KKa Anl 2 1728828 ee Sen sn e28 „eer eenereennnn A 2. ————————•——œ— Donnerstag, 12. Juſi Sezugspreiſe: In Maunbeim und Amgebung frel ins Haus und durch die poſt ohne Seſtellgeld monatlich Mmart 28000. halbmonatlich mark 12500.—. nachforderung vorbehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17890 Rarisruhe. Haupt⸗ geſchäftsſtelle mannheim, E 6. 2.— Geſchüfts⸗nebenſtelle Reckarſtadt, waldhofſtraße nr. 6. FLernſprecher nummer 7031, 702, 703, 7043, 7035. Celegramm-⸗Rdreſſe: Generalanzeiger Manndeim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmaa — WMitkag⸗Ausgabe zonoml An Badiſche Neneſte Nachrichlen Verkaufspreis W. 500.— 1923— Nr. 315 Liger Anzeigenpreiſe: Sei vorauszablüng Srundp Me, Jodd.— en Mk. 12000.—. Rlles andere laut Carif, Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittage 8% UAhr, f blatt nachmitkags 2¼ uhr. Kür Rnzeigen an beſtimmten 3 Stellen u. Rusgab.wird keine berantwort. übern. höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr · für ausgefall. od. beſchrünkt. Rusgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Rnzeig. Ruftr. ö. Fernſpr. oh Sewüßr. Serichtsſt. Mannbeſm Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Necht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-ZJeitung und Mannheimer Muſik-Zeitung FFFFFPFPFbFbFCbFbCbCbCFCFC(CfTßCTfTGTFTGTPTPTPTGTPTGTPk(TPkéTk(vwb'Tb'kk'kb'ã ͤ ⁵⁊ĩñ ͤ⁊ ⁊ĩ y ꝙ InErwartung der Erklärung Baloͤwins Der angebliche Inhalt EBerlin, 12. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Geſtern hat, wie den hieſigen Blättern aus London gemeldet wird, nochmals ein Kabinettsrat ſtattgefunden, der die letzte Feile an die heute abzugebende Regierungserklärung über die engliſche Politik gelegt hat. Die Regierungserklärung würde in die Form einer Antwort auf eine Anfrage des Oppoſitionsführers Me Do⸗ nald gekleidet werden, ſodaß eine Debatte für heute nicht zu er⸗ warten iſt. Dem Hauſe iſt aber zugeſagt worden, daß eine Debatte noch vor den Parlamentsferien ſtattfinden wird. Nach einer Meldung des Londoner Berichterſtatters der Voſſi⸗ ſchen Zeitung würde in der Regierungserklärung im Anſchluß an die Bekanntgabe des engliſchen Programms Frankreich noch einmal aufgefordert werden, ſich der engliſchen Politik an⸗ zuſchließen, zugleich aber Deutſchland der Rat erteilt, durch A b⸗ bau des paſſiven Widerſtandes zukünftige Verhandlungen zu erleichtern. Die Voſſiſche Zeitung hegt ſelber Zweifel, daß die engliſche Regierung Deutſchland einen ſolchen Rat erteilen könnte. Nach ihrem bisherigen Verhalten gerade in der Frage des paſſiwen Widerſtands ſcheint uns das ſchlechthin ausgeſchloſſen. Inzwiſchen iſt auch Dr. Beneſch in London eingetroffen. Er hat mit Lord Curzon gefrühſtückt und ſich von einem Vertreter des Evening Standard befragen laſſen. Was er bei dieſer Gelegenheit plauderte iſt nicht eben belangreich. Die Ziele der engliſchen und franzöſiſchen Politik, meint er, ſeien identiſch, ſie ſeien im Grunde nur ein Methodenſtreit. Poincars habe nach ſeiner Vorbildung die Neigung, die politiſche Lage als Juriſt zu beurteilen. Man müſſe Deutſchland zu Hilfe kom⸗ men, damit es in die Lage verſetzt werde, ſich ſelber zu helfſen und damit zum Wiederaufbau Europas beizutragen. Die einzige Aus⸗ ſicht auf eine Rettung Europas beſtehe darin, daß England und Frankreich zufammenhalten. Die internationale Sachverſtändigenkonferenz Die Londoner Ankündigung, daß Baldwin heute wahrſcheinlich die Einrichtung einer internationalen Sachverſtändigenkonferenz zur Die Kuhrbilanz Nach den Angaben von unterrichteter Seite liegt im Ruhrgebiet, das nun volle ſechs Monate widerrechtlich beſetzt iſt, eine Armee von 87000 Mann aller Woffengattungen, davon 80 000 Franzoſen und 7000 Belgier. Im altbeſetzten Gebiet ſtehen außerdem 97000 Franzoſen und 17 000 Belgier. Ferner ſind in das Ruhr⸗ gebiet 10 000 franzöfiſche und 1000 belgiſche Eiſenbahner ent⸗ ſondt worden. Durch den Terror der Beſatzungstruppen büßten bis Anfang Juli 9 2 Perſonen das Leben ein. Die Beſatzungsbehörden dertrieben in derſelben Zeit 75 714 Perſonen von Haus und Hof, davon wurden 71 145 ausgewieſen. Am meiſten betroffen den den Ausweiſunigsbefehlen wurden die Beamten und Ange⸗ ſtellten des Reichsverkehrsminiſteriums mit faſt 9000 ausgewie⸗ ſenen Haushaltsvorſtänden und faſt 23 000 ausgewieſenen Familien⸗ angehörigen, die Beamten des Reichsfinanzminiſteriunis mit über 1800 ausgewieſenen Haushaltsvorſtänden und faſt 5500 ausgewie⸗ ſenen Familienangehörigen und die Beamten der preußiſchen Ver⸗ waltung mit über 7200 ausgewieſenen Haushaltsvorſtänden und faſt 11 00⁰ Familienangehörigen. Außerdem wurden 4000 Zivilperſonen mit rund 8000 Familienangehörigen des Landes verwieſen. Allein im preußiſchen Einbruchsgebiet wurden 169 Schulen mit 1537 Schulklaſſen für 50 000 Schüler bezw. Schülerinnen von den Be⸗ ſatzungsbehörden beſchlagnahmt. Unter den zahlreichen widerrecht⸗ lichen Verurteilungen ſeien nur neun Todesurteile er⸗ wähnt, wovon eins bereits vollſtreckt wurde. Der Erfolg der franzöſiſchen Beſatzungsbehörden ſteht zu dem militäriſchen Aufwand in keinem Verhältnis. Vom 11. Januar bis 30. Juni ſind für Frankreich und Belgien insgeſamt 478 000 Ton. Kohle und 515 000 Tonnen Koks aus dem Ruhrgebiet abgefahren worden, d. h. knapp das Doppelte deſſen, was Deutſchland vor der Ruhrbeſetzung in den erſten zehn Tagen des Monats Januar reiwillig geliefert hat. peinliche Befragung Poincarés Die franzöſiſche Liga für Menſchenrechte teilt in einer Audgebüng 12 dleh die 8 Preſſe davon Kenntnis erhalten habe, daß in dem Prozeß Fuchs in München von Zeugen badgeſagt worden ſei, Frankreich ſolle Geldunterſtützungen gegeben aben. Dies will die Liga nicht glauben, weil die Enthüllungen einem Roman anmuteten. Aber jeder Zweifel müſſe beſeitigt wer⸗ Mir Aus dieſem Grunde habe die Liga für Menſchenrechte den iniſterpräſidenten aufgefordert, der öffentlichen Meinung Faenüber eine kategoriſche Erklärung abzugeben, in der dieſe erleumdungen zurückgewieſen würden. Wenn es keine Verleum⸗ Fragen ſeien, dann müßten dieſe Praktiken beſtraft werden, die Fankreich entehren würden. das Schickſal Paul Görges 8 Der Verteidiger des vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Mainz im ſtren wegen eines Sabotageverſuches auf die militariſierte Eiſenbahn⸗ recke bei Ludwigshafen zum Tode verurteilten Landwirtſchafts⸗ lehrers Paul Görr ges, Ludwigshafen, Rechtsanwalt Or. Orim m- alen iſt von dem Präftdenten der Republit MiIterand wegen A von der Familie des Verurteflten eingereichten Gnadengeſuches vnnfangen worden. Eine Entſcheidung über das Gnadengeſuch iſt ſes Fer franzöſiſchen Regierung bis jetzt noch nicht getroffen worden, aß der Verurteilte über ſein Schickſal noch in Undewißhel iſt. 7 Faſſel, 12 Jult. die Landarbeiter auf 7 Gütern ſind in 1 usſtamd getreten. „ug und ein Sie verlangen eine 400prozentige Lohn⸗ Verdeppelung des Deputats. Feſtſtellung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit verlangen wird, hat i n Paris verſtimmt, da Frankreich ſich immer gegen einen der⸗ artigen Spruch gewehrt hat. Das„Journal des Debats“ meint, man müſſe fragen, aus welchen Sachverſtändigen die Kommiſſion gebildet und welche Befugniſſe ſie haben werde. Im übrigen aber zeigt man ſich in Paris, offenſichtlich auf höhere Weiſung hin, recht optimi⸗ ſtiſſh und behauptet, Baldwins Erklärung, ſelbſt wenn ſſie einiges Unangenehme für Frankreich enthalten ſollte, durch etwaige kleinere Konzeſſionen abgeſchwächt werden kann. Zur franzöſiſchen Kapitulationsforderung Der Kölner Berichterſtatter der„Times“ übermittelt in einem Telegramm das Ergebnis von Beſprechungen, die er mit hervorragen⸗ den politiſchen und induſtriellen Perſönlichkeiten aus dem rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Induſtriebezirk hatte Es ſei betont worden, keine Re⸗ gierung könne den paſſiven Widerſtand bedingungslos aufgeben, da ſie ſowohl von der Rechten als auch von den Gewerkſchaften des Ver⸗ rats bezichtigt werden würde. Hierdurch könne auch leicht der Bür⸗ gerkrieg zum Ausbruch kommen. Die Regelung der Frage des Ruhr⸗ gebiets könnte nach Anſicht des Berichterſtatters in 3 Stadien voll⸗ zogen werden. Erſtes Stadium: Die deutſche Regierung nimmt alle Wei⸗ ſungen betreffend den paſſiven Widerſtand zurück. Gleichzeitig laſſen die Franzoſen die politiſchen Gefangenen frei, geſtatten die Rückkehr der Ausgewieſenen, geben die Eiſenbahnen frei und heben die Ver⸗ kehrsbeſchränkungen auf. Zweites Stadium: Deutſchland muß ſich verpflichten, bin⸗ nen drei bis vier Wochen die nötige Aenderung der Geſetzgebung zu⸗ ſtandezubringen, um den in ſeiner Note angebotenen Garantien Ge⸗ ſetzeskraft zu verleihen, und aleichzeitig Vorbereitungen zur vollen Wiederaufnahme der Kohlenlieferungen treffen. Frankreich nimmt gleichzeitig die militäriſchen Streitkräfte aus dem Ruhrgebiet zurück unter Zurücklaſſung einer unſichtbaren Beſatzung an wichtigen Punkten. Drittes Stadium: Deutſchland nimmt die Kohlen⸗ und Kokslieferungen wieder auf. Gleichzeitig werden die letzten franzöſi⸗ ſchen Truppen aus dem Ruhrgebiet zurückgezogen. Im Rheinland wird der status quo ante wiederhergeſtellt. Der Berichterſtatter ſchließt, überall ſei betont worden, es ſei ein unmögliches Verlangen, daß man die Bevölkerung durch eine bedingungsloſe Kapitulation in einen Zu⸗ ſtand der Verzweifluna ſtürzen ſolle. 7 Die Lage in der pfalz Sanklionen über Speyer Da die Oberpoſtdirektion der Pfalz, derzeitiger Amtsſitz in Heidelberg, den Beamten der Oberpoſtdirektion, die noch in Speyer tätig ſind, verboten hat, ein Dienſttelegramm an die ver⸗ ſchiedenen franzöſiſchen Behörden zu befördern, hat der Generalober⸗ delegierte der J. Rh. K. für die Pfalz folgende Beſtimmungen ge⸗ troffen: 5 1. Sofortige Strafmaßnahmen ſind gegen die in Speyer verbliebenen Beamten der Oberpoſtdirektion ergriffen worden: 2. Jeder Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Telephondienſt der Stadt Speyer iſt, mitinbegriffen desjenigen der Regierung der Pfalz und zwar vorläufig auf die Dauer von 8 Tagen verboten wor⸗ den. Dieſe Friſt kann verlängert werden. Ausgewieſen Der Amtsverweſer des Bezirksamtes in Speyer, Dr. Jakobus iſt von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde wegen Nichtbefolgung franzöſiſcher Befehle ausgewieſen worden. Dadurch verliert das Bezirksamt in Speyer ſeinen letzten juriſtiſchen Beamten. Arteile des Militärpolizeigerichts in Kehl Vor dem franzöſiſchen Militärpolizeigericht in Kehl hatten ſich laut„Offenburger Ztg.“ Frl. Schmidt wegen Verkaufs von Stadt⸗ e die nach der Anklage zur Propaganda dienen ſollen, und uderer wegen Anſtiftung hierzu zu verantworten. Frl. Schmidt erhielt eine Geldſtrafe von 1 Million Mark und Kuderer 1 Monat Gefängnis und 500 000 Mark Geldſtrafe.— Wegen beleidigenden Verhaltens war Schirrich angeklagt, der zu 200 000 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt wurde. Wegen Abhaltung einer Verſammlung ohne Genehmigung erhielt Klingmann 4 Tage Gefängnis und der Hotelier Krauth vom Union⸗Hotel wegen Erhebung der Wein⸗ ſteuer von Angehörigen der Beſatzungstruppen 500 000 Mark Geld⸗ ſtrafe. Lienert wegen Ueberſitzens ſeiner Gäſte 100 000 Mark Geldſtrafe. Müller wurde wegen verbotenen Waffenbeſitz zu 8 Tagen Geſängnis verurteilt. Braſſel, der wegen Nichtbefolgung des Ausweiſfungsbefehls angeklagt worden war, wurde freigeſprochen. Ein Sieg Muſſolinis Der Generalſekretär der ital. Volkspartei(Popolari) Don Sturzo hät ſein Amt niedergelegt. Don Sturzo bekämpfte die Regie⸗ rung Muſſolini heftig und hat ſich auch beſonders gegen die Wahl⸗ reform ausgeſprochen. Er fand aber nicht die Unterſtützung des Vatikans, der ſich vielmehr gegen ihn ausſprach. Der Rücktritt Don Sturzos von der Leitung der Partei, deren Seele er war, iſt ein für die innete Politik Italiens ſehr bemerkenswertes Ereignis. Das Oppoſitionsorgan„Monto“ ſieht in der Entlaſſung des Popolari⸗ Führers das Opfer eines Mannes, der die Würde ſeiner Partei hoch⸗ halten wollte und ſagt, daß dieſe Entlaſſung eine Verurteilung der hinterhältigen Angriffspolitik der herrſchenden faſziſtiſchen Partei be⸗ deutet. Auch der„Corriere'Italia“, deſſen Leiter ein entſchiedener Gegner Don Sturzos war, widmet dem ſcheidenden Politiker teil⸗ nehmende Worte. Die Regierungspreſſe ſubelt natürlich über den Rücktritt, von dem ſie glaubt, daß er die Schärfe der beſtehenden Gegenſätze unter den Parteien mildern werde. Die Danz ger Währungsfrage Berlin, 12. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Danziger Finanzſenator Dr. Volkmann hat, wie bereits gemeldet, dem Finanz⸗ ausſchuß des Völkerbunds als ſeine rein perſönliche Arbeit einen Währungsreformplan für den Freiſtaat Danzig vorgelegt. In⸗ zwiſchen haben Senat und Haushaltungsausſchuß des Volkstages dem Vorſchlag zugeſtimmt. Ueber die Einzelheiten wird noch Still⸗ ſchweigen bewahrt. Immerhin weiß der Danziger Mitarbeiter der „Voſſiſchen Ztg.“ zu melden, daß an die Einführung einer eigenen Danziger Währung gedacht ſei, die ein feſtes Wertperhältnis zu einer ſtabiler Wührung haben ſoll, etwa ſo wie der litauiſche Lit zum Dollar. Ein ſchlimmer verſager Die Anhaltbarkeit der Deviſenverordnung Von Dr. Otto Hugo, M. d. R. Seit 14 Tagen ſind die verſchärften Beſtimmungen der Deviſen⸗ verordnung in Kraft. Es war die Abſicht der Reichsregierung, durch die Beſchränkung des Deviſenumſatzes eine größere Widerſtands⸗ kraft der Mark zu erzielen und durch gleichzeitige Unterſtützungs⸗ aktion eine gewiſſe Feſtigkeit des Währungsſtandes der Mark her⸗ beizuführen. Die Reichsregierung ging dabei von der Abſicht aus, daß die Maßnahmen die Zuverſicht auf den Staat und ſeine Kraft weſentlich fördern und die mäßigende Kursbildung im Markt der ausländiſchen Zahlungsmittel innerpolitiſch erleichternd wirken würde. Schon unmittelbar nach dem Einſetzen der Zwangsbewirt⸗ ſchaftung der Deviſen erwieſen ſich die Maßnahmen als un wirk⸗ am. Zunächſt warf ihre Ankündigung zwar den Kurs der aus⸗ ländiſchen Deviſen herunter, der Dollar ſank von annähernd 150 000 auf 100 000 Mark, nachdem aber die Verordnung veröffentlicht wor⸗ den war, zog umſo heftiger der Kurs der ausländiſchen Zahlungs⸗ mittel wieder an. Am 23. Juni notierte der Dollar an der Börfe in Berlin und Newyork rund 110 000 Mark. Am 7. Juli iſt der Kurs an der Berliner Börſe amtlich auf 175 000 feſtge⸗ ſetzt, während am gleichen Tage der Dollar in Newyork mit 220 000 bezahlt werden mußte und in Danzig ſogar 260 000 Mark erreicht hat. In den folgenden Tagen haben ſich die Verhältniſſe noch mehr verſchlimmert. In dieſer Entwicklung einer Zeitſpanne von 14 Tagen liegt der umwiderleglichſte Beweis allein ſchon für die Un⸗ wirkſamkeit der mit theoretiſcher Weisheit erſonnenen und verkün⸗ deten Deviſenverordnung. Die tatſächliche Entwicklung hat aber wirtſchaftliche Ergebniſſe gezeitigt, die geradezu erſchreckend ſind. Es muß mit lauteſter Stimme vor dem Lande feſtgeſtellt werden, daß wir uns in einer gefährlichen Entwicklung hinſichtlich der Verſorgung unſerer Mär kte mit den lebenswichtigſten Dingen befinden. Die Reichsbank verfolgt die an ſich einfache Methode, der Wirtſchaft nur ſoviel Deviſen zuzuführen, als an den betreffenden Markttagen verfügbar ſind. Der Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter hat eine öffentliche Kundgebung erlaſſen, in der er die Wirt⸗ ſchaft mahnt, möglichſt ſparſam bei der Einfuhr und damit in der Verwendung der Deviſen zu ſein und außerdem auch vorhandene Beſtände zu verwenden. Prattisch ſehen die Dinge aber ganz an⸗ ders aus, als ſie theoretiſch erſcheinen. An den beiden letzten Börſen⸗ —— ſind von dem angemeldeten Bedarf nur 5 Prozent an De⸗ viſen zugeteilt worden. Nun wird zwar geſagt, jeder, der Deviſen notwendig hat, meldet an ſich ſchon einen höheren Bedarf an, aber auch das iſt erneut durch die Verordnung ſtreng verboten wor⸗ den. Die außerordentlich geringe Menge Deviſenzuwendung pat nun dahin geführt, daß der Import von Lebensmitteln und nol⸗ wendigen Rohſtoffen auf der ganzen Linie ins Stocken geraten iſt. Die Fett⸗ und Oelverſorgung des Landes, inſonderheit der Mar⸗ garineinduſtrie liegt vollſtändig darnieder, nachdem die Importeure und die Fabrikanten nicht ausreichend Deviſen zugetellt erhalten. Es iſt der Reichsregierung bekannt, welche Notlage ſich daraus für ganze Gebiete bereits ergeben hat und ſie hat ja ſelbſt Schritte unternommen, um zum Teil Abhilfe zu ſchaffen. Aber die Gefahren bleiben nicht auf Einzelfälle beſchränkt. Es iſt ganz ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß ein empfindlicher Mangel an Waren auf dem geſamten Gebiet des Kolonialimports eintreten muß, wenn man die Importeure in ſo geringem Maße mit Deviſen verſorgt, wie es gegenwärtig der Fall iſt. Aber auch für die verarbeitenden Indu⸗ ſtrien, die auf ausländiſche Rohſtoffe angewieſen ſind, iſt zum Teil bereits der Rohſtoffmangel eingetreten und muß weiter eintreten. Die nächſte Folge iſt die ſtändig wachſende Arbeitsloſig⸗ keit und, was ſich heute ſchon in erſchreckendem Maße zeigt, un⸗ geheurer Preisauftrieb. Gegenwärtig befinden wir ums in einer ſtürmiſchen Preisentwicklung, in der die Inlandspreiſe über die Weltmarktpreiſe hinauswachſen. Die Ware, die im Inland greifbar iſt, gleichgültig ob ſie deutſchen oder aus⸗ ländiſchen Urſprungs iſt, wird raſend auf der ganzen Linie geſucht, weil ſie in Papiermark gekauft werden kann. Die Flucht aus der Mark, die ſich vom Fabrikanten bis zum Konſumenten durchſetzt, findet nicht nur in die ſtatt, ſondern vor allen Dingen in die Ware, nachdem die geſamte Wirtſchaft ihre eingehenden Mark⸗ beträge nicht mehr wertbeſtändig anlegen kann, und nachdem vor allen Dingen auch die Dollarſchaßanweiſungen keinen offenen Markt mehr beſitzen und ebenfalls nur in ganz Wern en Prozenten zuͤge⸗ teilt werden. So muß ſich alles in die Ware ſtürzen, und dadurch werden die Preiſe noch ganz anders in die Höhe getrieben, als es in den letzten 8 Tagen der Fall war. Es müſſen ſich dem gegenüber die Anhänger der Deviſenzwangswirtſchaft darüber klar werden, daß es ſich hier nicht um Wucher oder irgend ein anderes ver⸗ werfliches Begehren handelt, ſondern daß es ſich um natürliche Markterſcheinungen handelt, die die Deviſenperordnung hergerufen hat. Die muß erkennen, daß unſere Wirtiſchaft hin⸗ ſichtlich der Verſorgung unſeres Volkes mit dem Notwendigſten allerbedenklichſten Zuſtänden entgegengeht, wenn ſie nicht beſchleu⸗ dafür ſorgt, daß dieſe Wirkung der Deviſenverordnung beſeitigt wird. Weitere ſchädliche Wirkungen kommen hinzu. Infolge des Ver⸗ bots des Terminhandels mit Deviſen wird der Importeur, der Ware einkauft und ſie etwa nach 2 oder 3 Monaten zu be⸗ zahlen hat, gezwungen, die Deckung der ausländiſchen Rechnung bereits bei Geſchäftsabſchluß vorzunehmen, wenn er keine hals⸗ brecheriſche Spekulation eingehen will. Die Deviſenverordnung, die den Zweck hat, der Spekulation ein Ende zu bereiten, zwingt nach Sinn und Inhalt den deutſchen Importeur, Spekulant zu werden. Da er aber das weder kann noch will, ſo bleibt nur die Möglichkeit, entweder die Importgeſchäfte einzuſtellen, was weiter zu einer außerordentlichen Verknappung der Warenvorräte führen muß, oder die Deviſen monatelang bis zum Eingang der Ware nutz⸗ los liegen zu laſſen. Die Folge der erſten Eventualität iſt die Stei⸗ gerung des Preisauftriebs der Waren, die J0495 der zweiten die geſteigerte und vorzeitige Inanſpruchnahme von Deviſen, ihre wirt⸗ ſchaftliche Brachlegung und damit die weſentliche Verteuerung der ausländiſchen Zahlungsmittel in Mark. Der Mißerfolg der Dollar⸗ ſchatzanleihe iſt weſentlich darauf zurückzuführen, daß die Deviſen⸗ verordnungen die vorhandenen er binden und keine verfüg⸗ baren für Zeichnungszwecke übriglaſſen. Für die Ausfuhr bedeutet der Fortfall des Terminhandels die Störung derjenigen Geſchäfte, die in Mark nach dem Auslande ge⸗ tätigt werden. Erfolg: eiterer Ausfall an eingehenden Deviſen und damit Schwächung der Mark. Die Differenz zwiſchen dem Zwangskurs im Innern und dem freien Kurs an den auswär⸗ tigen Börſen ſchneidet reſtlos den Umwechslungsverkehr von 7— 2 an den deutſchen Marktplätzen ab. Kein Ausländer, der Mark kaufen will, wird das in Berlin oder Hamburg tun, ſondern dort, wo er für ſeine Währung erheblich höhere Markſummen erhält. Auch hier eine künſtliche Beſchränkung der Deviſenzufuhr nach Deutſchland als unmittelbare Folge der Verordnung. Aus alledem wachſen aber Belaſtungen heraus, die ſich in höheren Waxrenpreiſen ausdrücken die jüngſte Entwicklun 2. Seite. Nr. 315 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. Juli 1923 und von Konſumenten allein bringt die Verordnung dem gen den müſſen. Staat Schutz laſtung. konſumenten nur eine verſchärfte Be⸗ 7 Des weiteren wollte die Deviſenverordnung der Deviſenſpekula⸗ Ron hindernd in den Weg treten. Statt dieſes Ziel zu erreichen, im Gegenteil eine ganz neue Spekulationsmöglichkeit erwachſen. In⸗ und ausländiſchen Spekulanten ſuchen Deviſen in Deutſchland zu kaufen, bedrücken damit den deutſchen Markt und erzielen hervor⸗ gragende Gewinne durch die— an Adtheaſſchen Banken, ſei es im Gebiet oder in Danzig oder ſonſtwo im Ausland. Ninumt man hinzu, daß die Beſchränkung des Deviſenverkehrs eine znicht unweſentliche Störung der deutſchen Kreditgewinnung im Aus⸗ 1 bedeutet, ſo i die Deviſenverordnung in ihrer Geſamtwir⸗ Kung Ergebniſſe auf, die zu einer ſchleunigen Entſcheidung im Sinne der Beſeitigung der VBerordnungen drängen. Die Verordnungen ſind, wie uns wiederholt geſagt worden iſt, aus politiſchen Gründen erlaſſen. Der Reichskanzler hat ſo⸗ 25 das Wort geprägt von der Sicherung des Slaates gegebenen⸗ Auls auch gegen die Eine ſolche Sicherung gibt es nicht. Nur mit der Wirtſchaft, mit der Erhaltung ihrer Lebens⸗ öhigkeit iſt der Staat ſicherzuſtellen und das Volk zu ernähren. er Zwangseingriff bedeutet eine ungeheuerliche Störung der Volks⸗ wirtſchaft, eine 4 ungeheuerliche Bedrängung der notleidenden Konſumenten und en 15 ein neues Feld für die Spekulation. Auf der anderen Seite iſt ſtatt der ſchüßenden Wirkung der Deyiſen⸗ verordnung das völlige Gegenteil eingetreten. Es wird nichts übrig bleiben, als die Aktionsfähigkeit der Wirtſchaft im produktiven Sinne auch auf dem Deviſenmarkt wieder let da bei der gegen⸗ wärtigen Deviſenknappheit überhaupt un⸗ möglich iſt. Die neuen Poſtgebührenerhöhungen S Billionen Jehlbelrag Der Reichstagsausſchuß für Poſt⸗ und Telegraphenweſen be⸗ handelte geſtern die für den 1. Auguſt vorgeſehenen neuen Er⸗ höhungen der Poſt⸗ und Tebegraphengebühren. Reichspoſtmmiſter Stingl erklärte u.., daß jetzt der Fehlbetrag des Poſt⸗ etats insgeſamt 8½ Billionen Mart betrage. Die harte Nokwendig. keit zwinge daher zu neuen Gebührenerhöhungen, und zwar müſſe die Steigerung erheblich ſein, um wenigſtens für einen anſehnlichen Teil des Fehlbenags Deckung zu erlangen. Gegen eine Erklärung des Miniſters, daß neue Vergünſtigungen für die Preſſe nicht mehr in Frage kommen könnten, da eine weltergehende Er⸗ mäßigung der Fernſprechgebühren für die Preſſe nicht nur die Ein⸗ nahmen der mit Verluſt arbeitenden Poſt⸗ und Telegraphenverwal⸗ wung weiter ſchmälert, ſondern auch unabſehbare Berufungen an⸗ derer notleldenden Vetriebe oder Gewerbe zur Folge haben würden, wandte ſich Abg. Dr. Cremer(Deutſche Bp.) mit dem Hinweis, daß die Preſſe in erſter Reihe für das öffentliche Wohl arbeite und dieſer Punkt nicht genügend berückſichtigt worden ſei. Der Vor⸗ ſizende, Aug. Delius(Dem.) regte an, daß das Finanzmini⸗ ſterium viel mehr Mittel bereitſtellen müſſe, um die Gebühren⸗ erhöhungen für die Preſſe zu mildern. Angenommen wurde eine Entſchließung der Abgg. Delius, Steinkopf(Soz.) und Alekotte Hard in der es heißt:„Der Reichstagsausſchuß ſtimmt mit dem ichspoſtminiſter darin überein, daß die heute beſchloſſenen am 1. Auguſt in Kraft tretenden Gebührenſäe und Teuerungszuſchläge für den Poſt⸗, Poſtſcheck⸗, Telegramm⸗ und Fernſprechverkehr durch der Verhältniſſe weit überholt und ſchon jetzt zu niedrig ſind. Er iſt deshalb mit der Abſicht des Reichspoſt⸗ miniſters, möglichſt bald eine neue Erhöhung der Gebühren⸗ ſätze und ee vorzunehmen, grundſätzlich ein⸗ verſtanden. Um die Durchführung zu erleichtern und zu be⸗ ſchleunigen, erteilt er ſeine Zuſtimmung, daß der Reichspoſtminiſter mit Wirkung vom 1, September an eine Erhöhung der Ge⸗ bühren und Teuerungszuſchläge im Poſt⸗, Poſtſcheck⸗, Telegramm⸗ und Fernſprechverkehr der etwa weiter ſortſchreitenden Geldentwer⸗ tung entſprechend bis zur Verdoppelung der vom 1. Aug. an geltenden Sätze vornimmt, wobei jedoch auf die Wbrundung der Gebührenſätze auf Hrondertzahlen Rückſicht zu nehmen iſt. Die vom 1. Auguſt ab geltenden Sätze betragen: Poſtkarte im Ortsverkehr 200., im Fernperkehr 400.; Briefe im Orts⸗ verkehr 400 M. bis 1200., im Fernverkehr 1000 M. bis 1800.; Einſchreibegebühr 1000.; Päckchen über 50—100 Gramm 600 M. eine produktive Arbeit Päckchen bis 1 Kilogramm 3060 M. Pakete deginnen bei 3 Kilo⸗ Zone 1 mit 2400 M. und endigen bei 20 Kilogramm Zone 3 mit 46800 M. Zeitungspakede bis 5 Kg. 1. Zone 1800., 2. Zone 2400., 3. Zone 3600 M. Poſtanweiſungen bis 10 000 M. gleich 800., bis 1 Million gieich 4800.; Zahlkarten bis 10 000 M. ich 200 M. und bis 400 000 R. 750 M. Telegramm im ernverkehr Grundgebühr 1600.; Worigebüchr 800.; im Orts⸗ Grundgebühr 800., Wortgebühr 400 M. Bei den Fern⸗ ſprechgebühren kommt zu dem jetzt geltenden Teuerungs⸗ chlag von 14 900 Prozent noch eine Teuerungszuſchiag von 49 900 oz. hinzu. die kommuniſtiſche hetze Berſin, 12. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) In der„Noten Fahne veröffentlicht heute die Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands einen Aufruf, der mit einer bisher noch nicht überbotenen Ungeniert⸗ heit zum Bürgerkrieg und Bürgermord auffordert. Es heißt in dem Aufruf u..:„Stellen die Faſziſten jeden zehnten „Streikenden an die Wand, ſo müſſen die reuolutionären Arbeiter jeden fünften Faſziſten an die Wand ſtellen.“ Um die bapriſchen volksgerichte ſe Berlin, 12. Juli.(Bon unſ. Berl. Bürd.) Der Hambur⸗ ger Senat erteilte in der geſtrigen Bürgerſchaftsſitzung auf eine Anfrage eines ſozitldemokratiſchen Abgeordneten, ob der Senat, nachdem das Amtsgericht Hamburg die Ungeſetzlichkeit der bayeriſchen Volksgerichte feſtgeſtellt hätte, bereit ſei, Staatsanwaltſchaft und 88 anzuweiſen, daß künftig irgend welchem Erſuchen der Volksgerichte nicht ſtattgeheben werde, ſolgende Antwort:„Der Senat teilt die. Bedenken gegen die Verfaſſungsmäßigkeit der baheriſchen Volksgerichte, er hofft beſtimmt, daß, wie die baye riſche Regierung in Ausſicht geſtellt hat, die bayeriſchen Volksgerichte mit dem Inkrafttreten des z. Zt. im Nechtsausſchuß des Reichstags beratenen Geſetzes über die Reform der Strafgerichte aufgehoden werden. Er hält aber eine beſondere Verfügung in dem gewünſchten Sinne deshalb nicht für erforderlich, da nach den bisherigen Erfahrungen die Volksgerichte an die hieſige Staatsanwallſchaft und Polizeibehörden Rechtshilfeerſuchen überhaupt nicht zu richten pflegen, ſondern ſich unmittelbar an die Amtsgerichte wenden, denen von der Verwaltung Anweiſungen nicht erteilt werden können.“ Das„B..“, dem wir dieſe Meldung entnehmen, preiſt die Hamburger Regierung als eine von den vielen, die nun ſchon auf die Verfaſſungswidrigkeit der bayeriſchen Volksgerichte“ hingewieſen hätten. Sie ſeien ein„Einbruch in die deutſche Rechtskultur“.— Und der Staatsgerichtshof in Leipzig? Die Diktatur in Sachſen Sind das überhaupt noch Sozial⸗, Demokraten“? Berlin, 12 Juli.(Bon unſ. Berl. Büro.) Der ſächſiſche Land⸗ ieng nahm geſtern, wie aus Dresden gemeldet wird, in zweiter Leſung die neue Gemeindeordnung an, die auf eine Kne⸗ belung des Bürgertums hinausläuft. Alle bürger⸗ lichen Minderheitsanträge wurden niedergeſtimmt, und Bürgermeiſtern nicht gewählt werden können. Auch über die verſaſſungsmäßigen Rechte der Beamten ging man glatt hin⸗ weg, trotz des Proteſtes der Bürgerlichen, die hiergegen Reichs⸗ reglerung und Reichsgéricht anzurufen vorhaben. Inzwiſchen wird der Wortſaut der bereits von uns angekündi ten Interpellation der deutſchvolksparteilichen Reichstagsfrak⸗ .ion über die Zuſtände im Freiſtaat Sachſen bekannt. In ihr heißt es u..:„Die von der Landesregierung befolgte Regierungsmethode läßt eine völlig einſeitige Stellungnahme zugunſten ener Bevölkemmgsſchicht erkennen. Das nicht ſoztaldemokratiſche Vürgertum wird ſyſtematiſch in ſeinen ſtaatsbürger⸗ lichen Rechten beeinträchtigt. Verſchiedene Anordnungen der Regierung ſtehen nicht im Einklang mit dem Geiſt der Reichs⸗ verfaſſung. In außenpolitiſcher Hinſicht ſtellt die Hal⸗ turig der ſächſiſchen Regierung eine Gefährdung der Ein⸗ heitsfront gegenüber dem völkerrechtswidrigen Vorgehen der Franzoſen und Belgier dar und ſchwächt damit unmittelbar unſere Abwehr gegenüber den Einbruchsmächten.“ Inter pellation ſchließt mit der Frage:„Iſt die Reichsregierung gewillt, die ſäch⸗ ſiſche Landesregierung zu veranlaſſen, den Freiſtaat Sachſen nach den in der eichsverfafſung niedergeſegten Grund⸗ fätzen zu verwalten?“ Iſt Keligion Privat⸗ oder Parteijache? Im„Vorwärts“ findet ſich unter der Ueberſchrift„Alberne Märchen“ eine Notiz, in der zu dem Gerücht Stellung genommen wird, der Reichspräſident ſei gläubiger Katholik und Kirchen⸗ gänger und gehe zur Beichte. Demgegenüber ſtellt der„Vorwärts“ feſt, daß dieſes Geſchichten„ein albernes Märchen“ ſei.„Genoſſe Ebert“, ſo heißt es,„gehört längſt nicht mehr der Kirche an.“ Ohne uns in dieſen 55 ſtellen wir jedoch feſt, daß inn dem Werke H. Hermelinks über Katholizismus und Prote⸗ ſtantismus in der Gegenwart(Perthes⸗Gotha) ſich auf Seite 41 fol⸗ gende Mitteklung findet:„Der Reichspräſident Ebert, bei ſeiner Wahl Diſfident, iſt neuerdings wieder katholiſch geworden.“ 7. iſt an den„Vorwärts“— von der unſchönen Form, in der er dieſe Angelegenheit behandelt, ee eſehen— doch wohl die Frage zu nichten: It den Sozialiſten igion nun eigent⸗ lich Privat⸗ oder Paxteiſache? dre. Röſters Oeſel⸗Fahrt Berlmn, 12. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„Vorwärts“ hat die Mitteilung des Lokalanzeigers von der von Dr. Köſter ver⸗ anſtalteten„diplomatiſchen Spritzfahrt“ von Riga nach Oeſel dieſer Tage kurzerhand als Schwindel bezeichnet. Nunmehr veröffentlicht der Lokalanzeiger den Bericht der„Rigater Rundſchau“, aus dem ſich ergibt, daß der„Vorwärts“ in ſeinem parteigenöſſiſchen Eifer vorbeidementiert hat. Am Vorabend des Johannistages, der noch aus der Zeit alter Bürgerherrlichkeit ein Volksfeſt für Riga At, haben Herr Köſter und ſeine Gattin das diplomatiſche Korps, den lettiſchen Landtagspräſſdenten und ein paar reichsdeutſche Herren auf den von ihnen gecharterten Dampfer geladen. Frankreich war 8. Gelegenheit durch ſeinen erſten Geſandtſchaftsſekretär vertreten. Uns möchte ſcheinen, das genügk. Dr. Köſter wellt z. 5 in Berlin, vielleicht findet er Gelegenheit, ſich ſelber zu dieſer Ange⸗ legenheit zu äußern. Es iſt nach unſerer Kenntnis nicht das erſte Mal, was mit Recht von den Reichsdeutſchen in Lettland, micht bloß von den Balten als anſtößig empfunden wird. ſogar der, daß Perſonen unter Polizeiaufſicht zu Gemeindevertretern Die Wahlen in Strelitz An ſich ſind die Neuwahlen zum mecklenburgiſchen Landtag, die am Sonntag ſtattgefunden haben nicht von weitreichender Bedeutung⸗ wenn auch durch ſie eine vollſtändige Umwälzung der bisherigen Re⸗ gierungsbildung herbeigeführt zu ſein ſcheint. Sie ſind aber auch auf jeden Fall bemerkenswert, weil gewiſſe Symptome, dle ſie aufweiſen, gewiſſe Rückſchlüſſe zulaſfen. So iſt z. B. ein ganz außerordentliches Anſchwellen der Extreme rechts und links feſtzuſtellen. Die Kommuniſten, die bei den letzten Wahlen überhaupt noch nicht in die Erſcheinung getreten ſind, haben diesmal auf Anhieb ſteben Mandate errungen. Die Deutſchvölkiſchen haben ſich drei Mandate geſichert. Auch ſie treten zum erſten Male auf. und ſie hätten wahrſcheinlich ebenſo aut abgeſchnitten wie die Kommuniſten, wenn nicht die Deutſchnationalen in Mecklenburg bis⸗ her ſich ſehr ſtark in deutſchvölkiſchem Fahrwaſſer bewegten. Es be⸗ darf keiner beſonderen Hervorhebung, daß dieſe Erfolge der extremen Richtung eine Politik des mittleren Zuſammenſchluſſes und der Volksgemeinſchaft, wie Dr. Streſemann ſie am Sonntag im Zentral⸗ vorſtand der Deutſchen Volkspartei empfohlen hat, beſonders drin⸗ gend nötig macht. Beneichnend iſt auch die wirtſchaftlich orientterte Arbeitsgemeinſchaft, die bei den Wahlen ſehr ſchlecht abſchnitt. Die Wählerſchaft iſt alſo der richtigen Anſicht, daß die Wirtſchaft ſich der Pylitik unterordnen muß. Um die wertbeſtändigen Löhne wiſchen dem Verband der Gemeinde⸗ und Staatsarbeiter und der Verliner Stückgüter⸗G. m. b. H. iſt bezüglich der Entlohnung der Güterarbeiter vereinbart worben, daß vom 2. Juli ab wertbe⸗ ſtändige Löhne auf Grund der Roggengrundlage eingeführt werden. Als Stundenlohn wird für jede Kategorie der Arbeiter eine beſtimmte Roggenmenge eingeſetzt, die nicht in Natura, ſondern in bar zur Auszahlung kommt. r Wert des Roggens wird beſtimmt zu den wöchenklich durchſchnittlich höchſten Notizen des Roggens. Wie der„Vorwärts“ meldet, beginnen am Montag im Nei ch s⸗ arbeitsminiſterium Verhandlungen zur Schaffung wertbe⸗ ſtändiger Löhne im Bergbau. Die Verhandlungen werden ſich im einzelnen an die Wertbeſtändigkeitsverhandlungen mit dem Metallarbeiterverband ſtützen. Badiſche politik Aus dem Landtag Bei der Beratung des Gebäudeverſicherungs⸗Ge⸗ ſetzes, über deſſen Einzelheiten wir bereits berichbeten, erſuchte der Haushaltsausſchuß des Landtags die Regierung, bis zum Herbſt eine Denkſchrift vorzulegen, in der die Frage der Gefahren⸗ klaſſen, der Teuerung und der Rückverſicherung behandelt und be⸗ ſtimmte Vorſchläge gemacht werden. In der Ausſprache über das Geſetz wurde u. a. gefordert, die Jugend in der Schule aufzu⸗ klären, wie man Feuersgefahren begegnet. Die Einführung von Handlöſchapparaten, wie Minimag uſw. ſollte gefördert und die Feuerwachen ausgebaut werden. Eine endgültige Erledigung des Geſetzes ſoll erſt erfolgen, wenn die verlangte Denkſchrift vorllegt Die badiſche Regierung hat beim Landtag den Antrag aut Ge⸗ nehmigung eines Darlehens von 8 Millionen Mark an die Deutſche Eiſenbahngeſellſchaft zum Umbau der Bahn Orſchweier E ſc 5 geſtellt. Der Her⸗ eicherſene des Landtags be⸗ faßte ſich mit dieſem Antrag. Der Berichterſtatter Abg. Seubert (Zentrum) übte dabei Kritik an der chleppung der Sache durch das Reichsverkehrsminiſterium. Auf eine Anfrage wurde von Regierungsſeite mitgeteilt, daß die Errichtung einer Kraftwageneinie von über Kappel nach Ruſt, die als Erſatz für die ſlilt⸗ gelegte Bahminje von Orſchweier nach dem Rhein dienen ſoll, ſich infolge des ſchlechten Zuſtandes der Straße von Kappel nach Ruſt 80 8 uch die unhaltbaren Zuſtände der Autolinſe von Lahr nach Biberach wurden einer e Kritil unterzogen, worauf die Regierung verſprach, entſprechende Schritte in Berlin zu unter⸗ nehmen. Der Antrag der Regierung bezüglich des 8. Lohndarlehens wurde vom Ausſchuß angenommen. Letzte Meloͤungen Rein Metallarbeiter⸗Strein mehr in Berlin Berſin, 12. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Urabſtimmung bei den Metallarbeitern in Berlin hat nun doch mit der Annahme des Einigungsvorſchlages geendet. Das Ergebnis hat erſt kurz vor Mitternacht feſtgeſtellt werden können. Die Wieder⸗ aufnahme der Arbeit erfolgt morgen. Der„Vorwärts“ feiert das Ergebnis als einen ſachlichen und grundſätzlichen Er⸗ folg. der mit den Waffen des gewerkſchaftlichen Kampfes durch „Sicherung der Wertbeſtändigkeit der Löhne“ nunmehr ausgebaut werden muß. Das denſſch⸗ ruſſiſche Getreideabkommen iſt geſtern unter⸗ zeichnet worden. Die Beſchränkung der Seerüſtungen. Der franzöſiſche Senat⸗ ratifizierte das Waſhingtoner Abkommen über die Beſchränkung der Seerüſtungen und das Abkommen über den Stillen Ozean mit 287 gegen 3 Stimmen. Der volniſche Jinanzminiſter Dinda hat wegen der ungün⸗ ſtigen Aufnahme des Finangzprogramms im Finanz⸗Ausſchuß ſeine Entlaſſung eingereicht. Deutſche, geliebte Brüder und Landsteute, unſer Zeitalter iſt ſchwer, unſer Unglück groß, unſere Schande brennend; aber für den, der nicht an ſich verzweifelt, iſt nichts verloren. Haltet den Stolz den ihr dem Unglück ſchuldig ſeid, feft im Herzen, ſchauet auf das eine, was künftig werden ſoll, tapfer und unverrückt hin und ver⸗ geſſet nicht, was ihr eurem Namen, euren Zeitgenoſſen— euren Enteln ſchuldig ſeid. Ernſt Moritz Aendt. Spielzeitſchluß am nationaltheater I. Schanſpiel In Wochen wird das Nationaltheater ſeinen amt⸗ lichen Jahres für die—— 1922/23 vorlegen, darin auch die aufgeführten Werke, und ihre Autoren verzeichnet ſtehen. Man wird alſo dann Gelegenheit haben, n einmal die Quauntſtät der leiſteten Arbeit feſtzuſtellen. Ueber die Qualität iſt von Fall zu 9 das Nötige geſagt worden. Was aber nicht in dem amtlichen richt ſteht, das ſind die vielen Verſäumniſſe, die auch dieſes Jahr wieder bedauert werden müſſen. Es iſt an dieſer Stelle ſchon mehr als einmal dringend gefordert worden, daß der Spiel⸗ — 5 wirklich auch einen Plan erkennen laſſen muß. Das 4 di abgelaufenen Jahr wieder nicht der Fall geweſen. Es war eine zufälli olge von unterſchiedlichen en verſchiedener Autoren—3 N— ſchiedenen Stils. Weder eine programmati Pflege der kl n n oder nachklaſſiſ D och eine pro⸗ iſche 7— der modernen 865 in ihren repräſenta⸗ m Vertretern, noch eine bewußte Pfieg Theaterſtückes, das in einem Spielplan nicht fehlen darf. ir fordern erneut, daß chleunigſt ein e an die neueſte Ln ücht wird. Man br dabei durchaus