt), 2. Solaro, 3. Fairneß. 28:10; 14, 20:10. Ferner: Kleingeld, Ramaſan. 3., 3 L. — Preis der Dianga. 33 000 Mk. 2000 Meter. 1. Sanders Falada(Staudinger), 2. Aralinda, 3. Pelargonie. 323:107 32, 13, 15:10. 7 er: Ferrora, Novize, Mortala, Liage, Dublone. Hals,% 8.— Preis von JIlerbrook. 4300 Mk. 1200 Meter. 1. Suckows Gallub(Bleuler), 2. Piaski, 3. Fauſta. 94:10: 51, 44:10. Ferner Catania, Floree, Cea. L. 1 L.— Hüon⸗Aus⸗ 1 4000 Mk. 2400 Mtr. 1. Lewins Staffelſtab Rih, 3. Coſimo. Imperaliſt, Narr, Alex, Parion. 1., 1 L. Lawntennis Schulmeiſterſchaften. Zum dritten Mal noch Kriegsende kümpf. — um den 1904 von Herrn Dr. Nag ſüfteten ſilbernen Tennisſchläger. Es ſich am Sams dag ſechs beſten Spieler des Realgymna⸗ ums und ums in der um die diesjährige Schulmeiſterſcha cheidung 5 le und Obe ule konn⸗ den ſeine Man 1 8 85— Bett Wett⸗ von denen beſonders das erſte Einzel⸗ und das erſte Doppel⸗ —„ trug das Realgymnaſium, wie zu er⸗ —1 war, ſicheren Sieg mit 6ꝛ3 davon. Nachfolgend die Er⸗ :5,:5; Servos—Lion:2,:1; Wäſchke—Feibelmonn:2, 621: Richterſpruch: 1— 92—2. Tot. 37:10, Platz 14, 19, 17:10. — Wiegand—W. Arnold:7,:6; Scheyer⸗Thorbecke—Hildebrand⸗Dach 64, Ze6,:5; Schulte⸗Wäſchke—Livanjus⸗Arnold:4, 678, 658: Servos⸗Wiegand.—Feſbelmann⸗Lion 86,:9,:1. .433.60. Im 4 gegen Köln 10:35.1 u. Magde 5 Oleinik), W 24:10; 14, 18, 16:10. Ferner Ordensritter, Dunſt, ſebniſſe:(Rea um—Gymnafium) Schweyer—Hildebrand 624, 226 0˙6;. Dorbeg880 A 5˙7; Schulte—Livanſus:6, Offenbach mer allgemeine Tennis-Turnier, das vom 20. ollte und das ein—— Nennungs⸗ konnte wegen des überaus ſchlechten Wetters nicht ausgetragen werden, für die endgültige Austragung iſt ein neuer Termin im Herbſt vorgeſehen. Um aber denjenigen urnier⸗Teilnehmern, die bekeits nach Mannheim zugereiſt waren, eine Spielmöglichkeit zu bieten, entſchloß ſich die Turnierleituag, einige Wettſpiele in kleinem Rahmen neu auszuſchreiben. Da die *Das Mann bis 24. Juni ſtattfinden ergebnis aufzuweiſen hatte, Zeit ſehr beſchränkt war, wurde nach einem neuen Syſtem geſpielt, das demjenigen den Sieg zu richt, der zuerſt 9 Spiele gewonnen ſüſtem' das den Vorteil der Kürze hat, kann be⸗ allerdings nicht e auf volle Wertung ha hat. Dieſes Spi⸗ züglich der Ergebn i hl er bekamen viele Es lieſen 13 Pferde. machen. Die ſehr Agerte erſchtenenen Zuſchauer N e und ſpannende ttkämpfe zu ſehen, die beſonders am Sonn⸗ Diet. K. Platz ReW. Reider K. Platz jc, e⸗ Kg. 1— nachmittag ihren Föhepunlt erreichten. ter Form befindliche St. Oppenheimer(B. f..