* Aas Uase — 88 ir rsssr BAA —— 41———. wenn es mahr ſei, was man behaupte. daß der tſchecho⸗ſlowakiſche Sache mache. Die franzöſiſche Sache ſei gerecht, die Frage ſei aber im England außerſtande zeige, dieſe Klugheit aufzubringen, ſo bleibe Enaländer ſei ein gut Teil Aufrichtigkeit. Wenn das nicht der Fall reich nachgeben? Die um zußerſten vorzutreiben. Ausdruc gebracht. Wie wir weiter hören, iſt inzwiſchen dem deut⸗ ————ͤ———— Mittwoch, 11. Juli Bezugspreiſe: zn mannbeim ung dmgebung Zaue ung zurch die Poſt ohne geſteligels monatlich Mark 28000. baibmonatlich Mark 12800.—. nachforderung vordebalten. poſtſcheckkonte Nr. 17800 Rarlsrube.— Faupt⸗ geſch e Ranndeim, E 6. 2.— Seſchͤfte⸗nebenſtelle Rnedarſtadt, walsbeffraße nr. 6. geruſpricher nummer 7041, Ne, 7043, 704, Jegs. Cei mmeRoòreſſe: Seneral Meanbel. eefdein centlie.rerbr ſrei ine —— EFTFEFEFTFF ˙ üA%—-n ˙:!:——ÄůA4K4K Abend⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichlen Verlcaufspreis M. 500.— 1923— Nr. 314 Anzeigenpreiſe: gel vorauszahtüng Grundpreis ſe Jelie Me. 3080.—. Reklamen mk. 12000.—. Alles andere laut Tarif. —2—— blatt nachmittags 2½ Uhr. Kür gen an beſtimmten Stellen u. Ausgab. wirs keine verantwort. übern. 958h. Sewalt⸗ e————.——755 ob. beſche. od. f. verſp· Nu v. finzelg Nufte. d. Fernſpr. oh. Segäe. Serichtsſt. Mannheim Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Necht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik⸗SJeitung fãũã ͥ ¶⁰¶ãydſã ⁰⁰yd ppdd Die engliſchen Erklärungen Frankreich und Baloͤwins Erklärung Zur Reuternote und der Lage ſchreibt die„Ere Nouvelle“: Man verſucht Frankreich durch einige unerwartete Brutali⸗ äten nor den Kopf zu ſtoßen und es mit Sumpathieerklärungen zu, beſchwichtigen. in dem Augenblick, in dem die franzöſiſche Eigenliebe ſich aufbäumt. Das ſei das gefährliche Spiel Diplomaten, aber hierüber dürfe man ſich weder erregen, noch beunruhigen. Lord Curzon habe begriffen, was das„Jusqu au bout“ für ihn bedeutet. Bis zum Endeder britiſchen Unge⸗ dul d! Und er gebe ſich den Anſchein, als glaube er nicht daran, daß aus einer Stellungnahme, bei der nach ſeiner Meinung Frankreich bleiben werde, ſich ein Gebeimnis ergeben könne. Die Reiſe von eneſch andererſeits erwecke den Anſchein einer Vermittelung, Außenminiſter das Eingreifen der Reparationskommiſſion wünſche, dann werde das Auswärtige Amt ſich wohl hüten. jede Ausſicht für eine Einigung zu verderben. Alles ſei alſo noch nicht verloren. Die Entente Cordiale könne wieder aufleben, wenn man einiges Ent⸗ gegenkommen in der Form zeige und einige Zugeſtändniſſe in der falſch geſtellt worden. der„Justidien“ ſchreibt: So unvorſichtig und ſo eigen⸗ ünnig Poincare auch ſei, er würde es nicht wagen, das Land in einen Streit zu ſtürzen, in dem er nicht die Unterſtürzung der öffentlichen Meinung habe. Man könne alfo ſagen, daß die Verſtändiaung noch in hohem Grade von England abhänge. Wenn man ſich aber auch duch noch ein letztes Mittel, um den Druck zu vermeiden, ein ſehr ein⸗ s: den ganzen Prozeß vor den Völkerbund zubringen, damit er ſein Urteil ſpreche. Zournee Induſtrielle“ ſagt: In der Aufreaung der wäre, märe es übrigens möalich, daß England den Deutſchen in die Karte ſpielte, die auf die franzöſiſchen Wahlen von 1924 zählten. Die rage ſei alſo nicht ſo zu ſtellen, wie man es heute tue, wird Frank⸗ rage ſei, ob die franzöſiſche Politik. ohne ſich in ihren Grundlagen zu ändern und ohne etwas von ihren Pfändern abzugeben, durch ſein Bemühen um neue Begriffe der Erregung und den Bedürfniſſen Englands, ſoweit ſie aufrichtig ſeien, Genugtuung dewähre. Dieſe Stellung der franzöſiſchen Politik iſt nach Anſicht des Blattes auf wiriſchaftlichem Gebiete geboten. Der„Matin“ will diesmal erkennen, daß die Deutſchen un⸗ decht gebabt haben. die Londoner Preſſekollegen zu ernſt zu nennen. Das ſel aus der Reuternole zu erkennen. Alle Nachrichten ließen er⸗ n. daß die Erklärung Baldwins ein Auszug der Wünſche Enakands in ſeinen befonderen Anſichten ſeien. Sie werde viel⸗ nicht auch die von der franzöſiſchen Anſchauung abweichenden Be⸗ denken kundgeben. Aber es ſei außerordentlich unwahrſcheinlich, daß ein ſo Huger Mann wie der enaliſche erſte Miniſter ſo weit gehen e, Deutſchland einen Porwand zu geben, ſeinen Widerſtand bis Franzoͤſiſche Anfrage in London Der franzöſiſche Votſchafter in London begab ſich lerg de* 1385 1— dichel im Aufd⸗ 1 2 meßſiſchen Regierung zu befrägen, welcher Art die Müe lungen ſein werden, die die engliſche Regierung am Donnerstag der der Brüſſeler Iwiſchenfall „Berlin. 11. Juft.(Bon unſ. Berl. Bürd.) Wie Havas aus Brüſſel mitgeteilt wird ſind die Perſöntichkelten der beiden An⸗ die den Ueberfall auf den deutſchen Geſandtſchafts rat üdiger in Brüſſel verübten, feſtgeſtellt worden. Es handelt um einen nomens Medenand und einen Amerikaner damans Perron. Der belgiſche Miniſter des Aeußern hat dem eutſchen Geſchäftsträger erklärt, daß die Urheber des Verbrechens nerfolgt und nach den Geſetzen verurteilt werden würden; ferner hat er im Namen der belgiſchen Regierung ſein Bedauern zum leen Geſchäftsträger geſtern abend noch eine Note des belgiſchen bel denminſters übergeben worden, worin erneut das Bedauern der 88 giſchen Regierung über den Ueberfall auf den Geſandtſchaftsrat Stededrüct und weitere Schutzmaßnahmen ſowie die Aufnahme der Boreverfalgung gegen die Täter angekündigt werden. Der deutſche fües ter hat im übrigen erklärt, daß der Vorwand, den die Täter ſtrs ihre Tat angaben, nämlich, daß der Geſchäftsträger die Demon⸗ zum Duisburger Eiſenbahnunglück verſpottet habe, ſchon Be dem Grunde hinfällig ſei, weil an dem Demonſtrationstag die otſchaft leergeſtanden habe und die Jalouſten herabgelaſſen ge⸗ deiſen ſeien. Mit der mündlichen und ſchriftlichen Beileidserklärung 8 r belgiſchen Regierung dürfte der Vorfall wohl als erledigt ngeſehen werden. der Anſchlag auf die hochfelder Brücke M. Berlin, 11. Jull.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Duisburger n. daß der Anſchlag auf die Brücke von Hochfeld von — franzöſiſchen und argentiniſchen(nicht armeni⸗ Anarchiſten verübt wurde, iſt noch nicht ganz klar zu über⸗ 55 n, jedenfalls hat das franzöſiſche Nachrichtenblatt, das in Duis⸗ Täte erſcheint, vorgeſtern einen Steckbrief gegen die vermeintlichen uſm r mit einer genauen Beſchreibung veröffentlicht. Ueber Namen — iſt in dieſer Perſonalbeſchreibung nichts geſagt. Deshalb ſchein! der Bevölterung gefolgert zu werden, daß es ſich nicht um noch handeln könne. 0 nicht von der Ausweiſung betroffenen deutſchen Kriminal⸗ N neuerdings zur Aufklärung der Kataſtrophe zugezogen wor⸗ nachdem anfangs den deutſchen Behörden ſede Möglichkeil zu 8 wurde, irgendwelche Feſtſtellungen über den Tatbeſiand Feigners Serliner Reiſe in de) Herlin, 11, Jult.(Bon unſ. Berl. Bürg) Wie wir bören, weſen fächſiſche Miniſterpräſident Zeigner geſtern in Berlin ge⸗ deren Zu auch eine Ausſprache mit dem Kanzler gehaht, nhalt jedoch vertraulich betrachtet wird, ſo daß von zu⸗ Weiter beſtätigt ſich, daß die wenigen, — Oeffentlichkeit machen will. Lord Curzon hat, wie in der Morgen⸗ preſſe mitgeteilt wird, dem franzöſiſchen Botſchafter geantwortet, daß der endgültige Text der engliſchen Regierungserklärung erſt heute nachmittag oder morgen vormittag in einer neuen Kabinettsſitzung feſtgelegt würde. Die Erklärung der eng⸗ liſchen Negierung werde jedoch keine Ankündigung eines Bruchs mit Frankreich enthalten. Den erſten Teil der Er⸗ klärung dürfte eine Darſtellung der bisherigen Verhandlungen mit Frankreich und Belgien geben. Dann werden die wirtſchaftspoli⸗ tiſchen Erwägungen mitgeteilt werden, durch die England veranlaßt wird, alles daran zu ſetzen, um Deutſchlands Zuſämmenbruch zu verhindern. In dem Schlußteil der engliſchen Erklärung werden dann die Umriſſe der engliſchen Reparationspolitik entwickelt werden, die den Bundesgenoſſen und Neutralen im Intereſſe der Geſundung der Weltwirtſchaft und der polftiſchen Atmoſphäre zur Unterſtützung empfohlen werden ſollen. Lord Curzon wird im übrigen dieſe Er⸗ klärung durch einige Mitteilungen über ſeine Fühlungnahme mit den Neutralen ergänzen. „Frankreich hat es nicht eilig!