nicht auf die m n Experimente pubertätsunreifer du Pfu hereinzufallen, aber es geht auch nicht an, zwei Uraufführungen, von denen die eine) mehr als g war und die zweite(Weinrich) deshalb nicht ſchwer We wei ſtall des Führers einer ens · werten Gruppe(Leo smantel) der Mitläufer zu Wort kam, wie verloren in eine Aufführungenfolge zu ſtellen, aus der gar keine Initiative, kein Endecker⸗, kein Erweckermut ſprach und die kein Ziel hatte. Das muß anders werden, Und man wird von den Theater · gemeinden der Freien Volksbühne und des Bühnenvolksbunde⸗ einiges erhoffen dürfen, wenn ſie ſich ernſtlich darauf daß ſie mehr als gut geleitete Kartenverkaufsſtellen ſind. Sie müſſen, wenn die beamteten Stellen 2 ſich darauf beſinnen, daß n nur das Kartengeſchäft zu verbilligten Preiſen ſondern auch Förderung der Theaterkultur in ihre Hände c iſt. Wenn ſie auf eine lebendigere Geſtaltung des Spielpfanes Einfluß gewinnen, ohne politiſche oder weltanſchauliche Tendenzen in dieſen Spiel⸗ 42 hineintragen zu wollen, ſo muß man ihre Abſichten unter⸗ tützen, wo immer man kann. Wir hatten uns von der Spielzeit 1922%3 ſehr viel mehr erhofft, nachdem uns in der vor⸗ gangenen immer wieder worden war, wie Vieles anders werden würde, wenn erſt andere Krüfte der verantwortlichen Oberbeitung zur Seite und zur Verfügung ſtünden. Muß man nach dieſer Spielzeit aus⸗ drücklich feſtſtellen, daß man enttäuſcht worden iſt? Es iſt auch nicht gelungen, Friede in dem Reich Thaliens zu ſtabilferen. Die Wirren, die Uneinigkeiten, die Reibereien, die Kompetenzkonflikte, die Mißtrunenserklärungen haben ſich fortgeſetzt: das Vertrauen zu verantwortlichen Stellen iſt nicht im geringſten gewachſen. Arheits⸗ e gewiß auch, haben allſeits darunter gelitten. dem Dauter zuſtend dieſer unhal einen Dauerzuſtand des künſtleriſchen Verſagens zur Folge ha müſſen. Innerhalb des Theaters haben die Verhältniſſe ſich ſo zu⸗ geſpitzt, duß ſie anfangen, unerträglich zu werden. Es wäde nicht verwunderlich, wenn gleich der Begim der Spielzeit neue, unlieb⸗ ſame den Weiterbeſtand des National ⸗ theaters gefährden „das nicht ein Unruhs, ee e verfehlte Schmitts ch Theate Un hat die —9—— Puentenen Seen nahmen gebracht worden iſt, nicht Was chaftlicher bedeutet, che KHar. Darum ſehen wir auch der kommenden Se 8 S. enigegen. Wir befürchden eine Fortſetzung de für die Kunſt. Wir Mut, Entſchloſſenheit, Wille, Klarheitüber Willen und Weg, einen Lenker, einen Leiter, einen Kämpfer Enſemdte N** die unp nich n n wenn ille Doch damit die künſtleriſche Leltu ten, ene Stelle, die in den un Jaftlgen Nöten Vorwand findet, ihrem Verſtändnis ein ſchegſcge 7 belden 800 habr Ne niges n ngen. darauf hingew welche Haupffächer nicht oder nicht zureichend nd und wo ausgeglichen werden Mit vertrefflichen E den und Spezialiſten iſt einem Theater mit eingeſchrünktem Mitgliederbeſtand nicht gediem. Wir brauchen hier Künſtler, deren Fähigkeitenumkreis weit geſteckt iſt, ohne daß ſie nur Uetilitäten für alle Fälle ſind. Darum waren— nur aus dieſen Gründen, die nichts gegen das Können des Einzelnen beſagen wollen— ver⸗ ſchiedene Verpflich ungen des letzten Jahres verfehlt und wären Per⸗ ſonaveränderungen für die neue Spielzeit unbedingt nötig geweſen. ſchäftigt, an cen dreimal ſpielen muß! Streichung notwendiger Stellen— ein Sparmittel ſo geiſtlos, wie es nur Behörden ausfindig machen— iſt dem künſtleriſchen Niveau der Aufführungen nicht förderlich und bietet Stoff zu der beliebten Entſchuldigung der Aermlichkeit des Spielplans: Wir können das und jenes nicht beſetzen. Eine Entſchuldigung, die übrigens falſch iſt; denn man kann ſeinen Spielplan nach den vorhandenen Schau⸗ ſpielern einrichten und die Stücke nach den Beſetzungsmöglichkeiten ausſuchen— aber man muß dem Schauſpieler auch einmal etwas zutrauen über ſein„Fach“ hinaus und darf nicht nach der Schaplone beſetzen. Auf die Frage der Ueberalterung einzugehen, ver⸗ bietet die heute gebotene ſoziale Rückſicht; daß eine Bühne wie das Nationaltheater eigentlich verpflichtet wäre, ſich jüngeren Nachwuchs heranzuler)ziehen, ſollte nicht erörtert werden müſſen. Er fehlt. Auch in der Beſchäftigung der Schauſpieler iſt die gleiche mangelnde Planwirtſchaft zu erkennen. Ich habe ſchon ein⸗ mal darauf hingewieſen, daß auch die älteren Schauſpieler ein Anrecht haben, in Aufgaben beſchäftigt zu werden, die ihnen liegen, und die von ihnen nicht eine Umſtellung fordern, die ſie nicht leiſten können. Verdiente ältere Mitglieder dürfen nicht nur in Nebenrollen 2 1 kaum e werden, 2 nicht junge Schauſpieler zuvie igen; einem uſpieler gegen Ende der elgeit eine Rolle wie die des Columbus und un⸗ mittelbar darauf die des Herodes erſtmals zuzuweiſen, iſt für ihn ehrenvoll, aber nicht nur unökonomiſch ſondern auch gefährlich für die Entwicklung des Künſtlers. Ebenſo darf man nicht einen unſerer erſten Schauſpieler ſo auspumpen, daß er, wochentags ſehr viel be⸗ a Ebenſo darf man uſpielerin 0 ſpazieren gehen laſſen, wenn ſie eben erſt olg hatte. Man könnte fort⸗ fahren: man darf nicht aber man kommt ſich vor wie ein Star, der immer dasſelbe Lied pfeift. Bedauerlich, daß es hier nötig iſt, wo Harthörigkeit chroniſch zu ſein ſcheint. Niemand wird beſtreiten können, daß von den Künſtlern viel Arbeit worden iſt, daß— und Spielfreudigkeit iche Verſtimmungen immer wieder überwunden haben, daß man mit Ernſt und Verantwortungsbewußtſein bei der Sache war. Das verdient Dank und Anerkennung. Und die Feſtſtel⸗ kumg. daß es möglich wäre, mit dieſem Enſemble dem Mannheimer Nationaltheater wieder den Ruf einer führenden ſüdweſt⸗ deulſchen Bühne zu erwerben, ſei hier ausdrücklich und mit reuden gemacht. Aber geſchmerzt hat es, bei der Umfrage, die der liner„Börſencourier vor einigen Wochen veranſtaltete:„Der Theaterwille im Reich“ von Bühnen, die nicht das Vermächtnis einer langen Tradition hüten wie Mannheim(allerdings auch von dieſem Kapital nicht zehrenl) und ihren Leitern programmatiſche Aeuße⸗ ſen zu leſen, die wirklich von klarer Erkenntnis und friſchem nicht eine begabte nen ſtarken E Willen zeugten, und feſtzuſtellen: Mannheim iſt nicht darunber. Dr. Fritz Hammes * * „die Ung, Re⸗ auf iſen, iches len. noch hieb aben Nale die bis⸗ be⸗ men der tral⸗ brin⸗ terte Die der und ung tbe⸗ ührt eine in umt 95˙ the⸗ dem r at er 87 KnmcrerAr an dritter oder vierter Stelle. Die Donnerstag, den 12. Juli 1923 —— Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 315 Die Teuerung Teuerungszahl 2583.520 Mk. oder das 22546 fache des Friedensſtandes— Einfetzung von Kontrollorganen der Preisprüfungskommiſſion Mit Rückſicht auf die heute beginnenden Voranſchlagsbera⸗ tungen wurde die fällige Sitzung der Preisprüfungskommiſſion, die gewöhnlich Donnerstag ſtattfand, ſchon geſtern abgehalten. Regierungsrat Dr. Hofmann hatte, um den Vorſitz zu führen, ſeinen Erholungsurlaub unterbrochen und eine lange Eiſenbahn⸗ fahrt auf ſich genommen. Er konnte zu Beginn der Verhandlungen, de ſich wieder recht intereſſaͤnt geſtalteten wenig Erfreuliches be⸗ richten. Die Mannheimer Teuerungszähl hat, wie an⸗ geſichts der Preiſe, die wir ſeit der letzten Zufammenkunft der Preisprüfungskommiſſion bezahlen müſſen, zu erwarten war, neue Sekordſprünge unternommen, die alle— weit hinter ſich laſſen. Am geſtrigen 11. Juli war Stichtag. Die annheimer Teuerungszahl, die am 6. Juni 687 670 und am 20. Jumi 1 050 966 betrug, iſt auf 2 583 529„ emporgeſchnellt Vom 20. Juni bis, 11. Juli belief ſich die Steigerung auf 145,8% einſchließlich Berleidung, vom 1. Juni bis 1. Juli auf 275,7% Setzt man die Friedensteuerungszahl von 114,59% gleich 1, ſo erhieit man am geſtrigen Stichtag eine Indexziffer von 22 346 Pen 4245 am 23. Mai, 6001 am 6. Juni und 9172 am 20. Juni un man die Steigerung in den einzelnen Gruppen unterfucht, ſo erhält man folgendes Bild: Der Aufwand für 47 000 Gramm Brot iſt von 114 500 am 20. Juni daf 279 500 geſtiegen, für 4000 Gramm Mehl von 26 400 auf 104 000, für 11 000 Gr. Nährmittel von 72 966 auf 186 997, für 70 000, Gramm alte Kartoffeln von 28 000 autf 350 000 lerſt vom nächſten Stichtag ab wird der Preis der neuen Kartoffeln der Berechnung zugvunde gelegt), 15000 Gramm Gemüſe von 52 000 auf 111 000, 3000 Gramm Fleiſch von 81 200 auf 218 000, 4500 Gramm Fett von 56 500 auf 285 750, 10 Eier von 12 500 auf 33 000 4, 28 Liter Vollmilch von 44 800 auf 89 600, für Bekleidung von 216 231 auf 422 246. In dieſem Zuſammenhang wird intereſſie⸗ den, daß nach dem neueſten Tarif, der ſeit 6. Juli Geltung hat, Herrenſohlen und Fleck bis zu 135 665/ koſten. Bei der Beſoh⸗ lung von Damenſchuhen geht der Preis bis zu 107 722, bei Knahenſchuhen bis zu 118 575 f. Im Anſchluß daran wies Regierungsrat Dr. Hofmann durauf hin, daß das Statiſtiſche Reichsamt ſich mit der Abſicht wöchentliche Inderziffern zu veröffentlicheen. Es iſt zunächſt durch Umfrage geprüft worden, ob ſich der Berechnung dieſer wöchentlichen Inderziffer am Mon⸗ tag techniſche Schwierigkeiten entgegenſtellen. Das Mannheimer Preisprüfungsamt war in der Lage, in verneinendem Sinne zu —— Von nächſter Woche ab wird e e die iche Berechnung am Montag erfolgen. Das nnheimer Preis⸗ prüfungsamt wird in der Lage ſein, am Stichtage bis um 4 Ühr 5 die Ziffer herauszubringen. Es wird infolgedeſſen die Frage zu prüfen ſein, ob die Sitzungen der Preisprüfungskom⸗ miſſion nicht von Donnerstag auf Dienstag zu verlegen ſind. Die endgültige Entſcheidung des Statiſtiſchen Reichsamts iſt abzuwar⸗ ten. Es wird ſich dann auch herausſtellen, ob die Bekleidungs⸗ gegenſtände und gewiſſe Kulturbedürfniſſe in die Berechnung aufgenommen werden, wie von einem Gewerk⸗ ſchaftsvertreter zur Verhinderung der Verſchlechterung der Reichsindexziffer gewünſcht wurde. Dr. Hofmann konnte in dieſer Beziehung noch nichts Definitives mitteilen. Soviel ſteht ſeſt, daß in den bisher peröffentlichten wöchentlichen Reichsindex⸗ Affern die Gruppe Beleidung nicht enthalten iſt. Seit einiger Zeit befindet ſich die Mannheimer Teuerungszahl, die einige Monate lang etwas zurückgedrängt worden war, wieder in vorderſter Reihe unter den deutſchen Städten, durchſchnittlich 1 Hauptſchuld trägt die eilweiſe Beſetzung Mannheims. Zur Preisſteigerung trägt auch 0 Lebensmittelverſorgung der Pfalz bei. Man darf annehmen, daß as Statiſtiſche Reichsamt den Montags⸗Stichtag akzeptieren wird, da ſich auch das Statiſtiſche Landesamt ſt für dieſen Stichtag für die Landesinderziffer entſchieden hat. Es beſtand ig Neigung, von der General⸗ zur Spezial⸗ ftznzz 1 mi ispril izei debatle Sderpugehen, A kezial⸗] ſtändige Fühlungnahme mit Preisprüfungsſtelle, Wucherpolizei und er danm unterhiett man ſich doch noch ein wenig über den Eierpreis Biel Neues über die Urſachen der enormen Verteuerung dieſes bachtigen Lebensmittels konnte nicht geſagt werden. Die Groß⸗ zäadter ſind gar nicht mehr in der Lage, die Eier in den Pro⸗ duktionsgebieten waggonweiſe zuſammenzukaufen, weil die Er⸗ Waber. die Eier ſelber eſſen. Geld brauchen die Landwirte nicht. lI man Eier perkaufen und dafür das teure Darum ſo n alſo die Fleiſch kaufen?! Die inländiſche Produktion hat zwar etwas zu⸗ dildemmen, aber einen Einfluß übt dieſe Zunahme auf die Preis⸗ wildung nicht aus. Von einem Angeſtelltenvertreter darauf aufmerkſam gemacht, daß aus dem Mürttembergi⸗ ſchen die Eier kofferweſſe hierher gebracht umd hier abgeſetzt wer⸗ — Auf dem Markte tauchen immer neue Ezerhändlerinnen auf. Gieraufkauf ſcheint infolgedeſſen ein rentables Geſchäft zu Uer. Der Vorſitzende ſtellte feſt, daß nach einer budiſchen Maordmumg der Eierhandel bezirksamtlich genehmigt ſein muß. ſamd wird auf dem Markt auf den Eierhandel künftig ein wa Auge haben müſſen, zumal von einem Gemüſehändler be⸗ merptet wurde, daß der reelle Eierhandel auf dem Markte gar nicht polhr, in Frage komme. In einem Fall iſt von der Wirtſchafts⸗ —— bereits feſtgeſtellt worden, daß ein Eierhändler deine Han⸗ Serlaubnis hatte. rü ie Gemüſeknappheit führt in ſteigendem Maße zu einer Zu⸗ für aſtellung von Waren, die entweder ſchon verkauft oder ſtändige Kunden reſerviert find. Von Händlerſeite wurde! ſchreite, ſei zu kontrollieren. Sch. Theater und Muſik Theaterrun Einen Spielplan mit anziehendem neuem Weltele hat Dr. En Leop. Stahl für das Schaufpiel des Stadt⸗ b übers in Augsburg, welches die Bayeriſche Landes⸗ entware mit einem neuen Enſemble am 1. September übernimmt, W o erfen. Die Spielzeit ſoll gelegentlich der Romantiſchen Cle che mit der Uraufführung des Ponce de Leon von 2 Brentano(Bühnenbearbeitung von O. F. Schug) er⸗ 1 et werden. Weiterhin ſind drei Uraufführungen von dhen: oder unerprobten Klaſſiker⸗leberſetzungen vorge⸗ Aeten von Shakeſpeare(Reviſion des Schlegel⸗Tieck von Julius Bab), (deutſche von Carlo Philips) und Calderon(Eichendorff), eida g im Rahmen eines kleinen Calderon⸗Zyklus. Ein Peßer e⸗ ſtü 1 Abende umfaſſender Zyklus wird das deutſche Volks⸗ niſche r. das bayeriſche, öſterreichiſche, rheiniſche, Berliner, aleman⸗ Spiel und fränkiſche— in ſeinen beſten Proben im Laufe eines 9 ünahres bringen.