⸗Mannheim) leicht gen Fritz(Frankfurt a..). erer hatte vorher überraſchend ſeicht gegen Quitjens(Den Haag⸗Holland) geſiegt und konnte in der Schlußrunde infolge Ermüdung nicht mehr den gewahnten Wider⸗ ſtand bieten: Oppenheimer hatte in der Vorſchlußrunde dur krãf⸗ tiges Angriffsſpiel bei knappem Reſuldat Dr. Buß(V. f. R⸗Maun⸗ heim überwunden. Das piel ohne Vorgabe wurde von Frln. M. v. N Müſſelsheim) ſehr ſicher gewonnen; nur im Spiel geßen die badiſche Meiſterin Freiin v. Uckermann Garlerußc) wurde hart gekämpft, während die Gegnerin der End⸗ runde Frau Schmidt Frankfurt a..) keinen nachhaltigen Widerſtand leiſten konnte. Eine große Uebekraſchung brachte das Herrendoppelſpiel ohne Vorgabe, in dem das einheimiſche Meiſter⸗ paar Elka-Oppenheimer wider Erwarten von der deutſch⸗ holländiſchen Kombination Fritz⸗Luitjens geſchlagen wurde; dieſen fiel alsdann auch in der Endrunde der Sieg zu gegen das deutſch⸗griechiſche r Dr. Buß⸗Zachos. Als einziges Vorgabe⸗ ſpiel wurde ein Damen⸗ und Herrendoppelſpiel ausgetragen, bas das Mannheimer Paar lopfer—Elka, dank dem guten Spiel und der Energie Elkas 90 die gute Kombination Frau Schäfer(Frankfurt a..)—. iecken(Karlsruhe) 14 reich ſah. Die Wettkämpfe, in deren Rahmen auch die deutſche Meiſterin rau Dr. Friedleben(Fran a..)— allerdings außer onkurrenz— ihr enorm g nnen zeigte, endigten am Sonn⸗ tag abend mit beginnender Dämmerung. boten Spielern wie Zuſchauern wenn auch keim vollgültiges, ſo doch immerhin einen 1 annehmbaren Erſatz für das im großen Rahmen vorgeſehene und durch des Wettergoltes ſchlechte Laume vereitelte Turnter. Das Herren⸗Einzelſpiel 1 Vorgabe gewann der in urn O. F. W. A. Olympiſche Spiele in Sothenburg Schwediſche Kampfſpiele ee e wimmen brachte durch vier Siege r die Deutſchen. Fröhlich ge⸗ wann das 100 Meter⸗ 11 7 Gtteil S cken. 18.7 gegen :19.3 und Skamper:21.. Das 400 Meter⸗Bruſtſchwimmen naturgemäß Rademacher in 6: 21.4 vor Bähre:29.9 und Sommer:80.8. Ein Angriff Rade rs— den 500 Meter⸗ Weltrekord ſchlug fehl. LZuber ſiegte im ringen vom Turm 438 den Blomgreen 434.75 un alm⸗Dänemark vom 3 Meter⸗Brett waren drei Deutſche in Front, und zwar der Reihenfolge: Lechnir, Wieſel, Luber. Die lange Strecke üder 1500 Meter war Arne Borg nicht zu nehmen; am beſten hielten ſich ihm die Deutſchen Vier⸗ kötter und Eicker. Arne Borg ſt der Weltrekordzeit 21:85 odgſon⸗Kanada 22:00 in ctholm 1912), ein nlänge 0 ſ e 22 88 onnten le en nicht zur n. Jannſon⸗ Schweden gewann mit 218 kten vor N. mann und Norling. Das Waſſerballſpiel holte ſich, wie nach den Vorkäm anders zu erwarten war, Stockholm gegen Budapeſt und gdeburg. Die Staädtemann war auch in der Amal 200 Meter ol und zwar in 10:26.1 10:388.1. Im 300 Meter⸗Schwim⸗ n Toepel in:02.8 gegen die Schwedin Nieſſon:09.6, im 200 Meter⸗Freiſtü⸗Schwimmen — die Engländerin Harf in:24. gegen die Schwedin n. Das Straßenrabrennen er enme ſchwierige Rund⸗ ſtrecke von 175 Kllometer wurde von 30 Teilnehmern beſtritten. Gielow 8502 00.4, 1 552 6205: utſchen tollenwerk:07:19.6 vor Nielſen⸗Dänemark:08:56.9 und Remold⸗Deutſchland:11:45.7. Im Mannſchaftswettbewerk ſiegte Deutſchland in 24:25:24.2 vor Schweden 24:28: Finnland:21:45.2 Es