“ Poincare fühlte ſich veranlaßt, geſtern abend der Preſſe Mitteilungen über den Stand der Reparationsverhandlungen zu machen. Er erklärte u.., daß es Frankreich durchaus nicht eillg habe, da es ſich im Beſitz der Ruhrpfänder befinde und ruhig ab⸗ warten könne, bis der deutſche Schuldner ſich zur Zahlung ſeiner Verpflichtungen bereit erkläre. England könne ohne die fran⸗ öſiſche Unterſtützung nichts ausrichten. Im übrigen werde ſich die engliſche Regierung auf die Dauer nicht durch ein Konſor⸗ kium pon Bankiers und Geſchäftsleuten Lage täuſchen laſſen. über die wahre Eine auffällige Berufung Nach einer Havasmeldung aus Prag iſt der Leiter der franzöſi⸗ En Militärmiſſion und Generalſtabschef der tſchechoflowakiſchen rmee Mittelhäuſer geſtern im Flugzeug nach Straßburg ge⸗ reiſt von wo er ſich mit der Eiſenbahn nach Paris begeben wird. Nach dem„Petit Journal“ wird angenommen, daß die ſchleunige Be⸗ rufung des Generals nach Paris mit der Unterredung zwiſchen dem iſchechoflowakiſchen Außenminiſter Beneſch und Poncare im Zuſammenhang ſteht. Engliſche Stimmen In einem Leitartikel betont die„Pall Mall Gazette“ daß gerade die Freunde der Entente in England jetzt nahezu verzweifelt ſeien. Die nationale Wahlfahrt Englands könne aber nicht für immer einer Freundſchaft geopfert werden, die nichterwidert werde. England brauche wirklichen Frieden und müſſe, um dieſes Ziel zu erreichen, nötigenfalls ſelbſtändig handeln. Zu dem franzöſi⸗ ſchen Vorwurf, warum England nicht auf Deutſchland einwirke, um den paſſiven Widerſtand zu beenden, ſei zu bemerken, daß England uerſt wiſſen müſſe, ehe es dieſen Rat erteilen könnte, was darauf 5 werde. Der„Daily Telegraph“ wirft einen Rückblick auf die ſechs⸗ monatige Toaee. Auf Grund perſönlicher Eindrücke im Ruhrgebiet kommt der Vertreter des Blattes zu der Feſtſtellung, daß der Wille der Bevölkerung zum Aushalten niemals ſo ſtark ge⸗ weſen ſei wie ſetzt. Eine neue Ordonnanz der Kheinlandkommiſſton Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat unter dem 5. Juli eine neue Ordonnanz 193 erlaſſen, die ſich in Abänderung der Ordon⸗ nanz 156 mit dem Schutz der Angehörigen der Beſatzungs⸗ möchte und der Perſonen, die im Dienſte der Beſatzungsbehörde und in Beziehung zu ihr ſtehen, beſchäftigt. Zuwiderhandelnde unter⸗ liegen der Gerichtsbarkeit der Militärgerichte und den in ihren Ge⸗ ſeßen vorgeſehenen Strafen. Ferner werden unter Strafe geſtellt Anſtiftung oder Verſuch der Anſtiftung in der Abſicht, den ver⸗ bündeten Behörden, Dienſtſtellen oder Perſonen 0 ſchaden, und alle Handlungen gegen Perſonen oder ie tatſächlich eder vermeintlich der Rheinlandkommiſſion, n verbündeten Armeen deren Organen und dem dazu gehörigen Perſonal Dienſte leiſten, rhie Perordnungen befolgen oder bei ihnen geſucht haben. Alle ngriffe durch Wort, Schrift oder Veröffentlichung und alle Maß⸗ nahmen, die beſtimmt ſind, anſtelle von Sanktionen oder Vergel⸗ tungsmaßnahmen dieſenigen zu bezeichnen oder in Verruf zu brin⸗ gen, die katſächlich oder vermeintlich der Rheinlandkommiſſton, den verbündeten Armeen oder ihren Dienſtſtellen oder den mit ihnen in Verbindung ſtehenden Perſonen Dienſte geleiſtet haben oder diejeni⸗ gen, die tatſächlich oder vermeintlich mit dieſen Behörden in Ver⸗ bindung ſtehen oder den Verordnungen, Verfügungen oder Befehlen gehorcht haben, werden beſtraft. Die Verordnung, die ſofort in Kraft getreten iſt, gilt auch für den Brückenkopf Kehl. Degouttes Großkrenz Dem General Degoutte iſt, wie berichtet, das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen worden. Es war klar, daß Frankreich damit eine Demonſtration beabſichtigt hat. Der in Düſſeldorf erſchei⸗ nende Nachrichtendienſt beſtätigt das ausdrücklich, indem er folgenden Kommentar an den Vorgang knüpft: Der General hat den Auftrag, die Deutſchen daran zu erinnern, daß ſie beſiegt worden ſind. Die Verleihung des Großkreuzes iſt nicht nur ein Akt der Ge⸗ rechtigkeit, ſondern auch eine geſchichtliche und politiſche Handlung, denen alle mit Ausnahme der Deutſchen, Beifall(2) ſpen⸗ den werden. Der Friede im Orient Nach einer Havasmeldung wird in amtlichen türkiſchen Kreiſen die Einberufung der neuen Nationalverſammlung für den 2. Auguſt und die Vollzugserklärung des Friedensvertrags erwartet. Demnach werde die Räumung Konſtantinopels wahrſchein⸗ lich Anfang Oktober durchgeführt. In der Stadt werden große Vor⸗ bereitungen zur Feier der Friedensvertragsunterzeichnung getroffen. Die Preſſe begrüßt in ihrer großen Mehrheit die demnächſtige Unter⸗ zeichnung des Friedensvertrags, der für die Türkei eine Aera der Frefheit begründen ſoll. * Das norwegiſche Slorthing hat einſtimmig beſchloſſen, die däniſche Regierung zu Verhandlungen über die Grönland⸗ 1 ſtändiger Seite nähere Angaben zunächſt nicht zu erlangen ſind. frage einzuladen. Das Blutbaòd in Dorſten Zu dem am Samstag abend in Dorſten verübten Blutbad, das in ſeiner Scheußlichkeſt wohl eine Rekordleiſtung darſtellt, wird berichtet: Eine ſtarke Patrouille umſtellte mehrere Wirtſchaften, die in dem nahen, von der nächtlichen Verkehrsſperre nicht be⸗ troffenen Gebiet liegen. Nur in der Wirtſchaft Kolanczek waren noch Gäſte. Plötzlich wurde die Gaſtſtube von außen her unter Feuer genommen, wobei ſofort einige Perſonen verletzt wur⸗ den. Es entſtand eine große nit. Sowohl auf dieſenigen, die ſich am Fenſter zeigten, als auch auf die Leute, die ſich über den Hof in Sicherheit zu bringen*— wurde wild weiter ge⸗ ſchoſſen. Bis ſetzt ſind uns ſechs Verletzte gemeldet. An dem Aufkommen des Schreiners Kortmann, der einen Bauchſchuß und drei Beinſchüſſe hat und des Schreiners Vennemann, den ein Querſchläger im Oberſchenkel traf, wird gezweifelt. Kortmann wurde noch Salcholſer⸗ als ihn ein Schuß bereits 1 Boden geſtreckt hatte. Der Juwelier Kohle erhielt eine Schußverletzung am Geſäß, der Elektriter Wigger am Bein. Der Krankenkaſſenrendant Weber iſt ebenfalls am Bein durch einen Bajonettſtich verwundet und der Juſtlzoberſekretär Peetz iſt das Handgelenk gebrochen. Die in der Wirtſchaft zurückgebliebenen Beſucher wurden, 15 ihre Päſſe in Ordnung wären, mit Fußtritten iegz 187 andere, darunter ältere Frauen, trieb man wie eine Viehherde unter fortgeſetzten Mißhandlungen zum Gymnaſium, woſelbſt ſie ohne Nahrung bis zum Sonntag nachmittag verblieben, dann zum Teil entlaſſen, zum Teil per Auto nach Sterkrade abtransportiert wurden. Der Delegierte des Roten Kreuzes, die den In⸗ 92 77705 Lebensmittel bringen ſollte, wurde nicht zuge⸗ aſfſen. Man vermutet, daß das Vorgehen der Soldateska auf eine unbegründete Denunziation ehrloſer Deutſcher zurückzuführen iſt, wonach ſich in einem Lokal mehrere bewaffnete Schupobeamte aufgehalten hätten. In der Umgegend nehmen die Uebergriffe belgiſcher Gren jenſeits der überhand, obwohl das Porf Holſterhauſen im unbeſetzten Gebiet liegt, wird allabendlich auf die Fenſter, aus denen ein Lichtſchimmer dringt, ſcharf geſchoſſen. dem gleichen Ort wurden⸗verſchiedene Radfahrer genötehe, ie Fahr⸗ räder herumſtrolchenden Beſatzungsangehörigen zu 33 abzugeben. Einige Fußgänger wurden mit vorgehaltenem ewehr gezwungen, belg. Poſten die Füße zu 1 Noch geſtern iſt in der Frühe ein Grubenbeamter auf dem zur Arbeitsſtätte von Belgiern überfallen und mit einem Gummi knüppel, an dem eine eiſerne Schraube befeſtigt war, unmenſchlich —— worden. Die Bevölkerung iſt über die gemeldeten Zwiſchenfälle e m⸗ pört und erwartet, daß die Reichsregierung insbeſondere die Auf⸗ merkſamkeit neutraler Ruhrgebielskommiſſionen auf die Ereig lenkt. Wie ſie denken! 2 An„Monſieur Tiſſerand Pauf, a Villers de Chaſſ“ iſt kürz⸗ lich aus Recklinghouſen ein Brief abgegangen, dem wir— in der Ueberſetzung— folgendes entnehmen: Lieber Bruder! Ich kann Dir ſagen, daß es uns ſeit l Sonnabend glänzend geht, ſeit wir uns auf der befi die wir haben. Wir leben wie die Für Das Land iſt ſo reich wie kein anderes, ganz ig, alles dicht bei⸗ einander, Fabriken, Bergwerke, ere Eiſenbahn, ſoweit man ſehen kann. Ich verſichere Dich, die Boches ſind wütend, daß wir hier eingedrungen ſind. Jawohl, man muß dieſes Land tuinieren und abwürgen, wenn wir in Zukunft in Sicherheit leben wollen. Das iſt meine Meinung. Man muß mit⸗ leidslos gegen die Baches losgehen, die ſich vor uns auf die Knie werfen. Es ſind Leute ohne eine Ahnung von Menſchlichkeit man muß ſie niederſchlagen wie die Hunde, dieſes Pack. Ich brüͤle ſie an und ich 170 ihnen Fußtritte. Ich gebe ihnen Hiebe mit der Peitſche und ich tue es nicht allein... Das verdienen ſie, dieſes Pack, es iſt ein elendes Geſindel. Sie verrecken vor Hunger vnd eſſen ihren eigenen dreck Ich ſchließe mit einem 2 Bruder G. Tiſſerand 10. B. C. M. 1. Cie. ſ. 9* Ein neuer CTilleſſenprozeß Wegen verſuchter Gefangenenbefrelung batten ſich der Kapitön⸗ leutnant Karl Hugo Franz Tilleſſen und der Ingenieur Sun⸗ dermeier, wegen Beihilfe hierzu der Student der Medizin Johann Ludwig Wegelin, der kaufmänniſche Beamte Alfred Erich Kxebs und der Buchhändler Karl Max Seffner vor dem Leipziger Schöf⸗ kengericht zu verantworten Es handelt ſich um den erſten mißglückten Verſuch. die ehemaligen Marineoffſziere Boldt und dittmar aus der Gefangenenanſtalt in Leipzig zu befreien. Da Sundermeier nicht erſchienen war, beſchloß das Gericht, das Verfahren gegen ihn abzutrennen. Tilleſſen wurde wegen verſuchter Gefangenenbefrei⸗ ung zueinem Jahr Gefängnis. Wegelin wegen Beihilfe an⸗ ſtelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Wochen zu 300 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Krebs und Seffner wurden freige⸗ Letzte meldungen Eiue Milliarde Cohngelder beſchlagnahmk Buer, 11. Juli. Die belgiſche Beſatzung beſchlagnahmie aus einem Wagen auf offener Straße eine Milſarde Lohngelder, die für die Jeche„Hugo“ beſtimmt waren. Freigabe der Thyſſenwerke Mülheim, 11. Juli. Die Thyſſenwerke, die bisher beſetzt waren, ſind von den Franzoſen wieder freigegeben worden. Die Arbeit wurde wieder aufgenommen. L Berlin, 11. Juli.