2 We — —— Dienstag, 10. Juli Hezngepreile: In Mannheim uno Umgedung ſrei ins us und durch die poſt ohne Heſtellgeld monatlich Mark 28000. halbmonatlich mark 12500 nachfo ..—. rdern vorbehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17500 Karisruhe.—— geledaftsſtelle mannheim, E 6. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle Nr. 6.— nummer 7031, 5 5 9s. Telegramm⸗Adreſſe: Generala Mannbeim.— erſcheint Wbchenlülch— ——— J—— wNU——„— —— Badiſche Neueſte Nachrichlen Verkaufspreis M. 500.— 1923— Nr. 312 2 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszaßfüng Srundpreis je Jelie Mk. 3000.—. Neklamen mk. 12000.—. Alles andere laut Taeif. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8½ Uhr, Abend⸗ blatt nachmittags 2/ Uhr. Für finzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen u. Nus gab. wird keine berantwort. übern. höh. Gewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu deinen Erſatzauſpr⸗ für ausgefall. od. beſchränkt. Nusgab. od. f. verſp. Aufnahm.o. Anzeig. Ruftr. d. Fernſpr. oh. Sewähr. Serichtsſt. Maunndeim Beilagen: Der Sport vom Sonntag—Geſfetz und Necht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Jeitung — Der neue Kurs Englands Die Beſchlüſſe des Kabinettsrats N Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach neueren eldungen aus London hat der geſtrige Kabinettsrat folgende zwei Beſchlüſſe gefaßt: 1. Da die Methode der diplomatiſchen Ausſprache ſich als un⸗ 8 chtbar erwieſen hat und Frankreich zu einſeitigen Er⸗ frungen über ſeine unabänderliche intranſigente Haltung überge⸗ gangen iſt, iſt die engliſche Regierung aus Rückſicht auf ihre öffent⸗ Meinung genötigt, eine ausführliche Regierungs⸗ rklärung über den von ihr verkretenen Standpunkt in der Re⸗ Varationsfrage abzugeben. 2. Die äußerſt beunruhigende Lage in Deutſchland läßt als erforderlich erſcheinen, daß die engliſche Regierung unver⸗ daalch der deulſchen Regierung eine Ankwork auf ihre letzle enkſchrift in der Reparationsfrage erteilt. Die engliſche Antwork verhältnismäßig kurz ſein. Sie gibt der Bereitwillig⸗ Ausdruck, Deutſchlands Zahlungsfähigkeit von inem internationalen Sachverſtändigenausſchuß brüfen undüberwachen zu laſſen. Es ſcheint noch nicht end⸗ gältig entſchieden zu ſein, ob dieſer Sachverſtändigenausſchuß von der eparationskommiſſion oder vom Völkerbund auf Englands Antrag ernannt werden ſoll. Liegt das Gutachten dieſes Ausſchuſſes vor und iſt Deutſchland— wie man in England beſtimmt hofft—anfangs eptember in den Völkerbund aufgenommen worden, ann müßte auf einer internationalen Wirtſchaftskonferenz über die Finanzierung der deutſchen Jahreszahlung und über die Regelung der interalltierten Schulden beraten werden. Nachdem das techniſche wirtſchaftliche Reparationsprogramm gelöſt iſt, wird England als vierten Schritt einen Verſuch machen, durch dieſelbe internationale Naſchinerie ein Abkommen über die Sicherungsfrage und ie Räumung des Ruhrgebiets herbeizuführen. Baldwins Erklärung am Donnersktag Nach einer wird Baldwin die geſtern be⸗ chloſſene Erklärung über die Reparationsfrage am Donnerstag im unterhauſe abgeben. Sie ſoll eine ſorgſame Vorbereitung nter Berückſichtigung aller Geſichtspunkte erfahren; die zu dem ge⸗ onderten Vorgehen Englands führten. Lord Curzon wird ent⸗ prechende, vorher genau feſtgelegte Erläuterungen hinzufügen. Es oll angeblich Englands Bereitwilligkeit zum Ausdruck kom⸗ Sar Deutſchlands Zahlungsfähigkeit von einem internationalen ſeſtchvorſtändigenaueſchuß abſchätzen zu laſſen. Es ſteht noch nicht 1 t, ob England dieſen Sachverſtändigenausſchuß von der Repara⸗ zonskommiſſion oder vom Völkerbund zu ernennen wünſcht. Den utachten müßte nach dem en Agen lan im Herbſt eine inter⸗ auationale Wirtſch 1 fe enz folgen, die von England r vom Völkerbund einzuberufen wäre. An dieſer Konferenz ſollen Gtber den verhandlungsbereiten Alliierten und den Vereinigten ſeil aen auch die Neutralen teilnehmen. In dem Plan Englands ſin ferner noch ein vierter Schritt ſein, der darauf maausläuft, durch dieſelbe internationale Körperſchaft ein Abkom⸗ en über die Sicherungsfrage und die Räumung des Ruhr⸗ Zebiets herbeizuführen. In der„Weſtminſter Gazette“ und in der„Daily News“ wird nlerdings behauptet, daß der geſtrige Beſchluß des engliſchen Kabi⸗ etts ſich nur auf die beiden erſten Punkte beſchränkt hätte. Es wird noch angefügt, daß England, obwohl ſein Schritt nicht un⸗ er allen Umſtänden die Preisgabe der engliſch⸗fran⸗ zoſiſchen Freundſchaft oder der Entente zur Folge haben müſſe, bennoch nunmehr entſchloſſen ſei, der bereits ſeit Monaten betrie⸗ en franzöſiſchen Sonderpolitik gegenüber ihren eigenen In⸗ llaneſſen bei der Regelung der europäiſchen Probleme nachdrück⸗ ichſt und dauernd zu vertreten. In einer Reutermeldung kommt 5 zum Ausdruck, daß eine weitere Unterredung zwiſchen Lord ſetl zon. und dem franzöſiſchen Botſchafter nicht mehr zu erwarten uu daß vielmehr das Ende der gegenwärtigen Phaſe der Beſprech⸗ erden über die franzöſiſche Haltung zur Beſetzung des Ruhrgebiets rreicht wurde. Ein neuer Schritt des papſtes in Brüſpel D Der päpſtliche Nuntius hat geſtern in Brüſſel eine neue rche unternommen. Er hat im Auftrag des Papſtes erneut St Hoffnung ausgeſprochen, daß die belgiſche Regierung von aanahnen wegen des Attentats bei Duisburg ab⸗ heid e, die die Bevölkerung des beſetzten Gebietes in ihrer Geſamt⸗ eit träfen. Der geſtrige Miniſterrat in Brüfſſel hat ſich mit Ncſer Demarche des Papſtes befaßt und ein ausgegebenes offizielles ommunique ſagt darüber: „Aus Anlaß des letzten Attentats, das mehrere belgiſche Soldafen dus Leben gekoſtet hat, haben die Regierungen von Brüſſel und zaris von der deutſchen Regierung eine formelle Desavouie⸗ dung der verbrecheriſchen Sahotageakte im beſetzten Gebiet gefordert. Die Berliner Regierung hat unter Betonung des Umſtandes, daß ſie über dieſe Aktion nur mangelhaft unterrichtet ſei und daß die Atten⸗ ate ihre Urſache in der außerordentlichen Erregung der Bevölkerung zen, verſichert, daß ſie alles in ihren Kräften ſtehende tun e, um eine aktive Reſiſtenz zu verhindern.“ der Faſſung der amtlichen Mitteilung hervor, daß Belgien von ſeg dertſchen Antwort öeftiedig iſ. In Frenttech tann man ich offenſichtlich zu einer klaren Stellungnahme noch nicht auf⸗ mii ingen. Zunächſt iſt man in franzöſiſchen amtlichen Kreiſen be⸗ büt jede Nufbauſchung des franzöſiſch⸗belgiſchen Schrittes zu ver⸗ beten und vor allem einer Preſſepolemik gegen Deutſchland vorzu⸗ klärden.() Poincare hat den franzöſiſchen Preſſevertretern er⸗ Bele daß die Abberufung der Votſchafter Frankreichs und giens nicht in Frage kommen könne. Frankfurt, 10. Juli. Heute früh ſind die Bahnhöfe Arheili⸗ en, Sprendlingen und Sprendlingen—Buchſchlag don den Franzoſen beſetzt worden. Der Zugverkehr Darmſtadt— fiat darg iſt damit unterbunden. Die Pendelzüge Frankfurt—Derm⸗ verkehren nur noch bis Ifenburg. Wenn es auch nicht ausdrücklich geſagt wird, geht ſchon aus Der„Eniweder⸗Oder“⸗Plan Der diplomatiſche Berichterſtatter der„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt: Baldwin wird in der Erklärung vorausſichtlich dartun, daß die Regierung das Aeußerſte getan habe, um bei den Verhandlungen über das letzte deutſche Angebot ein gemeinſames Vorgehen mit Frankreich zu erzielen, daß es aber unmöglich ſei, die franzöſiſchen Forderungen zu unterſtützen, daß Deutſchland in der Ruhrfrage be⸗ dingungslos kapituliere. Er wird erklären, daß auf die britiſche Frage nach der Behandlung des paſſiven Widerſtandes und der Räumung des Ruhrgebietes keine klare Antwort erteilt worden ſei. In all dieſen Punkten komme ein Kompromiß nicht in Frage und die britiſche Regierung ſtehe daher vor der Notwendigkeit eine beſondere Antwort über die deutſchen Vorſchläge zu geben, und einen Entweder⸗ Oder⸗Plan vorzubringen, der wie man hofft, Europa vor einer Kata⸗ ſtrophe bewahren werde. 5 Nervoſität in Paris In politiſchen Kreiſen von Paris macht ſich eine gewäſſe Un⸗ ruhe infolge des geſtrigen engliſchen Kabinettbeſchluſſes bemerkbar. Es wird zwar verſucht, die angekündigte Erklärung als platoniſche Geſte hinzuſtellen und behauptet, daß entſcheidende Handlungen Englands erſt nach Ablauf einer beſtimmten Friſt zu erwarten ſeien, aber alle derartigen Aeußerungen der Preſſe tragen nur zu offen⸗ ſichtlich den Stempel nervöſer Unſicherheit. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man mit der Möglichkeit, daß Poincaré wahr⸗ ſcheinlich am Freitag nochmals Erklärungen über die Außen⸗ politik abgibt. Er wird ſich auch über den franzöſiſch⸗belgiſchen Schritt in Berlin, ſowie über den Friedensſchluß von Verſailles äußern. Aeber die Lage veröffentlicht der„Petit Pariſien“ eine unzweifelhaft von amtlicher Stelle ausgehende Erklärung, in der es u. a. heißt: Nach dem, was man über die Abſichten Englands weiß, iſt das Kabinett Baldwin entſchloſſen, eine brüske Frontänderung auf alle Fälle zu vermeiden, ſei es auch im Sinne einer getrenn⸗ ten Verhandlung, dann wird dies eine langſame Entwickelung ſein, und die miniſterielle Erklärung, die für Donnerstag bevorſteht, wird nur eine Art Vorwurf bedeuten. Auf dieſe Weiſe kann jedermann die unabänderliche Initiative erkennen und vielleicht vorausahnen. Auf franzöſiſcher Seite iſt es faſt überflüſſig zu wiederholen, daß mon die engliſche Erklärung und auch ohne ſchlechte Laune(?) abwarte. Was immer auch kommen mag, die franzö⸗ ſiſche Regierung iſt feſtentſchloſſen, das Ruhrunternehmen zu einemguten Ende zuführen. In Belgien ſtellt man augen⸗ blicklich eine gewiſſe Beſorgnis feſt, die vor allem durch wirtſchaft⸗ liche Erwägungen und den Sturz des belgiſchen Franken hervorgerufen iſt. Außerdem kann man ſich der Bewegung zugunſten einer Annäherung an die engliſche Politik, die ſich bei den verſchiede⸗ nen Parteien zeigt. namentlich innerhalb der flämiſchen Rechten nicht verſchließen. Der Sturz des Franken Die„Daily Mail“ meldet, die franzöſiſche Regierung ſei auf den Sturz des Franken als Folge der von engliſcher Seite in Aus⸗ ſicht genommenen Aktion vorbereitet. Geſetzgeberiſche Maßnahmen ſeien in Ausſicht genommen, ſobald die Baiſſe einen ernſteren Um⸗ fang annehmen würde. Dieſe Maßnahmen würden ſich in erſter Linie auf ein Einfuhrverbot für fremde Währungen und damit alſo auf eine Einſchränkung der franzöſiſchen Einkäufe in England be⸗ ziehen. Dr. Beneſch bei Poincare Miniſterpräſident Poincare empfing geſtern zu einer längeren Unterredung den diplomatiſchen Außenminiſter Dr. Beneſch, der, wie das„Petit Journal“ mitteilt, ſich mit ihm über die augenblicklichen dringlichen politiſchen Fragen unterhalten hat. Beneſch reiſt heute nach London und wird nach ſeiner Rückkehr in etwa 8 Tagen aufs neue mit Poincare verhandeln. die jüngſten deutſchen Schritte in London und Rom Berlin, 10. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Vorſtel⸗ lungen der Botſchafter in London und Rom wegen der ver⸗ heerenden Folgen der Verkehrsſperre im Ruhrgebiet haben nicht, wie fälſchlich berichtet wurde, in der Form der Uebergabe einer Note ſtattgefunden. Die Boiſchafter ſind lediglich inſtruiert wor⸗ den, in dem durch die franzöſiſche Notiz beſtimmten Sinne vor⸗ ſtellig zu werden. Dagegen hat die Regierung die Art der Aus⸗ führung den einzelnen Botſchaftern überlaſſen. Regie·„Erfolg“ E Berſin, 10. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Nach belgiſch⸗ franzöſiſchen Mitteilungen ſoll die Zahl der durch die franzöſiſche Eiſenbahnregie beförderten Reiſenden 55000 Perſonen am Tage erreicht haben. Wie gering dieſe Zahl iſt, ergibt ſich daraus, daß allein in dem Eiſenbahnbezirk Eſſen, Elberfeld, Köln, Mainz und Trier im Durchſchnitt während des vorigen Jahres rund 600 000 Fahrkarten täglich verkauft wurden. der Brüſſeler Zwiſchenfall [E Berlin, 10. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) An hieſiger maß⸗ gebender Stelle zweifelt man, daß der Vorgang ſich ſo zugetragen hat, wie er durch die belgiſchen Blätter(ſiehe Mittagsblatt) ge⸗ ſchildert wurde, zumal noch keine Beſtätigung vorliegt. Sollte der Vorfall ſich wirklich ſo oder ähnlich abgeſpielt haben, ſo wird e⸗ an amtlichen Proteſten nebſt entſprechender Genugtuung natürlich nicht fehlen die Ausweiſungen aus der pfalz Ausgewieſen wurden am 7. Juli aus dem Reichsbahn⸗ direktionsbezirk Ludwigshafen 1 lediger und 24 verheiratete, Eiſen⸗ bahnbedienſtete mit Frauen und 40 Kindern; am 8. Juli der Ab⸗ teilungsdirektor Eickmeyer und Oberregierungsrat Zöllner. Von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde wurden Tierarzt Herm. Frank und die Inhaber des in der Weſtpfalz ſehr bekannten Bankhauſes Wack, Ernſt und Emil Wack, ſämtliche aus Kuſel, aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen. Saar und völkerbund Ein Schweizer Mitarbeiter ſchreibt uns aus Genf: Die Saar⸗Unterſuchung des Völkerbundsrates iſt mit der abge⸗ laufenen Woche zu Ende gegangen. Sie ſchloß mit einem geradezu kläglichen Kompromiß zwiſchen der kritiſchen Anklage des Engländers Lord Robert Cecil und dem unerbittlichen Machtan⸗ ſpruch Frankreichs. Der franzöſiſche Vertreter Hanotaur konnte kaltlächelnd erklären, daß die Regierungskommiſſion(d. i. die Saar⸗ regierung) und der Völkerbund nichts zu verbergen hätten, nämlich bei der Unterfuchung, die Lord Robert Cecil verlangte. Aber wir wollen ganz objektiv berichten: 8 Der Lord hatte⸗ in der erſten öffentlichen Sitzung am 3. Juſi vor„ausverkauftem Hauſe. an Hand der Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrages(Artikel 45 kf.) nachgewieſen, daß der Völkerbunds⸗ rat die volle Verantwortung für die Verwaltung des Saargebietes trägt. Die Saarregierung wiederum iſt nur ihm allein verant⸗ wortlich und amtiert nur als ſeine Vertretung im Saargebiet. Dinge, die ſich von ſelbſt verſtehen, denen jedoch die franzöſiſche Politit bei jeder Gelegenheit entgegenarbeitet. Um aufzuzeigen, was die N Geſetzgeber wirklich gewollt haben, verlas Lord Cecil einen Brief, den ſeinerzeit, d. h. vor der Ueberreichung de⸗ an Deutſchland, Clemenceau im Auftrag der erbündeten ſchrieb und worin der unglücklichen Saarbevölkerung alles Schöne und Gute verſprochen wurde, ihre bisherigen Rechte, religiöſe Freiheit, die Schule, die Sprache, die Gerichte uſw., alle⸗ als„umfaſſende Garantie gegen den Mißbrauch der Gewalt ſeitens der Regierungskommiſſion. Und nun die Anklage Englands: Erſtens, die Not⸗ verordnung vom 7. März erſcheine mit ihrem Terror für moderne Begriffe geradezu ungeheuerlich. Sie ſei abſolut nicht notwendig geweſen und ohne jede Befragung der Saareinwohner erlaſſen worden. Zweitens, die Einführung des franzöſiſchen Franken ſei zwar nicht ungeſetzlich, müſſe aber nachgeprüft werden. Drittens, die Anweſenheit der franzöſiſchen Soldateska im Saargebiet— heute nach 2000 Mann— iſt rechtswidrig. Viertens, die Bildung der lokalen Gendarmerie im Ruhrgebiet mache auffallend geringe Fortſchritte. Und ſie ſei doch dazu beſtimmt, die Ordnung alle in aufrecht zu erhaltenn Der Hohe Rat des Völkerbundes ſteckte in nichtöffentlicher Sitzung die Köpfe zuſammen und beſchloß, die(mitangeklagte) Saarkommiſſion zu laden.„Alle nötigen Papiere und Akten find mitzubringen“. Sie kamen, die Herren von der Kommiſſion, und wurden am 6. Juli in zwei Sitzungen ſechs Stunden lang verhört, nichtöffentlich, denn es war doch allzuviel ſchmutzige Wäſche zu waſchen. Aus dem amtlichen Kommuntique erfährt die Welt natürlich gar nichts, aber alles Wiſſenswerte iſt doch durchge⸗ ſickert. Der Verlauf des Verhörs: Mit Ausnahme des Kanadiers Waugh, des„Finanzminiſters“ der Saarregierung, erwieſen ſich die Mitglieder dieſer politiſchen Körperſchaft als die willenloſen Puppen des Präſidenten Rault, eines geborenen Fran⸗ zoſen, der ſich um ſeine Leiſtungen ſehr aufgeregt verteidigte. Die berüchtigte Notverordnung begründete er mit dem Auf⸗ kommen„geheimer Verbindungen“, teilte aber im ſelben Atemzuge mit, daß er eine Amneſtie für alle Vergehen gegen dieſe und die anderen Ausnahmeverordnungen vorbereite. Alſo ſcheint es mit dem Verſchwörertum, gegen das er kämpfte, nicht weit her geweſen zu ſein, was ihm von einem Mitglied des Rates noch beſonders unter die Naſe gerieben wurde. Ferner Finanz⸗ und Steuerfragen. Alles hatte Herr Rault mit Paris über den Kopf des Engländers Waugh hinweg gemacht und der Anklagelord(Ceci) zog bitter ſchmunzelnd das Fazit: Die Saarregierung iſt nur die Maske der franzö⸗ ſiſchen Herrſchaft. Der Beſchluß, den der Völkerbundsrat dann in öffentlicher Sitzung verkündete, hat die Maske nicht heruntergeriſſen. Es bleibt alles beim alten. Im übrigen erwarte der Rat von der— Klug⸗ heit der Kommiſſion. daß ſie im richtigen Augenblick zum normalen Zuſtand zurückkehre.