Verkaufspreis M. 700.— 4 4 s. Miktag⸗Ausgabe 1923— Nr. 313 5 0 0 Er 5 8 5 88 2 c 133 85 el. 8 Bez 1 2 ins iſe: g, gege rae 8 ereeee eene e. n eeg g f f.—————* l nachforderung Annahmeſchluß: Mittagbiatt vormittags 8% Uhr, Abend⸗ 5————— blatt nachmittags 2½ uhr. gür finzeigen an deſtimmten Tagen, 3 anndeim, e Stellen u. Nusgab.wird keine verantwort. übern. Hhvöh. Gewalt. t— Ar. 6.—————— Streiks, Setriedsſtörung. uſw. derechtig. zu keinen Erſatzanſpr · .. wWhe. ee Wedh 8litf Kagelg. Fiafte⸗ö. Jernfpe. o5 Gewüde. Cesleb. Mannhein Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Necht— Modezeitung— Aus Jeit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik-Jeitung 1 W 1 a en⸗ 23 nie 8 M ilt,— onate Rhein⸗ und Ruhr⸗Beſetzung ter 5 Hn 11. Januar ſind die Franzoſen nach langen ſorgfältigen vorbereitungen, wie poincaré ſagt, in„friedlicher miſſion“ 2 in das Ruhr⸗Gebiet eingedrungen, um ſich angeblich ihre Reparationen ſelbſt zu holen. Das deutſche Dolk und an der Spitze — unſer ſtarkes knorriges Weſtſalentum hat ſich aber den Bajonetten nicht gebeugt, unter denen es für Frankreich Sklaven⸗Arbeit 3 verrichten ſollte. Die Nöte und Drangſale, die unerhörte Schmach, die dem Deutſchtum in den beſetzten Gebieten geſchehen iſt, bedarf an dieſer Stelle keiner weiteren Ausführungen. Sie iſt ſo tief mit ehernem Griffel in die Geſchichte des deutſchen Volkes eingetragen, daß ſie ſolange die Welt beſtehen wird, nicht ausgelöſcht werden kann. Trotzig und ſtark haben die Weſtfalen und mit ihnen die Rheinländer und Pfälzer mit eiſerner Entſchloſſenheit alle peinigungen, alle Rißhandlungen, Gefängnis, Sucht⸗ — Zwangsarbeit, Ausweiſung und ſelbſt den Tod mutig erduldet. Richts in der Welt kann unſer Weſtfalentum vor den ranzoſen auf die Knie zwingen. Der unlängſt abgehaltene 4. Weſtfalentag in Soeſt der alle Volksſchichten, alle Stände, alle Parteien in ungezählten aſſen zuſammenſtrömen ſah, hat ein unauslöſchliches Zeichen dafür gegeben, daß auch in Sukunft die Söhne der roten Erde nicht wanken und weichen werden, daß ſie not und Hunger und alles Elend weiter tragen wollen und feſt und ſtark die Mauer der deutſchen Not zu erhalten gewillt ſind. cge 5 Sie ſchrecket nicht Netten, ſie ſchrecket nicht Tod, Sie ſtehen zuſammen in deutſcher Not. Daß die Gefüge dieſer ſtarken Mauer ſich nicht lockern, daß ſie hart und feſt bleiben, daß ſie noch gewaltiger aus⸗ gebaut werden müſſen, dazu muß jeder deutſche Mann in jedem deutſchen Ort mithelfen. Er muß wiſſen, die mit dem Fall der Ruhr ganz Deutſchland fällt, er muß wiſſen, daß die deutſche Wirtſchaft zu Grunde gerichtet iſt, wenn dieſer Edelſtein im deutſchen Cand Deutſchland entriſſen wird. Er muß wiſſen, daß unſere deutſchen Brüder an Rhein und Ruhr, dann zu lebens⸗ länglicher Sklaven⸗kirbeit, wenn nicht noch zu viel ſchlimmeren, zu Heeresdienſt und anderem Schrecklichem verurteilt ſind. Er muß endlich wiſſen, daß es den Franzoſen ja nicht um e e und Entſchädigungen zu tun iſt, ſondern er muß wiſſen— und die neueſten Enthüllungen haben es klar und deuflich erwieſen— daß es ſich bei Frankreich nur um Annektion von Rhein und Ruhr handelt. 725075 e Das zu verhindern und mit Herz und hand alles zu tun, dieſe Verhinderung zu ſtärken, iſt die vaterländiſche Pflicht jedes Deutſchen. Leider dringen aus den beſetzten Gebieten Rufe in die anderen Candesteile, die die bangvolle Frage in ſich gi Buldwin gegen poincare einnimmt. Auch in Bel⸗ berd ſich Anzeichen bemerkbar, daß man mit der bis⸗ 5 entden Ruhrpolitik nicht einverſtanden iſt. Die geringe Mehr⸗ Jet. die das neue belgiſche Kabinett erhalten hat, gibt bavon ſfamdnts Die neutralen Staaten verurteilen wohl in ihrer Ge⸗ den freuleriſchen Ruhreinfall Frankreichs und Bel⸗ austeg aber iüre Mlacht iſt in der Weltpolttik heute noch nicht de Schlaggebend. Der papſt hat für unſere vergewaltigten und eine kRũ Brüder und Schweſtern an der Ruhr Ku im In- und Auslande nicht zu umgehende politiſche möi dung erlaſſen. Es iſt ſeit lange das erſtemal, daß die —— Spitze der katholiſchen Kirche ſich zu ſolch einer engm diplomatiſchen Handlung veranlaßt geſehen hat. Im de Juſammenhang mit den ſchwebenden Derhandlungen Kun kurie ſteht die Frage der ſogenannten Sabotageakte im Ge⸗ iet und Rheinland. Mag man noch ſo ausgeſprochener 8 aller Gewaltakte ſein— die zurzeit oft Herrn Poin⸗ 155 Stellung zugute kamen—, ſo muß man ſich doch klar daß die intellektuellen Urheber all dieſer Caten Frank- völß und ſein verbrecheriſcher Ruhreinfall ſind. Unſere Be⸗ peiſſcen wird auf das Blut gereizt, mit Bajonetten, Reit⸗ krndden und einer nicht endenden Zahl von täglichen, ja möltchen den böfeſter und giftigſter Art. Daß da ſelbſt ſetzung ein Klagegeheul. Hierauf wurde die Witwe zu einer erheblichen Geldſtrafe verurteilt. Im Wiederholungsfalle mit Ausweiſung bedroht und dder hund zum Tode ver⸗ uRt,, 7 Nicht nur Deutſchland, ſondern wohl der größte Teil der Welt, auch der Ententeſtaaten, hat eingeſehen, daß ganz Europa unter dem frevleriſchen Ruhreinfall Frankreichs auf das ſchwerſte leidet. Wie ſehr die deutſche Wirtſchaft im Niedergang begriffen iſt, verſpüren wir ja ſelbſt täglich am eitzenen Ceibe. Trotz dieſes fürchterlichen Niedergehens hat die Regterung Cuno die ungeheure Summe von einigen zwanzig Milliarden Goldmark, verzinslich zu 5g, garantiert durch die Reichseiſenbahn, die deutſche Wirtſchaft und die Einkünfte der Derbrauchsſteuern, angeboten. Das bedeutet eine Jahres⸗ leiſtung von etwa 1200 Millionen Goldmark, d. h. etwa 50 000 Milliarden Papiermark nach heutigem Kurſe. Dieſe Summen ſind ſo rieſig hoch, daß es des allergrößten tatkräftigſten Opfer⸗ willens unſeres ganzen Volkes bedarf, um dieſe ungeheuer⸗ lichen Caſten zu tragen. Nur der ſtändige Gedanke an die Befreiung von Rhein und Ruhr, von Blut und Gewalt, an die Erlöſung unſerer Gefangenen und ver⸗ gewaltigten Brüder kann uns dies Angebot überhaupt ver⸗ ſtändlich machen. ſchließen, ob im unbeſetzten Gebiet, die ganze große Not und Qual verſtanden wird. Und nun gilt es zu zeigen, daß bei uns ö im unbeſetzten Gebiet das Verſtändnis für unſere drangſalierten Brüder vorhanden iſt. Und ſo weit hier materielle Mittel helfen können, rufen wir wiederum aufs neue zur Nuhtſammlung auf, wobei wir der Hoffnung Rusdruck geben, daß dieſer 85 Ruf überall oſſene Hände und offene Türen finden möge. 17 1** 1 i 5 b 5 vorſtehender Firma 90 000.— be Hereis bechertig 4 4876 219.25— +„ 181— Maunheimer General⸗Anzeigerr„ 1000 000.— VFFVPFVVVV—F 50 000.— Soge„Carl zur Eintracht“, Mannheim, Johannisfeſt⸗ Le eee. e ee 90 000.— 10 danf Cnn Wiate C 1 Gein.. 3 605——— ialhaus„ 1, 5— 1*2 33„ 00.— eu fi 0.——0„—— 0 Düngermi. m. b.., 3.„%%-%*„ nt.* 2„„* 2* 2„*„— 7**GGGGGA e—TPC(wC—VvVbb000 eſ Jäger⸗Stammtiſch bei Ballweg, 4. Ratee„ 200 009.— 20„Nanimez“ Mannheimer Import⸗ und Export m. b. H.„ 20 000.— 48 2888 274.25 — mannheimer General⸗Anzeiger 5⁰ le. ne at uf. U. ſt. * dem Geduldigſten der Geduldsfaden reißen muß, ift nur zu Wir müſſen ungeheuer große und ſchwere Opfer bringen, Rhein und KRuhr menſchlich. Wie unſere Landsleute in geradezu buſteriſcher krt um das 31el unſerer geſamten politik. die Befreiung von Fum halbjahrestag der Nuhrbeſetzung gequält werden, davon zeugt folgendes Erlebnis, was auch] Ruhr und Rhein zu erlangen. Gottlob ſind ſchon manche nen⸗ von Freiherrn von Lersner am beſten den gegenwärtigen Geiſteszuſtand der franzöſiſchen nenswerte Erfolge in letzter Zeit erzielt worden. Frankreich, Beſatzung charakteriſteren mag. das die feſte Abſicht hatte, noch weſentlich größere Gebiete 71. Jannar 1925— J1. Juli 122⁵ In einer beſetzten Ruhrſtadt wird unter Fanfaren- Deutſchlands mit Gewalt zu beſetzen, hat davon Abſtand neh⸗ 7 Die gegenwärtige politiſche Cage ſteht auch jetzt noch oder geſchmetter täglich um 12 Uhr mittags die franzöſiſche Flagge men müſſen. Es ſteht völlig iſollert da. der Umſchwung der 5 n neuem wieder unter dem Zeichen der engliſch-franzöſiſchen gehißt. Der Hund einer in der Hähe wohnenden ehrſamen Stimmung in den neutralen Tändern, in Italien und jetzt vor Reanmung. Italien unterſtützt jetzt endlich die Haltung, die die Witwe erhob mehrere Cage wührend des Aktes der Flaggen- allem in Englan d, iſt, obſchon wir keine übertriebenen Hoffnungen hierauf ſetzen ſollen, unbedingt ein Erfolg unſerer Ruhrpolitik. Ebenſo die jetzt hoffentlich be⸗ ginnende Dernunft der Belgier. Endlich darf auch das mora⸗ liſche Gewicht des Eingreifens des hl. Stuhles nicht unter⸗ ſchätzt werden. Unſer Weg liegt klar vorgezeichnet: Wir müſſen die Re⸗ gierung Cuno mit allen MRitteln unterſtützen. Wir müſſen feſt und unentwegt in unſerem Widerſtand gegen den Ruhreinbruch zuſammenſtehen und in der rückhaltloſen Anwendung unſerer einzigen Waffe, des paſſiven Wideerſtands an Rhein und Ruhr, fortfahren. Wir dürfen die Flinte nicht ins Korn werfen, weil der wert unſerer Papiermark noch ſo ungeheuerlich geſunken iſt, ſondern müſſen den Kopf hoch halten und an unſer klares gutes Recht, an unſere Zukunft und an unſere eigene innere Kraft glauben. Wie ſtark müſſen wir ſein, wenn all die bis an die Zähne bewaffneten Kriegsvölker Frankreichs und Belgiens gegen uns Wehrloſe machtlos find! Wenn wir in Einigkeit zuſammenſtehen, ſo wird unſer gutes Recht und unſere eigene Kraft ſiegen, wenn bis dahin auch noch mancher Tropfen durch den Rhein fließen mag. 2. Seife. Nr. 313 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 11. Juti 1923 Die kommende engliſche Erklärung Kückſichtnahme auf Frankreich Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Lan⸗ don erhält das„B..“ ein Stimmungsbild, dem zu entnehmen iſt. daß die Dinge in den letzten Tagen doch wohl ein we nig aufge⸗ gauſcht ſind. Eine dramatiſche Wendung unter Donner und Blitz iſt darnach von der Rede Baldwins morgen Donnerstag gicht zu erwarten. Ddie im letzten Kabinettsrat beſchloſſene Bolitik der engliſchen Regierung ſcheint vielmehr daraufhin zu gehen, Frankreich auf keinen Fall vor den Kopf zu ſtoßen und einer ſpäteren Ausſöhnung keine Schwierigkeiten zu bereiten. Die Regierung würde allerdings offen und unzweideutig die Gründe dar⸗ egen, weshalb ſie ſich nicht mit Poincare einigen könnte und ſie will W ſerner ſelbſtändig vorgehen und eine eigene Antwort auf die deutſche Note erteilen. Bei der Formulierung der Note will die Re⸗ gierung verſuchen, Deutſchland ſo viel Mut zuzuſpre⸗ chen, daß der Ausbruch chaotiſcher Zuſtände vermieden wird. Andererſeits ſoll im Hinblick auf die franzöſiſche Politik Deutſch⸗ band nicht geſchont werden. Nach dem„Evening Standard“ hatte Lord Curzon der deutſchen Regierung bereits geraten, auch ihrerſeits die größte Mäßigung zu üben und vor allem von den Sa⸗ botageakten abzurücken. Höchſt wahrſcheinlich würde dann als wei⸗ lerer Schritt eine Sachverſtändigenkonferenz zur Feſtſtellung der deut⸗ ſchen Zahlungsfähigkeit einberufen werden. In wie weit hierbei der Völkerbund eine Rolle ſpielen wird, ſteht noch nicht feſt. Jeden⸗ falls ſoll über dieſe Punkte Lord Robert Cecil befragt werden, da⸗ neben wohl auch noch Vertreter des Vatikans, Amerikans und Dr. Beneſch, der nach London kommt. Alle dieſe Verhandlungen ſollen aber ſo geführt werden, daß Frankreich jederzeit der ſpä⸗ lere Beitritt offen gelaſſen wird. Ob Frankreich dieſe Brücke betritt, ſei allerdings zweifelhaft. Aber einſtweilen wolle man in London dieſe Brücke noch nicht abbrechen. Die engliſchen Parteien zur Tage Wie der„Temps“ aus London erfährt, verlangen die engliſchen Linksparteien eine engliſche Erklärung gegen die Stellungnahme Frankreichs und drängen auf einen mehr oder weniger offenen Bruch zwiſchen London und Paris. Dagegen kommt in den konſer⸗ vativen Blättern eine gemäßigtere Haltung zum Ausdruck. In Waſhington habe die engliſche Regierung eine Sondierung vorgenommen, die dahin beantwortet ſei, die europäiſchen Länder wüßten zunächſt einmal über ihre eigenen Schritte im klaren ſein. Die Londoner Börſe tritt lebhaft für eine deutliche Erklä⸗ rung ein.„Daily Telegraph“ nimmt an, daß die Regierungserklä⸗ rung mehr konſtruktiv als kritiſch gehalten ſein ſoll. Sie würde ein endgültiges Angebot an Frankreich enthalten. Sollte ſeitens Frank⸗ reichs und Belgiens keine Antwort erfolgen, ſo könne von einer chuld Englands keine Rede ſein. Bei politiſcher Betrachtung der Dinge ſei der Stand der franzöſiſch⸗engliſchen Beziehungen der eines Nichtzuſammenarbeitens geweſen, ſeit die Franzoſen ohne England und ohne Englands Zuſtimmung in das Ruhrgebiet einrückten. Ein ruſſiſch⸗franzöſiſcher Konflikt In Moskau wurde der Notenwechſel zwiſchen Poin⸗ care und Tſchitſcherin anläßlich der in der Biſerta zurückgelaſ⸗ ſenen Schiffe veröffentlicht. Poincare erklärt in Erwiderung auf die Proteſte der Sowjetregierung, daß Frankreich das Eigentums⸗ recht Rußlands an den Schiffen anerkenne, doch habe Frankreich as Gläubiger Rußlands das Recht, vuſſiſches Eigentum zurückzubehalten. In der Antwortnote weiſt Tſchitſcherin darauf hin, daß die in der franzöſiſchen Note vertretenen Anſichten ernſtlich die Intereſſen Frankreichs und Rußlands berührten und zu einer voll⸗ ſtändigen Unterbrechung der Handelsbeziehungen beider Länder führen könnten. Frankreich würde auch nicht gleichgültig zuſfehen wenn ſeine Kriegsſchiffe beim Beſuch der engliſchen oder amerikaniſchen Häfen von den Regierungen dieſer Länder, die Gläubiger Frankreichs ſeien, beſchlagnahmt würden. Schließlich wiederholt Tſchitſcherin den Prote ſt der Sowjetregierung gegen die Zurückbehaltung und den Verkauf der Schiffe und macht die franzöſiſche Regierung für die Folgen verantwortlich. Aufklärung der Duisburger Exploſion! Verhaftung eines Franzoſen und eines Armeniers. IBerlin, 11. Juli.