(Von unſ. Berl. Straßenbahnunfall hat ſich heute Waſſertor⸗ und Prinzenſtraße zugetragen. ſonderzug der Straßenbahn, der zwei anderen Straßenbahnwagen zuſammen. m Sonde be⸗ fanden ſich 40⁰0 Berliner Ferienkinder. Bei dem Zuſammenſtoß er⸗ litten 10 ein Lehrer und eine Lehrerin zum Glück meiſt leichte Verletzungen. Rom, 11. Juli. Auf Betreiben des franzöſiſchen Vo ers ir Rom wurde das in Reapel erſcheinende ſatiriſche Wochenbin 14805 wegen einer Karikatur auf die franzöſiſche 0 E zoͤſiſche Ruhrbeſetzung d e⸗ Büro.) Ein ernſter vormittag an der Ecke 83 125 ein— nhänger te mit einem In de 2. Seite. Nr. 314 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 11. Juli 1923 Geſetz und Necht Hypotheken⸗Rückzahlungen Das Amtsgericht Bonn hat kürzlich ebenſo wie das Darmſtädter Oberlandesgericht entſchieden, daß Mark nicht gleich Mark iſt. In der Klageſache war geklagt auf Erteilung einer löſchungsfähigen Quittung mit der Behauptung, die der Hypothek zugrunde liegende Schuld ſei dem Beklagten angeboten, durch dieſen aber nicht angenom⸗ men worden. Der Beklagte hat dieſe Tatſache nicht beſtritten, aber eingewandt, daß eine Hypothekenſchuld, die vor dem Kriege in Gold bezahlt worden ſei, nicht dadurch zum Erlöſchen kommen kann, daß der Schuldner den gleichen Betrag in Papiermark zurückzahlt oder auch nur anbietet. Das Amtsgericht Bonn hat die Klage abgewieſen. Es iſt hierin dem Urteil des Oberlandesgerichtes Darmſtadt vom 29. März 1923 gefolgt. Die Entſcheidung baſiert in erſter Linie auf § 607.G.., wonach der Darlehnsſchuldner verpflichtet iſt, Geld von gleicher Güte zurückzuerſtatten. Städtiſche Nachrichten Kreisverſammlung Am Dienstag, den 24. Juli wird, wie mitgeteilt, im Bürger⸗ cusſchußſitzungsſaale die 58. ordentliche Sitzung der Kreis⸗ varſammlung abgehalten. Der Kreisausſchuß beantragt u. a. dis Genehmigung des Hauptvoranſchlages für 1923/24 und die Erhebung einer vorläufigen Kreisſteuer in der Höhe dig vorjährigen Steuerfußes unter Zuſchlag von 200 Prozent und zwar beim gewerblichen und land⸗ und forſtwirſchaftlichen Betriebs⸗ kermögen 9 Mark, bei den Gebäuden 9 Mark, bei den einzeln ge⸗ ſchätzten Grundſtücken 13,50 Mark und beim Wald und bei den klaſſiftzierten Grundſtücken uſw. 18 Mark. Der Kreisausſchuß ſoll ferner ermächtigt werden, nach vollzogener Veranlagung der Grund⸗ und Gewerbeſteuerwerte für 1923 den zur Beſtreitung des unge⸗ deckten Aufwandes im Rechnungsjahr 1923/24 notwendigen Steuer⸗ ſatz feſtzuſetzen und darnach die endgültigen Steuern zu erheben. Infolge des Umſtandes, daß die Finanzämter Mannheim⸗Stadt und Schwetzingen die Nachweiſungen über die kreisſteuerpflichtigen Steuerwerte im abgelaufenen Rechnungsjahr nicht mehr liefern konnten, verſchob ſich, wie wir der Begründung der Vorlage ent⸗ nehmen, die Erhebung der Kreisſteuern in das neue Rechnungsſahr. Auch gus den Gemeinden des Steuerbezirks Mannheim und Mann⸗ heim⸗Land gingen nur etwa 4,5 Millionen Mark Kreisſteuer ein. Die Folge davon war, daß Pein Schluß des Rechnungsjahres 1922½3 zur Fortführung der Wirtſchaft 88 Millionen Mark vor⸗ übergehende Anlehen aufgenommen werden mußten. Die rück⸗ ſtändigen Kreisſteuern betragen rund 150 Millionen Mk. Davon werden zur Rückzahlung der vorübergehenden Anlehen 88 Millionen Mark verwendet. Der Reſt von 62 Millionen Mark gilt als Betriebsfonds und zwar etwa 3 Prozent der laufenden Ausgaben von 1923/4 in Höhe von 2022 045 544 Mark. Die kreisſteuerpflichtigen Steuerwerte belaufen ſich für das Rechnungsjahr 1922 beim gewerblichen und land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftlichen Betriebsvermögen auf 3 865 700 000 Mark(Mannheim⸗ Stadt 3 284 211 000 ark, Weinheim und Mannheim⸗Land 401 581 000 Mark und Schwetzingen 197 700 000 Mark), bei Ge⸗ bäuden auf 940 069 200 Mk.(Mannheim⸗Stadt 805 548 400 Mk, Weinheim und Mannheim⸗Land 73 772 700 Mark und Schwetzingen 60 748 100 Mk.), bei einzeln geſchätzten Grundſtücken 136 594 600 Mark(124 699 800 Mk., 3 533 900 Mk. und 6 360 900 Mk.), beim Wald, bei klaſſifizierten und dieſen gleich zu behandelnden Grund⸗ ſtücken auf 77 301 465 Mk.(9 711 700 Mk., 40 664 900 Mark und 26 924 865 Mark). Nach dem Voranſchlag ſind an Kreisſteuern 643 158 278 Mark aufzubringen. Der Steuerertrag errechnet ſich auf 464 873 762 Mark. Der ſich hiernach ergebende Reſtbetrag von 178 284 516 Mk. 185 nach der Feſtſetzung des endgültigen Kreisſteuerfuße⸗ für das Rechnungsjahr 1923/24 erhoben werden. Es iſt anzunehmen, daß dieſer Steuerfuß im Spätjahr 1923 beſtimmt werden kann, da die Finanzämter die N iſungen über die kreisſteuerpflichtigen Steuerwerte bis dahin vorausſichtlich liefern werden. Eine ſtärkere ſteuerliche Belaftung der Liegenſchaftswerte(über 9 Mark) erſcheint zur Zeit nicht angängig zu 15 da die Steuerwerte beim gewerb⸗ lichen Betriebsvermögen(beſonders in Mannheim⸗Stadt) eine er⸗ hebliche Steigerung erfahren werden. Dieſer Umſtand wird die Höhe des Kreisſteuerfußes ſtark beeinfluſſen. Zur Beſtreitung der laufenden Ausgaben mußte im neuen Rechnungsjahr neben Ver⸗ längerung der Verträge über die Anlehen von 88 Millionen Mark ein weiteres vorübergehendes Anlehen in Höhe von 50 Millionen Mark ommen werden. Nach 6 Anlehen iſt der isperband Mannheim vollſtändig ſchuldenfrei, da die früheren langfriſtigen Anlehen im Vorjahre heimbezahlt— ſind. Die Wefundheit der deulſchen Großſtädte hat ſich in der Woche vom 10. bis zum 16. Juni gegen die Vorwoche inſofern verſchlechtert. als die Zahl der Städte mit ſteigender Sterblichkeit ſchon 19 auf 23 angewachſen iſt, die der mit fallender ſich aber von 25 auf 21 ver⸗ ringert hat. Es gilt dies beſonders für den rheiniſch⸗weſtfäliſchen In⸗ duſtriebezirk. Geſtiegen iſt die Sterblichkeit auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet m ganz Berlin auf 11,1. Alt⸗Berlin 12,6, Köln 10,2, Düffeldorf 11,7, Dortmund 10,3, Barmen 7,8, Gelſenkirchen 11.7, Elberfeld 12,7, Bochum 14,9, Mülheim a. d. R. 13,9,.⸗Gladbach 12.8, Münſter i. W. 15,8, Buer 9,3. Hamburg 11.5, Bremen 14.6, Stettin 11.4. Altong 13.4, Lübeck 123, Halle a. S..0. Mannheim 8,1. Mainz 12,6, München 11.0, Nürnberg 7,.9, Karlsruhe 11.4. die fiel in Neu⸗Berlin auf.6. Eſſen 11.0. Duisburg 9,2, Hamborn 110, Crefeld 8 4. Königsberg i. P. 12.2. Kiel 12.6, Breslau 12, Hannover 10,3, Magdeburg 11.8. Caſſel 11.2, Braunſchweig 12.6 Erfurt 9,6, Leipzig 9,5, Dresden 8,9. Chemnitz 9,2, Plauen i. B. 7,0, Frankfurt a. M. 7,1. Wiesbaden.8. Ludwigshafen 755. Stutt ⸗ gart 8,3, Augsburg 14,6: ſie biieb gleich in Oberhauſen mit 12.3. Die Zahl fehlt aus Aachen. Die Teuerungs-⸗Meßziffer. Die von der Induſtrie⸗ und Han⸗ delszeitung berechnete Teuerungsmeßziffer ſtieg in der abgelaufenen Woche vom 30. Juni bis 6. Juli von dem 11 274 auf das 15 708fache des Vorkriegsſtandes(um 69,3 Prozent). Die Ziffer übertrifft be⸗ ſrächtlich das Maß der Uebertenerung in der letzten Juniwoche von 32,4 Prozent. Es ſteigen die Preiſe für Giter des kulturellen Bedarfs am ſtärkſten, vom 9673 auf das 17 898fache, alſo um 85,7 Prozent, die Verkehrslaſten vom 7496 auf das 13 102fache, die Preiſe für häusliche Bedarfsartikel ſtiegen vom 23 773 auf das 38 719fache 620 Prozent), die Bekleidungskoſten von 14378 auf das 21 680fache 50,8 Prozent). Die Ernährungskoſten blieben in der erſten Juli⸗ woche im Durchſchnitt etwas zurück. Ihre Meßziffer ſtieg vom 17 476 auf das 23 268fache(31,1 Prozent). * Die Schlüſſelzahl der Aerzte in Baden iſt für Anfang Juli auf 8500 feſtgeſetzt. Der Regelſatz für die Sprechſtunde beträgt 17 000 Mark, für den Beſuch 3 Mark. Die Sonderleiſtung nach der badiſchen Gebührenordnung werden 170fach berechnet. * Neue Schlüſſel zahl für Baumwollveredlung. Der Verband der Deutſchen Veredlungsanſtalten für baumwollene Gewebe E. V. teilt mit, daß die bisher 34 300 betragende Schlüſſelzahl für alle Fertig⸗ ſtellungen vom 9. Juli ab auf 42 700 erhöht worden iſt. *Was die Gemeinde von den Getränken nehmen darf. Für die Gemeindegetränkeſteuern hat der Reichsminiſter der Finanzen neue Höchſtſätze feſtgeſetzt. Sie betragen für offenen Trauben⸗ cein das Liter 370., eine ganze Flaſche 750., weinähnliche Betränke 220, weinhaltige 600., Schaumwein 4500., Frucht⸗ ſchaumwein 600., alles die Flaſche, ſchaumweinähnliche Ge⸗ tränke das Liter 900., Einfachbier 50., Schankbier 70., Vollbier 100., Starkbier 150., natürliches Mineralwaſſer 70 Nark, künſtliches 50., Limonaden und andere künſtlich bereitete Getränke 60., Arrak, Rum, Branntwein uſw. 4500 und 2250 M. FJreiplätze für alle Erfinder. Um allen deutſchen Erfindern Gelegenheit zu geben, mit ihren Verbeſſerungen und Neuheiten vor einen großen Intereſſentenkreis aus dem geſamten In⸗ und Ausland zu treten, hat ſich der Neichsverband Deutſcher Erfinder E. V. Mann⸗ ßeim(Geſchäftsſtelle Q 3, 16) entſchloſſen, den Nibelungenſaal des Mannheimer Roſengartens für die allen Erfindern zu gewährenden Freiplätze freizuhalten. Eine einheitliche Ausſtattung ſtellt der er⸗ wähnte Reichsverband auf ſeine Koſten her, ſodaß dem Erfinder nur ganz geringe Auslagen für Verſandkoſten u. dergl. entſtehen. Mittel⸗ loſe Erfinder können außerdem noch aus dem vom Reichsverband ge⸗ gründeten und verwalteten Fonds Unterſtützung erhalten. + 1 Die Chlorkataſtrophe in der Jellſtoff. Ueber die im geſtrigen Abendblatt berichtete Chlorkataſtrophe in der Zellſtoff meldet der heute früh herausgegebene Polizeibericht:„In gefährliche Lage gerieten geſtern früh kurz nach 3 Uhr die in unmittelbarer Nähe der Zellſtoffabrik wohnenden Arbeiter dadurch, daß beim Entladen eine⸗ mit Chlor gefüllten Keſſelwagens im Hofe der genannten Fabrik ein Ventil der Leitung die vom Wagen nach dem Chlorbau führt, undicht wurde, wodurch Chlor entſtrömte. Die in unmittelbarer Nähe wohnhaften Arbeiter der Fabrik wurden durch Fabrik⸗ ſirenen alarmiert und konnten ſich noch rechtzeitig aus ihren Wohnungen entfernen. Einzelne Arbeiter der Fabrik trugen leichte Gasvergiftungen davon, konnten aber kurze Zeit darnach die Arbeit wieder fortſetzen. Mit Hilfe der Rettungsmannſchaft der Firma Boehringer und Söhne konnte durch Anwendung von Sauerſtoff⸗ apparaten die Gefahr beſeitigt werden.