„Wünſchenswert“ ſei die Aufhebung der aus⸗ ländiſchen Garniſonen und die Vermehrung der lokalen Gendar⸗ merie. Dann gar noch ein Lob für die Saarregierung: Treue Mitarbeit... Schwierige Umſtände. Volles Vertrauen Punktum, baſta. Die Maske bleibt. Die ſogenannte internationale Rechtsorganiſation, die ſich Völkerbund nennt, hat wieder ein⸗ mal glänzend verſagt. Die Freiprechung Judets Die gefälſchten deulſchen Dokumente Das Schwurgericht in Paris ſprach, wie ſchon mitgeteilt, nach fünftägiger Verhandlung den Schriftſteller Erneſt Judet von der Anklage des Einverſtändniſſes mit dem Feinde während des Krieges frei. Die Geſchworenen haben die Schuldfrage mit 11 gegen 1 Stimme verneint. Aus der Rede des Verteidigers von Judet, ſind beſonders die Stellen intereſſant, die ſich mit den angeblichen deutſchen Doku⸗ menten beſchäftigen. Der Verteidiger ſtellte die Frage: Sind die Dokumente falſch? Welche Beweiſe beſitzt man, daß ſie gekauft wur⸗ den und welche Beweiſe hat man in Händen, daß der deutſche Agent Leopold nicht abſichtlich gefälſchte Dokumente gekauft hat. Leopold ſei ein Dieb, der nur Abſchriften hergegeben habe. Es ſei nicht üblich, ſich in diplomatiſchen Schriftſtücken ſo plumper Deck⸗ worte wie„Jude Th.“ für Judet und„Blitz“ für„Eclair“ zu be⸗ dienen. Wenn Diplomaten miteinander über heikle Dinge ver⸗ kehrten, ſo gebrauchten ſie einen Schlüſſel. Die erſte Jagowdepeſche mit den verlangten zwei Millionen ſei ein Denkmal der Dummheit: Jagow wolle Judet gewinnen und er offeriere ihm 2 Millionen für ſeine Zeitung in einem Augenblick, in dem er ſie aufgegeben habe. Die zweite Depeſche ſei noch überzeugen⸗ der für den Beweis der Fälſchung. Jagow wolle für eine Zeitung be⸗ zahlen, die keine Leſer habe, die niemand ernſt nimmt, die nicht mehr zählt. Auch die dritte Depeſche, in der von den Vorſtellungen Judets beim Papſte die Rede iſt, könne nicht ernſt genommen werden. An Hand der Paßviſen weiſt Judet nach, daß es ſich um das Werk eines Fälſchers handeln muß, da zur angegebenen Zeit Judet ſich gar nicht nach der Schweiz habe begeben können, Aus dieſem Grunde beantragte die Verteidigung die Freiſprechung Judets. Die Beſchlagnahme von Lohngeldern bei Maximiliansau Karlsruhe, 10. Juli. Zur Verhaftung von 4 Eiſenbahnbeamten und Arbeitern der Brückenmeiſterei Maximiliansau wegen Verbringung von Lohn⸗ und Gehalksgeldern ins beſetzte Gebiet wird noch gemeldet, daß es einem der Beteiligten gelang, ſich ins unbe⸗ ſetzte Gebiet zu retten. Er ſprang ins Waſſer undſchwammüber den Rhein. Eine franzöſiſche Patrouille gab 17 Schüſſe auf den Schwimmenden ab, ohne ihn jedoch zu treffen. Paris, 10. Juli. Wie Havas aus Angora meldet, ermächtigte die Regierung Angoras Ismet Paſcha den Friedensvertrag zu unterzeichnen. 2. Seite. Nr. 312 Mannheimer General-Anzeiger(Abend-Ausgabe) Dienstag, den 10. Juli 1923 Meſſen und Ausſtellungen Die Schönheit des Induſtriebaues Bemerkungen zur Juli-Kusſtellung im Tandesgewerbeamt Karlsruhe Von Stadtbaudirektor Guſtav en(Reichsbund deutſcher Technik). Eine gewählte Ausſtellung,„Die Schönheit der Ingenleurbauten“ wurde kürzlich durch den badiſchen Arbeitsminiſter Dr. Engler, mit einer treffenden Einführung eröffnet. Veranſtalter ſind der deutſche Heimatſchutzbund mit dem deutſchen Werkbund unter Füh⸗ rung von Dr. Lindner, der badiſche Staat, deſſen Sammlung dem Miniſterialrat Stürzenacker und den lokalen Verbänden zu danken iſt, und die Generaldirektion Karlsruhe der Reichseiſenbahn. Der Titel der Ausſtellung verbirgt allzubeſcheiden einen Sam⸗ melbegriff, der nichts Geringeres darſtellt, als„Da Werden des neuen Bauſtils“. Was in Mannheim im Frühjahr 1914 gezeigt wurde, das kehrt hier vermehrt und bereichert wieder. Die Sache iſt wichtig genug, um die Aufmerkſamkeit weiteſter Kreiſe auf ſie zu lenken. Man iſt in Karlsruhe von dem Gedanken ausgegangen, daß die Elektrizitäts⸗ und Waſſerwirtſchaft, die ſich bei uns mächtig ausbreitet, ſich der großen Verantwortung bewußt wird, die ihr hinſichtlich der Wahrung des Landſchaftsbildes iſt. Wir Techniker und Künſtler fordern aber mehr von ihr. öge ſie neben der Erfüllung techniſcher Aufgaben ihres ideellen Zwecks eingedenk bleiben, die Landſchaft zu verſchönern, und damit das Lebensgefühl unſeres Zeitalters zu ſteigern. Denn das und nichts Geringeres iſt der innewohnende Zweck jedes hohen Menſchenwerkes. So dachte man in Epochen des Aufſchwunges, ſo beginnen auch wir allmählich u denken. Strahlen voch Brücken und Aquädukte, Windmühlen und Bollwerke und Kaſtelle, Leuchttürme und Speicher dieſelbe Schönheit aus, die zünftige Gelehrſamkeit für Erzeugniſſe der hohen Kunſt, den Sakral⸗ und Profanbau im engeren Sinne, bis in die jüngſte Zeit hinein ausſchließlich in Anſpruch nahm. Nicht alle Bau⸗ kunſt war göttlichen Urſprungs. Auch ihre niederen Regionen waren von einer Schönheit beſeelt, die mit der Selbſtverſtändlichkeit des Naturgeborenen leuchtet. Es iſt gut, ſich deſſen zu erinnern, da wir eugen einer Zeit ſind, in der noch immer die Baugeſinnung von lacken nicht gereinigt iſt und der Induſtriebau als Stief⸗ kind der Kultur behandelt wird. Was die Karlsruher Ausſtellung an guten,—5 Teil wun⸗ dervoll klaren und ſchlagend überzeugenden Kunſtſchöpfungen aus un⸗ ſerer Zeit bietet, iſt eine Auswahl des Beſten. Es ſind ausgezeichnete Vorbilder, die zur Nachahmung aneifern, Verantwortungsgefühl er⸗ zeugen und Achtung vor Schöpfungen der eigenen Zeit wecken ſollen. Halten wir im eigenen Bezirk Umſchau, ſo wird uns die tiefe Kluft zwiſchen idealem Wollen und realem Vollbringen erſchreckend ſi r. Es iſt darum ein unbeſtreübares Verdienſt dieſer Aus⸗ ſtellung und ihr Größtes, 25 den Quellen der Stilbildung vor⸗ zudringen. Mag für den Kunſthiſtoriker der Sakralbau Anfang und Ende eines Bauſtils bedeuten, und darum die Religion als ſtilb den⸗ der Faktor erſter Ordnung erſcheinen, für den mit Kulturbewußtſein durchdrungenen Baumeiſter(im weiteſten Sinne) iſt all das, was die Zeit im Innerſten bewegt, ſtilbildend. Für ihn iſt der Gehalt des Bauwerks durch Wahrnehmungsinhalt, Technik und Form(wir fol⸗ 251 hier Hermann Soerg— 5————N Male die Archtiktur⸗ Aeſtthetik erſchöpfend behandelt hat) gegeben. Der Baumeiſter und Ingenieur wird die Technik(Zweck und Materigl) als die treibenden Kräfte betrachten, die Form und Gefühls⸗ inhalt des Bauwerkes zwangsläufig beſtimmen. Für ihn wird, wenn er den Pulsſchlag der Zeit fühlt, die neue Aufgabe(Talſpere, Via⸗ dukt, Fabrikhalle, Silo, Gaſometer, Werftanlage, Bahnhof) und das neue Material(Eiſen, Eiſenbeton, Holz in vervollkommneten For⸗ men) die ſtärkſten Antriebe zu neuem, ſelbſtändigen Geſtalten bieten. Nichts kann uns das Weſentliche des Schöpfungsaktes klarer zum Be⸗ wußtſein bringen, als der Vergleich zweier Werke, in denen die ver⸗ ſinkende Zeit und die neu Heraufſteigende ſich ſpiegelt: Die Hohen⸗ zollernbrücke und die Hängebrücke über dem Rhein in Köln. Dort ein überflüſſiges und ſinnloſes Prunken mit Motiven der Jeſtungs⸗ baukunſt, die dem ſchwungvollen Ingenieurwerk die ſtarke Wirkung nehmen, hier ein kühn geſchwungenes Sinnbild menſchlichen Geiſtes, der rechnend und formend die Hinderniſſe der Natur ſiegreich über⸗ brlickt. Dieſer ſchöpferiſche Geiſt bedarf nicht der Fetzen einer er⸗ borgten Pracht, um ſeine Blöße zu decken, ihm klingen aus dem dden Leben der—— die verborgenen Harmonien, in denen eine neue Schönheit üht. Dieſer dienende und herrſchende Geiſt iſt es, von dem Nietzſche t:„Schaff das Tagroerk meiner Hände, großer Geiſt, daß ichs vollende“. 8 die Reichsausſtellung für Nahrungs- und Genuffmiktel vom —10. Auguſt in Leipzig wird ſich zu einer Veranſtaltung us Stils geſtalten. Von den* bekannten Firmen bis zu n kleinen örtlichen Fabriken aller Branchen liegen bereits ſo viel Aumeldungen vor, daß die große Kuppelhalle der Techniſchen Meſſe Leipzig kaum reichen dürfte, um die angemeldeten Ausſtellungs⸗ ſtände unterzubringen. Da die Vorbereitungen für die Reichsaus⸗ ſtellung vom Meßamt Leipzig getroffen werden, großzügige und üäße Aufmachima gegeben. Träger der Reichs⸗ ausſtellung iſt der Reichsverband Deutſcher Kolonjalwaren⸗ und Lebensmittelhändler e.., Sitz Berlin, Landes⸗ und Provinzialverbänden. iſt Gewähr für mit ſeinen angeſchloſſenen H Städtiſche Nachrichten Eine Chlorkataſtrophe Heute früh gegen 4 Uhr wurden die Bewohner der Fellegf⸗ kolonie durch ausſtrömende Ehlorgaſe ſchwer bedroht. An einem großen Behälter von Chlor, der auf einem Eiſenbahn⸗ — ſtand, war der nach unten gerichtete Verſchluß aufgegangen, wodurch gewaltige Maſſen von Chlordämpfen weſtwärts ent⸗ ſtrömten. Der durchdringende Geruch machte ſich ſofort in der anzen Kolonie bemerkbar. Die Fenſter und Türen an den Häu⸗ ern der Kolonie wie in der Villa des Kommerzienrats Dr. Clemm wurden ſeh verſchloſſen, um das Eindringen der Gaſe zu verhin⸗ dern. Wo das zu ſpät war, flüchteten die Leute aus der Kolonie, um ſich vor dem Erſtickungstod zu retten. Die Fabrikfeuerwehren der Zellſtoff und die von Boehringer und Söhne wurden alarmiert und überſchütteten den Herd des Unglücks mit Waſſermaſſen. Den beiden Meiſtern Reichert von der Zellſtoff und Setzer von Boehringer u. Söhne gelang es mit Hilfe von Gasmasken, die Ventile wieder luftdicht zu ver⸗ ſchließen und damit jede Gefahr zu beſeitigen. Das Unglück hatte eine große Erregung in der Umgebung der Fabrik hervorgerufen. Das Ausſtrömen der Chlorgaſe wurde uns bereits heute früh 7. Uhr gemeldet. Auf eingezogene Erkundigungen bei der Polfzei⸗ direktion wurde uns mi'geteilt, daß ihr nichts bekannt ſei. 10 Gebote für heiße Tage 1. Stehe früh auf, lüfte zeitig das Bettwerk und ſchließe ſpä⸗ teſtens gegen 7 Uhr die Fenſter und Läden. 