(Bon unſerem Berliner Büro.) Die Ge⸗ rächte über eine ſenſationelle Wendung in der Aufhellung zes Eſſenbahnunglücks auf der Hochfelder Rheinbrücke verdichten ſich jetzt zu einer beſtimmten MReldung. Darnach ſoll es gelungen ſein, einen Jranzoſen und einen Armenier zu verhaften, die als Aklentäter in Frage kämen. Der verhaftete Franzoſe ſoll die Tal auch bereits eingeſtanden haben. Schon vor einigen Tagen war gemeſdet worden, daß ein franzöfiſcher Kommu⸗- niſt mit dem Altenkat in Berbindung ſtehe. Einſtweilen ſind alle dieſe Meldungen noch ein wenig wider⸗ ſpruchsvoll und unſubſtantiiert, was bei der völligen Abſchnürung Duisburgs von allen Verkehrsmöglichkeiten nicht weiter wunderlich iſt. Immerhin ſcheint das Zuſammenwirken der deutſchen und belgiſchen Kriminalpolizei bei den Ermittelungen ſchon zu einem Srgebnis geführt zu haben. Anfangs hatten bekanntlich die Belgier iede Teilnahme der deutſchen Behörden verhindert. Ein Aufruf gegen die Sabotageakte In einem Aufruf an die Bevölkerung der Rheinprovinz exläßt er Oberpräſident der Rheinprovinz die dringende Mah⸗ un g. Beſonnenheit zu bewahren und ſich nicht zu Sabotageakten an iſenbahnanlagen hinreißen zu laſſen. Wer als Deutſcher ſabotiere, ergreife ſich in unverantwortlicher Weiſe an ſeinem Vaterlande. Ddie Behandlung der Duisburger Seiſeln Wie der„Köln. Volkszta.“ mitgeteilt wird. entbehren die Duisburger Geiſeln aller Vergünſtigungen, die ſonſt den fangenen gewährt werden. Sie dürfen ſich nicht einmal auf dem fängnisbof ergehen. Die Gefangenen ſind zu dreien und vieren in inen. zum Teil nur für eine Perſon bemeſſenen Zellen unterge⸗ acht. Sie ſind von der Außenwelt faſt völlig abgeſchnitten. Nie⸗ zand darf zu ihnen. Jealiche Lektüre iſt ihnen unterſagt. Die Ge⸗ zäftsſtelle des Roten Kreuzes in Duisburg bittet, alle Schritte, die n Bereich der Möalichkeit liegen, zu unternehmen, um das Los der Gefangenen zu erleichtern. der Brüſſeler Zwiſchenfall Nach einer ergünzenden Meldung aus Brüſſel wurde der dortige deutſche Geſchäftsträger nach dem Verlaſſen der Geſandtſchaft beim Betreten ſeines Privathauſes von einem jungen Belgier durch einen Fauſtſchlag leicht verletzt und nach der Feſtnahme des Täters von dieſem beleidigt. Die belgiſche Regierung wurde auf diplomatiſchem Wege um Entſchuldigung und um Be⸗ ſtrafung des Täters erſucht. Die„Agence Belge“ teilt mit, daß die belgiſche Regierung be⸗ 5 ſchloſſen hat, wegen des Angriffs auf den deutſchen Geſchäftströger eine Unterſuchung einzuleſten. Franzöſiſcher Rabinettsrat Unter dem Vorſitz Poincarés trat geſtern ein Kabinettsrat zuſammen, der ſich mit auswärtigen Angelegenheiten befaßte. Der Miniſterrat wird nach der Rückkehr Millerands am Freitag vormittag ſtattfinden. Bei einem Empfang in der Handelskammer von Puy⸗en Velay behauptete Millerand, Frankreich genieße in der Welt ein bei⸗ ſpielloſes Preſtige, das es dem Sſege verdanke. Frankreichs Rolle beſtehe jetzt darin, daß es ſich nicht dieſes Sieges unwürdig zeige.— Dazu iſt allerdings Frankreich auf dem beſten Wege! Belgien am Gängelband „Libre Belgique“ ſtellt feſt, daß Belgien ſich gegen ſeinen illen an det Ruhrbeſetzung beteiligt, Die 15 Hoffnung, daß die Beſetzung durch den Druck auf den induſtriellen Herzſchlag Deutſchlands zur Zahlung der 132 Milliarden führen ſollte, habe ſich techniſch nicht Vorausſage des franzöſiſchen Kabinetts vollzogen. Nach 25 Wochen ſei es nicht—2 die ungeheure Maſchine in Bewegung zu bringen. Der Druck der 15 habe gerſ leed—4———— Der einzige Effekt ſei bie 5 wi icher Werte geweſen. Imm Laufe der Beratung der miniſteriellen Erklärung führte der Außenminiſter Jaſpar in dem Senat aus, das Land durchlebe gegenwärtig ſchwere Stunden. Die auswärtige Politik ſei feſt und gemäßigt. Der Miniſter bat das Parlament, ihm volles Vertrauen auszuſprechen. In der Stunde der Gefahr bitte er alle, einig zu ſein, da alle ohne Unterſchied Belgier ſeien und bleiben würden. Der Senat hat mit 88 gegen 36 Stimmen bei einer Ent⸗ haltung ſchließlich ein Vertrauensvotum angenommen. Italieniſche Demarche in London und Paris Die Agentur Volta veröffentlicht eine offiziöſe Note, in der er⸗ klärt wird, daß eine am Dienstag unternommene Aktion der italſeniſchen Botſchafter in London und Paris den Zweck dabe, den franzöſiſch⸗engliſchen Standpunkt auf der Baſis des ſeinerzeit in London im Dezember dargelegten italieniſchen Memoran⸗ dums, zu vereinen. In der Note wird dargelegt, daß die italieniſche Politik ſeit dem Verſuch, den franzöſiſch⸗egliſchen Sband⸗ punkt einander zu nähern, für die Siegerſtaaten die Norwendigkeit in Betr ziehe, von den beſiegten Ländern bezahlt zu werden. Weiter wird verſichert, Italien ſei— Zeit bereit, ſeden neuen Vorſchlag der Alliierten zu prüfen, das Ziel verfolge, die all⸗ 2 Lage aus ihrem heutigen gefährlichen Stillſtande heraus⸗ zubringen. Die italieniſche Erklärung wird in Paris als ein Wunſch aufge⸗ faßt, eine Wiederonnäherung zwiſchen Frankreich und England auf der Grundlage des bekannten italieniſchen Reparationsprogramms anzubahnen. Im Hinblick auf die Anweſenheit Beneſchs in Paris und London ſcheint man geneigt, daraus zu ſchließen, daß Italien es nicht gerne ſehen würde, wenn die kleine Entente eine Vermittler⸗ rolle zwiſchen Frankreich und England ſpielen könnte. Am Quai d Orſay wurde zu der italieniſchen Kundgebung er⸗ klärt, Frankreich begrüße es, daß Italien die Bedeutung des Problems der inberalliierten Schulden für die Geſamtregelung er⸗ neut betont habe. Wenn Italien England um eine präziſe Erklä⸗ über die interallſierten Schulden bitte, ſo vertrete er die gleiche Anſicht wie Frankreich. Unter der Fremoͤherrſchaſt Die Franzoſen haben die Werkanlagen des Bochumer Ver⸗ eins beſetzt. Die Beſe erfolgte mit dem üblichen großen Trup⸗ pengufgebot. Um 9 Uhr W verlangte eine franzöſiſche In⸗ enieurkommiſſion Einlaß, um die Werksanlagen zu beſichtigen. Die rbeiter und Angeſtellten verließen ſofort ihre Arbeitsſtätten. Um 1 Uhr räumten die Franzoſen das Werk wieder. Die Franzoſen lagnahmten geſtern im Bochumer Reichs⸗ bankgebäude 800 Millionen A. eſtern mübtag erhielt die Stadtverwaltung von Buer von der belgiſchen Behörde die Nachricht, daß alle über die Stadt verhängten belgiſchen Sanktionen aufgehoben ſind. Auf welche Grümde dieſe plötzliche Aufhebung der Sanktionen zurückzuführen iſt, war nicht zu ermitteln. Räumung des Mainzer Gefängniſſes In Mainz haben die Franzoſen die deutſchen Strafgefangenen einſach auf die Straße geſeizt. Die weiblichen wurden nach dem Kor⸗ rektionshaus in Dieburg und die männlichen Zuchthäusler nach Butzbach übergeführt. Auch von den Angeſtellten wurden die Strafanſtalten vollſtändig geſäubert. Man ſtellt mancherlei Betrach⸗ tungen an über die Frage, warum die Franzoſen es mit derRäumung der Gefängniſſe auf einmal ſo eilig haben. 8 Sckhkanen im Darmſtädter Bezirk familien—5— ainz dem— öſiſchen Ausweiſungsterror zum Opfer gefallen ſind, haben die in der Nacht von Freitag auf Sam in der Eifen⸗ bahnerkolonie in dem Gebäude der ehemaligen Funkerkaſerne auf Darmſtädter Stadtgebiet durch Anſchlag die dort wohnen⸗ den Eifnbahner aufgefordert, bis zum 14. Juli die Arbeit im Dienſt der franzöſiſ⸗ iſchen Regie aufzunehmen, widrigenfalls ſie mit ihren Angehörigen ohne Mobiliar ihre dortigen Wohnungen räumen müßten. Falls dieſe Maßnahme, gegen die von der heſſiſchen Regie⸗ rung Einſpruch erhoben wurde, durchgeführt wird, ſind etwa 200 Eiſenbahnerfamilien mit rund 1000 Angehörigen wohnungstos. waauger,— In Sprendlingen⸗Buchſchlag erſchien eine franzöſiſche Radfahrerabteilung von etwa 25 Mann und löſte an der Station die Schienen auf eine l Strecke. Mit di Ein⸗ r wurde der Pendelverk rt N eege 5 ——— reiche te von Sprendlingen viele Arbei⸗ 5 woll Tiefenb und von da ab die Waldbahn 52555 E N N d Pendelverkehrs wurden durch Beſetzung des Babndofs Ar⸗ eiligen Die Lage in der Pfalnz die Duterultterte Neheimaendtammiſten verftenaucht ſogende ih dr krr ien Juli auf eine 1. dn ind boen ul Nee von eberfall bei dem einer der Angreifer getztet wurde; 2. die Schüſſes die in der Nacht zum 7. Jull auf einen frun- e —— erte der kerten JWeim die a) Sperrun A rars sg eg,— e 1 1 Unterſ N tlich Verſ 1 2 nterſagung m er erſammlungen cate örtlicher und anderer 9 Art au während des Tages in den einden. Diefe Berbote treten mit dem 11. Juli in Kraſt. neue Beſetzungen Karlsruße, 10 Juſi. Heute morgen 3 Uhr iſt ein Holzlager der Stadt Karlsruhe ſüdlich der Rheinſtraße beim Elektrizitäts⸗ werk, von den beſetzt worden; ebenſo wurde beſetzt in Maxau die Zelluloſefabrik Vogel, Bernheimer u. Schnur⸗ marm. ſtuhl, Mührbach, Spesbach, Se n b) Verbot alles Nachtverkehrs— e e Uhr morgens in allen vorſ Ein Nachwort zum Fuchs⸗Prozeß Die Münchner Hochverräter Fuchs, Machaus und Konſorten ſind zu ſchweren Zuchthausſtrafen verurteilt worden. Als Ende Juni nach einer Beweisaufnahme, die ein geradezu erdrückendes Material gegen die Angeklagten 35 Tage förderte, das Volksgericht die Urteilsverkündung auf den 9. Juli verſchob, konnte man in einem Teil der demokratiſchen und ſozialiſtiſchen Preſſe leſen, dies ſei offen⸗ bar geſchehen, um die rechtsradikalen Parteien angehörenden Ange⸗ klagten mit milden Strafen davonkommen zu laſſen. Um dies niſcht zu auffällig zu machen, ſo wurde geſagt, wolle man in München etwas Gras über die Geſchichte wachſen laſſen. Das Münchner Volks⸗ Nerice hat gezeigt, + es nicht nüt gegen linksgerſchteße Politiker ie volle Schärſe des Geſetzes anzuwenden Ja, man kann ſogar ſagen, daß das Urteil im Fuchs⸗Prozeß härter ausgefallen iſt, als das gegen Fechenbach gefällte. Fechenbach hatte ſich nach An⸗ ſicht des Gerichtes des vollendeten Hochverrats ſchuldig gemacht, während bei Fuchs nur der Verſuch hierzu vorlag. In ppnz Deutſchland wird die Beſtrafung der Münchner Hoch⸗ verräter begrüßt werden. Auch über die Höhe der Strafe dürſte von keiner Seite ein Proteſt zu erwarten ſein. Was Fuchs in Ver⸗ bindung mit ſeinen franzöſiſchen Freunden und Geldgebern an⸗ ſtrebte, war nichts weniger als die Jertrümmerung des Reiches. Durch die Prozeßverhandlung iſt einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß die franzöſiſche Regierung eine Lostrennung Bayerns vom Reich und die Schaffung eines ſelbſtändigen ſüddeutſchen Staates unter und— die———.