“ * Ein ziemlich ſtarkes Erdbeben regiſtrierte geſtern vormittag der Apparat der Königſtuhlſternwarte. Der erſte Einſatz erfolgte 6 Uhr 41 Minuten 7 Sekunden. Die langen Wellen kamen 6 Uhr 44 Minuten 18 Sekunden; das Maximum fiel auf 6 Uhr 45 Minuten 6 Sekunden. Die Bewegung erloſch 7 Uhr 5 Min. Die Entfernung des Herdes beträgt etwa 1000 Kilometer. * Aufgegriffen wurde in Heidelberg ein 10jähriger Schüler aus Mannheim, der ſeinen hieſigen Eltern Eatt war. ** Jeſtgenommen wurde in Karlsruhe bei einer Polizeiſtreife ein Kräftwagenführer aus Mannheim, der von der hieſigen Staatsanwaltſchaft wegen Unter ſchlagung geſucht wurde. Ferner wurde bei dieſer Streife ein Kraftwagenführer aus Söl⸗ lingen verhaftet, der ſeinem Arbeitgeber Holz im Werte von 300 000 Mark veruntreut hatte. :: Beim Baden erkrunken. Geſtern abend zwiſchen 9g und 210 Uhr iſt der 18 Jahre alte Arbeiter Martin Weiler zuletzt Mittel⸗ ſtraße 82 wohnhaft, beim Baden im Neckar unterhalb der neuen Neckarbrücke ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht geländet werden. Leichenländung. Die Leiche des am 9. Juli im Sporen des Neckars gegenüber dem Bootshaus Amicitia beim Baden er⸗ trunkenen Kernmacherlehrlings Georg Staudt, wurde geſtern nachmittag in der Nähe der Unfallſtelle geländet und nach de ſtädtiſchen Friedhof überführt. ANAus dem Cande Prämiierung badiſcher Saatzuchtbetriebe Raſtatt, 10. Juli. Letzter Tage veranſtaltete die badiſche Land⸗ wirtſchaftskammer eine Prämiierung der im Verein Badiſcher Pflanzenzüchter zuſammengeſchloſſenen Saatzuchtbetriebe. Es iſt dies die erſte derartige Veranſtaltung in Deutſchland und mit Recht durfte man auf deren Ergebnis geſpannt ſein, war ſa doch eine ſcharfe Konkurrenz in allen drei Klaſſen von Betrieben zu erwarten. Geradezu Hervorragendes in allen Teilen wurde der Prämiie⸗ rungskommiſſion in der Dr. A. Franckſchen Saatzuchtwirtſchaft Straßenheim(Saatzuchtdirektor Hohenſtatt) vorgeführt, während in der Saatzuchtwirtſchaft Eckardt in Hohenwettersbach bei Durlach be⸗ ſonders das bis ins kleinſte ausgebaute Maſchinenmaterial hervorzu⸗ heben iſt. Die Saatzuchtſtelle Stotz Salem machte mit dem Feldbe⸗ ſtand ihrer Salemer Wintergerſte einen geradezu überwältigenden Eindruck, ebenſo wie die Zuchtſtelle des Herrn Kippenheim⸗Ritſch⸗ weier, Amt Weinheim, mit ihrer ausgedehnten und erfolgreichen Zuchtarbeit in allen Teilen voll befriedigte. „Von gärtneriſchen Züchtern war unbeſtritten an erſter Stelle Garteninſpektor Unſelt in Schwetzingen, der nicht nur züch⸗ teriſch mit vielen Gemüſearten tätig iſt, ſondern beſonders beim Spargelbau bahnbrechende züchteriſche und wiſſenſchaftliche Er⸗ gebniſſe langjähriger Arbeit vorführen konnte. Alles in allem zeigte die Prämiierung in ſämtlichen Betrieben zielbewußtes Streben und erfolgreiche Arbeit auf dem geſamten Gebiet der Pflanzenzüchtung in Baden, eine Tatſache, die im Hinblick auf die Entwicklung unſeres ge⸗ ſamten Volkslebens nicht warm genug begrüßt werden kann. Heidelberg, 10. Juli. Am Samstag nachmittag 6 Uhr entſtand in einem an der Ringſtraße aufgeſtellten leeren Möbelwagen ein Brand, den die Verufsfeuerwehr bald zum Erſticken brachte. Der Wagen iſt innen vollſtändig ausgebrannt. Der Brand iſt vermutlich durch Kinder verurſacht worden, indem ſie in dem unten am Wagen angebrachten Spiegelkaſten ein Feuer anzündeten. Der Sachſchaden iſt erheblich.— Die auf 1. Juli von der Statiſtiſchen Abteilung des Nahrungsmittelamts feſtgeſtellte für Heidelberg war(1914 eich 1) 12881 ohne Bekleidung und 13 578 mit Bekleidung. Die oſten für den Lebensunterhalt einer fünfköpfigen Familie wurden am 1. Juli mit 1 169 720 Mark ohne Bekleidung und 1 463 836 Mk. mit Bekleidung ermittelt. Wir haben alſo eine Steigerung von 167,23 Proz. gegenüber dem Stand vom 1. Juni und 80,3 Prozent gegenüber dem Stand vom 15. Juni. *Dilsberg, 10. Juli. Geſtern nachmittag fuhr ein Mädchen mit ihrem Rad vom Dilsberg nach Rainbach zu. Sie verlor auf der ab⸗ ſchüſſigen Dorſſtraße die Herrſchaft über das Rad und fur mit aller Gewalt gegen ein Haus. Das Mädchen erlitt einen Schädelbruch und war auf der Stelle tot. ch. Neckarbiſchofsheim, 10. Juki. Am Samstag abend hatte der Turnverein anläßlich des Bezirksturnfeſtes des Main⸗Neckargau zu einem Feſtbankett in den freien Feſtplatz eingeladen. Ungefähr 300 Turner waren Preisturnen am Sonntag morgen angetreten und zeigten, daß trotz der Zeit unfſere Jugend noch feſthält an der Väter Sitt' und Art. Auch die Damenriegen von rbach und Mosbach ſtanden den Turnern nichts nach. Am Nachmitag fand dann der Feſtzug ſtatt. Zollinſpektor Schäfer hielt die Feſtrede und ſprach tiefe Gedanken aus über Aufgabe und Zweck der deutſchen Turnerei. Mit Befriedigung kann der Verein auf das Feſt zurück⸗ blicken, das manchen wieder aufrichten und ſtärken konnte, weil es ein deutſches Turnfeſt war, ein Feſt voll Deutſchſein und war getra⸗ gen von großen vaterländiſchen Gedanken. * Elzach, 10. Juli. In der Nacht zum Samstag brannte der ſtattliche Wiſſerbauernhof bis auf den Grund nieder. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten und mußten aus dem Bett heraus, ohne erſt die Kleider ſuchen u können, fliehen, da bei ihrem Erwachen ſchon alles in Flammen fand. Der Schaden, der dem Bauern erwächſt, iſt ſehr groß. Es wird Brandſtiftung vermutet. * Freiburg, 11. Juli. Am Samstag früh wurde am Oſtufer des Titiſees ein junger Mann mit durchſchnittener Kehle und ſtarken Ver⸗ letzungen an den Pulsadern aufgefunden. Der Verletzte, der ſich Karl Müller aus Durlach nennt, gab ſchriftlich an, er habe im Walde genächtigt und ſei am Freitag abend 9 Uhr ſeiner Barſchaft von 500 000 Mark beraubt worden. Der Räuber habe ihm dabei die Kehle durchſchnitten. Als er aus ſeiner Ohnmacht erwacht ſei, habe er aus Verzweiflung ſich ſelbſt die Pulsadern geöffnet. Gegen Mor⸗ gen habe er ſich den Berg heruntergewälzt bis an die Stelle, wo er gefunden worden ſei. Er wurde mit einem Kraftwagen in die Frei⸗ burger chirurgiſche Klinik verbracht, wo er inzwiſchen geſtorben iſt. Nunmehr verlautet, daß es ſich vermutlich um einen Selbſtmord han⸗ delt, deſſen Beweggründe vorläufig noch unbekannt ſind. Zu dem myſteriöſen Fall wird noch gemeldet: Mit Hilfe eines Polizeihunde⸗ fand man abſeits des Weges, wo man den Schwerverletzten entdeckt hatte, in ziemlicher Entfernung Blutſpuren, die eigene Armbanduhr des Verletzten und ein ihm ebenfalls gehöriges, blutiges Stilettmeſſer. Nach dem gerichtlichen Gutachten ſeien die Angaben des Müller un⸗ richtig; das Ergebnis der Unterfuchung zeige vielmehr, daß der junge Mann ſich nicht nur die Wunde am Arm ſelbſt beigebracht, ſondern ſich auch die Kehle ſelbſt durchſchnitten hat, ſo daß es ſich alſo nicht um einen Raubmord, ſondern um einen Selbſtmord handelt. Nachbargebiete *Speyer, 10. Juli. Die Gedächtniskirche in Speyer, die zur Er⸗ innerung an den Proteſtationsreichstag in Speyer aus Mitteln aller Proteſtanten der Welt gebaut wurde, befindet ſich in einer finan⸗ ziellen Notlage, obgleich die Kirche in ihrer Geſamtheit Milliar⸗ denwerte repräſentiert. Es fehlt jedoch neben den laufenden Be⸗ triebsmitteln an Geld, um die dringend nötigen baulichen Repara⸗ turenausführen zu laſſen und vielleicht auch endlich die im Kriege verlorenen Proſpektspfeifen wieder zu bekommen. Der Bauverein der Gedächtniskirche war ſich in ſeiner letzten Mitgliederverſammlung darin einig, daß die Denkmalskirche nicht dem Verfall überlaſſen bleiben darf. Man beabſichtigt, um die Kirche erhalten zu können, ein größeres Anlehen aufzunehmen, das ſpäter durch den Ertrag einer Kirchenſammlung in der Pfalz und auch anderer proteſtantiſcher Lan⸗ deskirchen gedeckt werden könne. Von den proteſtantiſchen Gemein⸗ den der Pfalz ſind bis jetzt etwa 150 als korporative Mitglieder dem Bauverein beigetreten mit Jahresbeiträgen von 20 000 bis 100 000 ark. * Mainz, 11. Juli. In der Sitzung der rheinheſſiſchen Milchbe⸗ darfsgemeinden wurde der Milchpreis der fortgeſetzten Geldentwer⸗ tung entſprechend erhöht. Infolgedeſſen wird ſich der Kleinperkaufs⸗ preis ab 8. d. Mts. für 1 Liter Vollmilch auf 4000 Mark ſtellen. Sportliche Rundſchauu Leichtathletik 5 *Das Jugend-Sportifeſt des Südd. Leichtathletik⸗Berbandes in Darmſtadt war von vpielen auswärtigen Sport⸗ und Turnvereinen beſucht. Es wurden dabei ſehr beachtenswerte Ergebniſſe erzielt. Auch der Turnverein Mannheim v. 1846 entſandte von ſeiner Jugend⸗Abteilung einige der beſten, mit denen er folgende Preiſe gegen ſcharfe Konkurrenz erringen konnte. Schweden⸗ ſtaffel(400, 300, 200 und 100 Meter) 1. gegen Eintracht Frank⸗ furt, V. f. R. Heilbronn, V. f. R. Mannheim und Sportverein Darm⸗ ſtadt(Loſacker, Schneider, Burgmann und Meßlinger). 