1 2. Im Zimmer laſſe Waſſer verdunſten in möglichſt flachen Gefäßen und du wirſt über die angenehme Kühle erſtaunt ſein. 3. Bei Spaziergängen trage leichte Kleidung und in praller Sonnenhitze eine ebenſolche Kopfbedeckung. 4. Beim Trinken vermeide alle Haſt und kühle dich erſt ge⸗ hörig ab. Das Durſtgefühl läßt ganz bedeutend nach, wenn man einen Schluck Waſſer f0 lange im Mund behält, bis er warm ge⸗ worden iſt. 5. Plötzliche kalte Bäder an heißen Sommertagen können den Tod zur Folge haben. Abkühlung des Körpers und ſchnelle kalte Abreibung der Arme und der Bruſt iſt dringend erforderlich. 6. Am Abend nach Untergang der Sonne öffne alle Fenſter und Türen und laſſe ſie während der Nacht möglichſt offen. Alle übermäßig warmen Decken beim Schlafen ſind zu vermeiden. 7. Sei vorſichtig mit Speiſen. Unter keinen Umſtänden dürfen leicht verderbliche Lebensmittel der Sonnenhitze ausgeſetzt werden. Die jetzt unbenutzte Zimmerofen iſt für kleine Gegenſtände eine vorzügliche Kühlſtätte. 8. Habe ein beſonderes Augenmerk auf Magen und Wohlbefin⸗ den der Säuglinge. Hitzwellen haben faſt größere Sd ide bet ſerbſt. Folge. Die junge Mutter ſtille ihr Kind nach Möglich⸗ eit ſelbſt. 9. Eingetretene Hitzſchläge ſuche bis zum Eintreffen des Arztes durch Oeffnen der Kleider und Abwaſchungen des Kopfes und Kör⸗ pers mit kaltem Waſſer abzudämmen. 10. Gedenke auch der Tiere in dieſer heißen Jahreszeit. Vieh, insbeſondere Pferde und Rindvieh, aber auch die Kleintiere aller Art der Sonne ſtundenlang auszuſetzen, ſie womöglich feſtzubinden, iſt eine arge Tierquälerei. Sorge bei deinen Haustieren mehrmals am Tage für ſauberes friſches Trinkwaſſer. * Gerichtsferien. Nach dem Gerichtsverfaſſungsgeſetz finden wäh⸗ rend der zwiſchen dem 15. Jult und dem 15. September liegenden Wochen die Gerichtsferien ſtatt, d. h. Gerichte erledigen nicht in dem ſonſt üblichen Umfang ihre Geſchäfte. Insbeſondere finden keine Ge⸗ richtstermine in gewöhnlichen Zivilſachen ſtatt. Nur in dringenden Fällen werden Sitzungen abgehalten und Entſcheidungen erlaſſen. Dieſe dringenden Rechtsangelegenheiten nennt man erien⸗ ſachen und rechnet dazu namentlich Strafſachen in Arreſtſtrafen, einſtweilige Verfügungen, die Meſſe⸗ und Marktſachen betr., gewiſſe Streitigkeiten zwiſchen Mietern und Vermietern, zwiſchen Dienſtherr⸗ ſchaften und Hausangeſtellten, Wechſelſachen und Bauſachen, wenn es ſich um die Fortſetzung eines begonnenen Baues handelt. Auch an⸗ dere Zivilſachen können auf Antrag einer Partei als Ferienſachen er⸗ klärt werden. Zur Erledigung der Ferienſachen werden Ferien⸗ kammern gebildet. Die Mahnverfahren, Zwangsvollſtreckungen und Konkursverfahren nehmen während der Gerichtsferien ihren Fort⸗ gang. Dier Stand der Jeldgewächſe. Unter der Ungunſt der Witte⸗ rung im Juni blieb die Entwicklung der Feldgewächſe mancherorts erheblich zurück. Das Wintergetreide wurde, insbeſondere in Süd⸗ und Mittelbaden, von Roſt befallen; die Blüte verzögerte ſich und fiel teilweiſe in die regneriſche Zeit, ſo daß da und dort eine Ertrags⸗ minderung befürchtet wird. Trotz alledem bleiben die Ausſichten auf eine gute bis mittlere Getreideernte faſt überall beſtehen, zumal wärmere Witterung eingetreten iſt. Die Kartoffeln ſtehen mit wenig Ausnahmen günſtig. Die Dickrüben und Zuckerrübenpflanzen ent⸗ wickeln ſich vorläufig recht langſam. Die Heuernte iſt in der Ebene und im Hügelland ziemlich beendet. Die Erträge werden bezüglich der Menge faſt ausnahmslos ſehr gelobt. Die Tabakpflanzungen ſind in⸗ folge des verſpäteten Unterbringens der Setzlinge noch ſehr zurück und zeigen wenig Wachstum. :: Diebſtahl im D⸗Zug. Am 3. Juli wurde im Laufe des Vor⸗ mittags aus dem D⸗Zug Dresden⸗Mannheim eine ſchwarzlederne andtaſche mit gewöhnlichem Verſchluß entwendet. In der Taſche befand ſich ein Reiſepaß, ausgeſtellt am 25. Mai 1923 vom deutſchen Konſulat in Zürich auf den Namen Käthe Geißler, ein dreireihiges Korallenarmband, 2 Fahrkarten Dre.den⸗Mannheim, 1 Geldbeutel mit—7 ſchweizer Silber⸗ und Nickel⸗Franken, 1 ſchwarzer lederner Geldbeutel mit einem Fach und eine 20 Schwei⸗ zer ee ein Bargeldbetrag in Höhe von 80 000 Mark u. a. mehr. : Selbſtmord. Heute früh hat ſich ein 31 Jahre alter ver⸗ heirateter Taglöhner, wohnhaft in der Neckarſtadt, auf dem Neckarvorland beim Neuen Krankenhaus Gründen einen Revolverſchuß in die Herzgegend beigebracht, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Beim Baden ertrunken. Die Zahl der Unglücksfälle beim „wilden Baden“ mehrt ſich in erſchreckender Weiſe. Nachdem erſt in den letzten Tagen zwei Perſonen ertrunken ſind, büßte geſtern nach⸗ mittag der 16 Jahre alte Kernmacherlehrling Georg Staudt, wohnhaft Windmühlſtraße 23, beim Baden im Necker in der Nähe des Bootshauſes des Rudervereins Amicitia ſein Leben ein. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. :: Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. Veranſtaltungen Inſtitut für höheres Kavierſpiel und Seminar, Inſtrumenkal⸗ und Geſangſchule in Mannheim. M 4. 1. In der Schlußwoche des Unterrichtsfahres 1922½3 finden folgende Konzerte ſtatt? K. Zwei Repräſentationskonzerte, 1. Konzert: Mittwoch, 11. Juli(Luiſe Frank, Hilfslehrerin der Anſtalt); 2. Konzert: Donnerstag, 12. Annemarie Hofffmann(Violine), Milly Oeſt(Klavier) Lebrer⸗ innen der Anſtalt. B. 3. Prüfungsaufführungen: Freitag, 13.(Vor⸗ ſpiel Maria Rörſch, diesjährige Abſolventin des Seminars zur beruflichen Ausbildung); Samstag, 14.: Anfänger und Mittelklaſſen; Montag, 16. Juli(Schlußkonzert): Vorſpiel von Schülern— Oberſeminar⸗Ausbildungs⸗ und Meiſterklaſſe des Direktors Häckel. Sämtliche Veranſtaltungen ſinden im Vortragsſaal der Anſtalt, M 4, 1, abends.30 Uhr, ſtatt. Der Eintritt iſt frei. Aus dem Lande Weinheim, 9. Juli. Das Opfer einer oft gerügten Un⸗ ſitte wurde geſtern auf der Landſtraße zwiſchen Henteac 5 Lau⸗ denbach der gjährige Sohn des Fabrikarbeiters Heinrich Stamm aus Hemsbach. Der Knabe ſollte mit ſeiner 12jährigen Schweſter Kuchen für eine Kindstaufe aus Laudenbach holen. Unterwegs ſich die beiden Kinder an ein Fuhrwerk an. Als der nabe wieder abſprang, lief er in ein gerade vorbeifahrendes Frank⸗ furter Auto hinein und wurde überfahren. Der Chauffeur brachte das ſchwerverletzte Kind in die elterliche Wohnung, wo es bald Schult ſeinen Verletzungen erlag. Den Chauffeur trifft keine Eberbach, 8. Juli. Am Vorabend des Gedenktags ſeiner Prieſterweihe iſt hier im 58. Lebensjahr Stadtpfarrer Karl Graf —4* der langjährige Seelſorger der hieſigen katholiſchen Ge⸗ einde. (oppenau, 8. Juli. Durch Feuer iſt ein Teil der hieſigen Büro⸗ möbelfabrik zerſtört worden. Der Maſchinenraum—9 einge⸗ äſchert. Arbeitsſaal und Wohnhaus blieben vom Feuer verſchont. )( Kehl, 9. Juli. Spielende Kinder ſprangen vor einem heran⸗ nahenden Zug der Lokalbahn über die Gleiſe. Dabei 3 das 2% ährige Kind des Lokomotivführers Franz von der Maſchine er⸗ faßt und ihm beide Beinchen abgefahren, die im Krankenhaus amputiert werden mußten. )( Schapbach, 9. Juli. Beim Heuholen hatte ſich die Frau des Schmiedemelſters Johann Weiß auf die Deichſel a885 gehängter Wagen geſetzt. Die Frau fiel herab, wurde überfahren und ſofort getötet. *Freiburg, 9. Juli. Zwei—8 Jahre alte noch unbekannte Knaben haben vor einigen Tagen um die Mittagszeit einem aus⸗ wärtigen Landwirt an ſeinem an Unterlinden aufgeſtellten Wagen die geſtellte Bremsvorrichtung aufgedreht und den Wagen in Bewe⸗ gung geſetzt. Die Deichſel des Wagens zertrümmerte ein Ladenſchau⸗ e ein Sachſchaden von 15 Milllonen Mark entſtand. RCCCCCC 4 7 stehen in enger Wechselbeziehung. Müder Gang, müder Geist! Mit elastischen Continental- Sohlen und Absätzen wird auch Ihr G elastisch. Sie sind frisch, voll Spannkraft 25 sparen viel Geld, tragen Sie onlinental SohleneAbsäfze Billig, praktisch, angenehm. Vorteilhafter als Leder. — Adaliſes Ehe Roman von Erich Ebenſtein Copyright 1920 by Greiner& Comp., Berlin W. 30 Nachdruck und Ueberſezungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. 