— mit allen tteln erſtrebte und auch ſchon Truppenk gente be⸗ reitgeſtellt hatte, um den beabſtchtigen Putſch militäriſch au unter⸗ ſtüzen. Wenn man auch annehmien kann, daß die Hochverräter in Bayern nur eine ganz kleine Schar von Anhängern gefunden hätten, würde doch die Gefahr eines Separatiſtenputſches mit franzöſiſcher, militäriſcher und finanzieller Unterſtützung ſehr groß geweſen ſein. Durch das Verſailler Friedensdiktat hat Deutſchland wohl ſeine Großmachtſtellung 1 e 0 aber doch noch die Einheit des Reiches erhalten. Und nur die Einheit des Reiches ſchafft die Voraus⸗ ſetzungen für ein Wiedererſtarken Deutſchlands in der Was Fuchs, Machaus und Genoſſen anſtrebten, ging daher ans⸗ Leben der Nation, und darum konnte die Strafe für ihren verſuchten Hochverrat garnicht ſcharf genug ausfallen. Mit der gerichtlichen Straſe wird aber die Hochverratsaffäre ihren Abſchluß noch nicht gefunden haben dürfen. Die Beweisauf⸗ nahme hat eigentümliche Schlaglichter auch auf die Haltung ſogen. „vaterländiſcher Verbände“ geworfen. Es ſcheint, daß man hier oft kritiklos verbrecheriſchen Elementen Einfluß ge⸗ währt hat, wenn dieſe nur Phraſen im Munde führten. Sache der Verbände iſt es, in ihrem Mitgliederſtand den Spreu vom Weizen zu ſcheiden. Die Verleſung der Urteilsbegründung „Das Urteil ſtellt feſt, daß die Ergreifung Richerts bedauerlicher⸗ weiſe unterblieben iſt. Ueber die Motive der Abwehrſpione Meier, Kauter, Friedmann und Schäfer beſagt das Urteil: Der na⸗ tionalen Einheit wegen habe es Major Meier unternommen, das Reichszertrümmerungsunternehmen gufzudecken. Die vier Haupk⸗ augie des Prozeſſes hätten ſich in dieſer Hinſicht ein großes valer⸗ ländiſches Verdienſt erworben. Außerordentlich bedauerlich ſei aber, daß dieſes Verdienſt mit einem häßli heimlichen Flecken behaftet iſt durch die nicht⸗ korrekte Behandlung der Geldfrage. Die Zeugen hätten das Beſte gewollt, aber ohne es zu wiſſen, hätten ſie durch die Verwendung des franzöſiſchen Judasgeldes für vaterländiſche Zwecke dem deutſchen vier Zeugen und die Abwehrtätigkeit nützten. Es gehe auch nicht an, daß jeder Einzelne auf eigene Fauſt Abwehr treibt. Im vorliegen⸗ den Falle hätte ſofort Anzeige bei der Polizei erſtattet werden müſſen. Auch das Geld hätte bei der Polizeidirektion abgeliefert werden müſſen. Bezüglich der Angaben des Fuchs über die angebliche Beteili⸗ gung Pöners, Mühls, Loſſows und des Oberamtmonns Frick an ſemnen Plänen, iſt das Gericht der Ueberzeugung, daß ſich Fuchs durch Heranziehung von Namen höhergeſtellter Perſonen mit einem Schutzpanzer umgeben wollte. In einem weiteren Abſchnitt werden die von dem Angeklagten Fuchs in der Hauptverhandlung vor⸗ gebrachten Lügen eingehend gewürdigt. Auch hier wird nochmals die Aeußerungen über den früheren Kronprinzen dargeſtellt, da im ſchärfſten Widerſpruch zueinander ſtehen. Der frühere Kronprin hat Richert zurückgewieſen. Der Bericht neigt zu der Annahme, da der fanatiſche Haß, den Fuchs gegen den Grafen Soden hat, auf die Reichstreue des geweſenen Kronprinzen Ruprecht und ſeines Kabinettschefs zurückzuführen iſt. Nach Ueberzeugung des Gerichts ſteht auch feſt, daß die Namen des Generas Mühl und des Generals Epp lediglich mißbräuchlich von Fuchs verwandt worden ſind. Es ſei ungeheuerlich, einen deutſchen Reichswehrgeneral mit einem Fuchs⸗ Unternehmen zu verquicken, das die Zertrümmerung der Reichs⸗ einheit und das Vaſallentum Bayerns zum Gegenſtand gehabt hätte. In den letzten Abſchnitten wird dann die Straftat des angeklag⸗ ten Munk gewürdigt, die durchaus zuchthausreif ſei. Bei jenem mie bei Fuchs ſeien die bürgerlichen Ehrenrechte wegen Ehrloſigkeit der Geſinnung abzuerkennen geweſen. vor neuen Iwiſchenällen in Fiume: EBerlin, 11. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Nach einem Bericht der Belgrader Tribuna befinden ſich die italieniſchen Beſatzungstruppen von Bereitſchaft und Kriegsausrüſtung. Die Wachtpoſten an der jugoſlaviſchen Grenze ſind verdreifacht wocden. Die Militär patrouillen durchkreuzen alle Gaſſen von Fiume. In fas⸗ ziſtiſchen Kreiſen werden Gerüchte verbreitet, daß General Dia z mit Hilfe italieniſcher militäriſcher Kreiſe die Annexion der Stodt Fiume an Italien zu proklamieren beabſichtige. In Fiume herrſcht wegen dieſes Gerüchts große Aufregung. In maßgebenden poli⸗ tiſchen Kreiſen Belgrads iſt nach einer Meſdung der Voſſiſchen Ztg. darüber nichts bekannt. Ein prozeß des Generals v. Watter gegen den„Vorwärts“⸗Redakteur Schiff 2 901 Belſeidigung, der an und für ſich für die weitere Oeffentlichkert nicht viel Belangreiche⸗ bot, war jener Teil der Verhandlungen von Intereſſe, der ſich mit der Tätigkeit des Generals in Baden 127 Der als Zeuge ver⸗ nommene Stuttgarter Polizeioberſt ankenhorn ſagte u. a. aus, er fei vom badiſchen Staatspr vor Watter ge⸗ warnt und auf die Gefährlichkeit einer für Stuttgart vo nen ung aufmerkſam gemacht worden. Polizeiinſpektor Becker⸗ Karlsruhe ſagte aus, daß er ſogar von dem Miniſter den Auftrag er⸗ halten habe, General Waiter feſtzun ehmen, nachdem belannt eworden war, was in der bekannten Tiergarten⸗Berſamm in arlsruhe geſprochen wurde. Bepvor aber noch a ereiſt. r werden konnte, ſei General Watter nach München Einberufer der Berſammlung, Hauptmann Wagner, ſei mehrmals ſtrafrechtlich verfolgt worden, hauptſüchlich wegen Geheimbündelei. e J f r. ule 2 ſtrafe. Di den alleutnant von Watter fei auch auf ſ— fertigt anzuſehen. Die Reichswehr wehrt ſich J. Berlin, 10. Juli.(Bon unſ. Berl. Bürd.) Die Reſchaswehr 70 in der letzten Zeit wieder allerhand Beſchuldigungen über n die Blätter, die die Namen der Gener 2 Wd eeee mit dem Mün⸗ chener Fuchsprozeß gebracht haben, iſt, wie wir aus dem Rei r⸗ miniſterium erfahren,ͥ Klageerhoben worden. Die Wd Hamburger Senat als auch von den preußiſchen Behörden einge⸗ leitete Unterfuchung des Vorfalls in Hamburg iſt, wie wir weiler ören, noch nicht abgeſchloſſen. Das Ergebnis wird der Oeffentlich⸗ eit unverkürzt mitgeteilt werden. Schließlich ſieht ſich das Reichs⸗ wehrminiſterium zu der Feſtſtellung veranaßt, daß entgegen der von der„Roten Fahne“ aufgeſtellten Behauptung an dem Trauerzug für den durch Kommuniſten ermordeten Bismarckbündler Walter Rud⸗ nick in Berlin keinerlei dienſtliche Abordnung der Reichs 2 n darüber, ob Reichswehrangehörige, di habe. Ermittl 1——*. Verſtorenen verwa n der Be⸗ Vaterlandee vielleicht mehr geſchadet, als alle Fiume ſeit Montag in voller ufnahme als nicht gerecht⸗ de es cht em n⸗ 92. cht en Ls⸗ ker un iſt, n⸗ 9¹, r· ne a⸗ ot⸗ r⸗ 1 e 5= t nelenn WKnmmmeeer 4 5 42 Aiittwoch, den 11. Zuli 1923 mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 313 Wie ſich Moskau zur Keligion ſtellt verdeutlicht überaus klar folgende Notiz: Auf dem diesjährigen Kommuniſtenkongreß, der Mitte Juni i Moskau ſtattfand, beſchäftigte man ſich u. a. mit der Stellung zur Religion. War man ſich in der grundfätzlichen Ableh⸗ nung der Religion einig— man beachte: der Religion überbaupt, nicht bloß der Kirche oder des Chriſtentums—, ſo gingen die Meinungen in den Fragen der taktiſchen Stellungnahme weit auseinander. Während z. B. Hoeglund mit ironiſcher Skepſis demerkte:„Was der Kommunismus will, iſt, für uns alle eine men⸗ ſchenwürdige Exiſtenz auf der Erde zu ſchaffen; wie es in dem Himmel geordnet wird, fällt außerhalb dieſer Aufgaben,“ lautete das„Urteil“ des Genoſſen Bucharin:„Was den Himmel betrifft, ſo kann ich Ihnen ſagen, wie es dort ausſieht. Ich flog im Aeroplan nach Berlin und kann beſtätigen, daß der Himmel leere Luft iſt“ Radek dagegen meinte:„Der Herrgott iſt nichts anderes als die ſublimierte Kraft der Bourgeoiſie, darum, wenn wir die Bourgeoiſie beſeitigen, ſo wird auch der Zerrgott beſeitigt,“ empfahl jedoch für Praxis größte Vorſicht in der Behandlung religiöſer Fragen mit Rückſicht auf die Pſychologie der„zurückgebliebenen“ Schichten des Proletariats, zum großen Teil noch ſtark an der Religion hängen.“ Alſo grundſätzlich Ablehnung und billiger Spott, nur aus praktiſchen Erwägungen will man die Religion noch dulden, bis— man die Herrſchaft hat. Wie es dann geht und leider auch in deutſchen Landen gehen kann, erhellt aus einer Zuſchrift an die Erfurter„Mitteldeutſche Zeitung“ Sie lautet: „Auf der Straße eines Thüringer Landſtädtchens begegnet mir der Diener des Amtsgerichts. Er trägt heute ſtatt der gewohnten Aktenmappe ein Bündel Geſangbücher und Bibeln.„Ich meine, ein iſt genug,“ ſo rede ich ihn an,„wenn man in die Kirche geht, warum denn gleich ein ganzes Bündel? Außerdem iſt heute kein Sonntag“ Da ſieht der Mann mich ernſt an und ſagt nur: Befehl aus Weimarl Aus der Bibliothek für Unter⸗ sgefangene ſind alle Bücher religiöſen Inhalts. auszuſchei⸗ den und ihren Beſitzern, alſo in dem Falle unſerer Kirchengemeinde, wieder zuzuſtellen. Für die Herren Unterſuchungsgefangenen ſind nur noch Räubergeſchichten erlaubt.“ Spricht's und geht verdroſſen Weges weiter.“— So ſieht das Heil aus, das die Freiheit der religiöſen Geſinnung Sptene oll. Und das nennt ſich Kultur oder gar„Licht aus dem n“ 4 Dr, B. Deutſches Keich Wertbeſtändige Löhne Der Berliner Einzelhandel hat in einem geſtern abgeſchloſſenen Tarifpertrag als erſter die Valoriſierung der Löhne vor⸗ genommen. Das Arbeitseinkommen wird in einen feſten Grund⸗ gehalt und einen beweglichen Entwertungsfaktor einge⸗ teilt, der für die erſte Juliwoche auf 50 Prozent feſtgeſetzt wurde. Für die weitere Gehaltszahlung für Juli ſoll der Dollar und das Zollgoldaufgeld dienen. Für Auguſt ſoll der amtliche Lebensmittel⸗ index dem Entwertungsfaktor zu Grunde gelegt werden. Die Vereinigung der leitenden Angeſtellten hat dem Reichsarbeitsminiſterum und der Reichskanzlei eine Denkſchrift überſandt, in der die umgehende Einführung eines wertbeſtändigen Arbeitseinkommens gewünſcht wird. Von der Regierung wird aktive Mitarbeit an der Löſung des Problems und Anberaumung von Verhandlungen unter Hinzuziehung aller Arbeitnehmerſchichten gefordert. Die Streikbewegung in Berlin Berlin, 11. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Funktionär⸗ verſammlung des Deutſchen Metallarbeiterverbandes hat geſtern das inigungsangebot abgelehnt. Das Ergebnis der Ver⸗ indlungen im Reichsarbeitsminiſterium am Montag war aufgrund freier Vereinbarungen zwiſchen beiden Parteien zuſtande⸗ gekommen und auch die kommuniſtiſchen Mitglieder der verhandeln⸗ den Metallarbeiter hatten ſich verpflichtet, den Streikenden die An⸗ nahme dieſer Vereinbarung zu empfehlen. Das hat ſie natürlich nicht abgehalten, ſofort gegen die Vereinbarung eine gehäſſige Agitation zu entfalten, und wird ſie wohl auch nicht abgehalten haben. geſtern gegen das Abkommen zu ſtimmen. Der„Vorwärts“ hält es nunmehr für richtig, den Wortlaut der Vereinbarung, die man bisher, um ſie der Agitation zu entziehen, geheim gehalten hatte, zu veröffentlichen. Daraus iſt zu entnehmen, daß der Höchſt⸗ ſtundenlohn für männliche Arbeiter über 21 Jahren in der zweiten Juliwoche auf 12 500 Mark in der erſten Klaſſe feſtgeſetzt wird. Man wird dem„Vorwärts“ recht geben müſſen, wenn er dieſen vorſchlag als armehmbar bezeichnet und es ihm fraglich nt, ob bei weiterem Streik weſentlich mehr an günſtigen Lohnbedingungen herauszuholen ſein wird. Im Hinblick auf die allgemeine politiſche Lage wird man nach wie vor wünſchen müſſen, daß es doch noch zu einer Einigung kommen und daß man in den vormittags be⸗ ginnenden Urabſtimmungen, die nummehr das letzte Wort zu ſprechen haben, in zwölfter Stunde einſieht und ein klein wenig twortungsgefühl durchbreche. Der Verband Berliner Metall⸗ —— hat inzwiſchen geſtern ſchon der Vereinbarung zu⸗ mt. Baoͤiſche Politik Aus dem Landtag Der Haushaltsausſchuß des Landtags hat ſich mit der Abänderung des Gebäudeverſicherungsgefſetzes be⸗ ſchäftigt, worin beſtimmt wird, daß nach Maßgabe der Gefährdung der verſicherten Gebäude durch Feuer und Exploſion der Umlage⸗ fuß abgeſtuft werden ſoll. Bei der Beurteilung der Feuergefähr⸗ lichkeit eines Gebäudes kommt eine beſondere Bedeutung dem Um⸗ ſtand zu, welche Bauart ein Gebäude aufweiſt, welche Lage es hat, ob es frei gelegen oder durch die Nachbarſchaft feuergfährlicher Ge⸗ bäude bedroht iſt. Auch der Benützungsweiſe eines Gebäudes tritt der Geſetzentwurf näher. Je nach der Feuergefährlichkeit berechnet ſich die Höhe des Verſicherungsbeitrags, ſodaß das feuerſichere Ge⸗ bäude weniger an Umlage zahlt, als das feuergefährliche. Weiter ſieht das Geſetz die Einführung der Möglichkeit einer ſelbſttäti⸗ gen Teuerungsverſicherung zu der bisherigen Verſicherung vor, wobei den ſchwankenden wirtſchaftlichen Verhältniſſen Rechnung getragen werden ſoll. Ferner iſt es nach dem Geſetzentwurf möglich, eine freiwillige Höherverſicherung vorzunehmen. Auch die unverzüg⸗ liche Wiederherſtellung durch Feuer zerſtörter Gebäude wird durch den Geſetzentwurf geregelt. Wer die Wiederherſtellung ſchuldhaft verzögert oder die Wiederherſtellung binnen Jahresfriſt beendet, kann in der Entſchädigung gekürzt werden. Zur Vereinfachung und Ver⸗ billigung des Schätzungsverfahrens, ſollen künftig nur noch zwei Schätzer zugezogen werden. Schließlich enthält der Geſetzentwurf noch die Beſtimmung, wonach auf die Umlage, die bisher erſt im darauffolgenden Kalenderjahr erhoben worden iſt, ſchon im laufen⸗ den, Jahr Vorſchüſſe erhoben werden können. Die Beratungen über den Geſetzentwurf im Haushaltsausſchuß ſind noch nicht beendet. Letzte Meloͤungen Abermalige Erhöhung des Brotpreiſes E] Berlin, 11. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Nach einer Meldung der„Voſſ. Ztg.“ ſoll in allernächſter Zeit der Brotpreis ganz bedeu⸗ tend erhöht werden, und zwar auf den dreifachen, vielleicht ſogar auf den vierfachen Preis von heute. Der Abgabepreis für Mehl, das die Kommunen an den Handel abgeben, würde dann über 500 000„ für den Doppelzentner betragen Auf Grund dieſes Preiſes müßte ein Markenbrot 10—12 000 J koſten. Die Krawalle vor dem Zirkus Buſch *Berlin, 11. Juli. Im Prozeß wegen der Krawalle vor dem Zirkus Buſch wurde geſtern das Urteil geſprochen. Der ange⸗ klagte Redakteur Steinicke erhielt 6 Monate Gefängnis, vier Ange⸗ klagte je ein Jahr, ein Angeklagter 10 Monate Gefängnis, je zwei weitere Angellagte 8 und 4 Monate Gefängnis, Dr. Roſenberg und Jegelka und vier weitere Angeklagte wurden freigeſprochen. Mainz. Juli. Ein im Sonnmannsgäßchen wohnendes Ehe⸗ paar beſaß zwei Kinder im Alter von zwei und vier Jahren. Wäh⸗ rend der Ehemann ſchon in früher Morgenſtunde ſeine Arbeitsſtelle auffuchte, verließ die Frau im Laufe des Vormittags unter Zurück⸗ laſſung der beiden Kinder die Wohnung. Nach einiger Zeit drangen aus der Wohnung ſtarke Rauchwolken. Ein in der Nachbarſchaft wohnender Mann drückte die Türe gewaltſam auf. Im großen Bett lag das Ajährige Kind, ein Knabe, mit ſtarken Brandwunden tot. Das Bett ſelbſt glimmte, das kleinere Kind war vollſtändig unver⸗ ſehrt. In dem brennenden Bett fand man eine Zündholz⸗ ſchachtel, vermutlich hatte das Kind mit dem Feuerzeug geſpielt, wobei das Bett in Brand geriet. Durch das raſche Eingreifen der Nachbarſchaft, konnte das Feuer gelöſcht werden, bevor es größeren Umfang angenommen. * Breslau, 11. Juli. Auf das Finanzamt Laurahũütte wurde ein Raubüberfall gemacht, wobei den Einbrechern 300 Millionen Mark in die Hände fielen. Der größte Teil dieſes Be⸗ trages war zu Gehaltszahlungen beſtimmt. EJ Berlin, 11. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Nach einer Drahtung der Voſſiſchen Zig. aus Münſter iſt einer der Atten⸗ täter auf die Druckerei des„Volkswillens“ am Montag verhaftet und der Staatsanwaltſchaft übergeben worden. Nach Angaben des„Vorwärts“ führten die Spuren in die Kreiſe rechts⸗ radikaler Organiſationen. Die Fährte lenkte nach Süddeutſchland und nach dem beſetzten Gebiet. Zwei weiteren Tätern ſei man be⸗ veits auf der Spur. *Paris, 10. Juli. Havas berichtet aus Haſſelt(Belgien), nach einer dorb eingetroffenen Drahtung ſei ein belgiſcher Sol⸗ dat des 11. Lmienregiments durch drei Revolverſchüſſe in den Rücken getroffen werden. Die Tat ſei am Sonntag abend von einem Deutſchen begangen worden, der entflohen ſei. London, 10. Juli. Reuter erfährt aus Konſtamtinopel, daß für heube eine Kundmachung erwartet wird, die beſtätigt, daß die Friedensverhandlungen zu einem Erfolg geführt haben. *Rom, 10. Juli. Die Regierung hat beſchloſſen, die Er b⸗ ſchaftsſteuer unter den nächſten Angehörigen abzuſchaffen, um dadurch den Zuſammenhang der Familie zu ſtärken. * Maſſaryk, der große Patriot. fordert von der Kammer für Empfang des Präſidenten Maſſaryk einen Betrag von 280 000 Franken, um den„großen Patrioten“ zu feiern. —— Die Gottheit iſt wirkſam im Lebendigen, aber nicht im Toten: ſie iſt im Werdenden, aber nicht im Gewordenen und Erſtarrten. Goethe(zn Eickermann). Berliner Erſt⸗ und Uraufführungen Von Hermann Kienzl. „Denn einmal bedürfen wir Blinden des Wunders DeAber mit Bedauern ſei geſtanden: die Aufführung im Berliner Slaatelheater hat ein Wunder nicht vollbracht. Ihrem Regiſſeur, Bialt Legar ſel die ernſte. liebevolle Arbeit des Wollens anerkannt: Vielleicht iſt dieſe Beſcheidung mit der Frage zu begründen, ob denn 0 rhaupt an dem„Empedokles“ des Hölderlin ein theatrali⸗ ches Vollbringen zum Gelingen werden könne? fl Dem andächtigen Leſer iſt das Labyrintb der Dichtung ein Ely⸗ Ein Labyrinth gleichwohl, aus dem Hölderlin ſelbſt in den elen Jahren immer wieder erneuter Entwürfe und Fragmente nie⸗ 3 den Ausgang zur Vollendung fand. Als er den Keim des„Em⸗ Sdotles— damals eine„Tagödie der feindlichen Brüder“— im choße ſeines Geiſtes trug, war ihm Erlebnis, daß der Gottmenſch, er eigentliche Menſch, einſam durch die Mitwelt zu gehen begnadet und verflucht iſt. Doch noch kettete er das Schickſal ſeines, aus Welt⸗ flaa und Menſchenliebe geborenen Heilands an Ereianiſſe der Ober⸗ Hactz an Bruderzwiſt und Kämpfe. Vielleicht hätte aus ſenen ndlungselementen ein der Schaubühne gemäßeres Bühnenwerk atſtehen können. In der letzten Faſſung des Fragments ſind die laderſacher des Gottſuchers teils verſchwunden, teils zu bloßen Be ⸗ liciterſcheinungen herabgedrückt, meiſtens zu Symbolen der Alltäg⸗ rchtelt und ihr Einfluß auf das Monodrama des Emvpedokles iſt ge⸗ an Denn dieſer iſt zum freigewählten Tode ſchon entſchloſſen, be⸗ dr ihn die vom Doamenpfaffen verführte Volksmenge verketzert, und luk, Verſöhnung mit den Menſchen hält ihn nicht zurück von ſeinem und trauervollen Todesſturz in den Aetna. Nur in ſeiner Bruſt 5 der Befehl: Sinke nicht hinab ins Allzumenſchliche,— un 5 ares auf einen Königsthron! Der Natur, die durch ihn Gött aches verkündet hat, will er das reine Gefäß wiedergeben, damit 15 nicht mehr zu anderem Brauche dienen könne.„Empedokles“ iſt ſche zum Rande gefüllt von Hölderlins perſönlichem Erleiden. Zwi⸗ ſal.nedem erſten und dem letzten Entwurf liegt des Bichters Schick⸗ 25 Diotima. Erſt nach der Trennung von der geliebten Frau — in die Dichtung die Verklärung des Leides. Im„Empedokles“ ießt alles aus Hölderlins perſönlichem Erleben— und verrät nichts ler Dichters privates Loos. Der Empedokles geht nicht der Ge⸗ aubten wegen in den Tod. und die Liebe. die er fand, brennt hier Jür zwei Opferſchalen: in die Geſtalten der Panthea und ünglinas Pauſonias iſt Diotima aufaelöſt. Doch hat das Herz des Empedokles ſeinen Feind im geſetzgerechten Prieſter. Nicht fremde Anſchuldigung, nur eigener Drang treibt Empedokles in den Tod. Lieber frei ſein im weſenloſen All, als ſich unterwerſen! Von dieſem Schönſten und Tiefſten wurde die„Empedokles“⸗ Dichtung erſt bei ihrer letzten(nicht vollendeten) Umformung erfüllt. Wilhelm von Scholz griff bei ſeinem dramaturgiſchen Verſuch auch auf die älteren Fraamente zurück. Damit half er ein wenig der Aufnahmefähigkeit des Theaterpublikums, doch die innere Linie büßte an Klarheit ein. Die ſzeniſchen Anordnungen des Bearbeiters ſind übrigens recht geſchickt. Das Bübnenbild des Staatstheaters hätte einige unrealiſtiſche Stimmungsmacht ausgeübt, würde man den Mut beſeſſen haben, gewiſſen expreſſioniſtiſchen Herausforde⸗ rungen und dem Treppengenius loci zu entſagen. Den Schauſpielern war in erhöhtem Maße die ſchwierige Aufgabe zugefallen, die der Vortrag von Hölderlins Gedichten ſtellt: durch ſtrenge Phraſierung Verwirrung zu verhüten und in ſolchem Zügel doch der Muſik der Worte das Grenzenloſe zu laſſen. Hölderlins Hymnen ſind nicht von Klopſtock ſcher Rhetorik, ſind von den Wogen des Gefühls getragen. Carl Ebert iſt ein Meiſter des Kargeprägten Wortes: das gött⸗ liche Mal leuchtet nicht auf ſeiner Stirn. Die Melodie des Empe⸗ dokles wartet auf einen männlicheren Moiſſi. Lucie Mannheim dagegen hatte als Panthea einen Klang der Diotima⸗Seele; aber ihrer Sprache iſt letzte Deutlichkeit noch nicht gegeben. *** Im Steglitzer Schloßparktheater führt Albert Berthold die Sommerdirektion und ſeine ziemlich literariſchen Bemühungen füllen das Haus. Die füngſte Uraufführung freilich wird weder den künſt⸗ leriſchen. noch den matertellen Kredit des Unternehmens heben. Hans Fritz von Zwehls Einſatz ernſten Wollens entwaffnet den kritiſchen Zuſchauer einigermaßen vor ſeiner„Novemberphantaſie“: „Nach Trojas Fall!“. Mit dem November(1918) hat es ſeine Richtigkeit, aber an Phantaſie, leider, iſt die an wohlrederiſche Ge⸗ legenheitsſtücke gemahnende Allegorie ſchmerzlich arm. Sicher hat der Verfaſſer ſeine Triebe warm empfunden;: er verſtand es nur nicht, ]mit einer von Schwulſt unbefleckten, rein⸗menſchlichen Begebenheit unporeingenommene Zuſchauer zu erwärmen. Sicher hat er es auch redlich gemeint mit der Verſöhnung des in Rechts und Links geſpaltenen deutſchen Volkes. Aber es wird und bleibt durchaus klar, auf welche Platform ſich der Prophet ſtellt. Auch zuſtimmende Geſinnung kann nicht auf das äſthetiſche Urteil verzichten, das lautet: Rhetorik ohne Fleiſch und Blut. Vers und Proſa ſind mit der Nagelfeile poliert. Ach Gott, ein noch ſo ruppiger Vers mit einem Spürchen neuen Gedankens wäre mir erträglicher geweſen! Alles, was man hier hörte, hatte man ſchon mit Augen geſehen: in den Zeitungen der Rechts⸗ und Linkspreſſe nämlich.— Der ehemalige des] Hofſchauſpieler Hans Mühlhofer iſt ein guter Deklamator. Es gab maßvollen Beifall. Die franzöſiſche Regierung 885 Tagungen Die erzieheriſche Aufgabe der Handelsſchulen Damit befaßte ſich die öffentliche Sitzung ds Vereins bad. Handelslehrer anläßlich der kürzlichen Karlsruher Tagung. Der erſte Vorſitzende des Vereins, Herr Dr. Ludwia Baur, Karlsruhe, ſprach einleitend über die Notwendigkeit erziehe⸗ riſcher Arbeit auch an unſerer, dem Wirtſchaftslelen ſich widmenden Jugend und von der beſonderen Bedeutung, die den Handelsſchulen für den Wiederaufbau des Wirtſchaftslebens zukommt. Ueber„Die erzieheriſche Aufgabe der Handelsſchule“ im beſonderen referierte ſo⸗ dann Herr Handelsſchuldirektor Willareth. Pforzheim, der etwa folgendes ausführte: „Die Handelsſchule kann und will nicht lehren, wie man raſch Geld verdient und reich wird. und wie zu dieſem Zwecke die ge⸗ gebenen Verhältniſſe in Wirtſchaft und Recht auszunutzen ſind, ſon⸗ dern ſie läßt den Schüler erkennen, wie ſich der Kaufmann in den Dienſt der geſellſchaftlichen Wirtſchaft zu ſtellen hat und jedem Ver⸗ braucher mit den Gaben verſorgt, die die Natur auf dem weitem Erdenrund hervorbringt. An einzelnen Beiſpielen wurde gezeigt, welche wertvollen erzieheriſchen Kräfte aus dem Handelsſchulunter⸗ richt ausſtrahlen, ſo daß ſie den ganzen Menſchen erſaſſen und in ihm zu einer feſten Ueberzeugung und klaren Lebensanſchauung wer⸗ den. Als Ausgangspunkt hiefür wählte der Redner den wirtſchaft⸗ lichen Betrieb, deſſen Bau und Leben er darſtellte. Jedes Glied muß unmittelbar am Betriebsleben teilhaben, ſonſt fehlt es dem Ganzen an Kraft, zuſammenzuhalten, ſonſt zerrinnen die gewonnenen Werte zwiſchen den Fugen, während andere unerzeugt bleiben, weil ſich im Bau der Gemeinſchaft Riſſe zeigen, die hemmend wirken. Darum iſt 05 1 5 Kapital, ſondern der Geiſt der Arbeit die Seele des etriebes.“ Die Handelsſchule wird ihre hohe Aufgabe, die ſie als Er⸗ ziehungs⸗ und Vorbereitungsanſtalt für den in der Zukunft ſtärker denn je auftretenden Wirtſchaftskampf zukommt, nur erfüllen kön⸗ nen, wenn ihrem Ausbau von allen Stellen des öffentlichen Lebens die gebührende Beachtung geſchenkt wird. In dankenswerter Weiſe hat die badiſche Regierung den Aufgaben der Handelsſchule volles Verſtändnis entgegengebracht und ihr volle Förderung angedeihen laſſen. So ſteht das Land Baden im Ausbau des Handelsſchul⸗ weſens mit an erſter Stelle. Die vor über einem Jahr erſchienene neue Prüfungsordnung für das höhere Lehramt an Handelsſchulen wird in ihren Anforderungen dem wirklichen Aufbauarbeit leiſten⸗ den Berufe eines Lehrers an Handelsſchulen vollauf gerecht. Leider droht das badiſche Handelsſchulweſen in ſeiner verheißungsvollen Entwicklung gehemmt zu werden durch den infolge unzureichender Regelung der gehaltlichen und ſozialen Verhältniſſe des Handelsſchul⸗ lehrerſtandes bedingten Mangel an Lehrkräften. Die ver⸗ ſammelten Lehrer konnten ſich ihrer großen Sorge in dieſer Hinſicht nicht erwehren, und es wurde allgemein zum Ausdruck gebracht, Re⸗ gierung und Landtag möchten nun auch in dieſer Hinſicht den gerech⸗ ten Wünſchen des berufsfreudigen Standes entgegenkommen. Im Intereſſe unſerer dem Wirtſchaftsleben ſich widmenden Jugend, der Schule und ſomit dem Volke überhaupt müßte die Löſung dieſer Frage möalichſt bald in Angriff genommen werden. Die Verſamm⸗ lung, die inbezug auf die Förderung der Handelsſchule und ihres Unterrichtes manche Anregung zeitigte, wurde vom Vorſitzenden Dr. Baur geſchloſſen in der Hoffnung und mit den Wünſchen, daß Re⸗ gierung und Landtag ſowie die Oeffentlichkeit der Fortentwicklung des Handelsſchulweſens wie bisher vollſtes Verſtändnis entgegen⸗ bringen möchten. Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Amtlich wird uns mitgeteilt: Der Sturz der deutſchen Mark löſt mehr und mehr Deckungskäufe der Verbraucherkreiſe aus. Dazu tritt, wie ſchon im letzten Bericht hervorgehoben wurde, die ver⸗ mehrte Kaufkraft des Auslandes. Auf faſt allen Arbeitsmarktgebieten iſt eine Steigerung des Beſchäftigungsgrades zu beobachten. In der metallverarbeitenden Induſtrie hat die Pforzheimer Schmuck⸗ wareninduſtrie eine weitere Steigerung des Beſchäftigungs⸗ grades erfahren. Jetzt arbeiten noch 57 Betriebe mit Kurzarbeit, 99 Betriebe gegenüber 94 in der letten Berichtswoche mit Ueber⸗ arbeit, wobei insgeſamt 2971 Perſonen beteiligt ſind. Auch die Lage in der Lederinduſtrie hat ſich weiter günſtig geſtaltet. Das Baugewerbe, ebenſo auch das Gaſtwirtſchafts⸗ gewerbe weiſt eine Belebung auf. Eine abweichende Entwickfung zeigt nur die Lahrer Kartonnageninduſtrie, wo einige Betriebseinſchränkungen(Kurzarbeit) einſetzten. eschlechtsleiden Blukunkerſuch. Ohne Berufsſtör. Kein Queckſilb. Kufklär. Broſchüre Nr. 27 geg. Einſendg. von mk. 3000.— Spezialarzt Dr. Hollaender's Ambulatorium Frankfurt a.., Beihmannſtr. 