3 mal 200 Meterſtaffel 2.(Brod, Korwan, Kaufmann). 1500 Meter⸗ lauf: 1. Karl Kaſt. 300 Meterlauf: 1. H. Kʒaufmann. 50 Meterlauf: 1. H. Kaufmann. 100 Meterlauf: 2. Loſacker. *Badiſche beet in. Der Turnverein Mann⸗ heim von 1846 beteiligte ſich an dieſen Meiſterſchaften nur mit zwei Mann, da die anderen hervorragenden Kräfte nicht abkommen konn⸗ ten. Im Hochſprung wurde Bernh. Greulich mit 1,68 Meter Meiſter(nicht wie gemeldet Breunig, Mannheimer TG.). Im Zehn⸗ kampf gab er, der großen Hitze wegen, den 1500 Meter⸗Lauf auf. Im Kugelſtoßen wurde J. Allgeier(nicht TG. Mannheim) 9 mit 11,90 Meter. Im Diskuswerfen belegte Allgeier den 35 wurde am Sonntag auf der neuen Kampfbahn des Deutſchen Turn⸗ feſtes, der Thereſienwieſe in München, von der aus Schrötter, Jenu⸗ wein und König beſtehenden Mannſchaft von München 1860 mit :55,7 aufgeſtellt. Der alte Rekord ſtand auf:56,4. Handball mAum die i 16. und 17. Jult anläßlich des 13. Deutſchen Turnfeſtes in München vor ſich. Es 192 ſich der TSV. Spandau 1860 und der TSV. Lichterfelde bei den Männern, die Berliner Turnge⸗ Frauen gegenüber. die Turngemeinde in Berlin bei den Kadſport kes. Lorenz Sieger in Newyork. Der deutſche Kurzſtreckenmeiſter Lorenz gewann letzthin in Newyork einen Dreierkampf gegen den Holländer Leene und den Auſtralier Grenda.— In einem 30 Meilen⸗ Mannſchaftsrennen hinter Motoren ſiegten Aerts⸗Wynsdau vor Krupkat⸗Saldow und Gaffney⸗Anderſen. Neues aus aller Welt — Sechs Berliner beim Baden erkrunken. Am Montag vor⸗ mittag ſind aus dem Tegeler See zwei Tote geborgen worden, die dort am Sonntag beim Baden ertrunken ſind. Es handelt ſich um einen Schuhmacher Marinjok und eine Modiſtin Münch. Außer dieſen beiden Fällen ſind am Sonntag im Wannſee und in der Ober⸗ ſpree weitere vier Perſonen, ein Lehrling, zwei Kaufleute und ein Arbeiter ertrunken, ſo daß der Sonntag im ganzen 6 Todesopfer im Waſſer gefordert hat. — Schwere Aukomobilunfälle. Ein von Vrunsbüttel nach Marne ſtauto, auf dem ſich außer dem Chauffeur der aus dem fahrendes beſetzten det ausgewieſene Autobeſitzer, ferner der Leiter der Krabbenverwertungsſtelle Brunsbüttel, Stührk, noch ein Herr und zwei Knaben befanden, verlor, außerhalb Brunsbüttels ein Vorder⸗ rad und ſauſte in raſender Geſchwindigkeit in den Chauſſeegraben. Das Auto wurde total zertrümmert. Stührk wurde durch eine Stange die Schädeldecke durchbohrt, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der unter den Trümmern eingeklemmte Autobeſitzer, deſſen Kleidung ſchon Feuer fing, vermochte ſich durch Aufbietung aller K aus dem Trümmerhaufen herauszuarbeiten und ſich ſo vor dem Flam⸗ mentode zu retten. Alle drei Herren erlitten äußere, einer außerdem innere Verletzungen, doch ſcheint Lebensgefahr nicht zu beſtehen. Die beiden Knaben wurden einige Meter weit weggeſchleudert und kamen unverſehrt davon.— In der Nähe von Baden bei Wien er⸗ eigneten ſich auf der großen Automobilſtraße nach dem Semmering zwei ſchwere Unglücksfälle, bei denen es zwei Tote und drei Ver⸗ letzte gab. Beim erſten Unglück wurde ein Radfahrer von einem Automobil niedergeſtoßen und getötet, während der Chauffeur nur ringe Verletzungen erlitt. Das andere Auto fuhr gegen einen eilenſtein und überſchlug ſich, ſo daß 8 Infaſſen aus dem Wagen geſchleudert wurden. Der Chauffeur getõtet, die an⸗ deren 5 er verletzt. de Ael — niedergebrannt. Die nſche in Sonderburg wurde durch ein Großfeuer faſt vollſtändig zerſtört. Der Schaden an Waren beläuft ſich auf 50 000 Kronen(ungefähr 1½ Milliarden Mark), der Schaden an den Ge⸗ bäuden 9000 Kronen(ungefähr 250 Millionen Mark). — Eine ruſſiſche Blukzeugin. Die Tochter des Generals Bruſfi⸗ loff wurde unde von den Bolſchewiſten erſchoſſen. Ihr Vater war der bekannte Führer der früheren zariſtiſchen Armee. Er ſtellte ſeine Dienſte dann auch der Roten Armee zur Verfügung, die er bei dem Krieg gegen Polen führte. Frl. Bruſſiloff, ſeine Tochter, war angeklagt und überführt, gehalten zu haben, um ſie dem Zugriff der Sowjetregierung zu entziehen. Es handelte ſich dabei um Heiligtümer der Erlöſerkirche in Moskau. Weil ihr Vater der Sowjetregierung als Heerführer Dienſte geleiſtet hatte, ſo ſtellte man der Tochter Begnadigung in Ausſicht, wenn ſie darum bitte. Frl. Bruſſiloff weigerte ſich indeſſen mit der Begründung, daß ſie aus den blutigen Händen der Henker des ruſſiſchen Volkes keine Gnade annehme. Daraufhin wurde die Hinrichtung durch Erſchießen vollzogen. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(Ten morgens) ———————— Duft⸗Tem⸗ga 2ſe 08 4 bübe drut pera⸗ Wind 2 2 70 Be⸗ 38 88 8/Nich Stürte ungen Wertheim————1—41—4——— Königſtuhl.563 766.7 20 27 18 S0 ſchw. annl.“ 0 Karlsruhe..127 767.2] 20 33 18 NO leicht waom.“ 0 Baden⸗Baden 213———-—4————— Villingen..780 767.88 15 30 11 NW˖ ‚keicht wan 1 Feldberg. Hof 1281658.6 16 24] 14 NO leicht woll!“ 0 Badenweiler—— 20] 30 19 O(leicht wanl.. 0 St. Blaſien—— 16 27 12— ſtill wan.] 0 Der Einfluß des mächtigen, ganz Euxopa bis zum Ural um⸗ faſſenden Hochdruckgebiets hält ungeſchwächt an und damit auch das ungewöhnlich heiße Sommerwetter. Der geſtrige Tag war mit 32,9 Grad in Karlsruhe der heißeſte Tag dieſes Jahres(5. Tropen⸗ tag). Eine ſchwache Druckſtörung, durch die Hitze ausgelöſt, brachte geſtern in Frankreich vielfach Gewitterregen, vereinzelt auch in der Baar und im mittleren Schwarzwald. Nach Schiffsmeldungen zieht in etwa 40“ öſtlicher Länge von dem Ozean ein kräftiges Tiefdruck⸗ gebiet mit zunächſt öſtlichem Kurs heran und dürfte in einigen Tagen auch in Deutſchland häufig Gewitterregen hervorrufen. Vorausſichtliche Witlerung für Donnerstag bis 12 Uhr nachts: Fortdauernd heiter, trocken und ſehr heiß. Zahnpasta selbst zu bereiten! Wenn Sie die nasse Zahnbürste in Dr. Babt's„Zahnpuſver Nr. 23“ eintauchen, bereiten Sie sich selbst frische aromatische Zahnpasta, welche die Zähne blendend weiß erhält und im Gebrauch außerordentlich sparsam ist. Apothek. u. Drog. ⁊u haben. ks. Ein neuer deulſcher Staffelrekord über 3 mal 1000 Kilometer der Ddr Pbenfeie Endſpiele am irchengerätſchaften verborgen — — a ͤ· R* . 8 . 3 „ u 8 4 2 e rrnn Ne e rrre e Wnnereeee e r — „Mittwoch, den 11. Juli 1923 5 3. Seiie. Nt. 314 Börsenberichie Frankfurter Wertpapterbörse Lebhaftes Geschäft bei fester Tendenz B0 Frankfurt, 11. Juli.(Drahtb.) Die am gestrigen einer muhetag gehegten Erwartungen, daß für heute mit ftesten fendenz an den Effektenmärkten gerech- 02 Werden könne, haben sich erfüllt. Im ganzen War die Faichaktstatigreit auf einzelnen Gebieten sehr lebhaft. Ob- ohl die Verknappung des Geldmarktes, die auch heute in deinun trat, Anlaß zur Zurückhaltung bot, so trat diese zehr oder weniger nur in den schweren Werten hervor. Am entenmarkit vollzogen sich, veranlaßt durch die wei⸗ ere Entwertung der Mark, starke Kurserhöéhungen in Aus- Andsrenten. Türkenwerte, Rumänen, Anatolier, Mazedonier, Uarnrenten und Lombardprioritäten lagen sehr fest. Großes Interesse zeigte sich für Oesterreichische Kredit- eeergh und Badische Bank, Metallbank ruhig-r. Sonst sind Flark gefragt Reichsbank und Pfälzische Hypothekenbank; rankfurter Bank, Deutsche Bank und Dresdner Bank lagen Fehwacher. A llich nicht notierte Werte zeigten eine keste Haltung. Es fanden im Verlauf verschiedeniich Gewinn- Alaltstellungen statt, doch ließ die Mehrzahl der Papiere urssteigerungen erkennen. Man nannte: Growag 85—75 000, Warstadt 160 600, Becker Stahl 620 000580 000, BrOWM n Der 190 000, Entreprises 2500 000, Ufa 380 000—370 000, melka 180 000—170 000, Uno Elektrowerk 105 000— 100 000 und Diamond-Shares 2000 000-4 800 000; Kunstseide taxierte Wan mit. 850 000 900 000. Am Markt der chemischen rte standen Badische Anilin, Griesbheim, Höchster und Elberfelder Farben im Mittelpunkt des Interesses, ihre leigerungen betrugen bei erster Notiz ca. 30000—60 000%. ehr ſest Scheideanstalt. Unter den Elektroaktien Waren AEG. und Licht u. Kraft schwächer; höher slellten Sich bei erster Notiz Schuckert und Bergmannwerke. Kurs- Steigerungen verzeichneten ferner verschiedene Maschi- nen- und Metallwerte. Pockorny u. Wittekind, Klein 10 Schanzlin, Moenus und Egßlinger sehr gesucht; Daimler ebhaft. Bingwerke büßten anfänglich ein. Sehr fest lagen Zementpapiere, Zellstoffaktien, Baugesell. Schaften und Spinnereien. Am Montanaktien- markt irat, für Gelsenkirchen und Laurahütte rege Ge- Fhaftstati keit ein. Sonst sind zu erWöhre Harpener, Buderus, desteregeln und Aschersleben, welche schwächer Agen. Unter den ZuckerwWerten sind Offstein gesuchter. Noddernheimer Kupfer fest. Schiffahrtsaktien und Norddeutscher Lloyd Wurden realisiert. Schantungbahn büß⸗ ten im Kurse ein. Monastir plus 100 0009% Am Einhelts- markt Waren größtenteils Kurssteigerungen zu beobachten. Slagen große Kaufaufträge vor. Vielfach kamen auch heute Wieder mangels Matérial Kürsngtierungen überhaupt nicht Zustande. HRationjerungen der Kaufaufträge waren an der agesordnung. Berliner Wertpapierbörse Andauernd groſle Kurssteigerungen Berlin, 11. Juli 230 Uhr.