52)(Fortletzung) Sie hatte es bald gefunden. Ein Diener wollte ſie anmelden. Aber ſie wehrte lächelnd ab.„Laſſen Sie nur, ich bin ſa Herrn Gottulans Frau.“ Schüchtern klopfte ſie an. Gottulan, der kurz zuvor eine Arbeiter⸗ deputation, die wegen des entlaſſenen Werkführers Pinter verhandeln wollte, ſchroff abgewieſen hatte und glauebte, man käme noch einmal in derſelben Angelegenheit, rief herriſch:„Herein!“ Erſchrocken ſprang er auf und wurde bleich bis in die Lippen, als er Adaliſe vor ſich ſtehen ſah. „Du.“ ſtammelte er, und durch ſeine aufgewühlte Seele zuckte ein lähmender Gedanke: Waren ſie geſtern einig geworden? Kam ſie wegen der Scheidung? Aber ſchon ihre erſten Worte ließen ihn aufatmen. Sie kam, um ſeinen Nat und Hilfe zu erbitten in einer Wohl⸗ tütigkeitsangelegenhelt. Das ſtand ſo ſehr im Gegenſatz zu dem, was ihn ſeit geſtern beſchäftigte und zu Adaliſes ganzem Weſen, daß er in ſtummem Erſtaunen zuhörte. Einer ſeiner Fabrikarbeiterinnen ſollte er andere Beſchäftigung vetſchaffen, damit ſie ſich ihrem Kind und ihrer Schwiegermutter mehr widmen könne? Und nahe bei Karolinenruhe ſollte die Frau ihre Arbeit finden, am liebſten dort ſelbſt. Und gut bezahlt müſſe die Frau auch werden. immer erſtaunter ſchüttelte er den Kopf, vermied es aber, Adallſe anzuſehen. Denn ſchöner als je erſchien ſie ihm mit ihren leuchtenden, dunklen Augen und den vor Eifer geröteten Wangen, die ſchlanke, mädchenhafte Geſtalt, umfloſſen von den weichen Linien des koſtbaren Pelzes, der ſie umhüllte. „Wie kommft du eigentlich dazu, dich für dieſe Frau Schritt⸗ wieſer nicht wahr?— ſo zu intereſſieren?“ fragte er endlich. „Ich hahe Mutter und Kind das Leben gerettet.“ „Du? Wie war das?“ „Ach, eigentlich war es ja nur Zufall. Sie waren beide im Schnee vor Erſchöpfung eingeſchlafen und wären gewiß erfroren, wenn ich nicht zufällig vorübergekommen wäre und ſie wach ge⸗ rüttelt hätte. Die Frau war ſo erſchöpft, daß ſie kaum gehen konnte. Das Kind trug ich in meinem Mantel dann heim— es war ſchwer und der Weg ſchien mir ſehr lang vom Holzplatz im Wald bis hinauf! TT zur Feldhütershütte. Aber es war doch auch füß, Leo! Du kannſt dir gar nicht vorſtellen, wie ſüß der kleine Junge iſt. Und da ich ihnen das Leben rettete, habe ich doch nun auch ein Anrecht— ja ſogar die Pflicht, weiter für ſie zu ſorgen!“ Er hatte das Wort Pflicht noch nie aus ihrem Munde vernom⸗ men und nie dieſen weichen, warmen, eifervollen Klang in ihrer Stimme. Beides erſchütterte ihn förmlich, aber keine Muskel in ſeinem Geſicht veränderte ſich und ſein Blick ruhte ſtarr auf der Schreibtiſchplatte, während er ſich gewaltſam hart zu machen ver⸗ ſuchte. Und das war ja nicht ſchwer. Er brauchte nur an das Vild zu denken, das ihn ſeit geſtern verfolgte: Er und ſie allein im mürchenſtillen, ſchneeverwehten Wald Als ſie endlich ſchwieg, fragte er kühl:„Wann fand denn dieſe romantiſche Lebensrettung eigentlich ſtatt?“ „Geſtern nachmittag.“ „Geſtern?“ Nun blickte er doch betroffen auf. meine... um welche Stunde?“ „O, noch ganz früh. Es kann vielleicht 3 Uhr geweſen ſein.“ Drei Uhr! Da war er eben von Lo Andermatt weggegangen, biftere Qual im Herzen. Wenn Adaliſe da bereits oben am Holz⸗ ſchlag geweſen war, konnte ſie vorher unmöglich ein Stelldichein mit dem Prinzen gehabt haben. „Und dann?“ fragte er eifrig weiter.„Was geſchah dann?“ „Nun ich ſagte es dir ja ſchon. Ich brachte die Beiden nach Haus, ſchickte ſie ins Bett, kochte ihnen Tee und ließ durch den Feld⸗ hüter Wein und Eier von Manfred holen, der davon ja immer einen Vorrat im Laboratorium hält für Abende, wo er länger ar⸗ beitet. Klaudia erzählte mir das einmal und ich erinnerte mich zum Glück gleich daran. Dann blieb ich bei ihnen, bis die Fabrikuhr ſieben ſchlug und ich mich dadurch beſann, daß es Zeit ſei, heim⸗ zugehen.“ 5 83 Gottulan atmete tief auf. In ſeinen ſeit geſtern trüb und zer⸗ ſtört blickenden Augen ſprang ein heller Strahl auf. Impulſiv griff er nach Adaliſes Hand und drückte einen Kuß darau „Ich danke' dir!“ Verwirrt ſah ſie ihn an. „Aber wofür denn?“ „Daß— nun, daß du zwei Menſchen das Leben gerettet haſt! Iſt das etwa keinen Handkuß ⸗wert? Du warſt ſehr kapfer und beſonnen dabei. Aber eines möchte ich noch wiſſen, Adaliſe. Wie kamſt du gerade geſtern dazu, bei dieſem ſchlechten Wetter nach dem Wald zu gehen?“ „Wann? Ich Wie ein Blitz traf ſie dieſe Frage. Langſam ſenkten ſich die dunklen Wimpernſchleier über die eben noch ſtrahlenden Augen, während tiefe Röte ihr Geſicht überzog. Sie ſchwieg. Da verglomm auch in ſeinen Augen der helle Strahl. Eine peinliche Stille trat ein. Nicht um die Welt hätte Adaliſe jetzt lügen mögen. Aber noch weniger fühlte ſie die Kraft in ſich, ihm die Wahrheit zu geſtehen. Wie hätte er ihre Torheit je begreifen oder gar verzeihen können? Und dennoch fühlte ſie, daß er auf Antwort wartete. Da warf ſie den Kopf trotzig in den Nacken. „Frage nicht. Ich kann es dir nicht ſagen. Es iſt ja auch gleichgültig.“ Und haſtig begann ſie wieder von dem Kind zu ſprechen, von ihren Plänen, daß ſie es unhedingt in ihrer Nähe haben wolle, um ſeine weitere Entwickelung zu beobachten. Gottulan hörte gar nicht zu. Ihm war als hätte er eben auf lichter Höhe geſtanden und man habe ihn wieder hinabgeſtoßen in die Tiefe, der er kaum entronnen zu ſein glaubte. Nicht ganz ſo tief wie geſtern, aber dennoch tief, ſehr tief. Denn Adaliſes Abſicht war es ja doch geweſen, Löwenkreuz aufzuſuchen! Freilich hatte ſie dieſe Abſicht dann aus ihm unbekann⸗ ten Gründen im letzten Augenblick wieder aufgegeben. Vielleicht nur eines äußeren Zufalls wegen— aber ein Stelldichein ſuchen oder es wirklich haben— war das nicht dasſelbe? Adaliſe fühlte ſich beklommen durch ſein Schweigen. Unſicher blickte ſie zu ihm auf, der in ſteifer, förmlicher Haltung vor ihr ſaß, den Blick auf die Zimmerdecke gerichtet und offenbar in Gedanken mit ganz anderen Dingen beſchäftigt. „Warum ſprichſt du nicht, Leb? Ich wollte doch Rat und Hilfe von dir erbitten für meine Schützlinge! Aber. du magſt wohl nicht? Es kommt dir vielleicht alles kindiſch vor.“ „Nein.“ Er ſtand in einem plötzlichen Entſchluß auf.„Aber abgeſehen davon, daß ich heute für ein paar Tage verreiſen muß, dir alſo beim beſten Willen nicht ſofort in der Sache dienen kann, möchte ich ſie überhaupt lieber dir allein überlaſſen. Unterſtütze die Frau ganz nach deinem Ermeſſen. Wegen einer anderen Stel⸗ lung für ſie kann man ja ſpäter beraten.“ Adaliſe war ein wenig enttäuſcht. Völlig unkundig auf dem Gebiet ſozialer Fürſorge und Wohltätigkeit, wußte ſie nicht recht, was nun beginnen. „Wenn es dir aber nachher nicht recht iſt, was ich anordne“ Forlſetzung folgh) U 31 8 FFTTTCTCTCCCCCCCCCCC TTTTTTTTCTTTTTTTTTTT aus noch unbekannten ——„——ee eeerrrrcen ne J ²˙⁰ðnAL.̃èĩ—— ẽůTNM¶ 282 Dienskag, den 10. Juli 1923 — ————⅞ 3. Seite. Nr. 312 Sportliche Rundſchau die Eröffnung des Deutſchen Turnfeſtes in München Bei der Eröffnung des 13. deutſchen Turnfeſtes in der Feſt⸗ halle, die 5000 Sitzplätze faſt, hielt der zweite Bürgermeiſter Mün chens, Dr. Küfer, als Vorſitzender des Volksausſchuſſes eine Be⸗ grüßungsanſprache, in der er namentlich den Reichs⸗ und Staats⸗ vehörden, dem Landtag und anderen Organiſationen, beſonders auch der Preſſe für die vorbereitenden Arbeiten zum Turnfeſt den Dank des Hauptausſchuſſez ausſprach. Er führte weiter aus: Seit dem letzten Turnfeſt vor 10 Jahren in Leipzig, am Fuüße des Völkerſchlacht⸗ denkmals habe ſich die innere und äußere Lage grundſtürzend ge⸗ ändert. Das Deutſche Reich ſei zu Boden geworfen und zertreten, das Volk entrechtet und geknechtet, Millionen Deutſche ſeien vom Mutterlande geriſſen, große Gebiete abgetrennt, den Brüdern außer⸗ halb der Reichsgrenzen das Selbſtbeſtimmungsrecht entzogen, ein grauſamer Feind ſtehe mitten in deutſchen Gauen, quäle und morde die Brüder und Schweſtern unker dem ſchwerſten Druck des Rechtes in der Pfalz, an der Saar, der Moſel, an der Ruhr und am deutſchen Rhein. Trozdem habe man geglaubt, das Turnfeſt abhalten zu ſollen, nicht als ein Feſt im üblichen Sinne, ſondern als einen Weckruf an alle Deütſchen(lebhafte Beifallskundgebungen) nur mit geſchloſſenem Willen und zäher Tatkraft werde das deutſche Volk die an ſein Mark gehende Kriſe überſtehen. Die dazu erforderlichen ſittlichen und körperlichen Kräfte zu heben und ne ſei Aufgabe des urnens wie vor 100 Jahren. Der Grundgedanke des Deutſchen Turn⸗ leſtes, zur Reinhaltung deutſcher Ehre und Freiheit beizutragen, habe kräftigen Widerhall gefunden, was die Teilnahme von 200 000 urnern aus allen Gauen, in denen die deutſche Zunge klingt, be⸗ weiſe. Die Turner des beſetzten kerndeutſchen Gebiets, denen die „ritterlichen“ Feinde die Teilnahme verboten und unmöglich gemacht ben, könnten nicht erſcheinen.