56. E50 D Guſtaf Rickelt, Präſident der Bühnengenoſſenſchaft, hat im Bunde mit dem Schauſpieler Eugen Burg, dem immer lächeln⸗ den, ein Luſtſpiel geſchrieben:„Das verlorene Amulett“. Uraufführung im Kleinen Theater, Sommerdirektion Will Kauf⸗ mann. Notiere: Beifall perſönlicher Sympathie, und auch gerechter Lohn für Ida Wüfſt, die ältliche, noch immer aimable Theaterfürſtin. Sie lieh dem abgeſtandenen kohlenſauren Waſſer alter Theater⸗ kalauer beinahe das Mouſſeux echten Champagnertemperaments. Da⸗ mit hätte der Berichterſtatter eigentlich ſeine Schuldigkeit getan. Die Herren Verfaſſer ſpickten ihren Luſtſpielſtrudel mit vielen Witzen, ſo ſie in langer Bühnenklubpraxis geſammelt hatten. Herr Rickelt iſt ſicher ein ehrlicher Sozialiſt; ſchreibt er aber Theaterſtücke, ſo fängt ſeine Welt beim Baron an. Es war nicht bös gemeint— weder von ihm, noch von mir! Theater und Muſik Die Stadt Görlitz lehnte die orlage, betr. die Verſtadtlichung des Gör⸗ litzer Theaters, ab mit der Begründung, daß die Stadt nicht in der Lage ſei, das Rieſendeftzit des Theaters zu tragen.— Der Haus⸗ haltsplan des Stadttheaters in Ratibor ſchließt mit 276 500 000 Mk. Einnahmen und mit 416 500 000 Mk. Ausgaben ab, ſo daß ſich ein Defizit von 140 Millionen Mark ergibt.— Die Stadt Würzburg lehnte den Antrag auf Wiedereinführung der Oper und der Operette im Stadttheater ab, da bei einem Vollbetrieb ſich ein monatlicher Geſamtaufwand von 90 Millionen Mark ergeben würde, während der monatliche Aufwand bei Schauſpielaufführungen allein nur 36 Millionen Mark beträgt, und da die Stadt nicht in der Lage ſei, das hohe Defizit des Vollbetriebs auf ſich zu nehmen. Die Dresdner Staatstheater— ohne Fehlbetrag! Eine ange⸗ genehme Ueberraſchung brachte die Beratung des Haushaltskapitels Sächſiſche Staatstheater im Finanzausſchuß des ſächſiſchen Landtags. Infolge der Zuſchußleiſtungen des Reiches zu den Beamtengehältern und Staatsarbeiterlöhnen fließen dem Kapitel vorausſichtlich etwa 333 Millionen Mark zu, während der Fehlbetrag mit 350 Millionen Mark veranſchlagt war. Es bleibt alſo nur ein gar nicht nennens⸗ werter Fehlbetrag von etwa 17 Millionen Mark übrig. Nicht nur über dieſe erfreuliche finanzielle Geſtaltung trat im Landtagsaus⸗ ſchuß allgemeine Befriedigung zutage, ſondern auch über die künſt⸗ leriſchen Leiſtungen und Erfolge beider Bühnen, von denen die Oper gerade eben große Triumphe in Zürich mit der Aufführung von Muſſorgskys„Boris Godunow“ gefeiert hat. In der Tat haben ſich ſeit der Berufung des Generalintendanten Dr. Reucker und des Generalmuſikdirektors Buſch die Verhältniſſe an Oper und Schauſpielhaus ſehr günſtig entwickelt und ein neuer Aufſtieg nach der revolutionären Uebergangszeit iſt unverkennbar. Das Kapitel wurde einſtimmig vom Ausſchuß genehmigt. 4. Seite. Nr. 313 ———— Mannheimer Geuetal-Anzeiger(Muttag-Ausgabe) Miltwoch, den 11. Juli 1923 Städtiſche Nachrichten Zurn- und Spielſeſt der Eißelolte ⸗Schule Mannheim Dieſes Feſt wurde auf dem Sportplatz des Turnvereins Mann⸗ heim von 1846 am geſtrigen Dienstag abgehalten und dauerte von %e Uhr nachmittags bis ½8. Die Tribüne war mit Zuſchauern pollftändig gefüllt. Die erſte Nummer des Programms führte gleich die ſtattliche Schar ſämtlicher Turnerinnen in einem durch Muſik begleiteten flotten Aufmorſch vor Die 700 Schülerinnen, die in Viererreihen auf der großen Umzugsbahn des Uebungsplatzes an⸗ marſchierten, füllte deſſen eine Hälfte vollſtändig. Nach der in ge⸗ wohnter Weiſe ſehr raſch erfolgten offenen Aufſtellung der 500 Turnerinnen der Unterabteilung hatte man gleich ein prächtiges Bild friſcher, fröhlicher, tatendurſtiger Menſchenkinder vor ſich. Eine Vorturnerin machte die Uebungen vor, die ſofort unter Muſikbeglei⸗ kung ſtreng taktmäßig nachgeturnt wurden. Nach Schluß der Gruppe erfolgte unter Muſikbegleitung in ſchöner Weiſe der Abmarſch der erſten und zugleich der Aufmarſch der zweiten Abteilung, der älteren Mädchen, auf deren Freiübungen man ganz beſonders geſpannt war, weil es die Uebungen ſind, die auf dem großen deutſchen Turnfeſt in München vorgeführt werden. 80 Die 200 Mannheimerinnen führten die anſtrengenden Arm⸗ Bein⸗ und Rumpfübungen und die reizenden tanzartigen Zwiſchen⸗ übungen der ganz vortrefflich zuſammengeſtellten großen Gruppe in ganz vorzüglicher Weiſe aus, ſo daß alle Zuſchauer ihre Freude daran haben mußten. Nägelis Lied„Kennt ihr das Land, ſo wun⸗ derſchön“ wurde als Nummer 2 durch die ganze Schule ohne Be⸗ gleitung vorgetragen. Zur Ausführung von Nummer z ſtellten ſich unter luſtiger Marſchmuſik etwa 80 Mädchen(Klaſſen 4a, b, c) zur Ausführung eines Reigens im Kreis auf und zeigten eine intereſ⸗ fante Zuſammenſtellung von Schottiſchhupf, Rumpf⸗ und Kniebeugen. Als Nummer 4 folgte ein Dreikampf(Endkampf der Oberſtufe: Kurz⸗ ſtreckenlauf, Schleuderballweitwurf und Weitſprung). Gleichzeitig wurden in etwa 10 Gruppen Klaſſenſpiele der Unterſtufe ausge⸗ führt, das allerwärts beliebte„Katze und Maus“ und andere Spiele. Alle Kinder waren mit regem Eifer beteiligt. Als Nummer 5 führ⸗ ten Klaſſe 7b, 6a 2 und O II hübſche Volkstänze auf. Hundert Mädchen in bunten Kleidern und mit Kopfkränzchen aus Feldblumen zogen umter Geigen⸗ und Gitarrenmuſik auf den Tanzplatz. Staugen mit Kränzen, an denen bunte Bänder flatterten, wurden mit⸗ getragen und auf dem Tanzplatz aufgeſtellt. Sämtliche Tänze wur⸗ den allerliebſt ausgeführt. Beim dritten Tanz trat die Hälfte der Mädchen in Knabenkleidern an. Nr. 6 brachte Klaſſenſpiele der Oberſtufe(Endkämpfe). Zum Tamburinballſpiel(OI gegen Fortbildungskurs) traten 10 Mädchen an, zum Korbballſpiel(U II gegen 1. Klaſſe) 18, zum Schbagball(O III gegen 2. Klaſſe) 25, zum Wanderball(U 111 gegen 3. Klaſſe) 40. Man konnte da deutlich erkennen, mit welcher Sorgfalt in der Liſelotteſchule für einen richtigen Spielbetrieb ge⸗ ſorgt wird. Zu Nr. 7, zum Fahnenreigen, traten 60 Mädchen der Klaſſen O II, U 1 und O 1 mit je 2 Fähnchen an, Dda ſechs verſchiedene Farben verwendet wurden, gab es recht hübſche Bilder zu ſehen. Nr. 8, Rundſtafette wurde in 2 Stufen ausgeführt. Da und bei den anderen ſo werwollen Lauf⸗Uebungen konnte man ſo recht deutlich erkennen, wie notwendig für die Mädchen die Ein⸗ führung der jetzigen Turnkleidung war. Jetzt laufen die Mädchen ſo unbehindert und ſo flink wie die Knaben und leiſten ganz Er⸗ ſtaunliches. 5 Den zweiten Teil des Programmes bildete die Aufführung von Syloia, einem Schäferſpiel von Chr. F. Gellert(mit zeit⸗ genöſſiſcher Muſik und Tanzeinlagen. Sylvia: Marino Wolff, Myrtill: Giſela Lindeck, Damöt: Liſelotte Amſon, Galathee: Lieſel Hayer, Montan: Alice Droller. Tänze: Annemarie Fuß und Stephanie Hamburger, Schülerinnen der Klaſſen 2b und UIIlb. Des Raummangels wegen kann nur noch berichtet werden, daß in dem hübſch e Stück die reizenden alten Tänze der Jugend wohl am beſten gefallen haben. Leitung beim Feſt: 1. der turneriſchen Darbietungen: Oberxeal⸗ kehrer Karl Leuß: 2. der ſportlichen Darbietungen: Profeſſor Günther Nüller; 3. der muſikaliſchen Darbietungen: Joſeph Schmid; 4. des Schauſpiels: Profeſſor Dr⸗ Konrad Ott; 5. der Tangdarbietungen: Frl. Gretie Kerſebaum(Nationaltheater); 6. Muſik: Schülerinnenorcheſter mit Unterſtützung der Kapelle Beierle(Mannheim). Allen den hier Genannden, in erſter Reihe dem„Papa“ Leutz wurde am Schluß durch den Direktor der Schule in herzlicher, heiterer Weiſe gedankt. Er vergaß aber auch micht für die Ueberlaſſung des Sporwplatzes und der nötigen Theaier⸗ requiſiten zu danken, und Zuſchauer wie Schülerinnen ſchloſſen durch mehrmaliges weilhin ſchallendes Händeklatſchen ſich dem Dank an. A. Göller. Bürgerverſammlung in Feudenheim Am Sonntag mittag wurde im Saale des Gaſthauſes„zum Schwanen“ eine ſtark beſuchte Bürgerverſammlung abgehal⸗ ten mit dem alten Thema„Erſaß von Gelände für das in den Neckarkanal fallende“, Der erſte Sprecher der Kommiſſion teilte den Veſchluß des Landeskommiſſärs mit, aus dem U. d. hervorgeht: In der Bürgerausſchußſitzung vom 19. März 1922 wurde die Forderung, Erfatzgelände zur Verfügung zu ſtellen, ab⸗ gelehnt. Für den Ar ſollten nur.50„ vergütet werden. Die Be⸗ Lefligten haben durch ihren Vertreter, Rechtsanwalt Schaf, Be⸗ ſchwerde dagegen einlegen laſſen und um Ablehnung der Staats⸗ mehmigung erſucht, da genug Erſatzgelände vorhanden ſei. Nach em Gutachten des Lardesökonomierats beſitzt die Stadtgemeinde auf der Gemarkung Feudenheim 62,40 Hektar Land, das zu land⸗ Wilntſchaftlichen Zwecken verpachtet iſt und aus dem das erforder⸗ liche Erſotzgelände gewonnen werdon könnte. 18 Hektar könnten dem freien Gemeindegut entnommen werden. Bei gutem Willen wäre eine Erſatzzuteilung ſehr gut möglich. In dem Bericht des Landes⸗ kommiſſärs wird weiter erwähm, daß der Bürgerausſchußbeſchluß vom 19. März 1922 nur von ſeiner rechtlichen Seite zu prüfen war und in dieſer Beziehung auch beanſtandet werden 1 da eine Verletzung des 8 4 Abſ. 1 des Eingemeindegeſetzes vorliegt. Die Stadtgemeinde hat ein dreimal ſo großes Gelände als dqas zur Erſatzleiſtung erforderliche verpachtet. Man könnte alſo nicht davon ſprechen, daß eine Erſatleiſtung untunlich ſei, zumal von der Stadtnerwaltung nicht der Verſuch gemacht wurde, das erforderliche Gelände für vorliegenden Zweck freizumachen. Daher wurde dem Gemeindebeſchluß der Stadt Mannheim die ſtagtliche Genehmigung verſagt. Der Oberbürgermeſſter hat dagegen Beſchwerde ein⸗ gelegt. Sämtliche Vororte von Mannheim haben ſich jetzt zuſammen⸗ geſchloſſen, un ihre Intereſſen beſſer vertreten zu können. chluſſe der Verſammlung wurde von den jungen Bürgern der An⸗ tag auf Zuteilung von Allmendgelände geſtellt. Derjenige, der 30 Jahre alt wird ſoll ſchon in den Genuß von einigen Stücken ge⸗ langen. Auf nächſten Sonntag ſoll wfeder eine Bürgerver⸗ ſammlung einberufen werden. O 5 Auszahlung der Beamiengehälter. Dden Berliner Abend⸗ blättern zufolge haben die Reichsbehörden geſtern ihre Zahlſtellen an⸗ gewieſen, die Auszahlung der Erhöhung der Beam⸗ tengehälter für Juli ſofort vorzunehmen. Die Erhöhung ſoll nicht nur für dieſen Monat, ſondern für das laufende Viertel⸗ jahr vorausbezahlt werden. *Kirchenauskritte in Baden. Die Zahl der Austritte aus der katholiſchen und evangeliſchen Kirche. die nach Krieasende in Baden erheblich zugenommen hatte, iſt im Jahre 1922 wieder»urückae⸗ gangen. Die Geſamtzahl der Kirchenaustritte hatte 1921 leinſchließ⸗ lich Kinder) 3898 betragen und zwar bei der evangeliſchen Landes⸗ kirche 2021, bei der katholiſchen 1077 Perſonen. Im Jahre 1922 be⸗ trua die Geſamtzahl 2434,. faſt die Hälfte weniger, als im Jahre 1920. Die Zahl der Miſchehen iſt in Baden im Jahre 1922 mit 4468, der des Vorſahres mit 4456 faſt aleich geblieben. Am gerinaſten iſt die Zahl der Miſchehen in den vorwiegend landwirtſchaftlichen Bezirken. am höchſten in den großen Städten. Die Jahl der Eheſcheidungen. die in Baden nach Krieasende ſtark zugenommen und im Jahre 1920 mit 1142 Fällen faſt das Drei⸗ fache des Vorkrieasjahres 1913 erreicht hatte, iſt in den beiden letzten Jahren. wenn auch unbedeutend zurückgegangen. Keine Eheſchei⸗ dungen ſind wie früher ſchon in den vorwiegend landwirtſchaftlichen Bezirken Wolſach und Pfullendorf zu verzeichnen. Auffallend iſt die aroße Zahl der Eheſcheidungen(faſt ein Drittel aller Fälle) die auf Miſchehen enfallen. Durch Verſchulden des Mannes ſind in dem vergangenen Jahr 480, durch das der Frau 259 und durch beiderſeitiges Verſchulden 252 Ehen geſchieden worden. Von Inter⸗ eſſe iſt auch die Feſtſtellung,. daß im Berichtsjahr 25 Ehen für ni ch⸗ tia erklärt wurden. Erhöhter Multiplikator des Berbandes Deutſcher Treuhand⸗ und Reviſionsgeſellſchaften e. B. Der Verband hat den Multiplikator rückwirkend ab 1. Juli 1923 für den Taa der Inanſpruchnahme auf 3000 feſtgeſetzt Die Inanſpruchnahme eines Reviſors koſtet dem⸗ àfolge pro Reviſor und Tag 250 000 Mark, die einer leitenden Per⸗ ſönlichkeit 500 000 Mark. Die Wertgebühr und die Zuſchläge bleiben unverändert beſteben. sw. Das Geld liegt auf der Skraße. Dieſer alte Ausſpruch be⸗ wahrheitet ſich heute im vollſten Sinne des Wortes. Der Papier⸗ ſchein hat die Achtung ſeiner Beſitzer„bis zu einem gewiſſen Grade“ verloren. Der 1⸗ und 2⸗Markſchein iſt ganz verſchwunden. Der Fünfmarkſchein iſt wie der Zwanzigmarkſchein ein ſeltener Gaſt. Alle aber gehören nicht mehr zur Klaſſe der beachtlichen Zahlungs⸗ mittel. Zu ihnen geſellt ſich ſchon mehr und mehr der 50⸗ und der 100⸗Markſchein. Auf den Straßen kann man ſehen, zu welchen Zwecken der 50. und der 100⸗Markſchein verwendet und in welchen„Mengen“ das Papiergeld auf dieſe Weiſe„außer Kurs“ geſetzt wird. Blinder Lärm. In vergangener Nacht wurde die Berufs⸗ feuerwehr zweimal unnötigerweiſe alarmiert. Nach 11 Uhr abends ſprühten im Hauſe 8 1, 17 infolge allzuſtarken Heigens Funken zun Kamin hingqus. Dies gab Veranlaſſung zur Feuermeldung. Einige Zeit darauf, gegen 11 Uhr, wurde der Feuermelder Rhein⸗ villenſtraße 1 in böswilliger Abſicht in Betrieb geſetzt. Leider konnte der Täter nicht gefaßt werden. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Verurſacher von falſchen Alarmen außer den ſehr hohen Koſten, die durch das Ausrücken des Löſchzuges entſtehen, ſtrafrechtliche Verfolgung nach ſich ziehen. Für minderfährige Kinder ſind die Eltern haftbar. *Todesfull. Auf 171000 Weiſe wurde dem Direktorium der Brown, Boveri u. Cie.,.