— Die Stadtverordnetenverſammlung von ſterger i. Weſtf. genehmigte die Theater⸗Union Mün⸗ tendar agen unter der gemeinſamen Leitung des Münſterer In⸗ Scha nten Dr. Krüger. Das Opernperſonal ſoll in Hagen, das das Nbielperſonal in Münſter wohnen.— In Dresden verzichtete aaſtſ euſtädter Schauſpielhaus auf das übliche Sommer⸗ 05 Das Theater hat vorgezogen, ſeine Bühne während der W50 mermonate dem Film zu öffnen.— Unter Mitwirkung von Ne 255 Bankkreiſen iſt ein Konſortium gegründet worden. da⸗ Max *1 enhardt die Mittel zum Umbau des Joſefſtädter Geſellſch errs zur Verfüaung ſtellen wird Gleichzeilig will die neue ellſchaft unter Reinhardts Leitung große Filme inſzenieren laſſen. Runſt und Wiſenſchaſt Direkto Auffindung werivoller Rubeng und van Ducks in Wien. Der ſalle 52 der Wiener Akademiegalerle, Dr. Eigenberger, und Re⸗ der Gübr, Profeſſor Mauexrer, haben in den Aufbewahrunasräumen erie acht wertvolle Bilder, zum größten Teil aus den Händen ubens, entdeckt, und zwar eine große Bildſtudie zur„Be⸗ ich⸗ klärte, die Polizeidirektion müſſe ſich vorbehaften, in Mannheim dieſe Maßnahme, mit der begreiflicherweiſe diefenigen Hausfrauen nicht einverſtanden ſind, die nicht an beſtimmten Ständen kaufen wollen, verteidigt. Man könne dem Händler nicht verbieten, Ware, die vorher beſtellt worden ſei, zurückzuſtellen. Von einer Vertreterin des Hausfrauenbundes wurde die Wiedereinführung einer beſtimmten Stunde— vielleicht von—8 Uhr—,gewünſcht. in der mur die Hausfrauen kaufen dürfen. Demgegenüber wurde von einem Arbeitervertreter darauf hingewieſen daß es vor allem in den Vororten viele Hausfrauen gibt, die den Markt nicht beſuchen können und infolgedeſſen auf die Händler in den Vororten angewieſen ſind. Von Großhändlerſeite wurde der Fettgroßhandel gegen den Vorwurf in Schutz genommen, daß er 12 Jett zurückhalte, wenn, wie gegenwärtig. eine bedeutende Preisſteigerung in Aus⸗ ſicht ſtehe. Der Großhandel verkaufe den Doppelztr. Fett ſchon wochen⸗ lang zu ungefähr 30 Dollar. Er könne aber immer nur ſoviel Fett wieder einkaufen, als er Dollar bekomme. Demgegenüber wurde von einem Arbeitervertreter be„ daß eim Teil des Großhandels die Deviſenpolitik der Reichsbank dadurch zu ſabotieren verſuche, daß er nur ſoviel Ware kaufe, als er Deviſen bekomme Es liege noch genug Ware in Mannheim. Schlimm märe es nicht, wenn der Großhandel ſeine Beſtände etwas ver⸗ kleinern würde. Von einem Vertreter des Einzelhandels wurden im Gegenſatz hierzu Mitteilungen gemacht, die die Lage als nicht roſig erſcheinen laſſen. Durch die Prozentzuteilung in Deviſen könne nur der 20. Teil der in Mannheim benötigten Waren eingskauft werden. Die Deviſenverordnung müſſe ſo ſchnell als mög⸗ lich in andere Bahnen gelenkt werden. Der Kleinhandel könne weder vor⸗ noch rückwärts. Geſtern morgen habe ſich z. B. der Zucker⸗ preis wieder derartig erhöht, daß das Pfund nicht mehr unter 4100, 4500 und 4900 abgegeben werden könne. Zur Beſchaf⸗ fung des Bedarfszuckers für Juli benötige der badiſche Groß⸗ handel 60 Milſtarden 1, die unmöglich vom Handel aufgebracht werden könnten. Der Juli⸗Zuckerpreis werde etwa das Vierfache des Junipreiſes beiragen. Zum Schluß unterhielt man ſich noch eingehend über den ge⸗ planten Kontrollausſchuß. Die Anreaung zur Ernennung von ehrenamtlichen Organen, die das Preisprüfungsamt und die Wirtſchaftspolizei in ihrer Kontrolltätig⸗ keit unterſtützen ſollen, iſt vgn Arbeitnehmerſeite ausgegangen. Von einem Vertreter der Angeſtelltenſchaft wurde auf die Bemer⸗ kung eines Vertreters des Einzelhandels, daß er ſich die Kontrolle ſeiner Einkaufs⸗ und Verkaufspreiſe durch nichtamtliche Organe niemals gefallen laſſen würde, erwidert, der Grund des Uebels liege in der Kñalkulation des Großhandels. Die Einwirkung auf die Lage des Ein günſtige ſein, wenn die Kontrolle durch die Mitwirkung der Vertreter der breiten Maſſen der Arbeitnehmerſchaft geſtützt würde. Im Inter⸗ eſſe der Geſamtheit müſſe der Kontrollkommiſſion der Einblick in die Kalkulation geſtattet ſein. Regierungsrat Dr. Hofmann ſtellte feſt, daß nach der Preisprüfungsverordnuna beſtimmte Befugniſſe von Beauftragten ausgeübt werden können. Die Preisprüfungs⸗ ſtelle habe ſchon 1915/16 von dieſem Recht Gebrauch gemacht und ſchaft und Bezirksamt mit Kontrollbefugniſſen betraut. Es handle ſich verſchiedene Damen und Herren im Benehmen mit Staatsanwalt⸗ keineswegs um nichtamtliche Kontrollausſchüſſe, ſondern um Organe der Preisprüfungsſtelle. die vollſtändig auf geſetzlichem Boden ſtehen und die zuſtändigen Organe in der Kontrolltätigkeit unterſtützen ſollen. Es handle ſich bier nicht um etwas neues, ſondern um die Wiederauflebung einer alten Einrichtung. Bis jetzt ſind vier Per⸗ ſonen die erforderlichen Ausweiſe ausgeſtellt worden. Nach ſeinem Dafürhalten müſſe es begrüßt werden. wenn derartige Beauftragte mitarbeiten wollten, um in erſter Linie die zuſtändigen amtlichen Organe über Vorgänge zu unterrichten, die ſie beobachtet haben. Der reelle Handel habe nichts zu befürchten. Der Ausweis werde für weitere 28 Perſonen gewünſcht. Die Kontrollorgane müßten ſich auf recht viel Widerwärtigkeiten gefaßt machen. Eine ee e—— Bisher— die ehrenamt⸗ li ontrolltätigkeit nicht rmäßig aktiv geweſen. Vertreter Einzelhandels ſtellte ſich auf den ndpunkt, daß der Verkaufspreis ſich dem Einkaufspreis nähern müſſe. Die Kaufleute, die nach dieſem Syſtem verkauften, müßten von jeder Beläſtigung verſchont bleiben. Er könne namens der Organiſation des Lebensmittelhandels das Verſprechen abgeben, daß die Preiſe für alle Waren, mit Ausnahme der ausgeſprochenen Valutgartikel, acht Tage lang gehalten würden. Von einem Ge⸗ werkſchaftsvertreter wurde feſtgeſtellt, daß der Vorſchlag der 28 Kontrollperſonen der Extrakt von ſchweren Kämpfen inner⸗ halb der Arbeit ſchaft ſei. Vor Beginn ihrer Tätigkeit werde eine genaue Inſtruktion erſolgen. Die ganze Einrichtung ſei ledig⸗ lich als Abzugsventil gedacht, das unbedingt geſchaffen werden müſſe, weil heute in der Verbraucherſchaft eine nervöſe Uleberſpannung vorhanden ſei, die abgedämpft werden müſſe durch Kontrollorgane aus den eigenen Reihen der Arbeitnehmer⸗ ſchaft. Amtmann Müller, der Leiter der Wirtſchaftspolizei. ſen, o die den Kontrollperſonen auszuſtellenden Ausweiſe auf gefetzlicher Grundlage beruhen. Polizeibefugniſſe hötten die Kontrolleure nicht. Die Ausſprache gipfelte darin, daß ſich der Vertreter des Einzel⸗ handels mit der deer enß von Konbrollausſchüſſen, die be⸗ zirksweiſe gegliedert werden ſollen, einverſtanden erktärte. Die Einzelhandelsorganifationen würden jeden Montag die feſtgeſetzten Priſe der Preisprüfungsſtelle übergeben. Wer dieſe Preiſe über⸗ ſchneidung Chriſti“, eine Skizze zu dem nicht ausgeführten oder ver⸗ ſchollenen Bild„Anbetung der Hirten“(gemalt um 1616 bis 1618),. ein Fragment der Originalſkizze zu dem Bild„Die heilige Thereſe für die Seelen im Fegefeuer bittend“ eine Studie zu dem nicht ausge⸗ führten„Reiterbildnis Philipps IV von Spanien“, die Skizze zur „Kreuztagung“. Weiter wurde eine übermalte Skizze van Dycks zu einer„Himmelfahrt Marias“ aus dem Ende der Joer Jahre des 17. Jahrhundert, ein Bild Jan Steens„Luſtige Geſellſchaft im er⸗ leuchteten Zimmer“ aus dem Beginn ſeiner Haarlemer Jeit zu An⸗ fang der 60er Jahre, u. ſchließlich der„Reiter mit einem eingebrach⸗ ten Spion“ von Philipp Wouwermann, das Ende der 30er Jahre des 17. Jahrhunderts entſtanden iſt, enideckt. Die Entdeckung der van Dyckſchen Skizzen iſt um ſo wertvoller, da bisher in ſtaat⸗ lichem Beſiß keine Skizze von van Duck vorhanden war, deſſen Rubens und van Duycks, die ſämtlich ſtark übermalt waren, weshalb ſie auch ſo lange unentdeckt blieben, wurden durch Abdeckung der auf⸗ getragenen Farben vollſtändig hergeſtellt. Aleine Mitteilungen. In Tübingen findet vom 6. bis 10. Auguſt die 48. allgemeine Lerſeamlan der Deut⸗ ſchen Anthro ologiſchen Geſellſchaft ſtatt An die Tagung werden ſich Ausflüge nach mwichligen vorgeſ hichtlichen 5 der Schwäbiſchen Alb und nach den Pfahlbauten im Jederſeemoor bei Schuſſenried in Oberſchwaben anſchließen. Von Vorträgen ſeien genannt: Prof. Langhans über die ethnographi⸗ ſchen Grundlagen der Friedensverträge, Profeſſor R. N. Schmidt, Tübingen über die Entwicklung des nordiſchen Hauſes in Alteuropa, Profeſſor Eugen Fiſcher, Frei aiß über Judenſchädel aus dem 14. Jahrhundert, ein Beitrag zur jüdiſchen Raſſefrage, Prof. Rudolf Martin, München, über die körperliche Beſchaffenheit des Münchner Volksſchulkindes, Walter Scheidt, München, über die Familien⸗ anthropologie.— Zur Feier von Kants. Geburtstag am 22. April 1924 hat die Königl. Deutſche Geſellſchaft“ zu Königsberg eine Preisaufgabe„Kant und Hippel“ geſtellt. Erwartef wird eine Unterſuchung darüber, inwieweit die Gedanken⸗ s würde zweifellos eine Skizzen überhaupt zu den größten Seltenheiten gehören. Die Skizzen M Städtiſche Nachrichten die neue Eiſenbahntariferhöhung und die badiſchen Schulferien Wie bekannt, wird auf 1. Auguſt wieder eine ganz be⸗ deutende Erhöhung der Eiſenbahntarife, wahrſcheinlich um 200 Prozent eintreten. Bei der letzten Tariferhöhung auf 1. Juli kam ebenfalls aus Berlin die Kunde, daß der preußiſche Unterrichts⸗ miniſter einen früheren Schutſchluß angeordnet hatte, damit die Eltern mit ihren Kindern noch zum alten Preis die Sommerreiſe an⸗ treten konnten. Wir ſind es in Baden, allgemach gewöhnt, daß man auf uns in Berlin keine Rückſicht nimmt. Gerade in Eiſenbahnfragen haben wir das ſchon zu Dutzendenmalen erlebt, und erſt vor wenigen Tagen iſt im Haushaltungsausſchuß wie⸗ der ſcharfe Kritik an dem Verhalten des Reichsverkehrsminiſteriumz gegenüber badiſchen Wünſchen geäußert worden. Wenn man in Berlin nicht wiſſen ſollte, daß die badiſchen Schulferien am 1. Auguſt beginnen und daß, was für Preußen recht, für Baden nur billig iſt, ſo ſollten die badiſchen zuſtändigen Stellen vorab das badiſche Unterrichtsminiſterium, am beſten aber das badiſche Kabinett in Berlin mit allem Nachdruck fordern, daß man mit dem Beginn der neuen Tariferhöhung auf das Land Baden, das ja immer noch zum deutſchen Reich gehört, Rückſicht nimmt. Da in Württem⸗ berg der Ferienbeginn zum gleichen Zeitpunkt eintritt, ſo wäre ein nergiſches Vorgehen der badiſchen Regierung zuſammen mit der württembergiſchen, ſehr zu empfehlen. Mäochenſpielfeſt der volksſchule Mannheim Dieſes Feſt wurde geſtern nachmittag zwiſchen 3 und 6 Uhr gefeiert und zwar auch wieder auf dem Turn⸗ und Spielplatz des Turnvereins von 1846. Punkt 3 Uhr erfolgte unter den Klängen eines Marſches der Kapelle Petermann Einmarſch und Aufſtellung ſämtlicher an Oſtern 1924 zur Entlaſſung kommenden Mädchen(etwa 1700). Diesmal hätte die etwa 360 Meter lange Umzugsbahn des Sportplatzes für die in Viererreihen marſchierende Gefamtmaſſe nicht gereicht. Es erfolgte beim Aufmarſch auch gleich die Bildung von zwölf Säulen. Nach kurzem Befehl und einem Fahnenzeichen waren ſofort die Reihen geöffnet und faſt der ganze Platz gefüllt. Da er durch weiße Striche genau in Vierecke eingeteilt war, ſo hätte man ſich die offene Aufſtellung gar nicht praktiſcher und ſchöner denken können. Die Tätigkeit jeder einzelnen Turnerin konnte man von der Tribüne aus verfolgen. Nach dem Abſingen der Lieder „Grüß Gott mit hellem Klang und„Wer recht in Freuden wandern will“ durch die achten Knabenklaſſen der Schillerſchule(Leiter dieſer und der übrigen Geſänge Herr Gaber) erfolgte unter Muſtk⸗ begleitung in langſamem Dreitakt die jeweils durch zwei Mädchen vorgeturnten Freiübungen(Kniebeugen und Ausfall mit Arm⸗ übungen). Die ſtrammen Turnerinnen ernteten bei dem nach zwei Seiten unter luſtigen Marſchklängen erfolgenden Abmarſch wohlver⸗ dienten reichen Beifall. Leitung: Fräulein Toni Ernſt und Haupi⸗ lehrer Kraft. Zu dem nun folgenden Dreikampf(Weitſprung, Schlagball⸗ weitwurf und 75⸗Meter⸗Lauf) traten 160 Turnerinnen an. Es war ein wohlgeübtes, langes, hartes Ringen. Während deſſen gab es auch Sondervorführungen zu ſehen und zwar Dreiball⸗Lauf: die Klaſſen 8 Sp. Germaniaſchule, 8a Dieſterwegſchule, 8a K 5⸗Schule, 8a Luiſenſchule, 8b Sandhofenſchule; Trommelball: Klaſſe 8 Sp. Germaniaſchule(Hauptlehrer Buſch); Pendelſtafette: die Klaſfen 8e K 5⸗Schule, 8a Humboldtſchule, 8 Dieſterwegſchule, 8a und 8b Käfertalſchule, 8a Sandhofenſchule. Wer ſeit Jahren das Mann⸗ heimer Turn⸗ und Spielleben verfolgt. konnte deutlich erkennen, daß die Spielfeſte in allen Schulabteilungen zu einer erfreulichen Weiterentwicklung eines zeitgemäßen Spielbetriebes beitragen. Zur Ausführung der nächſten Programmnummer traten 24 Mädchen der Friedrichſchule(Klaſſe 8a) in ſechs Kreiſen an. In 3 unter ſtändigem Faſſen der Hände recht ausgiebige Freiübungen, bei denen ſich hübſche Stellungen er ausgeführt. Leitung: Fräulein Toni Er nſt.