(Pfuirufe.) Wie notwendig da⸗ deutſche Turnfeſt iſt, zeige dieſer Umſtand. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß das Feſt ein Weckruf für alle Deutſchen werden möge. An der Eröffnungsfeier 71 u. a. auch iniſter Dr. Schweyer, Landtagspräſident önigbauer, Vertreter der Staatebehörden und der Stadt, ſowie die Mitglieder des Ehren⸗ und uüplaüsſchuſſes teilgenommen. Olympiſche Spiele in Sothenburg Der Zehnkampf bei den Gothenburger Kampfſpielen wurde unter 15 Bewerbern von dem Eſtländer Klumberg überlegen mit 9328 Punkten gewonnen. Den zweiten Sr belegte Strand⸗ berg⸗Finland mit 7226 Punkten vor Yrfölä⸗Finlaad mit 7185 Punkten. der Lübecker Krellenberg wurde mir 8918 Elfter. Der deutſche Zehnkampfmeiſter Hol 35 harte ſchon vorher wegen einer Verletzung aufgeben müſſen.— Die Konkurrenzen im Ringen und Gewichtheben, über die ſchon kurz herichtet wurde, ergaben im Einzelnen: Ringen: nBatamgem.: 1. Puetſep⸗ Eſtland, 2. Haſen⸗Schweden, 3. Peterſen⸗Bänemark Federgew. 1. Ratvany⸗Ungarn, 2. Sillpula⸗Finkand, 3 Ekeberg-Norwegen, Leicht⸗ gewicht: 1. Antilla⸗Finland, 2. K. Weſterlund⸗Finland 3. Erikſon⸗ Dänemark; Mittelgew. A: 1. E. Weſterlund⸗Finland, 2, Bgertek⸗ Eſnand, 3. Rieger“ Deutſchland;: Mittelgew. B: 1. Bargä⸗ Iarn 2. Veckſten⸗Eſtland, 3. Auulenen 5 t 05 1a9025 Suenſon⸗S den, 2. Hanſen⸗Dänemark, 3. Solila⸗Finlauh. eden dene 1. Stadler⸗Wien, 2. Koiv⸗Eſtland, 3. Dahlrup⸗Schweden; Leſchtgem.: 1. Norlund⸗Eſtland, 2. Zerina⸗ Seſterreich, 3. Schmidt⸗Eſtland: Mitzelgem. A1 1. Freiberger⸗Deſter⸗ reich, 2. Ozolinſ⸗Eſtland, 3. Carlſſon⸗Schweden! Mittelgew. 5b: 1. Jan g. Deulſchland, 2. Kirkas⸗Eſtland, 3. Maendtmets⸗Ekland: Schmergew.: 1. Tammer⸗Eſtland 2. Laflander⸗Lettland, 3. Syenſon⸗ Schweden.— Im Anſchluß an die Gothenburger Spiele gingen einige deutſche Leichtathleten an anderen Orten Schwedens an den Start. In Borasg nicht weit von Gothenburg, gewann Fried⸗ rich⸗Leipzig das 100 Meter⸗Laufen in 108, Reumann hole die 400 Meter, Kaſten den Hürdenlauf, wobel Troßbach disquali⸗ fizierb wurde, Oſterhoff⸗Hamburg legte auf die 800 Meter Be⸗ ſchlag und Wenninger konnte im Kugelſtoßen hinter Klumberg und Janſſon den dritten Platz beſetzen.— In Upſala gewann e die 100 und 400 Meter, Steinbrenner das Diskus⸗ rfen. Neues aus aller Welt — der Grüne und der grüne ZJumper⸗ Im Erker eines Woll⸗ warengeſchäftes in Bornheim bei Frankfurt war ein Damen⸗ jumper zu 30000 Mark ausgeſtellt. Ein Mann, der vorüberging, wolfte ſeiner Frau noch eine billige Freude machen, ging in den Laden und verlangte den Gegenſtand zum angegebenen Preis. Die Inbaberin verweigerte die n e zu dieſem Preis, da er nur 180 einem Verſehen beruhe und bot einen geringeren Jumper zu 185000 Mark an. der Mann rief jſedoch einen S hergn, der die Herausgabe 9 Wie der Grüne erklärte, gibts für die Weigerung noch einen Skrafzettel. Der Käufer aber freute ſich. — Amerifaniſche ee Neuerungen. Amerika, das Land der Technik; iſt uns in dieſer Bezſehung in manchen Dingen weit voraus. it Slauteſt hört man von Verwandten, die über den großen Teich zu uns zu Beſuch kommen, daß bei ihnen das Fahrrad zu den über⸗ lebten Verkehrsmitteln gehört. Selbſt der kleine Mann iſt in der Lage, ſich ein Auto anzuſchaffen. Jlluſtrierte Zeitſchriften haben uns on por einiger Zeit erzählt, daß das Experimentieren mit draht⸗ loſer Telegräphie zu einem wahren Volksſport geworden iſt. Das „druhſloſe Telephon in der Weſtentaſche“ wird bald Tatſache ſein. Ein Freund unſeres Blattes ſendet uns einige Ausſchnitte au⸗ amerikaniſchen Zeitungen, die uns weitere in Deütſchland unbekannte Neuheiten im Bilde vorführen. So ſieht man, wie auf einem Fluß ganze Häuſer von ihrem alten Standort zum neuen, auf mächti⸗ gen floßähnlichen Schwimmern transportiert werden, Ein anderes Bild deranſchaulicht das Ankſeden eines Plakates an einen Newyorker Verkehrsrichtweiſer. Die Paſſanten auf dieſe Ungemein praktiſche Weiſe darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß alltäglich um 3 Uhr alle Sirenen und Glocken eine Minute 126 durch ihre Stimme die Chauffeure daran erin⸗ nern, da ulkinder auf wege begriffen ſind. Dieſer Hinwets iſt ſehr notwendig, da in⸗ f ige des ungeheuren Verkehrs ſeit 1. Januar allein in Newyork⸗ Eity 349 Menſchen durchdas Auto getötet worden ſind. Davon wpee 0 3 10 f Ein weiteres Bild, das a in deutſchen itſchriften zu n war, vera ul drahtloſe im 2 der Polizei. dem Anhänger eines Motorrades ſitzt ein utzmann, hinter dem eine Antenne emporragt, durch die der Beamte drahtlos mit allen olizeiſtationen verbunden iſt. Für die Fahndungstätigkeit iſt dieſe transportable drahtloſe Station von größtem Wert. Man ſieht auch ier wieder, daß die Amerikaner heute ſchon die drahtlofe Telegraphie in der vielfeitigſten Weiſe zu verwenden wiſſen. wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7⸗7 morgens“ 557 Wind 43 e uft⸗[TTem⸗ druck pera- F in NNI: mm See⸗ Be⸗ höhe Richt. Stärt 3 100 — 0 NO 8 SW 80 763.4 764.2 782.9 765.0 656.3 Keertheim. Künigſtubl Paden —— St. Blaſen — S Ekrkt! lgegeel —— b Das kontinentale Hochdruckgeblet mit dem Kern über Südſkun⸗ imavien iſt ſehr beſtändig, ſo daß in ganz Europa das heiße Wetter andauert. Auch im polaren Gebiet ſind die ſeither dort lagernden normalen kalten Luftmaſſen durch ſüdlichen Vatcrenepot und Konneneinſtrahiung durch warme Luftmaſſen ergänzt worden. Jhre der boildung 5 erſt wieder 87 Wärmeausſtrahtungen im Laufe s nächſten Winters moͤglich. Die Ausſichten für Fortbeſtand des eißen Sommerwetters ſind daher ſehr gümſtig. In der Rheinebene wurde geſtern der 4. Tropentag erreicht. Boraus ſichtliche ür Mittwoch bis 12 Uhe nachis: dend daen ber Feevee.e cr dal Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Aus H Dresdner Bank Reingewinn 2626 gegen 206 Millionen.— Dividende 2009% Das Abgelaufene Geschäftsjahr 1922 hat der Dresdner Bank eine bedeutende Erweiterung ihres Geschäftsumfanges ebracht: Der Gesamtumsafz auf einer Seite des Hauptbuches betrug 13 120 Milliarden gegen 1664 Milliarden im Vorjahre. Dementsprechend haben sich auch die Abschluß- ziffern gestaltet, die in der heutigen Sitzung des Auf- sichtsrates werden konnten. Der Zrutto- 955 winn, der das 22 fache des Vorjahres beträgt, stieg von 35 auf 18 227 Mill. 4. Dazu haben beigetragen: Wechsel, Zinsen, Sorten und Zinsscheine 11 352(I. V. 504) Mill.&; Provisionen 6858(271) Mill.%; Erträgnisse aus dauernden Beteiligungen 8(3) Mill. 4. Die Gewinne aus Effekten und Konsortialbeteiligungen werden nicht ausgewiesen, Während sie im Vorjahre noch mit 50 Mill. eingestellt wurden. Daß die aus diesen Konten fließenden erheblichen Beträge vorweg zu inneren Rückstellungen Verwendung finden, ist im Inter- esse der Oeffentlichkeit zu bedauern. Die Handlungsunkosten haben sich von 497 auf 12 332 Mill.&, die Steuern von 131 auf 3268 Millionen erhöht. Danach beträgt der Reingewinn 2626 gegen 206 Millionen Mark seine Verwendung wird wie folgt vorgeschlagen: 1079 500 000 der Rücklage B, rund 165 Mill. den Pensions- und Unterstützungsfonds, 200% Dividende auf das dividendenberechtigte Aktienkapital von 550 Mill.&A. Nach Absetzung der stafutenmäßigen Gewinnanteile ver- bleiben 110 Mill.& als Vortrag auf neue Rechnung. Die Bilanz—1 ein enormes Anschwellen der Gläubi- ger, die sich auf 326 795 Mill.„ gegen 19 293 Mill.&4 im Vor- ſahre belaufen. Das Communiquè der Bank läßt eine Gliede- rung des Postens vorläufig nicht erkennen. Akzepte haben sich mit 1480 gegen 160 Mill. verneunfacht. Auf der Aktivseite zeigen die von 6002 auf 73 938 Mill. 4 ge- stiegenen Schuldner die bedeutend gesteigerte Kreditgewäh⸗ 27 Wieweit die Kreditoren duntich Wertpapiere gedeckt sind, wieweit sie ungedeckte Forderungen der Bank dar- stellen, ist nicht angegeben. Angenommen muß werden, daß in den Gläubigern wie in den Schuldnern Valutaposten enthalten sind, deren Umrechnung zum Tageskurs das An- schwellln der Rechnung mit veranlaßte. Das gleiche gilt von den auf beiden Seiten der Bilanz mit 22 689 gegen 1479 Mill. ausgewiesenen Avalen. Wechsel und unverzins- liche Schatzanweisungen haben sich von 8479 auf 46 414 Mill. 4 erhöht. Von den flüssigen Mitteln sind vor allem die Nestroguthaben bei Banken, die sich auf 144 342 Mill. erhöhten, stark gesteigert. Reporis und ombards gegen börsengängige Wertpapiere weisen 4222 gegen 480 Mill.