⸗G. Mannheim⸗Käfertal ein hervorragen⸗ des Mitglied in Herrn Ernſt Scherenberg entriſſen. Der ſo un⸗ erwartet im beſten Mannesalter aus dem Leben Geſchiedene erlitt am Sonntag Abend gelegentlich einer Fahrt auf dem Neckar einen Herzſchlag, dem er alsbald darauf im Heidelberger Krankenhaus erlag. Der Verſtorbene war 22 Jahre bei der Firma tätig, deren Dresdener Büro er lange Jahre leitete, bis er im Jahre 1916 in die Mannheimer 1 berufen wurde. Dank ſeiner äußerſt ſym⸗ pathiſchen Perſönlichkeit erfreute ſich Scherenberg, der infolge ſeinet großen techniſchen Kenntniſſe und reicher Erfährungen ein wert⸗ voller, ſchwer zu erſetzender Mitarbeiter wer, allgemeiner Wertſchät⸗ zung. Sein plötzlicher Tod hat deshalb tiefſtes Bedauern hervor⸗ gerufen, Er hinterläßt außer der Witwe drei Söhne, die noch das —4̈8.8 beſuchen, und eine Tochter, die mit dem Sohn des be⸗ kannten Karlsruher Architekten Billing vermählt 15 Der ſchwer⸗ geprüften Hinterbliebenen wendet ſich das herzlichſte Mitgefühl weiter Kreiſe zu. : Diebſtahlschronik. Entwendet wurden vom 30. Juni bis 2. Juli aus einem an der A 10 Säcke Graupen, zu je 1 Zentner und Säcke Futtermehl je 1 Zent⸗ ner. Die Säcke trugen den Namen der Firma H. Hildenbrand&. Söhne, Kunſtmühle, Mannheim. In der Nacht zum 3. Juli aus einem Garten hinter dem Schlachthof, vier Hühner und in der gleichen Nacht aus einem verſchloſſenen Eiſenbahnwagen auf dem Anſchlußgleis beim ſtädt. de etwa 50 St. Kunſthonlg⸗ und gläſer mit Gewinde zum Aufſchrauben eines Bleckdeckels. Veranſtaltungen Wiener Operetten im Roſengarten. Heute abend wird die überaus erfolgreiche rette„Mascottchen“, von der nur noch wenige Aufführungen ſtattfinden können, wiederholt. Mannheimer Kammerſpiele. Für die Mitglieder der„Freien Volksbühne“ geht heute und morgen„Afra“ in Szene. Am Frei⸗ tag findet der erſte Georg Kaifſer⸗Abend mit deſſen beiden feinempfundenen Einaktern Claudius— JIuana ſtatt. Ballhauskonzert einer Werkskapelle. Der heute Abend im Ballhaus konzertlerenden, auf einer Konzertreiſe befindlichen Werkskapelle der Röchlingſchen Werke Völklingen (Saar) geht ein vorzüglicher Ruf voraus, weshalb ein Beſuch des Konzerts angelegentlichſt empfohlen wird. *Der Ev. Mãdchen⸗Berein„Cuphroſyne“, Maunheim, ſeierte am letzten Samstag im dicht beſetzten Saale der„Liedertafel“ ſein zweites Stiftungsſeſt. Eingeleitet wurde die Feier durch einen Er⸗ öffnungsmarſch, dem ein von Fräulein Luiſe Rogowski in ſehr ausdrücksvoller Weiſe vorgetragener Prolog folgte, der reichen Bei⸗ fall erntete. Der Leiter des Vereins, Ludwig Baunach, hieß die Erſchienenen herzlich willfommen, warf einen kurzen Rückblick auf das abgelaufene Vereinsſahr und betonte die Notwendigkeit der Jugendpflege. Der Redner ſchloß ſeine von hoher Begeiſterung ge⸗ tragenen Ausführungen mit der Bitte, dem Vereine wie bisher, ſo auch im dritten Vereinsfahre lebhaftes Intereſſe entgegenzubringen. Im Mittelpunkt des Abends ſtanden zwei Theaterſtücke:„Kapital und Arbeit“, ſogtales Lebensbild in 3 Akten, und das Luſtſptel „Hier ſpukt'“, welche von den Mitwirkenden mit großem Geſchick zur Aufführung gelangten. Klavlervorträge von Frl. Erna Luei, wie Geſangsvorträge des beltebten Müller⸗Quartetts bereicherten den Abend. Eine kurze Tanzbeluſtigung beendete dieſe in ſeder Hin⸗ ſicht mit gutem Erfolg geleltete Feſer, Möge ſich der Verein zum Wohle der Jugend in bisheriger Weiſe weiter entwickeln. Siehe Aus dem Lande Weinheim, 9. Juli. In der vergangenen Nacht wurden im Müllheimer Tal verſchiedene 3 ausgeübt. Der 18jährige Mechaniker Adam, in deſſen elterliche Wohnung die Ein⸗ brecher auch verſuchten, verfolgte ſie mit gezogenem Repolver. Auf der Straße ſchoß er auf zwei Männer, die er für die Einbrecher hielt. Es waren aber zwel Nachtwachbeamte, die ſich gleichfalls auf der Verfolgung der Einbrecher befanden. Von den beiden Beamten erhielt der eine einen Streifſchuß am Auge, der andere einen in den Arm. Adam wurde verhaſtet. Ekklingen, 10. Juli. Bei Neumalſch fuhr ein Kraftwagen auf einen am Wege ſtehenden Maſt auf. Der Benzinbehälter geriet in Brand und der Wagen wurde bis auf die Eiſenteile zerſtört. * Donaueſchingen, 10. Juli. Als Staatsanwalt ſpielte ſich ein langgeſuchter Gauner auf, der hier und vorher in Hinterzarten ein flottes Leben auf Koſten anderer geführt hatte und der jetzt in Donaueſchingen verhaftet wurde. * Meßkirch, 10. Juli. Eine bittere Enttäuſchung erlebten die Einwohner von Meßkirch. die glaubten, im Hofgartengelände Gold⸗ adern entdeckt zu haben und die ſich ſchon die ſchönſten und größten Luftſchlöſſer bauten. Ein an einen Geologen in Konſtanz über⸗ ſandter Goldadernſtein brachte jedoch die traurige Gewißheit, daß es nur Katzengold war. Aus der pfalz „Neuſtadl, 10. Juli. Beim Kirſchenpflücken tötlich verunglückt iſt der Winzer Jakob Linkenhöl, der vermutlich infolge eines Schwindelanfalles von dem Baum abſtürzte, auf einen dicken Aſt fiel, der abbrach und mit dem Winzer zu Voden ſtürzte. Linkenhöl brach das Genick und die Wirbelſäule ſodaß der Tod bald darauf eintrat. Der Verunglückte ſtand im 63. Lebensjahr und war wegen ſeiner großen Kenntniſſe bei dem Obſtbau und in der Schädlingsbekämpfung in K e ſehr geſchätzt. Bergzabern, 10. Juli. Der Zuckerrübenbau iſt in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen, ſodaß er faſt ganz zu verſchwin⸗ den droht. Das iſt darauf zurückzuführen, daß wegen der hohen Tabakpreiſe die Landwirte ſich immer mehr dem Tabakbau zu⸗ wenden, wadurch der Zuckerrüben⸗ Getreide⸗ und Kartoffelbau ien⸗ mer mehr in den Hintergrund tritt. Da auch durch den Tabakbau der Futtermittelanbau immer wieder mehr verdrängt wird, ſo dürfte bei manchem Landwirt im Winter ſich eine Futtermittelnot einſtellen. Sportliche Runoͤſchau Olympiſche Spiele in Zothenburg Bisher 14 deutſche S in Göteburg. Nach der Erledigung der leichtathletiſchen 2 1 ſind die Göteburger Spiele in ihren Hauptteilen beendet. Die deutſchen Teilnehmer haben bisher recht günſtig und konnten neben vielen guten Plätzen 14 Siege verbuchen. Am erfolgreichſten waren die und Hallentennisſpieler mit 5 bezw. 4 Siegen, während die Leichtathleten 2 Siege, Radfahrer, Gewichtheber und Golfſpieler ſe einen Sieg nach Hauſe brachten. Nachſtehend die Sieger: Hallentennis, Damendoppelſpiel Galvao⸗Reppachz pac. A Galvao⸗Rahe, Dameneinzel Ne p⸗ a Herr ppelſpiel Bergmann⸗Rahe. Golfmeiſter⸗ chaft der Damen: Frau. r Leichtathletik: 100 Meter Houben, 110 Meter Hürdenlaufen a ſt e n. Schwimmen: 200 Meter Bruſt Rademacher; 100 Meter Rücken Fröhlich: 400 Meter Bruſt Rademacher; Kunſt⸗ vom Turm Luber, Kunſtſpringen vom 3 Meter Brett Dr. echnir; Rad Deutſchland im Mannſchafts⸗ kampf: Gewichtheben: Lang in der ſchweren Mittelgewichts⸗ klaſſe.— In den Tenniskämpfen auf offenen Plätzen dürften die deutſchen Farben durch Frau Friedleben und O. Kreutzer zu weiteren Erfolge getragen werden, da dieſe beiden alles, was ſich ihnen bis jetzt in den Weg ſtellte, niedergekämpft haben. „Neues aus aller Welt — Verhängaisvoller Streit zwiſchen Schwieg und Schwie· germufter. Der Arbeiter Grimm in Kaſſ e mit ſeiner Schwiegermutter in deren Wohnung derartig in Streit, daß die Frau nach einem Beil 3 um ſich zu verteidigen. Grimm kam ihr zuvor und gab zwei Schů e ab, durch die die Frau am Kopf verletzt wurde. Die 8 Frau eilte auf die Straße und brach dort zuſammen. Als die 1 on i in das Haus eintrat, ſchoß ſich Grimm eine Kugel in den Kopf, die den ſofortigen Tod herbeiführte. Der Zu⸗ ſtand*— 45 — Bau r alle auf der niſchen Meſſe in Die bedeutende Entwicklung der Leipziger Muſtermeſſe ſich ſeit Jahren die Ausſteller unter großem Platzmangel u leiden n. Es war daher ſchon lange das Beſtreben des ipziger Meßamtes, die Meſſe nach jeder Richtung hin aus zubauen erweitern. Nach Mitteilungen Leipziger Blätter iſt es dem krafthee 2 Meßamte nach Bemühen gelungen, eine finan krã f für das Projekt des Ausbaues der Meſſe zu gewinnen. Es ſoll auf der Techniſchen Meſſe eine Rieſenhalle er⸗ richtet werden. Wie verlautet, ſoll dieſe Halle mehrere Stockwerke N8 und wird an Ausſtellungsraum alle bisherigen in be⸗ indlichen Meßhäufer bei weitem übertreffen. Das Kapital b reits—— 1 e W mn einer Hausfaſſade Unter den Linden in Berlin iſt über Nacht ein eigenartiger Brieftaſten angebracht worden. Er iſt ein Beweis dafür, daß Berlin in der welt⸗ tã dtiſchen nicht zurückbleiben will. Dieſer Briefkaſten, er einſtweilen noch ein beſcheidenes Einzeldaſein führt, hängt neben dem Portal des Hotel Briſtol als Pendant zu einem gewöhnlichen blauen Briefkaſten. Das neue Objekt der Reichspoſt leuchtet mit ſeiner knallroten Farbe vorteilhaft über die Straße und bildet — wenigſtene einſtweilen noch— den Anziehungspunkt neugieri Augen. An der Stirn trägt er die goldene Anſchrift: Lufpoſk⸗ k a ſte n. Er ſeine blaue Vergangenheit hinter ſich gelaſſen und nimmt nur Brieſe in ſich auf, die den moderneren Weg durch die Luft gehen ſollen. Für ihn iſt das Poſtamt 8 in der Franzöſiſchen Straße zuſtändig, es läßt ihn ſechs⸗ bis achtmal am Tage leeren. Die Sen⸗ dungen gehen dann von der Franzöſiſchen Straße in Automobilen der Deutſchen Luftreederei zum Flugplatz Staaken. 60 eig fSel 2 W aae uklrol e- Feg ne W.— 0 5 2 Iwecl, Brennen und Wunblaufen adtrst⸗Ge28. Fub⸗ Drogerien: F. Becker Nacht., a. Speisemarkt; Th. v. D Kunststr.; A. Golmann, Markt R.e Ladwig& Sehulinelm, O04,J EU08 auch Anzeige im geſtrigen Abendblatt. . U A 09 n ie Settauch olel ſparſomer ols gerafelk. . Vereinigte Jetfenfabriken Stungart A. G Wwarum benutzt die Hausfrau Feurio! Weill ſie dadurch die Eebensdauer ihrer Wäſche verlängert, denn Feurio haushaltſelfe enthält 80.Lett, greift alſo die Waͤſche nicht an und 2 * — 8 Jahres, — Mannb eimer General-Unzeiger(Miitag-Ausgabe) 5. Seife. Nr. 313 5 Poincarés Ruhr-Unterbilenz Von Georg Haller. Am heutigen 11. Juli sind es geuau sechs Monate, daß nonsleur Poincaré seine berühmte„Ingenieur-RKommission“ n das Ruhrgebiet einrücken ließ, in ganz friedlicher Absicht Ratürlich und lediglich zu dem Zwecke, den Gensdarm und chisvollzieher gegen die bösen ihrer Zahlungsverpflich- Bas Sleb entzlehenden Deutschen zu spielen, die aus lauter Posweilligkeit sogar ihre eigene Währüng zerstörten. Herr oincaré hat also 1 fänder“ ergriffen. Nachdem er diese ſetzt ein halbes Jahr lang in der Hand hat, erscheint 1 angepracht, sich das Unternehmen auch von der geschäft- ichen Seite anzuschen und eine Semestral-Bilanz als erste Zwischenbilanz aufzumachen. Wenden wir uns bilanzkritisch Zunächst einmal der Passiv-Seite u, um ihr nach Betrachtung der einzelnen Posten die Aktiven Segenüberzustellen. Das Jahr 1922 hatte mit der Tonferenz — Cannes begonnen, bei einem Dollarstand von 180. Es te unter den der Pariser. Alliierten- onferenz und unter den französischen Androhungen der Ahrbesetzung geschlossen bei einem Dollarstand der deut- zeden Valuta von 7800. In den ersten Tagen der Ruhr- erderzung erkannte die internationale Finanzwelt die un- erhörte Schädigung, die sich aus den französischen Gdschnürungsabsichten für die ihrer Kqhlenzufuhr beraubte eSamtwirtschaft ergeben würds, die notgedrungen in Einfuhren aus dem Ausland gegen Hergabe von Bevisen rlesigem Umfange schreiten mußte, die Verschlebung in ohnehin passiven Handels- und Zahlungsbilanz eutschländs, die daraus resultieren würde, und begann deutschen Kredit weiter herunterzusetzen. Der Dollar stieg daraufhin von 10450. die er am 11. Januar dereits errsicht halte, innerhalb des ersten Viertel. lahrs der französischen Be- zung, d. h. Dis zum 11. April, — 5 21 500, d. h. er war in der Zwischenzeit bereits bedeutend Sher und wurde von Deutschland mit künstlichen Mitteln zuk diesen Stand zurückgebracht. Heute, am 11. Jull, sechs nach Besatzungsbeginn, gilt die deutsche Mark in merika noch 0,0008% Cents(gegenüber einem Friedens- n von 28,8 Cents per, wWas bei uns rechnerisch einem Harstand von 262 500 4 eutspricht. Wenn der Dollar amt- en nur mit 186 500 notiert wird, so entspricht dies wieder neuen deutschen Anstrengung, gegen die heranstürmen- 3 Teuenungs- und Gefahrenwellen aus einer zerstörten Ahrung anzukampfen. In welcher Weise die tranzösische Besstzungspolitik somit das deutsche Wirtschaftsleben ge- 8 gt. hat, ist aus dieser Bewegung des Dollars, als tandard-Währung, zifternmähig abzulesen. Und sie ist noch Nont am Ende, denn in immer rascherem Zeitmaß folgen sich ollar-Stelgerung, Preis-Erhöhungen, Lohn-Heraufsetzungen. Wie Posten stehen auf der Passivseite als effektive Posten. Al damit noch nicht ferti-, wenden uns aber zunächst Aktiv-Seite Na um xu sehen, was Poincaré darauf verbuchen kann. m ist im französischen Ruhr-Konzern mit Zahlenangaben allerdings sehr vorsichtig und zurückhaltend. Kürzlich War⸗ aber doch in einer Wochenübersicht der Journse industrielle 8 Zusammenstellung von Zahlen enthalten. Sie ergab als amme der Eingänge von Ruhr-Hochofenkoks bei der„Scof Foeiete des cokes des hautes fourneaux) in Aachen und Far in der Zeit vom 15. bis 24. Mai 36 471 t. Die genannte uuß berechnete, dad bei acht Tagen durchschnittlich 5000 t auf den Tag entfallen. Poincarés Bajonetie haben zomit keineswegs eine Steigerung der Reparallons-Kohlen und Koks-Zufuhren im Gefolge gehabt, denn im Jahre 1922 — Prankreich arbeitstäglich an Koks 16 760 t und 17 566 f Bonlen, zusammen täglich 34 326 t von Deutschland, ohne ajonette, erhalten. Eine Gesamtberechnung für die Beuteabfuhren 8dem nach französischen Quellen ergibt für die Ben vom 11. Januar bis 14. Mai an Kohlen und rikeiis 14 800, an Koks 230 679 1, gegenüber den von Deutschlapd in 3 Zeit des — ohne 5 elieferten 2 114 140 t Steinkohlen — Briketts und 2 001 127 t Roks. Auf diesem Lieferungs- to ergibt sich sonach eine handgreifliche und nicht weg⸗ le Unterbilanz, die sich noch vergröhbert, Wenn man den Preisunterschied hinzurechnet, der sich dea een dem ſetzigen Preis für die aus Deutschland fehlen- 20 und zur Aufrechterhaltung der französischen Hochöfen 8ilt Eugland einzuführenden Wiengen an Koks gegenüber dem Schüen deutschen Reparalionskoks, zu Lasten der französi- en Steuerzahler, ergibt. N Vielleicht aber rechnet das Frankreich Poincarés die 818 te von Milliarden 4, die es bei deutschen Banken, 7 Industrieunternehmungen usw.