* eee An dem nun folgenden Diebſchlagen beteiligten die Klaſſen 8a.Schule, 8 Sp. Luiſenſchule, 8a Meollfchule, 84 7. Schule, 8b Germaniaſchule, 8a Luzenbergſchule. Dieſes Spiel, wie auch das nachfolgende Tauziehen und andere noch nicht lange eingebürgerten Spiele erregten das beſondere Intereſſe der Zu⸗ ſchauer. Leiter des Tauziehens: Hauptlehrer Kreuzer. An dem Wettwanderball beteiligten ſich die Klaſſen 8b Mollſchule. 8b Humboldtſchule, 80 Dieſterwegſchule, 8 Hildaſchule, 8b Germanio ſchule, 8b Luzenbergſchule. Man erkannte es ebenfalls als ein äußerſt praktiſches, empfehlenswertes Spiel. Klaſſe 8b der Feudenheimſchule führte unter Leitung des Frön⸗ lein Johanna Uebler Volkstänze„Alle Wieſen ſind grün? vor und ſpielte als Tandzliedchenbegleitung die Gitarre. Die zwölf in bunten Kleidern und Kopfkränzchen auftretenden Barfüßelchen wur⸗ den durch reichen Beifall belohnt. Lehrer Heidenreich und Fräulein Fuhs ließen die Klaſſen 8a und 8b der Wohlgelegenſchule Schlagball ſpielen. Die 6mal 60 Meter⸗Staffel wurde von den Zuſchauern mit geſpannter Aufmerkſamkeit wie ein Pferderennen verfolgt. Man ſaß da hocherfreuliche Leiſtungen der trefflich geſchulten Mädchen. In je etwa 60 Sekunden war die 360 Meter lange Bahn durchlaufen. Das ging faſt mit Fahrradgeſchwindigkeit. Intereſſant war das Mienenſpiel der Wettenden, namentlich das der Siegesgewiſſen. Einige Schulhäuſer mußten im engeren Wettbewerb noch einen Stafettenlauf machen, worauf der Aufmarſch zur Preisverteilung erfolgte. Dieſer, die durch den Stadtſchulrat erfolgte, ging ein Wanderlied der 8. Knabenklaſſen voraus. Den von f Karl Reiß geſtifteten Ehrenſchild erhielt diesmal Feudenheim. Beim Stafettenlauf hatte die Waldhofſchule den Sieg davon⸗ getragen und erhielt eine Plakette. Der Stadtſchulrat, Prof. Dr. Sickinger, dankte allen denen, die das Feſt ermöglicht hatten und richtete Mahn⸗ und Ermunterungsworte an ſämtliche Schülerinnen. Der Feudenheimer Oberlehrer Enderlin nahm den Preis in Empfana und ſprach die Erwartung aus, daß die Preisträgerinnen ſich des Ehrenzeichens würdig erweiſen werden. Rektor Herkel, ebenfalls beherzigenswerte Worte beifügend, verteilte an jene, die ſich beim Dreikampf beſondeks ausgezeichnet hatten, 10 erſte Preiſe: Bücher, Broſchen u. dergl. Die Preiſe werden in den Schuten ein⸗ gehändigt. Auf die nahen Ferienfreuden hinweiſend, ſchloß der Stadtſchulrat das überaus ſchön verlaufene Seſt Göller Bevorſtehende enorme Erhöhung des Markenbroſpreiſes. Das Wolf büro verbreitet folgende Berliner Meldung: Mit Wirkung vom 23. Juli ab wird der Abgabepreis der Reichsge⸗ treideſtelle für das von ihr an die Kommunalverbände zur arkenbrotverſor gung gelieferte Getreide von 800 600 Mark für die Tonne auf im Durchſchnitt 2,4 Millionen Mark er⸗ böht werden. Die Erhöhung war erforderlich wegen der ſich durch die Markentwertung immer mehr ſteigernden Verluſte der Reichs⸗ getreideſtelle, die 9 8 mit der neuen Maßnahme noch bei weitem keine volle Deckung finden. Die Heraufſetzung des Abgabepreiſe⸗; wird auch eine teigerung der Brotpreiſe naturgemäß zur Folge haben, die man etwa auf durchſchnittlich das Do pelte der bisherigen Preiſe annehmen kann Dabei iſt zu berückſichtigen, daß wegen des Verfalls der Mark und weil im Brotpreis der Ge⸗ treidepreis nur etwa drei Sechſtel ausmacht, ſeit dem 4. Juni, dem Tage der letzten Erhöhung des Abgabepreiſes, die Erhöhungen der Markenbrot reiſe durch die Kommunalverbände faſt wöchentlich, 3z. B. in Berlin viermal erfolgt ſind. Auch nach dem 23. Juli bevorſtehenden Erhöhung wird das Markenbrot dritten Teil von dem koſten, was bereits heute für die gleiche Menge markenfreien Brotes aufzuwenden iſt. FJümvorführungen vor Schülern. Das badiſche Unterrichts⸗ miniſterium hat angeordnet, daß der Beſuch von Fülmvorſtellungen durch Schüler aller Schulgattungen nur dann von der Schule empfoh⸗ len werden kann, wenn Vertreter der Lehrerſchaft auf Wunſch vorher Gelegenheit gegeben wird, die vorzuführenden Licht⸗ kreiſe der beiden Oſtpreußen ſich berühren. Die Arbeiten ſind bis zum 29. Februar 1924 an den Präſidenten geſellſchaft Geheimrat Gerſchmann, Königsberg, einzureichen. der alten Gelehrten⸗ bildſtreif en nach ihrer erzieheriſchen und ſittlichen Wirkung auf die Schuljugend zu begutachten. noch nicht den — —— — — 4. Seite. Nr. 315 Mann eimer General· Auzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. Juli 1923 Ergänzungsſichtvermerke. Die zur 8 von Ergän⸗ zungsſichtvermerken bei Zureiſen vom Ausland in Baden feſtgeſetzte Friſt von 24 Stunden iſt allgemein duf 48 Stunden vereinbart worden. (Merkblatt zum Schutze gegen Einbruch und Diebſtahl. Im Hinblick auf die bevorſtehende Ferienzeit ſei erneut auf das von der Landesberatungsſtelle zum Schutz gegen Einbruch und Diebſtahl herausgegebene Merkblatt hingewieſen. Das Merkblatt enthält uu. g. auch beachtenswerte Winke zum Schutze gegen Reiſegepäckdieb⸗ ſtähle und Einbrüche in leerſtehende Wohnungen. Das Merkblatt kann gegen Erſtattung der Poſtportoauslagen unentgeltlich von der Landesberatungsſtelle zum Schutz ggen Einbruch und Diebſtahl in Karksruhe, Blücherſtraße(Landeskrüminalmufeum) bezogen werden. — Da auch in Mannheim eine ſolche Beratungsſtelle beſteht, wenden ſich Intereſſenten zweckdienlicher an die hieſige Polizei⸗ direktion. Brandausbruch. Geſtern nachmittag kurz vor 2 Uhr entſtand i der Nähe des Kabelwerks, in der Rhenaniaſtr. 12—26, im Stadt⸗ „i Rheinau, ein Schadenfeuer. Die Berufsfeuerwehr wurde um.43 Uhr nächmittags alarmiert und kehrte erſt um.06 Uhr wieder zurück. Der entſtandene Schaden beziffert ſich auf mehrere Millionen Mark. Die Brandinſpektion der Berufsſeuerwehr gibt über das Schadenfeuer folgenden Bericht aus: Durch Abbrennen einer alten Kabeltrommel geriet ein in der Nähe des Kabelwerks agerndes größeres Quantum alte Kabel, ſowie ein Lokomo⸗ oſchuppen in Brand. Das Feuer wurde durch die Berufs⸗ ſeuerwehr unter Beihilfe von Arbeitern der Fabrik mit 5 Schlauch⸗ leitungen gelöſcht. Für das dicht beim Feuerherd lagernde Benzin und Oel beſtand durch die große Hitzeausſtrahlung Gefahr der Feuer⸗ übertragung. Die Motorſpritze der Berufsfeuerwehr war ungefähr Stunde in Tätigkeit. Der Straßenbahnverkehr in der Rhenania⸗ ſtraße wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. *der Mannheimer Sonderzug zum Deulſchen Turnfeſt in München verläßt heute Nacht Mannheim. Die Teilnahme aus Mannheim und ganz Vaden an dem Turnfeſt in München iſt ſehr ſtark. RNach dreiwöchiger Haft entlaſſen. Die drei ſtädtiſchen Fuhr⸗ leute Schmetzer, Franz Schaab und Friedrich Venkert, die vor etwa 3 Wochen von den Franzoſen an der Diffensbrücke inner⸗ bhalh des beſetzten Mannheimer Hafengebiets verhaftet wurden, als ſie Heu von der Frieſenheimer Inſel holen wollten, ſind geſtern nachmittag aus der Haft entlaſſen worden und bereits in Mannheim eingetroffen. Preiszuſchläge für Taniſſerie. Die Vereiniaung Deutſcher Ta⸗ pifferkefabrikanten E. B. hat laut„Konfektionär“ mit Wirkung vom 11. Juli 1923 für Verkäufe ab 1. Januar 1923 den Aufſchlag auf 2200 Proz., für Verkäufe ab 1. Oktober bis 31. Dezember 1922 auf 7000 Pro. feſtgeſetzt. 5 ch. Das Strundbad im Waldpark iſt von morgns früh bis zum ſpäten Abend von tauſenden und abertauſenden von Perſonen be⸗ die alle dem Waſſerſport huldigen. Obwohl der Jugang zum Bade beſchwerlich iſt und der weite Weg ſchließlich recht viele vom Beſuch des Strandbades abhält, ſo findet doch ſeden Tag eine förmliche Völkerwanderung durch den Waldpark zum Strandbad ſtatt. Die Waſſertemperatur iſt anhaltend 17½ Grad, elſo die idealſte Temperatur zum Schwimmen wie üderhaupt zum Aufenthalt im Waſſer. Die ſtädtiſchen Nheinbäder erfreuen ſich daher ebenfalls eines ſehr guten Beſuches. Die Badeanſtalten am Mhein ſind dem„wilden im freien Strom vorzuziehen. Zald kein Tag vergeht, an dem ſich nicht Unglücksfälle ereignen. So eniſtanden auch geſteren abend am Strandbad wieder Gerüchte, daß kurz hintereinander zwei Perſonen ertrunken ſind. Der Rhein beſitzt gerade an der Stelle des Strandbades einige Untiefen, in denen im Laufe der letzten Jahre eine ganze Anzahl von Menſchen ihr Leben einbüßten. Deshalb iſt beim Beſuch des Strandbades die größte Vorſicht angebracht. Aber die jungen Leute von heutzutage laſſen ſich nur ſchwer bebehren. Sie wiſſen olles beſſer, bis das Unglück geſchehen iſt. Die mißli des 1 werbes illuſtriert folgende Erklärung, 5 5g Veerſer feifcherinnung an das Publikum richtet:„Als 8992 s mit Rieſenſchritten ſich verſchlech⸗ ternden Wertes unſerer Mark haben wir bereits Preiſe für alle Lehensmittel und Bedarfsartikel des täglichen Bedarfs, die man noch vor wenigen Wochen als unmöglich bezeichnete. Beſonders 8 os ſind Lr a* 8——5 viele Metzger, die bisher ihre ändigkeit nur mi 0* erhalten—— bedeutet dieſer baagen der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe notwendigerweiſe eine ernſtliche Bedrohung ihrer Exiſtenz, denn es iſt eine ganz einfache Rechnung, wenn man den Eingang der Wochenkaſſe zuſammennimmt und beim Einkauf feſtſtellen muß, daß es nicht ausreicht, um auch nur die Hälfte des die Woche vorher erworbenen Schla zu kaufen. Genau ſo geht es mit ſämtlichen Bedarfsartikeln des Metzgergewer⸗ bes, wie würzen, glaubt, dieſe 155 ärenden Zeilen dem kaufenden Publikum ſchuldig zu ſein. Der Metzger leidet unter den Verhältniſſen am meiſten. Es iſt leider eine bedauerliche Tatſache, Leute der Anſicht ſind, die Metzger würden an den teuren Verhältniſſen die Schuld tragen. Mit Nichtſchlachten iſt der Bevölkerung nicht geholfen, denn gelebt muß ſein und 155 Arbeiter braucht ein wenig Fleiſch und Wurſt, wenn er arbeits 9 bleiben will.“ Dieſe Erklärung trifft auch vollkommen auf die Verhältniſſe im Mann⸗ heimer Metzgergewerbe zu. Veranſtaltungen Deutſche liherale Volkspartei. Die für Freitag. 13. Juli vor⸗ geſehene Mitgliederverſammlung mit dem üblichen Vor⸗ trag über die volitiſche Lage mußte um acht Tage verſchoben werden. Sie findet nunmehr beſtimmt am 20. Juli, abend⸗ 8% Uhr im Caſinoſaale, N 1, ſtait. Wiener O n ärmen uſw. ie Wormſer Metzgerinnung 1 22— um Abwechs in den Spi n zu bringen,„Masco en“ zum letzten Mal n.— Morgen, Freitag. geht als Volksvor⸗ ſtellung zu e igten Preiſen„Der Zigeunerprimas“ in Szene.— denſen die Operette Liebe im Schnee“ von Benatzeny zur Erſtaufführung. Katholiſcher Frauenbund. Es wird nochmals auf den heute abend 8 Uhr im Marienhaus, R 7, 12, ſtattfindenden Vortrag„Die Ehe im kirchlichen und bürgerlichen Recht und die Beſtrebungen zur geſetzlichen Erleichterung der aufmerkſam gemacht e A ichtsdirektor Moll. . 