(Eig. Ber.) Die Geldschwierig⸗ keiten haben sich vergröhert. Die Zusammendrängung des Visenmarktes auf den Platiz Berlin hat an die Banken Sröhere Anforderungen hinsichtlich ihrer Geldbestände ge- Stellt. Man zahlt für lägliches Geld 34% und darüber. Infolgedessen Wurtlen zu Beginn der Börse hkie und da Reali- Safionen vorgenommen, diese hatten indes nicht lange Be- dtand. Bald nach den exsten Kursen Kurden auf der Sanzen mie wieder Deckungskäufe vorgenommen, insbesondere Jaben die schweren Montanwerie der Börse eine neue Stütze. Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 22 mj̃¾—.NRM—tAMâlÜn“——=.——22————— Hendelsblef des Mannheimer General-An Der Dollar Wwurde nachimittags mit. 186 000 genannt. Am Montanaktienmarkt sliegen Harpener um 300 000, Mannesmann 600 000, Bochumer 200 000. Kurssteigerungen von 100—150 00% sind zu verzeichnen bei Luxemburger, IIse, Hösch, Laurahütte, Oberbedarf und Phönix. Auf der andern Seite verloren Caro 300 000, Essener Steinkohle 150 000. Am Kalimarkte waren Deutsche Kali minus 75 000, Krügers- hall nannte man 600 000, Heldburg notierten 1,9—2 Millionen. Die Anilin- undehemischen Werte gaben bis zu 75 000 nach, Goldschmidt 100 000, Köln-Rottweiler Pulver über 200 000. Am Elektromarkte waren AEG. minus 50 000, Felten u. Guilleaume minus 325.000. Am Schiffahrts- markte Hamburg-Amerika-Linie plus 200 00 Paketfahrt minus 50 000, LIoyd plus 25 000, Hansa minus 200 C00. Bei den Bankaktien Waren Deutsche Bauk, Commerzbank und Handeisgesellschaft etwa 50 000, Diskonto über 100 000 höher, Ocsterreichische Kredit plus 10000. Am Markte der Spezial- wWerte gewannen Busch-Waggon 100 000, niedriger lagen Einke Hoffmann(minus 100 000). R. Wolf(minus 200 000). Den Rekord auf diesem Marktgebiet erzielten Deutsche Waffen mit einer Kurssteigerung von einer Million. Am Petroleummarkte Kpi 365 000, Erdöl minus 175 000, Petroleum minus 20000. Die Valutawerte lagen fest. Anatolier I plus 250 000, Oesterreichische Gold plus 50 000, Ungarische Gold plus 70000, Lombardische Prioritäten plus 260 000. Im Verlauf wurde die Börse durchweg fest. Der Kassaindustriemarkt war sehr fest. Kolonial- werte waren ebenfals gut gesucht. Deuisenmarkf Mannheim, 11. Juli. Die Mark kam um 10.30 Uhr vorm. mit 0,000f Cents gleich 250 000 pro Dollar aus New Tork. Der amtliche Kurs ist 187 000 /, repartiert bei 49% Zuteilung. brankfurter Devisen * Frankſurt, 11. Juli. Tendenz fest. London 860 000, Paris 11 150, Brüssel 9350, New Tork 187 000,, Holland 73 000, Schweiz 32 600, Italien 8060. Berliner Devisen Amtſiohn ee e e Amtliop ſ 0 B. 1b.(. 11. 5. 1. Holland.. 72814 73182 72/7 73182 Faris 14972 11927 11182 11188 Buen.-Alress 63840 6160 64188 677˙ Schwelz. 829 320350 328•8 22837 Erllssel.. 30 2 943 932 9373 Spanlen. 28133 26566 26932 27087 Christiania 20021 301%5 30321 3047/5 lapan. 3778 90225 80977 97023 Kopenhagen 32410 32581 32518 4268.fio de jan.. 1835; 18448 19451 18545 Stookhoim 4907 19323 49476 4771 Wien abg. 283.69 264 68 266.33 287.87 Helsingfors 5107 5133 5182 3188 Prag 3593 3624 5565 5691 itallen. 930 7870 8038 8080] gudapest 21 14 212 2141.46 Londen 647975 852723 85⸗850 66215% Sofſa.. 1745 1751 1677 1675 Hew-Vork 188033 188867 137582 187458 jugoslavlen 1953 1965 1955 1985 Deutsche Bank Reingewinn 5964 gegen 292 Millionen 300 gegen 249% Dividende Als letzte der vier-Banken legt nunmehr auch die Deutsche Bank ihren Abschluß vor. Sie hält mit einer Aus- schüttung von 300 die Spitze der Bankinstitute ebenso wie in der Zuweisung an di- Reserven, die rund 3 Milliarden 4 betragen und damit die Rücklagen und das Eigenkapital der Bank auf 6050 Mill. bringen. Dazu ist inzwischen aller- dings die neue Kapitalerhöähung vom März d. J. auf 1500 Mill. gekommen, Wodurch infolge des dabei erzielten hohen Aufgeldes eiu wWeiterer Zuwachs des Eigenkapitals von 50 Milliarden erreicht wird. Der Rohgewinn der, Bank hat sich um das 205 fache gegenüber dem Vorjahre erhöht und wird mit 23679(1173) Mill. ausgewiesen, Wozu zu bemerken ist, daß der Umsatz von 215 auf 19 383 Milliard. 4 8 8 zeiger gestiegen ist. Im einzelnen erbrachten Wechsel und Zinsen 12199(694) Mill. 44, Sorten und Kupons sowie Wertpapiere und dauernde Beteiligungen 3094(134) Mill. 4, Provisionen 8386(330) Mill. 4. Andererseits erforderten Abchreibungen 965(39) Mill. 4, Iakosten und Gehälter 13 975(745) Mill. A4, Beamtenfürsorge 392(22) Mill. 4, Steuern 2398 73) Mill. A. Einschließlich 14 Mill. Vortrag ergibt sich danach ein Reingewinn von 5964(i. V. 292,11) Millionen 4 zu folgender Verwendung: 300(24)% Dividende mit 2400 (96) Mill.&, Spezialreserve B 3000(100) Mill. 4, Aufsichtsrat 178(6,02) Mill. 4, Siemensfonds 300(30) Mill. 4. Rück- stellung auf Bankgebäude 0(30) Mill. 4, Vortrag auf neue Rechnung 86(14,42) Mill. A. In der Bilanz kommt die Vebernahme der Deutschen Petroleum.-., die im Jahre 1922 erfolgte, nicht zur Er- scheinung, Sie wWeist die Verbindlichkeiten mit 608546(I. V. 38 835) Mill.„ aus, vovon 1403(218) Mill. auf Akzepte and Schecks, der Rest von 607 143(38 617) MilI. 4 auf fremde Gelder entfallen. Diesen Verbindlichkeiten stehen an Bar und Reichsbankgrthaben 33 322(1479) Mill. 4, an Bankguthaben 279 097(3863) Mill., an Wechseln 155 840 (24 244) Mill., an verzinslichen Schatzanweisungen und heimischen Staatspapieren 44(44) Mill. 4, an sonstigen lombardfähigen Papieren 8(15) Mill. A4, an geports und Lombards 1243(302) Mill. 4, an gedeckten Warenvorschüssen 20 374(789) Mill. an sonstigen notierten Wertpapieren 257(72) Mill. J, zusammen an flüssigen Mitteln also 490 185 (30 808) Mill./ gegenüber, Was einer Peckung der Ver- bindlichkeiten von 80,5(79,9)„% entspricht. us der Bilanz sind noch anzuführen 62 856(607um) Mill. 4 gedeckte, 38 737 (2608) Mill.„ ngedeckte Debitoren, 539(60) Mill. ½ Kon- sortialbeteiligungen, 492(160) Mill.% dauernde Beteiligungen. Die Bankgebäude stehen mit 40(56) Mill. zu Buch. Die Avale betragen 42 207(1797) Mill.. Die Zahl der geführten Konten ist von 780 000 auf 804 000 angestiegen. Die Abwicklung der früheren Filiale London höfft man in diesem Jahre zu Ende führen zu können; über das Ergebnis der Abwicklung der Brüsseler Filiale wisse man noch nichts. Dagegen kann mitgeteilt werden, daſi sich die neuen Filialen in Amsterdam und Sofia günstig entwickeln. % Die Roggen- Anweisungen der Staatlichen Kredit- anstalt Oldenburg. Von der staatlichen Kreditanstalt Olden- burg werden, wie schon erwähnt, weitere unverzinslich auf Leistung von 150 kg lautende, am 1. April 1927 einlösbare Schatzanweisungen im Höchsbetrage von 3 Millionen Kilogramm Roggen ausgegeben. Um die Möglichkeit wert⸗ beständiger Anlage auch für kleinere Fapitalien zu schaffen, werden auch Anteilscheine, bis herunter zu mindestens ½0 Anteil einer Roggenanweisung, begeben. * Bad Mergentheim.-G. in Mergentheim. Der Aufsichts- rat beruft auf den 4. August eine ao..-., die über eine Kapitalerhöhung des zurzeit 37,5 Mill.„ betragenden Aktien- kapitals Beschluß fassen soll. Die neuen Mittel sollen an- gesichts des überaus starken Besuches des Bades zur Erstel- jung weiterer wichtiger, die zesamten Anlagen wesentlich verbessernden und vergrößernden Neubauten dienen. * Verband west- und süddeutscher Chamottewerke, Ver- band westdeutscher Silicawerke, Verband mittel- und ostdeut- scher Chamottewerke, Verband ostdeutscher Silicawerke. In- ſolge beträchtlicher Selbstkostensteigerungen sehen sich die deutschen Verbände, wie sie ung mitteilen, gezwungen. den Teuerungszuschlag für alle Lieferungen ab 7. Juli d. J. bis auf weiteres f 209 900 Prozent festzusetzen. Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Die Kurse verstehen sich— außer bei testverzinslichen und Versicherungs-Werten— in 1000% Frankfurter Dividenden-Werte. Bank- Aktien. 9. 11. HI. Aiz, D. oredt. 28 300 b. Hypotbekb. 62 100 Bbelp. Credltd. 275 2 ee— 250%„ Vebers.-5.— 2bein, Hyp.-5B. 65 190 2 A. 238 245 1——— 255 55 2974855 .-Or,— isd.* Sudd. Oisoontg. Ee⸗ Nyp. u. Wu. s 4i0 d. 5˙⁰ 300 Wener Bunz.— 7 Berd, Bankv. 260 250. Sk.— Wedg. Sanka.—— 2 Handges. 2000 1700 Weteftb u. W.. 800 70 80„ nbank—— Darwe d 40 400 mitteſd. Cr. B. 275„ Voreingbk.—— de Na, u. Mt-AG. 450 450 Nurndg..S..des.—— .—4* 730 Oest GredAn. 71 Frankf. Alg. v. 1780 1600 d. Fhert Bank. ,Ffälz. HVp.-Sk. 75— OderrbVagdes.— bffekt., u. W. 900 felohsbank— 40 Frkf. f. u. Al..——5 dosd Bergwerk-Aktien. 5 Bp. u. g. 2800 2100 Harp. Bergbau 2775 3775[Obschl.Eb.-Bd. 1900 098 Lereseen, 108 888 Kaſtee dsohrst. 1i8s 880 4 ing 40), 104 1800 önem.Bgu. 2 rne baſe en Sefgb. 1800 2000 Friedeisete. 100 2100 Faffw. Wester. 1880 1200 fp.Sraunkohſe 1600 1229 Iohelt.„ e Totbr. fl.u..-V., 2850 Salzw. Heihr.=. 3200 Asenk. 2800 300 Fannesmannr. 1500 1900 feſſus ergb. 308 220 2 V. Kk. u. Laurah. 1280 1350 Transport-Aktlen. Sohantungben- 245 223 Nordd. Lloyd. 680 625 Baltim.