„beschlagnahmt'“, 5 der, die zur Zahlung von Löhnen, zur Zahlung von een Renten und dergl. bestimmt sind, unter seine Aktiv- Msten aus dem Ruhrunternehmen. Wenn die der N b im bisherigen Tempo weiter schreitet, wird es daran dr Wwenig Preude erleben, wie an der Kohlen- und Koks- * uhr von der Ruhr, deren fortschreitender Migerfolg schon der Begrenzung der Vorräate und der Zerstörung der niader am Schnürchen gehenden Eisenbahn-Abfuhrverhäft- Pise, durch die Franzosen selbst, sich ergibt. Auf der asiv-Seite der Ruhrbilanz stehen aber auch noch die salbenderabilien. die eus einem unter andauernden Drang- da lerungen wachsenden Völkerhaß sich ergeben, es stehen Soll. 88. die Toten von der Ruhr, dle Wir Frankreich auf der Jeite buchen, um sie nie zu vergessen, es steht darauf und Erkenntnis der Velker des Erdbaſſes, daß es Frankreich ad. Prankreich allein ist, das einen wirtsch etlichen Frieden ich uropa verhindert. es steht darauf die Wachsende Eln- N in England in die Zielrichtung der französischen erseebootsflottille und die als Bresche im englischen ———————— ——[—J— eeee———..—.— Mannheime Festungswerk empfundene französische Luftflotte. Auch die Friedensaktion des Heiligen Stuhles zur Bei- legung des Ruhrkampfes, die auch in den lateinischen Län- dern wirken wird, und die als dringender Appell sogar in Frankreich nicht völlig unterdrückt werden kann, darf in iren Kräfte und ihrer Wirks mkeit nicht untersrues: wer⸗ den. So verbleibt für Poincaré auch auf dem politischen Konto kein Aktivum und wenn die politische Endbilanz kommt, so wird Frankreich finden, daß das Ruhrunternehmen eine verfehlte Spekulation war. Mag es dies endlick er- kennen und zur Liquidation schreiten, ehe es Deutschlands Fähigkeit zur Leistung von Reparationen im Rahmen des weiter heruntergedrückt, das arbeitende deutsche Volk noch weiter verelendet hat. Deutsche Bank Das Institut erzielte einen Rohgewinn von 23 693(i. V. A. Der Reingewini beträgt 5950(278) Mill.. Die Dividende wird mit 300(24) pCt. vorgeschlagen. Wir werden den Abschluß in unserer nächsten Ausgabe ver- ökfentlichen. Ausführungsbestimmungen zum Zusatzabkommen über die schweizerischen Goldhypotheken Zusammen mit dem Gesetz über das Zusatzabkom- men zum Abkommen vom 6. Dezember 1920 betreffend die schWeizerischen Goldhypotheken veröffentlicht der Reichswirtschaftsminister Ausführungsbestim- mungen. Als Treuhänderin im Sinne des Art. II g 1 wird die Reichscredit G. m. b. H. in Berlin bestimmt. Sie hat also die Eigentümer-Frankengrundschulden zu verwalten, sofern Reallasten, Hypotheken, Grundschulden, Rentenschul- den hinter der Goldhypothek zu löschen sind oder ihr Rück- tritt hinter die Erankenschuld herbeigeführt werden muß. Enteignungsbehörde im Sinne des Art. II 8 4 ist der Reichs- Wirtschaftsminister. Er hat die Reallasten, Hypotheken, Grundschulden und Rentenschulden, die hinter der Gläubiger- Frankenschuld rangieren, zugunsten des Reichs zu enteignen. *Josoph Vögele.-G. in Mannheim. Der Aufsichtsrat beschloß, der am 28. Juli abzuhaltenden.-V. aus 35191 Mill.„ Reingewinn die Ausschüttung einer Divi- dende von 1 Goldmark auf die Stammaktien vorzuschlagen, ferner sollen die Reserven auf die Höhe des Aktienkapitals gebracht werden, weiter sind vorgesehen für Zückstellung für Wohnungsbauten 100 Mill., Arbeiter- und Beamten- unterstützungsfonds 50 Mill. 4, Arbeitsgemeinschaft für EKindererholüng Mannbeim 20 Mill. 4 und Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit in Industrie- und Handwerk Berlin 5 Mill. A. Außerdem soll der.-V. die Umwandlung der bestehenden 2 Mill. 4 Vorzugsaktien in Stammaktien, so- wie eine Erhöhung des Grundkapitals um Mill. Stammaktien und 3 Mill. Vorzugsaktien vor- geschlagen werden, von denen den Aktionären 15 Mill. 4 junge Aktien im Verhältnis:1 angeboten verden sollen. *Hlektrotechnische Fabrik.-G. in Mannheim. Die am 18. September 1922 gegründete Gesellschaft erzielte im ersten, die Zeit vom 3. November 1922 bis 30. April 1923 umfassenden Geschäftsjahr einen Rohgewinn von 204,65 Mill., Hand- lungsunkosten erforderten 126,40, Provisionen 10,09, Zinsen 4,17 Mill. 4. Nach 147 499 ½ Abschreibungen verbleibt ein Reingewinn von 63 834 250 bei 25 Mill. 4 Kapital. Hieraus werden der gesetzlichen Rücklage 5 Mill.., dem Beamtenunterstützungsstock 30 Mill. 4 überwiesen, für Ver- sicherungen 10 Mill. 4 zurückgestellt und 100 pCt. Anteil aus- getzchüttet. Die Vermögensausstellung weist aus: bar 3,61 Mill. A4, Einrichtungen 1 l1, Beteiligung 900 000, Vorrüte 49,84 Mill., Schuldner 137,21 Mill. 1, denen bei 25 Mill. 1 Kapital eine Sonderrücklage in Höhe des Reingewinns mit 63,87 und Gläubiger mit 38,88 Mill. I gegenüberstehen. Die Gesellschaft hat den Alleinverkauf der Erzeugnisse der Firma Bischof u. Hensel G. m. b.., Mannheim übernom- men und auch vor einiger Zeit deren sämtliche Geschafts- anteile erworben. Eine Diskontferhöhung der Reichsbank? Die Voss. Tig. berlchtet, daß der Zentralausschuß der Reichsbank für heute Vormittag einherufen werden soll. In der werde das Reichsbankdirektorium die Erhöhung des Diskonts beantragen. *Regierungseinspruch gegen die Bremische Dollar- anleihe. Wie dem Boesmannschen Telegraphen-Bureau von authentischer Seite mitgeteilt wird, hat der Reilcehsfinanz- minister gegen die Bremische Dollaranleihe Ein- s pruch erhoben, da durch diese eine Beeinflussung der Mark zu befürchten sei. Die Anleihe muß daher ver- schoben werden. Badische Film.-.,„Bafag“, Heidelberg. Am 7. Juli 1928 fend die erste o..-V. der Gesellschaft statt. Bei dem Sehr aufgeregten Verlauf der Versammlung wurde nach 174 74 7 Verhandlungen vorläufig eine kleine Kapital- erhôöhung dewilligt und im übrigen die.-V. auf den 28. Juli cr. vertagt. Die Aussichten der Gesellschaft sind gut, jedoch macht sich eine sehr erhebliche Unzufriedenheit mit der derzeitigen Verwaltung bemerkbar. Ergänzend wird uns noch mitgeteilt: Die Opposition, die mehrfach Protest einlegte, verfügte über 900 Stimmen, wäh⸗ rend im Kanzen fast 10 000 Stimmen vertreten waren. Durch einen Irrtum bei der Abstimmung stimmte die Majorität, die dem Vorstand Entlastung erteilen wollte, gegen die Entlastung. Deshalb konnte auch dem Aufsichtsrat die Ent- lastung nicht erteilt werden, weshalh dléser Punkt zurũek- gezogen und die Versammlung vertagt wurde. Die bean⸗ 1 1 Kapitalerhöhung wurde in Höhe von vorerst 10 Minl. einstimmig genehmigt. Davon sollen 7 Mill. 4 zum Mindestkurs von 300 pCt. in Gemeinschaft der Verwal⸗ tung mit einem Bankenkonsortium ausgegeben werden. eral-Anzeiger Personalien. Die Firma Bernhard Löb u. Söhne in Mannheim und Pirmasens teilt uns mit, daß sie ihren Iangjährigen Mitarbeiter Alfred Löp als Teihaber in die Firm- aufgenommen hat. Gleichzeitig haben sie ihrem seit- herigen Handl.-Bevollmächtigten Ernst Löb Prokura er- teilt. Die seitherige Einzel- Prokura von Georg Uhrig bleibt bestehen. Deuisenmarktf Mannheimer Devisenmarkt, 11. Jul..30 vorm.) Nach der NewWyorker Parität ergeben sich folgende Kurse: New Tork 271000, Holland 105000, London 1240000, Schweiz 46900, Italien 11 650. Prag 8 160. Tendenz: Die Mark kam nachbörslich mit 0,0003½/1 aus New Lork wieder schwächer. New vork, 10 lult(WS) beuisen 10 9 9 1ü Frankreleh 3066.85 Sohwelz 17.23 1 Spanlon 14 28 14.45 Belglen 4184.93 england.58.57 Itallen.25 131 New Tork, 10. Juli. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schlub 0/0004½e(0,0003/) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 246 154(225 352) föß- den Dollar. Umrechnungskurse kür dle Bereohnung der Ausfuhrabgabe nach dem Stande vom 9. Jull 1823 gulug für die Zelt vom 11. bis 17. Jull 1823. Hollang ES00 Engianed 654400 Rumünlen 0 Zuenes Alres F. 19900 Amerika.. 14700 lugostaulen. 1600 Buenos Alres 4. 113400 Paris Cukemburg.. 17000 Belgten 2000 Sohwelz„„„„ 24000 Fokohama 6900 Herwegen„ 28100 Spanlen„„„ 20400 Kio de janelroe.. 14500 Dänemark.. 2500 Cissabon 6200 Polen(Warsohau) 085 Sohweden 300 feu-Wien.10 Mexlk o, Goldpesc C0000 Flanland..„„„ 4000 FPrag„„4 400 Lettlang 260 Itallen 6100 gucapest. 16.— Estland. estn. Hark 400 Zulgarlen 1800 Goldmark Ueber London ermittelte Kurse. Athben 3400 Valparalso F. 18500 Alexandrlen 6500 5 ꝗ 35500 Hontevides. 16700 Umsatszsteuerausfuhrkurse für Juni 1923 Die Umsatzsteuerausfuhrkurse der an der Berliner Börse amtlich notierten ausländischen Zahlungsmittel für den Monat Juni 1923 sind vom Reichsfinanzminister wie folgt kestgesetzt worden; Belgien: 1 Frank= 5700; Bulgarien: 1 Lewa 1190; Däanemark: 1 Krone= 18 700; England: 1. Pfund Sterling= 482 000; Finnland: 1 finnische Mark 2 2900; Frankreick: 1 Frank= 6600; Holland: 1 hollandischer Gulden= 41000; Italien: 1 Lire= 4800; Jugoslawien: 1 Dinar 2 4 Kronen= 1180; Norwegen: 1 Krone= 17 400; Deutschösterreich: 100 Kronen= 150; Rumänien: 1 Lei 570; Schweden: 1 Krone 28 000; Schweiz: 1 Frank 18 800; Spanien: 1 Peseta= 15 500; Tschechoslowakel: 1 Krone 2 3100; Ingarn 1 Krone 14; Japan: 1 Len 50 000; Argen- tinien: 1 Papierpeso= 37 000; Brasilien: 1 Milreis 10800; Vereinigte Staaten: 1 Dollar 104 000.— Die Festsetzung der übrigen Kurse erfolgt in der Mitte dieses Monats. Waren und Märkte Neue Gamaschenpreise. Der Verbaud Deutscher Gamaschenfabrikanten E.., der bereits eine Fest- markpreisliste an Dollarbas angelehnt eingeführt hat, er- höhte laut Konfektionär den Aufschlag auf diese Liste ab 7. Juli 1923 von 850 pCt. auf 1600 pCt. London, 10. Ju.(Wa] aetallmarkt,. n Ust. für d, ongl. t v. 1013 Kg.) 9. 10 bestseleet. 68.— 66.50 J Slel 23.65 21.— Kopterkass 85— 66.25 moekel 130.— 139.— Tiax 45 28.65 40. 3 Monet 65.68 68,85 Tinn Kasse 181.45 160.80 Gueokslber 10.80 10.50 do Elektrol 72.25 72.25 J do. 3 Monat 162.65 181.75 J] Regulus 3% 34%8 Amerikanischer Funkdlenst New Tork, 10 fuli.(Wa) Funkdienst.(maoharuok verbotem. 9. 10. Zuf. zus 4090 4000 stand 12 50 12.50 Katte looe 11.— 11— Elektroiyt 17.50 14.50 Oroes. 82.8.— Tul!.03.05 Tinn ioke 38..0 30 25 Zuoker CentrT 681.9 Septht..20.23] Slel.25.— Terpontia 95— 84.— dezemk.86 6. Tlak.— 8 07 Savannad 38.50 87.18 Arz 6.79 Eisen 29.— 29.50 K. Orl Saum 27.83 27.63 Nal 800.79 Weſdbfeob.02.62 Weſzen rot 128 50 123.— Saumw. 100 27.53 27.85 Schmals wt 11.87 12 67 Hart loko 120.— 117.— iull 7 0 28.90 7..— 6 8 Gals ioko 83.75 67.75 August 0 25 30 Saumwsastöt 1070 Nehl niedr.Ffr.—.— Septemb. 24.30 24.54 Septemb. 10.40 10. böohet Pr,.50.50 Oktoder 22 51 23.7[ Fetret, cases 15.30 15.6Setradfr. Engi 7 175 hovember 23.27 23.92 tanks.80.50 Kontinent.—.— Ohieago. 10. Juli(Is) Funkdlenst.(Machdruok verboten). . 1⁰ welren iull 108.50 100.88 Roggen Dex. 67.50 68.50 Schwelne „ Soept, 108. 30 100.25 Sosel zul 19.97 10.8 teſont niedr..75.65 Mals ſa 83.— 62.50 0 Okt. 11.7 10.07 nöohet..685.50 „ Sopt. 78.8 786.Pork—.——=Isohs. niedr 8 65.40 llate Sobt. 35 88 34.45 Rippen.02.97 sohet..55.50 „ Der 8715 36.— Sosok piedte.28 8. zm Onoage ssde 38600 Rongen spt 85 48 63 15 ohet 9 62 6 62 Westen 203000 154000 — ů—— Waßßerſtandsdeodachtungen im Monat Juli Abein⸗Jegel] d7ſ%en ecar-Peneſſ.U7.J10. fi. Schunerinſel“).83.26.18.20J2. 18222 Mannheim.03.48.17.81 3 66.65 Kehl..88.43.20.20 882 Hellbronn. Magau.55.174 908½84.81 Mannbeim.58.24.7.78.718.72 Kaulb ſröln.19 Mannheimer Wetterbericht v. 11. Juli morgens 7 Uhr Barometer 461,6 mm. Thermometet 20,0 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 17.20. Höchſte Temperatur geſtern 322% Niederſchlag.0 Eiter auf den am Windſtill, heiter. Wasserwürme des Rheius am 11. Jull motgens 6 Uht: 17½UC Druckerei Dr Haas. Mannbeimer Mannheim E 6. 