war daß die wenig Aus⸗ und Ringen gegen ſtarke onkurrenz 2 konnte un Heben im ſchweren arbrücker Lang einen Sieg davontragen und im Ringen dam der Berliner Rieger im leichten Mittelgewicht auf einen guten dritten Platz. In den Tenniskämpfen n. die De Dakar Kreuzer und Frau d aue abge⸗ ſchnitten und gegen alle geſiegt, die ihnen zum ſtellten. Bei glühender Hitze ward der arathonlauf über eine 40.2 Kilometer— 5 Strecke von 21 Teilnehmern beſtritten. üder die erſten 30 Kilometer ein hervoragen⸗ mußte an 5 um 12 dem Dänen Axpel Jenſen und den Eſtländer ſich vorbeilaſſen. Letzterer ſtegte in:40:59. gen und eeeeee Der Breslauer S 5 6 1z Turnen Wetturnen der Haundwerkslehrlinge der Ei des ee wurde Iwülfter in buhnwe —4 N 5 90— d einer ees e anden in den iedenen Bezirken r Reichsbahndirektionen Welturnen der Handwerkslehrlinge ſtatt. Die Mitglieder der beſten in den einzelnen Bezirken erhſelten als Anerkeknnun 23 vorzügliche Lei⸗ ſtungen Zuſchüſſe für eine zweitägige Wanderfahrt. Dieſe Zuſchüſſe ſind von privater Seite dem Reichsperkehrsminiſter zur Verfügung geſtellt worden. Es iſt aden f 19 die Behörden den Wert einer harmoniſchen körperlichen Ausbildung der Handwerkslehrlinge auf turneriſcher Grundlage immer mehr anerkennen, und es ſteht zu hoffen, daß auch in Zukunft ein reger Gebrauch von dieſer gemacht wird. Unter der Leitung des Turnlehrers Schweizer fand nun am 29. Juni das Wetturnen der Lehrlinge der Dienſtſtelle Mannheim* dem ideal Turn⸗ und Spiel⸗ platze des Turnvereins Mannheim v. ſtatt. Hiervei wurden rlingen beachtenswerte Leiſtungen erzielt. Das mer vorgeſchriebenen Uebung am Rech und Varren, einer FIr We Kugel n und 100 Meter⸗Lauf. Die 5 85 ezne Wafe der Wene der Deutſchen Turnerſ on den 120 erreichbaren Punkten erhielt der beſte n Riege 96 Punkte. Fechten Deuiſche Fechtmeiſterſchaften. Die deutſchen Fechtmeiſterſcha e ee eeeeee er: Florett: 5 e ön Kfurt, 5. Thom⸗ ſon⸗Offendach. Säbel: 1. und cher Meiſter Cas mir. 2. Halberſtadt⸗Offenbach, 3. Thomſon, 4. Müller, 5. Angermann⸗Dres⸗ den. Damenflorett: Erſte und deutſche Meiſterin Frl. Stephanie Stern⸗Offenbach, 2. Frau Liesl Hartinann⸗ „8. Frl. Ilſe Günther⸗Dresden, 4. Frl. Hilde Schubert⸗ Dresden, 5. Frl. Marie Farl⸗Leipzig. Degen: 1. und deutſcher Meiſter Casmir, 2. Halberſtadt, 3. Schinn⸗Hannover, 4. Müller, 5. Moos⸗Frankfurt. — — 5 1 0 6. Seite Ur. 309 Mauuheimer General · Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) eeker Ipereltenmpsele Aogenpareen Mon:ag, den 9. Juli 1923 zyascottchen“ Antang 1½ Uh Ende nach 10 Uht. II facoide 11¹ 9. Juli Afra 1 M fra,, 2 115-Nr.—2500, 4 10. Juli„Afra“, Mitgl.⸗Nr. 2501—5000, 11. Juli„Afra“,. 657 Nr. 5001—7500 — 295 12. Juli„Afra“ Mitgl.⸗Nr. 7501.10000 Fueng, 18. Juli Georg Kaiſer⸗ Abend Tlaudius u. Juaua“, Mitgl.⸗Nr. 10001—-12500. 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