& Oh[lo— 2409 HAmk. f 10 1600 Oest.-U. St.-.. indüstrie-Aktien Hodd. Nanngg. KHesot Dorl.. 850 gopt. 15f. V. 560 Nef.——.bhrenFurte. 2is en Heimter Hator 275 270 Taldb, tenn—— Serr. Spiegei 800 5. Fisbb. Sertn 8d 80 Sodorenere—— Bergm. Heber. 750 770 b. 6. u. Sb.-A 800 950 Sbed Be.— 50 Sing Netaier. 380 309] deutzode Jern.— 7e We Storoh— 1680 81.-.S. Braub. 290 290 Dingler Zweld.— 30⁰ Seedd,„ c edie dei ziceg 1180 Pürt ede n„d Aelg, Addr., W 759 280 Sroehn-F. 0 20 zecba, Lafsſt. ig0g 2500 Idler, Ungend.——Lem. elfeleg. cd 0 Eid Fard.. 610 669 A E 8 erkekl. 289 250 OCem. Karlstadt 300 40% Slektr. L. u. Kr. 462 310 An 1— Namm d45s 580„Tothr. Met: 300 880 Eis. Bad. Wolſle 845 40 Tet etcane 2 1500 Cham, Angnax. I Ea. st. Urich— 105 8 Tellstaf? 80 880 Chem Mk. Ald. Essling.Easoh. 300 400 Jag„Detadt 180 225„ Seldenberg 1 1200 Stiing. Spinn. 420 500 AAch ed 225 225 eer t. 540 510 Fab. Joh.Sleist. 865— D 850 710„Veſler t. u—— Farbw. Hühn.—— kelten eFr: 280 ſeeb- U- Fleſb. 20.SpfobeFr-N 2 20 Teln nduil. 6. 1383— ibohster FDbw. 640 600 Tudwigs. Walz. 200— Fepedd e. 900 255 detrmann Fhll. 220 0 e kache. 270 Hoizyerk.ind. 500 Je Aetall Dannn.— 260 330 zuggbans St. 8 850 Adennestamm 359 doſa kü. Reins 2%— Lammg. Kals. 300 3ig Aotoren Deutz 970 859 Artternan 00 730 Karler. Masch. 370 8 NHeoks. Fahrzg. 420 460 rün aflen.—E kemp, Stein 215 225 Klederrb. l. 8p 380 40 Aeig inger 220 289 Fieln, Seh. As.— Sie] bet Union küfl. 280 810 nbe en. 300 Pnorr Helibt. 40 8578 Fdhm des 250 6800 eahe ussen 465 4140 Lonser. Braun 14 120 Pf. Pulv. St. Ing.—— Aiert Kunter 88 385 Krausad. co. 880 849 borzeſſweseei„. — Irmat. 280 215 Lahmeyers“%o 450 555 Rb. elek. N. St. 275 290 5.u. K. 1400 1800] CLederw. Rome—— Zodh, 58 en e ellind Wofff z 30 J Veigu füffs 2 20 Aüttanbarmet 205 250 Sſoß480,. l. 42 410 Leif sentcad 210 250 Lehaceen bes 760 Sſeſ aie— 2450 Waefren: 8 280 John ddn, Süd rebdo.— zellerMald! 470 500 Soſnds Fanan, 185 279 S. Ted-st ind.— 1000 Sschoocew. K. 210 245 Sehr Wartaas 300 420 Triootw. Bestg— Zuokf.s Wagh. 450 410 Lohriten de 300 390 J Uhre H. Furtw. 300 500]„ Frankenth, 319 410 Lehnokiet„80 280 Leretn d. bele 4d 100 telldronn 3ʃ0 400 Joh.g. hnpnd. 200 2100 Ver.Uittamar. 889 489], Oltsteln 400 370 5 Mibes 200 220 Ver. Zellst.Ber 250 230„ fRheingau 310 2380 nerz 240 280 Vogtſ.Maschst 230 296„ Stuttgart 320 300 8 rgünzungs-Kurse. Dea eeee ee,. kKrumm, ötto 180 119 Klebeck nen—— okz. XWi 5 Fahnm. Jaer. 545 1 0 Lutz, Mar- in 600 Rh.M. Led,beud. dans, Tudwig— wiag, Rünſn. 500 299 e Vogtl.Masobin. Frelverkehrs-Kurse. 800J Krelchpauer. 62 110 Restatterwaſs. ansfeider. 940 350 Ufa 2750 Mer Söhne. 200 330 70 Zenz 2 Sdert 4 b 2 Entroßridgg 23 Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktien. 9. 11. 9. 11. 60. 11. Sobantunghhn. 228 209 Argo Ompfsch.— Vordd. Lloya. 650 650 Aſig-Lak.str. 85 600 D. Austr.'sch. 1880 1889 Holand-Linie 312 850 Sudd. Eisenb.——.-Amk. Paktf. 165) 1750 Vor. Elbesohiff 85 57⁰ Oe., Staatseis.——.-Süda.'sch. 1300 1900 Baltim.& Ohlo—— Hansa'sohiff 1250 1000 Bank-Aktien. Bankf.el. Wert. 630 625 Darms.u,Mt.-B. 410 449 neing.———— Barmerßankyv. 225 0 Deutseh. Bank 650 825 Mitteſd. Kredtb 230 339 Seri. Ad. des. 1500 11 Diso. Comman. 750 805 Oest. Ored.-An. 81 90 Com. u. Priybk. 410. 4ſ0 Dresdn. Bank 47d 350 Reichsbank.. 350 300 Industrie-Aktien. Aooumul-Fabr. 1000 810 Balke Hesob. 600—gremer vulk.—2 Adler& Oppen.— 2. F. gemberg 520 600 Suder. Elsenv, 825 330 Adlerwerts. 278 280 Bergm. Flektr. 775 730 Oh. Griesbeim 230 225 .-H. An Trept. 730 659 Srl. Anh, Meoh. 109 309 Sbem. Heyden 39 489 Alexandernk. 1 SclKarisind. 2075 270 Chem. Meiler 400 750 Alig. Slektges. 39 350 Brl. Naschban 1325 154 Obem.gelsenk. Als. Porfi. Zom.—.ing übenderg 32 290 Gdem. Albert 2750 2500 Am. gles.& Oo. 275 3ld Bismarekhutt.—= dbeſmlermotor. 285 270 Angio-.-uan 1200 1250 Sooh. Außstahl 2720 2850 Dessauer das. 280 525 Asohffb.zellst. 750 8/5 Gbr.Böhler Co. 1480 1250 Pisod. ⸗Lunbg. 2375 27⁰⁰ Agd.-Mb. Nech. 300— Fraunk.Brik. 1900 110 5. Eisenb.-Ssig. 95 395 Badisch. Anin 600 750 Br.-Besiqh.OeI 1150 1150 peutsch. Erddt 2000 2000 D. Gubstahlkg. 380 100 FEſfsbach T G.— 520 denschewZU. 550 300 Dtsgh. Kaliuk. 1225 fö] Enxingerfilter 28809 3800 Age. Marlen. D. Steinzeug 200 Ssohw. Bergw. 2700 Germanfef.-O. 180 620 Neutsph. Woltes 295 Faber Blelsiift 450 440 Serresb. Glas Dteobs. Eisenh. 318 490 Fahf.List 00. 980 800 ges. f. el. Unt. 880 778 Dürkoppwerk. 680 Feldmöhl. Pep. 315 395 gofdsohm. Tb. 888 795 Düsseſd.Elsen. 1200 1459 Felten& dulil. 1175 175 grepp- Werke— 100 Dynamit Trust 680 390 F. Fristor... 325 525 Gritzn. Masch.—— Ebkard Hasoh.=daggen. Vorz. 409 3559 Grun 4, lifing.— 320 Elderf. Farben 610 740 Sefsenk. Bgw. 2910 3/00 Haoketh.Draßt 300 260 ElektEuKraft 450 485 Geisenk Gubet 1000— Hammers. 8. 455 450 Hann. H. Egest.—5 oesdd F. u. St. 182 2700 Cebc. Nörtin 258 150 kann. Waggon. 3830 759 Hohenl, Werke 885 885 Kollm.& Jourd. 600 1800 Ibg. Wien hum. 350 3 Phil. Holzmann— 234 Lostheſm. Zelt.——— Herkort Braw. 319 torg; uump. Nasoh. 600 1500 Kyffhäus. Hutt. 260 250 Harpen Serhb. 3180 3500 Ew. G. W. Kays.— Lahmey.& C0. 38890 650 Harim, Masch. 80 875 lise Berybau. 1900 1820 Taurahütte. 1010 1175 edwigenbtte. 709 800 M. Judel 4 C0o. 280 400 Tind. Slemsch. 410 459 Hllpert Masoh. 20 260 Kahla Porzeill. 0 700 Oaribindström 810 350 Hind.& Auffer. 450 500 Klw. Asohersſ. 1075 1020 Lingel Schuhf. 189 185 Hlesoh 45 1800 1875 Karier, Masdh. 800 535 Linke Hofm. 1800 1750 Hlrschbg. Led. 0 Kattow. Beryb. 1909 1700 L. Coewe& 80. 2100 2275 Hbobet Farbw. 510 650 Köin Rattwell. 20 625 Lothring,Hutte—— Loth..-Oent. ed 450 Kordd. Wollk. 178 1200 fſiebsck Nont. 83—5⁰ Lüdenscheld, 505 650 Obschl. Esb.-B. 985 1100 Rombach, Hutt. 8 79⁰ Tukau&., Steff. 300 295 do. Eisenindst. 1300 1550 festz. Braunk. 1500 1500 Nahirus.-G. 200 280 d0, Kokswerk. 1350 160% Rosſtz. Zucker 8909—. Hannesmannr. 1325 2000 Orenst. Koppel 1200 1760 Rütgerswerke 700 475 MHaximitlansau 250 Phönix Bergb. 1850 2150 Sachsenwerk 410 380 Moh. Web. Lind. 302 400 Feisholz Pap. 480 390 S. Gußst. Döhl. e. F. Möguin& O0o. 495 650 Rh. Braunkohl. 1650 14 Saroti.. 315 280 Merkur Wolſa, 390 645 Rhein. Flektr. 20 280 fug.Schneider 650 888 Mix& Genest. 280 293• Fh. NMetall. Vz. 415 Sohub. 4 Sale 790 760 Motoren Deutz—— nein, Möbeist. 400 Sohuck.& C0o. 1950 2100 Neckars. Fhrz. 400 350 Rhenanla chm. 300 650 Slem. KHelske 2000 Ohl. 1300 1200 Hh. Stahlwerk 2350 2450 Sinner-. 625 300 Stettin. Vulkan 2380 2825 J ö. ſiokefw. ſöis 1 Tfiesfoef Ton. 7²⁰ 5⁰⁰ Stochrkammg. 1989 1950 F. Glanzstoffe 170 1300 Zellstoff Ler. 230 340 Stoewerlähm.— Schuhf. B.&W. 225 165 TelstoffwWnof 425 520 Stoſb. Zinkhütt 1880 1880 St. yp. in——'tscb-Ostafr. 300 1209 Sudd. Immobil.— Vogel felg. Dr. 260 270 Neu-Gulnea. 59 680 Teoklb. Schfff. 600 Voßtid. Rasch. 220 250 Otavi Min. u. E. 3500 3750 Tefeph. Beriin 40 495 Wand.-Werke. 1253 7750 Deuteche Petr- 775 750 Thale Elsenh. IeserAkt.-ds.— 700/ Pomona—— Unfon. Bl. Ahm. 950 Westdsoh. zute— I eldburg... 2000 1900 Varzin. Papler 360 Wester, Alkali 12350 1225 Benzn 750 880 v. Oh. Charitth— 1100 1 Wf. EIs. u. Urht. 00 560 Berline: Freiverkehrs-Kurse. Adler Kall. 725— Hanza Lloyd. 190 200 Bonnenberg 7700— Api, Alig. Ptr.-l. 370 330 Hochfrequenz 420 480 Siohel& Go.%0 430 Becker-Kome 189 450 int. Pte. Un., ipu sf 200 Südseefhosph—— Beoker-Stah! 550 530 Krügershall.. 650 600 Teiohgräber. 190 ibs Browngov.&0. 155 Hansfd. Bergv.—— I22ꝶ. 200 280 Cons. Dlamond——Aeyer Texiſl. 65 62 gromannfe.—— Mufdenth Pap. 73 62 0 Frankfurter Notenmarkt 11 Juli 0 Beld Brlef 80¹⁰ Prief Amerikanische Noten 169000 191000 Oesterr.-Ungar. alte“—.— Belgisobe 925.— 335.— Norwegisohs. Cz8U0.— 30580.— Dänlschhe—.——— Bumünlsobe 8—.——— Engllsohe . 2*—. Spanlschhe Französlsche. 11210.— 112ʃ9.— Sohwelzer. 32450.— 32710.— Honländische. 73600.— 7400.— Schwedisohe.„ 49150.— 49650.— Itallenisce 2——.— Tschegcho-StewWak. 5650.— 5710.— Hesterreloh abgest. 256.— 288.— Ungarische 22.75 23 2 Frankfurter Festverzinsliche Werte. a) Inlfndisebe. 9. 11. 11. 4% Nannb. von 1814——.—% Preul. Konsols 2590.— 2399.— 475 25 5 3%* 557 5000.— 5150.— %%„ i80%8 Sad. Anl. von 1912—— 5% Dtsoh. Relchsanl. 220.— 206.— 3½% Bad. Anl. abg. 1000.——.— do, unk. b. 1925 8100.— 7500.—- do, von 1865 2 3½% Dsch.Reſchsanl., 5000.— 5009.— 4% Bayr, Eisenb.-Anl. 3000.— 8009.— „„.00. 3400.— 34000.— 3¼%% ſio. 2600.— 8000.— 5% J. Relohs-Sohatza.——.—12 90. 8000.—* %% IV. u. V. do.—.— eayr.-Ff.Eis.Prior—.—— %%.—Ix. do, 18090— 19500. 3½%% do,——.— 4% b. Sohtendtsanos 79390.— 79000.—4% flessen v. 89 u. 05—— 1800.— 4% do. dd, 7——.%%„ abgest. 550— 2000.— Sparprämienanl. 1919 1900.— 1900.— 9 2000.— 2800.— 5˙% Preub.Schstzanw,—.——.—[oSnohs.St.-Anl.v. 19—.——.— 40% do. do.———.—% do. Rente 1000.——.— 4% Preuß. Konsels 2500.— 2500.— 4% Wurttemb. k. 1915 700— 900.— 3˙ 2 77 75 85 9 b) Ausländieche. 9. 11. 9. 11. 12%% Fr. Hongp. 1887——% Turk. Sagdad S. 1700.— 2100.— 4½% öst.St.-.. 1913 12008- 1800% 4%„„ Sun 1800.— 1800.— 4½% do. Schatzanw. 150000. 235000.-4% Ungar, doldrente 130099.- 428000 4¾% do, Siigerrente 70000.— 85000—4% d0. St. Hte. v. 1910 595000.- 550000.— 4% 40. Goldrente.— 250000.-3/0% gd0. St. Rte.v. 1887—.