15 Kaiſet Abend in den Mannheimer flamm en (Ap o⸗Theater). Die beiden einaltigen Dramen„Claudius“ und „Juana“ die morgen, Freitag, auf Anregung der„Freien Volks⸗ hühne zur Aufführung gelangen, gehören zu dem Beſten, was Kalſer geſchaffen hat. Vor Beginn der Aufführung wird Fritz Droop eine kurze Einführung in das Schaffen des vielumſtrittenen Dichters geben. Aus dem Lande 4 55 in Baden⸗Bad machmi tarb i n n⸗Baden der— der—+ Senrchef 1—— Jigaretlenfabrik Auguſt BDatſchari im Alter von 69 Jahren. Der Tod dieſes durch ſeine Fabrikate weltherühmt gewordenen Mannes wird überall bedauert werden, allermeiſten aber von den Freunden eeeeeeeee . kam der Tod ganz h an e* den Mann heran und riß ihn aus dem Kreiſe feiner Famiſte, 18 5 Unternehmens und der großen ziner Freunde hinweg aus dieſem Veben Sein genefee⸗ us ſtand allen offen. Bei der im Anſchluß am die ‚frankfurter Meſſe unternommenen füdrveſt⸗ deutſchen Journaliſtenfahrt hatte Batſchari die Teülnehmer zur Be⸗ ſichtigung ſeines umfangreichen Geſchäftsbetriebes eingeladen. Alle an der Fahrt beteiligten Journaliſten haben die lebensbejahende markante Perſönlichteit Batſcharis noch in beſter Erinnerung. Nicht nur durch ſeine Weitruf genießenden Erzeugniſſe, ſon⸗ dern auch durch ſeine übrigen Beſtrebungen hatte ſich Auguſt Bat⸗ chari einen unvergänglichen Namen gemacht. Als Kunſt⸗ und e le ene de au au 0 0 und ſtan ch auf am HI 2 Armen und Kranken an erſter Sielle. n ee Für alte botte er eine offene Hand und zon ſeiner Türe gewieſen. ein gebefreudiges Herz. Infolge ſeiner hernorragenden Verdienſte wählte ihn der Verband ſüdweſtdeutſcher Induſtrieller in n Vorſtand. Außerdem war er Mitglied der Handelskammer Von den Vertretern der Tabakbranche, für die er jederzeit mit der ganzen Macht ſeiner Perſönlichkeit eintrat, wurde er als Anerkennung ſeiner Verdienſte in den Vorſtand der Tabakberufsgenoſſenſchaft gewählt. Auch hier hat Batſchari Großes und HBleibendes geſchaffen. Für Kunſt und Wiſſenſchaft hatte Batſchari ſtets eine offene Hand. ie Univerſttät Heideſbeng ernannte ihn dafür zum Ehren⸗ enator Bei all dieſer aufreibenden Tätigkeit ſand Batſchari in der Pflege des Geſangs Erholung. Muſik und Geſang liebte er über alles, da er ſelbſt ein ausgezeichneter Sänger war. Als geborener Baden⸗Badener verteidigte er auch ſtets die Intereſſen ſeiner Vater⸗ ſtadt. Bei ſeinem Auftreten im Stadtrerordnetenkollegium fand ſein Rat ſtets Beachtung. — Nde raſtlos tätige Manm, das klaſſiſche Beiſpiel eines unermüdlich tätigen und ſegensreich wirkenden Großkauf⸗ manns, aus von aller Erdenſchwere. Nicht nur die Stadt Baden⸗ Baden, ſondern alle, die den trefflichen Mann kannten, erleiden einen ſchweren Verluſt. Unter den Leidtragenden befindet ſich auch, die Deutſche Volkspartei, der er ebenſo wie der alten nationalliberalen Partei ein treuer Anhänger war. ch · Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen In Karlsruhe wurden die Straßenbahnfahrpreiſe abermals um 50 Proz. erhöht. Die einſache Fahrr bis fünf Teil⸗ ſtrecken koſtet 3000., über fünf Teilſtrecken 1500 M. Der Preis für das Fahrſcheinheft bis zu zwei Teilſtrecken(12 Scheine) ſteigt auf 20 000., für ein ſolches mit 6 Fahrſcheinen auf 10(%00., während Fahrſcheinhefte bis fünf Teilſtrecken 32 000 bez v. 16 000 Mark und ſolche mit Gültigkeit für mehr als fünf Teilſtrecken mit acht Scheinen ebenfalls 32 000 M. koſten werden. Die Halbmonats⸗ karte bis drei Teilſtrecken koſtet 65 000 M.— Im Freiburg wurden die Preiſe für die Volksbäder mit ſofortiger Wirkung wie folgt ſeſtgeſetzt: 1 Wannenbad 1500., 1 Brauſebad 500 M. 0 In Frankfurt ſieht der Haushaltsplan für 1923, der dieſer Tage beraten und genehmigt wurde, die Erhebung der durch Um⸗ lage aufzubhringenden Straßenreinigungsbeiträge für 1923 mit 3 625 000 000 Mark vor. Es iſt dies dos rund ache des im Sieuerzeitel für 1922 angeforderten rollenmäßigen Jahres⸗ ſatzeg. In Köln iſt für die ſtädtiſchen Straßen⸗ und Vor⸗ ortbahnen einſchließlich der Köln⸗Frechen⸗Benzelrather Bahn ein neuer Tarif für eere Kraft getreten. Ein Fahrſchein ohne Umſteigerecht koſtet Mark, mit ein⸗ maligem Umſteigerecht 3500, für Kinder 1500, für Schüler und Lehr⸗ linge 1000, für Eſſentrüger 500 Mark; Knipskarten, fünf Fahrten, 12 000 Mark; Wochenkarten ohne Umſteigerecht für eine beſtimmte Linie: a) für zwei Fahrten werktäglich 19 800, b) für vier Fahrten werktäglich 28 900 Mark: mit je einmaligem Umſteigerecht: a) für zwei Fahrten werktäglich 23 000, b) für vier Faßrten werktäglich 33 600 Mark, Schüler und Lehrlinge 7500, 11 000, 10 000 und 13 400 Mark. Der Waſſerpreis für den Monat Juſt wurde in Berlin auf 1200 M. je Kubikmeter feſtgeſetzt. Berlin⸗Lankwitz beſitzt einen Hundefänger, der auch in Mannheim eine dringende Notwendigkeit iſt. die Gebühr für das Fangen eines Hundes wurde auf M. erhöht. In Hamburg ſind auf der Hoch⸗ und Straßenbahn und in der Alſterſchiffahrt ſowie auf die Walddörfer⸗ und Langenhorner Bahn e erhöhten Fahrpreiſe in Kraft getreten: 1600, 2000 und 2400 M. Sportliche Runoſchau das Nuto⸗Turnier in Baden⸗Baden Die Veranſtaltung hat geſtern mit der Flachrennprüfung der Wagen auf der Strecke zwiſchen Raſtatt u. Bruchhauſen (4% Kilometer) begonnen. Im ganzen nahmen etwa 130 Wagen an dem Tournier teil, wobei alle deutſchen Automobilfirmen beteiligt ſind(etwa 30). An dem Flachrennen nahmen 57 Wagen teil. Die Wagen wurden um 6 Uhr früh mit je einer Minute Abſtand auf die Fahrt geſchickt, bereits um 7 Uhr hatte der letzte Wagen Baden⸗ Baden verlaſſen. Die Fahrt aing von Baden⸗Baden über Oos nach Mörſch⸗Raſtatt und von da weiter nach Karlsruhe und wieder zurück nach Baden⸗Baden. Auf der ganzen Fahrt hat ſich kein Unfall ereignet. Sehr gut fuhr Frau Ada Otto mit ihrem 27/85 PS Otto. Sie ſoll mit 140 Kilometer Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeit auf der flachen Bahn die beſte Jeit erzielt haben. Die ein⸗ zelnen Tagesleiſtungen werden jedoch, einem Beſchluß der Tournier⸗ leitung zufolge, erſt am Schluß der Veranſtaltung bekannt gegeben. Die erſten Teilnehmer der Flachprüfung traſen bereits um 8 Uhr früh in Karlsruhe ein, wo ſie auf dem Friedrichsplatz und den anliegenden Straßen ihre Wagen aufſtellten. Die Wagen erregten allgemeine Bewunderung. Gegen 10 Uhr waren die letzten Wagen in Karlsruhe angekommen. Die Teilnehmer ſammelten ſich in den Räumen des Badiſchen Automobilklubs. Herr Robert Batſchari begrüßte die Teilnehmer während des Frühſtücks im Namen des Badiſchen Automobilklubs, Stadtrat Lang hieß die Teilnehmer im Auftrag des Verkehrsvereins und der Stadt Karlsruhe willkommen. Gegen halb 12 Uhr kehrten die Tournierteilnehmer über Durmers⸗ heim, Raſtatt nach Baden⸗Baden zurück. Am Dienstag vormittag fand die techniſche Prüfung der Wagen ſtatt, die kaum irgendwelche Anſtände ergab. Der 10/28 PS Adler des Herrn Otto Göbel fiel am Sonntag bei einer Fahrt nach Neumalſch einem Unglücksfall zum Opfer. Als er einem Nad⸗ fahrer auswich, fuhr er gegen einen Telegraphenmaſt. Das Auto völlig, die Fahrer konnten aus dem Wagen heraus⸗ pringen. Ein Begrüßunasabend am Dienstag abend vereinigte ämtliche Teilnehmer im Kurhauſe. Herr Robert Batſcharl und Stadtrat Pfeiffer hießen die Teilnehmer willkommen und wünſchten der Veranſtaltung sinen glücklichen Verlauf. Für heute vormittag iſt die Tourenfabhrt durch den nördlichen Schwarzwald nach Freudenſtadt und zurück durch das Murgtal nach Baden⸗Baden angeſeßt. Am Freitag findet die Bergprüfung über 4 Kilometer auf der Strecke Kur⸗ haus Schindelpeter oberhalb Obertal zum Kurhaus Laua ſtatt. 18. Deutſches Turnfeſt in München Vom Donnerstag bis einſchließlich Sonntag treffen im Münche⸗ ner Hauptbahnhof insgeſamt 141 Sonderzüge zum deutſchen Turnfeſt ein. Schon heute macht ſich in München der Zuſtrom von Turnern und Gäſten außerordentlich ſtark bemerkbar. Mit der Aus⸗ ſchmückung der Feſtzugsſtraßen iſt bereits begonnen worden. Auf dem Gelände des Turnfeſtes wurden die Darbietungen der Münche⸗ ner Turnvereine und der Schulen auch am Dienstag und Mittwoch fortgeführt. Das vaterländiſche Feſtſpiel kommt am Donnerstag nochmals zur Wiederholung. Die Polizeidirektion München hat angeordnet, daß neben dem Tragen von Parteiabzeichen auch das Tragen uniformähnlicher Kleidungsſtücke und Kopfpedeckungen zufammen mit Abzeichen einer politiſchen Partei, ſowie das Tragen von Armbinden und von Parteifahnen, während der Zeit des Turn⸗ feſtes verboten iſt. Waßerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Tbein Dene 5 7 n iz Fmbeſſoſſiiſii Schunerinſel⸗4.6.J8 f2.29.46 J2.2220 Mannheim.46,4.703.8108.65.65.68 Se 438.280882525 Heindtonn azan 780½8(18781185 annbeim.843.78.753718.7203.75 Kaudbd in.10.4 Mannheimer Wetterbericht v. 12. Juli morgens 7 Uhr Barometer 768,0 mm. Thermometer: 188 C. Niedrigſte Temperatur nachts! 16,8 ½ Höchſte Temperatur geſtern 320% C Niederſchlag: 00 Oter auf den am. Nord, heiter. Wasserwürme des Rheins am 12. Juli morgens 6 Uht: 17½ C ———— Handel und Industrie Die Deutsche Bank über unsere Volkswirtschaft In dem Geschäftsbericht der Deutschen Bank, deren Ab- schlullziffern wir gestern besprochen haben, sind auch über den Rahmen des Bankgeschäftes weil hinausgreifende inter- essante und beachtenswerte Ausführungen über die deutsche Volkswirtschaft enthalten. Es heißt darin, nach erklärenden Worten über die Geldentwertung u..: Sie nötigte die Erwerbss:ande, sofern sie sich vor völliger Verarmung schützen wollten, zur Veränderung ihrer Geschäfts- und Preispolitik. Die Erhaltung der Substanz wurde von einem bloßen Schlagwort zum tatsachlichen Ziele, und der um Ret- tung des schon stark verminderten Vermögens geführte Kampf war und blieb das Hervorstechende in der wirtschaft- lichen Entwicklung des vergangenen Jahres. In einer Volkswirtschaft, die, als Ganzes Hetrachtet, mit großem Verlust arbeitet, kann das rücksichtslose Strebe des einzelnen, sich sein Vermögen zu er- halten, nicht ohne schwere Reibhung verwirklicht wer⸗ den. Die Schwierigkeit, Warenpreise und Löhne in gleich- bleibendem Verhältnis zu regeln, sowie die Unzufriedenheit der Verarmten, schaffen natürlichen, berechtigten Widerstand und geben darüber hinaus Vorurteilen und politischer Agita- tion weiten Raum. Gegenüber dem Streben der Privatwirt⸗ schaft nach Substanzerhaltung fand der Ruf nach„Er- fassung der Sachwerte“ durch den Staat Widerhall. Sachwerte, die Renteneinkommen gewähren, sind aber nach dem Verlust unseres ehemaligen Kuslandsbesitzes und dem jetzt en Zehren vom Inlandsvermögen fast ganz eschwunden. Die uns verbliebenen Sachwerte sind nur noch roduktionsmittel. Ihre Minderung bedeutet des Wirtschaftsertrages. Hohe Vermögenssteuern, wie sie durch die im Juli 1922 beschlossene Zwangsanleihe ausgeschrieben Wurden, sind bei stabilem oder steigendem Geldwerte als übermäßiger Blutentzug unerträglich bei weichendem Zwecklos. Unsere Faen um die Herstellung der Einigkeit in den großen Fragen der Außenpolitik und der Reparations- leistung besorgt, vermied es, im Wirtschaftskampfe entschie- dene Stellung zu nehmen. Sie versuchte zu vermitteln und die Gegensatze zu mildern. Eine Fülle gesetzgeberischer Maſi- nahmen hat sich daraus ergeben. Es sind im Jahre 1922 nicht weniger als 176 Gesetze, Verordnungen und Ausfüh-⸗ rungsbestimmungen— darunter allein 62 auf rein steuer- Uchem Gebiet— zu verzeichnen! Der Erfolg war gering, die Belastung aller Kreise mit unproduktiver Arbeit ungehęuer. Dem Bankgewerbe, auf das ein sehr groher Teil dieser Arbeit fiel erwuchsen für Raum und Personal Unkosten, die außer Verhältnis zum wirklichen Werte des Umsatzes stehen. Die Deutsche Bank z. B. setzte im Berichtsjahre 19 383 Milliarden& um und benötigte dazu 28 286(21 137 1..) Angestellte. Es entfiel aIs o auf den Kopf ein Umsatz von 737 Millionen Papier- mark gegen 20 Millionen Goldmark im Jahre 1913. Die Banken waren daher genötigt, die Zins- und Provisionssatze sehr zu erhöhen und auf Verminderung der unlohnenden kleinen Konten hinzuarbeiten. Unter diesen Umständen hat der Zug nach Erhaltung der Substanz im Bankgewerbe nur einen mäigen Er kolg haben können, zumal es in seinem Betrieb ja darauf angewiesen ist, große Barmittel zu halten, und dies im Jahre 1922 umsomehr War. als die Anforderung von Krediten auſlerordentlich wuchs. Auch durch das Effektengeschäft wurden sehr erhebliche Geldmittel beansprucht. Es wird im Ausland, aber auch im Inland, fortgesetzt auf die Guthaben hingewiesen, die deutsche Firmen in oldvalutarischen Ländern unterhalten. Unsere esstellung zeigt, daſ diese e rn nicht als Ausdruck des Gedeiliens unserer Wirtschaft zu werten sind, da ihnen eine weit größere er Guthaben, in Gold berechnet, gegenübersteht. Piese Goldguthaben, soweit sie nicht zur Finanzierung der sofort benötigten Einfuhr von Lebensmitteln(die Getreideernte des Jahres War sehr stark unter mittel, gut nur die und der Industrie- rohstoffe dienen, werden dringend gebraucht, sobald die gegenwärtige Drosselung unseres Außenhandels eine auch nur mäßige Lösung erfährt. Inzwischen sind sie der Substanzerhalfung bestimmt und konnten in schr vielen Fällen nur durchgehalten werden, weil man die Geld- bedũürfnisse des inländischen Betriebes durch Kredit zu befriedigen vermochte. Auch die der Produktionswirtschaft entzogenen Bestände in ausländischen Banknoten, die über das Land vertreut, in kleinsten Beträgen aufbewahrt werden, stellen im und ganzen nichts anderes als die Substanzerhaltung es kleinen Mannes dar, dem die Möglichkeit einer anderen wertheständigen Anlage bisher gefehlf hat. Die zunehmende Schaffung wertbeständiger Anleihen, von denen die erste Mitte November aufkam, holt aus den verstecken einen großen Teil dieser Banknoten heraus, die jeder anderen Erfassung unzugänglich wären. Den vermögenden Klassen blieb als eine Anjagemöglichkeit, die zwar nicht absolut wert⸗ beständig, aber der Entwertung auch nicht schrankenlos aus- gesetzt ist, noch der Kauf von Aktien übrig.