& auf und zeigen, daß das Börsengeschäft verhältnismäßig geringe Mittel des Instituts in Anspruch nahm. Dachee stiegen die Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen von 1558 auf 45 898 Mill., eine Er- böhung, die sich durch die Verteuerung der Rohstoffe, Er- höhung aller Warenpreise und lebhafte Betatigung der Wirt⸗ schaft erklärt. Die eigenen Wertpapiere zeigen mit 111 gegen 124 Mill. einen kleinen Rückgang. die Konsortialbeteili- gungen(i. V. 53 Mill.) sind aus der Bilanz verschwunden, obwohl das Kapitalbedürfnis von Indusirie und Handel ein sehr reges war und die dadurch notwendig gewordenen Kapitalerhöhungen das Geschäft überaus lebhaft und nutz- bringend gestalteten. Unter den eigenen Wertpapieren be- kinden sich noch 388(39) Mill. verzinsliche Schatzanwei⸗ sungen. Das Konto der Bankgebäude ist hur noch mit 35 (118) Min. aufgeführt. Die Gegenüberstellung der verbindlichkeiten und der Hüssigen Mittel zeigt folgende Liquidität: Liquide Mittel: 1922 192¹ (in Müllionen K Kassa, Not., Bk.-Guthaben 16353 833 Wechsel 46 414 8 479 Bankguthaben 144342 2733 und Lombards 4222 480 Effekten 11¹ 12⁴ Summe 211 442 12 6⁴9 Verbindlichkeiten: Depositen u. Kreditoren 326 795 19 293 Akzepte 1480 160 Summe 328 275 19 453 Deckung d. Verbindlichkeiten 64% 659 Warenvorschüsse 45 998 1558 Debitoren 73 938 6002 Konsortialbeteiligungen— 53 Dauernde Beteiligungen 149 118 Die gesamten Reserven erhöhen sich durch die diesjahri- gen Zuweisungen einschliegl. ſener aus der Kapitalerhöhung auf 5900 Mill. I; die Pensions- und Unterstützungsfonds er- reichen rund 200 Mill. K. Das gesamte Eigenkapital der Bank(Grundkapital und Reservefonds) steigt auf 7000 Millionen 4 an.* Moenanis,.-G. jür chem. u. pharm. Erzeugnisse Mannheim Darmstadt Die Gesellschaft erzielte in dem 6 Monate umfassenden abgelaufenen Geschaftsjahr ęinen Reingewinn von 84 Millionen 4, aus dem eine Dividende von 50% auf das Aktienkapital von 12 Millionen verteilt und 9 Milf. 4 auf neue Recimung vorgetragen werden. Im Bericht des Vorstandes wird ausgeführt, daß in dem verflossenen Ge- schäftsſahr die Handelsabteilung in Parmstadt gut be⸗ schäftigt War; die Zweigniederlassung in Hamburg erwies slch da nicht als rentabel und Wurde auf; Auf den in Tiernheim gekauften Grundstücken wurde in dem Berichtsjahr der Fabrikationsbau für die Teer- kes destillation errichtet und nach Ende des Geschäftsjahrs ke stellt. Ein Betrieb in Viernheim fand wWährend dieser Bauperiode nicht statt. PDas gewinnergebnis beruht sonach nur auf der Tätigkeit der Handelsabteilung in Darmstadt. Die unsichere wirtschaftliche Lage und die schwierigen Ver- kehrsverhältnisse zwischen dem besetzten und unbesetzten Gebiete haben schon im vergangenen Jahre die geschäftliche FTatigkeit wesentlich erschwert und die Unkosten bedeutend erhöht. Andererseits hat die erhebliche Steigerung des Um- satzes es ermöglicht, nach einer Abschreibüng auf Anlage- werte von 13 653 220.82„ den erwähnten Reingewinn von 8,4 Mill. zu erzielen. Der Vorstand erhält.8 Mill.„ und der Kufsichtsrat 05 Mill. 4 Tantieme. Auf neue Rechnung Werden 09 MIII. 4 vorgetragen. * Die heute vormi 11.30 Uhr im Parkhotel Hene Generalversammlung, die zeitweise einen sehr lebhaften Ver- lauf nahm, zog sich ziemlich in die Länge. Die Regularien wurden einstimmig ehmigt, die Vergütung des aus 8 Her- ren bestehenden Aufsichtsrats auf 250 Goldmark festgesetzt. Dem Aufcichtsrat wWurden neu zugewählt die Herren General- Girektor Landé und Chemiker Dr. Benno Brahms, beide von der Tel Berlin. Der bisherige Sitz der Gesellschaft wurde von Mannheim nach Darmstadt die tellweise Selbstversicherung der en. Ver. — ee- und nachrichten 1 Industrie Zu Beginn der Versammlung, in der durch 14 Aktionàre 80 634 Akllen, worunter 51384 Stamm- und 290 Vorzugs- aktlien vertreten waren, verbreitete sich Dr. Mainzer- Darmstadt über den von der Moenania mit der Teichgräber- gesellschaft Berlin abgeschlossenen Inferessengemein- schaftsvertrag, der, wie der Redner ausführte, nur von Vorteil für die Moenania sei. Die Anlehnung an Th. Teichgräber bedeute sowohl hinsichtlich der Produktion wie des Absatzes die Verbindung mit einer bedeutsamen Firma, die wertvolle Früchte für die Moenania tragen werde. Wenn dadurch, wie befürchtei werde, eine Verstärkung des Ein- llusses des seitherigen Großaktionäàrs geschaffen Worden ist, so kann das für einzelne Herren ja bedauerlich sein. Für die Mehrzahl der Aktionäre jedoch nicht; denn mit dem Vertrag werden die Interessen der Moenanja nicht gefahrdet, sondern 1235 ördert. Am Schlusse seiner Ausführungen stellte der edner den Antrag daß, nachdem die.-V. von dem Vertrag Kenntnis genommen habe, der Vorstand mit der weiteren Vollziehung des Vertrags beauftragt werde. Diesem Antrag widersetzte sich der Vorsitzende des Auf- sichtsrats, Rechtsanwalt Pr. Weingart-Mannheim, da der Aufsichtsrat die vorgesetzte Stelle des Vorstandes ist. Nach längerem pro und contra wurde der Antrag Dr. Mainzer von der.-V. abgelehnt. Der Antragsteller ersuchte um Nieder- schrift zum Protokoll. Nachdem Direktor v. Scheidt- Darmstadt wie Dr. Mainzer erklärt hatten, daß hnen das Wohl der Gesellschaft über alles gehe und eine Eigenmächlig- keit nicht vorliege, sondern vielmehr eine Reihe don Zufallig- keiten, wurden die übrigen Beschlüsse nahezu einstimmig ge- kaßt. Mitgeteilt wurde sodann noch, daß Reichstagsabg. Dr. Rauch-München wie Gaswerksdirektor Zeile heim aus dem Aufsichtsrat der Gesellschaft ausgeschieden sind. Die Aktien der Moenania werden demnächst an der Börse eingeführt. Der Geschäftsgang wird als günstig be- zeichnet. ch. Gesellschaft für Spinnerei und Weberei, Ettlingen Die bei der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft abgehal- tene o..-., in der 8177 Stammaktien und 8000 Vorzugsaktien vertreten waren, genehmigte die bereits veröffentlichten Vor- schläge der Verwaltung, Wonach eine Dividende von 300 pet. zur Verteilung gelangt, ferner die Umwandlung der Vorzugsaktien Lit E in Stammaktien, die gleick- zeitig mit 2000 Stammaktien Lit. E aus der Emission vom 3. Dezember 1921 zur Verfügung des Vorstandes bleiben und im Interesse der Gesellschaft bei der Rohstoff- beschaffung Verwendung finden. Ferner Wurde die Erhöhung des Grundkapitals um 20 Mill. 4 ab 1. Januar 1923 dividendenberechtigte Aktien Lit. F beschlos- sen, die auf Inhaber lauten und für die das Bezugsrecht aus- wird. Von diesen Aktien werden 10 Mill. den ktionären derart angeboten, daß auf 2 alte eine junge Aktie bezogen werden kann, wobei der Bezugspreis mit etwa 5000 pCt. in Aussicht genommen ist, aber erst noch endgültig kestgesetzt wird. Die restlichen 10 Mill.„ Aktien bleiben auf fünf Jahre gesperrt. Sie dürfen nur im Interesse der Gesellschaft für eine etwaige Angliederung(einer Bleicherei oder dergl.) dienen oder sie müssen später den Aktionäàren angeboten werden, In den Aufsichtsrat wurden neu hinzugewählt die Herren: Kommerrienrat Theodor Frank(Disconto-Gesellschaft) Berlin; Regierungs- rat Dr. Janzer(Rheinische Creditbank) Mann- heim und Alfred Blumenstein-Berlin. Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse * Frankfurt, 10. Juli.(Drahtb.) Im Effektenverkehr von Büro zu Büro entwickelte sich, wie bereits an den letzten Börsenruhetagen, ein stillerer Effektenverkehr⸗ Die. in verschiedenen Spezialpapieren hielt jedoch an. Für Türkenwerte bestand durchweg sehr starke Nachfrage, auch werden Rumänen, Anatolier und Lombard- prioritäten wesentlich höher genannt. AEG. auf die Kapital- erhöhung sehr fest. Die gestern erstmals notierten Zement- plattenfabrik Löhr(200 sind weiter stark gesucht. Von morgen ab werden Chemische Milch und Hammerstein u. Hofius, Frankfurt a. M. erstmals notiert. Infolge knappen Materials wurden Hammerstein u. Hofius ca. 250 000 taxiert. Sehr fest liegen Growag, für welche Interessenkäufe, man spricht auch von Aufkaüfen durch den Stinneskonzern, vor- liegen, ca. 75 000—80 000 genannt. Sonst ist die Stim mung nicht ganz einheitlich, vorwiegend aber fest. Berliner Wertpapierbörse Berlin, 10. Juli.