——.— 5% do, einh. Rente 40000.— 45000—3% NMexikan, am. inn.—.——.— 4% fumünlen 1908—.—— 8%„ goled—.——.— 4½¼% do. Gold. am.—.— 30000.-4¼%„ irrig. Anleih.—.——— 4% do. am. Bt.-Vorw. 70000. g000d. 8% Tehdantepes. 3,200.— 3600.— Berliner Festverzinsliche Werte. a) Reichs- und Staatspapfere. 2 1. 2. 11. Ot. Dollarschanw. 183000. 190.-3½% Freud. Konsols 2400.—— 4½%% o. Ser,-V, 129.— 1% d0. 40. 4880.—(..— 4½% do. Ser.-IX 165.— 200.— 4% Badische Anleihe—— 4¼% 0. 1 r. 105.— 125.— 3¼% Sayer. Anleihe 000.— 4100.— 2% Dtsoh. Reſobsanl. 29.— 809.— J% llessſäche Anieie 1800.— 2300.— 45%, do. 0. 7500.— 8000.—4% Frankf. Stadtan.—.—— %/% do. 90. 3000.— 5000.—4% Munohn. Stadtanl.—.——.— % d0. 90. 37000— 34000.— 4% Frankft.— 7 4% Preul, Konsols 2500.— 3000.— bank-Pfandbriefe—.— 1200.— vb) Ausländische Rentenwerte. 8. 11, 9. 11. %%% Oestr. Sohatza. 28000. 210.— 4% U. St.-BtGoldrente 349000. 110.— 4% do. Goldrente 385000. 400.— 4% 40. Kronenrent.—.——.— 4% do. oonv.Rente 39780.— 30.—8%.-U. Staatsb.alte— 1800.— % ee e ee ee ee, e 50——% do. Erg.-Nutzen——— 70% Furk. Admin.-Anl. 1800. 1800.— 4% d0. Soldprlorität 350000——— 40% do. Bagd.-Eish..000— 1690.—260% Sudöst.ESsb..F. 640000. 1075.— 40% d0. Bagd.-Flsb.ii 1,800- 1725.—.60% do. neue Prior 340000. 1000.— 4% do. unff. Anleihe——— 5% ade. Obligationen 840000. 800.— 4% do. Zolob. v. 1911 1,80. 1550—4½¼% Anat., Ser. 2500.— 2750.— do. 400-Fos.-Los. 3,000.— 3400.— 4¼% do., Serle l1 2400. 2200.— 4½% U. St.-Ht. v. 1913 150000.——.—1%sο do., Serie u 1000. 1800.— 175000. 235.— 4½% do. do. v. 1914 Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. m. b. 85 Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur⸗ Kur! Fiſcher Verantworxtlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton:. V. Kurt Fiſcher: für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. 4. Seite. Nr. 314 Manu geĩimer Generai · Anzeiger. ¶Abend ·Ausgabec.) Miitwoch. den 11. zuli 1323 Adaliſes Ehe Roman von Erich Ebenſleln Copyright 100 by Greiner& eee Comp., Berlin W. 1 ortſetzung) ir wird alles recht ſein. Du haſt vüllig freie Hand, wie in allem, quch hier zu tun, was dir beliebt. r. ſo wende dich am beſten an Mara. Sie iſt außerordentlich praktiſch und erfahren in ſolchen Angelegenheiten.“ Die letzten Worte erkölteten Adaliſe vollends. Ihr Geſicht nahm einen abweiſenden Ausdruck an, als ſie ſich nun gleichfalls erhob und ihren Pelzmantel haſtig zuknöpfte. Ich danke dir. So werde ich alles lieber allein in die Hand nehmen. Auf Wiederſehen und— glückliche Reiſel“ XXV. Gottulan hatte eine ſchon lange aufgeſchobene geſchäftliche Reiſe nach Wien darum jetzt plötzlich unternommen, weil—„eene matts boshaftem Verrat völlig aus dem inneren Gleichgewicht ge⸗ raten war. Er fühlte ganz gut, daß er Ruhe und Beſonnenheit nie nũtiger gehabt hatte als jetzt, wo die Not und Zeit ihn zwang, ſo nielfachen Anforderungen gerecht zu werden. Nie bisher war ſein Verhältnis zu den Arbeitern getrübt wor⸗ den, meil er ſtets gerecht geweſen war und ihren Angelegenheiten nicht bloß einen offenen Kopf, ſondern vor allem auch ein offenes Herz entgegengebracht hatte. Diesmal aber, das empfand er nachträglich mit Beſchämung, hatten Kopf und Herz ihn im Stich gelaſſen. Ohne ihre Bitten zu prũfen, hatte er ſie verworfen. Ohne Grund den alten Pinter ent⸗ laſſen, der ein braver Arbeiter war. 7 Das mußte irgendwie gutgemacht werden— natürlich ohne ein Anſehen zu ſchädigen. Und nie wieder durfte Aehnliches vor⸗ n. Sein Blick mußte mieder ruhig und klar werden, durch keinerlei derſönliche Stimmung beeinflußt, und dazu mußte er vor allem fertig werden mit dem, was auf ihm laſtete. Fern von Karolinenruhe hoſtte er die verlorene Ruhe wieder zu finden. Er dehnte ſeinen Aufenthalt in Wien länger aus, als anfangs beabſichtigt war, und kehrte erſt nach vierzehn Tagen heim — wie er glaubte, nun gerüſtet gegen alles, ſelbſt gegen die Vos⸗ heiten einer Lo Andermatt! 30 und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. Aber Leo merkte bald, daß es nicht klug geweſen war, ſo lange ſortzubleiben, daß ſich daheim inzwiſchen manches veründert hatte, und daß vor allem ſeine Nernen doch gelitten hatten durch den letzten Staß, wenn es ſeinem energiſchen Willen auch gelang, ſich äußerlich zu beherrſchen. Gleich am erſten Tage ſtrömten ihm Klagen zu. Adaliſe, deren Leben bisher non der arbeitenden Bepölkerung völlig unbeachtet dahingefloſſen mar, die nur geſellſchaftliche Beziehungen unterhielt und mit abſichtlicher Gleichgültigkeit alle Ereigniſſe der Zeit überſah, machte ſich plötzlich überall bemerkbar. „Unangenehm bemerkbar!“ wie Herr Gottulan ſen. dem Sohn in einer vertraulichen Unterredung mit ernſter Miene ausein⸗ anderſetzte. In ihrer Unkenntnis der Dinge begeht ſie Fehler über Fehler, die nicht nur böſes Blut machen, ſondern, wenn nicht bald Einhalt getan wird, deine Stellung geradezu erſchüttern können!“ „Meine Stellung?“ Leo lächelte ungläubig erſtaunt. „Was hat Adaliſe damit zu ſchaffen?“ „Bfisher nichts— leider! Hätte ſie ſich früher nur ein wenig darum bekümmert, würde ſie heute die Tragweite ihres Tuns rich⸗ tiger abſchätzen können. So aber „Zur Sache, Vater, zur Sache! Was hat meine Frau ver⸗ brochen?“ Da begann der alte Herr Adaliſes Sündenregiſter aufzuzählen. Gleich nach Leos Abreiſe hatte es damit begonnen, daß Adaliſe von Frau Knothe zwei Gaſtzimmer herrichten ließ und darin förmlich im Triumph das Weib eines Holzknechtes, deren Kind und die gelähmte Schwiegermutter unterbrachte. Eines der Hausmädchen mußte die Leute ſogar bedienen, denn Frau Schrittwieſer, die bisher in der Fabrik oben gearbeitet hatte, ſollte ſich zuerſt„erholen“. Später war ihr ein Aufſichtspoſten in der Molkerei zugedacht. Die Koſt bekamen die Leute vom Herrentiſch,„denn das Kind iſt im Wachſen, die Mutter und Schwiegermutter ſind ohnehin unter⸗ ernährt. Man kann alſo gar nicht genug für ſie tun Der kleine Knabe, der ja ſonſt ein ganz nettes Kind ſei, dürfe nicht nur im Park herumſpielen, als wäre er ein Herrſchaftskind, ſondern Adaliſe, die ganz vernarrt in ihn ſei, erlaube ihm auch ſonſt alles, war er nur wolle Er hatte freien Zutritt bei ihr. Sie beſtellte Spielzeug, Kleider und Mäſche für ihn, daß es rein lächerlich ſei. Dies alles war bloß Torheit. Aber die Torheit zeitigte noch andere Früchte. Durch Frau Schrittwieſer hatte Adaliſe von allerlei anderen Leuten gehört, die gleichfalls in Not ſeien. Zu dieſen lief ſie nun und eilte Geld und Seben⸗mittelunterſtützungen mit vollen Händen aus. Wahllos natür⸗ lich, ohne zu prüfen, immer nur dem Impuls folgend! Ein Wunder, daß ſie uns nicht das ganze Volk auch noch nach Karoſinenruhe ſchleppt, um ihm hier Koſt und Wohnung zu geben!“ ſchloß der alle Gottulan erregt. Leos Mund umſpielte ein weiches, gerührtes Lächen. Das war ſo ganz Adaliſe! Weltfremd in Wirklichkeiten, phan⸗ taſievoll verklärend, was ſie gerade anzog, ließ ſie die Renner ihrer Gefühle wieder mal ohne ZJügel laufen. Aber wenn es ſonſt Nichtigkeiten waren— diesmal ſtand ein großes, edles Empfrnden dahinter— die erſte ſelbſtloſe Herzensregung für andere, die er an ihr beobachtet hatte Er zuckte ſorglos die Achſeln. 5 „Darüber darfſt du dich doch nicht wundern, Vater! Much Wohltätigkeit muß gelernt werden. Adaliße iſt ganz unerſahren darin, ſchießt alſo natürlich über das Ziel hinaus. Warum haſt du oder Mutter ſie nicht aufmerkſam darauf gemacht?“ „Deine Frau? Erxſtens haft du uns jede Einflußnahme au ſie entzogen, ja ſogar verboten. Zweitens weißt du ſehr gut, daß es bei ihrem ſelſbſtherrlichen Charakter ganz v geweſen wäre, lieber Leo! Als ſie begann, ſich in die angelegenheiten zu miſchen, verſuchten es ja Manfred und Mara Hiſbert, aber ſie wies beide höchſt ungnädig zurück.“ „Wieſo in Fabrikangelegenheiten?“ fragte Leo aufhorchend. „Ja ſo, das weißt du auch noch nicht! Nun, die Legende ihrer „Gutefeeſpielerei“ hat ſich wie ein Lauffeuer unter den Leuten ner⸗ breitet. Natürlich wollte jeder von dieſer Laune gewinnen und kam mit Klagen zu ihr. Ueber den Direktor, die Auſſeher, dich— kurz, alle jammern ihr vor. Und ſie glaubt alles, gibt den Leuten recht, bemitleidet ſie und verſpricht ihnen das Blaute vom Hümmel herunter. Du wirſt dich wundern, mein Junge, wenn du erſt den Direktor geſprochen haſt und merkſt, wie die Dinge hier liegen!“ „Was meinſt du damit, Vater?“ „Daß ſie gar nicht mehr den guten, wohlwollenden Gebieter in dir ſehen ſeit der Geſchichte mit Pinter, ſondern einen„Bedrücker und Deſpoten“. Den Märtyrer haſt dit ihnen unklugerweiſe in Pinter ja verſchafft. Jetzt hat ſich eine Partei um ihn gebildet und wartet nur deine Rückkehr ab, um dir ihre Forderungen vorzu⸗ tragen. Daß es aber ſo weit kam, haſt du nur deiner Frau Ge⸗ mahlin zu verdanken, die ſie ermutigt und ihnen in deinem Namen alles mõgliche verſprachl“ Jortſetzung folgt) Versteiseruns. Im Auftrag verſteigere Freitag, den 13. Jnli, *—— mddaem Lola,& 4. 5, 5 5 Autz herrſchaftlich. Beſitz Lompl. Speiſe⸗ zimmer eichen, beſt. a. gr. Büfett m. Ja ſchnitzerei, enz. Blumenkrippe mit Einſatz, 12 Stühle, Serpiertiſch, gr. Auszugtiſch u. Spiegel. 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