“ Mannbeimer Börsenbau-Aktien-Gesellschaft Die Verhältnisse bei der Gesellshaft haben sich weiter gebesseri; sie vermochte für 1922 eine beträchtliche Erhöhung der Einnahmen aus Mieten etc. zu erzielen. Allerdings sind gleichzeitig auch die Unkosten entsprechend gestiegen. Ver- einnahmt wurden aus Miete 1 118 170 t(i. V. 74 010), aus diversen Zahlungen 170 000(51 500), Wozu damals noch 289 349„ Zuschuß der Börse traten), Dagegen Wwaren erfor- derlich an Zinsen 52 933(47 679), Unkosten 1080 371 (147 181), Steuern 113 073(52 870). Sonach verblieben 41771 4(167 158) Ueberschuß. Einschließlich Vortrag und nach 9029„(9151) Abschreibungen ergibt sich ein Rein- gewinn von 49 400(abzüglich 136 350 Verlustvortrag 21 657 4, wovon 30 000„(0) der Reserve zugewiesen und 19 400„(21 657) vorgetragen werden. „ Der Anteil Süddeutschlands an der Biersteuer. Der Steuerausschuß des Reichstages beschaftigte sich mit einem Gesetzentwurf, der auf eine Abänderung der Gesetze über den Eintritt der Freistaaten Bayern, Würtiembe g und Baden in die Biersteuergemeinschaft hinzielt. Diesen Freistaaten ist seinerzeit ein bestimmter Anteil an der Biersteuer für die Aufgabe ihres Biersteuerreservats zugesichert worden, der durch Höchstbeträge begrenzt war. Dlese genügen nun nichi mehr der Geldentwerfung. Daher beschloß der Steuer- ausschuß diese Höchstbetrage für Bayern von 78 Millionen auf 7 Milllarden 4, für Württemberg von 25 Millionen auf 1,320 Milliarden 4 und für Baden von 10 Millionen auf 910 Milllonen A zu erhöhen unter der Voraussetzung, Zaß die Erhöhunt der Biersteuer auf das 350 fache vom Reichstag beschlossen wird. Einführung der Festmark-Nechuung in der Knopf- branche. Der Zentralverband deutscher Knopffabrikanfen E. V. hat laut Konfektionär beschlossen, in Zukunft nur noch auf zu verkaufen. Er hat hierbei insbeson-⸗ dere den Wünschen der Grossisten entsprochen, die seit einiger Zeit Preisstellung in Festmark verlangen. * * 2errNe —--ů̈ũͥ˙ma—U ñ reeeee * Derstag ben 12. 3ufl 1923 Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 315 Keine Diskont-Er Die gest Diskont. Erhöhung Kredit(495 5 estern angekündigte Diskonterhe oren(4 954 891(4 396 344) A. Die Erhöhung der Anlage- ee duele e J2 ĩ Ä—— er 0 e ſedoch 30Wenn die Ver ne Veränderungen zurückzuführen. Mannheimer Devisenmarkt, 12. Jul..0 Norm.) Nach slimmig große Neat—— der Landwirtschaft ein- ähres Kktienkapitals 555 eee,, 15 1 210560, J eeeeeee e e F en, woraufhi ch 13 1725 olle 2 Schwei 77JJ%%½% ae e ee eeeenee, 5 ung Abstand gen 55 Friedrichshalen abge altene 13. o..-V. i in⸗ 5 5 b- Weil Wenigstens von Weseß Sellg fü⸗— 3 1 ist die Produk- stimmig den Abschluß für 1922. Die Nre 2 Die aul die bevorstehemde engutede Meinen r Meren Verteuerung bewahrt Seen oment von einer 154 462(192 228) Zinsen und 8,25(3,91) Mill. sonstige 1 7 8 65 Na baben m einer ielnen 5 Nach Deckung des Verlustvortrages von 73 420 mit 0000 E. + d een eeeee 5 e 62 70„. 27980(207 580) Geschafis- und 88 6850) 000% 200 500 aus Neu Tork gemeldet. 5 8 in der Schweis Iill Betriebsunkosten werden 4 Mill. 4 zurückgestellt und enne eeen Felzes der nüchsten Tage soll eine Erhöhung des Diskont- 159 257 ½ auf neue Rechnung vorgelragen Die Delag— 1 11 10. 11 10. 11 18 Zzer N ationalbank von 3 auf 474 ganzen Jahres 1922 Weiterhin genstigt Tast 786 928 ogdand 455 8 Wiier 47 14 100 n. jeglicher Belaligung im Sinne ihrer eigentlic„ 381.80 Naeen zu enthalten. Hie deutsche 155 Neu Nork, 11. Juli. Kurs der Reichsmark bei Börsen- 95 cchreipf usfuhrgesellschaft mit badischer Beteiligung. aus fkinanziellen als auch aus politis ch wohl] schluß 0,0004%(00004 /is) Cents. Dies entspricht einem Kurs eeteen Abt uns aus Baden-Baden: Zur Förderung der den nicht in der Lage, mit Nliltenn dr a von 219 178(246 154)/ für den Dollar. t⸗ Ak beee r e wurde unter der Firma Trahsa- und Betrieb von FeNeisatsen 13 I eine Arbeitsgemeinschaft der unternehmen. Die schwebenden Pläne Semeli 1450 Aren und Närkte 1 der Inter u. Motorenvertriebsgesellschaft m. b. H. mit ausländischen Gesellschaften Neue Stahlbund-Richtpreise 0 wanditgesellschaft 1 ene, dee de er, haben bisher noch nicht eine Verwirklichung6 n e Wurden mit, Wirkung vom kaft u. 5 aft und der Transatlantischen Verlags-Gesell- erkahren können. Es besteht aber die begründete Hoff 6. Juli neue Richtpreise festgesetzt für Obersch 55 ert 5., hierselbst, unter Mitwirkung des Bankhauses nung weiter, im Anschlul an die Ablieferung des sehe Nerke und Thomaswerke im desek! Lebtet pbeiträgt N eee 8 5 12 1 1785 befindlichen Luftschiffes zu rog Preisbestimmungen vorbehalten dabel ist die 5 rsten Aufsichtsrat bilden di tätigung iisen 7 1 erste Gruppe di 5 j 7 ſean eee und eeee 075 5 1 Würde sich 45 35 ane Arbelts⸗ die Semenemer dnper e ne e 10 uru(Vorsitzender), Stadtrat Johannes Pfeift möglichkeit eröffnen. Voräber eeee, ee blöcke 443 1 47 8 4 FFF Vosslbese), damede an de een e eeeee bee l d ben en Aeutscpuckereipesitser Georg Piei er Ferieer rr talien an der Instandhaltung der abgelief und darüber 7008 baw. 752, Mittelbleche 3 55 des hen Volkszeitung zu Hagen i. Westf, 6 8 95 St,ten Bodensee“, mitzuwirken. Wir henü 5 apgelleler-7952 bzw. 8428 benee bis unter 5 mm 7CCCCCC Fae beenee e ane 8 de. ba(Waren ſeglicher Aft, sowie Fraß. Picht zu verlieren. uch ge artig si I1—— 1 e! 2 Maschinen, Motoren und Baneengen Bahnhe Leute der Delag in Rom, 18 ee ee Fahr* Erhöhung des Näh 1 i sten 4 und Südamerika, dem europkischen bes 1 1 8 Im übrigen wird das Fahr-Personal gesellschaft Beuseze et e Fabe 1 inschl. Ruffland. Die Arbeitsgemeinsc er Delag beschäftigt, Vorstudi Tein e r e 1 Baumwoll-Nähfaden-Fabriken, Mün- 5 5 ee e ee* e eee 5—— 75 ee e ee die Textik Woche erfährt, den Aufschlag—5 5 Zum im europäischen und überseeischen Auslande I. Z. zu betreiben und an der Ausrüstung des Amerika- 1923 ab 185 45 300 2 n „ Fez Lorstand der Akliengesellschaft wurde Birektor chiktes mitzuwirten Das Hauptaugenmerk der Geschäfts- eee e e e Vu 2 18 z2u Baden-Baden bestellt. In der=V führung mußte unter diesen Umstanden darauf gerichtet sein Vonden, 1. Juft.(Wö Netulmarxt din Tet. e d endt.: M. 10t 60 m 0 0 schlossen, das Grundkapital um 40 auf 50 Mill 4 nach Möglichkeit für die Erhaltung des Vermögens der Dela Kupter-Raes bestssleot. 88.50 88.50 Siet 21.—.— Ierhöhen. Die Ausgabe d Akti„ besorgt zu sein. Es dürkte die veni Are N. e 28 8 20 Lurse 88 er neuen Aktien erfolgt zum e dieses wenigstens in dem vor onat 65.85 68.85] Einn Kasea 180.50 160.50 8 5 behlfenller 12—2 ee Unkosten-Pauschale, aus- 27 25 erreicht sein, um die Erhal. 25 e. 5 dat 18.75 16.8J Pezües%8 808 — oBezugsrechtsteuer. es Weztvolleren ersonals und seiner Erfah 0 8- be dlennedelberger Straßen- u. Bergbahn-.-G. Im Geschöft noch für eine geraume Zeit sicherzustellen. 1 der Ver⸗ Amerikanischer Funkdlenst e 3 kür 1922 wird folgendes ausgeführt: im Verne mögenenee werden 9,45(6,03) Mill. Wertpapiere Rlew Tork, 11. Jull.(WS) Funkdenet. Machdruok verboten). nung naden f poltsgndade Erneuerusg uo n e 7,50(0) Mill. Er- Laſte loob 115— 1075 Sdektreſyr 1185 1855 dred. 80 15 2 sämtlichen Anlagen und Einri diesen.— zull.05.8 inn lok 2 bontr? 891——5 v— dung ene und das Material,— Vellstgd ete Mannheimer Effektenbörse enn Nelart Oberbaues noch notwendig ist, sowie den gesamten;„Mannheim, 11. Juli. Die Börse bekundete freund nüärz eis d⸗ 20. 22., del San 2788 2435 r eschafft Betriebsmaterialien für einen längeren Zeitraum liche Haltung und Naren die Umsätze seecht eee mae 2 e 8 5 5——— Die hierdurch erzielten Ersparnisse gestatten im belebt, Es erfolgten Abschlüsse in Anilin zu 820 000 2285 22 0 9 8 88 1 eee 77 85 11— wuanenkang mit der Anpassung der Fahrgäste an die Dampfkesseltabrik Rodberg zu 200 000, Fahr zu 300000, ra. Ste 248.88 delneat 10 28 2887 g20 ler, d 8 entspręechenden Fahrpreise eine zuver- Waggonfabrik Fuchs zu 400 000, Heddernheimer zu 370 000, Heleder 23 77 2277 een 1 1 505 n dlie 1 Beurteilung der Lage unseres Unternehmens für Knorr zu 570 000, Braun Konserven zu 120 000 Mannheimer enber 23.92 23.47 5 18 8 8 80 1520 2—5 ſlenen Zeit.« Das Unternehmen erzielte im abgelau- Gummi zu 210 000, Neckarsulmer zu 470, Pfalz. Mühlenwerke Cuieago. 11. lulf(WS) F e — 80 40 enaktsſaht Betriebseinnahmen von 58 865 613(i. V. 2u 200 000, Maschinenfabrik Badenia zu 225 000, Rhein-Elektra 10 2 11 eeeneen n gegenüpe denen an Betriebsausgaben 44 215 385(7 663 492)„ u 270 000, Freiburger Ziegelwerke zu 200 000, Wayss u. Frey- welren zul 100.65 98.73 Roggen bex, 68.50 64.75 Sobwel - Aelh erstehen. Nach Abzug der Ausgaben für Zinsen, Ab- tag zu 435 000, Zellstofffabric Waldhof zu 580 000, Zucker- se.50 377J Sobhal, aff J0.87 dctae deten nee, ges 865 4 Fon 228 847 Rücklagen usw. verbleibt ein Reingewinn fabrik Frankenthal zu 400 000 und Zuckerfabrik Waghäusel i bert. e eeee bonden 80 885 d. 51 4(i. V. 885679 4 Verlust), der sieh um den zu 40 000. Seilir dustrie vokferten 270 000 C Bent 850 000(.] Wter gr. 378 Ae el Dn e eee e + 776 118 1 betragenden Verlustvortrag vom Vorjahr auk und Unionwerke 880 000 G. Weiterhin stellten sich Brauerei a8l* 5 f5 33.45 Sveok niedr..48.7 Lun 8 85 10585 n. U ermäßigt. Hieraus werden 20 pCt. Diyxidende Sinner 320 bez., Schwartz 180 000 G. und Mannheimer Ver- 233 ee eeee westen 154000 128000 * kantier 0) Lleich 247 000„ ausgeschüttet, Aufsichtsrats⸗ sicherungs-Aktien 950 bez. u. G. SSSSEEE————————fm 5 21 10„, der Kuhegehaltskasse werden Berliner Ergänzungskurse vom 11. Jali: r Wannbeimer „Dtlanz zugefuͤhrt und 308 012 neu Vorgetragen, In der Jegzhgdea, 2500 2400 gb oehe 200 8, KallSairdett 1700 1600 Sre de deee e eeee 5 Dergb erscheinen: Straßenbahnen 67 302 010(4 144 853) ¼.-.f. Verkew. 2590 2400 Sbr. Goednsrat 1700 1300 Soheldemand. 1200 1440 B rektion: Ferdinand Heume— Chefredakteur: Kurt Fiſcher 8. Lull ahnen u. Turmaufzug 439 261(442 261) 1 cee„, Aiteid Delfigs. 245 295 Soerr Opc. 489 429 Segalistrumpf 160 250 erantwortlich für den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Tell: K 8 aben 602 308(—) 4 7„verschiedene àmmend, fag. 89 1880 Setdage lage. 20 Tadert benbr. 600 ö21 Aierz für das Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher. fü poltir Erneuerungs 1 Wert 1 ue Linien 130 90,( e Scen e 20 0 Cfleeln en 80 230 Piegag 280 1050 reeeeeeee ee Srern maad— MU. rtv 1 Rek 0—. Hed— i 3 7 ——. ̃————— wranhee te and fe. en ga Fie den, er n — k D . 0 it n K NMANNHUEIN pEDSONMHENMMASEN Re ee * L NOTZWASGEN 15 5 55 2 2 5 f d 5% n— n 1 0 5 E F e SENZ& CiE FriENISCIE AUTOLIOSEATHIcTOREN-FABRIHE Al JeESELLSCi, 9 ENSESELLSCHAFET, HAANNHEINA . 0 20— WoOh 0 6 häft f0 Ig. ſer. Ehepaar o.., Eiufach Ichstrom Motoren 7 1 1 6 8 8 N fl- 0 61 280⁰ 4 8 aus Ingenieur, ſucht in Bälde 115 0 0 Heitat. 255 von kapitalkräſtigem Käufer zu derr f 9. 1 1 5 zu verkaufem. ſchee e bene dde. e Möbl. Schlafimmer u. l Tnel e J 47 Drehstrom- Motor gesucht an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes.—¹¹7 1 mit Kochgelegenhelt ruhig. v. ägg. cht 89 ödch. ee e eeeeenee. Achlungl 0—— Veſchl zehlgen.. c gen. zr een 88, fbü.. 4 a5pS Drehstrom-Motor mi und 15—164l,5 mm, blankgewalztes oder Kaufe alte Eisschränke, Badesfen, Bier- Angeb. u. A. C. 28 1 zeit 980 1 1 „720/880 Vof, 1440 Touren, 95 Amp., 50 Period. Micelbandeiſen bevorzugt. Jede Menge gegen e Alt ee eeee een delbethele rat 8 s pS rehstrom. 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Blattes 45 unter C. A, die ane et d. S. 6. Seite. Nr. 315 MNauntzeimer General· Anzeiger.(Miniag · Ausgabe.) Donnerstag, den 12. Juli 19237 9722 Else Leifller, R 7, 27. Juwelen, Platin alte Gold- u. Silbergegenstände Qa4, 1 daepnon 970 Q 4, 1 2 Treppen Ukrmacher und Juwefier 2 Treppen Streng reelle, fachmännische Bedienung. Sämtliche Zu erfragen in der Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl 9652 Hroßes deszesimme Eiche) zu verkf B9188 chäfer, Colliniſtr. 4, part. 2flamm, großer Sasherd 75 Tiſch u einige Artik. f. elektr. Inſtall. preis⸗ wert zu verkauf. 9659 Schulz, Lg. Rötterſtr. 52. ff eee. Aler ererſenwfet mnnnn Fe fſiſcar ſnſſendehrnen in uſünneir Donnerstag. den 12. Zuli 1923 billigſt.:] Erhöhung der Gebühren für den Roſengarten. 15 80b 2 86 ott ch en“ Houte letzter Tag! Oaitarte- und n 1255 e Nesdedun di bühren fe 99 Mandoline⸗Saiten 5 zenüt altungskoſten Raes en die ebu n fſur des 8 Anlang(12 Uh. Ende 10 Uhr. 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