2. efredakteur: Kurt Fiſcher Herausgeber, Drucker und Verleger: General⸗Anzeiger, G m b. * Hevme antwort 1 den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Aiderz für das Feuflleton;. V. Kurt Fiſcher für Kommunalpolitik: ichard Schönfelder; für Gerich, und Sport. Winn Mätler: füär Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher: für Anzelgen: Karli Hügel. NANNHEAN= PEHSONENWAGEIUN 9 SSZ clE EE UTGLiSEAHOTOREFASN AlfENSESELIScHIAFT. NMANNHEAN ILERI SAGSGENAU NOTZWASEN — Nr. 313 6. Seite. Amtliche Bekanntmachungen Handelsregistfer. Zum Handelsregiſter B Band XXIII.⸗Z. 33. Firma„Rheiniſche Schiffahrts⸗& Speditions⸗ geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim, wurde heute e Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Pfefferle 45 als Geſchäftsführer ausge⸗ ſchieden. Heinrich Boßmann, Mannheim, iſt als de beſtellt. 136 Mannheim, den 5. Jufi 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. AJZum Handelsregiſter B Band XXVI O. 13 wurde heute die„Firma„Melliand's Textilberichte Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim, D 6. 3, einge⸗ trogen. Der Geſellſchaftsvertrag der Aktiengeſell⸗ ſchaft iſt am 283. März 1923 feſtgeſtellt. ſtond des Unternehmens iſt die Herausgabe und der Verlag der bisher von Marcel Melliand in Mannheim verlegten Zeitſchrift Melliand's Textil⸗ berichte und die Herausgabe und der Verlag an⸗ derer wiſſenſchaftlich⸗techniſcher Zeitſchriften und Bücher. Die Geſellſchaft kann ſich an anderen ähnlichen Unternehmungen beteiligen. Das Grund⸗ kapital beträgt 2 000 000 4 und iſt in 100 Aktien D 4 zu je 1000 und 199 Aktien zu je 10 000. eingeteilt. Sämtliche Aktien lauten auf den In⸗ haber und werden zum Nennbetrage ausgegehen. Der Vorſtand der Geſellſchaft beſteht aus einer oder mehreren Perſonen. Die Generalverſamm⸗ lung beſtimmt die Zahl und beſtellt die Vorſtands⸗ titglieder. Sind mehrere ee beſtellt, ſo ſind zwei von ihnen zur Vertretun Geſellſchaft befugt. Der Auſſichtsral iſt jedo rechtigt, zu beſtimmen, daß eines von— Vorſtandsmitgliedern allein oder gemeinſam mit einem Prokuriſten die Geſellſchaft vertreten kann. Marcel Melliand, Kaufmann, Mannheim, iſt als Borſtandsmitglied beſtellt. Richard Schreck, Kauf; mann, Mannheim, Rudolf Schwarz,— 92 Leipzig. ſind zu ueer beſtellt. Dr. Chriſtian Marſchik, Profeſſor, Mannheim, 8 Auguſt J. Kieſer, Chemiker Dresden, ſind zu Ge⸗ ſamtprokuriſten derart beſteilt, daß jeder derſelben gemeinſam mit einem Vorſtandsmitgliede oder mit einem anderen Prokuriſten zur Zeichnung der —— befugt ſind. Die Bekanntmachungen der erfolgen 8 den Deutſchen Reichs⸗ anzeiger; die Beru der Generalverſammlung erfolgt durch einmalige Veröffentlichung in dieſem Blatte Der Gründer Kaufmann Marcel Melliand 250 in Mannheim bringt als Sacheinlage in die Aktiengeſellſchaft ein: a) das Recht auf den Berlas und die Herausgabe der in Mannheim erſcheinen⸗ und 2 den Zeitſchrift„Melliand's Textilberichte“; in dem dem Geſellſchaftsvertra angeſchl b) die oſſenen Verzeichnis aufgeführten Geſchäftseinrichtungs⸗ in gegenſtände um den Wert von 500 000& und er⸗ 100 50 Aktien der Geſellſchaft über je A. e 14 ſind Geboder;. chentter Dr. Auguſt J. Kieſer, Dres den.——9 Frlebrich Geyer, idelberg. Kaufmann Richard Schreck, Mannheim, Kanf⸗ mann Rudolf— Leipzig. 8 Gründer haben alle Aktien übernommen Die Mitalieder des erſten Aufſſichtsrates ſind: Kaufmann Walter Schott, Garmiſch, Kaufmann Dr. Friedrich Geyer Heidelberg, und Kaufmann Dr. Wilhelm Boog, Heidel⸗ berg. Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft ein⸗ ——.— Schriftſtücken, insbeſondere von— rüfungsberichte des Vo des, des* rats und der Reviſoren dem chte der Reviſoren auch 2 Weree 62 455 J den Seber E.. G. 4. m ſter E Band XXVI=8. heute die 85—— 5 Altkengeſelf in Mannhe 8 8 tragen. Der —5— 23. März 1923— Arz der Vechieb von annmeſhenen alte—2 beſondere die Verwertunz i 2 5 für die Textilindu 5 an N 100 0 Gf den Inhaber 1 in Aer. 10 000& eingeteilt, die zum ndun n be⸗ 5 Borſand nah der 5 des Mannheimer General· Anzeiger.(Minag · Ausgabe.) mung den Deutſchen] nicht im Geſetz ufung der Generalver⸗ vorgeſchrieben iſt. einmalige Veröffent⸗ handels⸗ Aktiengeſellſchaft für Getreide u. Mühlen⸗ der Geſellſchaft erfol Reichsanzeiger; die ſammlung erfolgt durch Kauen in dieſem Blatte Die Gründer ſind: Kaufmann Marcel Melliand, Mannheim, Che⸗ Dr. Auguſt J. Kieſer, Dresden, Kaufmann Mannheim, die Friedrich Geyer, Heidelberg. Kaufmann Aichrd Schreck, Mannheim Kaufmann Rudolf Schwarz Veipzig; ſte haben ſämtliche Aktien über⸗ nommen. Mitglieder des erſten Aufſichts⸗ ſind: Kaufmann Marcel Melliand, Mann⸗ im, Kaufmann 20 riedrich Geyer, Heidelberg. und Kaufmann Dr ilhelm Bootz, Heidelberg. Von den mit der Aumeldung der Gefellſchaft ein⸗ gereichten Schriftſtücken, insbeſondere von den Prüfungsberichten des Vorſtandes, Aufſichtsrates und der Reviſoren kann bei dem Gericht, von dem den. 136 Wi den 5. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsre 7— B Band XXVI.⸗Z. 15 wurde heute die Firma„Montania Handelsgeſell⸗ Pet beſch ater Haftung“ in Mannheim, eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſeuſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 8. Juni 1928 ſeſtgeſtellt. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt der Ein⸗ und Ausfuhrhandel mit Eiſen, Stahl und verwandten Produkten, ſowie mit Chemikalien. Drogen aller Art und hiermit verwandten Ganz⸗ und Halbfabrikaten und Roh⸗ ſtoffen Die kann ſich zu dieſem Zwecke an anderen Unternehmungen beteiligen oder deren e. Lerg übernehmen. Das Stammkapital he⸗ trägt 590 000—— Die Geſellſchaft hat einen Ge⸗ ſchäftsführer Mannheim, iſt Geſcheſte ade Die Bekanntmachungen der —— erfolgen durch den Deutſchen Nelagz annheim, den 5. Juli + Badiſches Amtsgericht B. Zum Handelsregiſter B Bard 8=. 1 Firma„Centralheizungswerke Aktieneſelſchaft. Zweigniederlaſſung ein Mannheim“ als Zweig⸗ niederlaſſung der Firma„Centralheizungswerke Aktiengeſellſchaft in Hannover, wurde heute ein⸗ getragen: Nach dem durchgeführten Beſchluß der Generalperſammlung vom 29. Mai 1923 iſt das Grundkapital um 15 000 000„ durch Ausgabe 1525 12 500 Inhaber⸗Aktien zu je 1000 und von Inhaber⸗Aktien zu je 10 000 erhöht worden. Das Grundkapital beträgt jetzt 25 000 000 und iſt zerlegt in 22 500 Inhaber⸗Aktien zu je 1000 4 Inhaber⸗Aktien zu je 10 000 A. Geſelſchaf verkra iſt durch den Beſchluß der ee vom 29. Mai 1923 geändert den 88 3(Grundkapital, Aktieneinteilung, 1 7 10(Stimm⸗ 221 1 bſtimmung i Generalverſ amm⸗ 14(Auſſedtewuh, 16 6 Vre cheiten des rates), 17 e e ufſichtsrates), 20 e ng der 5 Auf die eingereichte wird Bezug genommen. Die eg Aktien werden zum Nennbetrage aus⸗ 197 den 6. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Die Gründer ſind: Die„Groß⸗ fabrikate“ in Charlottenburg, die offene Handels⸗ geſellſchaft unter der Firma M. Weinberger, offene Handelsgeſellſchaft unter der Firma Daube u. Mayer, Mann⸗ heim, Kaufleute Adolf Hille und Dr. Hans Gänßlen, beide in Mannheim; ſie haben alle Aktien übernommen. Die Mitglieder des erſten Aufſichtsrates ſind: Kommerzienrat Moritz Bayer⸗ thal, Crefeld die Kaufleute Leopold Badt, Char⸗ lottenburg, Max Weinberger, Mannheim, Hugo Mayer, Maunheim, Guſtav Abrahamſohn, Char⸗ lottenburg, Siegfried Roſenthal, Charlottenburg, Bankdirektor Dr. Heinrich Bernheim, Mannheim, und Bankdirektor Otto Gugenheim, Mannheim. 28 Prüfungsbericht der Reviſoren auch bei der Han⸗ Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft ein⸗ gene delskammer Mannheim Einſicht genommen wer⸗ gereichten Schriftſtücken [Prüfungsberichte des Vorſtandes, des Auſſichts⸗ insbeſondere vom dem — und der Reviſoren kann bei dem Gericht, von dem Bericht der Reviſoren auch bei der— kammer Mannheim Einſicht genommen werden Mannheim, den 6. Juli Badiſches Amtsgericht B. G 137 Zum Handelsregiſter B, Band VI,—8 Firma„Rheiniſche Creditbank“ in Mannhelm Burdg heute eingetragen: Franz Funck iſt als Vorſtands⸗ mitglied ausgeſchieden. 136 Mannheim, den 6. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4 Jum Handelsregiſter B Band XXIII.-J. 20, Firma, Ettlinger& Weber, Geſellſchaft mit beſchräntter aftung“ in mnheim wurde heute eingetragen: 802 Protura des Eberhard Graf von Hardenbe 9 iſt erloſchen. Mannheim, den 6. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht, B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXIII.-Z. 27, Firma„Motorenbeaufſichtigungs⸗Geſellſchaft mit deſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Geſellſchaft iſt durch Beſchluß der Geſellſchafter vom 20. Juni 1923 aufgelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Kaufmann Friedri 59 Rinderspacher, Mannheim iſt Liquidator. Mannheim, den 6. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsreziſter A wurde heute ein⸗ — er 80 137 1. Band III.⸗Z. 160, Nerloſger in Mannheim. Die Firma loſcen. 2. Band V.⸗Z. 215,„Friedmann& Häusler“ in Ma Die Geſ kura des nnheim. amtprokun Der juncen Warnecke und Alfred Weinberg iſt er⸗ Mannheim, iſt als 8 1 t et Fabrik Nocke& Dom⸗ in Manahem iſt d XIV.-8. 186, Firma ae ger a 5 50 beſtellt. 752 0¹ beag, Haud N.8. e e e m⸗Neckarau. er 6. Band XXI.. Firma„H. 83 e Manent kura des erlesgen. en 5555 Zum Handels B Band XXVI.⸗ 6 Arti. 5 Ge kura erteilt 2 e ra 5 Se 8 ſe ee g 8 dn bes e Geſe Aler in Mannßbeim Firma ſchen am 14. i ee 70 8. Band XXII.-8 rma„Albien& Unternehmens 1 Handel mtt Geterde Co.“ in im. Die ſchaft iſt aufgelöſt m enfabri und Futtermitteln, mit Aktiven und Paſſiven gutf JJSCSCVVVTVVVT b een von— 5 eng Ne e unter Firma V t —— ee ae 5 de Wirkung vom 1. 1 1923 Neaſgelhſ und das Ge⸗ 1505 betreiben. Das Grundkapital beträgt 000 und iſt in 15 000 Aktien über je . e ne Jec Aktien 1 57— We oder mehreren Perſonen Der des Aufſichtsrates beſtellt die Mit⸗ Den erſten Vorſtand be⸗ t mit Alitden und Paſſiven und aen e en Fdede abe e als allein 7— überge⸗ Wae e 2 57„Rudolf Tctugel Jubaber t r Wenninger, Kaufmann, 2 Well ger XI[V.⸗Z. 58, eine mehrmalige re Die im Hofe des Fmanzamtes Mannheim P6, 20 ſtehenden Nebengebäude ſollen auf Abbruch 2) Ehemalige Waſchküche Angebote ſind bis 16 Juli zu richten an: E271 RBReichsbauamt Karlsruhe, Kaiſerallee 12, III. Bekannimachung. unſerem Cokal Bellenstraßde 27 Cindenheoß) Grosse Tersteiperungen ab. Für jeden, der etwas zu verkaufen hat, beſonders aber für den notleidenden mittelſtand bietet dieſer öffentliche Verkauf unſere Ver⸗ eigerungen die a Gelegenheit die höchſten reiſe zu erziel woir übernehmel Gegenſtände aller get. Verlangen Sie unſeren koſtenloſen unverbind⸗ lichen Beſuch. B9185/87 Versteigerungs-G. m. b. H. Hörmann& Kohl 25 Nur 8r. 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Der Auf, gliedern oder von einem Vorſtandsmitgliede und Alfred Varh Kaufmaun, Mannheim⸗— Tiſch, 1 ſchöne Emaillebadewanne, 3 eiſerne Beit⸗ ſichtsrat iſt jedoch berechtigt eſti„daß einem Prokuriſten gemeinſchaftlich vertreten. heim. bert Jaumann, Mannheim, iſt ſtellen m. Drahtröſten u. Matr., 1 eiſerne Kinder · eines von mehreren e ern allein Dr. Julius Meiſel, Berlin, iſt als Vorſtandsmit⸗ Prokura erteilt. bettſtelle, 1 Eisſchrank und vieles Andere. oder gemeinſam mit einem Prok die Geſell⸗ ſund Peſtellt. Die Bernfung der Generalverſamm⸗ 13. Band XI.-8. 144,—„Stein& Die Möbel werden vormittags verſteigert u. pi. ſchaft vertreten kann. Dr Auguſt J. Kieſer, lung erfolgt nenmue⸗ Bekanntmachung. Schuhmacher“, Mannhedm. Die Prokura des Karl können ½ Stunde vorher beſichtigt werden. 4964 ano-Lager Chemiker Dresden, iſt als Vorſtandsmitglied be⸗“Die öffentlichen Be kanntmachungen der Geſell⸗ Friedrich Geißler 1—, Ortsrichter Michel, Tel. 3250. 90 3 10. ſtellt. 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Kurze Hinweise im redaktionellen Tefle des Hattes auf Veranstaltungen von Vereinen(auch Sportklube), Fehe 2—5— erbin mit einer e am oder Vor · des—— der Veranstakung Aufzenchmen. kurzen Hinweise dürfen keine Angabe über Entrittsgeid, Kartenverkauf usw, en 2 Ausnahme findet nur statt bei Verans nationaler g. wenn es— und kultureller Bedeutun um Woßltutigtetts-Verasstalbag handelt. 2 Hnsendun von Behõrden zwecks Umgebhung des Azelgentels abrulehnen. Geschäftsreklame im 3. Jede direkte oder versteckte redaktionellen Teile abzulehnen. Zur Vermeid von Auseinandersetzun Personal und der Mannheimer General-Anzeiger Mannheimer Tageblatt Neus Bad. Landeszeitung- Neues Mannheimer Volksblatt Volksstimme. 82²9 amd die VBeſtrebungen zur geſetüchen Juuelen, Flatin alte Gold- u. Silbergegenstände kauit zur eigenen Verarbeitung G. Rexin, H 1, 6, Sreltestaße e⸗ Hinterhaus. 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