(Drahtb.) Bei den Schwierigkeiten, die der Reichsbank des hohen, im Ausland sich vollziehenden Marksturzes mit der Niederhaltung der Devisenpreise erwachsen, zog sich die Festsetzung der amtf- lichen Derisenpreise heute lange hinaus. Es kam zu ausge- dehnten r über die den Ansprüchen von Handel und Industrie am ten entsprechende Form der 2 Wobei man sich schlieplich dahin einigte, im Inmlandsbeda kleine Aufträge möglichst voll und großge nur teilweise zu- zuteilen sowie Auslandsaufträge möglichst ausfallen zu las- sen. 80 Wurde London mit 3 zugeteitt, wobel Aufträge bis 25 E voll berücksichtigt wurden. Deuisenmarki * Mannheim, 10. Juli. Die Mark kam um 10.30 Uhr vorin. mit.0003½ aus New Tork, was einem Dollarkurs von 262 500„ entspricht. Der amtliche Kurs beträgt 186 500, repartiert bei 3% Zuteilung. Frankfurter Notenmarkt 10. Juli geld Arlef gold drief Amerlkanische Moten 189000 190000 oesterr.-Ungar. alte“?—.——.— Belgisobs e————·4—.— ——— 92350.— 32650.— Fumünfzodes 110.— 119.— ———.——.— Franzüsfeches 10950.— 11040.— Schwelrer.— 32169.— Hoſlängisods. 74800.— 74400.— Fodwedlsohe.. 4859.— 4489.— Itaſtonfsobe. 7910.— 7990.— Techecho-Siowak.. 3870.— 3689.— Oesterreſoh abgost.. 263.— 265.— Ungarlsche. 109.25 16.75 Frankfurter Devisen * Franktfurt, 10. Juli. Tendenz fest: London 850 000, Paris 11 000, Brüssel 9025, New Tork 186 500, Holland 73000, Schweiz 32 300, Italien 7950.— Berliner Devisen Amtiton 0. 9. B. 9. G. 10. B. 10. Amtliod f. 3. 8. J. 6 16.. 10. Holland. 70123 70776 72814 73182 Paris 10274 10326 1972 11027 Buen,-Aires 62343 62889 640 64160] Schweir—— 30877 31820 3090 rüssel. 3028 6672 802 9043 Spanlen 285554 25433 28886 Christlania 29127 29273 30021 30175 an. 228/ 87709 5 90225 Kopenbagen 31421 31579 18— 5 Rlo de Jan.. 18453 18548 18353 18448 Beistanter 0 1 3 74. 2— abg.. 261.84 263.16 253.89* 4 2 0 Raßen.. 2881 8 7570„ i e e 2 Londen. 17850 947875 852125 Soffa 10915 1528 17488 1754 jugoslavlen 1925 1985 ew-Vork 179550 18055. 138033 186857 Herausgeber, Drucker und Vexleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiget, G. m. b. H. Mannheim. E 8. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Kitherz für das Feuilleton: l. V. Kart Fiſcher: für Kommunalpolitik⸗ ichard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ „Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Fremz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel 4. Seite. Nr. 312 Maun jeimer General-· Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Dienstag, den 10. Juli 1923 Kommunale Chronik ch. Aglaſlerhauſen, 9. Juli. Der Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigte den Verkauf eines Gemeinde rundſtücks an einen Fabri⸗ kanten in Mannheim, der eine Villa in glaſterhauſen erſtellen will. Die Gemeindehäuſer am Ortsausgang gegen Unterſchwar u ſind alle bezogen und machen in ihrer Anlage und ſhren Auſbend 1 55 wohltuenden Eindruck. Die Bauleitung der Siedlungshäuſer lag in Händen des Architekten Frey⸗Unterſchwarzach. Zu den zwei prakti⸗ ſchen Aerzten, einem Tierarzt und einem Dentiſten foll nun noch ein wirklicher Zahnarzt kommen. Kleine Mitteilungen In der jüngſten Stadtverordne tenverſammlung in Darmſtadt wurde die Wohnungsbauabgabe für 1923 auf 624 Mark für je 100 Mark abgabepflichtigen Wert, 95 1. und 2. Ziel der Grund⸗ und Gewerbeſteuer auf das 12fache der Aus⸗ ſchläge vom Vorjahre für die gleiche Zeit feſtgeſetzt. Eine Einrichtung von weittragender Bedeutung hat die Städt. Sparkaſſe in Darmſtadt durch koſten getroffen Familien außerordentlich ſchwer. 0 Die glückliche Geburt eines gesunden, kräftigen Vages MRDELS zeigen hocherlreut an. 9624 Hans Kramer u. Frau Lilh geb. Hachmann Mannheim, den 10. Juli 1923. on der Relse zurück: Dr. Fritz Kauffmann Arzt fũr innere Krankheiten. N 5, 7. 69585) Tel. 8252. die ſogen. Sderbfall⸗ die Koſten für die Beiſezung ihrer Lieben nicht aufbringen und ein begreiflicher Stolz verbietet es ihnen, öffentliche Hilfe in Anſpruch zu nehmen. Jedermann kann ſich nun auf der Städtiſchen Spar⸗ kaſſe ein ſolches Sterbfallkonto einrichten, auf das Einzahlungen in Höhe, zunächſt aber mindeſtens 20 000 Mark, erfolgen können. Zu⸗ ſchußzahlungen in jeder Höhe über 5000 Mark werden jederzeit ent⸗ gegengenommen. Die Verzinſung erfolgt nach dem Reichsbank⸗ diskont mit dem 1½4ſfachen des Zinsſatzes für gewöhnliche Einlagen Eurzeit 15 Proz.) Die Konten ſind bis zum Tode geſperrt, die Sperre kann aber unter beſonderen Umſtänden aufgehoben werden. Bei der Aufnahme iſt anzugeben, wer nach dem Ableben des Ein⸗ legers verfügungsberechtigt ſein ſoll. Man glaubt, daß dieſe Konten von großer ſozialer Bedeutung ſein werden. Der Oberpräſident hat dem Beſchluß des Berliner Magiſtrats und der Stadtverordnetenverſammlung zugeſtimmt, durch den die Steuer für den erſten Hund auf 24000., für den zweiten auf 36 000., für einen dritten Hund auf 48 000 M. erhöht ſſt. Der Steuerverordnung iſt rückwirkende Kraft vom 1. April 1923 ab beigelegt. In der letzten Stadtverordnetenverſammlung iſt aber be⸗ ſchloſſen worden, dieſe Sätze zu verdoppeln, die Steuer für den erſten Hund alſo auf 48 000., für den zweiten auf 72 000., Nachbargebiete SwW. Lampertheim, 9. Juli. Erſchoſſen hat ſich der Ar⸗ beiter Balzer von hier. Als Motiv zur Tat dürften Nahrungs⸗ ſorgen ſein. Sw. Bensheim, 9. Juli. Selbſtmord beging die Frau eines höheren Beamten von hier. Die Frau litt an Nervoſität und machte ihrem Leben durch Erſchießen ein Ende. * Darmſtadi, 9. Juli. Auf dem Wege vom Bayernlande über Frankfurt ins beſetzte Gebiet wurde in einem Zuge während der Fahrt durch den ſchönen Speſſart eine Frau feſtgeſtellt, die mehrere Gänſe, 25 Pfund Butter und 1800 Eier den Franzoſen zuführen wollte. Auf die„Hilferufe“ der Frau eilte deren Mann, der ſich wohlweislich in einem anderen Abteil niedergelaſſen hatte, herbei. Dabei ſtellte es ſich dann heraus, daß auch der Gatte die gleiche Menge Hamſterware bei ſich führte. Dem würdigen Ehepaar wurde das geſamte Gut beſchlagnahmt. * Frankfurk, 9. Juli. Auf dem Viehmarkt in Frankfurt a. M. überraſchte am Donnerstag die Wucherpolizei einen Kommiſſionär da⸗ bei, als er zwei Schweine mit 24000 Mk. das Pfund Lebendgewicht Die durch die heutige Geldentwertung notwen⸗ digen Ausgaben bei dem Ableben eines An⸗ 0 Viele können aus eigener Kraft gehörigen drücken viele hung ihr dieſer Erhö Telephon-Anschluß Entſchädigung ab. ofortige Angebote unter A. O. 41 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Wer gibt Telephonanschluß ſofort ab? Gefl. Anfragen erbeten unter S. N. 38 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 4912 ſach onczpanien überſiedelnder Ingenieur des Baufachs, nimmt dorthin Aufträge mit. Gefl. Anfr. unter K. K. 30 bahnpostlagernd Maunheim. 9564 Vor Ankauf wird gewarnt. Mir iſt am Montag vormittag eine wertvolle Zwergdackel Hündin entlaufen. Farbe rotbraun. Name Hexe, raſſereines Tier. Abzugeben gegen hohe Belohnung bei 9594 kugen Rüder, Mannheim, Moltkestr. 7. unersetzlichen Verlust. Am Sonntag den 8. Juli 1923 ist Herr Direktor Ernst Scherenberg im Alter von fast 50 Jahren nach 22jähriger Tatigkeit bei unserer Firma plötzlich und unerwartet entschlafen. für den dritten Hund auf 96 000 M. zu erhöhen. verwaltung nimmt an, daß die Kommunalaufſichtsbehörde auch e Zuſtimmung demnächſt geben wird. Das Hinscheiden des Herrn Scherenberg, der in unermüd- licher, auf vorzügliches technisches Wissen und reiche Erfahrungen gestützter Tätigkeit für die Firma seine ganze Kraft hingab und die Interessen der Firma nach außen und innen bin jederzeit in mustergültiger Weise zu wahren verstand, bedeutet für uns einen Herr Scherenberg hat sich durch sein offenes und ein- nehmendes Wesen und durch seinen scharf ausgeprägten Ge- rechtigkeitssinn die Sympathien aller erworben, Fühlung zu nehmen Gelegenheit hatten, und er war in gleicher Weise beliebt bei seinen Mitarbeitern wie bei Außenstehenden. Seine beruflichen und persönlichen Eigenschaften sichern ihm ein dauerndes dankbares Gedenken. Brown, Boveri& Cie. Aktiengesellschaft Mannbheim-Käfertal. die mit Die Hauptſteuer⸗ verkaufen wollte. der wucheriſche Kommi Die Schweine wurden beſchlagnahmt 3000 Mk. das Pfund 155 verkauft. und um Der Erlös wurde einbehalten, ionär dem Gericht/ zur Beſtrafung übergeben. E271 ium 2IZ. frinked kl. Mäochen-Verein uphrosyng Mannheim 875 Mitgfiederversammlungen jeweils Donnerstags ½8 Uhr Wohlgelegen⸗ ſchule. Am 12. 7. 1923 Vortrag über„Iphigenie auf Tauris“. 9586 twer, 43 Jahre. evgl., mit eigenem Haushalt, ſucht ein alleinſtehendes Fräulein nicht unter 28 Jahren kennen zu lernen zwecks baldiger Neirat Angebote u. Z. X. 23 an die Geſchäftsſt. 9562 Miet-Gesuche. ˙ uietal Dos Geheimnis Gut möhliertes Gerlihmteriſoſſeeſlichen Zimmer ſofort zu mieten geſucht. Angebote mit Preis unt. alte Gold- u. Silbergegenstände kauit zur eigenen Verarbeitung Werkstätte Hinterhaus, Tel. 8850. S46 Tuwelen Flalln S. Rexin, N 1, 6. Gtolesttade 8 endu Kloseſt's N mit kl. 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